BEWERBUNG REGIONALE 202X „ WIR SIND " BEREIT FÜR DEN QUALITÄTSSPRUNG 3 - Südwestfalen REGIONALE 202X

INHALT Das Wichtigste in Kürze: Handlungsfeld WIRTSCHAFT UND ARBEIT 50 Digital, nachhaltig und authentisch Chancen gestalten 4 Projekt Echte WERT-Schätze aus Südwestfalen 52 Isabel und Henrik – unsere Protagonisten 7 Projekt Digitales Zentrum Südwestfalen 54 Projekt Kompetenznetz Digitale Bildung 56 Ausgangslage: Wo kommen wir her? 8 Zukunft der Arbeit 58 Der Raum 11 Daten und Fakten 12 Organisation: Stärken und Schwächen 18 Relevante Megatrends 20 Gremien, Abstimmungsprozesse, Arbeitsteilung 60 Unsere Mission – Zukunft für die nächste Generation 21 Prozesssteuerung und Prozessorganisation 64 Chancen und Risiken 22 Projektzertifizierung – Der Weg der Sterne 66 Strategie, Ziele und Handlungsfelder: Kommunikation 68 Strategie, Ziele und Handlungsfelder 24 Präsentation 70 In NRW – Für NRW 26 Erarbeitung der Vision 28 Wirkungen 72 Erarbeitung der REGIONALE-Bewerbung 30 Finanzierung 74 Handlungsfelder und Projekte: Südwestfalen Agentur und Partner 76 Handlungsfeld RAUM 34 Nachwort von Isabel und Henrik ... 80 Projekt Digitale Mitte in Städten und Dörfern 36 und die Antwort der Gesellschafter 81 Projekt WIR in Südwestfalen 4.0 – FREIräume zum Leben 38 Vision Südwestfalen 2030 84 Projekt Smart Living – Zukunft zu Hause leben 40 Impressum 90 Handlungsfeld GESELLSCHAFT 42 Projekt Gesundheit! Südwestfalen 44 Projekt Mobilität fürs echte Leben 46 Projekt [email protected] 48 www.qualitaetssprung-swf.com 4 - Südwestfalen REGIONALE 202X

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE DIGITAL, NACHHALTIG UND AUTHENTISCH CHANCEN GESTALTEN

Wir in Südwestfalen wollen mit Digitalisierung die Chancen gestalten, die sich für eine Für das Handlungsfeld Gesellschaft sehen wir: Wir können die Digitalisierung dazu nut- ländliche Region mit starken Eigenschaften bieten. Die Region kennt die Probleme eines zen, neue Wege bei der Gesundheitsversorgung zu finden und Mobilität und Teilhabe ländlichen Raums: den demographischen Wandel, die Schwächen bei der Infrastruk- zu erleichtern, sodass neben den Menschen auch Ressourcen- und Klimaschutz davon tur von Verkehrsverbindungen bis Breitbandanschluss, das Thema Ausdünnung der profitieren. Wir glauben, dass eine virtuelle Vernetzung untereinander Vereinsarbeit, Daseinsvorsorge, die Anpassungsschwierigkeiten im Gebäudebestand, die Frage der Ehrenamt und Kulturarbeit unterstützen und weiterbringen kann. Mit diesen digitalen Standortwahl von jungen Fachkräften. Wir sehen dies als Fragen, die uns die zukünfti- Strategien arbeiten die Initialprojekte gen Generationen stellen. „Gesundheit! Südwestfalen – digitale Wege zur Zugleich hat die Region starke Seiten: Die hohe Umweltqualität, die Freiräume zur Le- gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung“ bensgestaltung, die engagierten Menschen, die Hochschulen mit ihren thematisch passenden Schwerpunkten, die innovativen Gesundheitseinrichtungen und die Unter- „Mobilität fürs echte Leben“ nehmen, die Weltmarktführer sind, und sich lokal und persönlich einbringen. Koope- „[email protected]“ ration ist Alltag. Wir sehen dies als die Basis für die Antworten, die wir zusammen mit jungen Leuten finden wollen.

Unsere Handlungsfelder sind Raum, Gesellschaft, Wirtschaft und Arbeit. Unser Grund- Im Handlungsfeld Wirtschaft und Arbeit wollen wir in Südwestfalen die Kräfte in ei- satz lautet: Digitalisierung ist nicht Selbstzweck, sondern ein gestaltbares Instrument. nem Kompetenzzentrum für Digitalisierung bündeln. Unternehmen, Arbeitnehmer und Hochschulen arbeiten hier in Projektteams branchen- und themenübergreifend. Für das Handlungsfeld Raum sind wir in Südwestfalen überzeugt: Der Mehrwert für Dieser Nukleus erzeugt Wechselwirkungen und Impulse für Unternehmen, Kommu- modernes, energiekluges Leben, für regionale Produktion und für gemeinsames Arbei- nen und Bildungslandschaft – eingebunden in die nordrhein-westfälische Kompetenz- ten und Leben liegt in der Kombination von virtuellen und physischen Räumen. Und wir landschaft. Die Initialprojekte loten die Chancen eines gestaltenden Umgangs mit sehen die große Chance für unseren Raum darin, dass in dieser Kombination etwas ty- Digitalisierung aus: pisch Südwestfälisches liegt. Echt heißt hier digital und zum Anfassen gleichermaßen. An diesen Mehrwerten setzen die Initialprojekte an: „Echte WERT-Schätze aus Südwestfalen“ „Digitales Zentrum Südwestfalen“ „Digitale Mitte“ „Kompetenznetz Digitale Bildung Südwestfalen“ „WIR in Südwestfalen 4.0. – FREIräume zum Leben“ „Smart Living – Zukunft zu Hause leben“ 5 - Südwestfalen REGIONALE 202X

In den Arbeitsprozessen werden wir be- Dafür bringen wir viel mit: währte Formate – wie die Jugendkonfe- die wissenschaftliche Kompetenz z. B. bei der Universität Siegen, der Fachhoch- renz UTOPiA, den Südwestfalen-Kompass, schule Südwestfalen, der Hochschule Hamm-Lippstadt und der BiTS Iserlohn das Südwestfalen-Forum – durch digitale Methoden verstärken. Das hilft auch beim eine starke Wirtschaft, die z. B. bei Automotive, Gebäudetechnik und Material- HUBERTUS umformung die Zukunft mit Digitalisierung aktiv angeht Austausch mit anderen Regionen und Ins- Südwestfalen Agentur GmbH titutionen. Die Hochschulen haben längst engagierte junge Leute, die als „Digital Natives“ in Südwestfalen leben wollen einschlägige Forschungen begonnen und durch hervorragende Protagonisten zuge- unser Land, in dem es sich echt gut leben lässt, und das Bewusstsein, dass wir „Unsere Mission heißt: Wir schaffen sagt, mit Aufbau und Leitung eines Fach- dies nachhaltig pflegen müssen Zukunft für die nächste Generation!“ beirats und in den Projekten das Thema eine besondere Haltung, denn wir wollen das Ziel Nr. 1 der Vision Südwestfalen Digitalisierung ebenso konstruktiv wie 2030 leben: „Bestes Beispiel für ein kooperatives Miteinander bei der Zukunfts- ethisch-kritisch zu begleiten. Lernen wol- gestaltung“ len wir nicht nur unter uns, sondern auch im motivierenden Austausch weit über und nicht zuletzt die Neugier Aller in der Politik, den Kommunen, den Unterneh- die Grenzen der Region hinaus. Wir wollen men, der Wissenschaft und der Bürgerschaft, die sich schon in diesem Bewer- die Foren nutzen und mitgestalten, die in bungsprozess um die REGIONALE 202x engagiert haben, auf eine mit Digitalisie- Nordrhein-Westfalen das Thema Digitali- rung gestaltete Zukunft sierung voranbringen. 6 - Südwestfalen REGIONALE 202X

„HAST DU SCHON GEHÖRT? DIE GANZE REGION WILL SICH WIEDER UM EINE REGIONALE BEWERBEN! ES GAB DOCH GERADE ERST EINE!“

„JA! UND WOHL GERADE DESHALB. SIE SAGEN, JETZT SIND ALLE GUT AUF- GESTELLT, UND ES SOLL SPEZIELL UM DIE DIGITALE ZUKUNFT GEHEN. DAS WIRD AUCH FÜR UNS SPANNEND!“ 7 - Südwestfalen REGIONALE 202X

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H A ISABEL UND HENRIK L T I UNSERE PROTAGONISTEN G

ISABEL SABISCH UND HENRIK SCHMOLL-KLUTE ...

Zwei junge Menschen machen sich Gedanken zur Zukunft ihrer Heimatregion: Können

die Chancen der Digitalisierung so genutzt werden, dass eine ländliche Region wie un- D

IGI A

sere für junge Leute im Jahr 2030 attraktiv ist? Isabel (Jahrgang 1994) und Henrik (Jahr- TAL U

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gang 1995) sind in Olpe bzw. Menden geboren und engagieren sich u. a. in der Jugend- E

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konferenz UTOPiA. Sie stellen Fragen und definieren Herausforderungen! N

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C H … UND DIE DIGITALE ZUKUNFT DIE SÜDWESTFALEN-DNA IN SÜDWESTFALEN

Alle Diskussionen mit den Isabels und Südwestfalen ist und bleibt eine Region, in Henriks in Südwestfalen – zum Beispiel bei der Werte eine wichtige Rolle spielen und den UTOPiA-Workshops der Südwestfalen Nachhaltigkeit ein selbstverständliches Ziel Agentur oder bei LEADER-Prozessen – zeigen, ist. Digitalisierung ist ein Mittel zum Zweck dass für sie die digitale Vernetzung sowohl und kann in allen einzelnen Schritten ge- Wunsch als auch Notwendigkeit und Selbst- staltet werden. Wir wollen die Chancen verständlichkeit ist. Zugleich setzen gerade nutzen und auch die kritischen Diskussio- die mittelständischen Betriebe in Südwest- nen führen. Auch bei diesem Thema leben falen darauf, mit Digitalisierung innovative wir die Kooperation: Hochschulen, Kreise, und für die Kunden passgenaue Produkte Unternehmen (Arbeitgeber und Arbeitneh- z. B. bei Automotive, Licht und Gebäudetech- mer!), Ehrenamtliche, Kommunen und Auf- nik zu erzeugen. Digitalisierung in allen all- gabenträger machen mit. täglichen Lebensbereichen, Digitalisierung als Unternehmensstrategie, Digitalisierung In den Hochschulen der Region ist die in der Arbeitswelt und CO2-reduzierte Mo- wissenschaftliche Kompetenz für dieses DIGITAL – NACHHALTIG – bilität mit digitaler Vernetzung sind The- Thema präsent und aktiv. Die Universität AUTHENTISCH men, die große Chancen für ländliche Räu- Siegen stellt darüber hinaus mit ihrem me eröffnen. Mithilfe digitaler Instrumente Forschungskolleg „Zukunft menschlich ge- Neben Isabel und Henrik spielt deshalb können anstehende gesellschaftliche Auf- stalten“ das Thema Digitalisierung in den das Bild der DNA eine wichtige Rolle in unse- gaben im ländlichen Raum besser oder z. B. gesellschaftlichen Kontext, der für eine rer Bewerbung. Und die Südwestfalen-DNA überhaupt gelöst werden (z. B. Mobilität, nachhaltige und authentische Entwick- hat eine Dreifachhelix: Versorgung älterer Menschen, Teilhabe). lung der Region nötig ist. Digital – Nachhaltig – Authentisch 8 - Südwestfalen REGIONALE 202X

WO KOMMEN WIR HER? NICHT MEHR IM TAL – NOCH NICHT ÜBER DEN BERG

Die Region Südwestfalen kann in punkto lens als Wirtschaftsregion, die Heraus- REGIONALE bereits auf eine spannende forderungen des Strukturwandels und Geschichte zurückblicken. die steigende Bedeutung im Ausbau der „Wissenslandschaft“ haben zur Projektfa- Im Jahr 2007 schlossen sich die fünf Krei- milie WirtschaftWissen geführt. Die darin se Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, zusammengeschlossenen Projekte können Olpe, Siegen-Wittgenstein und Soest mit sich sehen lassen. Ein eindeutiger Schwer- ihren 59 Städten und Gemeinden zur Re- punkt fand sich vor allem im Aufbau stra- gion Südwestfalen zusammen. Gemein- tegischer Netzwerke zwischen Unterneh- sam wollte man auf die großen Potenzi- men und Hochschuleinrichtungen. ale hinweisen, sich als Region platzieren und gemeinsam die Herausforderungen Im Kontext der Projektfamilie StadtMensch der Zukunft angehen. Mit der REGIONALE ging es vor allem um die Stärkung der ur- 2013 erhielten die Partner erstmalig die banen Gravitationskräfte der südwestfäli- Chance, gemeinsam Projekte und Strate- schen Städte, um die Rückgewinnung und gien zur Stärkung der Zukunftsfähigkeit Neudefinition städtischer Qualitäten und ihrer Region zu entwickeln. Sie haben sie um die kreative Auseinandersetzung mit genutzt. Alle gesellschaftlichen, politi- einem urbanen Lebensgefühl. schen und wirtschaftlichen Akteure stell- ten sich der Aufgabe, die Auswirkungen Dem gegenüber standen die vielfältigen des demographischen Wandels im Hin- Projektansätze zur Zukunft der eher länd- blick auf den Fachkräftemangel und die lich beziehungsweise dörflich geprägten Entwicklung der Infrastrukturen der Re- Orte. Ihnen ging es um die Stärkung und gion und damit auch der Städte und der Belebung der Ortskerne, um die Aktivie- vielen Dörfer konsequent in unterschied- rung und Einbeziehung bürgerschaftli- lichen Projekten und Strategien anzuge- chen Engagements in die Dorferneuerung hen und zu gestalten. und um die Entwicklung innovativer Mo- Der Schwerpunkt in der REGIONALE 2013 delle zur Zukunftsfähigkeit der ländlichen lag auf folgenden vier Projektfamilien: Infrastruktur. Hierfür stand die Projekt- Der besondere Stellenwert Südwestfa- familie LandLeben. 9 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Der ausgeprägte Landschaftsbezug Süd- westfalens, das besondere wirtschaftliche Profil als Gesundheitsregion und letztlich auch der Stellenwert als touristische Desti- nation bildeten den Rahmen für die Projekt- familie NeuLand.

SÜDWESTFALEN – REGIONALE

Der Dialog mit den Menschen in der Regi- on, z. B. bei den Südwestfalentagen oder der „Tour über die Dörfer“, trug in ganz beson- derer Weise zum Verständnis von REGIONA- LE und zum Engagement mit Ideen und Pro- jekten bei. Mit sogenannten DenkRäumen hat die REGIONALE Südwestfalen darüber hinaus ein Format geschaffen, in dem sich Die Region hat so während des REGIONALE- gefunden werden, weil sehr früh im Pro- interessierte Akteure und wichtige Interes- Prozesses gelernt, zusammenzuarbeiten, zess der Projektentwicklung erkannt wur- sensvertreter zu bestimmten Themen einer schwierige Themen auszuhandeln und de, was mit Blick auf die Förderkulisse geht RALF KERSTING kreativen und ergebnisoffenen Diskussion mithilfe der Südwestfalen Agentur viele und was nicht und wo neue Wege gesucht Präsident der IHK Arnsberg; um relevante Fragestellungen und Projekte Akteure aus Politik, Wirtschaft, den Verbän- werden mussten. Aus dieser Zusammen- 2011–2015 Vorsitzender von für die Region stellen konnten. Im Hinblick den und Vereinen an einen Tisch zu brin- arbeit ist die Erkenntnis erwachsen, dass Wirtschaft für Südwestfalen e. V. auf die zukünftige Förderlandschaft bedeu- gen sowie Projekte und Strategien weiter- man gemeinsam mehr erreichen kann. tet dieses themenübergreifende Verständ- zuentwickeln. nis von Projektentwicklung auch, dass die Gemeinsam hat sich die Region auf den „In den letzten Jahren ist viel mehr in vielen Programmen – vor allem vonseiten In schwierigen Situationen, zum Beispiel Weg gemacht, ist ein gutes Stück gegan- als ein Schulterschluss zwischen der EU – immer stärker eingeforderte Ver- bei der Kofinanzierung von Projekten auf- gen und hat die Talsohle längst hinter sich Politik und Wirtschaft erfolgt. Eine schneidung verschiedener Förderansätze grund der angespannten Haushaltslage gelassen. Und doch sind sich die Aktiven ganze Re gion hat sich auf den Weg während dieses Prozesses bereits erprobt der Kommunen, konnten in Kooperation in Unternehmen, Verwaltung und Politik gemacht!“ und umgesetzt wurde. mit der Bezirksregierung gute Lösungen einig: Wir sind nicht über den Berg! 10 - Südwestfalen REGIONALE 202X

„ICH FINDE IN DEN LETZTEN JAHREN IST IMMER MEHR DEUTLICH GEWORDEN, WO SÜDWESTFALEN TOP IST.“

„NAJA, ERINNERST DU DICH AN UNSERE JUGENDWERKSTATT UTOPIA IM LETZTEN JAHR: KEINE TOTE HOSE AM’ ARSCH DER WELT?!‘ ICH FINDE, DA MÜSSEN WIR NOCH ORDENTLICH ANPACKEN“ 11 - Südwestfalen REGIONALE 202X

DER RAUM

In einem integrierten Handlungskonzept leistung von NRW und ist, gemessen an CO2-Bilanz pro Einwohner bezogen auf für die Region Südwestfalen wurden im der Beschäftigung im produzierenden die Speicherfähigkeit des Waldes ergibt Jahr 2015 die Wirtschaftsstruktur sowie Gewerbe, Deutschlands Industrieregion folgendes Bild: In NRW bindet Wald im die Bereiche Umwelt, Energie, Sozialstruk- Nummer drei. Jahr 0,4 Tonnen CO2 pro Einwohner. Für tur, Raumordnung und interkommunale die Bundesrepublik ist dies 1 Tonne, be- Kooperation in einer SWOT-Analyse aus- Ein großer Teil der Region ist als Gebiet zogen auf Südwestfalen kann man von 2 führlich untersucht. Hier geben wir nach mit ländlicher Raumstruktur einzustufen. Tonnen pro Einwohner ausgehen. einigen Grundinformationen zu den betei- Die Siedlungsdichte ist insgesamt deut- Bereits 67 % der Haushalte in Südwestfa- ligten Kreisen und Kommunen sowie Fak- lich geringer als der Landesdurchschnitt. len können schon heute Bandbreiten von ten zur Raumstruktur die zusammenfas- Einerseits liegt der Freiflächenanteil mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde ab- sende Analyse mit Ergänzungen wieder. 86 % deutlich über dem Landesdurch- rufen. Bis 2018 sollen 50 Mbit/s flächen- Der ausführliche Hintergrund mit dem in- schnitt von 70 %. Andererseits wuchsen deckend verfügbar sein. In jedem der fünf PROF. DR. tegrierten Handlungskonzept ist im Inter- die Siedlungsflächen zwischen 1996 und Kreise ist die Versorgung mit schnellem STEPHAN BREIDE net auf www.qualitaetssprung-swf.com 2011 zwischen 10 und 30 %, bedingt durch Internet unterschiedlich: Der Hochsau- Fachhochschule Südwestfalen hinterlegt. eine gute wirtschaftliche Entwicklung erlandkreis liegt mit 83,4 % an der Spitze und das zurückliegende Bevölkerungs- – für diesen ländlich strukturierten und „Die unverzichtbare Basis für die Die im Jahr 2007 definierte Region Süd- und Wohnflächenwachstum der Baby- flächengrößten Kreis in NRW ist das ein Digitalisierung von Wirtschaft und westfalen besteht aus den Kreisen Hoch- boom-Generation. extrem guter Wert. Dann folgt der Kreis Gesellschaft ist eine zuverlässige sauerlandkreis, Märkischer Kreis, Olpe, Innerhalb der Region erstreckt sich eine Soest mit 76 %, der Märkische Kreis mit Siegen-Wittgenstein und Soest. Auch im überdurchschnittlich dichte Gewerbe- und 64,3 %, der Kreis Siegen-Wittgenstein und effiziente breitbandige Internet- Rahmen der REGIONALE 2013 profilierte Industrieflächen-Achse zwischen Lüden- mit 64 %. Der Kreis Olpe ist mit 46,3 % versorgung in der Fläche. Die Region sich die Region mit ihren 59 Städten und scheid und Lippstadt. Sauerland und Sie- noch das Schlusslicht, wird aber in Kürze hat sich bereits vor 10 Jahren auf den Gemeinden gemeinsam im Verbund, um gerland-Wittgenstein sind attraktive Frei- deutlich zulegen. Gründe für diese unter- Weg gemacht und gilt als eine Best regional bedeutsame Projekte zu entwi- zeit- und Tourismusdestinationen, die vom schiedlichen Werte sind vor allem die to- Practice Region in NRW.“ ckeln und umzusetzen. Trend zu Tages- und Kurzurlaub in Deutsch- pographischen Bedingungen. Südwestfalen liegt im Südosten von Nord- land profitieren können und hohe Nach- rhein-Westfalen und hatte 2013 etwa 1,38 frage aus NRW und Benelux verzeichnen. Mio. Einwohner. Dies entspricht 8 % der Bevölkerung von NRW bei einem Flächen- Mit einem Waldanteil von über 51 % der anteil von rund 20 %. Mit seinen mehr als Gesamtfläche, die rund 314.000 Hektar 150 mittelständischen Weltmarktführern bedeuten, gehört Südwestfalen zu den verschiedener Branchen erwirtschaftet waldreichsten Gebieten Deutschlands. Südwestfalen etwa 8 % der Wirtschafts- Dies ist ein bedeutender Klimafaktor. Die 12 - Südwestfalen REGIONALE 202X

DATEN UND FAKTEN

NORDRHEIN- WESTFALEN

SÜDWESTFALEN

BREITBANDNETZ ZENTRALITÄT IN SÜDWESTFALEN LAGE SÜDWESTFALENS IN NRW Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie; Peter Breuer; scheuvens + wachten, 2009 Quelle: LEP NRW, 2013

Oberzentren

Mittelzentren

Grundzentren 13 - Südwestfalen REGIONALE 202X

ÜBERBLICK ÜBER REGIONALE INDIKATOREN FÜR SÜDWESTFALEN

REGIONALE LANDESWEITE SO ENTWICKLUNG ENTWICKLUNG

BEVÖLKERUNG BEZUGSJAHR 2014 1.380,926 seit 2004: -6,4 % -2,6 % HSK ARBEITSLOSENQUOTE MK BEZUGSJAHR 2015 5,7 % Diff. seit 2005: -4,5 %-Punkte -4,0 %-Punkte

BIP OE BEZUGSJAHR 2014 24,2 Mrd. seit 2004: +27,7 % +26,1 %

BIP/EINWOHNER SI-WI BEZUGSJAHR 2014 34.205 seit 2004: +36,5 % +29,9 %

1. Sektor 0,6 % Diff. seit 2004: 0,0 %-Punkte -0,2 %-Punkte BRUTTOWERTSCHÖPFUNG BEZUGSJAHR 2014 2. Sektor 44,8 % Diff. seit 2004: -0,1 %-Punkte -1,3 %-Punkte

BESCHÄFTIGTENQUOTE 3. Sektor 54,6 % Diff. seit 2004: +0,1 %-Punkte +1,5 %-Punkte Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2014; Information und Technik Nordrhein-Westfalen

ANTEILE DER ERWERBSTÄTIGEN IM PRODUZIERENDEN GEWERBE 2013 52,1 % (43,3 %)*

54,3 % (42,2 %)* 53,8 % (40,9 %)*

55,4 % (38,4 %)* 53 % 53,5 % (40,0 %)* 53 % 55 %

* = Anteil weibliche 55 % Beschäftigte (Ø NRW: 45,7 %) Ø NRW: 50,0 % 14 - Südwestfalen REGIONALE 202X

DATEN UND FAKTEN

INDUSTRIEDICHTE DEUTSCHLAND VERFÜGBARES EINKOMMEN UND BIP JE ARBEITSLOSENQUOTE UND Quelle: Wirtschaft für Südwestfalen e. V., 2011 EINWOHNER/EINWOHNERIN ANTEIL JUNGER ARBEITSLOSER Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2014

Kreis Einkommen (EUR) BIP (EUR) SO 19.676 30.109 HSK 21.314 30.255 SI-WI 22.265 33.313 OE 24.829 31.978 6,4 % (9,3 %)* MK 23.878 30.050

NRW 20.056 32.078 5,2 % (10,0 %)* 7,1 % (10,1 %)*

ANTEIL DER BESCHÄFTIGTEN IM 4,8 % PRODUZIERENDEN GEWERBE (11,1 %)* Quelle: Bundesagentur für Arbeit 5,8 % Region Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (12,6 %)* Anteil (in %) Rang 5 % Schwarzwald-Baar-Heuberg 52,1 1 5 % 7 % Ostwürttemberg 48,9 2 Südwestfalen 47,4 3 * = Anteil Arbeitslose 7 % Ingolstadt 45,7 4 15 bis 24 Jahre Ø NRW: 8,3 % Donau-Iller (Bayern) 45,3 5 sehr hoch hoch mittel gering sehr gering 15 - Südwestfalen REGIONALE 202X

EINWOHNERDICHTE 2013 VORAUSSICHTLICHER SCHÜLERBESTAND LANDESBINNENWANDERUNG IM LAND Quelle: BBSR, 2014 Quelle: eigene Bearbeitung nach Landesdatenbank, 2013 NRW BEZOGEN AUF SÜDWESTFALEN Quelle: Peter Breuer, scheuvens + wachten; IT.NRW; Bezirksregierung Arnsberg, 2009

50.000

45.000

40.000 – 16,27 %

35.000

30.000 – 13,97 % – 15,68 % 25.000 – 18,88 %

20.000 SO 15.000 – 17,39 % HSK 10.000 SI-WI Einwohner je km2 5.000 OE

bis unter 100 o MK 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 100 bis unter 200 200 bis unter 400 400 bis unter 600 Abwanderung über Zuwanderung 200 Saldo 500 Personen bis 500 Personen 2005 bis 600 bis unter 800 2007 Abwanderung 200 Zuwanderung über 800 und mehr bis 500 Personen 500 Personen

VERÄNDERUNG DER BEVÖLKERUNG NACH ALTERSGRUPPEN (IN %) 2012 BIS 2030 Quelle: eigene Berechnung nach Landesdatenbank NRW, 2013

30 SWF 20 SO 10 0 HSK –10 SI-WI –20

–30 OE

–40 unter 15 15 bis einschl. 24 25 bis einschl. 39 40 bis einschl. 64 über 65 MK 16 - Südwestfalen REGIONALE 202X

BEVÖLKERUNGSPROGNOSE 2030 WANDERUNGSBILANZEN Ø2007–2011 Quelle: eigene Berechnung nach Landesdatenbank NRW, 2013 Quelle: IT.NRW

Kreis Bevölkerung 2012 Bevölkerung 2030 insgesamt unter 15 Jahre über 65 Jahre Wanderung Wanderung Kreis SO 303,9 Tsd. 285,9 Tsd. – 5,9 % – 5,4 % 22,8 % 18 bis 24 Jahre ( %) 25 bis 29 Jahre ( %) HSK 265,1 Tsd. 233,3 Tsd. – 12,0 % – 10,9 % 24,0 % SO – 15 bis 30 – 4 bis 8 SI-WI 281,4 Tsd. 254,3 Tsd. – 9,6 % – 27,0 % 28,3 % HSK – 30 – 8 bis 12 OE 138,3 Tsd. 126,0 Tsd. – 8,9 % – 22,4 % 27,0 % MK 428,1 Tsd. 369,1 Tsd. – 13,8 % – 17,9 % 11,3 % SI-WI + 0,8 bis 15 – 8 bis 12 OE – 15 bis 30 – 1 bis 4 Südwestfalen 1416,8 Tsd. 1268,6 Tsd. – 10,5 % – 16,7 % 20,8 % MK – 15 bis 30 – 4 bis 8

BAHN- UND FERNSTRASSENNETZ FLÄCHENNUTZUNG (IN %) Quelle: Peter Breuer; scheuvens + wachten; Bezirksregierung Arnsberg; Hochsauerlandkreis, Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (it.nrw), 2014 Geoinformation und Liegenschaftskataster; GeoService, 2009

2 1 1 8 1 5 1 1 6 20 6 Gebäude- und Freifläche Waldfläche Erholungsfläche Wasserfläche KREIS HOCHSAUER- Verkehrsfläche Sonstige SOEST LANDKREIS 31 56 Landwirtschaftsfläche

62

1 2 1 8 1 7 1 1 7 7

KREIS KREIS SIEGEN-WITT- 19 OLPE 24 65 GENSTEIN 59

Fernstraßennetz

Bahnnetz 1 2 1 Haltepunkte 11 2 13 1 2 5 26 7 MÄRKISCHER NRW 50 KREIS

32

49 17 - Südwestfalen REGIONALE 202X

ÜBERSICHT WALDANTEIL HAUSÄRZTLICHE VERSORGUNGSDICHTE IN DEN KOMMUNEN – VERSORGUNGSKENNZAHL (HAUSÄRZTINNEN UND HAUSÄRZTE JE 1.000 EINWOHNER) Quelle: Kreisdossiers, 2013 und 2014

21 % * * * ** ** * * * * % 52 % 57 * * ** 62 % * * HSK * * MK OLPE ** * SI-WI % SOEST 66 * SI/WI ** WALDANTEIL ** ** * * ** * 51 % * ** 0,80 * IN SÜDWESTFALEN GIBT ES NACH 0,70 bis 0,79 ** AKTUELLEM WISSENSSTAND ... 0,60 bis 0,69 ** Quelle: Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen e. V. 0,50 bis 0,59 • 46 Krankenhäuser und 1 Privatklinik NIEDERGELASSENE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE – 0,40 bis 0,49 • 30 stationäre Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen PROGNOSE < 0,40 Quelle: Kreisdossiers, 2013 • 197 stationäre und 53 teilstationäre Pflegeeinrichtungen * = Gemeinden, in denen die Gefährdung der • 221 ambulante Pflege- und Krankendienste hausärztlichen Versorgung droht Kreis Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte (in %) • 1.907 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte ** = Gemeinden, in denen die hausärztliche • 372 Apotheken Am Am Am Am Versorgung auf mittlere Sicht 01.01.2020 01.01.2020 01.01.2030 01.01.2030 gefährdet erscheint • 34 Medizinische Versorgungszentren mind. 65 mind. 67 mind. 65 mind. 67 Jahre alt Jahre alt Jahre alt Jahre alt

