Wiederbelebung Einer Utopie Probleme Und Perspektiven Slavischer Plansprachen Im Zeitalter Des Internets
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6 Bamberger Beiträge zur Linguistik Wiederbelebung einer Utopie Probleme und Perspektiven slavischer Plansprachen im Zeitalter des Internets Anna-Maria Meyer 6 Bamberger Beiträge zur Linguistik Bamberger Beiträge zur Linguistik Band 6 hg. von Sebastian Kempgen, Manfred Krug, Thomas Becker, Martin Haase und Patrizia Noel Aziz Hanna 2014 Wiederbelebung einer Utopie Probleme und Perspektiven slavischer Plansprachen im Zeitalter des Internets von Anna-Maria Meyer 2014 Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deut- schen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Informationen sind im Internet über http://dnb.ddb.de/ abrufbar Diese Arbeit hat der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften der Otto-Fried- rich-Universität Bamberg mit dem Titel „Wiederbelebung einer Utopie. Probleme und Perspektiven slavischer Plansprachen im Zeitalter des Internets am Beispiel von Slovio, Slovianski und Novosloviensky jezyk“ als Dissertation vorgelegen. 1. Gutachter: Prof. Dr. Sebastian Kempgen 2. Gutachter: Prof. Dr. Manfred G. Krug Tag der mündlichen Prüfung: 03.02.2014 Dieses Werk ist als freie Onlineversion über den Hochschulschriften-Server (OPUS; http://www.opus-bayern.de/uni-bamberg/) der Universitätsbiblio- thek Bamberg erreichbar. Kopien und Ausdrucke dürfen nur zum privaten und sonstigen eigenen Gebrauch angefertigt werden. Herstellung und Druck: Druckerei docupoint, Magdeburg Umschlaggestaltung: University of Bamberg Press, Andra Brandhofer © University of Bamberg Press Bamberg 2014 http://www.uni-bamberg.de/ubp/ ISSN: 2190-3298 ISBN: 978-3-86309-233-7 (Druckausgabe) eISBN: 978-3-86309-234-4 (Online-Ausgabe) URN: urn:nbn:de:bvb:473-opus-100206 Vorwort Der Startschuss für die dieser Monographie zugrunde liegende Disser- tation fiel im Oktober 2010. Die damals noch vorherrschende Skepsis, ob sich das doch etwas exotisch anmutende Thema slavische Planspra- chen für eine Dissertation eignen würde, wich im Lauf der Zeit zuneh- mend der Erkenntnis, dass es sich dabei um einen Glücksfall handelte. Es stellte sich heraus, dass es auf diesem Gebiet für die slavische Sprachwissenschaft noch einiges zu tun gab, sowohl im Bereich der theoretischen Grundlagenarbeit als auch im Bereich der ganz konkreten historischen und rezenten Plansprachenprojekte. Ich freue mich daher rückblickend besonders über die Ermöglichung der Teilnahme am 36. Treffen des Konstanzer Kreises im September 2010 in Bamberg (http://kodeks.uni-bamberg.de/Konstanzer_Kreis/ Konstanz36.html); denn wäre nicht eben dort im Rahmen des Vortrags von Prof. Dr. Tilman Berger fast nebenbei der Begriff „Neuslavisch“ ge- fallen, der meine Neugier geweckt hat, wären mir die slavischen Plan- sprachen wohl weiterhin völlig unbekannt geblieben. Die auf diesen Impuls hin beginnende intensive Lektüre und die spätere Arbeit an den sehr unterschiedlichen Kapiteln war abwechslungsreich und machte Freude, denn an vielen Stellen zeigte sich, dass es noch Neues zu entde- cken gab. Besonders die Erforschung der historischen Plansprachenpro- jekte kam zuweilen einer Schnitzeljagd gleich, die mitunter von der Wissenschaft noch gänzlich unbeachtete Schätze zutage förderte – etwa die beiden kleinen Heftchen zu Slavina und Slovanština aus dem Jahre 1912, die glücklicherweise noch in einem tschechischen Antiquariat aufzufinden waren. Die vorliegende Monographie richtet sich natürlich aufgrund ihres recht speziellen Themas und der ihr zugrunde liegenden Dissertation im Fach Slavische Sprachwissenschaft in erster Linie an ein slavistisches Fachpublikum. Ich habe jedoch die Hoffnung, dass auch Vertre- ter(innen) benachbarter Fachgebiete sowie slavistisch oder interlinguis- tisch interessierte Laien darin Neues für sich entdecken können und die Inhalte für alle diese Leserschaften gleichermaßen verständlich und nachvollziehbar dargestellt sind. 5 Dazu, dass die vorliegende Monographie überhaupt entstehen konnte, bedurfte es des Zutuns einiger weiterer Personen, denen ich an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank aussprechen möchte. Ich danke - meinem Doktorvater Prof. Dr. Sebastian Kempgen für die einmalig gute Betreuung, die zahlreichen fruchtbaren Diskussionen und die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit. - meinem Zweitgutachter Prof. Dr. Manfred Krug für sein großes In- teresse an meiner Arbeit und wertvolle Anregungen aus nicht- slavistischer Perspektive. - Prof. Dr. Søren Wichmann vom Max Planck Institute for Evolutiona- ry Anthropology in Leipzig für die enorme Hilfsbereitschaft bei der Berechnung und Darstellung der phonetisch-lexikalischen Distan- zen. - Prof. Dr. Tilman Berger von der Universität Tübingen für die hilfrei- chen Hinweise in der