NEUER GEIST 3/09 · 43. Jahrgang · Nr. 86 · ISSN 1866-8593

Ordensinformation der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf

Der Botschaft Jesu ein Gesicht verleihen 2 | Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser unserer Ordenszeitschrift „Neuer Geist“,

ich freue mich, Ihnen wieder eine neue Ausgabe Leineweber in seiner Betrachtung – „sind wir unserer Zeitschrift präsentieren zu dürfen, wel- alle dazu berufen, der frohen Botschaft unser che diesmal unter dem Thema „Der Botschaft ganz eigenes Gesicht zu verleihen, indem wir Jesu ein Gesicht verleihen“ steht. Ausgehend uns in den Dienst am Nächsten stellen. Men- von dem Leitartikel über die neue Peter-Fried- schen sind so selber zu Trägern der Botschaft hofen-Ikone berichten wir über unterschiedli- Gottes geworden und haben die Welt verändert che Ereignisse, durch welche der Botschaft Jesu – bis heute. Menschen haben die Botschaft Jesu in unserer Zeit ein Gesicht verliehen wurde aufgenommen und ihr ein Gesicht, ihr Gesicht oder wird: So berichten wir über den Besuch verliehen.“ der kongolesischen Gruppe Bana Ngayime in Vielleicht können diese Worte und die , welche als Botschafter aus dem Herzen einzelnen Berichte ein Ansporn sein darüber Afrikas in Deutschland unterwegs war. Weiter nachzudenken, wie Sie, wie wir in unserem je informieren wir Sie über die anstehende Selig- eigenen Umfeld der Botschaft Jesu ein Gesicht, sprechung des Barmherzigen Bruders Frater nämlich unser Gesicht verleihen können… Eustachius Kugler, welcher der Botschaft Jesu Und nun viel Freude beim Anschauen und am Anfang des 20. Jahrhunderts ein Gesicht Lesen wünscht Ihnen verliehen hat und wir weisen Sie auf das Ju- biläumsjahr 2010 hin, in dem wir unter dem Ihr Leitwort „Wie im Himmel so auf Erden“ den 160. Gründungstag der Kongregation, den 150. Todestag Peter Friedhofens und den 25. Jahres- tag der Seligsprechung Peter Friedhofens feiern Bruder Benedikt Molitor werden. Denn „so wie er“ – schreibt Markus Chefredakteur

Aus dem Inhalt

Der Botschaft Jesu ein Gesicht verleihen ...... 3 „Ein Ort des Vertrauens und der Zuwendung“ ...... 5 Begegnungen in Südostasien ...... 6 Gute Entwicklung in Maringá ...... 8 „Kinder brauchen ihren Platz in unserer Mitte“ ...... 9 „Traumreise“ nach Trier ...... 10 „Ein kraftvoller Zeuge Christi“ ...... 12 „Wie im Himmel so auf Erden“ – Jubiläumsjahr 2010 ...... 14 Die Kinder des Liedersammlers ...... 16 Buchtipp: Kleines ABC des Zweiten Vatikanischen Konzils ...... 17 Totengedenken ...... 18 Von Angesicht zu Angesicht ...... 19

Impressum Herausgeber und Verlag: In Deutschland: Generalat Barmherzige Brüder e.V., Generalat der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf, Postfach 2506, D-54215 Trier, Sparkasse Trier Kto. 100 3821 Nordallee 1, 54292 Trier; Postfach 2506, 54215 Trier (BLZ 585 501 30) ISSN 1866-8593 In der Schweiz: Neuer Geist – Ordensinformation der Redaktion: Br. Benedikt Molitor (V.i.S.d.P) Kongregation der Krankenbrüder, Steinhof, 6005 Luzern, PostFinance Nr. 60-238 71-0 Layout, Satz und Gestaltung: Christoph de Haar, Mathias Klüver – PR-Beratung Essen In Luxemburg: Barmherzige Brüder, 20 rue J.P. Brasseur, L-1258 Luxembourg, Cheques Posteaux P&T – IBAN Lu48 Fotos: Fotoarchiv der Barmherzigen Brüder, 1111 0102 9513 0000 Margarete Singer, Heinz Bigler, Martin Fuchs, Br. Nicetius, BBT e. V. und KNA-Bild, Bonn, Br. Benedikt [email protected] Druck: Rautenberg Media & Print KG, Troisdorf Leitgedanke | 3

Der Botschaft Jesu ein Gesicht verleihen

Die Peter-Friedhofen-Ikone von Sr. Antje Eichhorn OSB

n Auftrag gegeben und mitkonzipiert wur- terialien entsprechen den alten Vorgaben: Holz, de die Ikone von Markus Leineweber zum Stoff, Haut- oder Knochenleim, Kreide, Gold, I 110-jährigen Jubiläum des Brüderhau- Farbpigmente, Eigelb, Leinöl oder Harzfirnis. ses St. Josef – Katholisches Klinikum Koblenz Das Bild entsteht in einem langsamen Pro- sowie zum Jubiläumsjahr der Barmherzigen zess aus aufeinander folgenden Phasen und Brüder von Maria-Hilf im Jahr 2010. Gemalt Schichten, denen bestimmte Meditationsthe- wurde sie von Sr. Antje Eichhorn aus der Be- men zugeordnet sind: nediktinerinnenabtei St. Scholastika auf Burg 1 Kreidegrund Dinklage; gesegnet wurde sie am 23. Juni 2009 Leben braucht ein Fundament durch Weihbischof Jörg Peters. Die 2 Vergoldung Ikone befindet sich in der Brüderhauskirche, Die Herrlichkeit Gottes Kardinal-Krementz-Str. 1-5 in Koblenz. 3 dunkle Farben Wer zum Licht gelangen will, darf dem Entstehung Dunkel nicht ausweichen Eine Ikone (griech.: „eikon“, dt.: „Bild, Abbild“) 4 Licht und Aufhellungen ist in ihrem Ursprung ein gemaltes Kultbild der Der Weg des Menschen ist ein Weg vom orthodoxen Kirche. Die Maler – meist Mönche Dunkel zum Licht – malen im Auftrag der Kirche und gemäß vor- 5 Gesichter gegebener Regeln, die handwerklich-künstleri- Gott und die Heiligen sind lebendige Per- sches Tun und Gebet verbinden. sonen Ikonen sind Verkündigung des Glaubens 6 Beschriftung Ikonen sind Verkün- und Einladung zum betrachtenden Gebet. Sie Der Segen des Malers für sein Bild. digung des Glaubens sind Ausdruck der verborgenen Gegenwart und Einladung zum Gottes in allen Dingen: Bild, Gebet und Glaube Zum Malen einer Ikone, die für andere be- betrachtenden Gebet. der Kirche bilden eine Einheit. Das Gebet des stimmt ist, gehört das fürbittende Gebet für Einzelnen vor der Ikone ist Teil des Glaubens- ihre künftigen Besitzer und die Menschen in lebens der Gesamtkirche. ihrer Umgebung. Wer diese Ikone betrachtet, Die Ikonen aus der Benediktinerinnenabtei darf sich in diesem Sinne mit der Gemeinschaft auf Burg Dinklage entstehen nach den Regeln der Schwestern in Dinklage verbunden wissen. der orthodoxen Tradition. Die verwendeten Ma- Sr. Antje Eichhorn OSB 4 | Leitgedanke

