Deutscher Bundestag Drucksache 5. Wahlperiode V/1031

Bundesrepublik Deutschland Der Bundeskanzler I/2 — 31109 — 2878/66 Bonn, den 25. Oktober 1966

An den Herrn Präsidenten des Deutschen Bundestages

Hiermit übersende ich den von der Bundesregierung be- schlossenen

Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 23. November 1964 zwischen der Bundesrepu blik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Bereinigung der Grenze im Abschnitt Konstanz—Neuhausen am Rheinfall -

nebst Begründung mit der Bitte, die Beschlußfassung des Deut- schen Bundestages herbeizuführen. Der Vertrag, das dazugehörige Schlußprotokoll und neun karto- graphische Skizzen nebst Beschreibung in deutscher Sprache sowie eine Denkschrift sind beigefügt. Federführend ist der Bundesminister des Auswärtigen. Der Bundesrat hat in seiner 299. Sitzung am 14. Oktober 1966 gemäß Artikel 76 Abs. 2 des Grundgesetzes beschlossen, gegen den Gesetzentwurf keine Einwendungen zu erheben.

Der Stellvertreter des Bundeskanzlers Mende Drucksache V/1031 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode

Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 23. November 1964 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Bereinigung der Grenze im Abschnitt Konstanz—Neuhausen am Rheinfall

Der Bundestag hat das folgende Gesetz be- blättern die zu einer Rechtsänderung er- schlossen: forderliche Eintragung in das Grundbuch ersetzt werden soll, Artikel 1 2. Vorschriften über die Anlegung der Grund- Dem in Freiburg im Breisgau am 23. November buchblätter zu treffen, 1964 unterzeichneten Vertrag zwischen der Bundes- 3. Vorschriften darüber zu treffen, in welcher republik Deutschland und der Schweizerischen Eid- Weise Rechte, deren Inhalt sich nach genossenschaft über die Bereinigung der Grenze im schweizerischem Recht bestimmt, in das Abschnitt Konstanz–Neuhausen am Rheinfall und Grundbuch eingetragen und in der Zwangs- dem Schlußprotokoll wird zugestimmt. Der Vertrag vollstreckung behandelt werden, sowie das Schlußprotokoll werden nachstehend ver- 4. Vorschriften zur Überleitung solcher Rechte öffentlicht. an Grundstücken zu treffen, die in ver- Artikel 2 gleichbare Einrichtungen des deutschen Rechts übergeleitet werden können. In den Gebietsteilen, die nach Artikel 1 Abs. 1 des Vertrages auf die Bundesrepublik Deutschland über- (2) Die Landesregierung kann die Ermächtigung gehen, treten mit dem Zeitpunkt des Inkrafttretens auf die Landesjustizverwaltung übertragen. des Vertrages die im Regierungsbezirk Süd-Baden geltenden Vorschriften des Bundesrechts in Kraft. Artikel 4 Gleichzeitig tritt das schweizerische Recht in diesen Dieses Gesetz gilt auch im Land Berlin, sofern das Gebietsteilen außer Kraft. Land Berlin die Anwendung dieses Gesetzes fest- stellt. Artikel 3 Artikel 5 (1) Die Regierung des Landes Baden-Württemberg wird ermächtigt, für die in Artikel 1 Abs. 1 des Ver- (1) Dieses Gesetz tritt am Tage nach seiner Ver- trages bezeichneten Gebietsteile durch Rechtsverord- kündung in Kraft. nung (2) Der Tag, an dem der Vertrag nach seinem 1. Vorschriften darüber zu treffen, in welcher Artikel 8 Abs. 2 sowie das Schlußprotokoll in Kraft Weise bis zur Anlegung von Grundbuch- treten, ist im Bundesgesetzblatt bekanntzugeben. Deutscher Bundestag.- 5 Wahlperiode Drucksache V/1031

Begründung

Zu Artikel 1 Bundesgesetzbl. 1963 II S. 458). Eine solche Regelung erscheint zweckmäßig, damit die Fragen, die sich im Der Vertrag und das Schlußprotokoll bedürfen nach Zusammenhang mit der Anlegung der Grundbuch- Artikel 59 Abs. 2 Satz 1 des Grundgesetzes der Zu- blätter für die in die Hoheitsgewalt der Bundes- stimmung der für die Bundesgesetzgebung zuständi- republik • Deutschland übergehenden Grundstücke gen Körperschaften in der Form eines Bundes- möglicherweise ergeben, durch die Landesregierung gesetzes, da sie sich auf Gegenstände der Bundes- oder durch die Landesjustizverwaltung von Baden- gesetzgebung beziehen. Württemberg, das allein betroffen ist, durch Rechts- verordnung geregelt werden können. Zu Artikel 2 Die in Artikel 1 Abs. 1 des Vertrages bestimmte Ab- Zu Artikel 4 tretung der dort bezeichneten Gebiete an die Bundesrepublik Deutschland hat zur Folge, daß Der Vertrag soll auch auf das Land Berlin Anwen- diese Gebiete mit dem Inkrafttreten dieses Vertrages dung finden; das Gesetz enthält daher die übliche unter die Hoheitsgewalt der Bundesrepublik Deutsch- Berlin-Klausel. land fallen. Artikel 2 des Zustimmungsgesetzes be- stimmt demzufolge, daß mit dem Inkrafttreten des Zu Artikel 5 Vertrages das im Regierungsbezirk Süd-Baden gel Die Bestimmung des Absatzes 1 entspricht dem Er tende Bundesrecht an die Stelle des bisher geltenden fordernis des Artikels 82 Abs. 2 des Grundgesetzes. schweizerischen Rechts tritt. Nach Absatz 2 ist der Zeitpunkt, in dem der Vertrag nach seinem Artikel 8 Abs. 2 sowie das Schluß- Zu Artikel 3 protokoll in Kraft treten, im Bundesgesetzblatt Die Vorschrift hat ein Vorbild in Artikel 4 des Ge- bekanntzugeben. setzes vom 10. Juni 1963 zu dem Vertrag vom 8. April 1960 zwischen der Bundesrepublik Deutsch- Schlußbemerkung land und dem Königreich der Niederlande zur Rege- - lung von Grenzfragen und anderen zwischen beiden Bei der Durchführung des Gesetzes werden Kosten Ländern bestehenden Problemen (Ausgleichsvertrag, entstehen. Drucksache V/1031 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode

Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Bereinigung der Grenze im Abschnitt Konstanz—Neuhausen am Rheinfall

DER PRÄSIDENT b) in der Gemeinde Oehningen, Kreis Konstanz, eine DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND Fläche von 5 390 m2 zwischen den Grenzsteinen 415 und bis 418a (Plan Nr. 2) ; DER SCHWEIZERISCHE BUNDESRAT, c) in der Gemeinde Oehningen, Kreis Konstanz, eine Fläche von 99 m 2 zwischen den Grenzsteinen 321 bis von dem Wunsche geleitet, den Verlauf der Grenze im 322 (Plan Nr. 3) ; Abschnitt Konstanz-Neuhausen am Rheinfall durch Aus- d) in der Gemeinde Rielasingen, Kreis Konstanz, eine tausch flächengleicher Gebietsteile zu vereinfachen und Fläche von 5 000 m2 zwischen den Grenzsteinen 222 den natürlichen Verhältnissen sowie den beiderseitigen bis 225 (Plan Nr. 4) ; Interessen besser anzupassen, sind übereingekommen, e) in der Gemeinde Wiechs am Randen, Kreis Konstanz, einen Vertrag zu schließen. eine Fläche von 428 732 m 2 innerhalb der Grenz- Sie haben zu diesem Zweck zu ihren Bevollmächtigten steine 1 bis 47 (Plan Nr. 5) ; ernannt: f) in der Gemeinde Wiechs am Randen, Kreis Konstanz, Der Präsident der Bundesrepublik Deutschland: eine Fläche von 52 000 m 2 zwischen den Grenzsteinen 646 bis 653 (Plan Nr. 6) ; Herrn Ministerialdirektor a. D. Gerrit von Haeften g) in der Gemeinde Altenburg, Kreis Waldshut, eine Der Schweizerische Bundesrat: Fläche von 398 m2 zwischen den Grenzsteinen 13 bis 15 (Plan Nr. 7) ; Herrn Minister Prof. Dr. Rudolf L. Bindschedler, h) in den Gemeinden Stühlingen, Weizen und Grimmels- die nach Austausch ihrer in guter und gehöriger Form hofen, Kreis Waldshut, eine Fläche von 38 250 m 2 befundenen Vollmachten folgendes vereinbart haben: zwischen den Grenzsteinen 444 bis 474 (Pläne Nr. 8 und 9).

Artikel 1 (3) Die Grenzbereinigungen sind in den Plänen, die diesem Vertrag als Anlagen Nr. 1 bis 9 beigefügt sind und (1) Die Schweizerische Eidgenossenschaft tritt an die dessen integrierenden Bestandteil bilden, im einzelnen Bundesrepublik Deutschland ab: dargestellt. Geringfügige Änderungen, die sich bei der a) In der Gemeinde Kreuzlingen, Kanton Thurgau, eine Absteckung, Vermarkung und Vermessung der bereinig- Fläche von 43 m2 zwischen den Grenzsteinen 15 bis 17 ten Grenze ergeben, bleiben vorbehalten. (Plan Nr. 1) ; b) in der Gemeinde , Kanton , Artikel 2 eine Fläche von 10 489 m 2 zwischen den Grenzsteinen 308 bis 323 (Plan Nr. 3) ; (1) Der genaue Verlauf der in Artikel 1 festgelegten Grenze wird an Ort und Stelle durch eine gemischte c) in den Gemeinden Büttenhardt und Opfertshofen, technische Grenzkommission bestimmt, die aus je zwei Kanton Schaffhausen, eine Fläche von 128 732 m 2 Mitgliedern besteht. zwischen den Grenzsteinen 700 bis 709 (Plan Nr. 5); d) in der Gemeinde , Kanton Schaffhausen, (2) Die Grenzkommission hat folgende Aufgaben: eine Fläche von 300 000 m 2 zwischen den Grenzsteinen a) Absteckung, Vermarkung und Vermessung der Grenze; 667 bis 682 (Plan Nr. 5) ; b) Erstellung der Pläne und Grenzvermessungstabellen. e) in der Gemeinde Merishausen, Kanton Schaffhausen, (3) Nach Beendigung ihrer Arbeiten erstellt die Grenz- eine Fläche von 19 000 m 2 zwischen den Grenzsteinen kommission ein Protokoll mit den Plänen und Grenz- 653 bis 656 (Plan Nr. 6) ; vermessungstabellen, das den Vollzug dieses Vertrages f) in der Gemeinde Bargen, Kanton Schaffhausen, eine bestätigt. Fläche von 31 000 m 2 zwischen den Grenzsteinen 632 bis 637 und eine Fläche von 2 000 m 2 zwischen den (4) Die Kosten für die in Absatz 2 genannten Aufgaben Grenzsteinen 645 bis 646 (Plan Nr. 6); werden von den Vertragsstaaten je zur Hälfte getragen. g) in der Gemeinde Neuhausen am Rheinfall, Kanton Schaffhausen, eine Fläche von 398 m 2 zwischen den Artikel 3 Grenzsteinen 13 bis 15 (Plan Nr. 7); (1) Die Schweizerische Eidgenossenschaft wird die in h) in der Gemeinde , Kanton Schaffhausen, Artikel 1 Abs. 1 Buchstaben c und d bezeichneten Flächen, eine Fläche von 38 250 m2 zwischen den Grenzsteinen soweit sie sich im Eigentum des Kantons Schaffhausen 427 bis 478 (Pläne Nr. 8 und 9). befinden, innerhalb von sechs Monaten nach Inkrafttreten (2) Die Bundesrepublik Deutschland tritt an die Schwei- dieses Vertrages, im übrigen innerhalb von weiteren zwei zerische Eidgenossenschaft ab: Jahren, der Gemeinde Wiechs am Randen lasten- und kostenfrei übereignen. a) In der Gemeinde Konstanz, Kreis Konstanz, eine Fläche von 43 m2 zwischen den Grenzsteinen 15 bis 17 (Plan (2) Die Bundesrepublik Deutschland zahlt an die Nr. 1) ; Schweizerische Eidgenossenschaft innerhalb von sechs Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode Drucksache V/1031

