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Deutsche Demokratische Republik Deutsche Akademie der Landwirbchaftswissenschaften zu Berlin l\lAtHRitHTEl\lBLATTFUH DEN DEUTStHEl\I PFLANZEl\JStHUTZDIEl\lST Neue Folge · Jahrgang 20 : Der ganzen Reihe 46. Jahrgang 1966 · Heft 5 Biologische Zentralanstalt Berlin der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin Günter MASURAT, Renate PESCHEL und Sigmund STEPHAN Das Auftreten der wichtigsten Krankheiten und Schädlinge der landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturpflanzen im Jahre I 965 im Bereich der Deutschen Demokratischen Republik 1. Einleitung Signatur Bedeutung Grundlagen des vorliegenden Berichts waren Unterlagen Krankheiten Schädlinge des Pflanzenschuti:dienstes, die nach dem gleichen Beobach tungs- und Meldesystem wie im Vorjahr erarbeitet worden mittlerer Gesamt- sind. Einzelheiten wurden im Jahresbericht 1964 (MASURAT Befall in% der befall in% und STEPHAN, 1965) erläutert, so dafl sich eine erneute Be kontrollierten der kontrollierten sprechung an dieser Stelle erübrigt. Auch die Darstellungs Fläche Fläche weise .in bezug auf Text und Karten konnte beibehalten wer 00/o 0% den, die Bedeutung der Schraffuren ist der nebenstehenden Erläuterung bzw. in einigen Fällen der Legende der Karte 0% bis 300/o 0% bis300/o zu entnehmen. In den Karten 1 bis 3, 6, 7 und 15 wurden ab > > weichende Eintragungen verwendet, die in den Jeweiligen Karten direkt erläutert wurden. > 30% bis600/o 300/obis 600/o > Der Jahresverlauf 1965 hatte in groflen Zügen folgenden 60% Verlauf: > > 600/o Der W in t e r 1 9 6 4/6 5 war im Gegensatz zu den voran gegangenen zwei Wintern sehr mild. November 1964 und Ja starker Be- starker Be- nuar 1965 waren ständig zu warm, der Dezember 1964 bis fall in% der fall in% der auf einige Tage zu Monatsanfang und in der letzten Dekade. kontrollierten kontrollierten Erst der Februar brachte tiefere Temperaturen sowie winter Fläche Fläche liches Wetter, und im März entwickelte sichein schneereicher Nachwinter, der bis etwa Monatsmitte anhielt. Dieser Tem 0% 0% peraturverlauf bewirkte nur ein schwaches Absinken der Bodentemperaturen und eine geringe Eindringtiefe des Fro D 0% bis 100/o 00/o bis 100/o stes. Das gilt auch für die kälteren Monate Februar und > > März, in denen die Schneedecke isolierend wirkte. Die Nie D derschlagshäufigkeit war gröfler als normal, während die 10% bis 30% 10% bis 300/o Niederschlagsmengen in weiten Teilen der Republik die � > > langjährigen Mittelwerte nicht erreichten. Da Schmelz- und 0% 30% Niederschlagswasser gut in den Boden eindringen konnten, > 3 > war mit Beendigung des Winters eine völlige Wassersätti gung gegeben. D• Meldung fehlt Die W i n t er u n g e n standen gegen Ende des Winters Meldung nicht auswertbar ausnahmslos gut. Der Herbst· 1964 gestattete Aussaaten zu optimalen Terminen, so dafl die Winterungen in einem sehr D guten Entwicklungsstand in den Winter gingen. Doch auch p f 1 a n z e n p h ä n o 1 o g i s c h war das Jahr durcheine Spätsaaten fanden infolge günstiger Wachstumsabschnitte fast durchgängige Verspätung charakterisiert. Erst nach während des milden Winters noch den erforderlichen An Mitte März setzte mit einer Woche Verspätung der Vorfrüh schlulj. Auswinterungsschäden wurden nicht bekannt. ling ein. Günstige Temperatur- und Strahlungsverhältnisse 121 I 8 " " (J 6 8 8 I 1l lll N Y VI Y//YI!l JXXN I lf 1/l N V V! V!IV/11 IX. X XI II Jff N VW Vl!Yll IX. XJll 100� 1tf 100% ,J 1()1?