SO 38,9 31,6 82,9 73,4 HSK 38,4 28,8 78,4 72,1 SI-WI 38,6 29,6 77,4 70,9 OE 35,4 25,0 78,1 66,1 MK 37,0 28,0 81,8 71,5 18 - Südwestfalen REGIONALE 202X

STÄRKEN UND SCHWÄCHEN

STÄRKEN DER REGION

Südwestfalen ist die stärkste Industriere- Die landschaftlich reizvolle Mittelgebirgs- tigten ohne Ausbildung. Hinzu kommt, gion in NRW mit einer technologiestarken lage mit zwei Naturparks – darunter der dass der Bekanntheitsgrad der Industriere- Branchenstruktur und vielen Weltmarkt- Naturpark Sauerland-Rothaargebirge, mit gion Südwestfalen noch zu gering ist. Auch führern. Gerade eigentümergeführte klei- 3.828 qkm nach dem Südschwarzwald der gibt es in der Region in bestimmten Fach- zweitgrößte Naturpark Deutschlands – und nere und mittlere Unternehmen (KMU) sind bereichen noch kein bedarfsdeckendes DR. STEPHANIE ARENS die gute Umweltsituation üben eine hohe das Rückgrat der regionalen Wirtschaft. Die qualitatives Studienangebot. Südwestfalen Agentur GmbH Region kann auf einen leistungsstarken touristische Anziehungskraft aus. Die Tou- Die Region hat eine große Anzahl energi- Bestand an anwendungsorientierten und rismusbranche fördert dabei punktuell auch eintensiver Produktionsbetriebe und ist wirtschaftsnahen Forschungseinrichtun- den Erhalt dörflicher (Infra-)Strukturen. damit anfällig für Energiepreissteigerung „Unsere Herausforderungen sind gen zurückgreifen und profitiert von einer und Versorgungsengpässe. Potenziale der immens. Ich bin überzeugt, dass wir ausgeprägten und gelebten Kooperations- Waldregion entlang der Wertschöpfungs- sie mit dem Netzwerk aus starken bereitschaft in der regionalen Wirtschaft. kette Holzwirtschaft werden bisher nicht Akteuren nachhaltig meistern ausreichend genutzt. können.“ Im Vergleich zu anderen Regionen in NRW ist noch ein überdurchschnittlicher Anteil In den ländlichen Räumen gibt es schwache der Bevölkerung im Schul-, Ausbildungs- Versorgungsstrukturen und einen Nachholbe- und Studienalter. Auch die Ausbildungsquo- darf beim Breitbandausbau – insbesondere in te ist verglichen mit den anderen Regionen Gewerbegebieten. ZumTeil herrscht ein Mangel des Landes überdurchschnittlich hoch. Zu- an neuen Gewerbe- und Industrieflächen. Die dem gibt es relativ junge, noch wachsende Kommunen können daher ansiedlungswilligen Hochschulen, die sich nach dem regionalen Unternehmen nicht immer ein konkretes und Bedarf sowie den tatsächlichen und aktuel- SCHWÄCHEN DER REGION zeitlich akzeptables Flächenangebot machen. len Problemlagen ausrichten können. In den meisten Teilen Südwestfalens dauert Durch seine natürliche Umwelt hat Süd- In den letzten Jahren ist ein zunehmender es etwa doppelt so lange, überregionale Ver- westfalen eine hohe Lebensqualität für Ein- Fachkräftemangel zu verzeichnen, beglei- kehrsverbindungen (Autobahnanschlüsse, heimische. Erholungsräume und Wald sind tet durch Abwanderungsbewegungen bei ICE-Strecken und internationale Flughäfen) überall gut zugänglich. Flüsse prägen die der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. zu erreichen wie im Landesdurchschnitt. Aus Landschaft ebenso wie die Wasserflächen Im Vergleich zu anderen Regionen hat Süd- der Sicht besonders der jungen und alten Be- der großen Talsperren. Belastungsindikato- westfalen einen unterdurchschnittlichen völkerungsgruppen und der Familien ist das ren wie z. B. die Feinstaubgehalte in der Luft Anteil an hochqualifizierten Beschäftigten Angebot an Mobilität „ohne eigenes Auto“ un- sind unauffällig. und zudem einen hohen Anteil an Beschäf- zureichend. 19 - Südwestfalen REGIONALE 202X

STÄRKEN SCHWÄCHEN

Südwestfalen ist – gemessen am Anteil der Beschäftigten – In den letzten Jahren zunehmender Fachkräftemangel und Abwanderungs- die stärkste Industrieregion in NRW bewegungen bei der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter

Technologiestarke Branchen und viele Weltmarktführer Bekanntheitsgrad der Industrieregion Südwestfalen noch zu gering

Bestand an anwendungsorientierten und Hoher Anteil an Beschäftigten ohne Ausbildung und unterdurchschnittli- wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen zur Unterstützung der cherAnteil an hochqualifizierten Beschäftigten regionalen technologieorientierten Branchen und Unternehmen Viele energieintensive Produktionsbetriebe Eigentümergeführte KMU als das Rückgrat der regionalen Wirtschaft Nicht ausreichend genutzte Potenziale der Waldregion entlang der Ausgeprägte und gelebte Kooperationsbereitschaft Wertschöpfungskette Holzwirtschaft in der regionalen Wirtschaft In bestimmten Fachbereichen kein bedarfsdeckendes Studienangebot Im Vergleich zu anderen Regionen in NRW noch überdurchschnittlich vorhandener Anteil der Bevölkerung im Schul-, Ausbildungs- und Studienalter Schwache Versorgungsstrukturen in den ländlichen Räumen

Überdurchschnittliche Ausbildungsquote Weiterhin vorhandener Nachholbedarf bei Breitbandausbau (insb. in Gewerbegebieten)

Tourismusbranche fördert den Mangel an Gewerbe- und Industrieflächen Erhalt dörflicher (Infra-)Strukturen Unzureichende Mobilität ohne eigenes Auto, besonders Junge noch wachsende Hochschulen, die sich nach dem regionalen über die Grenzen der Verkehrsträger hinweg Bedarf und den Problemlagen ausrichten können

Hohe Lebensqualität für Einheimische und touristische Anziehungskraft durch natürliche Umwelt 20 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Im Rahmen der Globalisierung und Internationalisierung resultieren hohe Wachstumschancen und zusätzliche Absatzmärkte für deutsche Unternehmen in RELEVANTE Drittländern. Vor allem die sinkenden Handelshemmnisse und Transportkosten, der technologische Fortschritt sowie die steigende Mobilität der Faktoren Arbeit und Kapital werden den internationalen Wettbewerb weiterhin dynamisieren. MEGATRENDS Gesellschaftlicher Trend des demographischen Wandels, d. h. insbesondere die Alte- rung und der Rückgang der Bevölkerung, wirkt als restriktive Einflussgröße auf die Für das gleiche integrierte Handlungskonzept wurden Trends analysiert, die Auswirkun- wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeit von Unternehmen und Regionen, sowohl gen auf die Chancen und Risiken der Regionalentwicklung in Nordrhein-Westfalen und bezogen auf die Verfügbarkeit von Arbeitskräften als auch auf Faktoren wie Kauf- Deutschland insgesamt haben. Sie wirken üblicherweise über mehrere Dekaden und kraft, Versorgungsinfrastruktur. Gleichzeitig eröffnen sich Chancen, neue Märkte nicht ausschließlich auf einzelne Segmente, sondern gesamtgesellschaftlich. Bezogen besonders im Bereich Gesundheit zu erschließen. auf die betrachteten Felder lassen sich eine Reihe Megatrends als zukunftsrelevant für Urbanisierung , d. h. Abwanderung der Bevölkerung in Metropolen und Großstäd- Südwestfalen definieren. Wir vermerken auch Beispiele dafür, wie Akteure in Südwest- te aufgrund von Arbeitsmöglichkeiten und städtischer Infrastruktur. Zugleich ist falen diese Themen aktiv angehen. zu beobachten, dass bei jungen Leuten „Heimat“, „Freunde“ und „intakte Umwelt“ häufiger als früher als Gründe für eine Standortwahl genannt werden. Intelligente Vernetzung und Digitalisierung aller Lebensbereiche sowohl bezogen auf Zunehmende Bedeutung von Frauen in der Gesellschaft, d. h. unter anderem die die Industrie (Additive Manufacturing, Industrie 4.0), Dienstleistungen und wachsende Gleichberechtigung und das Anreichern von Geschlechterrollen, u. a. Handel und damit die Entstehung neuer Geschäftsmodelle bzw. Wertschöp- durch ein stark wachsendes Bildungsniveau von Frauen in Europa und weltweit. fungsketten Dies hat enorme Auswirkungen auf das gesamte gesellschaftliche Leben, insbeson- dere auch auf das Arbeitsleben und die strategische Zielgruppenorientierung von die öffentliche Verwaltung und Versorgung (neue Modelle bei der Vernetzung Dienstleistungen und Produkten. von z. B. Bildung, Gesundheit, E-Government etc.) Ein höheres Bewusstsein der Gesellschaft für Gesundheit und damit auch eine hö- Privatpersonen z. B. im Bereich der Gestaltung von Arbeitsplätzen, aber auch der here Durchdringung in allen Lebensbereichen, von einer wachsenden Gesundheits- Versorgung und der privaten Lebensgestaltung wirtschaft, durch medizinische Produkte und Dienstleistungen, über eine gesunde Damit einhergehend abnehmende Bedeutung „räumlicher Nähe“ in einigen Bereichen. Gestaltung der Arbeitswelt. Auf der anderen Seite eine zunehmende Bedeutung von Mobilität und Logistik. Unter anderem immer größere Freiheiten führen zu Individualisierung in der Ge- Dabei geht es zum einen um den Anstieg von Personen-, Waren- und Informations- sellschaft, welche sich letztlich auch in der Wirtschaft z. B. durch Nischenmärkte strömen, aber auch das Zusammenspiel verschiedener Mobilitätsformen und das und individualisierte Produkte widerspiegelt. Kirchen und Vereine, die in Südwest- Entstehen neuer Mobilitätskonzepte. falen traditionell eine große gesellschaftliche Rolle spielen, erleben eine größere Projektorientierung bei den Ehrenamtlichen und haben Schwierigkeiten, Struktur- Nachhaltige Entwicklung als Ansatz in allen gesellschaftlichen Bereichen sowohl aufgaben wie Vorstandsarbeit zu besetzen. bezogen auf Energie- und Materialverbrauch (CO2-Bilanz) und damit einhergehen- de neue Lösungen (Effizienz, neue Technologien z. B. Bioeconomy, neue Wertschöp- Der Klimawandel verpflichtet die weltweite Staatengemeinschaft zum Handeln, fungsketten, Cradle to Cradle). wie es z. B. im Abkommen von Paris vereinbart wurde. Wissen und dessen Management als zentrale Ressource für die markt- und techno- Die durch wirtschaftliche, klimatische und politische Probleme bedingte globale logieübergreifende Entwicklung neuer Technologien (Cross-Innovation) und damit Migration betrifft zwar im größten Maße die jeweiligen Nachbarländer, erreicht einhergehende Notwendigkeit der Vernetzung. Die Wissensexplosion der letzten aber auch Südwestfalen. Sie eröffnet Chancen bei der Altersstruktur und den benö- Jahrzehnte zusammen mit der ständigen Verfügbarkeit von Wissen hat darüber hi- tigten Arbeitskräften, und sie bedeutet Herausforderungen für die Integrationsbe- naus Auswirkungen auf die Bildung und den Umgang mit Wissen im Berufsleben. reitschaft der Gesellschaft und das Bildungswesen. 21 - Südwestfalen REGIONALE 202X

UNSERE MISSION ZUKUNFT FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION

Unsere „Vision Südwestfalen 2030“, die die Maßstäbe für unser Handeln und die UTOPiA – die junge Konferenz in Südwestfalen stellt allen jungen Leuten die Frage REGIONALE-Bewerbung setzt, hat solide Grundlagen. Viele Mitwirkende an der Zukunft „Südwestfalen 2030. Was denkst du?“ und eröffnet Chancen zur konkreten Mitbe- Südwestfalens gehen beherzt Schritte in die Zukunft – auch als ein Versprechen an zu- stimmung bei der Regionalentwicklung. Kommunen sprechen mit Jugendlichen künftige Generationen, die Lebensgrundlagen in unserer Region zu pflegen und zu ent- über deren Zukunftsideen (z. B. Generation Zukunft in Arnsberg) – und setzen sie um. wickeln. Auf die Megatrends und ihre Herausforderungen reagieren sie beispielsweise so: Im Projekt „StrateG!N: Strategien für die Gesundheitsversorgung in Südwestfalen“ haben die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen, der Zweckver- Intelligente Vernetzung und Digitalisierung: Die TeleKommunikationsGesellschaft Süd- band der Krankenhäuser, Wissenschaftler, Kommunen und Kreise Perspektiven für westfalen mbH wurde von den fünf Kreisen in Südwestfalen gegründet und arbeitet an die demographiesensible gesundheitliche und pflegerische Versorgung in Süd- einer nachhaltigen Verbesserung und Weiterentwicklung der Telekommunikationsinf- westfalen entwickelt. Vernetzung, Nutzung digitaler Unterstützung und der Schutz rastruktur für den Erhalt und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Region. Diese persönlicher Daten sind wichtige Themen. Art der Kooperation betont den Willen der Region, an der Verbesserung der Breitbandin- Die Region Südwestfalen ist zudem im Jahr 2009 zur 6. Gesundheitsregion des Lan- frastruktur bzw. der Errichtung von Hochleistungsnetzen aktiv mitzuwirken. des Nordrhein-Westfalen ernannt worden. Im REGIONALE-2013-Projekt „Netzwerk Zukunft: Kurorte neu profiliert“ haben sieben südwestfälische Kurorte mit den bei- Die Universität Siegen und Unternehmen der Region haben im Jahr 2016 eine Initiative den Tourismusverbänden ein gemeinsames Zukunftskonzept für die Verbindung für die Digitalisierung der Wirtschaft der Region ins Leben gerufen und die „ZDW Süd- von Tourismus und Gesundheit und eine gemeinsame und arbeitsteilige Profilie- westfalen GmbH“ gegründet, die als gemeinnütziges Unternehmen das operative Ge- rung erarbeitet. schäft der Initiative koordiniert und Ansprechpartner für Unternehmen in der Region ist. Südwestfalen ist seit Juni 2014 wie sieben andere Regionen in Nordrhein-West- falen regionaler Partner der KlimaExpo.NRW. Ein eigener „Südwestfalen Kompass Mobilität: Für die Automotiveregion Südwestfalen hat die Weiterentwicklung der e-Mo- zur KlimaExpo.NRW“ gibt den Akteuren Orientierung und inspiriert bei der Pro- bilität hohe Relevanz. Sowohl unter dem Aspekt der Kompetenzentwicklung bei Indust- jektentwicklung. rie und Hochschulen wie auch in der flächigen Umsetzung von Modellen im ländlichen Raum, um ein Angebot für die Menschen zu schaffen. Unterstützt u. a. von der Deutschen Vernetzungsstelle ländlicher Raum fand Ende April 2016 in Altena und Arnsberg ein Workshop „Integration von Zugewanderten - Ideen, Beispiele und Lösungen für ländliche Räume“ statt, bei dem zahlreiche Ge- Nachhaltige Entwicklung, Wissen und Vernetzung: Südwestfälische Unternehmen en- flüchtete mitwirkten und die Methode des Design Thinking für gesellschaftliche gagieren sich z. B. in der Lichtbranche für energiesparende, intelligente Lösungen und Fragestellungen erprobt wurde. für die dank neuer Technologien effiziente, biologisch sinnvolle Beleuchtung an Arbeits- plätzen (Lichtforum NRW, Human Centric Lighting) Die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen finden zunehmend Ein- zug ins Handeln der Gebietskörperschaften. Mit Arnsberg und als Mo- dellkommunen ist Südwestfalen beim Projekt „Global nachhaltige Kommunen NRW“ aktiv vertreten. 22 - Südwestfalen REGIONALE 202X

CHANCEN UND RISIKEN

CHANCEN FÜR DIE REGION

Aus der intelligenten Vernetzung und Di- U. a. in den Bereichen der Produktionstech- derung der jüngeren Bevölkerung und gitalisierung verschiedenster Bereiche nik, der Gebäudetechnik, aber auch Licht- Landflucht vor allem in den Wachstumsre- (Industrie, Haushalte, öffentlicher Bereich) technik entstehen dadurch neue Märkte gionen stellt die Region vor große Heraus- ergeben sich neue Möglichkeiten in der und Handlungsfelder. Auch der Einsatz forderungen. Industrie (Integration neuer Produktions- neuer Steuerungskonzepte und Speicher- methoden, Industrie 4.0, 3-D-Druck, Addi- technologien zur Netzintegration von er- Die Steigerung der interregionalen und tive Manufacturing, etc.), aber auch für die neuerbaren Energien birgt Potenziale. internationalen Wettbewerbssituation öffentliche Verwaltung (E-Government, durch Internationalisierung und Digitali- Versorgung im Bereich Gesundheit, Schu- sierung birgt auch Risiken für die Region, le, etc.) und private Haushalte (Gestaltung wie auch die Veränderung der Wertschöp- von Arbeitsplätzen, private Economy, etc.). fungsketten für nicht flexible (Nischen-) Die wachsende Bedeutung von Kooperati- Unternehmen (z. B. veränderter Branchen- onen zwischen anwendungsorientierten wettbewerb, neue technologische Ent- Forschungseinrichtungen mit Unterneh- wicklungen, neue internationale Wettbe- men aus Zukunftsbranchen birgt Chancen werber). zur Steigerung der Innovationsfähigkeit der Region. Die weitere Entwicklung zu- Die Beeinträchtigung der energieinten- kunftsorientierter Branchen, wie Licht- siven Industrien hinsichtlich der Versor- und Gebäudetechnik, Kunststoffverar- gungssicherheit (Netzschwankungen, beitung, Maschinenbau, Medizintechnik, Netzintegration EE), aber auch durch sowie die Integration neuer Produktions- mögliche Kostensteigerungen (Energie- methoden fördert die Wettbewerbsfä- knappheit, Krisen, EEG) sind große Her- higkeit Südwestfalens. Aber auch in der RISIKEN FÜR DIE REGION ausforderungen für die südwestfälische Schärfung des Profils als Gesundheitsre- Wirtschaft. gion mit dem Schwerpunkt Prävention in Der demographische Wandel wirkt als re- Verbindung mit Natur und abgesichert striktive Einflussgröße auf die wirtschaft- Der Jahrhundertorkan Kyrill hat gezeigt: durch medizinisch-therapeutische Kom- liche Entwicklungsmöglichkeit von Unter- Der Waldbestand in Südwestfalen muss petenz liegen Möglichkeiten. nehmen und Regionen, sowohl bezogen stärker auf die sich wandelnden klima- auf die Verfügbarkeit von Arbeitskräften tischen Bedingungen mit Trockenheit, Energie- und Ressourceneffizienz spielen als auch auf Faktoren wie Kaufkraft, Ver- Sturm und Starkregen eingestellt werden. aufgrund des hohen Industrieanteils und sorgungsinfrastruktur. Der weiter zuneh- der Branchenstruktur eine große Rolle. mende Fachkräftemangel durch Abwan- 23 - Südwestfalen REGIONALE 202X

CHANCEN RISIKEN

Digitalisierung der Wirtschaft und der Gesellschaft Demographischer Wandel Wachsende Bedeutung von Kooperationen zwischen anwendungsorientierten Weiter zunehmender Fachkräftemangel durch Abwanderung der jüngeren Forschungseinrichtungen mit Unternehmen für die Zukunftsbranchen Bevölkerung und Landflucht v. a. in die Wachstumsregionen

Weitere Entwicklung zukunftsorientierter Branchen und Integration Steigerung der interregionalen und internationalen Wettbewerbssituation neuer Produktionsmethoden zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit durch Internationalisierung und Digitalisierung

Potenziale in der Produktions-, Gebäudetechnik, aber auch Veränderung der Wertschöpfungsketten als Risiko für nicht Lichttechnik als Beitrag zur Energie- und Ressourceneffizienz flexible (Nischen-)Unternehmen Ausgeprägte und gelebte Kooperationsbereitschaft Zukünftige Gewährleistung der Versorgungssicherheit v. a. der in der regionalen Wirtschaft energieintensiven Industrien

Einsatz neuer Steuerungskonzepte und Speichertechnologien Beeinträchtigung der Umwelt- und Klimafunktion des Waldes durch zur Netzintegration von erneuerbaren Energien den Klimawandel, wenn die Anpassung nicht rechtzeitig gelingt Schärfung des Profils als Gesundheitsregion 24 - Südwestfalen REGIONALE 202X

STRATEGIE, ZIELE UND HANDLUNGSFELDER

1. Südwestfalen ist bundesweit bekannt für kooperatives Miteinander bei der Zukunftsgestaltung 2. Südwestfalen ist die stärkste Region des industriellen Mittelstands in Deutschland 3. Südwestfalen ist der Inbegriff für gutes Leben, Arbeiten und Erholen

Mit dieser Vision und den zugeordneten Handlungsfeldern und Maßnahmen ha- ben die Akteure im Jahr 2016 gemeinsam eine Leitschnur erarbeitet. Da sie in ei- nem breit angelegten Prozess gestaltet, mit den wesentlichen Teams in mehreren Runden verfeinert und schließlich auch im November 2016 online zur Diskussion ge- stellt wurde, steht sie auf einem starken Fundament. In den Köpfen und Herzen al- ler für Südwestfalen Aktiven kann sie täg- liche Richtschnur werden und das Han- deln aller koordinieren. Hier gilt, wie es in der Langfassung vom 09.11.2016 heißt: „Bei allen Zielsetzungen und Maßnahmen steht der Mensch im Mittelpunkt. Es muss REGIONALE 202x gelingen, für ihn die besten Zukunftsper- spektiven zu schaffen – auch gerade mit- Südwestfalen-DNA hilfe der Digitalisierung.“ der Strategie- und Handlungsfelder 25 - Südwestfalen REGIONALE 202X

DER MENSCH IM MITTELPUNKT! WIRTSCHAFT UND ARBEIT Der strategische Rahmen: Digital – Nachhaltig – Authentisch! Südwestfalen steht als Region der guten Arbeit für eine besondere Qualität des Miteinanders von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Verbänden, Kammern und Ge- DIE HANDLUNGSFELDER werkschaften. Südwestfälische Unternehmen, Hochschulen und Kompetenzzentren sind Techno- RAUM – mit Stadt und Dorf, Natur und Landschaft logie- und Innovationstreiber. GESELLSCHAFT – mit Ehrenamt und Bürgerschaft, Politik und Verwaltung Neue Geschäftsmodelle an der Schnittstelle von Produktion und Service stärken die internationale Position. WIRTSCHAFT UND ARBEIT – mit Unternehmen und Beschäftigten Junge Menschen fühlen sich in Südwestfalen wohl, finden einen Ausbildungs- bzw.

Studienplatz oder kehren gern wieder zurück. In der REGIONALE 202x wollen wir die Punkte aus der Vision Südwestfalen 2030 gezielt angehen, die eng mit dem Thema Digitalisierung verknüpft sind, und genau hier durch konzertierte Aktion einen Qualitätssprung erreichen. Die Initialprojekte sind den Hand- lungsfeldern Raum, Gesellschaft sowie Wirtschaft und Arbeit zugeordnet und verfolgen die Ziele der Vision. Hier die am direktesten verknüpften Ziele:

RAUM In unserem ländlich geprägten Raum sind unsere Städte und Dörfer lebendige Orte mit einer offenen Gesellschaft. Gutes Leben, Arbeiten und Erholen verlangen auch Energieklugheit und aktiven Klimaschutz. Die besondere Vielfalt von Natur- und Kulturlandschaften prägt die Lebensqualität in dieser Region.

GESELLSCHAFT Alle Generationen und Lebensformen finden ihre Wertschätzung und Anerkennung. Bildungs- und Betreuungsangebote, gesundheitliche und pflegerische Versorgung sowie Mobilität sind bedarfsgerecht entwickelt. Kultur- und Freizeitangebote machen Südwestfalen zu einer der anziehendsten Regionen für Einheimische und Gäste Die Region wird herausragend von bürgerschaftlichem Engagement getragen. 26 - Südwestfalen REGIONALE 202X

IN NRW – KlimaExpo.NRW Digitales Zentrum Südwestfalen E-Government.NRW KOOPERATION FÜR NRW Kompetenzzentrum Digitale Bildung

Gesundheit! Mit dem Akzent der Digitalisierung im Allianz Wirtschaft 4.0 Südwestfalen Kontext der südwestfälischen DNA und durch die Verfolgung der Vision 2030 wird NRW 4.0 – Gute eine REGIONALE 202x in Südwestfalen und faire Arbeit starke Bezüge zu vielen Feldern der Lan- [email protected] despolitik aufweisen: E-Gesundheit.NRW Allianz Wirtschaft 4.0 – Digitaler Open-NRW – Strategie Mobilität fürs Spitzenstandort NRW echte Leben NRW 4.0 „Lernen im Digitalen Wandel“ Ländlicher Raum 2014–2020 NRW 4.0 „Gute und faire Arbeit“ Smart Living Stadtbaukultur.NRW.2020 KlimaExpo.NRW

Open.NRW-Strategie: Mitreden, Mitmachen und Mitgestalten Echte WERT-Schätze Digitale Wirtschaft NRW (#DWNRW) INTERREGIONALE ZUSAMMENARBEIT aus Südwestfalen #DWNRW Stadtbaukultur.NRW.2020 NRW 4.0 – Lernen im digitalen Wandel E-Gesundheit.NRW Wir in Südwestfalen 4.0 – FREIräume zum Leben E-Government.NRW MODELLRAUM Ländlicher Raum 2014–2020

Digitale Mitte

VONEINANDER LERNEN Landesinitiativen Initialprojekte der Bewerbung

AUSTAUSCH 27 - Südwestfalen REGIONALE 202X

VISION SÜDWESTFALEN 2030 UND BEWERBUNG REGIONALE 2022/2025

2016 VISION SÜDWESTFALEN 2030 NOVEMBER Veröffentlichung des Worum geht es? fortgeschriebenen Entwurfs auf der Website der SWF Erarbeitung einer Zukunftsvision für die Regi- Agentur mit Möglichkeit zur on, die einen strategischen Rahmen für die re- 2016 Feedback-Abgabe gionale Entwicklung in Südwestfalen bietet. MÄRZ–AUGUST Entwicklung Was bringt es? Entwurf 2016 Basierend auf der ausformulierten und ge- 22. NOVEMBER meinsam verabschiedeten „Vision 2030“ für 2016 25. AUGUST Verabschiedung Betaversion die Region können alle Akteure Südwestfa- im Aufsichtsrat der SWF lens in die gleiche Richtung blicken – und Südwestfalen-Forum 2016 Agentur - Erste Vorstellung ihre individuellen Strategien und Projekte Entwurf Vision darauf abstimmen. - Diskussion mit 230 Akteuren

2016 2016 2017 2017 JUNI 5. OKTOBER FEBRUAR APRIL Veröffentlichung Versand Mustervorlage Bereisung durch Voraussichtliche der Ausschreibung zur Beschlussfassung die Fachjury Vergabe der an Kreistage und Räte REGIONALEN 2022 und 2025 an die beiden 2016 2016 Gewinner- 12. SEPTEMBER 22. NOVEMBER regionen Beschluss zur erneuten Beschluss der BEWERBUNG REGIONALE 2022/2025 Bewerbung durch Bewerbungsschrift Aufsichtsrat und Gesell- im Aufsichtsrat 2017 schafterversammlung SWF Agentur 28. FEBRUAR Worum geht es? der SWF Agentur Erarbeitung einer südwestfälischen Bewer- Fristende zur Beschlussfassung bung um das Förderprogramm REGIONALE des der Mustervorlage Landes auf Basis der Vision Südwestfalen 2030 in den Räten

Was bringt es? Mit einer erneuten REGIONALE sollen ein 2016 weiterer Qualitätssprung in Südwestfalen 9. DEZEMBER geschaffen und wichtige Zukunftsprojekte Offizielle Abgabe der angestoßen werden. REGIONALE Bewerbung 28 - Südwestfalen REGIONALE 202X

ERARBEITUNG DER VISION

Die Vision Südwestfalen 2030 entstand schaft Südwestfalen, der Stadtplaner, nicht in einem Wachtraum, sondern in Frau Prof. Dr. Schröteler-von Brandt, Uni- einem kooperativen Prozess: Insgesamt versität Siegen, als Kuratorin des Denk- sechsmal trafen sich die Akteure der Raums Dorf und noch viele mehr. „Visionswerkstatt“ zwischen März und November 2016, um über Themen und Der erste Entwurf stand auf dem Süd- Handlungsfelder für die Zukunft Südwest- westfalen-Forum 2016 am 25. August falens zu beraten und eine Zukunftsvision in Meinerzhagen zur Diskussion. Mehr zu entwerfen – als Ziel und Leitlinie für als 200 Teilnehmer aus der gesamten die gesamte Region. Dabei engagierten Region brachten im Plenum und an sich die Südwestfalen-Beauftragten der Themeninseln zahlreiche konstruktive Kreise, Vertreterinnen und Vertreter der Hinweise ein und bekundeten ihre Un- LEADER-Regionen und der Wirtschaftsför- terstützung für Strategie und Vorgehen. derungen, der Tourismus-Organisationen Eine breite Öffentlichkeit konnte im No- und der Wirtschaftskammern, des DGB, vember 2016 den modifizierten Entwurf der Brancheninitiative Gesundheitswirt- online kommentieren. 29 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Der Aufsichtsrat der Südwestfalen Agentur GmbH verabschiedete die „Vision Südwestfalen 2030“ am 22.11.2016 als Strategiepapier für die weitere Entwick- lung der Region. Als „dynamischer Kompass“ für Südwestfalen wird sie auch künftig fortgeschrieben und ergänzt. PROF. DR. URSULA STEIN THOMAS GEMKE Büro Stein + Schultz Landrat Märkischer Kreis

