Das Kreuz Mit Dem Verkehr : Seedamm Und Innenstadt Im Stau

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Das Kreuz Mit Dem Verkehr : Seedamm Und Innenstadt Im Stau Das Kreuz mit dem Verkehr : Seedamm und Innenstadt im Stau. Bringt der Tunnel die Lösung? Autor(en): Hornung, René Objekttyp: Article Zeitschrift: Hochparterre : Zeitschrift für Architektur und Design Band (Jahr): 24 (2011) Heft [3]: Rapperswil-Jona : zusammen bauen und die Zukunft planen PDF erstellt am: 07.10.2021 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-287080 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. 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René Text: Hornung Kommentar BAUSTELLE AM OBERSEE Noch fahren im Tagesdurchschnitt 25 000 Autos über den Seedamm und Rapperswil-Jona, die attraktive Stadt mit starker am Rapperswiler Bahnhof vorbei. Auf der Zürcherstrasse zwischen Wirtschaft, mit Hochschule, Elefanten und viel Verkehr, Stadtzentrum und Kempraten und weiter Richtung Stäfa oder Rüti sind es noch zeigt sich an schönster Lage. Politisch ist sie dem Kanton rund 22 500 Fahrzeuge. Nord-Süd- und Ost-West-Verkehr kreuzen sich seit St. Gallen zugeordnet, mental, wirtschaftlich und Jahrhunderten in Rapperswil und treffen mitten in der Stadt aufeinander. verkehrstechnisch aber Grossraum Zürich eingebunden. Am meisten stören die rund 1000 Lastwagen, die täglich in der einen oder im anderen Richtung über den Seedamm und durchs Zentrum fahren. Eine Das Miteinander funktioniert derzeit vornehmlich Entlastung ist «dringend» sagen Anwohner und Behörden, doch dieses auf Gemeindeebene und in der engeren Agglomeration «dringend » ist relativ geworden: Seit Jahrzehnten wird nach Lösungen Obersee. Ein Glück, dass sich Rapperswil und Jona gesucht — ob die aktuellste Variante die letzte ist? zusammengeschlossen haben. Das Gebiet der neuen Der jüngste Vorschlag einer Verkehrsentlastung wurde Ende 2010 vom Stadt besitzt heute — Ironie der Geschichte — wieder Tiefbauamt des Kantons St. Gallen abgesegnet und zur Vernehmlassung die gleiche geografische Ausdehnung wie das Rapperswil nach Rapperswil-Jona geschickt. Vorgeschlagen wird jetzt ein rund 2,5 von 1798. Jona war lange Hinter- und Untertanenland, Kilometer langer kurviger Tunnel vom Seedamm bis Kempraten. Vom See Lieferant von Wasser, Nahrung, Holz und Stein und später her soll diese unterirdische Strasse unter dem Bahnhofplatz zum Industrieort. Der Standort des neuen Stadthau­ses in Vollanschluss «Tüchi» führen, von dort in einer Kurve zurück Richtung See und Jona Eine städ•tebauliche dann unter der Zürcherstrasse bis nach Kempraten. In einer späteren war politisch klug. Antwort zweiten Etappe soll die Fortsetzung mit dem «Frohberg»-Tunnel bis zum auf die neue Bedeutung des Ortes hat sich allerdings Anschluss «Hüllistein» in Rüti an der A53 gebaut werden. bis heute nicht eingestellt. Ihm fehlt, abgesehen von Als «Vater» dieser vorerst letzten Version gilt der Ingenieur Bruno Huber, Wohnbauten, eine städtebauliche Kraft. Präsident der im Jahr 2000 gegründeten «IG Tunnel» Huber hatte die 2007 Das hängt auch mit der Verkehrssituation zusammen: vom Kanton ausgearbeitete Variante kritisiert. Sie sah noch drei Etappen Rapperswil-Jona ist Verkehrsgeschichte von A bis Z. vor. Die Zürcherstrasse wäre als letzte entlastet worden, «erst in drei Burg und Stadt profitierten seit dem frühen 13.Jahrhundert Generationen » wie er kritisierte. Weil niemanden interessiere, wie der vom Nord-Süd-Transit. Heute überqueren an Verkehr in 75 Jahren fliessen werde, und weil eine Entlastung wirklich Spitzentagen bis zu 30000 Autos den Seedamm. Projekte dringend sei, wurde die erste Etappe jetzt verlängert. Zudem wurde die zur Unterfahrung der Stadt reichen sechzig Jahre zurück. Linienführung so korrigiert, dass das Berufs- und Weiterbildungszentrum Seit den Achtzigerjahren hat sich die Tunnel­leiden­- BWZ) stehen bleiben kann, und die Baustelle soll neu unter die Zürcherstrasse statt unter das parallel dazu verlaufende Bahntrassee zu liegen schaft bei Planern auch kostenmässig intensiviert. Bilder kommen. Strasse statt Bahn zu «untergraben» ist mit wesentlich weniger und Worte einer vernetzten und weitreichenden Auflagen und Problemen verbunden. Raumphilosophie — Ideen