2-2011 Herausgeber Seite 22 Bernd Klaedtke & Michael Thissen Feuerwehrchronik

7. Jahrgang 31.03.2011 Nr. 2

Erwin Rodehau, Hartmut Stöpel, Termin? Michael Schneider, Steffen Ludewig Seite 43 Das Zeitgeschehen zur Neuordnung der Feuerweh- ren der DDR unter dem Einfluss der Ereignisse der politischen Wende ab Oktober 1989 bis zur Bildung Impressum der neuen Bundesländer Seite 44 Seite 22 2-2011 Seite 22

Zeitgeschehen Es erfolgte die Aufhebung sämtlicher Reise- * Erwin Rodehau, Hartmut Stöpel, beschränkungen für alle Bürger der DDR. Michael Schneider und Steffen Ludewig Von den Ländern der Bundesrepublik Deutsch- lands wurde den Bürgern der DDR während Das Zeitgeschehen zur Neuordnung der ihres Aufenthaltes ein „Begrüßungsgeld“ von Feuerwehren der DDR unter dem Ein- 100,- DM gegeben. fluss der Ereignisse der politischen Die Staatsbank der DDR verfügte nicht über Wende ab Oktober 1989 bis zur Bildung ausreichende Devisenreserven um den Bür- der neuen Bundesländer. gern der DDR für ihren Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland Zahlungsmittel Ein Überblick über das zeitliche Geschehen bereit zu stellen. kann uns helfen, die Entwicklung der Feuer- wehr in unserer Gemeinde/Stadt, im Kreis, 13. November 1989 oder auch im ehemaligen Bezirk, dem heuti- Mit der Bildung einer neuen Regierung der gen Bundesland einzuordnen. DDR wurde Hans Modrow beauftragt. Diese Übersicht enthält nicht nur Ereignisse Er war Mitglied der der DDR und der Entwicklung der Feuerwehren, sondern Erster Sekretär der Bezirksleitung der SED im auch politische Ereignisse, die einen wesentli- Bezirk sowie im Oktober 1989 Mit- chen Einfluss auf die Entwicklung der initiator des Dresdner Dialogs mit der opposi- Feuerwehren hatten. tionellen „Gruppe der 20“. / 3, S. 586 /und / 12, S.658 / 24. – 30. Juli 1989 Teilnahme des Nationalen Komitees der 17. November 1989 Feuerwehren der DDR an den Sitzungen des In der Volkskammer der DDR stellte Minister- Exekutiven und des Permanenten Rates und präsident Hans Modrow seine Regierung vor der Generalversammlung des CTIF in und gab eine Regierungserklärung ab. Warschau. Darin kündigte er u. a. die Umwandlung des / 2, S. 475 / [UB 10/89] Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in ein Amt für Nationale Sicherheit an (AfNS). 18. Oktober 1989 Zum Minister des Innern wurde Generalleut- Egon Krenz löste Erich Honecker als General- nant Lothar Ahrendt berufen. sekretär der SED ab. / 12, S. 658 / / 12, S. 658 / November 1989 24. Oktober 1989 Das Ministerium für Staatssicherheit wurde in Die Volkskammer wählte nach dem Rücktritt das Amt für Nationale Sicherheit umgewandelt, Honeckers Egon Krenz zum Vorsitzenden des und sollte im Februar 1990 aufgelöst werden. Staatsrates und zum Vorsitzenden des Natio- / 1, S. 28 / nalen Verteidigungsrates (NVR). / 12, S. 658 / November 1989 Die von Ministerpräsident Modrow in Aussicht 7. November 1989 gestellte Vertragsgemeinschaft wurde von Die Regierung der DDR unter Ministerpräsi- Bundeskanzler Helmut Kohl in seinem „Zehn- dent Willi Stoph trat zurück. Punkte-Programm zur Überwindung der Tei- / 3, S. 374 / lung Deutschlands und Europas„ aufgegriffen und ausgestaltet. 8. November 1989 / 1, S. 28 u. 32 / Durch den General-Staatsanwalt der DDR wur- de ein Ermittlungsverfahren gegen den ehe- 18. November 1989 maligen Staatsratsvorsitzenden der DDR Erich Durch die Volkskammer der DDR (9. Wahl- Honecker eingeleitet. periode) wurde das „Gesetz über die Wahl der / 3, S. 374 / Volkskammer sowie über die Kommunalwah- len“ beschlossen. 9. November 1989 / 1, S. 54 / Auf einer Pressekonferenz teilte der 1. Sekre- tär der Bezirksleitung der SED Berlin Günter 1. Dezember 1989 Schabowski, die Öffnung der Staatsgrenze der Der Passus im Artikel 1 der Verfassung der DDR zur Bundesrepublik Deutschland und zu DDR, in dem die „Führung der Arbeiterklasse Berlin (West) mit. und ihrer marxistisch - leninistischen Partei“ 2-2011 Seite 23 festgelegt war, wurde gestrichen. 12. Dezember 1989 / 1, S. 22 / Feuerwehrhistoriker aus Ost- und West Berlin organisierten ein Treffen des Präsidenten des 3. Dezember 1989 Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) Hin- Auf der 12. Tagung des Zentralkomitees (ZK) rich Struve mit dem Leiter der Hauptabteilung der SED traten das Politbüro und das ZK der Feuerwehr im MdI Generalmajor Herbert Pohl SED zurück. im Palast der Republik. Der ehemalige Erste Sekretär des Zentral- Dort wurden Schritte der Zusammenarbeit der komitees der SED Erich Honecker wurde aus Feuerwehren beider deutschen Staaten, sowie der SED ausgeschlossen. die Bedingungen der Teilnahme der Angehöri- / 3, S. 374 / und / 12, S. 658 / gen der Feuerwehren der DDR am 26. Deut- schen Feuerwehrtag im Juni 1990 in Fried- 4. Dezember 1989 richshafen / Bodensee besprochen. Bürgerrechtler besetzten das Bezirksamt für / 2, S. 477 / Nationale Sicherheit in Erfurt. / 12, S. 658 / 14. Dezember 1989 Der Ministerrat der DDR beschloss die Auf- 6. Dezember 1989 lösung des AfNS bis zum 31. März 1990 sowie Egon Krenz als Vorsitzender des Staatsrates die Bildung eines Nachrichtendienstes und und Vorsitzender des Nationalen Verteidigung eines Verfassungsschutzes der DDR. Rates (NVR) trat zurück. / 12, S. 659 / Gleichzeitig wurden alle Mitglieder des NVR von ihrer Funktion abberufen, womit dessen 14. Dezember 1989 Tätigkeit faktisch endete. Der Ministerrat der DDR beschloss die Auf- / 12, S. 659 / lösung der Kampfgruppen zum 30. Juni 1990. Der Beschluss wurde durch die Befehle Nr. 6. Dezember 1989 121/89 des Ministers des Inneren und Nr. Der Minister des Inneren Generalleutnant der 141/89 des Ministers für Nationale Verteidi- Volkspolizei (VP) Lothar Ahrendt ordnete die gung umgesetzt. Entwaffnung der Kampfgruppen an. / 12, S. 659 / / 12, S. 659 / 21. Dezember 1989 9. Dezember 1989 „Beschluss über die Gründung und Auflösung Dienstberatung der Hauptabteilung Feuerwehr von Ministerien und zentralen Staatsorganen“ und der Hauptabteilung Innere Angelegenhei- vom 21. Dezember 1989 durch den Ministerrat ten im Ministerium des Inneren. der DDR. An dieser Dienstberatung nahmen ca. 50 An- Mit Wirkung vom 1. Januar 1990 wurde das gehörige des Organ Feuerwehr, der örtlichen Ministerium des Innern in Ministerium für und betrieblichen Freiwilligen Feuerwehren so- Innere Angelegenheiten umbenannt. wie Vertreter der Abteilungen Inneres der Räte / GBl DDR I, Nr. 26, S. 272 / der Bezirke und Kreise teil. Schwerpunkt der Beratung war die Neuord- 21. Dezember 1989 nung der Feuerwehren im Rahmen der gesell- Dienstberatung im Ministerium des Innern mit schaftlichen Entwicklung in der DDR. den Leitern der Abteilung Feuerwehr der Die Teilnehmer beschlossen die Bildung eines Bezirksbehörden Deutsche Volkspolizei und „Ehrenamtlichen Rates der Feuerwehren der den Leitern der Schulen des MdI. DDR“, bis hin zur Gründung eines Feuerwehr- Das Brandschutzgesetz hat im wesentlichem verbandes der DDR. Bestand und kann weiter angewandt werden. Die Entwicklung der Feuerwehren muss neu Es wurden fünf Kommissionen gebildet: überdacht werden, insbesondere soll das Organ Feuerwehr zu Berufsfeuerwehren über- 1. Grundsatzarbeit führt werden. 2. Statutenentwurf für einen Feuerwehr- In den Städten Leipzig und Berlin soll als Er- verband der DDR probung ein Bezirksbrandschutzamt und in der 3. Geschichts- und Kulturarbeit Stadt Neubrandenburg ein Kreisbrandschutz- 4. Entwicklung des Feuerwehrkampf- amt ab 1. April gebildet werden. sportes Nach den Internationalen Wettkämpfen im 5. Kinder- und Jugendarbeit. Feuerwehrkampfsport in Brno soll das Leis- / Archiv der BKS Heyrothsberge / tungszentrum „Feuerkampfsport“ an der Fach- 2-2011 Seite 24 schule Heyrothsberge aufgelöst werden. parenz ist erforderlich; / Archiv der BKS Heyrothsberge / - Strukturveränderungen sind be- absichtigt; 4. Januar 1990 - zur Zeit zu viele Offiziere; Zur Durchführung der Vereinbarung zwischen - die militärischen Dienstgradbezeich- der DDR und der BRD vom 5. Dezember 1989 nungen werden abgeschafft, neue sind über die Entwicklung und Verwendung eines in Vorbereitung; gemeinsamen Fonds zur Finanzierung von - die Erweiterung der Rechte und Pflich- Reisezahlungsmitteln wurde am 20. Dezember ten der Leiter, größere Entscheidungs- 1989 eine Bankenvereinbarung zwischen der spielräume sind erforderlich. Staatsbank der DDR und der Deutschen Bun- - neue Rahmenregelungen sollen die desbank unterzeichnet. bessere Wahrnahme der Verantwor- / GBI DDR II, Nr. 1, S. 6 / tung ermöglichen; Aufgaben des Brandschutzes: 5. Januar 1990 - Sicherstellung einer hohen Einsatzbe- Schreiben des Ministers für Innere Angelegen- reitschaft und einer schnellen Brandbe- heiten an die Bezirksbehörden der Deutschen kämpfung; Volkspolizei 1 – 16 - Verlängerung der Nutzungsdauer der Leiter der Abt. F BDVP Magdeburg zur technischen Ausrüstung; Kenntnisnahme. - Erhaltung und Ausbau des Systems der Freiwilligen Feuerwehren, die 4. Die 2. Grundsatzentscheidung zur DV Schaffung von Stützpunktfeuerweh- Nr. 55/83 wird mit sofortiger Wirkung ren insbesondere in Kreisstädten. außer Kraft gesetzt. Kommandos Feu- / Archiv der BKS Heyrothsberge / erwehr, die bisher nicht in einen der 3 Typen eingeordnet bzw. nicht aufgelöst 10./11. Januar 1990 werden konnten, bleiben in dem mit In Berlin-West und im Ministerium für Innere Stichtag 31.12.1989 vorhandenen Angelegenheiten der DDR fanden offizielle Planstellenvolumen bestehen. Gespräche zwischen Vertretern der Feuer- 5. Mit Wirkung vom 01.04.1990 ist in der wehren der DDR, der Bundesrepublik Hauptstadt der DDR, Berlin sowie in Deutschland und Berlin-West statt. Sie waren den Bezirken Leipzig und Neubranden- eine Fortsetzung der Kontakte im Internatio- burg mit der Erprobung der Arbeit eines nalen Technischen Komitee für vorbeugenden „Brandschutzamtes“ in Verantwortung Brandschutz und Feuerlöschwesen (CTIF) auf der Leiter der Abteilungen Feuerwehr internationaler Ebene und den 1988 begonne- und unter Anleitung sowie Kontrolle nen bilateralen Begegnungen. Hauptabteilung Feuerwehr zu begin Die Beratungen wurden geführt vom Präsi- nen. denten des Deutschen Feuerwehrverbandes, Die Konzeption dazu ist mir bis zum Hinrich Struve, vom Leiter der Feuerwehr 28.02.1990 vorzulegen. Berlin-West, Landesbranddirektor Wolfgang / Landesfeuerwehrmuseum Sachsen-Anhalt, Scholz, und vom Leiter der Hauptabteilung Stendal, Archiv / Feuerwehr im Ministerium für Innere Ange- legenheiten, Generalmajor Herbert Pohl. Es 9. Januar 1990 standen gegenseitige interessierende Fragen Arbeitstagung des Ministeriums für Innere An- über die Fortführung der Kontakte, über die gelegenheiten. Gestaltung des weiteren Erfahrungsaustau- Beraten wurden die Grundsätze der Arbeit sches und über die Entwicklung möglicher unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Formen der Zusammenarbeit zur Diskussion. Bedingungen. Eine Einladung des Präsidenten des DFV zum Schwerpunkte waren: Gegenbesuch einer offiziellen Delegation von - die Schaffung neuer gesetzlicher Be- Vertretern der Feuerwehren der DDR für das stimmungen, wie z. B. Beamtengesetz, erste Quartal 1990 wurde angenommen. Dienstlaufbahngesetz. / 11, Heft 2 1990, S. 5 mit Bild / - die Bildung von Gewerkschaften, je- doch keine Demonstrationen während 13. Januar 1990 der Dienstzeit. Der Ministerrat der DDR beschloss die Aus- - die Erarbeitung von Grundsätzen der gliederung der Zivilverteidigung aus dem Be- Öffentlichkeitsarbeit, reich des Verteidigungsministeriums. - eine größere öffentliche Trans- / 12, S. 659 / 2-2011 Seite 25