„Die Arbeitsatmosphäre beim „Die Zukunftsvision Südwestfalen Südwestfalen-Forum war ebenso 2030 ist Ausdruck des gemeinsamen konzentriert wie kreativ. Und ins- Willens der Region. Sie wurde in einem gesamt haben über 300 Menschen breit angelegten Prozess erarbeitet an der Vision mitgearbeitet!“ und ist damit eine hervorragende Basis für die REGIONALE- Bewerbung.“ 30 - Südwestfalen REGIONALE 202X

ERARBEITUNG DER REGIONALE-BEWERBUNG GELEBTE KOOPERATION

Dass das Ende der REGIONALE 2013 kei- bestehende Begleitstrukturen eingebun- am 26.9. mit den Wirtschaftsförderun- nen Schlusspunkt unter den Südwestfa- den, um den Erarbeitungsprozess breit gen der Kreise und der Kammern sowie len-Prozess setzt, sondern im Gegenteil anzulegen und transparent zu gestalten. den Hochschulen in Südwestfalen zum die erste Etappe eines langen Weges der Handlungsfeld „Wirtschaft und Arbeit“ SYLVIA HEINZ gemeinsamen Zukunftsgestaltung dar- In einer zweitägigen Werkstattklausur ha- Südwestfalen-Beauftragte stellt – darin waren sich die Akteure aus ben Vertreter aus Kreisen und Kommunen, am 6.10. zum Themenfeld Natur und Kreis Siegen-Wittgenstein Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zu Hochschulen, Wirtschaftsförderungen, Eh- Landschaft mit dem ehrenamtlichen Beginn des Jahres 2015 einig. In der Folge renamt und weiteren gesellschaftlichen Naturschutz, dem Landesbetrieb Wald wurde daher u. a. die „Vision Südwestfa- Gruppen sowie der Südwestfalen Agen- und Holz, der Landwirtschaftskammer, „Viele gute Allianzen haben sich len 2030“ in einem intensiven Prozess mit tur Themen identifiziert, Handlungsfelder dem Waldbauernverband NRW u. a. bereits während der REGIONALE zahlreichen Beteiligten aus der Region als definiert und erste Projektansätze sowie 2013 gebildet, die zu erfolgreichen gemeinsame Leitlinie und Orientierung Potenziale für „Qualitätssprünge der Regi- am 12.10. zum Projektansatz „Digitale Projekten geführt haben. Die ge- erarbeitet. Das Südwestfalen-Forum am on“ entwickelt. Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves, Mitte“ mit Stadtplanern, Dorfentwick- meinsam erstellte Vision für ein 25. August 2016, bei dem über 200 Teilneh- Universität Siegen, gab mit seinem Vortrag lern und der Universität Siegen mer aus der Region die Vision diskutierten „Digitalisierung und ihre Auswirkungen“ zukunftsfähi ges Südwestfalen 2030 und konkretisierten, beinhaltete dann wichtige Impulse. Daher befassten sich die am 13.10. zur Digitalisierung im Ge- dient als Grundlage für eine erneu- schon erste Blicke auf eine REGIONALE-Be- Diskussionen auch intensiv mit den Mög- sundheitsbereich mit Rainer Beckers, te REGIONALE-Bewerbung mit den werbung. Der Dreiklang Digital – Nachhal- lichkeiten und Grenzen der Digitalisierung: Geschäfts führer des Zentrums für für Schwerpunkten Digitalisierung, tig – Authentisch wurde am 1. September Wie kann sich Südwestfalen in einer schnel- Telematik und Telemedizin Bochum Nachhaltigkeit und Authentizität. 2016 in der Visionswerkstatt zum ersten ler und virtueller werdenden Welt seine Das finde ich ’alles echt’ gut.“ Mal gemeinsam erörtert. Werte und seine Authentizität erhalten am 21.10. zum Themenfeld Mobilität mit und zugleich die Chancen gerade für den den Kreisen, dem Zweckverband Perso- Gesellschafterversammlung und Auf- ländlichen Raum und die Menschen klug nennahverkehr Westfalen-Süd, dem sichtsrat der Südwestfalen Agentur nutzen? Ideen und Projekte der REGIONALE Energieverein „Aus gutem Grund“, dem GmbH hatten am 12.09.2016 einstimmig sollen darum den Dreiklang Digital – Nach- Zukunftsnetz Mobilität NRW u. a. beschlossen, sich um eine REGIONALE haltig – Authentisch in sich tragen. 2022 oder 2025 zu bewerben. Unmit- am 24.10. zum Themenfeld Kultur mit telbar danach nahm die gemeinsame Um diese Strategie zu schärfen und die den drei Kulturregionen in Südwest- Arbeit an den Inhalten der Bewerbung Projektansätze zu konkretisieren, fanden falen u. a. Fahrt auf. Dabei wurden von Anfang an mehr als ein Dutzend Vertiefungsrunden von Anfang an die im Prozess der REGIO- mit den jeweils relevanten Akteurskreisen NALE 2013 entstandenen Netzwerke und statt, z. B. 31 - Südwestfalen REGIONALE 202X

REGIERUNGSPRÄSI- DENTIN DIANA EWERT Bezirksregierung Arnsberg

„Ich bin beeindruckt, wie geschlossen diese Region an ihrer Zukunft arbeitet.“

PROF. DR. DR. BJÖRN NIEHAVES am 25.10. zum Themenfeld Gesellschaft men und Hochschulen innerhalb und au- Hier wie an vielen anderen Stellen wurde Universität Siegen mit den kommunalen Integrationszent- ßerhalb der Region trugen darüber hinaus sehr klar, dass die diskutierten Themen ren, den Heimatbünden, den Kreissport- zur Schärfung und Abrundung der Projek- und Projektansätze zusammenhängen bünden, den Volkshochschulen u. a. tansätze bei. Junge Menschen zwischen und sich ergänzen. Landräte, Bürgermeis- „Digitalisierung ist ein Instrument, 16 und 26 Jahren entwickelten im Rah- ter, Bezirksregierung Arnsberg, Abge- das gestaltet werden kann.“ am 26.10. mit den südwestfälischen LEA- men der 2. Jugendkonferenz UTOPiA in ordnete aus Bund, Land, Kreistagen und DER-Regionen Südwestfalen kreative Ideen zur Zukunft Räten, Gewerkschafter, Unternehmer, der Region, die ebenfalls teilweise in die UTOPiA-Jugend, Kommunalvertreter, Dor- am 28.10. zum Projekt Gesundheit! Süd- Projektansätze der REGIONALE-Bewer- faktivisten, Planungsfachleute und viele westfalen mit dem Steuerkreis für die bung einflossen. andere machten deutlich, dass die erneu- strategische Weiterentwicklung der Ge- te Bewerbung um eine REGIONALE in der sundheitsversorgung Am 26.10. fand bei der Firma TRILUX in Arns- Region auf breite Unterstützung stößt. MICHAEL KLOPPENBURG berg eine Diskussion mit mehr als einhundert Dekanat Hochsauerl.-Mitte am 16.11. zu den Projekten Digitales Entscheidern aus Wirtschaft, Politik und Ver- Eindrücke und O-Töne vom Erarbeitungs- Zentrum sowie Mobilität mit Unter- waltung statt. Die Bewerbung wurde auch prozess: www.qualitaetssprung-swf.com nehmensvertretern der Automoti- mit Fachleuten diskutiert und reflektiert. „Digitalisierung ist kein Selbstzweck. vewirtschaft und Gebäudewirtschaft in Geschäftsführer Johannes Huxol gab einen Sie soll an den Menschen in Südwest- Südwestfalen beeindruckenden Impuls zur Bedeutung der falen ausgerichtet sein, seinen Wün- Digitalisierung im Allgemeinen, für die mit- schen, Träumen und Hoffnungen, aber Zahlreiche Einzelgespräche mit Vertretern telständischen Industrieunternehmen und auch seinen Ängsten.“ maßgeblicher Institutionen, Unterneh- für den Alltag der Menschen in der Region. 32 - Südwestfalen REGIONALE 202X

VON DER IDEE ...... ÜBER DIE STRATEGIE ... AUFTAKTKL AUSUR WILDE WIESE

REGIONALE 202x

Südwestfalen-DNA der Strategie- und Handlungsfelder 33 - Südwestfalen REGIONALE 202X

... ZUM PROJEKT ERGEBNIS ZAHLREICHER VERTIEFUNGSRUNDEN 34 - Südwestfalen REGIONALE 202X

HANDLUNGSFELD RAUM Handlungsfeld RAUM

Verschwinden Läden aus unseren städtischen Räumen, weil wir nur noch im virtuel- len Raum einkaufen? Treffen wir uns zukünftig eher im virtuellen oder im physischen Raum? Brauchen wir keine Bäckereien und Cafés mehr, weil die Brötchen nach Hause geliefert werden?

Wir in Südwestfalen sind überzeugt: Der Mehrwert für modernes, energiekluges Leben, für regionale Produktion und für gemeinsames Arbeiten und Leben liegt in der Kom- bination von virtuellen und physischen Räumen. Und wir sehen die große Chance für unseren Raum darin, dass in dieser Kombination etwas typisch Südwestfälisches liegt.

Echt heißt hier digital und zum Anfassen gleichermaßen. Wenn wir uns digital orga- nisieren und uns an Knotenpunkten in unseren Dörfern und Städten auch noch Auge in Auge begegnen, überlagern sich Hotspots der virtuellen Kommunikation mit dem Nachbarschaftsgespräch beim Kaffee.

Wenn wir Nachbarschaftshilfe und Sharing-Modelle im ländlichen Raum mithilfe be- wusst gestalteter digitaler Kommunikation leichter organisiert und verknüpft bekom- men, entstehen auch neue Perspektiven für die vielen Vereine in der Region, die Initiati- ven zur Integration von neuen Regionsbewohnern und einen kokreativen Regionsdialog. Wenn uns intelligente und sichere Datenvernetzung dabei hilft, unseren Lebensraum smarter zu machen, entstehen neue Chancen für ein modernes Landleben, für neue und alte Baukultur und für neue Modelle des Allein- und des Zusammenlebens in jedem Alter. An diesen Mehrwerten setzen die Projekte „Digitale Mitte“, „WIR in Südwestfalen 4.0. – FREIräume fürs Leben“ und „Smart Living – Zukunft zu Hause leben“ an. 35 - Südwestfalen REGIONALE 202X

AKTEURE DER VERTIEFUNGSRUNDEN

VHS ARNSBERG-SUNDERN STADT BAD BERLEBURG KOMMUNALES GEMEINDE INTEGRATIONSZENTRUM HSK BURBACH SAUERLÄNDER DGB SÜDWESTFALEN HEIMATBUND KREISSPORTBUND OLPE STADT LIPPSTADT STADT ARNSBERG UNIVERSITÄT SIEGEN ARBEITSGEMEINSCHAFT WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG SÜDWESTFALEN (WSAG) VEREIN GEBÄUDETECHNIK VHS MENDEN- BILDUNGSBÜRO KREIS OLPE HEMER-BALVE STADT SIEGEN KREISSPORTBUND MÄRKISCHER KREIS DENKRAUM ZUKUNFT DORF 36 - Südwestfalen REGIONALE 202X

WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT?

In den Mitten unserer Städte und Dörfer Wenn Schülerzahlen zurückgehen und DIGITALE MITTE fehlen zunehmend soziale Treffpunkte! Weil Schulstandorte schließen, werden Eltern IN STÄDTEN UND DÖRFERN traditionelle Treffpunkte wie öffentliche und Schüler sich auf Bring- und Holdienste Plätze zu Verkehrsflächen geworden und in Nachbarorte oder auf ganz neue „virtuelle damit nicht mehr attraktiv sind, weil durch Orte des Lernens“ einrichten müssen. Auch Schließung vieler kleiner Läden und Kneipen das kann eine Chance für die Ortmitten sein. in Quartieren und Dörfern Kommunikati- onsräume verloren gehen. Viele Treffpunkte Die Instrumente der Digitalisierung können entsprechen zudem nicht den modernen bei der Lösungssuche helfen. Allerdings ist Ansprüchen an „Konnektivität“, d.h. sie sind der Ausbau der Breitbandversorgung in der „nur“ ein Kiosk oder „nur“ eine Schützenhal- Region noch längst nicht flächendeckend le und nicht gleichzeitig Knotenpunkte im und längst nicht jeder Haushalt an das In- sonstigen sozialen und digitalen Leben. ternet angeschlossen. Um „neue“ Treffpunk- te – analoge wie virtuelle – zu schaffen und Wenn wir die Ortsmitten stärken und nicht von den schnellen Entwicklungen moderne Daseinsvorsorge leben und ge- abgehängt zu werden, müssen eine hoch- stalten wollen, müssen wir neue Betei- leistungsfähige Infrastrukturausstattung ligungsprozesse entwickeln, Ehrenamt an bestimmten Orten konzentriert und da- und Vereinsstrukturen neu denken und durch neue zentrale „HighTech-Treffpunkte“ zukunftsfähige Organisationsformen ent- geschaffen werden. So werden Herausfor- wickeln. Wir müssen die individualisierte derungen zu Chancen. digitale Arbeitswelt in gemeinschaftlichen Räumen verorten, um Fühlungskontakte herzustellen und im Sinne der „Unlikely Al- lies“ kreative Köpfe vor Ort und in den Mit- ten zusammenzubringen.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

Die Akteure in der Region stehen für Lö- • aus Wirtschaft sungsorientierung, Offenheit, visionäres • aus Universität und Fachhochschule WIE KÖNNEN PLÄTZE UND ORTE IN Denken und für Kooperation bis hin zur mit zahlreichen Forschungsfeldern zum UNSEREN STÄDTEN UND DÖRFERN ZU Einbindung von Bürgerschaft und Ehren- Thema Digitalisierung ’ amt: „Wir schaffen das gemeinsam.“ NEUEN‘ BELEBTEN TREFFPUNKTEN Wir haben Strukturen geschaffen (Denk- Wir können und wollen den Prozess und Raum Zukunft Dorf) oder nutzen sie (Netz- UND GLEICHZEITIG ZU DIGITALEN die Instrumente der Digitalisierung für un- werk historische Stadtkerne) um Stadt und sere Stadt- und Dorfentwicklung gestalten Dorf gemeinsam und auch visionär zu den- HOTSPOTS WERDEN? und nutzen, weil wir fachliches Know-how ken – inhaltlich wie strukturell – und wol- an unserer Seite wissen: len hier den Qualitätssprung schaffen. 37 - Südwestfalen REGIONALE 202X

IDEE ZUR LÖSUNG PROJEKTBAUSTEINE MÖGLICHMACHER

Was wäre, wenn die Café-Ecke des Dorf- oder Quartierladens Alle Projektbausteine greifen ineinander und bedingen sich gegenseitig. Städte und Gemeinden, Dörfer mit ihren plötzlich das schnellste Tor zur Welt wäre? Wenn dort Jung Öffentliche Plätze DorfAktiven, LEADER Bürgermeister und auf Alt trifft, weil man nirgends so gut Kaffeetrinken, plau- Neuinterpretation, Belebung und Gestaltung öffentlicher Orte, (z.B. Plät- Stadtplaner, Universität und Fachhoch- dern und Filme sowie Musik aus dem Netz laden kann? Wenn ze, Haltestellen) als „smarter öffentlicher Raum“/ „smarte Innenstadt“ schule, Wirtschaft (Gebäudetechnik/Licht- man von dort aus arbeiten kann – in der ganzen Welt und im unter Einbezug von Handel und Dienstleistung technik) Akteursnetzwerk aus Planern, Co-Working-Space? Wenn man dort auch Hilfe bekommen Zentrale Räume Wirtschaft (z. B. Ausstattung von Plätzen könnte bei Online-Bestellungen oder für die Plattform der Virtuelle wie analoge Multi-Hubs und HighTech-Treffpunkte werden aus- mit Licht) und Ehrenamtlichen aufbauen Nachbarschaftshilfe? Wenn der Quartiersplatz digitaler Hots- gestattet für: soziale Interaktion und Inklusion; Netzwerken, Stadt- und und etablieren. pot und Treffpunkt zugleich ist und die Läden in der Innen- Dorfkultur; Neuorganisation von Daseinsvorsorge (auch Gesundheit, Mo- stadt auch als attraktive Showrooms für Dinge funktionieren, bilität) und digitaler Arbeitswelt (Co-Working-Spaces auch im Dorf, z.B. die auch online bestellt werden können? in Sundern-Hagen); neue außerschulische zentrale Lernmöglichkeiten („Schulen ohne Klassen“); kluge Plattformen zur Unterstützung ehren- Wir möchten die räumliche Verortung der vernetzten Welt in amtlichen Engagements. den Ortsmitten – für gemeinsames Leben und Arbeiten. Transparenz und Partizipation Ausbau von E-Governance-Strukturen, Beteiligungsprozessen und E-Partizipa- In ausgewählten Städten und Dörfern werden zentrale Punk- THOMAS VIELHABER, tion, um Transparenz zu sichern, Bürger zu erreichen, Teilhabe und Mitgestal- te als physische wie digitale Knotenpunkte zu hochleistungs- Stadtplaner Stadt Arnsberg fähigen HighTech-Treffpunkten entwickelt – z.B. ein Platz, ein tungsaktivitäten zu fördern, Akzeptanz zu schaffen und Identität zu bauen. Dorfgemeinschafts- oder Quartiershaus oder ein Dorfladen. Gestaltung der „Digitalen Mitte“ „Wir müssen öffentliche Räume neu Zeitgemäße gestalterische und architektonische Akzente zur Belebung So entstehen in der Digitalen Mitte einladende „Multi-Hubs“, der „Digitalen Mitte“ als physische Verortung der digitalen Welt setzen; denken und virtuelle wie persönliche die virtuell wie analog funktionieren und die Möglichkeit partizipative baukulturorientierte Prozesse in der Region organisieren. Begegnungen ermöglichen.“ schaffen, das Leben vor Ort in all seinen Facetten zu organi- sieren. Sie werden entsprechend der lokalen Bedarfe gestaltet Digitale Stadt-, Quartiers- und Dörfernetzwerke und weiterentwickelt. Multi-Hubs in den „Mitten“ werden untereinander vernetzt, z.B. um die Versorgungslogistik bestmöglich zu organisieren.

DNA-CHECK HANDLUNGSFELDER RAINER WILLEKE, Ortsvorsteher Sundern-

Digital Weil Digitalisierung die Chance ist, in Handlungsfeld Hagen Stadt- und Ortskernen Lösungen z. B. auf die RAUM Relevanz von 1-3: 3 Fragen der Anbindung und Versorgung zu finden. „Bereits jetzt gibt es viele Leute, die Handlungsfeld zeitweise von zu Hause arbeiten. Nachhaltig Weil so Kerne und Dorfplätze be- GESELL Relevanz von 1-3: 3 Co-working-Räume im Ort schaffen lebt und wieder attraktiv werden – für alle SCHAFT Austausch, Vernetzung und Platz für Menschen. neue Ideen.“ Handlungsfeld Authentisch Weil Identifikation mit den Hei- alles WIRTSCHAFT Relevanz von 1-3: 3 echt! matorten in Südwestfalen gestärkt wird und & ARBEIT diese sich zukunftsfähig aufstellen. 38 - Südwestfalen REGIONALE 202X WIR IN SÜDWESTFALEN 4.0 FREIRÄUME ZUM LEBEN WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT?

Digitalisierung verändert Gesellschaft wir an unser Zusammenleben, unser En- und Leben rasend schnell. Wenn heute gagement für Region und Gesellschaft die Kommunikation über Smartphone und an Organisation und Gestaltung un- oder Facebook auch im Verein selbstver- seres Dorfes oder unseres Quartiers der HENRIK: „WIE VIELE FREIRÄUME ständlich erscheint, war das vor 10 Jahren Zukunft? Wie können die Instrumente der BIETET MIR MEINE HEIMAT teilweise noch nicht mal vorstellbar. Und Digitalisierung uns bei der Zukunftsge- trotz oder gerade wegen dieses Verände- staltung unserer Heimat helfen? WOHL IN ZUKUNFT?“ rungstempos und all der anderen Trends wie Individualisierung, Urbanisierung, Wenn wir in der Lage sein wollen, darü- ISABEL: „MACH DIR DOCH DEINE Zuwanderung, Konnektivität, Neo-Ökolo- ber Entscheidungen zu treffen, brauchen WELT, WIE SIE DIR GEFÄLLT!“ gie, Smart Health und Arbeit 4.0 müssen wir echte FREIräume zum Nachdenken, wir überlegen, wie unsere Gesellschaft Vordenken und Gestalten – generationen- und unser Lebensumfeld in Zukunft aus- und kompetenzübergreifend und immer sehen soll. Welche Anforderungen haben mit dem Menschen im Mittelpunkt.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

Es gibt ein funktionierendes regionales Thema „Dorf entwicklung und Integration“ Netzwerk mit Akteuren aus Politik, Gesell- mit und für engagierte Einheimische wie schaft – ehrenamtlich wie professionell – Zuwanderer und in Kooperation mit den und Wirtschaft, Instituten und Hochschulen kommunalen Integrationszentren der Krei- mit ihren unterschiedlichen Fachberei- se und der deutschen „Vernetzungsstelle chen. Diese reichen thematisch von iGreen für ländliche Räume“. (Green Technology und ländliche Entwick- lung) über Wirtschaftsinformatik bis Archi- Zahlreiche Akteure arbeiten im südwestfä- tektur und Kunst hin zum Forschungskol- lischen Netzwerk „Unser Dorf hat Zukunft“ leg „FOKOS Zukunft menschlich gestalten“. zusammen, verstehen den Wettbewerb als Instrument der Dorfentwicklung und nut- Wir arbeiten zusammen mit Dorf- und zen ihn, um Impulse aus den Dörfern zu be- Heimatvereinen und mit neuen Initiati- kommen und Impulse zu setzen. ven von Zuwanderern. Wir tauschen uns aus mit Stadtplanern und Dorfentwick- Aufgrund der zahlreichen Erfahrungen und lern und verfügen über Erfahrungen im der Akteursnetzwerke in der Region sind Beteiligen verschiedener Akteursgruppen. wir gemeinsam in der Lage, kluge Forma- Wir haben bereits in der Vergangenheit te zu entwickeln, in denen dieser gesell- Werkstätten zu verschiedenen relevan- schaftliche Diskurs geführt werden kann ten Themen durchgeführt z. B. zum und muss. 39 - Südwestfalen REGIONALE 202X

IDEE ZUR LÖSUNG

Wir planen ganz konkret das „FREIräume-Dorf der Zukunft“ – geschaffen und Räume geöffnet – physisch wie virtuell – und Prozesse Beide Formate treffen sich im Planspiel und generationenübergreifend und inklusiv. Wir entwickeln dazu gestaltet, die Teilhabe und Inklusion im umfassendsten Sinn ermögli- führen die Vorstellungen und Ideen von mithilfe von Planspielen ein analoges wie digitales übertrag- chen. Es wird überlegt, was ein Dorf/ein Quartier vor dem Hintergrund jungen wie älteren Menschen zusammen. bares Format des FREIdenkens zur Gestaltung von FREIräu- der Megatrends braucht und worauf es uns in der Gesellschaft ankommt, Dadurch möchten wir das kreative Milieu men, zur gemeinsamen Dorf- und Quartiersplanung, an dem um gut in unserem ländlich geprägten Raum zusammenzuleben. Es wird im ländlichen Raum nutzen und Schritt- sich alle beteiligen können und das mit allen Interessierten daran gearbeitet, wie Neubürger, Zugezogene und Zugewanderte einge- macher sein in der Frage, wie Gesellschaft geteilt und weitergedacht wird. Das verbindende Element bunden werden können und Teilhabe für alle gesichert wird. Die Diskus- heute und in einer digitalen Zukunft funk- zwischen Online und Offline ist immer der Mensch. sion um die Nutzung von Leerständen wird ebenso weitergeführt, wie tionieren kann. um modernes energiekluges Wohnen. Wir werden darüber nachdenken, Mit dem Mut zum Experiment wollen wir die Schwarmin- wie Ehrenamtliche in- und außerhalb von Vereinen digitale Instrumente MÖGLICHMACHER telligenz unserer (Dorf/Quartiers-)Bewohner und weite- und Plattformen zur Unterstützung und Prozessoptimierung einsetzen rer Akteure mit Expertenwissen in der Region nutzen. Der können und wie der Verein der Zukunft überhaupt aussieht. Wir suchen Städte und Gemeinden, Dörfer mit ihren handlungsorientierte Ansatz des Planspiels soll dabei zu nach klugen Lösungen, um Nachbarschaftshilfe zu systematisieren und DorfAktiven, LEADER-Regionen, Bürgermeis- einem tieferen Verständnis gesellschaftlicher Prozesse füh- das klassische „Tauschen und Teilen“, das zum Dorfl eben traditionell ter und Stadtplaner, Universität und Fach- ren und helfen, die richtigen Weichenstellungen für die Zu- dazu gehört, digital zu organisieren. Wir möchten neue Perspektiven für hochschule, Wirtschaft, Akteursnetzwerk kunft vorzunehmen. Vereine und bürgerschaftliches Engagement schaffen und Engagierten aus Planern, Wirtschaft und Ehrenamtlichen ihre Arbeit in der Dorf-/Quartiersgemeinschaft einfacher machen. PROJEKTBAUSTEINE Ziel ist, die Ideen und Projektbausteine des „Planspiels“ „FREIräume-Dorf Das „Planspiel“ ist gedacht als Werkstattformat für das „FREI- der Zukunft“ in verschiedenen Modelldörfern umzusetzen. räume-Dorf der Zukunft“ (auch „FREIräume-Quartier). In dem Eingebunden in dieses Planspiel im Rahmen des Generationendiskur- Planspiel wird nicht nur die Ortsgestaltung diskutiert, sondern ses werden die Jugendkonferenz und Denkwerkstatt UTOPiA sowie der MONNEER AL-SHIKH auch im Generationendiskurs ein zeitgemäßer Heimatbegriff „Heimatdialog“, der analog zu UTOPiA für die mittlere bis ältere Genera- Initiative Neue gesucht – auch interkulturell und inklusiv. Es werden Räume tion etabliert werden soll. Nachbarn Arnsberg

„Das Projekt Neue Nachbarn Arnsberg hat gezeigt, wie Einheimi- DNA-CHECK HANDLUNGSFELDER sche und Zugewanderte gleichzeitig profitieren können.“ Digital Weil wir analog und digital in Dorf- und Handlungsfeld Relevanz von 1-3: 3 Quartierentwicklung immer zusammenden- RAUM ken müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Nachhaltig Weil wir einen gesellschaftlichen Handlungsfeld Diskurs mit allen Bevölkerungsgruppen führen GESELL Relevanz von 1-3: 3 BARBARA WACHAUF wollen, die an der Zukunftsgestaltung mitwir- SCHAFT Dorfgemeinschaft ken möchten. Balve-Langenholthausen Handlungsfeld Weil wir die Zukunft anpacken, alles Authentisch WIRTSCHAFT Relevanz von 1-2: 2 „Wir können unheimlich viel im Eh- echt! so wie wir das schon immer getan haben. & ARBEIT renamt bewegen. Aber wir brauchen auch Strukturen, die uns helfen.“ 40 - Südwestfalen REGIONALE 202X

WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT?