Anfangsphase der Arbeit. - meinen Eltern für die erste Korrekturlektüre und ihr Verständnis für so große Slavenbegeisterung. - Carolin Cholotta für die zweite Korrekturlektüre. - Corina Erk für die Korrekturlektüre einzelner Abschnitte und den regen interdisziplinären Austausch während des gesamten Schreib- prozesses. - Insa von Uslar für die Kontrolle der Übersetzungen aus dem Tsche- chischen. - Prof. Dr. em. Peter Thiergen, Prof. Dr. Ada Raev, Luka Kadović, Ag- nieszka Eichmann und Dr. Erna Malygin für ihre Unterstützung und Wertschätzung. Bamberg, im März 2014 Anna-Maria Meyer 6 Inhaltsverzeichnis KAPITEL 1: Totgesagte leben länger oder: Ein Plädoyer für slavische Plansprachen ............................................................................................. 11 KAPITEL 2: Slavische Plansprachen als Untersuchungsgegenstand der slavischen Sprachwissenschaft und der Interlinguistik ......................... 19 2.1. Plansprachen ...................................................................................... 19 2.1.1. Definition und Begriffsproblematik ......................................... 19 2.1.2. Das weltweite Plansprachenschaffen im Lauf der Jahrhunderte .............................................................................................................. 27 2.1.3. Klassifikationskriterien von Plansprachen............................... 29 2.1.3.1. Einteilung nach der Anzahl der Realisationsebenen ... 29 2.1.3.2. Einteilung nach dem Ausmaß des Rückgriffs auf Ethnosprachen ............................................................................ 31 2.1.3.3. Einteilung nach Motiven und Zielvorstellungen von Plansprachenautoren .................................................................. 40 2.1.3.4. Einteilung nach tatsächlicher Verwendung ................. 43 2.1.4. Abgrenzung von Plansprachen, Conlangs und fiktionalen Sprachen .............................................................................................. 46 2.1.5. Zur Besonderheit der slavischen im Rahmen der zonalen Plansprachen ....................................................................................... 49 2.2. Interlinguistik und slavische Sprachwissenschaft: Versuch einer Zusammenführung .................................................................................. 52 2.2.1. Ursprünge und Forschungsgegenstände der Interlinguistik . 53 2.2.2. Methoden der Interlinguistik.................................................... 57 2.2.3. Probleme und Chancen der Interlinguistik ............................. 59 2.2.4. Eine slavistische Interlinguistik? .............................................. 63 2.3. Forschungsstand zu slavischen Plansprachen ................................. 66 2.4. Methodische Vorgehensweise und Ziele der Arbeit ........................ 71 KAPITEL 3: Slovio, Slovianski und Novosloviensky jezyk im historischen Kontext ....................................................................................................... 80 3.1. Das Altkirchenslavische als erste slavische Plansprache? ............... 80 3.2. Die historischen Vorläufer von Slovio, Slovianski und Novosloviensky jezyk seit dem 17. Jahrhundert ................................................................. 85 7 3.2.1. Slavische Plansprachen mit dem Ziel einer „Wiedervereinigung“ der slavischen Sprachen (17. bis 19. Jh.) ........ 86 3.2.1.1. Juraj Križanić: Ruski jezik (1666) ................................... 90 3.2.1.2. Exkurs: Samuel B. Lindes Konzept der Wspólny język słowiański (1807)........................................................................... 96 3.2.1.3. Jan Herkel’: Lingua Slavica Universalis (1826) ............ 100 3.2.1.4. Božidar Raić: Vseslavenski (1853) ................................. 106 3.2.1.5. Matija Majar Ziljski: Uzajemni slavjanski jezik (1865) 109 3.2.1.6. Unveröffentlichte und strittige Projekte des 18. und 19. Jahrhunderts .............................................................................. 115 3.2.2. Slavische Plansprachen als Verständigungsmittel neben den slavischen Ethnosprachen (20. Jh.) ................................................... 118 3.2.2.1. Ignác Hošek: Neuslavisch (1907) .................................. 119 3.2.2.2. Ignác Hošek: Všeslovanský jazyk (1909) ....................... 124 3.2.2.3. Edmund Kolkop: Slovanština (1912) ............................ 128 3.2.2.4. Josef Konečný: Slavina (1912) ...................................... 133 3.2.2.5. Bohumil Holý: Slavski jezik (1920) .............................. 137 3.2.2.6. Čedomir Đurđević: Sveslav (Sveslovenski) (1940) ........ 143 3.2.2.7. Arnost Eman Žídek: Slovan (1940) .............................. 148 3.2.2.8. Unveröffentlichte Projekte des 20. Jahrhunderts ....... 154 3.3. Zusammenfassung ..........................................................................