15. Januar 1990 Runde Tisch vereinbarten, die für April 1990 Ein Bürgerkomitee besetzt die Zentrale des vorgesehene Volkskammerwahl bereits am 18. Amtes für Nationale Sicherheit in Berlin. März 1990 durchzuführen. / 12, S. 659 / / 1, S. 53 /

23. Januar 1990 29./30. Januar 1990 Die Arbeitsgruppe des Ehrenamtliche Rates E. Honecker wurde in Untersuchungshaft ge- der Feuerwehren der DDR im Ministerium für nommen. Entlassung wegen Haftunfähigkeit; Innere Angelegenheiten hatte für die Sitzung anschließende Unterbringung im Pfarrhaus am 3. Februar 1990 den Entwurf: „Anfor- der evangelischen Pflegeanstalt in Lobetal. derungen an die weitere Gestaltung der / 3, S. 374 / Tätigkeit der Feuerwehren der DDR zur Sicherung eines wirksamen Systems der 1. Februar 1990 Brandverhütung und –bekämpfung“ zur Vor- Der Ministerpräsident der DDR H. Modrow leg- lage für den Ministerrat der DDR erarbeitet. te das Konzept „Für Deutschland, einig Vater- / Sammlung H. Stöpel, Kindelbrück / land“ vor. / 3, S. 586 / 24. Januar 1990 Beratung der Führungskräfte der Feuerwehren 1. Februar 1990 der Stadt Dresden im VPKA Dresden auf Ministerrat der DDR Einladung der Stadtverwaltung und der Abt. Die „Zielstellungen, Grundsätze und ersten Feuerwehr Dresden. Maßnahmen zur Durchführung einer Verwal- Der Oberbürgermeister Herr Berghofer erläu- tungsreform in der DDR“ wurden im Ministerrat terte die neuen Anforderungen an die behandelt und dem Runden Tisch als Stand- Feuerwehren der Stadt Dresden und machte punkt der Regierung übergeben. Ausführungen zu den erforderlichen Festle- gez. Dr. Moreth gungen. Stellvertreter des Vorsitzenden des Minister- Anschließend sprach der Leiter der Abt. rates für örtliche Staatsorgane. Feuerwehr Herr Major Helbig über die neuen / Landesfeuerwehrmuseum Sachsen-Anhalt, Aufgaben der Berufsfeuerwehr der Stadt Stendal, Archiv / Dresden. Danach machte der Kamerad Otto, Leiter des 1. Februar 1990 Wirkungsbereiches Dresden-Stadt Ausführun- Mit der Änderungsmitteilung zur Anweisung Nr. gen über die neuen Strukturen der Freiwilligen 22 / 84 des Ministers des Innern wurde die Feuerwehren, sowie die Freiwillige Feuerweh- „Anweisung über die Sicherung eines stabilen ren im Feuerwehrverband. Führungskader- und Personalbestandes in / Sammlung H. Heinz, Pillnitz / den örtlichen freiwilligen Feuerwehren sowie die Anerkennung und Würdigung der Leistun- 25. Januar 1990 gen“ entsprechend den neuen gesellschaftli- chen Bedingungen überarbeitet. / 2, S. 477 /

3. Februar 1990 In der 2. Tagung des Ehrenamtlichen Rates der Feuerwehren der DDR wurde der Entwurf der „Satzung des Feuerwehrverbandes der DDR (FwV)“ beraten und zur öffentlichen Diskussion vorgelegt. / Landesfeuerwehrmuseum Sachsen-Anhalt, Stendal, Archiv / [FS – HM – 1/90]

5. Februar 1990 Der Ministerpräsident der DDR H. Modrow bil- det mit Vertretern vom Zentralen Runden Tisch Für die Angehörigen der Feuerwehren wird ein neuer Dienstausweis entworfen. Jedoch bis zu seiner Einführung die „Regierung der nationalen Verantwortung“. war er bereits überholt. (Archiv: Stöpel) / 3, S.586 /

28. Januar 1990 10. Februar 1990 Ministerpräsident Modrow und der Zentrale (wegen Abbildung auf der nächsten Seite) 2-2011 Seite 26

beit“ des Ehrenamtlichen Rates der Feuer- wehren der DDR, legte die „Thesen zur feuer- wehrsportlichen Arbeit“ zur öffentlichen Dis- kussion vor. / Sammlung D. Nase, Pasewalk /

21. Februar 1990 Auf Beschluss des Ministerrates der DDR vom 21. Februar 1990 über die Veränderung der Dienstgradbezeichnungen in der Deutschen Volkspolizei sowie in den Organen Feuerwehr und Strafvollzug des MfIA galten mit Wirkung vom 1. Mai 1990 folgende Feuerwehrdienst- grade: Die alte Bezeichnung (rot gekennzeichnet) und die neue Bezeichnung (blau gekennzeichnet).

Unterleutnant der Feuerwehr Unterbrandmeister Leutnant der Feuerwehr Brandmeister Oberleutnant der Feuerwehr Oberbrandmeister Hauptmann der Feuerwehr Hauptbrandmeister (Archiv: Stöpel) Major der Feuerwehr Brandrat 13. Februar 1990 Oberstleutnant der Feuerwehr Ministerpräsident H. Modrow reiste mit Mit- Oberbrandrat gliedern der Regierungskoalition nach Bonn. Oberst der Feuerwehr Eine Soforthilfe von 10 bis 15 Millionen DM Branddirektor wurde von der Bundesregierung nicht gewährt. Generalmajor / 1, S. 34 / Chefinspekteur

15. Februar 1990 Die Dienstgradbezeichnungen der Feuerwehr- In Berlin bildete sich eine Organisationsgruppe männer blieben. Die Dienstgradabzeichen und für die Gründung einer „Berufsvertretung Effekten blieben ebenfalls unverändert. Feuerwehr“ als Interessenvertretung für die / 11, Heft 4/1990, S. 3 / vgl. „Bekanntmachung„ Berufsfeuerwehren unter dem Dachverband in GBl. DDR Teil I, 1990, Nr. 12, S. 91. der Gewerkschaft im Ministerium für Innere Angelegenheiten. 21. Februar 1990 / 2, S. 477 / [UB 2/90] Die Volkskammer der DDR beschloss das „Ge- setz über Vereinigungen – Vereinigungsgesetz 16. Februar 1990 –“, das am gleichen Tag durch den amtieren- Die Zeitung „Neues Deutschland“ Ausgabe A, den Vorsitzenden des Staatsrates der DDR im veröffentlichte ein Interview mit dem Leiter der Gesetzblatt der DDR verkündet wurde. Abteilung Feuerwehr der BDVP , Oberst- (Damit war die gesetzliche Grundlage zur Bil- leutnant der F, R. Wagner. Im sind dung von Vereinigungen in den Feuerwehren von den 540 örtlichen und betrieblichen Frei- gegeben) willigen Feuerwehren etwa 180 nicht mehr / Gesetzblatt der DDR Teil I, 1990, S. 75 / rund um die Uhr einsatzbereit. Als Gründe nannte er die Ausreise von Angehörigen der 23. Februar 1990 Feuerwehren in die BRD, die Niederlegung Oberst d. F Meier, Leiter der Abt. F im PdVP von Funktionen in den Feuerwehren, sowie die Berlin, informiert Landesbranddirektor Scholz Selbstauflösung von Freiwilligen Feuerwehren. über: / 2, S. 478 / - die Ausgliederung der Feuerwehren aus der Volkspolizei zum 1. April 1990 in Berlin-Ost; 16. Februar 1990 - Die Vorbereitung neuer Dienstgradbezeich- Die Arbeitsgruppe „Feuerwehrsportliche Ar- nungen; 2-2011 Seite 27

- Die Landeshoheit für die Brandschutzge- setzgebung. / 14, S. 18 /

Gespräch zwischen Hinrich Struve und Herbert Pohl

Archiv /

LBD Scholz (Berlin-West) und Oberst der F Meier (PdVP Frühjahr 1990 Berlin-Ost) Schrittweise Umwandlung der Zivilverteidigung 24. Februar 1990 der DDR in einen für den Schutz der Bevölke- Gründung des Kreisfeuerwehrverbandes rung vor Natur- und technischen Katastrophen Meißen im . Zum Vorsitzenden einzusetzenden „Zivilschutz“. wurde der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr / 12, S. 573 u. 661 / Meißen Kamerad Günther Meyer gewählt. Das war der erste in der DDR gegründete 13. März 1990 Kreisfeuerwehrverband. Gemeinsame Beratungen der Hauptabteilung / 4, S. 20 / Feuerwehr und Mitgliedern des Präsidiums des Deutschen Feuerwehrverbandes in Februar 1990 Schwerin zu Fragen der weiteren Zusammen- Durch den Minister für Innere Angelegenheiten arbeit der Feuerwehren beider deutschen der DDR Lothar Ahrendt werden die neuen Staaten und zur Vereinsbildung in der DDR. Aufgaben und Veränderungen in der Arbeit der An den Beratungen nahmen teil Generalmajor Deutschen Volkspolizei in der Broschüre „Das der F, H. Pohl, OSL der F, Dr. N. Schulz, OSL Ministerium für Innere Angelegenheiten in der der F, W. Creutzburg, OSL der F, Dr. Ziemann, gesellschaftlichen Erneuerung - Bestandsauf- der Leiter der Abt. Feuerwehr der BdVP nahmen und Schlussfolgerungen -“ veröffent- Schwerin OSL der F, Baguhn sowie der licht. Präsident der DFV H. Struve und Dr. Fischer. / 2, S. 478/479 / / 2, S. 478 /

