PKM-Newsletter Oktober 2009 Koalitionsvertrag
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Kurznachrichten zur Mittelstandspolitik Redaktionsschluss 29.10.2009 Oktober 2009 Koalitionsvertrag stellt Weichen für Wachstum und Mittelstand Nach nur vierwöchigen Verhandlungen ist der Koalitionsver- Prüfung einer Regionalisierung von Steuersätzen und trag von Union und Liberalen unter Dach und Fach. Er bil- Freibeträgen bei der Erbschaftsteuer det die Grundlage, um Deutschland aus der Krise heraus zu Aufkommensneutrale Modernisierung der Unterneh- einem neuen Aufbruch in das neue Jahrzehnt zu führen. mensbesteuerung (Rechtsformen-, Organisations- und Dafür setzen CDU, CSU und FDP mit einem klaren Bekennt- Finanzierungsneutralität, Stärkung Holdingstandort, wett- nis zur Sozialen Marktwirtschaft und zur Ordnungspolitik auf bewerbsfähige Doppelbesteuerungsabkommen, Problem nachhaltiges Wirtschaften für Wohlstand, neue Zukunfts- der Zweifachbesteuerung von Unternehmenserträgen) chancen durch Bildung und Innovation sowie sozialen Zu- sammenhalt. Die wichtigsten Punkte aus wirtschafts- und Kommission zur Neuordnung der Gemeindefinanzierung mittelstandspolitischer Sicht im Überblick: (Prüfung einer Ersetzung der Gewerbesteuer durch einen kommunalen Zuschlag auf die Einkommen- und Körper- Sofortprogramm zur Krisenbewältigung schaftsteuer mit eigenem Hebesatzrecht) Prüfung einer Ausweitung der Ist-Besteuerung (USt) Beseitigung der Wachstumshemmnisse der Unterneh- Ermäßigter Mehrwertsteuersatz für Beherbergungsleistun- mensteuerreform 2008 (Erleichterungen bei Mantelkauf, gen im Hotel- und Gastronomiegewerbe ab 1.1.2010 Zinsschranke, Funktionsverlagerungen und gewerbesteu- erlicher Hinzurechnung von Immobilienmieten, Konzern- Kommission zur Neuordnung der ermäßigten Mehr- klausel in der Grunderwerbsteuer, Wiedereinführung der wertsteuersätze GWG-Sofortabschreibung bis 410 Euro) Behebung der umsatzsteuerlichen Ungleichbehandlung Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unterneh- zwischen Deutscher Post AG und neuen Postdienst- mensfinanzierung zur Verhinderung einer Kreditklemme leistern im Mittelstand Die krisenbedingten Lasten von Arbeitslosen- und Kran- PKM-Mitglieder in der kenversicherung werden durch die Allgemeinheit statt neuen Bundesregierung alleine durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen. Das stabilisiert die Beiträge und Lohnzusatzkosten. In der neuen Bundesregierung arbeiten erneut zahlreiche Mitglieder des Parlamentskreises Mittelstand mit: Korrektur der krisenverschärfenden Elemente der Erb- schaftsteuerreform (kürzere Haltefristen und niedrigere Ilse Aigner (Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft Lohnsummen bei Verschonung des Betriebsvermögens) und Verbraucherschutz), Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg sowie geringere Erbschaftsteuerbelastung für Geschwis- (Bundesverteidigungsminister), Dr. Peter Ramsauer ter und Geschwisterkinder (Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung), Dr. Norbert Röttgen (Bundesminister für Umwelt, Natur- Steuer- und Finanzpolitik schutz und Reaktorsicherheit), Dr. Ole Schröder (Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministe- Einkommensteuerreform mit Stufentarif zur Bekämpfung rium), Steffen Kampeter (Parlamentarischer Staatssekretär der kalten Progression sowie zur Entlastung kleiner und im Bundesfinanzministerium), Dr. Gerd Müller mittlerer Einkommen (Entlastungsvolumen 24 Mrd. Euro) (Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirt- schaftsministerium), Enak Ferlemann und Dr. Andreas Steuervereinfachung (u.a. einfachere Vordrucke, elektro- nische und beleglose Erklärung, Überprüfung der Be- Scheuer (Parlamentarische Staatssekretäre im Bundesver- steuerung von Jahreswagenrabatten und der Privatnut- kehrs- und -bauministerium), Katherina Reiche zung betrieblicher Fahrzeuge, zeitnahe Betriebsprüfun- (Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltminis- gen, unbürokratische elektronische Rechnungsstellung, terium) sowie Thomas Rachel und Dr. Helge Braun Wiedereinführung der Abzugsfähigkeit privater Steuerbe- (Parlamentarische Staatssekretäre im Bundesbildungs- und ratungskosten) -forschungsministerium) Seite 2 NEWSLETTER Wettbewerbsgleichheit kommunaler und privater Anbie- Berufsabschlüsse und Ergänzungsqualifizierungen ter insbesondere bei der Umsatzsteuer Praxisgerechte Verbesserung des Arbeitnehmerdaten- Abmilderung der prozyklischen Wirkung von Basel-II schutzes im Rahmen des Bundesdatenschutzgesetzes Kreditmediator bündelt Beschwerden von Unternehmen Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und sucht konstruktive Lösungen mit der Kreditwirtschaft (Kinderbetreuungsangebote, flexible Arbeitszeitmodelle) Die Bankenaufsicht wird bei der Bundesbank konzent- Zukunftsfeste Sozialsysteme riert Stärkere Langfristorientierung von