1 Arbeitshilfe zum Wettbewerb

Inhaltsverzeichnis

1 „Familienfreundliche Gemeinde“ – um was geht es? ...... 3 1.1 Strategie Mühldorfer Netz 2007 - 2013 ...... 3 1.2 Handlungsfelder einer „familienfreundlichen Gemeindeentwicklung“ ...... 5 1.3 Wege zur „familienfreundlichen Gemeinde“ ...... 8 1.4 Hinweise, Informationen und Links ...... 11

2 Beispiele in der Praxis ...... 12 2.1 „Familienfreundliche Gemeinde“ als umfassende Gemeindestrategie ...... 12 2.2 Generationenübergreifende Ansätze und Beispiele ...... 16

3 Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden ...... 24 3.1 Daten zur Bevölkerungsentwicklung ...... 24 3.2 Daten zur Wohnsiedlungsentwicklung ...... 39 3.3 Daten zur Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung ...... 44

Bearbeitung und redaktionelle Zusammenstellung: Arbeitsgemeinschaft Raab+Kurz, Regional- und Stadtplanung, München

Layout: Schnürer & Company GmbH,

September 2010

Gefördert durch das bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

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1. „Familienfreundliche Gemeinde“ – um was geht es?

1.1 Strategie des Mühldorfer Netzes 2007 – 2013

Das Mühldorfer Netz hat es sich für die nächsten Jahre auf seine Fahnen geschrieben, ein tragfähiges „Netz der Generationen" aufzubauen und damit die Entwicklung zu einem „familienfreundlichen Landkreis" zu befördern.

Unter Familienfreundlichkeit wird nicht die Eingrenzung auf die (Klein-) Familie im engeren Sinne verstanden, sondern ein generationenübergreifender Familienbegriff, der alle Generationen vom Kleinkind bis zum hochaltrigen Menschen einbezieht.

Unter Berücksichtigung der Herausforderungen, die sich an die Kommunen auf dem Weg zu einer „familienfreundlichen und generationenübergreifenden Gemeindeentwicklung stellen, erklären sich auch die Anforderungen an den Wettbewerb.

Zunächst gilt es, die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen der Gemeinden im Landkreis Mühldorf a. Inn zu berücksichtigen und davon ausgehend unterschiedliche Qualitäten und Qualitätsstandards von Familienfreundlichkeit zu entwickeln.

Um eine realistische Einordnung der jeweiligen gemeindlichen Ausgangssituation zu gewährleisten, wurden die wichtigsten Strukturdaten aller 31 Gemeinden im Vergleich anhand von Tabellen und Karten dargestellt (siehe Kap. 3).

Ein wesentlicher Ausgangspunkt ist, dass die demografische Entwicklung das Leben in den Kommunen in Zukunft maßgeblich beeinflussen und in vielen Teilbereichen verändern wird. Diese ist keineswegs nur eine längerfristige Zukunftsmusik. Der Alterungsprozess hat sich landesweit in den letzten Jahren beschleunigt und auch viele Gemeinden im Landkreis Mühldorf a. Inn sind oder werden absehbar mit einer älter werdenden und teilweise auch rückläufigen Bevölkerung konfrontiert. Da sich die demografische Entwicklung in langfristigen Zeitzyklen abspielt, ist ein baldiger Umkehrtrend nicht zu erwarten.

Dabei braucht es keine umfangreichen Prognosen, um festzustellen, dass mit einer älter werdenden Bevölkerung die Steuereinnahmen zwangsläufig zurück gehen werden, während auf Anhieb wenig Einsparmöglichkeiten bei Versorgung und Infrastruktur – insbesondere im Bereich der Daseinsvorsorgeaufgaben – erkennbar sind.

Um für Zusammenhänge und Auswirkungen der demografischen Entwicklung einen Einstieg zu ermöglichen, ist im Rahmen des Wettbewerbs die Durchführung eines Demografiechecks vorgesehen, der eine grobe Einschätzung der Auswirkungen auf die wichtigsten kommunalen Einnahmen- und Ausgaben vorsieht.

Ein intensiver Wettbewerb um Bevölkerung, der wenige Gewinner und viele Verlierer erwarten lässt, wird nicht weiterhelfen. Vor dem Hintergrund, dass der Landkreis Mühldorf a. Inn einen Trend zu einer abnehmenden Bevölkerung aufweist, ziehen Zuzüge in die eine Gemeinde zwangsläufig Bevölkerungsverluste der Nachbargemeinden nach sich.

Gefragt sind stattdessen Strategien, die eine Entwicklung aufbauend auf Solidarität sowie gegenseitigem Verständnis und Hilfestellung ermöglicht. Ein wesentliches Augenmerk könnte in der Zukunft von bürgerschaftlichen bzw. gemeinwohlorientierten Aktivitäten zwischen oder in Ergänzung zu professionellen und rein ehrenamtlichen Unterstützungsstrukturen liegen. In diesem Rahmen ist auch zu überlegen, ob die

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1. „Familienfreundliche Gemeinde“ – um was geht es?

Möglichkeiten bürgerschaftliches bzw. gemeinwohlorientiertes Engagement und Zuverdienst zu kombinieren schon ausgeschöpft worden sind.

Die zukünftige Herausforderung der Gemeinden liegt insbesondere darin, angesichts von demografischen Entwicklungen und Alterungsprozessen die vielfältigen Aufgaben unter Berücksichtigung der gestiegenen Ansprüche der Bürger zu bewältigen. Eine pauschale Angebotsentwicklung sei es in der Daseinsvorsorge, Infrastruktur- oder Wohnsiedlungsentwicklung stößt dabei immer mehr an ihre Grenzen. Stattdessen erfahren eine Zielgruppen- und Bedarfsorientierung für kommunale Strategien und Problemlösungen zunehmend Bedeutung. Der Weg zu einer familienfreundlichen Gemeinde ist sicherlich nicht in ein paar Jahren zu bewältigen, sondern stellt eine langfristige Daueraufgabe dar. Die Herausforderung liegt insbesondere darin, dass Weg und Ziel nicht von vornherein eindeutig definiert werden können, sondern sich etappenweise konkreter beschreiben und erschließen lassen.

Dabei versteht sich der Wettbewerb als eine Einstiegsmöglichkeit, um einen mittel- bis langfristigen Prozess zur Zukunftsvorbereitung der Gemeinden anzustoßen und rechtzeitig die Stellschrauben der Rahmenbedingungen auf veränderte Bevölkerungs- und Alterszusammensetzungen zu stellen.

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1. „Familienfreundliche Gemeinde“ – um was geht es?

1.2 Handlungsfelder einer „familienfreundlichen Gemeindeentwicklung“

Handlungsfelder Familienfreundlichkeit vor Ort wird oft auf eine gut ausgebaute Kinderbetreuung reduziert. Sie umfasst aber weit mehr Bereiche. Familienfreundlichkeit bedeutet unter den Vorzeichen eines generationenübergreifenden Ansatzes, alle Lebensphasen und Lebensbereiche zu berücksichtigen. Dazu sind verschiedene Elemente im Zusammenspiel zwischen Kommune und den Bürgern erforderlich. Dazu gehört eine quantitativ wie qualitativ adäquate Infrastruktur ebenso wie die Selbsthilfe der Bürger in Form von Nachbarschaftshilfen etc.. Als allgemeine Handlungs- und Strategiefelder für eine familienfreundliche Kommunalpolitik gelten:  Stärkung einer familien- und generationengerechten Infrastruktur.  Verbesserung der Beziehung zwischen den Generationen.  Schaffung familien-und generationengerechter Wohnangebote (incl. Wohnumfeld).  Schaffung von Beratungs- und Bildungsangeboten (mit Partnern wie ‚VHS, Landratsamt etc.).

Eine Übersicht über die Handlungsfelder kommunaler Familienfreundlichkeit gibt eine Publikation der Familien-Forschung in Baden-Württemberg:

Quelle: FamilienForschung Baden-Württemberg, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

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1. „Familienfreundliche Gemeinde“ – um was geht es?

Darstellung ausgewählter Handlungsfelder

Auszug aus: Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen u. Jugend / FamilienForschung Baden-Württemberg (2008): Familienfreundlichkeit vor Ort; Monitor Familienforschung, Ausgabe 11.

Familienbelange in Politik und Verwaltung Familienfreundlichkeit ist eine Querschnittsaufgabe, die verschiedene Politikfelder tangiert. Um das „Familie“ und „Generationen“ zum politischen Gestaltungsauftrag werden zu lassen, ist es wichtig, konkrete Zuständigkeiten zu schaffen und Familienfreundlichkeit als Ziel in der Gemeindeentwicklung zu verankern. Das ist beispielsweise im Rahmen einer Gemeindeentwicklungsstrategie möglich, in der Ziele festlegt werden. Weiterhin sollte die Kommune ihr Planungshandeln transparent gestalten, Beteiligungsmöglichkeiten und Begegnungsmöglichkeiten für Generationen und Familien schaffen und ggfs. Regelmäßig über ihr familienfreundliches Handeln Bericht erstatten. Dazu zählt beispielsweise auch ein familienfreundlicher und generationenübergreifender Zugang zu Dienstleistungen der Kommunalverwaltung (z.B. hinsichtlich der Öffnungszeiten und der Gestaltung der Örtlichkeiten).

