54 13.

Literatur (Hrsg.) : Pflanzengesellschaften n¡sser Standorte in den Alpen und Dinariden. Veröff. Geobot. Inst. Berrscuenr, A., F. Krörzrr, O. Wrror et al. (1978): ETH H.51: 59-66. - Krörzu, F. & Frauenwinkel, Altmatt, Lauerze¡see. Geobotani- H. W. KtûsI (1981): Schutzplanung Lauerzersee. sche, ornithologische und entomologische Studien. Typoskript,40 S. - Kn¡vEn, P. (1966): Das Taler- Ber. Schwyz. Naturf. Ges. H.7,64 S. - Fucss, W. werk für den Lauerzersee. Schweiz. Heimatschutz/ (1966): Der Lauerzersee und seine Umgebung, ein Schweiz. Bund für Naturschutz, 24 S. - Mrnz, \V. Naturdenkmal von nationaler Bedeutung. Schweiz. (1966): Die Riedlandschaft Segel am Lauerzersee. Naturschutz 32, H.4: 8ê88. - (1966) : Als Ornitho- Ber. Schwyz. Naturf. Ges. H.6,17 S. - Oornulrr, loge zwischen Rigi und Rossberg. Schweiz. Natur- J. (1970): Limnologische Charrkterisierung des schutz 32, H.4:9Ç96. - (1971): Aus der Geschich- Lauerzersees mit besonderer Berücksichtigung des te des Ala-Reservates Lauerzersee. Orn. Beob. 68: Planktons. Diss. Univ. Zurich; Birkhäuser Verlag, 232133. - IrrtcuEN, F. (1966): Der Lauerzersee Basel. einst und heute. Schweiz. Naturschutz 32, H.4: 38-91. - KLö'rzrr, F., M.Mpven & S.Ztrsr (1973): Exkursionsführer Laue¡zersee. In E.LaNoorr Wendelín Fuchs, Fliederweg 2, 6438 lbach

13. Frauenwinkel

Einsiedeln ist der grösste Grundeigentü- Løge und Grösse mer; daneben sind zahlreiche Private Besit- Kanton Schwyz, Gemeinde , zer von Grundstùcken. LK-Blätter 1:25000 Nr.1132 Einsiedeln und Nr. 1'l.I2 Stäfa, Koord. 229 300 17 02000, Schuf zbestimmungen 410m ü.M. Das Gebiet umfasst einschliess- lich der Wasserfläche etwa 250ha. 50ha Untersagt sind u.a. das Errichten von Bau- sind Schilf- und Riedgebiete. Das Reservat ten, das Campieren, das Laufenlassen von liegt zwischen dem -Pfäf- Hunden und die Jagd auf Vögel. In der fikon und den beiden Inseln und Wasserzone sind das Anlegen, Stationieren Lützelau. und das Durchfahren mit Wasserfahrzeu- gen aller Art verboten, ausgenommen für Berufsfischer, Fischereiaufsicht und See- Rechtsgrundlagen polizei. In der Naturschutzzone gelten BLN-Objekt Nr.1405. Die Vero¡dnung des nebst den allgemeinen Vorschriften strenge Regierungsrates des Kantons Schwyz zum Nutzungseinschränkungen rvie ein totales Schutze des Frauenwinkels vom 5. Mai 1980 Düngeverbot und ein Weideverbot. Die wird gegenwärtig revidiert. Zwischen dem Mähzeiten sind festgelegt, und das Betre- Kloster Einsiedeln und der Alawurde 7927 ten und Befahren ist nur zur Nutzung und ein Schutzvertrag abgeschlossen. Die Jagd Pflege erlaubt. auf Vögel ist verboten. Die Berufsfischerei gestattet. Das Gebiet nö¡dlich des ist Schutzziel Durchstichs (Rosshorn, Üsser-Sack) ist teilweise Eigentum des Verbandes zum Erhalten des natürlichen Seeufers mit Schutze des Landschaftsbildes am Flachwasserbereichen sowie ausgedehnten Zürichsee (VSLZ) oder mit Servituten die- Röhricht- und Riedgebieten als Lebens- ses Verbandes belegt, die jede Verände- raum für charakteristische Tiere und rung des natürlichen Zustandes verhindern Pflanzen. sollen. Eine Parzelle gehort dem Schweize- rischen Bund für Naturschutz. Das Kloster 1.3. Frauenwinkel 55

