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Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

Inhaltsverzeichnis Seite

1.0 Einleitung ...... 3 1.1 Anlass der Planung ...... 3 1.2 Gesetzliche Grundlagen ...... 4 2.0 Beschreibung des Planungsraumes ...... 4 2.1 Naturräumliche Grundlagen ...... 4 2.1.1 Geologie und Geomorphologie ...... 5 2.1.2 Boden ...... 6 2.1.3 Hydrologie ...... 6 2.1.4 Klima ...... 7 2.1.5 Potentielle natürliche Vegetation/Reale Vegetation ...... 8 2.1.6 aktuelle Flächennutzung ...... 8 2.1.7 Fauna ...... 8 2.1.8 Landschaftsbild/ Erholung ...... 10 2.2 Schutzgebiete/ Schutzobjekte ...... 10 2.4 Bewertung der Schutzgüter entsprechend des geplanten Rückbaus ...... 11 2.4.1 Bodenpotenzial ...... 11 2.4.2 Wasserdargebotspotenzial ...... 11 2.4.3 Klimapotenzial ...... 11 2.4.4 Lebensraum -und Artenpotenzial ...... 11 2.4.5 Landschaftsbild/ Erholung ...... 11 3.0 Beschreibung der Baumaßnahme und des Eingriffes ...... 11 4.0 Konfliktdarstellung ...... 14 5.0 Bilanzierung ...... 16 6.0 Landschaftspflegerische Maßnahmen ...... 18 6.1 Zielsetzung ...... 18 6.2 Vermeidung / Minderung und Schutzmaßnahmen ...... 18 6.3 Ausgleich, Ersatz ...... 20 7.0 Landschaftspflegerische Ausführungsplanung ...... 21 8.0 Quellennachweis, im Wesentlichen: ...... 22 9.0 Anhang ...... 23 9.1 Fotodokumentation ...... 23 9.2 Maßnahmeblätter ...... 26 9.3 Bestands-, Konflikt- u. Maßnahmenplan Blatt Nr. 1 und 2 ...... 34

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Helmebrücke Hohlstedt, flussaufwärts Uferbestand, ...... 23 Abbildung 2: Die Ufersituation im Bereich der Deichöffnung III...... 23 Abbildung 3: Lockere Ufersituation im Bereich der Deichöffnung II...... 24 Abbildung 4: Auwaldrest vor dem südlichen Altarm, rechts die ...... 24 Abbildung 5: Auwaldrest ...... 25 Abbildung 6: Auwaldrest ...... 25

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1.0 Einleitung 1.1 Anlass der Planung Eine der ältesten Möglichkeiten des Hochwasserschutzes ist der Bau von Deichen. Diese sind über die Jahrhunderte mit der Besiedelung der Talräume durch den Menschen gewachsen, das Bedürfnis nach Sicherheit hat sich mit der Zunahme von Hochwasserereignissen auch erhöht. Deiche sind neben Talsperren und den Hochwasserrückhaltebecken die wichtigsten Anlagen zum Hochwasserschutz. Unabdingbar sind die Deichpflege und Deichunterhaltung. U.a. muss der Deichfuß von Strauch-/ Baumbewuchs freigehalten werden, auch der Deich selbst bleibt frei von Gehölzen. Deichverteidigungswege sind zur Befahrung mit schwerer Technik im Falle einer Deichverteidigung notwendig.

Das Vorhaben (Überflutungsgebiet 2) wirkt dem bisherigen Hochwasserschutz außerhalb Ortschaften entgegen.

Die generelle Veranlassung zum Vorhaben sind künftig neu zu planende Retentionsflächen außerhalb von Ortslagen!

Das entspricht dem Leitbild zum Naturraum der Helmeniederung lt. dem Landschaftsprogramm des Landes Sachsen- Anhalt, Teil 2, Seite 92 (1994), Rückbaumaßnahmen, um Überflutungen wieder zu ermöglichen.

Somit werden wieder verstärkt landwirtschaftliche Flächen der Überflutung freigegeben.

Es ist auch davon auszugehen, dass der Altarm nach Hochwasser dauerhaft vernässt ist.

Erläuterungen zum technischen Projekt: Land: Sachsen - Anhalt Landkreis: - Südharz Gemeinde: Wallhausen, Ortsteil Hohlstedt Gewässer: Helme

Bauherr Land: Sachsen - Anhalt Auftraggeber: Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen- Anhalt, Flussbereich

Die hier bezeichnete Ortslage Hohlstedt befindet sich westlich von Wallhausen, westlich der Kreisstadt Sangerhausen. Unterhalb des südlichen Ortsrandes von Hohlstedt verläuft die Helme mit ihrer großflächigen Niederung.

In der Kulturlandschaft Sachsen- Anhalts gibt es eine vielfältige Gewässerlandschaft. Dazu gehören Hauptgewässer wie u.a. auch die Helme bei Hohlstedt.

Wegen des Hochwasserschutzes für die Ortslagen und der ackerbaulich vorhandenen Nutzung wurde das Umfeld der Helme in der Vergangenheit weitgehend eingedeicht.

Von der ehemals geschlossener Weich- und Hartholzaue sind nur noch Auwaldreste verblieben. Dies betrifft auch den Vorhabensbereich an der Deichöffnung I. In unmittelbarer Nähe zur Deichöffnung I befindet sich ein ehemaliger Altarm und in Richtung Osten schließen sich in kurzen Abständen 5 weitere Auwaldrelikte an, in immer geringer werdendem Umfang.

Die nach Süden vorhandene Ackerfläche soll nun bei Hochwasser wieder überflutet werden. Dazu sind im Bereich etwa vom Altarm bis zur Brücke Hohlstedt vier Deichöffnungen geplant.

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Durch diese Maßnahmen am Helmedeich bzw. an der vorhandenen Verwallung werden zeitweise und dauerhaft Flächen in relativ geringem Umfang und damit auch vorhandener naturnaher Ufer- Lebensraum in Anspruch genommen und es werden auch Gehölzstrukturen entfernt.

Aus diesen Gegebenheiten resultiert die Notwendigkeit, die naturschutzrechtlichen Belange zu berücksichtigen. Die Besonderheit am Rück- Bau- Vorhaben: es werden Aue/ Altarm vernäss und Retentionsraum zurückgewonnen (Gewässerrahmenkonzept Sachsen- Anhalt 2010- 2015).

Die entsprechende naturschutzrechtliche Dokumentation zum Vorhaben erfolgt durch den vorliegenden Landschaftspflegerischen Begleitplan (LBP) in Text und Karte. In diesem Zusammenhang erfolgten fortlaufend Konsultationen mit der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde in .

1.2 Gesetzliche Grundlagen Die gesetzliche Grundlage bezieht sich auf den Tatbestand, dass die geplanten Öffnungen des vorhandenen Helmedeiches bzw. der vorhandenen Verwallung einen Eingriff in die bestehende Ausstattung des Naturraumes darstellt insbesondere hier die Ufergehölze an der Helme. Die Erarbeitung des Landschaftspflegerischen Begleitplanes erfolgt auf der Grundlage des

- Bundesnaturschutzgesetzes, - Naturschutzgesetzes des Landes Sachsen- Anhalt.

2.0 Beschreibung des Planungsraumes Der zu bearbeitende Planungsraum befindet sich im südwestlichen Randbereich des Landes Sachsen- Anhalt, innerhalb des Landkreises Mansfeld- Südharz, am Fließgewässer Helme, westlich von Sangerhausen, westlich der Ortslage Hohlstedt. Im Folgenden werden wesentliche Eckdaten zum Planungsraum und Standort dargestellt.

2.1 Naturräumliche Grundlagen Der Planungsbereich befindet sich, gemäß Landschaftsprogramm Sachsen- Anhalt Teil 2, innerhalb des Naturraumes

2.6 Helmeniederung () der auch Bestandteil der Landschaftseinheiten „2. Talauen und Niederungslandschaften ist.

Der Naturraum der „Helmeniederung“ (Goldenen Aue), erstreckt sich landesgrenzen- übergreifend in West- Ost- Richtung. Dabei umfasst der Thüringer Teil den Abschnitt der Helmeaue, beginnend südlich von Nordhausen, über Heringen bis zum Stausee und fortführend in Sachsen- Anhalt, den Abschnitt Kelbra, Rossla, Bennungen, Brücken, Oberröblingen und bevor sie, wieder in Thüringen, bei Heygendorf und Kalbsrieth in die Unstrutaue mündet. Der sachsenanhaltinische Teil der Helmeniederung, in dem sich auch die geplante Maßnahme einordnet, ist eingebettet zwischen dem Sangerhausener Sandstein-Zechstein-Bergland im Norden, dem Hornburger Sattel und dem Ziegelrodaer Plateau im Osten und dem Kyffhäusergebirge im Südwesten. Der den Raum prägende tektonische Grabenbruch wird nach Norden durch die Heraushebung des Harzes und nach Süden durch die Nordrandverwerfung des Kyffhäusers markant begrenzt. Geomorphologisch stellt der Naturraum eine große Auslaugungssenke des Zechsteins dar, die im Quartär durch Geröllmassen des Harzes, mit einer Mächtigkeit bis zu

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150m, nahezu tischeben aufgefüllt wurde. Diese Ablagerungen sind zugleich die Grundlage für den heute noch prägenden Kiesabbau in der Aue. In der gefälleschwachen Niederung lagerten sich durch das Gewässersystem über den mächtigen Kiesen, schluffige und tonige Substrate ab, die nach ihrer Melioration die heutige intensive ackerbaulichen Nutzung der Aue ermöglichten. Beide vorgenannten heutigen Flächennutzungen sind, zusammen mit der Talsperre Kelbra im Westteil, landschaftsbildprägend für die Helmeaue. Mit Melioration der Helme- bzw. Goldenen Aue wurde bereits im 10.Jh. begonnen. Besonders im Umfeld der Pfalz Tilleda und Wallhausen sowie dem nahen Benediktinerkloster Memleben. Im 12.Jh. erfolgte eine weitere landwirtschaftliche Erschließung durch die Zisterzienserklöster Walkenried und Sittichenbach sowie eingewanderte flämische Kolonisten. Auf diese gehen die Ortsgründungen von Weidenhorst und Lorenzrieth (Wüstungen) und die der Reihendörfer Martinsrieth, Katharinenrieth und Nikolausrieth zurück. Das Helmetal wird als weite, nahezu waldfreie Niederung beschrieben. Charakteristisch für die Helmeniederung war der natürliche und über Gräben gesteuerte zeitweilige Einstau der Grünlandflächen. Mit dem Ausbau, der Begradigung und Vertiefung der Helme erfolgte eine Ausweitung der ackerbaulichen Nutzung in die natürlichen Überschwemmungs- und Vernässungsbereiche hinein. Seit 1966 erfolgte für diese Bereiche eine zusätzliche Bewässerung vom Stausee Kelbra aus. Die ebene und ungewöhnlich breite Flussaue der Helme mit ihrem geringen Talgefälle von nur 1,27 %, wird im Wesentlichen nur durch anthropogen bedingte Kleinformen wie Kiesgruben, Gräben, Kippen und Dämme geringfügig gegliedert. Größere naturnahe Gehölz- und Waldstandorte sind im gesamten Naturraum nicht vorhanden. Lediglich einige Flurgehölze und Baumgruppen sowie Kopfweiden schaffen eine geringfügige Abwechslung. Neben den anthropogen bedingten Grabensystemen, finden aber auch noch zahlreiche Altarmabschnitte entlang der Helme. Im Bereich der Talsperre Kelbra befinden sich noch größere Bereiche in Grünlandnutzung. Ingesamt betrachtet stellt sich der Naturraum überwiegend als eine weiträumige und meist ungegliederte Agrarlandschaft dar. Die Höhenlage der Aue liegt zwischen ca. 180 m ü. NHN im Westen bei Nordhausen und fällt nach Osten, im Bereich Kalbsrieth, auf ca. 118 m ü. NHN. In den Randbereichen steigt sie auch bis ca. 240 m über NHN an. Die Helme verläuft in der Goldenen Aue von Nordwest nach Südost.