Wohnen und Wohnumfeld Möglichkeiten des familienfreundlichen Eigentumserwerbs, attraktive Wohnangebote für Senioren und eine gut ausgebaute Nahversorgung stehen für ein familienfreundliches Wohnumfeld an erster Stelle. Ebenso wichtig sind Aspekte der Gestaltung öffentlicher Flächen und Spielmöglichkeiten für Kinder. In besonderer Weise sind Ideen gefragt, die die Integration und Begegnung von Bevölkerungsgruppen – Jung und Alt, Familien und Nicht- Familien, Einheimischen und Nichteinheimischen – ermöglichen.

Gestaltung von Kultur und Freizeitangeboten Kulturelle Veranstaltungen leben davon, dass sie für alle Gruppen offen sind. Orte für Kultur und Freizeit sollten für Familien, Jugendliche oder Senioren vorhanden sein. Insbesondere Büchereien oder Musikangebote/-schulen sind von Bedeutung.

Familie und Pflege Senioren und ihre Familien brauchen Unterstützungsleistungen und Beratung, um die Situation der Familienpflege gut ausgestalten zu können. Familienunterstützende Dienstleistungen vor Ort wie z.B. kurzfristige Betreuungsangebote für ältere Menschen tragen entscheidend zur Entlastung von Familien bei.

Eine Vertiefung der Handlungsfelder und Möglichkeiten familienfreundlichen Handelns bietet u.a. das Internetportal: www.familienfreundliche-kommune.de (siehe Kap. 1.5).

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1. „Familienfreundliche Gemeinde“ – um was geht es?

Handlungsbedarf erkennen

Auszug aus: Oberösterreichischen Landesregierung (Präsidium/Familienreferat) / Werner Höffinger (2008): Die familienfreundliche Gemeinde – wichtiges im Überblick.

Die nachfolgende Matrix des Landes Oberösterreich dient der Orientierung, der Sammlung von Stärken und Schwächen in der kommunalen Familienpolitik entlang von Lebensbereichen und Lebensphasen. Sie leitet an, wo noch Handlungsbedarf, Nachholbedarf ist und kann auch aufzeigen, wo Ansprüche und Anforderungen sowohl quantitativ als auch qualitativ erfüllt sind. Sie kann auch mit „eigenen“ Handlungsfeldern und „Phasen“ erweitert und ergänzt werden, was von der Angleichung an die Rahmenbedingungen in der Gemeinde abhängig ist.

Quelle: Amt der Oberösterreichischen Landesregierung (Präsidium/Familienreferat), Werner Höffinger

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1. „Familienfreundliche Gemeinde“ – um was geht es?

1.3 Wege zur „familienfreundlichen Gemeinde“ Übersicht

Modell „Zukunftswerkstatt“

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1. „Familienfreundliche Gemeinde“ – um was geht es?

Modell Startprojekt / Aktionen

Modell Bürgerbefragung

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1. „Familienfreundliche Gemeinde“ – um was geht es?

Modell Netzwerke / Familien- und Generationenzentrum (Treffpunkte)

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1. „Familienfreundliche Gemeinde“ – um was geht es?

1.4 Hinweise, Informationen und Links

Die nachfolgende Zusammenstellung gibt einen Überblick über einschlägige Informationsstellen, Informationen und Arbeitshilfen. Damit verbindet sich keinesfalls ein Anspruch auf Vollständigkeit, der auch angesichts der Vielfalt an Themen rund um das Thema „Familienfreundlichkeit“ kaum möglich wäre. a) Auswahl genereller Informationsstellen und Initiativen Familienfreundliche Kommune Baden-Württemberg (Statist. Landesamt Ba.-Württemberg) www.familienfreundliche-kommune.de/FFKom/

Bundesweite Initiative „Lokale Bündnisse für Familien“ www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de/

Bayerische Koordinationsstelle „Wohnen zu Hause“ www.wohnen-zu-hause.de/

b) Auswahl konkreter Informationen und Arbeitshilfen zum Runterladen Leitfaden Kommunale Seniorenpolitik in Bayern (Bayerisches Sozialministerium) www.stmas.bayern.de/senioren/kommunen/index.htm

100 Praxisbeispiele aus den Kommunen in Baden-Württemberg www.familienfreundliche-kommune.de/FFKom/Praxisbeispiele/805…

Arbeitshilfe "Kleinere Gemeinden im ländlichen Raum" www.wegweiser-kommune.de/themenkonzepte/demographie/download…

"Gestaltung der sozialen Infrastruktur mit einer älter werdenden Bevölkerung" www.deutscher-verein.de/05-empfehlungen/empfehlungen2006/pdf…

Arbeitsbuch zum Aufbau eines Lokalen Bündnisses für Familien www.lokales-buendnis-fuer-familie.de/pdf/Leitfaden.pdf

Arbeitshilfe "Aktivierung und Beteiligung von Familien" www.dji.de/bibs/Lok_Buend_Praxisinfo/315_BeteiligungFamilien…

Infobrief Zukunftswerkstätten Familienfreundliche Kommune www.familienfreundliche-kommune.de/FFKom/Aktuelles/200601.pd…

Arbeitshilfe "Erschließung von Solidarpotenzialen im Wohn- und Lebensumfeld" www.dji.de/bibs/Lok_Buend_Praxisinfo/315_ErschliessungSolida…

"Mehr Partizipation wagen - Handlungsempfehlungen Jugendbeteiligung" www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-07FA2DD3-B46618…

Arbeitshilfe "Aktive Seniorinnen und Senioren betreuen Kinder" www.dji.de/bibs/Lok_Buend_Praxisinfo/315_SeniorenbetreuenKinder0305.pdf

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2. Beispiele in der Praxis

2.1 „Familienfreundliche Gemeinde“ als umfassende Gemeindestrategie a) Beispiel Netzwerk „Jung und Alt“ Gemeinde Amtzell, Landkreis Ravensburg www.amtzell.de/inhalte/unser_amtzell/netzwerk.php

Quelle: www.familienfreundliche-kommune.de/FFKom/

Träger Gemeinde, örtliche Einrichtungen, Kirchengemeinden, Vereine, Arbeitskreise u.a..

Anlass und Ziele

 Gemeinde als Lebensraum und Gemeinschaft erlebbar machen.  Lebenssituation von Kindern, Jugendlichen, Familien, Senioren sowie von Benachteiligten in der Gemeinde verbessern.  Bürgerschaftliches Engagement in der Gemeinde ermöglichen und unterstützen.  Miteinander von Jung und Alt in der Gemeinde fördern.

Zielgruppen Kinder, Jugendliche, Familien, Senior/innen sowie Benachteiligte in der Gemeinde.

Zusammenarbeit In der Gemeinde Amtzell sind seit ca. 25 Jahren die gesamte Gemeindeentwicklung sowie der Aufbau kommunaler Infrastruktur auf das Miteinander von Jung und Alt ausgerichtet. Das dazu aufgebaute Netzwerk ist sehr breit in der Gemeinde verankert. Angeschlossen sind: Altenheim als Familientreff, Arbeitskreis "Dorfgemeinschaft", Arbeitskreis "Prävention", Babysitter-Vermittlung, Begegnungsstätte für Frauen, Bücherei, Gesprächskreis "Jung und Alt", Hospizgruppe, Kindergarten im Altenheim, Kindergartenförderverein, Kinderhaus "Sonnenblume", Krabbelgruppe, Mädchencafe, Nachbarschaftshilfe Förderverein "Füreinander - Miteinander", Offene Jugendarbeit - "Jugendkeller", Partnerschaften "Kindergartengruppe Senioren", Runder Tisch "Gewerbe, Schule, Gemeinde", Schulförderverein, Seniorengruppen, Spielplatzinitiative, Wohnanlage "Jung und Alt", Wohnortnahe Kinder- und Jugendbetreuung sowie Vereine und Arbeitskreise.

Zusammenarbeit bei der Kinderbetreuung Kindergärten, Kinderhaus sowie Grund- und Haupt-Werk-Realschule arbeiten beim Betreuungsangebot eng zusammen. Im Kindergarten wird ein Mittagessen angeboten, die Belieferung erfolgt vom benachbarten Altenheim. Das Kinderhaus steht für die Betreuung

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2. Beispiele in der Praxis

von Schülern des benachbarten Schulzentrums offen. Die Schule deckt als offene Ganztagesschule Betreuungszeiten von 7:00 bis 16:30 Uhr ab.

Wohnortnahe Kinder- und Jugendbetreuung Das Projekt will die Betreuung, Förderung und Freizeit von Schülerinnen und Schülern verbessern und die Angebote besser miteinander verzahnen. Ziele des Projekts sind:  Schule als Lebensraum erlebbar machen  Lebenssituation und Lebensfeld von Kindern und Jugendlichen verbessern  Prävention und Konfliktbearbeitung im Einzelfall und in der Gruppe  Mitgestaltungsmöglichkeiten für Eltern und Schüler/innen In diesem Rahmen finden zahlreiche gemeinsame Aktivitäten von Jung und Alt statt: z.B. Computerkurse für Senioren mit Schülern als Mentoren, Kartenspielkurse von Senioren für Jugendliche, gemeinsame Nachmittage in Schule und Altenheim, gemeinsame Aktionen wie z.B. „Graffiti im Altenheim“.

