Oktober 2018 Informationen aus der Arbeitnehmergruppe Sacharbeit kommt gut voran Demokratische Entscheidung über den Fraktionsvorsitz

Kauder danken wir sehr herzlich für tragt werden. Je Kind gibt es, über seine hervorragende Arbeit. zehn Jahre verteilt, 12 000 Euro für El- tern, die ein Haus oder eine Wohnung Demokratische Entscheidungen zu für die Familie bauen oder kaufen. dramatisieren, wie es in manchen Medien geschieht, ist nicht wirklich • Mit dem Rentenpaket, über dessen demokratisch. Hier empfehle ich Einzelheiten sich die Koalition geei- mehr Gelassenheit. Die Fraktion wird nigt hat, schaffen wir Zuverlässigkeit weiterhin unsere Bundeskanzlerin für die kommenden Jahre. Verbesse- und die von ihr geführ- rungen gibt es bei der Mütterrente für te Bundesregierung unterstützen, Mütter, die vor 1992 geboren wurden, selbstbewusst auch mit eigenen Initi- und den Erwerbsminderungsrenten. ativen. • Die Krankenkassenbeiträge werden Die nächsten Jahre müssen wir ab dem 1.1.2019 wieder zu gleichen endlich nutzen, um mit ernstem Be- Teilen von Arbeitnehmern und Ar- mühen und beharrlicher Arbeit die beitgebern finanziert. Das wirkt sich Themen der Menschen anzugehen. positiv auf die Beiträge der Versicher- Nur so gelingt es, neues Vertrauen ten aus. aufzubauen. Uwe Schummer Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe • Die Länder erhalten vom Bund bis Wir sind auch schon mitten in der 2021 rund 5,5 Mrd. Euro für den Sozi- Arbeit. Auch wenn die Begleitmusik alen Wohnungsbau. 100 000 Woh- Liebe Kolleginnen, zuletzt manches übertönt hat - in der nungen sollen zusätzlich entstehen. liebe Kollegen, Regierungsarbeit ging es in den ver- Insgesamt sollen, so die Zielsetzung gangenen Wochen Schlag auf Schlag des Wohngipfels, bis 2021 sogar 1,5 In der Bundestagsfraktion erlebten mit Projekten, die gut sind für die Ar- Millionen Wohnungen entstehen. wir eine faire Kampagne für den Vor- beitnehmerinnen und Arbeitnehmer: sitz. , der mit viel Erfah- Das, so finde ich, kann sich als Auftakt rung die Unionsfraktion 13 Jahre • 5,5 Milliarden Euro stellt der Bund schon sehen lassen. durch schwierige und viele gute Jahre den Ländern zusätzlich für die Kin- führte, , der fachlich derbetreuung zur Verfügung. Wir ha- Ihr/ Euer pointiert und fair in das Rennen ein- ben dafür gesorgt, dass ein Teil des stieg. Die Fraktion hat demokratisch Geldes auch in die Betreuungsqualität entschieden. Wir gratulieren Ralph investiert wird. Brinkhaus zur Wahl und wünschen ihm eine glückliche Hand. Volker • Das Baukindergeld kann jetzt bean- Uwe Schummer Arbeitnehmergruppe aktuell

