54. Jahrgang H 11859

Die Monatsschrift für alle Eichsfelder · Heft 2 · Februar 2010

In dieser Ausgabe Glocken in Duderstadt Landsteuerzahler aus Burg- Kampf gegen die Ausfl ug des hessischen walde, , Gänse- Trunksucht teich, und Geschichtsvereins 1898 Strafen und Zahlungs- Rohrberg im Jahre 1548 ins moral im 16. Jahrhd.

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„… die ungemein gut zusammen stimmen“ Glocken in Duderstadt von Herbert Pfeiffer Ein Blick in die Geschichte der Duderstädter mittelmäßige und eine kleine, die „ungemein Glocken geht 642 Jahre zurück. Am 18. Juni gut zusammen stimmen. Eine der größeren 13671 goss Johannes von Usleve aus Erfurt hat 1367 ein Bürger aus Erfurt gegossen.“7 eine Glocke für die St.-Cyriakus-Kirche in Hier wird deutlich, dass die älteste bekannte Duderstadt. Um 1400 entstand die Glocke Glocke der St.-Cyriakus-Kirche die Grundla- des ersten Hospitalbaus von „St. Martini“.2 ge für ein größeres Geläut bildete, welches Wenig später, 1442, erlaubte die Stiftung des auf fünf Glocken anwuchs. Wolf spricht von Priesters Heinrich Sothen vor dem Neutor einem „ganz vortreffliche[n] Geläute, derglei- den Bau eines Pilgerhauses mit Kapelle,„ad chen man in einer andern gleich großen Stadt Beatam Mariam Virginem“. Schon 1443 läu- nicht leicht antreffen wird.“8 tete dort eine Glocke, die älteste der heutigen Der 19. September 1852 sollte für Duderstadt Liebfrauenkirche.3 Der Guss einer 65 Zentner ein schicksalhafter Tag werden. Abends, ge- schweren Glocke für die St.-Servatius-Kirche gen 19 Uhr, brach an der südöstlichen Ecke folgte am 13. Juli 1496.4 Die Duderstäd- Hinterstraße/Jüdenstraße ein Feuer aus, das ter Chronik erwähnt für das Jahr 1782 eine bis zum 21. September wütete und dabei die Evangelienglocke der Cyriakuskirche, die der südliche Straßenseite der Hinterstraße bis Göttinger Glockengießer H. L. Behrends um- zum Obertor, die Nordseite der Marktstraße goss.5 In der „Geschichte und Beschreibung vom Obertor bis an die Löwengasse sowie die der Stadt Duderstadt“ von Johann Wolf, die St.-Cyriakus-Kirche im Dach- und Turmbereich 1803 herausgegeben wurde, nennt Wolf für einäscherte.9 Zeitzeugen, von der Katastrophe die Oberkirche6 zwei große Glocken, zwei zutiefst betroffen, berichteten vom Brand des

Glockeneinweihung am 24. November 1931. Foto: Verlagsarchiv Mecke Druck. 44 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Helfen Sie bitte alle mit! 10 Böttger, Otto: 80 Jahre Freiwillige Feuerwehr Du- derstadt. Duderstadt 1978. Der Verfasser des von Spenden erbitten wir an: Glockenbauverein Otto Böttger zitierten Briefes ist vermutlich der an „St. Cyriakus“ zu Duderstadt, Marktstraße Stadtschreiber Duderstadts gewesen. 91, 37115 Duderstadt. Sparkasse Duderstadt, 11 Vgl. Lerch: Duderstädter Chronik (Anm. 3), S. 154. BLZ 260 512 60 Konto-Nr.: 186 008 108 – 12 Ebd., S. 158. Volksbank Eichsfeld-Northeim eG, Duder- 13 Im Volksmund wird die St.-Servatius-Kirche als Un- stadt, BLZ 260 612 91 Konto-Nr.: 89 63 00. terkirche bezeichnet. Anmerkungen 14 Vgl., Haase, Enno: Die Evangelischen in Duder- stadt. Duderstadt 1984, S. 158 ff. 1 Vgl. Lerch, Christoph, Dr.: Duderstädter Chronik von der Vorzeit bis zum Jahre 1973. Duderstadt 1979, S. 28. 15 Vgl. Lerch: Duderstädter Chronik (Anm. 3), S. 181. 2 Vgl. Lucke, Rolf-Günther u. a.: Die Kirchen im Eichs- 16 Ebd., S. 184 feld. Kirchen und Kunstführer. Duderstadt 2005, S. 66. 17 Vgl. ebd., S. 187. 3 Vgl. Lerch, Christoph: Duderstädter Chronik von der 18 Vgl., Ebenda, S. 184 ff. sowie Jung, Norbert: Un- Vorzeit bis zum Jahre 1973. Duderstadt 1979, S. 50. veröffentlichte Informationen zu den Duderstädter 4 Ebd., S. 65. St.-Cyriakus-Glocken vor dem Zweiten Weltkrieg. Duderstadt ohne Datum. 5 Ebd., S. 131. 19 Vgl. Lerch: Duderstädter Chronik (Anm. 3), S. 189. 6 Im Volksmund wird die St.-Cyriakus-Kirche auch Oberkirche genannt. 20 Vgl. ebd., S. 194. 7 Vgl. Wolf, Johann: Geschichte und Beschreibung 21 Vgl. Haase: Die Evangelischen (Anm. 14), S. 196. der Stadt Duderstadt mit Urkunden und drei Kup- 22 http://www.predigten.de/predigt. fern. Göttingen 1803, S. 250. php3?predigt=8722, Zugriff am 2.11.2009. 8 Ebd. 23 Vgl. Lerch: Duderstädter Chronik (Anm. 3), S. 201. 9 Vgl. Wüstefeld, Karl: 1000 Jahre Duderstadt. Duder- 24 Vgl. Haase: Die Evangelischen (Anm. 14), S. 195 ff. stadt 1929, S. 211 ff.

Ein Ausflug des hessischen Geschichtsvereins 1898 ins Eichsfeld von Dr. Ulrich Hussong Die 64. Jahresversammlung des Vereins für Ausfluge ein. Die Fahrt führte bis Arenshau- hessische Geschichte und Landeskunde fand sen, von wo aus im einstündigen heißen An- vom 15. bis zum 17. August 1898 in Witzen- marsch der Rusteberg erstiegen wurde. Herr hausen statt. Aus dem gesamten Einzugs- Kammerherr von Alvensleben, der auf halber gebiet des Vereins, dem Regierungsbezirk Höhe des Berges sein Schloss besitzt, über- Kassel, der damals noch das Hanauer Gebiet nahm in liebenswürdiger Weise die Führung, umfasste und bis vor die Tore von Frankfurt wobei er an der Hand eines Planes zunächst reichte, kamen die interessierten Mitglieder die bauliche Anlage der ausgedehnten Ruine in der Werrastadt zusammen. Der Abend des erklärte und sodann die Schicksale dieses als ersten Tages diente den Beratungen des Vor- Sitz der mainzischen Vicedome für die Ge- stands, der zweite der Hauptversammlung mit schichte des Eichsfeldes so wichtigen Punk- ihren offiziellen Geschäften, einer anschlie- tes kurz darlegte. ßenden Besichtigung des Wilhelmitenklos- Nach dem Abstiege vom Burgberg wurde kur- ters, einem Frühschoppen auf dem Johannis- ze Rast im Parke des Schlosses gehalten, wo berg und dem Festmahl mit 120 Teilnehmern. die Damen der Familien Collmann, Joseph, Mit einem Ausflug ins Eichsfeld am dritten Schröder u. a. an hurtig und lecker bereiteten Tage klang die Jahresversammlung aus. Frühstückstafeln in liebenswürdiger Weise die „Am nächsten Morgen fanden sich früh um Hungrigen speisten und Durstigen tränkten. 8 Uhr am Bahnhofe etwa 70 Personen zum Einige wenige Kunstfeinschmecker zogen es 46 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

erwähnt wird die Stadtanlage insgesamt, der Verlauf der Straßenzüge, die Stadtmauer und die Einbeziehung des Stiftsbergs in die Stadt. Unter den Kirchen wird zu Recht die außer- gewöhnliche Annen-Kapelle hervorgehoben. Gymnasialdirektor Dr. Johannes Brüll, der die Exkursion über die gesamte Dauer begleitete, ist als Eichsfeld-Historiker nur durch wenige und zugleich knappe wie qualitätsvolle Arbei- ten bekannt, wie etwa die Edition des Brief- wechsels zwischen Johann Wolf und dem preußischen Staatskanzler Karl von Harden- berg. Sie erschienen in der Regel in Gymna- sialprogrammen, die damals neben den Da- ten des Schulbetriebs auch wissenschaftliche Aufsätze enthielten. Wenn er für die Gäste aus Hessen eine kleine Ausstellung zum Eichsfeld und zu Heiligenstadt zusammenstellte, so wohl deshalb, weil er als der beste Kenner der regio- nalen Geschichte galt und Zugriff auf die Archi- valien des Heiligenstädter Stadtarchivs hatte. Zu den Heiligenstädter Kirchen bemerkt das Protokoll, dass sie „ein besonders beliebter Ausflugsort für Hase und die Hannoveraner Gotiker“ waren. Conrad Wilhelm Hase (1818- 1902) begründete in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Hannover eine Architektur- schule, die sich von Klassizismus und Neoba- rock ab- und einer historisierenden Neugotik zuwandte. In Heiligenstadt fanden die Archi- tekten also Material an authentischen goti- schen Bauformen, die sie für ihre modernen St.-Annen-Kapelle in Heiligenstadt. Zeichnung Formen verwendeten und weiterentwickelten. von Walter Rassow. In: Beschreibende Darstel- Quelle: lung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Mitteilungen des Vereins für hessische Geschichte und Kreises Heiligenstadt. Halle 1909, S. 185. Landeskunde 1898, S. 4-6.

Landsteuerzahler aus den adligen Gerichtsdörfern Burgwalde, Schachtebich, Gänseteich, Steinheuterode und Rohrberg im Jahre 1548 von Dr. Helmut Godehardt Für das kurmainzische Amt Rusteberg berück- („Schachtennbech/Minnigerode“, Bl. 31r und sichtigt das Landsteuerregister von 15481 ne- 31v), Gänseteich („Genßteich/Linnsings“, Bl. ben den Steuerzahlern aus den 17 Amtsdörfern 24v), Hauterode („Hauterode/Otto von Kerst- auch die der in diesem Amtsbereich liegenden lingerode“, Bl. 30v) und Rohrberg („Rorberge/ adligen Gerichtsdörfer („Junckhernn Dorffer“), Bodennhausen“, Bl. 26r und 26v). und zwar die aus Burgwalde („Burgwolde/Lin- Vom 30. März 1318 datiert ein Rusteberger sings Lehenn“, Bl. 23r und 23v), Schachtebich Einkünfteverzeichnis, aus dem hervorgeht, 48 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Curdt Schmidt der elter 6 gr. Cilliax Trine 8 gr. Curdt Michell 6 gr. Lorenntz Kaufmann 1 fl. 4 gr. Hans Greite 1 fl. 3 gr. Bastiann Gnackrucke 6 gr. Fabrica ibidem 2 gr. Hanns Meiger 10 gr. 6 d. Schneider Clawes frawe 4 gr. Pancratius Trine 9 gr. 6 d. (Landsteuer aus Schachtebich Hanns Trine 8 gr. 8 d. insgesamt 22 fl. 7 gr. 8 d. Hanns Althornn 7 gr. 6 d. Cristoffer Velmers 4 gr. 3. Steuerzahler aus Gänseteich: Wilhelm Muntzengern 8 gr. 2 d. Hertwiegk Schonnborn 12 gr. Adam Rinnckelieb 8 gr. 8 d. Jorge Helwiegk 8 gr. 2 d. Matties Ritze 6 gr. Hanns Fürstennberger, Inwoner 2 gr. Hanns Beurmann 6 gr. (Landsteuer aus Gänseteich Cristoffer Heinne 4 gr insgesamt 1 fl. 2 gr. 2 d.) Hanns Hesse 4 gr. Hanns Muntzengern 6 gr. 4. Steuerzahler aus Steinheuterode: Idem von der Schenncke 10 gr. Hanns Ditzell der elter 13 gr. 4 d. Tomas Koch 2 gr. Hanns Ditzell der junger 6 gr. 10 d. Hennrich Rudiger 2 gr. Mertenn Scherer 2 gr. Degennhart Hildebrannt 10 gr. Jorge Schnelle 6 gr. Fabrica ibidem 4 gr. Leonnhart Titzell 11 gr. Panncratz Degenharts 4 gr. Heins Fuchs 7 gr. 3 d. Hanns Peters 4 gr. Jacobff Jekels 4 gr. Jacobff Ribeseltzt (?) 2 gr. Jacob Ditzell 10 gr. 4 d. Pflegennhorn 10 gr. 6 d. Valtin Schneeman 1 fl. 12 gr. 4 d. Idem von den schaffenn 1 fl. Heins Schefferknecht 8 gr. Peter Ritze 4 gr. Hanns Schmidt 12 gr. (Landsteuer aus Rohrberg Burghart Kessellepper 7 gr. insgesamt 15 fl. 1 gr. 10 d.) Jacobff Schusseller 4 gr. Anmerkungen (Landsteuer aus Steinheuterode 1 Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt in Magdeburg, [Hauterode] insgesamt 6 fl. 4 gr. 1 d.) Standort Wernigerode: Rep. A 37a, XXVIII Nr. 4. 2 Vogt, Ernst (Bearb.): Regesten der Erzbischöfe von 5. Steuerzahler aus Rohrberg: Mainz. 1. Abteilung, 1. Band (1289-1328), Leipzig Matthies Fogeller 1 fl. 1 gr. 8 d. 1913. Relicta Hans Obernfeldts 3 Schmidt, Aloys (Bearb.): Urkundenbuch des Eichs- und Claus Heissen 1 fl. 13 gr. 4 d. feldes. (UBE) Magdeburg 1933, Reprint mit Ergän- zungen Duderstadt 1997, Urk. Nr. 161 und 184. Idem Claus Heise 8 gr. 4 UBE, Urk. Nr. 233. Curdt Hesse 11 gr. 8 d. 5 Müller, Erhard: Die Ortsnamen des Kreises Heili- Hanns Hesse 1 fl. 1 gr. 6 d. genstadt, 1989, S. 44. Schofferhanns 6 gr. 6 Stimming, Manfred (Bearb.): Mainzer Urkunden- Cristoffer Gnackrucke 7 gr. 2 d. buch. Bd. I Urk. Nr. 296 und UBE, Urk. Nr. 30.