Beschreibung

as Portrait auf der Ikone entstand für den Orden der Barmherzigen Brüder. Die nach einem Gemälde von C. F. Hei- Statuten des Ordens der Barmherzigen Brü- D sing (1860). Das Gnadenbild der Got- der vom Hl. Johannes von Gott wurden neben tesmutter mit Kind sowie die Heiligen auf dem der Augustinusregel für Peter Friedhofen zur Rand waren dem Seligen wichtige Vorbilder Grundlage seines Ordenslebens. Ausdrücklich und Begleiter auf seinem Lebensweg und bei beruft sich Peter Friedhofen in seiner Profess der Entwicklung seiner Spiritualität: auf das geistige Vermächtnis beider Heiligen.

Der Heilige Aloisius von Gonzaga Der Heilige Josef (1568 bis 1591) Aufgrund seiner vielfältigen „Patronatsfunkti- Jesuit, Patron der Jugend und der Keuschheit on“, als Patron der Handwerker, Bruderschaf- Schon während seiner Zeit als Kaminfeger grün- ten, der Jugend und der Keuschheit, als Patron dete Peter Friedhofen mit ihm im christlichen der Sterbenden und als Patron für einen gu- Glauben gleich gesinnten jungen Männern eine ten Tod, entwickelte sich der Heilige Josef in Gesellschaft, die er unter das Patronat des Hei- der Tradition der Barmherzigen Brüder von ligen Aloisius stellte, der ihm in der Hinwen- Maria-Hilf zu einer prägenden Person. Viele dung zu den Kranken zum Vorbild wurde. Peter Einrichtungen der Brüder wurden unter den Friedhofen arbeitete für diese Gemeinschaften Schutz seines Patronats gestellt und nach ihm die sogenannte Aloisiusregel aus, die 1848 durch benannt. Bischof Arnoldi als solche bestätigt wurde. Die Heilige Gottesmutter „Maria-Hilf“ Der Heilige Augustinus (354 bis 430) Die Beziehung zur Gottesmutter Maria war „Kirchenvater“, Bischof für Peter Friedhofen von Kindesbeinen an prä- Als Bischof von Hippo schuf Augustinus eine gend. Sein ganzes Leben und Werk hat er unter Regel, die bis heute von vielen Ordensgemein- den Schutz der Gottesmutter Maria gestellt, schaften in einer überarbeiteten Fassung als und ihr hat er versprochen, ihr ein Haus zu „Augustinusregel“ übernommen wird. So auch bauen, ihre Ehre zu mehren und seine Gemein- im Jahre 1850 von den Barmherzigen Brüdern schaft „Brüder von Maria-Hilf“ zu nennen. Das von Maria-Hilf. Gnadenbild Maria-Hilf in einem Kapellchen in Koblenz-Lützel wurde für Peter Friedhofen Der Heilige Johannes von Gott (1495 immer wieder zu einem Ort der Zuflucht und bis 1550) Stärkung. Markus Leineweber Ordensgründer, Patron der Krankenpflege und der Krankenhäuser Mit der Gründung eines ersten Spitals legte der Heilige Johannes von Gott die Keimzelle Konvente | 5

„Ein Ort des Vertrauens und der Zuwendung“ Katholisches Klinikum Koblenz feiert Pontifikalamt mit Weihbischof Peters zum 110-jährigen Bestehen des Brüderhauses St. Josef

it einem feierlichen Pontifikalamt unserer Welt, indem er die Menschen an Chris- mit dem Trierer Weihbischof Jörg tus herangeführt hat – genau, wie auch eine Iko- M Michael Peters feierte das Katho- ne die Menschen Christus näher bringen will“, lische Klinikum Koblenz am 23. Juni, dem verdeutlichte der Weihbischof die Verbindung Gedenktag des Ordensgründers Peter Fried- zwischen dem christlichen Auftrag Peter Fried- hofen, das 110-jährige Jubiläum des Koblenzer hofens und der Ikone. Für Markus Leineweber, Brüderkrankenhauses St. Josef. Im Rahmen einer der beiden Hausoberen des Katholischen des Gottesdienstes segnete Weihbischof Peters Klinikums, war das Jubiläum in diesem und das eine neu geschaffene Ikone, die den Ordens- im nächsten Jahr stattfindende 25-jährige Jubilä- Im Rahmen des gründer in der Gemeinschaft wichtiger Vor- um der Seligsprechung Peter Friedhofens der ge- Gottesdienstes segnete bilder und Begleiter auf seinem Lebensweg eignete Anlass, dieses geistliche Kunstwerk in der Weihbischof Peters eine zeigt. „Die Ikone will uns Peter Friedhofen Benediktinerinnenabtei St. Scholastika auf Burg neu geschaffene Ikone, und sein Werk näher bringen“ erläuterte der Dinklage in Auftrag zu geben. „Die Ikone soll ein die den Ordensgründer Weihbischof in seiner Ansprache und erinner- Stück unseres Ordensgründers Peter Friedhofen in der Gemeinschaft te an die Seligsprechung Peter Friedhofens als gegenwärtig machen und ein Ort des Vertrauens wichtiger Vorbilder und Begleiter auf seinem „Apostel heilender Barmherzigkeit“ vor 24 Jah- und der Hinwendung für Patienten und Besucher Lebensweg zeigt. ren in Rom. Er dankte „für das kostbare Erbe sein“, so Leineweber. Musikalisch gestaltet wurde Peter Friedhofens, Christus in seinem Nächsten der Gottesdienst von den Trierer Sängerknaben, zu begegnen“, das bis heute in dem Orden der die im Jahr 1962 von Bruder Basilius gegründet Barmherzigen Brüder weiterlebt. „Peter Fried- wurden und heute unter der Leitung von Stefan hofen tat einen unbezahlbar wichtigen Dienst in Frenster stehen. Lena Rusche 6 | Konvente