Monaten nach Inkrafttreten dieses Vertrages einen Bei- Geräte ungehindert und abgabenfrei auf Schweizergebiet trag zum Ankauf der in Absatz 1 bezeichneten Flächen zu verbringen. in Höhe von insgesamt 200.000,— Schweizerfranken. Artikel 7 Artikel 4 Dieser Vertrag gilt auch für das Land Berlin, sofern nicht die Regierung der Bundesrepublik Deutschland Die Grundbücher und Akten der Vermessungsämter, gegenüber dem Schweizerischen Bundesrat innerhalb von die sich auf die Grundstücke in den in Artikel 1 Abs. 1 drei Monaten nach Inkrafttreten dieses Vertrages eine und 2 bezeichneten Austauschflächen beziehen, werden gegenteilige Erklärung abgibt. mit den dazu gehörenden Unterlagen, Urkunden und Plänen im Original oder, wenn dies nicht möglich ist, in beglaubigter Abschrift von den Gerichten und Be- Artikel 8 hörden des einen Staates an die zuständigen Gerichte und Behörden des anderen Staates kostenfrei übergeben. (1) Dieser Vertrag bedarf der Ratifikation. Die Ratifi- kationsurkunden sollen sobald wie möglich in Bern aus- getauscht werden. Artikel 5 (2) Dieser Vertrag tritt einen Monat nach Austausch (1) Die Schweizerische Eidgenossenschaft baut inner- der Ratifikationsurkunden in Kraft. halb von zwei Jahren nach Inkrafttreten dieses Vertrages die Straße Altdorf–Wiechs am Randen bis zur Grenze aus. (2) Die Schweizerische Eidgenossenschaft gewährleistet ZU URKUND DESSEN haben die Bevollmächtigten den Anschluß der Verbindungsstraße zwischen Wiechs am diesen Vertrag unterzeichnet und mit ihren Siegeln ver- Randen und der Kantonsstraße Merishausen–Bargen. sehen. (3) Die Schweizerische Eidgenossenschaft erstellt auf ihre Kosten nördlich der Grenze beim Zollamt Ramsen GESCHEHEN zu Freiburg im Breisgau am 23. November zwischen den neuen Grenzpunkten 222 und 223 einen 1964 in zwei Urschriften in deutscher Sprache. Feldweg und einen schienengleichen Bahnübergang zu den deutschen Grundstücken. Für die Artikel 6 Bundesrepublik Deutschland: (1) Die Wasserrechte der Zwirnerei an der Wutach G. v. Haeften (Gemeinde Stühlingen) bleiben ungeachtet der Verlegung der Grenze unverändert bestehen. Für die (2) Zur Instandhaltung des Wehres auf der Schweizer- Schweizerische Eidgenossenschaft: seite erhält die Zwirnerei das Recht, Materialien und Bindschedler Drucksache V/1031 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode

Schlußprotokoll zum Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Bereinigung der Grenze im Abschnitt Konstanz—Neuhausen am Rheinfall vom 23. November 1964

§ 1 berechtigt, im Gebiet des Brückenkopfes Oberwiesen alle die Grenzabfertigung betreffenden Tätigkeiten wie im Für die Bewirtschaftung von land- und forstwirtschaft- eigenen Staatsgebiet durchzuführen, insbesondere auch lichen Grundstücken, die durch die Grenzbereinigung in alle einschlägigen Rechts- und Verwaltungsvorschriften, das Gebiet des anderen Staates übergehen, finden die mit deren Vollzug sie betraut sind, anzuwenden. jeweils zwischen den Vertragsstaaten geltenden Ver- günstigungen im land- und forstwirtschaftlichen Grenz- (4) Gebäude und Anlagen, die auf dem Brückenkopf bewirtschaftungsverkehr Anwendung. Kontrollen werden Oberwiesen für die deutsche Grenzabfertigung erstellt auf das für die Grenzaufsicht notwendige Maß beschränkt werden, sind von schweizerischen Steuern und Abgaben und im allgemeinen nur stichprobeweise ausgeübt. befreit.

§ 2 § 4 Bei der Verlegung der Grenze in die Flußmitte der Der Vertrag über die Bereinigung der Grenze im Ab- Wutach gehen die Vertragsstaaten davon aus, daß das schnitt Konstanz-Neuhausen am Rheinfall soll gleichzeitig Land Baden-Württemberg das Recht hat, zur Instand- mit dem Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutsch- setzung des deutschen Ufers der Wutach Materialien und land und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Geräte ungehindert und ohne förmliche Grenzabfertigung Einbeziehung der Gemeinde Büsingen am Hochrhein in durch Schweizergebiet an das deutsche Ufer zu ver- das schweizerische Zollgebiet ratifiziert werden. bringen. Das gleiche gilt für die auf Schweizergebiet ver- brachten Geräte, die zur Instandhaltung des Wehres der § 5 Zwirnerei an der Wutach in Stühlingen vorübergehend verwendet werden. Dieses Schlußprotokoll bildet einen integrierenden Be- standteil des Vertrages über die Bereinigung der Grenze §3 im Abschnitt Konstanz-Neuhausen am Rheinfall. Soweit die Schweizerische Eidgenossenschaft auf dem Brückenkopf Oberwiesen die für eine nebeneinander- liegende Grenzabfertigung erforderlichen Anlagen nicht GESCHEHEN zu Freiburg im Breisgau am 23. Novem- erstellt, erhält die Bundesrepublik Deutschland das Recht, ber 1964 in zwei Urschriften in deutscher Sprache. die erforderlichen Gebäude und Anlagen selbst zu er- richten. Von diesem Recht kann sie Gebrauch machen, sobald sich für die deutschen Behörden die Notwendigkeit Für die ergibt, die Grenzabfertigung auf Schweizergebiet zu ver- Bundesrepublik Deutschland: legen. Die Schweizerische Eidgenossenschaft erklärt sich G. v. Haeften bereit, die dabei notwendig werdenden Bauvorhaben in jeder Hinsicht, insbesondere bei der Bereitstellung des Baugrundes, zu fördern. Für die (3) Im Falle der Verlegung der deutschen Grenzabferti- Schweizerische Eidgenossenschaft: gung auf Schweizergebiet sind die deutschen Bediensteten Bindschedler Pläne Nr. 1 - Nr. 9