Frühjahr 1990 18. März 1990 Der Leiter der Hauptabteilung Kampfgruppen Erste freie Volkskammerwahlwahl in der DDR. schlug in einem Schreiben an den Leiter HA F Es gab 24 Wahlvorschläge (keine Sperrklau- vor, die Zentralschule für Kampfgruppen in sel). Wahlbeteiligung 93 Prozent. 12 Parteien Schmerwitz als Schule für Dienstanfänger und waren im Parlament vertreten. Sieger wird die Spezialisten der Feuerwehr zu übernehmen. „Allianz für Deutschland“ (CDU, DSU und DA). Diesem Vorschlag stimmte auch der Minister / 1, S. 240 / für Innere Angelegenheiten Ahrendt zu. Der Vorschlag wurde jedoch nicht mehr verwirk- 22. – 28. März 1990 licht. Auf Einladung des Präsidenten des Deutschen / 12, S. 327 / Feuerwehrverbandes Hinrich Struve besuchte eine Delegation des Nationalen Komitees der 12. März 1990 DDR die Bundesrepublik Deutschland. Schreiben des Leiters Personalangelegenhei- Zur Delegation der DDR gehörten; General- ten der BdVP Magdeburg an die Dienststellen major der F, H. Pohl, OSL der F, Dr. N. Schulz, im Bezirk OSL der F, W. Creutzburg, OSL der F, Dr.-Ing. - Veränderung von Dienstgradbezeichnungen. P. Ladewig, OSL der F, Dr. sc. A. Kretschmer. / Landesfeuerwehrmuseum Sachsen-Anhalt, - / 2, S. 479 / 2-2011 Seite 28

Drei Dokumente des Ehrenamt- lichen Rates der Feuerwehren der DDR (Archiv: Stöpel) 2-2011 Seite 29

30. März 1990 Der Staatsrat der DDR (?) beruft gemäß Artikel 62 Absatz 1 der Verfassung der DDR die Volkskammer zu ihrer ersten Tagung für den 5. April 1990 nach Berlin ein. / 1, S. 241 /

31. März 1990 Auf der 3. Tagung des ehrenamtlichen Rates der Feuerwehren der DDR wurde der Ver- bandsvorsitzende des am 17.03.1990 gegrün- deten Verbandes der Freiwilligen Feuerwehren Berlins e. V. hinzugezogen. Der Stellvertreter des Leiters der HA F, OSL der F Dr. Schulz informierte über die Reise einer Delegation des Nationalen Komitees der Feuerwehren der DDR in die BRD (sic.) zum Studium der Arbeit des Deutschen Feuerwehr- verbandes (DFV) sowie der Strukturen der Feuerwehren einschließlich der Gesetzgebung im Brandschutz vom 22. bis 28. März 1990. Es wurde festgestellt, dass die Initiativen zur Bildung von Landesverbänden von den Frei- willigen Feuerwehren ausgehen. In den künftigen Landesfeuerwehrverbänden müssen auch die Berufs- und Werkfeuerweh- ren vertreten sein. / Sammlung D. Nase, Pasewalk /

31. März 1990 Angehörige der Freiwilligen und Berufsfeuer- wehren sowie der örtlichen Organe (Brand- schutzbeauftragte der Räte der Kreise) der Be- zirke Cottbus, Frankfurt/Oder und Potsdam trafen sich in Königs Wusterhausen und be- schlossen die Bildung eine Komitees zur Gründung eines Landesfeuerwehrverbandes. Hier sind drei Entwürfe für ein Signet des neuen DDR Eingeladen hatte die Initiativgruppe zur Grün- Verbandes. Der Entwurf stammt aus der BdVP Erfurt. Auf dung eines „Landesfeuerwehrverbandes Bran- Länderebene sollte das Landeswappen (Kulizeichnung) ein- gefügt werden. (Archiv: Stöpel) denburg e. V.“ Auf basisdemokratischer Grundlage sollten in (Unser Brandschutz) veröffentlicht. allen Kreisen Delegiertenkonferenzen organi- / 11, UB 3/1990, S.4 / siert werden, welche die Voraussetzungen zur Gründung der Kreisverbände schaffen. 5. April 1990 Es sollten alle Feuerwehren (Freiwillige- und 1. (konstituierende) Tagung der Volkskammer Berufsfeuerwehren) einbezogen werden. der DDR (10. Wahlperiode) / 11, UB Heft 5/1990 S. 4 /

31. März 1990 Entgültige Auflösung des Amtes für Nationale Sicherheit. / 12, S. 661 /

März 1990 Das Interview des Chefredakteurs der Zeit- schrift „112 - Magazin für die Feuerwehren“ Helmut Raab mit dem Leiter der HA F General- major H. Pohl „Zu Problemen der künftigen Helmut Raab mit dem Leiter der HA F Generalmajor Herbert Entwicklung ...“ wurde in der Zeitschrift UB Pohl im Gespräch 2-2011 Seite 30

- Beschlussfassung über die Gültigkeit der Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutsch- Wahl der Volkskammer der DDR am 18. März land nach Artikel 23 des Grundgesetzes. 1990 / 12, S. 661/ - Geheime Wahl des Präsidenten der Volks- kammer der DDR (Sabine Bergmann-Pohl, 20. April 1990 CDU) Regierungsdirektor Schniedermann (Berlin- - Beratung über den Gesetzentwurf zur Ände- West) informiert telefonisch Landesbranddirek- rung und Ergänzung der Verfassung der DDR tor Scholz über ein Gespräch bei der HA - Annahme des Gesetzes Feuerwehr im MdI in Ost-Berlin: - Aufhebung der Präambel der Verfassung und - Die geplante Brandschutzdirektion Berlin-Ost - Abschaffung des Staatsrates der DDR mit der wird nach der Organisationsstruktur der Ber- Ergänzung, dass die Befugnisse des Staats- liner Feuerwehr ausgerichtet; rates und dessen Vorsitzenden durch das Prä- - Es ist nicht beabsichtigt, eigene technische sidium der Volkskammer bzw. den Volkskam- Abteilungen zu gründen; es ist beabsichtigt, merpräsidenten bis zur Wahl eines Präsiden- sich in Amtshilfe von der Berliner Feuerwehr ten der Republik zeitweilig wahrgenommen mitversorgen zu lassen. werden. / 14, S. 27 / / 1, S. 241 / 1. Mai 1990 5. April 1990 Bildung der Brandschutzdirektion Berlin (Ost) In der Arbeitsgruppe Recht, Ordnung und in der Feuerwache Littenstraße. Die Leitstelle Sicherheit des Volkspolizeikreisamtes Leipzig Feuerwehr verblieb noch im Polizeipräsidium. wurde von der Unterarbeitsgruppe die Kon- / „ Feuerwehr“ Nr. 7 1990., S. 14 – 27. / zeption für die Verwaltungsreform zur Bildung des Brandschutzamtes „Feuerwehr Leipzig“ 2.Mai 1990 vorgelegt. Die Bundesregierung und die DDR-Regierung Darin heißt es: „Die Feuerwehr Leipzig, ein einigen sich auf die Umtauschkurse für die kommunales Dienstleistungsunternehmen für Währungsunion. Außer Löhne und Gehälter die Bürger, (das) 20% der jährlichen Investitio- sollen auch Mieten, Stipendien, Renten und nen selbst erwirtschaften könnte...“ andere wiederkehrende Versorgungszahlun- / Archiv der Berufsfeuerwehr Leipzig / gen im Verhältnis 1 : 1 umgestellt werden. Sparguthaben und Bargeld werden nach Alter 9. April 1990 gestaffelt umgetauscht. Konzeption zur Erprobung eines „Brand- / 1, S. 243 / schutzamtes“ im Bereich der Hauptstadt der DDR, Berlin, mit Wirkung vom 01.04.1990. 3.Mai 1990 / Sammlung H. Gläser, Berlin /

10. April 1990 Aufgabenstellung des Präsidenten der Volks- polizei Berlin zur Umsetzung der Konzeption zur Erprobung einer „Brandschutzdirektion“ im Bereich der Hauptstadt der DDR, Berlin. In der Brandschutzdirektion sollten 5 Brand- schutzämter (operative Einheiten) und 4 Brandschutzinspektionen durch den Leiter der Brandschutzdirektion und seine Stellvertreter gebildet werden. / Sammlung H. Gläser, Berlin / Erste Kontaktaufnahme zwischen der BDVP Erfurt, Feuer- wehr Weimar und dem Hessischen Landesfeuerwehrver- 12. April 1990 band. v.l.n.r.: Brandrat Schlender, Ubm. Mäder, LVors. Die Volkskammer der DDR wählte Lothar de Schaaf, Oberbrandrat Stehling (Archiv: Stöpel) Maiziere zum Ministerpräsidenten. Zum Stell- vertreter des Ministerpräsidenten und Minister 3. Mai 1990 des Innern wurde Dr. P.-M. Diestel berufen. Treffen RD Schniedermann und Landesbrand- / 12, S. 661 / direktor Scholz mit Chefinspektor Pohl und Dr.- Ing. Schulz über die Zusammenführung der 12. April 1990 Feuerwehren in Berlin: Die Volkskammer der DDR beschloss den - Herr Pohl wollte in die künftige Organisation 2-2011 Seite 31 der Berliner Feuerwehr auch das noch bei der HA F des MfIA vorhandene Personal einge- bunden wissen. Es wurde vorgesehen, Herrn Dr. Schulz in einer entsprechenden Organisa- tionsgruppe mitwirken zu lassen. - Die Feuerwehr in Berlin-Ost soll ab 4. Mai 1990 aus dem Präsidium der Volkspolizei aus- gegliedert werden und die neue Brandschutz- direktion Berlin-Ost würde in der Feuerwache Mitte ihre Arbeit aufnehmen. - Die Umstellung der Kfz-Kennzeichnung der Feuerwehrfahrzeuge (IB -) auf zivile Kennzei- chen ist vorgesehen. Die HA F soll nicht mehr im VP-Bereich, son- dern in der zivilen Struktur des MfIA angesie- delt sein. / 14, S. 28 /

4. Mai 1990 Auf der Feuerwache Mitte fand die 1. Pres- sekonferenz der Brandschutzdirektion Berlin statt. Vorgestellt wurden die neuen Strukturen des Brandschutzes in Berlin. / Sammlung H. Gläser, Berlin /