Südwestfalen ist vom demographischen persönliche Perspektive. Ein wesentlicher Wandel besonders betroffen. Die sozialen Grund ist, dass sich die junge Generati- SMART LIVING Strukturen wandeln sich. Die klassischen on nicht vorstellen kann, wie sich aus der Mehrgenerationenhaushalte, in denen die bestehenden Bausubstanz eine moderne, ZUKUNFT ZU HAUSE LEBEN Großeltern unmittelbare Zuwendung und energiekluge und intelligente Wohnpers- Betreuung in der Familie erfahren, werden pektive entwickelt lässt. selten. Immer mehr Ältere wohnen allein. Mit den Instrumenten der Digitalisierung Südwestfalen entwickelt mit dem Projekt ist es möglich, Teilhabe zu organisieren und seine Kompetenzen im Bereich Gebäude- Sicherheit zu vermitteln, gerade im Bereich technik weiter und stärkt durch die enge der Pflege- und Gesundheitsversorgung. Zusammenarbeit von Hochschulen, Indus- trie, Instituten und Handwerk die Innovati- Auch die Siedlungsstrukturen in Südwest- onsfähigkeit und Wertschöpfungsketten. falen verändern sich – vor allem in den Mit dem Projekt entstehen die notwen- Dörfern. Viele junge Menschen, die vor digen Schnittstellen zur Anwendung von Ort bleiben wollen, entscheiden sich für E-Health und Modellen der Daseinsvorsor- den Neubau in der Randlage. Sie sehen ge. Zudem ist eine enge Verknüpfung zum das Elternhaus im Ortskern nicht als ihre Projekt „Digitale Mitte“ gegeben.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

Südwestfalen ist das Zentrum der Licht- und eng zusammen, um neue, gewerkeüber- Gebäudetechnik. Die Region Südwestfalen greifende Systemlösungen für Gebäude bietet eine europaweit einmalige Konzent- zu entwickeln. Die Region verfügt damit ration internationaler Marktführer aus den über Kompetenzen auf allen Ebenen. Bereichen Sanitärarmaturen, Gebäude- elektrik und -elektronik, Leuchten sowie Die Bedürfnisse und Anforderungen der Tür- und Sicherheitstechnik. Mehr als 60 % älteren Menschen an ihr Wohnumfeld der in Deutschland gefertigten Sanitärar- analysiert und transformiert die Deut- maturen und mehr als 70 % aller Schalter sche Gesellschaft für Gerontotechnik und Steckdosen stammen aus der Region. (GGT) in Iserlohn. Sie erarbeitet über Marktforschung und Transfer mit Unter- Auch innovative Forschungs- und Prüfins- nehmen der Gebäudetechnik Wohnkon- titute haben ihren Sitz in Südwestfalen. Im zepte und –lösungen für ein sicheres, auf Branchennetzwerk „Gebäudetechnik Süd- die Bedürfnisse des Alters ausgerichtetes westfalen e. V.“ arbeiten Unternehmen, Wohnen zu Hause. Nutzerfreundlichkeit WO LEBE ICH UND WIE? Hochschulen und weitere Institutionen und Service sind dabei ein Gewinn für alle wie die Handwerkskammer Südwestfalen Generationen. 41 - Südwestfalen REGIONALE 202X

IDEE ZUR LÖSUNG MÖGLICHMACHER

In ausgewählten „Digitalen Modell-Orten“ zeigt die Region, tenerfassung und -vernetzung) und Schnittstellen (z. B. zwischen öffent- Branchennetzwerk „Gebäudetechnik Süd- wie innovatives, modernes und energiekluges LandLeben in lichem und privatem Invest). westfalen e. V.“, Deutsche Gesellschaft den eigenen vier Wänden geht. Die besten Ansätze zu Smart Auswahl „Digitale Modell-Orte“: Über öffentlichen Aufruf werden für Gerontotechnik (GGT), Uni Siegen, FH Home, Smart Village und Smart City werden kombiniert und (Klein-)Städte, Quartiere oder Dörfer um Interessensbekundung gebe- Südwestfalen, Deutsches Institut für An- mit den regionalen Wirtschafts-Kompetenzen (Gebäudetech- ten. Flankierende Beratungs- und Informationsgespräche vor Ort senken gewandte Lichttechnik (DIAL), Lüdenscheid nik, Handwerk und Anwendung) weiterentwickelt. Das Projekt Schwellen ängste, zeigen Potenziale und klären Erwartungen. Die Aus- und LichtForum.NRW, Arnsberg, Hand- bezieht sich nicht auf einzelne Häuser und Wohnungen. Es ist wahl der Modell-Orte erfolgt über den Projekt-Steuerkreis. Ziel ist es, un- werkskammer Arnsberg, IDEE Olsberg u.a ein systemischer Ansatz als Coaching-Prozess, der Herausfor- terschiedliche Ausgangslagen zu finden, um viele der sich ergebenden derungen der strukturellen Ortsentwicklung angeht, die zu- Lösungsoptionen übertragen zu können. kunftsfähige Gestaltung des öffentlichen Raums mit dem Um- Entwicklung von Umsetzungskonzepten und Begleitstrukturen vor bau privaten Wohnraums verbindet und so die Kerne stärkt. Ort: Mit den ausgewählten „Digitalen Modell-Orten“ werden die Um- setzungskonzepte erarbeitet. Im generationsübergreifenden Dialog vor „Smart Living“ greift die guten Erfahrungen der Projekte Ort entstehen Lösungen zur Modernisierung vorhandener Bausubstanz MARTINA KOEPP „LandLeben Heimat – Bürger machen Dorf“ und „Dorf ist oder zum gezielten Rückbau, um Entwicklungsperspektiven in der Orts- GGT Deutsche Gesellschaft für Energie(klug)“ mit der intensiven Einbindung bürgerschaftli- mitte zu schaffen. Die privaten Akteure werden durch ein Team unter- Gerontotechnik chen Engagements auf. Die Region will mit diesem ganzheit- schiedlichster Experten begleitet. Moderne Gebäudetechnik oder per- lichen Ansatz ein Schrittmacher der KlimaExpo.NRW sein. sönliche Assistenzsysteme sind dabei ebenso Thema wie gestalterische „Als Demographie-Experten kennen Aspekte als Brückenschlag zur Baukultur. wir die Bedarfe der älteren Genera- PROJEKTBAUSTEINE Realisierung und Wissenstransfer vor Ort: Die gemeinsam entwickelten tion. Rund 1.000 Menschen (ab 50 Erarbeitung Projektrahmen: Ziele, Aufgabenstellung, Inhal- Konzepte und Maßnahmen im öffentlichen wie privaten Bereich werden Jahre) in ganz Deutschland arbeiten te und Rahmen werden im Dialog unterschiedlicher Akteu- realisiert. Dabei steht das Expertenteam weiter begleitend zur Seite. Die aktiv bei unserer Marktforschung re und Kompetenzträger formuliert (Stadtplanung, (Woh- Erfahrungen aus Prozess und Umsetzung werden Dritten zugänglich mit. Diese Erkenntnisse wollen wir für nungs-)Wirtschaft, Hochschulen, Institute, Bürgerschaft u. a.). gemacht werden. Dazu werden digitale Formate ebenso entwickelt wie Südwestfalen einbringen.“ Die Feinjustierung definiert Grenzen, Nicht-Ziele (z. B. bei Da- „klassische“ Dialoge und Veranstaltungen vor Ort.

PROF. DR. HILDEGARD DNA-CHECK HANDLUNGSFELDER SCHRÖTELER VON BRANDT Digital Weil digitale Anwendungen künftig Handlungsfeld Universität Siegen, der Schlüssel zur generationsübergreifenden Relevanz von 1-3: 3 Südwestfalen-Botschafterin Sicherung der Lebensqualität in Stadt und RAUM Land sind.

Handlungsfeld „Wir werden eine zunehmend altern- Nachhaltig Weil für Menschen jedes Alters das GESELL Relevanz von 1-3: 2 de Gesellschaft haben. Wir sollten die Leben zu Hause ermöglicht wird – sicher, ener- SCHAFT neuen technischen Möglichkeiten gieklug, selbständig. nutzen, damit die Menschen so lange

Handlungsfeld es geht, gut zu Hause leben können.“ Authentisch Weil Institutionen, Kompeten- alles zen und Erfahrungen aus der Region die Um- WIRTSCHAFT Relevanz von 1-3: 3 echt! & ARBEIT setzung ermöglichen. 42 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Handlungsfeld HANDLUNGSFELD GESELL GESELLSCHAFT SCHAFT

Bedeutet der demographische Wandel, dass öffentliche Einrichtungen unbezahlbar werden und alles vom Ehrenamt der Bürgerinnen und Bürger abhängt? Wie passiert Integration in einer digitalisierten Gesellschaft? Geht Kultur in Zukunft nur noch in den großen Städten oder wird sie ortsunabhängiger? Wir in Südwestfalen sind überzeugt: Wir können die Digitalisierung dazu nutzen, neue Wege bei der Gesundheitsversorgung zu finden. Wir glauben, dass eine virtuelle Vernet- zung untereinander Vereinsarbeit, Ehrenamt und Kulturarbeit unterstützen und weiter- bringen kann.

Wenn eine digital organisierte medizinische Versorgung allen zur Verfügung steht und vom Notfall bis zur Pflege Sicherheit schafft, dann lässt sich auch im ländlichen Raum zukünftig gut leben und arbeiten (Arbeit 4.0). Wenn Südwestfalen das Thema Mobilität ganzheitlich und digital organisiert, profitiert es direkt von den Entwicklungserfolgen der ansässigen Firmen und Forschungseinrich- tungen und kann die Chancen einer regionalen Mobilität für gesellschaftliches Zusam- menleben nutzen. Wenn uns digitale Vernetzung dabei hilft, Kulturangebote regional und über die Region hinaus zu präsentieren und zur Teilhabe anzustiften, kann sich die Region öffnen und so auch zugänglicher für Menschen aus anderen Regionen werden.

Mit diesen digitalen Strategien arbeiten die Projekte „Gesundheit! Südwestfalen – di- gitale Wege zur gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung“, „Mobilität fürs echte Leben“ und „[email protected]“. 43 - Südwestfalen REGIONALE 202X

AKTEURE DER VERTIEFUNGSRUNDEN HOCHSAUER- ZUKUNFTSNETZ LANDKREIS MOBILITÄT NRW MUSEEN DES MÄRKISCHEN KREISES KREIS SOEST KULTURREGION SÜDWESTFALEN HAARDT KREIS SIEGEN- KREIS MOBILITY WITTGENSTEIN OLPE CONSULT ZWECKVERBAND PERSONEN- NAHVERKEHR WESTFALEN-SÜD ENERGIEVEREIN „AUS GUTEM GRUND“ BRANCHENINITIATIVE GESUNDHEITSWIRTSCHAFT SÜDWESTFALEN KULTURREGION SAUERLAND GER-ON MÄRKISCHER KREIS CONSULT ST. MARIENKRANKENHAUS SIEGEN STADT LENNETZ INNOGY S.E. GMBH GSS THERAPIE- KV WESTFALEN-LIPPE ZENTRUM SIEGEN CARITASVERBAND OLPE HAUS BERGHOFF 44 - Südwestfalen REGIONALE 202X

GESUNDHEIT! SÜDWESTFALEN DIGITALE WEGE ZUR GESUNDHEITLICHEN WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT? Die Universität Siegen untersucht zurzeit ge- meistern wird nur gelingen, wenn die Region UND PFLEGERISCHEN VERSORGUNG. meinsam mit elf Kommunen in Südwestfa- flächendeckend auf E-Health zurückgreift, len, was für die Attraktivität einer Stadt oder diese anwendet und deutlich macht: Digita- Gemeinde aus der Sicht von Einwohnerinnen lisierung in der Medizin ist Fakt und vielleicht und Einwohnern wichtig ist. Die Zwischener- die einzige Chance, die gesundheitliche Ver- gebnisse bei 3.000 Befragten zeigen: Ein gut sorgung in ländlich geprägten Räumen auf- ausgebautes Gesundheitssystem wird als rechtzuerhalten. Persönlicher Kontakt kann wichtigstes Qualitätsmerkmal der Region dabei auch über die Videovisite entstehen gesehen. und vielen Menschen die mühsame Anfahrt z. B. mit einem weinenden kranken Kind oder Die Gesundheitsversorgung in unserem einem immobilen älteren Menschen er- ländlich strukturierten Raum zu sichern ist sparen. Dabei bleibt eine Herausforderung: somit eine unserer drängendsten Aufgaben – Schwellenängste nehmen und Betroffene vor allem vor dem Hintergrund der alternden behutsam heranführen. Wir müssen intero- Gesellschaft, der Nachfolgeproblematik bei perable Lösungen für technische Probleme Hausärzten, der Wettbewerbssituation bei finden. Für diese Herausforderungen werden Krankenhäusern. Diese Herausforderung zu eingespielte Netzwerke benötigt.

WARUM KÖNNEN WIR DAS? Wir haben bestehende und gut funkti- Memorandum erarbeitet, die eine hervor- onierende Akteursnetzwerke, die schon ragende Grundlage für die Weiterbearbei- seit längerer Zeit zusammenarbeiten und tung bietet. Darüber hinaus werden über nach Lösungsansätzen suchen. Dazu ge- das Bundesprogramm LandAufSchwung hört v. a. das Netzwerk „Strategien für die im Hochsauerlandkreis in Projekten An- Gesundheitsversorgung in Südwestfalen“ sätze erprobt wie das Trikommunale Ge- (StrateG!N) mit Akteuren aus Gesundheit sundheits- und Pflegenetzwerk oder die und Pflege, Krankenhäusern, Zweckver- Entwicklung der schnittstellenneutralen band der Krankenhäuser und Kassenärzt- Patientenakte. licher Vereinigung, Ärztenetz, Kreisen Südwestfalen ist Gesundheitswirtschafts- WO BITTE GEHT‘S und Kommunen, Wirtschaftsförderungen region mit hervorragenden Unternehmen und Wohlfahrtsverbänden sowie Hoch- in der Medizin- und Lichttechnik. Die Re- HIER ZUM ARZT? schulen, das unter der Federführung der gion nutzt durch Kooperationen auch ex- Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft ternes Know-how für die Region. So wur- Südwestfalen e. V. an einem Tisch sitzt. de über dieses Initialprojekt im Vorfeld Im Jahr 2015 wurde im Rahmen von Stra- bereits mit dem Zentrum für Telemedizin teG!N eine umfassende Roadmap mit und Telematik in Bochum beraten. 45 - Südwestfalen REGIONALE 202X

IDEE ZUR LÖSUNG MÖGLICHMACHER nitoring sowie Delegation ärztlicher Leistungen. Mit Digitalisierung können wir die gesundheitliche und pfle- Die ambulante Versorgung und Pflege nutzt enge Netzwerke zwi- Netzwerk StrateG!N mit Akteuren aus Ge- gerische Versorgung in unserem ländlich geprägten Raum si- schen Hausärzten, Fachärzten, Apotheken, Senioren- und Pflege- sundheit, Pflege, Kreisen, Kassenärztlicher cherstellen – und zwar indem wir bereits erprobte Möglichkei- heimen sowie ambulanten Diensten (Telemonitoring z. B. Sensorik, Vereinigung, Hochschule. ten (z. B. im Rahmen der Landesinitiative E-Gesundheit.NRW), digitale Standleitung und elektronische Patientenakte). Zweckverband der Krankenhäuser in SWF; für Südwestfalen systematisch nutzen. Das braucht den Die kinderärztliche Versorgung nutzt Telekooperation zwischen Kin- Ärztenetzwerk, Zentrum für Telematik und Schritt von der Projektorientierung hin zur flächenhaften Nut- derklinik Siegen, Kinderabteilungen in den Krankenhäusern und den Telemedizin GmbH Bochum; Universität zung für alle Bevölkerungsgruppen, niedergelassenen Ärzten, Kinderärzten, z. B. durch elektronische Fallakten und eine Eltern-App Siegen und Krankenhäuser und Kliniken Pflegepersonal, Krankenhäuser u. a. So wird erfahrbar: Gesund- für Information und Kommunikation. der Region, Brancheninitiative Gesund- heitsversorgung wird in Zukunft anders, aber nicht schlechter! Die notärztliche Versorgung wird mit notärztlichen Versorgungsket- heitswirtschaft Südwestfalen e. V. ten und digital organisierten flächendeckenden Ersthelfernetzwer- PROJEKTBAUSTEINE ken ergänzt.

Wir wollen ein Kommunikationskonzept entwickeln, das digita- Krankenhausversorgung und Krankenhaus 4.0 le Möglichkeiten der Gesundheitsversorgung erklärt und hilft, Digitalisierung bewirkt eine stärkere Kooperation der medizinischen Berührungsängste mit den neuen Technologien bei Patienten Kompetenzen und Leistungs- und Prozessoptimierung innerhalb und zwi- wie Anwendern abzubauen. Wir möchten in Zukunft die Anwen- schen den Krankenhäusern in der medizinischen und pflegerischen Versor- THOMAS KÖHLER derregion in NRW für nutzerorientierte E-Health und Mobile gung, Verwaltung, Gerätenutzung und Logistik. Wesentlich ist, die Mitar- Zweckverband der Kranken- Health sein. Die flächenhafte Umsetzung der besten Modelle, beitenden mitzunehmen und bei Ärzten wie Pflegepersonal Bewusstsein häuser Südwestfalen e. V. von der elektronischen Patientenakte über vernetzte Versor- für die notwendigen Schritte in Richtung Digitalisierung zu schaffen gungsstrukturen, Telemedizin und Telematik bis hin zu Medi- und Qualifizierung für die Veränderung der Arbeit zu ermöglichen. zin-Apps, optimiert in enger Anbindung an die Landesinitiative „Mithilfe der Digitalisierung werden E-Gesundheit.NRW das regionale Versorgungsgerüst. Konkret: Gleichzeitig wird ein innovatives, ganzheitliches medizinisches Sys- wir eine Struktur schaffen, die für tem Anziehungskraft auf junge Ärzte wie Fachkräfte aus Medizin und eine vernünftige medizinische Versor- Die hausärztliche ländliche Versorgung arbeitet mit (digi- Pflegeberufen ausüben können, sodass diese gern in die Region (zu- gung sorgt.“ talen) Netzwerken, Filialpraxen, Telemedizin und Telemo- rück-)kommen.

DNA-CHECK HANDLUNGSFELDER DR. VERA GERLING Trikommunales Gesundheits- Digital Gesundheitsversorgung wird digital Handlungsfeld und Pflegenetzwerk Winter- organisiert. Relevanz von 1-3: 3 RAUM berg, Medebach Hallenberg Nachhaltig Weil die Gesundheitsversorgung im ländlichen, dezentralen Bereich von der Handlungsfeld „Es gibt viele erprobte Technologien, Flexibilisierung und Virtualisierung der digi- GESELL Relevanz von 1-3: 3 mit denen die gesundheitliche und talen Angebote profitiert. SCHAFT pflegerische Versorgung digital unter- stützt und optimiert werden kann, Authentisch Weil direkte Kontakte weiterbe- stehen, aber Aufklärung und Weiterbildung Handlungsfeld z. B. Telemonitoring oder Videokonfe- alles renzen. Diese müssen wir mit und für echt! zu einem selbstverständlichen Umgang WIRTSCHAFT Relevanz von 1-3: 3 mit „digitaler Gesundheit!“ führen und „in & ARBEIT die Menschen in die Fläche bringen.“ Fleisch und Blut übergehen“. 46 - Südwestfalen REGIONALE 202X MOBILITÄT FÜRS ECHTE LEBEN WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT?

Mobilität ist für Menschen aller Altersstu- Weil die Ausbauoptionen des öffentlichen fen Teil der Daseinsvorsorge. Damit ergibt Verkehrs allein schon aus finanziellen Grün- sich eine hohe Wechselwirkung zwischen den begrenzt sind, braucht Südwestfalen der Attraktivität einer Region und ihren andere Lösungen, um die vielen weißen Mobilitätsangeboten. Gerade eine junge Flecken im öffentlichen Mobilitätsnetz zu Generation erwartet hier andere Antwor- schließen. Durch Digitalisierung entstehen ten, als sie der klassische ÖPNV in einer völlig neue Möglichkeiten zur Umsetzung ländlichen Region bieten kann. Kluge, ver- innovativer Ideen und Konzepte, auch für netzte Mobilitätsangebote sind ein Stück den Transport von Waren und Gütern. Der Lebensqualität. Sie sind Standortfaktor. E-Mobilität und ihren Perspektiven kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

Südwestfalen ist eine Region, die nicht nur Sie arbeiten dabei eng mit den Hochschu- Hausforderungen erkennt, sondern auch len an Innovationen für Mobilität der Zu- gemeinsam angeht. Dies gilt auch für den kunft. Gemeinsam realisierten sie in der Bereich der Mobilität mit einem breiten REGIONALE 2013 das Automotive Center Akteursnetz von Kreisen, Kommunen, Bür- Südwestfalen (ACS) in Attendorn und das gerschaft und Ehrenamt bis hin zur Wirt- Kompetenzzentrum Fahrzeugelektronik schaft. Die Aktivitäten sind vielfältig. So (KFE) in Lippstadt. Weltmarktführer-Kom- erprobt z. B. das Projekt „mobil4you“ neue petenz und Innovation wird in Südwestfa- Konzepte für den ÖPNV und bindet die len besonders im Mittelstand deutlich. So Bürgerinnen und Bürger als „Mobilitäts- ist der „Typ 2 Ladestecker“ der Firma MEN- paten“ ein. Bürgerschaftliche Projekte wie NEKES heute EU-Norm. Und mit der Firma das E-Dorf-Auto in -Grund INVERS kommt der weltweite Marktführer entstehen auch an anderen Orten der für Carsharing-Technologie aus Siegen. Region. Beide Projekte wurden in der Kli- maExpo.NRW ausgezeichnet. Südwestfälische Hochschulkompetenz zeigt sich auch im Forschungsprojekt „re- WIE KOMME ICH In der Automotive-Kompetenzregion Süd- monet“. Hier entwickelt die Universität VON A NACH B? westfalen entwickeln Unternehmen als Siegen mit Unternehmen und der Stadt Weltmarktführer mit direkter Schnittstelle ein E-Mobility-Netzwerk für die Stadt Sie- zu den Herstellern Konzepte für Leichtbau, gen und ihr ländlich strukturiertes Umfeld. Elektromobilität und autonomes Fahren. 47 - Südwestfalen REGIONALE 202X

IDEE ZUR LÖSUNG MÖGLICHMACHER

Südwestfalen bündelt seine Kompetenzen und entwickelt ein In einem gemeinsamen Infrastrukturprojekt realisieren Wirtschaft Akteure im ÖPNV, Vereine und Initiativen, integriertes Mobilitätskonzept, das die Angebote des ÖPNV und Kommunen neue Lösungskonzepte für eine regionsweite E-Mobi- Tourismus, Zukunftsnetz Mobilität NRW, mit der flächigen, vernetzten digitalen Umsetzung von inno- lity-Ladeinfrastruktur. Sie lösen dabei Fragen von Standardisierungen Unternehmen der Automotivewirtschaft vativen Lösungen verbindet. Aspekte des Umweltverbundes und Systemschnittstellen. Eine branchenübergreifende Kompetenz- und digital-affiner Branchen, Hochschulen werden ebenso berücksichtigt wie die Chancen der E-Mobi- bündelung schafft innovative Cloud-Lösungen und E-Mobility-Ladesys- und Kompetenzzentren lität und eines Carsharings in neuer, regionaler Dimension. teme, etwa durch die Verbindung zu öffentlichen Beleuchtungsthemen. E-Mobilität wird in der Fläche greifbar – für Bürgerinnen und Bürgern In dem ganzheitlichen Konzept verbinden sich so die Kräfte genauso wie für Geschäftsreisende, Urlauber und Besucher. der „Mobilitäts-Entwickler“ in Südwestfalen. Es entstehen WALTER MENNEKES neue Kooperationen von Unternehmen unterschiedlicher Südwestfalen verbindet seine (technologischen) Kompetenzen und Mennekes Elektrotechnik Branchen wie auch von Wirtschaft und Kommunen, etwa setzt ein regionales Carsharing um. Dabei werden die Kapazitäten von GmbH & Co. KG, beim Aufbau einer regionsweiten E-Mobilitäts-Infrastruktur. Privatleuten, Unternehmen und Kommunen in einer Flotte gebündelt Südwestfalen Botschafter und neue Fahrgemeinschaften gebildet. Der innovative Ansatz geht weiter als klassische, etablierte Modelle (Peer-to-Peer oder Corporate „Mit intelligenten e-Mobilitäts- PROJEKTBAUSTEINE Sharing), weil die verschiedenen Anbieter- und Nutzerstrukturen zu- systemen wird gerade eine Region sammengeführt werden. Es gelingt dadurch, mit weniger Fahrzeugen Südwestfalen entwickelt ein integriertes, regionsweites Mo- mehr Mobilität zu ermöglichen. wie Südwestfalen neue Qualitäten bilitätsnetz. Die Angebote des öffentlichen Personennahver- gewinnen.“ kehrs werden dabei durch Mobilstationen als Knotenpunkte Innovative Mobilitätsansätze sollen auch im Bereich der Logistik von oder Modelle wie das E-Auto ergänzt. Neue digitale Opti- Waren und Gütern entstehen. Hierzu will die Region ihre Kompetenzen onen ermöglichen hierzu ein einheitliches Zugangs- und und Erkenntnisse aus den Systemen der autonomen, betriebsinternen Vertriebssystem. Es schafft eine engere Verbindung zu den Lagerlogistik nutzen. Über Softwarelösungen und die Optionen für au- Menschen in der Region – über digitale Reiseinformationen tonomes Fahren sollen Beispiele für Prozessoptimierungen bei der An- HAUKE MÖLLER genauso wie durch „Mobilitätspaten“ vor Ort. lieferung oder dem Versand von Gütern in Südwestfalen entstehen. Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH

„Wenn wir bedarfsgerechte Mobi- DNA-CHECK HANDLUNGSFELDER lität im ländlichen Raum haben wol- len, müssen wir in Mobilitätsketten

Digital Weil die Modelle nur digital realisier- Handlungsfeld denken.“ bar sind. RAUM Relevanz von 1-3: 3

Nachhaltig Weil mehr Mobilität bei weniger Handlungsfeld Emissionen entsteht und das Projekt ein Bei- GESELL Relevanz von 1-3: 3 JÖRG HEINER STEIN trag zur Daseinsvorsorge ist. Die Standort- SCHAFT Energieverein „Aus Gutem kompetenz Südwestfalens wird ausgebaut. GRUND“ Hilchenbach Authentisch Weil das Projekt aus der Region Handlungsfeld alles echt! getragen und entwickelt wird in gesamt-süd- WIRTSCHAFT Relevanz von 1-3: 3 „Wir haben selbst angepackt. Unser westfälischer Dimension. & ARBEIT gutes Beispiel nun in ein vernetztes Südwestfalen einzubringen, ist toll.“ 48 - Südwestfalen REGIONALE 202X WILLKOMMEN@KULTUR- SUEDWESTFALEN.COM WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT? Kunst und Kultur prägen das Bild einer Region Kultur in ländlichen Regionen ist nicht im- nach innen wie nach außen. Sie fördern regio- mer einfach: Sponsorenakquise, Fördermittel, nale Identität und schaffen Partizipation wie Künstler- und Dozentendichte, Zeitungsgren- Inklusion. Über Kultur können Freiräume für zen, Transparenz etc. Digitalisierung bietet eine WELCHE KULTURELLEN Kreativität, Kommunikation und Interkultur große Chance, gerade dort physische Zugänge entstehen. Kreativität ist im Zeitalter der Di- zu Kultur zu schaffen, wo Entfernungen sie ver- ANGEBOTE KÖNNEN WIR gitalisierung wichtiger als Kapital, so das Zu- sperren. Kultur kann dabei verbindendes Ele- HIER NUTZEN? kunftsinstitut aus Frankfurt. Es macht die be- ment sein, um Menschen willkommen zu hei- sondere Qualität der LandKultur aus, dass sie ßen. Sie kann neues Denken und gemeinsames von den Menschen vor Ort in Ehrenamt und Handeln anstoßen. Interkultur und Experiment, Bürgerschaft getragen wird. Vereine und Initia- Inklusion und öffentlicher Raum sollen und tiven gestalten vielerorts das kulturelle Leben. müssen Bestandteile sein. Sie zeigen: Kultur heißt Teamgeist mit großer Integrationskraft. Vereine und bürgerschaftli- Südwestfalen braucht stärkere Vernetzung und ches Engagement schlagen über ihre kulturel- funktionierende Plattformen, um die Potenzi- len Aktivitäten Brücken zu Einheimischen, Neu- ale von Kultur für die Menschen zu nutzen – bürgern und jungen Menschen. gemeinsam mit der Wirtschaft.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

In Südwestfalen gibt es ein teils her- Philharmonie Südwestfalen die zahl- vorragendes kulturelles Angebot, das reichen Kulturstätten und Festivals mit jedoch noch stärker vernetzt werden internationalen Künstlern. So das Mu- muss. Die Kulturregionen kooperieren seum für Gegenwartskunst Siegen, das eng miteinander. Viele Menschen aller Krimifestival „Mord am Hellweg“, das Generationen engagieren sich kultu- Musik- und Theaterfestival „Kultur Pur“ rell, in Chor- und Musikvereinen wie auf dem Rothaarsteig, das hochkarätige beim Theater, der Band, als Schriftstel- Brassfestival „SauerlandHerbst“ oder ler oder im Heimatverein. Das Musik- „Kultur rockt“ im kleinen Dörnholthau- bildungszentrum Südwestfalen in Bad sen. Geschichte und Zukunft der Wirt- Fredeburg bietet ihnen erstklassige schaftsregion Südwestfalen werden Infrastruktur für Proben, Konzerte und durch das Industriekultur-Netzwerk Tonaufnahmen. „WasserEisenLand“ lebendig, das sich im Brückenschlag zum Ruhrgebiet mit Besondere überregionale Ausstrahlung der europäischen Route der Industrie- haben neben dem Landesorchester kultur verbindet. 49 - Südwestfalen REGIONALE 202X

IDEE ZUR LÖSUNG MÖGLICHMACHER

Wir nutzen digitale Instrumente, um die Menschen noch stär- zwischen Wirtschaft und Kultur als Standortfaktor. Die Industriekultur Kulturregionen Südwestfalen, Sauerland ker für Kultur in all ihren Facetten zu begeistern. Wir möchten ist dabei Anker. Elemente wie Apps, Blogs oder regionales Ticketing sor- und Hellweg, Kreise, Städte und Gemein- die Kulturschaffenden in Südwestfalen unterstützen und Kultur gen für bessere, nutzerorientierte Vermarktung. den, ehrenamtliche wie professionelle in ihrem umfassenden Sinn verstehen, leben und vermarkten. Kulturschaffende, Theater und Freilicht- Um die Angebote und Ansprüche zusammenzubringen, ist es Es entstehen neue Formate für interkulturelle und interaktive Experi- bühnen, LEADER Ziel, eine mehrwertstiftende digitale Plattform einzurichten, mentierräume, die eine niederschwellige Brücke zu (Neu-)Bürgern – die eine intelligente Vernetzung der Kulturakteure – vom Ver- auch Zuwandernden – und jungen wie alten Menschen bauen. Mit- ein zum Künstler – schafft. Sie bietet ihnen ein Schaufenster machkultur, Teilnahme und Teilhabe entstehen über digitale Wege wie und spricht gleichzeitig die Menschen in der Fläche an, unab- in der persönlichen Begegnung. hängig von ihrem physischen Zugang zur Kulturstätte. Analog zu dieser Plattform muss es auch einen geeigneten physi- Die „Online-Musikschule“ zeigt, wie hochwertige kulturelle Bildung SUSANNE THOMAS schen Ort geben, an dem sich kreative und digitale Vordenker in der Fläche gehalten werden kann, denn Breite braucht Spitze und Servicebüro Kulturregion treffen und austauschen können und an dem virtuelles und Spitze braucht Breite. Dabei nimmt ein Musikschüler aus Soest online Südwestfalen haptisches Erleben möglich wird. beim Band-Gitarristen aus Iserlohn Unterricht. Sie treffen sich jede vierte Woche vor Ort und einmal pro Jahr in einer Werkstatt mit Spit- „Kultur kann ganz eigene Zugänge zenmusikern. Das Modell stiftet Teilhabe auch für Kinder und Jugend- liche, denen musische Bildung aufgrund von knapper Zeit und räumli- herstellen. Gerade für Menschen, die PROJEKTBAUSTEINE cher Entfernung bisher nicht möglich ist. neu in die Region kommen.“

Eine Informations- und Kompetenzplattform für regionale Südwestfalen will auch aufzeigen, wie Kultur das Spannungsfeld zwi- Kultur und Kulturarbeit bündelt Angebote, Leistungen und schen Kunst und Digitalisierung mit Inszenierung und partizipativen Kompetenzen. So entstehen Begegnungen von Vereinen, Kul- wie gestalterischen Elementen aufgreift. Die translokale Vernetzung turschaffenden und Unternehmen, etwa beim Kulturspon- mit verschiedenen Orten zu einer Performance oder digitalen Platt- DR. ANDREA soring. Die digitale Plattform fördert ein neues Verständnis form ist dabei nur eine Möglichkeit. BROCKMANN Kulturbüro Stadt Schmallenberg

DNA-CHECK HANDLUNGSFELDER „Digitalisierung schafft ganz neue Möglichkeiten der Interaktivität und Mitgestaltung von Kultur.“ Handlungsfeld Digital Weil Vernetzung, Teilhabe und Inter- RAUM Relevanz von 1-3: 3 aktion digital organisiert werden.

