Januar 2011 Nr

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Januar 2011 Nr Wer zur Quelle gehen kann, gehe nicht zum Wassertopf. Leonardo da Vinci. 60 Nr. 2 r 2011 Janua Bündnis 90/Die GRÜNEN Roßdorf/ Wir möchten uns zum Jah- Gundernhausen und der Kreisver- resende ganz herzlich für band Darmstadt-Dieburg die gute Zusammenarbeit in diesem Jahr bei euch be- danken. laden ein zum Wir haben die besten Prog- nosen seit Jahren und sind NEUJAHRSTREFF 2011 politisch und zahlenmäßig stärker geworden. am Sonntag, den 9. Januar 2011 Ohne die unermüdliche Ar- ab 11 Uhr beit vor Ort wäre das nicht im Alten Bahnhof, Rossdorf möglich. mit Live Musik Wir wünschen euch einen guten Start ins Jahr 2011. Lasst uns gut erholt und Mit Kordula Schulz-Asche, Vorsitzende des Landesver- mit viel Kraft in den Kom- bandes und den Kandidatinnen und Kandidaten der Kom- munalwahlkampf gehen. munalwahl im Kreis und in Roßdorf Wir freuen uns auf viele Gäste in Roßdorf beim Neu- Bei einem Glas Sekt, Saft oder Selters und einer Brezel jahrstreff. bietet sich die Gelegenheit zum Kennen lernen der GRÜNEN VertreterInnen aus Rossdorf und dem Land- Mit grünen Grüßen kreis. Euer Kreisvorstand Anschrift: Im Alten Bahnhof, Holzgasse 7 in Roßdorf e-Mail: kv @gruene-dadi.de Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe Internet: http://www.gruene-dadi.de ist am Montag, 24.11.2011 Auf geht`s - Eine Partei im Stimmungshoch Bericht zur 32. Bundesdelegiertenkonferenz in Freiburg 19.– 21. November 2010 von Renate Schäfer-Baab und Friedrich Battenberg Der rote Faden durch den Parteitag zur Wiederwahl anstehenden Garde „Wohlfühlpartei“, die es allen recht Als Renate Künast in ihrem Bericht nicht in Sicht waren. Der Haushalt machen wollte, oder als die aus der Bundestagsfraktion mit den war solide, und über die politischen „Dagegenpartei“, die zu allen zent- Worten „Auf geht’s“ für einen Neu- Richtungen gab es nicht einmal in ralen politischen Entscheidungen aufbau der Demokratie plädierte Ansätzen Grundsatzauseinanderset- nur nein sagen wollte, oder gar als („es geht darum, das Bild von De- zungen. Gewiss: Der Streit um die die Partei der Besserverdienenden, mokratie im 21. Jahrhundert neu zu Olympia-Bewerbung Münchens die es sich leisten konnte, Bewährtes entwickeln“) traf sie ziemlich genau hatte die bayerischen Delegierten aufs Spiel zu setzen? Es gab kaum das, was die Partei im Augenblick derart aufgewühlt, dass es ihnen einen Redner oder eine Rednerin, besonders bewegt: Die Hoffnung, schließlich gelang, Claudia Roth die nicht diese von den konservati- dass durch ein Mehr an direkter zum Rückzug aus der dazu gebilde- ven Parteien lancierten und den ihr Demokratie und eine stärkere Ein- ten Kommission zu zwingen; doch nahe stehenden Medien aufgegriffe- flussnahme von Basiskräften auf wen interessiert diese Debatte nen Vorwürfe thematisierten. Man politische Entscheidungen Fehlent- schon? Allenfalls ist damit die Chan- war fast erstaunt, mit welcher Vehe- wicklungen der Demokratie verhin- ce vertan, durch die Einbringung menz die Vorwürfe zurück gewiesen dert werden können. Die willkürli- ökologischer Gesichtspunkte auf die wurden; obwohl doch deren Unsin- che Aufkündigung des Atomkon- Gestaltung der Spiele, so sie über- nigkeit