Patrick Schnieder Mitglied des Deutschen Bundestages

BERLIN AKTUELL

Ausgabe 150 20. Januar 2017 EINWURF INTERNATIONALES Liebe Leserinnen und liebe Leser, Gespräch in Ostbelgien: Sonderregelung für Grenzregio- da es sich um die erste Ausgabe mei- nen bei der Pkw-Maut gefordert - Auch Kernkraftwerke nes Newsletters im neuen Jahr handelt, Thema nutze ich die Gelegenheit und wünsche Ihnen ein gutes, glückliches neues Jahr! 2017 wird politisch ein spannendes Jahr. Nicht nur wegen der Bundestagswahl im Herbst und der Landtagswahlen im Saarland, Schleswig-Holstein und Nord- rhein-Westfalen, die ebenfalls in diesem Jahr anstehen. Uns erwartet ein spannendes Jahr, weil wir vor Herausforderungen stehen, die eine kontroverse und breite Diskussion verlangen. Innenpolitisch wird es vor allem das Thema Innere Sicherheit sein, das den Politikern eine klare und zielge- richtete Positionierung abverlangt. Das verspricht Spannung und neue Impulse. Foto: Parlament der DG Zudem stehen wir auch in der Außenpo- Gemeinsam mit dem Beauftragten der Menschen in unserer Region aus und ist litik vor einem Umbruch. Am heutigen Bundesregierung für nationale Min- für beide Seiten auch ein wichtiger wirt- Tag tritt in den USA der neue Präsident derheiten Hartmut Koschyk und den schaftlicher Faktor. Deshalb sollte sich sein Amt an. Wie Donald Trump dieses Mitgliedern der Deutsch-Belgisch-Lux- für die Menschen der kleine Grenzver- Amt ausfüllen wird, bleibt abzuwarten. emburgischen Parlamentariergruppe kehr nicht verändern. Dass sich der Ton der diplomatischen und Norbert Spinrath Auf der Tagesordnung des Gesprächs Beziehungen ändern wird, wird immer traf ich am Montag in Eupen Vertreter standen die gegenseitige Anerkennung deutlicher. des Parlaments und der Regierung der von Berufsabschlüssen, die Entwick- Die Britische Regierung hat zudem in Deutschsprachigen Gemeinschaft. Im lungen der Staatsreform in Belgien, der vergangenen Woche erste Leitlinien Zentrum der Gespräche standen aktu- die Föderalismusdebatte in Deutsch- für den Ausstieg Großbritaniens aus der elle Themen der grenzüberschreitenden land und der Umgang mit den euro- EU vorgelegt. Vor der europäischen Ge- Zusammenarbeit. päischen Haushaltsregeln. Von Seiten meinschaft und Deutschland liegt viel Es liegt im Interesse der Menschen auf der Deutschsprachigen Gemeinschaft Arbeit. Das ist kein Grund, den Kopf in beiden Seiten der deutsch-belgischen nahmen unter anderem Parlamentsprä- den Sand zu stecken, sondern die Ärmel Grenze, dass wir bei der Pkw-Maut sident Alexander Miesen und Minister- hochzukrämpeln. Legen wir los! eine Sonderreglung für Grenzregio- präsident Oliver Paasch teil. Herzliche Grüße nen schaffen. Der sogenannte kleine Auch über die Zusammenarbeit der Si- Ihr Patrick Schnieder Grenzverkehr zeichnet den Alltag der cherheitsbehörden beider Länder disku-