Handlungsfeld Nachhaltig Weil es auf den Ressourcen der GESELL Relevanz von 1-3: 3 Region aufsetzt und sie klug verbindet. SCHAFT JAN ZIMMER Rock & Pop Fabrik Iserlohn Handlungsfeld alles Authentisch Weil Lösungen aus der Region mit den Akteuren der Region entwickelt werden. WIRTSCHAFT Relevanz von 1-2: 2 echt! & ARBEIT „Kultur braucht Vernetzung – zur Ju- gend genauso wie zu Unternehmen.“ 50 - Südwestfalen REGIONALE 202X

HANDLUNGSFELD Handlungsfeld WIRTSCHAFT WIRTSCHAFT UND ARBEIT & ARBEIT

Wie kann ein ländlicher Raum Digitalisierung lernen und regionsspezifisch gestalten? Können nur junge Menschen, die „Digital Natives“, digital unterwegs sein? Welche Bran- chen machen einen Innovationssprung, wenn sie ihre Produkte an die digitalen Möglich- keiten anpassen? Wir in Südwestfalen wollen die Kräfte in einem Kompetenzzentrum für Digitalisierung bündeln. Unternehmen und Hochschulen arbeiten hier in Projektteams branchen- und themenübergreifend. Dieser Nukleus erzeugt Wechselwirkungen und Impulse für Unter- nehmen, Kommunen und Bildungslandschaft – eingebunden in die nordrhein-westfäli- sche Kompetenzlandschaft. Unternehmen aus den starken Branchen, wie z. B. Automotive und Gebäudetechnik, ha- ben ein existenzielles Interesse daran, die Chancen der Digitalisierung für die Region zu nutzen. Das „Zentrum für die Digitalisierung der Wirtschaft (ZDW)“ der Universität Siegen bietet der regionalen Wirtschaft eine Plattform, um den Weg zur Industrie 4.0 zu beschrei- ten. Zugleich entstehen Fragen und Chancen für die Arbeitnehmer: Wie lebt und gestaltet man digitalisiertes Arbeiten – ob zu Hause oder im Co-working-Hub? Wie vernetzen und organisieren wir uns? Wie lassen sich Familie und Beruf gut vereinbaren? Wenn wir regional produzieren und unsere Produkte digital verfügbar machen, entstehen neue Märkte, wir schaffen Lebensqualität in der Region und unsere Region wird immer „echter“. Wenn das Kompetenzcluster „Licht“ vor Ort die Digitalisierung mitgestaltet und Modell- projekte entwickelt, profitieren davon nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Regi- on als virtueller und alltagstauglicher Raum und Standort für Arbeitsplätze. Um aktiv die Chancen der Digitalisierung nutzen und die Risiken eingrenzen zu können, brauchen wir alle „digitale Kompetenz“. Darum müssen sämtliche Bildungspfade entspre- chend angereichert werden. Die Projekte „Echte WERT-Schätze aus Südwestfalen“, „Digitales Zentrum Südwestfalen“ und „Kompetenznetz Digitale Bildung Südwestfalen“ loten die Chancen eines gestalten- den Umgangs mit Digitalisierung aus. 51 - Südwestfalen REGIONALE 202X

AKTEURE DER VERTIEFUNGSRUNDEN WFG WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG HOCHSAUERLANDKREIS MBH LEOPOLD KOSTAL GMBH & CO KG KREIS SOEST GWS GESELLSCHAFT FÜR WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG IM MÄRKISCHEN KREIS WALDBAUERNVERBAND NRW SIHK ZU MENNEKES ELEKTROTECHNIK GMBH & CO KG HAGEN TRILUX GROUP INVERS HANDWERKSKAMMER DORTMUND GMBH WESTFÄLISCH-LIPPISCHER LANDWIRTSCHAFTSVERBAND OTTO FUCHS KG IHK SIEGEN FRITZ SCHÄFER GMBH BITS ISERLOHN VEREIN KREIS OLPE FORSTVEREIN ABU SOEST FÜR NRW UNIVERSITÄT LOBBE WALDWERKSTATT HOLDING SÜDWESTFALEN SIEGEN HELLA KG AA HUECK & CO GMBH FACHHOCHSCHULE SÜDWESTFALEN LANDESBETRIEB WALD UND HOLZ NRW KREISJÄGERSCHAFTEN KIRCHHOFF HOLDING GMBH & CO. KG KURKÖLN-OLPE HOCHSCHULE HAMM-LIPPSTADT IHK ARNSBERG HANDWERKSKAMMER SÜDWESTFALEN HELLWEG-SAUERLAND NATURPARK SAUERLAND-ROTHAARGEBIRGE LANDWIRTSCHAFTS-KAMMER NRW MESCHEDE 52 - Südwestfalen REGIONALE 202X

WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT? ECHTE WERT-SCHÄTZE Verwendung und Vermarktung regionaler Wir wollen und müssen zeigen, dass trotz re- Produkte sind in Südwestfalen schon lan- lativ dünner Besiedlung regionale Vermark- ge ein Thema. Wie gestalten wir Mehrwert tung über die ganze Region hinweg funk- für den Tourismus, das Regionalmarketing tionieren kann, auch weil die Möglichkeit, AUS SÜDWESTFALEN oder ganz einfach die Menschen in der Re- regionale Produkte zu erwerben, die Lebens- (DIGITALE) VERMARKTUNG gion? Wie schaffen wir Angebote für dieje- qualität aus Sicht der Nachfrager steigern nigen, die beispielsweise ihre wöchentliche kann und damit ein Standortfaktor für die Re- REGIONALER PRODUKTE Kiste mit heimischen Produkten vor der Tür gion ist. Der Kauf regionaler Produkte muss wünschen? überall in der Region möglich sein können.

Regionale Produkte bzw. Labels sind nach- Neben der Versorgung der Bewohner kön- gefragt. Sie stehen für Qualität und Echt- nen der Handel, die regionalen Produkte heit, Transparenz, Biodiversität, Nachhaltig- und die gemeinschaftlichen Netzwerke ge- WO KANN ICH REGIONALE keit und Klimaschutz durch kürzere Wege. stärkt werden. PRODUKTE KAUFEN UND Je nach Produkt stehen sie für individuelles Design und regionale Wertschöpfung, für Die meisten der regionalen Produkte wer- WER MACHT DIE regionales Bewusstsein und Bindung an den im stationären Handel oder vom Hof die Region. Hier ein Angebot zu schaffen, verkauft. Eine optimierte Vermarktungs- EIGENTLICH? stärkt nicht nur den Wirtschaftskreislauf und Vertriebsplattform könnte den Produ- mit heimischen Betrieben, sichert Arbeits- zenten helfen, ein zweites Standbein aufzu- plätze und schafft Perspektive, sondern bauen und ihre Produkte gesamtregional zu trägt auch zur Anerkennung und Wert- verkaufen. Mehrwert geschaffen wird darü- schätzung derjenigen bei, die die Produk- ber hinaus über das regionale onlinebasier- te herstellen oder anbauen, z. B. Landwirte te Vertriebsangebot, sodass einzelne Anbie- und Waldbauern. Dabei muss es im Dialog ter nicht mehr ihre eigene Website pflegen mit dem Kunden auch um eine neue Quali- müssen, was nicht nur eine sehr hohe Pro- tät der Wertschöpfung gehen. fessionalität erfordert, sondern auch Zeit.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

Die Region hat zahlreiche landwirtschaft- Wir haben Erfahrung damit, uns als Re- liche Produkte, Holz oder auch Designpro- gion zu vermarkten und wollen die gute dukte anzubieten, die von mittelständi- Netzwerkstruktur nutzen, gemeinsam un- schen Unternehmen hergestellt werden. sere qualitativ hochwertigen regionalen Produkte auch überregional bekannt zu Die Akteure in der Region haben Interes- machen. Als gutes Beispiel geht hier be- se daran, Südwestfalen gemeinsam stark reits der Hofladen Sauerland mit seinem aufzustellen und entlang der Wertschöp- Onlineverkauf von Produkten von mehr als fungskette dauerhaft zukunftsfähig zu 40 Produzenten aus der Region als Pionier machen. in der Region voran. 53 - Südwestfalen REGIONALE 202X

IDEE ZUR LÖSUNG MÖGLICHMACHER

Unser Szenario: Landwirte, Waldbauern, Möbeldesigner und einer Region, ihrer Produkte und Talente aufgebaut. Sie stiftet Ver- Landwirtschaftskammer und landwirt- Schreiner kooperieren, um ihre Produkte auf einer Onlineplatt- netzung, bringt Ideen zusammen und generiert Wertschöpfung. Mit schaftliche Verbände, Landwirte und Wald- form zu vermarkten. Dort werden Holzmöbel im Dialog mit ihrer Hilfe entsteht eine Werkstatt für regionale Produktkooperation bauern, Landfrauen und Landfrauenver- dem Kunden konfiguriert. Produkt- und Materialauswahl erfol- zwischen unterschiedlichsten Akteuren. Sie schafft nicht nur einen bände, Industrie- und Handelskammern, gen nach regionalen Spezifika und Qualitätskriterien des Labels Warenkorb für landwirtschaftliche Produkte, sondern integriert auch Handwerkskammern, Versuchs- und Bil- „Echte Wert-Schätze Südwestfalen“. Über die digitale Plattform Liefer- und Abholdienste sowie Foodsharing. Südwestfalen erhält da- dungszentrum Haus Düsse, FH Südwestfa- kann auch die wöchentliche Gemüsekiste mit regionalen Obst- mit ein digitales Instrument zur Wertschätzung der Region und ihrer len – FB Agrarwissenschaften und Institut und Gemüsearten und Fleisch vom heimischen Rind bestellt Menschen. Ein Zugang auch für Menschen von außerhalb. iGreen, Naturparke Sauerland-Rothaarge- werden. Die Ware wird schnellstmöglich geliefert. Nach Hause birge und Arnsberger Wald, Ehrenamtlicher oder in die „Digitale Mitte“ mit Dorfladen oder Hub, wo alle ge- Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit des Kooperationsmodells „Echte Naturschutz, Cluster ID Holz Olsberg, Wald- orderten Waren zentral gelagert werden. Wert-Schätze“ hängen sehr von der Offenheit der Akteure, den „Spiel- werkstatt Südwestfalen, Tourismusverbän- regeln“ für den Umgang miteinander und den Qualitätskriterien für de Sauerland und Siegerland-Wittgenstein An realen Erlebnisorten (z. B. Hof, Werkstatt, „Showroom“) wer- Produkte und Prozesse ab. Sie werden in enger Zusammenarbeit der re- den die Produkte auch haptisch erfahrbar. Aus dem digitalen gionalen Akteure, aus Land- und Forstwirtschaft, Handwerk, Tourismus, entsteht ein persönliches Netzwerk mit Begegnungen zwi- den Naturparks u. a. entwickelt. Sie münden in einem regionalen Label, schen Verbrauchern und Produzenten, bei denen über die Pro- das z. B. Herkunftsnachweise einfordert. dukte und das Miteinander in der Region gesprochen wird. Es bildet sich eine neue Qualität der Kooperation entlang der Wert- Erlebnisorte im Netz und an realen Orten z. B. als „Bauer auf Zeit“ oder schöpfungskette – vom Land- und Forstwirt bis zum Caterer. in Werkstätten und einigen „Showrooms“ in leerstehenden Ladenloka- KLAUS BRUNSMEIER len in der Region sollen die digitale Plattform ergänzen und persönliche BUND E. V. PROJEKTBAUSTEINE Erlebnisse bei der Produkterstellung (real wie virtuell) schaffen. Pers- pektivisch könnten so mithilfe von 3-D-Druckern eigene regionale Pro- „Digitalisierung hat viele Chancen, Es wird ein regionsweites Vermarktungs- und Vertriebsnetz- dukte nach regionalen Designstandards entworfen und in einem der werk als Onlineplattform, als Marktplatz und Schaufenster „Showrooms“ direkt ausgedruckt werden. aber auch Risiken. Da wir heute noch nicht wissen, wo uns der digitale Wandel hinführt, müssen wir die Ent- wicklung der REGIONALE mit einem DNA-CHECK HANDLUNGSFELDER lernenden Verfahren umsetzen.“

Digital Weil regionale Produkte aus der ge- Handlungsfeld samten Region realistischerweise nur online RAUM Relevanz von 1-3: 3 vermarktet und vertrieben werden.

Nachhaltig Weil die Hersteller den regiona- Handlungsfeld len Kundenstamm, die regionale Verankerung GESELL Relevanz von 1-3: 2 PETER STEINHOFF erweitern können und z. B. durch die kurzen SCHAFT Kreislandwirt, Wege aktive Beiträge zum Klimaschutz leisten.

Authentisch Weil regionale Produkte das Wir- Handlungsfeld „Meine Vision ist, dass die Region ihre alles Landwirtschaft wertschätzt und wir echt! gefühl stärken und zukunftsfähige Struktu- WIRTSCHAFT Relevanz von 1-3: 3 ren geschaffen werden. & ARBEIT neue Perspektiven haben.“ 54 - Südwestfalen REGIONALE 202X

WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT? DIGITALES ZENTRUM Mittelständische, meist familiengeführte tion dem Wissen folgt und Unternehmen Industrieunternehmen prägen die Wirt- die Region verlassen. schaftsstruktur Südwestfalens. Fast jeder Industrieregion Nummer eins in NRW und SÜDWESTFALEN zweite Arbeitsplatz findet sich im produ- damit Berufsperspektive für 280.000 Men- zierenden Gewerbe. Die Region ist bekannt schen zu bleiben gelingt nur, wenn sich die als Standort für Automobilzulieferer. Wei- starken Branchen der Region zukunftsfähig tere Schwerpunkte liegen in den Bereichen aufstellen. Südwestfalen braucht einen Gesundheitswirtschaft, Lichttechnik, Me- Weg, wie ihn die Strategie „Digitale Wirt- tall- und Kunststoffverarbeitung, Elektro- schaft NRW“ aufzeigt: In Kombination von technik, Maschinenbau und Recycling. starker industrieller Basis mit Digitalisie- Südwestfalen steht als produktionsstarke rung neue Innovationskraft zu entwickeln. Region vor wichtigen Weichenstellungen, Um die Wettbewerbsfähigkeit der Region die sich aus der digitalen Durchdringung und Arbeitsplätze zu sichern, braucht es von Produktion und Arbeitswelt ergeben. einen Nukleus, in dem sich die Kraft einer Erste Unternehmen eröffnen in Städten Region mit 150 Weltmarktführern und 4 wie Köln Standorte, weil es ihnen als ein- Hochschulen bündelt und der durch Ge- zelnes Unternehmen nicht gelingt, digi- staltung, Infrastruktur und Standortquali- tal-kompetente Fachkräfte nach Südwest- tät Zug entwickelt. Südwestfalen braucht falen zu ziehen. Dieser Trend verstärkt sich diesen „regionalen Co-working-Space“ – und damit wächst die Gefahr, dass Produk- eine Denkfabrik.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

Südwestfalen hat einen international er- orientiert. Dies belegen die Entwicklungs- folgreichen Mittelstand, der „neues“ Licht zentren für Fahrzeug-Leichtbau und -elek- oder Konzepte für die Mobilität von mor- tronik der Automotive-Kompetenzregion gen entwickelt. Die Unternehmen arbeiten Südwestfalen. eng mit Hochschulen, Instituten und Wirt- schaftsförderungen zusammen. Branchen- Für Innovation in der Gebäudetechnik ste- netzwerke schaffen Foren für Fachdialog hen u. a. das „Lichtforum.NRW“ in Arnsberg, und persönlichen Austausch. Der Trans- das Deutsche Institut für angewandte ferverbund Südwestfalen schlägt Brücken Lichttechnik (DIAL) in Lüdenscheid oder das zwischen der ganz praktischen Problem- Fraunhofer Anwendungszentrum für Anor- stellung im Unternehmen und der regio- ganische Leuchtstoffe in Soest. nalen Lösungskompetenz. SIND DIE JOBS DEMNÄCHST NUR Querschnittsaufgaben übernehmen von NOCH IN DEN GROSSEN STÄDTEN? Die Kompetenzstrukturen an Hochschu- der Wirtschaft getragene Einrichtungen len und Instituten in Südwestfalen sind wie das Kunststoff-Institut oder das Insti- ausgezeichnet und in hohem Maß praxis- tut für Umformtechnik in Lüdenscheid. 55 - Südwestfalen REGIONALE 202X

IDEE ZUR LÖSUNG MÖGLICHMACHER

Wir etablieren ein „Digitales Zentrum Südwestfalen“, in dem potenzial freisetzt. Die Unternehmen der Licht- und Gebäudetechnik mit Unternehmen und Koordinatoren der süd- sich die Kräfte der Region bündeln. So führen wir unsere star- ihrer hohen digitalen Durchdringung sind Entwicklungstreiber. Mit den westfälischen Branchennetzwerke, Wirt- ken Branchen in die digitale Zukunft. Koordinatoren der Branchennetzwerke werden im Zentrum (digitale) schaftsförderungen und Kammern, Hoch- Cross-Branchen-Dialoge organisiert. „Technologie- und Marktlotsen 4.0“ schulen und Institute in Kooperation mit Südwestfalen greift die Strategie „Digitale Wirtschaft NRW“ tragen dieses Wissen über den Transferverbund Südwestfalen in die Un- benachbarten Kompetenzstandorten wir (DWNRW) auf und ergänzt das Netz der Hubs um einen in- ternehmen vor Ort. OWL, Dortmund und Bochum. novativen, regionsspezifischen Ansatz. Hier entsteht ein Zen- Mit dem Zentrum kann Südwestfalen die so wichtigen Potenziale einer trum der Digitalen Wirtschaft, in dem Unternehmen der Re- innovativen, digital-kompetenten Gründerszene aktivieren. Innovative gion eine gemeinsame Antwort auf den akuten Mangel an Formate wie ein „Alles-Neu-Festival“ entstehen, um die „etablierten“ Un- digitalen Fachkräften geben. Zusammen mit Hochschulen ternehmen mit den frischen Ideen der Start-up-Szene und Hochschulen (auch außerhalb der Region) schaffen sie eine räumliche und zusammenzubringen. Im digitalen Zentrum wird ein Kompetenzschwer- JOHANNES HUXOL inhaltliche Infrastruktur mit besonderer Qualität in Aufbau, punkt Licht- und Gebäudetechnik integriert, um die bundesweite Vorrei- Trilux Gruppe Aufgabenstellung, Ausstattung und Umfeld. Sie zeigen da- terposition zu stärken. Sie wurde 2016 deutlich, als Vertreter aus Unterneh- mit in besonderer Weise Schwarmintelligenz. men, Fachverbänden, Universitäten und Sozialverbänden die „Arnsberger Roadmap“ zur gesetzlichen Einführung von „Human Centric Lightning „Licht bekommt durch Digitalisierung (HCL)“ verabschiedeten. Bei HCL passt sich die Beleuchtung gezielt den An- eine ganz neue Perspektive – auch für PROJEKTBAUSTEINE wenderbedürfnissen an, etwa am Arbeitsplatz oder im Krankenhaus. Die die Lebensqualität der Menschen.“ Kooperation von Hochschulen, Instituten, Unternehmen, Wohnungsbau- Im Zusammenspiel mit Hochschulen entsteht ein regionaler gesellschaften, oder Einrichtungen wie der Deutschen Gesellschaft für Ge- Co-working-Space. Wirkung und Ausstrahlung sind besonders, rontotechnik (GGT) im Zentrum schafft Innovationen fürs „echte“ Leben. weil sich die Kräfte einer Region von 150 Weltmarktführern vereinen und Mitarbeiter verschiedener Unternehmen u. a. Als Impulsgeber und Denkfabrik fließen die Kompetenzen in die Weiter- STEFAN OSTERHAGE in Projekten zusammenarbeiten. Sie vernetzen die (digitalen) entwicklung der Qualifizierungs- und Bildungsangebote, die Beratung zu HELLA KGaA Hueck & Co, Kompetenzen ihrer Unternehmen bzw. Branchen zu einem Datensicherheit und IT-Kompetenz und Fragestellungen zur Zukunft der Lippstadt neuen Ansatz von Cross-Clustering, der enormes Innovations- Arbeit ein. Dabei ist das Zentrum auch aktiver Begleiter der Kommunen. „Wir brauchen das digitale Wissen und die Transformation in Südwestfalen. DNA-CHECK HANDLUNGSFELDER Gemeinsam können wir als Region mit 150 Weltmarktführern die nötige Kraft

Digital Weil sich die Zunftsaussichten der Handlungsfeld und Ausstrahlung entwickeln.“ südwestfälischen Industrie mit der Digitali- RAUM Relevanz von 1-3: 3 sierung verbinden.

Handlungsfeld Nachhaltig Weil das Projekt Schwarmintelli- GESELL Relevanz von 1-3: 2 PROF. DR. PETER HARING genz nutzt und aus der Region getragen wird. SCHAFT BOLIVAR Universität Siegen

Handlungsfeld alles Authentisch Weil es mit und für die Unter- „Als Hochschule verfügen wir über die WIRTSCHAFT Relevanz von 1-3: 3 echt! nehmen der Region entwickelt wird. & ARBEIT Kompetenzen, die die Region und beson- ders die Wirtschaft gebrauchen kann.“ 56 - Südwestfalen REGIONALE 202X

WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT? KOMPETENZNETZ Nicht Wissen allein prägt die Zukunft von lisierung deutlich verändern. Südwestfalen Regionen, sondern die Kompetenz der Men- braucht daher eine Transformation dieser schen, mit vorhandenem Wissen innovativ fortlaufenden Erkenntnisse und ihrer Konse- DIGITALE BILDUNG und kreativ umzugehen. Die Frage ist: Wie quenzen in die berufliche Aus- und Weiter- und was lernen wir, wenn Wissen immer bildung. Südwestfalen braucht Menschen verfügbar ist? Es braucht Kompetenzen, um mit digitaler (Wirtschafts-)Kompetenz. Informationen und Wissen zu recherchie- ren, die Ergebnisse zu bewerten und daraus Gleichzeitig braucht es ein überzeugendes Produkte und Ideen zu generieren. Bildung Angebot nicht beruflicher Bildung in Kul- wird mehr und mehr zur Schlüsselkompe- tur und Gesellschaft, um gerade bei den WIE LERNEN tenz einer Region. jüngeren Zielgruppen zu punkten. Quali- täten dieser Art werden bislang mehr den WIR DIGITAL? Die Region kann also nur mit klugen Köpfen Ballungsräumen zugesprochen. Mit der ihre wirtschaftlichen und damit die berufli- Digitalisierung kann Südwestfalen große chen Perspektiven sichern. Die Innovations- Potenziale nutzen, um „Bildung fürs Le- stärke der mittelständischen Wirtschaft be- ben“ anzubieten und dabei als Flächen- ruht maßgeblich auf der Kompetenz ihrer region auch räumliche Infrastrukturen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nur so und Grenzen zu überwinden. Die Region ist es möglich, sich im globalisierten Wett- braucht neue Konzepte und Institutionen bewerb zu behaupten. Die Anforderungen im Bereich der allgemeinen Bildung, die an Beruf und Inhalte der Arbeit werden Menschen auf dem Weg durch attraktive sich künftig unter dem Einfluss von Digita- Bildungsangebote begleiten.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

Südwestfalen ist Region mit sechs Hoch- lischen, beruflichen wie privaten Bildung. schulstandorten in fünf Kreisen. Hier wird Die Region ist der ideale Modellraum, um nicht nur geforscht. Hier wird gelehrt, er- eine engere Verzahnung zwischen Schu- kannt und transferiert, um im engen Aus- len, dem System Übergang Schule und tausch mit der Wirtschaft die besten Lö- Beruf, Berufskollegs und Hochschulen mo- sungen für Innovationen aus der Region zu dellhaft für Nordrhein-Westfalen und die entwickeln. Bundesrepublik Deutschland zu erproben. Die Qualitäts- und Unterstützungsagentur Die Träger der beruflichen Aus- und Wei- – Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW) terbildung richten ihre Angebote eng in Soest und die Bezirksregierung Arnsberg an den Bedarfen der südwestfälischen sind besonders bei Fragen der Lehrerqua- Wirtschaft aus. Sie qualifizieren im und lifizierung wichtige Akteure in Südwest- für den Beruf – im Berufskolleg ebenso falen. Über Kammern ist die enge Verbin- wie im Berufsbildungszentrum oder der dung zu den Unternehmen gewährleistet. Volkshochschule. Hochschulen, Kreise und Volkshochschulen und ein Netzwerk der Kommunen, Kammern und Verbände ar- Ehrenamtsförderung ermöglichen Zugang beiten so mit Unternehmen und Gewerk- zu Menschen unterschiedlicher biographi- schaften in einem Qualitätsnetz der schu- scher Hintergründe. 57 - Südwestfalen REGIONALE 202X

IDEE ZUR LÖSUNG MÖGLICHMACHER

Südwestfalen sieht die Herausforderungen und Chancen Bildungsangebote“ entwickelt – etwa für Fort- und Weiterbildung. Im Träger der Bildungsstrukturen in Südwestfa- der zunehmenden Digitalisierung für die Fachkräfteaus- und Prinzip „Train the Trainer“ werden Bildungsmultiplikatoren der Region len wie Städte und Gemeinden oder Kreise, weiterbildung einerseits und für die Vernetzung und Teilha- eingebunden und qualifiziert. So entstehen besondere Zugänge zu den Kammern, Wirtschaftsorganisationen und be der Menschen in der ländlichen Region andererseits. Die für Südwestfalen so wichtigen Bereichen Industrie 4.0 und Arbeit 4.0. Gewerkschaften, Hochschulen; Bildungs- Region möchte deshalb durch „Lernen im digitalen Wandel“ einrichtungen wie Schulen, Berufskollegs, weiterhin Innovationskräfte freisetzen, Fortschrittsfelder er- Fit für die digitale Berufswelt: Südwestfalen will modellhafte neue An- Berufsbildungszentren, Hochschulen; Volks- schließen, Menschen im Umgang mit digitalen Medien befä- gebote schaffen, die den Bedarfen von Auszubildenden, Studierenden hochschulen und Musikschulen der Region higen sowie gutes Leben und Arbeiten sichern und ausbau- und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern entsprechen. Dringend ge- en. Die Agenda „NRW 4.0 - Lernen im Digitalen Wandel“ gibt suchte Datenanalysten können z.B. so in der Region ausgebildet werden. hier wichtige Hinweise. Neue Bildungszugänge: Mithilfe digitaler Instrumente können auch Antworten auf die demographischen Veränderungen gegeben werden. Rückläufige Schülerzahlen und veränderte Schulstrukturen erfordern PROJEKTBAUSTEINE geradezu den Einsatz digitaler Methoden. DIRK JEDAN Digitale Konzepte im Bereich der allgemeinen Erwachsenenbildung er- Kreishandwerkerschaft Know-how-Transfer in die Bildungsstrukturen: Die Schlüs- möglichen Menschen auch in ländlichen Regionen, aktiv an Bildung zu Märkischer Kreis selpersonen in den Führungsetagen und Klassenräumen partizipieren und teilzuhaben. Dies betrifft alle Teile der Bevölkerung müssen für die Perspektiven der Digitalisierung sensibilisiert und hat zudem einen Fokus auf Menschen mit Migrationshintergrund „Für die digitale Zukunft der Region und für die Umsetzung aktiviert werden. Inhaltliche Kom- oder Handicap. brauchen wir den Transfer – gerade petenzentwicklung und Methodenwissen für Lehrende bzw. Bildungsmultiplikatoren sind die Basis für eine flächige wie Mit Schulen, Bildungsträgern und sozialen Einrichtungen werden dazu in die berufliche Bildung.“ nachhaltige Realisierung. Lösungen entwickelt, um die inhaltlichen Angebote zu ergänzen oder neue Formen des Unterrichts zu erproben. Das Lernen von anderen, der Gemeinsam mit Bildungsakteuren und externem Fachwis- Austausch mit Partnern außerhalb der Region und NRWs soll bewusst Be- sen wird ein Kompetenznetz Digitale Bildung aufgebaut, standteil des Konzepts sein. Die Anwendungsfelder sind breit – von Schu- das ein auf Südwestfalen ausgerichtetes Konzept für „neue le über Berufskolleg bis hin zur (digitalen) VHS und den Musikschulen. ACHIM PUHL Volkshochschule Menden- DNA-CHECK HANDLUNGSFELDER Hemer-Balve

Digital Weil Digitalität im Mittelpunkt des Handlungsfeld „Die Nutzung digitaler Informatio- Kompetenznetzwerks der Akteure und der In- RAUM Relevanz von 1-3: 2 nen ist im Bereich der nonformalen halte von Bildung in Südwestfalen steht. und informellen Lernprozesse zur Selbstverständlichkeit geworden. Handlungsfeld Nachhaltig Weil vorhandene, aus der Region Damit sie auch ein alltäglicher Be- GESELL Relevanz von 1-3: 3 getragene Strukturen in neuer Qualität zu- SCHAFT standteil unserer formalen Lehrpro- sammenarbeiten. zesse wird, müssen wir Institutio- nen und Dozenten qualifizieren und Authentisch Weil es aus der Region gelebt Handlungsfeld alles Service strukturen aufbauen.“ echt! wird und sich Inhalte wie Aktivitäten an den WIRTSCHAFT Relevanz von 1-3: 3 südwestfälischen Bedarfen ausrichten. & ARBEIT 58 - Südwestfalen REGIONALE 202X

