Verkehrsfreigabe a 38 Friedland – Leinefelde-Worbis Mit Heidkopftunnel, 12/2006
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Verkehrsfreigabe Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 13 A 38 Göttingen–Halle Abschnitt AS Friedland – AS Leinefelde-Worbis mit „Heidkopftunnel – Tunnel der Deutschen Einheit“ Streckenverlauf der A 38 im Bereich der Bebertalbrücke DEGES Nieder- Hessen Freistaat sachsen Thüringen 2 Tunnelverbindung zwischen ⅷ Niedersachsen und Thüringen Der Neubau der A 38 Göttingen Halle / A 143 Westumfahrung Halle ist eines von sieben Verkehrs- Planungsübersicht projekten Deutsche Einheit – Straße und wurde als Einleitung VDE Nr. 13 im Bundesverkehrswegeplan als „vor- Raumordnungsverfahren (TH): Mai 1994 dringlicher Bedarf“ festgeschrieben. Planung, Bau- vorbereitung und -überwachung des insgesamt Linienbestimmung: rund 208 km langen Neubauprojektes wurden – mit – Strecke Thüringen (TH) April 1995 Ausnahme von 16,3 km in Niedersachsen/Hessen – – Strecke Nieders./Hessen Dez. 1998 der DEGES, Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH, übertragen. Planfeststellungsbeschlüsse: – VKE II Niedersachsen Okt. 2002 Nachdem der westlichste Abschnitt der A 38 in Nie- – Bereich Hessen Mai 2003 dersachsen (4,7 km) inkl. dem bedarfsgerecht aus- – VKE 5611.1 (TH) Dez. 2002 gebauten AD Drammetal (A 38/A 7) bereits im Okto- – VKE 5611.2 (TH) Jan. 2004 ber 2003 in Betrieb genommen werden konnte, – VKE 5612 (TH) Mai. 2004 erfolgt mit der länderübergreifenden Verkehrsfrei- gabe von insgesamt 32,3 km im Dezember 2006 ein Baubeginne: wichtiger Lückenschluss im Zuge dieser bedeuten- – Steinbachtalbrücke den West-Ost-Magistrale. (Plangenehmigung) Okt. 1999 – Etzelsbachtalbrücke Der Streckenabschnitt zwischen den Anschlussstel- (Plangenehmigung) Sept. 2000 len Friedland und Leinefelde-Worbis weist eine Be- – Heidkopftunnel Okt. 2003 sonderheit auf, die sonst nirgendwo zu finden ist. – Strecke Nieders./Hessen Okt. 2003 Ein imposantes Tunnelbauwerk stellt genau dort, wo – Strecke Thüringen Okt. 2004 über Jahrzehnte scharf bewachte Grenzanlagen ein unüberwindbares Hindernis bildeten, nun eine Gesamtfertigstellung/ schnelle und störungsfreie Verbindung zwischen Verkehrsfreigabe Dez. 2006 Niedersachsen und dem Freistaat Thüringen her. Zum Gedenken an die deutsche Wiedervereinigung erhält das Bauwerk den Namen „Heidkopftunnel – Tunnel der Deutschen Einheit”. ringer Seite sind es nur 275 m. Normalerweise wür- de die Zuständigkeit der DEGES, Deutsche Einheit Sinnvolle Arbeitsteilung Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH, genau an Verkehrschaos ⅷ dieser Linie enden. Um Planung und Bau möglichst im Heilbad für zügige Ergebnisse Heiligenstadt – rasch voranzubringen, wurde jedoch die Realisie- die A 38 bringt Die Landesgrenze verläuft also quer über den Tun- rung des gesamten Bauwerks der DEGES übertragen Entlastung. nel, wobei der mit 1.449 m Länge weitaus größere – nicht zuletzt auch, um das außerordentliche L Teil des Bauwerks in Niedersachsen liegt – auf Thü- Know-how zu nutzen, das die DEGES beim Tunnel- bau in den letzten Jahren vor allem an der Thürin- ger Wald-Autobahn A 71 erworben hat. Die Zuständigkeiten für die Streckenabschnitte der A 38, die nachfolgend näher betrachtet werden, stellen sich wie folgt dar: Niedersachsen: 5,6 km zwischen der AS Friedland und der Landesgrenze NI/TH sowie 1,3 km, die durch Hessen führen (ohne Tunnelbauwerk). DEGES: – 26,7 km zwischen Lgr. NI/TH und der AS Leinefelde-Worbis – „Heidkopftunnel – Tunnel der Deutschen Einheit“ (1.7224 m). 