Abb.18. Frauenwinkel mit Ûsser-Sack, Inner-Sack und Untiefen gegen die Inseln Ufenau und Lützelau. Blick in südwestlicher Richtung gegen Pf¿iffikon. Aufnahme W. Müller, 22. September 1987.

ger 1976). Seit rund 20 Jahren zeigen hier Beschreibung der Grosse Brachvogel und der Kiebitz Das Gebiet wird charakterisiert durch die kaum Abnahmetendenzen im Brutbestand. beiden Riede Üsser-Sack und Inner-Sack, Das Reservat hat als Nahrungsbasis der die seichte Seebucht und das etwa 8ha gros- rund 800m vom Schutzgebiet entfernten se Schilffeld, das sich gegen die beiden In- Graureiherkolonie (10-20 Paare) im Kraf- seln Ufenau und Lützelau hinzieht. Das tenhol/Pfäffikon Bedeutung. ganze Ufer ist, von einigen Stellen abgese- Bratbestand (letzte umfassende Erhebung hen, mit einem zumindest schmalen Strei- in der Berichtsperiode von 1976): Hauben- fen von echtem Schilfröhricht bestanden. taucher 225, Zwergtaucher l-2, Zwergrei- Vereinzelt findet man auch noch Seebin- her 1 (1979), Stockente, Reiherente brütet senbestände. Das eigentliche Ufer hinter gelegentlich (2.8. 197L: 3), Grosser Brach- den Schilfbeständen wird durch einen 1-2m vogel 5 (1987), Kiebitz 2l-22 (1987), Rohr- breiten, stark äberdüngten Saum von schwirl 3-4, Sumpfrohrsänger 67, 'Ieich- Grossseggen gebildet. rohrsänger 95, Drosselrohrsänger 15 (1979). Braunkehlchen, Grauammer und Feldschwirl brüten unregelmässig und ver- Ornithologß che B edeutung einzelt. Das Gebiet Frauenwinkel hat als Brut-, Angaben zum früheren Brutbestand: Durchzugs- und Überwinterungsgebiet für 1968 brüteten noch 8 Paare des Zwergrei- Wasservögel nationale Bedeutung (Leuzin- hers, 1.976 bestand Brutverdacht. 56 13. Frauenwinkel

Abb.19. Frauenwinkel. Gebiet Inner-Sack. Entspricht einem Ausschnitt oben links in der vorangehenden Abbildung. Im Hintergrund ist Pfäffikon zu erkennen. Aufnahme W. Müller, 22. September 1987.