Wohnanlage "Jung und Alt" Auch die Wohnanlage "Jung und Alt" ist in die generationenübergreifenden Aktivitäten eingebunden. Es findet eine enge Zusammenarbeit mit dem benachbarten Kindergarten statt: so gibt es beispielsweise regelmäßige gemeinsame Spaziergänge und Feste.

Förderverein Füreinander-Miteinander Der Förderverein Füreinander-Miteinander widmet sich dem Zusammenleben der Generationen, mit sehr viel persönlichem Engagement. Der Verein bietet eine Beratungsstelle an, einen Gesprächskreis für pflegende Familienangehörige sowie Sterbe- und Trauerbegleitung.

Arbeitskreis Dorfgemeinschaft Kirchengemeinden, Kindergärten, Jugendkeller, Wohnanlage "Alt und Jung", Alten- und Pflegeheim, Seniorengruppen, Vereine, Gemeinde und Gemeinderat sind Mitglieder im Arbeitskreis "Dorfgemeinschaft". Hier werden die Aktivitäten des Netzwerks Jung und Alt koordiniert. Bislang wurden gemeinsam u.a. eine Hospizgruppe aufgebaut, eine Broschüre über die Jugendangebote und ein Seniorenführer erstellt sowie ein Fotowettbewerb durchgeführt zum Thema "Jung und Alt in Amtzell".

Ergebnisse und Auswirkungen Den Austausch und das Zusammenleben der Generationen zu fördern, wird immer wichtiger angesichts der Umbrüche in der Altersstruktur, die auf die Gesellschaft zukommen. Das Netzwerk Amtzell fördert den Zusammenhalt und die gegenseitigen Hilfeleistungen von Alt und Jung auf vielfältige und innovative Weise.

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2. Beispiele in der Praxis

b) Generationendorf Ammerndorf, Landkreis Fürth www.ammerndorf.de/Startseite.aspx

Quelle: www.sdl-inform.de

Kurzporträt Der Markt Ammerndorf mit etwa 2.150 Einwohnern liegt im Landkreis Fürth, Mittelfranken. In der bereits im Jahr 2000 abgeschlossenen Dorferneuerung wurde der Dorfkern in einer hohen Gestaltungsqualität saniert. Der demographische Wandel und ein unverändert starker Siedlungsdruck führten zu einem Umdenken, weg von der Außenentwicklung, hin zur Innenentwicklung. Das bereits bestehende Leitbild wurde weiterentwickelt und an die neuen kommunalen Herausforderungen angepasst. Daraus entstand das aktuelle Leitbild "Lebensräume für Jung und Alt".

Meilensteine In Ammerndorf wurde von 1985 bis 2000 ein Dorferneuerungsverfahren durchgeführt, das von einem hohen Bürgerengagement geprägt war. Dies zeigt sich deutlich in der Qualität öffentlicher und privater Maßnahmen. Es entstand bei der Bürgerschaft und der Kommune ein hohes Bewusstsein für Zukunftsthemen. Daraus resultiert ein großes Verantwortungsgefühl für die Entwicklung des eigenen Dorfes. Meilensteine waren u.a.:  "Leitbild Generationendorf" mit Bündelung beispielhafter Initiativen (Nachbarschaftshilfe, Babysitterdienst, Schulkinderbetreuung, Jugendparlament usw.).  Projekt "Lebensräume für Jung und Alt" mit dem Mehrgenerationenhaus.  Einbindung von Partnern in die Generationenprojekte, z.B. Schule, Vereine, Kirche und Diakonie.  Gründung der Ammerndorfer Bürgerstiftung als eine gemeinnützige Institution zur Förderung des Gemeinwohls mit dem Ziel ein Wohnprojekt "Jung und Alt" zu realisieren.  Fördergemeinde im Aktionsprogramm "Mehrgenerationenhäuser" des Bundesfamilienministeriums.  Mitgliedschaft in der kommunalen Allianz "Biberttal – Dillenberg“.  Preisträger im 20. Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft" (2001).  Anerkennung im Wettbewerb "Dorf vital" (2007).

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2. Beispiele in der Praxis

Kernthema „Generationen“ Die Gemeinde Ammerndorf will sich Schritt für Schritt zu einem Generationendorf entwickeln. Dabei wird versucht, die Lebensform der herkömmlichen Großfamilie in die heutige Zeit zu übertragen. Ein soziales Netzwerk des gegenseitigen Helfens soll das generationenübergreifende Zusammenleben stärken.

Visionen & Ziele von Bürgern und Gemeinde

 Anpassung an die sich ändernde Bevölkerungs- und Altersstruktur.  Integration der Vorstellungen und Bedürfnisse von alteingesessenen und zugezogenen Bürgern.  Verbesserung der Lebensqualität für alle Generationen und Stärkung der Dorfgemeinschaft.  Vernetzung der generationsübergreifenden Strukturen im Mehrgenerationenhaus.  Bau eines Wohnprojektes "Jung und Alt" mit behindertengerechten Wohnungen, damit die älteren Menschen selbstbestimmt in der eigenen Wohnung zentral im Dorf leben können.  Einbindung von Partnern und Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements

Besondere Maßnahmen und Aktivitäten  Gründung der Ammerndorfer Bürgerstiftung als finanzielle Basis für das Wohnprojekt "Jung und Alt".  Umnutzung der TSV-Turnhalle zum Mehrgenerationenhaus.  Konzepterstellung für die Planung und den Betrieb des Mehrgenerationenhauses mit Unterstützung des Bundes.  Schaffung von Begegnungsräumen und –möglichkeiten für junge und alte Menschen.  Entwicklung von Betreuungsangeboten wie Nachbarschaftshilfe, Babysitterdienst, Schulkinderbetreuung usw..  Erweitertung der Angebotspalette der Vereine für Erwachsene, Jugendliche und Kinder.  Gemeinsame kulturelle Veranstaltungen für alle Generationen.

Erfolg Der in der Dorferneuerung eingeschlagene Weg wird mit dem Projekt Mehrgenerationenhaus konsequent weitergeführt. So entwickelt sich die Gemeinde Schritt für Schritt zu einem Generationendorf, das Lebensqualität für alle Generationen bietet.

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2. Beispiele in der Praxis

2.2 Generationenübergreifende Ansätze und Beispiele a) "Lebensräume für Jung und Alt" Oberhausen, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen www.gemeinde-oberhausen.de

Quelle: www.sdl-inform.de

Kurzportrait Die Gemeinde Oberhausen mit insgesamt 6 Ortsteilen hat 2.600 Einwohner und befindet sich im Landkreis Neuburg- Schrobenhausen, Oberbayern. Durch die steigende Lebenserwartung, Individualisierung und Mobilität verändern sich auch in ländlichen Gemeinden traditionelle Familienstrukturen. Den Wunsch, in vertrauter Umgebung alt zu werden, tragen viele in sich, jedoch findet man mit zunehmendem Alter selten die erforderliche individuelle Unterstützung. Mit diesen Themen beschäftigten sich Anfang der 90er Jahre Bürger im Rahmen des Agenda 21- Prozesses. Die Idee einer außerfamiliären Wohngemeinschaft als neue Wohn- und Lebensform hat viele angesprochen. Die Gemeinde Oberhausen stellte sich den Herausforderungen des demographischen Wandels und setzte sich zielstrebig für die Realisierung eines neuen Wohnmodells ein.

Meilensteine Zu Beginn des Agenda-21-Prozesses im Jahr 1999 wurde in der Gemeinde eine Stärken- und Schwächen-Analyse durchgeführt. Dabei bekamen die Schwerpunkte „das Dorfleben“ und „Zusammenleben der Generationen“ einen besonderen Stellenwert. Mit der Vision „Wohnmodelle für ältere Mitbürger und Generationentreffpunkt“ hat sich der Agenda 21- Arbeitskreis „Umwelt und Soziales“ ab Januar 2000 intensiv auseinandergesetzt. Weitere Meilensteine waren:  Kontaktaufnahme mit der Stiftung Liebenau-Leben im Alter gGmbH; www.stiftung- liebenau.de (2002).  Konkretisierung des Projektes im Rahmen der LEADER-Aktionsgruppe Altbayerisches Donaumoos.  Besichtigung einer Wohnanlage in Baienfurt (2005).  Gemeinderatsbeschluss zum Kauf eines geeigneten Grundstücks in der Dorfmitte von Oberhausen (2005).  Beschluss des Gemeinderates über die Durchführung des Projektes (2006).  Grundlagenvertrag zwischen der Gemeinde Oberhausen und der Stiftung Liebenau.  Spatenstich zum Bau des Generationenhauses (2007).

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2. Beispiele in der Praxis

 Feierliche Einweihung des Generationenhauses (2008).  Integration eines Service-Zentrums in die Wohnanlage mit Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen.

Kernthema „Generationen“ Um die Folgen des Strukturwandels für die Familien abzufedern, verwirklichten Gemeinde und Bürger ein innovatives „Lebens- und Wohnmodell“ für die Gemeinde Oberhausen. Übergeordnetes Ziel war das Miteinander der Generationen zu stärken und in zukunftsweisende Formen zu führen.