Begegnungen in Südostasien

Das „Hospital (v.l.) Bruder Wolfgang, Bruder Peter, Rainer „The ground Fatimah“ in Ipoh Althoff, Fa. Siemens Malaysia und Dr. Lim, breaking“ Geschäftsführer des Krankenhauses

om 20. Juli bis zum 3. August 2009 be- nützlichen Dingen für das Krankenhaus per suchte ich die Mitbrüder in Ipoh/Ma- Container auf den Weg gebracht. V laysia und Singapur. Es waren angeneh- Am nächsten Tag besuchten wir Brüder me Tage der Begegnung und des Wiedersehens. dann gemeinsam unsere Krankenpflegeschule, In Ipoh standen neben der Begegnung mit die seit einiger Zeit im ehemaligen Wohnhaus Ipoh ist mit rund den beiden Mitbrüdern Patrick und Wolfgang der Brüder in einem anderen Stadtteil von Ipoh 650.000 Einwohnern einige Termine in unserem dortigen Kranken- untergebracht ist. Mittlerweile hat die Kranken- eine der größten haus auf dem Programm. So galt es mit dem pflegeschule die volle Anerkennung erhalten Städte Malaysias. offiziellen Spatenstich den Baubeginn des und es bereiten sich derzeit 96 Schülerinnen auf Neubaus für die Strahlentherapie und das on- ihr Examen vor. Auch hier ist ein Erweiterungs- kologische Zentrum am „Hospital Fatimah“ bau geplant, da die bisherigen Räumlichkeiten einzuläuten. Diese Einrichtungen waren schon nicht genügend Platz bieten. Uns Brüdern wie längere Zeit in der Planung und werden nach auch den Verantwortlichen des Krankenhauses Fertigstellung das Spektrum des modernen ist es ein großes Anliegen, den jungen Frauen Krankenhauses sinnvoll ergänzen. eine gute berufliche Perspektive zu eröffnen. Im Anschluss an die Zeremonie konnten Die Schülerinnen mit ihren Lehrerinnen wir vor dem Krankenhaus eine neue Statue und Lehrern haben uns feierlich empfangen „Unserer lieben Frau von Fatimah“ – der Na- und ihre Schule vorgestellt. Die neue Schulflag- menspatronin des Krankenhauses – einseg- ge wurde feierlich gehisst und eine Gedenktafel nen. Bruder Wolfgang, der erst seit kurzer Zeit enthüllt. Viele Schülerinnen waren in den lan- wieder in Malaysia ist, hat die in Portugal ge- desüblichen Trachten gekleidet und boten so fertigte Figur, besorgt und mit vielen anderen ein buntes Bild.

Das „ Theresa’s Home“ Konvente | 7

Die Brüder mit Mitgliedern des „Board of Br. Peter und Br. Wolfgang mit Directors“, der Geschäftsführung und der Krankenpflegeschülerinnen Fa. Siemens

Dankbar für die Leistungen unserer Brüder, der Eine große Kirche bildet den Mittelpunkt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kranken- Anlage, die für die beengten räumlichen Ver- hauses sowie vieler hilfreicher Mitchristen reiste hältnisse des Stadtstaates Singapur sehr groß- ich dann am 27. Juli nach einem Mittagessen zügig gestaltet ist. Jeden Morgen um 7.30 Uhr mit dem deutschen Botschafter in Malaysia, Dr. findet hier unter der Teilnahme zahlreicher Günter Gruber, zu den Mitbrüdern Bewohnerinnen und Bewohner die Eucharis- und Thomas nach Singapur. tiefeier, die zum ganz normalen Tagesablauf in Die beiden Mitbrüder leben und arbeiten der Einrichtung gehört, statt. in dem Altenheim „Saint Theresa’s Home“ der Besonders beeindruckt hat mich die Stadt „catholic welfare“, der Caritas der Diözese Sin- Singapur selbst. Eine hochentwickelte und sich gapur. In einer schönen Umgebung verbringen ständig verändernde Stadt mit moderner Archi- Singapur: Insel- und dort über hundert Bewohnerinnen und Be- tektur, unzähligen Einkaufsmöglichkeiten und Stadtstaat mit 4,8 wohner ihren Lebensabend. Die Einrichtung baulichen Höchstleistungen. Das Miteinander Mio. Einwohnern auf 2 erhält so viele Lebensmittelspenden, dass fast von Religionen und Kulturen wird hier vorbild- knapp 700 km . der gesamte Bedarf hierüber gedeckt werden lich gelebt und – sicherlich auch aufgrund vieler kann. Hinzu kommen weitere Spenden zur Vorschriften und Regelungen – ist diese Stadt Aufrechterhaltung des Betriebs. Ebenfalls sind sehr sauber, sicher und geordnet. viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mit- Nach den Tagen in Singapur reiste ich dann arbeiter in den täglichen Ablauf integriert. Von am 3. August wieder zurück nach Europa – reich solch großer personeller und materieller Unter- beschenkt mit vielen schönen Eindrücken und stützung können wir in unseren europäischen Erlebnissen, vor allem auch durch die Begeg- Altenheimen nur träumen. nungen mit den Mitbrüdern. Bruder Peter

Br. Ambrose und Br. Thomas Das Wahrzeichen von Singapur: der Löwe mit Fischschwanz, genannt Merlion 8 | Konvente

