Zukunftsforum Demokratie Abschlussbericht

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Zukunftsforum Demokratie Abschlussbericht Zukunftsforum Demokratie Bündnis 90 / Die Grünen Abschlussbericht Stand: 17.8.2011 Das Zukunftsforum Demokratie von Bündnis 90/Die Grünen wurde von der Bundesdelegiertenkonferenz in Rostock im Herbst 2009 beschlossen und nahm seine Arbeit im März 2010 auf. Es war das erste von fünf Zukunftsforen, die im Laufe der Jahre 2010 und 2011 zentrale Zukunftsfragen für eine nachhaltige Politik in den Mittelpunkt rückten und breit debattierten – neben Demokratie in den weiteren Zukunftsforen die Themen Zukunft der Kommunen und Europas, die auseinanderfallende Gesellschaft sowie Ökologie, Ökonomie und globale Gerechtigkeit. Die Zukunftsforen boten einen Raum, in dem grüne Köpfe der verschiedensten Ebenen und Gliederungen gemeinsam auch mit Experten von außerhalb der Partei jenseits der Alltagspolitik Lösungen für die großen Zukunftsherausforderungen diskutierten und entwickelten. Ihre Ergebnisse und Denkanstöße wurden auf einer Zukunftskonferenz im Juli 2011 in Berlin einer breiten Öffentlichkeit präsentiert und gemeinsam mit vielen Menschen aus der Partei, aus Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft diskutiert. Der vorliegende Abschlussbericht dokumentiert die Arbeitsergebnisse des Zukunftsforum Demokratie, das unter der Leitung von Claudia Roth und Sven Giegold von März 2010 bis August 2011 in insgesamt zehn Sitzungen gearbeitet hat. In den Bericht eingeflossen sind auch die Ergebnisse weiterer vom Zukunftsforum initiierter Veranstaltungen: einer ExpertInnenanhörung aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft im Januar 2011, dem Kongress Demokratie 2.011 im März 2011 in Mainz und einer Zukunftswerkstatt zur innerparteilichen Demokratie im Mai 2011 in Berlin. Auch eine Online-Konsultation auf gruene.de wurde in der Arbeit des Zukunftsforum berücksichtigt. An einzelnen Stellen wurde Dissens zu bestimmten zentralen Fragen durch Alternativformulierungen sichtbar gemacht. Mitglieder des Zukunftsforums Demokratie: Gesine Agena Sven Giegold (Co-Chair) Jürgen Suhr Karl Bär Gerald Häfner Peter Siller Friedel Battenberg Ingrid Hönlinger Malte Spitz Volker Beck Benedikt Lux Dietmar Strehl Nevim Cil Ario Ebrahimpour Mirzaie Dorota Szymanska Helmut Delle Konstantin von Notz Reinhard Weißhuhn Günter Dworek Christiane Rohleder Benedikt Wildenhain Ines Eichmüller Claudia Roth (Co-Chair) 2 Inhaltsverzeichnis 1. Die Krise der Demokratie .................................................................................................................... 7 1.1 Grünes Demokratieverständnis ...................................................................................................................... 7 1.2 Politikverdrossenheit und Entsolidarisierung .......................................................................................... 9 Gegenläufige Tendenzen ...................................................................................................................................... 9 1.3 Gesellschaftliche Entwicklungen ................................................................................................................. 10 (i) Zunehmende Ungleichheit .......................................................................................................................... 10 (ii) Verlust gemeinsamer Orte für Demokratie ........................................................................................ 10 (iii) Zunehmende Komplexität und existenzielle Herausforderungen .......................................... 11 1.4 Schwächen im politischen System .............................................................................................................. 12 (i) Neoliberaler Angriff auf das Primat der Demokratie ...................................................................... 12 (ii) Kurzfristigkeit der Politik .......................................................................................................................... 13 (iii) Das politische System macht zu ............................................................................................................. 13 (iv) Schatten über der Berliner Republik ................................................................................................... 13 (v) Streit auf der Oberfläche und der gefährliche Schein von Makellosigkeit............................. 14 (vi) Medien als Antreiber statt als Vierte Gewalt .................................................................................... 14 1.5 Multipler Krisenhintergrund – Gefahr von zwei Seiten ..................................................................... 14 1.6 Demokratie ist die Lösung, nicht das Problem....................................................................................... 