Gebirgsstelzen-Besuch am Werrastrand Ein nicht ganz gewöhnlicher Wintergast von Josef Keppler Sie scheint sehr eitel, die muntere, gelbbäu- Offensichtlich liebt sie die Außenspiegel der chige Gebirgsstelze, die wohl Mitte November dort zeitweilig parkenden Autos als Sitzplatz in der Nähe der Werrabrücke von und Aussichtspunkt, wobei sie keine Typen- überraschend ihren Wintersitz eingerichtet hat. Vorlieben erkennen lässt. Es ist ihr anschei- 50 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Die Nutzung des reichhaltigen Angebotes in dessen störende Exkrementspuren dulden, der Bauern-Hof-Speisekammer und das Ver- bieten recht erfreuliche Voraussetzungen für ständnis von Autohaltern, welche die günsti- ein zu erwartendes Frühlings-Vogelglück, ge Landemöglichkeit auf den Seitenspiegeln wenn beißende Kälte und reichlicher Schnee- nicht verhindern wollen, sondern mit freundli- fall das „Wippsterzchen“ nicht doch noch ver- chem Blick auf den possierlichen Vogel auch treiben.

Welfische Gefühle bei preußischen Untertanen Ein kleiner Beitrag zur Geschichte des Untereichsfeldes von Paul Lauerwald Bei Recherchen zur Geschichte unserer Hei- Landeskriegerverbande und dem Deutschen mat stieß ich auf eine Zeitungsmeldung, die Kriegerbunde erklärt.“ es verdient, veröffentlicht und kommentiert Soweit die Zeitungsmeldung. Es muss schon zu werden. Die „Nordhäuser Zeitung und Ge- für die Mitglieder der beiden Vereine eine neralanzeiger“ 62. Jg. 1909 meldet in ihrer Schande gewesen sein, keine Fahne führen Ausgabe Nr. 136 am Montag, den 14. Juni zu dürfen. Diese wurde ja üblicherweise bei mittags: Umzügen jeglichen Ortes im örtlichen Ge- „Vom Eichsfelde, 12. Juni (Versagung der schehen den Vereinsmitgliedern vorangetra- Fahne). In Werxhausen (Kreis Duderstadt) gen, beim Ableben eines Vereinsmitgliedes wurde am 20. Februar 1897 ein Kriegerverein wurde sie, mit einem Trauerflor versehen, am gegründet, der am 7. März 1898 dem Preußi- Grabe gesenkt. Die Begründung für dieses schen Landeskriegerverbande und dem Deut- Versagen wurde in der noch vorhandenen schen Kriegerbunde angeschlossen wurde. welfischen Gesinnung in beiden Orten ge- Im Sommer 1906 reichte der Vorstand des sehen. Kriegervereins beim Herrn Landrat in Duder- Man muss wissen, dass das welfische Kö- stadt ein Gesuch ein, in dem um Genehmi- nigshaus und das preußische Königs- und gung zur Führung einer Fahne gebeten wur- Kaiserhaus tief verfeindet waren und Preu- de. Bei einer persönlichen Unterredung, die ßen in dem Krieg von 1866 das Königreich der damalige Kriegervereinsvorsitzende im Hannover annektierte und das Territorium Januar 1907 mit dem Landrat hatte, erklär- in eine preußische Provinz verwandelte. Die te dieser, der Kriegerverein in Werxhausen neuen Landesherren des Untereichsfeldes habe ebenso wenig wie der in Langenhagen versuchten mit allen Mitteln die noch vor- (Kr. Duderstadt), der ein gleiches Gesuch handene Anhänglichkeit an das ehemalige eingereicht hatte, irgendwelche Aussicht auf Herrscherhaus zu bekämpfen. Die Mitglieder Genehmigung zur Führung einer Fahne zu der beiden Kriegervereine, die noch aktiv an erhalten, da seine Mitglieder, wie in früheren kriegerischen Handlungen teilgenommen Fällen, so auch wieder bei der letzten Reichs- haben, werden das zum größten Teil sowohl tagswahl dem Baron von Olenhusen, also auf hannoverscher Seite (1866) als auch auf einem Welfen, ihre Stimme gegeben hätten. preußischer Seite (1870/71 im Deutsch-Fran- Denselben Bescheid hat auch der Kriegerver- zösischen Krieg) getan haben. Trotzdem war ein in Langenhagen erhalten, und zwar vom ihre Anhänglichkeit an das untergegangene Regierungspräsidenten in Hildesheim direkt. hannoversche Königreich so groß, dass sie Auf ein am 21. Mai 1907 erneut eingereichtes welfisch gesinnt waren und die Welfenpartei Gesuch beim Vorsitzenden des Südhanno- wählten. verschen Kriegerverbandes, Prof. Dr. Esser in Göttingen, ist jetzt nach zwei Jahren aber- Alfons Nolte geht in seiner vorbildlichen Orts- mals Ablehnung erfolgt. Daraufhin haben die geschichte von Werxhausen1 auch auf den Kriegervereine in Werxhausen und Langenha- Kriegerverein des Dorfes ein, allerdings ohne gen jetzt ihren Austritt aus dem Preußischen diese Details zu kennen. Er schreibt: Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 51

„Der Antrag auf Vereinsgründung vom 3.2.1897 Holstein, am 1. November 1913 und die Ein- wurde mit dem Hinweis stattgegeben, alle Mit- setzung des Ehepaares als Herzog und Her- glieder würden, die Treue zu Kaiser und Reich zogin von Braunschweig. halten. Im Jahre 1913 beantragte der Verein Trotzdem wirft die welfentreue Haltung großer das Führen einer Vereinsfahne beim Regie- Teile der Bevölkerung des Untereichsfeldes rungspräsidenten in Hildesheim. Der Landrat Fragen auf, die bisher nicht ausreichend er- von Duderstadt befürwortete den Antrag mit forscht und geklärt wurden. Die Zugehörigkeit Angabe des Wahlverhaltens der Werxhäu- zum Königreich Hannover währte nur wenig ser bei der Reichstagswahl von 1907 und der mehr als 50 Jahre, nämlich vom Wiener Kon- Landtagswahl von 1912. Im Falle der Reichs- gress bis zum verlorenen Krieg 1866 mit dem tagswahl hatten von 98 Wahlberechtigten 94 Untergang des Königreichs Hannover. Auch ihre Stimme für den Kandidaten der nieder- das hannoversche Königshaus war wie das sächsischen Welfenpartei abgegeben, wie es preußische kein katholisches Herrscherhaus, auch vor 1900 der Fall gewesen ist, da der was vielleicht eine besondere Sympathie Kandidat Hospitant der Zentrumspartei war.“ seitens der katholischen Untereichsfelder Die mehrfache Ablehnung der Berechtigung nach sich gezogen hätte. Das hannoversche zum Führen einer Fahne vor dem erneuten Eichsfeld stand auch nicht im Mittelpunkt des Antrag von 1913 kennt Nolte offensichtlich Interesses des Herrscherhauses, denn die nicht. Er erwähnt auch nicht, ob diesem neu- hannoversche Regierung widmete „ihm nur en Antrag nunmehr stattgegeben wurde. geringe Aufmerksamkeit. Am ehesten schenk- te man in Hannover dem Eichsfeld wegen Denkbar und möglich ist das allerdings, und seiner konfessionellen Sondersituation eine zwar mit der gleichen Begründung, wie vorher gewisse Beachtung.“2 Und trotzdem, mehr als entsprechende Anträge abgelehnt wurden. 40 Jahre, nachdem auch das Untereichsfeld Denn das welfische Fürstenhaus und das preußisch geworden war, gab es noch große preußische Königshaus hatten sich gerade Sympathien für das welfische Fürstenhaus. ausgesöhnt. Sichtbarster Ausdruck war die Vermählung von Herzog Ernst August, dem Sohn von Ernst August Kronprinz von Han- Anmerkungen nover, Herzog von Cumberland und Thyra 1 Nolte, Alfons: Das Dorf Werxhausen und seine Du- Prinzessin von Dänemark, mit Viktoria Luise, derstädter Ratsvorwerke. Duderstadt 1983, S. 195 f. der Tochter Wilhelms II. von Preußen und 2 Aschoff, Hans-Georg: Kirchenfürst im Kaiserreich. Auguste Viktoria, Prinzessin von Schleswig- Georg Kardinal Kopp. Hildesheim o. J. (1987), S. 11 f.