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tierte die Runde. Die Zusammenarbeit der Behörden beim Thema Sicherheit NOTARZTVERSORGUNG in der Grenzregion ist vorbildlich und Lösung für Notärzte an Krankenhäusern der Region in funktioniert gut. Soweit in den Nati- onalstaaten über eine Änderung der Sicht! Sicherheitsarchitektur nach den Terro- Der Deutsche berät in Kür- fraktionen sieht vor, dass Einnahmen ranschlägen diskutiert werde, sei dies ze über eine gesetzliche Regelung, die aus einer Notarzttätigkeit nicht sozi- richtig. Bei allen Vorschlägen zu einer dazu führen wird, dass Krankenhäuser alversicherungspflichtig sind, solange stärkeren Zentralisierung von Aufgaben wie bisher Honorarnotärzte beschäfti- diese nur neben einer Haupttätigkeit müssen aber der Wert der Zusammen- gen können. Dafür habe ich mich in der mit mindestens 15 Stunden Umfang arbeit auf örtlicher Ebene erkannt wer- CDU/CSU-Bundestagsfraktion und bei oder als niedergelassener Arzt ausgeübt den. Es ist wichtig, dass die Polizei z.B. Gesundheitsminister Hermann Gröhe wird. in St. Vith und in Prüm kooperiert und eingesetzt. In einem Brief teilte mir der Die Sonderregelung für Honorarnotärz- die handelnden Personen sich kennen Minister jetzt mit, dass sich eine Lö- te bei der Sozialversicherungspflicht ist und regelmäßig austauschen. Wir sehen sung abzeichnet. Das freut mich sehr aufgrund eines Urteils des Bundessozi- allerdings Verbesserungsbedarf auf na- und zeigt, dass hier praxisorientiert und algerichts (BSG) in Kassel vom 01. Au- tionaler Ebene. schnell gehandelt wird. gust 2016 notwendig. Das BSG stufte In Bezug auf die belgischen Kernkraft- Durch ein Urteil des Bundessozialge- die Tätigkeit von Honorarnotärzten als werke Tihange und Doel war sich die richts vom Sommer 2016 drohte in den Scheinselbstständigkeit ein. Dies hätte Runde einig, dass bisher Sicherheitsri- Krankenhäusern der Region eine Unter- zur Folge, dass Krankenhäuser für Ho- siken nicht ausgeschlossen worden sei- versorgung mit Notärzten. Das Gericht norarnotärzte Sozialabgaben zahlen en. Solange aber keine 100-prozentige hatte seinerzeit entschieden, Kranken- müssten. Als Reaktion auf die Recht- Sicherheit nachgewiesen werde, müss- häuser müssten für Honorarnotärzte sprechung des BSG verzichteten viele ten beide Reaktoren vom Netz. Die Ge- Sozialabgaben zahlen. Durch unseren Krankenhäuser vorerst auf den Einsatz sprächspartner waren sich einig, dass Vorschlag, Honorarnotärzte in einem von Honorarnotärzten. Gerade in länd- eine unabhängige Expertenkommission praxistauglichen Umfang von der Sozi- lichen Regionen, wo teilweise bis zu die Sicherheit der Kraftwerke testieren alversicherungspflicht zu befreien, sor- 70% der Notärzte auf Honorarbasis be- müsse. Insgesamt müssten einheitliche gen wir für die Sicherstellung der Not- schäftigt sind, hätte dies langfristig zur Sicherheitsstandards in Europa etab- arztversorgung in ländlichen Regionen Schließung von Notarztstandorten und liert werden. wie der Eifel. damit zu einer gefährlichen Unterver- Bereits im Februar wird sich die Runde Der Gesetzesentwurf der Koalitions- sorgung der Region geführt. übrigens erneut treffen. Dann im Rah- men der offiziellen Delegationsreise der Deutsch-Belgisch-Luxemburgischen WAHLKREIS Parlamentariergruppe nach Belgien. Unternehmensbesuch bei FELUWA in Mürlenbach Die Deutschsprachige Gemeinschaft spielt eine besondere Rolle bei der Zu- sammenarbeit zwischen Belgien und Deutschland. Der regelmäßige Aus- tausch liegt mir am Herzen und ist für unsere Region wichtig. Im Gespräch können wir die grenzüberschreitende Kooperation weiter verbessern.

Hier geht es zum Podcast: https://you- tu.be/310bDVLgJ4s

IMPRESSUM Foto: Feluwa-Pumpen GmbH V.i.S.d.P.: Das Unternehmen Feluwa-Pumpen GmbH in Mürlenbach ist ein sogenannter hid- Patrick Schnieder MdB den Champion. Hier werden hochwertige und leistungsstarke Pumpen entwickelt, Platz der Republik 1 die weltweit in Einsatz gebracht werden, beispielsweise bei der Förderung von Öl 11011 Berlin und Gas. Bei dem Gespräch in Mürlenbach ging es unter anderem um die Förder- Tel.: 030/227 71883 programme des Bundes für Forschung und Entwicklung in mittelständischen Un- Fax: 030/227 76240 ternehmen. Um am Weltmarkt zu bestehen, ist es für Feluwa wichtig, die Produkte E-Mail • Webseite weiterzuentwickeln. Die Bundesförderung ist hierfür ein wichtiger Baustein. Vie- Facebook• Twitter• Youtube len Dank für den interessanten Einblick und das gute Gespräch.