Visionen & Ziele von Bürgern und Gemeinde

 Konzeption eines Wohnmodells für ältere Mitbürger.  Altersgerecht Leben in vertrauter Umgebung und in lebendiger Gemeinschaft.  Aktive Nachbarschaft, Selbsthilfe und gegenseitige Unterstützung.  Förderung des bürgerschaftlichen Engagements.  Schaffung eines Begegnungsraumes und Generationentreffpunktes.

Besondere Maßnahmen und Aktivitäten  Erwerb eines Grundstückes in der Dorfmitte.  Bau der Wohnanlage für alle Generationen durch die Gemeinde in der Dorfmitte, damit alle ortsansässigen Einrichtungen bequem zu Fuß erreichbar sind.  Barrierefreier Ausbau der Wohnungen (Lift, keine Türschwellen, rollstuhlgerecht).  Service-Zentrum mit Begegnungs- und Büroräumen für Mieter, Eigentümer und Bürger.  St. Anna Hilfe in Liebenau übernimmt die Verwaltung für die Wohnungseigentümergemeinschaft, die Generalanmietung, die Hausbewirtschaftung und setzt Fachkräfte ein.  Beratende und unterstützende Tätigkeit einer Gemeinwesenarbeiterin als Ansprechpartnerin für alle Mieter.  Etablierung eines Seniorenbüros als Leitstelle für die Vernetzung nachbarschaftlicher Hilfen; Begleitung und.Förderung des ehrenamtlichen Engagements.  Gemeinschaftliche Aktivitäten (Mittagstisch, Bewohnercafe, Krabbelgruppe für Kinder, Diavorträge, Gymnastikgruppen, kulturelle Veranstaltungen usw.). .

Resümee Mit dem Mehrgenerationenhauses in Oberhausen wurde eine neue Version des Generationenvertrages verwirklicht. In zwölf Wohneinheiten leben unterschiedliche Generationen zusammen. Jüngere Familien, ältere Personen und Alleinerziehende sollen sich gegenseitig helfen und unterstützen. Eine funktionierende Nachbarschaft beugt Vereinsamung vor. Schließlich konnte mit der Stiftung Liebenau und deren Konzeption „Lebensräume für Jung und Alt“ sowie bürgerschaftlichem Engagement ein zukunftsweisendes Projekt umgesetzt werden, das wegweisend auch für andere Gemeinden ist und ein Stück Lebensqualität in der ländlichen Gemeinde bewahrt.

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2. Beispiele in der Praxis

b) Dorflinde Langenfeld - ein Mehrgenerationenhaus, Landkreis Neustadt a.d.Aisch- Bad Windsheim www.dorflinde-langenfeld.de/

Quelle: www.sdl-inform.de

Kurzporträt Die mittelfränkische Gemeinde Langenfeld im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim hat sich sehr früh mit dem demographischen Wandel auseinandergesetzt. Langenfeld konnte im Jahr 2008 mit seinen knapp 1.000 Einwohnern ein Mehrgenerationenprojekt realisieren. 2003 wurde ein Arbeitskreis in der Gemeinde Langenfeld gegründet, der sich von der Idee, ein Angebot für alle Generationen im Dorf umzusetzen, begeistern ließ. Unter dem Namen „Dorflinde“ wollte man zunächst ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt umsetzen. Engagierte Arbeitskreismitarbeiter informierten, motivierten, knüpften Kontakte und leisteten die ersten Vorarbeiten. Wichtig war dabei, das Dorf als eigenständigen Lebens- und Wirtschaftsraum zu erhalten, die Funktionen im Dorfzentrum zu stärken und sich rechtzeitig für den demographischen Wandel zu rüsten. Die Sanierung der Ortsmitte erfolgt derzeit im Rahmen der Städtebauförderung.

Meilensteine Nach Vorarbeit der Gemeinde und dem 2003 gegründeten Arbeitskreis gelang es, die Bevölkerung und Gemeinderat zu überzeugen sowie die Finanzierung zu sichern.  Aufnahme der Gemeinde Langenfeld in das Modellprojekt „Altenhilfekonzept für kleine Gemeinden“ – gefördert durch das Bayerische Sozialministerium.  Ausarbeitung des Altenhilfekonzeptes mit Unterstützung der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (2005/2006): Wiederaufgreifen des Begriffs „Dorflinde“.  Erarbeitung des Bewerbungskonzeptes mit Finanzierungsplan.  Bewerbung und Aufnahme beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in das Förderprogramm „Mehrgenerationenhäuser“ (2007).  Sanierung einer alten Scheune im Dorfzentrum.  Feierliche Einweihung der Dorflinde (2008).  Entwicklung neuer Kooperationen zwischen Hauptamt und Ehrenamt.  Entwicklung weiterer Angebote „Mehrgenerationen-Wohnen“ im Dorfzentrum.

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2. Beispiele in der Praxis

 Ernennung der Dorflinde zum Leuchtturmhaus (Leuchtturmhäuser sind bundesweite Ansprechpartner für andere Mehrgenerationenhäuser zu einem ganz zentralen Thema).

Kernthema „Generationen“ Die Gemeinde Langenfeld rüstet sich für den demographischen Wandel, um auch künftig als lebenswertes Dorf mit einem intakten Gemeinwesen Lebensqualität zu bieten.

Visionen & Ziele von Bürgern und Gemeinde

 Einbeziehung aller vier Lebensalter; Entwicklung generationsübergreifender Angebote.  Aufbau eines Dienstleistungszentrums für Beratung, Vermittlung, Nachbarschaftshilfe, ehrenamtliches Engagement.  Vernetzung gewerblicher, professioneller und ehrenamtlicher Dienstleister; Aufbau einer Tagespflege.  Entwicklung kultureller Angebote.  Funktionen im Innen-Ort erhalten, stärken und beleben.  Kombination von alter und neuer Bausubstanz unter Verwendung innovativer Technik.  Planung einer barrierefreien Wohnanlage für alle Generationen.

Besondere Maßnahmen und Aktivitäten

 Tagescafé als „öffentliches Wohnzimmer“ mit Begegnungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen.  Bürgerbüro als Anlauf- und Koordinationsstelle für haushaltsnahe Dienstleistungen.  Kinderbetreuung und –förderung (Babysitter, Krabbelgruppe, Nachhilfeunterricht).  Gemeinsamer Mittagstisch.  Seniorentreff, umfassendes Beratungsangebot (Unterstützung für Pflegeeinstufung, Rentenberatung usw.).  Jugendstübla, Mädchentreff, Internetcafé und Bewerbertraining.  Verschiedene sportliche und kulturelle Veranstaltungen.

Resümee Das Mehrgenerationenhaus „Dorflinde“ in der Gemeinde Langenfeld ist ein Musterbeispiel der generationenübergreifenden Kommunikation und Solidarität im Dorf. Bewusst wurde alte Bausubstanz im Ortskern saniert, um das Dorfzentrum zu stärken. Ein Team aus 20 ehrenamtlichen Mitarbeitern und einer Teilzeit- Sozialmanagerin koordinieren sämtliche Angebote. Ein Unterstützerkreis von über 100 ehrenamtlich Engagierten hilft bei haushaltsnahen Dienstleistungen im Sinne der Nachbarschaftshilfe. In der Gemeinde Langenfeld wurde ein neuer Weg gewählt, um dem demographischen Wandel im Dorf zu begegnen und mit neuen Strukturen den Dialog zwischen den Generationen zu fördern und auszubauen. Vorbildlich ist die konsequente Anpassung und Weiterentwicklung der Infrastruktur auf die Bedürfnisse der kommenden Generationen, so dass das nächste Projekt, das Mehrgenerationen-Wohnen, bereits im Entstehen ist.

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2. Beispiele in der Praxis

c) Generationenhaus Sontheim, Landkreis Unterallgäu www.generationenhaus-sontheim.eu

Quelle: www.sdl-inform.de

Kurzporträt Ein Beispiel gelebter Solidarität ist das Generationenhaus in Sontheim. Die Gemeinde Sontheim mit dem Ortsteil Attenhausen hat 2.500 Einwohner und befindet sich im Landkreis Unterallgäu, Schwaben. Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft hat sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe seit 1970 etwa halbiert. Dies hatte Auswirkungen auf die Familien- und Bevölkerungsstrukturen. Auch in Sontheim nehmen die Großfamilien zugunsten der Klein- und Kleinstfamilien ab. Durch die steigende Lebenserwartung, Individualisierung und Mobilität drohen vor allem die Senioren zu vereinsamen. Mit dem Beginn der Dorferneuerung entwickelte sich ein starkes Bewusstsein für die sozialen Probleme im Dorf und die daraus resultierenden Aufgaben.

Meilensteine Im Rahmen der Dorferneuerung 1998 entwickelte der Arbeitskreis „Familie, Kirche, Soziales, Jugend und Senioren“ die Idee für ein Generationenhaus. Es sollte als Begegnungs- und Betreuungsstätte neue Wege des Dialogs und des Miteinanders aufzeigen und umsetzen. Weitere Meilensteine waren:

 Gründung von Arbeitskreisen und engagierte Mitarbeit der Bürger.  Beginn von Einzelaktionen, wie die Gründung eines Tauschringes und einer Babysitterbörse.  Gründung des Vereins Generationenhaus Sontheim e.V..  Intensive Unterstützung durch die damalige Direktion für Ländliche Entwicklung Krumbach – heute Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben.  Entwicklung eines Gesamtkonzeptes.  Anerkennungen und Auszeichnungen: 1. Preis beim Ideenwettbewerb „Nahversorgung der regionalen Landentwicklung des Landkreises Unterallgäu“.  Förderung durch Leader+ und das Bayerische Dorfentwicklungsprogramm.  Einweihung des Generationenhauses (2007).

