Flora der Stadt Jens Stolle () Stefan Klotz

hallesche umweltblätter ISSN 0949-8573 5. Sonderheft Meist in der zweiten Märzhälfte präsentiert sich der Stadtgottesacker mit einem blauen Teppich aus blühenden Blausternen (Scilla siberica). Diese schon seit langem als Zierpflanze gebräuchliche Art konnte auf dem seit dem 16. Jahrhundert existierenden Friedhof dank geeigneter Standortbe- dingungen (halbschattig, nährstoffreich) massenhaft verwildern.

Die Gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) ist ein attraktiver Frühblüher, der auf den Porphyrhü- geln im Nordwesten des Stadtgebietes im Gegensatz zu anderen Gebieten Sachsen-Anhalts noch relativ stabile Vorkommen besitzt. Fotos: Jens Stolle Flora der Stadt Halle (Saale) Jens Stolle und Stefan Klotz

hallesche umweltblätter 5. Sonderheft Abkürzungsverzeichnis

Häufigkeit Ortsangaben s ���������� selten, 1-3 Vorkommen N ��������� Nord-.../ nördlich von... z ���������� zerstreut, 4-10 Vorkommen S ���������� Süd-.../ südlich von... v ���������� verbreitet, 11-30 Vorkommen W �������� West-.../ westlich von... g ���������� gewöhnlich, > 30 Vorkommen O ��������� Ost-.../ östlich von...

Status im Gebiet k ���������� Verbreitungskarte vorhanden I ���������� indigen, einheimische Art I? ��������� fraglich ob indigen Rasterdaten in den Verbreitungskarten N U ����� Neophyt (Einwanderung nach 1500), • ��������� aktuelle Vorkommen einheimischer / unbeständige Vorkommen archäophytischer Arten (Ephemerophyt) ��������� aktuelle Vorkommen von Neophyten N U? ��� Neophyt, fraglich ob unbeständig oder synanthrope Vorkommen sonst N E ������ Neophyt, eingebürgert einheimischer / archäophytischer N? E ���� fraglicher Neophyt, eingebürgert Arten N E? ���� Neophyt, fraglich ob eingebürgert A ���������� Archaeophyt (Einwanderung seit Herbarien Neolithikum bis 1500) HAL ���� Herbarium im Institut für Geo- A? �������� fraglicher Archaeophyt botanik der Martin-Luther-Universi- tät Halle- Bestandsentwicklung JE ��������� Herbarium Haussknecht an der  ��������� in deutlicher Ausbreitung, Friedrich-Schiller-Universität Jena Bestände zunehmend LZ �������� Herbarium am Institut für spezielle  ��������� in deutlichem Rückgang, Botanik der Universität Leipzig Bestände abnehmend MSTR �� Herbarium des Westfälischen † ���������� ausgestorben bzw. verschollen Museums für Naturkunde, Münster

Gefährdungskategorie nach Roter Liste Sach- sen-Anhalt (Fr a n k et al. 2004) und Schutzstatus (nach Bundesartenschutzverordnung vom 14.10.1999, Verordnung der EWG Nr. 3626/82, CITES A- und CITES B-Arten und Arten der Flo- Umschlagbilder ra-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Titel: Auf der Rabeninsel sind die größten Bestände des für Union von 1992) die hallesche Saaleaue auf gelegentlich überschwemmten RL 0 – ausgestorben, verschollen Standorten charakteristischen Hartholzauenwaldes entwi- RL 1 – vom Aussterben bedroht ckelt. Typisch für diese Wälder sind auffällige Blühaspekte im Frühling mit Hohlem Lerchensporn (Corydalis cava) RL 2 – stark gefährdet oder an anderen Stellen Gelbes Windröschen (Anemone RL 3 – gefährdet ranunculoides), Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) oder RL R – selten Wald-Goldstern (Gagea lutea). Foto: Volker Schmidt

∇ ��������� gesetzlich geschützt Rückseite: Das im November 2000 aufgenommene Bild zeigt den zu großen Teilen brachgefallenen Güterbahnhof südlich der Berliner Brücke mit auffälligen Beständen des Schmalblättrigen Greiskrautes (Senecio inaequidens), einer im südlichen Afrika heimischen Art, die 1995 erstmalig in Halle beobachtet wurde und sich dann explosionsartig innerhalb weniger Jahre besonders an Bahnanlagen aus- gebreitet hat. Foto: Jens Stolle

4 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Inhalt

4 Abkürzungsverzeichnis 6 Vorwort 8 Das Untersuchungsgebiet 13 Methodik 14 Geschichte der floristischen Erforschung in Halle 18 Florenwandel 24 Flora 139 Lokalbezeichnungen 143 Literatur 149 Register der deutschen Pflanzennamen 157 Bildteil

Impressum Adressen der Autoren Herausgeber der Reihe: Dipl.-Biol. Jens Stolle calendula – Hallesche Umweltblätter E.-Thälmann-Str. 1; 06193 Kösseln Große Klausstraße 11, 06108 Halle [email protected] Tel und Fax: 202 16 18 (NABU) Dr. Stefan Klotz e-mail: [email protected] Am Heiderand 1d; 06120 Lieskau Autoren dieses Bandes: [email protected] Jens Stolle, Stefan Klotz Layout: Stephan Arnold, Sebastian Voigt Druck: druck-zuck GmbH, Halle (Saale), 2004. gefördert mit Mitteln der Stiftung Umwelt- und Naturschutz Sachsen-Anhalt, Förderprojekt AZ 06039/03 ISSN 0949-8573

Gefördert mit Mitteln der Stiftung Umwelt- und Naturschutz Sachsen-Anhalt. Unterstützt vom Naturschutzbund Deutschland, Regionalverband Halle/

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 5 Vorwort, S. 6-7 Vorwort

In einer Zeit großer globaler Veränderungen ist Aber auch für die Bevölkerung der Stadt, für die genaue Beobachtung der Pflanzenwelt von botanisch interessierte Bürger und insbeson- wachsender Bedeutung. Sie stellt eine wichti- dere auch für Schulen soll die Flora von Halle ge Grundlage für das Umweltmonitoring und eine Informationsquelle und Anregung zur die botanische und ökologische Forschung dar. Beschäftigung mit der lokalen Pflanzenwelt Die Erkenntnisse, die wir aus diesen wieder- sein. holten floristischen Inventarisierungen erhal- Unsere Flora spiegelt nicht nur die klimati- ten, lassen sich mit keinen anderen, scheinbar schen, geologischen, hydrologischen und die noch so modernen biologischen Methoden Bodenbedingungen wider, sondern ist auch wie z.B. der Molekularbiologie erzielen. Gerade das Produkt der Geschichte unseres Raumes. die moderne Biodiversitätsforschung und die Der über Jahrtausende fortwährende Einfluß Makroökologie bedürfen genauer zeitlich und des Menschen durch Land- und Forstwirt- räumlich gut fundierter Datensätze. Deshalb schaft, Gartenbau aber auch durch Industrie, ist die Erarbeitung von lokalen Floren keines- Bergbau und Verkehr hat unsere Flora beein- wegs antiquiert, sondern trägt dazu bei, den flußt. Die Kultur- und Wirtschaftsgeschichte immer größer werdenden Bedarf an aktuellen läßt sich im Florenwandel erkennen. Neben Verbreitungsdaten zu befriedigen. Artenverlust verzeichnen wir auch viele Neo- Insbesondere Informationen über Stadtflo- phyten (Neubürger) in unserer Flora. ren sind in der aktuellen Forschung sehr ge- Nach über 100 Jahren liegt nun wieder eine fragt. Erst durch Informationen über möglichst aktuelle Flora von Halle vor. Sie befindet sich viele Städte lassen sich Verallgemeinerungen in der Tradition von Christoph Knauth (1687), über den Einfluß der weltweit zunehmenden Johann Christian Buxbaum (1721), Friedrich Urbanisierung auf die Biodiversität ableiten. Wilhelm von Leysser (1761), Kurt Sprengel Auch die Stadtökologie basiert auf diesen Er- (1806), Christian August Friedrich Garcke kenntnissen. Aus der Analyse von Stadtfloren (1848 und 1856) und August Schulz (z.B. lassen sich viele Trends der Florenentwicklung 1887), um nur die umfangreicheren Floren weltweit - wie zum Beispiel die fortschreiten- des Halleschen Raumes zu nennen. Die vor- de Invasion fremdländischer Arten oder das liegende „Flora von Halle“, die ausschließlich zunehmende Aussterben einheimischer Arten die spontane Vegetation betrachtet, umfaßt - erkennen und zukünftige Entwicklungen 1401 Arten. Aufgenommen wurden alle im besser abschätzen. Die generelle Frage nach Gebiet jemals nachgewiesenen Farn- und der zukünftigen Florenzusammensetzung Blütenpflanzenarten, wobei sowohl Literatur- und damit verbunden nach dem Phänomen quellen als auch Herbarbelege berücksichtigt der biologischen Homogenisierung, d.h. der worden sind. Aktuell umfaßt die Pflanzenwelt Zunahme der Ähnlichkeit der Floren unterei- von Halle 1047 dauerhaft und mindestens nander durch Aussterben von spezialisierten 100 unbeständig vorkommende Arten. Sie einheimischen Arten und weltweite Verbrei- ist damit vergleichbar mit den Floren anderer tung von Invasionsarten, läßt sich nur auf der deutscher und europäischer Großstädte. Sie Basis guter lokaler Daten beantworten. hat aber auch biogeographische und histo- rische Besonderheiten. Sie enthält 155 Arten der Roten Liste Sachsen-Anhalts und immerhin 38 auf der Grundlage nationaler und interna- tionaler Gesetze besonders geschützte Arten. Von den insgesamt 1401 Arten mußten leider 243 Arten in die Kategorie Ausgestorben/Ver- schollen eingeordnet werden.

6 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Vorwort, S. 6-7

Natürlich konnte diese Flora nicht ohne die Hilfe von vielen Kollegen und Freunden ent- stehen. Wir möchten allen danken, die uns bei dieser Arbeit unterstützt haben. Für die Überlassung von Fundortdaten und sonstigen Hinweisen danken wir allen, die im Anschluß an das Literaturverzeichnis aufgelistet sind. Rosemarie Rauschert danken wir für die Mög- lichkeit, die Tagebuchaufzeichnungen von Stephan Rauschert (†) auswerten zu können. Besonders danken wir der Stiftung Umwelt- und Naturschutz Sachsen-Anhalt für die finanzielle Förderung der Drucklegung, dem Team der Calendula, insbesondere Sebastian Voigt, für die redaktionelle Tätigkeit, Stefan Arnold für die Bearbeitung des Layouts, An- gelika Neyenhuys für die Digitalisierung der Verbreitungskarten, Klaus Hempel für die Erstellung der Grundkarte und Sandra Richter für umfangreiche technische Hilfe. Mit der vorgelegten Flora verbinden wir den Wunsch, daß sie einem großen Kreis von Menschen nützlich ist, seien es die Bürger der Stadt Halle, Lehrer, Schüler oder Wissen- schaftler. Möge sie dazu beitragen, daß der Artenrückgang gestoppt oder zumindest verlangsamt wird. Für Hinweise und Kritiken sind wir stets dankbar.

Jens Stolle und Stefan Klotz Dezember 2004

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 7 Untersuchungsgebiet, S. 8-12 Das Untersuchungsgebiet

