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PA sämtl. HH sämtl. PA Amtliches Mitteilungsblatt für die Stadt Sangerhäuser Nachrichten Jahrgang 15, Freitag, den 1. November 2019, Nummer 10a/2019

Wasserverband „Südharz“

c) zur Abführung an den Haushalt Beschluss-Nr.: 1-74/19 des Aufgabenträgers d) auf neue Rechnung vorzutragen Beschluss der 74. Verbandsversammlung 2.2. bei einem Jahresverlust am 27.09.2019 zu TOP 12.1. a) zu tilgen aus dem Gewinnvortrag - öffentlicher Teil - -541.029,19 b) aus dem Haushalt des Aufgaben- Beschlussgegenstand: trägers auszugleichen Beschluss über den Jahresabschluss für das Prüfjahr c) auf neue Rechnung vorzutragen 2018, Verwendung des Jahresergebnisses und Entlas- Die Verbandsversammlung des Wasserverbandes „Süd- tung der Verbandsgeschäftsführerin “ stellt die Verwendung des Jahresgewinns in Höhe von Auf der Grundlage der zu diesem TOP eingereichten Be- 328.305,74 € fest. schlussvorlage fasst die Verbandsversammlung gemäß § 6 Die Verbandsversammlung erteilt der Verbandsgeschäfts- der Verbandssatzung nachstehenden Beschluss: führerin die Entlastung für das Wirtschaftsjahr 2018. Beschlusstext: Der Jahresverlust im Bereich Trinkwasser in Höhe von Beschluss des Wasserverbandes „Südharz“ über -541.029,19 € wird aus dem Gewinnvortrag getilgt. 1.) die Feststellung des Jahresabschlusses 2018 Der Jahresgewinn im Bereich Abwasser in Höhe von 2.) die Behandlung des Jahresverlustes 2018 869.334,93 € wird zur Tilgung des Verlustvortrages verwendet. - in Euro - Es lag kein Mitwirkungsverbot vor. 1. Feststellung in € Beschluss-Nr.: 1-74/19 des Jahresabschlusses Sangerhausen, 27.09.2019 1.1. Bilanzsumme 130.665.399,34 1.1.1. davon entfallen auf der Aktivseite auf 114.565.740,10 - das Anlagevermögen 16.076.442,83 - das Umlaufvermögen 23.216,41 - Rechnungsabgrenzungsposten 1.1.2. davon entfallen auf der Passivseite Wasserverband „Südharz“ auf 17.8 03.740,11 - das Eigenkapital 37.422.127,10 - die empfangenen Ertragszuschüsse Bekanntmachung und SOPO 21.109.860,57 des Jahresabschlusses - die Rückstellungen 5.249.649,94 - die Verbindlichkeiten 49.080.021,62 für das Prüfjahr 2018 1.2. Jahresgewinn 328.305,74 Der vorstehende Jahresabschluss und der Lagebericht für 1.2.1. Summe der Erträge 17.370.706,03 das Prüfjahr 2018 liegen nach § 19 Abs. 5 EigBG LSA vom 1.2.2. Summe der Aufwendungen 17.042.400,29 05.11.2019 - 19.11.2019 zur Einsichtnahme beim Wasserver- band „Südharz“, Am Brühl 7 in 06526 Sangerhausen zu den bekannten Servicezeiten öffentlich aus. 2. Verwendung des Jahresgewinns/ Behandlung des Jahresverlustes Sangerhausen, 01.10.2019 2.1. bei einem Jahresgewinn: a) zur Tilgung des Verlustvortrages 869.334,93 b) zur Einstellung in Rücklagen 2 Sangerhausen | Nummer 10a - 2019 Sangerhausen | 10a - 2019 3

Beschluss-Nr.: 2-74/19

Beschluss der 74. Verbandsversammlung am 27.09.2019 zu TOP 12.3. - öffentlicher Teil - Beschlussgegenstand: Beschluss über die Abwasserbeseitigungssatzung des Wasserverbandes „Südharz“ Auf der Grundlage der zu diesem TOP eingereichten Be- schlussvorlage fasst die Verbandsversammlung gemäß § 6 der Verbandssatzung nachstehenden Beschluss:

Beschlusstext: Die Verbandsversammlung des Wasserverbandes „Süd- harz“ beschließt auf der Grundlage der §§ 9 und 16 des Gesetzes über Kommunale Gemeinschaftsarbeit des Lan- des Sachsen-Anhalt (GKG-LSA) in der Fassung der Bekannt- machung vom 26. Februar 1998 (GVBl. LSA S. 81), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 22. Juni 2018 (GVBl. LSA S. 166, 174), §§ 8, 11, 45 und 99 des Kommu- nalverfassungsgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (KVG- LSA) vom 17. Juni 2014 (GVBl. LSA S. 288) zuletzt geändert durch Gesetz vom 5. April 2019 (GVBl. LSA S. 66) und des § 56 des Wasserhaushaltsgesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. S. 2585), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 4. Dezember 2018 (BGBl. S. 2254) in Verbindung mit §§ 78, 79b und 83 Abs. 1 Satz 3 des Wassergesetzes für das Land Sachsen-Anhalt (WG-LSA) vom 16. März 2011 (GVBl. LSA S. 492), zuletzt geändert durch Artikel 2 der Verord- nung vom 17. Februar 2017 (GVBl. LSA S. 33) nachstehende Abwasserbeseitigungssatzung des Wasserverbandes „Süd- harz“: Abwasserbeseitigungssatzung des Wasserverbandes „Südharz“ Aufgrund der §§ 8, 11, 45 und 99 des Kommunalverfas- sungsgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (KVG-LSA) vom 17. Juni 2014 (GVBl. LSA Seite 288), zuletzt geändert durch Gesetz vom 5. April 2019 (GVBl. LSA S. 66) in Verbindung mit den §§ 9 und 16 des Gesetzes über kommunale Ge- meinschaftsarbeit (GKG-LSA) in der Fassung der Bekannt- machung vom 26. Februar 1998 (GVBl. LSA S. 81), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 22. Juni 2018 (GVBl. LSA S. 166, 174), und des § 56 des Wasserhaushalts- gesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. S. 2585), zuletzt geän- dert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 4. Dezember 2018 (BGBl. S. 2254) in Verbindung mit §§ 78 und 79b des Was- sergesetzes für das Land Sachsen-Anhalt (WG-LSA) vom 16. März 2011 (GVBl. LSA S. 492), zuletzt geändert durch Artikel 2 der Verordnung vom 17. Februar 2017 (GVBl. LSA S. 33) hat die Verbandsversammlung des Wasserverbandes „Südharz“ (im Nachfolgenden „Verband“ genannt) in der Verbandsversammlung am 27.09.2019 nachstehende Neu- fassung der Abwasserbeseitigungssatzung vom 30.01.2019 beschlossen: I. Allgemeine Bestimmungen § 1 Allgemeines (1) Der Verband betreibt die Beseitigung des in seinem Ge- biet anfallenden Abwassers nach Maßgabe dieser Satzung als jeweils selbständige öffentliche Einrichtung zur 4 Sangerhausen | Nummer 10a - 2019 a) zentralen leitungsgebundenen Schmutzwasserbe- (2) Ungebrauchtes Grund-, Drän-, Quell- und Kühlwasser sowie ungebrauchtes Wasser aus Brunnenanlagen und Ge- seitigung im Gebiet 1 - die Stadt , die Stadt Sangerhausen (außer den Ortsteilen Morungen und wässern ist sonstiges Wasser im Sinne dieser Satzung. Großleinungen), die Gemeinde Südharz (nur die Orts- (3) Die Abwasserbeseitigung umfasst das Sammeln, Fortleiten, teile Dietersdorf, Hayn, Breitenstein, Schwenda), die Behandeln, Einleiten, Versickern, Verregnen und Verrieseln Verbandsgemeinde „“ [nur mit den Mit- von Abwasser nebst Entsorgung des Klärschlamms sowie die gliedsgemeinden Brücken-Hackpfüffel, , Beseitigung des in den Kleinkläranlagen anfallenden Schlam- Wallhausen, (nur der Ortsteil Tilleda)] und die mes und des in abflusslosen Gruben gesammelten Abwassers Verbandsgemeinde Mansfelder Grund - (nur soweit der Verband abwasserbeseitigungspflichtig ist. die Mitgliedsgemeinden Blankenheim und Bornstedt), (4) Grundstück im Sinne dieser Satzung ist grundsätzlich das die Stadt (nur die Ortsteile Annarode, Braun- Grundstück im bürgerlich-rechtlichen Sinn. Ist ein vermes- schwende und Friesdorf), senes und im Bestandsverzeichnis des Grundbuchs unter b) zentralen leitungsgebundenen Schmutzwasserbesei- einer eigenen Nummer eingetragenes Grundstück nicht tigung im Gebiet 3 - die Gemeinde Südharz (nur die vorhanden, so gilt die von dem Grundstückseigentümer Ortsteile Bennungen, Breitungen, Drebsdorf, Hainro- zusammenhängend genutzte Fläche als Grundstück. Der de, Kleinleinungen, Roßla, Uftrungen, Wickerode), die Grundstückseigentümer ist in diesem Fall verpflichtet, die Stadt Sangerhausen (nur die Ortsteile Großleinungen Grundstücksgröße nachprüfbar, insbesondere durch amt- und Morungen), die Verbandsgemeinde „Goldene lich beglaubigte Dokumente, nachzuweisen. Aue“ [nur die Mitgliedsgemeinden Berga und Kelbra (5) Anliegergrundstücke sind die Grundstücke, die direkt (ohne den Ortsteil Tilleda)], an den öffentlichen Raum angrenzen. Hinterliegergrundstü- c) dezentralen Ableitung von vorgeklärtem Schmutzwas- cke sind die Grundstücke, die durch Anliegergrundstücke, ser aus Kleinkläranlagen (KKA), der Entsorgung des ggf. noch durch weitere Grundstücke, von dem öffentlichen Schlamms aus KKA und des Abwassers aus abflusslosen Raum getrennt werden. Sammelgruben für das gesamte Verbandsgebiet, (6) Soweit sich Vorschriften dieser Satzung auf den Grund- d) leitungsgebundenen Niederschlagswasserbeseitigung stückseigentümer beziehen, gelten die Regelungen ent- von privaten Grundstücken und zur Straßenoberflä- sprechend auch für Erbbauberechtigte, Wohnungseigentü- chenentwässerung im gesamten Verbandsgebiet. mer, Nießbraucher, ähnliche zur Nutzung eines Grundstücks (2) Als angefallen gilt Abwasser, das dinglich Berechtigte, Inhaber von Nutzungsrechten im Sin- a) über eine Grundstücksentwässerungsanlage in die öf- ne der §§ 287 bis 294 und 312 bis 315 des Zivilgesetzbu- fentlichen Abwasseranlagen gelangt oder ches (ZGB) der DDR vom 19.06.1975 (GBI. I. Nr. 27 S. 465) und für Gebäudeeigentümer, soweit das Eigentum am Ge- b) in abflusslosen Gruben oder Kleinkläranlagen gesam- bäude und am Grundstück auseinanderfallen. Sind wegen melt wird oder desselben Grundstücks mehrere Personen berechtigt und c) zu einer öffentlichen Abwasserbehandlungsanlage ge- verpflichtet, haften sie als Gesamtschuldner. bracht wird. (7) Private Grundstücksentwässerungsanlagen sind alle (3) Der Anschluss und die Abwasserableitung erfolgen auf Anlagen, die der Sammlung, Vorbehandlung, Behand- der Grundlage eines öffentlich-rechtlichen Entsorgungsver- lung, Prüfung und Ableitung des Abwassers bis zu den hältnisses. öffentlichen Abwasseranlagen (vgl. Absatz 5) dienen. (4) Die Abwasserbeseitigung erfolgt mittels Kanalisations- Dazu gehören insbesondere Leitungen, die im Erdreich und Abwasserbeseitigungsanlagen im qualifizierten Misch- oder Fundamentbereich verlegt sind und das Abwasser verfahren sowie im Trennverfahren. der Grundstücksanschlussleitung zuführen, einschließlich (5) Art, Lage und Umfang der öffentlichen Abwasseranla- der Prüf-, Kontroll- und Übergabeschächte (z.B. Revisions- gen sowie den Zeitpunkt ihrer Herstellung, Erweiterung und schacht), Hebeanlagen, Pumpanlagen bei einer Abwasser- Sanierung bestimmt der Verband im Rahmen der ihm oblie- druckentwässerung, Versickerungs- und Rückhalteanlagen genden Abwasserbeseitigungspflicht. für Niederschlagswasser, Notüberläufe als Entlastungsbau- (6) Ein Rechtsanspruch auf Herstellung, Ergänzung oder werke für außerplanmäßige Ableitungen in die öffentlichen Betrieb öffentlicher Abwasseranlagen in bestimmter Weise Abwasseranlagen, Drosseleinrichtungen für die vergleichs- besteht nicht. mäßige und reduzierte (gedrosselte) Ableitung von Nieder- (7) Der Verband kann sich zur Erfüllung der Abwasserentsor- schlagswasser in die öffentlichen Abwasseranlagen sowie gung Dritter bedienen. abflusslose Gruben und Kleinkläranlagen, soweit sie sich auf privaten Grundstücksflächen befinden und nicht im Eigen- § 2 tum des Verbandes stehen oder zu seinen Gunsten dinglich gesichert sind oder ihm zur Nutzung überlassen wurden. Begriffsbestimmung Der Revisionsschacht ist unabhängig von seiner örtlichen Lage Bestandteil der privaten Grundstücksentwässerungs- (1) Abwasser im Sinne dieser Satzung ist das durch häus- anlage. Anlagen auf Anliegergrundstücken, die der Ent- lichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen wässerung von Grundstücken dienen, die nicht unmittelbar Gebrauch in seinen Eigenschaften veränderte Wasser und an öffentliche Verkehrs- und Grünflächen angrenzen, sog. das bei Trockenwetter damit zusammen abfließende Was- Hinterliegergrundstücke, sind in der Regel private Grund- ser (Schmutzwasser), das von Niederschlägen aus dem Be- stücksentwässerungsanlagen. reich von bebauten oder befestigten Flächen gesammelt abfließende Wasser (Niederschlagswasser) und der in den (8) Öffentliche Abwasseranlagen dienen der Abwasserbe- Kleinkläranlagen anfallende Schlamm sowie der Inhalt der seitigung nach Abs. 3. Öffentliche Abwasseranlagen sind abflusslosen Gruben. Als Schmutzwasser gelten auch die die vom Verband errichteten Anlagen und die Anlagen, die aus Anlagen zum Behandeln, Lagern und Ablagern von Ab- ihm von den Verbandsmitgliedern oder Dritten übertragen fällen austretenden und gesammelten Flüssigkeiten, sofern oder zur Nutzung überlassen wurden, soweit diese Anlagen sie nicht in den Prozesskreislauf rückgeführt werden. der öffentlichen Abwasserbeseitigung dienen, z. B. Sangerhausen | 10a - 2019 5 a) Kanäle für Schmutzwasser und Niederschlagswasser (3) Unbebaute Grundstücke sind anzuschließen, wenn der (bei Trennverfahren), Anschluss im Interesse der öffentlichen Gesundheitspflege, b) Mischwasserkanäle bei gemeinsamer Fortleitung von des Verkehrs oder aus anderen Gründen des öffentlichen Schmutz- und Niederschlagswasser in einem Kanal, Wohls geboten ist. (4) Die Grundstücke sind an die öffentliche Einrichtung zur c) Reinigungsschächte, Pumpstationen und Rückhaltebe- leitungsgebundenen Niederschlagswasserbeseitigung an- cken, zuschließen, soweit ein gesammeltes Fortleiten des auf dem d) Grundstücksanschlussleitungen (Verbindung zwischen Grundstück anfallenden Niederschlagswassers erforderlich dem Hauptsammler und dem Grundstück) im Bereich ist, um eine Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit der öffentlichen Verkehrs- und Grünflächen in der Regel zu verhüten. Besteht keine Anschlusspflicht, kann der Ver- bis zur Grenze der Grundstücke, die unmittelbar an die- band die Einleitung des Niederschlagswassers auf Antrag se Flächen angrenzen, sog. Anliegergrundstücke, stets ganz oder teilweise gestatten, wenn sich keine nachteiligen mit Ausnahme des Revisionsschachtes, der nicht Teil Auswirkungen für seine öffentlichen Abwasseranlagen er- der öffentlichen Einrichtung ist, geben. e) Versickerungs- und Rückhalteanlagen für Nieder- (5) Die Grundstücke sind an die öffentlichen Einrichtungen schlagswasser (u. a. Mulden- und Rigolensysteme, zur zentralen leitungsgebundenen Schmutzwasserbesei- Sickermulden/-teiche/-schächte), soweit sie nicht Teil tigung anzuschließen, sobald sie durch einen betriebsbe- der privaten Grundstücksentwässerungsanlagen sind, reiten öffentlichen Kanal zur Ableitung von Schmutzwas- f) Abwasserbehandlungsanlagen (ausgenommen private ser erschlossen sind. Wird der öffentliche Kanal erst nach Grundstücks-Kleinkläranlagen), Errichtung eines Gebäudes im Sinne von Absatz 2 herge- g) Regenrückhalte-, -überlauf- und -klärbecken. stellt, sind die Grundstücke innerhalb von sechs Monaten (9) Grundstücke, die über eine Kleinkläranlage, für die eine nach der betriebsfertigen Herstellung anzuschließen. Ist leitungsgebundene Anschlussmöglichkeit an ein zentrales ein öffentlicher Kanal im Sinne von Satz 1 nicht vorhanden, Klärwerk nicht besteht oder über eine abflusslose Grube, sind die Grundstücke an die öffentlichen Einrichtungen zur die entleert und abgefahren wird, entsorgt werden, gel- dezentralen Schmutzwasserbeseitigung unverzüglich anzu- ten als dezentral schmutzwasserentsorgt. Die nicht unter schließen. Satz 1 fallenden, entsorgten Grundstücke gelten als zent- (6) Besteht ein Anschluss an die öffentlichen Einrichtungen ral schmutzwasserentsorgt. Die dezentrale Schmutzwasse- zur dezentralen Schmutzwasserbeseitigung, kann der Ver- rentsorgung umfasst das Sammeln, Fortleiten und Einleiten band den Anschluss an die öffentlichen Einrichtungen zur von vorgeklärtem Schmutzwasser in ein Gewässer sowie zentralen leitungsgebundenen Schmutzwasserbeseitigung die Entleerung, Abfuhr und Entsorgung des Schlamms aus verlangen, sobald die Voraussetzungen des Absatzes 5 Satz Kleinkläranlagen und des Inhalts abflussloser Gruben, ein- 1 nachträglich eintreten. Der Grundstückseigentümer erhält schließlich der Überwachung der Selbstüberwachung und die Aufforderung zum Anschluss seines Grundstücks an die Wartung der Kleinkläranlagen. Die zentrale Schmutzwasse- zentrale Anlage. Der Anschluss ist in einer Frist von drei Mo- rentsorgung umfasst das Sammeln, Fortleiten und Behan- naten nach Zugang der Aufforderung vorzunehmen. Der deln von Schmutzwasser in einer öffentlichen Abwasserbe- Verband kann Ausnahmen zulassen. handlungsanlage. (7) Der Verband kann den Anschluss eines Grundstücks an (10) Grundstücke, von denen das angefallene Nieder- die öffentliche Abwasseranlage anordnen (Ausübung des schlagswasser über öffentliche Abwasseranlagen gesam- Anschlusszwangs). melt fortgeleitet wird, gelten als leitungsgebunden nieder- schlagswasserentsorgt. § 4 Anschlussstelle, vorläufiger Anschluss § 3 (1) Wenn der Anschluss eines Grundstücks an die nächst- Berechtigung und Verpflichtung liegende öffentliche Abwasseranlage technisch unzweck- zum Anschluss und zur Benutzung mäßig oder die Ableitung des Abwassers über diesen Anschluss für die öffentlichen Abwasseranlagen nachteilig (1) Sobald auf dem Grundstück Abwasser auf Dauer an- wäre, kann der Verband verlangen oder gestatten, dass das fällt ist jeder Grundstückseigentümer berechtigt und ver- Grundstück an eine andere öffentliche Abwasseranlage an- pflichtet, sein Grundstück nach Maßgabe dieser Satzung geschlossen wird. an die öffentlichen Einrichtungen der Abwasserbeseiti- (2) Ist die öffentliche Abwasseranlage, an die ein Grund- gung anzuschließen, diese zu benutzen und das gesamte stück angeschlossen werden soll, noch nicht betriebsfertig auf dem Grundstück anfallende Abwasser dem Verband hergestellt, kann der Verband den vorläufigen Anschluss zu überlassen, soweit der Verband zur Abwasserbeseiti- an eine andere öffentliche Abwasseranlage gestatten oder gung verpflichtet ist (Anschluss- und Benutzungszwang). verlangen. Das Benutzungs- und Überlassungsrecht sowie die Be- nutzungs- und Überlassungspflicht nach Satz 1 treffen § 5 auch die sonst zur Nutzung eines Grundstücks, eines Ge- bäudes oder einer Wohnung berechtigten Personen (im Befreiung vom Anschluss- Folgenden: sonstige Berechtigte bzw. sonstige Verpflich- und Benutzerzwang tete). (1) Von der Verpflichtung zum Anschluss oder zur Benutzung (2) Dauernder Anfall von Abwasser ist anzunehmen, sobald der öffentlichen Einrichtungen zur zentralen leitungsge- das Grundstück mit einem Gebäude +für den dauernden bundenen Schmutzwasserbeseitigung wird auf Antrag des oder vorübergehenden Aufenthalt von Menschen oder für Grundstückseigentümers bzw. des sonstigen Verpflichte- gewerbliche oder industrielle Zwecke bebaut ist oder mit ten dieser ganz oder zum Teil befreit, wenn der Anschluss der Bebauung des Grundstücks begonnen wurde oder oder die Benutzung aus besonderen Gründen auch unter das Grundstück derart befestigt worden ist, dass Nieder- Berücksichtigung der Erfordernisse des Gemeinwohls nicht schlagswasser als Abwasser anfällt. zumutbar ist. 6 Sangerhausen | Nummer 10a - 2019

