Erinnerungen Pfarrer Zuelicke.Pdf
1 GELEITWORT Bei den Erinnerungen an mein Leben möchte ich mich von dem Stichwort „Anfänge“ leiten lassen. Na- türlich ist jeder Tag ein Anfang, der uns herausfordert, ihn zu gestalten. Da steht oft die Frage: Was fangen wir mit diesem Menschen oder mit diesem Tag an? Es gibt sicher auch Tage, mit denen wir, so scheint es, nichts anfangen können. Wie also gehen wir mit den Gegebenheiten um, die auf uns zukom- men? Manchmal entscheiden wir uns ganz bewusst für einen Neuanfang, vor allem dann, wenn wir hinter eine unangenehme Sache einen Schlussstrich ziehen wollen. Es kann auch sein, dass uns etwas wertvoll erscheint und reizt, etwas Neues auszuprobieren oder zu wagen. Oft genug bedeutet ein An- fang eine Weichenstellung, verbunden mit besonderen Herausforderungen und Entscheidungen. Ein Anfang führt aber auch immer zu einem Ende, dem dann ein Neuanfang folgen kann. Davon habe ich in meinem Leben eine ganze Reihe erfahren und möchte davon schreiben. Der Schwerpunkt meiner Ausführungen wird durch die Orte gesetzt, an denen ich gelebt und gewirkt habe. Zunächst schaue ich aber auf die ersten 25 Jahre bis zu meiner Priesterweihe. Wolmirstedt, im Corona-Sommer 2020 Peter Zülicke Bild 1: In der „Studierstube“ 2020 2 DIE ERSTEN BEIDEN JAHRZEHNTE chon meine Geburt am 13. Februar 1938 im Magdeburger Marienstift war ein prägender Anfang, den ich natürlich noch nicht bewusst wahrgenommen habe. Dieses kleine Wesen, das den bergen- S den Mutterschoß verlassen hatte, musste sich nun als Individuum total in einer anderen Umge- bung zurechtfinden. Ich ahne nur, wie gut mir die bergende und sorgende Liebe meiner Eltern getan hat.
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