Inhalt Weniger Beiträge - mehr Teilhabe

Uwe Schummer - Sacharbeit Peter Weiß kommt gut voran - Demokratische Beim Thema „Arbeit“ haben wir gangenheit kaum eine oder gar keine Entscheidung über den wichtige Weichen für die Zukunft ge- Chance auf einen Weg in Arbeit und Fraktionsvorsitz 1 stellt. Mit dem Qualifizierungschan- Teilhabe hatten, zu unterstützen. Mit cengesetz werden wir eine zentrale dem neuen Regelinstrument „Teilhabe Peter Weiß - Weniger Beiträge - Maßnahme in diesem Herbst umset- am Arbeitsmarkt“ im Teilhabechan- mehr Teilhabe 2 zen: Wir wollen den Beitrag zur Ar- cengesetz eröffnen wir ihnen Wege. beitslosenversicherung um 0,5 Pro- Zusätzlich legen wir mit dem aktuellen zentpunkte senken – und nicht nur Bundeshaushalt mehr Geld auf den Ti- Karl-Josef Laumann - Das neue um die 0,3 Prozentpunkte, die wir im tel für die Verwaltungskosten, um ge- CDU-Grundsatzprogramm braucht Koalitionsvertrag vereinbart haben. nügend Mitarbeiterinnen und Mitar- eine christlich-soziale Handschrift 3 beiter in unseren Jobcentern zu finan- Wir entlasten damit sowohl die zieren. Und wir erhöhen die Mittel, die Enquete-Kommission mit Bürgerinnen und Bürger als auch die Unterneh- Knoerig und Hannack 3 men in Deutschland deutlich. Trotzdem wird Elisabeth Winkelmeier-Becker - die Rücklage bei der Bun- Kleine Wohnungsbau- desagentur für Arbeit in genossenschaften fördern 4 Nürnberg weiter wach- sen, so dass wir gerüstet sind, falls wir in Krisen- zeiten einmal schnell Liebe Leserin, lieber Leser, handeln müssen. Gleich- zeitig werden wir die der Newsletter „Arbeitneh- Weiterbildungsmöglich- mergruppe aktuell“ erscheint keiten für beschäftigte regelmäßig monatlich in den Arbeitnehmerinnen und Sitzungszeiten des Deutschen Arbeitnehmer und die Bundestages. Die elektronische Weiterbildungs- und Fassung können Sie abonnie- Qualifizierungsberatung ren. Bitte senden Sie uns hierzu durch die Bundesagentur unter dem Stichwort „Newslet- für Arbeit verbessern. So ter-Abo“ eine E-Mail an sieht eine zuverlässige arbeitnehmergruppe@cducsu. Vorsorge in einer sich de . ständig wandelnden Ar- beitswelt aus. Peter Weiß Impressum Teilhabe verbessern Vorsitzender der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales

Herausgeber Wenn man dann noch die Entlas- wir für die Eingliederung einsetzen, Michael Grosse-Brömer MdB tung der Arbeitnehmerinnen und Ar- um über 4 Milliarden Euro über die ge- Stefan Müller MdB beitnehmer und übrigens auch der samte Legislaturperiode. CDU/CSU-Bundestagsfraktion Platz der Republik 1 Rentnerinnen und Rentner durch die 11011 Berlin Einführung der vollen Parität bei der Wir ermöglichen zusätzlich das, was Finanzierung der gesetzlichen Kran- wir konzeptionell über viele Jahre strit- V.i.S.d.P.: Uwe Schummer MdB kenversicherung hinzunimmt, dann tig diskutiert haben, nämlich den soge- Redaktion: Stefan Klinger (verantw.) kann man sagen: Das ist eine gute nannten Passiv-Aktiv-Tausch. Die Bot- Mitarbeit: Robert Schwope Botschaft. Der wirtschaftliche Erfolg schaft des Passiv-Aktiv-Tausches ist: Es E-Mail: [email protected] Foto Titel: Gebhard Bücker kommt konkret bei den Bürgerinnen ist besser, Arbeit zu finanzieren, als Ar- und Bürgern an. beitslosigkeit. Mit diesem Paket, neue Diese Veröffentlichung der CDU/CSU-Fraktion Instrumente, mehr Personal und mehr im Deutschen dient ausschließlich Gleichzeitig nutzen wie die anhal- Geld, werden wir es schaffen, Langzeit- der Information. Sie darf während eines Wahl- tend gute Entwicklung auf dem Ar- arbeitslose gezielt wieder in Arbeit zu kampfes nicht zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. beitsmarkt zu Recht dafür, diejenigen bringen, zu fördern und zu unterstüt- Langzeitarbeitslosen, die in der Ver- zen. Das ist die zweite gute Botschaft.

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Das neue CDU-Grundsatzprogramm braucht eine christlich-soziale Handschrift Karl-Josef Laumann heute mit Leidenschaft weiterarbeiten!

Wir wissen, worauf es dabei an- kommt, denn wir haben unser Ohr am kleinen Mann. Wir sprechen mit unse- ren Kolleginnen und Kollegen bei der kleinen Kaffeepause, abends im Verein und in der Kirchengemeinde. Wir se- hen jene, die gerade keine Arbeit ha- ben, die es besonders schwer haben im Leben. Ihre Wünsche und Ängste müs- sen wir aufnehmen und in die Diskus- sion der Partei tragen: Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden. Der Wunsch nach einer fairen Bezahlung und einer gerechten Verteilung von Karl-Josef Laumann Vermögen in der Gesellschaft. Der Bundesvorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) Wunsch nach einer sicheren Rente und nach menschenwürdiger Pflege.