2 Patrick Schnieder Mitglied des Deutschen Bundestages LANDWIRTSCHAFT Neue Fördermöglichkeiten für ländliche Räume In dieser Woche hat der Bundestag über Durch die Folgen des demografischen me geschaffen. So hat der Bund auch Fördermöglichkeiten zur Entwicklung Wandels, der Abwanderung in städ- die Mittel zur Förderung der Landwirt- ländlicher Räume debattiert. Ausgangs- tische Regionen und einer oftmals schaft in Rheinland-Pfalz noch einmal punkt war dabei der Bericht der Bun- schwach ausgebauten Infrastruktur sind erhöht. Insgesamt stehen in diesem Jahr desregierung zur Entwicklung der länd- die Herausforderungen in den ländli- 33 Millionen Euro Bundesmittel unter lichen Räume. chen Regionen groß. Dabei bringt gera- anderem für den Ausbau des schnellen Vor dem Hintergrund, dass etwa 90% de die Digitalisierung neue Chancen für Internets, des Naturschutzes und zur der Fläche Deutschlands ländlich ge- ländliche Regionen mit sich. Beispiels- Förderung von Kleinstbetrieben bereit. prägt ist und mehr als die Hälfte der weise kann die Mobilität älterer Men- Hinzu kommen 22 Millionen Euro vom Menschen in Deutschland in ländlichen schen durch automatisiertes Fahren Land. Regionen leben, ist die Förderung dieser verbessert oder die Wettbewerbsfähig- Zudem wurde diese Woche das neue Regionen von besonderer Bedeutung. keit regionaler Unternehmen durch ei- Informationsportal www.Zukunft.Land Um diese künftig noch effizienter zu ge- nen schnellen Breitbandausbau erhöht des Bundeslandwirtschaftsministeri- stalten, wird Bundeslandwirtschaftsmi- werden. Diese Chancen müssen durch ums vorgestellt. Dieses bietet mittels nister Christian Schmidt noch in dieser eine passgenaue Förderung genutzt interaktiver Karten detaillierte Infor- Legislaturperiode ein Konzept zur Neu- werden. mationen über die Wirtschaftskraft, gestaltung der regionalen Förderung Die Bundesregierung hat daher bereits die demografische Entwicklung, die erarbeiten. Dadurch sollen struktur- in dieser Legislaturperiode einen Hand- Kulturlandschaft und die Infrastruktur schwache Regionen besser unterstützt lungsschwerpunkt auf die Stärkung ländlicher Regionen. Interessierte kön- werden können. Unser Ziel ist die Schaf- ländlicher Regionen gesetzt. Im Zuge nen sich hier auch über Fördermöglich- fung gleichwertiger Lebensverhältnisse dessen wurden bestehende Förderpro- keiten für Projekte zur Entwicklung des auf dem Land und in der Stadt. gramme erweitert und neue Program- ländlichen Raums informieren. Berlin Praktikantin Franziska Brakonier über ihr Praktikum in Berlin Politik spielt in meinem Alltag eine gro- wurde ich in die Arbeit der Referenten Arbeitsgruppe Verkehr und digitale In- ße Rolle. Meine Familie ist politisch sehr eingebunden und habe deren Arbeit frastruktur. Am Mittwoch folgte dann engagiert und in meiner Schule belege durch Recherchen beispielsweise zum der Ausschuss. Am Donnerstagvormit- ich das Fach „Politik und Wirtschaft“. Thema Innere Sicherheit unterstützt. tag besuchte ich für zwei Stunden das Trotzdem konnte ich mir nicht vorstel- Die zweite und leider auch schon letzte Plenum. Das hat mir besonders gut ge- len, wie der Alltag eines Abgeordneten Woche meines Praktikums war eine Sit- fallen. Zu Beginn hat Bundestagspräsi- oder seiner Mitarbeiter aussieht. Des- zungswoche. Die Gänge wurden spür- dent eine Gedenkre- halb habe ich mich sehr gefreut, als ich bar voller. Jetzt hatte ich die Gelegen- de gehalten. Seine Rede galt den Opfern die Möglichkeit bekam, mir selbst ein heit, Patrick Schnieder bei seiner Arbeit des Anschlags von Berlin. Auch wenn Bild davon zu machen, wie es im Bun- zu beobachten und ihn zu verschiede- das Thema sehr ernst war, war es span- destag zugeht. Mein Praktikum begann nen Terminen zu begleiten. Die Arbeits- nend, viele bekannte Politiker zu sehen, vor zwei Wochen, in einer sogenannten sitzungen waren sehr interessant, am wie zum Beispiel . sitzungsfreien Woche. In dieser Zeit Dienstagmorgen war eine Sitzung der Nach der Gedenkstunde fand eine wich- tige Wahl statt. wurde als neue Bundestagsvizepräsidentin gewählt. Die Sitzung wurde für den Wahlvorgang unterbrochen und die Ab- geordneten haben per Geheimwahl ab- Foto: Feluwa-Pumpen GmbH gestimmt. Anschließend folgte eine De- batte, die mir ebenfalls gut gefallen hat. Mein zweiwöchiges Praktikum war eine tolle Erfahrung. Ich habe mir neues Wis- sen angeeignet und die Möglichkeit be- kommen, mich selbst an Aufgaben zu probieren. Dazu habe ich einen neuen Blickwinkel auf den Alltag und die Ar- Foto: Patrick Schnieder beit von Abgeordneten bekommen.