(2) Die Eigentümer von privaten Niederschlagswasser- e) giftige, übel riechende oder explosive Dämpfe oder beseitigungsanlagen sind auf Antrag ganz oder zum Teil Gase bilden, vom Anschluss- und Benutzungszwang zur öffentlichen f) Bau- und Werkstoffe sowie Transportfahrzeuge in stär- Einrichtung zur leitungsgebundenen Niederschlagswas- kerem Maße angreifen oder serbeseitigung zu befreien, wenn das auf dem Grundstück g) den Gewässerzustand nachteilig beeinflussen. anfallende Niederschlagswasser schadlos beseitigt wurde und der Befreiung wasserwirtschaftliche Gründe nicht ent- Dies gilt auch für Flüssigkeiten, Gase und Dämpfe. gegenstehen. (4) Insbesondere sind folgende Stoffe ausgeschlossen: (3) Die Anträge nach den Absätzen 1 bis 2 sind unter Anga- a) feuergefährliche oder zerknallfähige Stoffe, wie Benzin, be der Gründe innerhalb eines Monats nach der Aufforde- Heizöl, Schmieröl, Benzol, sonstige mineralische, tieri- rung zum Anschluss schriftlich beim Verband einzureichen. sche und pflanzliche Öle und Fette und deren Emulsi- Soweit Tatsachen nachträglich eintreten oder bekannt wer- onen, den, die eine Befreiung vom Anschluss- und Benutzungs- b) infektiöse Stoffe, Medikamente, zwang rechtfertigen, kann ein Antrag auch außerhalb der c) Farbstoffe, soweit sie zu einer deutlichen Verfärbung Frist nach Satz 1 erfolgen. des Abwassers der Sammelkläranlage oder des Ge- (4) Die Befreiung kann befristet, unter Bedingungen, Aufla- wässers führen, Lösemittel, gen und Widerrufsvorbehalt erteilt werden. d) Abwasser oder andere Stoffe, die schädliche Ausdüns- (5) Darüber hinaus kann der Verband einzelne Grundstücke tungen, Gase oder Dämpfe verbreiten können, oder Ortsteile vom Anschluss- und Benutzungszwang be- e) Grund-, Quell- und Drainagewasser, es sei denn, dass freien. Näheres regelt die Satzung über den Ausschluss der für die Durchführung von Baumaßnahmen zur Tro- Abwasserbeseitigungspflicht. ckenhaltung der Baugruben eine zeitlich begrenzte Einleitung auf der Grundlage eines mit dem Verband § 6 abgeschlossenen Einleitungsvertrages erfolgt. Zeitlich Begrenzung des Benutzungsrechts; unbegrenzte Einleitungen von Grund-, Quell- oder Einleitungsbedingungen Drainagewasser werden nur in Ausnahmefällen zur Trockenhaltung von Gebäuden genehmigt. Diese Ein- (1) Das auf dem Grundstück anfallende Abwasser darf leitungsgenehmigungen werden ausnahmslos nur bei nur über die privaten Grundstücksentwässerungsanlagen Einleitung in Niederschlagswasserkanäle erteilt und in die leitungsgebundenen öffentlichen Abwasseranla- können an die Errichtung eines Drainagewassersam- gen eingeleitet werden. Das Ableiten von Abwasser aus melschachtes einschließlich Pumpe mit Betriebsstun- Grundstücksentwässerungsanlagen auf öffentliche Stra- denzähler oder analoger Messeinrichtung gebunden ßenflächen ist grundsätzlich unzulässig. Der Anschluss von werden. Abfall- und Nahrungsmittelrestzerkleinerern u. ä. an die f) feste Stoffe, auch in zerkleinerter Form, wie Schutt, Grundstücksentwässerungsanlagen ist nicht zulässig. Für Asche, Sand, Kies, Faserstoffe, Zement, Kunstharze, die Benutzung der öffentlichen Abwasseranlagen gelten Teer, Pappe, Dung, Küchenabfälle, Schlachtabfälle, grundsätzlich die in Absatz 2 bis 12 geregelten Einleitungs- Treber, Hefe, flüssige Stoffe, die erhärten, Müll, Glas, bedingungen. Ist eine Einleitung nach der Indirekteinlei- Borsten, Lederreste; terverordnung vom 7. März 2007 (GVBl. LSA 2007, 47) in der jeweils geltenden Fassung genehmigt und enthält die g) Lacke, Latexreste, Kalkhydrat, Gips, Mörtel, flüssige Genehmigung strengere Anforderungen an die Einleitung, und später erhärtende Abfälle sowie Bitumen und des- treten diese Werte an die Stelle der in den nachfolgen- sen Emulsionen; den Absätzen festgelegten Einleitungsbedingungen. Eine h) Räumgut aus Leichtstoff- und Fettabscheidern, Jauche, aufgrund der Indirekteinleiterverordnung erteilte Geneh- Gülle, Mist, Abwasser aus Dunggruben und Tierhaltun- migung der zuständigen Wasserbehörde ersetzt für ihren gen, Silagegärsaft, Blut aus Schlachtereien, Molke; Geltungsumfang die Entwässerungsgenehmigung nach § i) Absetzgut, Schlämme oder Suspensionen aus Vorbe- 8 dieser Satzung nicht. handlungsanlagen, Räumgut aus Grundstückskläranla- (2) Das Benutzungsrecht beschränkt sich auf die Menge und gen und Abortgruben, unbeschadet von Regelungen Zusammensetzung des Abwassers, die Grundlagen der Ent- zur Beseitigung der Fäkalschlämme; wässerungsgenehmigung nach § 8 dieser Satzung waren. j) Stoffe oder Stoffgruppen, die wegen der Besorgnis Niederschlagswasser, sonstiges Wasser, wie z.B. Grund- einer Giftigkeit, Anreicherungsfähigkeit oder einer und Drainagewasser sowie unbelastetes Kühlwasser bedür- krebserzeugenden, fruchtschädigenden Wirkung als fen einer gesondert zu beantragenden Entwässerungsge- gefährlich zu bewerten sind, wie Schwermetalle, Cya- nehmigung. nide, halogenierte Kohlenwasserstoffe, polycyclische (3) In die öffentlichen Abwasseranlagen dürfen Stoffe nicht Aromate, Phenole oder Formaldehyd; eingeleitet werden, die k) radioaktive Stoffe, welche gemäß der Strahlenschutz- a) das Personal bei der Wartung und Unterhaltung der verordnung vom 20.07.2001 (BGBL I, S. 1714) in der je- Anlagen gefährden oder deren Gesundheit beein- weils geltenden Fassung eine Konzentrationsvorgabe trächtigen, haben, sowie b) den Betrieb, die Funktionsfähigkeit oder die Unterhal- l) alle weiteren Stoffe, die gemäß Abfallbeseitigungsge- tung der öffentlichen Abwasseranlagen behindern, er- setz als Abfall ordnungsgemäß zu beseitigen sind. Aus- schweren oder gefährden, insbesondere genommen sind unvermeidbare Spuren solcher Stoffe c) die Reinigungswirkung der Klärwerke, den Betrieb der im Abwasser in der Art und in der Menge, wie sie auch Schlammbehandlungsanlagen, die Schlammbeseiti- im Abwasser aus Haushaltungen üblicherweise anzutref- gung oder die Schlammverwertung beeinträchtigen, fen sind; d) die Kanalisation verstopfen oder zu Ablagerungen füh- m) Abwasser, das einem wasserrechtlichen Bescheid nicht ren, entspricht; Sangerhausen | 10a - 2019 7 n) Abwasser, dessen chemische und physikalische Eigen- Einleitung sind insbesondere an Abwässer aus Industrie- und schaften Werte aufweist, die über den allgemeinen Gewerbebetrieben oder vergleichbaren Einrichtungen (z. B. Richtwerten der Anhänge 1 bis 57 der Abwasserver- Krankenhäuser), abgesehen von den übrigen Begrenzun- ordnung vom 17. Juni 2004 (BGBl. I S. 1108, 2625) in gen des Benutzungsrechts, zu knüpfen. Die Einleitung von der jeweils gültigen Fassung liegen. gewerblichen und industriellen Abwässern sowie vergleich- (5) Der Verband kann die Einleitung von Abwässern außer- baren Abwässern ist nicht zulässig, wenn die Schadstoff- gewöhnlicher Art oder Menge versagen oder von einer Vor- konzentrationen in den Abwasserteilströmen, ohne dass zu- behandlung oder Speicherung abhängig machen und an sätzliche Wassermengen zu einer Verdünnung führen, die in besondere Bedingungen knüpfen. Bedingungen an die Absatz 6 festgelegten Grenzwerte in einer Stichprobe über- schreiten (Summe aus gelöstem und ungelöstem Anteil).

(6) Folgende Einleitungshöchstwerte dürfen nicht überschritten werden:

1. Allgemeine Parameter - DIN Normen - DEV-Nummern 1 a) Temperatur max. 35 °C b) pH- Wert 6,5 - 10 c) Absetzbare Stoffe 2: kleiner 10 ml/l, nach 0,5 Std. Ab- Zur Kontrolle anderer Parameter können auch niedrigere Werte festgelegt setzzeit werden, wie z.B. 0,3 ml/l für toxische Metallhydroxide. 2.500 µS/cm d) elektrische Leitfähigkeit 2. Schwerflüchtige, lipophile Stoffe (u.a. verseifbare Öle, Fette)3 gesamt 300 mg/l Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) 1.200 mg/l 3. Kohlenwasserstoffe4 a) Kohlenwasserstoffindex gesamt 100 mg/l b) Kohlenwasserstoffindex, soweit im Einzelfall eine weitergehende Entfer- 20 mg/l nung der Kohlenwasserstoffe erforderlich ist: c) adsorbierbare organische Halogenverbindungen (AOX)5 1 mg/l d) Leichtflüssige halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW) als Summe6 aus 0,5 mg/l Trichlorethen, Tetrachlorethen, 1,1,1- Trichlorethan, Dichlormethan und Tri- chlormethan, gerechnet als Chlor (Cl) 4. Organische halogenfreie Lösemittel mit Wasser ganz oder teilweise mischbar und biologisch abbaubar: Entspre- 10 g/l als TOC chend spezieller Festlegung, jedoch Richtwert nicht größer als er der Lös- lichkeit entspricht oder als 5. Anorganische Stoffe (gelöst und ungelöst) a) Arsen (As) 0,5 mg/l b) Blei (Pb) 1,0 mg/l d) Chrom 6wertig (Cr) 0,2 mg/l e) Chrom (Cr) 1,0 mg/l f) Kupfer (Cu) 1,0 mg/l g) Nickel (Ni) 1,0 mg/l h) Quecksilber (Hg) 0,1 mg/l i) Selen8 (Se) __ j) Zink (Zn) 5,0 mg/l k) Zinn (Sn) 5,0 mg/l l) Cobalt (Co) 2,0 mg/l m) Silber (Ag) 1,0 mg/l n) Antimon10 (Sb) 0,5 mg/l o) Barium11 (Ba) 2 mg/l p) Aluminium (Al) und Eisen (Fe) Keine Begrenzung, soweit keine Schwierigkeiten bei der Abwasser- ableitung und - reinigung auftreten q) Mangan (Mn) Auf die Nennung eines Richtwertes Thallium (Tl) wird verzichtet. Dennoch werden Mn, Vanadium (V) TL und V aufgeführt, da sie in der 17. BlmSchV begrenzt sind, welche bei der Verbrennung des anfallenden Klärschlammes zu berücksichtigen ist 6. Anorganische Stoffe gelöst a) Stickstoff aus Ammonium und Ammoniak 100 mg/l < 5.000 EW

(NH4-N und NH3-N) 200 mg/l > 5.000 EW b) Cyanid, leicht freisetzbar12 1,0 mg/l 8 Sangerhausen | Nummer 10a - 2019

c) Fluorid (F) 50 mg/l

d) Stickstoff aus Nitrit (NO2-N) 10 mg/l e) Phosphor, gesamt (P) 50 mg/l 2-13 f) Sulfat (SO4 ) 600 mg/l 2- g) Sulfit (SO3 ) 50 mg/l h) Sulfid, leicht freisetzbar 2,0 mg/l 7. Organische Stoffe a) Phenolindex, wasserdampfflüchtig14 100 mg/l b) Farbstoffe Nur in einer so niedrigen Konzen- tration, dass der Vorfluter nach Einleitung des Ablaufs einer me- chanisch-biologischen Kläranlage visuell nicht mehr gefärbt erscheint 8. Chemische und biochemische Wirkungskenngrößen Spontane Sauerstoffzehrung 100 mg/l