1. Lage, Größe und Charakteristik Das Untersuchungsgebiet umfaßt die Stadt Das Stadtgebiet ist außerdem geprägt durch Halle (Saale) in ihren administrativen Gren- relativ große landwirtschaftliche Nutzflächen zen von 2004. Es liegt im südlichen Sachsen- und durch umfangreiche ehemalige Bergbau- Anhalt im Übergangsbereich vom östlichen gebiete, von denen die einstigen Braunkohle- Harzvorland zur Leipziger Tieflandsbucht tagebaue den Hauptteil einnehmen. Neben und nimmt ein Territorium von 135 qkm ein. dem ehemaligen Braunkohlenbergbau bei Aufgrund der Höhenlage von ca. 71 m ü. NN Nietleben, Bruckdorf, Kanena, Mötzlich und (durchschnittlicher Saalespiegel unterhalb Ammendorf trifft man in der Saaleaue Kies- Lettin) bis 140 m ü. NN (Stadtgrenze nordnord- gruben (bei Kröllwitz), im Bereich Nietleben- westlich von Tornau) ist es der planar-kollinen Halle-Neustadt Kalksteinbrüche und in Dölau Stufe zuzurechnen. und Giebichenstein Reste des schon im 19. Gegenwärtig leben knapp 240 000 Ein- Jahrhundert stillgelegten Steinkohlenberg- wohner in der Stadt (2003). Sie ist damit die baues. Verschiedentlich wurde im Stadtgebiet bevölkerungsreichste Stadt Sachsen-Anhalts auch Kaolin für die Porzellanproduktion in und das Zentrum des südlichen Landesteils. Halle-Lettin gewonnen. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts leb- Zum Stadtgebiet gehören durch Eingemein- ten in Halle und der damals eigenständigen dungen in den 50er Jahren des 20. Jahrhun- Neubausiedlung Halle-Neustadt noch über derts noch mehrere Siedlungen mit dörflichem 300 000 Einwohner. Der Einwohnerrückgang Charakter. Zu nennen sind vor allem Seeben, setzte in den 80iger Jahren bereits ein und Mötzlich, Planena, Tornau und Lettin. Andere verstärkte sich dramatisch mit Beginn der 90er ehemalige Dörfer haben sich zu bevorzugten Jahre, so daß Halle heute ein typisches Beispiel Wohngebieten mit Einfamilienhaussiedlungen einer schrumpfenden Stadt ist, verbunden entwickelt. Hierzu gehören vor allem Kröllwitz mit allen klassischen Problemen derartiger und Dölau. Große Einfamilienhaussiedlungen Städte. Obwohl die Zahl der Einwohner ab- sind insbesondere in Heide-Süd auf dem ehe- nimmt, steigt aber der Flächenverbrauch für maligen Militärgelände, am Dautzsch und im Wohnbebauung sehr stark. Parallel hierzu Bereich des Hufeisensees entstanden. findet schrittweise ein Rückbau in den Groß- blocksiedlungen statt. Gleichfalls mit Beginn 2. Stadtgeschichte der 90er Jahre setzte ein starker Rückgang der Das Untersuchungsgebiet ist Altsiedelgebiet Industrie ein, der eine Zunahme städtischer und somit schon seit frühgeschichtlicher Zeit Brachflächen zur Folge hatte. Insbesondere anthropogener Einflußnahme auf Landschaft am Stadtrand und außerhalb der Stadt sind und Vegetation unterworfen (Vo i g t 1961, La n g e große Gewerbegebiete auf ehemals guten 1974). Dabei ist die Siedlungsgeschichte des Ackerflächen entstanden, die hauptsächlich Halleschen Raumes eng verknüpft mit der durch Handelseinrichtungen geprägt werden. Nutzung der Solequellen des Gebietes, welche Der Hauptteil der erwerbstätigen Bevölkerung bis in das 13. Jahrhundert v. Chr. zurück reicht. ist heute im Dienstleistungsbereich und in der Im Bereich des Domplatzes ließ Karl der Große Wissenschaft und Bildung tätig. im Jahre 806 eine Festung errichten, in deren Die Stadt ist verkehrstechnisch gut erschlos- Nähe sich eine Salzsiedlung befand. Eine sen. Hierzu tragen die Bahnverbindungen der ersten urkundlichen Erwähnungen der (lange Zeit hatte Halle den größten Güter- Stadt geht auf das Jahr 961 zurück. Nördlich bahnhof Ostdeutschlands), die Autobahnen der ersten Siedlung wurde zu Beginn des 10. (A 9, A 14, A 38), der Binnenhafen Halle-Trotha Jahrhunderts die Burg Giebichenstein errich- und der nahe gelegene Flughafen tet, die zum Erzbistum gehörte. Leipzig/Halle bei. Im 11. Jahrhundert entwickelte sich Halle zu

8 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Untersuchungsgebiet, S. 8-12 einer von einer Stadtmauer umgebenen Han- mit der Eingemeindung von Halle-Neustadt delssiedlung. Die wirtschaftliche Basis bildete zur bevölkerungsreichsten Stadt Sachsen- nach wie vor die Salzproduktion. Anhalts und zu einem Oberzentrum des süd- lichen Landesteils. Zur ersten Stadterweiterung kam es im 12. Jahrhundert (1120). Das heutige Ringstra- 3. Klimatische Bedingungen ßensystem der Innenstadt war die damalige Das Makroklima der Stadt Halle wird durch Stadtgrenze. Zum gleichen Zeitpunkt kam es die Lage in der Übergangsregion vom nie- unweit der Stadt zur Gründung von Neuwerk derschlagsarmen Binnenlandklima (Lee des und zur Anlage der Siedlung Neumarkt. Im Harzes) zum Binnenlandklima der Leipziger 13. Jahrhundert bestanden vor den Toren der Tieflandsbucht gekennzeichnet. Bedingt durch Stadt Halle fünf eigenständige Vorstädte (Pe- das Relief und die klimatischen Auswirkungen tersberger Vorstadt, Steintorvorstadt, Galgtor- der Großstadt kommt es zu differenzierten vorstadt, Klaustorvorstadt und Strohhof). meso- und mikroklimatischen Effekten. Da Im Umfeld existierten im Bereich des heuti- eine umfassende Übersicht zum Stadtklima gen Stadtgebietes schon zahlreiche dörfliche von Halle nicht vorliegt, muss sich auf eine Siedlungen, deren Lage meist noch heute als vorsichtige Interpretation publizierter klima- alte Dorfkerne gut zu erkennen ist. tischer Daten beschränkt werden. In den Jahren 1694 bis 1745 führten die Die Jahresmitteltemperatur im Stadtbereich Gründung der Universität und der Francke- beträgt 9,0°C. Die mittlere Januartemperatur schen Stiftungen zu einer erneuten Stadt- liegt über 0°C, das Julimittel bei 19°C. Die erweiterung. Im Zeitraum 1816-1820 kam Dauer der frostfreien Zeit nimmt vom Stadt- es zum Zu­sammenschluß Halles mit den kern bis zur Stadtgrenze stetig ab: Stadtkern Vorstädten und den Amtsstädten Glaucha 202 Tage, Stadtgrenze 190 Tage; vgl. Atlas der und Neumarkt. Zu dieser Zeit hatte Halle ca. DDR (1976). Daraus ergibt sich eine durch- 21.000 Einwohner. schnittliche Dauer der Vegetationsperiode Durch die seit 1850 verstärkt einsetzende zwischen 220 und 230 Tagen (Tr e ffl i c h 1997). Industrialisierung (Zuckerindustrie, 1840 An- Die mittlere Jahressumme der Globalstrah- schluß an das Eisenbahnnetz, 1857 Bau des lung liegt zwischen 1000 und 1025 kWh/qm Sophienhafens) wuchs die Stadt beträchtlich. (Nationalatlas 2003). Vom Stadtzentrum Im Jahre 1900 wurden Giebichenstein, Trotha, zum Stadtrand nimmt die durchschnittliche Gimritz und Kröllwitz eingemeindet. Die Ein- Anzahl der Sonnenscheinstunden deutlich zu wohnerzahl stieg sprunghaft an und erreich- (Stadtmitte: 1520 h/a, Stadtrand: 1570 h/a, te im Jahr 1914 170.000. Nach dem Ersten Fr e y e 1978). Weltkrieg kam es zur nächsten Stadterwei- terung. Die Gartenvorstadt Gesundbrunnen, 4. Niederschlag die Siedlung Vogelweide wurden errichtet. Die Niederschlagsverhältnisse werden durch Im Jahre 1928 war der Trothaer Hafen fertig die Lage im Lee des Harzes bestimmt. Im gestellt. Im Zweiten Weltkrieg wurden große Gebiet ist deshalb eine Zunahme der Nieder- und wichtige Teile der Stadt zerstört, insbe- schläge von West nach Ost zu verzeichnen. sondere im Bereich um den Hauptbahnhof. Die mittlere Jahressumme beträgt an der Nach Gründung der DDR und der Auflösung Klimastation Kröllwitz 476 mm, in Schkeuditz des Landes Sachsen-Anhalt wurde die vor- sind es bereits 529 mm (Tr e ffl i c h 1997). Von malige Landeshauptstadt Bezirksstadt und Oktober bis März liegt die mittlere Nieder- insbesondere zu einem industriellen Zentrum schlagssumme zwischen 150 und 200 mm, in Mitteldeutschland. Ab 1964 entstand bis in von April bis September bei 200 bis 325 mm. die 1980er Jahre das administrativ als eigen- Die mittlere Schneemenge bleibt unter 100 ständige Einheit abgegrenzte Halle-Neustadt mm (vgl. Atlas der DDR 1976). Die mittlere als Plattenbausiedlung mit zeitweilig über jährliche Anzahl der Tage mit einer Schnee- 90.000 Einwohnern. Nach 1990 wurde Halle höhe 10 cm liegt im Bereich zwischen 5 und

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 9 Untersuchungsgebiet, S. 8-12

10 Tagen (Nationalatlas 2003). Innerhalb der Mehrere kleinere Fließgewässer, die im heuti- Stadt ist die Schneemenge sicherlich noch gen städtischen Bereich der Saale zuflossen, niedriger. Die Differenzierung des Niederschla- sind im Zuge der Stadtentwicklung überbaut ges innerhalb des Untersuchungsgebietes läßt worden (z.B. Faule Wietzschke). sich nicht anhand von langjährigen Messun- Zahlreiche stehende Gewässer sind als Er- gen belegen. Ko c h (1909) zeigt jedoch einige gebnis des Bergbaus bzw. nach Auflassung von Differenzierungen auf. Steinbrüchen entstanden (Heidesee, Mötz- Danach sind die Niederschlagshöhen im Nor- licher Teiche, Hufeisensee, See bei Osendorf, den und Osten der Stadt höher als im Zentrum Bruchsee, Angersdorfer Teiche, Friedhofsteich und im Westen. Die höchsten gemessenen Halle-Neustadt). Zusätzlich befinden sich Niederschläge gibt Ko c h (1909) für die Station noch kleinere, z. T. natürliche Restgewässer Mauerstraße in der Nähe der Franckeschen im Auenbereich der Saale, insbesondere bei Stiftungen an. Die relative Nebelhäufigkeit im Angersdorf und im Bereich des Südparks Halle- Gebiet liegt zwischen 40% und 60% (Zeitraum Neustadt. Westlich der Rabeninsel befinden von 1989 bis 1999, Nationalatlas 2003). Mes- sich wassergefüllte Kanalabschnitte. Im Süden sungen im Stadtgebiet haben die Zunahme des Gebietes bei Planena bestehen Wasser- der Nebeltage vom Zeitraum 1891-1900 bis becken, die zur Gewinnung von Uferfiltrat 1961-1970 belegt. Mit der Industrialisierung, (Wasserwerk Beesen) dienen. der Zunahme der Nutzung der Braunkohle und des Hausbrandes durch Wachstum der 6. Geologie Bevölkerung sind die Nebeltage von 13,5 auf Die geologische Struktur der Stadtkreise 59,3 pro Jahr gestiegen (Fr e y e 1978). Durch wird im Wesentlichen durch drei Einheiten Umweltschutzmaßnahmen, insbesondere bestimmt: in den 90er Jahren, und durch Rückgang des – Präsalinar (Hallescher Porphyrkomplex Hausbrandes hat die Nebelhäufigkeit wieder – Nordteil der Stadt) deutlich abgenommen. – Salinar (Mittlerer Zechstein – Marktplatzbereich) 5. Hydrologie – Postsalinar Das Untersuchungsgebiet wird von der Saale - Mesozoisches Deckgebirge durchflossen. Im Stadtgebiet teilt sich der Fluß (Merse­burger Buntsandsteinplatte) in mehrere Arme (Wilde Saale, Elisabethsaale, - Känozoische Lockergesteine. Gerbersaale, Mühlgraben), so daß einzelne Im größten Teil des Gebietes werden die unter- Inseln (Rabeninsel, Saline, Peißnitz, Ziegelwie- lagernden älteren Gesteine von pleistozänen, se, Forstwerder) entstehen. An der südlichen unterschiedlich mächtigen Lößablagerungen Stadtgrenze mündet die Weiße Elster in die überdeckt. Saale. Die Saale ist im Gebiet durch Wehre Besondere Bedeutung für die Vegetati- mittel- und niedrigwasserreguliert, d.h. im onsdifferenzierung im Gebiet haben die Por- größten Teil des Jahres kommt es oberhalb der phyrhügel im Norden und am Dautzsch, das Wehre zu einer starken Ausspiegelung des na- schmale Zechsteinband mit den Solquellen, türlicherweise schwankenden Saalepegels. sowie die tertiären Ablagerungen (insbeson- Diese auentypische Schwankung des Was- dere Dölauer Heide). Hieraus wird ersichtlich, serstandes in der Saaleaue wird durch die aus- daß im Untersuchungsgebiet neben großflä- gleichende Wirkung der Saaletalsperren seit chig eutrophen, überwiegend neutralen bis den 1930er Jahren zusätzlich abgeschwächt. basischen Standorten auch nährstoffarme, Die Reide durchfließt das Stadtgebiet von Nor- saure sowie salzbeeinflußte Standorte bestan- den (zwischen dem Dautzsch und Sagisdorf) den bzw. noch bestehen. nach Süden (Osendorf), mündet in die Weiße Detailliert wird die geologische Situation Elster und bildet eine relativ große eigene des Gebietes bei Kr u m b i e g e l & Sc h w a b (1974) Aue aus. Im Norden des Gebietes münden behandelt. die Götsche und der Hechtgraben in die Saale.

