− 4 0 0 in Unserem Zweiten Teil Der Serie «Wich- Stammt Aus Dem Sanskrit Und Bedeutet Dargelegt Tige Daten Der Glaubensgeschichte» Sto- Wörtlich: «Der Erwachte»
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Stadtpfarrblatt · Mai 2018 · Nr. 5 − 4 0 0 In unserem zweiten Teil der Serie «Wich- stammt aus dem Sanskrit und bedeutet dargelegt tige Daten der Glaubensgeschichte» sto- wörtlich: «der Erwachte». Bei einem Bud- chern wir etwas im Nebel. Bei der Frage, dha handelt es sich also um einen Men- Suche nach dem Weg zum wahren Glück wann der Stifter einer der wich- schen, der durch sein eigenes tigsten Religionen der östlichen Siddharta und Bemühen Reinheit und Voll- gesungen Glaubensströmungen tatsächlich die Sehnsucht kommenheit erlangt hat und gelebt hat, gehen die Meinungen nach Glück sich durch grundlegende Eigen- diesmal: Wir ziehen zur Mutter der Gnade recht weit auseinander. Die Rede schaften auszeichnet: Weisheit, ist von Siddhartha Gautama, der Mitgefühl (nicht Mitleid) mit letzte Seite nach der herkömmlichen Datierung von jedwedem Leben sowie das Freisein vom 563 bis 483 vor Christus gelebt haben soll, Kreislauf der Reinkarnation (Wiederge- eigentlich alles Peanuts: wahrscheinlicher aber irgendwann zwi- burt) und das damit verbundene Eingehen Lebensweisheiten und andere schen 420 und 368 vor unserer Zeitrech- in das «Nirvana», die Ewigkeit, bereits zu Erkenntnisse nung gestorben sein dürfte. Lebzeiten. Doch was bedeutet diese Lehre Siddharta wird gemeinhin als der erste des Buddhismus ganz lebenspraktisch und «Buddha» bezeichnet. Dieser Ausdruck was können wir Christen von ihr lernen? Robert Schätzle − 4 0 0 | Geburt Buddhas DARGELEGT Buddhismus Als sich Siddharta Gautama im Alter von Leid geprägt. 2. Dieses Leid wird durch - 400 und 33 ...dazwischen 29 Jahren von seinem Elternhaus löst, die drei Geistesgifte Gier, Hass und Ver- hat er zuvor eine Erfahrung gemacht, die blendung hervorgerufen. 3. Wenn man Die Spalte widmet sich jeweils dem, was viele Menschen auch heute machen: die diese Geistesgifte vermeidet, vermei- «zwischen» den Jahreszahlen liegt, die Erfahrung der Leere und Sinnlosigkeit det man Leid und ermöglicht so Glück. in der aktuellen und der vorangehenden von Reichtum, Luxus und Konsum. Sid- 4. Es gibt den achtfachen Pfad, um die Ausgabe des Stadtpfarrblattes themati- dharta erkennt, dass Besitz und Macht Vermeidung der Geistesgifte und die siert wurden. keine tragfähige Basis für ein dauerhaf- Erlangung des Glücks zu üben. Diese So haben wir eine Zeitspanne von un- tes Glück sind, weil sie weder Altern acht «Trainings»-Methoden sind: rechte gefähr 400 Jahren vor uns und machen noch Krankheit noch Schmerz oder Tod Erkenntnis, rechte Absicht, rechte Rede, wir einen Schritt vor den Anfangspunkt beseitigen können. Interessant ist an die- rechtes Handeln, rechter Lebenserwerb, unserer Zeitrechnung. – Die Anwendung ser Stelle seines Suchens und Ringens rechte Übung, rechte Achtsamkeit und der christlichen Zeitrechnung, die mit der eine Parallele zum Suchen und Ringen rechte Meditation. Wer auf diesem Weg Geburt Jesu beginnt, auf die Lebenszeit des heiligen Franziskus: Beide bekom- voranschreitet, kommt dem «Nirvana», Buddhas ist dabei eigentlich anachronis- men einen