Fussball International 19

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Fussball International 19 INFO–MAGAZIN Herbst 2006/07 | Ausgabe 01 | OFV–INFO Inhalt Mädchenfussball Seite 5 Fairplay Seite 6 Naturrasen oder Kunstrasen Seite 7 Gelesen Seite 9 Thema Gewalt Seite 10-11 Standpunkt Seite 13 Meinung Seite 14-15 Universitätssport Seite 16-17 Fussball International Seite 19-21 Fussball National Seite 22-25 cool and clean Seite 27 100 Jahre FC Frauenfeld Seite 28 19. Fussballcamp in Davos Seite 29 OFV-INFO-Kalender Seite 30 Wichtige Adressen Seite 31 Fotos: Mario Gaccioli EDITORIAL 3 Geschätzte Leserinnen und Leser, liebe Fussballfreunde Ein goldiger Herbst mit herrlichen, ja beinahe sommerlichen Temperaturen, geht langsam zu Ende und wir stehen einmal mehr vor der unabdingbaren Winterpause. Wenn ich aus dem Fenster schaue, die letzten herbstlichen noch Ich meine, diese Zahlen sprechen für sich. Wir im OFV werden mit immer wärmenden Sonnenstrahlen geniessend, fällt es mir echt aller Schärfe mit noch härteren Strafen gegen diese Sünder vor- schwer meine Gedanken auf den nahenden Winter einzustellen. gehen. Denn es kann doch nicht sein, dass insbesondere bei den Aus dieser Einstellung heraus erlaube ich mir deshalb – auf die Junioren praktisch jede 2. Suspension gegen Vergehen ausge- von wenigen Ausnahmen abgesehene, eigentlich aber abge- sprochen werden muss, die mit Fussball, sportlicher Gesinnung schlossene Herbstrunde 2006/2007 – mit der folgenden, lapidaren oder echtem Zweikampfverhalten überhaupt nichts zu tun ha- Feststellung zurückzuschauen. «Petrus ist halt doch ein Fussballer». ben; geschweige denn über Sieg oder Niederlage von Bedeutung sind. Diese sind reine Respektlosigkeit und absolute Gewaltbe- Was mit dem Start in einem verregneten und kühlen Monat Au- reitschaft. Und hier sind nicht nur die Verantwortlichen, sondern gust begann, entwickelte sich in den Monaten September und im Besonderen auch die Eltern gefordert. Abschliessend sei sogar Oktober zu einem witterungsbedingt geradezu sensationellen noch die Frage erlaubt – was bleibt denn noch zu tun? – wenn Verlauf dieser spannungsreichen Herbstrunde. Traditionsgemäss nicht einmal mehr Spielsperren und Geldbussen zur Abschrec- als «Altweibersommer» bezeichnet bescherte uns das zum Teil kung genügen. traumhafte Wetter Bedingungen zum Fussballspielen wie es auch die kühnsten Optimisten nicht erwarten durften. Aus dieser Tat- Ich möchte an dieser Stelle aber nicht mehr weiter debattieren, sache heraus wurde ein reibungsloser Spielbetrieb ermöglicht, sondern alle aufrufen – helfen Sie mit – damit wir uns wieder über der punkto Flexibilität und gegenseitigem Arrangement zum echten, begeisternden und fairen Fussball freuen können. wohl besten und problemlosesten der vergangenen Jahre zählen dürfte. Dank diesen fantastischen und sehr angenehmen Bedin- Zum Jahresende ist es mir ein echtes Bedürfnis allen Vereinen mit gungen wurden viele Begegnungen und Auseinandersetzungen ihren Funktionären, meinen Kollegen in den Gremien, den uns zu tollen Erlebnissen für Akteure, Zuschauer und verantwortliche sehr wohlgesinnten Inserenten, Ihnen geschätzte Leserinnen und Funktionäre. Denn mal abgesehen von Sieg und Niederlage, von Leser, sowie all