UID 1972 Nr. 40, Union in Deutschland
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Z 8398 C Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in Deutschland Bonn, den 19. Oktober 1972 Die Linken haben • ARGUMENTE Als Handreichung für die Aus- einandersetzungen im Wahlkampf nicht aufgesteckt kämpf haben wir häufig auf- tauchende Streitfragen in Form von Frage und Antwort zu- Der Wahlkampf ist in seine heiße Phase getreten. In vier Wochen sammengestellt. werden vierzig Millionen Bürger zu den Urnen gerufen. Es ist unver- Dokumentation kennbar, daß die Endrunde der Wahlkampagne manches von dem, was das Fairneßabkommen zwischen den Parteien eigentlich aus- merzen sollte, wieder nach oben geschwemmt hat: allein in Nord- rhein-Westfalen sind bis zu siebzig Prozent aller CDU-Plakate abge- Eine kleine Restauflage dieser rissen, verschmiert oder einfach überklebt worden; die Veranstal- UiD-Ausgabe kann über die tungen der bekanntesten Unionspolitiker - allen voran die des Union Betriebs GmbH, 53 Bonn, Kanzlerkandidaten — werden in wachsendem Maße gestört; die Argelanderstr. 173, Tel. 22 00 40, CDU selbst und die Mitglieder ihrer Führungsmannschaft müssen gegen Erstattung des Selbst- sich in demagogischer Manier attackieren und verunglimpfen lassen — kostenpreises abgerufen werden. man braucht da nur einmal in die Veranstaltungen des SPD-Propa- gandisten Grass hereinzuhören. Das alles ist nicht sehr erfreulich. Aber es kommt nicht von unge- • MEDIEN fähr. Wer die Reden des Dortmunder SPD-Parteitages verfolgt hat, der konnte sich an den fünf Fingern ausrechnen, daß sich die Die SPD-Medienpolitik sucht nach Verfügungsmöglichkeiten polemische Schärfe, mit der in der Westfalenhalle auf die Union ein- über die Massenmedien. Vor gedroschen worden ist, bald auch an der Basis widerspiegeln den Wahlen hält sie es allerdings würde. Denn diese Härte stellt — neben der Mylhologisierung für opportun, diesen Eindruck Brandts - den Kitt dar, der die auseinanderstrebenden Kräfte in zu verwischen. der SPD bis zur Bundestagswahl zusammenhält. Seite 29 Es gibt gar keinen Zweifel daran, daß die Linken in der SPD, die in Dortmund aus Gründen der Parteiräson kuschen mußten, ihren Oberen nach der Wahl — egal wie sie ausgeht — die Rechnung • KANDIDATEN aufmachen werden. Zwar taten die auf Wahlkampfeinigkeit bedachten In dieser Ausgabe beginnen Reden der Parteispitze alles, um Gegensätze zu überkleistern. Den- wir mit der Veröffentlichung der noch blieb keinem Beobachter des Dortmunder Kongresses verbor- Bundestagskandidaten, die sich gen, daß die „Systemveränderer" in der SPD kräftig am Werke direkt oder über die Landesliste sind - und auf ihre Stunde warten. für die CDU/CSU bewerben. Willi Weiskirch, Sprecher der CDU Seite 31 Union In Deutschland - Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands. Redaktion: Karl Hans Roos, Gisbert von Wersebe. Anton Georg Grützner, Dr. Peter Wellert. 