Aerobe biologische Abbaubar- Auf die Angabe eines Richtwertes wird verzich- keit tet. Eine Überwachung von Indirekteinleitern mit dem genormten Test auf aerobe biologi- sche Abbaubarkeit ist durchzuführen, wenn es einschlägige betriebliche Probleme auf der kommunalen Kläranlage gibt bzw. diese auf- grund der Zusammensetzung des produktions- gebundenen Abwassers zu erwarten sind oder die Indirekteinleitung auf Grund ihrer Fracht sig- nifikanten Einfluss auf den Anlagenbetrieb hat. Die Untersuchung zur aeroben biologischen Abbaubarkeit ist mit dem belebten Schlamm aus der jeweils betroffenen Kläranlage durchzuführen, da dieser an das zu untersu- chende Abwasser adaptiert ist. - Werden durch die Einleitung die Schutzziele gefährdet (insbesondere Überschreitung des wasserrechtlichen Überwachungswertes für CSB/TOC im Ablauf der kommunalen Kläran- lage), so können Anforderungen für nicht ab- baubare CSB/TOC als Konzentrations- bzw. Frachtwerte für die Indirekteinleitung gestellt werden. Sofern in Einzelfällen der biologische Abbau nicht hin- reichend ist, sollte für die biologische Abbaubarkeit dieses Abwasser ein Richtwert von 75 % DOC-Abbau inner- halb von 24 Stunden festgelegt werden. Nitrifikationshemmung Bei häufiger, signifikanter Hemmung der Eine Überwachung von Indirekteinleitern mit Nitrifikation: dem genormten Test auf Nitrifikationshemmung ≤ 20 % Nitrifikationshemmung ist nur durchzuführen, wenn es einschlägige be- Im Verdünnungsverhältnis max. Indirekt- triebliche Probleme auf der kommunalen Kläran- einleiterabfluss zu Kläranlagentrocken- lage gibt. wetterzufluss Wird im Einzelfall die Stoffwechselleistung der Nitrifikanten im belebten Schlamm signifikant beeinträchtigt und führt dies zu einer Überschrei- tung der Anforderungen bei den Stickstoffpara- metern Nges und NH4-N, sollten Indirekteinlei- ter mit nitrifikationshemmendem Abwasser die genannten Anforderungen einhalten. Es ist dabei der nitrifizierende Belebtschlamm derjenigen Kläranlage zu verwenden, an die der Indirekteinleiter angeschlossen ist. Sofern dies nicht möglich ist, z.B. bei bereits beste- hender Schädigung der Nitrifikanten, ist der nitrifizierende Belebtschlamm einer anderen kommunalen Kläranlage mit vergleichbarer Indirekteinleiterstruktur zu verwenden. Verhältnis CSB : BSB5 = 2 : 1 (Verhältnis BSB5 : Nges = 5 : 1) Sangerhausen | 10a - 2019 9

Erläuterungen 12 Parameter mit Anforderungen in den Anhängen zur 1 Anwendung folgender Prüfverfahren: AbwV an das Abwasser vor Vermischung. DIN- Normen/ DEV- Verfahren entsprechend dem AQS - 13 In Einzelfällen können auch strengere Werte gefordert Merkblatt A-11 (Stand 9/2015), Rahmenempfehlung Bund/ werden zur Vermeidung von möglicher Betonkorrosion, Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) für die Qua- Geruchsbildung, Schwefelsäurenbildung (Beeinträchti- litätssicherung bei Wasser-, Abwasser-, Schlammuntersu- gung der biologischen Abwasserbehandlung). chungen. 14 Der Grenzwert gilt für halogenfreie phenolische Verbin- Empfehlungen des DWA- Merkblattes M115-2 Anhang A.2 dungen. Ergeben substanzspezifische Analysen, dass ha- (Stand Februar 2013) logenierte, insbesondere toxische und biologisch schwer Alternativ: Gemäß der Verordnung über Anforderungen abbaubare Phenole vorhanden sind, sind hierfür im Ein- an das Einleiten von Abwasser in Gewässer (Abwasserver- zelfall gesonderte Grenzwerte festzulegen. ordnung- AbwV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Juni 2004 (BGBI. I S.1108, 2625), zuletzt geändert durch (7) Der Verband kann im Einzelfall weitergehende Anfor- Art. 1 der Verordnung vom 22. August 2018 (BGBl. S.1327) derungen stellen, wenn dies für den Betrieb der öffentli- in der jeweils geltenden Fassung bzw. gemäß „Anwendung chen Abwasseranlagen erforderlich ist oder Ausnahmen gleichwertiger Analyseverfahren im wasserrechtlichen Voll- von den Bestimmungen der vorstehenden Absätze 3 bis zug“ (Erlass des MU vom 03.02.2011). 6 zulassen, wenn öffentliche Belange nicht entgegenste- 2 absetzbare Stoffe (1 ml/l), sofern eine Abscheideanlage hen und die Versagung der Ausnahme im Einzelfall eine erforderlich unbillige Härte bedeuten würde. Er kann im Einzelfall die 3 In Einzelfällen können auch strengere Werte gefordert Einleitung von Abwasser von einer Vorbehandlung, Dros- werden, zur Vermeidung von Ablagerungen, Geruchsbil- selung oder Speicherung abhängig machen, wenn seine dung und Emulsionen. Beschaffenheit oder Menge dies insbesondere im Hin- 4 Die Maßangaben des Anhanges 49 zur Abwasserverord- blick auf den Betrieb der öffentlichen Abwasseranlagen nung sind zu beachten. oder auf sonstige öffentliche Belange erfordert. 5 Ein höherer Wert kann widerruflich zugelassen werden, (8) Die zur Ermittlung der physikalischen und chemischen wenn auf Grund der Kenntnis der halogen- organischen Ver- Beschaffenheit der Abwässer notwendigen Untersuchun- bindungen: 1. keine Gefährdung des Bestandes und/ oder gen sind nach den Deutschen Einheitsverfahren zur Was- des Betriebes der Abwasseranlagen, 2. keine Gefährdung ser-, Abwasser- und Schlammuntersuchung in der jeweils des Personals der abwassertechnischen Anlagen, 3. keine gültigen Fassung oder den entsprechenden DIN-Normen Gefährdung des Gewässers und 4. keine Mehrkosten bei des Fachnormenausschusses Wasserwesen im Deutschen der Abwasserreinigung, der Abwasserabgabe und/oder der Institut für Normung e. V., Berlin, auszuführen. Die DIN- Klärschlammentsorgung zu erwarten sind. Die Anforderun- Normen sind beim Deutschen Patent- und Markenamt in gen der Anhänge zur Abwasserverordnung sind analog an- München archivmäßig gesichert niedergelegt. Die Kos- zuwenden. Sind allein durch diese Einleitung oder in Verbin- ten hat der Grundstückseigentümer zu tragen. Es ist un- dung mit einer oder mehreren AOX-haltigen Einleitung(en) zulässig, Abwasser zu verdünnen, um Einleitungsverbote Mehrkosten gemäß Nr. 4 zu erwarten, kann ein höherer zu umgehen oder die Einleitungswerte zu erreichen. Wert gleichwohl zugelassen werden, wenn der jeweilige (9) In den im Trennverfahren entwässerten Gebieten darf Indirekteinleiter sich auf Grund einer öffentlich-rechtlichen grundsätzlich Niederschlagswasser und sonstiges Wasser Regelung zur Übernahme verpflichtet. nur in den Niederschlagswasserkanal, Schmutzwasser nur 6 In begründeten Fällen ist zu prüfen, ob im Abwasser wei- in den Schmutzwasserkanal eingeleitet werden. Sonsti- tere leichtflüssige, chlorierte Kohlenwasserstoffe enthalten ges Wasser sowie Niederschlagswasser soll grundsätzlich sind. Bei positivem Befund sind diese Stoffe in die Summen- nicht in Schmutzwasserkanäle eingeleitet werden, die in bildung einzubeziehen. öffentlichen Klärwerken enden. Die Einleitung von sonsti- 7 Bei diesem Grenzwert können auch bei Abwasseranteilen gem Wasser bedarf in jedem Fall der vorherigen schriftli- von weniger als 10 % vom Gesamtklärwerkszulauf der Grenz- chen Zustimmung des Verbandes nach § 8. wert der Klärschlammverordnung und/oder der Schwellen- (10) Schmutzwasser darf nur dann in öffentliche Abwas- wert des Abwasserabgabengesetzes überschritten werden. seranlagen, die nicht an ein öffentliches Klärwerk ange- 8 Auf die Nennung eines Grenzwertes wird verzichtet, weil schlossen sind, eingeleitet werden, wenn dieses zuvor die für den Betrieb der öffentlichen Abwasseranlage rele- ausreichend und dem Stand der Technik entsprechend vanten Schutzziele nicht betroffen sind. behandelt worden ist. Für vorhandene Einleitungen kann 9 In Einzelfällen können höhere Werte zugelassen werden, der Verband die Einleitung von bestimmten Einleitwerten sofern der Betrieb der Abwasseranlage dies erlaubt. Enthält festlegen und für die Erfüllung dieser Pflichten bestimm- das Abwasser nicht-fällbare Phosphorverbindungen z.B. te Fristen setzen. Erfüllt der Grundstückseigentümer oder Phosphonate oder Hypophosphite, so können auch stren- der sonstige Verpflichtete die Festlegungen innerhalb gere Werte gefordert werden. der gesetzten Frist nicht, kann der Verband die Einleitung 10 Im Einzelfall sind auftretende Probleme des Indirektein- untersagen. leiters mit der Einhaltung dieses Grenzwertes im Einver- (11) Ist zu erkennen, dass von dem Grundstück Stoffe oder nehmen mit dem Abwasserbeseitigungspflichtigen zu lö- Abwässer im Sinne der Absätze 3 bis 6 in unzulässiger Wei- sen. Eine denkbare Lösung besteht in einer Anpassung des se in die öffentliche Abwasseranlage eingeleitet werden, Grenzwertes auf der Grundlage einer gutachterlichen Bilan- ist der Verband berechtigt, auf Kosten des Grundstücksei- zierung im Sinne der 17. BlmSchV, wenn der Klärschlamm gentümers oder des sonstigen Verpflichteten die dadurch der Verbrennung zugeführt wird. entstehenden Schäden in der Abwasseranlage zu besei- 11 Der Wert kann bis 100 mg/l erhöht werden, sofern rech- tigen, Untersuchungen und Messungen des Abwassers nerisch nachgewiesen wird, dass durch die Ableitung im Zu- vorzunehmen und selbsttätige Messgeräte mit den dafür lauf der kommunalen Kläranlage bei Trockenwetter 10 mg/l erforderlichen Kontrollschächten einbauen zu lassen. und beim Regenwetterabschlag aus dem Kanalnetz ins Ge- (12) Bezüglich der technischen Regelwerke und Normen wässer 1 mg/l nicht überschritten werden. gelten jeweils die aktuellen Fassungen. 10 Sangerhausen | Nummer 10a - 2019

§ 7 (4) Der Antrag für den Anschluss an die öffentliche Einrich- Entwässerungsantrag tung zur dezentralen Schmutzwasserbeseitigung hat Fol- gendes zu enthalten: (1) Die Herstellung der privaten Grundstücksentwässerungsanla- a) Angaben über Art und Bemessung der Grundstücks- gen, deren Anschluss und deren Änderung sowie die Benutzung entwässerungsanlage; der öffentlichen Abwasseranlagen und die Änderung der Benut- b) Nachweis der wasserbehördlichen Erlaubnisfähigkeit zung sind genehmigungspflichtig und entsprechend vom Grund- für die Grundstücksentwässerungsanlage; stückseigentümer oder dem sonstigen Verpflichteten zu bean- c) einen mit Nordpfeil versehenen Lageplan des anzu- tragen. Satz 1 gilt auch bei vorübergehenden oder vorläufigen schließenden Grundstücks im Maßstab nicht kleiner als Anschlüssen. Die Einleitung von Abwasser, das der Beseitigungs- 1 : 500 mit folgenden Angaben: pflicht des Verbandes nicht unterliegt und von sonstigem Wasser bedarf ebenfalls der schriftlichen Zustimmung des Verbandes. (1) Straße und Haus-Nr., (2) Der Entwässerungsantrag ist beim Verband schriftlich (2) vorhandene und geplante bauliche Anlagen auf dem einzureichen. Bei genehmigungspflichtigen Bauvorhaben ist Grundstück, zeitgleich der Antrag auf Baugenehmigung erforderlich. Wird (3) Lage der Kleinkläranlage bzw. Sammelgrube, der Grundstückseigentümer vom Verband mittels Bescheid (4) Lage der Entwässerungsleitungen außerhalb des aufgefordert, sein Grundstück an die öffentlichen Einrich- Gebäudes mit Schächten, tungen der Abwasserentsorgung anzuschließen, ist der Ent- (5) Anfahr- und Entleerungsmöglichkeit für das Entsor- wässerungsantrag spätestens einen Monat nach Zugang des gungsfahrzeug. Bescheids zu stellen. Bei allen anderen Vorhaben ist der Ent- (5) Der Antrag für den Anschluss an die öffentliche Einrich- wässerungsantrag spätestens drei Monate vor dem geplan- tung zur leitungsgebundenen Niederschlagswasserbeseiti- ten Baubeginn bzw. der geplanten Änderung der Benutzung gung hat Folgendes zu enthalten: einzureichen. a) Angaben über Art und Bemessung der Grundstücks- (3) Der Antrag für den Anschluss an eine öffentliche Einrich- entwässerungsanlage; tung zur zentralen leitungsgebundenen Schmutzwasserbe- seitigung hat Folgendes zu enthalten: b) einen mit Nordpfeil versehenen Lageplan des anzu- schließenden Grundstücks im Maßstab nicht kleiner als a) eine Beschreibung des Vorhabens und seiner Nutzung; 1 : 500 mit folgenden Angaben: b) eine Beschreibung des gewerblichen Betriebes, dessen (1) Straße und Haus-Nr., Schmutzwasser eingeleitet werden soll, nach Art und Umfang der Produktion und der Anzahl der Beschäftig- (2) vorhandene und geplante bauliche Anlagen auf dem ten sowie des voraussichtlich anfallenden Schmutzwas- Grundstück, sers nach Menge und Beschaffenheit; c) Selbstauskunftsbogen Niederschlagswasser c) bei Grundstücksentwässerungsanlagen mit Vorbehand- (6) Schmutzwasserleitungen sind mit durchgezogenen, Nie- lungsanlagen Angaben über Menge und Beschaffen- derschlagswasserleitungen mit gestrichelten Linien darzu- heit des Schmutzwassers, Funktionsbeschreibung der stellen und Mischwasserleitungen strichpunktiert. Später Vorbehandlungsanlage, Behandlung und Verbleib von auszuführende Leitungen sind zu punktieren. Folgende Far- anfallenden Rückständen (z. B. Schlämme, Feststoffe, ben sind dabei zu verwenden: Leichtstoffe), Anfallstelle des Schmutzwassers im tech- für vorhandene Anlagen = schwarz nologischen Prozess; für neue Anlagen = rot d) einen mit Nordpfeil versehenen Lageplan des anzu- für abzubrechende Anlagen = gelb. schließenden Grundstücks im Maßstab nicht kleiner als (7) Der Verband kann weitere Unterlagen fordern, wenn diese 1 : 500 mit folgenden Angaben: zur Beurteilung der Entwässerungsanlage erforderlich sind. (1) Straße und Haus-Nr., (2) vorhandene und geplante bauliche Anlagen auf dem § 8 Grundstück, Entwässerungsgenehmigung (3) Grundstücks- und Eigentumsgrenzen, (1) Der Verband erteilt nach den Bestimmungen dieser Sat- (4) Lage der Haupt- und Anschlusskanäle, zung eine schriftliche Genehmigung zur Herstellung der (5) Gewässer, soweit vorhanden, privaten Grundstücksentwässerungsanlagen, zu deren An- (6) in der Nähe der Abwasserleitungen vorhandener schluss und deren Änderung sowie zur Benutzung der öffent- Baumbestand; lichen Abwasseranlagen und zur Änderung der Benutzung. e) einen Schnittplan im Maßstab 1 : 100 durch die Fall- (2) Der Verband entscheidet, in welcher Weise das Grund- und Entlüftungsrohre des Gebäudes mit den Entwässe- stück anzuschließen ist. Er kann Untersuchungen der Abwas- rungsprojekten. Einen Längsschnitt durch die Grundlei- serbeschaffenheit sowie Begutachtungen der Grundstücks- tung und durch die Revisionsschächte mit der Angabe entwässerungsanlagen durch Sachverständige verlangen, der Höhenmaße des Grundstücks und der Sohlenhöhe sofern das zur Entscheidung über den Entwässerungsantrag im Verhältnis der Straße, bezogen auf NN; notwendig ist. Die Kosten hat der Grundstückseigentümer f) Grundrisse des Kellers und der Geschosse im Maßstab zu tragen. 1 : 100, soweit dies zur Klarstellung der Grundstücks- (3) Die Genehmigung wird ungeachtet privater Rechte er- entwässerungsanlagen erforderlich ist. Die Grundrisse teilt und lässt diese unberührt. Sie gilt auch für und gegen müssen insbesondere die Bestimmung der einzelnen die Rechtsnachfolger des Grundstückseigentümers. Sie er- Räume und sämtliche in Frage kommenden Einläufe so- setzt nicht Erlaubnisse und Genehmigungen, die für den wie die Ableitung unter Angabe der lichten Weite und Bau oder Betrieb der Grundstücksentwässerungsanlage des Materials erkennen lassen, ferner die Entlüftung nach anderen Rechtsvorschriften erforderlich sind. der Leitungen und die Lage etwaiger Absperrschieber, (4) Der Verband kann - abweichend von den Einleitungsbedin- Rückstauverschlüsse oder Hebeanlagen. gungen des § 6 - die Genehmigung unter Bedingungen und Sangerhausen | 10a - 2019 11