ZUKUNFT DER ARBEIT QUERSCHNITTSAUFGABE

Südwestfalen ist das industrielle Kernland jektbetrieben in Südwestfalen werden Nordrhein-Westfalens. 38 % der sozialver- Modelle für die Gestaltung der Entwick- sicherungspflichtigen Beschäftigten sind lung von „Industrie 4.0“ und damit für im produzierenden Gewerbe tätig. Die mit „Arbeit 4.0“ entwickelt. So entstehen Zu- dem Stichwort „Industrie 4.0“ zusammen- kunftsperspektiven aus einem engen Zu- gefassten Entwicklungen verändern die sammenspiel von Unternehmensleitun- Zukunft des Produktionsstandortes. Sie gen, Betriebsräten und Beschäftigten. verändern auch die Prozesse in Fertigung und Dienstleistung. Sie eröffnen neue Transfer und Dialog wird auch über die Perspektiven für globale Wertschöpfung. Hochschulen der Region einfließen: Damit verbunden sind Chancen und Risi- So haben die Universität Siegen ken für Arbeitsplätze, Arbeitsbedingungen und Unternehmen Mitte 2016 das und Standortentwicklungen. „Zentrum für die Digitalisierung der Wirtschaft (ZDW)“ in Leben Im Prozess einer REGIONALE darf in Süd- gerufen. Es unterstützt branchen- westfalen deshalb ein Diskurs nicht feh- übergreifend in den Bereichen len, wie Digitalisierung die Arbeitswelt „Digitale Produktion“, „Vernetzte verändert – wo Perspektiven und Grenzen Mobilität“, „Digitale Medizin/Ge- liegen. Die Region will dabei keine paralle- sundheit“, „IT-Sicherheit“ und „Bil- len neuen Foren und Formate eröffnen. Es dung und Kultur“. Fachhochschule gilt vielmehr integrativ zu denken und zu Südwestfalen und die Hochschule handeln. Laufende Projekte und Initiativen Hamm-Lippstadt arbeiten eng im können mit ihren Erkenntnissen dazu bei- Projekt „Mittelstand 4.0“ zusam- tragen, dass Südwestfalen auch in diesem men, das in strategischer Koopera- Punkt als lernende Region zusammen- tion mit OstWestfalenLippe durch- steht. Dieser Transfer wird Bestandteil der geführt wird. Projektfindung und -qualifizierung. Impulse hierfür können etwa aus dem Projekt „Arbeit 2020 in NRW“ kommen, bei dem die Gewerkschaften IG Metall NRW, DGB NRW, IG BCE Nordrhein und die NGG NRW beteiligt sind. Gemeinsam mit Pro- 59 - Südwestfalen REGIONALE 202X

INGO DEGENHARDT DGB Südwestfalen

„Wir müssen aufpassen, dass Arbeit und Leben noch vereinbar bleiben. Dafür braucht es gemeinsame Ant- worten.“

DR. BETTINA WOLF Agentur für Arbeit Siegen

„Wir erkennen an vielen Stellen, wie sich die Arbeitswelt zum Teil rasant verändert.“

Zukunft der Arbeit in Südwestfalen – das bedeutet auch Zu- kunft des Arbeitens losgelöst von festen Orten. Mit der Digi- talisierung ergeben sich neue Perspektiven der Vereinbarkeit von Arbeit, Familien und Persönlichem. Neue Perspektiven somit auch für Unternehmen wie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Diese aufzuzeigen, ist ebenso wichtig wie der Dialog über Grenzen des lokations-unabhängigen Arbeitens. – Wie sind Rahmenbedingungen zu gestalten (in- frastrukturell und sozial), um für bestimmte Zielgruppen at- traktiv zu sein? Das Forschungskolleg „Zukunft menschlich gestalten“ (FOKOS) an der Universität Siegen wird hierfür wichtiger Partner sein. 60 - Südwestfalen REGIONALE 202X

ORGANISATION GREMIEN, ABSTIMMUNGSPROZESSE, ARBEITSTEILUNG

Die Südwestfalen Agentur GmbH als meisterin bzw. ein Bürgermeister – nicht Der Fachbeirat „Digitale Region Menschlich Die Jugendkonferenz „UTOPiA“ gibt jun- schlanke Organisationsstruktur der Krei- identisch mit den Bürgermeisterinnen und Gestalten“ diskutiert Projektvorschläge gen Menschen die Gelegenheit, kreativ se Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Bürgermeistern im Beirat). Hinzu kommen im Hinblick auf digitale Technologien und neue Ideen für ihre Region zu entwickeln Kreis Olpe, Kreis Siegen Wittgenstein, als ständige Gäste die Regierungspräsi- deren ethische wie gesellschaftliche Im- und aktiv an der Zukunft Südwestfalens Kreis Soest und des Vereins "Wirtschaft für dentin bzw. der Regierungspräsident, Ver- plikationen und gibt Beschlussempfehlun- mitzuwirken. Die Konferenz findet ab 2017 Südwestfalen e. V." soll alle Aktivitäten im treterinnen und Vertreter des Regionalrats gen an REGIONALE-Beirat und -Ausschuss. zweimal jährlich statt. Die Teilnehmer Rahmen der REGIONALE koordinieren. Sie sowie der NRW-Ministerien. Auch der Ver- Außerdem soll er sich mit Digitalisierung bleiben zudem z. B. über soziale Netzwerke steuerte bereits erfolgreich die Prozesse ein "Wirtschaft für Südwestfalen e. V." als grundsätzlich und mit ihrer Bedeutung für mit der Südwestfalen Agentur in Kontakt der REGIONALE 2013 im Zusammenspiel Gesellschafter der Südwestfalen Agentur die Region und ihre Menschen auseinan- und bringen sich auch in anderen Forma- mit den regionalen Akteuren und den GmbH wird eingebunden. dersetzen. Er wird geleitet von Prof. Dr. Dr. ten in die laufende Arbeit ein (s. S. 61). Partnern auf Landesebene. Sie organi- Björn Niehaves, Universität Siegen. sierte den gesamten REGIONALE-Prozess, Der REGIONALE-Beirat berät über die Pro- Die Projektgruppe bei der Bezirksregie- lieferte Ideen für Projekte, beriet und un- jektvorschläge aus fachlicher Sicht und Der DenkRaum „Zukunft Dorf“ ist Impuls- rung Arnsberg berät die Südwestfalen terstützte die Projektpartner, initiierte formuliert Beschlussempfehlungen für geber und Initiator für (Modell-)Projekte Agentur und Projektträger hinsichtlich Kooperationen, bewertete Projekt anträge, den REGIONALE-Ausschuss. Er ist besetzt in allen Handlungsfeldern der ländlichen der Finanzierung aus öffentlichen Förder- steuerte den Qualifizierungsprozess der mit fachkompetenten Mitgliedern regi- Entwicklung Südwestfalens. Er wird kura- programmen des Landes, des Bundes und Projekte und leistete die gesamte Öffent- onaler Institutionen wie der Agentur für tiert von Prof. Dr. Hildegard Schröteler-von der EU. Vertreterinnen und Vertreter der lichkeitsarbeit für die REGIONALE. Die Süd- Arbeit, Arbeitgeberverbänden, der Bezirks- Brandt (Universität Siegen) und setzt sich einzelnen Förderdezernate erörtern ge- westfalen Agentur hat ihren Sitz in Olpe. regierung, DGB, Hochschulen, Kammern, zusammen aus Vertreterinnen und Ver- meinsam mit der Agentur bereits in der Kirchen, Kreditinstituten, Kreissportbün- tretern der Bezirksregierung Arnsberg, der Planungsphase Voraussetzungen, Bün- Geschäftsführung und Team der Südwest- den, dem Landesbetrieb Wald und Holz, Landwirtschaftskammer, des MKULNV, delungsmöglichkeiten und Wege der An- falen Agentur werden unterstützt durch Naturschutzverbänden, Tourismusver- der fünf Kreise sowie der Südwestfalen tragstellung zu den einzelnen Program- eine effiziente Begleitstruktur. bänden, Wohlfahrtsverbänden u. a. Die Agentur. men. So gelingt es schon in der Phase der Städte und Gemeinden werden im Beirat inhaltlichen Projektqualifizierung, den Der REGIONALE-Ausschuss ist verant- durch fünf Bürgermeisterinnen und Bür- Die REGIONALE-Beauftragten sind erste Boden für die finanzielle Umsetzungsper- wortlich für die strategische Steuerung germeister (je Kreis eine/einer) vertreten. Ansprechpartner zwischen der Agentur spektive zu bereiten. des gesamten Prozesses, kategorisiert die Entsprechend der Zielsetzungen kommen und den sechs Gesellschaftern. Sie kom- Projekte in Bezug auf ihren Qualifizie- künftig Vertreterinnen und Vertreter der munizieren die REGIONALE Strategie und Ein Onlineforum für den regionalen Aus- rungsbedarf und beschließt die Projekte LEADER-Regionen in Südwestfalen, der die Projekte und vermitteln zwischen den tausch wird eingerichtet … der REGIONALE. Er setzt sich zusammen kommunalen Integrationszentren sowie beteiligten Partnern. Ihnen kommt eine aus den Spitzen der fünf beteiligten Kreise der jungen Menschen in Südwestfalen entscheidende Schnittstellenfunktion und fünf Bürgermeisterinnen bzw. Bürger- (Jugendkonferenz UTOPiA) neu hinzu. mit hoher Bedeutung für den gesamten meistern (jeweils pro Kreis eine Bürger- REGIONALE-Prozess zu. 61 - Südwestfalen REGIONALE 202X

„UI, DAZU HÄTTE „... UND HEUTE NENNT MAN MUTMACHER NETZWERKZENTRALE MEIN OPA FLOH- DAS NETZWERK UND MAN VERNETZERIN ZIRKUS GESAGT.“ BRAUCHT EINE ANSTÄNDIGE VORDENKER PLATTFORM UND EINE NETZ- PARTNERVERKUPPLER REALIST MACHER WERKADMINISTRATORIN!“ STRATEGE VISIONÄR KEIMZELLE INNOVATIONSTREIBER PRAGMATIKER VERSTÄRKER FÜRSPRECHER IDEALISTIN SCHRITTMACHERIN SERVICE-STELLE ANSPRECHPARTNER SCHNITTSTELLE UNTERSTÜTZERIN IDEENGEBER DRAHTZIEHER ORGANISATOR

Selbstverständnis der Südwestfalen Agentur 62 - Südwestfalen REGIONALE 202X

DIGITALE REGION MENSCHLICH GESTALTEN FACHBEIRAT

Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves, Inhaber des AUFGABEN DES FACHBEIRATS ZUSAMMENSETZUNG UND Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik an der ORGANISATION Universität Siegen, Direktor des Forschungs- Deshalb wird ein Think Tank „Digitale Re- kollegs Siegen (FOKOS) und Vorstand des gion menschlich gestalten“ eingerichtet. Der Fachbeirat soll aus fünf ständigen und Nationalen E-Government-Kompetenzzent- Das mit Experten besetzte Gremium soll zwei wechselnden Mitgliedern bestehen. rums (negz.org, Berlin), hat einen Fachbeirat sowohl projektspezifisch als auch übergrei- In dem Gremium sollen sich sowohl tech- zum Thema der REGIONALE angeregt und fend Raum für fachkompetente Diskussion nisch-fachliche Kompetenzen wie auch schreibt dazu: und Beratung schaffen. Es soll dabei fol- Kompetenzen für die ethischen und gesell- gende Aufgaben erfüllen: schaftlichen Fragestellungen von Digitali- Die Digitalisierung erfasst zusehends das Projekte empfehlen und begleiten: Der sierung wiederfinden. Dabei wird regional- private und berufliche Umfeld. Diese Ent- Fachbeirat diskutiert Projektvorschläge und spezifische Expertise ebenso eingebunden wicklung kann speziell anhand regiona- gibt Beschlussempfehlungen an REGIONA- wie überregionale. So wird auch Wissens- ler Veränderungen beobachtet werden. LE-Beirat und -Ausschuss. Laufende Pro- transfer nach Südwestfalen gewährleistet. „Onlineshopping“ verändert Stadtbilder, jekte werden im Hinblick auf den Einsatz Smartphones sind aus der Arbeitswelt digitaler Technologien und die ethischen Ergänzt wird das Spektrum durch Experten nicht mehr wegzudenken und Bürger er- wie gesellschaftlichen Implikationen sol- aus den Bereichen der Digitalisierungsfor- warten von ihren Verwaltungen digitalisier- cher Technologien begleitet, beraten und schung, der Zivilgesellschaft, der Verwal- te Angebote. Die Digitalisierung ist jedoch reflektiert. Der Umgang mit Datenschutz tung und der Wirtschaft. Je nach Schwer- PROF. DR. DR. kein Naturphänomen, sondern gestaltbar! und -sicherheit ist dabei zentral. Die Region punkt der Diskussion und Beratung werden BJÖRN NIEHAVES Die Region Südwestfalen möchte deshalb muss darüber diskutieren, Standards ver- weitere regionale oder überregionale Fach- Universität Siegen die „Vor-Ort-Digitalisierung“ zum Wohle einbaren und dies konsequent umsetzen. leute hinzugezogen. ihrer Bürgerinnen und Bürger aktiv mit- Regionale Impulse setzen: Das Gremium Für einen konstruktiven Austausch soll sich gestalten, beispielsweise in den Bereichen bringt unabhängig von konkreten Projekten der Fachbeirat mindestens zweimal im Jahr „Die Digitalisierung bietet gerade „Smart Living“, „Mobilität“, „Digitale Ver- den „Puls der Zeit“ in die Region, macht auf ganztägig an wechselnden Orten in Süd- für den ländlichen Raum riesiges aktuelle Facetten der Digitalisierung auf- waltung“ oder „Zukunft der Arbeit“. Die di- westfalen treffen. Neben Diskussionen und Potenzial.“ gitale Zukunft der Region soll insbesondere merksam, initiiert den Wissenstransfer in Beratung werden die Treffen auch interak- „menschlich“ gestaltet sein und daher die die Region und agiert in der Rolle als regio- tive Elemente wie Workshops und Fokus- gesellschaftlichen Folgen ins Blickfeld neh- naler „Think Tank“. Gelingen soll dies durch gruppengespräche enthalten, um konkrete men. Die Struktur und die Prozesse einer die Vernetzung mit und Einladung von regi- Ergebnisse zu erarbeiten. Videokonferen- REGIONALE brauchen hierfür einen akti- onalen, nationalen und internationalen Ex- zen ermöglichen es, auswärtige Experten ven, fachlichen Begleiter. perten im Bereich der Digitalisierung. einzubinden, die nicht vor Ort sein können. 63 - Südwestfalen REGIONALE 202X

UTOPiA SÜDWESTFALEN DIE JUGENDKONFERENZ

FRANZ PIEPER Kulturring Störmede e. V. Einen dauerhaften Dialog mit Jugendli- chen und jungen Erwachsenen führen über ihre private und berufliche Zukunft in und „Wir müssen generationsüber- ihre Erwartungen an Südwestfalen – das greifend denken. Erst dann wird es möchte die Südwestfalen Agentur mit der richtig gut!“ Jugendkonferenz UTOPiA. Wenn die Region zukunftsfähig bleiben soll, hängt dies auch stark davon ab, wie die jungen Menschen ihre Heimatregion wahrnehmen. UTOPiA ist Jugendkonferenz und Denkwerk- statt für junge Leute in Südwestfalen. Hier sollen sie über „ihr“ Südwestfalen nachden- ken, Perspektiven diskutieren und Lösungs- ROXANA KÜTHE ansätze entwerfen. Junge Menschen aus Teilnehmerin UTOPiA allen Teilen der Region lernen sich persön- lich kennen, tauschen sich aus, entdecken „Es ist gut, dass wir Jugendlichen gemeinsame Anliegen und entwickeln ge- gefragt werden, die hier wohnen. Das meinsam kreative Ideen. Das Besondere daran: Vertreter aus Politik ist der Weg, der uns erreicht und den und Wirtschaft sind in einem definierten wir auch mitentwickeln können.“ Zeitfenster direkt mit dabei. Und die Anre- gungen, Ideen, Argumente und Projekte flie- ßen in die Arbeit der Südwestfalen Agentur zur zukunftsfähigen Entwicklung der Regi- on ein. Um diesen Prozess dauerhaft zu ge- stalten und deutlich zu machen, wie wichtig die Perspektiven der jungen Leute für die Zu- kunft der Region sind, findet die Konferenz UTOPiA immer jährlich an wechselnden Or- ten in Südwestfalen statt. UTOPiA wird au- ßerdem eingebunden in die Begleitstruktur für die künftige REGIONALE. 64 - Südwestfalen REGIONALE 202X

PROZESSSTEUERUNG GEMEINSAM ZUM ZIEL

Die Wirkungen und damit der Erfolg einer führt, den „Weg der Sterne“ beschrieben beirats ermöglicht es, schon frühzeitig REGIONALE sind in hohem Maß von der und Qualitätsfragen für Projektideen die besonderen Blickwinkel der Digitali- Qualität des Miteinanders abhängig. Dies gestellt. Als praktisches Handbuch war sierung einfließen zu lassen. Die Instru- gilt nicht nur für die Art und Weise, wie er einfach, konkret und übersichtlich mente der Prozesssteuerung werden mit der Diskurs über Projektideen und deren formuliert. Mit ihm konnte eine bürger- den Instrumenten der Evaluation und des Qualifizierung geführt wird. Es beginnt schaftliche Initiative ebenso umgehen Monitorings z. B. bei Qualitätsanforderun- schon deutlich früher mit der Herausfor- wie ein städtisches Planungsamt. Und: gen, Bewertungsfragen oder Anleitungen derung, Strategie und Ziele so zu beschrei- Die Südwestfalen Agentur verfügte über zur Selbstevaluation verschränkt. So wird ben, dass ein konkreter Orientierungs- und ein Instrument zur fairen und objektiven Doppelaufwand vermieden. Handlungsrahmen für die Akteure der Re- Einschätzung der 133 Ideen, die bis 2010 gion entsteht. Es müssen Suchräume und eingebracht wurden. Sie konnte sich auf Gerade wegen der Schnelligkeit der Ent- Spielregeln für die Auswahl der besten Beratung und Begleitung konzentrieren, wicklungen bei digitalen Instrumenten Ideen definiert werden. Nur wenn sich die steuerte den Prozess und war nicht die und Möglichkeiten muss Südwestfalen Region hierüber verständigt hat, wird sie „Verwalterin von Enttäuschungen“. die REGIONALE mehr denn je als „lernen- einen Weg gehen können, der Mut und des Verfahren“ begreifen und leben. Der Kreativität fördert und Enttäuschungen Offene, klare und verlässliche Informa- Südwestfalen Kompass muss sich deshalb vermeidet. Erst dann kann auch die ko- tionen sollen auch Markenzeichen des auch als dynamisches Instrument und Im- ordinierende Einheit, sprich die Südwest- Qualifizierungsprozesses einer REGIONA- pulsgeber verstehen. Um die Region auf falen Agentur, mit Qualität beraten, Ver- LE 2022 bzw. 2025 sein. Das Format des dem Weg nicht zu verlieren, ist der stetige netzungen stiften und nach dem „Prinzip bewährten und bekannten Südwestfalen Dialog mit Fachleuten und regionalen Ak- Bundestrainer“ die besten Talente für die Kompasses wird dazu um digitale Ele- teuren – persönlich wie auch auf digitalen Zukunft der Region ins Spiel bringen. mente weiterentwickelt. Im ersten Schritt Kanälen – unverzichtbar. Die Südwest falen wird dazu ein regionaler Konsens über Agentur agiert dabei als Coach, Ideen- Der im April 2009 in einer großen Ver- Suchräume, Kerninhalte und Qualitätsas- scout, Netzwerker und Qualitätslotse im anstaltung vorgestellte „Südwestfalen pekte von Projektideen hergestellt. Die Zusammenspiel mit den Strukturen und Kompass (beta)“ war eine solche rich- Südwestfalen-DNA und die Handlungsfel- Akteuren des Prozesses. tungsweisende Publikation. Er hat die der der Bewerbungsschrift bilden hierfür Handlungsfelder in Projektfamilien über- die Grundlage. Die Einbindung des Fach- 65 - Südwestfalen REGIONALE 202X

PROZESSORGANISATION

REGIONALE-Ausschuss: Spitzen der 5 Kreise 5 Bürgermeister Kreistags- und Vertreterin bzw. Vertreter des Regionalrats Ratsmitglieder Vertreterinnen und Vertreter der Landesministerien Regierungspräsidentin bzw. Regierungspräsident Vertreterinnern und Vertreter „Verein Wirtschaft für Südwestfalen e. V.“

REGIONALE-Beirat: Fachbeirat „Digitale Region menschlich gestalten“: Regionale Fach-Akteure Vorsitz Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves Universität Siegen

6 REGIONALE- DenkRaum Beauftragte Zukunft Dorf SÜDWESTFALEN AGENTUR GMBH

Projektgruppe bei der UTOPiA Bezirksregierung Onlineforum für den regionalen Austausch 66 - Südwestfalen REGIONALE 202X

PROJEKTZERTIFIZIERUNG DER WEG DER STERNE

DIE ZERTIFIZIERUNG

Es gehört zum Charakter und zur Qualität Umgang miteinander. Die offizielle Auf- einer REGIONALE, dass Projektideen "nicht nahme einer Projektidee in die REGIONALE mal eben so" realisiert werden. Sie über- erfolgt durch die Auszeichnung mit einem zeugen gerade dann mit Inhalt und Ak- ersten Stern. Ein zweiter dokumentiert die zeptanz, wenn sich eine Idee auf den Weg Schlüssigkeit der Konzeption und ihre fi- gemacht hat und die Protagonisten ge- nanzielle Realisierungsperspektive. Bei der zielt den Dialog suchen. Südwestfalen hat Entscheidung zum dritten Stern sind alle gelernt, wie wertvoll gerade diese, nicht inhaltlichen wie finanziellen Fragen ge- immer einfache, Art des Vorgehens ist. Sie klärt. Die Umsetzung kann beginnen. führt am Ende dazu, dass viele wertvolle Impulse einfließen und Probleme im Kon- Die Südwestfalen Agentur wird die sens gelöst werden. Dies gilt nicht allein Projekt akteure und Ideengeber auf dem für die inhaltliche Dimension eines Pro- "Weg der Sterne" begleiten. Sie berät die jekts. Es gilt auch für die finanzielle und Projektträger, schafft Vernetzungen und die damit verbundene Nachhaltigkeit bei bereitet die Entscheidungsprozesse vor. Betrieb und Trägerschaft. Sie bindet in diesem Prozess die Akteure in den Begleitstrukturen aktiv ein. Die ste- Südwestfalen wird in einer REGIONALE tige Beratung und Begleitung durch die 1. Stern: Auszeichnung von Projekten mit einer heraus- 202x wieder den "Weg der Sterne" gehen, Dezernate der Bezirksregierung schafft der den Akteuren vertraut ist und der sich frühzeitig Klarheit über Förderoptionen. ragenden konzeptionellen Idee sehr bewährt hat. Dieser beginnt zunächst Damit wird die sehr vertrauensvolle und 2. Stern: Auszeichnung von Projekten mit einer realisierungs- mit der Ideenfindung. Der Südwestfalen erfolgreiche Zusammenarbeit in der "Pro- fähigen Konzeption Kompass "Auf dem Weg 2030" definiert jektgruppe REGIONALE" fortgesetzt. Der am Anfang des Prozesses die Themen, Qualifizierungsprozess gewinnt deutlich 3. Stern: Auszeichnung von Projekten, die alle Anforderungen Rahmenbedingungen und "Spielregeln" an Klarheit, Geschwindigkeit und Qualität. erfüllen und umgesetzt werden können für den Qualifizierungsprozess und den 67 - Südwestfalen REGIONALE 202X 68 - Südwestfalen REGIONALE 202X

KOMMUNIKATION NOCH DIGITALER, NOCH REGIONSÜBERGREIFENDER

„Man kann nicht nicht kommunizieren“, man: Gespräche sind aufwendig, und sie SCHON HEUTE DIGITAL Bürgerbeteiligung: Die Projekte der RE- sagt Paul Watzlawick. Kann man zu viel sind gut investierte Zeit. Das haben zum GIONALE, die sich auf den Weg der Qua- kommunizieren? Ja – insoweit, als weder Beispiel die höchst populären „Gespräche Jede E-Mail aus der Südwestfalen-Agentur lifikations-Sterne machen, werden wir die Aufmerksamkeit der Menschen noch auf der Haferkiste“ in der REGIONALE 2013 trägt die Botschaften: verpflichten, Informations- und Mitwir- die Kapazität des REGIONALE-Teams un- gezeigt. Vielleicht sind es zukünftig auch kungsmöglichkeiten auch auf digitalem begrenzt sein werden. Also gilt es, im rich- die „Gespräche am Dorf-Hub“? Wichtig ist Willkommen in Südwestfalen: Wege bereitzustellen. Sie sollen projekt-, tigen Maße und im richtigen Moment zu auch hier, dass sowohl beteiligte Akteure www.suedwestfalen.com akteurs- und kontextspezifische Beteili- kommunizieren. Wir haben Erfahrungen als auch die interessierte Öffentlichkeit Folgen Sie uns auf Facebook: gungsverfahren entwickeln, für die keine gemacht und wir wollen Neues auspro- Zugänge zu den Themen, Projekten und www.facebook.com/SWF.echt methodischen Vorgaben gemacht werden bieren! Prozessen der REGIONALE finden. außer einer: Die Verbindung von persönli- Alles ist immer tagesaktuell. Und auch auf cher Kommunikation und Teilhabe und di- BEWÄHRTE KOMMUNIKATIONS- Von der Jugendkonferenz „UTOPiA Süd- YouTube wird man heute schon fündig: gitaler Diskussion ist heute Standard. Das WEGE, DIE WIR WEITERFÜHREN westfalen“ ist in dieser Bewerbung oft die wollen wir nutzen, um speziell auch junge Rede. Und für die ganz jungen Gesprächs- Leute zum Mitmachen zu bewegen. UTO- WOLLEN YouTube-Kanal partner entsteht gerade in Kooperation „Südwestfalen – Alles echt“: PiA (http://www.utopia-suedwestfalen. mit Schulen aus der Region das Spiel „Vi- com) ist dabei ein wichtiger Multiplikator. Der Südwestfalen-Kompass: Der Kompass https://www.youtube.com/channel/ sion Südwestfalen“, das die Heimatkunde Die Onlinediskussion des Entwurfs für die gibt die Richtung an. Er erscheint jedes Jahr UCh48M1k8eUp80T0RgY0FjLw entstauben soll! Vision Südwestfalen 2030 im November und gibt einen umfassenden Überblick 2016 ist ein Schritt in diese Richtung. über den aktuellen Arbeitsstand sowie Videos „Südwestfalen 2013“: REGIONALE-Magazin: Von April 2011 bis die Entwicklung der Projekte. Er ist sowohl https://www.youtube.com/user/ Herbst 2014 sind insgesamt acht Ausga- für die beteiligten Akteure als auch für die Suedwestfalen2013 UND ÜBER SÜDWESTFALEN ben des REGIONALE-Magazins erschienen. interessierte Öffentlichkeit gedacht. Der HINAUS Danach hat das Magazin „Wir in Südwest- Kompass hilft beim Navigieren durch das ZUKÜNFTIG NOCH DIGITALER falen“ den Staffelstab übernommen. Es ist Wie bereichernd die Kommunikation über breite Themenspektrum der Südwestfa- an nahezu 1.000 Auslegestellen kostenlos die Regionsgrenzen hinaus ist, hat die Zu- len-REGIONALE und beim Reflektieren des Digitale Austauschplattform: Kooperati- erhältlich – im Sauerland und Siegerland sammenarbeit der bisherigen REGIONA- Akzents „Digitalisierung“. Manchmal birgt on, die sich auf den digitalen Austausch liegt es zur Mitnahme in den Rat- und LEN gezeigt, die für die REGIONALE 2013 er auch Überraschungen – wie einen Kom- von Gedanken und Daten, teilweise auch Kreishäusern und in zahlreichen Bäcke- sehr wichtig war. Auch mit einer neuen mentar von außen oder die Arbeiten von in Echtzeit stützt, ist heute Alltag. Für die reien, Tankstellen, Geschäften und Banken REGIONALE 202x wollen wir das Gespräch Studierenden. Kooperation der REGIONALE-Aktiven wer- aus. Dort geht es „weg wie warme Sem- den wir eine Austauschplattform einrich- mit anderen Regionen und Akteuren su- meln“. Das soll auch so bleiben – dann mit chen und selbst unsere Erfahrungen zur Das persönliche Gespräch: so selbstver- ten, die dies leichter macht und zugleich dem neuen Akzent REGIONALE 202x. Verfügung stellen, denn REGIONALE heißt ständlich, dass man es doch eigentlich gar Grundlagen und nützliche Informationen LERNEN. Am besten auf Augenhöhe. nicht erwähnen muss, oder? Doch, muss bereithält. 69 - Südwestfalen REGIONALE 202X 70 - Südwestfalen REGIONALE 202X

PRÄSENTATION AUF TUCHFÜHLUNG MIT DER LÄNDLICHEN INNOVATIONSREGION

Die Akteure in der Region stehen für Lö- REGIONALE-Zeit speziell alle am digitalen Echte Menschen erzählen von ihren Erfah- sungsorientierung, Offenheit, visionäres Wandel Interessierten in die Region ein. rungen mit digitaler Bildung und digital Denken und für Kooperation. Hier gilt der Getreu dem Motto „Digitalisierung fürs organisierter Verwaltung. Hier werden Leitsatz „Wir schaffen das gemeinsam“. echte Leben zum Anfassen“ stellt die Re- gezielt auch „Kollegen“ aus Verwaltung, Die vernetzte regionale Zusammenarbeit gion vor, was Digitalisierung in Unterneh- Kommunalpolitik und Ehrenamt anderer soll auch in Zukunft Vorbild über Südwest- men, in der Verwaltung, in der Bildung, im ländlicher Regionen in Nordrhein-West- falen hinaus sein. Sie ist die Basis für die Tourismus, in der Mobilität, in Stadtzen- falen und darüber hinaus angesprochen. Kooperation mit anderen Regionen. tren, Quartieren und Dörfern bedeutet. Dabei wird es um die Chancen, aber auch Dieser Geist des „Weltoffenen Wirs“ wird Die neu entstehenden „digitalen Mitten“ um die Risiken und Grenzen der Digitali- auch den Menschen begegnen, die Süd- laden zum Vor-Ort-Austausch von Erfah- sierung gehen. westfalen als alte und vielleicht auch neue rungen in der klugen Vernetzung digita- Die Themen, die auf Landesebene als Qua- REGIONALE-Region in Zukunft besuchen - ler Wege und konkret anfassbarer Dinge litätsoffensive im Bereich Digitalisierung sei es als Kollegen, als Geschäftspartnerin- ein. Die Angebote im Projekt Kompetenz- gesetzt worden sind, sind in Südwestfalen nen, als Freunde oder Besucherinnen. netzwerk digitale Bildung kann man in erlebbar. Man kann experimentieren, aus- Zentraler Baustein der Präsentation von den Firmen und Bildungseinrichtungen probieren und sich schlau machen. Süd- Projekten, Initiativen und Kooperationen live erleben und von den Erfahrungen der westfalen ist Showcase für einen innova- rund um die Südwestfalen-DNA sind Er- Südwestfalen lernen. Wie schon in der Be- tiven Umgang mit Digitalisierung in und lebnisse in der Region, zu denen wir Süd- werbungsphase der REGIONALE werden für Nordrhein-Westfalen. westfalen alle Interessierten einladen. Unternehmerinnen und Unternehmer Zu den Erlebnissen und Lernerfahrun- Weil wir in Südwestfalen überzeugt sind, ihre Türen öffnen und zeigen, was Digita- gen vor Ort kommt eine interaktive, mit dass Digitalisierung nicht Entfremdung lisierung für sie bedeutet. modernen digitalen Tools arbeitende On- und Entfernung von den echten Dingen Raum-Reisen mit digital organisierter Mo- line-Präsentation. bedeutet und weil wir wissen, dass man bilität laden Besucher ein, die bekannten Erfolg anfassen kann und ihn gemein- Wander- und Genussdestinationen auf neu- sam feiern sollte, laden wir während der en Wegen zu erreichen und zu verknüpfen. 71 - Südwestfalen REGIONALE 202X 72 - Südwestfalen REGIONALE 202X