„Unser Eichsfeld“ berichtete vor 100 Jahren Eine Reise von Heiligenstadt nach Mainz vor 250 Jahren von Philipp Knieb (1849-1915) Für uns, die wir im Zeitalter des Dampfes und bunden war. Die kurfürstlichen Beamten des der Elektrizität leben, ist eine Reise von Heili- Eichsfeldes mussten sie von Zeit zu Zeit an- genstadt nach Mainz eine Bagatelle, von der treten, um bei der Regierung Rechenschaft man kaum spricht. Man setzt sich mittags 2 über ihre Verwaltung abzulegen. Welchen Uhr 9 Minuten in den D-Zug und gelangt nach Weg schlugen sie ein? Wie viele Tage ge- siebenstündiger Fahrt abends 9 Uhr 1 Minute brauchten sie zu dieser Reise? Wie hoch be- in Mainz an. Das Fahrgeld beträgt in der drit- liefen sich die Kosten? Das sind Fragen, auf ten Klasse 9,75 Mark. welche wir gern eine genaue Antwort haben möchten. Anders war es vor 100 Jahren und darüber. Da war das eine weite Reise, die mit vielen Sie wird uns vom Vogte des Amtes Ruste- Mühseligkeiten und Gefährlichkeiten ver- berg, Johannes Möring, gegeben, der sich 52 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder im Jahre 1666 nach Mainz begeben musste, brachte. Er hatte also fünf Tage zu dieser Rei- um die Rechnung über die Einnahmen und se gebraucht. Ausgaben seines Amtsbezirkes zu überrei- An Fuhrlohn bezahlte er von Heiligenstadt bis chen und prüfen zu lassen. Diese Rechnung Kassel 1 Gulden 4 Schneeberger (à 12 Pfen- befindet sich jetzt auf dem hiesigen Landrats­ nige), von Kassel bis Frankfurt 4 Gulden 4 amte und wurde mir von dem Landrat Dr. v. Schneeberger, von da bis Mainz 8 ½ Schnee- Christen in dankenswerter Weise zur Einsicht berger, für Herberge und Kost insgesamt 10 überlassen. In ihr hat der genannte Vogt über Gulden 14 Schneeberger 2 Pfennige. seine Reise Buch geführt. Die Rückreise trat er am 22. Juni an. Er be- Er fuhr also am 17. Mai in einem gemieteten diente sich dazu bis Frankfurt einer „Kalesche“ Wagen von Heiligenstadt ab und kam an (1 Gulden 11 Schneeberger 7 Pfennige), ge- demselben Tage bis Bettenhausen bei Kassel langte von da am 23. Juni bis Fulbel, speiste (42 Kilometer in der Luftlinie). Am folgenden am 24. Juni in Butzbach zu Mittag, übernachte- Tage speiste er zu Kassel zu Mittag, miete- te in Metzler, erreichte am Mittage des folgen- te einen Fuhrmann, der ihn bis Frankfurt a. den Tages Kirchhain, am Abende Treysa. Am M. schaffen musste und erreichte an diesem 26. Juni fuhr er über Gudensberg (Mittagsrast) Tage noch Fritzlar (27 Kilometer). Am Mittage bis Kassel, am 27. Juli endlich über Witzenhau- des 19. Mai speiste er zu Treysa (27 Kilome- sen (Mittagsrast) bis . ter) und fuhr dann weiter nach Kirchhain bei Die Gesamtkosten seiner Hin- und Rückreise Marburg (42 Kilometer). Der Mittag des 20. berechnete er auf 48 Gulden 1 Schneeber- Mai sah ihn in Gießen, die Nacht in Butzbach ger 8 Pfennige. Für diesen Preis konnte man (47 Kilometer). Über Friedberg ging dann am damals 24 Malter Korn oder 48 Malter Hafer 21. Mai die Fahrt weiter bis Frankfurt a. M. kaufen! (35 Kilometer). Dort bestieg er am 22. Mai ein Schiff, das ihn wohlbehalten nach Mainz Aus: Unser Eichsfeld 5 (1910), S. 112. Vor 25 Jahren Probleme und Fakten von damals von Wilhelm Hochfeld Anfang des Jahres 1985 hatte der damalige CDU-Mitglieder durch Mitarbeit und Taten in CDU-Kreisverband Mühlhausen zu einer er- der Gesellschaft beweisen sollten, „dass wir weiterten Kreisvorstandssitzung eingeladen. jemand sind.“ Nur zahlendes Mitglied zu sein, Neben den gewählten Vorstandsmitgliedern reiche nicht aus. Im Kreis Mühlhausen hatte nahmen die Ortsvorsitzenden und einige die CDU damals über 1.100 Mitglieder in 35 weitere Mitglieder aus den Ortsgruppen teil. Ortsgruppen. Im Bezirk Erfurt waren es mehr Tagungslokal für die zweitägige Zusammen- als 14.000 Mitglieder in 459 Ortsgruppen. In kunft war das Schulungszentrum des Rates über 200 Gemeinden des Bezirkes Erfurt war des Kreises Mühlhausen in der Eichsfeldge- die CDU nicht organisiert präsent. meinde Heyerode. Im Kreis Mühlhausen hatte die CDU 132 Abge- Als Referenten hatte der Kreisvorstand den ordnete in verschiedenen Volksvertretungen. CDU-Bezirksvorsitzenden Bernhard Schnieber Dazu noch zwei Kernsätze des Tages: „Wir ha- und den Vorsitzenden des Rates de Kreises ben die meisten Funktionen im Kreis Mühlhau- Mühlhausen, Hans Gräbedünkel (SED), ge- sen verloren, weil nicht genug Christen bereit wonnen. Die Ausführungen beider Referenten waren, Verantwortung zu übernehmen.“ Und: orientierten sich erstaunlicherweise nicht un- „Wir sind Sozialisten geworden, aber Christen bedingt am damals üblichen Zeitungsjargon. geblieben.“ Abschließend nannte der CDU- Der Bezirksvorsitzende behandelte in sei- Bezirkschef noch ein paar Aufgaben für das nen Ausführungen zunächst CDU-interne neue Jahr auf Bezirksebene. So sollten im Au- Fragen. Ein Tenor der Tagung war, dass die tomobilwerk Eisenach 75.000 Pkw „Wartburg“ Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 53 gefertigt werden. Für den VEB Mikroelektronik Rund 2.000 Pädagogen gab es im Kreis. Mühlhausen standen 278.000 Schulrechner Hüpstedt und Wendehausen würden einen für die Republik im Plan. Die Bauwirtschaft neuen staatlichen Kindergarten bekommen. des Bezirkes hatte in Berlin 750 und im Bezirk Die militärische Nachwuchsgewinnung sei 12.650 Wohnungen zu bauen. nicht befriedigend. Als problematisch wurde Der Mühlhäuser Ratsvorsitzende, entspricht die Sesshaftmachung und Ansiedlung von dem heutigen Landrat, berichtete über die Er- Ärzten eingeschätzt. Probleme mit der Denk- gebnisse des vergangenen Jahres auf Kreis­ malpflege wurden eingeräumt, weil die For- ebene. So wurden hier 1.100 Tonnen Sauer- derungen oft die Möglichkeiten überstiegen. kirschen und 8.000 Tonnen Äpfel geerntet. Es müsste viel gebaut und saniert werden. Der Plan an Äpfeln, Tomaten und Gurken war Nicht recht glücklich zeigte sich der Kreischef nicht erfüllt worden. Pro Woche verbrauche darüber, dass die Baubetriebe im Kreis (WBK der Kreis mit 92.895 Einwohnern 190 Tonnen und LGM) in Berlin, Erfurt und anderswo ge- Fleisch. 198 Dienstleistungsarten würden be- bunden seien. Die Scheidungsrate mit 220 dient und Handwerk und Tradition gefördert, Scheidungen bei 740 Trauungen sei zu hoch. sofern sie nicht dem staatlichen oder genos- Schließlich ging der Vorsitzende auch auf senschaftlichen Sektor Konkurrenz machten. damals vielfach kritisiertes Mühlhäuser Bier Die Sekundärrohstoffauflagen würden gegen- ein: „Man kann es trinken, aber man muss über dem Vorjahr um eine Monatsposition re- es nicht trinken.“ duziert, weil sie nicht erfüllbar waren.

Der Kampf gegen die Trunksucht von Bertram Strecker Jede alte Kultur hat ein Rauschmittel ent- seitdem man damit begann, durch verschie- wickelt, um Hunger, aber auch Schmerz an denartigste Methoden aus dem Rauschmit- Körper oder Seele erträglicher zu machen. tel ein Super-Rauschmittel zu machen. Nun Die Ureinwohner von Amerika kauten ihre waren selbst viele Einheimische nicht mehr Kokablätter oder rauchten Tabak. Die Chine- fähig, es zu beherrschen. sen und die Orientalen rauchten Opium, die Wir wollen uns hier auf unser Rauschmit- Griechen und Römer tranken Wein. Ebenso tel Nr. 1, den Alkohol, beschränken, in sei- berichtet bereits das Alte Testament über den ner konzentrierten Form, dem Branntwein, Genuss von Wein, aber auch von Rausch- im Volksmund einfach „Schnaps“ genannt. zuständen. Die alten Germanen brauten aus Schon seit Jahrhunderten streitet man, ob Honig ihren Met. Bei der Knappheit des Aus- Schnaps Medizin oder Gift ist. Ich denke, es gangsstoffes wird dieses Getränk sicher nur liegt an der Dosierung. zu besonderen Anlässen verwendet worden sein. Wenn jemand seine Leibschmerzen kurierte, indem er alle paar Stunden einen Teelöffel Erst als man lernte, Gerste anzubauen und voll Boonekamp zu sich nahm, da hat er wohl von deren Überschüssen Bier zu brauen, wird als Medizin gewirkt. Wenn dagegen nach ei- dieses Getränk auch für „gewöhnliche“ Leute ner Sauftour das Bett schwankt wie ein Boot zu haben gewesen sein. Die Menschen hat- auf hoher See bei schwerem Wetter schlin- ten sich in Jahrtausenden an ihre Rauschmit- gerte, dann war es Gift. Noch wird bei Feiern tel und deren Dosierung gewöhnt und konnten nach einem üppigen Mahl das Tablett mit Ver- im Allgemeinen mit ihnen umgehen. Mit zu- dauungsschnäpsen herumgereicht und viele nehmenden Fernreisen lernte man natürlich greifen gern zu. auch die Drogen anderer Kulturkreise kennen und schätzen. Die neuen Drogen aber waren Schnaps spielte beim Militär eine wichtige ungewohnt und für viele nicht beherrschbar. Rolle. Als in früheren Zeiten das kriegfüh- Dieses ist besonders gravierend geworden, rende Militär sich von erpressten Abgaben Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 55 der Völlerei (§§ 33, 75 der Gewerbeordnung) einstimmung mit den Herren Geistlichen u. zu warnen, daß sie keinen Lehrling und keinen Gemeinde-Kirchenräten ihres Bezirkes vorzu- jungen Menschen im Alter von 14-17 Jahren gehen und darauf hinzuwirken, daß Anzeige ohne Begleitung ihrer Meister oder Eltern in in dieser Richtung seitens der geistlichen Be- ihren Lokalen dulden und denselben weder hörde gestellte Anträge möglichst entgegen- Bier noch Branntwein verabreichen, um nicht kommende Berücksichtigung und Unterstüt- den Leichtsinn und der Vergnügungssucht u. zung erfahren. die Völlerei der Jugend zu befördern. Der Regierungspräsident 4. muß in erster Linie an den Verhältnissen gez. von Brauchitsch näher stehenden Lokal Behörden überlassen bleiben. Quellen: Auch wird es sich in vielen Fällen empfehlen, - Diverse Dokumente im Pfarrarchiv Helmsdorf. nach Beratung und in gründlichster Über- - Chronik von Bickenriede.

Von Lindau bis zur Warte bei Hüpstedt Eine alte Geleitstraße durch das Eichsfeld von Otto Gorsler Über Braunschweig, Goslar, Osterode kom- graben, der heute in der Ortslage liegt. Der mend, erreicht die alte Geleit- und Zollstraße Weg führte weiter an der Ohne entlang durch bei Lindau das Eichsfeld. Der Weg führt dann den Steinweg. Der romanische Wehr- oder über Gieboldehausen, Duderstadt, an der Wartturm musste 1835 dem an derselben Wehnder oder auch Tastunger Warte vorbei Stelle erbauten Kirchturm weichen. Sicher- durch Wintzingerode nach Worbis. Hier stand lich ist hier ein Zusammenhang von Turm einst eine Nikolauskapelle, später ist hier die und Straße zu finden. Am Ende des Stein- Stadtkirche erbaut worden. Sankt Nikolaus ist weges stand einst das Zollhaus, vom jetzi- der Patron der reisenden Kaufleute. gen Besitzer hervorragend restauriert. Die Im Bereich des Eichsfelder Kessels ist der vom eichsfeldischen Hüpstedt herkommen- Verlauf dieser Straße noch zu verfolgen. Kurz den Fuhrwerke mussten erst die hannover- vor findet man dann den Hohl- sche Exklave Rüdigershagen passieren, um in Niederorschel ihre Ware zu verzollen. Im Türkensteuerregister von 1542 wird Hans Hellrung der Zöllner erwähnt. In diesem Zollhaus wurde 1749 auch eine Poststation eingerichtet. Für Post und Zoll war dann der kurmainzische Schult- heiß zuständig. Über den Weg, den damals die Post verfolgte, be- richtet „Unser Eichs- feld“ im Januarheft 1935.1 Im April 1688 wurde Charakteristischer Hohlweg. Düster- oder Finstertalweg zwischen Rüdi- die Verbindung zwi- gershagen und Hüpstedt. schen Langensalza 56 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

boldehausen nach Northeim, wo sie gegen zehn Uhr ankam. In seiner Chronik von Niederorschel schreibt Philipp Knieb, dass 1749 in Niederorschel eine Post-Zweigstelle eingerichtet wurde. Zu Fuß kam der Bote viermal die Woche von Du- derstadt und montags von Heiligenstadt. Von hier konnten die Briefe, die von Mühlhausen kamen, nach Heiligenstadt gebracht werden. Die schwierigste Wegstrecke hierbei war die Überquerung des Düns. Hier waren über hundert Meter Höhenunterschied zu bewälti- gen, was ohne Vorspann nicht denkbar war. Es mussten noch Zugtiere zur Überwindung der Steigung zu Hilfe genommen werden. Abwärts war der Weg genauso gefahrvoll. Bei einem beladenen Wagen musste dann Einer von einst 89 hannoverschen Grenzsteinen ein „Vorgelege“ benutzt werden. Dieses war um die Gemarkung von Rüdigershagen. ein starkes Flacheisen, welches an seiner Un- terseite stark angeraut war. Das hintere Rad und Northeim hergestellt. Von Langensalza oder beide Räder wurden auf diesen Hemm- ging die Post Donnerstagfrüh nach Erfurt und schuh gefahren, welcher am vorderen Teil blieb dort über Nacht. Freitagmittag ging die des Wagens mit einer Kette befestigt war. Der Postkutsche zurück nach Langensalza und Fahrweg wurde durch diesen Bremsvorgang fuhr Samstag ab ein Uhr mittags in Richtung aufgeraut, und es entstanden bei Gefälle die Northeim. Sie blieb über Nacht in Mühlhau- mehr oder weniger tiefen Hohlwege. sen im „Bären“. Sonntagfrüh um sechs Uhr ging sie dann in Mühlhausen ab und war zu Anmerkung Mittag in Worbis, fuhr dann weiter nach Du- 1 Vgl. Rode, Robert: Als die Postkutsche noch übers derstadt, wo sie gegen drei Uhr eintraf. Mon- Eichsfeld fuhr. In: Unser Eichsfeld 30 (1935), S. tagfrüh um fünf Uhr ging die Fahrt über Gie- 1-13.