Auflagen sowie unter dem Vorbehalt des Widerrufs sowie der Abscheidung dieser Stoffe aus dem Abwasser (Abscheider nachträglichen Einschränkung oder Änderung erteilen. mit dazugehörenden Schlammfänger) einzubauen, zu be- (5) Der Verband kann eine Selbstüberwachung der Grund- treiben, zu unterhalten und zu erneuern. Die Abscheider stücksentwässerungsanlage nebst Vorlagepflicht der Unter- mit den dazugehörenden Schlammfängen sind vom Grund- suchungsergebnisse sowie die Duldung und Kostentragung stückseigentümer in regelmäßigen Zeitabständen, darüber für eine regelmäßige Überwachung festsetzen. hinaus bei besonderem Bedarf zu leeren und zu reinigen. (6) Vor der Erteilung der Entwässerungsgenehmigung darf Bei schuldhafter Säumnis ist er dem Verband schadenser- mit der Herstellung oder Änderung der Grundstücksent- satzpflichtig. Für die Beseitigung der abfallenden Stoffe wässerungsanlage nur begonnen werden, wenn und soweit gelten die Vorschriften über die Abfallbeseitigung. Von der Verband sein Einverständnis schriftlich erteilt hat. Stellplätzen oder aus Garagen einschließlich ihrer Neben- (7) Die Genehmigung erlischt, wenn innerhalb eines Jahres anlagen (z. B. Zu- und Abfahrten oder Rampen) abfließende nach ihrer Erteilung mit der Herstellung oder Änderung der Treibstoffe (Benzin, Dieselkraftstoff) und Schmierstoffe (Öl) Grundstücksentwässerungsanlage bzw. Änderung der Be- müssen unschädlich beseitigt werden. nutzung nicht begonnen wurde oder wenn die Ausführung (5) Anlagen mit unzulänglicher Vorbehandlungsleistung sind ein Jahr unterbrochen worden ist. Die Frist kann auf Antrag unverzüglich zu ändern. um höchstens ein Jahr verlängert werden. (6) Der Verband kann verlangen, dass eine Person bestimmt und ihm schriftlich benannt wird, die für die Bedienung der § 9 Vorbehandlungsanlagen verantwortlich ist. Grundstücksbenutzung (7) Der Betreiber solcher Anlagen hat durch Eigenkontrollen (1) Die Grundstückseigentümer haben für Zwecke der örtli- zu gewährleisten, dass die Einleitungswerte für vorbehan- chen Abwasserentsorgung die vorhanden öffentlichen Ab- deltes Abwasser eingehalten werden und die in dieser Sat- wasseranlagen einschließlich Zubehör zur Fortleitung von zung von der Einleitung ausgenommenen Stoffe nicht in die Abwasser über ihre im gleichen Entsorgungsgebiet liegen- öffentliche Abwasseranlage gelangen. Über die Eigenkont- den Grundstücke sowie erforderliche Schutzmaßnahmen zu rollen ist ein Betriebstagebuch zu führen, das dem Verband dulden. auf Verlangen vorzuzeigen ist. (2) Der Grundstückseigentümer oder sonstige Verpflichtete (8) Zerkleinerungsgeräte für Küchenabfälle, Müll, Papier ist rechtzeitig über Art und Umfang der beabsichtigten In- usw. sowie Handtuchspender mit Spülvorrichtung dürfen anspruchnahme des Grundstückes zu benachrichtigen. nicht an Vorbehandlungsanlagen angeschlossen werden. (3) Der Grundstückseigentümer kann die Verlegung der öf- (9) Der Verband kann vom Grundstückseigentümer im Einzel- fentlichen Abwasseranlagen verlangen, wenn sie an der bis- fall den Einbau und Betrieb einer Abwasserhebeanlage ver- herigen Stelle für ihn nicht mehr zumutbar sind. Die Kosten langen, wenn dies für die Ableitung des Abwassers notwen- der Verlegung hat der Verband zu tragen. dig ist, dasselbe gilt für Pumpenanlagen auf Grundstücken. (4) Wird die Abwasserentsorgung eingestellt, so hat der § 11 Grundstückseigentümer die Entfernung der öffentlichen Abwasseranlagen zu gestatten oder sie auf Verlangen des Zutrittsrecht und Überwachung Verbandes noch fünf Jahre unentgeltlich zu dulden, es sei (1) Grundstückseigentümer und sonstige Verpflichtete ha- denn, dass ihm dies nicht zugemutet werden kann. ben Beauftragten des Verbandes zur Prüfung der Grund- (5) Die Absätze 1 bis 4 gelten nicht für öffentliche Verkehrs- stücksentwässerungsanlage oder zur Beseitigung von wege und Verkehrsflächen sowie für Grundstücke, die durch Störungen Zutritt zu dieser Anlage, zu den Abwasservor- Planfeststellung für den Bau von öffentlichen Verkehrswe- behandlungsanlagen und zu den Abwasseranfallstellen zu gen und Verkehrsflächen bestimmt sind. gewähren, und zu gestatten, dass der Verband das eingelei- tete Abwasser überprüft und Proben entnimmt. § 10 (2) Alle Teile der Grundstücksentwässerungsanlage, insbe- Betrieb der Vorbehandlungsanlage, Abscheider, sondere Vorbehandlungsanlagen, Revisionsschächte und -kästen, Rückstauverschlüsse sowie Abwasserbehandlungs- Hebeanlage, Zerkleinerungsgeräte anlagen müssen zugänglich sein. (1) Der Verband kann im Einzelfall verlangen, dass der (3) Grundstückseigentümer und sonstige Verpflichtete sind Grundstückseigentümer auf seine Kosten eine Vorbehand- verpflichtet, alle zur Prüfung der Grundstücksentwässe- lungsanlage betreibt, wenn dies zur ordnungsgemäßen rungsanlage geforderten Auskünfte zu erteilen. Abwasserbeseitigung erforderlich erscheint. Dies ist insbe- sondere dann der Fall, wenn ohne eine solche Vorbehand- II. Besondere Bestimmungen für zentrale lungsanlage die Einleitbedingungen dieser Satzung nicht Abwasseranlagen eingehalten werden können oder die Gefahr besteht, dass nicht unerhebliche Überschreitungen zu befürchten sind. § 12 (2) Der Grundstückseigentümer ist verpflichtet, die Vorbe- Grundstücksanschluss handlungsanlagen so zu betreiben, zu überwachen und zu (1) Grundstücksanschlüsse werden vom Verband herge- unterhalten, dass die Schädlichkeit des Abwassers unter Be- stellt, unterhalten, erneuert, geändert, umverlegt, abge- achtung und Anwendung des Stands der Technik so gering trennt und beseitigt. Art, Zahl und Lage der Grundstücks- wie möglich gehalten wird. anschlüsse, deren Änderung sowie die Anordnung des (3) Die Einleitungswerte gemäß § 6 Abs. 6 gelten für das Revisionsschachtes/-öffnung werden nach Anhörung des behandelte Schmutzwasser, wie es aus den Vorbehand- Grundstückseigentümers und unter Wahrung seiner be- lungsanlagen ohne nachträgliche Verdünnung abfließt (An- rechtigten Interessen vom Verband bestimmt. Die Mindest- fallstelle). Erforderlichenfalls sind Probeentnahmemöglich- nennweite beträgt DN 150. Der Revisionsschacht soll auf keiten einzubauen. dem Grundstück nicht weiter als zwei Meter von der Grund- (4) Auf Grundstücken, auf denen Fette, Leichtflüssigkei- stücksgrenze entfernt errichtet werden. ten wie Benzin und Benzol sowie Öle oder Ölrückstände (2) Der Verband stellt die für den erstmaligen Anschluss ei- in das Abwasser gelangen können, sind Vorrichtungen zur nes Anliegergrundstückes notwendigen Anschlüsse bereit. 12 Sangerhausen | Nummer 10a - 2019

Jedes Anliegergrundstück erhält mindestens grundsätzlich band anzupassen, wenn Änderungen an der öffentlichen einen Grundstücksanschluss. In besonders begründeten Abwasseranlage das erforderlich machen. Fällen (insbesondere bei Sammelgaragen, Reihenhäusern, (6) Entsprechen vorhandene Grundstücksentwässerungsan- Grundstücksteilung nach Verlegung des Grundstücksan- lagen einschließlich etwaiger Vorbehandlungsanlagen nicht schlusses) kann der Verband den Anschluss mehrerer Grund- oder nicht mehr den jeweils geltenden Bestimmungen im stücke über eine gemeinsamen Grundstücksanschluss oder Sinne des Absatz 1, hat sie der Grundstückseigentümer auf mehrere Grundstückanschlüsse vorschreiben oder auf An- Verlangen des Verbandes auf eigene Kosten entsprechend trag zulassen. Diese Ausnahme setzt voraus, dass die betei- anzupassen. Für die Anpassung ist dem Grundstückseigen- ligten Grundstückseigentümer die Verlegung, Unterhaltung tümer eine angemessene Frist einzuräumen. Falls noch nicht und Benutzung der Grundstücksentwässerungsanlagen auf vorhanden, ist bei Ausführung der Anpassungsmaßnahmen dem jeweils fremden Grundstück durch Eintragung einer ein Kontrollschacht für das zu entwässernde Grundstück Dienstbarkeit im Grundbuch gesichert haben. herzustellen. Der Grundstückseigentümer ist zur Anpassung (3) Der Grundstücksanschluss beginnt am Hauptkanal und der Anlagen auch dann verpflichtet, wenn Änderungen an endet in der Regel an der Grundstücksgrenze oder am Re- der öffentlichen Abwasseranlage dies erforderlich machen. visionsschacht, sofern sich dieser außerhalb des anzuschlie- Die Anpassungsmaßnahmen bedürfen der Genehmigung ßenden Grundstückes befindet. Abzweige im Grundstücks- durch den Verband. § 7 ist entsprechend anzuwenden. anschluss sind nicht erlaubt. (4) Ergeben sich bei der Ausführung des Grundstücksan- § 14 schlusses unvorhersehbare Schwierigkeiten, die auch ein Sicherung gegen Rückstau Abweichen von dem genehmigten Plan erfordern können, so (1) Die Rückstauebene liegt 5 cm über der Straßenoberfläche hat der Grundstückseigentümer den dadurch für die Anpas- bzw. über der Geländeoberkante vor dem anzuschließen- sung seiner Grundstücksentwässerungsanlage entstehen- den Grundstück. Unter der Rückstauebene liegende Räume, den Aufwand zu tragen. Der Grundstückseigentümer kann Schächte, Schmutz- und Regenwasserabläufe usw. müs- keine Ansprüche geltend machen für Nachteile, Erschwer- sen nach den technischen Bestimmungen für den Bau von nisse und Aufwand, die/der durch solche Änderungen des Grundstücksentwässerungsanlagen gegen Rückstau abgesi- Grundstücksanschlusses beim Bau und beim Betrieb der chert sein. Die Sperrvorrichtungen sind dauernd geschlossen Grundstücksentwässerungsanlage entstehen. Dies gilt auch zu halten und dürfen nur bei Bedarf geöffnet werden. für die Anbindung der Grundstücksentwässerungsanlage, (2) Wo die Absperrvorrichtungen nicht dauernd geschlos- einschließlich Hebeanlage, für die Anbindung an eine Druck- sen sein können oder die angrenzenden Räume unbedingt leitung, die notwendig ist, um den Hauptkanal zu erreichen. gegen Rückstau geschützt werden müssen, z. B. Wohnun- gen, gewerbliche Räume, Lagerräume für Lebensmittel § 13 oder andere wertvolle Güter, ist das Schmutzwasser mit ei- Private Grundstücksentwässerungsanlage ner automatisch arbeitenden Abwasserhebeanlage bis über (1) Die Entwässerungsanlage auf dem anzuschließenden die Rückstauebene zu heben und dann in die öffentliche Grundstück ist vom Grundstückseigentümer nach den je- Abwasseranlage zu leiten. weils geltenden Stand der Technik, insbesondere gemäß den technischen Baubestimmungen „Grundstücksentwäs- III. Besondere Vorschriften serungsanlagen“ der DIN 1986-100 und DIN EN 752 und für die dezentrale Abwasseranlage nach den Bestimmungen dieser Satzung auf eigene Kosten § 15 herzustellen und zu betreiben. Für den Grundstücksan- schluss ist ein Revisionsschacht auf dem zu entwässernden Bau und Betrieb der dezentralen Grundstück herzustellen. Der Revisionsschacht gehört zur Abwasseranlage Grundstücksentwässerungsanlage. Bei Grundstücken, die (1) Jedes Grundstück, auf dem Schmutzwasser auf Dauer über keinen Grundstücksanschluss verfügen, endet die anfällt und das nicht an die öffentlichen Einrichtungen zur Grundstücksentwässerungsanlage am Hauptkanal. Grund- zentralen leitungsgebundenen Schmutzwasserentsorgung stücke, bei denen der Revisionsschacht außerhalb des zu angeschlossen werden kann, ist vom Grundstückseigentü- entwässernden Grundstückes liegt, endet die Grundstücks- mer mit einer Grundstücksentwässerungsanlage (abfluss- entwässerungsanlage in Fließrichtung nach diesem. lose Sammelgrube, Kleinkläranlage) zu versehen, die nach (2) Die Verfüllung von Rohrgräben hat nach dem geltenden dem Stand der Technik (z.B. DIN 1986-100 und DIN 4261) Baurecht, insbesondere der DIN 18300 zu erfolgen. zu errichten, zu betreiben, zu unterhalten und zu ändern (3) Der Verband behält sich vor, vor Inbetriebnahme einer ist. Abflusslose Sammelgruben sind so zu errichten, dass Grundstücksentwässerungsanlage eine Kontrolle durchzu- die dauerhafte Dichtheit gewährt ist. Das gesamte auf dem führen. Über das Prüfergebnis wird eine Kontrollbescheini- Grundstück anfallende Schmutzwasser ist in die Grund- gung ausgefertigt, soweit das Prüfergebnis die Inbetrieb- stücksentwässerungsanlage zu leiten. nahme der Anlage erlaubt. Werden bei der Kontrolle Mängel (2) Die Grundstückskleinkläranlagen und abflusslosen Sam- festgestellt, so sind diese innerhalb der gestellten Frist zu melgruben sind so anzulegen, dass das Entsorgungsfahr- beseitigen. Die Kontrollbescheinigung befreit den Grund- zeug ganzjährig ungehindert an- und abfahren kann und die stückseigentümer nicht von seiner Haftung für den ordnungs- Grundstücksentwässerungsanlagen ohne größeren Auf- gemäßen Zustand der Grundstücksentwässerungsanlage. wand entleert werden können. (4) Die Grundstücksentwässerungsanlage ist stets in einem (3) In die Grundstückskleinkläranlagen und abflusslosen einwandfreien und betriebsfähigen Zustand zu erhalten. Sammelgruben dürfen die in § 6 Abs. 3 aufgeführten Stoffe Werden Mängel festgestellt, so kann der Verband fordern, nicht eingeleitet werden. dass die Grundstücksentwässerungsanlage auf Kosten des (4) Der Verband behält sich vor, vor Inbetriebnahme der Grundstückseigentümers in den vorschriftsmäßigen Zu- Grundstücksentwässerungsanlage eine Kontrolle durch- stand gebracht wird. zuführen. Der Grundstückseigentümer oder sonstige Ver- (5) Der Grundstückseigentümer ist verpflichtet, die Grund- pflichtete hat Beginn und Abschluss der Herstellungs- oder stücksentwässerungsanlage im Einvernehmen mit dem Ver- Änderungsarbeiten unverzüglich dem Verband anzuzeigen. Sangerhausen | 10a - 2019 13