10 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Untersuchungsgebiet, S. 8-12

7. Böden Die Böden bilden auf Grund erheblicher Dif- auf und sind durch starke Vermischung der ferenzierungen im Relief, geologischen Un- ursprünglichen Schichtung charakterisiert. tergrund und durch aktuelle Erosionsprozesse Im bebauten Bereich der Stadt sind die Böden sowie durch die anthropogene Landnutzung meist kalkhaltig und zeigen meist neutrale bis ein sehr heterogenes Muster. schwach basische Reaktionen. Der Humusan- Im Auenbereich der Saale sind Auenton- teil liegt zwischen 0,5 und 2%. Vega, Auenschluff-Vega, Deckauenschluff- Aus der Kenntnis der natürlichen und an- Vega und Auensalm-Vega anzutreffen, die thropogenen Böden leiten sich Hinweise zur sich auf den holozänen Sedimenten der Saale ursprünglichen und aktuellen Vegetation ab. (Flußsande, Kiese) befinden. In den Bachauen des Hechtgrabens, der Reide und Götsche sind 8. Naturräumliche und Lößschwarzgleye, Sandlehmschwarzgleye so- pflanzengeographische Gliederung wie Niedermoorböden bzw. Lehmanmoorgley Naturräumlich gehört das Gebiet zum öst- (Reidetal zwischen Dieskau und Büschdorf) zu lichen Harzvorland (Vi ll w o c k 1979). Im Nati- finden (Al t e r m a n n 1972). onalatlas (2003) wird das Stadtgebiet zum Im Osten und Norden der Stadt befinden Naturraum Östliches Harzvorland und Börden sich verschiedene Schwarzerden (Lößschwarz- gestellt. Pflanzengeographisch gehören die erde, Lößtieflehmschwarzerde, Decklöß- Stadtkreise nach We i n e r t (1982) zu den Dis- schwarzerde, Sandlehmschwarzerde, Deck- trikten: sandlehmschwarzerde, Sandlehm über - Mansfelder Hügelland Salm- oder Gesteinsschwarzerden und Löß- - Merseburger Ackerebene kolluvialschwarzerden). - Elster-Luppe-Aue. Salm-Ranker, Salmbraunerden, Berglehm- Die starke kontinentale Beeinflussung des braunerden sind zwischen Nietleben, Dölau Gebietes findet ihren Niederschlag in der und Lieskau, auch südöstlich der Rabeninsel pflanzengeographischen Charakteristik. und nördlich von Trotha vorhanden. Sandlehm-Braunschwarzerde und Deck- 9. Natürliche Vegetation sandlehm-Braunschwarzerde befinden sich Die ursprüngliche natürliche Vegetation des östlich der Stadt. In Halle-Neustadt und Gebietes war primär durch Wälder bestimmt. östlich Dölau bestehen Lehmtorf-Schwarz- Bei den wesentlichen Waldtypen handelt es staugleyböden. Sandpodsole bleiben auf Teile sich um: der Heide bei Nietleben beschränkt (Angaben - Erlenwälder und Erlen-Eschenwälder der nach Al t e r m a n n 1972). Relativ große Flächen Niedermoore und Grundwasserböden (Au- im Stadtgebiet (besonders im Osten und enbereich der Reide, Teilflächen im Gebiet Südosten) werden von Böden und Decksubs­ der Dölauer Heide), traten der Kippen und Halden eingenommen - Eschen-Ulmenwälder und Weiden-Pappel- (Bruckdorf, Kanena, Ammendorf). Neben den auenwälder (Elster-Luppe-Aue, Saaleaue), Bergbaugebieten haben sich im bebauten - Eichen-Hainbuchenwälder mit Winterlinde Bereich die verschiedensten anthropogenen (dominierende Vegetation auf allen mehr Böden herausgebildet. Diese wurden erstmals oder weniger tiefgründigen grundwasser- von Bi ll w i t z & Br e u s t e (1980) näher untersucht ferneren Standorten), und systematisiert. Sie stellen anthropogene - Stieleichen-Hainbuchenwälder (wahr- Deckschichten mit einer durchschnittlichen scheinlich auf den ärmsten Standorten bei Mächtigkeit von 1 – 1,5 m zwischen Hallmarkt Nietleben), und Schülershof fest. Am Schülershof erreich- - Trockenwald-Trockenrasenmosaik auf ten diese Deckschichten eine Mächtigkeit von Porphyrkuppen (entspricht dem subkonti- 8,5 m. Der Skelettanteil der meisten anthro- nentalen-collinen Vegetationskomplex bei pogenen Böden liegt sehr hoch (bei 50%). Kn a p p 1979). Die Böden weisen eine hohe Heterogenität

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 11 Untersuchungsgebiet, S. 8-12

Die Angaben folgen wesentlich der Karte - Versalzung von Böden durch die Verwen- der natürlichen Vegetation im Atlas der DDR dung von Auftausalzen aber auch die Ver- (1976). spülung von Kraftwerksaschen bei Trotha Entsprechend der Definition ist die poten- bzw. durch Auswaschung aus Aschehalden tiell natürliche Vegetation die Vegetation, die am Holzplatz und bei Bruckdorf nach dem Aufhören der menschlichen Tätig- - flächendeckende Eutrophierung durch die keit den Standorten entsprechen würde. Da Landwirtschaft im Stadtgebiet einschließ- aber die Standorte, insbesondere im Stadtge- lich der Viehhaltung sowie NOx-Immissionen biet, stark verändert wurden (z. T. irreversibel aus Industrie und Verkehr (führte zum fast über längere Zeiträume), ist eine Angabe vollständigen Verschwinden nährstoffarmer eines potentiell natürlichen Vegetationstyps Standorte insbesondere auf Sanden) für große Teile des Untersuchungsgebietes - lokale Belastungen insbesondere mit Schwer- hypothetisch bzw. unmöglich. Deshalb ist metallen und anderen Schadstoffen. der Bezug auf die ursprüngliche Vegetation im Untersuchungsgebiet gewählt worden. Seit 1990 haben insbesondere die Staub-

Welche Vegetation sich auf den großen De- und SO2-Belastungen sehr stark abgenom- ponieflächen im Stadtgebiet oder auf nicht men, so daß sie heute nur eine untergeordnete mehr genutzten Siedlungs- oder Intensiva- Rolle spielen. Bedeutend für die Vegetation ist grarflächen herausbilden wird, ist nur sehr aber nach wie vor der Nähstoffeintrag über grob abzuschätzen. die Luft. Die Gewässer des Gebietes, insbesondere 10. Immissions- und die Saale, waren über viele Jahre extrem ver- Kontaminationssituation schmutzt. In den 70er und 80er Jahren des Für die Flora und Vegetation eines Gebietes letzten Jahrhunderts waren faktisch keine mit einer derartig langen Siedlungs- und In- höheren Pflanzen in der Hauptsaale mehr vor- dustriegeschichte, mit starker Prägung durch handen. Bi ll w i t z et al. (1981) dokumentierten den Bergbau, ist die Immissions- und Konta- sehr hohe Salzbelastungen in den Gewässern. minationssituation sehr prägend. Der Einfluß Nach der Verbesserung der Abwasserentsor- der o.g. Faktoren ist sowohl punktuell als auch gung seit 1990 haben sich viele Gewässer, flächendeckend. Für Flora und Vegetation sind insbesondere Saale, Weiße Elster und Reide, folgende Immissionen und Kontaminationen wieder erholt, so daß eine Wiederbesiedlung entscheidend: mit Wasserpflanzen erfolgen konnte. - Sedimentation kalkhaltiger Stäube und Aschen aus Industriebetrieben, Kraftwerken und dem Hausbrand über mehr als 100 Jah- re (Zunahme des Kalkgehaltes der Böden, starker Rückgang saurer Standorte) - Erhöhung der Schwefelgehalte in den Böden

durch SO2-Immissionen während der Hoch- phase der Braunkohlennutzung - Sedimentation von Kalkstäuben (insbe- sondere bei Nietleben durch das dortige Zementwerk)

12 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Methodik, S. 13-14 Methodik

In die Flora wurden alle Arten von Farn- und Halle (HAL) in den Herbarien Haussknecht Blütenpflanzen aufgenommen, die im Gebiet Jena (JE) und Münster (MSTR). Diese Herbarien der Stadt Halle (administrative Umgrenzung wurden ausgewertet. Die Autoren danken in der kreisfreien Stadt Halle von 2004) spon- diesem Zusammenhang den Kustoden der tan, d.h. mit nicht ausschließlich auf Kultur Herbarien. basierenden Populationen, vorkommen oder In den Artbeschreibungen gibt es unter- vorkamen. Die Nomenklatur der Arten folgt schiedliche Quellenangaben. Autorenangaben der Exkursionsflora von Deutschland, Band 2, mit Jahresangabe beziehen sich auf Litera- 18. bearbeitete Aufl., begründet von Rothma- turquellen, Autorenangaben ohne Jahr auf ler, herausgegeben von Jä g e r & We r n e r (2002). aktuelle persönliche Mitteilungen anderer Wenn die Arten nicht darin verzeichnet sind, Beobachter (entsprechende Informationen folgt die Nomenklatur der „Liste der Flora von vor 1990 wurden speziell gekennzeichnet), Sachsen-Anhalts“ (unveröff. Manuskript). und Herbarangaben sind durch die Abkürzung Die Erfassung der Flora von Halle begann des Herbariums, die Angabe des Sammlers durch die Autoren seit 1976, dem Studienbe- und des Jahres kenntlich gemacht. ginn von Stefan Klotz. Seit etwa 1984 beschäf- Aktuelle Angaben sind nur dann mit einem tigte sich Jens Stolle mit der Halleschen Flora. Quellenverweis versehen, wenn keiner der Alle Nachweise ab 1990 wurden als aktuelle beiden Autoren die Angabe aus eigener Beo- Vorkommen gewertet, jedoch nicht bei be- bachtung bestätigen kann. kanntgewordenen standörtlichen Verände- Alle Angaben zu Status, Häufigkeit, Tendenz, rungen in jüngerer Zeit, die zum Aussterben Standort und Soziologie beziehen sich auf das von Arten führten. Untersuchungsgebiet (Stadt Halle). Es wurden Wenn Angaben aus früheren Jahren vorla- bewußt keine allgemeinen Angaben aus grö- gen, wurden diese weitgehend überprüft, ob ßeren Florenwerken übernommen. die Arten nach 1990 noch vorkamen. Zusätz- In den Artbeschreibungen sind zusätzliche lich wurde alle verfügbare veröffentlichte Lite- Angaben zu Status, Bestandsentwicklung ratur seit Beginn der floristischen Erforschung (Einschätzung nach Erfahrung der Auto- von Halle einbezogen. Aus sogenannter grauer ren), Gefährdungsgrad nach Roter Liste von Literatur, d.h. unveröffentlichten Gutachten, Sachsen-Anhalt (Fr a n k et al. 2004) und zum Diplomarbeiten, Dissertationen etc. wurden gesetzlichen Schutz (nach Bundesartenschutz- ergänzende Angaben nur bei Glaubhaftig- verordnung vom 14.10.1999, Verordnung der keit unter Quellennennung übernommen, EWG Nr. 3626/82, CITES A- und CITES B-Arten unglaubwürdige oder eindeutig falsche An- und alle FFH-Arten (FFH – Flora-Fauna-Ha- gaben wurden aufgrund ihrer großen Anzahl bitat-Richtlinie der Europäischen Union von (und im Gegensatz zu solchen Angaben aus 1992)), sowie ggf. ein Verweis auf eine Ver- allgemein publizierter Literatur) ignoriert. Dies breitungskarte enthalten. betrifft auch die teilweise aus entsprechenden Wenn eine Art nur noch kultiviert vor- Quellen zusammengestellten Artenlisten in kommt, oder nur sekundäre Bestände von Bu s c h e n d o r f & Kl o t z (1996). Kultivierung ausgehend bestehen, werden sie Persönliche Mitteilungen von im Raum nicht als geschützte Arten gekennzeichnet. Halle tätigen Floristen sind unter Nennung Die Häufigkeit wird in einer vierstufigen der Gewährsperson mit aufgenommen wor- Skala angegeben. Räumliche Konzentrationen den. Weiterhin wurde das Archivmaterial der werden durch die Angaben der Himmelsrich- Kartierungszentrale Halle der Zentralstelle tungen gekennzeichnet. Bei im Gebiet der der floristischen Kartierung ausgewertet. Flora von Halle ausgestorbenen oder ver- Umfangreiches Herbarmaterial aus dem Halle- schollenen Arten wird immer die Jahreszahl schen Raum befindet sich außer im Herbarium des letzten Nachweises angegeben. Dabei

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 13 Methodik, S. 13-14 wurden aber Literaturangaben, die nach Er- Die Verbreitungskarten sind Rasterkarten messen der Autoren lediglich auf ungeprüfter auf der Basis von 64stel Meßtischblattqua- Wiederholung älterer Angaben beruhen, nicht dranten (=256tel MTB). Ein Rasterfeld umfaßt berücksichtigt. Bei neophytischen Arten ist in der Natur etwa 710 x 690 m. Es wurden häufig das Jahr des Erstnachweises für das nur aktuelle Fundpunkte verzeichnet, d.h. Gebiet genannt. bestätigte Vorkommen nach 1990. Die Aus- Fundortangaben beziehen sich auf ge- wahl der kartographisch dargestellten Arten bräuchliche Bezeichnungen, die in Karten oder erfolgte subjektiv. Es wurden meist ökologisch Stadtplänen verzeichnet sind. Diese werden und/oder pflanzengeographisch interessante nicht näher erläutert. Spezifischere Fundor- Arten ausgewählt. Sehr häufige oder sehr tangaben, die nicht in den gebräuchlichsten seltene Arten blieben unberücksichtigt. Bei Karten zu finden sind, sowie historische, heute Arten mit Verbreitungskarten sind aktuelle ungebräuchliche Lokalbezeichnungen werden Fundorte in der Regel nicht noch einmal verbal im Anhang detailliert erläutert (Abschnitt: aufgeführt. Lokalbezeichnungen, S. 139). Das Register wurde auf die Trivialnamen Standörtliche Angaben entsprechen den beschränkt, da die Arten ohnehin in alpha- gebräuchlichen Klassifikationen, differenzier- betischer Reihenfolge nach ihren gültigen te pflanzensoziologische Angaben sind nur wissenschaftlichen Namen aufgelistet sind. fallweise ergänzt. Geschichte der floristischen Erforschung in Halle