Schlagzeilen der Eichsfeldgeschichte Heiligenstädter Fastnacht mit Mühlhäuser Stadtmusik von Peter Anhalt Es ist hinreichend bekannt, dass im 19. Jahr- blamieren, hatte der Vorsteher dieser Stadt- hundert in Heiligenstadt gern gefeiert wurde. musikanten mehrere Proben angesetzt, in de- Besonders beliebt waren Feierlichkeiten in nen ältere, schon öfter gespielte, anspruchs- der Fastnachtszeit. 1836 hatten die Heiligen- volle Stücke wiederholt und ein neues Stück städter zu einem Ball sogar eine Musikkapelle eingeübt werden sollten. aus Mühlhausen engagiert. Doch nicht eine Als neues Stück wählte der Orchesterleiter C. einfache Laiengruppe, sondern Berufsmusi- Nebrich eine moderne Komposition des ita- ker, die aus acht Musikern bestehende Stadt- lienischen Starkomponisten Vincenzo Bellini musikkapelle von Mühlhausen, sollte es sein. (1801-1835) aus. Doch diese Auswahl sollte Trotz des eigentlich lustigen Anlasses nah- zu unerwartetem Ärger führen. Die Stadtmu- men die Mühlhäuser Musiker ihre Sache siker stritten sich, wie schnell das Stück zu ernst. Um sich in der Nachbarstadt nicht zu spielen sei. Der ältere Orchestervorsteher Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 57 wollte es langsam vortragen, unter anderem Ob die lustigen Heiligenstädter zum Fast- auch, um den Fähigkeiten seiner Musiker nachtsvergnügen am 14. Februar 1836 das gerecht zu werden. Doch der junge Musi- anspruchsvolle Musikstück Vincenzo Bellinis ker G. Schollmeyer bestand darauf, dass es würdigen konnten und ihnen der wahrschein- schneller zu spielen sei. Der folgende, tem- lich etwas zu langsame Vortrag auffiel, sei peramentvoll geführte Musikantenstreit führte dahingestellt. dazu, dass sich schließlich der Mühlhäuser Anmerkungen Magistrat mit dieser Sache beschäftigen 1 1 Stadtarchiv Mühlhausen: 11/401/1 Band 4: Be- musste. Letztendlich verließ der begabte Mu- schwerde des Stadtmusikvorstehers Nebrich beim siker Schollmeyer Mühlhausen und machte Magistrat vom 20. Februar 1836. in Aachen als Musikdirektor des 34. Linien- 2 Ebd., Brief von G. Schollmeyer an den Bürgermeis- Infanterieregiments Karriere.2 ter zu Mühlhausen vom 1.4.1841.

Strafen und Zahlungsmoral im 16. Jahrhundert von Heike Bilgenroth-Barke

Weggezogen, weggelaufen, um Erlass ge- Praxis, bei Gesuchen um Strafminderung beten - die Duderstädter ließen sich im 16. oder Straferlass die soziale und finanzielle Jahrhundert einiges einfallen, damit sie ihre Situation des Übeltäters zu berücksichtigen. Strafgelder für kleine Verstöße gegen die Sta- Laut Strafbuch wurde Hans Knippingk, der tuten nicht bezahlen mussten. Ganz gleich ob seine Schweine auf fremde Felder getrieben Ratsherr, Handwerker oder Bauer, die Zah- hatte, das Strafgeld mit den Worten erlassen lungsmoral war nicht besonders gut. „ist vorarmeth“. Ebenso wurde verfahren, wenn die Missetäter „in armode gestorven“ Hatten die Bäcker zu kleine Brötchen ge- (verarmt gestorben) waren - oder die Erben backen, wurde bei Feierlichkeiten zu wild mussten dafür aufkommen. Ein schwerer getanzt oder jemand in eine Schlägerei ver- Schicksalsschlag wie ein Großfeuer galt wickelt, wurden diese Vergehen vom Rats- ebenfalls als Grund für den Straferlass. gericht mit einer Geldbuße geahndet. Dies galt auch, wenn Kühe, Schafe, Ziegen und Belegt ist aber auch der Fall von Michel June- Pferde auf fremde Weiden getrieben wurden mann, dem angedroht wurde, die Strafe „ane und sich dort das frische Gras schmecken lie- gnade und behelp“ zu verdoppeln, wenn er ßen. Für diese und andere Fehltritte der Bür- nicht innerhalb einer Frist von 14 Tagen sein ger hatte das Ratsgericht einheitliche Straf- Strafgeld entrichten würde. Philippus Morick gelder festgelegt, die für alle Bewohner - ob hat die Stadt verlassen, nachdem er erklärt arm oder reich - galten. Alle Vergehen wurden hat, dass er sein Strafgeld nicht bezahlen wol- zusammen mit dem Strafgeld und den Zah- le. Auch andere, wie Pancratius Kopmann, lungseingängen schriftlich festgehalten. sind weggezogen oder weggelaufen, wie Hans Theypell, ohne ihre Schulden beim Rat Bezahlen konnten die Duderstädter und die beglichen zu haben. Bewohner der umliegenden Dörfer die Stra- In den meisten Fällen ging der soziale Um- fen mit Geld oder mit Naturalien wie Fischen, gang mit den Strafgeldern wohl zu Lasten des Hafer oder Korn. Frauen zahlten meist mit Rates, der am Ende eines jeden Jahres mit Leinwand. Es war auch möglich, die Strafen dem Vogt vom Rusteberg abrechnen muss- abzuarbeiten, indem man mit dem Wagen te. Eingenommen hat der Rat in den Jahren Fahrdienste für den Rat leistete oder Stroh 1530 bis 1545 lediglich etwa die Hälfte der schnitt. anfallenden Strafgelder, also etwa den Anteil, Konnten die Strafgelder nicht auf einmal ge- den der Vogt vom Rusteberg beanspruchte. zahlt werden, vereinbarte man Ratenzahlun- Demnach blieb von den Strafgeldern für die gen. In der frühen Neuzeit war es gängige Stadtkasse meist nicht viel übrig. 58 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Das historische Eichsfeldfoto

Rüdigershagen. Das Gebäude des Gasthauses „König von Preußen“, davor ein Bus der Firma Otto Perlitz, Hundeshagen. Aufnahme aus den 1920er-Jahren. Sammlung Paul Lauerwald.

Rüdigershagen. Das Gebäude des Ritterguts vom Hagen. Das Gebäude wurde 1984 in einer Nacht- und Nebelaktion im Zusammenhang mit den Vorbereitungen des Besuchs des jemeniti- schen Ministerpräsidenten im Zementwerk Deuna abgerissen. Aufnahme aus den 1920er-Jahren. Sammlung Paul Lauerwald. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 59

Eichsfelder Persönlichkeiten Alfred Westphal Heiligenstädter Abiturient als Vater der modernen Mathematik Japans von Anne Severin In das Opfermann‘sche Werk „Gestalten eigentumslisten (z. des Eichsfeldes - Ein biographisches Lexi- B. Feuerassekuranz- kon“ aufgenommen zu werden, hätte sicher Listen) nachweisen, auch eine für das Eichsfeld bis jetzt eher die zunächst eine unbekannte bzw. weniger beachtete Persön- der wenigen Quellen lichkeit verdient. Es handelt sich hierbei um über die Einwohner Alfred Friedrich Julius Westphal. Der folgen- von Heiligenstadt in de kurze Überblick über seine Vita vermag der Historie bilden. zwar nur ansatzweise ein Bild über Westphal Westphal zog es zu geben, kann aber als Einstieg zunächst 1873 nach Japan - ausreichen. Vorwegzunehmen sei allerdings wobei die Umstände noch, dass den Anstoß zur Beschäftigung mit hierzu bisher auch Westphal eine kürzlich das Stadtarchiv Heili- noch nicht geklärt Prof. Alfred Westphal Anfang der 20er-Jahre. genstadt erreichende Anfrage aus Japan gab. wurden - und lehrte Alle drei Bilder stellte einige Jahre an der Alfred Friedrich Julius Westphal wurde am der Tourismusverband 1 Universität von Tokio 1. August 1850 in Leutesdorf (Neuwied) am Kyffhäuser e. V. freund- Rhein geboren. Nachweislich besuchte er das Mathematik. Er gilt lichst zur Verfügung. Heiligenstädter Gymnasium in der Kollegien- heute als Vater der gasse (das ehemalige Jesuitenkolleg) in den modernen Mathematik Japans.4 Er verfasste Jahren 1861 bis 1869. Das Gymnasium verließ in dieser Zeit mehrere Beiträge zur Mathema- Alfred Westphal als erfolgreicher Abiturient.2 tik in Japan und beschäftigte sich intensiv mit Bemerkenswert ist, dass zu jener Zeit mehr der chinesisch-japanischen Rechenmaschine als die Hälfte der Schüler des Gymnasiums (Abakus), dem sog. Swan-pan bzw. Suan- Auswärtige bildeten, meist aus näheren Orten. pan.5 In China wurde der Suan-pan universell Welche Umstände Westphal von seinem für die Zwecke von Berechnungen verwendet. Geburtsort am Rhein auf das Gymnasium in Auf deutschem Boden engagierte sich West- Heiligenstadt verschlugen, ließen sich bis- phal auf ganz anderem Gebiet. Ab 1870 war her nicht klären. Zunächst war anzunehmen, er als Kriegsfreiwilliger gemeldet, später dann dass Westphal während seiner Gymnasialzeit Hauptmann der Reserve und Major der Land- in Heiligenstadt Unterkunft im Bischöflichen wehr. Im Ersten Weltkrieg war Westphal im Knaben-Konvikt fand, welches eigens für die Kriegspresseamt tätig. auswärtigen Schüler im Jahr 1857 eingerich- Er arbeitete weiterhin als Abteilungsvorsteher tet worden war, um auch diesen den Besuch am Geodätischen Institut auf dem Telegra- des Gymnasiums zu ermöglichen. Aber ein phenberge bei Potsdam. Sein Aufgabenbe- Vergleich der Namenslisten der Abiturienten reich umfasste die Wasserbeobachtung (Pe- 3 jener Anstalt mit der Namensliste der Schü- gelstandskontrolle) an den deutschen Küsten. ler des Königlich Katholischen Gymnasiums Auch hierzu verfasste Westphal in den 1880er führte in diesen Fall zu keiner Übereinstim- und 1890er-Jahren einige empirische Aufsätze. mung. Also muss Westphal in dieser Zeit mit seiner Familie oder zumindest bei einem Ver- 1893 erhielt er für seine langjährigen Ver- wandten in Heiligenstadt gelebt haben. Leider dienste als Redakteur der „Zeitschrift für Ins- lässt sich der Name Westphal für Heiligen- trumentenkunde“ den Professorentitel. stadt in den 60er-Jahren des 19. Jahrhun- Über den Vorsitz im „Verein ehemaliger Ka- derts bisher nicht durch vorhandene Haus- meraden des 2. (Pommerschen) Armee- 62 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

· Winkel und Seitengleichungen, Publication schrift zum 50-jährigen Jubiläum, Heiligenstadt des Königl.-Preuss. Geodätischen Instituts, 1907, Anhang S. 111 f. sowie Anm. 2. Berlin 1880. 4 Siehe Anm. 1. 5 Smith, David Eugene: Mikami, Yoshio: A History of Japanese Mathematics. New York 2007, S. 33. Anmerkungen 6 Arndt, Ludwig: Militärvereine in Norddeutschland: 1 Information von Takeshi Ozawa, Tokio (Physiker und Vereinsleben, Abzeichen, Auszeichnungen, Denk- Mitglied der Japanischen Gesellschaft für Geschich- mäler, Norderstedt 2008, S. 125. te der Wissenschaften). 7 Büsch, Otto: Neugebauer, Wolfgang: Handbuch der 2 Pabst, K.: Verzeichnis der Schüler des Staatl. ka- preussischen Geschichte. Vom Kaiserreich zum 20. thol. Gymnasiums zu Heiligenstadt. Umfassend die Jahrhundert. Berlin 1992, S. 443. Zeit von 1805 bis 1929. Hg. anlässlich der Einwei- 8 Arndt: Militärvereine (Anm. 6), S. 59. hung des neuen Gymnasialgebäudes am 21.-23. Mai 1929, Heiligenstadt 1929. 9 Ebd., S. 125. 3 Knieb, Philipp: Wetzel, Heinrich: Das Bischöfliche 10 Ebd., S. 155 f. Seminarium Bonificanum zu Heiligenstadt. Fest- 11 Ebd., S. 127.