Bei der Abnahme muss die gesamte Grundstücksentwässe- (6) Der Anlageninhalt geht mit seiner Übernahme in das rungsanlage sichtbar und gut zugänglich sein. Sollten bei Eigentum des Verbandes über. Der Verband ist nicht ver- der Abnahme Leitungen verdeckt sein oder Mängel festge- pflichtet, darin nach verlorenen Gegenständen zu suchen stellt werden, kann die Freilegung der Leitungen oder die oder suchen zu lassen. Werden Wertgegenstände gefun- Mängelbeseitigung in angemessener Frist gefordert wer- den, so sind sie als Fundsachen zu behandeln. den. (7) Der Grundstückseigentümer oder sonstige Verpflichte- (5) Der Grundstückseigentümer hat dem Verband bei der te hat rechtzeitig, mindestens jedoch eine Woche vor dem Abnahme der Grundstücksentwässerungsanlage den Nach- Entsorgungstermin, dem Verband oder dem von ihm beauf- weis über die Wasserdichtigkeitsprüfung für die abflusslose tragten Entsorger die Notwendigkeit einer Anlagenentlee- Sammelgrube / Kleinkläranlage und für die Grundleitungen rung anzuzeigen. nach DIN EN 1610 vorzulegen. Soweit dies nicht erfolgt, ist der Verband berechtigt, bei der Abnahme den Nach- § 17 weis der Dichtigkeit der gesamten Grundstücksentwässe- rungsanlage durch eine Wasserdruckprobe auf Kosten des Überwachung der dezentralen Grundstückseigentümers zu verlangen. Abwasserbeseitigungsanlage (1) Der Verband ist berechtigt, die Dichtheit der abfluss- § 16 losen Sammelgruben zu prüfen. Eine Prüfung hat insbe- Entsorgung sondere dann zu erfolgen, wenn die entsorgte Abwas- sermenge aus der Sammelgrube in einem erkennbaren (1) Die Grundstückskleinkläranlagen und abflusslosen Sam- Missverhältnis zu der im Grundstück zugeführten Trinkwas- melgruben werden vom Verband kostenpflichtig für den sermenge steht. Grundstückseigentümer regelmäßig entleert bzw. ent- (2) Besteht der begründete Verdacht, dass der einzelne schlammt. Bei abflusslosen Sammelgruben ist dem Verband Grundstückseigentümer den Wartungspflichten nicht an- das gesamte auf dem Grundstück anfallende Schmutzwasser, gemessen nachkommt, so ist der Verband berechtigt, im bei Kleinkläranlagen grundsätzlich der gesamte anfallende Einzelfall die Wartung der jeweiligen Kleinkläranlage durch Schlamm zu überlassen. Der Entsorgungstermin wird vom einen externen Wartungsbetrieb zu beauftragen. Eine sol- Verband vorgegeben; der Grundstückseigentümer hat die che externe Beauftragung kommt insbesondere dann in Entleerung zu gewährleisten. Grundstückskleinkläranlagen Betracht, wenn mehrfach (mindestens zweimal) konkrete werden so entsorgt, dass ihre Funktionsweise nicht gefähr- Verstöße gegen Wartungspflichten festgestellt sind. det ist. (3) Die dezentralen Abwasserbeseitigungsanlagen sind vom (2) Im Einzelnen gilt für die Entleerungshäufigkeit: Grundstückseigentümer auf Dichtigkeit zu überprüfen. Der a) Abflusslose Sammelgruben sind nach Bedarf bzw. spätes- Nachweis der Dichtigkeitsprüfung ist dem Verband unauf- tens bei 90 % ihres Fassungsvermögens zu entleeren. Sam- gefordert zu übersenden. melgruben auf Grundstücken, die kleingärtnerisch oder zur Erholung genutzt werden, sind mindestens einmal im Jahr IV. Schlussvorschriften bis zum 30.09. des laufenden Jahres zu entleeren. § 18 b) Mehrkammer-Absetzgruben (Nutzvolumen kleiner 1 m³ pro Einwohner) sind nach Bedarf, in der Regel jedoch Maßnahmen an der öffentlichen einmal jährlich zu entleeren. Abwasseranlage c) Mehrkammer-Ausfaulgruben (Nutzvolumen größer 1 m³ Einrichtungen öffentlicher Abwasseranlagen dürfen nur von pro Einwohner) sind nach Bedarf, in der Regel jedoch Beauftragten des Verbandes betreten werden. Eingriffe an im 2-jährigen Abstand zu entschlammen. öffentlichen Abwasseranlagen sind unzulässig (z. B. Entfer- Der Grundstückseigentümer oder sonstige Verpflichtete hat nen von Schachtabdeckungen und Einlaufrosten). dem Verband rechtzeitig, mindestens eine Woche vorher, die Notwendigkeit einer Grubenentleerung anzuzeigen. § 19 (3) Bei vollbiologischen Kleinkläranlagen erfolgt im Rahmen Anzeigepflichten der regelmäßigen Wartung durch Fachkundige/ Fachbetrie- (1) Binnen eines Monats hat der Grundstückseigentümer be die Prüfung der Schlammhöhe (Boden- und Schwimm- dem Verband schriftlich mitzuteilen: schlamm) in der Vorklärung/ Schlammspeicher und die Festlegung der Schlammentsorgung. Sofern im Rahmen a) jede Änderung der Eigentumsverhältnisse und sonsti- der Wartung kein früherer Zeitpunkt bestimmt wird, ist die gen dinglichen Nutzungsverhältnisse an einem an die Entschlammung der vollbiologischen Kleinkläranlagen nach öffentlichen Abwasseranlagen angeschlossenen oder längstens fünf Jahren seit der letzten nachgewiesenen Ent- anschließbaren Grundstück. Die Anzeigepflicht obliegt leerung vorzunehmen (DWA-M-221). Entsprechende Herstel- dem bisherigen und dem neuen Grundstückseigentü- lerhinweise für die Kleinkläranlage und der Wartungsbericht mer. sind dem Verband bei der Entleerung unaufgefordert vorzu- b) die Umbindung eines bisher an eine Kleinkläranlage legen. oder abflusslose Grube angeschlossenen Grundstücks (4) Der Verband kann anordnen, dass der Bedarf der Ent- an die öffentlichen Abwasseranlagen des Verbandes. leerung durch Schlammspiegelmessungen untersucht wird. (2) Unverzüglich haben der Grundstückseigentümer und die Die Kosten der Schlammspiegelmessungen trägt der jewei- sonstigen Verpflichteten dem Verband schriftlich mitzutei- lige Grundstückseigentümer. len: (5) Die Grundstückskleinkläranlagen und abflusslosen a) Erhebliche Änderungen der Beschaffenheit, der Menge Sammelgruben sind nach der Entleerung und unter Be- und des zeitlichen Anfalls des Abwassers (z. B. bei Pro- achtung der Betriebsanleitung, der DIN-Vorschriften und duktionsumstellung, Betriebsstörungen), der wasserrechtlichen Erlaubnis wieder in Betrieb zu neh- b) wenn gefährliche oder schädliche Stoffe in die öffentlichen men. Abwasseranlagen gelangen oder damit zu rechnen ist, 14 Sangerhausen | Nummer 10a - 2019 c) Betriebsstörungen oder Mängel am Grundstücksan- § 23 schluss, Haftung d) Änderungen an der Grundstücksentwässerungsanlage, insbesondere die Inbetriebnahme einer neu gebauten (1) Für Schäden, die durch satzungswidrige Benutzung oder oder nachgerüsteten Kleinkläranlage oder abflusslosen satzungswidriges Handeln / Unterlassen entstehen, haftet Grube. Der Anzeige ist ein Nachweis des Bautyps und der Verursacher, kann dieser nicht ermittelt werden, der der Größe des Faul- bzw. Sammelraumes der Anlage, Grundstückseigentümer. Dies gilt insbesondere, wenn ent- und sofern erforderlich, die wasserrechtliche Erlaubnis gegen dieser Satzung schädliche Abwässer oder sonstige beizufügen. Stoffe in die öffentliche Abwasseranlage eingeleitet wer- e) den Entleerungsbedarf der abflusslosen Gruben und den. Ferner hat der Verursacher, kann dieser nicht ermittelt Kleinkläranlagen, werden, der Grundstückseigentümer, den Verband von al- len Ersatzansprüchen freizustellen, die Dritte deswegen bei f) die Erweiterung oder Änderung der Nutzung des Grund- ihm geltend machen. stücks, soweit sich dadurch die Bemessung der Beiträge und Gebühren ändert oder ändern kann bzw. die Voraus- (2) Wer entgegen § 18 unbefugt Einrichtungen von Abwas- setzungen des Anschlusszwanges (§ 3) entfallen, seranlagen betritt oder Eingriffe an ihnen vornimmt, haftet für entstehende Schäden. g) den Einbau von Messeinrichtungen, (3) Der Grundstückseigentümer haftet außerdem für alle h) Art und Weise der gesamten Grundstücksentwässe- Schäden und Nachteile, die dem Verband durch den man- rung auf Anforderung des Verbandes. gelhaften Zustand der Grundstücksentwässerungsanlage, (3) Wird eine Grundstücksentwässerungsanlage, auch nur ihr vorschriftswidriges Benutzen und ihr nicht sachgemäßes vorübergehend, außer Betrieb gesetzt, hat der Grund- Bedienen entstehen. stückseigentümer diese Absicht so frühzeitig mitzuteilen, (4) Wer durch Nichtbeachtung der Einleitungsbedingun- dass der Anschlusskanal rechtzeitig verschlossen oder be- gen dieser Satzung die Erhöhung der Abwasserabgabe seitigt werden kann. nach § 4 Abs. 4 des Gesetzes über Abgaben für das Einlei- (4) Sind abflusslose Sammelgruben und Kleinkläranlagen ten von Abwasser in Gewässer (Abwasserabgabengesetz bei in Kraft treten dieser Satzung bereits vorhanden, hat der - AbwAG) vom 18. Januar 2005 (BGBl. I S. 114), in der je- Grundstückeigentümer und die sonstigen Verpflichteten weils geltenden Fassung verursacht, hat dem Verband den dem Verband unverzüglich - soweit noch nicht geschehen erhöhten Betrag der Abwasserabgabe, der dem Verband - den Nachweis des Bautyps, Baujahrs und der Größe des berechnet wird und/oder nicht gemäß § 10 Abs. 3 AbwAG Faul- bzw. Sammelraumes der Anlage und bei Kleinklär- von ihm verrechnet werden kann, zu erstatten. Satz 1 gilt anlagen, die direkt in ein Gewässer einleiten, vorhandene entsprechend, soweit dem Verband eine Ermäßigung der wasserrechtliche Erlaubnisse, sonstige Zulassungen oder Abwasserabgabe nach § 9 Abs. 5 AbwAG nicht gewährt wasserrechtliche Entscheidungen vorzulegen. wird. § 20 (5) Gegen Überschwemmungsschäden als Folge von a) Rückstau in der öffentlichen Abwasseranlage, z. B. Altanlagen bei Hochwasser, Wolkenbrüchen, Frostschäden oder (1) Grundstücksentwässerungsanlagen, die vor dem An- Schneeschmelze, schluss an eine öffentliche leitungsgebundene Einrichtung b) Betriebsstörungen, z. B. Ausfall eines Pumpwerkes, der Beseitigung des auf dem Grundstück anfallenden Ab- c) Behinderungen des Abwasserabflusses, z. B. bei Kanal- wassers dienten, sind, sofern sie nicht als Bestandteil der bruch oder Verstopfung, angeschlossenen Grundstücksentwässerungsanlage ge- d) zeitweiliger Stilllegung der öffentlichen Abwasseranla- nehmigt sind, vom Grundstückseigentümer auf seine Kos- ge, z. B. bei Reinigungsarbeiten im Straßenkanal oder ten binnen einer festgelegten Frist so herzurichten, dass sie Ausführung von Anschlussarbeiten für die Aufnahme oder Ableitung von Abwasser nicht mehr hat der Grundstückseigentümer sein Grundstück und seine benutzt werden können. Gebäude selbst zu schützen. Einen Anspruch auf Schaden- (2) Ist ein Grundstück nicht mehr zu entwässern, schließt ersatz hat der Grundstückseigentümer nur, soweit die ein- oder entfernt der Verband den Grundstücksanschluss auf getretenen Schäden auf ein vorsätzliches oder grob fahrläs- Kosten des Grundstückseigentümers. siges Verhalten von Mitarbeitern des Verbandes oder von durch den Verband beauftragten Personen zurückzuführen § 21 ist. In gleichem Umfange hat der Grundstückseigentümer Vorhaben des Bundes und des Landes den Verband von allen Ersatzansprüchen freizustellen, die Die Bestimmungen dieser Satzung gelten auch für Vorha- andere deswegen bei ihm geltend machen. ben des Bundes und des Landes, soweit gesetzliche Rege- (6) Wenn bei dezentralen Abwasserbeseitigungsanlagen lungen dem nicht entgegenstehen. trotz erfolgter Anmeldung zur Entleerung oder Entschlam- mung infolge höherer Gewalt, Streik, Betriebsstörungen oder § 22 betriebsnotwendiger anderer Arbeiten die Entleerung oder Befreiungen Entschlammung erst verspätet durchgeführt werden kann (1) Der Verband kann von Bestimmungen dieser Satzung, oder eingeschränkt bzw. unterbrochen werden muss, hat soweit sie keine Ausnahme vorsehen, Befreiung erteilen, der Grundstückseigentümer keinen Anspruch auf Ersatz von wenn die Durchführung der Bestimmungen im Einzelfall zu dadurch bedingten Schäden. einer offenbar nicht beabsichtigten Härte führen würde und (7) Der Grundstückseigentümer und die sonstigen Ver- die Befreiung mit den öffentlichen Belangen vereinbar ist. pflichten haften für Schäden infolge eines mangelhaften (2) Die Befreiung kann unter Bedingungen und Auflagen so- Zustandes oder einer unsachgemäßen oder den Bestim- wie befristet oder unter dem Vorbehalt des jederzeitigen mungen dieser Satzung widersprechenden Benutzung der Widerrufes zugelassen werden. Grundstücksentwässerungsanlage oder ihrer Zuwegung. Sangerhausen | 10a - 2019 15

Sie haben den Verband von Ersatzansprüchen Dritter freizu- g) § 10 Abs. 2 die Vorbehandlungsanlage nicht ordnungs- stellen, die wegen solcher Schäden geltend gemacht wer- gemäß betreibt; den. Gehen derartige Schäden auf mehrere Grundstücks- h) § 10 Abs. 4 vorgegebene Vorrichtungen zur Abschei- entwässerungsanlagen zurück, haften deren Eigentümer dung der in § 10 Abs. 4 genannten Stoffe nicht einbaut, oder sonstige Verpflichtete als Gesamtschuldner. betreibt, unterhält oder erneuert; (8) Kommt der Grundstückseigentümer oder sonstige Ver- i) § 10 Abs. 4 die Abscheider nicht entleert oder reinigt; pflichtete seinen Verpflichtungen aus dieser Satzung nicht j) § 10 Abs. 5 Anlagen mit unzulänglicher Vorbehand- oder nicht ausreichend nach und ergeben sich hieraus lungsleistung nicht unverzüglich ändert; Mehraufwendungen, ist er zum Ersatz verpflichtet. k) § 10 Abs. 6 die Verantwortlichkeit für die Bedienung (9) Mehrere Ersatzpflichtige haften dem Verband als Ge- der Vorbehandlungsanlage dem Verband nicht mitteilt; samtschuldner. l) § 10 Abs. 7 nicht durch Eigenkontrollen gewährleistet, § 24 dass die Einleitungswerte eingehalten werden oder kein Betriebstagebuch führt oder dieses dem Verband Anordnungsbefugnis nicht vorzeigt; Der Verband kann nach pflichtgemäßem Ermessen die notwen- m) § 10 Abs. 8 Zerkleinerungsgeräte für Küchenabfälle, digen Maßnahmen im Einzelfall anordnen, um rechtswidrige Müll, Papier usw. sowie Handtuch-spender mit Spülvor- Zustände zu beseitigen, die unter Verstoß gegen Bestimmun- richtung an Vorbehandlungsanlagen anschließt; gen dieser Satzung herbeigeführt worden oder entstanden n) § 10 Abs. 9 den Einbau und Betrieb einer Hebeanlage sind. Er kann insbesondere Maßnahmen anordnen, um dro- oder Pumpe nicht vornimmt; hende Beeinträchtigungen öffentlicher Abwasseranlagen zu verhindern und um deren Funktionsfähigkeit aufrecht zu erhal- o) § 11 Beauftragten des Verbandes nicht ungehindert ten. Dies gilt ebenso für Maßnahmen, um eingetretene Beein- Zutritt zu allen Teilen der Grundstücksentwässerungs- trächtigungen zu minimieren und zu beenden sowie um die anlage gewährt; Funktionsfähigkeit der Abwasseranlagen wiederherzustellen. p) § 11 Abs. 3 alle geforderten Auskünfte zur Prüfung der Für die Erzwingung einer nach dieser Satzung vorgeschriebe- Grundstücksentwässerungsanlage nicht erteilt; nen Handlung, Duldung oder Unterlassung gilt § 25. q) § 15 Abs.1 Satz 3 nicht sämtliches Schmutzwasser der Grundstücksentwässerungsanlage zuführt; § 25 r) § 15 Abs.2 die Entleerung behindert; Zwangsmittel s) § 16 Abs. 2 lit. a) bei Sammelgruben auf Grundstücken, (1) Für den Fall, dass die Vorschriften dieser Satzung nicht die kleingärtnerisch oder zur Erholung genutzt werden, befolgt werden oder gegen sie verstoßen wird, kann die Entleerung bis zum 30.09. des laufenden Jahres nach § 71 des Verwaltungsvollstreckungsgesetzes des nicht erfolgen lässt; Landes Sachsen-Anhalt in der Fassung der Bekanntma- t) § 16 Abs. 1 Satz 3, 1. Halbsatz den vorgegebenen Ent- chung vom 20. Februar 2015 in Verbindung mit den §§ 53 leerungstermin nicht gewährleistet; bis 59 des Gesetzes über die öffentliche Sicherheit und u) § 16 Abs. 2 die Anzeige der notwendigen Entleerung Ordnung des Landes Sachsen-Anhalt in der Fassung der der Kleinkläranlagen und abflusslosen Sammelgruben Bekanntmachung vom 20. Mai 2014 ein Zwangsgeld bis unterlässt; zu 500.000,00 EURO angedroht und festgesetzt werden. v) § 16 Abs. 3 Satz 3 den Wartungsbericht nicht vorlegt; Dieses Zwangsmittel kann wiederholt werden, bis die festgestellten Mängel beseitigt sind. w) § 17 Abs. 3 die Dichtigkeitsprüfung nicht durchführt und/ (2) Die zu erzwingende Handlung kann nach vorheriger oder den Nachweis hierüber nicht dem Verband vorlegt; Androhung im Wege der Ersatzvornahme auf Kosten des x) § 17 die öffentliche Abwasserbeseitigungsanlage be- Pflichtigen durchgesetzt werden. tritt oder sonstige Maßnahmen an ihr vornimmt; (3) Das Zwangsgeld und die Kosten der Ersatzvornahme y) § 18 Einrichtungen öffentlicher Abwasseranlagen be- werden im Verwaltungszwangsverfahren eingezogen. tritt oder Eingriffe an öffentlichen Abwasseranlagen vornimmt; § 26 z) § 19 seine Anzeigepflichten nicht oder nicht unverzüg- Ordnungswidrigkeiten/Zwangsmaßnahmen lich erfüllt. (1) Ordnungswidrig im Sinne des § 8 Abs. 6 des Kommunal- (2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu verfassungsgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (KVG LSA) 5.000,00 EURO geahndet werden. handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig entgegen (3) Für den Fall, dass die Vorschriften dieser Satzung nicht a) § 3 Abs. 1 und 4 bis 6 sein Grundstück nicht rechtzeitig befolgt werden oder gegen sie verstoßen wird, kann nach an die öffentlichen Abwasseranlagen anschließen lässt; § 71 des Verwaltungsvollstreckungsgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt in Verbindung mit den §§ 53 bis 59 des b) § 3 das bei ihm anfallende Abwasser nicht in die öffent- Gesetzes über die öffentliche Sicherheit und Ordnung des liche Abwasseranlagen ableitet; Landes Sachsen-Anhalt (SOG LSA) in der derzeit gültigen c) § 6 Abwasser oder sonstiges Wasser einleitet; Fassung ein Zwangsgeld gemäß § 56 SOG LSA angedroht d) dem nach § 8 genehmigten Entwässerungsantrag die und festgesetzt werden. Dieses Zwangsmittel kann wieder- Anlage ausführt; holt werden, bis die festgestellten Mängel beseitigt sind. e) § 7 den Anschluss seines Grundstücks an die öffent- (4) Der Verband kann ferner die Vornahme der vorgeschrie- lichen Abwasseranlagen oder die Änderung der Ent- benen Handlung anstelle und auf Kosten des Verpflichteten wässerungsgenehmigung nicht beantragt; durchführen oder durchführen lassen (Ersatzvornahme). f) den Einleitungsbedingungen in § 6 die öffentlichen (5) Das Zwangsgeld und die Kosten der Ersatzvornahme Abwasseranlagen benutzt; werden im Verwaltungszwangsverfahren beigetrieben. 16 Sangerhausen | Nummer 10a - 2019