Gute Entwicklung in Maringá

Auch die dringend erforderliche Sanierung der Küche konnte begonnen werden und wird in den nächsten Wochen abgeschlossen sein. Auf dem Plan stehen dann noch der Neubau der Kindertagesstätte, die nötige Sanierung der Neugeborenen-Intensivstation und der Bau eines Hauses für arme Patienten, die dort vor und nach dem in der Regel sehr kurzen stati- onären Aufenthalt mit ihren Angehörigen ver- sorgt werden können. Es ist erstaunlich, wie es den Mitbrüdern und den Verantwortlichen in der Kranken- hausleitung gelingt, mit den für unsere Ver- hältnisse doch eher bescheidenen Mitteln das Krankenhaus gut weiter zu entwickeln und so- mit gerade auch die Behandlung der ärmeren Bevölkerung sicher zu stellen. Die „Santa Casa de Maringá“ Neben dem „Gegenbesuch“ im Kranken- haus standen natürlich der Besuch und die m Juni 2009 besuchten die Führungsverant- Begegnung mit den brasilianischen Mitbrü- wortlichen der „Santa Casa de Maringá“ – dern ganz oben auf dem Programm. Im Aus- I des Krankenhauses der Brüder in Brasilien bildungskonvent werden derzeit der Novize – zusammen mit Irmão Rafael, dem Präsidenten Irmão Lucas und die Postulanten Wanderley des Direktoriums, die Einrichtungen der Brüder und Junior von Irmão Rafael und Irmão Ma- in Deutschland. Dabei wurde deutlich, dass im thias auf das Ordensleben vorbereitet. Letzterer gegenseitigen Austausch und im voneinander hält auch im Rahmen der Berufungspastoral und miteinander Lernen große Chancen liegen. mit vielen jungen Männern aus ganz Brasilien So machten sich Bruder Alfons Maria und ich Kontakt. Leider ist auch in Brasilien erlebbar, im August 2009 zu einem Gegenbesuch auf. dass die Zahl der Berufungen eher abnimmt. In Brasilien nun konnten wir staunend er- Weitere fünf Mitbrüder – darunter Irmão leben, wie sich die „Santa Casa“ in den vergan- Tiago und Irmão João Maria, die in Trier ihr In Brasilien nun genen Monaten erheblich weiterentwickelt hat. Noviziat gemacht haben – leben im dortigen konnten wir staunend Die neue große Intensivstation mit 24 Betten ist Brüderkonvent. Das Haus der Brüder in Bra- erleben, wie sich die mittlerweile in Betrieb und gut angenommen. silien liegt nicht direkt beim Krankenhaus und „Santa Casa“ in den Die neue Station St. Augustinus steht kurz vor hat schon durch seine Bauweise eine sehr klös- vergangenen Monaten der Fertigstellung und ermöglicht es dann, mehr terliche Atmosphäre. In der schönen Kapelle erheblich weiter- Privatpatienten zu behandeln. Die deutlich hö- finden fast wöchentlich Hochzeiten statt. entwickelt hat. heren Erlöse dieses Bereichs sind notwendig, da- Das Zusammenleben mit den Mitbrüdern mit die Behandlungskosten der vor allem armen dort war wieder einmal sehr schön und berei- Patienten der staatlichen Krankenkasse subven- chernd und es ist gut zu erleben, wie viel dort tioniert werden können, denn die Erstattungen mit Hilfe der Unterstützung aus Deutschland, in diesem Bereich reichen bei Weitem nicht aus, der Schweiz, aus Rom und Luxemburg geleistet die notwendigen Kosten zu decken. werden kann. Bruder Peter

Der Ausbildungskonvent in (v.l.) Postulant Junior, Bruder Das Kloster der Brüder in Maringá mit seiner im- Maringá: (v.l.) Bruder Lucas, João Maria, Bruder Orlando Maringá posanten Kathedrale Novize, Postulant Junior, Bru- und Bruder Mathias der Rafael, Postulant Wander- lei und Bruder Mathias Erfahrungen & Erlebnisse | 9

„Kinder brauchen ihren Platz in unserer Mitte“ Kindergesundheitstag am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Montabaur mit vielen Informationen für die Gesundheit

Buntes Treiben im Stand der Brüder. Benni in Aktion. Die Kinder erwartete ein abwechslungsrei- ches Programm.

ereits zum sechsten Mal luden die Mit- Den Auftakt der Informationsstraße machte arbeiter Groß und Klein rund um das ein Stand der Barmherzigen Brüder von Ma- B Krankenhaus ein. An vielen Ständen ria-Hilf, der regen Zulauf hatte. Danach reih- konnten sich die kleinen und großen Besucher ten sich die einzelnen Abteilungen des Kran- informieren. kenhauses und die Kooperationspartner ein Nach einem Gottesdienst, der witterungs- – es gab viele interessante Attraktionen und In- bedingt in der Brüderkirche zelebriert wurde, formationen rund um das Thema Gesundheit, begrüßte der Hausobere Hans-Jürgen Koller wie beispielsweise im unfallchirurgischen Zelt, die zahlreichen Besucher. Ulla Schmidt (Mit- wo man sich probeweise einen Gips anlegen glied des rheinland-pfälzischen Landtags), lassen konnte. Aber auch das Nahrungsmittel- die für diesen Tag die Schirmherrschaft über- Memory wurde von den Kindern gerne gespielt nommen hatte, betonte die Bedeutung des und als Belohnung auch prompt verzehrt. Krankenhauses für die Sicherung der ländli- Ein buntes Unterhaltungsprogramm aus Das Krankenhaus der chen Versorgung und die Gesundheitspräven- Puppentheater, Kletterturm, Kinderschmin- Barmherzigen Brüder tion für die Kinder. Im Anschluss eröffnete ken, Tanzaufführungen und musikalischer Be- Montabaur ist ein Bruder Alfons Maria Michels, Geschäftsfüh- gleitung rundeten diesen Tag ab. Marese Lohr modern ausgestattetes render Vorstand des Barmherzige Brüder Trier Akutkrankenhaus der e.V., den Tag mit den Worten: „Kinder brau- Grundversorgung mit chen ihren Platz in unserer Mitte“. 171 Betten. 10 | Erfahrungen & Erlebnisse

„Traumreise“ nach Trier

Der Freundeskreis der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf in der Schweiz besucht Deutschlands älteste Stadt und das Mutterhaus der Kongregation

utgelaunt und frohen Mutes startete man übrigens einen herrlichen Ausblick auf den der Freundeskreis der Barmherzigen Rhein und die Vogesen genießen. Hier kam in GBrüder von Maria-Hilf und einige der Tat auch das Auge des Naturliebhabers auf pensionierte Mitarbeitende aus Oberwil sowie seine Kosten. Anschließend begaben wir uns ins Mitarbeiter des Steinhofs mit insgesamt 51 Per- nahegelegene Hotel Münster, wo ein reichhalti- sonen am Freitagmorgen, 12. Juni 2009, in die ges Buffet auf die Reisegruppe wartete. von Bruder Robert mustergültig organisierte Am Nachmittag ging es dann weiter über Traumreise nach Trier. Der moderne HUBER- Straßburg nach Rilchingen. Nachdem uns der Car mit dem zuverlässigen Chauffeur Beat Hausobere des Wohn- und Pflegeheims, Alf- Marti sowie das schöne Wetter trugen ebenfalls red Klopries, zunächst mit Kaffee und Kuchen zum guten Gelingen bei. empfangen hatte, stellte er uns die ganze Ein- Nach einem ersten Kaffeehalt in Pratteln richtung der Barmherzigen Brüder inklusive ging die Reise weiter nach Breisach. Aufgrund der Parkanlagen und dem alten Kurhaus vor. einer verpassten Autobahnausfahrt kamen wir Um 20 Uhr erreichten wir Trier, die älteste Stadt ungewollt in den Genuss einer Busfahrt durch Deutschlands. Wir wurden dort im Klostergar- eine ländliche Gegend mit schmucken Dörfern, ten vom Generaloberen Bruder Peter und dem wo Blumen, Sträucher und Bäume in schönster Superior Bruder herzlich empfangen Blüte standen. Um 11 Uhr hatten wir Gelegen- und verköstigt. heit, an einer interessanten Führung durch das Am Samstagmorgen spazierten wir nach St. Stephansmünster auf dem Breisacher Müns- dem Frühstück gemütlich zum Touristenbüro, terberg teilzunehmen. Vom Münsterberg kann wo uns zwei Reiseführer die Sehenswürdigkei- Erfahrungen & Erlebnisse | 11