zum Vertrag vom 23. November 1964 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Bereinigung der Grenze im Abschnitt Konstanz — Neuhausen am Rheinfall

Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode Drucksache V/1031

Denkschrift

I. Allgemeines Bald nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges be- Historisch bedingt verlief die Grenze zwischen der mühte sich die Schweiz deshalb um eine Neurege- Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz in dem lung des Grenzverlaufs durch einen Staatsvertrag genannten Abschnitt, der deutscherseits in erster mit der Bundesrepublik Deutschland, um damit den Linie den Landkreis Konstanz, schweizerseits den verschiedenen Schwierigkeiten wirtschaftlicher, zoll- Kanton Schaffhausen betrifft, äußerst kompliziert. technischer, militärischer und politischer Art zu be- Anstatt sich an natürliche Gegebenheiten, wie gegnen. Wasserläufe oder Bergkämme, zu halten, zog sich Auf diese Verhandlungen im einzelnen einzugehen, die Linie denkbar unregelmäßig hin, wodurch sich würde zu weit führen. Der besseren Ubersicht halber nicht nur tiefe Einbuchtungen, sondern sogar ganze sei nur erwähnt, daß sie zunächst in drei Phasen Enklaven ergaben. Dies führte, wie nicht näher er- stattfanden, nämlich im Februar 1956 in Schaff- läutert zu werden braucht, zu Unzuträglichkeiten hausen, im Juli 1956 in Freiburg im Breisgau und und Reibungen. Eine gewisse Begradigung des im Februar 1957 wiederum in Schaffhausen. Nach Grenzverlaufs soll derartige Schwiergkeiten auf ein der Paraphierung eines Vertrages über die Grenz- möglichstes Mindestmaß reduzieren. bereinigung durch die beiden Delegationsleiter er- Eine genaue Darlegung der historischen Grundlagen gab sich jedoch bald heftiger Widerstand in ge- würde den Rahmen dieser Denkschrift sprengen. wissen Teilen des Kantons Schaffhausen. Diese Erwähnt sei deshalb nur, daß die verworrenen ablehnende Haltung gegenüber dem Vertrag griff Grenzverhältnisse aus der Zeit der mehr oder minder dann auf den ganzen Kanton über. Deshalb mußten kleinen deutschen Territorialherren im 18. Jahr- neue Lösungen gesucht werden, wobei sich das Inter- hundert stammen. Verschiedene Bemühungen der esse der Schweiz an dem Erwerb des Verenahofes Schweiz seit Beginn des 19. Jahrhunderts führten als besonders lebhaft erwies. Man wollte nicht noch nur zu geringem Erfolg. Immerhin konnten am einmal die Möglichkeit zur Beseitigung dieses un- 1. März 1839 zwischen dem Großherzogtum Baden, befriedigenden Zustands auf lange Zeit hinaus ver- das nach der napoleonischen Zeit die Erbschaft der passen. Trotzdem verstrichen Jahre, bis es schließ- erwähnten deutschen Standesherrschaften ange- lich der Initiative der an einer Regelung der treten hatte, und der Schweiz einige besonders Verhältnises besonders interessierten örtlichen Ge- brennende Grenzprobleme im Wege gewisser meinden gelang, einen Vorschlag zu machen, der Gebietsabtretungen bereinigt werden. Auf diese dem Kanton Schaffhausen annehmbar erschien; und Weise wurde auch zum ersten Male der Grenzver- zwar sollte das für die Abtretung des Verenahofes lauf in einigermaßen eindeutiger Weise festgelegt. vorgesehene Tauschgelände nicht nur verwaltungs- Trotzdem blieben viele Unzuträglichkeiten übrig. mäßig, sondern vielmehr als -privatrechtliches Eigen Insbesondere bildete die rund 43 ha Land (33 ha turn an die deutsche Gemeinde Wiechs am Randen Acker und Wiese, 10 ha Wald) umfassende Exklave abgetreten werden. Das bedeutete, daß der Kanton „Verenahof", bislang eine abgesonderte Gemarkung erst einmal das entsprechende Gelände von den der deutschen Gemeinde Wiechs am Randen, Land- Grundeigentümern durch langwierige, komplizierte kreis Konstanz, Land Baden-Württemberg, für die Verhandlungen erwerben mußte. Schweiz ein besonderes Anliegen. Die Exklave ist So kam es erst 7 Jahre später, nämlich 1964, zunächst fast vollständig von der Schaffhauser Gemeinde zu inoffiziellen Besprechungen zwischen Behörden Büttenhardt umgeben, be findet sich ausschließlich des Kantons Schaffhausen und des Landes Baden- im Eigentum von Schweizern und wird von rund Württemberg zwecks Wiederaufnahme der deutsch- 20 Schweizer Staatsangehörigen bewohnt. Verschie- schweizerischen Verhandlungen. Diese Bemühungen dene Bemühungen zur Abtretung der Exklave an führten nach einer letzten Verhandlungsphase den Kanton Schaffhausen haben bisher nicht zum (16. bis 23. November 1964 in Freiburg im Breisgau) Erfolg geführt; 1913/14 waren entsprechende Ver- schließlich zur Einigung: Grenzbereinigungsvertrag handlungen zwischen dem Deutschen Reich und der samt Schlußprotokoll konnten unterzeichnet werden. Eidgenossenschaft schon beinahe so weit gediehen. Der Erste Weltkrieg gebot diesen Bemühungen Ein- II. Besonderes halt. Die Gesamtfläche der zwischen der Bundesrepublik Irgendeine vertragliche Regelung über die Stellung Deutschland und der Schweiz auszutauschenden Ge- der Exklave Verenahof gab es weder hinsichtlich biete umfaßt rund 53 ha. Schon diese Ziffer macht der Zugangsrechte der Bundesrepublik Deutschland deutlich, wieso der bereits etwas ausführlicher dar- noch der Rechts- und Amtshilfe. Den größten Teil gelegte Komplex Verenahof mit 43 ha den bei wei- der Gemeindeaufgaben mußte zwangsläufig die Ge- tem wichtigsten Anteil der deutschen Gebietsabtre- meinde Büttenhardt übernehmen, wohin die Kinder tungen an die Schweiz bildet. der Einwohner auch zur Schule gingen, während Zivilstands-, Gerichts- und Polizeiwesen sowie Be- Die deutschen Abtretungen bezeichnet der Vertrag steuerung usw. unter die deutsche Zuständigkeit in Artikel 1 Abs. (2) Buchstaben a—h. Sie bewegen fielen, von weiteren Unzuträglidikeiten, wie der sich in Größenordnungen zwischen 43 m2 (2 a) und Frage der Wehrpflicht, ganz abgesehen. Kurzum, 428 732 m2 (2 e) . der Zustand erwies sich auf die Dauer als außer- Die schweizerischen Abtretungen an die Bundes ordentlich unbefriedigend, um nicht zu sagen un- republik Deutschland behandelt Artikel 1 Abs. (1) haltbar, und verlangte Abhilfe. Buchstaben a—h. Hier bewegen sich die fraglichen Drucksache V/1031 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode

Flächen zwischen 43 m 2 (1 à) und 300 000 m2 (1 d). Die zwischen den neuen Grenzpunkten einen Feldweg Gesamtfläche ist in beiden Fällen — internationalem und einen schienengleichen Bahnübergang zu den Brauch entsprechend — ungefähr gleich groß. deutschen Grundstücken herstellen. Eine Beschreibung, die an Hand von neun Plänen 5. Verenahof (Plan Nr.5) den Verlauf der neuen Staatsgrenze detailliert be- handelt, wird der Denkschrift mit diesen Plänen als Über dieses Kernstück der ganzen Grenzbereini- Anlage beigefügt. gungsaktion sind bereits oben nähere Ausführun- gen gemacht worden. Daraus ergibt sich, daß die Der Übersichtlichkeit halber sei auf folgendes hin- Schweiz — angesichts der geographischen Situa- gewiesen: tion einer Exklave, die sich zudem praktisch aus- Artikel 1, das Kernstück des Vertrages, regelt den schließlich im Eigentum Schweizer Staatsangehö- vorgesehenen Gebietsaustausch. Die als Anlagen riger befindet, nur allzu' verständlich — ein aus- beigefügten Pläne 1 bis 9 bilden einen integrieren- gesprochenes Interesse an dem Erwerb dieser den Bestandteil des Vertrages. Liegenschaften hatte. Dabei ist zu beachten, daß diese schon seit 1854 in das Schweizer Zollgebiet Artikel 2 sieht eine gemischte Grenzkommission vor einbezogen waren. Der Kanton Schaffhausen hat und regelt die Kostenfrage. 150 Jahre demzufolge auch im Laufe der letzten Artikel 3 und 4 befassen sich speziell mit der Über- mehrere Versuche unternommen, um zu er- tragung des Eigentums an dem Austauschgebiet, das reichen, daß der Verenahof völlig in das Schwei- die Bundesrepublik Deutschland hoheitlich und die zer Staatsgebiet eingegliedert würde — aber erst Gemeinde Wiechs am Randen als Eigentum für den durch den hier in Frage stehenden Grenzberei- Verzicht auf die Verwaltungshoheit über den nigungs-vertrag ist dieses Ziel endlich erreicht Verenahof erhalten. worden. Artikel 5 regelt Fragen der Verkehrsverbindungen. Durch den Vertrag wird der Verenahof an die Artikel 6 sichert ganz speziell die Rechte einer Schweiz abgetreten. Als Tauschgelände erhält Zwirnerei an der Wutach. Deutschland von den Gemeinden Merishausen, Büttenhardt und Opfertshofen (sämtlich im Kan- Artikel 7 enthält die Berlin-Klausel. ton Schaffhausen) flächengleiche Waldgrundstücke Artikel 8 legt schließlich Ratifikation und Inkraft- mit einem Verkehrswert von mindestens 500 000 treten des Vertrages fest, der als Grenzbereinigungs- Schweizerfranken. Die Gemeinde Wiechs am Ran vertrag nicht kündbar ist. den soll darüber hinaus Eigentümerin des ge- samten Tauschgeländes werden. Dieses Angebot Einzelheiten der neuen Grenzziehung ergeben sich vor allem hatte im Laufe der Verhandlungen die aus den als Anlage beigefügten Plänen 1 bis 9. Er- Gemeinde bewogen, sich- mit dem Austausch ab- gänzend ist dazu folgendes auszuführen: zufinden; denn der wirtschaftliche Wert ein- 1. Kreuzlinger Zoll (Plan Nr. 1) schließlich Steueraufkommen der von der Schweiz als Tauschobjekt für den Verenahof angebotenen Durch den Umbau sowohl der deutschen wie der Grundstücke ist - trotz gleicher Gesamtfläche — Schweizer Zollabfertigung in Kreuzlingen ist eine unbestritten geringer als der Wert des bisher zur geringfügige Grenzänderung notwendig ge- Gemeinde Wiechs gehörenden Verenahofs. Die worden. Übertragung des Eigentums an dem Tausch- 2. Wirtschaft „Zur Bleiche" (Plan Nr.2) gelände soll also der Gemeinde den Wertverlust ersetzen. Zur Ablösung des bisherigen Eigen- Die im Eigentum eines Schweizer Bürgers tums wird Deutschland der Schweiz einen Zu- stehende Gastwirtschaft „Zur Bleiche" liegt auf schuß von 200 000 Schweizerfranken leisten; Schweizer Gebiet (Gemeinde ), dieser Beitrag wird im Innenverhältnis vom Land der dazugehörige Wirtschaftsgarten auf deut- Baden-Württemberg getragen. Die Rücksicht auf schem Boden (Gemeinde Oehningen). Durch die das staatspolitische Interesse an der Grenzberei- neue Grenzziehung kommt auch der Wirtschafts- nigung gebot eine solche Regelung. Daher haben garten auf Schweizer Hoheitsgebiet. sich sowohl das Land Baden-Württemberg wie 3. Straße Litzelhausen-Riedern (Plan Nr. 3) auch der Bundesminister der . Finanzen ausdrück- lich damit einverstanden erklärt, ebenso wie Die Straße führt auf einer Strecke von insgesamt dieser der Regelung des Artikels 2 Abs. 4 des 250 m über Schweizer Gebiet; die Straße mußte Grenzbereinigungsvertrages seine Zustimmung seinerzeit so geführt werden, um eine auf deut- erteilt hat, wonach die Kosten für die in Absatz 2 schem Gebiet liegende Schlucht zu umgehen. a.a.O. (Absteckung, Vermarkung und Vermessung Durch die neue Grenzziehung kommt die Straße der Grenze sowie Erstellung der Pläne und ganz an Deutschland. Grenzvermessungstabellen) von den Vertrags- 4. Zollamt Ramsen (Plan Nr.4) staaten je zur Hälfte getragen werden sollen. Durch die eigenartige Grenzziehung vor dem 6. „Schlauch" bei Bargen (Plan Nr.6) Schweizerischen Zollamt Ramsen ist die dortige Die Straße Donaueschingen-Schaffhausen (auf Abfertigung sehr beengt. Um sie flüssiger zu ge- deutschem Gebiet Bundesstraße 27, auf schweize- stalten, wird die deutsche Gemeinde Rielasingen rischem Gebiet Nationalstraße 4) führt zwischen ein 50 ar großes Gelände an die Schweiz ab- den schweizerischen Orten Bargen und Meris- treten. Die Schweiz wird dafür auf ihre Kosten hausen im sogenannten „Schlauch" über deutsches Deutscher Bundestag - 5. Wahlperiode Drucksache V/1031