entscheidenden Impuls zum der glückseligen Ewigkeit (schon in die- tisch. Es gibt eben sehr unterschiedliche Aufbruch durch die Begegnung mit kon- sem Leben) näher. Zeitrechnungen und Kalenderformen kretem menschlichen Leid. Wenn wir an dieser Stel- mit jeweils verschiedenen Zählanfängen. Siddharta wird mit einem Wir können vom le einen vergleichenden So ist etwa das (vermeintliche) Todes- schwer Fieberkranken und Buddhismus lernen. Blick auf unseren eigenen jahr von Siddhartha Gautama (Buddha) einem verwesenden Leich- Glauben, das Christentum, der Ausgangspunkt für die Chronologie nam konfrontiert, Franzis- werfen, dann kann man der südasiatischen Geschichte. Im Ju- kus umarmt einen leprösen Mann. sagen: Zwar glauben wir – anders als die dentum beginnt der Kalender mit dem Also macht Siddharta sich auf, um einen Buddhisten – an einen erlösenden, per- fiktiven Datum der Erschaffung der Weg zu finden, der zum wahren Glück sonalen Gott. Aber die Selbstverpflich- Welt. Die christliche Zeitrechnung setz- führt, den es aus seiner Sicht unbedingt tung zum Streben nach Vervollkomm- te sich ausgehend von England erst im geben muss, da sich ja unsere ganze See- nung (im Christentum: Heiligung) ist 8. Jahrhundert durch. Unterschiedliche le immerfort nach diesem Glück sehnt. beiden Religionen im Grunde gemein- Zeitrechnungen verweisen uns auf un- Er setzt sich mit unterschiedlichen phi- sam, wenn sie im Christentum auch terschiedliche Kulturen mit je eigenen losophischen Systemen und religiösen manchmal zugunsten einer manchmal religiösen und weltanschaulichen Sys- Lehren auseinander und entscheidet etwas naiv anmutenden Überzeugung temen, die man in ihrer je eigenen Ge- sich dann, sich sechs Jahre lang in As- vom grundsätzlichen Erlöst-Sein gerne schichtlichkeit erfassen kann. Seit dem kese, Studium und Meditation zu ver- ausgeblendet wird. Im Grunde berau- letzten Jahrhundert können wir erstmals senken. Wer eine poetische Unterstüt- ben wir Christen unseren Glauben da- aber auch von einem Paradigma der zung braucht, um sich diese Phase des mit ein Stück weit seiner Kraft, verwan- Weltgeschichte in einem eigentlichen Suchens und Entwickelns im Leben des delnd im eigenen Leben, in der Kirche Sinn sprechen. Damit verbunden sind Siddharta Gautama besser vorzustellen, und der Welt wirken zu können. Aus auch neue Herausforderungen an den der lese den nach wie vor unersetzlichen dieser Perspektive ist die uns manchmal religiös-weltanschaulichen Diskurs. Roman von Hermann Hesse «Siddhar- so fremd erscheinende andere Religion ta». des Buddhismus für uns keineswegs ir- Auf jeden Fall erkennt der junge Jäger relevant. nach dem wahren Glück, dass er nur durch einen «mittleren Weg» zum Ziel Unsere Serien bis März 2019: gelangen könne, auf dem er jedes Ext- rem anderer religiösen Lehren meidet. Robert Schätzle Seiten 1/2: Geschichtliche Daten mit Er erkennt darüber hinaus vier «edle» Pfarreibeauftragter besonderer Wirkungsgeschichte Wahrheiten, die auf diesem Weg grund- Seite 4: Erklärt wird das Credo (KG 245) 2 legend sind: 1. Das Leben ist stets von Seite 5: Mein liebstes Kirchenlied GOTTESDIENSTE Vorabend Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Rapperswil 10.30 07.30 St. Johann Liebfrauenkapelle 1. Sa im Monat 