Vor der CDU stehen spannende tel zur Sozialen Marktwirtschaft disku- Lasst uns dafür sorgen, dass sich das Diskussionen: die Partei wird sich in tiert und verabschiedet werden. im CDU-Grundsatzprogramm wieder- den nächsten Jahren ein neues Grund- findet. Deshalb rufe ich Euch auf: satzprogramm geben. Und das ist Und das fordert unseren Einsatz, Bringt euch mit unseren Themen und auch gut, denn die Welt hat sich stark denn eins ist klar: Ohne die CDA gäbe Argumenten innerhalb der CDU ein – verändert seit der letzten Grundsatz- es die Soziale Marktwirtschaft in der in Euren Kreisverbänden, als Delegier- debatte im Jahr 2007. Digitalisierung, heutigen Form nicht. Wir waren es, die te oder in öffentlichen Debatten. Lasst Globalisierung, die Auswirkungen in den letzten 70 Jahren für das Soziale uns gemeinsam dem Grundsatzpro- von Flucht und Vertreibung. Der in der Sozialen Marktwirtschaft stan- gramm der CDU eine klare christlich- Grundsatzprogrammprozess steht den und das Versprechen „Wohlstand soziale Handschrift geben. noch am Anfang, aber bereits beim für Alle“ immer wieder mit Leben ge- Parteitag im Dezember soll das Kapi- füllt haben. Daran müssen wir gerade

Enquete-Kommission mit Knoerig und Hannack

Die Enquete-Kommission „Berufli- nal vorbildhaft und muss es auch für Das machen wir gemeinsam mit den che Bildung in der digitalen Welt“ des künftige Generationen bleiben. Unternehmen, Arbeitgebern, Gewerk- Deutschen Bundestages hat sich kon- schaften und Berufskammern.“ stituiert. Das Gremium soll eine Stra- Mit dem Stellvertretenden Vorsitzen- tegie für die Weiterentwicklung der den der Arbeitnehmergruppe Axel Kno- Der Kommission, die zu gleichen beruflichen Aus- und Weiterbildung erig ist ein exzellenter Kenner von Ar- Teilen aus Abgeordneten und externen formulieren und aufzeigen, wie die beitswelt und Digitalisierung Mitglied Experten gebildet wird, gehört auf Vor- Gleichwertigkeit von beruflicher und der Kommission. : „Wir schlag der CDU/CSU-Bundestagsfrakti- akademischer Bildung in Zeiten des werden die Digitalisierung in den Bran- on auch Elke Hannack als Sachverstän- digitalen Wandels von Berufsbildern chen nur stemmen können, wenn wir dige an. Sie ist seit 2013 Stellvertretende und Erwerbsbiografien gestärkt wer- langfristig eine Fachkräftesicherung vo- Bundesvorsitzende des Deutschen Ge- den kann. rantreiben. Deshalb müssen wir uns fra- werkschaftsbundes und verantwortet gen, was wir an dem Erfolgsmodell der dort den Bereich „Berufliche Bildung“. Die Arbeitnehmergruppe begrüßt Dualen Berufsbildung in den betriebli- Elke Hannack ist auch Mitglied des die Einsetzung der Kommission. Un- chen Strukturen, in der Berufsschule CDU-Bundesvorstands. ser Ausbildungssystem ist internatio- und im Berufsbild verändern müssen.