Durchzug und Überwinterung: Zrtr den beiden Inseln. Die landwärts hinter Durchzugs- und Wintezeit wird das Gebiet dem Röhricht anschliessenden Gross- von Reiherenten (max. 2200 Íiberwinternde seggengürtel zeichnen sich durch die 1977), T afelenten (max. 697 überwinternde Gedrängtährige Segge Carex paradoxa aus. 1973), weiteren Gründel- und Tauchenten- Ein so grossflächiges Vorkommen dieses arten, Limikolen und Kormoranen (Winter Grossseggenriedes ist für die Schweiz ein- 1982183 rund 700 Expl.) aufgesucht. Gros- malig. Speziell zu erwähnen sind auch die ser Brachvogel und Bekassine úberwintern schönen Zwischenmoorflächen mit ver- regelmässig in Ansammlungen bis etwa 30 schiedenen Torfmooren. Die Streuewiesen Expl. Zur Brutzeit trifft man im Reservat sind sehr vielfältig und reichen von prächti- mehr oder weniger regelmässig Schnatter-, gen Kleinseggenrieden übei Pfeifengras- Krick-, Löffel- und Kolbenenten sowie wiesen mit Sibirischer Schwertlilie lris sibi- Schafstelzen. Es übersommern mehrere ricø bis zu unterschiedlich zusammenge- nichtbrütende Grosse Brachvögel. setzten Hochstaudenfluren. Der ehemalige Halbtrockenrasen an einer Strassenbö- schung ist verschwunden. Botanische Bedeutung Ausgedehnt und landschaftsprägend sind Pflege und Betreuung die Schilf- und Seebinsenröhrichte sowohl entlang der Uferlinie wie auch in den seich- Die Streue wird regelmässig durch Land- ten Seebereichen zwischen dem Damm und wirte genutzt. Gemäss Schutzverordnung 14. Pfäffikersee 57 sind Parzellen, die von den Grundeigentü- ins Reservat und das Laufenlassen von mern nicht gemäht werden, durch den Kan- Hunden muss unbedingt verhindert wer- fon zv schneiden. Der Busch- und Baum- den. Eine Badegelegenheit beim wuchs ist niedrig zu halten. Zur Vergrösse- Durchstich sollte entfernt werden. Der rung der freien Riedflächen sind weitere Grosse Brachvogel hält sich im Üsser-Sack Entbuschungsarbeiten nötig. Die Aufsicht ausgerechnet in den Randpartien auf. An erfolgt durch Ala-Betreuer und Mitglieder dieser Stelle ist das Vordringen der Land- der örtlichen Natur- und Vogelschutzver- wirtschaft besonders auffällig. Eine Streue- eine. fläche, in der sich der Vogel aufhält, ist be- reits durch einen intensiv geschnittenen Streifen vom übrigen Ried abgetrennt. Spezielle Probleme Durch entsprechende Massnahmen sollte Das Hauptproblem stellt die Umwandlung das Ried unbedingt zusammengehalten von Riedflächen in Intensivkulturland dar. werden. Diese gemäss Schutzverordnung illegalen Veränderungen dürfen nicht einfach hinge- Literatur nommen werden. Die umgewandelten Flä- chen sind in Riedland zurückzuführen. Ein BErrscrnnr,4., F.Krörzrr, O.WIroI et al. (1978): weiteres Problem ist das unerlaubte Ein- Frauenwinkel, Altmatt, Lauerzersee. Geobotani- und entomologische Studien. dringen von Besuchern und das Laufenlas- sche, ornithologische Ber. Schwyz. Naturf. Ges. H.7, 64 S. - Gur, U. & sen von Hunden im Schutzgebiet zu jeder P.ZrBcrnn (1972): Ufenau, die Klosterinsel im Jahreszeit. Eine 1984 gepflanzte Hecke soll Zürichsee. Mit Beiträgen von U. Kurmann über das hier eine Verbesserung bringen. Besondere Naturschutzgebiet Frauenwinkel und W.Fuchs über die Vogelwelt der Insel Ufenau. Verlag Gut, Erschliessungswünschen Gefahr droht von Stãfa. (Wanderwege) und Sommertourismus (Ba- debetrieb), aber auch von möglicher Ver- buschung.

V er b es s erungsvorschläge Das Gebiet ist besser zu signalisieren und strenger zu überwachen. Das Eindringen Wendelin Fuchs, Fliederweg 2, 6438 lbach

14. Pf¿ifÍikersee

von 40ha. Das Gebiet besteht nebst offener Lage und Grösse Seefläche und dem Aabach aus einer ausge- Kanton Zurich, Gemeinden Pfäffikon, See- dehnten Verlandungszone, die auch Hoch- gräben und Wetzikon, LK-Blatt 1:25000 und Zwischenmoorbereiche aufueist. Nr.1092 lJster, Koord. 7020001244000, 537m ü.M. Die Riedflächen am Pfäffiker- Rechßgrundlagen see messen insgesamt rund 328ha. Davon umfassen als sogenannte Ala-Reservate das BLN-Objekt Nr.1409; Verordnung des Re- Robenhauserriet am Südende des Sees eine gierungsrates des Kantons Zürich zum Fläche von 48ha und das Ausliker- und das Schutze des Pfäffikersees vom 2.Dezember Irgenhauserriet am Südostufer eine solche 1948 mit Abänderung vom 22.Mai 7969;