3 Um möglichst rasch verkehrswirksame Abschnitte in bedeutet dies sehr hohe Lärm- und Schadstoffbe- Betrieb nehmen zu können, sind die Planungs- und lastungen und ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko. Bauphasen in sog. Verkehrseinheiten (VKE) unter- Besonders negativ wirken sich diese unzureichen- teilt. Da der normale Streckenbau naturgemäß den Verkehrsverhältnisse für das Heilbad Heiligen- schneller voran geht als der Bau eines Tunnels, wur- stadt aus. Aber auch alle anderen Ortschaften ent- de der DEGES-Abschnitt nochmals in drei Planungs- lang der B 80 sind vom starken Durchgangsverkehr abschnitte geteilt: betroffen. Ein staufreier und sicherer Verkehrsfluss – 3,5 km Strecke ab Westportal Tunnel in Nieder- ist bei weiterhin steigendem Fahrzeugaufkommen sachsen bis westlich der AS Arenshausen (VKE auf den vorhandenen Bundes- und Landesstraßen 5611.1) inkl. Tunnel, nicht mehr gegeben. – 7,1 km Strecke bis zur AS Heilbad Heiligenstadt Nach den aktuellen Prognosen für das Jahr 2015 (VKE 5611.2), wird im vorliegenden Abschnitt der A 38 ein durch- – 16,1 km Strecke bis zur AS Leinefelde-Worbis schnittliches Verkehrsaufkommen von 42.000 Kfz/ (VKE 5612 und ca. 400 m der VKE 5613). 24 h erwartet – mit einem Lkw-Anteil von 15 Pro- zent. Indem die neue Autobahn den Durchgangs- verkehr bündelt, werden das nachgeordnete Stra- Nachhaltige Entlastung ßennetz und insbesondere die Ortsdurchfahrten ⅷ vom Durchgangsverkehr nachhaltig entlastet. Gleichzeitig wird die Erreichbarkeit der Städte und Wie unverzichtbar der Neubau der A 38 für Thürin- Gemeinden im Einzugsbereich der Autobahn erheb- gen (und Niedersachsen) ist, verdeutlicht ein Blick lich verbessert. Damit wiederum erhöhen sich die in die Verkehrsstatistik. Die Hauptlast des Durch- Marktchancen der Gewerbetreibenden, die Standor- gangsverkehrs hatte seit Öffnung der innerdeut- te werden für neue Investoren attraktiv. Schließlich schen Grenze die Bundesstraße B 80 zu tragen. Be- wird auch die Fremdenverkehrswirtschaft davon reits im Jahr 1991 wurden hier zwischen Heiligen- profitieren. stadt und Uder bis zu 12.000 Kfz/24 h gezählt. Der Landkreis Eichsfeld erhält durch die A 38 über Seitdem ist das Verkehrsaufkommen weiter ange- insgesamt vier Anschlussstellen erstmals eine direk- stiegen. Für die Anwohner der Ortsdurchfahrten te Anbindung ans Autobahnnetz. 4 Aufwändige Suche nach ⅷ der besten Trassenführung Wie bei jedem Neubauprojekt wurden auch für die Eindeutige Vorteile A 38/A 143 zur Festlegung der endgültigen Linie ⅷ für die Tunnel-Lösung zahlreiche Varianten untersucht. Dabei wurden Ver- kehrswirksamkeit, raumordnerischer Nutzen, Aspek- Auch die grundsätzliche Planungsentscheidung te des Natur- und Umweltschutzes sowie Wirt- „Autobahn im Einschnitt oder Tunnel“ wurde mehr- schaftlichkeit der einzelnen Varianten herausgear- fach auf den Prüfstand gestellt. Im Ergebnis dieser beitet und miteinander verglichen. Die Ergebnisse vergleichenden