Wir gratulieren Pfarrer Joachim Ernst wurde 85 Jahre Sein 85. Lebensjahr vollendete am Mittwoch, Hannover, Oste­rode dem 6. Januar, Pfarrer i. R. Joachim Ernst. und Göttingen. Seit Ein Drittel der Zeit seines priesterlichen 1992 lebt Pfarrer Wirkens verbrachte er im Eichsfeld. Im Ru- Ernst in Duderstadt, hestand erst sei ihm nach eigenen Worten wo er bis vor wenigen bewusst geworden, „wie wichtig es mir war, Wochen in der Seel- eine Heimat in der Gemeinde zu finden.“ sorge aushalf. Vor Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1953 trat allem im St.-Martini- der gebürtige Hamburger seine erste Kap- Krankenhaus zeleb- lansstelle in Duderstadt an. Es folgten seel- rierte er regelmäßig sorgliche Tätigkeiten in Nörten-Hardenberg, die heilige Messe. In Foto: Germeshausen

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Treue verbunden waren ihm dort die beiden Geistlichen zusammen als Ministranten am Messdiener, Gebrüder Jankowski, die bei- Altar standen. de auch im gesetzten Alter noch mit dem Gerhard Germeshausen

Bildhauer Werner Löwe feierte 60. Geburtstag Der Bildhauer Werner Löwe aus Heiligenstadt hinterließ überall in Thüringen seine künst- lerischen Spuren. Am 16. Januar wurde er 60. Aus der kleinen Kurstadt ist Werner Löwe ebenso wenig wegzudenken wie Theodor Storm. Als der Bildhauer, gebürtig aus Dres- den, 1988 die zwei Meter hohe Plastik des Schriftstellers vor dem Literaturmuseum in Heiligenstadt platzierte, ahnte er nicht, dass sie zu seinem 60. Geburtstag das Wahrzei- chen der Stadt schlechthin sein würde. Im Umkreis weniger Meter finden sich eine Hand voll weiterer Löwe-Werke, der Spie- gelbrunnen, der Puppenspieler aus Storms Novelle „Pole Poppenspäler“, sein erstes Werk: eine riesige Tafel zur Geschichte des Eichsfeldes, der „Zeitungsleser“ sowie auch TA-Foto: E. Jüngel die jüngste Arbeit, ein Denkmal für die erste Wende-Demo hier. „Doch der Storm ist mein blocks, ein Jenaer Forschungsinstitut stellte Hauptwerk“, sagt der Jubilar. Er stieß ihm zwei Bronzeplastiken auf, die die Wissen- die Tür in den Westen auf. Im Sterbeort des schaften symbolisieren. Eine lebensgroße Schriftstellers, in Schleswig- Holstein, gibt es Maria mit zwei Kindern schuf der Künstler für heute einen sitzenden Storm. Man war be- die Stadt Wadersloh bei Lippstadt. geistert von der Arbeit des Mannes, der 1980 von Sachsen nach Heiligenstadt gekommen Aktuell widmet sich der heute 60-Jährige war. zunehmend dem Fertigen von Collagen und Grafiken. Eine Auswahl ist ab 14. Februar im Viele Städte schmücken sich mit Werken des Heiligenstädter Literaturmuseum zu sehen. Bildhauers. In Mühlhausen steht eine lebens- Thomas Müller große Plastik für Johann August Röbling, am Nordhäuser Pferdemarkt hängen vier Tafeln Mit freundlicher Genehmigung aus: Thüringer über den Hauseingängen eines DDR-Wohn- Allgemeine vom 16.1.2010.

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Berichte aus dem Eichsfeld

aus Meldungen der Thüringer/Eichsfelder Allgemeine, Thüringer/Mühlhäuser Allgemeine, ­Thüringische Landeszeitung/Eichsfelder Tageblatt, Eichsfelder Tageblatt (Duderstadt) zusammengestellt von Edgar Rademacher

Arenshausen. Drei Jahre nach seiner Freigabe Als neue Attraktionen sollen in diesem Jahr auf gab es im Heidkopftunnel den ersten realen Brand. Gut Herbigshagen ein dreistöckiges Weidenhaus, An einem mit Apfelsaft beladenen Lkw brannten in ein Marderpfad mit Kletterparcours sowie der der Nacht zum 5. Januar die Reifen. Mehrere Weh- Nachbau des Baumhauses aus dem Kinderkanal ren waren im Einsatz. Der Tunnel war zeitweise in des Fernsehens (Kika) entstehen. beiden Richtungen gesperrt. Der Malteser-Fachschule wurde im Dezember von In Freude und Dankbarkeit konnten im November der Landesschulbehörde der Titel „Ergänzungs- hier Gerda und Otmar Gerling ihre diamantene schule Alltags- und Demenzbegleiter“ zuerkannt. Hochzeit im Kreise ihrer Gäste feiern. Damit wird ein bundesweit einmaliger Ausbil- Bilshausen. Seit 19 Jahren spielt das Polizei- dungsgang gewürdigt. musikkorps Niedersachsen im Pfarrheimsaal zur Sechs große Tafelgemälde, die der Berliner Maler Freude der Besucher. Dieses Mal konnte Pfarrer Knottnerus-Meyer 1929 zur 1000-Jahr-Feier von Michael Lerche das Ensemble zur Vorweihnachts- Duderstadt geschaffen hatte, wurden kurz vor Jah- feier der Pfarrgemeinde am 15. Dezember willkom- resende auf dem Boden des Stadthauses wieder- men heißen. gefunden. Im Januar wurden die in Vergessenheit . In Dankbarkeit und Freude konnten geratenen Kunstwerke in einer zweiwöchigen Aus- Hildegard und Bernhard Koch im November hier stellung im Großen Rathaussaal der Öffentlichkeit mit vielen Gästen ihre diamantene Hochzeit feiern. präsentiert. . In Anwesenheit von Bundesver- Mit 50 Nistkästen, die Duderstädter Schüler ange- kehrsminister Peter Ramsauer und Thüringens Mi- fertigt haben, sollen Blaumeisen auf den Wall ge- nisterpräsidentin Christine Lieberknecht sowie der lockt werden, die die Miniermotten in den dortigen Verkehrsminister von Niedersachsen und Sachsen- Kastanienbäumen dezimieren sollen. Anhalt wurde am 22. Dezember das letzte Teilstück Eichsfeld. Den Ehrenbrief des Freistaates Thürin- der Autobahn A 38 dem Verkehr übergeben. Das gen für ehrenamtliches Engagement erhielten am letzte Stück - Breitenworbis-Bleicherode - ist 12 Ki- 12. Dezember in Erfurt 29 Thüringer, darunter vier lometer lang und kostete rund 148 Millionen Euro. Eichsfelder: Helga Beykirch aus Niederorschel, Die gesamte A 38 ist 186,6 Kilometer lang und hat Rudolf Senger aus Burgwalde, Lisa Wand aus 1,3 Milliarden Euro gekostet. Die Gesamtbauzeit Breitenworbis und Jutta Liebelt aus . betrug 14 Jahre. Die A 38 hat 25 Anschlussstellen Während das Obereichsfeld im vergangenen Jahr und führt über 200 Brücken, darunter 18 Großbrü- seinen deutlichen Anstieg der Gästezahlen ver- cken. Die beiden Tunnel der Autobahn liegen im buchen konnte, gab es im Altkreis Duderstadt nur Eichsfeld. Der Heidkopftunnel ist 1.724 Meter und geringe Zuwächse. der Höllbergtunnel 885 Meter lang. Deuna. Im Dezember konnte die Sanierung der Gemeindeschänke abgeschlossen werden. Auch wurde der neue Kinderspielplatz fertiggestellt. Duderstadt. Die Stadt will fünf Millionen Euro in den Ausbau des Rathauses und in die Umgestal- tung des Westerturmensembles investieren mit der Zielsetzung, die Gebäudekomplexe zu einem touristischen Projekt zusammenzufassen und kul- turhistorisch aufzuwerten. Eine Förderzusage über knapp zwei Millionen Euro für das Projekt ging kurz vor Jahresende ein. Die Spitze des Niedersächsischen Landtages be- suchte im Dezember Duderstadt und das Grenz- Sternsinger waren Anfang des neuen Jahres über- landmuseum. all im Eichsfeld unterwegs. 68 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Kirche, Kultur und Traditionen

Sternsinger im Eichsfeld waren besonders erfolgreich Etwa 1.500 Mädchen und Jungen, als Hl. drei Könige verkleidet, hatten sich Anfang Janu- ar auf den Weg gemacht, um als Sternsin- ger den Segen in die Häuser zu tragen und gleichzeitig um Geldspenden für Kinder in der sogenannten Dritten Welt zu erbitten. In Obernfeld (unser Foto in der St.-Blasiuskir- che) waren 34 Kinder unterwegs. Ihr Einsatz hatte sich gelohnt. Insgesamt 2.157,- Euro ka- men an Spendengeldern zusammen. Kathrin Lenker war eine der Mütter, die die jungen Dreikönigssinger begleitete. Sie weist be- sonders darauf hin, dass der Erlös nicht nur für Kinder im Senegal gedacht ist. Vielmehr sind an die 3.000 Objekte eingeplant. „Kinder finden neue Wege“, so das Motto der Aktion, Sternsinger in Obernfeld. Foto: Pförtner die Kinder in aller Welt miteinander ideell und materiell verbinden. Gerhard Germeshausen

Aus den Eichsfelder Vereinen

Zisternen und Brunnen weist ausdrücklich darauf hin, dass auch die bekannten blauen Säcke angenommen werden. sorgen für sauberes Wasser Darüber hinaus können Sammelsäcke kosten- Aus verschmutzten Tümpeln beziehen die meisten los im Pfarrheim in Duderstadt sowie bei Klaus Menschen in Nordost-Brasilien ihr Trinkwasser. Brune, Auf der Klappe 32, und Herbert Wolf, Kilometerlange Märsche müssen zurückgelegt Klingenburgweg 8, abgeholt werden. Geeigne- werden, um dieses Wasser heranzuschleppen. te Sammelstücke sind: Kleidung, Unterwäsche, Zur Lösung dieses Problems tragen seit vielen Federbetten, Woll- und Strickwaren, Hüte und Jahren Kolpingfamilien des Untereichsfeldes bei, paarweise zusammengebundene Schuhe. Nicht indem sie einmal jährlich eine große Gebraucht- in die Sammlung gehören: Lumpen, Stoff- und kleidersammlung veranstalten. Mit dem Erlös aus Textilreste, Schneidereiabfall oder auch Matrat- dieser Sammlung werden Zisternen errichtet, die zen. Gerhard Germeshausen das Leben in der Trockenregion erleichtern. Da- mit will das Kolpingwerk in Ceará dazu beitragen, Bochum. Am 10. Januar 2010 trafen sich die während der Regenperiode einwandfreies Was- Mitglieder des Eichsfelder Vereins Bochum zur ser zu sammeln. Aber auch die beteiligten Kol- Monatsversammlung. Der Tag begann bereits pingfamilien selbst gehen dabei nicht leer aus. Ein nachmittags mit der Krippenandacht in Reckling- Teil aus dem Erlös der gesammelten Kleidungs- hausen-Stuckenbusch, die in diesem Jahr zum 80. stücke fließt der Bildungsarbeit von Kolping im Mal durchgeführt wurde. Der Vorsitzende Wilfried Eichsfeld zu. Insgesamt 21 Kolpingfamilien sind Gödeke wünschte allen Mitgliedern zu Beginn an der Kleidersammlung am Samstag, 20. März der Versammlung ein frohes und gesegnetes beteiligt. Ab 8 Uhr werden die Plastikbehältnisse Jahr 2010. Erste Vorbereitungen für die Wallfahrt mit den gebrauchten Kleidungsstücken abgeholt. nach Bochum-Stiepel wurden bereits besprochen. Eine Ausnahme bildet Duderstadt. Hier werden in Weiterhin verlas Wilfried Gödeke auch das Rund- der Zeit von 9 bis 11 Uhr vor dem Pfarrheim bei schreiben des Bundesvorsitzenden Erich Anhalt. der Oberkirche die Säcke mit gebrauchten Tex- Darin bittet dieser unter anderem auch alle Eichs- tilien entgegengenommen. Der Vorsitzende des felder Vereine, Dokumente, Bild- und Textmateri- Kolpingbezirks Untereichsfeld, Walter Schum, al für die Festschrift zum 100-jährigen Bestehen 70 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