53 Bonn, Konrad-Adenauer-Haus, Tel. 20 21. Informationen erträglich hoch, kann man bald mit festen Grundsätzen und einer Vernichtendes Urteil nicht mehr anhören - besonders klaren Politik gerade unter der über Wirtschaftspolitik dann, wenn gleichzeitig versi- Jugend sich wachsender Beliebt- chert wird, daß im Augenblick heit erfreut. wirksame Gegenmaßnahmen „Eine der schlimmsten Nach- nicht möglich erscheinen." richten der ganzen Nachkriegs- Sogar die der SPD naheste- zeit", das stellt die „Frankfur- Unbehagliches hende „Frankfurter Rundschau" ter Allgemeine Zeitung" (FAZ) in nennt die Preissteigerungsrate aus Dortmund einem Kommentar fest, ist die einen „traurigen Rekord". Ein- Mitteilung, daß im September deutig gehe hervor, „daß die ein- der Index der Lebenshaltungs- kommensschwächsten Bevölke- „Ernstzunehmendes aus Dort- mund" heißt der Leitartikel der kosten um 6,2 Prozent höher rungsgruppen fast schon eine war als im Vorjahr. Damit werde Teuerung von sieben Prozent FAZ zum Dortmunder Parteitag eine Beschleunigung des Infla- innerhalb Jahresfrist hinnehmen der SPD. Die Reden des SPD- tionstempos angekündigt, wie mußten. Sie werden also am Vorsitzenden Brandt und seines man das sich noch vor zwei Jah- härtesten getroffen". Zum Schluß Stellvertreters Helmut Schmidt seien nicht nur für den Wahl- ren nicht vorzustellen wagte. meint das Blatt: „Anstatt noch „Werden die Verantwortlichen", länger eine Art Gefälligkeits- kampf bestimmt. Beide hätten so fragt das Blatt, „auch jetzt staat zu praktizieren, sollte jeder vielmehr gesagt, was sie wirklich noch versuchen, diesen horren- Wunsch einer Gruppe am Inter- meinen. „Dann jedoch", kom- den Preisanstieg zu verniedli- esse der Allgemeinheit gemes- mentiert die FAZ, „wird es un- chen? Wird auch jetzt noch sen werden — was allerdings behaglich, denn zu viele gefähr- Wirtschafts- und Finanzminister ein Mindestmaß an staatsmänni- liche Irrtümer tummeln sich auf Schmidt erklären, eine solche schem Können voraussetzt." engem Raum." Geldentwertung müsse zugunsten Einer sei, daß die Wähler für der Vollbeschäftigung in Kauf die Vollbeschäftigung zu Hilfe ge- genommen werden?" Das 400 000. Mitglied rufen wurden. „Welche Begriffs- Die FAZ meint weiter, der verwirrung!" stellt das Blatt dazu größere Teil der Ursachen für auf dem Parteitag fest. „Als ob wir heute nur volle die Entwicklung sei „hausge- geehrt Beschäftigung hätten und nicht in machte Inflation" und schließt: Wahrheit eine sich gefährlich „Man kann nicht bei einer ohne- auswachsende Überbeschäfti- hin schon überbeschäftigten Unter dem Beifall der Dele- gung. Tollkühn mutet das Be- Wirtschaft alle öffentlichen Hähne gierten des Wiesbadener CDU- mühen Helmut Schmidts an, hin- immer weiter aufdrehen ... die Parteitages überreichte der CDU- ter Überlegungen, wie sich das jetzigen 6,2 Prozent Teuerung Bundesvorsitzende Rainer Bar- Übermaß ein wenig vermindern sind die Quittung für eine Poli- zel fünf neuen Mitgliedern der ließe, den politischen Willen zur tik, die der Stabilität nur einen CDU Blumen und die Schallplat- Arbeitslosigkeit auszumachen. minderer!'Rang einräumt." tenkassette: Adenauer: „Aus mei- Vom Sprung der Inflationsrate, Die „Süddeutsche Zeitung" nem Leben". Geehrt wurde das die in diesem Jahr zum ersten- schreibt u. a.: „Die Preise stei- Ehepaar Margit (23) und Hart- mal den Sparern ihre Zinsen gen noch schneller, als die Ex- mut (32) Joost, das unter der nimmt und noch ein Stück dazu, perten befürchtet hatten Mitgliedsnummer 399 999 und sprach er nicht." 