§ 27 Beschluss-Nr.: 3-74/19 Beiträge und Gebühren Für die Herstellung, Erweiterung, Verbesserung, Erneue- Beschluss der 74. Verbandsversammlung am rung und die Benutzung der öffentlichen Abwasseranlage 27.09.2019 zu TOP 12.4. werden Beiträge, Gebühren und Kostenerstattungen nach besonderen Rechtsvorschriften erhoben. - öffentlicher Teil - § 28 Beschlussgegenstand: Salvatorische Klausel Beschluss über die Wasserversorgungssatzung des Was- serverbandes „Südharz“ Sollten Teile dieser Satzung unwirksam sein oder werden, so Auf der Grundlage der zu diesem TOP eingereichten Be- führt dies nicht zur Unwirksamkeit der Satzung insgesamt. schlussvorlage fasst die Verbandsversammlung gemäß § 6 Die Verbandsversammlung wird für diesen Fall die unwirk- der Verbandssatzung nachstehenden Beschluss: same Regelung durch eine Regelung ersetzen, die dem Sinn Beschlusstext: und Zweck dieser Satzung am nächsten kommt. Die Verbandsversammlung des Wasserverbandes „Süd- harz“ beschließt auf der Grundlage der §§ 9 und 16 des § 29 Gesetzes über Kommunale Gemeinschaftsarbeit des Lan- Inkrafttreten des Sachsen-Anhalt (GKG-LSA) in der Fassung der Bekannt- Diese Satzung tritt am Tag nach ihrer öffentlichen Bekannt- machung vom 26. Februar 1998 (GVBl. LSA S. 81), zuletzt machung in Kraft. Bereits begonnene Verfahren werden geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 22. Juni 2018 nach dieser Satzung fortgesetzt. (GVBl. LSA S. 166, 174), §§ 8, 11, 45 und 99 des Kommunal- verfassungsgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (KVG LSA) vom 17. Juni 2014 (GVBl. LSA S. 288) zuletzt geändert durch Es lag kein Mitwirkungsverbot vor. Gesetz vom 5. April 2019 (GVBl. LSA S. 66) und des § 56 des Wasserhaushaltsgesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. S. Beschluss-Nr.: 2-74/19 2585), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 4. Dezember 2018 (BGBl. S. 2254) in Verbindung mit §§ 78, Sangerhausen, 27.09.2019 79b und 83 Abs. 1 Satz 3 des Wassergesetzes für das Land Sachsen-Anhalt (WG LSA) vom 16. März 2011 (GVBl. LSA S. 492), zuletzt geändert durch Artikel 2 der Verordnung vom 17. Februar 2017 (GVBl. LSA S. 33) nachstehende Wasser- versorgungssatzung des Wasserverbandes „Südharz“: Wasserversorgungssatzung des Wasserverbandes „Südharz“ Aufgrund der §§ 8, 11, 45 und 99 des Kommunalverfas- Die Ausfertigung der Satzung erfolgte am 01.10.2019. sungsgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (KVG LSA) vom 17. Juni 2014 (GVBl. LSA Seite 288), zuletzt geändert durch Gesetz vom 5. April 2019 (GVBl. LSA S. 66) in Verbindung mit den §§ 9 und 16 des Gesetzes über kommunale Ge- meinschaftsarbeit (GKG-LSA) in der Fassung der Bekannt- machung vom 26. Februar 1998 (GVBl. LSA S. 81), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 22. Juni 2018 (GVBl. LSA S. 166, 174) und des § 50 des Gesetzes zur Ord- nung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz - WHG) vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 4. Dezember 2018 (BGBl. I S. 2254) in Verbindung mit § 83 Abs. 1 Satz 3 des Wasserge- setzes für das Land Sachsen-Anhalt (WG LSA) vom 16. März 2011 (GVBl. LSA S. 492), zuletzt geändert durch Artikel 2 der Verordnung vom 17. Februar 2017 (GVBl. LSA S. 33) hat die Verbandsversammlung des Wasserverbandes „Südharz“ (im Nachfolgenden Verband genannt) in der Verbandsver- sammlung am 27.09.2019 nachstehende Neufassung der Wasserversorgungssatzung vom 10.07.2015, in der Fassung der 1. Änderungssatzung vom 26.02.2016, der 2. Ände- rungssatzung vom 16.12.2016 und der 3. Änderungssatzung vom 29.09.2017 beschlossen: § 1 Allgemeines (1) Der Verband betreibt die Wasserversorgung als einheit- liche öffentliche Einrichtung zur Versorgung der Grund- stücke in seinem Verbandsgebiet mit Trinkwasser entspre- chend der Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung-TrinkwV) Sangerhausen | 10a - 2019 17 vom 10. März 2016 (BGBl. S. 459), zuletzt geändert durch f) Öffentlicher Raum sind Straßen, Wege und Plätze, die Artikel 1 der Verordnung vom 3. Januar 2018 (BGBl. S. 99) in dem öffentlichen Verkehr gewidmet sind. der jeweils geltenden Fassung. g) Anliegergrundstücke sind die Grundstücke, die direkt (2) Art, Lage und Umfang der Trinkwasserversorgungsan- an den öffentlichen Raum angrenzen. lagen sowie den Zeitpunkt ihrer Planung, Herstellung, An- h) Hinterliegergrundstücke sind die Grundstücke, die schaffung, Erneuerung, Erweiterung, Verbesserung, Unter- durch Anliegergrundstücke, ggf. noch durch weitere haltung, Sanierung oder Beseitigung bestimmt der Verband Grundstücke, von dem öffentlichen Raum getrennt wer- im Rahmen seiner Möglichkeiten. den. (3) Der Anschluss an die Trinkwasserversorgungsanlagen und die Trinkwasserlieferung erfolgen auf der Grundlage i) Der Hausanschluss besteht aus der Verbindung der öf- eines öffentlich-rechtlichen Versorgungsverhältnisses. So- fentlichen Trinkwasserversorgungsanlage mit der Be- weit diese Satzung keine abweichenden Regelungen trifft, nutzeranlage des Anschlussnehmers. Er beginnt an der gelten die Vorschriften der Verordnung über Allgemeine Abzweigstelle von der öffentlichen Trinkwasserversor- Bedingungen für die Versorgung mit Wasser (AVBWasserV) gungsanlage und endet in der Regel hinter der Wasser- vom 20. Juni 1980 (BGBl. I S. 750, 1067), zuletzt geändert zählereinrichtung mit der Hauptabsperrvorrichtung auf durch Artikel 8 der Verordnung vom 11. Dezember 2014 dem angeschlossenen Grundstück. Bei Hinterlieger- (BGBl. I S. 2010), in der jeweils geltenden Fassung entspre- grundstücken endet der Hausanschluss grundsätzlich chend. hinter der Wasserzählereinrichtung mit der Hauptab- sperrvorrichtung auf dem Anliegergrundstück. Haus- § 2 anschlussleitungen, die abweichend vom Regelfall nur mittels eines Wasserzählerschrankes/ -schachtes herge- Begriffsbestimmung stellt werden, beginnen mit Abgang von der öffentli- (1) Im Sinne dieser Satzung ist Trinkwasser nach § 3 Nr. 1 chen Trinkwasserversorgungsanlage und enden hinter TrinkwV in der jeweils geltenden Fassung. der Wasserzählereinrichtung mit der Hauptabsperrvor- (2) Die Trinkwasserversorgung umfasst das Sammeln, För- richtung im Wasserzählerschrank / -schacht. dern, Reinigen, Aufbereiten, Bereitstellen, Speichern, Wei- j) Eigenversorgungsanlagen sind Anlagen, bei denen terleiten, Zuleiten, Verteilen von und das Beliefern mit Trink- Wasser aus einem Reservoir, z. B. Brunnen, in ein Lei- wasser. tungsnetz gepumpt wird. (3) Im Sinne dieser Satzung haben folgende Begriffe die (4) Öffentliche Trinkwasserversorgungsanlagen haben den nachstehende Bedeutung: Zweck, die Grundstücke im Verbandsgebiet mit Trinkwasser a) Grundstück ist grundsätzlich das Grundstück im bür- zu versorgen. Öffentliche Trinkwasserversorgungsanlagen gerlich-rechtlichen Sinn. Ist ein vermessenes und im sind die vom Verband errichteten Anlagen und die Anlagen, Bestandsverzeichnis des Grundbuchs unter einer ei- die ihm von den Verbandsmitgliedern oder Dritten über- genen Nummer eingetragenes Grundstück nicht vor- tragen oder zur Nutzung überlassen wurden, soweit diese handen, so gilt die von dem Grundstückseigentümer Anlagen der öffentlichen Trinkwasserversorgung dienen. zusammenhängend genutzte Fläche als Grundstück. Insbesondere gehören hierzu: Der Grundstückseigentümer ist in diesem Fall verpflich- tet, die Grundstücksgröße nachprüfbar, insbesondere a) das gesamte Trinkwasserleitungsnetz einschließlich al- durch amtlich beglaubigte Dokumente, nachzuweisen. ler technischen Einrichtungen wie z. B. Hochbehälter, Druckerhöhungsstationen, Betriebshöfe usw.; b) Anschlussnehmer ist der Grundstückseigentümer. So- weit sich Vorschriften dieser Satzung auf den Grund- b) alle Einrichtungen zur Förderung und Aufbereitung des stückseigentümer beziehen, gelten die Regelungen Trinkwassers; entsprechend auch für Erbbauberechtigte, Wohnungs- c) mobile Versorgungsanlagen; eigentümer, Nießbraucher, ähnliche zur Nutzung ei- d) die Hausanschlüsse inklusive Wasserzählereinrichtun- nes Grundstücks dinglich Berechtigte, Inhaber von gen. Nutzungsrechten im Sinne der §§ 287 bis 294 und 312 bis 315 des Zivilgesetzbuches (ZGB) der DDR vom § 3 19.06.1975 (GBI. I. Nr. 27 S. 465) und für Gebäudeei- Anschluss- und Benutzungsrecht gentümer, soweit das Eigentum am Gebäude und am (1) Jeder Eigentümer eines im Gebiet des Verbandes lie- Grundstück auseinanderfallen. Sind wegen desselben genden Grundstücks ist berechtigt, den Anschluss seines Grundstücks mehrere Personen berechtigt und ver- Grundstücks an die Trinkwasserversorgungsanlagen und pflichtet, haften sie als Gesamtschuldner. die Belieferung mit Trinkwasser nach Maßgabe dieser Sat- c) Benutzer ist jede Person, die die tatsächliche Gewalt zung zu verlangen. Das Benutzungsrecht nach Satz 1 gilt über das Grundstück oder eine dort befindliche bauli- auch für die Benutzer. che Anlage der Trinkwasserversorgung ausübt. (2) Das Anschluss- und Benutzungsrecht erstreckt sich nur d) Benutzeranlage ist die private Trinkwasseranlage auf auf solche Anliegergrundstücke, die durch eine im öffent- dem Grundstück des Anschlussnehmers. Sie beginnt lichen Raum liegende Trinkwasserversorgungsanlage er- unmittelbar hinter dem Hausanschluss (vgl. lit i). Ist der schlossen sind. Bei Hinterliegergrundstücken besteht ein Hausanschluss abweichend vom Regelfall nur mittels Anschluss- und Benutzungsrecht, soweit auf einem Anlie- eines Wasserzählerschrankes / -schachtes hergestellt gergrundstück im Sinne von Satz 1 zugunsten des Hinterlie- worden, ist der Wasserzählerschrank / -schacht und gergrundstückes ein Leitungsrecht im Grundbuch eingetra- dessen technische Ausrüstung, die nicht zur öffentli- gen ist. Die Grundstückseigentümer können die Herstellung chen Einrichtung gehörende Teile umfasst, Bestandteil einer neuen oder die Erneuerung oder Änderung einer be- der privaten Grundstücksanschlussanlage. stehenden Trinkwasserversorgungsleitung nicht verlangen. e) Verbrauchseinrichtungen sind alle privaten Einrichtun- Für welche Grundstücke eine Trinkwasserversorgungslei- gen des Anschlussnehmers, die ihrer ordnungsgemä- tung hergestellt, erneuert oder geändert wird, bestimmt ßen Bestimmung nach Trinkwasser verbrauchen. der Verband nach pflichtgemäßem Ermessen. 18 Sangerhausen | Nummer 10a - 2019