2.1.1 Geologie und Geomorphologie Die auslaugungsbedingte sehr breite Talaue wurde durch Geröllmassen des Harzes bis zu einer Mächtigkeit von 150m ausgefüllt. Diese Kiese und Sande sowie der an der Oberfläche anstehende Wiesen- bzw. Auelehm (a) bilden den prägenden geologischen Untergrund des Naturraumes. Daneben steht in den Randbereichen der Aue örtlich Löß und Lößlehm (dl) sowie Sande und Kiese der Flussterrassen (ds) an. Neben der eigentlichen Helmeaue und der „Sittendorfer Talung“, sind auch das sogenannte „Brückener Sandstein- Hügelland“ und das Tilleda- Artener Sandstein- Löß- Hügelland“ Bestandteil des Naturraumes „Helmeniederung“. In diesen Bereich steht als geologischer Untergrund der Mittlere Buntsandstein in Form von groben körnigen, weißen und rötlichen Sandstein mit Lettenlagen sowie der Untere Buntsandstein mit rotbraunen bis grauen Schieferton, feinkörnigen, rötlichen bis weißen Sandstein mit eingelagerten Rogenstein an.

Standort: Nach der im Internet vom Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen Anhalt ausgewiesenen Geologischen Übersichtskarte GÜK 400 d sind zum Vorhabensbereich der potentiellen Überflutungen „Flussablagerungen der Auen „ ausgewiesen.

Eine umfassende Baugrunduntersuchung liegt zum Untersuchungsgebiet nicht vor. Zur Beurteilung der Baugrundsituation am Wehrstandort Hohlstedt wurde im Oktober 2002 ein Gutachten durch die GeoConsult Ingenieurgesellschaft mbH Erfurt erarbeitet. Die

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Baugrundsituation wird hierin wie folgt beschrieben: Am unmittelbaren Wehrstandort lagern bis 5 m mächtige Schluffe und Feinsande, die im oberen Bereich (bis 2 m Tiefe) als Damm aufgefüllt wurden. Darunter steht Fein- bis Mittelkies an, der bis zu den Endteufen der Bohrungen (6 bzw. 8 m) nicht durchteuft wurde. Nach älteren Baugrundbohrungen reichen diese fluviatilen Sedimente bis zu einer Tiefe von 15 m. Der Grundwasserstand am Wehr ist etwa in Höhe des Helmewasserstandes anzunehmen und wurde in den Kiesschichten in leicht gespannter Form angeschnitten.

2.1.2 Boden In der Helmeniederung lagern über tertiären Sedimenten quartäre fluviale, glazigene und glazifluviale Sedimente. Das Bodenformeninventar wird von der Bodenformengesellschaft der Kalklehm- Vega und dem - Halbgley bestimmt. Die tiefsten Niederungsbereiche sind anmoorige Böden und Moormergel. Die Böden der Aue sind grundwasserbeeinflusst. Vergangene Meliorationsmaßnahmen führten zur Absenkung der Grundwasserstände. Hieraus resultiert ein im Jahresgang schwankendes Bodenwasserregime, der ursprünglich durch hoch anstehendes Grundwasser beeinflussten Gleyböden. Die Böden sind im Frühjahr sehr feucht und trocknen im Sommer aus. Dabei wurde im Oberboden der Humusanteil abgebaut. Die intensive Landwirtschaft, in Form von Ackerbau sowie die vorangegangene Melioration der Aue, führen zu weiterem Humusabbau.

Standort: Nach der im Internet vom Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen Anhalt ausgewiesenen Bodenübersichtskarte BÜK 400 d sind zum Vorhabensbereich der potentiellen Überflutungen „Vegas bis Auenpelosole aus Auenlehm über Ton und aus Auenton„ ausgewiesen.

Die Helme bei Wallhausen befindet sich im Bereich der Bodengesellschaften auf holozänen Sedimenten der Auen und Niederungen. Gemäß Landschaftsprogramm Sachsen- Anhalt, Textkarte 3 „Erosionsgefährdete Gebiete“, ist der Boden der Aue bei Hohlstedt mäßig schutzbedürftig gegen Wassererosion. Eine gesonderte Baugrunduntersuchung liegt zum Vorhabensbereich nicht vor. Zur Beurteilung der Baugrundsituation am Wehrstandort Hohlstedt wurde im Oktober 2002 ein Gutachten durch die GeoConsult Ingenieurgesellschaft mbH Erfurt erarbeitet. Die Baugrundsituation wird hierin wie folgt beschrieben: Am unmittelbaren Wehrstandort lagern bis 5 m mächtige Schluffe und Feinsande, die im oberen Bereich (bis 2 m Tiefe) als Damm aufgefüllt wurden. Darunter steht Fein- bis Mittelkies an, der bis zu den Endteufen der Bohrungen (6 bzw. 8 m) nicht durchteuft wurde. Nach älteren Baugrundbohrungen reichen diese fluviatilen Sedimente bis zu einer Tiefe von 15 m. Der Grundwasserstand am Wehr ist etwa in Höhe des Helmewasserstandes anzunehmen und wurde in den Kiesschichten in leicht gespannter Form angeschnitten.

2.1.3 Hydrologie Die Helme ist ein Gewässer I. Ordnung, mit einem stark vertieften Flussbett. Einzugsgebiet der Helme (einschließlich Kleine Helme) umfasst allein im Kreisgebiet Sangerhausen 583 km2, wobei im davor liegenden Thüringer Anteil, Landkreis Nordhausen, schon 650 km2 dazugehören. In der Summe umfasst das Einzugsgebiet, landkreisübergreifend 1.233 km2. Infolge ihres großen Einzugsgebietes und der aus dem Mittelgebirgsraum herangeführten Wassermengen sowie wegen ihres geringen Gefälles gehören die Niederungen der Helme zu den stark überschwemmungsgefährdeten Auen bzw. sind ein naturbedingtes Überschwemmungsgebiet. Früher war mit 3-4 Hochwasserereignissen jährlich zu rechnen. Im gesamten Unstrut- Helme- Flussgebiet sind 35.000 ha Fläche prinzipiell überschwemmungsgefährdet. Nach Realisierung von Hochwasserschutzmaßnahmen in der jüngeren Vergangenheit, wie durch Deiche (61,5 km im Kreisgebiet) und den großen Hochwasserschutzraum der Talsperre

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Kelbra (14,3 qkm / 2,5 m durchschnittliche Tiefe / 35,6 Mio. Kubikmeter und Dauerstau von ca. 600 ha Seefläche) ist die Überschwemmungsgefahr weitestgehend gebannt, wenn die Hochwasserabwehr sachgemäß erfolgt. Die Überschwemmungsbereiche beschränken sich somit heute nur noch auf die Flächen zwischen Fluss und den Deichen. Die eingedeichten Poldergebiete sind somit lediglich potentielle Überschwemmungsbereiche. Da viele Deiche vor dem Bau der Talsperre konzipiert und angelegt wurden, besteht bei langer Beanspruchung Deichbruchgefahr infolge Durchweichung, der durch ständige Beobachtung und entsprechende Steuerung der Talsperrenabgabe i.d.R. sicher begegnet werden kann. Mit Stand 1996 (Landschaftsplan „Verwaltungsgemeinschaft Wallhausen“) wird die Wasserqualität der Helme mit II (mäßig belastet) klassifiziert. Die Zuflüsse Gonna und Rohne weisen eine Wasserqualität von IV (übermäßig verschmutzt (mit Salzbelastung)) bzw. III (stark verschmutzt) auf. Daneben weisen Entwässerungsgräben und –systeme ein gewisses Gefährdungspotential auf, da sie Einträge aus der intensiven Landwirtschaft der Helme zuführen können. Die natürlichen Grundwasserstandsverhältnisse in der Helmeniederung sind überprägt durch die jahrhundertelange weiträumige Grundwasserabsenkung durch den Bergbau und die Flächenmelioration einerseits und die periodische Druckwasservernässung der Helmeaue unterhalb der Talsperre Kelbra, die aber durch Entlastungsgräben in engen Grenzen gehalten wird. Grundwasser tritt in der Helmeniederung ungespannt mit einem Flurabstand < 2 m auf. Nach Norden nimmt der GW-Flurabstand zu. Neben den mächtigen Schotterpaketen von Helmeaue und Thyratal sind vor allem der Mittlere und Untere Buntsandstein der Plateaus für die Wasserversorgung wichtig. Dieses Grundwasser ist i.d.R. vom unterlagernden Zechsteinwasser durch Stauer getrennt und gibt seine Grundwasserleistung i.d.R. durch Grundwasserübertritt an die Schotter der Helmeaue bzw. der Helmezuflüsse ab. Die GW- Neubildungsrate in der Helmeniederung wird als meist gering eingestuft. Der mittlere Gesamtabfluss beträgt 62 mm/ a. Die GW- Fließrichtung führt u.a. zur Helme. Die Grundwasserleiter in der Helmeniederung sind zwar durch die Bedeckung mit quartären Sedimenten relativ geschützt, allerdings erfolgt, bedingt durch den immer noch z.T. geringen Grundwasserflurabstand, die Einstufung als „nicht geschützt“. In höher gelegenen Flächen besteht ein gewisser Schutz gegenüber flächig eindringenden Schadstoffen.

Standort: Nach der im Internet vom Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen Anhalt ausgewiesenen Hydrogeologischen Übersichtskarte HÜK 400 d sind zum Vorhabensbereich der potentiellen Überflutungen „Quartäre Sande und Kiese der Flussauen und Niederungen, mit Auelehmbedeckung, in der Regel, > 1 m mächtig„ ausgewiesen. Helme bei Wallhausen:

Gemäß Landschaftsprogramm Sachsen- Anhalt, Textkarte 5 „Überschwemmungsgebiete“, ist der Planungsbereich der Kategorie „deichgeschützte Flächen“ zugehörig. Gemäß der Faltkarte 3 „Gewässer- Zustand und Gefährdung i.M. 1 : 300.000“ des Landschaftsprogramms LSA, Teil 1, ist der Vorhabensbereich kein Wasserschutzgebiet. Das Umland hat allerdings den Status eines Erkundungsgebietes für die Trinkwasserversorgung (Gebiet, das bereits hydrogeologisch auf seine Grundwasserhöffigkeit untersucht worden ist). In der Ortslage Hohlstedt ist ein Wasserschutzgebiet ausgewiesen (Geodatenportal Sachsen- Anhalt).

2.1.4 Klima Der Naturraum Helmeniederung befindet sich innerhalb des Mitteldeutschen Trockengebietes, im Regenschatten (Leelage) des Harzes mit ca. 470 bis 490 mm/a Niederschlag im Jahr und den vorgelagerten Höhen des Kyffhäusers. Es herrschen subkontinentale Klimabedingungen vor. Die Durchschnittstemperatur liegt bei ca. 8,8° C im Jahr, wobei die mittlere Julitemperatur 17- 18oC und die mittlere Januartemperatur –1- 0oC beträgt.

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Die Helmeniederung ist ein Kaltluftsammelgebiet und ist, auch bedingt durch das geringe Talgefälle, ein Bereich mit erhöhter Nebelhäufigkeit. Zu den charakteristischen Besonderheiten der Goldenen Aue Gehören die geringe Bewölkung durch Föhnlücken bei nordwestlichen bis südwestlichen Windrichtungen. Winde aus SW, W und NW dominieren statistisch im Verlauf des Jahres. Kaltluftströme fließen in der Niederung nur recht langsam ab. Die tiefsten Lagen der Helmeniederung neigen zur Bodennebelbildung.