Gebiet. Die Schweiz baut jetzt die Straße von der einige weitere Einzelfragen, die sich aus der Grenz- Grenze bei Neuhaus bis Schaffhausen als Fern- abänderung ergeben. verkehrsstraße aus. Durch die vorgesehene Grenz- § 1 stellt ferner klar, daß die Vergünstigungen, die änderung kommt die gesamte neue Trasse auf das deutsch-schweizerische Abkommen vom 5. Fe- Schweizer Gebiet; die Kosten für den Ausbau des bruar 1958 über den Grenz- und Durchgangsverkehr Straßenstückes im „Schlauch", die sonst von der (Bundesgesetzbl. 1960 II S. 2161) für den land- und deutschen Straßenbauverwaltung hätten getragen forstwirtschaftlichen Bewirtschaftungsverkehr vor- werden müssen (etwa 800 000 DM), gehen damit sieht, auch für die Grundstücke gilt, die durch die zu Lasten der Schweiz. Deutschland erhält ein Grenzbereinigung in das Gebiet des anderen Staates gleich großes Austauschareal (5,2 ha) von den Ge- übergehen. meinden Bargen und Merishausen. Zu § 3 wäre zu bemerken, daß durch den Grenzberei- 7. Straße Neuhausen- (Plan Nr. 7) nigungsvertrag die deutsch-schweizerische Grenze zwischen den Grenzsteinen 444 bis 474 in die Mitte Der Kanton Schaffhausen hat die Straße Neu- der Wutach verlegt wird. Diese Regelung macht die hausen-Jestetten ausgebaut. Dies bedingte die Abtretung des Brückenkopfes Oberwiesen an die Verrückung eines Grenzsteines um wenige Meter Schweizerische Eidgenossenschaft erforderlich. Der an den Rand der neuen Trasse. Brückenkopf Oberwiesen befindet sich beider- seits der Straße Stühlingen-Schleitheim unmittelbar 8. Wutach und Schiedhag (Pläne Nr. 8 und 9) gegenüber dem deutschen Zollamt. Bei einer Steige- rung des grenzüberschreitenden Verkehrs ist eine Die bisherige sehr unklar vermarkte Grenze Erweiterung oder Verlegung der Abfertigungs- schneidet das Flüßchen Wutach einige Male und anlagen nur auf dem Gelände des Brückenkopfes verläuft bald in der Flußmitte, bald in geringer möglich. § 3 des Schlußprotokolls stellt für diesen Entfernung vom rechten oder linken Ufer. Im Fall die deutschen Interessen sicher, indem die Interesse der Ubersichtlichkeit wurde die Grenze Bundesrepublik Deutschland das Recht erhält, auch nunmehr generell in die Flußmitte verlegt. Um nach der Abtretung auf diesem Gelände Gebäude einen vollen Flächenausgleich herzustellen, tritt und Anlagen selbst zu errichten, falls die Schweize- die Schweiz ein beim Schiedhag (Gemeinde rische Eidgenossenschaft die für eine nebeneinander Schleitheim) gelegenes Waldgelände ab. liegende Grenzabfertigung erforderlichen Anlagen nicht erstellt.