ten der Bischofsstadt Trier präsentierten: Karl Als letzten Höhepunkt genossen wir dann Marx-Haus, Porta Nigra, Dreikönigenhaus, den bunten Abend im Gasthof „Zummethof“ Hauptmarkt mit St. Gangolfskirche, Steipe hoch über Trittenheim. Nach dem Nachtessen und Marktbrunnen, Domfreihof, die Basilika leiteten verschiedene Darbietungen zum gemüt- sowie Kurfürstliches Palais mit angrenzen- lichen Teil über. Hier offenbarten Bruder Robert der Parkanlage. Nach dem Mittagessen wurde und Loni Egli ganz besondere Unterhaltungs-

uns noch eine Führung durch den berühmten talente. Mit fröhlichen Liedern – begleitet mit Dom St. Peter geboten. Am Abend spazier- der Handorgel von Luise Betschart – ging diese te dann die ganze Reisegesellschaft gemütlich schöne Veranstaltung gegen 23 Uhr zu Ende. die Moselufer-Promenade entlang, wo uns an Leider mussten wir am Montag frühmor- der Anlegestelle Zurlauben bereits ein Schiff gens um 8.00 Uhr von der gastfreundlichen zu einer unvergesslichen Schiffsfahrt auf der Stadt Trier Abschied nehmen. Unterwegs profi- Mosel erwartete. An diesem einmalig schönen tierten wir dann noch von einer Führung durch Sommerabend ließen wir uns das Nachtessen den Kaiserdom in Speyer. Dieses Gotteshaus gilt auf dem Schiff – begleitet von einem spritzigen als die größte erhaltene romanische Kathedrale, Wein aus der Region – herrlich munden. die auf eine fast 1000-jährige Tradition zurück- Als „Highlight“ unserer Trier-Reise kann blicken kann. Über Karlsruhe, Baden-Baden sicher der Gottesdienst mit den Trierer Sänger- und Freiburg erreichten wir um 17 Uhr wieder knaben am Sonntagmorgen bezeichnet wer- heimatlichen Boden und pünktlich – wie vorge- den. Am Nachmittag folgte dann die Busfahrt sehen – gegen 19 Uhr wieder unseren Ausgangs- in die nähere Umgebung von Trier (Petrisberg, punkt Luzern-Eichhof und etwas später Zug. vorbei an den Kaiserthermen, dem Amphithe- Ich möchte es zum Schluss nicht unterlas- ater und der Universität) mit einer Kaffeepause sen, der Brüdergemeinschaft für diese tolle, im „Weißhaus“ hoch über Trier. Um 16 Uhr er- unvergessliche Reise im Namen sämtlicher Teil- wartete uns dann Bruder Thomas zur Besichti- nehmer unseren besten Dank auszusprechen. gung der Benediktiner-Abtei St. Matthias und Bravo! Ein dankbarer Teilnehmer der Wallfahrtskirche. Hermann Raetzo, Hochdorf 12 | Ordensleben

„Ein kraftvoller Zeuge Christi“ Seligsprechung des Barmherzigen Bruders Eustachius Kugler (1867 bis 1946)

Frater Eustachius Kugler über das Gebet:

„Das Gebet ist das Atemholen der Seele. Betrachte und atme tief!“ (1939)

„Das Vaterunser ist die Krone aller Gebete, da es von Christus selbst gelehrt wurde. – Bete es immer langsam und andächtig! – Es ist besser, wenig, aber gut zu beten, als viel herunterzuleiern, ohne nachzudenken.“ (1945)

Gott, du bist ein Freund der Menschen. Frater Eustachius Kugler hast du gerufen, in besonderer Weise zu glauben, zu hoffen und zu lieben. Sein Leben soll uns Vorbild sein, dass auch wir uns ganz dir hingeben können, dass unser Glaube wachse von Tag zu Tag, unsere Hoffnung ein tragfähiges Fundament sei für unsere Aufgaben in der Welt. Da du ein Gott der Liebe bist, dürfen wir täglich deine Liebe empfangen und sie durch den Dienst am Menschen sichtbar und erfahrbar machen. Wir vertrauen auf die Fürbitte des Dieners Gottes, Frater Eustachius Kugler, und bitten dich: Lass ihn für uns Weggefährte und Helfer sein. Darum bitten wir dich, durch Christus, unseren Herrn. Amen. Ordensleben | 13