Standort: Nach dem Internet -Deutschland in Karten- sind im Vorhabensbereich Niederschläge zwischen 300 - 400 mm pro Jahr angegeben. Helme bei Wallhausen:

Der Raum hat weiträumig Anteil am Klima der Binnenbecken und der Binnenhügelländer, weiterhin am Klima der Stau- und Luv- Bereiche der Gebirgsvorländer sowie am montanen Klima der Mittelgebirge. Gemäß Landschaftsrahmenplan weist das östlich von Martinsrieth gelegene Brücken einen durchschnittlichen Jahresniederschlag von 482mm auf. Ähnlich geringe Niederschlagswerte finden sich auch in den nach Südosten anschließenden Bereichen während nach Nordwesten im Bereich des Harzvorlandes die Jahresmittelwerte auf 540-600 mm/a ansteigen. Dementsprechend liegt auch der Januardurchschnitt bei nur 32 mm und auch der durchschnittliche Juliwert fällt mit ca. 62 mm recht niedrig aus. Die Temperatur beträgt im Jahresmittel ca. 8,5 °C, wobei der Januarwert nur ca. –0,5 °C und der durchschnittliche Juliwert ca. 17,5 °C erreicht. Im Sommer herrschen primär nordwestliche bis südwestliche Winde, im Winterhalbjahr westliche bis südwestliche sowie östliche Winde vor. Es ist mit durchschnittlich 30 Nebeltagen zu rechnen.

2.1.5 Potentielle natürliche Vegetation/Reale Vegetation Gemäß Landschaftsprogramm des Landes Sachsen- Anhalt, Faltkarte 2, Potentiell natürliche Vegetation, trifft für den Vorhabensbereich an der Helme das  Schwarzerlen-, Schwarzerlen- Bruch- und Moorbirken- Bruch- Waldgebiet zu, bzw.  die Schwarzerlen- und Schwarzerlen- Eschen- Wälder.

2.1.6 aktuelle Flächennutzung Der hier zu betrachtende 1730 m lange Abschnitt der Helme ist Bestandteil des FFH-Gebietes „Gewässersystem der Helmeniederung“ (vgl. FFH-Erheblichkeitsabschätzung). Die Helme ist hier ausgebaut und verläuft nicht mehr im historischen Bett. Der Flusslauf im Vorhabensbereich von der Hohlstedter Brücke flussaufwärts zum Altarmbereich weist nur eine sehr geringe Mäandrierung auf und ist mit einem zweireihigen Laubgehölzsaum bestanden, der vorrangig von jüngeren Erlen, Eschen, Bergahorn und Obstgehölzen, aber auch einzelnen älteren Baumweiden gebildet wird. Im Unterwuchs sind vereinzelt Holunder und Weißdorn sowie Verjüngung von Erle und Esche zu finden. Dadurch ist das Gewässer im Betrachtungsraum über weite Strecken beschattet. Die Gewässersohle setzt sich aus zumeist feinkiesigen bis schlammigen Substrat zusammen.

Südlich an den Gehölzbestand angrenzend befinden sich Vorland, der Deich bzw. die Verwallung. Diese ist mit mesophiles Grünland (GMA) bewachsen und unmittelbar anschließend ist die großflächige landwirtschaftliche Nutzfläche (Ackerfläche. Zum Herbst 2011 war diese mit Mais bestanden.

2.1.7 Fauna Der Landkreis Mansfeld- Südharz kann aufgrund seiner naturräumlichen und Biotoptypenvielfalt als artenreich bezeichnet werden. Im Landschaftsrahmenplan wurden vor allem Säugetiere, Vögel, Fische, Amphibien und Reptilien betrachtet.

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Das Gebiet der Talsperre Kelbra ist Feuchtgebiet internationaler Bedeutung (FIB), Europäisches Vogelschutzgebiet (IBA) und EU-Vogelschutzgebiet (SPA). Feuchte Grünlandflächen als Polderflächen sind artenreich. Röhrichtbestände sind für die Vogelwelt wichtig. Streuobstwiesen bieten einen gesetzlich geschützten Lebensraum (§ 37- Biotop) für Vögel, z.B. den Wendehals und sind wichtig für Insekten und Kleinsäuger. Ufersäume mit Baumgehölzen bieten dem Eisvogel Lebensraum. Die vorhandene Ausstattung des Landschaftsraumes bestimmt das natürliche Tierarten- Potenzial. Obwohl die ursprüngliche Erlen- u. Erlen- Eschen- Wälder der Helmeniederung vollständig vernichtet und durch Acker und Grünland ersetzt wurden und auch die Helme selbst durch Ausbau in ihrer Biotopfunktion stark beeinträchtigt ist, bietet die Aue, wenn auch eingeschränkt, zahlreichen Tierarten Lebensraum. Fledermäuse konnten, mit Schwerpunkt Oberröblingen (östlich Martinsrieth) in der ganzen Aue kartiert werden. Weitere erfasste Vertreter der Säugetiere sind die Zwergmaus (Micromys minutus) RL 2, der Hamster (Cricetus cricetus) RL 3 und die Kleinaugenwühlmaus (Pitymys subterraneus) RL 3. Ein letzter Nachweis für den Fischotter (Lutra lutra) datiert aus dem Jahre 1987. Gemäß Landschaftsrahmenplan Sangerhausen wurden insgesamt 60 Vogelarten im Bereich der Helmeaue nachgewiesen. Typische Vertreter der Avifauna für die gesamte Helmeaue sind der Weißstorch (Ciconia ciconia) und der Steinkauz (Athene noctua). Daneben existieren einzelne besonders wertvolle Avifauna- Biotope wie der Stausee Kelbra mit 74 nachgewiesenen Vogelarten und der Teich bei Hackpfüffel. Des Weiteren wurden für die Helmeniederung 14 Lurcharten nachgewiesen. Bei den 9 kartierten, gefährdeten Arten handelt es sich um den Laubfrosch (Hyla arborea) RL3, die Kreuzkröte (Bufo calamita) RL2, die Wechselkröte (Bufo viridis) RL3, die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) RL P, den Kammmolch (Triturus cristatus) RL2, den Teichfrosch (Rana esculata) RL2, den Fadenmolch (Triturus helveticus) RL2, den Bergmolch (Triturus alpestris) RL P und den Feuersalamander (Salamandra salamandra) RL P. Von den sechs kartierten Kriechtierarten wird die Kreuzotter (Vipera berus) besonders hervorgehoben (RL1). Für die Fischfauna der Helme wurden 23 Arten angegeben.

Parallel zur Erstellung des LBP wurde durch das Institut für biologische Studien Jörg Weipert im Jahr 2013 ein Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zum Bauvorhaben erarbeitet. Die Ergebnisse des Fachbeitrages wurden in das Maßnahmenkonzept des LBP eingearbeitet.

Standort: Das Faunapotential mit seinen Lebensräumen im Vorhabensbereich wird durch das nur punktuelle Vorhaben nicht beeinträchtigt. Das betrifft den Wasserkörper, als auch die lineare Ufervegetation und die zu schützenden Auwaldreste in der Nähe der Deichöffnung I (Altarmbereich). Die südliche Ufervegetation im beplanten Vorhabensabschnitt ist in der Vergangenheit überwiegend intensiv bepflanzt worden, so dass der für die nur vier Deichöffnungen notwendige und relativ junge Gehölzentfall gering ist. Nist- und Höhlenbäume werden nicht betroffen insbesondere im Umfeld des Vorhabens befindlichen Auwaldreste in der Nähe des Altarmes und der Deichöffnung I. Priorität hat die Vermeidung eines Eingriffes und die Deichöffnung I wird so erfolgen, dass kein Auwaldrest beeinträchtigt ist, bauseits werden Pflegeschnitte erfolgen. Für den Zeitraum der Erstellung der Deichöffnung I werden zur Gewährleistung der Baufreiheit angrenzende Bäume (der dort vorhandenen Auwaldreste) mit ihrem herabhängenden Geäst fachgerecht zurückgeschnitten, so dass Maschinen/ Geräte das Gehölz nicht verreißen. Das ist gleichzeitig ein Erhaltungs- bzw. Pflegeschnitt. Für die extensiven Bodenbereiche werden temporäre Baumatten vorgeschlagen, welche den Bodendruck mindern und nach den Arbeiten wieder entfernt werden.

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Im Verlauf der für den Naturschutz wichtigen Maßnahme zur Wiedervernässung von Aueflächen sind die Bauabschnitte der Deichöffnungen örtlich und zeitlich begrenzt. Lediglich der vom Helmedeich luftseitig neu anzulegende Deichverteidigungsweg verläuft über den gesamten Abschnitt des Vorhabens und es wird Ackerfläche in Grünland umgewandelt.

2.1.8 Landschaftsbild/ Erholung Relativ großflächige Acker- und auch Wirtschaftsgrünländer/ Streuobstwiesen bestimmen das vorhandene Landschaftsbild der Helmeniederung. Richtung Osten ist eine geringe bis mäßige Gliederung und Abwechslung in der Landschaftsstruktur vorhanden. Dort sind auch fast schnurgerade verlaufende Gräben, die z.T. Wasser führen, einige, wenige Flurgehölze, Baumreihen, Baumgruppen und Einzelbäume sowie Kiesteiche zu verzeichnen. Dortige Auenterrassen sind kaum erkennbar, sie werden für die Vielfalt und Gliederung des Landschaftsbildes nicht wirksam. Aus der vorhandenen Vielzahl der wassergeprägten Elemente wie Gräben, Altarme und Kiesteiche sowie nicht zuletzt der Helme, begründet sich der Gewässerreichtum des Naturraumes und damit seine charakteristischste Eigenart. Größtes landschaftsbildprägendes Einzelelement ist der Helmestausee Kelbra im westlichen Teilbereich der Helmeniederung. Neben den landschaftlichen Elementen existieren auch Ausstattungen im Siedlungsbereich wie romanische Kirchen, Schlösser, Gutshöfe sowie mittelalterliche Stadtkerne von Allstedt und Kelbra, oder auch charakteristische Siedlungsformen wie die Marschhufendörfer sowie prägende historische Baustoffe wie Sandstein oder Bauformen wie die Wellerbauweise, welche die Eigenart bzw. Charakteristik des Raumes prägen. Ingesamt stellt sich der Naturraum dennoch als überwiegend weiträumige, ungegliederte Agrarlandschaft dar. Standort: Das Vorhaben wird an der Helme realisiert, wobei der Standort innerhalb des Naturraumes als schwach strukturiert einzuschätzen ist. Größere Wälder sind unmittelbar nicht vorhanden. Das südliche Gewässerufer der Helme, mit seiner intensiven Ufergehölzbestockung ist ein wichtiges, wertvolles Strukturelement, mit entsprechender Fernwirkung. Wertvolle Land- schaftselemente im Vorhabens-Umfeld sind das Helmeufer mit seinen dichten Baumkronen, Auwaldrestflächen und der trockene Altarm. Schwerpunkt für die Auelandschaft ist im vorliegenden Helme- Abschnitt die großflächige Wiedervernässung der südlichen Auefläche, hier bisher als großräumige landwirtschaftliche Nutzfläche vorhanden.

2.2 Schutzgebiete/ Schutzobjekte Große Teile der Helmeaue, insbesondere ihre Fließgewässer und das damit verbundene Grabensystem, sind Bestandteil des FFH- Gebietes Nr.134 „Gewässersystem der Helmeniederung“, (NATURA 2000 Gebiet DE 4533 301). Parallel zur Erstellung des LBP wurde durch das Institut für biologische Studien Jörg Weipert im Jahr 2013 eine FFH-Erheblichkeitseinschätzung zum Bauvorhaben erarbeitet. Die Ergebnisse dieses Fachbeitrages wurden in das Maßnahmenkonzept des LBP eingearbeitet. Ausschließlich in ihrem westlichen Bereich, am Stausee „Kelbra“, an der Landesgrenze zu Thüringen, ist die „Helmeniederung“ Bestandteil eines Landschaftsschutzgebietes 65 „Helmestausee Berga- Kelbra“. Südöstlich befindet sich das LSG 39 „Kyffhäuser“. Die „Helmniederung“ befindet sich südlich vom Biosphärenreservat BR3 „Karstlandschaft Südharz“, ohne Bestandteil desselben zu sein. Typische unter besonderen Schutz gestellte Biotope in der Helmeniederung sind: Röhrichte, Verlandungsbereiche stehender Gewässer (Altarm), Salzstellen, Salzwiesen, Hecken, Feldgehölze, Streuobstwiesen und Kopfbäume.