5. Mai 1990 Im Ergebnis der Realisierung des Protokolls der Innenministerkonferenz der Länder der Bundesrepublik Deutschlands durchgeführten Beratungen des Leiters des Unterausschusses „Feuerwehrangelegenheiten“ des Arbeitskrei- ses V mit dem Leiter HA F des Ministeriums für Innere Angelegenheiten der DDR wurde die im Kreis Sömmerda sofortige regelmäßige Teilnahme als Gast an / Archiv: Stöpel / den Sitzungen des Unterausschusses „Feuer- wehrangelegenheiten“ festgelegt. 6. Mai 1990 Die Vertreter der DDR (Gaststatus) waren Erste freie Kommunalwahl in der DDR: Brandrat Dr. Elias (IdF) für Fragen des Fern- CDU 34,4 %, SPD 21,3 %, melde- und Funkwesens, Oberbrandrat Dr. PDS 14,6 %, Liberale 6,7 %, Ing. Ladewig (FS Heyrothsberge) für Fragen DSU 3,4 %, Neues Forum 2,4 %, der Ausbildung. übrige Parteien 17,2 % Gleichzeitig wurde festgelegt, nach erfolgter / 1, S. 244 / Länderbildung in der DDR die Leiter der Lan- desfeuerwehrschulen in die Arbeit des Unter- 12. Mai 1990 ausschusses zu integrieren. Bildung einer bezirksübergreifenden Koordi- Zur Herausbildung der Hauptrichtungen des nierungsgruppe (Bezirke Chemnitz, Leipzig Brand- und Katastrophenschutzes in den und Dresden ) zur Vorbereitung der Bildung Ländern der DDR wurden zeitweilige Arbeits- eines Feuerwehrverbandes für das künftige gruppen gebildet: Land Sachsen - „Strukturen, Aufgaben und Organisa- / 5, S. 59 / tion“ - „Aus- und Fortbildung“ 17. Mai 1990 - „Ausstattungsstandards“ Die Volkskammer der DDR beschloss das „Ge- - „Kommunikationswesen“. setz über die Selbstverwaltung der Gemeinden / 2, S. 481 / und Landkreise in der DDR“ (Kommunalver- fassung). 5. Mai 1990 GBl. DDR, 1990, Teil I, Nr. 28, S. 255. Mitteilung in „Thüringer Allgemeine“ zur Ar- Dieses Gesetz wurde mit Wirkung vom 3. beitsaufnahme des Kreisfeuerwehr-Verbandes Oktober 1990 Recht der Neuen Bundesländer 2-2011 Seite 32 und wurde von den Ländern durch eigene von Bundeskanzler Helmut Kohl und Minister- gesetzliche Ordnungen aufgehoben. präsident Lothar de Maiziere. Nach dem Ver- trag, der am 1. Juli in Kraft trat, gab die DDR 17. Mai 1990 die Hoheit über die Finanz- und Geldpolitik ab. „Beschluss der Volkskammer der Deutschen Die DDR übernahm zahlreiche bundesdeut- Demokratischen Republik zur Beendigung der sche Bestimmungen, Gesetze und Verordnun- Legislaturperiode der Bezirkstage“ mit Wirkung gen. Das Gesetz zum Staatsvertrag wurde von vom 31. Mai 1990. Der Ministerpräsident wur- der Volkskammer der DDR am 21. Juni 1990 de beauftragt, zur Sicherung der Regierbarkeit beschlossen. des Landes bis zur Länderbildung in den / 1, S. 245 / Bezirken Regierungsbevollmächtigte einzuset- zen. 20. Mai 1990 GBl. DDR, 1990, Teil I, Nr. 28, S. 269. Der Staatssekretär im MdI der DDR Dr. Stief teilte in einem Schreiben an die Leiter der Be- 18. Mai 1990 zirkspolizeibehörden mit „..., dass die Überfüh- Durch das Ministerium des Innern, Verwaltung rung der Feuerwehr aus dem MdI zur Kom- Technik / Versorgung Abt. Intendantur wurden mune vorzubereiten ist. ... .“ Als Termin wurde die Produktionsmuster für das „Ärmelemblem der 31. Dezember 1990 genannt. Die Betriebs- Feuerwehr“, auf malinofarbigem Tuch sowie feuerwehrkommandos sollen ebenfalls über- der „Schriftzug Feuerwehr“ auf schwarzem führt werden. Grundlage war aber noch das Tuch dem Hersteller VEB Buntstickerei Eiben- Gesetz über den Brandschutz von 1974. stock bestätigt. / 2, S. 481 / Hauptabnehmer sollte der VEB Burger Beklei- dungswerke sein, der die Dienstjacken der 23. Mai 1990 Feuerwehr konfektionierte. Bericht des Generalinspekteurs der DVP / Sammlung Herr Reißaus, Eibenstock / Schmalfuß an den Innenminister Dr. Diestel über die Beendigung der Tätigkeit der Kampf- 18. Mai 1990 gruppen. Unterzeichnung des Staatsvertrages über die / 12, S. 661 / Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion durch die Finanzminister Theodor 31. Mai 1990 Waigel und Walter Romberg in Anwesenheit Beschluss der Volkskammer der DDR zur Ent-

(Abb.: Archiv Stöpel) 2-2011 Seite 33 fernung des Staatswappens von öffentlichen schutz, Rettungswesen und Katastrophenhilfe Gebäuden“ - „Alle Staatswappen, die sich in ihre Pforten geöffnet. und an öffentlichen Gebäuden befinden, sind Besucher aus der DDR erhielten das Ta- unverzüglich, spätestens jedoch in Wochen- gungsabzeichen und die Messeeintrittskarte frist, zu entfernen.“ kostenfrei. / GBl. DDR I, Nr. 30, S. 276 / / 11, Heft 2/1990, S. 15 /

31. Mai 1990 Beschluss des Ministerrates: „Mit Wirkung vom 13. April 1990 sind folgende Ministerien mit veränderter Aufgabenstellung und Bezeichnung tätig: - Ministerium für Innere Angelegenheiten als Ministerium des Innern.“ / GBl DDR I, Nr. 30, S. 276 /

1. Juni 1990 Mit der Bildung des Brandschutzamtes der Stadt Leipzig wurde die Bezeichnung „Berufs- feuerwehr Leipzig“ eingeführt. / 11, UB Heft 10/1990. S. 13 mit Bildern zum 125jährigen Gründungsjubiläum am 29. Sep- Für die Angehörigen der Feuerwehren wird ein Dienstaus- tember 1990 weis nach neusten Vorschriften entworfen. Auch dieser wurde nicht mehr eingeführt. (Archiv: Stöpel) 1. Juni 1990 22. Juni 1990 Durch Kaderbefehl des Präsidenten der Volks- Die Volkskammer der DDR beschloss das polizei Berlin wurde Branddirektor Schäfer als „Feuerschutzsteuergesetz“ (Feuersch. StG). Leiter der Brandschutzdirektion Berlin (BSD) Veröffentlicht im Gesetzblatt der DDR, Son- offiziell eingeführt. derdruck 1430. Die Brandschutzdirektion Berlin bestand bis / 3, S. 483 / zum 2. Oktober 1990 und wurde am 01.12. 1990 in die bestehende Organisationsstruktur 28. Juni 1990 der Berliner Feuerwehr übernommen. Der Leiter der HA F im MfIA H. Pohl verab- / 2, S. 481./ schiedet den Leiter der Fachschule der Feuerwehr in Heyrothsberge, Branddirektor 9. Juni 1990 Dr. M. Kleinert, in den Ruhestand. Zugleich Gründung der Gewerkschaft „Öffentliche wurde Oberbrandrat Dr.-Ing. P. Ladewig als Dienste, Transport und Verkehr“ (ÖTV) der neuer Leiter der Fachschule eingeführt. DDR in Magdeburg: / 11, UB Heft 7/1990, S. 3 mit Bild / - Die Abteilung Feuerwehr der ÖTV der DDR hatte den Sitz der Geschäftslei- tung in der Feuerwache Berlin-Treptow. - Geschäftsführer war Herr Zitterich. Heute ist die ÖTV die Vereinigte Dienstleistung Gewerkschaft (Verdi). / 11, UB Heft 6/1990. S. 8 mit Bild /

14. – 19.Juni 1990 Der 26. Deutscher Feuerwehrtag in Friedrichs- hafen am Bodensee fand auf dem Messege- 1. Juli 1990 lände und in der Stadt Friedrichshafen statt. Im Ministerium des Innern der DDR wird die Sein Motto „Feuerwehr = Mensch + Technik“ Unterabteilung Brand-, Zivil- und Katastro- war Leitfaden für verschiedene Fachtagungen phenschutz gebildet. Leiter ??. am 14. und 15. Juni 1990. Leiter des Referates Brandschutz wird Dr.-Ing. Zu Beginn tagten der “Exekutive Rat“ und der Norbert Schulz. „Permanente Rat“ des CTIF: (vgl. UB, Heft 10/1990 S.7 und. UB, Heft Während der Veranstaltungstage vom 14. bis 8/1990, S. 4) 19. Juni hatte auf dem Messegelände eine (Seit dem 01.07.1990 gab es die HA F im MdI internationale Fachausstellung für Brand- und viele ihrer Mitarbeiter nicht mehr.) 2-2011 Seite 34