Für das Gebiet der Stadt Halle liegt eine Viel- Die eigentliche Floristik beginnt im Gebiet zahl floristischer Arbeiten vor, wie dies sicher mit den Erkundungen des Stadtphysikus Karl für nur wenige weitere Gebiete in Deutsch- Sc h ä ff e r (1613 – 1675). Er hinterläßt lediglich land der Fall sein dürfte. Die Entwicklung der eine Aufzählung aller von ihm beobachteten Floristik von ihren Anfängen bis zum Ende des Sippen, in der Fundortangaben vollständig 19. Jahrhunderts wurde äußerst gründlich von fehlen und außerdem verschiedene Fehlbe- Fi t t i n g (1896) recherchiert. Die nachfolgende stimmungen enthalten sind (Sc h ä ff e r 1662). Beschreibung stellt für diese Zeit lediglich Allerdings scheint er maßgeblichen Einfluß eine geringfügig ergänzte Zusammenfassung auf den mit ihm befreundeten Nachfolger als von dessen Ausführungen dar und wurde um Stadtphysikus, Christoph Kn a u t h (1638 – 1694) eine kurze Zusammenstellung der jüngeren ausgeübt zu haben. Jener zeigt sich in seinen Geschichte erweitert. floristischen Arbeiten (Kn a u t h 1687, verbes- Die ersten floristischen Angaben sind die serte Auflage 1689) als genauer Beobachter von Valerius Co r d u s (1515 – 1544) sowie die der Pflanzen und Gebietskenner. Knauths von Joachim Ca m e r a r i u s dem Jüngeren (1540 Enumeratio bleibt bis zu den Lokalfloren des – 1610) mitgeteilten Funde des halleschen 19. Jahrhunderts bezüglich der Gebietsdurch- Arztes Balthasar Br u n n e r (Co r d u s 1561, Ca- forschung die gründlichste Quelle. 150 Jahre m e r a r i u s 1588). Beide Quellen beschränken lang werden von den ihm nachfolgenden Lo- sich aber überwiegend auf die prominenten kalfloristen kaum weitere als die schon ihm Lokalitäten in Halles Umgebung Petersberg bekannten Gebiete floristisch untersucht. und Salziger See. Jede weitere Erforschung Das dem Enumeratio folgende Werk von Re h - kam nach der Zeit der Renaissance, vor allem f e l d t (1717) stellt nach Fi t t i n g (1896) lediglich während des im hiesigen Raum besonders eine Art Plagiat von Knauths Arbeit dar, nur nachhaltig wirkenden Dreißigjährigen Krieges wenige zusätzliche Angaben scheinen eigene zum Erliegen. Neufunde darzustellen.

14 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle geschichtlicher Abriß, S. 14-18

Zu dieser Zeit muß auch Heinrich Bernhard Zeitgleich erschienen einige Ergänzungen zur Ru p p (1688 – 1719), Botaniker in Jena, auf ersten Flora von Leysser von Albrecht Wilhelm mehreren seiner zahlreichen Reisen durch Ro t h , der sich als Medizinstudent von 1775 Mitteldeutschland den Halleschen Raum – 1778 in Halle aufhielt (Ro t h 1783). aufgesucht zu haben. Infolgedessen stellen Als weiterer Medizinstudent verfaßte auch zahlreiche Angaben in seiner Flora Jenensis Johann Friedrich Wo h ll e b e n 1796 einen Supple- (u.a. Ru p p 1745) eine wichtige Quelle für die ment zu den Leysserschen Floren. historische Floristik in Halle dar. Rupp war mit Keine Informationen konnten zum Sammler Johann Christian Bu x b a u m (1693 – 1730), später Lu y k e n recherchiert werden, der nicht wenige Botaniker in St. Petersburg und Konstantino- Belege im Gebiet besonders im Jahr 1806 pel befreundet, und regte ihn wohl dadurch sammelte. Diese Belege befinden sich im zu intensiverem Interesse an der Botanik an. Herbarium des Westfälischen Museums für Buxbaum untersuchte die Umgebung der Naturkunde in Münster (MSTR). Stadt lediglich während seines Aufenthaltes Mit dem halleschen Botanik-Professor Kurt in Halle (1718 – 1720), so daß das von ihm Sp r e n g e l (1766 – 1833) folgt zu Beginn des 19. verfaßte Werk (Bu x b a u m 1721) als Folge der Jahrhunderts ein weiterer Fortschritt in der oberflächlichen Gebietskenntnis nur wenige Lokalfloristik, da einzelne zusätzliche Gebiete neue Fundortangaben höherer Pflanzen, aber neu durchforscht und verschiedene Arten neu immerhin eine wesentlich gründlicher erfaßte nachgewiesen wurden. Die erste Auflage sei- Kryptogamenflora enthält. ner Lokalflora (Sp r e n g e l 1806) enthält nur selbst Danach liegen von Se n c k e n b e r g (1707 – 1772), bzw. von sicheren Gewährsmännern (z.B. vom Arzt und Naturforscher in Frankfurt a.M. einige halleschen Apotheker Ko h l ) beobachtete Arten wichtige floristische Aufzeichnungen vor, die höherer Pflanzen, außerdem eine wiederum erst durch Sp i l g e r (1937) publiziert wurden. umfangreichere Kryptogamenflora. Aller- Senckenbergs Notizen beschränken sich auf dings sind einige neu gefundene Arten falsch die Jahre 1730 und 1731, während derer er bestimmt und Sprengels Häufigkeitsangaben offenbar in Halle weilte. sind nach Fi t t i n g (1896) oft unzuverlässig. Au- Das darauffolgende Werk des Kriegs- und ßerdem publiziert Sprengel Ergänzungen in Domänenrats Friedrich Wilhelm v. Le y ss e r (1731 zwei Nachträgen (1807 und 1811). Die kurz vor – 1810) war die erste Hallesche Lokalflora, seinem Tod veröffentlichte zweite Auflage sei- die auch als „Flora“ bezeichnet wurde (Le y ss e r ner Flora (Sp r e n g e l 1832), entstanden nach vie- 1761). Wichtiger aber noch ist, daß es die erste len Jahren ohne Auffrischung der floristischen Lokalflora in Deutschland überhaupt war, die Erforschung, stellt keine Verbesserung dar. sich bei den Sippenbezeichnungen vom alten Der Medizinstudent und spätere Arzt Carl System der Synonymik abwendete und konse- Friedrich Wa ll r o t h (1792 – 1857), der nebenher quent die von Li n n é (1753) eingeführte binäre auch Botanik studierte und die Gunst von Kurt Nomenklatur anwandte. Linné sprach Leysser Sprengel genoß, fertigte zwei wichtige Ergän- persönlich in einem Brief seine Anerkennung zungen der Sprengel-Flora (Wa ll r o t h 1815 und bezüglich dessen konsequenter Nutzung der 1822). Der Schwerpunkt dieser Arbeiten lag neu eingeführten Nomenklatur aus. Darüber allerdings weniger auf einer Verbesserung der hinaus erlangte die Flora von Leysser eine Gebietsfloristik als vielmehr in der kritischen relativ weite Verbreitung in Deutschland und Durchsicht zahlreicher Formenkreise. vermittelte somit erstmals die Kenntnis vom Als weitgehend unbrauchbar erwies sich floristischen Reichtum des Gebietes an weite- aber der Versuch von Anton Sp r e n g e l , des Soh- re Kreise. Wegen einiger Fehler in der ersten nes von Kurt Sprengel, eine eigene Gebietsflo- Auflage und zahlreicher neuer Entdeckungen ra herauszubringen, da seine Gebietskenntnis in den Folgejahren wurde 1783 eine zweite wohl mangelhaft war und das Werk (Sp r e n g e l Auflage veröffentlicht, die aber nach Fi t t i n g 1848) im wesentlichen eine teils fehlerhafte (1896) infolge unzuverlässiger Fundortanga- Übersetzung der zweiten Flora seines Vaters ben weniger wertvoll als die erste sein soll. darstellte.

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 15 geschichtlicher Abriß, S. 14-18

Zu dieser Zeit wurde das Gebiet bereits er- Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist die flo- neut erforscht, und zwar gründlicher als von ristische Erforschung im Gebiet vor allem irgendeinem Vorgänger. Im selben Jahr publi- mit dem Namen von August Sc h u l z (1862 zierte Christian August Friedrich Ga r c k e (1819 – 1922) verknüpft. Zu seinem Wirken gibt – 1904), später Botanikprofessor in Berlin, die es eine umfangreiche Zusammenfassung bis zu dieser Zeit umfassendste Gebietsflora im Nachruf von Bernau (Be r n a u 1922). Der in von Halle (Ga r c k e 1848). Mit seiner Flora wird Halle tätige Privatdozent darf wohl als bester erstmals das Floreninventar mehr oder weni- Kenner der halleschen Flora, einschließlich ger vollständig abgedeckt, sowie verschiedene der gesamten historischen Floristik gelten. ältere Fehlangaben revidiert. 1856 erscheint Seinen ursprünglichen Plan, eine eigene Flora außerdem ein umfangreicher Nachtrag zu des halleschen Gebietes zu verfassen, verwarf seiner Flora sowie eine gründliche Bearbeitung er aber zugunsten mehrerer, als Nachträge zu der Kryptogamen. Trotz seiner guten Gebiets- Garckes Flora konzipierter Veröffentlichungen. kenntnis bleiben aber Erforschungslücken. So Diese gemeinsam mit den ihm befreundeten scheinen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Ewald Wü s t (1875 – 1934) und Hans Fi t t i n g erstaunlicherweise so interessante Gebiete (1877 – 1970) publizierten Nachträge stellen wie die Lunzberge oder auch die Saalehänge die wichtigsten floristischen Arbeiten von unterhalb von Beesen noch in botanischer Schulz im Gebiet dar (Fi t t i n g et al. 1899, 1901, Hinsicht unbekannt geblieben zu sein. 1903, Sc h u l z & Wü s t 1906, 1907). Ewald Wüst, In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts später Geologieprofessor in Halle, hinterläßt erschienen zwar nur kleinere Artikel zur Flora außerdem eine umfangreiche Sammlung des Gebietes (z.B. v. Ue c h t r i t z (1861), As c h e r - im Herbarium HAL. Hans Fitting, der später s o n (1865), Wa g e n k n e c h t (1873)), doch ist das Botanikprofessor mit Schwerpunkt Pflan- Gebiet wohl vielfach von verschiedenen Bo- zenphysiologie in Bonn wurde, qualifizierte tanikern aufgesucht worden. Im Herbarium seine floristische Tätigkeit durch den bereits des Institutes für Geobotanik an der Martin- im Alter von 19 Jahren verfaßten, oben mehr- Luther-Universität Halle-Wittenberg (HAL) fach erwähnten, sehr tiefgründigen Artikel findet sich eine umfangreiche Sammlung über die Geschichte der halleschen Floristik eines anonymen Sammlers aus den Jahren (Fi t t i n g 1896). 1860 und 1861. Zu jedem Bogen ist nicht der August Schulz’ Bemühungen bestanden genaue Fundort der Pflanze, sondern offenbar nicht nur in der nun mehr oder weniger flä- die Gesamtheit der dem Sammler bekannten chendeckenden floristischen Erfassung und Fundorte im Halleschen Raum notiert. Mög- der Dokumentation zahlreicher Neuzugänge licherweise ist diese Sammlung dem damals (Neophyten) in der Flora, sondern auch in der gerade 19 – 20 Jahre alten Ernst August The- Analyse der Flora bezüglich Entwicklungsge- odor Mü ll e r (1841 – 1903), später Pfarrer in schichte und Abhängigkeiten von ökologi- Kreuma bei Delitzsch, zuzuordnen. schen Faktoren. Weitere zahlreiche Belege aus dem Gebiet Zeitgleich publizierte auch Eduard Beiche zwischen 1870 und 1890 finden sich im selben eine Gebietsflora (Be i c h e 1899), die jedoch Herbarium von Gustav Oe r t e l (1833 – 1908), Fehlbestimmungen und Unzuverlässigkeiten Lehrer in Gehofen bei und später Kustos enthält und aufgrund offenbar unzulänglicher des Gartens der landwirtschaftlichen Fakultät Gebietskenntnis (zumindest im Stadtgebiet) in Halle. Allerdings sind seine Exsikkate keine kaum neue Informationen bietet. Folglich wur- sicheren Nachweise, da er des Etiketten- de sie von der Gruppe um August Schulz als schwindels bezichtigt und von Ascherson auch wenig brauchbar abgeurteilt (Wü s t 1899). überführt wurde (Be c k m a n n 1888). Darüber hi- Auch die Zusammenstellungen von Wan- naus wurde er teils als „übler Pflanzenräuber“ gerin (Wa n g e r i n 1909, Wa n g e r i n & Le e k e 1909) angesehen (We r n e r , mdl. nach M. Sc h u l z e ). basieren im wesentlichen auf den Arbeiten von Garcke und Schulz und beinhalten kaum zusätzliche Information.