Kernthema „Generationen“ Immer mehr Kinder müssen sich mittags und nachmittags alleine versorgen, gleichzeitig vereinsamen Senioren. Diese Probleme veranlasste den Arbeitskreis "Familie, Kirche,

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2. Beispiele in der Praxis

Soziales, Jugend und Senioren" sich mit den veränderten Strukturen auseinander zu setzen und Lösungen zu suchen.

Visionen & Ziele von Bürgern und Gemeinde

 Entwicklung einer Dorfkultur auf der Basis einer Generationenkultur.  Gestaltung von Begegnungsräumen zwischen allen Generationen mit Integration von Behinderten.  Mittags- und Nachmittagsbetreuung für Kinder und Senioren mit gemeinsamen Mahlzeiten.  Abwechslungsreiches Programm für Körper und Geist.  Weiterbildungsangebote für jung und alt.  Angebote für Vereine und Gruppen.

Besondere Maßnahmen und Aktivitäten

 Fundierte Analyse der veränderten Bevölkerungsstruktur.  Ableitung von künftigen Bedürfnissen.  Definition des Arbeitsumfangs mit dem Appell für ehrenamtliches Engagement von der Planung bis zum Betrieb des Mehrgenerationenhauses.  Umbau des alten Schul- und Lehrerhauses zum Generationenhaus.  Breit gefächertes Betreuungsangebot z.B. Mittagstisch, Mittags-, Nachmittags- und Hausaufgabenbetreuung, Computerkurse, Basteln mit Kunstwerkstatt, Gymnastikkurse, Lesen und Singen, gemeinsames Kochen usw..  Einbeziehung aller Generationen.  Alle Angebote, inklusive das Kochen des Mittagessens, werden ehrenamtlich getätigt.

Resümee Mit dem Generationenhaus in Sontheim wurde eine Idee verwirklicht, die als Vision begonnen hat und inzwischen Vorbildcharakter besitzt. Besonders das beharrliche Engagement einzelner Bürger hat geholfen, trotz zwischenzeitlicher großer Skepsis, Hürden und vielfältiger Probleme, ein „Pionierprojekt“ umzusetzen. Das Generationenhaus verfolgt mehrere Ziele: 1. die Verbesserung der Betreuung für Kinder und der Integration von Neubürgern; 2.die Verhinderung der Vereinzelung und Vereinsamung von Senioren; 3.die Integration von Behinderten. Beeindruckend ist das hohe ehrenamtliche Engagement, das im Umgang zwischen den Generationen eine Lücke schließt. In Sontheim wurde ein neuer Weg gegangen, um die Defizite des Strukturwandels für das dörfliche Leben durch bürgerschaftliches Engagement auszugleichen. Das Miteinander und die Kommunikation zwischen den Generationen wurden in neue, zukunftsweisende Strukturen geführt. Die Nachfrage nach Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung nimmt zu. In Sontheim ist es Dank des Generationenhauses gelungen, den Grundschulstandort zu sichern.

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2. Beispiele in der Praxis

d) „Hilfe von Haus zu Haus“ Gaienhofen, Bodenseekreis

Quelle: www.sse-hoeri.de/Seiten/HilfevonHauszuHaus.html

Hintergrund Die Gemeinde Gaienhofen hat aktuell 3.140 Einwohner und gehört zum Bodenseekreis; zusammen mit der Nachbargemeinde Moos hat der Verein „Hilfe von Haus zu Haus“ ein Einzugsgebiet von ca. 8.000 Einwohnern. Ausgangsfragen waren: Wie können ältere und kranke Menschen im ländlichen Raum künftig unterstützt werden, wie kann ihre Selbstständigkeit möglichst lange erhalten bleiben? Und: Welche bezahlten Arbeitsmöglichkeiten gibt es für Frauen im ländlichen Raum? Ein innovatives Konzept für diese Anliegen entwickelten Frauen der Katholischen Landfrauenbewegung in Gaienhofen am Bodensee: Der Verein Hilfe von Haus zu Haus. Die Idee entstand während eines Kurses der Kath. Landfrauenbewegung in hauswirtschaftlicher Altenhilfe in Gaienhofen. 21 Wochen dauert dieser Kurs, der Angehörige grundlegendes Wissen zur Altenpflege vermittelt. Während der Schulung war deutlich geworden, dass in der Gemeinde großer Bedarf an nachbarschaftlicher Hilfe bestand und dass die Kursteilnehmerinnen nach einer bezahlten Tätigkeit suchten. Von der Idee bis zur Umsetzung waren zwei Jahre intensiver Arbeit nötig, mussten viele Gespräche mit politisch Verantwortlichen geführt, etliche organisatorische Hindernisse bewältigt werden. Am 30. April 2003 konnte mit der Vereinsgründung der Nachbarschaftshilfe „Hilfe von Haus zu Haus e.V.“ endlich der Startschuss fallen: Zwanzig Helferinnen, koordiniert von zwei engagierten Einsatzleiterinnen, konnten nun vor Ort ihre Hilfe anbieten. Inzwischen sind es über 60 Helferinnen, davon 12 auf 400,- €-Basis.

Ziele und Umsetzung Der Verein hat das Ziel:  Älteren, kranken und behinderten Menschen bezahlbare hauswirtschaftliche Betreuung und Begleitung zu gewährleisten;  ihnen dadurch die Chance zu bieten, so lange wie möglich im eigenen Lebensbereich zu bleiben und die eigene Selbstständigkeit zu bewahren;  pflegende Angehörige zu entlasten;  Familien bei der Versorgung kranker und behinderter Angehöriger zu unterstützen;  verschiedene Formen der Kinderbetreuung und die Vermittlung von Tagesmüttern anzubieten und dabei;  Arbeitsmöglichkeiten für Frauen im ländlichen Raum zu schaffen.

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2. Beispiele in der Praxis

In ihrem Büro im Johanneshaus, Gaienhofen sind die beiden Einsatzleiterinnen an zwei Tagen in der Woche erreichbar. Der Verein Hilfe von Haus zu Haus begreift sich als Ergänzung zur Sozialstation und zum Dorfhelferinnenwerk, die für Pflege- bzw. für hauswirtschaftliche Einsätze die ersten Ansprechpartner sind. Sie möchte mit den bestehenden Pflegeeinrichtungen in keiner Weise konkurrieren. Mit der Sozialstation Radolfzell hat sie einen Kooperationsvertrag. Die „Hilfe von Haus zu Haus“ setzt im Kleinen an - etwa dann, wenn eine Pflegeperson stundenweise vertreten werden möchte. Die Helferinnen arbeiten auf „400-Euro-Basis“, der Stundensatz für die Hilfe liegt bei 10,50 Euro. Die Einsatzzeiten sind seit dem Start im Jahr 2003 kontinuierlich gestiegen; 2009 haben die 66 Helferinnen und Helfer 8.670 Einsatzstunden geleistet.

Der Verein Hilfe von Haus zu Haus in Gaienhofen finanziert sich über:  Anteil am Entgeld für Dienstleistungen,  Mitgliedsbeiträge und Spenden,  Zuschüsse der evangelischen und die beiden katholischen Kirchengemeinden und  einem Zuschuss der politischen Gemeinde. In den ersten beiden Jahren bekommt der Verein außerdem eine Förderung des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg. Diese Gelder werden an innovative Frauenprojekte im ländlichen Raum vergeben, die neue Ideen und Konzepte zur Erschließung von Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten entwickeln.

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Ausgehend von den aktuell vorliegenden Statistikdaten (Quellen: Basis-Institut: Seniorenpolitisches Konzept des Landkreises Mühldorf a. Inn; BayLfStaD: Statistik kommunal 2009) richtet sich in Abhängigkeit von der jeweiligen Datenverfügbarkeit der Betrachtungsschwerpunkt auf den mittelfristigen Entwicklungszeitraum bzw. unmittelbar zurückliegenden Fünf-Jahreszeitraum. Zur Einordnung der Daten werden, soweit vorliegend oder ermittelbar, landesweite Durchschnitts- und Vergleichszahlen herangezogen (Quellen: Statistische Berichte des BayLfStaD; Daten zur Raumbeobachtung des StWIVT). In Zusammenhang mit dem Wettbewerb „familienfreundliche Gemeinde“ zielen die Daten darauf ab, auf möglichst übersichtliche Weise Tendenzen und Trends innerhalb eines Landkreisvergleichs (siehe Karten) zu erkennen.