Standort: Die hier betrachtete Helmeaue ist ein wichtiges Element des linearen Biotopverbundes. Dafür wurden vor einigen Jahren Ufergehölze neu und intensiv gepflanzt. Das Vorhaben steht den

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Schutz-/ Erhaltungszielen der Helmeniederung nicht entgegen. Eine Belichtung der Südufer ist hierbei letztlich erwünscht, trotzdem wird der Gehölzentfall als erheblich eingestuft. Das Vorhaben greift im gewissen Sinne positiv in den Ufer- Baumbestand ein. Aufgrund des vorab gesagtem wurde bei der Maßnahmensuche kein besonderer Wert auf die Wiederanlage von Gehölzen gelegt und in der Bilanzierung eine Umwandlung von Acker zu Grünland als Maßnahme (A2) ausgewiesen. Angrenzende Auwaldrestflächen und Altarmbereiche werden geschützt / erhalten.

2.4 Bewertung der Schutzgüter entsprechend des geplanten Rückbaus 2.4.1 Bodenpotenzial Das Vorhaben dient der künftigen Überschwemmung von bisher eingedeichter landwirtschaftlicher Nutzfläche. Der Deichrückbau und der Rückbau der Verwallung wird das Bodenpotential künftig verbessern. Schon unsere ländlichen Vorfahren bedienten sich der Sedimentierung durch Überschwemmung von Agrarflächen zur Bodenverbesserung und Anreicherung von Nährstoffen, und damit für die Ertragssteigerung landwirtschaftlicher Kulturen. Das Vorhaben ist naturschutzfachlich positiv bewertet, es unterstützt die Auendynamik.

2.4.2 Wasserdargebotspotenzial Durch das Vorhaben erfolgt eine Rückführung der angrenzenden Flächen hin zu einer erneuten natürlichen Auendynamik am Fließgewässer. Das Vorhaben wird somit naturschutzfachlich positiv bewertet.

2.4.3 Klimapotenzial Die vorgenannte erneut initiierte Auendynamik wird das bisherige Kleinklima am Vorhabensort naturnah beeinflussen. Das Vorhaben wird somit auch in der klimatischen Betrachtung positiv bewertet.

2.4.4 Lebensraum -und Artenpotenzial Die Auendynamik der Helme wird im Vorhabensabschnitt neu unterstützt, wieder hergestellt. Der Erhalt/ Entwicklung des Altarmes und vorhandener Auegehölze wird mit der künftigen Wiedervernässung wesentlich begünstigt und wird sich entsprechend entwickeln. Der Entfall von Ufergehölz wird für die nur relativ eng begrenzten Vorhabensbereiche I, II, III und IV als erheblich beeinträchtigend eingeschätzt. Das weit überwiegende verbleibende Gehölzumfeld ist ein intensiver Baumbestand, eine Belichtung des Gewässers ist weiterhin auch erwünscht! Auwaldreste (Deichöffnung I) werden durch vorherige/ bauzeitliche Pflegeschnitte erhalten. Baumhöhlen sind (durch den jungen Bestand) nicht beeinträchtigt, Nistmöglichkeiten bleiben vorhanden. Das Vorhaben wird positiv bewertet.

2.4.5 Landschaftsbild/ Erholung Die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen verbleiben in agrarischer Nutzung. Das bisherige Landschaftsbild verbleibt damit ohne Beeinträchtigung. Die neue Auendynamik verstärkt zeitweise die örtliche Naturnähe. Das Vorhaben wird positiv bewertet.

3.0 Beschreibung der Baumaßnahme und des Eingriffes In den vergangenen Jahren wurden an der Helme umfassende Sanierungsarbeiten an den Deichanlagen vorgenommen. Die Deichhöhen wurden hierbei i.d.R. auf ein HQ100 zzgl. eines Freibordes von 0,50 m bemessen.

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 11 Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

Im Gegenzug zur Verbesserung der Hochwasserabführung in den besiedelten Gebieten sollen Deichanlagen, die nicht besiedelte Gebiete schützen, nun aktuell zurückgebaut werden.

Im Vergleich zu dem Zeitraum der Regulierung der Helme und der Errichtung der Deichanlagen in den 60-er und 70-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts kommt es damit heute zu einer Verschiebung der Prioritäten im Hochwasserschutz.

So sollen landwirtschaftliche Nutzflächen als Retentionsräume zur Verfügung stehen und können daher überflutet werden.

Ein umfassender Hochwasserschutz ist lediglich für die direkte Wohnbebauung und die innerörtlichen Bereiche vorgesehen.

Ein Untersuchungsgebiet entlang der Helme erstreckte sich von der Helmebrücke Bennungen (km 27+840) über die Ortslage Hohlstedt mit der gleichnamigen Wehranlage bis zur Brücke der Schachtstraße oberhalb der Ortslage Brücken (Helme- km 23+201,2).

Die vorliegende Planung beinhaltet ausschließlich einen Rückbau der rechtsseitigen Deichanlagen und Verwallungen im Untersuchungsgebiet.

Die räumliche Abgrenzung des betrachteten Gebietes erfolgt zwischen dem Gewässerlauf der Helme und der Überflutungslinie eines HQ100 im bestehenden Gelände.

In der vorliegend Entwurfsplanung wird der Maßnahmenbereich der aus der Vorplanung herausgearbeiteten Vorzugslösung von Helme – km 25+950 bis 24+220 bearbeitet.

Ziel der geplanten Rückbaumaßnahmen ist eine Verbesserung des Hochwasserschutzes „schützenswerter“ Gebiete (z.B. Wohnbebauung) unter Aufgabe von Gebieten, deren Schutzwürdigkeit geringer einzustufen ist. Gegenwärtig geschützte landwirtschaftliche Nutzflächen werden in Überflutungsflächen zur Schaffung von Retentionsraum umgewandelt. Das Vorhaben befindet sich flussabwärts der Talsperre Kelbra, südwestlich der Ortslage Hohlstedt, am südlichen Helme- Ufer, zwischen der Helmebrücke Hohlstedt und flussaufwärts bis zum Altarm. Bestandteil des Abschnittes ist das Helme- Wehr Hohlstedt mit dem Fischaufstieg. Davon flussaufwärts (I, II, III) und danach flussabwärts (IV) befinden sich jeweils die geplanten vier Deichöffnungen. Das Vorhaben ist partieller Rückbau des rechten Helmedeiches an 4 Standorten wie folgend:  Deichöffnung I → Station 25+940  Deichöffnung II → Station 25+260  Deichöffnung III → Station 24+645  Deichöffnung IV → Station 24+270 Dieser Rückbau von Deichanlagen und Verwallungen zur Einrichtung der vier Flutungsöffnungen wird auf die Wasserspiegelhöhe des HQ 10 hergestellt. Durch die Geländestruktur ergießt sich das ausgeuferte Hochwasser mit einem geringen Gefälle in das Hinterland. Die räumliche Ausdehnung der Überflutung im vorliegenden Überflutungsgebiet 2 beim Eintritt eines HQ10 und eines HQ100 sind auf dem Lageplan dargestellt. Die Hochwasserlinie HQ100 verläuft bis maximal an den vorhandenen Wirtschaftsweg südlich der Helme. Die westliche Begrenzung bildet der Altarm der Helme. Die östliche Begrenzung ist der Straßendamm der Brücke südlich Hohlstedt. Um einen maximalen Abwurf der Hochwasserwelle zu garantieren, werden die beiden im oberen Gewässerabschnitt der Helme liegenden Deichöffnungen I und II mit einer Breite von 50 m hergestellt. Die Deichöffnungen III und IV werden 30 m breit geschaffen. Die Überlaufkante wird aus einer Steinreihe aus Natursteinen mit Kantenlängen von 50- 60 cm gebildet. Die Deichöffnungen erhalten ein Gefälle zum Hinterland. Bedingt durch die vorhandenen Geländeverhältnisse ergeben sich nur geringe Neigungen.

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 12 Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

Die Oberflächenbefestigung der großflächigen Deichöffnungen erfolgt durch Schotterrasen. Das angrenzende Gelände ist überwiegend die vorhandene Ackerfläche. Die Deichöffnungen reichen bis 20 m in die Ackerfläche hinein. Zum angrenzenden Acker wird eine Abgrenzung durch Holzpfähle oder große Natursteine mit einer Kantenlängen von ca. 60 cm vorgesehen.

Deichöffnung I- Breite 50 m/ Nähe Altarmbereich ! Die Deichöffnung I befindet sich an der Station 25+940, etwa unmittelbar vor dem Auwaldrest nördlich des vorhandenen, trockenen, Altarmes. Die Deichöffnung I ist ein Geländeabtrag, mit einer geringen Abtragshöhe von ca. 12 cm, auf einer Länge von 42 m. Am östlichen Ende der Deichöffnung, entfernt vom Altarm, wird zur Entwässerung des Hinterlandes ein Siel (Siel 1) angeordnet. Relativ dichte Ufergehölze (und ein Holunder vor Altarm) werden entfernt.

Deichöffnung II- Breite 50 m Die Deichöffnung II befindet sich etwa 650 m unterwasserseitig der Deichöffnung I an Station 25+260 (Achsmaß). Der vorhandene Deich wird um etwa 1 m abgetragen. Die Deichöffnung erstreckt sich auf einer Länge von 12 m. Das ausgeuferte Hochwasser fließt auf Grund der Geländesituation mit geringer Geschwindigkeit im Bereich der Deichöffnungen III und IV der Helme wieder zu. Einzelne Ufergehölze werden entfernt.

Deichöffnung III- Breite 30 m Die Deichöffnung III befindet sich 140 m oberhalb des Helmewehres Hohlstedt an Station 24+645 (Achsmaß). Der Abtrag erfolgt auf einer Länge von 27 m. An Station 24+675 wird das Siel 2 zur Entwässerung des Hinterlandes eingebaut. Dicht angeordnete Ufergehölze werden hier incl. Sielauslauf = 50 m Länge entfernt.

Deichöffnung IV- Breite 30 m Die Deichöffnung IV befindet sich etwa 50 m oberwasserseitig der Helmebrücke Hohlstedt. Der Abtrag erfolgt auf einer Länge von 17 m. Im Bereich der Deichöffnung befindet sich die mit sandgeschlämmter Schotterdecke befestigte Zufahrt zum Wehr Hohlstedt. Der Durchfahrtsbereich der Deichöffnung wird hier ebenfalls mit sandgeschlämmter Schotterdecke befestigt. Dicht angeordnete Uferbäume (und eine einzelne Uferweide) werden entfernt.

An Station 24+282 ist das Siel 3 zur Entwässerung des Hinterlandes. Die Entwässerung der im Flutungspolder umgewandelten Hinterlandbereiche erfolgt über die Deichöffnungen und die in Tiefpunktbereichen angeordneten Sielleitungen, ausgeufertes Hochwasser fließt nach dem Abklingen so wieder in die Helme. Restentwässerung erfolgt über die an den Deichöffnungen zusätzlichen Siele mit Rückschlagklappe.

Im Vorhabensbereich werden 3 Siele vorgesehen. Deichöffnung I- Siel 1, Deichöffnung III- Siel 2, Deichöffnung IV- Siel 3. Siele 1, 2, 3 erhalten je einen Zulaufgraben zur Fassung Restwasser vom Polder. An der Deichöffnung II wird kein Siel angeordnet. Eine Entwässerung ist topographisch nicht möglich.

Durch den Gehölzentfall erfolgt keinerlei Beeinträchtigung der vorhandenen Uferstrukturen in Bezug auf deren Wertigkeit und funktionalen Aufgabe, auch nicht bei den Auwaldresten. Das Südufer wird durch den Gehölzentfall partiell besser belichtet, eine Forderung von Schutz/Erhalt/Entwicklung des FFH- Gebietes Nr.134 „Gewässersystem der Helmeniederung“. Brutmöglichkeiten und Fledermaushabitate werden nicht beeinträchtigt. Letztere Artenhabitate sind rechtzeitig vor Baubeginn nochmals zu prüfen, ggf. mit entsprechenden Sicherungsmaßnahmen, mit der Naturschutzbehörde abzustimmen (Forderung des artenschutzrechtlichen Fachbeitrages).

