Kapelle Steg in Neuem Glanz Kapelle Steg in Neuemglanz 3 Vorwort Von Regierungsrätin Dr
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Kapelle Steg in neuem Glanz Kapelle Steg in neuem Glanz 3 Vorwort von Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick 5 Renovationsbericht des Architekten von Franz Schädler 9 Ein Rückblick auf die Geschichte der Kapelle Andachtsstätte und Landschaftsidyll im Alpengebiet 17 Sankt Wendelin und Sankt Martin Die Patrone der Kapelle 21 Die Kapellenfenster von Ludwig Schnüriger 25 Chronik der Stegkapelle 1721 bis 2016 29 Die Stegkapelle als Briefmarkenmotiv 31 Die Stegkapelle im Lauf der Zeit Bildeindrücke 34 Dankeswort von Christoph Beck, Gemeindevorsteher Vorwort von Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick Der Steg – ein Gebiet voller Naturschönheiten im Besitz der Genossenschaft Grosssteg. Im und historischen Denkmälern. Und für mich Jahr 1830 wurde die Kapelle durch ein Unwet- und viele Liechtensteinerinnen und Liechten- ter beschädigt und in weiterer Folge repariert steiner ein ganz wichtiger Teil meiner Heimat. und erweitert. 1906 / 1907 wurde die Kapelle Seit meiner Kindheit erblicke ich die ein- umfassend umgebaut und auch im Jahr 1992 drucksvolle Steger Kapelle wenn ich ins Mal- renoviert. bun fahre. Ihre wunderschöne Eingliederung in die Landschaft ist einzigartig. Ich würde so- Die nun erneut dringende Renovation dieses gar sagen, dass sie das eigentliche Wahrzei- Denkmalschutzobjektes im Jahr 2015 wurde chen vom Steg ist. durch eine finanzielle Unterstützung der Re- gierung und durch eine grosszügige Spende Die erste Nennung der Steger Kapelle stammt ermöglicht. Projekte wie dieses können nur aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert. Am mit der Unterstützung von Privaten durchge- Sonntag wird dort noch immer die heilige führt werden, die sich der Wichtigkeit unseres Messe gefeiert. Die Kapelle ist also lebendiger Kulturerbes bewusst sind. Ich danke allen Be- Teil der dörflichen Gemeinschaft. Die im Jahr teiligten, die die Steger Kapelle wieder in neu- 1951 unter Denkmalschutz gestellte Kapelle ist em Glanz erstrahlen lassen. 3 4 Renovationsbericht Kapelle Steg von Franz Schädler, Architekt und Alpvogt der Alpgenossenschaft Gross-Steg Renovierungsbedarf, Kostenvoranschlag Fachkundiger Einsatz von einheimischen und Finanzierungszusage Unternehmern Im Frühjahr 2014 hat die Alpgenossenschaft Die Alpgenossenschaft hat diese Entschei- Gross-Steg als Eigentümerin der schönen dungen mit grosser Freude zur Kenntnis ge- Bergkapelle von einem grosszügigen Sponsor nommen und an der Genossenschafterver- das Angebot erhalten, die Sanierung der ver- sammlung den Startschuss für die Sanierung witterten Fassade der Kapelle, welche 1992 erteilt. Die erforderlichen Renovationsarbei- letztmals saniert wurde, zu finanzieren. Die ten konnten dank fachkundigem Einsatz von Alpgenossenschaft Gross-Steg hat das Ar- einheimischen Unternehmern im Zeitraum chitekturbüro Franz Schädler AG beauftragt, Herbst 2015 / Frühjahr 2016 durchgeführt und die notwendigen Abklärungen zu treffen und abgeschlossen werden. Der erarbeitete Kos- die ersten Schritte einzuleiten. In Absprache tenvoranschlag wurde erfreulicherweise ein- mit Patrik Birrer, Leiter Denkmalpflege, wur- gehalten