1. Juli 1990 und Einrichtungen. ... 2.3. Örtliche Freiwillige Feuerwehren Die materiell-technische Sicherstellung der Feuerwehren erfolgt im wesentli- chen durch die jeweiligen Träger (Kom- munen). ... 2.4. Jugendfeuerwehren Die Verantwortung hinsichtlich der Bil- dung, der Arbeitsweise und Organisa- tion trägt die jeweilige Kommune mit Unterstützung des Kreisfeuerwehrver- Im Thüringer Feuerwehrverband wurden für die Jugendfeu- bandes. erwehr ein Aufkleber und ein Ärmelabzeichen entworfen. 2.5. ... Mit Beitritt in den DFV und damit auch in die Jugendfeuer- Bestätigt: Dr. Diestel, Stellvertreter des Minis- wehr war das selbstentworfene Abzeichen überflüssig. (Archiv: Stöpel) terpräsidenten und Minister des Innern. 1. Juli 1990 11.Juli 1990 Inkrafttreten der zwischen der BRD und der Mit Schreiben des Leiters der Brandschutz- DDR beschlossenen Wirtschafts-, Währungs- direktion Berlin an den Staatssekretär Dr. Stief und Sozialunion. Damit wurde die D-Mark allei- im Ministerium des Innern über die Herauslö- niges Zahlungsmittel in der DDR. Die Finanz- sung der Feuerwehr aus der Volkspolizei und hoheit der DDR wurde von der Bundesrepublik Übergabe an den Magistrat von Berlin wurde Deutschland wahrgenommen. besonders auf die erforderlichen Personal- / 1, S. 248 / stellen zur Einführung eines 24/48-Stunden- Wechseldienstes hingewiesen. 9. Juli 1990 Es wurde vorgeschlagen von den Berufsfeuer- Stellvertreter des Ministerpräsidenten und wehren Fürstenwalde, Oranienburg und Minister des Innern - Dr. M. Diestel Königs Wusterhausen die freiwerdenden Per- Vorläufige Festlegungen zur Änderung der sonalstellen mit den Kollegen in Berlin zu über- Dienstvorschrift Nr. 55/83 vom 26. August nehmen. 1983 und der Direktive Nr. 33/83 vom 26. Somit den Kollegen dieser Berufsfeuerwehren August 1983. eine soziale Sicherheit zu geben und gleichzei- Anlage 1: Dienstvorschrift Nr. 55/83; tig Ausbildungskosten zu sparen. Anlage 2: Direktive Nr. 33/83. / Sammlung: H. Gläser, Berlin / / Archiv des Landesfeuerwehrmuseums Sachsen-Anhalt, Stendal / 11. Juli 1990 In einem Schreiben der Senatsverwaltung für 10. Juli 1990 Inneres Berlin an den Leiter der Berliner Ministerium des Innern, Unterabteilung Brand- Feuerwehr, Landesbranddirektor Scholz; betr. , Zivil- und Katastrophenschutz: „Zusammenführung der Berliner Feuerwehr „Grundlinien der Entwicklung der Feuerwehren mit der Brandschutzdirektion Berlin“ wurde als der DDR“ Anlage die Bildung einer Projektgruppe sowie 1. Einleitung die Bildung von Arbeitsgruppen namentlich 2. Anforderungen bei der Neugestaltung der festgelegt. Feuerwehren / Sammlung: H. Gläser, Berlin ) Die Landesregierungen der zukünfti- gen Länder haben eigenständig Aufga- 17. Juli 1990 ben des Brandschutzes in ihrem Terri Ein analoges Schreiben der Magistratsverwal- torium zu erfüllen. tung für Inneres Berlin an den Leiter der Oberste Aufsichtsbehörde in Brand- Brandschutzdirektion Berlin Oberbrandrat schutzangelegenheiten im Land ist der Schäfer; betr. „Zusammenführung der Berliner Innenminister. ... Feuerwehr mit der Brandschutzdirektion Ber- 2.1. Berufsfeuerwehren lin“ bestätigte die „Verfahrensweise für die Die Berufsfeuerwehren sind durch die Vorbereitung des Vereinigungsprozesses für Kommunen zu finanzieren. ... die Feuerwehr“. Die namentliche Aufstellung 2.2. Werkfeuerwehren der Projektgruppe und der Arbeitsgruppen ent- Bisherige Betriebsfeuerwehr-Komman- spricht dem Schreiben der Senatsverwaltung dos sind in Werkfeuerwehren zu über für Inneres vom 11. Juli 1990. führen. Die Kosten tragen die Betriebe / Sammlung: H. Gläser, Berlin / 2-2011 Seite 35

22. Juli 1990 Gründung eines Landesfeuerwehrverbandes Durch die Volkskammer der DDR (10. Wahl- von Vertretern der Feuerwehren der Bezirke periode) wurde das „Verfassungsgesetz zur Halle und Magdeburg in Dessau. Es wurden Bildung von Ländern in der Deutschen Demo- Arbeitsgruppen zur Ausarbeitung der Entwürfe kratischen Republik - Ländereinführungsge- für die Satzung und die Finanzrichtlinien gebil- setz - beschlossen. det. Die Länder in der DDR wurden mit Wirkung / 7, S. 111 / vom 3. Oktober 1990 gebildet. Im Gesetz wur- de festgelegt, welche Bezirks- bzw. Kreister- 21. August 1990 ritorien das jeweilige Land bilden. Auf der 35. Sitzung des Unterausschusses / www.verfassungen.de/de/ddr/ddr90 / „Feuerwehrangelegenheiten“ des Arbeitskrei- ses V der Arbeitsgemeinschaft der Innenminis- 22. Juli 1990 terien der Bundesländer in Bonn wurde bera- Die Koordinierungsgruppe zur Vorbereitung ten: der Bildung des Landesfeuerwehrverbandes TOP: Zusammenarbeit mit der DDR Sachsen nimmt ihre Arbeit auf. Es wurde beschlossen, 4 Arbeitsgruppen ein- Es wurden die Vorbereitung der Gründungs- zusetzen: veranstaltung und der Entwurf der Satzung a) Arbeitsgruppe “Strukturen, Aufga- beraten. ben, Organisation“ / Kopie vorhanden / b) Arbeitsgruppe „Aus- und Fortbil- dung“ 24. Juli 1990 c) Arbeitsgruppe „Ausstattungsstand- Mit einem Schreiben der Bezirksbehörde der ards“ Deutschen Volkspolizei Dresden teilte VP- d) Arbeitsgruppe „Kommunikation“ Direktor Wülfing dem Leiter des VPKA Riesa Der in den jeweiligen Arbeitsgruppen mitarbei- die „Festlegungen zur Tätigkeit des Organs tenden Vertreter der Bundesländer und der Feuerwehr sowie der örtlichen und betriebli- DDR wurden festgelegt. chen Feuerwehren“ mit. / Archiv der BKS Heyrothsberge / Als Anlagen waren die; „Vorläufigen Festlegun- gen zur Änderung der DV Nr. 55/83 vom 26. 23. August 1990 August 1983 und der Direktive Nr. 33/83 vom Die Volkskammer erklärte für die DDR den Bei- 26. August 1983“ und die „Grundlinien der Ent- tritt zum Geltungsbereich des Grundgesetzes wicklung der Feuerwehren der DDR“ enthal- ab 3. Oktober 1990. ten. / 12, S. 662 / / Landesfeuerwehrverband Sachsen, Zeithain, Archiv / 27. August 1990 Am 16. Verwaltungsseminar der Verwaltungs- 25. Juli 1990 schule Berlin nahmen neben den Brandrefe- In einer feierlichen Veranstaltung werden die rendaren auch Führungskräfte der Feuerweh- Absolventen des 28. Ingenieurlehrganges zu ren aus der gesamten DDR teil. Brandmeistern ernannt. Sie beendeten erfolg- / 14, S. 36 / reich ein dreijähriges Studium zum „Ingenieur für Brandschutz“. 31. August 1990 Die Ernennung übernahm Chefinspekteur H. Das Leistungszentrum „Feuerwehrkampfsport“ Pohl im Beisein des Präsidenten des Deut- wurde aufgelöst sowie der Dienst- und Trai- schen Feuerwehrverbandes Herrn H. Struve. ningsbetrieb eingestellt. / 11, UB Heft 10/1990, S. 39 mit Bild / / 6, S. 98 /

3. August 1990 3. September 1990 Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und Der Minister für Abrüstung und Verteidigung DDR-Staatssekretär Günther Krause unter- befahl, den Zivilschutz bis Ende 1990 aufzulö- zeichnen in Ost-Berlin den Wahlvertrag, wo- sen. nach gesamtdeutsche Wahlen in einem Wahl- / 12, S. 662 / gebiet und nach einheitlichem Wahlrecht statt- finden sollen. 8. September 1990 / 1, S. 250 / Die Koordinierungsgruppe zur Bildung des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen be- 4. August 1990 schließt, die 1. Verbandsdelegiertenversamm- Die gemeinsame Vorbereitungsberatung zur lung des neuzugründenden Verbandes für den 2-2011 Seite 36

29.09.1990 nach Chemnitz einzuberufen. Das Gesetz zum Vertrag zwischen der DDR / 5, S.60 / und der Bundesrepublik Deutschland über die Herstellung der Einheit Deutschlands – Eini- 11. September 1990 gungsvertrag – vom 31. August 1990, wird be- Schreiben des Innenministers der DDR Dr. schlossen. Diestel an die Regierungsbevollmächtigten in /1, S. 254 / den Bezirksverwaltungen (vormals Räte der Bezirke): 24. September 1990 ... . „Wie Ihnen bekannt ist, obliegt ausgehend Austritt der DDR aus dem Warschauer Vertrag von bundesdeutschem Recht sowie der von mit Wirkung zum 3. Oktober 1990 der Volkskammer verabschiedeten Kommunal- / 1, S. 254 / verfassung und dem Ländereinführungsgesetz der Brandschutz und das Feuerwehrwesen 29. September 1990 künftig den Gemeinden als Selbstverwaltungs- 1.Verbandsdelegiertenversammlung in Chem- angelegenheit. nitz zur Gründung des Landesfeuerwehrver- ... Die bisher durch die Abteilungen und bandes Sachsen e. V.. Kommandos Feuerwehr genutzten Anlagen, Es waren 217 Delegierte aus 41 Kreisfeuer- Einrichtungen, Fahrzeuge, Ausrüstungen und wehrverbänden anwesend. dergleichen werden gemäß § 21 Länderein- Das hieß - aus allen Kreisen des zukünftigen führungsgesetz unentgeltlich an die Leiter bzw. Landes Sachsen. Zahlreiche Ehrengäste aus Aufgabenträger übergeben.“ ... . Wirtschaft, Politik und Feuerwehrverbänden / 2, S. 485 / sowie der Präsident des Deutschen Feuer- wehrverbandes Hinrich Struve waren erschie- 13. September 1990 nen. „Rettungsdienstgesetz der Deutschen Demo- Nach dem Bericht der Koordinierungsgruppe kratischen Republik“ beschlossen die Delegierten die Gründung des Die Realisierung des Rettungsdienstes lag in „Landesfeuerwehrverbandes Sachsen e. V.“. der Zuständigkeit der Länder der DDR. Das Statut des Verbandes wurde mit zwei / GBl DDR I, Nr. 62, S. 1547 / Stimmenthaltungen und die Finanzrichtlinie wurde mit drei Gegenstimmen und zwei Ent- 14.September 1990 haltungen angenommen. In einem Gespräch mit dem Senator Pätzold Danach erfolgte die Wahl des Vorstandes; zum wurde entschieden, dass die Übernahme des Vorsitzenden wurde Kamerad Günther Meyer, Personals der Brandschutzdirektion Ost zu- Kreisfeuerwehrverband Meißen, als Stellver- nächst komplett erfolgt und dann erst mit der treter wurden die Kameradin Viola Eyke, Kreis- Überprüfung zu beginnen sei. feuerwehrverband Kamenz, und Kamerad Die Ost-Dienstkleidung sollte zunächst beibe- Gerald Sieber, Kreisfeuerwehrverband Stoll- halten und am 3. Oktober 1990 mit den Ho- berg, gewählt. heitsabzeichen der Berliner Feuerwehr verse- Zum Abschluss der Veranstaltung fassten die hen werden. Die neu beschafften Helme des Delegierten den Beschluss, die Aufnahme des Typs Draeger sollten zu 2/3 an das West- und Verbandes in den Deutschen Feuerwehrver- zu 1/3 an das Ost-Personal ausgegeben wer- band zu beantragen. den. Vom Senator wurde erklärt, dass ab dem Auch wenn der DFV seinem 12. Mitglied (im 03.10.1990 der Landesbranddirektor das Sa- DFV) 50% seiner Beitragszahlung für 1991 er- gen über die Feuerwehr in Gesamt-Berlin hat. lassen hatte und obendrein Zahlungsaufschub / 14, S.38 / gewährte, war die Finanzierung der Verbands- arbeit zum Anfang schwierig, da der Verband 15. September 1990 erst im April 1991 ins Vereinsregister eingetra- Zur Vorbereitung der Gründung des „Landes- gen wurde und damit seine Rechtsfähigkeit feuerwehrverbandes e. V.“ trafen erlangte. sich drei Komitees aus den drei Bezirken Pots- / 5, S. 60 – 62 / dam, Frankfurt/O. und Cottbus mit den Vorsit- zenden der 10 bestehenden und den Initia- 29. September 1990 toren der 5 im entstehen befindlichen Kreis- Inkrafttreten des Einigungsvertrages; feuerwehrverbänden. Notenaustausch zwischen der Bundesrepublik / 11, UB, Heft 8/1990, S. 16 / Deutschland und der DDR über das Vorliegen der innerstaatlichen Voraussetzungen für das 20. September 1990 Inkrafttreten. 36. Tagung der Volkskammer der DDR: / 1, S. 255 / 2-2011 Seite 37

- Abschrift - Magdeburg, den 20. 09. 1990 ...... / Versorgung Ref. – Intendantur –

Dienststelle/Einheit

 

Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes der Polizei

Mit diesem Schreiben informiere ich Sie über folgende Festlegungen zur notwendigen Veränderungen des äußeren Erscheinungsbildes der Polizei.