WIRKUNGEN EVALUATION, DIE DER PROJEKTENTWICKLUNG HILFT

Die REGIONALE 202x in Südwestfalen soll EVALUATION ZIELSYSTEM denkbar. Die Selbstevaluation fördert den Wirkungen zeigen, die im Präsentations- Reflektions- und Lernprozess der Akteure jahr erlebbar werden. Sie soll Die Evaluation der Aktivitäten in unserer Grundlage für die Evaluierung der eigenen und unterstützt die Gesamtevaluation der REGIONALE 202x soll mehr sein als ein pe- Arbeit ist ein Zielsystem mit Handlungs- REGIONALE und ihrer Gremien. Maßnahmen zum Erreichen der Ziele riodisches Zusammentragen von Zahlen. feldzielen, Entwicklungszielen und pro- Jährliches Monitoring des REGIONALE-Pro- der Vision Südwestfalen 2030 unter- Die Besonderheit von komplexen struktur- jektbezogenen Teilzielen (Projektzielen). zesses und der Projekte durch stützen. und raumwirksamen Projekten ist, dass Sie werden sich an den drei Eckpfeilern des REGIONALE-Ausschuss und –Beirat: Der Raum, Gesellschaft, Wirtschaft und sie immer viele Akteure, mehrere Themen strategischen Rahmens D-N-A mit Zielen Fortschritt im Hinblick auf Handlungs- Arbeit fördern. und mehrere fachliche Ebenen verbinden. für die Handlungsfelder orientieren. Au- feldziele, Entwicklungs- und Projektzie- Das Thema „Digitalisierung“ in allen Ein monokausaler Zusammenhang von ßerdem werden sie die Ziele nachhaltiger le wird von Geschäftsführung und Team sinnvollen Feldern nutzen und dabei Ursache (Input) und Wirkung (Output) Entwicklung (Sustainable Development aufbereitet und einmal jährlich in den verdeutlichen, wie die Chancen ge- ist aufgrund vielfältiger Wirkungszusam- Goals) berücksichtigen, die u. a. Aspekte genannten Gremien diskutiert. Ziel ist da- nutzt und die Risiken begrenzt wer- menhänge in offenen Systemen kaum wie Klima- und Umweltschutz, Gleichstel- bei die Feststellung von Ergänzungs- und den können herauszufiltern. Ziel ist es, die Arbeit pro- lung und Inklusion beinhalten. Nachsteuerungsbedarf. Es ist anzustre- jektbegleitend so zu reflektieren, dass die ben, dass jeweils als Beispiel Projektträ- Noch kürzlich hat die LEADER-Region „Bür- Projektentwicklung davon profitiert, die Kontinuierliche Evaluation durch die Pro- ger die Ergebnisse ihrer Selbstevaluierung gerregion am Sorpesee“ ein Vorgehen Kompetenz und Kooperationsfähigkei- jektträger: Die Projektträger führen eine vorstellen und damit die Verbindung der entwickelt, wie in Form einer lernorien- ten der Akteure entwickelt und das Profil jährliche Selbstevaluierung auf Projek- Ebenen von Projekt- und REGIONALE-Gre- tierten Evaluation die angestrebte Wir- „DNA“ gestärkt wird. tebene durch. Grundlage dafür wird ein mien gestärkt wird. kung von Projekten definiert werden kann. Bewertungsbogen sein, der aus dem Ziel- Dieses Vorgehen könnte die Arbeit der Monitoring und Evaluation müssen dabei system und den projektspezifischen Fra- Umfassende Zwischen- und Ab schluss - REGIONALE inspirieren und anleiten. (ht- in einem vertretbaren Rahmen bleiben, gestellungen entwickelt wird. Bei der Er- evaluierung: Innerhalb des REGIONALE-Zeit- tps://www.arnsberg.de/leader/strategie/ um Akzeptanz und Durchführbarkeit bei arbeitung dieses Fragensets können wir raums werden zwei Zeitpunkte für um- Regionale_Entwicklungsstrategie.pdf). In den gegebenen Voraussetzungen nicht zu auch das vom Wuppertal-Institut für Kli- fassende Evaluationen vorgesehen. Die Absprache mit dem Regionalmanagement gefährden. ma, Umwelt, Energie im Auftrag der Süd- Ergebnisse der jährlichen Gespräche dienen orientieren wir uns im Folgenden daran. westfalen-Agentur entwickelte „Selbst- als Grundlage. Betrachtet werden Projek- Evaluations-Tool SET“ für bürgerschaftliche tumsetzung und Prozessverlauf. Besonders (Energie-)Projekte benutzen. Eine Auftei- in der Zwischenevaluation sind auch die Be- lung in eine „kleine“ jährliche Selbstreflek- ratungsgremien der REGIONALE (Fachbeirat tion und eine breiter angelegte Evaluation „Digitalisierung“, DenkRaum Dorf, UTOPiA) in zwei festzulegenden Abschnitten ist einzubeziehen. 73 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Themenfeld 1: Initiative vor Ort Bestimmen Sie das Potenzial für die Projektleitung Ja Nein 1. Gibt es eine oder mehrere Personen, die die Hauptverantwortung für das Projekt übernommen haben? 2. Gibt es mehrere Personen, die sich bereit erklärt haben, Aufgaben im Projekt zu übernehmen? 3. Können die hauptverantwortlichen Personen regelmäßig Zeit aufbringen, um Aufgaben zu erledigen? 4. Steht hinter der Beteiligung am Projekt ein persönliches Interesse oder ein persönlicher Vorteil? 5. Steht hinter der Beteiligung am Projekt ein konkreter Mehrwert für die Kommune? 6. Verfügen die hauptverantwortlichen Personen über Unterstützung und Rückhalt im Dorf und in der Gemeinde? 7. Waren die hauptverantwortlichen Personen schon im Vorfeld aktive Mitglieder der Dorfgemeinschaft? 8. Schätzen Sie die hauptverantwortlichen Personen so ein, dass sie überzeugen können und Durchhaltevermögen mitbringen?

Bitte zählen Sie die Ja- und Nein-Stimmen zusammen:

74 - Südwestfalen REGIONALE 202X

FINANZIERUNG

Für die REGIONALE 202x in Südwestfalen Ein Rückblick auf die Erfahrungen aus der Darüber hinaus sollen wie bisher auch relevant. Ferner kommen auch Förderpro- sollen die bestehenden Finanzierungsin- REGIONALE 2013 zeigt, dass dort Projekte projekt- oder themenfeldbezogen Mittel gramme des Bundes wie z. B. das Städte- strumente des Landes Nordrhein-West- mit einem Gesamtvolumen von rund 300 aus privater Hand, von Stiftungen, Unter- bauförderungsprogramm „Kleinere Städte falen, des Bundes und der EU eingesetzt Mio. EUR realisiert wurden, wobei rund nehmen oder über bürgerschaftliche Ei- und Gemeinden“ in Frage. werden. 153 Mio. EUR als Förderung von Land, Bund genleistungen akquiriert und eingesetzt und EU mit Schwerpunkt Städtebau und werden. Heute ist noch nicht absehbar, welche Im Falle des Zuschlags werden die Gesell- Wirtschaftsförderung einflossen. Etwa 147 Schwerpunkte die EU in ihren Struk- schafter die notwendigen Haushaltsmit- Mio. EUR wurden durch Kofinanzierung Bei der vorliegenden REGIONALE-Bewer- turfonds für die nächste Förderperiode tel für die Personal- und Sachkosten der von Kommunen und Unternehmen sowie bung steht Digitalisierung als Instrument 2020–2026 setzen wird. operativen Ebene der REGIONALE bereit- durch ergänzende private Engagements zur Lösung anstehender Aufgaben im stellen, ergänzend zur Projektförderung aufgebracht. ländlichen Raum im Fokus. Daher werden Die bereits während der REGIONALE 2013 des Landes. Hierzu gehören auch die Kos- Investitionen „in die Köpfe“, in (digitale bewährte gute Zusammenarbeit mit ten für Veranstaltungen, Präsentation und Für die künftige REGIONALE wird ein In- wie analoge) Netzwerke, in Programmie- der Bezirksregierung Arnsberg als Bewil- externe Beratung. Wie bereits während vestitionsvolumen in der Größenordnung rung, Beratung, Aufklärung, im Vergleich ligungsbehörde ist für die erfolgreiche der Südwestfalen REGIONALE 2013 werden von 150–200 Mio. EUR angestrebt. Dabei zu Investitionen in physische Infrastruktur Umsetzung gerade auch von komplexen die Gesellschafter auch die Personal- und ist der Region – vor dem Hintergrund der oder Gebäude an Bedeutung zunehmen. Projekten mit einzelnen, aus unterschied- Sachkosten der REGIONALE Beauftragten Erfahrungen der REGIONALE 2013 – be- lichen Programmen finanzierten Baustei- für deren Aufgabenwahrnehmung im wusst, dass die zur Finanzierung der Pro- Hierfür sollen die Fördermöglichkeiten der nen unerlässlich. Die sehr enge Kooperati- Rahmen der REGIONALE tragen. jekte erforderliche Kofinanzierung aus ei- Programme des Landes Nordrhein-West- on war ein Erfolgsfaktor. Sie wird auch in gener Kraft aufzubringen ist. falen, des Bundes sowie der EU – je nach einer künftigen REGIONALE fortgesetzt. Losgelöst davon sind im Rahmen der Projekt auch gebündelt – genutzt werden. REGIONALE die in der Region entstehen- Angesichts der positiven Wahrnehmung Relevant sind hier insbesondere die Struk- den Projekte zu finanzieren. Da die Projek- der REGIONALE 2013-Projekte in Politik, turfonds Europäischer Fonds für regionale te erst im Lauf des REGIONALE-Prozesses Verwaltung, Bürgerschaft und Wirtschaft Entwicklung (EFRE) sowie Europäischer entwickelt und qualifiziert werden, ist ist davon auszugehen, dass die – auch fi- Sozialfonds (ESF). Für Projekte der ländli- eine verbindliche Aussage zu Investitions- nanzielle - Mitwirkungsbereitschaft in der chen Entwicklung ist das NRW-Programm volumen und Finanzierungsanteilen zum Region nicht geringer geworden ist, zumal „Ländlicher Raum 2014–2020“ auf der jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. die Herausforderungen in zentralen regi- Grundlage des Europäischen Fonds für die onalen Themen nach wie vor groß sind. Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) 75 - Südwestfalen REGIONALE 202X 76 - Südwestfalen REGIONALE 202X

SÜDWESTFALEN AGENTUR UND PARTNER „WIR ARBEITEN AN DER ZUKUNFT DER REGION“

PROF. DR. CLAUS BIRGIT HABERHAUER- SCHUSTER HARALD RUTENBECK OTTMAR HAARDT KUSCHEL Präsident Fachhochschule Ehrenpräsident SIHK Kreissportbund Sauerländer Südwestfalen zu Hagen Siegen-Wittgenstein Heimatbund e. V.

„Die Hochschulen in Südwestfalen „Es reicht nicht, dass wir spitze sind. „Ehrenamt und Sport im Besonderen „Tradition und digitale Zukunft zu arbeiten eng und gut zusammen – Wir wollen und müssen spitze sind beste Brücken für Integration diskutieren wird zu einer neuen Pers- es geht nur so.“ bleiben.“ und Inklusion.“ pektive von ‚Heimat‘ führen.“

EGBERT NEUHAUS PROF. DR. Vorsitzender Unter- KLAUS ZEPPENFELD ROSWITHA STILL ARNDT KIRCHHOFF nehmensverband Präsident Hochschule Touristikverband Sieger- Arndt Kirchhoff, Westfalen-Mitte Hamm-Lippstadt land-Wittgenstein e. V. Automotive GmbH & Co. KG

„Eine digitale Zukunft für Süd- „Als junge Hochschule erkennen wir, „Mit der Entwicklung des Rothaar- „Mit der REGIONALE 2013 haben westfalen können wir nur wie spannend die Perspektiven der steigs haben wir erste Schritte beim Wirtschaft und Hochschulen den ers- gemeinsam gestalten.“ Region für junge Menschen sind.“ Zusammenwachsen der Region ge- ten Schritt zur Automotive-Kompe- macht. Heute sind wir Meilen weiter.“ tenzregion gemacht. Wir sind bereit für den neuen Qualitätssprung.“ 77 - Südwestfalen REGIONALE 202X

WILLY Präsident Handwerks- kammer Südwestfalen

„Zukunft für unsere Region ist immer auch Zukunft für die junge Generation.“

HANNAH KATH LEADER-Region Hochsauerland e. V.

„Die Diskussion mit den Menschen vor Ort macht Projekte erst wirklich spannend und nachhaltig.“

PROF. DR. STEFAN STEIN DETLEF LINS Rektor BiTS Business and NICOLE RESCHKE Naturpark Sauerland- Information Technology School Bürgermeisterin Stadt Rothaargebirge GmbH Iserlohn Freudenberg

„Natur und Landschaft sind ein „Auch als Hochschulen werden wir „Digitalisierung schafft ganz neue großes Pfund Lebensqualität. unser Kompetenzprofil konsequent Perspektiven – auch für interkommu- Diesen Schatz müssen wir pflegen.“ weiterentwickeln. Wir sind hierzu nale Zusammenarbeit.“ auch im Dialog mit den ganz Großen wie Google, Facebook und SAP.“ 78 - Südwestfalen REGIONALE 202X

SÜDWESTFALEN AGENTUR UND PARTNER MEHR ALS 230 UNTERNEHMEN TRAGEN DIE SÜDWESTFALEN AGENTUR GMBH*

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56 Lippetal Lippstadt 150 187 156 Geseke Welver 95 Erwitte Bad Sassendorf 162 152 52 92 113 07 58 76 Werl Soest Anröchte 84 103 130 188 186 153 163 94 112 57 Ense Möhnesee Wickede 05 50 43 Rüthen 167 11 Marsberg 66 157 165 190 155 170 164 105 182 Warstein 154 148 Menden 06 17 23 32 55 64 Arnsberg 01 18 25 28 29 33 36 48 22 35 74 77 85 86 88 102 192 69 108 109 123 132 133 134 60 65 104 119 135 188 124 131 137 16 155 34 116 Iserlohn 175 160 151 146 183 67 93 126 196 159 184 Hagen Hemer 136 168 141 143 142 Meschede 195 Olsberg 169 150 Balve 96 97 158 189 173 162 170 99 Nachrodt-Wiblingwerde 191 Sundern 46 87 174 37 164 163 161 153 172 179 139 187 Altena Neuenrade

165 42 73 68 Werdohl 156 Schalksmühle Eslohe 121 Lüdenscheid Plettenberg 27 190 03 47 53 61 81 101 107 189 169 186 110 12 38 91 Halver 44 62 Medebach 149 178 Herscheid Finnentrop Winterberg 176 30 40 70 Schmallenberg 166 79 171 157 Kierspe 177 171 Attendorn Lennestadt 10 Meinerzhagen 08 54 74 129 20 82 Hallenberg 90 167 192 158 24 39 83 14 21 75 Bad Berleburg Drolshagen 168 04 15 26 72 128 138 172 159 Olpe Hilchenbach 09 41 Wenden 71 80 89 Erndtebrück 191 152 147 173 160 Kreuztal 19 45 02 Freudenberg 154 166 193 13 31 49 174 143 Siegen 63 78 98 100 111 120 125 127 194 144 180 181

177 51 106 117 118 182 151 193 114 Neunkirchen 175 139 184 Burbach 145 59 115 122

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178 141 145 STAND OKTOBER 2016 195 146 WRT REVISION UND TREUHAND GMBH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 183 Steuerberatungsgesellschaft

181 142 147 * Über den Verein „Wirtschaft für Südwestfalen e. V.“ sind sie als Gesellschafter eingebunden. 79 - Südwestfalen REGIONALE 202X

73 01 27 49 96 123

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52 767375 Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe 100 Körperschaft des öffentlichen Rechts 04 29 für die Stadt Hamm und die Kreise Soest und Unna 180

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71 94 121 Persönliche Mitglieder: 25 47 Heidemarie Pickard 72 95 122 26 48 Petra Pientka 80 - Südwestfalen REGIONALE 202X NACHWORT LUST AUF ZUKUNFT IN SÜDWESTFALEN

Liebe Akteure im Netzwerk Südwestfalen, wie Sie gemerkt haben und Ihr gemerkt habt, liegt uns sehr viel an der Zukunf t unserer Region. Wir sind hier aufgewachsen, haben hier unsere Familie und Freunde und die ersten Schritte in den Beruf gemacht. Wir leben gern hier. Ob wir hier bleiben oder weggehen, vielleicht eines Tages wiederkommen - das wissen wir noch nicht genau. Südwestfalen ist schließlich unsere Heimat – aber auch nicht der Nabel der Welt.

Vieles, was sich die Region für die nächsten Jahre vorgenommen hat, gibt (erste) Antworten auf unsere Fragen an die Zu- kunf t unserer Heimat – sofern es umgesetzt wird. Wir glauben, dass genau diese Fragen viele von uns jungen Menschen hier umtreiben. Sie werden bleiben, gehen und vielleicht wiederkommen, wenn die Region zu dem passt, was sie sich für ihr Leben vorstellen: Welche Jobperspektiven habe ich? Wie eingeschränkt oder frei lebt es sich im Dorf? Wie kriege ich Beruf, Familie und ganz Persönliches klar? Sind wir auf dem Land fernab der Welt, also abgehängt, oder mit ihr vernetzt?

Uns sind die Dinge nicht egal! Darum engagieren wir uns bei der Jugendkonferenz UTOPiA. Wir sagen unter ande- rem auch Freunden, dass unsere Region an vielen Stellen schon genial ist. Das allein reicht aber nicht. Es muss etwas passieren: Gute Projekte, die den Nerv treffen, und gute Botschaf ten für alle, die noch nicht glauben können, dass man hier echt gut leben kann. Und davon gibt es (leider) noch ganz schön viele.

Es wäre schon fantastisch, wenn das mit einer REGIONALE klappen könnte.

Herzlichst 81 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Liebe Isabel, lieber Henrik, ein großes Dankeschön dafür, wie Ihr Euch für die Zukunft Eurer Region einbringt. Nur wenn wir ganz offen und ehrlich über die Herausforderungen sprechen, werden wir die richtigen Antworten finden. Dafür brauchen wir den Austausch mit vielen Akteuren - ganz besonders mit den Isabels und Henriks in Südwestfalen, den jungen Menschen.

Deshalb haben wir unter anderem die Jugendkonferenz UTOPiA ins Leben gerufen, Eure Werkstatt für freies Denken. Es ist uns wichtig, dass die jungen Köpfe aus unseren Städten und Dörfern sagen, was sie stört. Sie sollen Projekte, Gedanken und Ideen entwickeln, wie die Region in den kommenden Jahren verändert werden kann und soll. UTOPiA soll deshalb bei einer REGIONALE kein Beiwerk sein, sondern Teil der Strukturen, in denen aus Ideen konkrete Projekte werden.

Diese Projekte sollen "Digital – Nachhaltig – Authentisch" sein und damit Antworten auf Eure – und auch unsere – Fragen an die Zukunft der Region liefern. Mit einer REGIONALE 2022 oder 2025 haben wir die Möglichkeiten dazu. Wir wollen aber auch Werkstatt für Nordrhein-Westfalen sein. Ganz bewusst werden wir unser Wissen teilen und uns austauschen, damit andere Regionen von uns, aus unseren Projekten, Prozessen und Erfahrungen lernen – und wir von ihnen.

Wir stehen hier stellvertretend für viele, die mit Euch und den jungen Menschen die Region Südwestfalen gestalten wollen. Das sind Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Politikerinnen und Politiker in Städten und Gemeinden genauso wie Un- ternehmerinnen und Unternehmer mit ihren Firmen. Es gibt viele kluge Köpfe, denen die Weiterentwicklung der Region am Herzen liegt. Sie wollen sich in die REGIONALE einbringen, damit uns der Qualitätssprung für Eure Zukunft gelingt. – Echt!

Herzlichst

Frank Beckehoff Thomas Gemke Eva Irrgang Andreas Müller (Landrat des Kreises Olpe) (Landrat des Märkischen Kreises) (Landrätin des Kreises Soest) (Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein)

Dr. Karl Schneider Dr. Michael Schulte Strathaus Hubertus Winterberg (Landrat des Hochsauerlandkreises) (Vorsitzender des Vereins "Wirtschaft für Südwestfalen") (Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur) 82 - Südwestfalen REGIONALE 202X 83 - Südwestfalen REGIONALE 202X 84 - Südwestfalen REGIONALE 202X

VISION SÜDWESTFALEN 2030 VISIONBETA-VERSION (STAND: NOVEMBERSÜDWESTFALEN 2016) 2030 BETA-VERSION (STAND: NOVEMBER 2016)

PRÄAMBEL DIE „VISION SÜDWESTFALEN 2030“

Warum eine Vision für Südwestfalen?

Der Südwestfalen-Kompass 6.0 im Rahmen der Abschlussdokumentation der REGIONALE 2013 hat festgehalten: „Das Ende der REGIONALE 20131 setzt keinen Schlusspunkt unter den Südwestfalen-Prozess. Es ist der Moment für einen bewussten Ausblick auf den weiteren gemeinsamen Weg Südwestfalens. Dafür steht der feste Wille aller Partner aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die bewiesene Qualität der gemeinsamen Zukunftsgestaltung auch über die Regionale hinaus zu entwickeln.“ (Südwestfalen Kompass 6.0 - Ab-schlussdokumentation der REGIONALE 2013) Vor diesem Hintergrund stellen sich aktuell folgende Fragen: Wie kann Südwestfalen die eigenen Stärken nutzen? Worauf wollen die Südwestfalen ist bundesweit bekannt für kooperatives Akteure gemeinsam hinarbeiten? Was sind die großen sozioökonomischen Trends und unsere Ziele dabei? Wie erreichen wir die globa- Miteinander bei der Zukunftsgestaltung len Nachhaltigkeitsziele in Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Umwelt in Südwestfalen? Die Vision „Südwestfalen 2030“ versteht sich als (dynamischer) Kompass für all diese Fragen. Viele Menschen haben sich bereits auf die nachfolgenden gemeinsamen Leitlinien für die Zukunft Südwestfalens verständigt und möchten diese zur Grundlage des eigenen Handelns machen. Weitere Leitlinien können die Vision ergänzen. Diese lebt von der Umsetzung und dem stetigen Dialog: Im starken Netzwerk in Südwestfalen. Mit Mut, Bedacht und Weitblick. Gemeinsam für unsere Zukunft – immer mit dem Blick für das große Ganze.

Die „Südwestfalen-DNA“ Südwestfalen ist die stärkste Region des industriellen

Für die Zukunft Südwestfalens steht EIN Querschnitts-Thema im Mittelpunkt stehen, weil es in alle zukunftsrelevanten Bereiche strahlt Mittelstands in Deutschland und diese verbindet: Digitalisierung. Sie wird mit all ihren Aspekten enorme Relevanz für die Zukunftsfähigkeit Südwestfalens haben - sei es als Industriestandort (Industrie 4.0), als attraktiver Raum für die junge Generation oder als Strukturvoraussetzung für die Daseinsvorsorge in Städten und Dörfern.

Diese strategische und thematische Fokussierung muss sich mit den Aspekten der Nachhaltigkeit verbinden. Nachhaltigkeit umfasst die Bereiche Umwelt, sondern auch Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. In diesem Sinne bedeutet Nachhaltigkeit für Südwestfalen die Naturschätze zu bewahren, Klimaschutz- und Energieklugheit zu leben ebenso wie die Kultur des Miteinanders in familiengeführten Unternehmen, Kommunen, der Bürgerschaft und im Ehrenamt fort zu führen. Südwestfalen ist der Inbegriff für gutes Leben, Arbeiten Digitalisierung wird die Zukunft unserer Arbeit, unseres Lebens und unserer Gesellschaft verändern und kann zum Beispiel beim und Erholen Thema „Integration“ als Brücke dienen. Wie kann sich Südwestfalen in dieser schneller und virtueller werdenden Welt seine Echtheit, seine Authentizität erhalten?

Diskurse, Ideen und Projekte müssen deshalb ein besonderes südwestfälisches Gen haben - die „Südwestfalen-DNA“: digital, nachhaltig, authentisch.

Bei allen Zielsetzungen und Maßnahmen steht der Mensch im Mittelpunkt. Es muss gelingen, für ihn die besten Zukunftsperspektiven zu schaffen - auch gerade mit Hilfe der Digitalisierung. 85 - Südwestfalen REGIONALE 202X

UNSER FUNDAMENT UNSERE ZIELE IM ÜBERBLICK Um diese Ziele zu erreichen, bauen wir auf folgenden Stärken auf: Im Jahr 2030 hat Südwestfalen folgende Ziele erreicht:

Heimat von 1,43 Millionen Menschen Mehr als 150 Weltmarktführer in Südwestfalen 1. Für das kooperative Miteinander bei der Zukunftsgestaltung: Qualifi zierte, motivierte und engagierte Fachkräfte Mittelstand mit überdurchschnittlich hohem Anteil an Familienunternehmen „Wir in Südwestfalen“ ist ein Lebensgefühl und wird nach außen getragen. Hohe Loyalität zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern - hier zählt noch der Handschlag Die vernetzte regionale Zusammenarbeit ist Vorbild über Südwestfalen hinaus. Sie ist die Basis für die Kooperation mit anderen Regionen. Drittstärkste Industrieregion2 in Deutschland – die stärkste in NRW Südwestfalen ist sich seiner Stärken bewusst und richtet sich systematisch darauf aus. Leistungs- und Innovationsfähigkeit in Schlüssel- und Zukunftsbranchen wie Automotive, Maschinenbau, Gebäudetechnik, Werk- Südwestfalen hat sich auf Prioritäten für zentrale Infrastruktur- und Entwicklungsvorhaben verständigt und verfolgt deren Um- stofftechnologien, Gesundheitswirtschaft sowie Forst- und Holzwirtschaft setzung gemeinsam und konsequent. Zahlreiche Hochschulen und Kompetenzzentren Attraktive Freizeit- und Kulturregion Stärkste Tourismusregion in NRW: Sauerland und Siegerland-Wittgenstein3 2. Als stärkste Region des industriellen Mittelstands in Deutschland: Naturschätze vor der Haustür: u.a. Deutschlands größte Naturparkregion mit dem waldreichsten Kreis, zahlreichen Seen und der grünsten Großstadt Südwestfalen ist etabliert als Region von Mittelständlern und Familienunternehmen, die ihre gesellschaftliche Verantwortung Weit überdurchschnittliches bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement in Kommunen, Vereinen, etc. (z.B. höchste Mit- wahrnehmen. gliederquote bei Sportvereinen in ganz NRW) Südwestfalen steht als Region der guten Arbeit für eine besondere Qualität des Miteinanders von Arbeitgebern und Arbeitneh- Niedrige Arbeitslosenquote, überdurchschnittliche Kaufkraft, günstige Preise auf dem Wohnungsmarkt, niedrige Kriminalitätsrate mern, Verbänden, Kammern und Gewerkschaften. In Südwestfalen spielen Mitbestimmung, Teilhabe und Sozialpartnerschaft eine herausragende Rolle. Südwestfalen hat die richtigen Antworten auf den Fachkräftebedarf. Unternehmen fi nden in Südwestfalen optimale infrastrukturelle Standortbedingungen vor. Südwestfälische Unternehmen, Hochschulen und Kompetenzzentren sind Technologie- und Innovationstreiber. Industrie, Handwerk und Dienstleister verzahnen sich eng. Neue Geschäftsmodelle an der Schnittstelle von Produktion und Service stärken die internationale Position. UNSERE HERAUSFORDERUNGEN Gründergeist fi ndet Spielräume und Strukturen. Megatrends wie Globalisierung, Individualisierung, Digitalisierung und Urbanisierung sowie die spezifi schen Gegebenheiten unserer Region bergen Chancen, bringen aber 3. auch große Herausforderungen für Südwestfalen mit sich, die es zu meistern gilt: Als Inbegriff für gutes Leben, Arbeiten und Erholen: In unserem ländlich geprägten Raum sind unsere Städte und Dörfer lebendige Orte mit einer offenen Gesellschaft. Alle Generationen und Lebensformen fi nden ihre Wertschätzung und Anerkennung. Demografi scher Wandel und Abwanderung Junge Menschen fühlen sich in Südwestfalen wohl, fi nden einen Ausbildungs- bzw. Studienplatz oder kehren gerne wieder zurück. Konkurrenz der Regionen Bildungs- und Betreuungsangebote, gesundheitliche und pfl egerische Versorgung sowie Mobilität sind bedarfsgerecht entwickelt. Digitalisierung Auf herausragende Weise trägt eine Kultur des bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements die Region Südwestfalen. Qualität der Infrastruktur Gutes Leben, Arbeiten und Erholen verlangen auch Energieklugheit und aktiven Klimaschutz. Wirtschaftliche Wettbewerbssituation Die besondere Vielfalt von Natur- und Kulturlandschaften prägt die Lebensqualität in dieser Region. Sicherung des Produktionsstandortes Die Sport-, Kultur-, Freizeit- und Tourismusangebote machen Südwestfalen zu einer der anziehendsten Regionen für Einheimische Fachkräftemangel und Gäste. Stärkung der Dualen Ausbildung Authentizität der Region Daseinsvorsorge auf dem Land Leerstand in den Dörfern Integration und Inklusion Klimawandel und Klimaanpassung Erhalt der Biodiversität 86 - Südwestfalen REGIONALE 202X