16 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle geschichtlicher Abriß, S. 14-18

Zu dieser Zeit hatte sich unter Anleitung des von verschiedenen Mitarbeitern am Institut Gymnasiallehrers Karl Be r n a u eine „Botanische für Geobotanik immer wieder Qualifikations- Vereinigung“ zusammengefunden, die die Ba- arbeiten von Studenten (besonders Diplom- sis für die 1912 von August Schulz gegründete arbeiten) initiiert, die Quellen floristischer „Vereinigung zur Erforschung der heimischen Angaben darstellen. Pflanzenwelt in Halle a.d. Saale“ bildete. In ihr Seit dieser Zeit gab es mit Friedrich Sc h a b e r g waren namhafte Größen wie Fritz Hermann, (1902 – 1992), Fachrichtungsleiter Biologie/ August Zobel oder Paul Schuster vereinigt, Chemie an der Pädagogischen Hochschule für das Stadtgebiet bleibt aber vom Wirken Halle-Köthen, auch an dieser Hochschule dieser Vereinigung bis auf das Wissen um einen Initiator verschiedener floristischer gemeinsame Exkursionen nichts überliefert. Untersuchungen. Die daraufhin entstande- Lediglich Bernau selbst liefert in der Folge- nen Staatsexamensarbeiten sind aber aktuell zeit einige floristische Beiträge (Be r n a u 1922, verschollen und wahrscheinlich im Zuge der 1926, 1936 – 1943). Außerdem reaktiviert Abwicklung der Pädagogischen Hochschule er in bedeutendem Maße die Erforschung (1990-1992) vernichtet worden. der Kryptogamenflora. Einige unpublizierte Besonders engagiert wurde die Gebiets- kleinere floristische Arbeiten liegen weiterhin floristik von Eberhard Gr o ss e , Leiter der Bo- von Max Sc h u l z e , Kustos des Herbariums der tanikschule und Gymnasiallehrer in Halle, Geobotanik vor (Sc h u l z e 1936, 1938). seit Beginn der 1970er Jahre vorangetrieben. Während des zweiten Weltkriegs entstan- Durch ihn liegen für zahlreiche Arten punktge- den mehrere pflanzensoziologische Arbei- naue Verbreitungskarten (Gr o ss e 1983, 1985, ten von Rüdiger Kn a p p (1917 – 1985), deren 1987) sowie eine Reihe weiterer floristischer umfangreiches Aufnahmenmaterial wohl Publikationen für den Nordraum von Halle unbeabsichtigt gleichzeitig eine wichtige vor (Gr o ss e 1975, 1978, 1979, 1981). In diesem Quelle floristischer Angaben aus dieser Zeit im Zusammenhang widmete sich Grosse sehr Stadtgebiet darstellen (Kn a p p 1944, 1945). gebietsspezifisch auch Fragen der Florenver- Aus der Nachkriegszeit existiert eine um- änderung, des Florenschutzes und des Zusam- fangreiche Sammlung auch aus dem halle- menhangs zwischen Landschaftshistorie und schen Raum von Klaus We r n e r , später Kustos floristischer Ausstattung. des Herbariums am Institut für Geobotanik, In den Folgejahren fand eine stärkere Zu- die sich jedoch, bisher überwiegend unauf- sammenarbeit mit Heino Jo h n , Chemiker in bereitet, im Privateigentum des Sammlers den Leuna-Werken und seit den 70er Jahren befindet (We r n e r , mdl.). Zu dieser Zeit liegen bis heute ebenfalls regionalfloristisch sehr außerdem einige mittlere und kleinere Arbei- aktiv, statt, die sich in mehreren gemeinsamen ten, die als Quelle floristischer Angaben die- Publikationen äußert (Gr o ss e & Jo h n 1987, nen können, aus dem Gebiet vor (Ma h n 1954, 1989, 1991). Jüngere floristische Beiträge von Tä g l i c h 1955, Ro s b a c h 1958, Sc h w i n g 1959). John wurden in der Folgezeit mit anderen Flo- Einen Aufschwung nimmt die floristische risten publiziert (Jo h n et al. 2004, Jo h n & Ze n k e r Erforschung nicht nur in Halle, sondern auch 1996, Jo h n & St o ll e 1998, 2001, 2002, 2004). im weiten Umfeld, seit im Jahr 1961 Stefan Von 1980 bis 1984 wurde eine neue Flo- Ra u s c h e r t (1931 – 1986) die Stelle eines wis- renliste der Stadt Halle auf Grundlage der senschaftlichen Mitarbeiters am Institut für Auswertung der damals aktuellen Literatur Geobotanik in Halle übernimmt. Seine um- und umfangreicher Geländeuntersuchungen fangreichen floristischen Veröffentlichungen erstellt (Kl o t z 1984b). Parallel hierzu ist eine allein aus diesem Raum (Ra u s c h e r t 1966a, Übersicht der Pflanzengemeinschaften der 1966b, 1967, 1972, 1973, 1975, 1977, 1979, Stadt erarbeitet worden (Kl o t z 1984b). Auf der 1980, 1982) sowie die bisher unpublizierten Basis von Garckes Floren (1848, 1856) wurde Exkursionstagebücher (für Halle: 1959 – 1982) eine historische Florenliste für das Stadtgebiet belegen dies eindrucksvoll. Seit den 60er Jah- (administratives Stadtgebiet 1983) entwickelt ren bis heute wurden und werden außerdem und ein Florenvergleich mit den Verhältnissen

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 17 geschichtlicher Abriß, S. 14-18 von 1983 gegeben. Diese Arbeiten wurde ganz wiederholt Fehlangaben (meist aus „grauer wesentlich unterstützt und gefördert durch Literatur“ hervorgegangen, s.u.) enthalten. Hinweise von S. Rauschert, K. Werner, E. J. Jäger Darüber hinaus entstand in den letzten und R. Schubert. 15 Jahren eine Flut von unveröffentlichten Seit 1990 wurden am Institut für Geobotanik Untersuchungen im Zuge von Gutachten, der MLU verstärkt Diplomarbeiten vergeben, naturschutzfachlichen Planwerken etc. Diese die aus floristischer Sicht für das Stadtgebiet sogenannte „graue Literatur“ stellt einerseits auswertbar waren. Besonders hervorzuheben eine teils sehr bedeutende Quelle floristischer ist hierbei die Arbeit zur flächendeckenden Angaben dar, ist andererseits aber leider oft Erfassung der Moos- und Flechtenflora im fehlerbehaftet, fallweise sogar mehr oder Stadtgebiet von Frank Mü ll e r (Mü ll e r 1992), bei weniger unbrauchbar, so daß hier eine äußerst der teils auf gemeinsamen Exkursionen mit kritische Durchsicht nötig war. Heiko Ko r s c h zahlreiche Angaben zur Flora der Die Autoren der vorliegenden Flora haben höheren Pflanzen gemacht werden konnten das Stadtgebiet etwa seit den 1980er Jahren (Ko r s c h & Mü ll e r 1993). mehr oder weniger intensiv floristisch durch- Die Untere Naturschutzbehörde, insbeson- forscht, konkret Stefan Klotz seit 1976 und Jens dere Jürgen Bu s c h e n d o r f initiierte ebenfalls Stolle seit etwa 1984. Ein Zwischenergebnis der nach 1990 die Inventarisierung der Schutzge- gemeinsamen Arbeit war die Florenliste der biete der Stadt Halle. Anselm Kr u m b i e g e l hatte Stadt Halle im „Arten- und Biotopschutzpro- wesentlichen Anteil an der Zusammenstellung gramm der Stadt Halle“ (Kl o t z & St o ll e 1998). der Florenlisten der Gebiete (Bu s c h e n d o r f & Kl o t z 1996), wobei diese Florenlisten allerdings

Florenwandel

Das Gebiet der Stadt Halle unterlag und un- Land- und Forstwirtschaft. Einige Arten bringen terliegt einem drastischen Florenwandel. Der Probleme für die menschliche Gesundheit. Der anthropogene Einfluß begann im Neolithikum Artenzustrom aus anderen biogeographischen und wichtige Zäsuren waren die großen Ro- Räumen bzw. Kontinenten ist daher keine dungsperioden, die erste industrielle Revolution Kompensation für die ausgestorbenen Arten. in der zweiten Hälfte des 19. sowie die zweite Die Erhaltung der einheimischen Flora muß zur Mitte des 20. Jahrhunderts, die besonders deshalb auch in der Stadt Priorität haben. auch die Landwirtschaft mit beeinflußten. Die vorliegende Flora umfaßt 1401 Arten Diese Entwicklung hatte das flächenmäßige (vgl. Tabelle 1). Zusätzlich wurden 11 Arten Wachstum der Stadt zur Folge und alle damit aufgenommen, die in einigen Literaturquel- verbundenen Veränderungen der Umwelt im len verzeichnet sind, aber wahrscheinlich besiedelten Bereich und in der Umgebung. im Gebiet nie vorkamen (augenscheinliche Prinzipiell führte der anthropogene Einfluß Fehlbestimmung) oder die vorkommen kön- zuerst zu einer Zunahme der Lebensraum- nen oder zu erwarten sind, jedoch noch nicht vielfalt und damit der Artenzahl. Im 19. Jahr- nachgewiesen wurden. Diese 1401 Arten um- hundert setzte aber auch das Artensterben in fassen alle spontan aufgetretenen Farn- und großem Umfang ein. Der reine Vergleich der Blütenpflanzen, die für das Stadtgebiet jemals Artenzahlen (ca. 1100 spontan auftretende angegeben wurden. Die aktuelle Flora zählt Arten z.B. im 17. Jahrhundert, etwa ebenso vie- 1047 Arten, darin sind die 111 unbeständigen le aktuell) verdeckt das große Problem. Viele Arten (ephemerophytische Vorkommen) und neue fremdländische Arten sind lediglich auf die ausgestorbenen bzw. verschollenen Arten stark anthropogene Standorte beschränkt oder nicht mit gezählt. sogar problematische Unkräuter in Gartenbau,

18 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Florenwandel, S. 18-23

Gesamt- Ausge- Anteil an Anteil an Aus- Aktuelle Status Anteil Anteil artenzahl storben Statusgruppe gestorbenen Artenzahl

I 866 61,8% 189 21,8% 77,8% 677 64,7%

I? 10 0,7% 3 30% 1,2% 7 0,7%

A 151 10,8% 39 25,8% 16,1% 112 10,7%

A? 23 1,6% 1 4,4% 0,4% 22 2,1%

NE 222 15,9% 11 5% 4,5% 211 20,2%

N?E 7 0,5% 0 0% 0% 7 0,7%

NE? 10 0,7% 0 0% 0% 10 1%

NE/I 1 0,1% 0 0% 0% 1 0,1%

NU 98 7,0% 0 0% 0% U 0%

NU? 10 0,7% 0 0% 0% U 0%

N?U 2 0,1% 0 0% 0% U 0%

AU 1 0,1% 0 0% 0% U 0%

Gesamt 1401 243 1047

Tabelle 1: Arten der Statusgruppen in der Gesamtflora und der aktuellen Flora von Halle

Bis 1900 waren bereits 161 Arten ausgestor- häufig auch nur aus den jeweiligen Vorgän- ben, im 20. Jahrhundert weitere 82 Arten. gerfloren abgeschrieben worden. Spätestens Damit ist in Halle ein im Vergleich zur deut- mit den Arbeiten von A. Sc h u l z (Fi t t i n g et al. schen Flora schon relativ früh einsetzender 1899, 1901) und Wa n g e r i n (1909) wird in floris- starker Artenrückgang dokumentiert. Dies tischen Arbeiten die Zerstörung von seltenen ist zum einen auf den zeitigen Beginn der Lebensräumen und die daraus resultierende Industrialisierung im Halleschen Raum und Artenverarmung beklagt. die starke Beeinflussung durch den Bergbau Mit Einführung industrialisierter Wirt- zu dieser Zeit, zum anderen aber auch auf die schaftsweise in der Landwirtschaft ab etwa gute Datenlage bzgl. floristischer Angaben 1960 beschleunigte sich der Prozeß der Arten- (vergleichsweise genaue Dokumentation verarmung. Seit dieser Zeit sind nicht nur ein- schon vor dem 19. Jahrhundert) zurückzu- heimische Arten betroffen, sondern auch viele führen. Vom Aussterben waren besonders Archaeophyten. Etwa 25% dieser Arten sind bis Arten von azonalen bzw. Sonderlebensräumen heute ausgestorben. Das ist im Vergleich zu betroffen. Durch das Verschwinden der Moore einheimischen Arten ein höherer Anteil (21%). infolge von Entwässerungsmaßnahmen und Gleichzeitig begann ab ca. 1850 die verstärkte die Entwicklung zum geschlossenen Wald im Etablierung von Neophyten. Während sie 1848 Gebiet der Dölauer Heide sind relativ viele mit nur ca. 10% an der Gesamtflora beteiligt Arten ausgestorben. Bis in Garckes Zeiten waren (Kl o t z 1984), sind es heute deutlich (1848) wurden nicht wieder nachgewiesene über 20% (ohne Berücksichtigung der unbe- Arten auf fehlende Beobachtungsdaten, Fehl- ständigen Arten). Die Hauptetablierungszeit bestimmungen und eher selten auf Standort- der meisten Neophyten-Arten lag aber im 20. veränderungen zurückgeführt, in den meisten Jahrhundert. Fällen aber schlicht ignoriert. Fundorte sind