(3) Kann ein Grundstück wegen seiner besonderen Lage (5) Der Anschlussnehmer hat dem Verband vor Errichtung oder aus sonstigen technischen oder betrieblichen oder einer Eigenversorgungsanlage dieses Vorhaben mitzuteilen wirtschaftlichen Gründen nur unter erheblichen Schwierig- sowie bestehende Eigenversorgungsanlagen anzuzeigen. keiten und / oder erheblichem Aufwand an eine bestehen- Er hat durch geeignete Maßnahmen und unter Berücksich- de Versorgungsleitung angeschlossen werden, oder erfor- tigung der allgemein anerkannten Regeln der Technik die dert der Anschluss besondere oder größere Anlagen, kann Netztrennung sicherzustellen, dass von seiner Eigenanlage der Verband den Anschluss versagen. keine Rückwirkungen in das öffentliche Trinkwasserversor- gungsnetz möglich sind, d.h., die Eigenversorgungsanlage § 4 darf nicht mit der öffentlichen Anlage verbunden sein. Die Anschlusszwang Leitungen und Entnahmestellen sind zu kennzeichnen. Die Grundstückseigentümer im Verbandsgebiet sind ver- pflichtet, ihre Grundstücke, auf denen Trinkwasser ver- § 8 braucht wird, an die öffentliche Einrichtung zur Trinkwasser- Umfang der Versorgung, Benachrichtigung versorgung anzuschließen, wenn das Grundstück durch eine bei Versorgungsunterbrechungen im öffentlichen Raum liegende betriebsfertige Trinkwasser- (1) Der Verband ist verpflichtet, Trinkwasser im verfügbaren versorgungsleitung direkt erschlossen ist (Anliegergrund- Umfang jederzeit zur Verfügung zu stellen. Dies gilt nicht stück) und der Verband den Hausanschluss betriebsfertig hergestellt hat. Satz 1 gilt entsprechend auch für indirekt 1. soweit zeitliche Beschränkungen zur Sicherstellung der erschlossene Grundstücke (Hinterliegergrundstücke), so- öffentlichen Trinkwasserversorgung erforderlich oder fern ein Leitungsrecht im Sinne von § 3 Abs. 2 Satz 2 be- sonst vertraglich vorbehalten sind, steht oder der Eigentümer des Anliegergrundstücks auch 2. soweit und solange der Verband an der Versorgung der Eigentümer des Hinterliegergrundstücks ist. durch höhere Gewalt oder sonstige Umstände, deren Beseitigung ihm wirtschaftlich nicht zugemutet werden § 5 kann, gehindert ist. Befreiung vom Anschlusszwang (2) Die Versorgung kann unterbrochen werden, soweit dies zur Vornahme betriebsnotwendiger Arbeiten erforderlich Von der Verpflichtung zum Anschluss wird der Grundstücks- ist. eigentümer auf Antrag ganz oder teilweise befreit, wenn (3) Der Verband unterrichtet die Anschlussnehmer bei einer der Anschluss ihm aus besonderen Gründen auch unter Berücksichtigung der Erfordernisse des Gemeinwohls nicht nicht nur für kürzere Dauer beabsichtigten Unterbrechung zugemutet werden kann. der Versorgung rechtzeitig in geeigneter Weise. Die Pflicht Der Antrag auf Befreiung ist unter Angabe der Gründe zur Benachrichtigung entfällt, wenn die Unterrichtung schriftlich innerhalb von 6 Wochen nach Ausspruch des An- 1. nach den Umständen nicht rechtzeitig möglich ist und schluss- und Benutzungszwanges beim Verband einzurei- der Verband dies nicht zu vertreten hat oder chen. Die entstehenden Kosten, Aufwendungen und Ausla- 2. die Beseitigung von bereits eingetretenen Unterbre- gen sind dem Verband vom Antragsteller zu erstatten. chungen verzögern würde. § 6 § 9 Benutzungszwang Grundstücksbenutzung Grundstückseigentümer und Benutzer der an die öffentli- (1) Grundstückseigentümer haben für Zwecke der örtlichen che Einrichtung zur Trinkwasserversorgung angeschlosse- Versorgung das Anbringen und Verlegen von Leitungen nen Grundstücke sind verpflichtet, ihren gesamten Trink- einschließlich Zubehör zur Zu- und Fortleitung von Wasser wasserbedarf aus der öffentlichen Einrichtung zu decken über ihre im Verbandsgebiet liegenden Grundstücke sowie (Benutzungszwang). erforderliche Schutzmaßnahmen unentgeltlich zuzulassen. Diese Pflicht betrifft nur Grundstücke, die an die Trinkwas- § 7 serversorgung angeschlossen sind, die vom Grundstücks- Befreiung vom Benutzungszwang eigentümer in wirtschaftlichem Zusammenhang mit der (1) Von der Verpflichtung zur Benutzung wird der An- Trinkwasserversorgung genutzt werden oder für die die schlussnehmer bzw. Benutzer auf Antrag ganz oder teil- Möglichkeit der Trinkwasserversorgung sonst wirtschaftlich weise befreit, wenn die Benutzung ihm aus besonderen vorteilhaft ist. Sie entfällt, wenn die Inanspruchnahme der Gründen, auch unter Berücksichtigung der Erfordernisse Grundstücke den Eigentümer mehr als notwendig oder in des Gemeinwohls nicht zugemutet werden kann. Die Be- unzumutbarer Weise belasten würde. Die Mitgliedsgemein- freiung wird erst ab schriftlicher Genehmigung des Ver- den sind verpflichtet, dem Verband zur Erfüllung seiner bandes wirksam. öffentlichen Aufgaben die in ihrem Eigentum stehenden (2) Der Verband räumt dem Anschlussnehmer darüber hi- öffentlichen Flächen für die Verlegung von Leitungen oder naus im Rahmen des ihm wirtschaftlich Zumutbaren auf die Errichtung sonstiger Versorgungsanlagen kostenlos zur Antrag die Möglichkeit ein, den Bezug von Trinkwasser auf Verfügung zu stellen. einen von ihm gewünschten Verbrauchszweck oder einen (2) Wird der Wasserbezug eingestellt, so hat der Grund- Teilbedarf zu beschränken. Die Beschränkung ist erst ab stückseigentümer die Entfernung der Leitungen einschließ- schriftlicher Genehmigung des Verbandes zulässig. lich Zubehör zu gestatten oder sie auf Verlangen des Ver- (3) Der Antrag auf Befreiung oder Teilbefreiung ist unter An- bandes noch fünf Jahre unentgeltlich zu dulden, es sei gabe der Gründe schriftlich beim Verband einzureichen. denn, dass ihm dies nicht zugemutet werden kann. (4) Wird der Trinkwasserverbrauch vor Erteilung der Befrei- (3) Kann ein Grundstück nur durch die Verlegung einer An- ung eingestellt oder eingeschränkt, so haftet der Grund- schlussleitung über ein oder mehrere vorgehende fremde stückseigentümer bzw. Benutzer dem Verband für die Privatgrundstücke versorgt werden, für das kein Anspruch Erfüllung sämtlicher aus dieser Satzung ergebenden Ver- des Verbandes zur Durchleitung nach Absatz 1 besteht, so pflichtungen. hat der künftige Anschlussnehmer die Genehmigung der Sangerhausen | 10a - 2019 19 dienenden Grundstücke zur Eintragung einer beschränkt (8) Benutzer, die nicht Grundstückseigentümer sind, haben persönlichen Dienstbarkeit zugunsten des anzuschließen- auf Verlangen des Verbandes die schriftliche Zustimmung den Grundstücks beizubringen. Geschieht das nicht, ist in des Grundstückseigentümers zur Herstellung des Hausan- der Regel die Wasserversorgung abzulehnen. schlusses unter Anerkennung der damit verbundenen Ver- (4) Die vorstehenden Bestimmungen gelten nicht für öffent- pflichtungen beizubringen. liche Verkehrswege und Verkehrsflächen sowie für Grund- (9) Die Herstellung, Veränderung, Umverlegung, Anschaf- stücke, die durch Planfeststellung für den Bau von öffent- fung, Erweiterung, Unterhaltung sowie Erneuerung des lichen Verkehrswegen und Verkehrsflächen bestimmt sind. Hausanschlusses ohne Beteiligung und / oder Kenntnis des Insoweit gelten uneingeschränkte Duldungspflichten. Verbandes ist untersagt . § 10 § 11 Hausanschluss Rückbau von Hausanschlüssen (1) Hausanschlüsse (§ 2 Abs. 3 lit. i) werden gemäß DIN (1) Erfolgt über einen Zeitraum von mehr als 12 Monaten 18012 - Anschlusseinrichtungen für Gebäude - allgemeine kein Trinkwasserverbrauch, so ist auf Kosten des Anschluss- Planungsgrundlagen - ausschließlich vom Verband herge- nehmers ein Rückbau durch den Verband vorzunehmen, um stellt, unterhalten, erneuert, geändert, abgetrennt und be- eine drohende Verkeimung des Trinkwassernetzes zu ver- seitigt und stehen in dessen Eigentum. hindern. (2) Art, Zahl und Lage der Hausanschlüsse sowie deren Än- (2) Ist für den Anschlussnehmer erkennbar, das für mehr derung werden nach Anhörung des Anschlussnehmers und als 12 Monate kein Trinkwasserverbrauch erfolgt (z.B. we- unter Wahrung seiner berechtigten Interessen vom Verband gen Leerstand oder ruinösen Zuständen des Grundstückes/ bestimmt. Satz 1 gilt entsprechend für die Abtrennung und Wohnhauses), so hat der Anschlussnehmer den Verband Beseitigung von Hausanschlüssen, die aus rechtlichen und hiervon zu unterrichten, sobald entsprechende Erkenntnis- technischen Gründen erforderlich werden. se vorliegen oder vorliegen konnten. Unterbleibt die Mittei- (3) Der Verband stellt die für den erstmaligen Anschluss lung an den Verband, so hat der Anschlussnehmer die Kos- notwendigen Hausanschlüsse bereit. Jedes Anliegergrund- ten zu tragen, die hierdurch entstehen (z. B. bei Verkeimung stück erhält grundsätzlich einen Hausanschluss. In begrün- des Netzes). deten Einzelfällen kann der Verband den Anschluss meh- rerer Grundstücke über einen gemeinsamen Hausanschluss § 12 vorschreiben oder auf Antrag zulassen. Befinden sich auf Messeinrichtungen an der Grundstücksgrenze dem Grundstück mehrere zum dauernden Aufenthalt von Menschen bestimmte Gebäude, so ist grundsätzlich jedes (1) Der Verband kann verlangen, dass der Anschlussnehmer der Gebäude über einen gesonderten Hausanschluss anzu- auf eigene Kosten nach den allgemein anerkannten Regeln schließen. Für die Durchführung dieser Arbeiten gelten die der Technik an der Grundstücksgrenze einen geeigneten „Verdingungsordnung für Bauleistungen“ (VOB) unter An- Wasserzählerschacht oder Wasserzählerschrank anbringt, wendung der anerkannten Regeln der Technik. wenn (4) Die Kosten für die Herstellung, Veränderung, Umverle- 1. das Grundstück unbebaut ist oder gung, Anschaffung, Erweiterung sowie die Beseitigung des 2. die Versorgung des Gebäudes mit Anschlussleitungen Hausanschlusses trägt der Anschlussnehmer. Die Erstattung erfolgt, die unverhältnismäßig lang sind oder nur unter der Kosten werden in entsprechender Anwendung des § 8 besonderen Erschwernissen verlegt werden können. KAG-LSA in der Satzung des Verbandes über die Erhebung Als unverhältnismäßig lang gilt eine Anschlussleitung, von Kostenerstattungen und Gebühren (Bereich Trinkwas- die von der Grundstücksgrenze zum öffentlichen Raum serversorgung) geregelt. bis zum versorgenden Gebäude mehr als 15 Meter lang (5) Die private Benutzeranlage ist vom Grundstückseigen- ist. tümer auf dessen Kosten zu errichten und im ordnungsge- 3. kein Raum zur frostsicheren Unterbringung des Wasser- mäßen Zustand zu erhalten. Gegebenenfalls notwendige zählers vorhanden ist. Erneuerungen oder Reparaturen sind auf eigene Kosten Bei Hinterliegergrundstücken gilt als Grundstücksgrenze durchzuführen. Dies kann auch auf Verlangen des Verban- die Grundstücksgrenze des Anliegergrundstückes zum öf- des bei Vorliegen von Schäden und Beeinträchtigungen fentlichen Raum. und erheblichen Zweifeln an der Ordnungsmäßigkeit der (2) Der Anschlussnehmer ist verpflichtet, die Einrichtungen Wasserzähleinrichtung vor Ablauf des Eichzeitraums erfol- in ordnungsgemäßem Zustand und jederzeit zugänglich zu gen. halten. (6) Die Hausanschlüsse müssen jederzeit zugänglich sein (3) Der Anschlussnehmer kann die Verlegung der Einrichtun- und durch den Anschlussnehmer vor Beschädigungen, un- gen auf seine Kosten verlangen, wenn sie an der bisherigen sachgemäßen Gebrauch, Frosteinwirkung und sonstigen Stelle für ihn nicht mehr zumutbar sind und die Verlegung Umwelteinflüssen geschützt werden. Der Anschlussnehmer ohne Beeinträchtigung einer einwandfreien Messung mög- hat die baulichen Voraussetzungen für die sichere Errich- lich ist. tung des Hausanschlusses zu schaffen. Er darf keine Einwir- kungen auf den Hausanschluss vornehmen oder vornehmen § 13 lassen. (7) Hausanschlüsse dürfen nicht überbaut werden; Leitun- Benutzeranlage gen dürfen durch Bodenabtrag nicht frostgefährdet wer- (1) Für die ordnungsgemäße Errichtung, Erweiterung, Än- den. Sollte gegen diese Vorschrift verstoßen werden, so hat derung und Unterhaltung der Benutzeranlage hinter dem der Grundstückseigentümer auf Verlangen des Verbandes Hausanschluss (mit Ausnahme der Wasserzähler) auf dem auf Kosten des Grundstückseigentümers die Überbauung angeschlossenen Grundstück ist der Anschlussnehmer ver- zu beseitigen, den Frostschutz herzustellen, sowie Verände- antwortlich. Hat er die Benutzeranlage oder Anlagenteile rungen an der Zugänglichkeit und Arbeits- und Baufreiheit einem Dritten vermietet oder sonst zur Benutzung überlas- des Hausanschlusses vorzunehmen. sen, so ist er neben diesem verantwortlich. 20 Sangerhausen | Nummer 10a - 2019

(2) Die Benutzeranlage darf nur unter Beachtung der Vor- der Zutritt zu allen Teilen der öffentlichen Anlagen und der schriften dieser Satzung und anderer gesetzlicher oder privaten Benutzeranlage zu gewähren, soweit dies für die behördlicher Bestimmungen sowie nach den anerkannten Prüfung der technischen Einrichtungen, zur Wahrnehmung Regeln der Technik errichtet, erweitert, geändert und unter- sonstiger Rechte und Pflichten nach dieser Satzung oder zur halten werden. Die Errichtung der Anlage und wesentliche Ablesung bzw. Ermittlung der Grundlagen für die Gebüh- Veränderungen dürfen nur durch ein in ein Installateurver- renbemessung erforderlich und vereinbart ist. zeichnis eines Wasserversorgungsunternehmens eingetra- genes Installationsunternehmen erfolgen. Vor Ausführung § 17 der Arbeiten ist der Nachweis der Eintragung mit den ent- Technische Anschlussbedingungen sprechenden Unterlagen beim Verband einzureichen und Der Verband ist berechtigt, weitere technische Anforde- sind die auszuführenden Arbeiten anzuzeigen. Der Verband rungen an den Hausanschluss und andere Anlagenteile ist berechtigt, die Ausführung der Arbeiten zu überwachen. sowie an den Betrieb der Anlage festzulegen, soweit dies (3) Anlagenteile, die sich vor den Messeinrichtungen be- aus Gründen der sicheren und störungsfreien Versorgung, finden, werden plombiert. Ebenso können Anlagenteile, insbesondere im Hinblick auf die Erfordernisse des Vertei- die zur Benutzeranlage gehören, unter Plombenverschluss lungsnetzes notwendig ist. Die Anforderungen dürfen den genommen werden, um eine einwandfreie Messung zu ge- anerkannten Regeln der Technik nicht widersprechen. Der währleisten. Die dafür erforderliche Ausstattung der Anlage Anschluss bestimmter Verbrauchseinrichtungen kann von ist nach den Angaben des Verbandes vom Grundstückei- der vorherigen Zustimmung des Verbandes abhängig ge- gentümer auf seine Kosten zu veranlassen. macht werden. Die Zustimmung darf nur verweigert wer- (4) Es dürfen nur Materialien und Geräte verwendet werden, den, wenn der Anschluss eine sichere und störungsfreie die entsprechend den anerkannten Regeln der Technik be- Versorgung gefährden würde. schaffen sind. Das Zeichen einer anerkannten Prüfstelle (z. B. DIN, DVGW, DVGW- oder GS-Zeichen) bekundet, dass § 18 diese Voraussetzungen erfüllt sind. Messung § 14 (1) Der Verband stellt die vom Anschlussnehmer verbrauch- Überprüfung der Benutzeranlage te Wassermenge durch Messeinrichtungen (Wasserzäh- ler) fest, die den eichrechtlichen Vorschriften entspre- (1) Der Verband ist berechtigt, die Benutzeranlage vor und chen müssen. Der Verband trägt dafür Sorge, dass eine nach ihrer Inbetriebsetzung jederzeit zu überprüfen. Er hat einwandfreie Messung der verbrauchten Wassermenge den Anschlussnehmer und Benutzer auf erkannte Sicher- gewährleistet ist. Er bestimmt Art, Zahl und Größe sowie heitsmängel aufmerksam zu machen und kann deren Besei- Anbringungsort der Messeinrichtungen. Ebenso ist die tigung verlangen. Lieferung, Anbringung, Überwachung, Unterhaltung und (2) Werden Mängel festgestellt, welche die Sicherheit ge- Entfernung der Messeinrichtungen Aufgabe des Verban- fährden oder erhebliche Störungen erwarten lassen, ist der des. Der Verband kann insbesondere die Dimensionsän- Verband berechtigt, den Anschluss oder die Versorgung zu derung der Hausanschlussleitung oder des Wasserzählers verweigern; bei Gefahr für Leib und Leben ist er dazu ver- zur technischen Anpassung an den Wasserbedarf des pflichtet. Grundstücks verlangen. Die Kosten für die Veränderung (3) Durch Vornahme oder Unterlassung der Überprüfung der der Hausanschlussleitung oder des Wasserzählers trägt Anlage sowie durch deren Anschluss an das Verteilungsnetz der jeweilige Grundstückseigentümer. übernimmt der Verband keine Haftung für die Mängelfrei- (2) Der Verband ist verpflichtet, auf Verlangen des An- heit der Anlage. schlussnehmers die Messeinrichtungen zu verlegen, wenn § 15 dies ohne Beeinträchtigung einer einwandfreien Messung möglich ist; der Anschlussnehmer ist verpflichtet, die Kos- Betrieb, Erweiterung und Änderung von ten zu tragen. Benutzeranlagen und Verbrauchseinrichtungen (3) Der Grundstückseigentümer haftet für das Abhanden- (1) Hausinstallationen, die an vorhandene Hausanschlüsse kommen und die Beschädigung der Messeinrichtungen und angeschlossen werden, sind durch ein in ein Installateurver- Verplombungen soweit ihn hieran ein Verschulden trifft. zeichnis eingetragenes Installateurunternehmen schriftlich Er hat den Verlust, Beschädigungen und Störungen dieser beim Verband zu beantragen und durchzuführen. Jede In- Einrichtungen dem Verband unverzüglich mitzuteilen. Er ist betriebsetzung der Benutzeranlage ist beim Verband über verpflichtet, sie vor Abwasser, Schmutz- und Grundwasser, das Installateurunternehmen zu beantragen. vor Frost und anderen schädlichen Einflüssen zu schützen. (2) Benutzeranlagen und Verbrauchseinrichtungen sind so (4) Der Einbau von Zwischenzählern in die Benutzeranlage zu betreiben, dass Störungen anderer Benutzer, störende ist den Anschlussnehmern gestattet. Alle den Zwischen- Rückwirkungen auf Einrichtungen des Verbandes oder Drit- zähler betreffenden Kosten gehen zu seinen Lasten. Der ter oder Rückwirkungen auf die Güte des Trinkwassers aus- Verband ist nicht verpflichtet, das Anzeigeergebnis von Zwi- geschlossen sind. schenzählern der Gebührenberechnung zugrunde zu legen. (3) Erweiterungen und Änderungen der Benutzeranlage so- wie die Verwendung zusätzlicher Verbrauchseinrichtungen § 19 sind dem Verband mitzuteilen, soweit sich dadurch Bemes- Ablesung sungsgrößen ändern oder sich die vorzuhaltende Leistung (1) Die Messeinrichtungen werden vom Verband oder von wesentlich erhöht. einem Beauftragten des Verbandes oder auf Verlangen des Verbandes vom Benutzer selbst abgelesen. Dieser hat dafür § 16 Sorge zu tragen, dass die Messeinrichtungen leicht zugäng- Zutrittsrecht lich sind. Erfolgt die Ablesung auf Verlangen des Verbandes Mitarbeitern und Beauftragten des Verbandes (die sich durch den Benutzer selbst, so hat dieser die erforderlichen durch Dienstausweis des Verbandes ausweisen können), ist Angaben unverzüglich zu leisten. Sangerhausen | 10a - 2019 21