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Siel 1: Station 25+940 Das Siel 1 befindet sich an der Deichöffnung I im östlichen Bereich des Helme- Altarmes. Das Siel entwässert die Polderfläche, wie schon beschrieben. Der bisher trockene Altarm wird vernässt. Das ist naturschutzfachlich wertvoll. Der Öffnungsabtrag ist gering tief und wird Wurzelraum nicht beeinträchtigen. Bestehender Bewuchs wird erhalten und durch vorausschauende Pflegeschnitte bauzeitlich geschützt. Die Zufahrt zwischen den landwirtschaftlichen Nutzflächen, die sich westlich und östlich des neu hergestellten Altarmabschnittes befinden, kann künftig über den neu herzustellenden angrenzenden Gewässerschonstreifen (Grünland) erfolgen.

Siel 2: Station 24+675 Das Siel 2 ist 15 m oberhalb der Deichöffnung III, Länge der Sielleitung 15 m. Zur Entwässerung des Hinterlandes wird ein 30 m langer Entwässerungsgraben (Stichgraben) an das Siel herangeführt. Bedingt durch die Geländeverhältnisse erhält der Graben nur ein geringes Gefälle. Der Graben beginnt auf Höhe 138,60 m NHN, 40 cm tief, Sohlbreite mit 1 m. Die Grabenbefestigung erfolgt im Einlauf- und Durchfahrtsbereich mit Steinschüttung LMB 10/60, Befestigungsstärke 60 cm. Als Befestigungsabschluss wird eine 1,50 m lange Pfahlreihe aus Nadelholz vorgesehen.

Siel 3: Station 24+282 Das Siel 3 befindet sich im Bereich Deichöffnung IV, Länge der Sielleitung 8 m. Die freistehende Höhe der Stirnwand beträgt 1,65 m. Zum Einbau des Siels ist insgesamt ein 80 m langer Zulaufgraben neu herzustellen. Ausgehend von der Straßenbrücke nach Hohlstedt wird 15 m parallel der Straße der Graben neu angelegt, mit Abwinkelungen, Sohlbreite etwa 1 m. Die Grabenbefestigung erfolgt im Deichöffnungsbereich auf ca. 38 m Länge mit Steinschüttung LMB 10/60, Befestigungsstärke 60 cm. Als Befestigungsabschluss wird eine 1,50 m lange Pfahlreihe aus Nadelholz vorgesehen.

Deichschutzstreifen Zum Schutz der verbleibenden Deichanlagen sowie zur Wartung und Instandsetzung der Flutungsöffnungen und Entwässerungssiele ist ein Deichschutz-/ Gewässerschonstreifen am landseitigen Deichfuß herzustellen, mit einer Gesamtbreite von 5,0 m. Der betreffende Geländebestand ist aus der derzeit weitestgehend landwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen und in Grünland umzuwandeln (Maßnahme A2)!

Die Anordnung eines Deichverteidigungsweges ist aufgrund der Umwandlung der Hinterlandbereiche in Flutungspolder nicht vorgesehen. Zur Kennzeichnung und Abgrenzung des Deichschutzstreifens und zur Vermeidung erneuter landwirtschaftlicher Nutzung werden Markierungspfähle/ Natursteine in einem Längsabstand von 25 m entlang der gesamten Deichanlage bzw. des Gewässers vorgesehen. Die bauseitig notwendige Zufahrt zu den Deichöffnungen erfolgt über die Straße von Hohlstedt, von hier über die geplante Trasse des Deichschutzstreifens. Als bauzeitliches Zwischenlager wird die Vorlandfläche oberwasserseitig der geplanten Deichöffnung III vorgeschlagen (Landeseigentum).

Generell gilt: Bauseitige Flächen werden nach dem Bauende in ihrem ursprünglichen Zustand wieder hergestellt.

4.0 Konfliktdarstellung In der folgenden Aufstellung wird die Gesamtheit an Beeinträchtigungen dargestellt. Die Erheblichkeit wird unter Beachtung von Empfindlichkeit und Leistungsfähigkeit des vorhandenen Naturhaushaltes und Landschaftsbildes ermittelt.

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Hier ist die Vorbelastung des möglichen Retentionsraumes in der Aue die bisherige Eindeichung mit dem vorhandenen Deichkörper bzw. mit der Verwallung.

Eingriff Beeinträchtigung Bemerkungen Flächenversiegelung ja - erheblich, kleinflächig im Bereich der Deichöffnungen und Siele Flächenumwandlung ja - erheblich, im Bereich der (dauerhaft) Deichöffnungen und Siele (Steinschüttungen und Schotterrasenanlage) Veränderung von ja - erheblich, Gehölzfällungen im Bereich Gehölzstrukturen der Deichöffnungen und Siele (dauerhaft) Zeitweise Beanspruchung ja - nicht erheblich, nur während der Bautätigkeit von Flächen (temporär) Randliche (temporäre) ja - nicht erheblich, nur während der Bautätigkeit. Beeinträchtigungen, wie Baustelleneinrichtung erfolgt Emissionen, Lärm, Geruch, auf Ackerfläche. visuelle Beeinträchtigung. Zerschneidung funktionaler nein Durchgängigkeit der Zusammenhänge Helmeaue bleibt erhalten.

- Baubedingt = Diese Beeinträchtigungen sind entscheidungserheblich aber nicht nachhaltig, temporär! Hierzu gehören im Wesentlichen: - Flächeninanspruchnahme durch Baustellenzufahrt und Materiallagerung, - möglicher Schadstoffeintrag während der Bautätigkeit, - Bodenverdichtung durch Fahrzeugdruck, - Verlärmung und visuelle Störungen während des Bauens, - Verlust von Lebensraum während der Bautätigkeit.

- Anlagebedingt = „Erhebliche“ (und nachhaltige) Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes, dauerhaft! Öffnungsbreiten: 2 x 50 m + 2 x 30 m = gesamt Eingriffsbreite(-länge) 160 m. Gehölzentfall: 3 x 50 m + 1 x 30 m = gesamt Eingriffsbreite Ufergehölz 180 m

Hierzu gehören im Wesentlichen: - Verringerung vorhandener Gehölzsubstanz durch Flächenumwandlung durch den Deich-/ Verwallungs- Rückbau ! Grünland auf ehemals Ackerfläche = hier kompensierend !

Baumhöhlen sind bei den jungen Uferbäumen nicht aufzufinden, Nistgelegenheiten werden nicht beeinträchtigt, sind vielzählig im (trockenen) Altarm- Baumbestand (Rückzuggebiet).

- Betriebsbedingt = Keine erheblichen Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes erkennbar, Unterhaltung Deichanlage wie bisher.

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5.0 Bilanzierung

Flächenermittlung

Eingriffsbeschreibung Deichöffnung 1 Deichöffnung 2 Deichöffnung 3 Deichöffnung 4 Summe Versiegelung von Ufergehölzen 10 10 10 30 Umwandlung von Ufergehölzen /Trauffläche (HRB, HYA) in Flächen mit Steinschüttungen 100 110 100 60 370 Umwandlung von Ufergehölzen /Trauffläche (HRB, HYA) in Schotterrasenflächen 865 650 465 100 2080 Umwandlung von Ufergehölzen /Trauffläche (HRB, HYA) in mesophiles Grünland (GMA) 260 260 Umwandlung von mesophiles Grünland (GMA) in Flächen mit Steinschüttungen 50 90 140 Umwandlung von mesophiles Grünland (GMA) in Schotterrasenflächen 300 490 170 960 Umwandlung von Ackerflächen (AI.) in Flächen mit Steinschüttungen 190 190

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Bewertung der Eingriffsflächen

Eingriffs- Flächen- Bestand Bestand Planung Planung Differenz Flächen- fläche größe äquivalent Biotoptyp Bedeu- Biotoptyp Bedeutungs- Wertverlust tungsstufe stufe qm Code Nr. (Punkte) Code Nr. (Punkte) (Punkte) a b c d e f g = (f-d) h = b x g Versiegelung 30 Herdmauer / 0 Ufergehölze Wasserbaupf /Trauffläche 30 -30 -900 laster in (HRB, HYA) Beton Seinsetzung / Ufergehölze Gehölzentfer Sukzession 370 /Trauffläche 30 15 -15 -5550 nung (ausgebauter (HRB, HYA) Fluss) Ufergehölze Gehölzentfer Schotter- 2050 /Trauffläche 30 10 -20 -41000 nung rasen (HRB, HYA) Ufergehölze GMA Gehölzentfer 260 /Trauffläche 30 mesophiles 16 -14 -3640 nung (HRB, HYA) Grünland Seinsetzung / GMA Umwandlung Sukzession 140 mesophiles 18 15 -3 -420 Grünland (ausgebauter Grünland Fluss) GMA Umwandlung Schotter- 960 mesophiles 18 10 -8 -7680 Grünland rasen Grünland Seinsetzung / Intensiv Sukzession Umwandlung 190 genutzter 5 15 10 1900 (ausgebauter Acker (AI.) Fluss) Summe -57.290 Der Schotterrasen wird nicht befahren und nur zur Befestigung der Deichöffnungen angelegt.

Bewertung der Kompensation Kompensation Flächen- Bestand Bestand Planung Planung Auf- Wertzu- größe wertung wachs Biotop Bedeutungs- Biotop Bedeutungs- stufe stufe qm Code Nr. (Punkte) Code Nr. (Punkte) (Punkte) a b C d e f g = (f-d) h = b x g Intensiv GMA Deichschutz- genutzter 5 mesophiles 16 11 97900 streifen 8900 Acker (AI.) Grünland Summe 8900 97900

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 17 Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

Eingriff- Ausgleich- Gegenüberstellung

Eingriffs-fläche Flächen- Flächen- Kompensations- Flächen- Begründung größe äquivalent äquivalent

qm (Punkte) massnahme (Punkte) 1 2 3 4 5 6 Gehölzentfernun g 2710 -51090

Flächenumwan dlung 570 -6200

Deichschutzstreifen 97900

Summe -57.290 97900

Überschuss 40.610 Punkte

Damit kann die Baumaßnahme mit den vorgesehenen Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen werden. Die Maßnahme ist überkompensiert und es stehen Wertpunkte für das Ökokonto des AG zur Verfügung.

6.0 Landschaftspflegerische Maßnahmen 6.1 Zielsetzung Durch den Deichschutzstreifen als neu geschaffenes Grünland (vorher Ackerfläche) ist die Kompensation zum Vorhaben lt. Bilanz und der örtlich betroffenen Uferbäume erreicht, hier die Aufwertung des Auelebensraumes an der Helme. „Ausgeglichen ist ein Eingriff, wenn nach seiner Beendigung keine erhebliche oder nachhaltige Beeinträchtigung des Naturhaushalts zurückbleibt oder das Landschaftsbild landschaftsgerecht wiederhergestellt ist.“ Der Begriff des Ausgleiches ist juristisch zu betrachten, da durch die Flächeninanspruchnahme ein Eingriff erfolgt, der im eigentlichen Sinne nicht ausgleichbar ist. Bei der Kompensation wird auf den Charakter des Standortes Bezug genommen, nämlich: Lebensraum am Fließgewässer Helme.

6.2 Vermeidung / Minderung und Schutzmaßnahmen Der Verursacher eines Eingriffes ist verpflichtet, Beeinträchtigungen zu vermeiden. Unvermeidbare Beeinträchtigungen sind so gering wie möglich zu halten. Geminderte Beeinträchtigungen sind möglichst vor Ort auszugleichen.

Durch Öffnung des Hochwasserschutzdeiches und seiner Verwallung erfolgt eine Wiedervernässung des unmittelbar südlichen Polders.