15 2. Für eine Demokratieoffensive: Politische Gerechtigkeit, mehr Beteiligung und starke Institutionen, internationale Demokratie und Glaubwürdigkeit! ............................................................... 17 Zwei Leitprinzipien: Demokratie als Menschenrecht und Primat der Demokratie ....................... 17 2.1 Gemeinwohl statt Klientelpolitik – für Politische Gerechtigkeit! ........................................ 18 (i) Gemeinwohl statt Klientelpolitik ............................................................................................................. 18 (ii) Gemeinwohl als Politik der Politischen Gerechtigkeit .................................................................. 18 2.1.1 Vorbedingungen für Politische Gerechtigkeit ..................................................................................... 19 (i) Gleichheit der Lebensbedingungen in der Pluralen Gesellschaft ............................................... 20 (ii) Demokratische Bildung ist Bildung von Demokratinnen und Demokraten ......................... 21 (iii) Gleichberechtigung: Die Hälfte der Macht den Frauen ................................................................ 22 (iv) Gleichheit bei Bürgerrechten .................................................................................................................. 23 (v) Politische Gerechtigkeit durch Grenzen: Menschenverachtung nicht zulassen .................. 23 (vi) Ökologische Nachhaltigkeit – Politische Gerechtigkeit in die Zukunft denken .................. 24 2.1.2 Gleiche Zugänge bei Interessenvertretung .......................................................................................... 24 (i) Einhegung starker Interessen und Angehen wirtschaftlicher Macht ....................................... 25 (ii) Transparenz und Schranken für Lobbyismus ................................................................................... 25 (iii) Korruption wirksam bekämpfen ........................................................................................................... 27 (iv) Schwache Interessen und unterrepräsentierte Gruppen stärken ........................................... 27 3 2.2 Starke Demokratie als Antwort auf die Krisen! .......................................................................... 29 2.2.1 Starke Bürgerinnen und Bürger ............................................................................................................... 29 (i) Bürgerinitiativen ernstnehmen ................................................................................................................ 30 (ii) Direkte Demokratie stärken ..................................................................................................................... 30 (iii) Parlamentarischen Prozess öffnen ....................................................................................................... 32 (iv) Wahlrecht demokratisieren..................................................................................................................... 34 (v) Verbandsklagerecht beim Bundesverfassungsgericht prüfen ................................................... 35 (vi) Öffentlichen Raum erhalten ..................................................................................................................... 35 (vii) Starke Bürgerinnen und Bürger brauchen unabhängige Medien........................................... 35 Öffentlich-rechtliche Medien sind BürgerInnengut ............................................................................... 36 Medienschaffende und MediennutzerInnen stärken ............................................................................. 37 Das Internet als Demokratischer Raum – für Bürgerrechte und gleiche Zugänge im Netz ... 37 (viii) Unabhängige Wissenschaft ................................................................................................................... 37 (ix) Lobbyismus in der Schule unterbinden .............................................................................................. 39 (x) Protest ernstnehmen ................................................................................................................................... 39 Gegen die Diffamierung von gewaltfreiem Protest ................................................................................ 40 Gewaltübergriffe durch die Polizei konsequent verhindern .............................................................. 40 2.2.2 Starke Abgeordnete ....................................................................................................................................... 41 (i) Wahlrecht zur Stärkung einzelner Abgeordneter prüfen .............................................................. 41 (ii) Zwei Maßgaben: Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit .............................................................
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