Untersuchungen wurde jedoch dieses Abwägungsprozesses sind zusammen mit deutlich, dass es aus umweltfachlicher Sicht keine denen der Umweltverträglichkeitsstudie in die lan- vertretbare Alternative zur Tunnellösung gibt. desplanerische Beurteilung der beteiligten Länder Die Zerschneidungswirkung, die in dem ökologisch eingeflossen und führten schließlich zur Festlegung wertvollen Bereich Heidkopf/ehemaliger Grenzstrei- der Vorzugslinie, die dann realisiert wurde. fen von einer Autobahn in tiefer Einschnittlage ausgegangen wäre, wurde als „unzulässig“ verwor- Während im Abschnitt 1 von der A 7 bis zur Leine- fen. niederung (Niedersachsen/Hessen) zwei Varianten Die Mehrkosten, die durch den Bau des ca. 1,7 km untersucht wurden, gestaltete sich der Linienfin- langen Tunnels entstanden, wurden zum Teil durch dungsprozess im Abschnitt 2 zwischen Leineniede- die vorgenommene Trassenoptimierung (tiefere rung und Heiligenstadt (Niedersachsen/Thüringen) Gradientenführung = kürzere Brückenbauwerke) deutlich schwieriger. Hier waren insgesamt sechs kompensiert. Da die Tunnel-Lösung aber nicht nur Varianten – vier mit nördlichem, zwei mit südlichem in Bezug auf Natur- und Landschaftsschutz deut- Verlauf – und eine Reihe von Variantenkombinatio- lich besser bewertet wurde, sondern auch hinsicht- nen näher zu betrachten. In diesem Prozess wurde lich anderer Beurteilungsaspekte wie Verkehr und eine Vorzugslinie herausgearbeitet, die nach weite- Raumstruktur, ist die realisierte Variante aus ge- rer Optimierung der Trassenführung schließlich zur samtwirtschaftlicher Sicht von Vorteil. Ausführung kam. Variantenstudien zur Linienfindung im Bereich der Landesgrenze NI/TH Beginn der Baustrecke Niedersachsen (VKE 2) VKE 5611.1 Thüringen Beginn VKE 5611.2 Ende VKE 5611.1 Freistaat Thüringen Niedersachsen AS Arenshausen AS Heilbad Heiligenstadt Landesgrenze Thüringen Landesgrenze Niedersachsen 1. Abschnitt: 5,6 km (Niedersachsen) 5 AS Friedland bis Landesgrenze NI/TH Die insgesamt 16,3 km langen Streckenanteile, die von der Straßenbauverwaltung des Landes Nieder- sachsen realisiert wurden, sind unterteilt in zwei Verkehrseinheiten (VKE 1 und 2). Die VKE 1, die seit 29. 10. 2003 in Betrieb ist, beinhaltet den Ausbau der Bundesstraße B 524 zur Autobahn A 38 auf einer Länge von 4,7 km sowie den sechsstreifigen Ausbau der A 7 (3,3 km) mit dem Umbau der vorhandenen Anschlussstelle Friedland (A 7) zum Autobahndrei- eck (AD) Drammetal. Die AS Dramfeld und Deidero- de im Zuge der B 524 wurden zu Autobahn-An- schlussstellen umgebaut. Der vorhandene Anschluss der B 27 bei Friedland wurde nach Südosten verlegt. Die anschließende VKE 2 hat eine Länge von 6,9 km (ohne Heidkopftunnel) und ist in zwei Planfeststel- lungsabschnitte unterteilt: Der Abschnitt A beinhal- tet 1,3 km, die durch Hessen führen. Die Verknüp- fung der auf rd. 1 km verlegten B 27 mit der A 38 erfolgt in Höhe der K 74 (HE) bzw. K 24 (NI) durch die AS Friedland mit einer links liegenden Trompete. Die K 24 aus Richtung Reckershausen wird an die B 27 angeschlossen. Größere Bauwerke in diesem Abschnitt sind die Kreuzung der B 27 alt, der Molle und der B 27 neu. Der Abschnitt A wurde zwischen- zeitlich in Betrieb genommen. Der Abschnitt B, der nunmehr für den Verkehr frei- gegeben