� 11f 8 6 'tO + "° + 40 9 " 6 6 6 8 8 8 100 % 10° 1l JJf NY VI Y/1\IJJfU,, XJfl Jahr I I JJI N Y VI VllY/Jf IX.X I I JJf N Y VI 'll!YI/l IX X 0 100% 117 10 10<>% 1() 8 lX 8 6 6 6 .. + (J (J 2 z " "" " 6 6 6 8 8 8 0 0 10 ,oo % 0 -""'-+--+--f--+---,-1--+-+--+--l---+-+__.i.10 0 Jahr l I .!! N Y VI V/!VlllJX X 7l J:,hr ll.l/1N VV!V/!1lßl1X X)(! 1 I Il N V v/ VJ/ V/!! IX. XN Jahr 122 107- ftZ. 11'f n:t>% to' f(J(}% ,tf 8 8 8 ö 8 (j � " l (j (j 8 I ll .1l N 'l VI VI! Y//l IX.XYl Jr II N V Yl V/! Yill IX XYl Jahr Abb. 1 bis 13, Darstellung des Witterungsverlaufs in den einzelnen Klimagebieten 1965 Futterp f 1 anz e n brachten infolge des hohen Was serangebots allgemein hohe Erträge. Das gilt auch für den Silomais, der jedoch den für die Silagebereitung erforder lichen Reifegrad nicht immer erreichte. Ungünstig beeinflufjten die Witterungsbedingungen die Entwicklung der Hackfrüchte. Negativ wirkte sich be reits die Nichteinhaltung der optimalen Bestelltermine be sonders auf Standorten mit schweren Böden aus. Auch in der Folge verursachten die hohen Niederschläge Bodenver ""'1old,ung111 dichtungen, die das Auflaufen verhinderten, bzw. bewirkten __,_ Verzögerungen bei den Pflegearbeiten. Die hohen Sommer niederschläge führten bei Kartoffeln zwar zur Ausbildung 1:..�. grofjer Knollen und bei Rüben zu hohen Blatterträgen. ch/4p Die Rübenerträge (mit Ausnahme der Futterrüben) konnten �= - jedoch nicht befriedigen, ebenso lagen die Werte der Inhalts stoffe bei Kartoffeln, vor allem aber bei Zuckerrüben, nie driger als in normalen Jahren. Die Erntebedingungen waren in bezug auf die Witterung sehr gut. -t#sNonaltttittlls Die extremen Witterungsbedingungen blieben nicht ohne -dtr r,mp,ratur. Einflufj auf den Befall der Kulturpflanzen durch Schädlinge. d.1 Jahr,smitt,ls • d,r T,m,.,-alur Die Entwicklung der Insekten wurde durch die anhaltend I 1/l N 'l VIVIVIIIIX. X kühle, niederschlagsreiche und sonnenscheinarme Witterung lie-flen die Verspätung bis zum Ende der ersten Aprildekade sehr beeinträchtigt, so dafj die Befallsstärken der meisten auf Null absinken. Der noch vor Mitte April einsetzende Zu Arten niedriger als in anderen Jahren lagen. strom von Polarluft führte dann jedoch sehr schnell zu er Demgegenüber führte der vor allem bis zum Juli vorherr neuten Verspätungen, die Ende April bereits wieder eine schend feuchte Witterungscharakter zu einem verstärkten Woche betrugen und die sich mit zeitweiligen Veränderun Auftreten vieler pilzlicher und bakterieller Krankheitserre gen bis in den Oktober hinein hielten. ger, soweit sie nicht, wie die Echten Mehltauarten, durch Auch die Frühjahrsbeste 11 u n g litt anfänglich die niedrigen Temperaturen zu stark gehemmt wurden. Die unter Verspätungen, die vor allem durch den hohen Wasser längeren Trockenperioden im August und Oktober bremsten gehalt des Bodens verursacht wurden. Infolge der strah allerdings die epidemische Ausbreitung der spät im Jahr lungsreichen Witterung in der zweiten Märzhälfte trock auftretenden Krankheiten mehr oder weniger. neten die Böden jedoch sehr schnell ab, so dafj ein zügiger In der Aufteilung der Erarbeitung des vorliegenden Be Fortgang der Bestellarbeiten festzustellen war. Kennzeich richtes trat eine Veränderung ein. Die Einleitung und die nend für die Boden- und Temperaturverhältnisse des Früh Abschnitte über tierische Schädlinge wurden von G. MA jahrs war, dafj die· optimalen Bestelltermine