den nicht Genannten für das mir im vergangenen Freuden und Leiden in heiss umkämpften Spielen, geschätzte Jahr geschenkte Vertrauen und die sehr erspriessliche und erfreu- Fussballfreunde, fällt es doch um vieles leichter, dank schönster liche Zusammenarbeit recht herzlich zu danken. Rahmenbedingungen den Fussball zu geniessen. In der Hoffnung, dass auch Sie in der bald beginnenden Advents- In diesem Sinne bedanke ich mich bei allen Beteiligten, Verant- zeit kostbare Augenblicke finden mögen und diese so echt ge- wortlichen und Funktionären für das riesengrosse Engagement, niessen dürfen wünsche ich Ihnen für die kommenden Festtage das stets entgegengebrachte Verständnis, sowie die grossartige alles Gute, viel Erfolg und beste Gesundheit, sowie einen fröh- Unterstützung zum Wohle des Breitenfussballs und einer sinnvol- lichen und gesunden «Rutsch ins 2007». len Freizeitgestaltung. Mit lieben Grüssen freue ich mich auf ein gemeinsames und er- Mit diesen Zeilen und so quasi echt zufrieden könnten wir uns nun folgreiches Neues Jahr. in die wohlverdiente Winterpause verabschieden. Doch dem ist nicht so – im Gegenteil – nicht etwa um die bereits in den Gazet- Ihr Albert Kern Regionalpräsident OFV ten breitgeschlagenen Zustände noch zu unterstreichen ist es mir ein grosses Bedürfnis, auch an dieser Stelle auf die beängstigend zunehmende Verrohung auf den Fussballplätzen aufmerksam zu machen. Wir alle sind dringend aufgefordert, alles nur Mögliche zu unternehmen, damit dieser beschämenden und mit nichts zu ent- schuldigenden Entwicklung rigoros Einhalt geboten wird. Die nachfolgende Statistik soll keine Dramatisierung – sondern ein absolut dringender Denkanstoss sein: Suspensionen Herbstrunde 2006/2007 Aktive/Sen. Jun. A Jun. B Jun. C Suspensionen an Spieler ca. 750 80 100 50 Grobe Unsportlichkeit/abschätzige Worte an SR/SRA 52 19 25 14 Tätlichkeiten an Gegner 85 21 16 7 In Prozenten 19 % 50 % 41 % 42 % Mädchenfussball 5 Ein gelungener Tag für den Mädchenfussball es ein Highlight in ihrer jungen Fuss- ballzeit, mit den Besten des Schweizer Frauenfussballs einen Match zu be- streiten. Die Bewunderung war so gross, dass die Mädchen danach auf Autogramm-Jagd gingen. Faire Wettkämpfe beim Turnier Nach dem Spaghetti-Plausch, der von den Frauen und Verantwortlichen des FC Münsterlingen hervorragend orga- nisiert wurde, folgte das abschliessen- de «Holland»-Turnier. Obwohl die Spie- le ohne Schiedsrichter ausgetragen wurden, gab es keinerlei Probleme. Faire Spiele sorgten dafür, dass man den gelungenen Tag auch so zum Lena «Alex Frei» umdribbelt die NLA-Torhüterin Manuela Mäder Schluss bringen konnte. Die vier Ge- winnerinnen wurden zum Schluss mit Es war noch Grau-in-Grau auf der An- tion und viel Spass durchgeführt wur- einem T-Shirt belohnt, Sieger an die- lage des FC Tägerwilen, da sah man den. Fränzi Rüttimann, Manu Mäder, sem Tag war aber der Mädchenfussball schon die 1.Liga-Fussballerinnen des FC Manu Derungs, Siss Hügli (FC Schwer- in der Bodenseeregion. Münsterlingen an den letzten Vorbe- zenbach), Nicole Gassmann (luwin.ch) reitungen für den Mädchen- und Frauen- und Vero Maglia (FFC Zürich-Seebach) Rundum zufriedene Gesichter fussballtag. Es sollte ein toller Tag wer- boten den Kids abwechslungsreiche