III. SchluBprotokoll § 4 des Schlußprotokolls bestimmt, daß der Grenz- bereinigungsvertrag gleichzeitig mit dem Vertrag Mit dem gleichen Datum wie der Grenzbereinigungs- zwischen der Bundesrepublik- Deutschland und der vertrag (23. November 1964) wurde auch ein Schluß- Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Ein- protokoll zu diesem angefertigt, das in seinem letzten beziehung der Gemeinde Büsingen am Hochrhein in § 5 ausdrücklich als „integrierender Bestandteil des das schweizerische Zollgebiet ratifiziert werden soll. Vertrages" bezeichnet wird. Das Protokoll regelt in Dieses Junktim zeigt zwar, daß der Grenzbereini- den §§ 1 bis 3 die Bewirtschaftung der durch die gungsvertrag und der gleichzeitig verhandelte Ver- Grenzbereinigung in das Gebiet des anderen Staates trag über die Enklave Büsingen eng miteinander übergehenden Grundstücke, die damit notwendig zusammenhängen. Trotzdem handelt es sich um zwei werdenden Grenzkontrollen, die Instandsetzung und verschiedene Verträge, worüber auch auf Schweizer -haltung des deutschen Ufers der Wutach sowie Seite kein Zweifel besteht. Drucksache V/1031 Deutscher Bundestag— 5. Wahlperiode

Grenzbeschreibungen zu den deutschschweizerischen Grenzbereinigungen nach dem deutsch-schweizerischen Grenzbereinigungsvertrag vom 23. November 1964

1. Kreuzlinger Zoll Grenze durch die geraden Verbindungslinien (Plan Nr. 1) Grenzstein 308 — Brechungspunkt 309, 309 — 310, 310-311, 311 —312, 312-313, 313---- Die neue Landesgrenze verläuft vom Grenz- 314, 314-315, 315-316, 316-317, 317-318, punkt 15 an der Ostseite der Kreuzlinger Straße 318 — 319, 319 — 320, 320 — 321, 321 — 322 — schräg über diese hinweg bis zu Punkt 16 an Landesgrenzstein 323 gebildet. Die neuen Bre- der Trennwand des deutschschweizerischen chungspunkte 309 — 322 werden durch Grenz- Zollgebäudes, durchschneidet das Gebäude steine vermarkt. senkrecht und verläuft in dieser Richtung 3 m weiter bis Punkt 16A, dem Eckpunkt eines 4. „Ramsen" Grenze Nebengebäudes. Von hier aus bildet die Giebel- (Plan Nr. 4) seite die Grenze mit dem Eckpunkt 16 B, um schließlich in nördlicher Richtung abzuschwen- Die neue Grenze verläßt beim Landesgrenz- ken, wo sie in Punkt 16 C, der 34 m östlich vom stein 222 die alte Grenze, überquert die Landes- alten Landesgrenzpunkt 17 entfernt ist, auf die straße Nr. 191 und verläuft in östlicher Richtung alte Grenze trifft. auf einer Strecke von ca. 93 m geradlinig weiter bis zum Schnittpunkt mit der westlichen Grenze 2. Wirtschaft „Zur Bleiche" der Schweizerischen Bundesbahn Etzwilen-Sin- (Plan Nr. 2) gen a. H. Von hier aus folgt sie dieser Grenze in südwestlicher Richtung und erreicht nach Die neue Landesgrenze verläßt bei einem Punkt, ca. 72 m wieder die alte Landesgrenze in einem der 83 m südöstlich des Landesgrenzsteines 415 Punkt, der ca. 12 m südlich des alten Landes- liegt, die alte Grenze, verläuft dann auf einer grenzsteines 224 liegt. Die neuen Brechungs- Länge von 156 m in südöstlicher Richtung bis punkte 223 und 224 werden durch Grenzsteine zum Brechungspunkt 416A an der Nordseite des vermarkt. Weges, der von der Gartenwirtschaft „Zur Bleiche" zum Feldweg Flst. Nr. 35 verläuft. Vom 5. Straße „Neuhausen am Rheinfall- Brechungspunkt 416A folgt die neue Grenze Jestetten" (Plan Nr. 7) dem östlichen Rand der Gartenwirtschaft, weist in den Grenzpunkten 417 (51 m südlich von Die neue Grenze verläßt beim Landesgrenz- Brechungspunkt 416A), 417A (33 m südlich von stein 15 die alte Grenze, verläuft auf einer Grenzpunkt 417), 417B (47 m südlich von Grenz- Länge von ca. 100 m in Verlängerung der punkt 417 A), 3 Knickpunkte auf. Vom letzt- Landesgrenzsteine 16 — 15, biegt dann scharf genannten Brechungspunkt 417B erreicht sie nach Osten ab und erreicht nach einer Geraden nach einer Geraden von 56 m wieder die alte von ca. 87 m in einem Punkt wieder die alte Landesgrenze in einem Punkt, der ca. 94 m Grenze, der ca. 100 m östlich des alten Landes- nördlich des Landesgrenzsteines 418A liegt. Die grenzsteines 14 liegt. Die neuen Brechungs- Brechungspunkte der neuen Grenze 416 — punkte 13 und 14 werden durch Grenzsteine 416 A — 417 — 417 A — 417B — 418 werden vermarkt. durch Landesgrenzsteine abgemarkt; die Landes- 6. „Wutach" grenze verläuft von Grenzstein zu Grenzstein geradlinig. (Pläne Nr. 8 und Nr. 9) Die neue Grenze verläßt beim Landesgrenzstein 3. Kreisstraße Nr. 10 „Litzelshausen- Nr. 477 den alten Grenzzug, verläuft 5 m in Ver- R i e d e r n" (Plan Nr. 3) längerung der alten Grenzsteine 478 — 477 bis Die neue Grenze verläßt beim Grenzstein 308 zum neuen Brechungspunkt 477 auf der Südseite im Lunkenbachtobel die alte Landesgrenze, des Seldengrabens und von dort weiter bis zur überquert einen Feldweg bis zum Brechungs- Mitte der Wutach. Die Brechungspunkte 477, 476 punkt 309 auf der Böschungsoberkante ca. 71 m und 475 werden durch Grenzsteine vermarkt; südwestlich des Grenzsteines 308. Im weiteren die Grenze verläuft von Brechungspunkt zu Verlauf folgt die neue Grenze der Nordseite Brechungspunkt geradlinig. Im weiteren Verlauf der Kreisstraße von Litzelshausen nach Riedern, wird die Grenze durch die Mittellinie der bis sie beim Grenzstein 323 die alte Landes- Wutach bis zum Schnitt mit der Verbindungs- grenze wieder erreicht. Somit liegt die vor- linie Landesgrenzstein 442 — Rückmarke ge- genannte Landstraße in ihrer ganzen Breite bildet. nebst den dazugehörigen Straßenböschungen Diese, die Hoheitsgrenze bildende Mittellinie auf deutschem Gebiet. Im einzelnen wird die wird durch ein ausgleichendes Sehnenpolygon Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode Drucksache V/1031