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Kleine Wohnungsbaugenossenschaften fördern! Elisabeth Winkelmeier-Becker

Die Bekämpfung der akuten Woh- tive Möglichkeiten: durch barriere- nungsnot bedarf vielfältiger Maßnah- freie, altersgerechte Wohnungen un- men. Eine ganze Reihe haben wir in- terschiedlicher Größe wird nerhalb der Koalition bereits in An- generationsübergreifendes Zusam- griff genommen: Die Stichworte menwohnen ermöglicht. Zusätzliche lauten: Mietrechtsanpassungsgesetz, Angebote wie die Betreuung von Kin- Sonder-AfA für den Mietwohnungs- dern oder Älteren und die Kooperati- neubau und Baukindergeld. Darüber on mit Anbietern „Betreuten Woh- hinaus müssen wir Rahmenbedin- nens“ sind möglich. gungen schaffen, die den Wohnungs- neubau beschleunigen. Dadurch helfen Wohnungsgenos- senschaften auch gegen nicht dem Einen besonderen Blick sollten wir Bedarf entsprechende Belegungen dabei auf die Förderung kleiner und von Wohnungen: Senioren können mittlerer Wohngenossenschaften mit sich bspw. nach dem Auszug der Kin- ca. 50-100 Mitgliedern richten, die ei- der einfacher „verkleinern“, ohne ihr nen zielführenden und sinnvollen soziales Umfeld zu verlieren. Beitrag zur Bekämpfung der Woh- nungsnot leisten können. Ansatzpunkte für staatliche Unterstützung Tief verwurzelter Elisabeth Winkelmeier-Becker Genossenschaftsgedanke Zur Gründung einer Wohnungsge- Vorsitzende der Arbeitsgruppe Recht nossenschaft wird ein sicheres Finan- und Verbraucherschutz Der Genossenschaftsgedanke ist in zierungskonzept mit 20 Prozent Ei- Deutschland durch genossenschaftli- genkapital verlangt. Dieses ist für die dafür aus eigenem Vermögen das Start- che Kreditinstitute und Raiffeisenge- Zielgruppe eine hohe Hürde. Hier er- kapital zur Verfügung stellen. nossenschaften gesellschaftlich tief geben sich für die Politik Unterstüt- verwurzelt. Gerade kleinere, aus bür- zungsmöglichkeiten auf verschiede- • Parallel zum Baukindergeld gerlichem Engagement gegründete nen Ebenen: könnten Familien auch in der Finan- Wohnungsgenossenschaften können zierung ihrer Genossenschaftsanteils den durch Solidarität und Subsidiari- • Kommunen könnten dieses unterstützt werden. Davon würden tät geprägten Genossenschaftsgedan- Eigenkapital durch das Einbringen noch mehr Familien, auch mit kleine- ken gut verwirklichen. Sie leben ins- des Grundstücks zur Verfügung stel- rem Einkommen, profitieren. besondere christdemokratische len und ggf. mit Vorgaben zur Art der Grundwerte wie Selbstverantwortung, Bebauung verbinden. Auch verwal- Preiswerter Wohnraum Selbstverwaltung und Selbsthilfe, die tungsinterne Ressourcen zur Vermitt- und Marktstabilität mit unserem Grundsatzprogramm im lung bei der Grundstücksvergabe so- Einklang sind. wie zur planerischen und informellen Gemeinnützige Wohnungsgenos- Unterstützung bei der Gründung senschaften erfüllen einerseits effektiv Innovation und Stärkung könnte die Kommune zur Verfügung den Wunsch der Bürger nach preis- des sozialen Zusammenhaltes stellen. günstigem, individuellem Wohnraum, Flexibilität und Sicherheit und tragen Wohnungsgenossenschaften bie- • Ein spezifisch zugeschnitte- andererseits zu Stabilität und Aus- ten ideale Anknüpfungspunkte zur nes Förderprogramm könnte als Er- gleich auf dem Wohnungsmarkt bei. Förderung von innovativem und öko- gänzung zu der Sozialen Wohnraum- logischem Bauen. So können durch förderung aufgelegt werden. Dies Als subsidiär eigenverantwortliche zentrale Energieversorgung das ener- könnte durch die Einrichtung einer Organisation fördern sie christlich-de- getische Wohnen erleichtert sowie KfW-Eigenkapitalförderung mit zins- mokratische Grundwerte und stärken durch gemeinschaftliche Nutzung günstigen Darlehen für Neugründun- zugleich den sozialen Zusammenhalt. von z.B. Elektroautos/Ladestationen gen geschehen. oder Haushaltsgeräten Ressourcen eingespart werden. • Rentenversicherungsträger könnten gezielt auf den Bedarf der Auch hinsichtlich sozialer Initiati- Beitragszahler und Rentner zuge- ven bieten Genossenschaften innova- schnittene Wohnungen planen und

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