VISION SÜDWESTFALEN 2030 2. Als stärkste Region des industriellen Mittelstands in Deutschland:

SÜDWESTFALEN IST ETABLIERT ALS REGION VON MITTELSTÄNDLERN UND FAMILIENUNTERNEHMEN, DIE IHRE GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG WAHRNEHMEN. Denkbare Maßnahmen: Diskurs zu „Corporate Social Responsibility (CSR)“ als Element südwestfälischer Unternehmenskultur (Wirtschaft, Wissenschaft, UNSERE HANDLUNGSFELDER Zivilgesellschaft und Politik) Verschiedene Maßnahmen mit Südwestfalen-DNA illustrieren den Weg zur SÜDWESTFALEN STEHT ALS REGION DER GUTEN ARBEIT FÜR EINE BESONDERE QUALITÄT DES MITEINANDERS VON ARBEITGEBERN UND ARBEITNEHMERN, VERBÄNDEN, KAMMERN UND GEWERKSCHAFTEN. Zielerreichung: sowie IN SÜDWESTFALEN SPIELEN MITBESTIMMUNG, TEILHABE UND SOZIALPARTNERSCHAFT EINE HERAUSRAGENDE ROLLE. sowie SÜDWESTFALEN HAT DIE RICHTIGEN ANTWORTEN AUF DEN FACHKRÄFTEBEDARF. 1. Für das kooperative Miteinander bei der Zukunftsgestaltung: Denkbare Maßnahmen: Ausbau des Qualifi zierungsangebotes von Dualer und universitärer Ausbildung sowie der Weiterbildung – eng orientiert am Bedarf der südwestfälischen Wirtschaft, u.a. durch ein ausbildungsortsnahes Schulangebot (Kammern, Hochschulen, Schulträger) „WIR IN SÜDWESTFALEN“ IST EIN LEBENSGEFÜHL UND WIRD NACH AUSSEN GETRAGEN. Systematische Integration und Qualifi kation von Zuwanderern für den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft Südwestfalens. Die Denkbare Maßnahmen: Region entwickelt dabei innovative Ansätze (Unternehmen, Kommunen, Arbeitgeberverbände und Kammern) Das Verständnis für eine gemeinsame Region Südwestfalen über fünf Kreisgrenzen hinweg muss reifen. Die Erarbeitung eines Entwicklung eines Zertifi kates „Echt guter Arbeitgeber Südwestfalen“, bei dem die besondere Qualität im Miteinander von Arbeit- gelebten Binnenmarketingkonzepts unterstützt diese Bewusstseinsentwicklung bei Politik und Wirtschaft ebenso wie bei Bürge- gebern und Arbeitnehmern zum Ausdruck kommt. (Unternehmen und Gewerkschaften, Kammern, Südwestfalen Agentur, Wirt- rinnen und Bürgern schaftsförderungen) Koordination aller Maßnahmen zur MINT-Förderung und Weiterentwicklung mit Schwerpunkt auf Mädchen und jungen Frauen DIE VERNETZTE REGIONALE ZUSAMMENARBEIT IST VORBILD ÜBER SÜDWESTFALEN HINAUS. (Kammern, Hochschulen, zdI-Netzwerke, Schulen und Lehrwerkstätten) SIE IST DIE BASIS FÜR DIE KOOPERATION MIT ANDEREN REGIONEN. Entwicklung von Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit, u.a zur Steigerung der Frauenerwerbs- Denkbare Maßnahmen: quote (Wirtschaftsförderungen, Unternehmen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände, Jobcenter, Competentia, Gleichstellungsbe- auftragte, weitere Partner) Auf- und Ausbau strategischer Allianzen und Netzwerke in der Region (Südwestfalen Agentur und de-ren Gesellschafter/Partner, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Gewerkschaften, Kirchen und Wohlfahrtsverbände) UNTERNEHMEN FINDEN IN SÜDWESTFALEN OPTIMALE INFRASTRUKTURELLE STANDORTBEDINGUNGEN VOR. Nutzung vorhandener Veranstaltungen und Aktivitäten zum verstärkten innerregionalen Vernetzen (Südwestfalen Agentur und Denkbare Maßnahmen: deren Gesellschafter/Partner) Gemeinsamer Einsatz für den Ausbau und die Optimierung aller relevanten Verkehrsträger und deren multimodalen Schnittstellen Themen- und projektbezogene Kooperation mit anderen Regionen zum Aufbau von Lernpartnerschaften und zur Stärkung eige- (alle politischen Akteure in Südwestfalen) ner Positionen und Zielsetzungen (Südwestfalen Agentur, Institutionen, Unternehmen, bürgerschaftliche Vereine, Gewerkschaften, Entwicklung intelligenter, auch interkommunaler Lösungen für die Bereitstellung ausreichender Gewerbe- und Industriefl ächen Kirchen und Wohlfahrtsverbänden etc.) von hoher Qualität und am richtigen Standort – insbesondere mit der notwendigen digitalen Infrastruktur (Kommunen und Land) Stärkung der Energie- und Ressourceneffi zienz (Unternehmen, Beratungs-Netzwerke) SÜDWESTFALEN IST SICH SEINER STÄRKEN BEWUSST UND RICHTET SICH SYSTEMATISCH DARAUF AUS. Denkbare Maßnahmen: SÜDWESTFÄLISCHE UNTERNEHMEN, HOCHSCHULEN UND KOMPETENZZENTREN SIND TECHNOLOGIE- Im Regionalmarketing wird die Vision zur Weiterentwicklung Südwestfalens aufgegriffen UND INNOVATIONSTREIBER. (Südwestfalen Agentur) sowie Umsetzung einer Mitmach-Kampagne für die Menschen in Südwestfalen im Rahmen des Regionalmarketings (Südwestfalen INDUSTRIE, HANDWERK UND DIENSTLEISTER VERZAHNEN SICH ENG. Agentur) Denkbare Maßnahmen: Ermittlung der Bedeutung des gesamten Mittelstandes (einschl. großer Mittelständler) in Südwestfalen und Kommunikation über SÜDWESTFALEN HAT SICH AUF PRIORITÄTEN FÜR ZENTRALE INFRASTRUKTUR- UND ENTWICKLUNGSVORHABEN VER-STÄNDIGT UND das Regionalmarketing (Kammern und Verbände, Südwestfalen Agentur) Intensivierung des Transferverbundes in Südwestfalen und Entwicklung neuer Beratungsangebote für technologische Herausfor- VERFOLGT DEREN UMSETZUNG GEMEINSAM UND KONSEQUENT. derungen (z.B. Senior-Ingenieure) (Kammern, Wirtschaftsförderungen, Hochschulen) Denkbare Maßnahmen: Weiterentwicklung von guten Arbeitsbedingungen und Qualifi zierungsmöglichkeiten um Beschäftigungspotenziale auszuschöp- Defi nition eines südwestfälischen Handlungsrahmens und Etablierung von Entscheidungsprozessen in der Region (Kreise, Kommu- fen und Integration voranzubringen. nen, Regionalrat sowie politische Akteure – koordiniert über den Aufsichtsrat der Südwestfalen Agentur) NEUE GESCHÄFTSMODELLE AN DER SCHNITTSTELLE VON PRODUKTION UND SERVICE STÄRKEN DIE INTERNATIONALE POSITION. sowie GRÜNDERGEIST FINDET SPIELRÄUME UND STRUKTUREN. Denkbare Maßnahmen: Ermitteln des Spektrums an unternehmensnahen Dienstleistungen in Südwestfalen: Wo arbeiten kluge Köpfe in der Region bereits zusammen? Intensivierung des Wertschöpfungsverbundes mit produzierenden Unternehmen auf Basis dieser Erkenntnisse (Kam- mern) Moderation und Aufbau einer südwestfälischen Gründerszene (Kammern und Wirtschaftsförderungen) 87 - Südwestfalen REGIONALE 202X

2. Als stärkste Region des industriellen Mittelstands in Deutschland: 3. Als Inbegriff für gutes Leben, Arbeiten und Erholen:

SÜDWESTFALEN IST ETABLIERT ALS REGION VON MITTELSTÄNDLERN UND FAMILIENUNTERNEHMEN, DIE IHRE GESELLSCHAFTLICHE IN UNSEREM LÄNDLICH GEPRÄGTEN RAUM SIND UNSERE STÄDTE UND DÖRFER LEBENDIGE ORTE MIT EINER OFFENEN GESELLSCHAFT. VERANTWORTUNG WAHRNEHMEN. sowie Denkbare Maßnahmen: ALLE GENERATIONEN UND LEBENSFORMEN FINDEN IHRE WERTSCHÄTZUNG UND ANERKENNUNG. Diskurs zu „Corporate Social Responsibility (CSR)“ als Element südwestfälischer Unternehmenskultur (Wirtschaft, Wissenschaft, Denkbare Maßnahmen: Zivilgesellschaft und Politik) Südwestfalen fördert Modelle für eine ausgeprägte Willkommenskultur, mit der die gesellschaftliche Offenheit erlebbar wird (Kommunen, Bürgerschaft, Vereine, Kirchen, Wohlfahrtsverbände) SÜDWESTFALEN STEHT ALS REGION DER GUTEN ARBEIT FÜR EINE BESONDERE QUALITÄT DES MITEINANDERS VON ARBEITGEBERN Lebenswerte Gestaltung des städtischen und dörfl ichen Wohn- und Lebensumfeldes, z.B. durch städtebauliche Maßnahmen und UND ARBEITNEHMERN, VERBÄNDEN, KAMMERN UND GEWERKSCHAFTEN. interkommunale Kooperationen (Kommunen, LEADER-Regionen, Südwestfalen Agentur) sowie Etablierung eines regionalen Baukultur-Prozesses im Sinne einer nachhaltigen, d.h. ganzheitlichen Stadt- und Dorfentwicklung: IN SÜDWESTFALEN SPIELEN MITBESTIMMUNG, TEILHABE UND SOZIALPARTNERSCHAFT EINE HERAUSRAGENDE ROLLE. technisch wie gestalterisch innovatives regionales Bauen (Kommunen, LEADER-Regionen, Südwestfalen Agentur) sowie Erhalt und Anpassung der Infrastrukturen für die Daseinsvorsorge vor dem Hintergrund des demographischen Wandels SÜDWESTFALEN HAT DIE RICHTIGEN ANTWORTEN AUF DEN FACHKRÄFTEBEDARF. In Ergänzung zum klassischen Einfamilienhaus-Wohnen: Ermöglichung alternativer Wohnformen und -trägerschaftenträgerschaf- Denkbare Maßnahmen: ten sowie Wohnen für alle, z.B. Mehrgenerationen-Höfe, Baugruppen in der Kleinstadt, sozialer Wohnungsbau (Kommunen, LEA- Ausbau des Qualifi zierungsangebotes von Dualer und universitärer Ausbildung sowie der Weiterbildung – eng orientiert am Bedarf DER-Regionen, Südwestfalen Agentur etc.) der südwestfälischen Wirtschaft, u.a. durch ein ausbildungsortsnahes Schulangebot (Kammern, Hochschulen, Schulträger) Stärkung der Innenstädte durch nachhaltige Strategien für Start-ups und Multi-Channel-Handel (Kammern, Hochschulen, Kommu- Systematische Integration und Qualifi kation von Zuwanderern für den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft Südwestfalens. Die nen, Einzelhandelsverband und Werbegemeinschaften) Region entwickelt dabei innovative Ansätze (Unternehmen, Kommunen, Arbeitgeberverbände und Kammern) Unterstützung, Vernetzung und Ausbau der vielfältigen südwestfälischen Kulturlandschaft (Sport, Theater, Museen, Musik, Tanz, Entwicklung eines Zertifi kates „Echt guter Arbeitgeber Südwestfalen“, bei dem die besondere Qualität im Miteinander von Arbeit- Kleinkunst, Bildende Kunst, Mitmach-Kultur, Industriekultur, Vereinswesen) gebern und Arbeitnehmern zum Ausdruck kommt. (Unternehmen und Gewerkschaften, Kammern, Südwestfalen Agentur, Wirt- schaftsförderungen) JUNGE MENSCHEN FÜHLEN SICH IN SÜDWESTFALEN WOHL, FINDEN EINEN AUSBILDUNGS- BZW. STUDIENPLATZ ODER KEHREN GERNE Koordination aller Maßnahmen zur MINT-Förderung und Weiterentwicklung mit Schwerpunkt auf Mädchen und jungen Frauen WIEDER ZURÜCK. (Kammern, Hochschulen, zdI-Netzwerke, Schulen und Lehrwerkstätten) Denkbare Maßnahmen: Entwicklung von Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit, u.a zur Steigerung der Frauenerwerbs- Dialog mit den jungen Menschen der Region über ihre Erwartungen und Aufbau eines Netzwerkes, z.B. über die Jugendkonferenz quote (Wirtschaftsförderungen, Unternehmen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände, Jobcenter, Competentia, Gleichstellungsbe- UTOPiA und Dorfkonferenzen (Kommunen, LEADER-Regionen, Südwestfalen Agentur) auftragte, weitere Partner) Jugendlichen muss die Beteiligung leicht gemacht werden, z.B. durch Abbau von Bürokratiehürden; Umsetzung von Ideen und An- regungen; Förderung von Jugendprojekten, damit Zufriedenheit, Motivation, Erfolg und Glaubwürdigkeit Einzug halten UNTERNEHMEN FINDEN IN SÜDWESTFALEN OPTIMALE INFRASTRUKTURELLE STANDORTBEDINGUNGEN VOR. Südwestfalenweit wird ein Netzwerk für Rückkehrer aufgebaut, z.B. über das Modellprojekt „Heimvorteil“ (Südwestfalen Agentur, Denkbare Maßnahmen: Wirtschaftsförderungen) Gemeinsamer Einsatz für den Ausbau und die Optimierung aller relevanten Verkehrsträger und deren multimodalen Schnittstellen (alle politischen Akteure in Südwestfalen) BILDUNGS- UND BETREUUNGSANGEBOTE, GESUNDHEITLICHE UND PFLEGERISCHE VERSORGUNG UND MOBILITÄT SIND BEDARFSGE- Entwicklung intelligenter, auch interkommunaler Lösungen für die Bereitstellung ausreichender Gewerbe- und Industriefl ächen RECHT ENTWICKELT von hoher Qualität und am richtigen Standort – insbesondere mit der notwendigen digitalen Infrastruktur (Kommunen und Land) Stärkung der Energie- und Ressourceneffi zienz (Unternehmen, Beratungs-Netzwerke) BILDUNGSLANDSCHAFT ZUKUNFTSFÄHIG AUSRICHTEN Denkbare Maßnahmen: SÜDWESTFÄLISCHE UNTERNEHMEN, HOCHSCHULEN UND KOMPETENZZENTREN SIND TECHNOLOGIE- Die einzelnen Bildungsnetzwerke werden kreisweit und über die Kreise hinaus – von der Kita über Schule, Lehrbetriebe, außerschu- UND INNOVATIONSTREIBER. lische Bildungseinrichtungen bis hin zu den Hochschulen weiter ausgebaut. In Südwestfalen werden innovative, vernetzte und di- sowie gitale Schul- und Ausbildungslandschaften geschaffen, in denen Bildungsketten über die einzelnen Etappen hinweg funktionieren INDUSTRIE, HANDWERK UND DIENSTLEISTER VERZAHNEN SICH ENG. (Bildungsnetzwerke) Denkbare Maßnahmen: Verständigung über die Weiterentwicklung der Dualen Ausbildung mit Unternehmen, Lehrwerkstätten, Weiterbildungseinrichtun- Ermittlung der Bedeutung des gesamten Mittelstandes (einschl. großer Mittelständler) in Südwestfalen und Kommunikation über gen, Berufsschulen, Hochschulen, Instituten, der Wirtschaft, Kreisen und der Bundesagentur für Arbeit. das Regionalmarketing (Kammern und Verbände, Südwestfalen Agentur) Verständigung über die Weiterentwicklung der Studienangebote an Hochschulen und Instituten (Hochschulen, Institute, Wirt- Intensivierung des Transferverbundes in Südwestfalen und Entwicklung neuer Beratungsangebote für technologische Herausfor- schaft, Kreise, Bundesagentur für Arbeit, Lehrwerkstätten, Weiterbildungseinrichtungen) derungen (z.B. Senior-Ingenieure) (Kammern, Wirtschaftsförderungen, Hochschulen) Weiterentwicklung von guten Arbeitsbedingungen und Qualifi zierungsmöglichkeiten um Beschäftigungspotenziale auszuschöp- fen und Integration voranzubringen.

NEUE GESCHÄFTSMODELLE AN DER SCHNITTSTELLE VON PRODUKTION UND SERVICE STÄRKEN DIE INTERNATIONALE POSITION. sowie GRÜNDERGEIST FINDET SPIELRÄUME UND STRUKTUREN. Denkbare Maßnahmen: Ermitteln des Spektrums an unternehmensnahen Dienstleistungen in Südwestfalen: Wo arbeiten kluge Köpfe in der Region bereits zusammen? Intensivierung des Wertschöpfungsverbundes mit produzierenden Unternehmen auf Basis dieser Erkenntnisse (Kam- mern) Moderation und Aufbau einer südwestfälischen Gründerszene (Kammern und Wirtschaftsförderungen) GESUNDHEITLICHE SOWIE PFLEGERISCHE VERSORGUNG UND GESUNDHEITSINFRASTRUKTUR WEITERENTWICKELN UND SICHER- STELLEN. Denkbare Maßnahmen: Weiterentwicklung der gesundheitlichen, pfl egerischen und sozialen Infrastruktur, z.B. durch Etablierung von medizinischer Aus- bildung und Studium in der Region (Kreise, Kassenärztliche Vereinigung, Universität Siegen, Brancheninitiative Gesundheitswirt- schaft Südwestfalen) Entwicklung von differenzierten Angeboten zur Qualifi zierung in Gesundheits- und Pfl egeberufen (Physician Assistants, Gemein- deschwestern etc.), die eine tragfähige gesundheitliche Versorgungskette ermöglichen (Kassenärztliche Vereinigung, Krankenkas- sen, Krankenhäuser, Gesundheitskonferenzen, Kommunen, Kreise) Südwestfälischer Ansatz zur Anwerbung von ÄrztInnen, z.B. über Stipendien oder Lotsenmodelle und Hochschulwerbung (Kreise, Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen, Südwestfalen Agentur) Auslotung und Schaffung von Spielräumen für neuartige Ansiedlungs- und Praxismodelle für Ärzte ausloten und schaffen (Kasse- närztliche Vereinigung, Krankenhäuser, Gesundheitskonferenzen, Kommunen, Kreise, Gesundheitskonzerne) Weiterentwicklung von digitalen und virtuellen Konzepten der gesundheitlichen und pfl egerischen Ver-sorgung, der Prävention und Gesundheitsförderung, z.B. Telemedizin (Kassenärztliche Vereinigung, Krankenhäuser, Gesundheitskonferenzen, Kommunen, Kreise, Gesundheitskonzerne) Etablierung von Gesundheits- und Pfl egenetzwerken in den Kommunen unter Nutzung der Potentiale von Gesundheits- und Ku- rorten (Kommunen, Kreise, Fachberater)

MOBILITÄT WIRD UMFASSEND WEITERGEDACHT. SIE SICHERT LEBENSQUALITÄT UND WETTBEWERBSFÄHIGKEIT. Denkbare Maßnahmen: Erarbeitung und Umsetzung einer integrierten Mobilitätsstrategie mit ganzheitlichem, multimodalem Blick. E. Diese verbindet 88 - Südwestfalen REGIONALE 202X Aspekte wie Infrastruktur, Mobilitätsketten und -management, Car-und E-Bike-Sharing, Bürgerbusse sowie Mobilitäts- und Ladestationen für E-Mobilität (Zweckverbände, Verkehrs-unternehmen, Kommunen, Initiativen, Unternehmen, Hochschulen) Erarbeitung und Vernetzung von Angeboten auf analoger und digitaler Ebene, z.B. durch Apps (Zweckverbände, Kommunen, Initia- tiven, Unternehmen, Hochschulen)

AUF HERAUSRAGENDE WEISE TRÄGT EINE KULTUR DES BÜRGERSCHAFTLICHEN UND EHRENAMTLICHEN ENGA-GEMENTS DIE REGION SÜDWESTFALEN. Denkbare Maßnahmen: VISION SÜDWESTFALEN 2030Südwestfalen führt einen Diskurs mit Vereinen und Initiativen darüber, wie ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement zeitgemäß weiter entwickelt werden kann. Die Kommunen entwickeln eine Haltung des wertschätzenden und partizipativen Miteinanders, um bürgerschaftliches und ehren- amtliches Engagement zu unterstützen. Einrichtung einer Kommunikationsplattform für ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement, die Antworten gibt: Wer kann mir helfen? Was kann ich tun? (Kommunen, Südwestfalen Agentur, Kreise, LEADER-Regionen, Bezirksregierung, etc.) Schaffung einer vernetzten Unterstützer-Struktur für Projekte aus Bürgerschaft und Ehrenamt (Südwestfalen Agentur, Kreise, LEADER-Regionen, Bezirksregierung, Städte und Kommunen, etc.)

GESUNDHEITLICHE SOWIE PFLEGERISCHE VERSORGUNG UND GESUNDHEITSINFRASTRUKTUR WEITERENTWICKELN UND SICHER- GUTES LEBEN, ARBEITEN UND ERHOLEN VERLANGEN AUCH ENERGIEKLUGHEIT UND AKTIVEN KLIMASCHUTZ. STELLEN. Denkbare Maßnahmen: Denkbare Maßnahmen: Strategien zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung sowie zur Energieeffi zienz werden bei allen Prozessen der Regionalentwick- Weiterentwicklung der gesundheitlichen, pfl egerischen und sozialen Infrastruktur, z.B. durch Etablierung von medizinischer Aus- lung vorangetrieben (Kreise, Kommunen, etc.) bildung und Studium in der Region (Kreise, Kassenärztliche Vereinigung, Universität Siegen, Brancheninitiative Gesundheitswirt- schaft Südwestfalen) DIE BESONDERE VIELFALT VON NATUR- UND KULTURLANDSCHAFTEN PRÄGT DIE LEBENSQUALITÄT IN DIESER REGION. Entwicklung von differenzierten Angeboten zur Qualifi zierung in Gesundheits- und Pfl egeberufen (Physician Assistants, Gemein- Denkbare Maßnahmen: deschwestern etc.), die eine tragfähige gesundheitliche Versorgungskette ermöglichen (Kassenärztliche Vereinigung, Krankenkas- Regionaler Diskussionsprozess zur Förderung des raumordnerischen Prinzips Innen- vor Außenentwicklung, um die Kulturland- sen, Krankenhäuser, Gesundheitskonferenzen, Kommunen, Kreise) schaft zu erhalten, Freiraum zu schonen, Ortskerne zu stärken und landwirtschaftliche Böden zu bewahren (Naturschutzverbände, Südwestfälischer Ansatz zur Anwerbung von ÄrztInnen, z.B. über Stipendien oder Lotsenmodelle und Hochschulwerbung (Kreise, Kommunen, Landwirtschaft) Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen, Südwestfalen Agentur) Dialog über das Spannungsfeld zwischen Biodiversität und Freiraumschonung einerseits und der Entwicklung von Flächen für Auslotung und Schaffung von Spielräumen für neuartige Ansiedlungs- und Praxismodelle für Ärzte ausloten und schaffen (Kasse- Industrie und Gewerbe andererseits (Naturschutzverbände, Regionalrat, Kommunen, Kammern) närztliche Vereinigung, Krankenhäuser, Gesundheitskonferenzen, Kommunen, Kreise, Gesundheitskonzerne) Weiterentwicklung von digitalen und virtuellen Konzepten der gesundheitlichen und pfl egerischen Ver-sorgung, der Prävention DIE SPORT-, KULTUR-, FREIZEIT- UND TOURISMUSANGEBOTE MACHEN SÜDWESTFALEN ZU EINER DER ANZIEHENDSTEN REGIONEN FÜR und Gesundheitsförderung, z.B. Telemedizin (Kassenärztliche Vereinigung, Krankenhäuser, Gesundheitskonferenzen, Kommunen, EINHEIMISCHE UND GÄSTE. Kreise, Gesundheitskonzerne) Denkbare Maßnahmen: Etablierung von Gesundheits- und Pfl egenetzwerken in den Kommunen unter Nutzung der Potentiale von Gesundheits- und Ku- Auf- bzw. Ausbau eines Natur-Erlebnis-Netzwerkes für Südwestfalen durch Kooperation von Tourismus, Naturparks und Natur- rorten (Kommunen, Kreise, Fachberater) schutz (Tourismusverbände und Naturparks, Naturschutz) Weiterentwicklung und Etablierung von regionalen Produkten (Land- und Forstwirtschaft, Handwerk etc.) sowie Aufbau entspre- MOBILITÄT WIRD UMFASSEND WEITERGEDACHT. SIE SICHERT LEBENSQUALITÄT UND WETTBEWERBSFÄHIGKEIT. chender (Vertriebs-)Kooperationen Denkbare Maßnahmen: Sicherung des Standards der geschaffenen Freizeitinfrastruktur Erarbeitung und Umsetzung einer integrierten Mobilitätsstrategie mit ganzheitlichem, multimodalem Blick. E. Diese verbindet Stärkere Verbindung von Wirtschaft und Kultur über unternehmerisches Engagement für Kulturangebote als Element der Marke Aspekte wie Infrastruktur, Mobilitätsketten und -management, Car-und E-Bike-Sharing, Bürgerbusse sowie Mobilitäts- und Südwestfalen; die Industriekultur ist dabei Fundament und Perspektive Südwestfalens (Unternehmen mit Industriekultur und Ladestationen für E-Mobilität (Zweckverbände, Verkehrs-unternehmen, Kommunen, Initiativen, Unternehmen, Hochschulen) Kulturregionen) Erarbeitung und Vernetzung von Angeboten auf analoger und digitaler Ebene, z.B. durch Apps (Zweckverbände, Kommunen, Initia- tiven, Unternehmen, Hochschulen) Kulturangebote vernetzen und transparent machen; Weiterentwicklung der Kulturregionen in Südwestfalen und Stärkung der kulturellen Einrichtungen als Innovationstreiber in der Bildung und als Foren für gesellschaftlichen Austausch und Begegnung AUF HERAUSRAGENDE WEISE TRÄGT EINE KULTUR DES BÜRGERSCHAFTLICHEN UND EHRENAMTLICHEN ENGA-GEMENTS DIE REGION (Kulturregionen, kulturelle Einrichtungen und Veranstal-ter, Unternehmen) SÜDWESTFALEN. Denkbare Maßnahmen: Südwestfalen führt einen Diskurs mit Vereinen und Initiativen darüber, wie ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement zeitgemäß weiter entwickelt werden kann. Die Kommunen entwickeln eine Haltung des wertschätzenden und partizipativen Miteinanders, um bürgerschaftliches und ehren- amtliches Engagement zu unterstützen. Einrichtung einer Kommunikationsplattform für ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement, die Antworten gibt: Wer kann mir helfen? Was kann ich tun? (Kommunen, Südwestfalen Agentur, Kreise, LEADER-Regionen, Bezirksregierung, etc.) Schaffung einer vernetzten Unterstützer-Struktur für Projekte aus Bürgerschaft und Ehrenamt (Südwestfalen Agentur, Kreise, LEADER-Regionen, Bezirksregierung, Städte und Kommunen, etc.)

GUTES LEBEN, ARBEITEN UND ERHOLEN VERLANGEN AUCH ENERGIEKLUGHEIT UND AKTIVEN KLIMASCHUTZ. Denkbare Maßnahmen: Strategien zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung sowie zur Energieeffi zienz werden bei allen Prozessen der Regionalentwick- lung vorangetrieben (Kreise, Kommunen, etc.)

DIE BESONDERE VIELFALT VON NATUR- UND KULTURLANDSCHAFTEN PRÄGT DIE LEBENSQUALITÄT IN DIESER REGION. Denkbare Maßnahmen: Regionaler Diskussionsprozess zur Förderung des raumordnerischen Prinzips Innen- vor Außenentwicklung, um die Kulturland- schaft zu erhalten, Freiraum zu schonen, Ortskerne zu stärken und landwirtschaftliche Böden zu bewahren (Naturschutzverbände, Kommunen, Landwirtschaft) Dialog über das Spannungsfeld zwischen Biodiversität und Freiraumschonung einerseits und der Entwicklung von Flächen für Industrie und Gewerbe andererseits (Naturschutzverbände, Regionalrat, Kommunen, Kammern)

1 Strukturförderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen 2 gemessen u.a. am Anteil der sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe 3 gemessen an den Übernachtungszahlen (IT.NRW) 89 - Südwestfalen REGIONALE 202X 90 - Südwestfalen REGIONALE 202X

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Herausgeber: Druck: www.becker-druck.de, Südwestfalen Agentur GmbH 59821 Arnsberg Martinstraße 15 57462 Olpe Bildquellen www.suedwestfalen-agentur.com Fotos: Michael Bahr (S. 1, 2, 6, 7, 10, 36, 38, 40, 44, 46, 48, 52, 54, 56, 58, 61, 69, 75, 80), Hans Blossey (S. 2), Tanja Evers (S. 18), Deutschland – Land der Redaktion: Ideen (Seite 25, 39), Pressfoto/Freepik (S. 59), Südwestfalen Agentur (S. 5, 8, 9, 18, 22, 28, 29, Südwestfalen Agentur GmbH, Olpe 31, 35, 43, 51, 63, 64, 67, 71, 81,82), Mario Polzer Dr. Stephanie Arens (S. 77). Fotos zu den Zitaten wurden - sofern Dr. Margrit Prohaska-Hoch nicht anders angegeben - eingereicht durch die Hubertus Winterberg Zitatgeber. Stein+Schultz - Stadt-, Regional- und Freiraumplaner Prof. Dr.-Ing. Ursula Stein Stand Dezember 2016 Dr.-Ing. Henrik Schultz

Konzeption, Gestaltung und Bearbeitung:

fischerAppelt relations GmbH Im Zollhafen 24 59678 Köln „DIE ZUKUNFT GEHÖRT DENEN, DIE DIE MÖGLICHKEITEN ER- KENNEN, BEVOR SIE OFFENSICHT- LICH WERDEN.“ OSCAR WILDE