3.1 Daten zur Bevölkerungsentwicklung

Lang- und mittelfristige Bevölkerungsentwicklung Jährlich fortgeschriebene Daten zur Bevölkerungsentwicklung nach gemeldeten Einwohner mit Hauptwohnsitz in der jeweiligen Kommune. Im mittelfristigen Zeitraum zwischen 2004 und 2008 ist landesweit nahezu eine stagnative, in der Jahresabfolge rückläufige Bevölkerungsentwicklung festzustellen. Wie die nachfolgende Tab. zeigt, nimmt abhängig vom Maßstab der Zentralität und der Verdichtung die Bevölkerung von den großen Verdichtungsräumen bis hin zu den strukturschwachen, peripheren Räumen immer mehr ab. Langfristige Bevölkerungsentwicklung Bayern 1987 bis 2008 (landesweit): 13,6% Tab. Mittelfristige Bevölkerungsentwicklung 2004 - 2008 landesweit und nach Regionstypen (Quelle: StWIVT 2009: 7)

Raumeinheit 2004 – 2008 (%)

Bayern 0,6 %

Große Verdichtungsräume 3,0 %

Sonstige Verdichtungsräume 0,6 %

Allgemeiner ländlicher Raum -0,06 %

Stadt-/Umlandbereiche im ländl. Raum -0,58 %

Nachhaltig zu stärkende ländl. Teilräume -1,72 %

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Tab.: Lang- und mittelfristige Bevölkerungsentwicklung (Quelle: Basis-Institut / Gemeindedaten, Statistik kommunal) Die vom Basis-Institut auf Grundlage von Gemeindedaten für 2008 ermittelten Zahlen können in geringem Maße von den Zahlen des Statistischen Landesamtes (Statistik kommunal) für 1987 und 2004 abweichen. Zum Zeitpunkt der Zusammenstellung lagen die Zahlen des Statistischen Landesamtes für 2008 noch nicht vor.

Langfr. EW- Mittelfr. EW- Einwohner Einwohner Einwohner Gemeinde Entw. Entw. 2008 1987 2004 (87 – 08) (04 – 08) 6.110 4.757 6.119 28,4% -0,1% Aschau 2.836 2.738 2.914 3,6% -2,7% 3.025 2.443 3.159 23,8% -4,2% 1.217 973 1.241 25,1% -1,9% 898 814 948 10,3% -5,3% 3.820 3.637 3.840 5,0% -0,5% Haag 6.310 4.809 6.211 31,2% 1,6% 2.409 1.840 2.396 30,9% 0,5% 694 715 760 -2,9% -8,7% Kirchdorf 1.310 1.144 1.293 14,5% 1,3% 3.988 2.830 4.107 40,9% -2,9% 681 587 673 16,0% 1,1% 1.910 1.663 1.868 14,9% 2,2% 3.277 2.166 3.268 51,3% 0,3% Mühldorf, Stadt 17.583 14.820 17.715 18,6% -0,7% Neumarkt St. Veit 6.134 4.976 6.252 23,3% -1,9% 1.226 1.094 1.246 12,1% -1,6% 1.304 1.023 1.357 27,5% -3,9% 1.629 1.161 1.637 40,3% -0,5 838 679 817 23,4% 2,6% Obertaufkirchen 2.366 1.797 2.404 31,7% -1,6% Polling 3.310 2.867 3.467 15,5% -4,5% 953 749 954 27,2% -0,1 1.742 1.274 1.750 36,7% -0,5% 1.681 1.469 1.657 14,4% 1,5% Schönberg 932 865 937 7,7% -0,5% 3.513 2.647 3.544 32,7% -0,9 Taufkirchen 1.341 1.127 1.300 19,0% 3,1% 1.714 1.312 1.667 30,6% 2,8% 23.812 22.171 24.415 7,4% -2,5 1.067 837 1.024 27,5% 4,2% Gesamtlandkreis 109.630 91.984 110.940 19,2% -1.2%

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Abb.: Bevölkerungstand (31.12.2008) (Quelle: Basis-Institut / Gemeindedaten, Statistik kommunal)

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Abb.: Langfristige Bevölkerungsentwicklung in% 1987 – 2008 (Quelle: Basis-Institut / Gemeindedaten, Statistik kommunal)

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Abb. : Mittelfristige Bevölkerungsentwicklung in% 2004 – 2008 (Quelle: Basis-Institut / Gemeindedaten, Statistik kommunal)

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Wanderungssaldo

Der „Wanderungssaldo“ spiegelt den Abgleich zwischen Zuwanderungen und Abwanderungen in den Kommunen wieder. Ist die Abwanderungen höher als die Zuwanderung kommt es zu negativen Wanderungssalden – umgekehrt zu positiven. Als standardisierter und vergleichbarer Indikator werden die Salden im Mittel je 1.000 Einwohner herangezogen (siehe auch Statistik kommunal). Erfahrungsgemäß sind Wanderungsbewegungen vor allem an „mobilere“ Bevölkerungsgruppen wie junge Erwachsene oder junge Familien, insbesondere in Mietverhältnissen, gekoppelt. Die insgesamt stark rückläufige überregionale Wanderungsdynamik Bayerns (siehe Kap. 3.1.3.1) setzt sich in den letzten Jahren in vielen ländlichen Gebieten und Gemeinden fort; vielen Kommunen gelingt es kaum mehr von Wanderungsgewinnen zu profitieren. Die nachfolgende Abb. zeigt die rückläufige Entwicklung des Wanderungssaldos in allen Regionstypen (vgl. u.a. BayLfStaD: Wanderungen in Bayern 2008; StWIVT: Daten zur Raumbeobachtung 2009). Mit einem jährlichen Durchschnittswert des natürlichen Saldos von +1,0 je 1.000 EW im Zeitraum zwischen 2004 und 2008 liegt der Landkreis Mühldorf unterhalb des landesweiten Niveaus, jedoch in etwa auf dem durchschnittlichen Niveau der „sonstigen ländlichen Regionen“.

Abb.: Wanderungsentwicklung landesweit und nach Regionstypen seit 1998 (Quelle: StWIVT 2009: 46)

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Tab.: Mittelfristiger Wanderungssaldo 2004 – 2008 (Quelle: Basis-Institut / Gemeindedaten, Statistik kommunal)

Bevölker- Wanderungss Summe der Wanderungen 2004- 2 Gemeinde ungsbestand aldo im Mittel 2008 2008 je 1.000 EW Zuzug Wegzug Saldo Ampfing 6.110 11,1 2.107 2.039 68 Aschau 2.836 -10,5 904 934 -30 3.025 22,2 771 704 67 Buchbach

Egglkofen 1.217 -40,8 226 275 -49 Erharting 898 77,7 252 182 70 Gars am Inn 3.820 -0,8 976 979 -3 Haag 6.310 48,4 1.955 1.650 305 Heldenstein 2.409 41,6 644 544 100 Jettenbach 694 40,6 194 222 -28 Kirchdorf 1.310 -14,6 160 179 -19 Kraiburg 3.988 2,0 1.125 1.117 8 Lohkirchen 681 23,5 222 206 16 Maitenbeth 1.910 4,7 354 345 9 Mettenheim 3.277 37,9 1071 947 124 Mühldorf, Stadt 17.583 23,0 5.397 4.991 406

Neumarkt St. Veit 6.134 -8,3 1.571 1.622 -51

Niederbergkirchen 1.226 9,0 271 260 11 Niedertaufkirchen 1.304 -5,4 388 395 -7 Oberbergkirchen 1.629 8,1 339 326 13 Oberneukirchen 838 4,7 124 120 4 Obertaufkirchen 2.366 8,3 715 695 20 Polling 3.310 -26,4 794 881 -87 Rattenkirchen 953 41,0 246 207 39 Rechtmehring 1.742 20,7 435 399 36 Reichertsheim 1.681 7,0 251 239 12 Schönberg 932 -18,3 135 152 -17 Schwindegg 3.513 -0,8 1.059 1.062 -3 Taufkirchen 1.341 -4,5 423 429 -6 Unterreit 1.714 28,2 353 305 48 Waldkraiburg 23.812 -8,0 6.420 6.610 -190 Zangberg 1068 109,4 327 215 112

Gesamtlandkreis 109.630 5,13

2 Zusammenfassung aus den übermittelten Gemeindedaten 3 Auf Grundlage der Daten der Statistik kommunal für den Landkreis Mühldorf von 2009.

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Abb.: Mittelfristiger Wanderungssaldo 2004 – 2008 im Mittel je 1.000 EW (Quelle: Basis-Institut / Gemeindedaten, Statistik kommunal)

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Natürlicher Saldo

Der „Natürliche Saldo“ spiegelt den Abgleich zwischen Geburten und Sterbefällen in den Gemeinden wieder. Sind die Sterbefälle höher als die Geburten kommt es zu negativen Salden – umgekehrt zu positiven. Als standardisierter und vergleichbarer Indikator wurden die Salden im Mittel je 1.000 Einwohner herangezogen. Wie die nachfolgende Abb. zeigt, sind mit Ausnahme der großen Verdichtungsräume alle übrigen Regionstypen von negativen Salden bzw. höheren Sterberaten betroffen. Ausgehend vom Landestrend weisen in den letzten Jahren zunehmend mehr Kommunen - auch im vermeintlich „demografiestabileren“ südbayerischen Raum - Sterbefälle-Überschüsse auf (vgl. u.a. BayLfStaD: Natürliche Bevölkerungsbewegung in Bayern 2008; StWIVT: Daten zur Raumbeobachtung 2009). Mit einem jährlichen Durchschnittswert des natürlichen Saldos von -2,2 je 1.000 EW im Zeitraum zwischen 2004 und 2008 liegt der Landkreis Mühldorf unterhalb des landesweiten Niveaus bzw. unterhalb des Niveaus der „sonstigen ländlichen Regionen“.