Vermeidungsgebot im Wesentlichen:  Durchgängigkeit der Auelandschaft insbesondere Auwaldreste (Weiden, Pappel) werden geschützt/ erhalten.  Umfeldsicherung von Bäumen/ Vegetationsflächen z.B. durch Einhausung oder Warnband (DIN 18 920). Altarm/ Auwaldreste bei der Deichöffnung I werden nicht beeinträchtigt.  Bei möglichem Astverriss (bestehender Bäume/ Altarmbestand/ Auwaldrest in Gruppierungen) im Arbeitsbereich erfolgt ein vorausschauender fachgerechter Gehölzschnitt im Haupt-/ Astbereich. Dies ist Bestand der Ausschreibung.

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 Die Baustelleneinrichtungsfläche wird an der Deichöffnung 3 neben dem Deichschutzstreifen (beim vorhandenen Zufahrtweg) auf der südlich angrenzenden Ackerfläche in einer Größe von 20 x 30 m angelegt.  Absenkung der Deichkrone als Deichöffnung, als begrenzter Rückbau!, die vorhandene Deichtrasse wird nicht verändert.

Minderungsgebot im Wesentlichen:

 Bauen im Sinne von Versiegelung ist weitgehend minimal- punktuell zu bezeichnen.  Flächennutzungen sind minimal einzurichten, Schotterrasen für die Deichöffnungen.  Bei Grasnarben-/ Oberbodenabtrag erfolgt ggf. Zwischenlagerung vor Ort.  Oberboden und Erdstoff sind bauzeitlich nicht zu vermischen, entsprechend Regelwerk.  Bauzufahrt erfolgt von öffentlicher Erschließung, auf der Trasse des Deichschutzstreifens.  Holzungsarbeiten erfolgen ab Monat Oktober bis Februar, außerhalb der Brutzeit.  Auwaldreste (Weide, Pappel) werden durch Pflegeschnitte erhalten.

Zur Vermeidung und Minderung von Eingriffen im Zusammenhang mit der geplanten Baumaßnahme wurden im “Artenschutzrechtlichem Fachbeitrag“, der “FFH- Erheblichkeitseinschätzung“ und dem LBP folgende Maßnahmen festgelegt:

Maßn. Nr. Maßnahme Begründung V1 Zeitliche Beschränkung für die Maßnahme des artenschutzrechtlichen Beseitigung von Vegetation und Fachbeitrags. etwaigen Habitatstrukturen im Rahmen der Baufeldfreimachung V2 Kontrolle des Baumbestandes Maßnahme des artenschutzrechtlichen vor der Fällung der Uferbäume. Fachbeitrags. V3 Baukontrolle Maßnahme Forderung der FFH- Fischotter/Hamster/Biber Erheblichkeitseinschätzung

Maßnahme des artenschutzrechtlichen Fachbeitrags. V4 Gewässerschutz/Bauzeit Maßnahme Forderung der FFH- Erheblichkeitseinschätzung

Maßnahme des artenschutzrechtlichen Fachbeitrags. S1 Schutzzaun LBP Maßnahme zum Schutz des Gehölzbestandes, der Grünländer und des Bodens

Die detaillierte Beschreibung der Maßnahmen erfolgt in den Maßnahmenblättern.

Die Maßnahmen V1, V2 und A1/CEF sind nach §44 des Bundesnaturschutzgesetzes zwingend erforderlich.

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6.3 Ausgleich, Ersatz

Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen dienen der Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaft, gleichzeitig werden durch die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen Defizite in der Natur und Landschaft.

Die Kompensation erfolgt im Vorhabensraum und wird mit der Bilanzierung dargestellt. Ersatzmaßnahmen sind hier nicht erforderlich. Die Kompensation erfüllt gleichzeitig den Gestaltungsaspekt zum Landschaftsbild.

Maßn. Nr. Maßnahme Begründung A1/CEF Anbringung Quartierkästen Maßnahme des artenschutzrechtlichen Fachbeitrags. A1 Anlage eines neuen LBP Maßnahme: Umwandlung von Acker Grünlandstreifens in Grünland

Die detaillierte Beschreibung der Maßnahmen erfolgt in den Maßnahmenblättern.

Folgende Maßnahmen dienen nach dem Bauvorhaben auch kompensierend:

 Bodenlockerung verdichteter Flächen ohne Beschädigung von Wurzelbereichen. Nach Beendigung der zeitweisen Beeinträchtigung von Flächen sind die durch die Bautätigkeit verdichteten Bereiche zu lockern. Wurzelbereiche vorhandener Gehölze sind hierbei nicht zu beschädigen. Eventuelle Nachsaaten haben zu erfolgen.  Wiederandeckung von gesichertem Oberboden.  Ansaat beanspruchter Flächen zur Oberflächenstabilisierung. Die Grünlandansaat sichert den aufgetragenen Boden gegen Abtrag durch Wind und Wasser. Die Ansaatarbeiten sollten unmittelbar nach der Bodenbearbeitung erfolgen. Entsprechend der Forderung der UNB zum neuen Deichschutzstreifen soll als Saatgut standortangepasste Saatgutmischungen aus autochthoner Herkunft verwendet werden.  Wiederherstellung temporär genutzter Flächen.

Durch die Baumaßnahme erfolgt die Wiederanbindung der Helmeniederung an das Gewässer. Die Baumaßnahme an sich ist naturschutzfachlich positiv zu betrachten.

Es kann davon ausgegangen werden, dass nach der Realisierung der vorstehenden Maßnahmen keine Beeinträchtigungen des lokalen Landschaftsraumes verbleiben. Die Bilanzierung weist einen Überhang zum Ökokonto des Vorhabensträgers auf. Das Landschaftsbild ist nicht beeinträchtigt. Es wird mit den Maßnahmen der ursächliche, standörtliche und wirtschaftliche Zusammenhang zwischen dem Eingriffsvorhaben und der Kompensation gewahrt. Maßnahmen anderenorts sind nicht notwendig, die großflächig neue Grünlanderstellung ordnet sich dem vorhandenen Landschaftsbild zu.

Die Untere Naturschutzbehörde Landkreis Mansfeld-Südharz fordert entsprechend der Besprechung vom 26.08.2011 eine ökologische Baubegleitung zum Vorhaben.

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7.0 Landschaftspflegerische Ausführungsplanung Ergeben sich außerhalb dieser Dokumentation zusätzliche und nicht vermeidbare Gehölzentfernungen oder auch Flächenbeeinträchtigungen, sind diese bei der Unteren Naturschutzbehörde anzumelden und deren Genehmigung zu beantragen.

Hieraus können dann zusätzliche Kompensationsmaßnahmen erforderlich werden.

Die landschaftsgärtnerischen Arbeiten sind durch einen Fachbetrieb des Garten- und Landschaftsbaus oder durch entsprechend qualifizierte Fachkräfte auszuführen.

Die Grundlage bildet eine Landschaftspflegerische Ausführungsplanung (LAP) einschließlich der Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung der Landschaftsbauarbeiten.

Für den Landschaftsbaubetrieb gilt die Gewährleistungspflicht mit der Fertigstellungspflege (einjährig) sowie Entwicklungspflege (zweijährig).

Nach den Entwicklungspflegejahren schließt die Unterhaltungspflege an, hier die extensive Pflege für die weitere Erhaltung der Deichanlagen/ Deichöffnungen durch den Unterhaltungspflichtigen.

Es werden folgende wesentliche Ausführungszeiten empfohlen:

 Wiederherstellung der Flächen unmittelbar nach deren Inanspruchnahme.  Die Grünlanderstellung, als 5 m- Deichschutzstreifen, erfolgt bauzeitlich.

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8.0 Quellennachweis, im Wesentlichen:

Autorenkollektiv Atlas der DDR, /Leipzig 1981 Autorenkollektiv Klimaatlas der DDR, VEB Akademieverlag Berlin 1953 Bundesgesetzgeber Bundesnaturschutzgesetz DIN 18 915 Bodenarbeiten für vegetationstechnische Zwecke DIN 18 916 Pflanzen und Pflanzarbeiten DIN 18 917 Rasen und Saatarbeiten DIN 18 919 Entwicklungs- und Unterhaltungspflege von Grünflächen DIN 18 920 Schutz von Bäumen, Pflanzenbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen Forschungsgesellschaft ZTV - Baumpflege, Ausgabe 2006 Landschaftsentwicklung sowie RSM 2012 Landschaftsbau e.V. Regel-Saatgut-Mischungen Rasen, Bonn 2011 IB PROWA GmbH Erfurt Entwurfs-/ Genehmigungsplanung, 04/2010/ 01/ 2012, ergänzend LBP „Sanierung Helmedeich Wallhausen“ 08/ 2009 Institut für biologische FFH-Erheblichkeitseinschätzung für Rückbau Deich und Studien Jörg Weipert Verwallung Jahrfeld in der Helme-Aue, 2013 Institut für biologische Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag für Rückbau Deich und Studien Jörg Weipert Verwallung Jahrfeld in der Helme-Aue, 2013 Landesamt für Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt Umweltschutz Sachsen- Karte der Schutzgebiete, 31.12.2009 Anhalt Topographische Übersichtskarte 1:250.000- 2 Karten Landesgesetzgeber Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt Kreisverwaltung Landschaftsrahmenplan Landkreis Sangerhausen, Sangerhausen September 1995, Aktualisierung Juli 2006 Ministerium für Umwelt und Landschaftsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt Naturschutz des Landes Teil 1 und 2, 1994. Sachsen-Anhalt Einschl. Auswertung Text- u. Faltkarten. LVA / Saale Gewässerrahmenkonzept LSA 2010- 2015 Thüringer Ministerium für Leitfaden Umweltverträglichkeitsprüfung und Eingriffs-regelung Umwelt und Landesplanung in Thüringen, Bilanzmodell 2005, unter Beachtung des Bewertungsmodells Sachsen- Anhalt 2004 LAU Sachsen- Anhalt 03/06 Auszug Managementplan...Helmeniederung... und „Erstmeldung“ Internet, insbesondere Geodatenportal Sachsen- Anhalt, weitere Quellenangaben sind unmittelbar im Textteil angegeben.

Konsultationen : - erfolgten mit der Unteren Naturschutzbehörde Mansfeld- Südharz fortlaufend, - insbesondere am 26.08.2011 in Eisleben sowie - am 27.09.2011 in der Örtlichkeit, mit Frau Gnehr und Frau Teumer.

- mit den Bearbeitern des technischen Projektes fortlaufend.

------Bestandsermittlungen zur vorliegenden Planung erfolgten: - im August 2011, Jan./ Februar 2012.

Erfurt, den 19.11.2015

Dipl.-Ing. Gerold Weber

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 22 Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

9.0 Anhang 9.1 Fotodokumentation

Abbildung 1: Helmebrücke Hohlstedt, flussaufwärts Uferbestand,

Deichöffnung IV.

Abbildung 2: Die Ufersituation im Bereich der Deichöffnung III.

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 23 Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

Abbildung 3: Lockere Ufersituation im Bereich der Deichöffnung II.

Abbildung 4: Auwaldrest vor dem südlichen Altarm, rechts die Helme.

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 24 Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

Abbildung 5: Auwaldrest

Wenig Abstand zwischen Acker und großflächigem Auwaldrest, im Hintergrund links der Gehölzbestand am trockenen Altarm.

Abbildung 6: Auwaldrest

Im Vordergrund ein Auwaldrest vor dem Altarm, rechts die Helme, im Hintergrund der Auwaldrest nördlich des trockenen Altarmes.