bzw. leicht unterschritten. den die ersten Analysen vorgenommen. Dabei wurde festgestellt, dass nicht nur die Fassade, Dank sondern auch das Schindeldach, die Brüs- Im Namen der Alpgenossenschaft Gross-Steg tungsabdeckung, die Sickerleitungen, die in- sowie auch als beauftragter Bauleiter möchte neren Malerarbeiten sowie die Kirchenbänke ich allen beteiligten Unternehmern und ihren und der Holzboden etc. sanierungsbedürftig Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit sind. Aufgrund dieser Feststellungen wurde danken. Grosser Dank gilt auch Patrik Birrer ein umfassender Massnahmenkatalog und von der Denkmalpflege für die komptente Be- ein detaillierter Kostenvoranschlag von CHF ratung und Unterstützung. 248 000.— erarbeitet und dem Sponsor, der Denkmalpflege und der Genossenschafter- Ein ganz spezieller Dank geht an die Hand in versammlung unterbreitet. Auf Antrag der Hand Anstalt, Balzers. Dank ihrer Ini tiative Denkmalpflege hat die FL Regierung mit Ent- und der gross zügigen finanziellen Unterstüt- scheid vom 13. Oktober 2015 eine Subvention zung konnte die Renovation erfolgreich durch- von 40 % der Gesamtkosten zugesprochen. geführt und das idyllische Kleinod der kom- Die restlichen 60 % der Finanzierung hat gross- menden Generation würdig erhalten werden. zügigerweise die Hand in Hand Anstalt, Bal- zers zugesagt. 5 An der Renovation Spenglerarbeiten beteiligte Unternehmen: Lampert Bedachungs Anstalt, Triesenberg Erdarbeiten / Sickerleitung Elektroinstallationen Marzell Schädler AG, Triesenberg LN-Elektro Anstalt, Triesenberg Sickerleitung / Spülarbeiten Gipserarbeiten Jürgen Beck Anstalt, Triesenberg Gebrüder Beck AG, Triesenberg Gerüstarbeiten Schreinerarbeiten / Holzrestaurierung Roman Hermann AG, Schaan Sigi Korner Anstalt, Triesen Natursteinarbeiten Malerarbeiten Schädler AG Plattenbeläge, Triesenberg Maler Sele Anstalt, Triesenberg Bedachung / Schindeldach Bauleitung / Organisation Raimund Tschol HolzBau Anstalt, Triesen Franz Schädler AG, Triesenberg 6 Mit dem Setzen der Eckplatte und den Gipserarbeiten der Brüstung konnte die Renovation erfolgreich abgeschlossen werden. 7 8 Ein Rückblick auf die Geschichte der Kapelle Andachtsstätte und Landschaftsidyll im Alpengebiet von Josef Eberle Die Stegkapelle — gen Kapellenchores erweitert worden sei. So ein Stück liebenswerte Heimat konnte zur Not darin die hl. Messe gelesen Ohne die Bergkapellen, ohne Kulturdenkmä- werden. Um 1830 wurde die Kapelle von einem ler, die an die Vorfahren erinnern und bewusst Sturm so stark verwüstet, dass sogar ein Ab- werden lassen, dass ein Gemeinwesen einer bruch in Erwägung gezogen wurde. Eine Wie- steten Veränderung unterworfen ist und eine derherstellung der Kapelle erfolgte erst 1834. interessante Geschichte aufweist, wäre das Bei dieser Restaurierung soll auch das Lang- Dorf ein grosses Stück ärmer. Die schöne haus erbaut worden sein. Am 13. September Stegkapelle steht nach einer gründlichen Re- 1834 konnte die Kapelle durch H. H. Canonicus novation wieder in neuem Glanz da. Das ist und Pfarrer Jacob Anton Carigiet, Schaan, Grund genug, um wieder einmal einen Blick eingeweiht werden. auf die Kapelle im Wandel der Zeit zu werfen. Ob früher als eigentliches Bauernkirchlein, Vor bald 110 Jahren zur