Man konnte nur allen Vereinen für den, in dem die Mädchen Freude pur Übungen, in denen sie ihre Erfahrun- ihren Beitrag danken, dass die Mäd- am Fussball haben sollten. Es gelang! gen und Tricks weitervermittelten. chen einen solchen Tag erleben durf- Alle Gesichter trugen ein Lächeln nach ten. Alle Beteiligten, ob Vereinstrainer, Hause! Highlight beim «Mätchli» Nationalliga-Fussballerinnen, Vereins- Nach dem Training boten sich zwei ge- vertreter, Eltern und nicht zuletzt die Die vier Vereine FC Münsterlingen, AS mischte Teams aus den Nationalliga-A- Spielerinnen waren zufrieden und glück- Calcio Kreuzlingen, FC Tägerwilen und Fussballerinnen und sechs Juniorinnen lich über diesen Tag. Die Motivation FC Kreuzlingen boten den 58 fussball- zusammengestellt, ein unterhaltsames den Mädchen-Fussball weiter voranzu- begeisterten Mädchen einen eindrucks- «Mätschli». Schöne Tore, zahlreiche treiben ist gross. Ideen für weitere ge- vollen Tag, den sie so schnell nicht Torszenen, aufopfernd kämpfende Ju- meinsame Anlässe sind bereits vorhan- vergessen werden. Ob Trainings, Fest- niorinnen ergaben ein munteres Spiel- den. In den nächsten Tagen wird man wirtschaft oder das Turnier am Nach- chen. Die restlichen Juniorinnen feuer- in einer Sitzung ein Fazit ziehen, um mittag, alles lief bestens organisiert ten die Teams an und umjubelten die dann auch nächste Schritte planen zu nach Plan. Mit einem gesponserten Tore. Für diese sechs Juniorinnen war können. Gutschein und Getränkeflaschen konn- te man alle Mädchen zum Abschluss noch mit Geschenken überraschen. Begeisterung im Training Das Training frühmorgens wurde in sechs Gruppen abgehalten, die je von einer Nationalliga-A-Fussballerin gelei- tet wurde. Die Anspannung der Traine- rinnen wechselte sehr schnell in Freude und Begeisterung. Diese konnten sie auch auf die Mädchen übertragen, so- dass die Trainings mit viel Eifer, Motiva- Am «Holland»-Turnier wurde um jedes Tor gekämpft! 6 Fairplay Wer nicht hören will … muss es spüren! Haben Sie noch in Erinnerung? «Es genügt nicht, zu wissen, man muss es auch wollen. Und es genügt nicht, zu wollen, man muss es auch tun.» Leider zählen Worte, Empfehlungen, Rat- nicht mehr mit Worten, resp. Wünschen 23./24. September. Bei Inspektionen schläge u.ä. nichts mehr. Seit Jahren säen gebremst werden. Auch (längere) Su- konnten wir feststellen, dass die Mann- wir «Fairness» in der Hoffnung, die Früch- spensionen und (höhere) Bussen sind schaften zusammen mit einem Mädchen te einmal ernten zu können. Leider kein wirkungsvolles Mittel, hier wegwei- oder Knaben, eingekleidet in einem Fair- (noch) ohne Erfolg. send einzugreifen. play-T-Shirt, einlaufen, im Spiel aber ver- Man ist gezwungen, härtere Massnah- gessen wird, was diese Aktion eigentlich Vielfach ist zu lesen: «Leider fehlt in vie- men einzuführen. Die Zeiten von «dies bringen sollte. Das Ressort Strafwesen in len Fällen der Respekt und die Fairness könnten sein» sind vorbei. unserem Verband hat daher kaum weni- gegenüber Schiedsrichter und Gegen- Ab sofort heisst es, «Das sind»: ger Straffälle zu beurteilen, als an einem spieler; in zunehmendem Masse auch im «normalen» Wochenende. Juniorenbereich. Häufig fehlen
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