Bekleidung und Ausrüstung

Die bisherige Uniform der Polizei bleibt vorerst erhalten. Die Effekten werden wie folgt verändert: a. Mützenemblem:

Zum 03. 10. 1990 ist das Mützenemblem an einer Schirmmütze sowie der Feldmütze zu verändern. Dazu erhalten Sie beiliegend pro Angehöriger 1 Stück Metallkokarde ( schwarz-rot-gold), sowie die notwendige Anzahl neuer Gesticke. Weitere 2 Stück Kokarden für eine weitere Schirm- und Wintermütze werden Ihnen nach dem 15. 11. 1990 übergeben. In diese Maßnahme sind die Angehörigen des Organs Strafvollzug und Feuerwehr mit einzubinden. b. Ärmelabzeichen

Bei den Ärmelabzeichen der Schutzpolizei, der ABV ( KOB ), des Betriebschutzes und der Bereitschaftspolizei ist das DDR- Emblem durch übernähen mit einer gestickten Kokarde ( schwarz- rot-gold bis zum 03. 10. 1990 umzugestalten. Für die Angehörigen der Transportpolizei ergeben sich zur Ärmelemblem noch gesonderte Weisungen.

Dieses Schreiben ist Ihrem Leiter zur Kenntnis zu Übergeben.

Heuer VP-Rat

2-2011 Seite 38

3. Oktober 1990 Die erforderlichen Dokumente wurden verab- Mit dem Beitritt der DDR zum Grundgesetz der schiedet und der „Landesfeuerwehrverband Bundesrepublik Deutschland erfolgten an der Brandenburg e. V.“ gegründet. Bekleidung der Angehörigen der Feuerwehren Zum Vorsitzenden des Verbandes wurde Ka- die notwendigen Änderungen. merad Wolfgang Zöllner, zu seinen Stellver- / Schreiben BDVP Magdeburg vom 20. Okto- tretern die Kameraden Hans-Dieter Unken- ber 1990 / stein, Regierungsbezirk Cottbus, Kamerad Günter Rösler, Regierungsbezirk Frankfurt und 3. Oktober 1990 Kamerad Klaus Schultze, Regierungsbezirk Offizieller Übergabeakt der Brandschutzdirek- Potsdam gewählt. Unter dem Beifall der De- tion Ost an die Berliner Feuerwehr im Traditi- legierten verkündete der Präsident des DFV onsraum der Feuerwache Mitte: Hinrichs Struve, dass der LFV Brandenburg 10 Berufsfeuerwehren mit 1.112 Beschäftigten gemäß § 3 der Satzung des DFV als ordentli- sowie de facto 43 Stützpunkte der Freiwilligen ches Mitglied aufgenommen sei und überreich- Feuerwehren mit ca. 1.200 Angehörigen in die te dem Vorsitzenden des LFV die DFV-Fahne. Berliner Feuerwehr. / 11, UB Heft 11/1990 S. 8 mit Bildern / Da die Freiwilligen Feuerwehren im Ostteil der Stadt den Bezirksverwaltungen und damit dem Magistrat unterstanden, erfolgte aus admini- 2. November 1990 strativen Gründen die Eingliederung der Frei- Auf Einladung des Vorsitzenden der AGBF willigen Feuerwehren (Ost) erst zum Ablauf (Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufs- des Jahres 1990. feuerwehren in der Bundesrepublik Deutsch- / 14, S. 40 / land), Ltd. BD Bräunig (BF Hannover), fand in der Feuerwehr-Fachschule Heyrothsberge bei 14. Oktober 1990 Magdeburg eine Sondersitzung für die Leiter Neubildung des Landes Thüringen der neuen Bundesländer statt. In einem Vor- / Information H. Stöpel, Kindelbrück / trag wurden den Teilnehmern der Sinn und Zweck der AGBF sowie die Funktion des 15. Oktober 1990 Städtetages erläutert. Landtagswahlen in Sachsen. Im Anschluss erfolgte die Wahl der 5 Landes- Am 18. November 1990 wählte der Landtag vorsitzenden für die neuen Bundesländer. Kurt Biedenkopf zum Ministerpräsidenten des / 14, S. 42 / Freistaates Sachsen. / 6, S. 97 / 3. November 1990 Für die Gründungsversammlung des Landes- 18. Oktober 1990 feuerwehrverbandes Sachsen-Anhalt wird der In der Landesbranddirektion Berlin fand die 15. Dezember 1990 und als Ort die Feuer- erste gemeinsame Besprechung mit dem Per- wehrschule in Heyrothsberge festgelegt. Im sonalrat West und Ost statt. neu gebildeten Land Sachsen-Anhalt gab es Mit der Abt. III der Innenverwaltung des Senats 37 Landkreise und drei kreisfreie Städte. Für von Berlin wurde über die künftige Umstruk- jeden Kreisverband ist auf 250 zahlende Mit- turierung der Berliner Feuerwehr und die Kon- glieder ein Delegierter sowie der Vorsitzende sequenzen gesprochen, die durch die Über- des Kreisverbandes stimmberechtigt. nahme des höheren Dienstes aus dem Ost- / 7, S. 112 / bereich für den höheren feuerwehrtechnischen Dienst gezogen werden mussten. 9. November 1990 / 14, S. 42 / Gemäß der Satzung des „Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Berlin e. V.“ wur- 27. Oktober 1990 de die Delegiertenversammlung durchgeführt. An der Gründungsversammlung des „Landes- 98 Delegierte der Freiwilligen Feuerwehren feuerwehrverbandes Brandenburg e. V.“ in aus beiden Teilen der Stadt waren anwesend. Potsdam nahmen 115 Delegierte von 24 be- Durch den Beschluss über die Auflösung des reits bestehenden bzw. gerade in der Bildung Organisationskomitees zur Gründung des LFV befindlichen Kreisverbänden teil. Die Delegier- Berlin (Ost) war die ordnungsgemäße Aufnah- ten begrüßten in ihrer Mitte den Präsidenten me der Freiwilligen Feuerwehren des Ostteils des DFV Hinrich Struve, Repräsentanten der der Stadt zum „Landesverband der Freiwilligen Landesverbände Niedersachsen, Nordrhein- Feuerwehren Berlins e. V.“ gegeben. Dazu war Westfalen und Berlin sowie Vertreter des es notwendig, die Satzung zu ändern. Landes Brandenburg. Es wurde die Funktion eines dritten Vorsitzen- 2-2011 Seite 39 den, eines 3. Vorstandsbeisitzers und eines 2. 3. Dezember 1990 Schatzmeisters geschaffen, die für Kameraden Der Referatsleiter „Brand- und Katastrophen- aus den Ostteil vorbehalten waren. Für die schutz, Zivile Verteidigung“ Brandoberrat H.-J. Wahl des 3. Vorsitzenden standen nach Dele- Bachmann Land Sachsen-Anhalt und der giertenvorschlägen fünf Kameraden aus dem Leiter der Fachschule Feuerwehr Heyroths- Ostteil der Stadt zur Kandidatur. Erst im dritten berge Brandoberrat Dr.-Ing. P. Ladewig unter- Wahlgang wurde Kamerad Christoph Achtelik, zeichneten eine „Vereinbarung zur Zusam- FF Prenzlauer Berg, mit 68 Stimmen zum 3. menarbeit zwischen dem Land Sachsen- Vorsitzenden des Landesverbandes gewählt. Anhalt und der Fachschule Feuerwehr“. 3. Vorstandsbeisitzende wurde Kameradin Eva Inhalt der Vereinbarung war u. a. die Aus- und Hentschel, FF Bonsdorf. Fortbildung der Angehörigen der Feuerwehren Zum 2. Schatzmeister wurde Kamerad Gabri- des Landes Sachsen-Anhalt sowie anderer el, FF Blankenburg, gewählt. Bundesländer. / 11, UB Heft 12/1990 S. 6 mit Bild / Dadurch konnte die Abwicklung der Fach- schule Feuerwehr verhindert werden. 24. November 1990 / 6, S. 98 / 281 Delegierte aus 20 Kreisfeuerwehrverbän- den und 36 Vereinen waren im Erfurter Klub- 4. Dezember 1990 haus der Energiearbeiter zu ihrer 1. Verbands- Richtlinien für die „Anerkennung von Ausbil- versammlung zusammen gekommen. Mit der dungsabschlüssen in der ehemaligen DDR für Annahme der Satzung und der Wahl der leiten- den Eintritt in den feuerwehrtechnischen den Organe wollten sie, die seit Anfang d. J. Dienst“ gemäß dem Schreiben des Vorsitzen- begonnene Neubildung des Thüringer Feuer- den der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der wehr-Verbandes e. V. abschließen. Berufsfeuerwehren in der Bundesrepublik Dazu begrüßte der Vorsitzende des Landes- Deutschlands einschl. Berlin (West): Organisations-Komitees des Verbandes Ka- - beraten im AK Grundsatzfragender AGBF am merad Klaus Greiner eine Vielzahl von Ehren- 16./17.10.1990 gästen. Unter ihnen der Innenminister des - beraten im UA „Feuerwehrangelegenheiten“ Landes Thüringen, Willibald Boeck; der Präsi- am 30./31.10.1990 dent des Deutschen Feuerwehrverbandes - beraten im Katastrophenschutz, Brandschutz Hinrich Struve sowie die Vorsitzenden der und Rettungswesen des Deutschen Städte- Landesfeuerwehrverbände aus Hessen, tages am 22./23.11.1990. Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Bayern und Als Anlage Richtlinien für Sachsen. 1. Freiwillige Feuerwehren Nach der Eröffnung und Begrüßung über- 2. Berufsfeuerwehren brachte der Thüringische Innenminister die „..., für eine Einstellung in bestimmte Funktio- Grüße der Landesregierung. Nachdem er auf nen und Laufbahnen, die jeweils gültigen Vor- einige Fragen eingegangen war, brachte er schriften der Länder maßgebend sind, und abschließend die Hoffnung auf eine gute Zu- dass u. U. Einzelfallprüfungen und Entschei- sammenarbeit zwischen dem Innenministeri- dungen notwendig sind. Diese Unterlage dient um und dem Landesverband zum Ausdruck. also nur als Hilfsmittel zur Entscheidung in den Erster Tagesordnungspunkt war die Be- einzelnen Standorten. schlussfassung zum vorliegenden Satzungs- Der Deutsche Städtetag wird seine Mitglieds- entwurf. Nach einer sachlichen Diskussion städte über diese Unterlagen entsprechend wurde die Satzung mit großer Mehrheit ange- unterrichten. nommen. In den Verbandsvorstand wurden / Archiv BKS Heyrothsberge / gewählt, als Vorsitzenden Kamerad Klaus Greiner, als 1. Stellvertreter Kamerad Lutz 9. Dezember 1990 Schlender, als 2. Stellvertreter Kamerad Wolf- Ende 1990 hatten sich die Freiwilligen Feuer- gang Mäder. wehren von 27 Kreisen und kreisfreien Städten Einstimmig fasste die 1. Verbandsversamm- Mecklenburg-Vorpommerns in 27 Kreisfeuer- lung den Beschluss, Mitglied des Deutschen wehrverbände zusammengeschlossen und Feuerwehrverbandes zu werden. waren dem Landesfeuerwehrverband beige- Als Höhepunkt der Versammlung überreichte treten. der Präsident des Deutschen Feuerwehrver- Der geschäftsführende Vorstand berief die bandes Herr Hinrich Struve während seines Gründungs- und gleichzeitig erste Landesver- Schlusswortes die Beitrittsurkunde zum DFV sammlung des Landesfeuerwehrverbandes und dessen Fahne. Mecklenburg-Vorpommerns nach Schwerin / 11, Heft 12/1990 S. 14 mit Bildern / ein. 2-2011 Seite 40