auf der Hand lag. Viele Me- senses unter dem Druck einer auf haupt nach Deutschland kommen, dien, wie hierzulande das Milliardengewinne erpichten Atom- Einfluss zu nehmen. Und die Idee „Darmstädter Echo“, haben den- lobby und die rücksichtslose Durch- zur Anhebung der Beitragsbemes- noch nichts begriffen – da sie auch setzung eines Projekts namens Stutt- sungsgrenze der gesetzlichen Kran- nach dem Parteitag noch eine politi- gart 21, das die Interessen des Men- kenversicherung von 3.750,- € auf sche Linie bei den GRÜNEN ver- schen in der Region verachtet und 5.500,- € - von den konservativen missten, weil sie es allen recht ma- dessen Befürworter einem Wahn Medien zugleich als Maßnahme zur chen wollten. Ob diejenigen Journa- technischer Machbarkeit, ja einem stärkeren Belastung des Mittelstan- listen, die derartige Vorwürfe erho- Glauben an stetigen Fortschritt ver- des missverstanden - : Er entsprach ben oder nachplapperten, jemals ein fallen sind: All dies sind Beispiele zwar nicht dem moderateren Vor- Partei- oder Wahlprogramm der dafür, wie eine auf Erhalt ihrer schlag des Bundesvorstands, kann GRÜNEN gelesen haben? schwindenden Macht bedachte, sich aber dennoch noch lange nicht als christlich nennende Partei die Inte- revolutionärer Akt der Parteilinken Die Gesamtstrategie des Bundesvor- ressen derjenigen Menschen verrät, verstanden werden. Er bewegt sich stands für die sie eigentlich Verantwortung ganz im Rahmen der Grundforde- Wie aus den Vorjahren gewohnt, trägt. So erscheint es längst an der rungen der Partei zur Herstellung hat der Bundesvorstand den Partei- Zeit, über neue Formen direkter einer größeren Gerechtigkeit und tag wieder bestens vorbereitet und Demokratie nachzudenken; wie ein Solidarisierung innerhalb des deut- organisiert. Die zahlreichen Anträge roter Faden zog sich diese Idee schen Gesundheitssystems. Die Ein- und Änderungsanträge wurden be- durch viele Redebeiträge des Partei- zelheiten dazu lassen sich in den reits im Vorfeld in Absprache mit tags. Und nicht nur hier hatten die Presseberichten aller großen Tages- den AntragstellerInnen soweit har- „Schwaben“ das Wort und mit ih- zeitungen nachlesen, so dass hier monisiert bzw. entschärft, dass sich rem „Schwabenstreich“ auch die nichts weiter dazu berichtet werden unnötige und Zeit aufwändige Kon- Sympathie der Delegierten auf ihrer muss. troversen um Nebenfragen vermei- Seite. den ließen. Manche brisanten An- Unfaire Vorwürfe gegenüber den träge – wie ein Antrag der BAG Das Interesse der Medien GRÜNEN ChristInnen samt den dazu einge- Noch nie hat in den letzten Jahren Was war es also, was die Medien so brachten Gegen- und Änderungsan- ein Parteitag der GRÜNEN ein der- brennend am Parteitag der GRÜ- trägen zur Frage des Neugestaltung art großes Medienecho gefunden, NEN interessierte? Offensichtlich des Religionsverfassungsrechts – wie die Freiburger Versammlung. weniger die Inhalte grüner Politik, wurden ohne weitere Diskussion Dabei waren noch nicht einmal als die Frage danach, wie die Partei oder Abstimmung an die Bundes- Welt bewegende Beschlüsse oder auf die hohen Umfragewerte rea- tagsfraktion und neue Arbeitsgrup- Richtungsentscheidungen zu erwar- gierte, und wie die Parteiführung pen zur weiteren