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IMPRESSIONEN Die Freundschaft zwischen den christli- chen Schwesterparteien in Luxemburg und Rheinland-Pfalz ist tief. Bei einem guten Gespräch in Luxemburg haben sich deshalb die Landesvorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner, Claude Wiseler, Spitzenkandidat der CSV bei der kommenden Wahl, CSV-Par- teivorsitzender Marc Spautz, Bernhard Kaster, Bundestagsabgeordneter aus Trier und ich uns zu gemeinsamen He- rausforderungen ausgetauscht. Unsere Themen waren die Sicherheit in Europa, die Zukunft ländlicher Räume in unserer Region und die Probleme der Grenzgän- ger.

Foto: CSV

Foto: Schnieder Foto: Schnieder Foto: Schnieder Karl-Josef Laumann war in diesem Jahr Der Bauern- und Winzerverband Bit- Die Vereinsgemeinschaft Krautscheid der Gastredner beim Neujahrsemp- burg-Prüm besucht in jedem Jahr die hat das noch junge Jahr genutzt und fang der CDU Bitburg-Prüm. Weitere Grüne Woche in Berlin. Ich habe mich gleich zu Beginn des Jahres Berlin be- Neujahrsempfänge fanden im Gemein- sehr gefreut, dass es auch in diesem sucht. Auf dem Programm stand auch deverband Bernkastel-Kues und beim Jahr mit einem Besuch im Deutschen der Besuch im Deutschen Bundestag. Gemeindeverband Kelberg statt. Danke Bundestag geklappt hat. Ich danke Danke für den Besuch im Haus und das an alle engagierten Helfer und Gäste allen Besuchern für das Interesse und angeregte Gespräch! für die interessanten und lebhaften Ge- das gute Gespräch und wünsche den spräche. Gästen viel Spaß auf der Messe.

POSTSKRIPTUM P.S.: Am Rande bemerkt...... bin ich in dieser Woche unfreiwillig gen. Das schließt ein, dass ich versuche dann auch gleich bestraft. Der Aufzug - steckengeblieben. auf Aufzugfahrten zu verzichten und rundherum aus Glas - blieb stecken. Zur Die Sitzungswochen in Berlin sind - wie stattdessen lieber die Treppe nehme. Belustigung aller späten Gäste im Paul- der Name schon sagt - terminlich voll- Nur manchmal... da kommt dann zwi- Löbe-Haus hing ich eine geschlagene gepackt mit Sitzungen: Arbeitsgrup- schendurch ein Anruf oder eine wichti- Stunde zwischen zwei Etagen. Meinen pensitzung, Ausschusssitzung, Frakti- ge Nachricht, die beantwortet werden Abendtermin musste ich absagen. Über onssitzung, Plenarsitzung. Der Begriff muss oder es war ein langer Tag... Es Twitter hat die Regionalpresse von mei- „Sitzung“ kommt für diese Termine gibt manchmal dann doch Gründe, den ner ungewollten Hängepartie erfahren nicht von ungefähr. Man sitzt in Sitzun- Aufzug zu nehmen. und gleich berichetet. Den Artikel fin- gen. Auch am Donnerstagabend um kurz vor den Sie hier: http://bit.ly/2iIypFM Deshalb habe ich mir angewöhnt, die halb neun lockte der Aufzug. Für die- Mein Dank gilt den Technikern, die wege zwischen Sitzungen und Terminen sen kurzen Moment, in dem der innere sichtlich ins Schwitzen gerieten, um sooft wie möglich per pedes zurückzule- Schweinehung gesiegt hatte, wurde ich mich wieder zu befreien.

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