Anwesend waren 184 Delegierte aus 36 Kreis- bandes begrüßte den Beschluss über den Bei- verbänden. tritt zum Deutschen Feuerwehrverband. Als Ehrengäste waren anwesend, der Der Landesfeuerwehrverband Sachsen-Anhalt Innenminister des Landes Mecklenburg- war der letzte Verband der neuen Bundeslän- Vorpommern, Dr. Georg Dietrich, der Präsident der, der seinen Beitritt erklärt hatte. des Deutschen Feuerwehrverbandes Hinrich Als Starthilfe wurden die Beiträge an den Struve und weitere Persönlichkeiten des Deutschen Feuerwehrverband für das Jahr zu öffentlichen Lebens. 50% erlassen. Im März 1990 wurde aus einer erweiterten Eine weitere Starthilfe kam als Scheck über Arbeitsgruppe der Fachbereiche Feuerwehr 25.000,-- DM von der Versicherungsgruppe eine Arbeitsgruppe „Verbandsarbeit“ gewählt. Hannover (VGH), Mutterunternehmen der Öf- Danach erfolgte eine Beratung, die dann einen fentlichen Versicherung Sachsen-Anhalt amtierenden Vorsitzenden sowie je ein Stell- (ÖSA). vertreter der 3 Regierungsbezirke und Beisit- Die Registratur des Landesfeuerwehrverban- zer der Landesgruppe „Bfw“, „Wfw“, Jugend- des Sachsen-Anhalt erfolgte am 17. Mai 1991 feuerwehr und Frauenarbeit wählte. beim Kreisgericht Nebra unter VR 127191. Dieser geschäftsführende Vorstand erstellte / 7, S. 113 / und / 11, Heft 2/1991 S. 17 mit einen Satzungsentwurf, die Verbandsgrün- Bildern / dung und die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 7. Juni 1990. Die Tagesordnung der 1. Landesversammlung des Feuerwehrverbandes Mecklenburg-Vor- pommern enthielt den Bericht des geschäfts- führenden Vorstandes, die Bestätigung der Satzung und der Finanzrichtlinien, die Zustim- mung zur Aufnahme in den Deutschen Feu- erwehrverband sowie die Wahl des ordentli- chen Vorstandes und der Revisionskommissi- on. Zum Vorsitzenden des Landesfeuerwehr- verbandes wurde Kamerad Rolf Schomann, Berufsfeuerwehr Schwerin, zu seinen Stell- vertretern wurden die Kameraden Wolfgang Der erste Vorstand des Landesfeuerwehrverbandes Winkel, Rostock, Klaus Möller, Ludwigslust Sachsen-Anhalt und Peter Haslinger, Neubrandenburg ge- 20. Dezember 1990 wählt. Festlegungen zur Ausstattung des Ost-Per- / 8, S. 50 / und / 11, Heft1/1991 S. 15 mit sonals der Berliner Feuerwehr mit der Aus- Bildern / stattung der den Sicherheitsanforderungen gerecht werdenden Ausrüstung. 15. Dezember 1990 Als Sofortmaßnahme wurden Feuerwehrhelme Zur Gründungsversammlung des Landesfeu- der bisherigen Form (West) und eine Garnitur erwehrverbandes Sachsen-Anhalt waren von Schutzkleidung (West) aus den Beständen der 179 eingeladenen 156 Delegierte anwesend, Kleiderkammer ausgegeben. Die westlichen aus 33 Kreis- und 3 Stadtfeuerwehrverbänden. Kollegen sollten aufgefordert werden, vorerst Mit der Zustimmung zur Satzung und Finanz- auf eine Garnitur zu verzichten. richtlinie wurde das Feuerwehrverbandswesen / 14, S. 45 / in Sachsen-Anhalt wieder aufgenommen. Zum Vorsitzenden des Landesfeuerwehrver- 1991 bandes Sachsen-Anhalt wurde Kamerad Ger- Der Deutsche Städtetag veröffentlich in den hard Beyer (KFV Nebra) und zu seinen DST-Beiträge zum Kommunalrecht, Reihe B, Stellvertretern die Kameraden Helmut Witwar Heft 6: (KFV Haldensleben ) und Günter Pauck (SFV „Zum Neuaufbau kommunaler Feuerwehren Dessau) gewählt. und Rettungsdienste – Recht und Organisation Weitere Beschlüsse standen auf der Tages- – Eine Arbeitshilfe. ordnung, u. a. die Bildung einer Feuerwehrun- fallkasse (FUK) als Forderung an die Landes- Hinweise zur Ausbildung der Feuerwehrkräfte regierung. - Seite 32 Ein Beschluss erklärte den Beitritt zum Deut- Veröffentlichungen zur Brandschutzorganisa- schen Feuerwehrverband ( DFV ). tion - Seite 94 Der Präsident des Deutschen Feuerwehrver- / Fachbibliothek IdF Sachsen-Anhalt / 2-2011 Seite 41

1. Januar 1991 wurden Fortbildungsseminare in allen neuen Mit der Gründung des Freistaates Sachsen Bundesländern angekündigt. wurde die seit 1973 in Nardt (bei Hoyerswerda) / 11, Heft 3/1991 S.29 / bestehende Feuerwehrschule in Landeseigen- tum überführt und zur Landesfeuerwehrschule 8. Februar 1991 Sachsen umgestaltet. Für die Ing.-Lehrgänge L 30 und L 31 erfolgte Die Ausbildung erfolgt entsprechend den gülti- auf Grund einer Entscheidung der neuen Bun- gen Feuerwehrdienstvorschriften wie in den desländer und Berlin die Abwicklung. Alternativ alten Bundesländern. wurde den Lehrgangsteilnehmern die Teilnah- Die Ergänzungsausbildung gemäß der Richt- me an der Oberbrandmeisterausbildung bzw. linie der AGBF wird, sobald die erforderlichen einer Maschinistenausbildung angeboten. Rechts- und Verwaltungsvorschriften des Frei- / 6, S. 98 / staates Sachsen vorhanden sind, durch die Schule erfüllt. 15. März 1991 Die Teilnahme am Lehrgang, die Unterbrin- Mit Wirkung zum 3. Oktober 1990 hatte das gung und Verpflegung ist für Freiwillige Feuer- vereinte Deutschland seine volle Souveränität wehren und Berufsfeuerwehren des Freistaa- bereits wiedererlangt, indem die vier Schutz- tes Sachsen kostenfrei. mächte durch eine Erklärung vom 1. Oktober Lehrgangsteilnehmer aus den anderen Bun- bis zum Inkrafttreten des „Vertrags über die ab- desländern mussten pro Tag eine Gebühr von schließende Regelung in Bezug auf Deutsch- 65,-- DM zahlen. (vgl. UB Heft 7/1991 S. 7) land“ auf ihre alliierten Vorbehaltrechte ver- / 11, Heft 5/1991 S. 8 mit Bildern / zichteten. Der Vertrag trat nach erfolgreicher Ratifizie- 1. Januar 1991 rung in den beteiligten Staaten am 15. März Die Berufsfeuerwehr Chemnitz unterstand in 1991 in Kraft. der neuen Stadtverwaltung als Feuerwehramt / 1, S. 31 / dem Dezernat für Recht, Sicherheit und Ord- nung. 1. April 1991 Das Amt 37 - Feuerwehr Chemnitz wurde von Auf Grundlage des Errichtungserlasses des Amtsleiter Brandrat Carl Mocker geleitet. Thüringer Innenministers vom 5. März 1991 Der Personalbestand betrug im Juli 1991 ins- wurde die Thüringer Landesfeuerwehr- und gesamt 192 Bedienstete bei einer vorgesehe- Katastrophenschutzschule (LFKS) in Bad Kös- nen Sollstärke von 217. tritz/Pohlitz, Kreis Gera-Land, auf dem Gelän- / 10, S. 53 / de der ehemaligen Bezirksschule des Zivil- schutzes Gera aufgebaut. Januar 1991 Der Kern des Personals und der spezifischen Es wurde mit der Ergänzungsausbildung gem. Ausrüstung wurde vom bisherigen Ausbil- Beschluss der 36. Sitzung des Unteraus- dungskommando Eisenberg übernommen. schusses „Feuerwehrangelegenheiten“ in Ful- / 11, UB Heft 7/1991 S. 8 mit Bildern / da vom 30. und 31. Oktober 1990 für „Ing. Brandschutz“ mit einem 120 Stundenumfang 25. Juni 1991 begonnen, um die bundesdeutschen Rechts- Die Teilnehmer des ersten Oberbrandmeister- normen anwenden zu können. lehrganges an der Fachschule Feuerwehr wur- / 6, S. 102 / den verabschiedet. Nach der Entscheidung der Landesregierun- 28./29. Januar 1991 gen der neuen Bundesländer, die Ingenieur- Die Sitzung des AK Grundsatzfragen der Ausbildung nicht weiter zu finanzieren, wurde AGBF Bund fand in Gera/Thüringen statt. Die dem 1. und 2. Studienjahr die Möglichkeit ein- Sitzung beschäftigte sich mit Problemen der geräumt, im ersten Halbjahr 1991 einen Ober- Berufsfeuerwehren der neuen Bundesländer. brandmeisterlehrgang zu besuchen. Dieser In allen Bundesländern wurden die Berufsfeu- Kurs wurde vom Land Sachsen-Anhalt finan- erwehren kommunalisiert. ziert. In allen neuen Bundesländern wurden AGBF’s Die Ausbildung erfolgte auf der Grundlage des auf Landesebene gebildet. Stoffplanes der Landesfeuerwehrschule Nord- Die Perspektive kleinerer Berufsfeuerwehren rhein-Westfalen. (in Städten unter 100.000 bzw. 80.000 Einwoh- / 11, UB Heft 8/1991 S. 38 / ner) ist ungeklärt, da es noch keine Brand- schutzgesetzgebung gibt. Durch den Hauptre- 29. Juni 1991 ferenten Fuhrmann vom Deutschen Städtetag Der 29. Ingenieur-Lehrgang schloss als letzter 2-2011 Seite 42 erfolgreich seine Ausbildung ab. Damit ging die „Wasser marsch in der DDR“ Ausbildung der Ingenieure für Brandschutz an Feuerwehr und Brandschutz in der Sowjeti- der Fachschule Feuerwehr zu Ende. schen Besatzungszone und in der Deutschen / 6, S. 101 / Demokratischen Republik. Verlags- und Presse GmbH, Teltower 30. Juni 1991 Stadtblatt, 2004. Die Auflösung des Zivilschutzes der DDR war abgeschlossen. / 3 / Müller-Enbergs, Wielgohs, Hoffmann. / 12, S. 663 / „Wer war Wer in der DDR ?“ Ein biographisches Lexikon. 30. Juni 1991 Weltbild Augsburg 2001, Lizenzausgabe. Der Landtag von Sachsen-Anhalt beschloss das „Gesetz zur vorläufigen Regelung des / 4 / Uhlich, Hilmar. Brandschutzes und der Hilfeleistung der „Landesverband sächsischer Feuerwehren Feuerwehren im Land Sachsen-Anhalt. 1869 – 1939“. / Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hrsg.: Koordinierungsgruppe zur Bildung des Sachsen-Anhalt; 2. Jg., Nr. 16, S. 151. / Landesfeuerwehrverbandes Sachsen e. V. Chemnitz 1990. 16. Oktober 1991 Die bisherige „Fachschule Feuerwehr Hey- / 5 / Autorenkollektiv rothsberge“ wurde durch den Minister des „Landesfeuerwehrverband Sachsen“ Zur Ge- Innern des Landes Sachsen-Anhalt, Herrn H. schichte des Verbandes. Perschau, in „Brandschutz- und Katastrophen- Meißen 1996. schutzschule Heyrothsberge“ umbenannt und Brandoberrat Dr.-Ing. P. Ladewig als Direktor / 6 / Müller, Klaus Dr.-Ing. in das Amt eingeführt. „65 Jahre Feuerwehrschule Heyrothsberge“ Damit war die Landesfeuerwehrschule Geschichte der Feuerwehrschule in Heyroths- Sachsen-Anhalt bundesweit das erste Modell berge 1938 – 2003. einer kombinierten, regionalen Ausbildungs- Quedlinburg-Druck GmbH, 2003. stätte, in der Angehörige der Feuerwehren und Hilfsorganisationen gemeinsam ausgebildet / 7 / Landesfeuerwehrverband Sachsen-Anhalt und auf ihre Aufgabenerfüllung vorbereitet e. V. ( Hrsg. ) wurden. „Feuerwehr-Verbandsarbeit in Sachsen-An- / 6, S. 101 / halt“. Mitteldeutscher Verlag, 1999. 12. Oktober 1991 Die 39. Delegiertenversammlung des Deut- / 8 / Landesfeuerwehrverband Mecklenburg- schen Feuerwehrverbandes in Fulda bestätigt Vorpommern e. V. den Beitritt der fünf neuen Bundesländer. „125 Jahre Landesfeuerwehrverband Mecklen- / 9, S. 71 burg-Vorpommern e. V.“ Festschrift. Schwerin 2004. 27. November 1991 Der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverband / 9 / Verein „Freunde und Förderer der FF Burg Brandenburg e. V. Kamerad Wolfgang Zöllner e. V.“ (Hrsg.) wurde zum Landesbrandmeister bestellt. „Freiwillige Feuerwehr Burg“ 125 Jahre 1872 – / 11, Heft 12/1991 S. 11 / 1997. Druckerei Grothe, Burg b. Mdbg.