Behandlung über- ten. Selbst die Wahlen zu Bundes- mit der seit längerer Zeit wieder wiesen. Was hier mit Zeitmangel vorstand und Parteirat hatten kei- sichtbar werdenden Machtperspekti- begründet wurde, war natürlich nerlei Brisanz, da ernsthafte Gegen- ve umging. Entpuppte sich die Par- auch dem Bestreben geschuldet, kandidaturen zur bewährten alten, tei tatsächlich als die möglichst wenig Unruhe unter den Seite 2 Es griene Blädsche Nr. 260 potentiellen WählerInnen zu verur- gentliche „werteorientierte, linke („Für den Ausbau des Zugverkehrs, sachen, um nicht die guten Umfra- Reformkraft,“ die auf Vielfalt setze für mehr Güter auf der Schiene: gewerte zu verlieren. Man mochte und damit „eine gerechtere Repu- Stuttgart 21 stoppen!“). Winfried dies bedauern – doch angesichts der blik“ erreichen wolle. plädierte in seiner mit großem Bei- Macht der konservativen Medien, fall aufgenommenen Rede dafür, die jeden nur geringfügigen Fehler Die Anträge des Bundesvorstands dass das Verhältnis von Staat und aufgegriffen hätten, erschien die Dass die Anträge des Bundesvor- Bürgergesellschaft neu geordnet Zurückhaltung des Bundesvorstands stands, in die die meisten Ände- werden müsse. In Zukunft müsse im Hinblick auf die Zulassung un- rungsanträge aus der Mitte der Dele- die Zivilgesellschaft mit den demo- nötiger Kontroversen verständlich. gierten oder aus den Bundesarbeits- kratischen Institutionen verhandeln, gemeinschaften bereits im Vorfeld denn „das ist der Weg, wie wir un- Die ‚Zugpferde’ Cem und Claudia integriert wurden, ganz überwie- sere Demokratie weiter entwickeln Zum Inhalt und Verlauf des eigentli- gend mit großer Mehrheit oder so- müssen“. Es war dann fast ein we- chen Parteitags muss hier nicht de- gar einstimmig verabschiedet wur- nig schade, dass neben den vier Leit- tailliert berichtet werden. Die politi- den, darf nicht zu dem Fehlschluss anträgen des Vorstands und dem sche Rede Cem Özdemirs, inhaltlich verleiten, die Partei habe das kontro- „Stuttgart 21“-Antrag Winfrieds die und rhetorisch eine Meisterleistung, verse Diskutieren verlernt und ver- verbliebenen 47 V-Anträge mangels entwickelte das Modell einer ge- lasse sich vollständig auf die höhere Zeit entweder ganz von der Tages- meinwohl-orientierten Politik, die in Vernunft des Vorstands. Im Gegen- ordnung genommen oder zur dem Ausspruch gipfelte: „Es ist teil: Kontroversen und unterschied- Weiterbehandlung an Gremien ver- Zeit, dass wir mehr direkte Demo- liche politische Ansichten tauchten wiesen wurden, oder aber ohne gro- kratie wagen“. Zwischen den wohl- immer wieder auf – auch wenn man ße Diskussion verabschiedet wur- bekannten allgemeinen Forderun- sich am Schluss dann doch im Gro- den. Dies gilt auch für den als gen, die sich ausdrücklich auch auf ßen und Ganzen einig war – abgese- Dringlichkeitsantrag kurzfristig ein- die „Zukunft der Schöpfung“ bezo- hen von der erwähnten Gesund- gebrachten Antrag Omid Nouri- gen, gesellten sich sehr konkrete heitspolitik, bei der größere Gegen- pours und anderer, der vor dem Forderungen, etwa nach einer Fi- sätze in Einzelfragen nicht über- Hintergrund der Äußerungen des nanztransaktionssteuer und nach brückt werden konnten. Außer dem
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