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 25 Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

9.2 Maßnahmeblätter

Bezeichnung der Baumaßnahme Maßnahmenummer Hohlstedt Maßnahmeblatt V1 Rückbau Deich (S=Schutz, A=Ausgleichs-, E=Ersatz-, G=Gestaltung, V = Vermeidung) Lage des Vorhabens: Südliches Helmeufer zwischen Brücke Hohlstedt und Altarm, 4 partielle Deichöffnungen I, II, III und IV. Konflikt Nr.: Gehölzentfall auf Uferböschung Beschreibung: Beeinträchtigung vorhabensnaher Vegetationsstrukturen/-flächen während der Ausführungsphase, bspw. in Nähe von Auwaldresten/ Altarm oder verbleibenden Ufergehölzen sowie die Flächen im Umfeld des Vorhabens. Eingriffsumfang: Entsprechend des zeitlichen Bauabschnittes. Maßnahme zum Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplan Blatt Nr. 1+2 Beschreibung/Ziel: Zeitliche Beschränkung für die Beseitigung von Vegetation und etwaigen Habitatstrukturen im Rahmen der Baufeldfreimachung. Durchführung: Gehölzeinschlag: Der Gehölzeinschlag zur Baufeldfreimachung erfolgt außerhalb der Vegetations- und Brutzeiten im Zeitraum 1. Oktober bis 28. Februar [Hinweis: bei Rodungen außerhalb des Waldes BNatSchG § 39 Abs. 5 beachten, ggf. ist (abhängig von der tatsächlichen Bauzeit) eine Befreiung erforderlich] weitere Spezifizierung der Maßnahme V1 wie folgt:  Avifauna: - jegliche Beräumung nur außerhalb der Brut- und Aufzuchtzeiten im Zeitraum 1. Juli bis 28. Februar möglich  Fledermäuse: - jegliche Rodungen/Beräumung von besetzten Höhlenbäumen nur außerhalb der Reproduktions- und Winterruhezeiten (1. September bis 31. Oktober) sowie unter Beachtung der Maßnahmen V2 und A1/FCS.  Feldhamster: Abfangen und Umsetzen der Feldhamster im Frühjahr, je nach Witterung Anfang/Mitte April bis Mitte/Ende Mai. Es sind mindestens 3 Kartierungsdurchgänge im benannten Zeitfenster durchzuführen. Die Abschlussbegehung erfolgt Ende Mai. Werden Feldhamsterbaue gefunden erfolgt unmittelbar danach der Fang und die Umsiedlung. Ab Ende Mai beginn die Fortpflanzungsperiode und der Fang und die Umsiedlung müssen abgeschlossen sein. Die Flächen sollten zum Zeitpunkt der Kartierung gemäht sein und nach dem Umsiedeln umgebrochen werden um diese für den Feldhamster unattraktiv zu machen.  Biber: Bauzeit außerhalb der Jungenaufzuchtzeit von Mai bis August

Hinweis: Insoweit die Gehölzbeseitigung bereits im Vorjahr erfolgte, wird somit als optimale Bauzeit aus artenschutzrechtlicher Sicht der Zeitraum 1. August bis 31. Oktober j.J. angesehen. Hinweise für die Unterhaltungspflege: Unterhaltungspflege entfällt, jedoch gilt hier: Die V1 ist artenschutzrechtlich zwingend erforderlich!

Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Vor Beginn und während Vorhabens, Länge/ Umfang wird durch Baufeld bestimmt.

Schutz in Verbindung mit Maßnahme Nr. V2, V3 Vorgesehene Regelung

Flächen: nicht Eigentum des Landes Künftiger Eigentümer:

Flächen Dritter: ja LHW Sachsen- Anhalt

Grunderwerb: ja Künftige Unterhaltung: Nutzungsänderung / -beschränkung: ja LHW Sachsen- Anhalt

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 26 Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

Bezeichnung der Baumaßnahme Maßnahmenummer Hohlstedt Maßnahmeblatt V2 Rückbau Deich (S=Schutz, A=Ausgleichs-, E=Ersatz-, G=Gestaltung, V = Vermeidung) Lage des Vorhabens: Südliches Helmeufer zwischen Brücke Hohlstedt und Altarm, 4 partielle Deichöffnungen I, II, III und IV. Konflikt Nr.: Gehölzentfall auf Uferböschung Beschreibung: Beeinträchtigung vorhabensnaher Vegetationsstrukturen/-flächen während der Ausführungsphase, bspw. in Nähe von Auwaldresten/ Altarm oder verbleibenden Ufergehölzen sowie die Flächen im Umfeld des Vorhabens. Eingriffsumfang: Entsprechend des zeitlichen Bauabschnittes. Maßnahme zum Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplan Blatt Nr. 1+2 Beschreibung:

Kontrolle des Baumbestandes vor der Fällung der Uferbäume.

Ziel: Vermeidung der Tötung und Schädigung geschützter Tierarten.

Durchführung: Vögel: - Kontrolle des Baumbestandes unmittelbar vor Baumrodung (sieben bis zehn Arbeitstage) auf vorhandene besetzte Horste, Nisthöhlen oder Niststätten - Horst- und Höhlenbäume sind von der Fällung auszunehmen und Horste bei Unabdingbarkeit der Fällung durch gleichwertige Kunsthorste/Nistkörbe zu ersetzen, wobei der Ersatz im Verhältnis 1:1 erfolgt.

Fledermäuse: - Kontrolle des Baumbestandes unmittelbar vor Baumrodung (sieben bis zehn Arbeitstage) auf besetzte Höhlen und Spalten; nicht besetzte Höhlen sind zu verschließen; - bei Funden besetzter Höhlen ist eine Fällung erst nach ungestörtem Verlassen der Höhle möglich; besetzte Höhlen sind der UNB mitzuteilen und das weitere Vorgehen mit der UNB abzustimmen;

Hinweise für die Unterhaltungspflege:

Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Vor dem Vorhaben, möglichst 7-10 Tage vor Beginn der Fällarbeiten.

Schutz in Verbindung mit Maßnahme Nr. V1 Vorgesehene Regelung

Flächen: nicht Eigentum des Landes Künftiger Eigentümer:

Flächen Dritter: ja LHW Sachsen- Anhalt

Grunderwerb: ja Künftige Unterhaltung: Nutzungsänderung / -beschränkung: ja LHW Sachsen- Anhalt

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 27 Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

Bezeichnung der Baumaßnahme Maßnahmenummer Hohlstedt Maßnahmeblatt V3 Rückbau Deich (S=Schutz, A=Ausgleichs-, E=Ersatz-, G=Gestaltung, V = Vermeidung) Lage des Vorhabens: Südliches Helmeufer zwischen Brücke Hohlstedt und Altarm, 4 partielle Deichöffnungen I, II, III und IV. Konflikt Nr.: Gehölzentfall auf Uferböschung Beschreibung: Beeinträchtigung vorhabensnaher Vegetationsstrukturen/-flächen während der Ausführungsphase, bspw. in Nähe von Auwaldresten/ Altarm oder verbleibenden Ufergehölzen sowie die Flächen im Umfeld des Vorhabens. Eingriffsumfang: Entsprechend des zeitlichen Bauabschnittes. Maßnahme zum Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplan Blatt Nr. 1+2 Beschreibung:

Baukontrolle Fischotter/Hamster/Biber

Ziel: Vermeidung der Tötung und Schädigung geschützter Tierarten.

Durchführung:

- Kontrolle der Bereiche für die vorgesehenen Deichöffnungen unmittelbar vor Beginn der Erdarbeiten (sieben bis zehn Arbeitstage) auf das Vorhandensein von Bauen des Fischotter, des Bibers und Bausystemen des Hamsters; bei Funden von Bauen sind diese der UNB mitzuteilen und das weitere Vorgehen mit der UNB abzustimmen;

Kontrolle auf Fischotterbaue beidseitig 100 m der Helme Kontrolle Hamsterbaue in Feldbereichen in einer Tiefe von 50 m - siehe auch Maßnahme V1

Hinweise für die Unterhaltungspflege:

Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Vor dem Vorhaben, möglichst 7-10 Tage vor Beginn der Bauarbeiten.

Schutz in Verbindung mit Maßnahme Nr. V1 Vorgesehene Regelung

Flächen: nicht Eigentum des Landes Künftiger Eigentümer:

Flächen Dritter: ja LHW Sachsen- Anhalt

Grunderwerb: ja Künftige Unterhaltung: Nutzungsänderung / -beschränkung: ja LHW Sachsen- Anhalt

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 28 Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

Bezeichnung der Baumaßnahme Maßnahmenummer Hohlstedt Maßnahmeblatt V4 Rückbau Deich (S=Schutz, A=Ausgleichs-, E=Ersatz-, G=Gestaltung, V = Vermeidung) Lage des Vorhabens: Südliches Helmeufer zwischen Brücke Hohlstedt und Altarm, 4 partielle Deichöffnungen I, II, III und IV. Konflikt Nr.: Gehölzentfall auf Uferböschung Beschreibung: Beeinträchtigung vorhabensnaher Vegetationsstrukturen/-flächen während der Ausführungsphase, bspw. in Nähe von Auwaldresten/ Altarm oder verbleibenden Ufergehölzen sowie die Flächen im Umfeld des Vorhabens. Eingriffsumfang: Entsprechend des zeitlichen Bauabschnittes. Maßnahme zum Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplan Blatt Nr. 1+2 Beschreibung:

Gewässerschutz/Bauzeit

Ziel / Durchführung:

Vermeidung des Eintrages wassergefährdender Stoffe sowie Vermeidung von Beeinträchtigungen, die das Sedimentgefüge dauerhaft, auch in anliegenden Abschnitten (bspw. durch Baugrubenwasser) beeinträchtigen. Eingriff außerhalb der Laichzeit der Groppe (im Zeitraum Anfang August bis Ende Januar Bauen möglich; optimale Bauzeit siehe V1)

Hinweise für die Unterhaltungspflege:

Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme:

Schutz in Verbindung mit Maßnahme Nr. V1 Vorgesehene Regelung

Flächen: nicht Eigentum des Landes Künftiger Eigentümer:

Flächen Dritter: ja LHW Sachsen- Anhalt

Grunderwerb: ja Künftige Unterhaltung: Nutzungsänderung / -beschränkung: ja LHW Sachsen- Anhalt

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 29 Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

Bezeichnung der Baumaßnahme Maßnahmenummer Hohlstedt Maßnahmeblatt S1 Rückbau Deich (S=Schutz, A=Ausgleichs-, E=Ersatz-, G=Gestaltung) Lage des Vorhabens: Südliches Helmeufer zwischen Brücke Hohlstedt und Altarm, 4 partielle Deichöffnungen I, II, III und IV.

Konflikt Nr.: Gehölzentfall auf Uferböschung Beschreibung: Beeinträchtigung vorhabensnaher Vegetationsstrukturen/-flächen während der Ausführungsphase, bspw. in Nähe von Auwaldresten/ Altarm oder verbleibenden Ufergehölzen sowie die Flächen im Umfeld des Vorhabens.

Eingriffsumfang: Entsprechend des zeitlichen Bauabschnittes. Maßnahme zum Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplan Blatt Nr. 1+2 Beschreibung/ Zielsetzung: Schutz von Gehölzstrukturen zur Sicherung von benachbarten Bereichen und zur Sicherung von Einzelbäumen und Gehölzstrukturen in den vier Baustellenrandbereichen.

Ziel: Schutz der Vegetationsstrukturen während der Ausführungsphase – Einzelbäume und - gruppen, Strauchflächen, Jungwuchs, Vegetationsflächen. Durchführung: Durchführung der Maßnahme rechtzeitig vor und während der gesamten Ausführungszeit. Zum Aufstellen, Instandhalten und Abbauen der Bauzäune und des Einzelbaumschutzes (Verbretterung des Stammes und Wurzelbereich gemäß DIN 18920) sind die Flächen außerhalb der Zufahrten nicht zu befahren. Alle Schutzeinrichtungen sind bis Bauende vorzuhalten und mit dem Ausführungsende ordnungsgemäß zu entfernen. Bei unumgänglicher Maßnahme im Umfeld von Baumgehölzen ist im Kronenbereich nur eine Handschachtung zuzulassen, Wurzeln zu unterfahren oder ggf. mit einer Handsäge sauber zu durchtrennen. Baustellenabsperrung und –eingrenzung mit einem Warnband. Zu Bodenarbeiten für vegetationstechnische Zwecke ist die DIN 18 915 Teil 1-3 zu beachten. Bei der Deichöffnung 1 ist vor Baubeginn Kronenschnitte bei einem Altbaum notwendig.

Hinweise für die Unterhaltungspflege:

Gilt für den Bauzeitraum.

Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Vor Beginn und während Vorhabens, Länge/ Umfang wird durch Baufeld bestimmt.

Schutz in Verbindung mit Maßnahme Nr. A1

Vorgesehene Regelung

Flächen: nicht Eigentum des Landes Künftiger Eigentümer:

Flächen Dritter: ja LHW Sachsen- Anhalt

Grunderwerb: ja Künftige Unterhaltung: Nutzungsänderung / -beschränkung: ja LHW Sachsen- Anhalt

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 30 Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

Bezeichnung der Baumaßnahme Maßnahmenummer Hohlstedt Maßnahmeblatt A1/CEF Rückbau Deich (S=Schutz, A=Ausgleichs-, E=Ersatz-, G=Gestaltung) Lage des Vorhabens: Südliches Helmeufer zwischen Brücke Hohlstedt und Altarm, 4 partielle Deichöffnungen I, II, III und IV.

Konflikt Nr.: Gehölzentfall auf Uferböschung Beschreibung: Entfernung der Ufergehölze, hier dominierend Bäume. Für den Fall eines Hochwasserereignisses und der Gewährleistung der Durchgängigkeit der 4 geplanten Deichöffnungen.

Eingriffsumfang: Entsprechend des zeitlichen Bauabschnittes. Maßnahme zum Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplan Blatt Nr. 1+2 Beschreibung:

Anbringung Quartierkästen

Ziel: Sicherung der vorhandenen Tierpopulationen

Durchführung:

Vor der Fällung der Gehölze im Vorhabensbereich erfolgt als funktionserhaltende Maßnahme die Anbringung von 4 Fledermauskästen (je 2 Flach- und Quartierkästen z.B. Fa. SCHWEGLER [Typen: 1FF und 2F] oder vergleichbare) im Bereich des Altarmes westlich des Vorhabensbereiches an der Helme.

Hinweise für die Unterhaltungspflege: Regelmäßige Reinigung und Kontrolle der Funktionsfähigkeit. Die Maßnahme ist dauerhaft zu erhalten. Kästen/Quartiere sind bei Verschleiß zu ersetzen. Kästen/Quartiere sind ggf. bei Abgang der Bäume umzuhängen.

Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Innerhalb der Ausführung des technischen Projektes.

Kompensation in Verbindung mit Maßnahme Nr.

Vorgesehene Regelung

Flächen: nicht Eigentum des Landes Künftiger Eigentümer:

Flächen Dritter: ja LHW Sachsen- Anhalt

Grunderwerb: ja Künftige Unterhaltung: Nutzungsänderung / -beschränkung: ja LHW Sachsen- Anhalt

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 31 Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

Bezeichnung der Baumaßnahme Maßnahmenummer Hohlstedt Maßnahmeblatt A2 Rückbau Deich (S=Schutz, A=Ausgleichs-, E=Ersatz-, G=Gestaltung) Lage des Vorhabens: Südliches Helmeufer zwischen Brücke Hohlstedt und Altarm, 4 partielle Deichöffnungen I, II, III und IV. Konflikt Nr.: Gehölzentfall auf Uferböschung Beschreibung: Entfernung der Ufergehölze, hier dominierend Bäume. Für den Fall eines Hochwasserereignisses und der Gewährleistung der Durchgängigkeit der 4 geplanten Deichöffnungen. Eingriffsumfang: Entsprechend des zeitlichen Bauabschnittes. Maßnahme zum Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplan Blatt Nr. 1+2 Beschreibung/ Zielsetzung: Beschreibung: Anlage eines neuen Grünlandstreifens, 5 m breit, von der Helme- Brücke Hohlstedt bis zur Deichöffnung I in der Nähe des Altarmes, mit Anschluss nach Westen, an das dort befindliche Grünland. Flächengröße mit ca. 1.780 m x 5 m = 8.900 qm Fläche. Ziel: Sicherung der Eindeichung und der Deichverteidigung im Hochwasserfall. Durchführung: Entsprechend des technischen Projektes mit der bauseitigen Realisierung. Begrenzung durch große Steine oder Holzpfähle im Abstand von 25 m.

Bei der Wiederbegrünung sind standortangepasste Saatgutmischungen aus autochthoner Herkunft zu verwenden. Dabei ist die autochthone Herkunft nachzuweisen (z.B. Zertifikat VWW-Regiosaaten®). Für den Standort sind die Saatgutmischungen Nr. 6 - Feuchtwiese und Nr. 7 – Ufermischung (Produktionsraum 3 Mitteldeutsches Berg- und Hügelland) der Firma Rieger-Hofmann GmbH im Verhältnis 70 zu 30 zu mischen und fachgerecht auszubringen. Zusammensetzung und Mischungsverhältnis siehe Beiblatt zur Maßnahme A2 Adresse: Rieger-Hofmann GmbH , In den Wildblumen 7, 74572 Raboldshausen, Tel. 07952 / 921889-0; Fax 07952 / 921889-99 Das Saatgut kann bei gleichem Mischungsverhältnis und beim Nachweis der Herkunftsregion (Herkunftsregion 5 Mitteldeutsches Berg- und Hügelland) auch von anderen Anbietern geliefert werden.

Regelsaatgutmischungen sind nicht zu verwenden! Hinweise für die Pflege: 1 Jahr Fertigstellungspflege und 2 Jahre Entwicklungspflege. Zweimahlige Mahd pro Jahr mit Abtransport des Mähgutes. Der 1. Schnitt erfolgt in Abhängigkeit von der Wuchshöhe und unter Berücksichtigung von unerwünschten Nicht-Zielarten (z.B. Acker-Kratzdistel, Gänsefuß-Arten). Die Blüte und Fruktuation der Nicht-Zielarten ist durch einen entsprechend gewählten Mahdtermin zu vermeiden. Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Innerhalb der Ausführung des technischen Projektes.

Kompensation in Verbindung mit Maßnahme Nr. S1 Vorgesehene Regelung

Flächen: nicht Eigentum des Landes Künftiger Eigentümer:

Flächen Dritter: ja LHW Sachsen- Anhalt

Grunderwerb: ja Künftige Unterhaltung: Nutzungsänderung / -beschränkung: ja LHW Sachsen- Anhalt

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 32 Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

Beiblatt zu Maßnahme A2 Nr. 6 - Feuchtwiese Nr. 7 - Ufermischung Ansaatstärke: 2 g / m² Ansaatstärke: 2 g / m² Blumen 30% % Blumen 50% % Achillea millefolium Schafgarbe 1,00 Achillea ptarmica Sumpfschafgarbe 1,00 Achillea ptarmica Sumpfschafgarbe 0,30 Angelica sylvestris Wald-Engelwurz 2,00 Angelica sylvestris Wald-Engelwurz 0,50 Anthriscus sylvestris Wiesenkerbel 1,00 Anthriscus sylvestris Wiesenkerbel 0,50 Barbarea vulgaris Barbarakraut 1,50 Barbarea vulgaris Barbarakraut 0,50 Caltha palustris Sumpfdotterblume 0,50 Betonica officinalis Heilziest 0,50 Chaerophyllum bulbosum Knolliger Kälberkropf 2,00 Caltha palustris Sumpfdotterblume 0,20 Cirsium oleraceum Kohldistel 0,50 Cardamine pratensis Wiesen-Schaumkraut 0,30 Cirsium palustre Sumpfkratzdistel 0,50 Carum carvi Wiesen-Kümmel 1,00 Crepis biennis Wiesen-Pippau 0,80 Centaurea cyanus Kornblume 2,00 Epilobium hirsutum Zottiges Weidenröschen 0,30 Centaurea jacea Gemeine Flockenblume 2,00 Eupatorium cannabinum Gemeiner Wasserdost 1,00 Cirsium oleraceum Kohldistel 0,30 Filipendula ulmaria Echtes Mädesüß 3,00 Crepis biennis Wiesen-Pippau 0,90 Galium album Wiesen-Labkraut 2,00 Filipendula ulmaria Echtes Mädesüß 0,90 Geranium palustre Sumpf Storchschnabel 0,50 Galium album Wiesen Labkraut 2,00 Hypericum tetrapterum Geflügeltes Johanniskraut 0,50 Geranium pratense Wiesen-Storchschnabel 0,60 Iris pseudacorus Gelbe Schwertlilie 9,00 Heracleum sphondylium Wiesen-Bärenklau 0,60 Lotus pedunculatus Sumpfschotenklee 1,50 Lathyrus pratensis Wiesen-Platterbse 0,50 Lycopus europaeus Ufer-Wolfstrapp 1,50 Leontodon autumnalis Herbst-Löwenzahn 1,00 Lysimachia vulgaris Gemeiner Gilbweiderich 0,50 Leucanthemum ircutianum/vulgare Wiesen-Margerite 2,50 Lythrum salicaria Gemeiner Blutweiderich 1,00 Lysimachia vulgaris Gemeiner Gilbweiderich 0,50 Mentha longifolia Rossminze 0,50 Lythrum salicaria Gemeiner Blutweiderich 0,30 Pimpinella major Große Bibernelle 1,50 Papaver rhoeas Klatschmohn 0,90 Plantago lanceolata Spitzwegerich 2,50 Pimpinella major Große Bibernelle 1,00 Rumex acetosa Großer Sauerampfer 2,00 Plantago lanceolata Spitzwegerich 2,30 Sanguisorba officinalis Großer Wiesenknopf 2,00 Prunella vulgaris Gemeine Braunelle 1,80 Scrophularia nodosa Knotige Braunwurz 1,00 Ranunculus acris Scharfer Hahnenfuß 0,50 Selinum carvifolia Kümmel-Silge 2,00 Rumex acetosa Großer Sauerampfer 0,50 Silene dioica Rote Lichtnelke 3,40 Silaum silaus Wiesensilge 0,60 Silene flos-cuculi Kuckuckslichtnelke 1,50 Silene dioica Rote Lichtnelke 1,80 Stachys palustris Sumpf-Ziest 0,50 Silene flos-cuculi Kuckuckslichtnelke 1,20 Succisa pratensis Teufelsabbiss 1,00 Trifolium pratense Rotklee 0,50 Valeriana officinalis Echter Baldrian 1,00 30,00 Veronica beccabunga Bachbungen Ehrenpreis 0,50 50,00 Gräser 70% Gräser 50% Agrostis gigantea Riesen Straußgras 2,00 Agrostis gigantea Riesen-Straußgras 2,00 Alopecurus äqualis Rotgelber Fuchsschwanz 1,00 Alopecurus äqualis Rotgelber Fuchsschwanz 3,00 Alopecurus pratensis Wiesen-Fuchsschwanz 4,00 Alopecurus pratensis Wiesen-Fuchsschwanz 7,00 Anthoxanthum odoratum Gemeines Ruchgras 4,00 Deschampsia cespitosa Gemeine Rasenschmiele 1,00 Arrhenatherum elatius Glatthafer 2,00 Festuca pratensis Wiesen-Schwingel 5,00 Cynosurus cristatus Weide-Kammgras 10,00 Holcus lanatus Wolliges Honiggras 2,00 Festuca nigrescens (rubra) Horst-Rotschwingel 23,00 Juncus conglomeratus Knäuelbinse 0,50 Festuca pratensis Wiesenschwingel 10,00 Juncus effusus Flatterbinse 0,50 Holcus lanatus Wolliges Honiggras 1,00 Lolium perenne Deutsches Weidelgras 5,00 Poa angustifolia Schmalblättriges Rispengras 10,00 Phalaris arundinacea Rohrglanzgras 2,00 Trisetum flavescens Goldhafer 3,00 Poa palustris Sumpfrispe 17,00 70,00 Scirpus sylvaticus Waldsimse 2,00 Trisetum flavescens Goldhafer 3,00 50,00 Gesamt 100,00 Gesamt 100,00

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 33 Landschaftspflegerischer Begleitplan Rückbau Deich und Verwallung Jahrfeld

9.3 Bestands-, Konflikt- u. Maßnahmenplan Blatt Nr. 1 und 2

Ingenieurbüro PROWA GmbH Erfurt 34