enn am 4. Oktober 2009 in Regens- kümmerte sich weiterhin um die Menschen in burg Frater Eustachius Kugler vom den Krankenzimmern. Er setzte neue Maßstäbe W Hospitalorden des hl. Johannes von im Umgang mit den Patienten. Ganz selbstlos Gott selig gesprochen wird, dann ist es sicher- und menschlich lebte er seine Berufung zum lich eine von vielen Seligsprechungen, die die Barmherzigen Bruder – eben bis an das Bett des Katholische Kirche in diesem Jahr vornimmt. einzelnen Menschen: „Gibt es etwas Schöneres Aber in welch außergewöhnlicher Weise dieser und Glücklicheres auf Erden, als den armen einfache Mann Gottes als Barmherziger Bruder Menschen und den armen Kranken zu dienen gewirkt hat, lohnt der näheren Betrachtung. und zu wissen, dass wir alles, was wir ihnen Josef Kugler, geboren 1867 als Sohn eines tun, unserem lieben Heiland selber tun?“ Bauern und Dorfschmieds im oberpfälzischen Während der Zeit des Nationalsozialismus Neuhaus, machte nach seiner Volksschulzeit mussten die Brüder zahlreiche Demütigungen eine Lehre zum Bauschlosser in München. seitens der Machthaber hinnehmen. Doch Eu- Bald darauf kam das erste einschneidende stachius Kugler blieb diplomatisch und konnte Ereignis seines Lebens: Er stürzte während der die Unabhängigkeit der Ordensgemeinschaft Arbeit von einem Baugerüst und zog sich eine in Deutschland aufrecht erhalten. 1942 schrieb Beinverletzung zu, an der er sein ganzes Leben er: „Bemühen wir uns also, wahrhaft gute lang litt. Er blieb längere Zeit berufsunfähig Barmherzige Brüder zu sein; denn vor allem in und musste zu seiner Familie nach Reichen- diesen so harten Zeiten müssen wir alles, was bach zurückkehren. möglich ist, tun, um uns zu heiligen und ein Dort richteten die Barmherzigen Brüder gutes Beispiel zu geben.“ vom heiligen Johannes von Gott gerade eine 1946 starb Frater Eustachius Kugler 79-jäh- „Pflegeanstalt für Geisteskranke und Epilepti- rig an Magenkrebs, nach einem entbehrungs- ker“ ein und Josef Kugler kam in Kontakt mit reichen, aber erfüllten Leben. der Gemeinschaft, während er auf dem Gelän- Schon bald nach seinem Tod begannen die de als Schmiedgehilfe arbeitete. Menschen diesen Mann Gottes zu verehren, Der Subprior des dortigen Konventes küm- ihn als Vorbild im Glauben zu betrachten. Da- merte sich um seine Verletzung und konnte ihm her ist es nicht weiter verwunderlich, dass der endlich Linderung verschaffen. Dies gab dem Seligsprechungsprozess schnell in Gang kam 23-jährigen den Anstoß, sich näher mit dem und die Barmherzigen Brüder der Kirche 2009 Orden zu beschäftigen. Zwei Jahre später trat nun einen neuen Seligen schenken können. Ei- er in die Gemeinschaft ein und kümmerte sich nen Mann, der nie die Bodenhaftung verloren fortan um die Ärmsten der Armen, um Kranke hatte, der wirklich ein Zeuge gelebter Christus- „Gibt es etwas schö- und Behinderte, um Menschen, die Hilfe bitter nachfolge war. Einfach und unbefangen war er neres und Glückliche- nötig hatten. Vor allem in seiner Zuneigung zu für die Menschen da, half, wo Not am Mann res auf Erden, als den kranken und behinderten Menschen lebte der war, übernahm Verantwortung, wo sie ihm an- armen Menschen und junge Bruder Eustachius – so sein Ordensname getragen wurde, traf zum Wohl der Anderen den armen Kindern – seine Berufung. Entscheidungen. Immer vor dem Hintergrund zu dienen und zu Trotz anfänglicher Bedenken der Provinz- des Glaubens an den barmherzigen Gott. wissen, dass wir alles, was wir ihnen tun, leitung des Ordens in Bezug auf seine Behinde- Wir als Barmherzige Brüder von Maria-Hilf unserem lieben rung und somit auf seine weitere Ordenslauf- fühlen uns seit jeher sehr verbunden mit unse- Heiland selber tun?“ bahn, konnte er nach zahlreichen Einsätzen in ren „älteren Brüdern“, deren Orden ja schon (Frater Eustachius) verschiedenen Konventen 1898 die feierlichen fast 500 Jahre alt ist und auf den hl. Johannes Gelübde ablegen. von Gott zurückgeht, der 1539 in Granada ein Fortan war Frater Eustachius unermüdlich erstes Hospital gründete und aus dessen Mit- im Einsatz für die Menschen in den Einrich- arbeitern dann später die ersten Ordensbrüder tungen der Brüder, zunächst als Prior einzelner hervorgingen. Niederlassungen und dann ab 1925 als Provin- Daher freuen wir uns sehr und hoffen, dass zial der bayerischen Ordensprovinz. Von nun durch Frater Eustachius Kugler die Menschen an sollte er 20 Jahre die Geschicke des Ordens sehen können, dass Barmherzigkeit keine maßgeblich mitbestimmen. Grenzen kennt, dass es sich lohnt, sich immer Er errichtete das Krankenhaus der Barm- wieder einzusetzen für die Liebe zum Nächs- herzigen Brüder in Regensburg, das damals zu ten, für den Dienst an Gott und den Menschen. den modernsten in Deutschland zählte, und Br. Maximilian 14 | Ordensleben

„Wie im Himmel so auf Erden“ – Jubiläumsjahr 2010

Im Jahr 2010 haben wir verschiedene Anlässe, derer es gebührend zu gedenken gilt:

Das Leben Peter Friedhofens m 21. Juni feiern wir den 160. Grün- 25.02.1819 Geburt in Weitersburg dungstag der Kongregation. Zwei Tage später, am 23. Juni, ist es genau 25 Jah- 26.02.1819 Taufe in Vallendar A 17.09.1820 Tod des Vaters re her, dass unser Gründer Peter Friedhofen in Rom selig gesprochen wurde. Und am 21. 02.11.1828 Tod der Mutter Dezember begehen wir den 150. Todestag Pe- Herbst 1834 – Lehrzeit als Kaminfeger bei seinem ter Friedhofens. Unter dem Leitwort „Wie im 11.10.1837 Bruder Jakob in Ahrweiler Himmel so auf Erden“ möchten wir im Jahr 1837-1839 Wanderjahre 2010 in besonderer Weise die Initiative un- 1840-1842 Gesellenjahre in Ahrweiler seres Ordensgründers aufgreifen und zeigen, 1842-1845 Feuervisitator und Schornsteinfeger in Vallendar in welch vielfältigem Engagement eine zeit- 1845-1849 Kaminfeger in Ahrweiler; Unterstützung der gemäße Umsetzung des christlichen Auftrags Witwe seines Bruders und der elf Kinder zur Gottes- und Nächstenliebe heute möglich Oktober 1845 14 Tage im Redemptoristenkloster in Wittem/Holland ist. Auch sind diese Jubiläen Grund genug, im 27.10.1846 Tod seines Bruders Jakob Jahr 2010 verschiedene Aktivitäten zu gestal- 02.07.1848 Reise der Aloisiusbrüder nach Trier; Bestätigung ten. Folgende Termine stehen schon jetzt fest: der Regel durch Bischof Arnoldi Herbst 1849 Gründungsentschluss mit bischöflicher Bewilligung, Montag, 21. Dezember 2009 – Baubeginn des Klösterchens in Weitersburg 149. Todestag Peter Friedhofens März 1850 Besuch bei Katharina Kasper in Dernbach Eröffnung des Jubiläumsjahrs in Koblenz. 21.06.1850 Bischöfliche Sendung – Gründungstag der Brüdergemeinschaft Sonntag, 20. Juni 2010 – 13.07. – Noviziat bei den Alexianern in Feier der Jubiläen zusammen mit 12.11.1850 der Trierer Kirche und der Stadt Trier 16.11.1850 Einzug in das Klösterchen in Weitersburg Pontifikalamt mit Bischof Dr. Stephan Acker- 15.02.1851 Umzug von Weitersburg nach Koblenz mann im Trierer Dom. Im Anschluss findet ein 25.03.1851 Einkleidungsfeier in der Sakristei der Kirche Fest der Begegnung auf dem Domfreihof statt. „Unserer Lieben Frau“ in Koblenz 28.02.1852 Bestätigungsurkunde der Kongregation durch Bischof Arnoldi Montag, 21. Juni 2010 – 160. Gründungstag der Kongregation 14.03.1852 Ewige Profess in der Koblenzer Liebfrauenkirche Fest der Brüder zusammen mit den Hausobe- 28.12.1852 Einzug in das „Mutterhaus“ Florinspfaffengasse 6 in Koblenz ren in Trier. 08.09.1853 Niederlassung im „Bantusspitälchen“ in Trier Mittwoch, 23. Juni 2010 – 10.12.1855 Einweihung der Kapelle in der Florinspfaffengasse 25. Jahrestag der Seligsprechung 1856 Formulierung der Satzungen mit Hilfe von Pfarrer Philipp de Lorenzi Sternwallfahrt der Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter aller Einrichtungen der BBT-Gruppe 15.10.1856 Gründung des Konvents zu St. Thomas in Kyllburg nach Trier und großes Mitarbeiterfest im Park 21.01.1857 Kirchliche Bestätigung der Satzungen durch Bischof Arnoldi des Brüderkrankenhauses. 10.11.1857 Staatliche Genehmigung für das Mutterhaus als Krankenhaus und „Irrenanstalt“ Dienstag, 21. Dezember 2010 – 21.04.1858 Eröffnung des Konvents in Luxemburg 150. Todestag Peter Friedhofens Abschluss des Jubiläumsjahrs in Koblenz. Winter 1859/60 Entstehung des Geistlichen Vermächtnisses 21.12.1860 Tod in Koblenz 23.06.1985 Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II. in Rom Ordensleben | 15 16 | Erfahrungen & Erlebnisse

Die Kinder des Liedersammlers Der kongolesische Chor „Bana Ngayime“ als musikalischer Botschafter aus dem Herzen Afrikas zu Gast bei den Barmherzigen Brüdern in Trier

Begegnungen im Garten der Brüder. (v. l.) Pater Alfons, Wolfgang Leinen und Weihbischof Peters

ereits 2005 trat die kongolesische Mu- Nach der feierlichen Vesper mit den Brüdern sikgruppe im Vorfeld des Weltjugend- gab es die Gelegenheit zu Begegnung und Aus- B tags in Köln vor einem begeisterten tausch im Klausurgarten der Brüdergemein- Publikum auf der Bühne der Diözesanstelle schaft. Auch Weihbischof Jörg Peters ließ es Weltkirche in Trier auf. Vom 8. Mai bis zum 23. sich nicht nehmen, der Gruppe, deren Freun- Juni 2009 waren die Bana Ngayime nun wieder den und den Interessierten zu begegnen. zu Gast in Deutschland. Neben dem Tournee- An Fronleichnam selbst gestalteten die acht auftakt in der Heimatgemeinde ihres Grün- jungen Sängerinnen und Sänger aus Kinshasa dungsvaters Pater Alfons Müller machte die mit kongolesischen Rhythmen und afrikani- Gruppe Station beim Evangelischen Kirchen- schem Ausdruck das Hochamt, an dem auch tag in Bremen und schließlich auch bei den die im Haus lebenden Schwestern der indi- Barmherzigen Brüdern in Trier. Die Einladung schen und nigerianischen Gemeinschaften teil- nach Trier kam zustande durch den Assisten- nahmen. ten des Hausoberen des Brüderkrankenhauses, Der aus dem saarländischen Großrosseln Wolfgang Leinen. Dieser lebte und arbeitete stammende Steyler Missionar Alfons Müller selbst einige Jahre im Kongo und stammt wie lebt seit 40 Jahren im Kongo. Als junger Pries- Pater Müller aus dem Saarland. ter zog Pater Müller in die Dörfer und nahm Die Demokratische Am Vorabend von Fronleichnam gestal- die Musik der Bewohner mit einem Kassetten- Republik Kongo ist teten die Bana Ngayime ein offenes Singen rekorder auf. Das trug ihm den kongolesischen der drittgrößte Staat in der Krankenhauskapelle, das auch auf die Namen „Ngayime“ ein – auf Deutsch: „Der, Afrikas und 6,6 mal Fernseher in den Krankenzimmern übertragen der die Lieder hat“. Die Melodien versah er mit so groß wie Deutsch- land. Ca. 45% der 66,5 wurde. Die Beschreibung der kongolesischen christlichen Texten in der kongolesischen Spra- Mio. Einwohner sind Gesangsbeiträge durch Pater Alfons machte che Kikongo und gestaltete ein Gesangbuch. katholisch. deutlich, dass die christlichen Texte aller Lie- Mit jungen Kongolesen gründete Pater Alfons der ein verbindendes Element sind, das den den christlichen Chor „Bana Ngayime“ – „Die weltumspannenden Charakter der Kirche vor Kinder dessen, der die Lieder hat“, der landes- Augen führt. weit bekannt wurde. kurz notiert | 17

Pater Alfons Müller erläuterte die Gesänge.