zenberger, * 18.12.1750, E.. Joh. Martin u. Elisa- Ahnenbörse beth Schwarzenberger. Anna Schliter, Witwe, † 06.09.1737 , nahe 80 J. Christian Schuchardt, Ortsfremde im Kirchenbuch von Seulingen (Fort- Krebeck, † 18.11.1759, 66 J. Maria Elisabeth setzung aus EHZ Heft 1/2010): Schmidt, *09.06.1678, V.: Balthasar Schmidt, ein Maria Elisabeth Schmalstich, * 06.01.1683, V.: Fremdling. Georg Adam Schmidt, *27.04.1708, Hans Schmalstich, Esplingerode. Johann Chris- E.: Soldat Christoph Schmidt u. Maria Elisabeth. toph Schmalstich, * 14.02.1683, V.: Andreas Johann Schmidt, † 01.03.1881 in Krefeld, E.: Sam- metschneidermeister Joh. Schmidt u. Juliana Helm- Schmalstich, Esplingerode. Joachim Schmalstich, rich. Karoline Schmidt, led., luth., † 20.12.1887, 66 ∞ 24.04.1683 Margaretha Burchardt. Katharina J. 9 Mon. 1 Tg. Heinrich Friedrich Schmidt, verh., Schmalstick, † 20.06.1699, 16 J. Maria Elisabeth Ackerknecht, luth., † 30.01.1889, 38 J. 6 Mon. 23 Tg. Schornsteinfeger, * 01.10.1686, V.: Sebastian Karl Schmidt, Handwerksbursche, Bernburg, luth., Schornsteinfeger, vagus (Fahrender). Anna Mar- † 25.07.1902, erstochen von einem Reisegefährten garetha Sponsell/Sponseil, * 24.03.1694, illegitim, im Stalle der Gemeindewirtschaft, der Pastor von V.: Franz Sponsell, Duderstadt, ∞ 11.01.1721 in Seu- Landolfshausen hat ihn in Seulingen beerdigt. Franz lingen Joh. Christian Ludwig Keune, Landolfshau- Joseph Schmalstig, illegitim, † 22.06.1788. Peter sen. Heinrich Schwedhelm, fil. Martin, Mingerode, Franz Steckel, Meister, Witwer, Lindau, 27 J., V.: ∞ 19.06.1708 Anna Wucherpfennig, * 20.02.1672 fil. Schreiner Christoph Steckel, ∞ 07.02.1839 Maria Valentin. Andreas Schuchart, Witwer, Giebolde- Anna Wucherpfennig, * 21.10.1815. Sophi Sicken- hausen, ∞ 14.08.1703 Anna Margaretha Lange, * rodt, * 15.01.1875, E.: Liborius Sickenrodt u. Anna 29.05.1668, fil. Valentin. Joh. ChristophSprengst - Maria Tornwend. Anna Elisabeth Stürzekarn, geb. berg, Niehausen, ∞ 15.12.1700 Katharina Margare- Engelhardt, Witwe aus Bodensee, † 28.01.1866, tha Nikolai, Osterode. Joh. Peter Schenkewalt, Seulingen, E.: Schneider Christoph Engelhardt u. Neuendorf, † 10.06.1737, ∞ 21.11.1702 Anna Maria Magdalena Gottschalk, Bodensee. Joseph Sorha- Otto,fil. Georg. SimonSpangenberg ,* 18.08.1685, ge, Pfarrer, 50 J. 6 Mon. 19 Tg., † 16.06.1896, Seu- V.: Dietrich Spangenberg, Duderstadt. Wentzell lingen, E.: Schmied Heinrich Sorhagen u. Regina Schneydre, Schönefeld, ∞ 21.02.1667 Anna Doro- Knöchelmann, Krebeck. Philipp Schneider, Futter- thea Sternberg, Breitenbach. Johannes Schrader, knecht auf Rickenrode, † 22.09.1904, Rickenrode, Wollbrandshausen, ∞ 18.05.1689 Katharina Rust. E.. Taglöhner Heinrich Schneider u. A. M. Benedix, Johann Heinrich Schicke, Helmsdorf, E.: Martin u. Kella. Theresa Schachtebeck, Ehefrau des Mül- Anna Margaretha Schicke, ∞ 1717 Anna Dorothea lers Christoph Schachtebeck in der Grundmühle Germershausen, *04.11.1692, fil. Andreas. Maria bei Falkenhagen, Tochter des Arbeiters Joachim Christina Schrader, * 13.11.1710, E.: Andreas u. Waldmann u. Margaretha Stolze, † 21.01.1888, 38. Kath. Elisabeth Schrader, Wollbrandshausen. Do- j. 8 Tg., * 13.01.1850, † Falkenhagen rothea Schrader, Wollbrandshausen, † 07.06.1732, Anfragen und Hinweise bitte an Alois Scholz, 80 J. Jakob Schug, Frankenthal, ∞ 04.11.1740 Anna Taschenberg 3, 99734 Nordhausen, Tel. 03631- Dorothea Giesler, Grone. Maria Elisabeth Schwar- 998038, E-Mail: [email protected] Kennen Sie das Eichsfeld?

Liebe Leserinnen und Leser, In anderen Gegenden, z. B. um Langensalza, wur- dieses Mal wird ein ganz bestimmter (Namens-) den in den Fluren der Bauernhäuser alte Tontöpfe Tag in diesem Monat Februar gesucht, mit dem in zertrümmert. Diese Bräuche voller Schabernacks früherer Zeit ein vielseitiges Brauchtum verbunden wurden im Eichsfeld bis ins erste Drittel des ver- war. Dazu gehörte zum Beispiel das Nisteln. gangenen Jahrhunderts gepflegt. Hierbei wurden Hülsenfrüchte, Getreide, Flachs- Wenn Sie den gesuchten Tag noch nicht wissen, knoten oder Leinsamen mit Häcksel vermischt, finden sie ihn in der Aneinanderreihung der jeweils manchmal auch mit Asche oder Spreu, und mög- dritten Buchstaben nachstehender Lösungsworte. lichst unauffällig bei Verwandten, Bekannten oder 1. Dorf auf dem Dün im Altkreis Mühlhausen. Nachbarn in der Wohnung verstreut. 2. Einer der Mittelpunkte Deutschlands im Un- Wer dabei erwischt wurde, musste damit rechnen, tereichsfeld. mit einem geschwärzten Gesicht nach Hause zu 3. Ehemaliges hessisches Dorf, kam 1945 zu Thü- gehen. Wer aber unerkannt entkam, hatte zu Os- ringen. tern Anspruch auf ein rotes Ei. 4. Ortsteil der Gemeinde . Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 71

5. Ortsteil von Duderstadt, das Rosendorf. Redaktion EHZ 6. Ortsteil von Duderstadt, westlich der Stadt ge- Verlag Mecke Druck legen. Postfach 1420 37107 Duderstadt 7. Höhendorf unweit von Küllstedt. 8. Dorf im Südeichsfeld mit Spielwarenindustrie. Der Gewinner erhält einen 9. Poetische Bezeichnung für den Seeburger See. Scharfensteinführer. Die Ant- wort auf unsere Quizfrage im Nachstehende Silben helfen beim Finden der Lö- Januarheft lautet: EICHS- sungsworte: FELDTAGE (Beberstedt, Tift- lingerode, Scharfenstein, , Asbach, au - beck - bütt - de - de - de - de - de - ge - ge - Effelder, Seeburg, Altenstein, Adelsborn, Stein- gerb - hüp - kre - lin - me - pfaff - ro - ro - ro - ro bach, Kalteneber, Egelsburg, ). - schwen - sie - stedt - stedt - te - te - vat - wes. Den Scharfensteinführer hat unser Leser Hubert Ihre Lösung schicken Sie bitte bis zum 12. Februar Gunkel, , gewonnen. per Postkarte an die Herzlichen Glückwunsch.

Eichsfelder Mundart

„Da Doktor mott komen.“ von Hubert Behrens In usen Darpe chiewt ett sat ewigen Tieten kaanen in den Stierbel to komen, doch datt iss utgeschlos- Doktor mähr. Wie da Krieg ute woar iss aan Doktor, sen. Mett Hülpe von Irma hüppet Hannes in den aan Flüchtling ba össek hängen bliewen, so aan Stall un sett seek iärsmoal uppen Strauhballen, poar Joahre, wie da inne Rente kämm, woar ett dann inne Koken uppen Stauhl. „Irma, do most den wier utetjwerall härt me datt da Land­ärzte rar ward, Doktor raupen“. da nächste Doktor ba össek sitt in Gibbelusen. „Do lawe Chott von Krabeke” jammert Irma, da Hannes K. aaner von den fif Bouern, da mett Pi- Runkschen möt harut un min Hannes in Kranken- ärden ackerten alle anneren harren ja Keuhe im hus.“ Gescherre, woar an Swinestall utmisten. Da wo Irma upp datt Rad un henn noa da Poststiehe. Un da Betonboden aan beetchen abschüssig iss, dann hätt sa den Doktor anne Strippe. Noame, rutschet Hannes ut un bautz sitt ha mett den Hin- Adresse, Krankenkasse, all datt schrift seek da nersten in da oalle Gülle. Ha will rasch wier upp- Doktor upp. Nu will ha ober wierten ob datt aan springen, ower au sin Baan. Oh döt datt weih. Ha chlatten Bruch iss, den ha villicht schienen kann, striebelt seek den Gummistierbel äff, un oh Här, ower ob datt aan Gelenkbruch iss. Un sofröcht ha: dat Baan iss chanz schaaf, datt iss aan Bruch. „Wo hatt Ihr Mann ungefähr das Bein gebrochen?“ Irma röppet ha un Irma kümmet angesuset, Jessus Un Irma röppet prompt: Maria, Hannes wat iss loas? Hannes varsöcht wier „Genau hinnern Swinestall, Herr Doktor.”

Das Paradiesgärtlein Uffgeklärt von Wilhelm Hochfeld von Wilhelm Hochfeld Jakob woar loange krank gewaesen. Wie‘s wer- In dar Relijonsstuine macht dar Pfarr die Kinger re so ännijermoaßen gung, moachte ar sich glich uffmerksam, dass uff dan mäjsten Hellijenbildern werre an sinn Goarten. Ennes Toajes koam dar das Jesuskind nur mit sinner Mutter zu siehn äs. Pfarr verbie und staunte: „Da habt ihr beide, der „Woran mag das wohl liegen, dass der hl. Josef auf liebe Gott und Sie, ja ein richtiges Paradiesgärtlein diesen Bildern kaum zu sehen ist?“ well ar wisse. geschaffen.“ „Na, ja“, mäjnte doa Jakob:„Ih hättet Erscht mol groaße Stille. Dann mallt sich Schus- dan Goarten mol sieh sull‘n, wie dar liebe Gott ters Jerje: „Äs doch kloar“, äs sich Jerje ganz si- noch alläne gewertschaftet haet.“ cher, „dar hellije Josepp hät doch geknipst!“ 72 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Buchvorstellungen

Aktuelles „St.-Ursula-Schiff“ liegt vor vielen auch visuellen Eindrü- „Mit der neuen Folge 70 bietet das St.-Ursula-Schiff cken in das Kloster. Kunst und des Jahres 2009 wieder ein buntes Mosaik von Er- Kultur, geistliche Angebote, Er- eignissen und Erfahrungen von Menschen, die uns ziehung und Bildung sowie wei- im Laufe des Jahres aus oft sehr unterschiedlichen tere Aktivitäten im Kloster und Gründen besucht haben, uns begegneten, uns vom Kloster, die gleichermaßen schrieben und uns beschenkten“, so formuliert es eine Fülle von Erinnerungen mit die Generaloberin der Ursulinen, Schwester Inge- sich führen, den Lesern das borg Wirz, anlässlich der Präsentation ihrer neuen Klosterleben heute nahe. Aber Publikation, die mit 92 Seiten eine Fülle von Fotos auch das Programm 2010 als und Berichten bietet. In der nunmehr 70. Folge Angebot des Ursulinenklosters versteht sich das St.-Ursula-Schiff als Kommuni- wird vorgestellt. Gleichermaßen sind Internas von kationsorgan zu all denen, die seit Jahrzehnten Orden und Kloster mit Text und Bild veröffentlicht. den Kontakt zum Kloster oder aber zur früheren So manche ehemalige Schülerin und Besucher des Ursulinenschule pflegten. So bieten auch Nachrich- Hauses finden sich im St.-Ursula-Schiff wieder. ten aus dem Konvent die einleitende Passage mit Gerhard Germeshausen