400 000 in die Union eingetreten Dieser starke Auftrieb der Ko- Im Wirtschaftsteil nimmt die sten ist besonders bemerkens- ist. Auch zwei der übrigen drei Geehrten zeichnen sich durch FAZ Stellung zum Wiesbadener wert, weil er dem üblichen Sai- CDU-Parteitag. Dort hätte die sonrhythmus der Preise entge- ihr jugendliches Alter aus: Bar- bara Heilmann aus Kiel ist 17, Stabilität Vorfahrt gehabt, die gensteht ... Nach diesem sai- von den Koalitionsparteien SPD sonwidrigen Anstieg der Lebens- Schülerin und JU-Mitglied eben- so wie der 24jährige Hans Peter und FDP versprochen, aber nicht haltungskosten im September ist eingehalten worden sei. Die mit Sicherheit bis zum Novem- Nass aus Kennfus (Rheinland- Pfalz). Frau Inge Grams aus Kiel Union habe die Marktwirtschaft ber mit einer weiteren Verteue- zum Angelpunkt ihres Pro- rung zu rechnen. Die nahezu vervollständigte das Quintett der Geehrten. gramms gemacht und wolle da- täglich auch von offiziellen Stel- mit das Vertrauen des Wählers len betonte Feststellung, die ge- Damit wurde erneut bewiesen, gewinnen. „Für die Idee erst genwärtige Inflationsrate sei un- daß die CDU als junge Partei noch gewonnen werden müssen Informationen die Jungen", bemerkt dazu das Sendung und 20 Telegrammen, terviews. In der Einleitung ver- Blatt. Ihnen müsse das markt- trafen bei der CSU laufend trat das Blatt die Auffassung, wirtschaftliche Ordnungssystem Glückwunschbriefe ein. daß Strauß es seinen beiden erst noch nahegebracht werden. Befragern „mit gleicher Münze" Aus Hamburg schrieb ein Zu- Hier liege „mit Recht die große heimgezahlt habe. schauer: selten so gelacht Hoffnung der Union auf den Die Zeitung schreibt unter an- Wahlerfolg". und die Hände wund geklatscht, da die Zuschauer von Monitor derem: „Unter den Magazin- endlich die Wahrheit hörten". Sendungen der Arbeitsgemein- Manche Briefe koppelten gleich schaft der Rundfunkanstalten Glückwünsche für mit dem Glückwunsch einen An- Deutschlands hat sich Monitor in trag auf Aufnahme in die CSU. besonderem Maße den Ruf er- Strauß zur „Monitore- worben, auf eine höchst einsei- Sendung Das „Kreuzverhör", das die tige und unfaire Art politische beiden „Monitor"-Journalisten Kampagnen zu führen. Es mußte Klaus-Hinrich Casdorff und Ru- deshalb zu einem Eklat kommen, Ein wahrer Glückwunschregen dolf Rohlinger mit dem CSU-Vor- als der bayrische CSU-Vorsit- ergoß sich auf den CSU-Vor- sitzenden Franz Josef Strauß im zende Strauß, selbst ein harter, sitzenden Franz Josef Strauß Deutschen Fernsehen anstellten, über ständige unsachliche An- nach seinem Streitgespräch im fand auch in der Presse einen griffe von links erbitterter Kämp- Fernsehmagazin „Monitor" am starken Widerhall. Die „Frank- fer, den beiden Monitor-Redak- 16. Oktober. Außer 50 sponta- furter Allgemeine Zeitung" ver- teuren mit gleicher Münze her- nen Anrufen gleich nach der öffentlichte den Wortlaut des In- ausgab." Kurz informiert Frau Bruhns sodann, um die Unionsparteien zu kritisieren, die in dieser Frage bekanntlich die Ihr Mandat zurückzugeben, falls sie die Politik Regierungsparteien im Bundestag ausstachen und ihrer Partei nicht mehr billigen können, müssen sich ihr umfangreicheres Rentensystem durchsetzten.