Quellennachweis: / 10 / Stadtverwaltung Chemnitz, Amt für Feuerwehr / 1 / Schröder, Richard, Misselwitz, Hans „125 Jahre Berufsfeuerwehr Chemnitz „1866 - (Hrsg.) 1991. Mandat für die deutsche Einheit. Die 10. Volks- MERCEDES-Druck GmbH Berlin, 1991. kammer zwischen DDR-Verfassung und Grundgesetz. / 11 / UB, „Unser Brandschutz“; ab Heft Verlag Leske + Budrich, Opladen 2000. 10/1990 UB „Unabhängige Brandschutzzeit- schrift“. / 2 / Gläser, Heinz, Autorenkollektiv unter Leitung von ... . / 12 /Diedrich, Torsten; Ehlert, Hans; Wenzke, 2-2011 Seite 43

Rüdiger. Ärmelabzeichen, Zeitschriften und vieles Im Auftrage des Militärgeschichtlichen For- andere mehr. schungsamtes Potsdam. Freier Eintritt zur Tauschbörse und zusätzlich „Handbuch der bewaffneten Organe der DDR“. freier Eintritt ins Feuerwehr-Museum. Weltbild, Augsburg, 2007; Lizenzausgabe Für Verpflegung (Brötchen, Kaffee, Kuchen, Linksdruck Berlin. Getränke) wird gesorgt. Standgebühr je Stand (3m Breite) 10,- Euro / 13 / Stöpel, Hartmut. Anmeldung ist nur für Aussteller / Anbieter Thüringer Feuerwehr – Verband, Ein erforderlich bei: Michael Thissen, Telefon geschichtlicher Abriss von 1868 bis 1993. 02182 - 82 43 86, Fax 02182 - 82 43 85 Herausgegeben vom Thüringer Feuerwehr– oder eMail [email protected] Verband e. V., Erfurt, 1993.

/14/ Scholz, Wolfgang, Dipl.-Ing., Landes- Freitag, 29. April 2011 bis zum branddirektor a. D. Sonntag, 1. Mai 2011 Zeitprotokoll über die Ereignisse im Zusam- 125 Jahre FW Bottrop - LZ Kirchhellen menhang mit der Vereinigung der Feuerweh- mit Oldtimertreffen und ren und des Rettungsdienstes in Berlin nach Handdruckspritzen-Wettbewerb der Wende. Festplatz vor Brauhaus am Ring (Josef- Herausgeber: Berliner Feuerwehr, 1995, Terwellen-Platz) in Kirchhellen Selbstverlag. Nähere Infos unter: www.feuerwehr-kirchhellen.de oder Weitere Unterlagen und Hinweise aus Samm- [email protected] lungen von Feuerwehrhistorikern sowie das Gesetzblatt DDR Teil I. Samstag, 14. Mai 2011 Bearbeiter: um 11.00 Uhr E. Rodehau findet im Oberösterreichischen Feuerwehrmu- H. Stöpel, Kindelbrück, seum Sankt Florian, die feierliche Eröffnung Mitarbeit: der Sonderausstellung „Atemschutz im M. Schneider, Stendal, Feuerwehrdienst“ statt. Zugleich können St. Ludewig, Leipzig. Sammler von Feuerwehrabzeichen, Helmen, Uniformen und sonstigen Gerätschaften in einer organisierten Tauschbörse ihre Schätze“ im Oberösterreichischen Feuerwehrmuseum ausstellen und anbieten.

Sonntag, 15. Mai 2011 ab 08.00 Uhr treffen sich die Feuerwehr-Oldtimerfreunde im Feuerwehrmuseum mit ihren Oldtimern. Um 10.00 Uhr starten alle fahrfähigen „Oldies“ zur „Frühlingsfahrt rund um Sankt Florian“. Mittags treffen die Oldtimer wieder im Feuer- wehrmuseum ein und die Feuerwehrkamera- den können bei Gulasch, Bier und Blasmusik Fachgespräche führen. Anmeldungen sind unter [email protected] erbeten.

Sonntag, 10. April 2011 von 9.00 - 15.00 Uhr Sonntag, 29. Mai 2011 5. Rheinische Feuerwehr Tausch- und ab 9.00 Uhr Sammlerbörse 100 Jahre Löschzug Suderwick (Bocholt) im Rheinischen Feuerwehr-Museum, Internationales Feuerwehr-Oldtimertreffen 41812 Erkelenz-Lövenich, Hauptstraße 23 - Historischer Festumzug (Nordrhein-Westfalen), Angeboten werden: - Ausstellung der Feuerwehr-Oldtimer usw. Uniformen, Orden und Ehrenzeichen, Fest- nähere Infos unter: schriften, Bücher, Anstecker, Gläser, Helme, www.oldtimerfreunde-suderwick. 2-2011 Seite 44

Sonntag, 19. Juni 2011 Sonntag, 18. März 2012 1. Feuerwehr-Oldtimertreffen von 9.00 - 15.00 Uhr in 31618 Liebenau 6. Rheinische Feuerwehr Tausch- und Die Freiwillige Feuerwehr Liebenau feiert in Sammlerbörse 2011 ihr 100jähriges Bestehen. Zu diesem im Rheinischen Feuerwehr-Museum, Anlass veranstaltet der Freundeskreis Dreh- 41812 Erkelenz-Lövenich, Hauptstraße 23 leiter Liebenau e.V. erstmalig ein Feuerwehr- (Nordrhein-Westfalen). Oldtimertreffen. Zeitgleich finden zudem die Angeboten werden: Uniformen, Orden und Kreisfeuerwehr-Wettbewerbe statt. Ehrenzeichen, Festschriften, Bücher, Model- Weitere Informationen und Anmeldungen er- autos, Anstecker, Gläser, Helme, Ärmelabzei- halten Sie im Internet: chen, Zeitschriften und vieles andere mehr. www.freundeskreis-drehleiter.de Freier Eintritt zur Tauschbörse und zusätzlich oder per eMail über freier Eintritt ins Feuerwehr-Museum. [email protected] Für Verpflegung (Brötchen, Kaffee, Kuchen, Getränke) wird gesorgt.

Sonntag, 3. Juli 2011 Standgebühr je Tisch (1,70x0,6m) 5 EUR, ab 9.00 Uhr Mindeststandgröße 2 Tische = 3,40m Handdruck-Feuerspritzenwettbewerb in der Vorburg der Burg Linn in Krefeld- Anmeldung ist nur für Aussteller / Anbieter Linn erforderlich bei: 1. Wettbewerb „Wasser bewegt / Zielspritzen“ 2. Wettbewerb „Burggrabenspritzen / Michael Thissen, Telefon 02182 - 82 43 86, Wasserwaage“ Fax 02182 - 82 43 85 nähere Infos bzw. Ausschreibungsunterlagen oder eMail unter [email protected] oder [email protected] [email protected]

Sonntag, 17. Juli 2011 von 9 bis 17 Uhr Große Internationale Feuerwehrbörse Zum Gelingen dieser Ausgabe haben und andere Sammlungen folgende Personen beigetragen: in Athus-Aubange (Belgien) im Museum der Feuerwehr Bernd Klaedtke, Information und Reservierung bei Herrn Jean- Steffen Ludewig, Jacques BIOT unter Tel. 0032 63 38 84 17 Erwin Rodehau, und 0032 477 20 29 68 und eMail Michael Schneider, [email protected] Hartmut Stöpel und Michael Thissen Sonntag, 25. September 2011 3. Lorscher Handdruckspritzen-Wett- bewerb mit Oldtimertreffen und Feuer- wehrflohmarkt Impressum: weitere Infos folgen auf Herausgeber: www.feuerwehr-lorsch.de oder Anfragen an [email protected] Michael Thissen Landstr. 25, 41516 Grevenbroich Samstag, 29. Oktober 2011 [email protected] von 10.00 - 16.00 Uhr www.FW-Chronik.de 2. Internationale Feuerwehr-Sammler- börse und in Sporthal ‘t Sporthuus, Oud-Oosteinde 1, 4571 Axel (Niederlande) Bernd Klaedtke nähere Infos unter: Vanikumer Str. 44, www.brandweerbeurs.webklik.nl 41569 Rommerskirchen [email protected] [email protected]