Carl Scharfenberger: Die lateinischen Urkunden wird damit begründet, dass es der „Politischen Geschichte des Eichsfeldes“ sich zum einen um einen von Jo- und der „Eichsfeldischen Kirchengeschichte“ hann Wolf ausgewählten Extrakt in deutscher Übersetzung. Im Auftrag des Bi- der Jesuitenchronik handelt, der schöflichen Geistlichen Kommissariates Heiligen- zum anderen die Urkunden sei- stadt hg. von Maik Pinkert, Heiligenstadt 2009, 318 ner „Eichsfeldischen Kirchenge- Seiten, ISBN 978-3-935782-14-2, 20,00 Euro. schichte“, die hier in deutscher Carl Scharfenberg, Pfarrer in Ruhe, unterzog sich der Übersetzung vorgestellt werden, Mühe, sämtliche lateinische Urkunden, die Johann ergänzt. Wolf als Anhang zu seinen beiden Hauptwerken, der Verdienstvoll ist die Tatsache, „Politischen Geschichte des Eichsfeldes“ und der dass sowohl die Wolf‘schen Anmerkungen zu den „Eichsfeldischen Kirchengeschichte“ sowie einen Urkunden als auch vom Übersetzer und Heraus- Auszug aus der Heiligenstädter Jesuitenchronik, den geber eingefügte Anmerkungen bei den einzelnen Johann Wolf in seinem „Appendix Historiae Ecclesi- Urkunden gebracht werden. Hier allerdings muss asticae Eichsfeldiae“ veröffentlichte, in die deutsche vom Rezensenten auf eine Gefahr verwiesen wer- Sprache zu übersetzen, und der Eichsfeld-Verlag den. Die richtige Zuordnung der mittelalterlichen macht diese Übersetzungen den Interessierten in ei- Urkunden zu einzelnen Orten und Wüstungen, zum ner soeben erschienenen Kleinausgabe zugänglich. Teil auch ihre Datierung, ist noch im vollen Schwan- Die deutsche Übersetzung der Urkunden soll für ge. Hier gibt es eine Reihe von Neuzuweisungen, bei den Leser Einladung und Zugang sein, um die Be- vielen Nennungen besteht noch Diskussionsbedarf. sonderheiten und Begebenheiten des Eichsfeldes Da Herausgeber und Bearbeiter bei der Bewertung in seiner mehr als tausendjährigen Geschichte bes- bei dem Stand von 1933, dem Erscheinungsjahr ser verstehen zu können. Es ist ein lobenswertes des Eichsfelder Urkundenbuches I, verblieben Unterfangen angesichts der Tatsache, dass die sind, neuere Urkundenbücher, beispielsweise das Zahl der an der eichsfeldischen Geschichte Inter- Mainzer Urkundenbuch, von Stimming und Acht essierten, die die lateinische Sprache und ihre mit- bearbeitet, oder die von Josef Dolle bearbeiteten telalterlichen Besonderheiten beherrschen, äußerst Urkundenbücher, die das Eichsfeld tangieren, kei- gering sein dürfte. Außerdem wird der Zugang zum ne Berücksichtigung finden, muss der Ortschronist Werk des Vaters der eichsfeldischen Geschichts- bei der Erforschung der Geschichte seines Heimat- forschung Johann Wolf erleichtert, zumal die ge- ortes mit der gebotenen Vorsicht zu Werke gehen, nannten Hauptwerke durch Reprintdrucke mittler- wenn es um Ersterwähnungen geht. weile unkompliziert zugänglich sind. Unter Beachtung dieser Gesichtspunkte stellt Dass der „Appendix“ ebenfalls Aufnahme in den das Buch eine Bereicherung der Literatur zur Ge- Band fand, obwohl seit geraumer Zeit eine von schichte des Eichsfeldes dar. Der moderate Preis Bernhard Opfermann besorgte Übersetzung der wird sicher dazu beitragen, dass die Kleinauflage gesamten Jesuitenchronik in zwei Bänden vorliegt, schnellen Absatz findet. Paul Lauerwald 74 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder stellt anhand der Visitationsakten abgehandelt. ratur-, Quellen- und Personenverzeichnis runden Eine Zusammenfassung der Arbeitsergebnisse den Band ab, der jedem an Bildungsgeschichte wird unter der Überschrift „Staatsaufsicht, Nor- Interessierten empfohlen werden kann. menerlass und universitäre Praxis“ geliefert. Lite- Paul Lauerwald

Leserbrief Bodenreform im Eichsfeld: Burgwalde Im Artikel über die Bodenreform-Enteignungen Kongregation der Schwestern von der heiligen im Eichsfeld in der „Eichsfelder Heimatzeitschrift“ Elisabeth gehörte, genannt. 12/2009 muss eine Korrektur vorgenommen wer- Dieses Gut, ein ehemaliges Rittergut der Adelsfami- den. lie von Linsingen, blieb bis zur Auflösung 2003 im- Unter den enteigneten Gütern wird das Gut in mer im Besitz des Ordens und wurde nie enteignet. Burgwalde, welches seit dem 1. März 1922 der Guido Osburg, Burgwalde Grenze im Eichsfeld Ich nehme Bezug auf die Beiträge über die Gren- Trotzdem wurde in den letzten mehr als 150 Jah- ze im Eichsfeld (Heft 11/2009, S. 421/22 und Heft ren oft die Begriffe Unter- und Obereichsfeld auf 12/2009, S. 10/11). Ich bedanke mich ausdrücklich diese Grenze festgelegt. Die Begriffe Unter- und bei Herrn Dr. Günther Wiegand für den Beitrag im Obereichsfeld haben meiner Meinung nach keinen Heft 01/2010. Hier werden einige geschichtliche politischen Inhalt, sondern sind geographisch und Fakten, die in der Vergangenheit nicht immer rich- stammesgeschichtlich-sprachlich begründet. Man tig dargestellt wurden, ins richtige Licht gerückt. beachte dazu den Beitrag von Josef Keppler zur Trotzdem erlaube ich mir zwei Ergänzungen zu Grenzziehung 1802 (EHZ Heft 6/2009, S. 204/209), erwähnen. Nach den napoleonischen Kriegen hier entsprechen die Begriffe Unter- und Obereichs- wollte der Preußenkönig unbedingt das Gebiet feld den geographischen und stammesgeschicht- um Benneckenstein im Harz, welches zu Han- lich-sprachlichen Grenzen richtigerweise. nover gehörte. Deshalb kam es zu dem Ge- Also: Wo gehören stammesgeschichtlich-sprach- bietsaustausch. Das nördliche Eichsfeld, außer lich die ostfälisch sprechenden Menschen der den Gerichten Westernhagen und Gerode, kam ehemaligen mainzischen Gerichte Gerode und zu Hannover und das Gebiet um Beneckenstein Westernhagen streng genommen hin? Zu den Un- kam zu Preußen. Ein Länderschacher, vielleicht tereichsfeldern, wenn Sie wollen zu den Sachsen, nicht so sehr um die Anzahl der Seelen als um die politisch seit 1802 immer zu Preußen. Natürlich Steuerkraft des jeweiligen Gebietes. Diese Grenze sind seit der Mainzer Zugehörigkeit sehr viel fami- ist nicht nach stammesgeschichtlichen Gesichts- liäre Bindung zwischen Unter- und Obereichsfeld punkten zwischen den Thüringern und Sachsen zusammengewachsen, so dass man in den Fami- gezogen worden. lien diese beiden Begriffe nicht gebrauchen sollte. Alois Scholz, Nordhausen Zum 75. Todestag von Pfarrer Nicolaus Görich Artikel von Bernd Mahr in Heft 12/2009, S. 465 Verehrte Redaktion, bindungen. Farbentragend, aber nicht schlagend - es mag eine Kleinigkeit sein, aber sie ist nicht un- im Gegensatz zu studenti­schen Corps - gehört sie wichtig: Im o.a. Artikel wird berichtet, dass zur Be- dem größten Akademikerverband Deutschlands an. erdigung von Pfarrer Görich „die Winfridia, eine Die „Wichs“ als „uniformähnliche Kleidung“ zu be- Chorstudentenverbindung aus Breslau, ... drei schreiben, mag noch durchgehen. Korrekterweise Chorstudenten in Wichs (uniformähnliche Klei- be­zeichnet die „Wichs“ die traditionelle Festtracht dung der Chorstudenten) entsandt (hatte).“ der studentischen Verbindungen (Wichs = geputzt). Dies kommt den Nachrichten von Radio Erivan Mit Uniform im eigentlichen Sinne hat dies nichts nahe: „Im Prinzip ja, aber...“. Die KDStV Winfridia zu tun. Breslau war (und ist) kein studentischer Gesang- verein (Chorstudentenverbindung) und auch kein Staatssekretär a.D. Clemens Stroetmann Corps. Sie ist (heute in Münster ansässig) eine Mitglied der KDStV Sugambria (Jena) zu Göttingen katholische, deutsche Studentenverbindung im CV und der KDStV Ascania (Bonn) im CV - jedenfalls - dem Cartellverband kath. deutscher Studentenver- kein „Chorstudent“. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 75

Veranstaltungen

T a g d e s B u c h e s 2 0 1 0 L e s e m a r a t h o n „ 2 0 J a h r e d a n a c h “ Freitag, 23. April 2010, 9.00 - 24.00 Uhr

vor dem Grenzlandmuseum Eichsfeld Teistungenburg, Duderstädter Straße 7, 37339 Open air-Lesung von Wendegeschichten und Retrospektiven auf das geteilte Deutschland und das geteilte Eichsfeld. Das Ende der DDR in einer Freiheitsrevolution! Was aber bleibt von der Diktatur der Arbeiterklasse? -Wider das Vergessen- Das Leben im ersten Arbeiter -und Bauernstaat auf deutschem Boden. Mit der Lesung soll an die vielfältigen Facetten einer Nischengesellschaft mit ihrem Recht und Unrecht erinnert werden. Das Kunstprojekt als Performance soll diese Erinnerungen in die Welt rufen. Es wird in den Äther hinaus gelesen und es erklingt damit der Ruf gegen das Vergessen unabhängig vom Publikum. Auch wenn vielleicht niemand oder nur in manchen Tagesstunden wenige Ohrenzeugen dabei sind. Aber der Lesende hat es für sich und die Welt getan und 20 Jahre danach die Atmosphäre an der ehemaligen Demarkationslinie noch einmal schöpferisch nachvollzogen. Die Teilnahme ist eine Ehre und Lebenswürdigung.

Interessenten für eine Lesezeit wenden sich an: Interdisziplinäre Eichsfeldfreunde Präsident Dipl.-Ing. Karl-Heinz Kraass Tel. 03641-333828 Fax 03641-3837009 e-mail: [email protected]

(Es stehen keinerlei finanzielle Mittel zur Verfügung; auch keine Fahrtkosten. Teilnahme in eigener Verantwortung.)

Teilnahmebedingungen Lesezeit: von 5 bis 60 Minuten. Teilnahme in eigener Verantwortung. Keinerlei Kostenerstattung möglich (auch keine Fahrtkosten). Texte müssen unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung entsprechen und dürfen nicht gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Angabe von Name des Lesenden, Buchtitel und Verlag bzw. eigene Werke. Jeder liest solange bis Ablösung bereitsteht. Der Lesemarathon wird aufgezeichnet und für die Nachwelt archiviert. Die Ehrenliste der Leser wird veröffentlicht.

BILDUNGSSTÄTTE am GRENZLANDMUSEUM EICHSFELD Interdisziplinäre Eichsfeldfreunde Duderstädter Straße 7, 37339 Teistungen Tel. 03641-333828 VEREIN FÜR EICHSFELDISCHE HEIMATKUNDE Tel. 03 60 71 - 90 00 -00 Fax: -19 [email protected] www.veh-eichsfeld.de Bildungsstaette-GLM- [email protected] www.eichsfeldfreunde.de www.bildungsstaette-grenzlandmuseum-eichsfeld.de Die Interdisziplinären Eichsfeld- www.grenzlandmuseum.de freunde sind Botschafter des Gesamteichsfeldes für Deutschland und Europa. 76 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Heiligenstädter Eisenbahnverein e. V. Eichsfelder Heimatverein Struth e. V. Zur 35. Frühjahrs-Tauschbörse für Modelleisen- Vorankündigung: Der Eichsfelder Heimatverein bahnen und Automodelle lädt der Heiligenstädter Struth e. V. wird die diesjährige Trachtenwallfahrt Eisenbahnverein e. V. am Sonntag, dem 21.2.2010, des Eichsfelder Trachtenverbandes ausrichten. von 10 -16 Uhr alle großen und kleinen Freunde des Sie wird am Sonntag, den 18. Juli 2010 auf dem Modellbaues in das Restaurant des Eichsfelder Kul- Annaberg OT Struth zusammen mit der örtlichen turhauses in Heiligenstadt, Aegidienstraße ein. Annenwallfahrt gefeiert. Informationen: Marlies Informationen sind unter 03606/603934 zu er- Brand, Tel. 036026-90370. fragen oder im Internet unter www.hev-ev.de zu finden. Bitte achten Sie auch auf Informationen in der Tagespresse. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Wallfahrten im März 2010 „Kunst nach sichtbar“ 21.03., Josefswallfahrt nach Renshausen, 9.30 Uhr 21.01.-07.02.: Hermann Knottnerus-Meyer „Die Wallfahrtsmesse sechs Tafelbilder von 1929“. Ausstellung im Bür- 28.03., Leidensprozession Heiligenstadt, 14.00 gersaal des historischen Rathauses Duderstadt. Uhr Beginn der Prozession Personalien (ohne Gewähr)