Buchtipp: Kleines ABC des Zweiten Vatikani- schen Konzils

lle reden vom „Konzil“, von A der nachkon- ziliaren Kirche, von überholten vorkonzilia- ren Vorstellungen. Vie- le berufen sich auf das Konzil, kennen aber die Texte nicht. Das Zweite Vatika- Die „Bana Ngayime“ nische Konzil (1962 bis singen in der Klosterkirche. 1965) zählt als das 21. ökumenische, also allge- meine Konzil der katholischen Kirche. Es wur- de vom seligen Papst Johannes XXIII. (1958 bis 1963) mit dem Auftrag zur „Verheutigung“ Mit ihren Liedern überbringen die Bana Ngay- (aggiornamento) der Kirche einberufen, nach ime ihre Botschaft aus Afrika: Lebensfreude, dessen Tod von Papst Paul VI. (1963 bis 1978) Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit, fortgeführt und im Jahre 1965 beendet. Versöhnung und Völkerverständigung. Stimmberechtigte Mitglieder eines Konzils sind alle Bischöfe der katholischen Kirche, die sich als Bischofskollegium mit und unter ihrem Haupt, dem Papst, versammeln und Fragen der katholischen Glaubens- und Sittenlehre sowie der kirchlichen Ordnung in Wahrnehmung des Lehr- und Hirtenamts in lehramtlicher oder disziplinärer Weise entscheiden (vgl. cc. 336- 341 CIC). Das vorliegende Taschenbuch im Sinne einer Kirchenvolksausgabe der Konzilstexte bietet als „Kleines ABC des Zweiten Vatikani- schen Konzils“ einen einfacheren Zugang zum Verständnis der Lehre der großen neuzeitli- chen Kirchenversammlung. Die kurzen Text- CD 1: Temps Liturgique Ordinaire abschnitte sind inhaltlich 229 Stichworten zu- gewiesen und alphabetisch geordnet. CD 2: Esperance – Hope – Hoffnung Peter Christoph Düren (Hrsg.): Kleines ABC des Zweiten Vatikanischen Konzils, Augsburg 2009, ISBN 978-3-940879-05-9, 160 Musik-CDs zum Preis von je 10,00 € zzgl. Porto zu beziehen bei : Seiten. Preis: 5,90 € Wolfgang Leinen, Assistent des Hausoberen, Brüderkrankenhaus Nordallee 1, 54292 Trier, E-mail: [email protected]. Totengedenken

Wir gedenken unserer verstorbenen Mitbrüder

Bruder Beda

ruder Beda wurde am 2. Okto- ber 1936 in Trier-Euren geboren. B Nach seiner Schulzeit erlernte er den Beruf des Landwirts und arbeitete bis zu seinem Eintritt in unsere Gemein- schaft im Februar 1956 im elterlichen Betrieb. Nach seiner ersten Profess am 8. Sep- tember 1958 machte er die Ausbildung zum Krankenpfleger. Diese schloss er mit sehr gutem Erfolg ab und legte am 8. September 1963 seine ewigen Gelübde ab. Von 1967 bis 1969 durchlief er dann eine weitere Ausbildung als Masseur und Bademeister. Anschließend war Bruder Beda bis 1985 als Krankenpfleger im Trierer Brüderkrankenhaus tätig und leitete lange Jahre die chirurgische Männerstation 1B. Von 1985 an arbeitete Bruder Beda als Sakristan im Trierer Dom. Mit Eifer und großer Liebe zur ältesten Kathedrale Deutschlands leis- tete er zwölf Jahre lang unermüdlich seinen Dienst. Nach dem Ausscheiden aus dem Sakristeidienst im Dom versah Bruder Beda den Sakristeidienst in unserer Klosterkirche, bis ihn eine schwere Krankheit 2005 dazu zwang, kürzer zu treten. Seinen letzten Lebensabschnitt verbrachte Bruder Beda im Senio- renzentrum der Barmherzigen Brüder in Trier, wo er liebevoll gepflegt wurde und schließlich am 26. Juli 2009 verstarb und so das Ziel seines irdischen Lebens erreichte. Wir bitten alle, die Bruder Beda gekannt haben, seiner im Gebet und bei der Feier der Eucharistie zu gedenken.

Wenn Jesus – und das ist unser Glaube – ge- storben und auferstanden ist, dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen. (1 Thess 4,14) Meditation | 19

Von Angesicht zu Angesicht

Gott wollte den Menschen persönlich begegnen, Menschen haben die Botschaft Jesu aufge- von Angesicht zu Angesicht. Deshalb hat er nommen und ihr ein Gesicht, ihr Gesicht seinen Sohn gesandt; hat er seiner Botschaft verliehen; haben sie mit Fleisch, mit ihrem ein Gesicht verliehen, sie mit Fleisch versehen. Fleisch versehen.

In Jesus Christus hat Gott die Menschen leib- Menschen sind so selber zu Trägern der haftig angesprochen – wurde selber leibhaftig Botschaft Gottes geworden und haben die ansprechbar, angreifbar, berührbar. Welt verändert – bis heute.

Immer wieder haben sich in Jesus Christus Der selige Bruder Peter Friedhofen war so die Wege Gottes und die der Menschen ein Mensch. In besonderer Weise ist es ihm ge- gekreuzt – durchkreuzt. Die Begegnung mit lungen, den Menschen das Gebot der Nächs- dem fleischgewordenen Gott hat Menschen tenliebe leibhaftig erfahrbar werden verändert; hat sie sehen und erkennen lassen, zu lassen. sich selbst und die Welt. So wie er, sind wir alle dazu berufen, der Eine Einsicht, die Menschen begeisterte, frohen Botschaft unser ganz eigenes Gesicht ängstigte, froh oder wütend machte; zu verleihen, indem wir uns in den Dienst am eine Erkenntnis, die Rettung, aber auch Ent- Nächsten stellen. täuschung und Betroffenheit über die eigene Unzulänglichkeit mit sich bringen konnte. Wo uns dies gelingt, wird jeder von uns zu einer Ikone der Gegenwart Gottes in dieser Die persönliche Begegnung mit dem Fleisch- Welt. gewordenen hat Menschen dazu gebracht, Markus Leineweber völlig neue Wege zu gehen. Überlegen Sie sich schon einige Zeit, ob ein Leben im Kloster, ein Leben in der Nachfolge Jesu zusammen mit einer Gemeinschaft von Brüdern für Sie das Richtige sein könnte? Möchten Sie gerne einmal mit jemandem darüber sprechen und dieses Leben ein wenig „ausprobieren“?

Wir laden junge Männer herzlich dazu ein!

Ausbildungskonvent Bruder Benedikt Molitor · Nordallee 1 · 54292 Trier Tel. (06 51) 208 - 10 85 · Fax (06 51) 208 - 10 05 [email protected] | www.brueder.info

Internet: www.brueder.info [email protected] Deutschland: Barmherzige Brüder von Maria-Hilf Nordallee 1 D-54292 Trier Schweiz: Barmherzige Brüder von Maria-Hilf Steinhofstrasse 10 CH-6005 Luzern France: Frères de la Charité 9, rue d’Ypres F-67000 Strasbourg Luxembourg: Frères de la Charité 20, rue J.P. Brasseur L-1258 Luxembourg-Ville Italia: Fratelli della Misericordia Via delle Sette Chiese, 280 I-00147 Roma