Vergütungssystemen Paritätischer Gesamtsozialversicherungsbeitrag soll dau- bei Finanzinstituten und Kapitalgesellschaften erhaft unter 40 Prozent stabilisiert werden Abtretung von Immobiliendarlehensforderungen und Zielgenaueres Leistungsrecht in der gesetzlichen Unfall- Übertragung des Kreditverhältnisses an Nichtbanken nur versicherung (Überprüfung Leistungskatalog) bei Zustimmung des Darlehensnehmers Entkopplung der Kosten für Gesundheit und Pflege vom Mittelstandsfreundliche Überarbeitung der internationa- Arbeitsverhältnis len Rechnungslegungsvorschriften mit stärkerer Reprä- sentation der HGB-Sichtweise Einführung ergänzender kapitalgedeckter Elemente in der gesetzlichen Pflegeversicherung Bessere Rahmenbedingungen für Business Angel, Chan- cen- und Beteiligungskapital sowie Mikrofinanzfonds Stärkung des Wettbewerbs als ordnendes Prinzip in der Krankenversicherung und Stärkung der privaten Kran- Ausweitung des Angebots von Mezzaninkapital und Mik- kenvollversicherung. rokrediten Langfristig wird das GKV-System überführt in eine Ord- nung mit mehr Beitragsautonomie, regionalen Differen- Arbeitsmarktpolitik zierungsmöglichkeiten, einem festen Arbeitgeberanteil und einkommensunabhängigen Arbeitnehmerbeiträgen, Stärkung der Tarifautonomie und des Tarifausschusses die sozial ausgeglichen werden. Ablehnung eines einheitlichen gesetzlichen Mindestlohns Stärkung der freiberuflichen Strukturen im Gesundheits- Evaluation der bestehenden Branchenmindestlöhne mit system, Anpassung der Gebührenordnung für Ärzte und Blick auf Arbeitsplatz- und Wettbewerbswirkung sowie Zahnärzte, moderne Selbstverwaltung als Kernelement ggf. Korrektur Beibehaltung des bestehenden Mehr- und Fremdbesitz- Gesetzliches Verbot sittenwidriger Löhne zur Verhinde- verbots von Apotheken sowie Verbot von Pick-Up- rung von Lohndumping Stellen Verbesserung des Arbeitsmarktzugangs für Nichtdeut- Vertretung der Arbeitgeberseite in den Verwaltungsräten sche und höhere Attraktivität für ausländische Hochqua- aller gesetzlichen Krankenkassen lifizierte; Steuerung der Zuwanderung ausgerichtet an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes, vereinfachte Rege- Mittelstands- und Wirtschaftspolitik lungen für Studenten, Künstler und Saisonarbeitskräfte Aufgabenkritik der Strukturen und Aufgaben der Bundes- Stärkung von Handwerk und Freien Berufen agentur für Arbeit (BA) Umbau der KfW zu einer Mittelstandsbank Entrümpelung der Arbeitsmarktinstrumente Beschleunigung und Intensivierung des Bürokratieab- Verbesserung der Hinzuverdienstmöglichkeiten und Er- baus (Ausweitung des NKR-Mandats und der Bürokra- höhung des Schonvermögens für Hartz-IV-Empfänger tiekostenmessung auf gesamten Erfüllungsaufwand der Wirtschaft sowie die Informationspflichten der Bürger, Ermöglichung sachgrundloser Befristung bei demselben neues Reduktionsziel ab 2011, mittelstandsorientiertes Arbeitgeber nach einjähriger Wartezeit (kein generelles Frühwarnsystem für europäische Regelungen, wettbe- Vorbeschäftigungsverbot mehr) werbsneutrale 1:1-Umsetzung von EU-Richtlinien, Stärkung der Brückenfunktion von Mini- und Midijobs Schaffung eines unabhängigen Rates für Bürokratieab- sowie Prüfung einer Erhöhung und Dynamisierung der bau bei der EU-Kommission, wirksame Umsetzung des Grenze sozialversicherungsfreier Minijobs EU-Aktionsplans, Diskontinuität von EU-Gesetzgebungs- vorhaben bei Amtszeitende der Kommission, Verkürzung Beseitigung staatlicher Anreize zur Frühverrentung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, Ein- Prüfung des Wegfalls beruflicher Altersgrenzen richtung von Modellregionen, Harmonisierung von Schwellenwerten, Aufbewahrungs- und Prüfungsfristen, Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund, u.a. durch Gründungshilfe, ein geringerer Steuererklärungsaufwand, stärkere Befristung transparentes Anerkennungsverfahren ausländischer von Gesetzen und Verordnungen, Überprüfung des PKM NEWSLETTER NEWSLETTER Seite 3 AGG und der Betrieblichen Beauftragten, weniger Mit- und Entwicklungszusammenarbeit teilungs- und Berichtspflichten) Rascher Abschluss der Doha-Runde sowie ergänzende Mittelstandsgerechte Straffung des bestehenden Verga- bilaterale FTAs mit dynamischen Ländern und Regionen, berechts mit Einführung eines Rechtschutzes bei Unter- wirkungsvolles Vorgehen gegen Protektionismus und schwellenaufträgen und Überprüfung der Wirkung sowie Handelshemmnisse, Intensivierung der Wirtschaftsbezie- ggf. Korrektur vergabefremder Aspekte hungen im Rahmen des Transatlantischen Wirtschafts- raums Evaluierung des Bauforderungssicherungsgesetzes Einbeziehung der Anwälte als Berufsgeheimnisträger in Deutliche Verbesserung der Zahlungsmoral der öffentli- chen Hand den absoluten Schutz des § 160a Abs. 1 StPO Stärkung der Stellung von Journalisten (Veröffentlichung Einführung eines Entflechtungsinstruments als ultima ratio im GWB, Beteiligung