land und Gerda Hoffmann zum Geburtstag: Ursula Raa- Liebe Leserinnen und Leser, be (70), Maria Pries (75), Gudrun Große (86), Heribert Sie haben selbst die Möglichkeit, Gratulationen Winter (75), Dorothea Kramer (80), Reinhilde Mielke oder andere wichtige Personalia in unserer Hei- (69), Rosemarie Hennecke (68), Ruth Kohl (74), Rosa- matzeitschrift kostenlos zu veröffentlichen. Bitte Maria Nürnberg (75), Bernd Leibeling (68), Lothar Müller haben Sie Verständnis, dass nur Zuschriften be- (69), Heinrich Gaßmann (69), Imelda Sterner (75), Irm- gard Weinrich (85), Brigitta Gebert (66), Maria Raabe rücksichtigt werden, die in der nächstfolgenden (72), Felizitas Leibeling (67), Anna Kaufhold (97), Mari- Ausgabe publiziert werden sollen. Bitte verwenden anne Höch (74), Franz Schwerdt (72), Volkmar Ludwig Sie dazu ausschließlich das auf der vorletzten Sei- (70), Ludwig Wilhelm (73), Elisabeth Fricke (74), Gerhard te abgedruckte Formular. Nolte (65), Egon Herbort (73); Bischofferode. Wir gra- tulieren zum Geburtstag: Wigbert Nolte (72), Margaretha Anrode. Wir gratulieren zum Geburtstag: Maria Lipp- Heise (69), Inge Sinzel (74), Helma Niebergall (70), Ma- mann (76), Mathilde Zimmermann (69), Anna Walter ria Böhme (74), Marlene Große (68), Maria Watterott (79), Franz Heuckrodt (60), Elfriede Hülfenhaus (71), (89), Maria Riehn (85), Werner Kaufmann (67), Gerhard Siegfried Jenner (72), Elisabeth Kirchner (79), Klara Fi- Kohl (73), Albert Rybicki (72), Eberhard Arndt (69), Ger- scher (77), Wilhelm Hülfenhaus (63), Mathilde Fiedler trud Kanngießer (84), Karl-Udo Grobe (76), Irmgard (77), Irmgard Hey (61), Anna Albert (72), Rita Schröter Wiehe (81), Elisabeth Stephan (75), Heinz Franke (71), (71), Maritta Albert (64), Maria Bär (69), Siegfried Dick- Helga Gerlach (76), Christa Paul (70), Günter Hotze (70), mann (70), Margaretha Hülfenhaus (66), Karl Trapp (73), Alfons Kasparek (72), Werner Günther (67), Siegfried Waltraud Hindermann (70), Helmut Nowagk (77), Elfrie- Schneider (69), Herta Bebling (91), Ilse Schatz (70), Ag- de Ritzau (85), Erich Schröter (84), Rosina Staufenbiel nes Gottbehüt (93), Agnes Wulff (68), Maria Reimann (70), Christa Vogt (65); Ascherode. Wir gratulieren zum (80), Meinolf Große(73), Herbert Heise (74), Bernhard Geburtstag: Wilfried Kiel (70), Kurt Müller (84), Margot Eisenbarth (85), Manfred Klingebiel (70), Werner Cipcer Thiem (91), Jutta Knoche (87), Heinrich Pfeifenbring (78), Hermann Siedenstücker (69), Jakob Ginder (75), (84); Beberstedt. Wir gratulieren zum Geburtstag: Erika Wilfried Hentrich (70), Klaus Hohbein (70), Rudolf Jend- Döring (70), Gerda Barthel (71), Adolf Gerner (74), Lo- reck (67), Hella Arendholz (66), Jürgen Schulz (67), Kurt renz Schollmeyer (74), Wilhelmine Breitenstein (67), Rodigast (75); Bockelnhagen. Wir gratulieren zum Ge- Hans-Joachim Güntherodt (65), Alfred Schollmeyer (68), burtstag: Renate Leunig (75), Elke Mund (70), Hildburg Dieter Jachmann (70), Werner Schollmeyer (92), Karl Adler (70), Friedrich Gundlach (69); Böseckendorf. Wir Huhnstock (69), Manfred Schollmeyer (69); Berlingero- gratulieren zum Geburtstag: Karin Gardner (67), Heinrich de. Wir gratulieren zum Geburtstag: Therese Schiel- Bertram (88); Brehme. Wir gratulieren zum Geburtstag: mann (76), Eleonora Kellner (80), Jürgen Patschger (66), Anna Busse (84) Sabina Borchard (94), Adelheid Gat- Richard Kruse (81), Wilhelm Müller (82), Roswitha Bo- zemeier (76), Johanna Reimann (85), Reinhard Ernst sold (66), Maria Dette (77), Waltraud Langlott (74), Maria (66), Adolf Gottlieb (66), Heinrich Schotte (65), Clara Macke (84), Maria Weinrich (69), Rita Widera (67), Chris- Ruddis (91), Felix Gröschel (78), Hermann Koch (66), tina Pfeiffer (67), Gerda Riemekasten (65), Ilse Saul (71), Rita Busse (70), Juliana Wiedenbruch (85); Breiten- Heinrich Dietrich (75), Maria Bertram (87), Laurentia Dö- berg. Wir gratulieren zum Geburtstag: Hubert Nolte ring (75), Walburga Fasshauer (72); Bernterode. Wir (60); Breitenworbis. Wir gratulieren zur goldenen Hoch- gratulieren zur goldenen Hochzeit: Wilhelm und Johanna zeit: Walter und Irmtraud Lutter sowie Karl und Maria Schlichting, Hermann und Helga Pfeifenbring sowie Ro- Schneppe zum Geburtstag: Anna Nebel (77), Horst Hen- Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 79 Eichsfelder Heimatzeitschrift-Bestellcoupon Eichsfelder Heimatzeitschrift-Abo zum Abo-Vorzugspreis von nur 23,-- € incl. 7 % MWSt. im Jahr, inklu- sive Versandkosten. Für das laufende Jahr zahle ich nur noch den anteiligen Preis ab dem ersten Bezugsmonat. Das Abonnement ist jederzeit zum Jahresende kündbar. Kündige ich nicht, besteht das Abo für das nächste Kalenderjahr fort.  Ja, ich möchte die Eichsfelder Heimatzeitschrift abonnieren. Schicken Sie mir die Eichsfelder Heimatzeit- schrift monatlich ab Heft/Monat ...... an die unten angegebene Adresse Eichsfelder Heimatzeitschrift-Geschenk-Abo  Ja, ich möchte ein Eichsfelder Heimatzeitschrift-Abo verschenken. Zu den gleichen ­günstigen Zah­lungs­kon­ditionen wie beim normalen Abo. Zur Überreichung an die beschenkte Person erhalte ich per­sönlich eine Geschenk-Urkunde. Das Geschenk-Abo soll gelten (Zutreffendes ankreuzen)  bis Ablauf des Jahres 20 ......  zunächst ohne zeitliche Begrenzung, aber mit jederzeitiger Kündigungsmöglichkeit zum Jahresende. Bitte schicken Sie die Eichsfelder Heimatzeitschrift monatlich ab Heft/Monat ...... an: (Name und Anschrift der beschenkten Person bitte in BLOCKSCHRIFT ausfüllen)

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Inhaltsverzeichnis Herbert Pfeiffer: Glocken in Duderstadt 41 Heike Bilgenroth-Barke: Strafen und Zahlungsmoral im 16. Jahrhundert 57 Dr. Ulrich Hussong: Ein Ausflug des hessischen ­Geschichtsvereins 1898 ins Eichsfeld 44 Das historische Eichsfeldfoto 58 Eichsfelder Persönlichkeiten Dr. Helmut Godehardt: Landsteuerzahler aus den adli- Anne Severin: Alfred Westphal 59 gen Gerichtsdörfern Burgwalde, ­Schachtebich, Gänse- Wir gratulieren teich, Steinheuterode und Rohrberg im Jahre 1548 46 Gerhard Germeshausen: Pfr. Joachim Ernst 62 Josef Keppler: Gebirgsstelzen-Besuch am Werra- Thomas Müller: Werner Löwe 63 strand 48 Berichte aus dem Eichsfeld Paul Lauerwald: Welfische Gefühle bei mitgeteilt von Edgar Rademacher 64 preußischen Untertanen 50 Kirche, Kultur und Traditionen 68 Philipp Knieb: Eine Reise von Heiligenstadt nach Aus den Eichsfelder Vereinen 68 Mainz vor 250 Jahren 51 Kennen Sie das Eichsfeld? 70 Wilhelm Hochfeld: Vor 25 Jahren 52 Eichsfelder Mundart 71 Bertram Strecker: Der Kampf gegen die Trunksucht 53 Buchvorstellungen 72 Otto Gorsler: Von Lindau bis zur Warte bei Hüpstedt 55 Leserbrief 74 Peter Anhalt: Heiligenstädter Fastnacht mit Veranstaltungen 75 Mühlhäuser Stadtmusik 56 Personalien 76

Titelbild: Schloss Rothestein über der Werra bei Bad Sooden-Allendorf mit der Gobert als höchster Erhebung des Eichsfeldes im Hintergrund. Foto: Josef Keppler.

Eichsfelder Heimatzeitschrift - Die Monatsschrift für alle Eichsfelder Internet: www.meckedruck.de/eichsfeld ISSN 1611-1648 Herausgeber: Helmut Mecke, Mecke Druck und Verlag, Redaktionsadresse: Eichsfelder Heimatzeitschrift 37115 Duderstadt (Eichsfeld) Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld), Fax (05527) 98 19 39­

Redaktion: Gerhard Germeshausen, Manuskripte - in neuer Rechtschreibung verfasst - und Fotos senden Sie bitte Josef Keppler, Helmut Mecke, ausschließlich an die Redaktion. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie uns zu einem Edgar Rademacher Ausdruck auch Ihre Text-Datei, auf Diskette oder über eine E-Mail, zur Verfügung­ stellen würden. Für unaufgefordert zugesandte Unterlagen wird ­keine Gewähr E-Mail-Adresse ausschließlich für über­nom­men. Eingangsbestätigungen erfolgen nicht. Eine persönliche Abgabe von Beiträge und redaktionelle Mitteilungen: ­Manuskripten ist im Verlagsbüro Mecke Druck, Christian-Blank-Straße 3, 37115 [email protected] Du­der­stadt (Eichsfeld), zur Weiterleitung an die Redaktion möglich. Die Veröffent- lichung von Beiträ­gen kann nur vorgenommen werden, wenn diese eindeutig mit Beirat: Klaus Freyberg, Bilshausen, Wolfgang Friese, dem Namen und der Adresse­ des Autors bezeichnet sind. Manuskripte,­ die von Heilbad Heiligenstadt, Eduard Fritze, , Ewald der ­Re­daktion nicht ­verwendet werden, können nur zurückgesandt werden, wenn Holbein, Dingelstädt, ­Erwin Hunold, Niederorschel, Bertram der Einsender einen ausreichend frankierten Rücksendebriefumschlag beilegt. Kieler, Struth, Jens Kuhr, Gelliehausen, Dr. Gerd ­Leuckefeld, Eine Stellungnahme erfolgt nicht. ­Leinefelde, Herbert Pfeiffer, Duderstadt, Josef Rogge, Die Redaktion behält sich eine Kürzung der Beiträge vor. Aufsätze und Beiträge ­Worbis, Gerold Wucherpfennig, Seulingen geben ausschließlich die Meinung und den Kenntnisstand des Verfassers wieder. Redaktionsschluss ist am 10. eines jeden Monats.

Verlag, Herstellung und Anzeigenannahme: Kündigungen sind nur zum Jahresende möglich. Mecke Druck und Verlag, Inh. Helmut Mecke e.K. Zahlungen für die »Eichsfelder Heimatzeitschrift« Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld) Verlag Mecke Druck Duderstadt Telefon Vertrieb: (05527) 981922 Sparkasse Duderstadt Konto-Nr. 380 (BLZ 26051260) eMail: [email protected] Bitte geben Sie bei Zahlungen oder Adressenänderungen immer für Mitteilungen an die Vertriebsabteilung Eichsfelder Ihre Kundennummer an. Heimatzeitschrift Abonnement incl. Postzustellung und 7 % MWSt. jährlich 23,00 € Telefon Anzeigenberatung: Ausland 34,00 €, Einzelpreis 2,50 € + Porto, incl. 7 % MWSt. (05527) 98 19 20, Fax (05527) 98 19 39 Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder in Fällen RG Göttingen HRA 101158 höherer Gewalt keine Entschädigung. Anzeigenschluss am 20. eines jeden Monats Die Eichsfelder Heimatzeitschrift erscheint jeweils am Monats- Adressenänderungen werden vom Verlag nur anfang. schriftlich entgegengenommen. Kinder in Not – Hilfe für Haiti Gemeinsam viel bewegen

Die Otto Bock Stiftung hat die Spendenaktion „Kinder in Not – Hilfe für Haiti“ gestartet, um so vielen schwer verletzten Kindern wie möglich eine medizinisch-ortho- pädische Versorgung und im Anschluss deren zukünftige Mobilität mit Prothesen, Orthesen oder Rollstühlen zu sichern.

Spendenkonten: Sparkasse Duderstadt BLZ: 260 512 60 Kto.: 448 Volksbank Eichsfeld-Northeim BLZ: 260 612 91 Kto.: 1780040 Stichwort: „Hilfe für Haiti“

www.hilfe-fuer-haiti.de www.ottobock-stiftung.de

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