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 19 Florenwandel, S. 18-23

im Rück- in Aus- gesetzlich Status RL 1 RL 2 RL 3 RL R gang breitung geschützt

I 5 10 91 1 109 52 35

I? 0 0 0 0 0 0 0

A 3 3 20 0 25 10 0

A? 1 0 1 0 3 1 0

NE 1 3 5 2 1 53 3

N?E 0 0 0 0 0 2 0

NE? 0 0 0 0 0 0 0

NE/I 0 0 0 0 0 0 0

NU 0 2 6 0 0 0 0

NU? 0 0 0 0 0 0 0

N?U 0 0 0 0 0 0 0

AU 0 1 0 0 1 0 0

Gesamt 10 19 123 3 139 118 38

Tabelle 2: Rote-Liste-Arten, gesetzlich geschützte Arten und Bestandsdynamik der Arten in der aktuellen Flora von Halle

In der aktuellen Flora von Halle kommen Dölauer Heide (besonders Ost- und Mittelteil), 38 gesetzlich geschützte Arten vor, 155 Arten Gebiete nordwestlich Nietleben, um Kröllwitz der Roten Liste Sachsen-Anhalts konnten und Seeben, aber auch die Bergbaufolgeland- nachgewiesen werden. Für 139 Arten konnten schaft südwestlich von Bruckdorf. Besonders wir einen deutlichen aktuellen Rückgang fest- wenige gefährdete Arten sind im Raum Halle- stellen, 118 Arten werden häufiger. In dieser Neustadt, im südlichen bebauten Stadtgebiet Gruppe sind die Neophyten besonders stark zwischen Altstadt und Aue sowie im Osten vertreten (53 Arten, vgl. Tabelle 2). und Nordosten zu finden. Die Karte auf Seite 21 enthält eine Auf- Für den Florenwandel, d.h. für das Ausster- summierung der Vorkommen gefährdeter ben und die Einwanderung von fremdlän- Pflanzenarten der Roten Liste Sachsen-An- dischen Arten gibt es zahlreiche Ursachen. halts (Fr a n k et al. 2004) pro Rasterfeld. Dabei Generell führen die Urbanisierung, geänderte wurden die Gefährdungsgrade der Arten Landnutzung im verbliebenen Umlandbe- gewichtet (Kat. 1, Vom Aussterben bedroht = reich, die Entwicklung von Industrie, Verkehr, 3 Punkte, Kat. 2, stark gefährdet = 2 Punkte, Landwirtschaft und Gartenbau zu diesem Kat. 3 bzw. R = 1 Punkt), so daß die Summe der dramatischen Florenwandel. In diesem Zusam- Gewichtungspunkte dargestellt wird. Diese menhang steht die Lebensraumzerstörung Karte zeigt die Schwerpunktsgebiete der Vor- bzw. auch die schleichende Veränderung von kommen gefährdeter Arten im Stadtgebiet. Lebensräumen seit ca. 1850 an erster Stelle. Besonders viele gefährdete Arten sind im Ein Beispiel für einen zerstörter Lebensraum Lunzberggebiet konzentriert. Weitere bedeu- durch Beanspruchung für die Wohnbebauung tende Gebiete sind die Aue am Pfingstanger ist die Faule Wietzschke im Paulusviertel. und südlich Ammendorf und Radewell, die Waldrodungen gab es noch bis in das 18.

20 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Florenwandel, S. 18-23

Jahrhundert bei Seeben und in der Saaleaue. Feuchtstandorte verschwanden bei Seeben Anfang des 20. Jahrhunderts durch Grundwas- serabsenkung für den Braunkohlentiefbau, Moore bei Dölau und Lieskau wurden im 19. Jahrhundert trockengelegt. Aber auch Auf- forstungen in Giebichenstein und Kröllwitz durch den Halleschen Verschönerungsverein führten zur Gefährdung von Trocken- und Halbtrockenrasen. Die extreme Verschmut- zung der Fließgewässer und die Umgestaltung von Auenbereichen in Parks (Ziegelwiese, Peißnitz, Südpark) haben einen hohen Anteil am Aussterben von vielen Arten.

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 21 Florenwandel, S. 18-23

Nicht unterschätzt werden dürfen in ihrer Da viele der genannten Ursachen für den Flo- Wirkung lang andauernde, z.T. schleichende renwandel fortbestehen, ist leider ein weiterer Veränderungen wie: Rückgang insbesondere der einheimischen - Intensivierung des Ackerbaus Arten und der Archäophyten zu erwarten. (Düngung/ Herbizide) Deshalb ist es dringend geboten, alles für die - Intensivierung der Grünlandnutzung Erhaltung und Fortentwicklung des Schutzge- (Düngung/ Umbruch/ Erhöhung bietssystems in Halle zu tun und gleichzeitig der Nutzungsfrequenz) die Belange des Biotop- und Artenschutzes - Rückgang der Schaf- und Ziegenhaltung, bei der Stadtplanung und -entwicklung zu mit den Folgen: berücksichtigen. Ein wichtiger Schlüssel für - Brachfallen vieler nur in dieser Weise die Erhaltung einer großen Artenvielfalt nicht nutzbarer Magerrasen etc. nur der höheren Pflanzen stellt auch in einer - dadurch Verbuschung und Verwaldung städtischen Gebietskörperschaft die Sicherung von Mager- und Trockenrasen einer pfleglichen und extensiven Landnutzung - Unterbindung der Waldbeweidung der nichturbanen Flächen dar. (Schafe, Ziegen, Schweine), Für einige Pflanzenarten und für einige von dadurch Dichterwerden des Waldes, diesen besiedelte typische Vegetationsein- Verschwinden von Lichtungen heiten besitzt die Stadt Halle eine besondere - selbiges durch Übergang von Nieder- Verantwortung. Eingehender ist dies im und Mittel- zu Hochwaldnutzung Arten- und Biotopschutzprogramm der Stadt - Brachfallen feuchter, bisher als Grünland Halle (Saale) (1998) behandelt, deshalb sollen genutzter Standorte hier nur die bedeutendsten Aspekte genannt - Wegfall historischer Kleinnutzungen werden. (Lehmgruben, Handsteinbrüche) Arten, für deren Erhaltung die Sicherung der Aktuell (also ab 1990) besonders relevante Vorkommen in Halle von herausragender Gründe des fortlaufenden Florenwandels: Bedeutung ist: - Überdüngung durch direkten Düngereinsatz Artemisia austriaca (Österreichischer Beifuß) sowie flächendeckenden Luftstickstoffein- nicht einheimisch, aber eingebürgert, letz- trag (Verkehr, Massentierhaltungen etc.) tes aktuelles Vorkommen in Sachsen- An- - dadurch Rückgang aller nährstoffärmeren halt an der Brücke B 6/ Thüringer Bahn Lebensräume (lichte Wälder, mageres Ex- tensivgrünland) Biscutella laevigata (Brillenschötchen) - Brachfallen unwirtschaftlicher und tech- hier vorkommende Unterart im östli- nologisch ungünstiger Flächen (Trocken- chen Mitteleuropa endemisch, davon in und Magerrasen, Äcker außerhalb opti- Ostdeutschland nur Elbegebiet (hier fast maler Ackerstandorte, Feuchtwiesen) überall ausgestorben) und Hallesches Por- - Flächenbeanspruchung für neue Wohn- phyrgebiet (relativ stabile Populationen), und Gewerbegebiete (betrifft überwie- im Gebiet mehrere bedeutende Populatio- gend Segetal- und Ruderalvegetation) nen im NSG „Lunzberge“ sowie eine kleine - Intensivnutzung im Ackerbau (Düngung/ Population bei Dölau Herbizide/ sofortiger Stoppelumbruch) Carex melanostachya (Schwarzährige Segge) - Ausbau der Verkehrsinfrastruktur (Neu- in Deutschland nur in Sachsen-Anhalt bau/ Verbreiterung von Straßen, Asphal- vorkommend, hier nur im Mittelelbegebiet tierung von Feldwegen) und in der Saaleaue zwischen Halle und - „Sauberkeitswahn“ (Golfrasen, Beseiti- Merseburg, im Gebiet ein großes Vorkom- gung dörflicher Strukturen, bauliche men am Pfingstanger Sicherung und Gebäudesanierung) Geranium lucidum (Glanz-Storchschnabel) im Gebiet wohl alteingebürgert, in Ost-

22 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Florenwandel, S. 18-23

deutschland sehr selten, in Sachsen-Anhalt Veronica anagalloides (Schlamm-Ehrenpreis) nur Harz und Halle, im Gebiet drei Vorkom- in Ostdeutschland nur in Sachsen-Anhalt men in Giebichenstein und Kröllwitz sichere Nachweise, fast ausschließlich Saa- leaue südlich Halle und bei Wettin, im Ge- Hieracium peleterianum biet ein großes Vorkommen am Burgholz (Peletier-Habichtskraut) in Deutschland selten und nur in wenigen Viola elatior (Hohes Veilchen) Bundesländern, aktuelle Population im nach extremem Rückgang in Ostdeutsch- Gebiet in Kröllwitz möglicherweise einziges land nur noch in Sachsen-Anhalt, hier im bestehendes Vorkommen in Sachsen-Anhalt Elbegebiet und in der Saaleaue zwischen Halle und Merseburg, im Gebiet mehrere Iris pumila (Zwerg-Schwertlilie) Vorkommen auf dem Hohenweidener Holz nicht einheimisch, aber nur im Gebiet und dem Pfingstanger fest in naturnahen Lebensräumen einge- bürgert, in Sachsen-Anhalt wie ganz Ost- Auch unter den im Gebiet verschwundenen deutschland selten und zurückgehend, im Arten waren mehrere, deren Populationen im Gebiet eingebürgert an Felsstandorten in Stadtgebiet eine der wenigen Vorkommen in Giebichenstein und Kröllwitz Deutschland oder zumindest in Ostdeutsch- Muscari tenuiflorum (Schmalblütiges Träubel) land darstellten: in Deutschland fast nur in Sachsen-Anhalt, Angelica palustris, Dracocephalon ruyschi­ana, dabei schwerpunktmäßig im Großraum Eleocharis parvula (unsicher), Iris aphylla, Halle, im Gebiet zwei Vorkommen im NSG Jurinea cyanoides, Parietaria judaica, „Lunzberge“ und eine kleine, eventuell im Pseudolysimachium spurium. Erlöschen begriffene Population bei Seeben Unter den aus Gründen des floristischen Arten­ Orchis morio (Kleines Knabenkraut) schutzes im Gebiet besonders schützenswer- nach extremem Rückgang in ganz Deutsch- ten Vegetationseinheiten sind an erster Stelle land bedeutendste Vorkommen für Ost- alle Trocken- und Magerrasen der Porphyrhügel deutschland im Halleschen Porphyrgebiet, im Stadtgebiet sowie alle noch artenreichen davon mehrere große und stabile Populati- Bestände von wechselfeuchtem Auengrünland onen im Gebiet im NSG „Lunzberge“ sowie in der Saale-Elster-Aue zu nennen. Weiterhin eine kleine Population bei Dölau sehr bedeutsam ist die Erhaltung der lichten, Ranunculus illyricus (Illyrischer Hahnenfuß) wärmeliebenden Waldvegetation in Teilen in Deutschland nur im sächsisch-südbran- der Dölauer Heide, die Sicherung der letzten denburgischen Elbegebiet und in Sach- Reste von Flachmoorvegetation nördlich der sen-Anhalt, dabei schwerpunktmäßig im Brandberge, die Erhaltung des Vegetations- Halleschen Porphyrgebiet, im Gebiet nach mosaiks auf nährstoffarmen Standorten in starkem Rückgang noch große Vorkommen der Bergbaufolgelandschaft südwestlich von im NSG „Lunzberge“ sowie bei Dölau Bruckdorf, der amphibischen Bereiche der Stipa tirsa (Roßschweif-Federgras) Aue, besonders im Bereich des Burgholzes, in Deutschland nur im Kyffhäuser und in al­ler sonstigen artenreichen Trocken- und Sachsen-Anhalt, im Gebiet noch 1 Pflanze Mager­rasen im Gebiet sowie die Pflege der (2004) im NSG „Lunzberge“ letz­ten beiden, schon lange brachgefallenen Naßwiesenreste am Hechtgraben und am Trifolium retusum (Kleinblütiger Klee) Dölbauer Graben. in Deutschland nur in Sachsen-Anhalt si- chere Nachweise, davon Großteil in Halles Umgebung, davon nur 2 aktuelle Vorkom- men, im Gebiet zuletzt 1992 am Weinberg beobachtet und aktuell eventuell schon erloschen