für eine Reduktion des Automobilverkehrs oder für die Sperrung des Seedamms Kanton soll erste Etappe zahlen Der neuste Vorschlag hat zugunsten einer Freizeitzone — wanderten aber schnell allerdings seinen Preis: Statt der ursprünglichen 350 Millionen muss für die in Papierkörbe. Auch Visionen für eine Seebrücke verlängerte erste Etappe mit mindestens 550 Millionen Franken gerechnet oder einen Seetunnel als grosse Spange lösten sich in werden. Rund 75 Millionen steuert der Bund aus dem Agglomerationsprogramm Dampf auf. Zu viel und zu lange sei schon geplant bei. Der grosse Rest kommt aus dem Strassenfonds des Kantons und ausgegeben worden für diverse Tunnelprojekte, so St. Gallen, der aus den Motorfahrzeugsteuern, den Treibstoffzollzuschlägen Stimmen. und der Schwerverkehrsabgabe gespiesen wird. In den Fonds fliessen zur die Stimmt! Zeit jährlich 200 Millionen Franken, davon können knapp 40 Millionen für So steht die Stadt heute unter Zugzwang ihrer Planungspolitik Neubauvorhaben verwendet werden. Weil dieses Geld aber für alle und ist bereit für den Gang in die Unterwelt. anstehenden Umfahrungs- und Entlastungsstrassen reichen muss, ist ein Für die oberirdische Gestaltung hat sie basisdemokratisch innerkantonales Gerangel um die Finanzierung absehbar. Es stellt sich deshalb Vorbildliches geleistet. Trotzdem fehlt die un•abhängige die Frage, ob es alternative Finanzierungsmodelle geben könnte: Warum Fachdiskussion in grösseren und komplexen zahlen die Nachbarkantone Schwyz und Zürich nicht mit? Immerhin handelt Zusammenhängen des Verkehrs und des Städtebaus. es sich beim Stadttunnel um einen Beitrag zur Lösung der Verkehrsprobleme Werden uns künftige Generationen für die Zementierung in der gesamten Region Obersee. Eine andere Frage ist die Finanzierung des immer stärker befahrenen Seedamms danken? der zweiten Entlastungsetappe von Kempraten zur A53: Wie schaffen es Nein! Verkehr buchstäblich aufgleisen wäre doch eine Rapperswil-Jona und der Kanton St.Gallen, diese Strecke dem Bund als prima Alternative. Die rasche und rigorose Umsetzung Autobahnzubringer zu «verkaufen» damit er bezahlt? Finden sich 500 Unterschriften gegen den Vernehmlassungsbeschluss des von Stadtbahnen würde eine sinnvolle Zukunft am Stadtrates, kommt es zur Referendumsabstimmung. Immer taucht auch die Seedamm noch vor der nächsten Eiszeit schärfen helfen. Forderung nach einem Lastwagenfahrverbot auf dem Seedamm auf. Der Peter Röllin, Kultur- und Kunstwissenschaftler, Rapperswil Nord-Süd-Schwerverkehr solle weiträumig um den Obersee herumge- _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Rapperswiler Bahnhofplatz: Heute dominiert der Individualverkehr. Beilage zu Hochparterre 4 / 2011 12/13 //Stadttunnel führt werden — schliesslich wurde dafür die A 53 gebaut, so die Argumentation der Grünen und des VCS. Lenkungsmassnahmen müssten auf der Haefeli, Moser, Steiger anderen Seeseite in Pfäffikon, aber auch beim Anschluss St. Dionys an « » wollten schon 1943 mit dem der Rickenstrasse erfolgen. Ohne grossräumige Lösungen werde es nicht Projekt «Schleife» die gehen. Mit dem Tunnel ist allerdings das innerstädtische Verkehrsproblem Verkehrsprobleme lösen: zwischen Rapperswil und Jona nicht gelöst: Der zwischen der A 53 und die Bahn verlegen und das Schienentrassee als Jona fliessende Verkehr wird hoch bleiben und die Belastung der Neuen neue Strasse nutzen. Jona­strasse wird mit dem Anschluss «Tüchi» auch nicht abnehmen. Es gibt auch grundsätzliche Fragen zum Tunnelprojekt. Es sei «ein Rezept aus den Sechzigerjahren, das grosse Narben im Stadtbild hinterlassen wird» kritisiert Frank Roskothen, der Präsident des Architekturforums Obersee. Der Tunnel führe zu Umwegfahrten, denn Verkehr werde in der Innenstadt immer rollen, «Verkehr gehört einfach zum Stadtleben » Mit flankierenden Massnahmen und neuer Strassenraumgestaltung lies­sen sich Verbesserungen schon jetzt, auch ohne Tunnel, realisieren. Schon 1996 wurden die Autos vom Seequai vertrieben und der Fischmarktplatz aufgewertet. 1964 kämpfte der Rapperswiler Architekt Felix Schmid für eine 850 Meter lange Brücke zwischen 70 Jahre Nuolen und Bollingen — an die Planung engste Stelle des Obersees. Mittler-weile Der
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