heutigen Form heute als Andachtsstätte für den Sonntags- Die heutige Form mit Rundturm und Vorhalle gottesdienst, als langjährige beliebte Heirats- bekam die Kapelle vor 110 Jahren. Der grosse kapelle oder einfach als landschaftlich berei- bauliche Eingriff wurde 1906 / 07 vorgenom- cherndes Kleinod und Wahrzeichen von Steg, men. Von H. H. Johann Baptist Büchel, damals ist die Kapelle ein Stück liebenswerte Heimat. Pfarrer von Triesen und bischöflicher Landes- vikar, befindet sich im Pfarrarchiv eine auf- Noch ohne Turm schlussreiche Beschreibung über den Bauver- Schon auf der Karte des J. J. Heber von 1721 lauf mit den Erweiterungsbauten. Der Lan- ist die Bezeichnung « Beim Kirchlin » am heuti- desvikar berichtet, dass die Kapelle im Jahr gen Standort der Kapelle zu lesen. Der Kunst- 1906 / 07 dank den Bemühungen des eifrigen historiker Erwin Pöschel schloss daraus, dass Herrn Ortspfarrers Matthäus Müller eine be- sich dort bereits zu dieser Zeit eine Kapelle deutende und sehr wertvolle innere und äus- befunden habe. Prälat Engelbert Bucher, der sere Restauration erfahren habe. Der Chor- anlässlich der Renovation im Jahre 1957 eine raum wurde zweckmässig erweitert und es umfassende Arbeit über die Kapelle verfasst wurde eine solide und geräumige Vorhalle und hat, widerlegt diese Annahme. Vielmehr soll ein festes, den Stürmen trotzendes, rundför- sich dort nach seinen Nachforschungen ein miges Türmchen erbaut. Den Plan dazu fer- altes Bildstöcklein befunden haben, das 1817 tigte der Bildhauer und Architekt Egon Rhein- von Johannes Schlegel zur Grösse des damali- berger in Vaduz unentgeltlich an. Rheinberger 9 leitete auch die Ausführung. Die Maurer- und Maler Ing. Hans Gantner hielt sich gerne im Zimmerarbeit machte Johann Baptist Beck Saminatal auf und war auch begeistert vom ( 1853 — 1927 ) von Triesenberg ( Steinort 163, Kapellenumbau. Auf seine Anregung sollte die heute Bergstrasse 103 ). An die Kosten spen- Kapelle unbedingt ein Glöcklein bekommen. dete Seine Durchlaucht der Landesfürst Doch die Finanzierung war belastend und Johann II. in seiner gewohnten Freigiebigkeit schwierig. Hans Gantner kam zu Hilfe, indem 1800 Kronen. Die Alpgenossenschaften Gritsch er einige seiner Gemälde verschenkte. Diese und Guschg leisteten zusammen 40 Kronen, wurden verlost und brachten einen Ertrag die Alpgenossen von Steg 100 Kronen, die Ge- von 500 Kronen ein. Die Glocke wurde bei der meinde und Alpgenossenschaft Vaduz 75 Kro- Firma Gebrüder Grassmayer in Feldkirch ge- nen, die Gemeinde Triesenberg 100 Kronen gossen und kostete 110 Gulden. Somit stand und die Brüder Doktores Albert und Rudolf noch ein schöner Betrag für die Ausstattung Schädler, Vaduz, spendeten 75 Kronen. der Kapelle zur Verfügung. Im Innern wurde die Kapelle ausgeweisst, der Die Weihe durch Landesvikar Altarstock neu gemauert, ein neues Altarbild Johann Baptist Büchel ( Maria mit dem Kinde und die Heiligen Wende- Am 7. Juli 1907 konnte die Kapelle zum dritten lin und Martinus darstellend ) sowie zwei neue Male geweiht werden. Auch die Weihe des Statuen ( Sankt Antonius und Sebastian ) an- Glöckleins war ein besonderes Ereignis. Glo- geschafft. Das Gemälde von Maler Luger in ckenpate war Gemeindevorsteher Johann Dornbirn ist das Geschenk eines Wohltäters. Beck