1. So im Monat 1. Do im Monat 17.00 17.30 18.30 spanisch portugiesisch tamil Bürgerspital 10.00 Kapelle St. Ursula 18.30 08.00 10.30 09.30 Kempraten 12.00 St. Franziskus kroatisch 09.45 Meienberg alle 2 Wochen Jona 1 7.0 0 10.30 09.30 19.30 Maria Himmelfahrt Busskirch 09.00 19.30 St. Martin Wagen 1. So im Monat 19.00 St. Wendelin 19.00 Bollingen 08.30 St. Pankraz 09.45 09.00 09.00 19.30 Kapuzinerkloster 11.00 italienisch Kloster Wurmsbach 10.00 06.45 06.45 06.45 06.45 06.30 07.00 Gebetszeiten Taufen Gespräche und Beichte Montag Taufsonntage Gespräche in St. Johann Rapperswil Für Seelsorgegespräche können indi- 15.30 Maria Himmelfahrt Rosenkranz (ohne 21. Mai) 2. Sonntag im Monat viduelle Termine vereinbart werden. 17.30 St. Johann Rosenkranz Wenden Sie sich bitte zur Absprache (ohne 21. Mai) in St. Franziskus Kempraten an die Seelsorgenden. Dienstag nach Vereinbarung 07.00 Maria Himmelfahrt Laudes Beichte 17.30 St. Johann Rosenkranz in Maria Himmelfahrt Jona Herz-Jesu-Freitag Mittwoch 1. Sonntag im Monat 09.00 Uhr St. Franziskus Kempraten 20.30 St. Franziskus Franziskusgebet Donnerstag in St. Martin Busskirch ab 2. Freitag im Monat: freitags 17.30 St. Johann Stadtvesper 3. Sonntag im Monat 19.00 Uhr Maria Himmelfahrt Jona (ohne 10. / 31. Mai) Samstag in St. Pankraz Bollingen jeden Samstag 16.00 Maria Himmelfahrt Rosenkranz nach Vereinbarung 14.00 - 15.00 Uhr Kapuzinerkloster 18.30 St. Martin Rosenkranz Taufanmeldung beim Sekretariat oder nach Vereinbarung mit den (siehe Seite 23) Priestern 3 ERKLÄRT Credo – Jesus ist von ewig her Wir glauben an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit. Mit dem zweiten Vers im Credo ist Jesus im Spiel als zwei- einem früheren geschichtlichen Kontext, sondern in der re- te Person der Trinität und klar angesprochen. Er ist damit alen Gegenwart. Das will das Bekenntnis credo − ich glaube. für jeden Betenden bekennend und bindend zum Ausdruck Darauf macht Pater David Steindl-Rast (Credo, Freiburg 2010, S. gebracht. Er ist eindeutig – und gewissermassen logisch – 60ff.) aufmerksam. Und mein persönlich geforderter Bezug verbunden mit Gott, dem Vater, aber auch klar eigenständig. zu Jesus bindet mich dann ein in sein Leben und Handeln, Dies zeigt sich sehr deutlich durch den Hinweis «vor aller das ein eindeutig friedfertiges war, gewissermassen eine Re- Zeit», der klar macht, dass sich das ausserhalb volution von innen her. Wenn ich mich so anleiten unseres – für uns nicht anders möglichen – Zeit- Mein persönlich lasse und diesen Weg gehe und so agiere, muss ich denkens ereignet hat. Wir müssen auch feststel- geforderter Be- auch damit rechnen, so zu enden, doch nur irdisch len, dass wir gar keine Sprache haben, um etwas und vorübergehend. Dieser zweite Vers macht in zug zu Jesus. zu beschreiben, was «vor der Zeit» war. Trotz dem Verbindung mit dem ersten auch deutlich: Jesus Begriff «geboren» wird auch die Gleichheit mit (in Gott) ist grösser als alles menschlich Gedachte Gott Vater von Anfang an deutlich gemacht. Es ist aber – und und ermöglicht dadurch jedem noch so unterdrückten und darum ist dieser Zusatz erst an der ersten Kirchenversamm- verachteten Menschen den Lichtblick in Gott, einmal über lung von Nicäa (im Jahre 325) dazugekommen – vor allem allem