Abb.: Natürliche Bevölkerungsentwicklung landesweit und nach Regionstypen seit 1998 (Quelle: StWIVT 2009: 42)

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Tab.: Mittelfristiger Natürlicher Saldo 2004 – 2008 (Quelle: Basis-Institut / Gemeindedaten, Statistik kommunal)

Natürlicher Bevölkerung Saldo im Mittel Summe 2004 - 2008 Gemeinde sbestand je 1.000 EW 2008 2004 - 2008 Geburten Sterbefälle Saldo Ampfing 6.110 -10,8 237 303 -66 Aschau 2.836 -11,8 103 136 -33

Buchbach 3.025 -35 118 223 -105

Egglkofen 1.217 5,6 55 48 7 Erharting 898 -67,4 39 99 -60 Gars am Inn 3.820 2,9 187 176 11 Haag 6.310 -2,4 296 311 -15 Heldenstein 2.409 -25 111 171 -60 Jettenbach 694 -27,1 24 43 -19 Kirchdorf 1.310 15,4 57 37 20 Kraiburg 3.988 -21,3 168 253 -85 Lohkirchen 681 25 47 30 17 Maitenbeth 1.910 8,9 81 64 17 Mettenheim 3.277 14,1 144 98 46 Mühldorf, Stadt 17.583 -20,8 655 1.019 -364

Neumarkt St. Veit 6.134 -18,3 262 374 -112

Niederbergkirchen 1.226 14,2 71 54 17 Niedertaufkirchen 1.304 -10 46 59 -13 Oberbergkirchen 1.629 1,9 62 59 3 Oberneukirchen 838 20,5 44 27 17 Obertaufkirchen 2.366 -8,9 108 129 -21 Polling 3.310 0 144 144 0 Rattenkirchen 953 13,7 51 38 13 Rechtmehring 1.742 10,7 94 76 18 Reichertsheim 1.681 14,3 82 58 24 Schönberg 932 0 37 37 0 Schwindegg 3.513 -9,1 135 167 -32 Taufkirchen 1.341 3,8 62 57 5 Unterreit 1.714 18,8 90 58 32 Waldkraiburg 23.812 -29,0 935 1.594 -691 Zangberg 1068 -11,3 46 58 -12

Gesamtlandkreis 109.630 -10,94

4 Auf Grundlage der Daten der Statistik kommunal für den Landkreis Mühldorf von 2009.

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Abb.: Mittelfristiger Natürlicher Saldo 2004 – 2008 im Mittel je 1.000 EW (Quelle: Basis-Institut / Gemeindedaten, Statistik kommunal)

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Demografische Alterungsentwicklung

Billtermaß

Um eine Erkenntnis über die demografische Alterungsentwicklung von Gemeinden zu ermöglichen, betrachtet das sog. „Billetermaß“ (J) die „vorreproduktiven“ (Alter 0 bis unter 15), die „reproduktiven“ (Alter 15 bis unter 50) und die „nachreproduktiven“ (Alter 50 und älter) Altersstufen einer Bevölkerung. Im Ergebnis wird die demographische Alterung dargestellt. Negative Werte entstehen dann, wenn der Anteil der über 50-Jährigen größer ist als der Anteil der Kinder. Je negativer die Werte, umso stärker ist eine (Über-) Alterung zu erwarten. Das Billetermaß hat sich in der kommunalen Planungs- und Beratungspraxis als Indikator für die transparente Annäherung an demografische Prozesse und Altersstrukturentwicklungen bewährt.

Personen (0 bis unter 15 J.) in % – Pers. (50 J. und älter) in % J= Personen (15 – bis unter 50 J.) in % Die nachfolgende Tab. gibt einen Überblick über landesweite Durchschnitts- bzw. Vergleichswerte. Der landesweite Durchschnitt von -0,49 kann als ein spürbarer Alterungsprozess angesehen werden. Ausgehend von den Verdichtungsräumen nimmt der Alterungsprozess hin zu den strukturschwachen, peripheren Räumen immer mehr zu (vgl.: BayLfStaD 2009: Altersstruktur der Bevölkerung Bayerns 2008). Der Landkreis Mühldorf a. Inn ist mit einem Billetermaß von -0,50 im landesweiten Durchschnitt, wobei man sich nicht täuschen lassen sollte, dass diese Größenordnung auf einen relevanten Alterungsprozess schließen lässt. Tab. Billetermaß sowie relevante Altersgruppenverteilung 2008 landesweit und nach Regionstypen

Raumeinheit 0 – 15 Jahre 15 – 50 Jahre 50 – 65 Jahre Billetermaß Bayern 14,2 48,0 37,8 -0,49

Große Verdichtungsräume 14,0 49,3 36,7 -0,46 Sonstiger ländlicher Raum 14,7 47,1 38,2 -0,50 Grenzland und 14,3 47,1 38,6 -0,52 strukturschwache Räume

Durchschnittsalter

Mittleres Alter aller gemeldeten Einwohner mit Erst- bzw. Hauptwohnsitz.

Altenquotient

Zahl der Menschen im Alter von 60 Jahren und älter auf 100 Menschen im Alter von 20 bis unter 60 Jahren. Beispiel: Wert von 0,44 bedeutet, dass 44 Menschen im Alter von 60 Jahren und älter auf 100 20- bis 60-Jährige kommen.

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Tab.: Demographie-Kennzahlen 2008 (Quelle: Basis-Institut / Gemeindedaten, Statistik kommunal)

Durchschnittsalt Altenquotient Gemeinde Billeter-Maß 2008 er 2008 (Jahre) 2008

Ampfing -0,47 41,9 0,44 Aschau -0,50 42,2 0,49 Buchbach -0,47 41,9 0,47 Egglkofen -0,38 41,6 0,45 Erharting -0,74 45,6 0,72 Gars am Inn -0,42 41,0 0,44 Haag -0,41 41,0 0,46 Heldenstein -0,46 40,8 0,42 Jettenbach -0,66 42,3 0,47 Kirchdorf -0,37 40,0 0,40 Kraiburg -0,44 41,2 0,41 Lohkirchen -0,34 39,2 0,40 Maitenbeth -0,35 39,7 0,37 Mettenheim -0,23 38,0 0,32 Mühldorf, Stadt -0,55 42,6 0,46 Neumarkt St. Veit -0,45 42,3 0,46 Niederbergkirchen -0,36 39,9 0,40 Niedertaufkirchen -0,34 40,0 0,35 Oberbergkirchen -0,32 39,3 0,36 Oberneukirchen -0,23 38,4 0,40 Obertaufkirchen -0,28 39,4 0,41 Polling -0,47 41,4 0,46 Rattenkirchen -0,29 39,3 0,35 Rechtmehring -0,29 39,1 0,38 Reichertsheim -0,32 39,1 0,39 Schönberg -0,45 41,2 0,42 Schwindegg -0,40 40,5 0,39 Taufkirchen -0,41 40,9 0,41 Unterreit -0,32 39,2 0,39 Waldkraiburg -0,65 43,8 0,52 Zangberg -0,43 41,6 0,42

Gesamtlandkreis -0.505 41,7 0,45

5 Auf Grundlage der Daten der Statistik kommunal für den Landkreis Mühldorf von 2009.

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Abb.: Demographische Alterungsfähigkeit anhand Billetermaß 2008 (Quelle: Basis-Institut, Gemeindedaten)

37

3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Abb.: Durchschnittsalter 2008 (Quelle: Basis-Institut / Gemeindedaten)

38

3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

3.2 Daten zur Wohnsiedlungsentwicklung

Wohnfläche (m²/Einwohner)

Die zur Verfügung stehende Wohnfläche in m² pro Einwohner besagt, wie viel Wohnfläche durchschnittlich den Einwohnern je Gemeinde zur Verfügung steht. Je höher der Wert, desto mehr kann tendenziell von weniger dichten Wohnformen (Einfamilien-, Doppelhausstrukturen etc.) ausgegangen werden. Wie die nachfolgende Abb. zeigt, ist die Wohnfläche pro Kopf in den letzten Jahren und Jahrzehnten auf einen Wohnflächenbedarf von landesweit durchschnittlich 44,3 m² gestiegen. Vor ca. 20 Jahren lag der Wert landesweit noch bei knapp 37 m² Wohnfläche pro Person. Abb.: Wohnflächenentwicklung in Bayern 1987 – 2008 (Quelle: Daten und Fakten zum Flächenverbrauch www.stmug.bayern.de/umwelt/boden/flaechensparen/daten.htm)

Belegungsdichte

Die Belegungsdichte spiegelt die Einwohnerzahl pro Wohnung wieder. Je geringer die Belegungsdichte desto mehr 1- bis max. 2-Personen-Haushalte sind vorhanden. Zu berücksichtigen ist der sog. „Remanzeffekt“, wenn ältere Menschen nach Auszug ihrer Kinder in ihren dann eigentlich zu großen Häusern/Wohnungen bleiben (u.a. ältere Siedlungsgebiete). Dadurch wird der Wohnflächenanteil pro Kopf, neben anderen Einflussfaktoren, zusätzlich beeinflusst. Auf Grundlage von bundesweiten Studien zum Immobilienmarkt wird davon ausgegangen, dass ab 2015 in verstärktem Maße Wohnraum im Zuge eines sich auflösenden Remanenzeffektes frei wird. In ländlichen Regionen und Gemeinden betrifft die vor allem auch Siedlungsgebiete aus den 60er und 70er Jahren.