für Getreide SURAT bearbeitet mit Ausnahme des Textes über Schäd und Hackfrüchte sehr dicht aufeinanderfolgten. linge des Obstes, der von R. PESCHEL verfafjt wurde. Die Die Entwicklung des G e t r e i d e s verlief unter günsti Witterungsübersicht und die Abschnitte über Pflanzenkrank gen Bedingungen. Niedrige Frühjahrstemperaturen und z. T. heiten und sonstige Schäden bearbeitete S. STEPHAN. Die geringe Sonneneinstrahlung bewirkten eine reichliche Be umfangreichen technischen Vorarbeiten führten R. PESCHEL stockung, die hohe Wasserversorgung während des Sehes (Zahlenaufbereitung) und W. DRESSLER (graphische Darstel sens. erhöhte die Blattmasse, die Bestandsdichte sowie das lungen) aus. Längenwachstum der Halme. Schwierigkeiten traten erst zur Zeit der Ernte auf. Die Witterungsbedingungen führten zu 2. Witterungi) (s. a. Karten 1 bis 3 und Abb. 1 bis 13) einer Reifeverzögerung von ein bis zwei Wochen. Die Nie Der J a n u a r war in allen Klimagebieten zu warm, und derschlagshäufigkeit des Juli erschwerte die Ernte in erheb zwar um 1,4 bis 2,0 °. Die Temperaturminima erreichten lichem Mafje, erst im August besserten sich die Bedingungen. 1) Das Bergland wurde wegen seiner geringen acker· und gartenbaulichen Stroh- und Kornerträge waren allgemein hoch. Bedeutung hier nicht berücksichtigt. 123 nur Werte zwischen -9 und -5 °C. Es wurden verbreitet nur bis zu 3 Eistage gezählt. Die Niederschläge lagen bis zu 50% über der Norm. Da sie überwiegend als Regen niedergingen, bildete sich jedoch im grö[Jten Teil der Republik nur zwischen dem 26. und 31. eine geschlossene Schneedecke. Im F e b r u a r sanken die Temperaturen in der zweiten Monatshälfte erheblich unter den Normalwert ab, wobei Tiefwerte zwischen -20 und -10 °C gemessen wurden. Die Zahl der Frosttage war mit 20 bis 26 relativ hoch. Für das Monatsmittel ergab sich eine Abweichung von -1,1 bis 2,4 °; nur im Klimagebiet I war sie mit -0,4 ° geringer. -25'/, ° -50 /o - 75 °/0 100 '/, ·-125 '!, ·-150 °/, • 175 '/, Karte 2i Niederschlagsmenge, Angabe in °/o des N�rmal-Wertes April bis Juni 1965 DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK /� "'.,, JJ !l �� � f • � � ! Karte 1 : Lage der Klimagebiete I bis XIIl. - -25'/, Verwendet wurden die Daten folgender meteorologischer Stationen: ·50'/, I - Arkona, Boltenhagen, Putbus, Warnemünde, Wismar. 1-- 75 °/o' � II - Boizenburg, Goldberg, Greifswald-Wieck, Heringsdorf, .-100'/, Marnitz, Schwerin. �-125 ° ' /, l :, III - Neustrelitz, Teterow, Ückermünde, Waren. f, -150 '/, ' IV - Berlin-Buch, Berlin Ostkreuz, Brandenburg, Hohenhausen, -175 ° � Jüterbog, Kleinmachnow, Neuruppin, Potsdam, Zehdenick. .1 /, ' ' V - Angermünde, Frankfurt (Oder), Lindenberg, Müncheberg. VI - Cottbus, Doberlug-Kirchhain, Leipzig·Mockau, Lübben, ::.. Torgau, Schwarze Pumpe. VII - Bautzen, Dresden·Pillnitz, Görlitz, Hinterhermsdorf, Wahns· ' ", dorf. VIII - Gardelegen, Haldensleben, Klein-Wanzleben, Magdeburg, Osterburg, Salzwedel. Tangerhütte, Theegen, Wittenberge, Zerbst. IX - Artern, Aschersleben, Bernburg-Nord, Dessau, Eisleben, Friedrichsbrunn, Halle-Stadt, Quedlinburg, Sangerhausen, Wittenberg. X - Bad-Kösen, Eigenrieden, Erfurt·Bindersleben, Kölleda, - Leinefelde, Rastenberg, Sundhausen, Wehnde, Weimar. XI - Altenburg, Bad Blankenburg, Döbeln, E'.gersburg, Freiberg, IJ �I Gera, Jena. Karl-Marx-Stadt, Plauen, Pögneck, Schnarr tanne, Schleiz, Stadtilm. XII - Bad Salzungen, Kaltennordheim, Meiningen, Ummerstadt.