(2) Solange der Beauftragte des Verbandes die Räume des (2) Der Grundstückseigentümer hat unentgeltlich zuzulas- Benutzers nicht zum Zwecke der Ablesung betreten kann sen, dass der Verband Hinweisschilder für Hydranten, Ab- oder der Benutzer der Aufforderung zur Selbstablesung sperrvorrichtungen usw. an seinen Gebäuden oder seiner nicht nachkommt, darf der Verband den Verbrauch auf der Grundstücksumgrenzung anbringt. Grundlage der letzten Ablesung schätzen; die tatsächlichen (3) Der Grundstückseigentümer hat zu gewährleisten, dass Be- Verhältnisse sind angemessen zu berücksichtigen. auftragten des Verbandes zur Prüfung der in dieser Satzung festgelegten Bestimmungen, zur Beseitigung von Störungen § 20 und Durchführung von Unterhaltungsmaßnahmen sowie zur Standrohre Ablesung der Wasserzähleranlage ungehinderter Zutritt zum (1) Soll Trinkwasser aus öffentlichen Hydranten entnommen Grundstück und zu den Räumen, in denen sich Einrichtungen werden, sind hierfür Hydranten-standrohre des Verbandes des Grundstücksanschlusses befinden, gewährt wird. mit Wasserzählern zu benutzen. Eine Genehmigung durch (4) Binnen eines Monats hat der Grundstückseigentümer den Verband ist erforderlich. dem Verband schriftlich anzuzeigen: (2) Standrohre mit geeichten Messeinrichtungen zur Ab- 1. jede Änderung der Eigentumsverhältnisse und sonsti- gabe von Trinkwasser oder für andere vorübergehende gen dinglichen Berechtigungen an einem an die öffent- Zwecke können in beschränktem Umfang befristet an den liche Wasserversorgung angeschlossenen Grundstück. Antragsteller gegen Kostenerstattung abgegeben wer- Dies gilt auch für nicht angeschlossene, aber anschließ- den. Der Nutzer von Standrohren haftet für Beschädigun- bare, im Gebiet des Verbandes liegende Grundstücke. gen aller Art, sowohl für Schäden am Standrohr als auch Die Anzeigepflicht obliegt dem bisherigen und dem für Schäden, die durch Gebrauch des Standrohres an neuen Eigentümer; öffentlichen Hydranten, Leitungseinrichtungen und Hy- 2. die Änderung der Postanschrift des Grundstückseigen- drantenschächten dem Verband oder Dritten entstehen. tümers; Dies gilt auch für die Verkeimung oder Verunreinigung des Leitungsnetzes durch unsachgemäßen Gebrauch des 3. die Errichtung, Erweiterung oder Änderung der Be- Standrohres. nutzeranlage sowie die Verwendung zusätzlicher Ver- (3) Bei Verlust des Standrohres hat der Nutzer vollen Ersatz brauchseinrichtungen, soweit sich dadurch Bemes- zu leisten. Der Verband kann verlangen, dass bei der Nut- sungsgrößen ändern oder sich die vorzuhaltende Leistung wesentlich erhöht. zung eine Sicherheit gestellt wird. Die Sicherheit wird nicht verzinst. Die Weitergabe des Standrohres an andere ist auch (5) Unverzüglich haben der Grundstückseigentümer und der vorübergehend dem Nutzer nicht gestattet. Geschieht dies Benutzer dem Verband schriftlich mitzuteilen: dennoch, ist der Verband berechtigt, das Standrohr sofort 1. jede Beschädigung des Hausanschlusses, insbesondere das einzuziehen. Undichtwerden von Leitungen, sowie sonstige Störungen, 2. die Errichtung einer Eigenversorgungsanlage, § 21 3. Verlust, Beschädigungen und Störungen der Messein- Antrag auf Trinkwasserversorgung richtungen und Verplombungen, Der Antrag auf Trinkwasserversorgung ist beim Verband 4. das für mehr als 12 Monate ein Trinkwasserverbrauch vom Grundstückseigentümer einzureichen. Der Antrag hat nicht erfolgen wird, zu enthalten: 5. Schäden, die durch Unterbrechung der Wasserversor- 1. Eigentumsnachweis, gung oder durch Unregelmäßigkeiten in der Beliefe- 2. die Bemessung der Wasserversorgungsanlage (Bedarf) rung entstanden sind. 3. einen mit Nordpfeil versehenen Lageplan des anzu- schließenden Grundstücks im Maßstab nicht kleiner als § 23 1: 500 mit folgenden Angaben: Haftung a. Straße und Hausnummer (1) Für Schäden, die durch satzungswidrige Benutzung oder b. vorhandene und geplante baulichen Anlagen auf satzungswidriges Handeln/ Unterlassen entstehen, haftet dem Grundstück der Verursacher, kann dieser nicht ermittelt werden, der 4. Art und Umfang der geplanten Verbrauchseinrichtun- Grundstückseigentümer. Ferner hat der Verursacher, kann gen auf dem Grundstück dieser nicht ermittelt werden, der Grundstückseigentümer, 5. sowie Projektunterlagen bei Neubau-, Umbau- und Sa- den Verband von allen Ersatzansprüchen freizustellen, die nierungsmaßnahmen. Dritte deswegen bei ihm geltend machen. (2) Mehrere Ersatzpflichtige haften als Gesamtschuldner. Der Verband kann weitere Unterlagen fordern, wenn die- se zur Beurteilung des Antrages erforderlich sind. Für die (3) Für Schäden, die ein Anschlussnehmer oder Benutzer Beantragung ist der vom Verband vorgegebene Antrag zur durch Unterbrechung der Wasserversorgung oder durch Trinkwasserversorgung zu nutzen. Unregelmäßigkeiten in der Belieferung erleidet, haftet der Verband aus dem Benutzungsverhältnis oder unerlaubter § 22 Handlung im Falle Mitwirkungs- und Anzeigepflichten 1. der Tötung oder Verletzung des Körpers oder der Ge- (1) Zur Mitwirkungspflicht gehören insbesondere sundheit des Anschlussnehmers oder Benutzers, es 1. Mitteilung aller Informationen, die auf dem Antrag zur sei denn, dass der Schaden vom Verband oder einem Trinkwasserversorgung gefordert werden, seiner Bediensteten oder einem Verrichtungsgehilfen 2. Mitteilung über Veränderungen der Verhältnisse beim weder vorsätzlich noch fahrlässig verursacht worden ist, Trinkwasserverbrauch, 2. der Beschädigung einer Sache, es sei denn, dass der 3. Folgeleisten bei Aufforderungen durch den Verband, wie Schaden weder durch Vorsatz noch durch grobe Fahr- Terminvereinbarungen und Aufforderungen zur Abgabe lässigkeit des Verbandes oder eines seiner Bediensteten von Nachweisen oder sonstigen Unterlagen. oder eines Verrichtungsgehilfen verursacht worden ist, 22 Sangerhausen | Nummer 10a - 2019

3. eines Vermögensschadens, es sei denn, dass dieser 4. § 7 Abs. 5 dem Verband vor Errichtung einer Eigen- weder durch Vorsatz noch durch grobe Fahrlässigkeit versorgungsanlage dieses Vorhaben nicht mitteilt oder eines vertretungsberechtigten Organs des Verbandes durch geeignete Maßnahmen die Netztrennung nicht verursacht worden ist. sicherstellt, sodass von seiner Eigenanlage Rückwir- § 831 Abs. 1 Satz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuches ist nur bei kungen in das öffentliche Trinkwasserversorgungsnetz vorsätzlichem Handeln von Verrichtungsgehilfen anzuwen- möglich sind oder die Leitungen und Entnahmestellen den. Die Ersatzpflicht entfällt für Schäden unter 15,00 Euro. nicht kennzeichnet; (4) Ist der Anschlussnehmer oder Benutzer berechtigt, das 5. § 9 Abs. 1 das Anbringen und Verlegen von Leitun- gelieferte Wasser an einen Dritten weiterzuleiten und er- gen einschließlich Zubehör zur Zu- und Fortleitung von leidet dieser durch Unterbrechung der Wasserversorgung Wasser über ihre im gleichen Versorgungsgebiet lie- oder durch Unregelmäßigkeiten in der Belieferung einen genden Grundstücke sowie erforderliche Schutzmaß- Schaden, so haftete der Verband dem Dritten gegenüber in nahmen nicht zulässt; demselben Umfang wie dem Anschlussnehmer bzw. Benut- 6. § 9 Abs. 2 die Entfernung von Leitungen einschließlich zer aus dem Benutzungsverhältnis. Zubehör nach § 9 Abs. 1 nicht gestattet; (5) Leitet der Anschlussnehmer oder Benutzer das gelieferte 7. § 13 Abs. 2 die Benutzeranlage nicht ordnungsgemäß Wasser an einen Dritten weiter, so hat er im Rahmen seiner errichtet oder betreibt; rechtlichen Möglichkeiten sicherzustellen, dass dieser aus 8. § 13 Abs. 3 Satz 3 die Teile der Benutzeranlage (z. B. unerlaubter Handlung keine weitergehenden Schadenser- Wasserzählerschrank / -schacht) auf seine Kosten und satzansprüche erheben kann, als sie in den Absätzen 3 und unter Beachtung der Vorgaben des Verbandes nicht 4 vorgesehen sind. herstellt, erneuert, verändert und repariert; (6) Der Anschlussnehmer bzw. Benutzer hat den Schaden unverzüglich dem Verband mitzuteilen. Leitet er das gelie- 9. § 10 Abs. 6 die Hausanschlüsse nicht jederzeit zugäng- ferte Wasser an einen Dritten weiter, so hat er diese Ver- lich hält und nicht vor Beschädigungen, unsachgemä- pflichtung auch dem Dritten aufzuerlegen ßen Gebrauch, Frosteinwirkung und sonstigen Um- welteinflüssen schützt, die baulichen Voraussetzungen § 24 für die sichere Errichtung des Hausanschlusses nicht schafft oder Einwirkungen auf den Hausanschluss vor- Kostenerstattungen und Gebühren nimmt oder vornehmen lässt; (1) Für die Herstellung, Veränderung, Anschaffung, Erweite- 10. § 10 Abs. 7 Hausanschlüsse überbaut oder Leitungen rung, und Beseitigung des Hausanschlusses, für die techni- durch Bodenabtrag frostgefährdet; sche Anpassung des Wasserzählers und für die Gestellung von Standrohren werden Kostenerstattungen, für die Lieferung 11. § 15 Abs. 1 die Inbetriebsetzung der Benutzeranlage nicht durch den Verband im Beisein des Grundstücks- von Trinkwasser werden Gebühren nach Maßgabe der Sat- eigentümers oder entsprechender Bevollmächtigter zung über die Erhebung von Kostenerstattungen und Gebüh- erfolgen lässt oder die Eintragung in ein Installateur- ren (Bereich Trinkwasserversorgung) des Verbandes erhoben. verzeichnis nicht nachweist; (2) Für die Bearbeitung von Anträgen werden Verwaltungs- gebühren nach Maßgabe der Verwaltungsgebührensatzung 12. § 10 Abs. 9 den Hausanschluss ohne Beteiligung und/ erhoben. oder Kenntnis des Verbandes herstellt, verändert, an- schafft, erweitert, unterhält sowie erneuert; § 25 13. § 11 Abs. 2 den Verband nicht davon unterrichtet, dass für Anordnung für den Einzelfall mehr als 12 Monate kein Trinkwasserverbrauch erfolgt; Der Verband kann nach pflichtgemäßem Ermessen die not- 14. § 12 Abs. 2 die Messeinrichtungen in nicht ordnungs- wendigen Maßnahmen im Einzelfall anordnen, um rechts- gemäßen Zustand und nicht jederzeit zugänglich hält; widrige Zustände zu beseitigen, die unter Verstoß gegen 15. § 13 Abs. 2 vor Ausführung der Arbeiten nicht den Bestimmungen dieser Satzung herbeigeführt worden oder Nachweis der Eintragung mit den entsprechenden entstanden sind. Er kann insbesondere Maßnahmen anord- Unterlagen beim Verband einreicht und die auszufüh- nen, um drohende Beeinträchtigungen öffentlicher Trink- renden Arbeiten nicht anzeigt oder die Überwachung wasseranlagen zu verhindern und um deren Funktionsfähig- der Ausführung der Arbeiten durch den Verband nicht keit aufrecht zu erhalten. Dies gilt ebenso für Maßnahmen, zulässt; um eingetretene Beeinträchtigungen zu minimieren und zu 16. § 13 Abs. 4 Materialien verwendet, die nicht den aner- beenden sowie um die Funktionsfähigkeit der Trinkwasser- kannten Regeln der Technik entsprechen; anlagen wiederherzustellen. Für die Erzwingung einer nach 17. § 14 Abs. 1 eine Überprüfung der Benutzeranlage dieser Satzung vorgeschriebenen Handlung, Duldung oder durch den Verband nicht zulässt; Unterlassung gilt § 26 Abs. 2 bis 4. 18. § 15 Abs. 2 die Benutzeranlagen und Verbrauchsein- richtungen nicht so betreibt, dass Störungen Anderer § 26 ausgeschlossen sind; Ordnungswidrigkeiten, Zwangsmittel 19. § 15 Abs. 3 dem Verband Erweiterungen und Änderun- (1) Ordnungswidrig im Sinne des § 8 Abs. 6 KVG LSA han- gen der Benutzeranlage sowie die Verwendung zusätz- delt, wer vorsätzlich oder fahrlässig entgegen: licher Verbrauchseinrichtungen nicht mitteilt; 1. § 4 sein Grundstück bzw. jedes Gebäude nicht an die 20. § 16 das Zutrittsrecht verweigert; öffentliche Wasserversorgung anschließt; 21. § 18 Abs. 3 Satz 2 und 3 den Verlust sowie die Beschä- 2. § 6 nicht seinen gesamten Trinkwasserbedarf aus der digungen und Störungen der Messeinrichtungen dem öffentlichen Einrichtung zur Wasserversorgung ent- Verband nicht unverzüglich mitteilt oder die Messein- nimmt; richtungen nicht vor Abwasser, Schmutz- und Grund- 3. § 7 Abs. 4 den Trinkwasserverbrauch vor Erteilung der wasser sowie vor Frost und anderen schädlichen Ein- Befreiung einstellt oder einschränkt, flüssen schützt; Sangerhausen | 10a - 2019 23

22. § 19 Abs. 1 Satz 1 die Messeinrichtungen nicht abliest; Der Wasserverband „Südharz“ 23. § 19 Abs. 1 Satz 2 die Messeinrichtungen nicht leicht zugänglich sind; fasste in seiner 24. § 19 Abs. 1 Satz 3 die erforderlichen Angaben nicht 74. Verbandsversammlung vollständig oder/und nicht unverzüglich leistet; 25. § 20 Abs. 1 Trinkwasser aus öffentlichen Hydranten am 27.09.2019 entnimmt oder eine entsprechende Genehmigung nachstehende Beschlüsse nicht beantragt; 26. § 20 Abs. 3 Satz 4 Standrohre weitergibt; öffentlicher Teil: 27. § 22 seinen Mitwirkungs- und Anzeigepflichten nicht • Beschluss über den Jahresabschluss für das Prüfjahr 2018, oder nicht unverzüglich erfüllt. Verwendung des Jahresergebnisses und Entlastung der Verbandsgeschäftsführerin - Beschluss-Nr.: 1-74/19 Ordnungswidrigkeiten können mit einer Geldbuße bis zu 5.000 EURO geahndet werden. • Beschluss über die Abwasserbeseitigungssatzung des (2) Für den Fall, dass die Vorschriften dieser Satzung nicht Wasserverbandes „Südharz“ - Beschluss-Nr.: 2-74/19 befolgt werden oder gegen sie verstoßen wird, kann nach • Beschluss über die Wasserversorgungssatzung des Was- § 71 des Verwaltungsvollstreckungsgesetzes des Landes serverbandes „Südharz“ - Beschluss-Nr.: 3-74/19 Sachsen-Anhalt (VwVG LSA) in der Fassung der Bekanntma- nicht öffentlicher Teil: chung vom 20. Februar 2015 (GVBl. LSA S. 50, 51) in Verbin- • Beschluss über die Verlängerung des Hausanschluss- dung mit den §§ 53 bis 59 des Gesetzes über die öffentliche und Grundstücksanschlussvertrages 2019 - Beschluss- Sicherheit und Ordnung des Landes Sachsen-Anhalt (SOG- Nr.: 4-74/19 LSA) in der Fassung der Bekanntmachung vom 20. Mai 2014 (GVBl. LSA S. 182, 183, ber. S. 380), zuletzt geändert durch • Beschluss über die Verlängerung des Rahmenvertrages Artikel 1 des Gesetzes vom 29. November 2018 (GVBl. LSA zum Reparatur- und Bereitschaftsdienst für Abwasseran- S. 406), in den jeweils geltenden Fassungen, ein Zwangs- lagen im Verbandsgebiet - Beschluss-Nr.: 5-74/19 geld gemäß § 56 SOG LSA angedroht und festgesetzt wer- • Beschluss über die Auftragsvergabe Bauleistungen für den. Dieses Zwangsmittel kann wiederholt werden, bis die die Verbindungsleitung Braunschwende - Popperode - festgestellten Mängel beseitigt sind. Beschluss-Nr.: 6-74/19 (3) Der Verband kann ferner die Vornahme der vorgeschrie- • Beschluss über die Vergabe der Baumaßnahme Allstedt, benen Handlung anstelle und auf Kosten des Verpflichteten OT Mittelhausen, 3. BA Schmutz- und Regenwasserka- durchführen oder durchführen lassen (Ersatzvornahme). nalbau - Beschluss-Nr.: 7-74/19 (4) Das Zwangsgeld und die Kosten der Ersatzvornahme • Beschluss über unbefristete Niederschlagungen - Be- werden im Verwaltungszwangsverfahren eingezogen. schluss-Nr.: 8-74/19

§ 27 Sangerhausen, 01.10.2019 Salvatorische Klausel Sollten Teile dieser Satzung unwirksam sein oder werden, so führt dies nicht zur Unwirksamkeit der Satzung insgesamt. Die Verbandsversammlung wird für diesen Fall die unwirk- same Regelung durch eine Regelung ersetzen, die dem Sinn und Zweck dieser Satzung am nächsten kommt. § 28 Inkrafttreten Diese Änderungssatzung tritt am Tag nach ihrer Be- kanntmachung in Kraft. Es lag kein Mitwirkungsverbot vor. Beschluss-Nr.: 3-74/19

Sangerhausen, 27.09.2019 Amtliches Mitteilungsblatt für die Stadt Sangerhausen Das Mitteilungsblatt erscheint in einem 4-Wochen-Rhythmus mit einer Auflage von 16.900 Stück.

- Herausgeber: Stadt Sangerhausen, 06526 Sangerhausen, Markt 7 A - Verlag und Druck: LINUS WITTICH Medien KG, 04916 Herzberg, An den Steinenden 10, Telefon: (03535) 489-0 Für Textveröffentlichungen gelten unsere Allgemeinen Geschäfts- bedingungen.

- Verantwortlich für den amtlichen und nichtamtlichen Teil: der Oberbürgermeister Die Ausfertigung der Satzung erfolgte am 01.10.2019. - Verantwortlich für den Anzeigenteil/Beilagen: LINUS WITTICH Medien KG, 04916 Herzberg, An den Steinenden 10, vertreten durch den Geschäftsführer ppa. Andreas Barschtipan www.wittich.de/agb/herzberg

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