Bodenrichtwerte

Als einen Faktor für die Angebotssituation von Wohnbauland können die amtlichen Bodenrichtwerte herangezogen werden. Zu berücksichtigen ist, dass die tatsächlichen Marktpreise höher liegen können. Konkret wurden die Hauptorte der einzelnen Gemeinden sowie die Wohnbauflächen ohne Einheimischenmodelle herangezogen. In den größeren Kommunen wie Mühldorf, Neumarkt St. Veit und Waldkraiburg mit mehreren Wohngebieten wurden Durchschnittswerte (Ø) gebildet.

39

3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Tab.: Kennzahlen Wohnsiedlungsentwicklung (Quelle: Basis-Institut / Gemeindedaten, Statistik interMaptiv, Gutachterausschuss des Landkreises Mühldorf a. Inn)

Bodenpreis- Bevölkerungsbes Wohnfläche Belegungs- Gemeinde richtwerte €/m² tand 2008 m²/EW 2008 dichte EW/Whg. 6 2008 Ampfing 6.110 47,3 2,2 145 Aschau 2.836 49,3 2,2 100 Buchbach 3.025 48,5 2,4 95 Egglkofen 1.217 52,6 2,3 44 Erharting 898 49,1 2,4 85 Gars am Inn 3.820 48,1 2,4 108 Haag 6.310 47,4 2,2 233 Heldenstein 2.409 49,6 2,6 77 Jettenbach 694 55,5 2,2 80 Kirchdorf 1.310 46,5 2,8 133 Kraiburg 3.988 48,0 2,3 95 Lohkirchen 681 51,2 2,6 45 Maitenbeth 1.910 49,7 2,5 176 Mettenheim 3.277 43,9 2,7 98 Mühldorf, Stadt 17.583 46,7 1,9 180 (Ø)

Neumarkt St. Veit 6.134 46,5 2,3 82 (Ø)

Niederbergkirchen 1.226 50,4 2,5 100 Niedertaufkirchen 1.304 50,4 2,7 59 Oberbergkirchen 1.629 50,8 2,5 75 Oberneukirchen 838 53,8 2,8 65 Obertaufkirchen 2.366 50,8 2,5 85 Polling 3.310 53,7 2,3 80 Rattenkirchen 953 52,4 2,7 65 Rechtmehring 1.742 50,2 2,5 158 Reichertsheim 1.681 45,9 3,1 56 Schönberg 932 51,5 2,6 43 Schwindegg 3.513 47,3 2,4 132 Taufkirchen 1.341 51,2 2,6 82 Unterreit 1.714 45,9 2,9 78 Waldkraiburg 23.812 40,2 2,1 152 (Ø) Zangberg 1068 49,2 2,8 92

Gesamtlandkreis 109.630 46,4 (Ø) 2,3 (Ø) k.A.

6 Herangezogen wurden die Daten für die Hauptorte der einzelnen Gemeinden sowie die Wohnbauflächen ohne Einheimischenmodelle.

40

3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Abb.: Wohnfläche m²/Einwohner 2008 (Quelle: Statistik interMaptiv, BayLfStDV)

41

3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Abb.: Belegungsdichte EW/Whg. 2008 (Quelle: Statistik interMaptiv, BayLfStDV)

42

3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Abb.: Bodenpreisrichtwerte €/m² 2008 / Hauptorte, Wohnbauflächen ohne EH-Modelle (Quelle: Bodenpreisrichtwerte 2008)

43

3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

3.3 Daten zur Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort

Die „sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort“ spiegeln die reell angebotenen Arbeitsplätze in den Unternehmen der jeweiligen Kommune wieder und ermöglichen gemeinsam mit dem Pendlersaldo einen Rückschluss auf die Bedeutung als Arbeitsplatzstandort (vgl. u.a. StWIVT: Daten zur Raumbeobachtung 2009). Als standardisierter und vergleichbarer Indikator wurden die Salden im Mittel je 1.000 Einwohner herangezogen. Wie die nachfolgende Tab. und Abb. darlegen, war die mittelfristige Beschäftigtenentwicklung landesweit wie in allen Regionstypen von einer Zunahme gekennzeichnet.

Tab. Mittelfristige Beschäftigtenentwicklung 2004 - 2008 landesweit und nach Regionstypen (Quelle: StWIVT 2009: 57)

Raumeinheit 2004 – 2008 (%)

Bayern 5,4 %

Große Verdichtungsräume 5,5 %

Sonstige Verdichtungsräume 7,4 %

Allgemeiner ländlicher Raum 4,1 %

Stadt-/Umlandbereiche im ländl. Raum 5,8 %

Nachhaltig zu stärkende ländl. Teilräume 4,5 %

Abb. Beschäftigtenentwicklung landesweit und nach Regionstypen seit 1998 (Quelle: StWIVT 2009: 56)

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Pendlersaldo

Der „Pendlersaldo“ ergibt sich in der Verwendung durch die STATISTIK KOMMUNAL durch die Gegenüberstellung der angebotenen Arbeitsplätze (sozialversicherungspflichtig Beschäftige am Arbeitsort) zur Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigen, die in der Kommune wohnen (SVP-Beschäftigte am Wohnort). Sind die angebotenen Arbeitsplätze höher kommt es zu positiven Pendlersalden (Einpendlerüberschüsse) – sind diese niedriger als die sozialversicherungspflichtig Beschäftigen, die in der Gemeinde wohnen, kommt es zu negativen Pendlersalden (Auspendlerüberschüsse) (vgl. u.a. BayLfStaD, STATISTIK KOMMUNAL 2009). Als standardisierter und vergleichbarer Indikator wurden die Salden im Mittel je 1.000 Einwohner herangezogen.

Arbeitsplatzzentralität

Die „Arbeitsplatzzentralität“ beschreibt das prozentuale Verhältnis der in der Gemeinde angebotenen Arbeitsplätze zu der Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigen, die in der Gemeinde wohnen. Die 100%-Marke gilt (theoretisch) als Maßstab für die quantitative Volldeckung des eigenen kommunalen Arbeitsplatzplatzbedarfes. Werte über 100% weisen auf eine, über die Gemeinde hinausgehende Arbeitsplatzfunktion hin. Die Arbeitsplatzzentralität steht in einem engen Wechselverhältnis zum Pendlersaldo (vgl. u.a. BayLfStaD, STATISTIK KOMMUNAL 2009).

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Tab.: Kennzahlen Beschäftigung 2008 (Quelle: Statistik interMaptiv, BayLfStDV)

Sozialverspfl. Beschäftigte 2008 Sozialverspfl. Arbeitsplatz- pro 1.000 EW Beschäftigte Gemeinde zentralität 2008 absolut 2008 % Wohnort Arbeitsort P.-Saldo (Arbeitsort) Ampfing 91,2 353 322 -31 1.967 Aschau 218,9 349 764 415 2.167 959 Buchbach 96,9 327 317 -10

Egglkofen 16,1 397 64 -333 65 Erharting 93,2 281 262 -19 236 Gars am Inn 54,2 347 188 -159 718 Haag 72,3 358 259 -99 1.634 Heldenstein 40,4 364 147 -217 353 Jettenbach 20,8 379 79 -300 55 Kirchdorf 88,2 364 321 -43 420 Kraiburg 37,4 351 131 -220 524 Lohkirchen 31,0 332 103 -229 70 Maitenbeth 24,9 362 90 -272 172 Mettenheim 17,0 364 62 -302 203 Mühldorf, Stadt 140,3 335 470 135 8.263 1.257 Neumarkt St. Veit 62,7 327 205 -122

Niederbergkirchen 18,4 320 59 -261 72 Niedertaufkirchen 21,0 348 73 -175 95 Oberbergkirchen 24,0 324 78 -246 127 Oberneukirchen 30,0 337 102 -235 85 Obertaufkirchen 48,4 322 156 -166 369 Polling 112,5 320 360 40 1.188 Rattenkirchen 36,6 352 128 -224 122 Rechtmehring 35,4 364 129 -235 225 Reichertsheim 46,0 302 139 -163 233,7 Schönberg 18,0 345 62 -283 58 Schwindegg 57,2 376 215 -161 753 Taufkirchen 39,7 335 133 -202 178 Unterreit 42,6 350 149 -201 255 Waldkraiburg 89,3 347 310 -37 7.378 Zangberg 31,4 363 114 -249 1.218

Gesamtlandkreis 80,37 344 277 -67 30.559

7 Auf Grundlage der Daten der Statistik kommunal für den Landkreis Mühldorf von 2009.

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Abb.: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 2008 absolute Zahlen (Quelle: Statistik interMaptiv, BayLfStDV)

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Abb.: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 2008 im Mittel je 1.000 EW (Quelle: Statistik interMaptiv, BayLfStDV)

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Abb.: Pendlersaldo 2008 im Mittel je 1.000 EW (Quelle: Statistik interMaptiv, BayLfStDV)

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3. Vergleichende Strukturdaten der Gemeinden

Abb.: Arbeitsplatzzentralität 2008 (Quelle: Statistik interMaptiv, BayLfStDV)

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