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 23 Flora, S. 24-138 Flora

Abutilon theophrasti Me d . Samtpappel (N U) Achillea ptarmica L. s, Hafen Trotha (ob noch?), früher Deponie Sumpf-Schafgarbe (I)  k Kanena; annuelle Ruderalstellen z, früher Wiesen bei Passendorf (Kn a u t h Acer campestre L. Feld-Ahorn (I) 1687); mesotrophe Feuchtstandorte, v, Aue und Randhöhen, Heide, Seeben, bodensaure Pfeifengraswiesen (im N), auch gepflanzt, z.B. A 14; Hartholzauen-, wechselfeuchte Auenwiesen (im S) Eichen-Hainbuchen- und Ahorn-Parkwäl­der, Achillea setacea W. et K. Ulmen-Hangwälder, nitrophile und thermo- Feinblättrige Schafgarbe (I) RL 3 phile Gebüsche v im NW, mehrfach im Lunzberggebiet, Acer monspessulanum L. Frz. Ahorn (N E) Hügel Siedlung Neuaufbau, Hügel 108 s, Giebichensteinfelsen, Anpflanzungen und N Dölau (Kr u m b i e g e l 1996), N Blumenausied- spontan; thermophile Trockengebüsche lung, Amselgrund, früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1938); Trockenrasen Acer negundo L. Eschen-Ahorn (N E)  v, besonders Aue, vielfach gepflanzt; Acinos arvensis (La m k .) Da n d y gestörte Hartholzauenwälder, Flußufer, Gewöhnlicher Steinquendel (I)  k Ruderalstellen (v.a. Schutt) z im N und W, früher 3. Lunzberg Acer platanoides L. Spitz-Ahorn (N? E)  v, bei Ga r c k e 1848 nicht genannt, aber bei Le y ss e r (1783: 1 Expl. im Göritz); Ahorn-Park-, Hartholzauen-, Ulmen-Hangwälder, nitro- phile Gebüsche; gelegentlich kultiviert Acer pseudoplatanus L. Berg-Ahorn (N E)  g, mehrfach gepflanzt, bei Ga r c k e (1848) nicht genannt; gestörte Hartholzauen-, Ahorn-Parkwälder und andere gestörte Laubholzforste, nitrophile Gebüsche Achillea millefolium L. Gewöhnliche Schafgarbe (I) g; Frischwiesen, Scherrasen, Trittstellen, trockene Ruderalstellen; im Gebiet nur subsp. millefolium Achillea nobilis L. Edel-Schafgarbe (I) RL 3 s, Stadtgrenze W Lunzberge (Jo h n ), Dölauer Str. 23, Weinbergweg (Am a r e ll 2002), frü- her Steinbruch SO Neu-Ragoczy (Ra u s c h e r t 1964), am Lieskauer Weg in der Heide (Fi t t i n g et al. 1899), Dölau (Le y ss e r 1783); teils ruderal beeinflußte Trockenrasen

Achillea pannonica Sc h e e l e Ungarische Schafgarbe (I) v, im S und O z; teils ruderal beeinflußte Löß- und Sandtrockenrasen, trockene Ruderalstellen

24 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

(Ma h n 1954), Fuchsberg (Sc h u l z e 1938); Aesculus hippocastanum L. lückige Silikat- und Sandtrockenrasen Gewöhnliche Roßkastanie (N E) Acorus calamus L. Kalmus (N? E) (oder (A)) v gepflanzt, häufige generative Ausbrei- tung, aber nur z Etablierung; gestörte s, Kirchteich (hier bereits Kn a u t h 1687), O-Ende Planenaer Ziegeleiteiche; Laubwälder, Schutt, Ruderalstellen, Parks, Uferröhrichte eutropher Gewässer Friedhöfe Adonis aestivalis L. Aethusa cynapium L. Hundspetersilie (A) Sommer-Adonisröschen (A)  RL 3 v; Gärten, Äcker, frische Ruderalstellen s, Lunzberge, SW Gewerbegebiet Halle- Agrimonia eupatoria L. Kleiner Odermennig (I) Neustadt, B 80 N Kaltes Loch (offenbar mit v, v.a. im N und W; Halbtrockenrasen, Mutterboden verschleppt), früher Äcker bei Gebüschsäume, trockene Ruderalstellen Passendorf, Gimritz und Diemitz (Kn a u t h Agrostemma githago L. 1687); Ränder lehmiger, kalkhaltiger, teils Kornrade (A U)  RL 1 skelettreicher Äcker, trockene Ruderalstellen s, Äcker am Pfingstanger (mehrfach), evt. Adonis flammea Ja c q . durch Soldaten der sowj. Garnision einge- Flammen-Adonisröschen (A) † RL 1 schleppt, früher „gemein“ (Ga r c k e 1848), früher zwischen Passendorf und Zscherben bei Mötzlich (Mö r c h e n 1967); lehmige Äcker (Ga r c k e 1848) Agrostis canina L. Hunds-Straußgras (I) Adonis vernalis L. z im NW, Heide (z.B. Herthateich), Bachtäl- Frühlings-Adonisröschen (I) † RL 3 ∇ chen am Kiefernweg, N Brandberge, früher früher bei Lettin (Sp r e n g e l 1832), Heide-Nordrand (Ga r c k e 1848); mesotrophe Heide (Kn a u t h 1687) Naßstandorte Adoxa moschatellina L. Moschuskraut (I) k Agrostis capillaris L. Rot-Straußgras (I)  z, früher Seebener Busch (Fi t t i n g et al. 1899), v; Silikattrocken- und Halbtrockenrasen, am Teich am Waldhaus (Kn a u t h 1687); Heiden, lichte Stellen in Kiefernforsten, Hartholzauenwälder und andere frische, magere Wegränder eutrophe Laubwälder Agrostis gigantea Ro t h Riesen-Straußgras (I) Aegopodium podagraria L. Giersch (I)  z, ungenügend beachtet; Feucht- und g; nährstoffreiche, feuchte bis frische, Frischwiesen schattige bis halbschattige Standorte in Agrostis stolonifera L. Weißes Straußgras (I) Wäldern, Gebüschen, Friedhöfen, Parks, g, vor allem Saaleaue; Gräben, Flutmulden, Gärten, an Ruderalstellen Wegsenken, Weiden, an nassen bis feuch- ten Standorten

Agrostis vinealis Sc h r e b e r Schmalrispiges Straußgras (I) v im NW, mehrfach im Lunzberggebiet, Brandberge (Wa r t h e m a n n 1994), Amsel- grund, früher Fuchsberg, Margarethenhöhe (Kn a p p 1944), hierher wohl auch „hinter der Papiermühle“ (Le y ss e r 1783, unter A. alpina); Silikatfelsfluren und lückige Trockenrasen

Ailanthus altissima (Mi ll .) Sw i n g l e Götterbaum (N E)  g im Siedlungsbereich; Schutt, Ruderalstel- len, Pflasterfugen, nitrophile Gebüsche, Park-Ahornwald

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 25 Flora, S. 24-138

Aira caryophyllea L. Alisma gramineum Le j . Nelken-Haferschmiele (I)  RL 3 Grasblättriger Froschlöffel (I) † RL 3 z im NW, Kirschberg Lettin, Hügel 106 O früher Grabenränder bei Passendorf Lunzberge, Großer Lunzberg (Pa r t z s c h ), 3. (HAL: Oe r t e l 1888) Lunzberg, W Lunzberge O Stadtgrenze, Alisma lanceolata Wi t h . Krankenhaus Dölau (Jo h n ), früher Berge Lanzett-Froschlöffel (I) zwischen Kröllwitz und Heide, zwischen z Aue, sonst s, SW Einkaufspark Bruckdorf, Nietleben und Fasanerie (Ga r c k e 1848), früher Teich am Heidehaus (Bu x b a u m 1721); Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), Amselgrund (HAL: zeitweise überschwemmte Standorte an Wü s t 1895); lückige Silikat- und Sandtro- Gräben, Ufern, Flutmulden ckenrasen, Heiden Alisma plantago-aquatica L. Aira praecox L. Frühe Haferschmiele (I) Gewöhnlicher Froschlöffel (I) z im NW, Hügel NW Lunzberge, Großer v, auch außerhalb der Aue, im Reidegebiet Lunzberg, 3. Lunzberg, Unterer Lunzberg, nur s; zeitweise überschwemmte Standorte Hügel S davon, großer Hügel W Lunzberge, an Gräben, Ufern, Flutmulden W Lunzberge O Stadtgrenze, Brandberg N-Seite, früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), Alliaria petiolata (M. Bi e b .) Ca v a r a et Gr a n d e Dölauer Heide (HAL: Oe r t e l 1886); lückige Knoblauchsrauke (I)  Silikattrockenrasen, Heiden g; Hartholzauen- und Ulmenhangwälder, gestörte nitrophile Laubwälder und Gebü-  Ajuga genevensis L. Heide-Günsel (I) sche, nitrophile Säume z im NW, früher Lunzberg (HAL: Wü s t 1889), Seebener Busch (Kn a u t h 1687); lichte, wärme- Allium angulosum L. liebende Eichenwälder und Kiefernforste auf Kantiger Lauch (I)  RL 3 k trockenen Silikatfels- oder Sandstandorten v im südlichen Auenbereich, sonst s, früher Wiesen 700 m NO Kanena (Ra u s c h e r t Ajuga pyramidalis L. 1969), Peißnitz W Pappelallee, Amselgrund Pyramiden-Günsel (I) † RL 0 (Kn a p p 1945), Nietleben (Be i c h e 1899), früher Heide-Nordrand (Fi t t i n g et al. 1899) am Schwalchloch (Ga r c k e 1848), Passendorf, Ajuga reptans L. Kriech-Günsel (I)  k Pulverweiden (Le y ss e r 1783), am Hecht- z, mehrfach auch aus Kultur verwilderte graben SO Lettin (HAL: Wü s t 1890); Vorkommen rotlaubiger Formen, z.B. Ger- wechselfeuchte Auenwiesen, selten traudenfriedhof, früher Rabeninsel (Ko ss w i g Bahndämme bzw. lichte Waldwegränder 1936), Südpark (Kn a p p 1945), Pulverweiden, Allium carinatum L. Gekielter Lauch (I) † RL 1 Seebener Holz und Wiese davor (Ga r c k e früher Giebichenstein (Le y ss e r 1783) 1848), Dzondis Garten (HAL: Wü s t 1890); Hartholzauenwälder, Frischwiesen (beson- ders halbschattige Standorte bei Streuobst- nutzung) Alchemilla vulgaris L. Gewöhnlicher Frauenmantel (I) z in der Heide: Chr.-Wilhelm-Weg Abt. 20, S-Teil Abt. 8, Lieskauer Weg in Abt. 23, O Kolonie Waldheil (Jo h n ), sonst nur Park Sagisdorf, früher Amselgrund (Kn a p p 1945); Waldwegränder an feuchten, mesotro- phen, kalkarmen Standorten, mesotrophe Frischwiese; Kleinarten im Gebiet nicht bearbeitet

26 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Allium oleraceum L. Gemüse-Lauch (I) Alnus incana (L.) Mo e n c h Grau-Erle (N E) v, Böschung N Lieskauer Str., Hügel SW z gepflanzt (v.a. Aue), s verwildernd; Lunzberge (Kr u m b i e g e l ), Hügel 106 N gestörte Auenwälder Schiepziger Str., Hügel 108 N Dölau, Hügel Alopecurus aequalis So b o l . Siedlung Neuaufbau, Krähenberg, Marga- Rotgelber Fuchsschwanz (I) k rethenhöhe, N Felsenpavillon, Lehmanns z, früher bei Passendorf (HAL: Oe r t e l 1886); Felsen, O Straßenrain Äußere Leipziger Str. zeitweise überschwemmte mesotrophe N Kabelske, S Ammendorf, Am Tagebau bis eutrophe Standorte an Wegsenken, NW-SO-Stück, Wörmlitzer Kirschberg, frü- Flutmulden, Gräben, Ufern her Frenzelholz und Schwalchloch (Ga r c k e 1848); ruderale Trockenrasen, Gebüschsäu- Alopecurus geniculatus L. me, trockene Wegränder Knick-Fuchsschwanz (I) v, besonders Aue; zeitweise überschwemm- Allium paradoxum (M. Bi e b .) G. Do n te eutrophe Standorte an Wegsenken, Flut- Wunder-Lauch (N E) mulden, Gräben, Ufern s, Botanischer Garten, Aufgang N zum Krähenberg; an nährstoffreichen, frischen, Alopecurus myosuroides Hu d s . halbschattigen Standorten in Parks Acker-Fuchsschwanz (A)  z im NO, Acker SW Mötzlich, W Zöberitz, N Allium roseum L. (N E) Mötzlicher Teiche (Pe t e r s o n ), früher Kühnfeld s, Felsen SO Heinefelsen, Kirchhof Diemitz; halbschattige frische bis trockene Stand- orte; Erstfund 1998, Verwilderungen in Deutschland bisher wenig bekannt Allium schoenoprasum L. Schnitt-Lauch (N E) z, Dachrinnen der Altstadt, Saaleufer, W- Rand Ammendorfer Halde; frische bis tro- ckene Ruderalstandorte; häufig kultiviert Allium scorodoprasum L. Schlangen-Lauch (I)  g, besonders im Auenbereich; Hartholz- auenwälder und sonstige frische eutrophe Laubwälder, nitrophile Gebüsche und ihre Säume Allium senescens L. Berg-Lauch alle aktuellen Angaben aus dem Gebiet vermut- lich Fehlangaben, keine historischen Angaben Allium ursinum L. Bär-Lauch (I) k z Aue, sonst (N) s (Stadtgottesacker); frische, eutrophe Standorte in Hartholz- auenwäldern und auf Friedhöfen Allium vineale L. Weinberg-Lauch (I) v; Gebüsche, nitrophile Säume, Fettwiesen, Wegränder; z.T. ungenügend beachtet