auf den Strecken ersetzt, die Gegenstand der 8b. Gemeinde Merishausen Grenzregulierung sind. Die Brechungspunkte (Plan Nr. 5), Art. 1 (1) d) sind in Koordinaten beider Landessysteme ge- geben; die Grenze verläuft von Brechungspunkt Die neue Landesgrenze verläuft vom Grenz- zu Brechungspunkt geradlinig. punkt 667 in nahezu südlicher Richtung etwa 220 m weit, knickt dann in südöstlicher Rich- Verlegungen des Wasserlaufs und damit der tung ab, auf eine Länge von etwa 600 m bis Mittelline, welche durch allmählich wirkende zum Grenzpunkt 682. Naturvorgänge ohne Vermittlung von Kunst- bauten entstehen, bewirken auch Verlegungen 9a. „Schlauch", Gemeinde Merishausen der Hoheitsgrenze. Diese Verlegungen sind (Plan Nr. 6), Art. 1 (1) e) erforderlichenfalls von den zuständigen Ver- Die neue Landesgrenze verläuft von einem messungsverwaltungen beider Länder von Amts Punkt, der etwa 15 m östlich vom Grenz- wegen gemeinsam festzustellen, zu vermessen punkt 653 liegt, an der Ostseite der bisherigen und in den amtlichen Karten und Unterlagen Straße Bargen-Merishausen bis zu einem Punkt, über den Verlauf der Landesgrenze nachzu- der in der westlichen Verlängerung der Landes- tragen. Die Grenze zwischen Punkt 449 und 460 b grenze 656 — 657 an der Ostseite dieser Straße bleibt unverändert. liegt. 9b. "Schlauch", Gemeinde Bargen 7. „Schiedhag" (Plan Nr. 6), Art. 1 (1) f) (Plan Nr. 8) Die neue Landesgrenze verläuft vom Grenz- Die neue Grenze verläßt den alten Grenzzug punkt 632 in fast südlicher Richtung zunächst auf etwa in der Mitte der Geraden zwischen den der Ostseite des Feldweges an den Gewannen Landesgrenzsteinen 427 und 428, verläuft am „Haumesser", „Schenenbuel", hier nach einem Ostrand des Waldes am Schiedhag bis zu dem ostwärts gerichteten Knick an der Nordseite des Punkt, der etwa in der Verlängerung der Grenz- Feldweges, verläßt diesen an einem Punkt, der steine 442 — 441 liegt, und trifft beim Landes- etwa 60 m südwestlich vom Grenzpunkt 635 grenzstein Nr. 441 wieder die alte Grenze. liegt und setzt sich südöstlich fort bis zu einem Die Grenze verläuft von Brechungspunkt zu Punkt in der Landesgrenze, der etwa 70 m süd- Brechungspunkt, die durch Grenzstein vermarkt lich vom Grenzpunkt 636 liegt. werden, geradlinig. 9 c. Die neue Landesgrenze verläuft vom Grenz- punkt 645 in südwestlicher Verlängerung der 8a. Verenahof, Gemeinde Büttenhardt und Grenze 644 — 645 bis zum Schnitt mit der Ost- Opfertshofen seite der künftigen Straße Bargen-Merishausen (Schweizer Nationalstraße Nr. 4). (Plan Nr. 5), Art. 1 (1) c) 9d. „Verenahof", Gemeinde Wiechs am Die neue Landesgrenze verläuft vom Grenz- Randen punkt 700 in südöstlicher Richtung etwa 183 m in die Gewanngrenze „Stockbrunnenhalden", (Plan Nr. 5), Art. 1 (2) e) knickt hier in nordöstlicher Richtung ab, etwa Die bisherige Landesgrenze der Gemarkung 398 m weit bis zur Gewanngrenze „Frauen- Büttenhardt, Verenahof, Grenzpunkt 1 bis 47 tobel" und überquert dabei die Gemarkungs- fällt weg. grenze Büttenhardt-Opfertshofen. Von hier 9e. „Schlauch", Gemeinde Wiechs am knickt die Grenze in nordwestlicher Richtung Randen etwa 130 m, dann mit einem schwachen Knick zu einem Punkt, der etwa 35 m südlich vom (Plan Nr. 6), Art. 1 (2) f) Grenzpunkt 704 liegt, und nun in nordöstlicher Die neue Landesgrenze verläuft vom Grenz- Richtung parallel zur alten Landesgrenze gerade punkt 646 in südöstlicher Richtung entlang der bis zu einem Punkt etwa 50 m südlich vom Ostseite der künftigen Straße bis zu einem Grenzpunkt 706 ab. Von hier aus weiter, gerade Punkt in der Landesgrenze, der etwa 50 m west- bis zum Grenzpunkt 709. lich vom Grenzpunkt 653 liegt.