Alnus glutinosa (L.) Ga e r t n . Schwarz-Erle (I) z, Heide, Brandberggebiet, Reidegebiet, nicht spontan im städtischen Auenbereich, gelegentlich gepflanzt; Bachauen, Erlenbrü- che, an ganzjährig nassen Standorten

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 27 Flora, S. 24-138

(HAL: Oe r t e l 1873, 1888); lehmige, nährstoff- Alyssum saxatile L. Felsen-Steinkraut (N E) reiche Äcker; durch verbreitete Herbizidan- s, Mauern im Amtsgarten, Kleiner Galgen- wendung offenbar neuerdings gefördert berg S-Wand, früher Reilsberg (HAL: Be r n a u Alopecurus pratensis L. 1930: „kultiviert und verwildert“); Wiesen-Fuchsschwanz (I) Mauerfugen, Felsfluren g; feuchte bis frische Fettwiesen, Wegraine Amaranthus albus L. Weißer Amarant (N U) Althaea officinalis L. Echter Eibisch (I) RL 3 k ∇ z, früher Hafengelände (Kl o t z 1984), z im südlichen Auenbereich, früher Gräben Straßenrand bei den Brandbergen (Du t y & Ha n e l t 1959), HAL: Jungfernwiese und Ha- zwischen Halle und Reideburg (Ga r c k e 1848), fenstr. (HAL: We r n e r 1970), Trümmerschutt Gräben bei Nietleben (Ga r c k e 1856), hinter Halle (HAL: Sc h w i n g 1952), Bahngelände Lettin, „in der Lucke“ (Kn a u t h 1687); feuchte Fettwiesen, Ufer, feuchte Ruderalstandorte u.a. Hauptbahnhof im Gleisbereich; annuelle Ruderalfluren Alyssum alyssoides (L.) L. Kelch-Steinkraut (I)  Amaranthus blitoides S. Wa t s o n s, NW Heidesee, Lunzberge, alte Bahntrasse Westamerikanischer Amarant (N U) s, am Hauptbahnhof, früher Hafen (HAL: O Osendorfer See, früher Fuchsberg (Sc h u l z e Kl o t z 1984), Saale nahe Unisportplatz (HAL: 1938), Halle (HAL: Mü ll e r 1861, HAL: Oe r t e l Hi l b i g 1964), DSF-Str.vor MZ (HAL: Kl o t z 1880), Giebichenstein (Le y ss e r 1783); lückige Sand- oder Lößtrockenrasen, trockene, kiesi- 1982), Jungfernwiese (HAL: We r n e r 1970), ge Ruderalstellen Hafenstr. (HAL: We r n e r 1976), Ziegelwiese (HAL: Kl o t z 1985); Bahngelände, annuelle Alyssum montanum L. Ruderalfluren Berg-Steinkraut (I) † RL 3 Amaranthus blitum L. früher Felsenburgkeller (Fi t t i n g et al. 1899), Aufsteigender Amarant (A) RL 3 Steinbruch an der Stein­mühle (Kn a u t h 1687); aktuelle Angaben aus dem Gebiet z, Ortslage Burg, Ackerränder S Rabeninsel, zweifelhaft städtische Grünanlagen (vereinzelt); frische annuelle Ruderalstellen, an Ackerrändern Alyssum murorum Wa l d s t . et Kit. und in Gärten auf nährstofffreichen fri- Mauer-Steinkraut (N E) schen bis feuchten Standorten s, Krähenberg; Trockenrasen; am Fundort von einem Garten aus verwildert und jetzt eingebürgert

28 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Ambrosia artemisiifolia L. Beifuß-Ambrosie (N U) s, Lehmanns Felsen (Br a d e ), Hafen Trotha (ob noch?), Franckesche Stif­tungen vor Druckerei (HAL: We r n e r 1982); annuelle Ruderalfluren Ambrosia trifida L. Dreispaltige Ambrosie (N U) früher Jungfernwiese (HAL: Ri n c k 1965, Gü n t h e r 1965, auch Sc h w i n g 1959)

Amelanchier alnifolius Nu t t . Erlenblättrige Felsenbirne (N E)  k z, Fuchsberg, Klausberge, Großer Galgen- berg, Krähenberg, Amselgrund; trockene Ge- büsche auf Silikatfelsstandorten; Verwilde- Amaranthus bouchonii Th e ll . rung erst seit 1995 bekannt (Am a r e ll & We l k Bouchons Amarant (N U) 1995), aber wohl schon mehrere Jahrzehnte z, Wallstraße, am Botanischen Garten, bestehend; gelegentlich angepflanzt ehem. Bahngleis Turmstr. (Ko r s c h & Mü ll e r 1993), ehemalige Deponie Kanena, wenig Ammi majus L. Große Knorpelmöhre (N E) beachtet; annuelle Ruderalfluren s, Schulgarten (Alpinum) am Galgenberg, Wallstr. (U, 1983), früher Kühnfeld (HAL: Amaranthus caudatus L. Oe r t e l 1873); ruderal beeinflußte frische bis Garten-Amarant (N U) trockene Standorte z, ehemalige Deponie Kanena, auf Garten- auswurf in der Nähe vieler Gartenanlagen; Amorpha fruticosa L. annuelle Ruderalfluren Gewöhnlicher Bastardindigo (N E) z, gelegentlich gepflanzt und verwildernd; Amaranthus chlorostachys Wi ll d . Ruderalstellen, Brachgelände Ausgebreiteter Amarant (N U) s, Hafen Trotha, ehemalige Deponie Kanena, Anacamptis pyramidalis (L.) L.C. Ri­c h a r d früher Hafenstr. und Jungfernwiese (HAL: Pyramiden-Spitzorchis † RL 1 ∇ We r n e r 1970), Hafen Trotha, ehemalige De- früher bei Seeben (Le y ss e r 1783) ponie Kanena; annuelle Ruderalfluren Anagallis arvensis L. Acker-Gauchheil (A) Amaranthus graecizans L. g; Äcker, Gärten, Ruderalstellen Griechischer Amarant ((N U) Anagallis foemina Mi ll . s, Botanischer Garten Kompostanlage, frü- Blauer Gauchheil (I) RL 3 her Ökon.-bot.Garten des landw. Inst. (HAL: s, Lunzberge, früher Seeben (Le y ss e r 1783); Oe r t e l 1879); annuelle Ruderalfluren Ackerränder auf skelettreichen, Amaranthus powelii S. Wa t s o n (N U) kalkhaltigen Standorten s, W Bruckdorf (Am a r e ll 2002); Anchusa arvensis (L.) M. Bi e b . Kippengelände Acker-Krummhals (A) k Amaranthus retroflexus L. v, früher bei Böllberg, Wörmlitz (Le y ss e r Zurückgebogener Amarant (N E)  1783); sandige bis lehmige Äcker g, Ersterwähnung Fi t t i n g et al. 1901; Anchusa officinalis L. auf Bahngelände, feuchte, nährstoffreiche Gebräuchliche Ochsenzunge (A)  Ruderalstellen, am Flußufer der Saale, s, Reideböschung SO Osendorf, Gießerstr., in Hackfruchtäckern früher Gersdorfer wüste Feldmark (Ga r c k e 1848), „auf dem Heideberge“, bei Böllberg

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 29 Flora, S. 24-138 Anemone ranunculoides L. Gelbes Windröschen (I) k g Aue, sonst nur Seebener Busch und NW davon; Hartholzauenwälder und Gebüsche, bei Streuobstnutzung auch in Frischwiesen Anemone sylvestris L. Großes Windröschen (I) † RL 3 ∇ früher Bischofswiese (Sp r e n g e l 1832), Heide (Ga r c k e 1856), Hügel vor dem Seebener Busch (Le y ss e r 1783) Anethum graveolens L. Dill (N U) s; Gartenauswurf, Deponien, Müll, annuelle Ruderalfluren Angelica archangelica L. und Lettin (Le y ss e r 1783), Fuchsberg (Sc h u l z e Echte Engelwurz (N E)  1938), Abhang nahe Broihanschänke v entlang Saale; Ufersäume, feuchte (HAL: Mü ll e r 1861); sandige ruderale ruderale Hochstaudenfluren; im Gebiet Trockenrasen, trockene Ruderalstellen wahrscheinlich nicht vor 2. Hälfte 20. Jh. Androsace elongata L. Angelica palustris (Be ss e r ) Ho ff m . Verlängerter Mannsschild (I) † RL 2 Sumpf-Engelwurz (I) † RL 1 ∇ früher Abhänge zwischen Donnersberg früher Wiesen an Reide/ Kabelskemündung und Schwalchloch, Klausberge (Fi t t i n g et und Dölbauer Graben (zuletzt Ra u s c h e r t 1969) al. 1899), Garten der „Weintraube“ und Angelica sylvestris L. Schwalchloch (Ga r c k e 1848) Wald-Engelwurz (I) † Anemone nemorosa L. früher Burgholz (Ro s b a c h 1958), Ziegelwiese Busch-Windröschen (I) k (Jo h n , bis etwa 1970), bei Osendorf (Ga r c k e v im N und W, sonst nur Burgholz, früher 1848), Dölau und Seeben (Le y ss e r 1783), bei Ammendorf (HAL: Oe r t e l 1881) bei Seeben (Le y ss e r 1783); feuchte bis frische Laubwälder auf nicht übermäßig eutrophen Antennaria dioica (L.) Ga e r t n . Gewöhnliches Standorten Katzenpfötchen (I)  RL 2 ∇ z, mehrere Hügel der Lunzberge und NW davon, Birkenwald SW Bruckdorf (N alter

30 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Rohrleitung), früher Heide (Sc h u l z 1887), Anthericum liliago L. Astlose Graslilie (I) k Bischofswiese und zwischen Lintbusch v im NW, früher Langer Berg SO-Ecke (bis ca. und Heide (Ga r c k e 1848), Brandberge (HAL: 1985, inzwischen verschwunden), Dölauer Kn a u ff 1944), bei Giebichenstein (Kn a u t h Holz (Gr o ss e 1983); Silikatfelsfluren und 1687); Heiden und Silikatmagerrasen, ma- Trockenrasen, lichte Eichenwälder auf san- gerrasenartige Lichtung eines Birkenwaldes digen, trockenen Standorten in der Bergbaufolgelandschaft Anthericum ramosum L. Ästige Graslilie (I)  Anthemis arvensis L. s, Großer und 2. Lunzberg, früher Fuchsberg Acker-Hundskamille (A)  (Sc h u l z e 1938), Mönchsholz (Gr o ss e 1983), z im NW, mehrere Porphyrhügel S Schiep- Bischofswiese (Fi t t i n g et al. 1901: „jetzt ziger Str. und östliche Steinkohlenhalde verschwunden“), „bey dem Hügel an der bei Dölau (Kr u m b i e g e l 1996), Sandgrube N Gimritzer Wiese“ (Le y ss e r 1783); Magerrasen Dölau (Kr u m b i e g e l 1996), früher N Kröllwitz auf tiefgründigen, nordexponierten, sauren (Pe t z o l d 1965), Bahnübergang E.-Schuster- Standorten Str. (Gr o ss e & Jo h n 1987), „überall gemein“ Anthoxanthum odoratum L. (Ga r c k e 1848), bei Halle (HAL: Oe r t e l 1888: „gemein“); Ränder sandiger bis lehmiger Gewöhnliches Ruchgras (I)  k kalkarmer Äcker v im N und W, sonst nur noch Südfriedhof, früher „überall gemein“ (Ga r c k e 1848); Anthemis cotula L. Silikat- und Sandmagerrasen, Heiden, Stink-Hundswurz (A) † RL 3 trockene, lichte Eichenwälder, früher bei Halle (HAL: Oe r t e l 1881) mäßig intensiv genutzte Scherrasen Anthemis tinctoria L. Anthriscus caucalis M. Bi e b . Färber-Hundswurz (A) Hunds-Kerbel (A) k z, aber sicher spontan nur Lunzberge und v im NW, sonst z, früher „frequens“ (Le y ss e r Hügel 108 N Dölau, früher Mauern in 1783), Stadtgraben (Kn a u t h 1687), Keller- Dölau (Ga r c k e 1848), im Zwinger hinter der berg, Chausseegraben in Trotha (Ga r c k e Schulkirche (Le y ss e r 1783); Ackerränder auf 1848), bei Kröllwitz (HAL: Oe r t e l 1879), skelettreichen Standorten; bei sonstigen Eisenbahnbrücke in Ammendorf (HAL: Gü n - ruderalen Vorkommen spontane von ange- t h e r 1965); nitrophile Säume, Ackerränder, salbten (z.B. Peißnitz, Amtsgarten; „Mager- frische Ruderalstellen, Ulmen-Hangwälder wiesenmischung“) nicht zu trennen

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 31 Flora, S. 24-138 Antirrhinum majus L. Garten-Löwenmaul (N E) z eingebürgert: Seebener Str., Reilsberg, Mauern im Amtsgarten, Friedensstr. höchs- ter Punkt, Klausbergpromenade, Dölauer Str. W Gärtnerei Axt; Mauerfugen; schon bei Ga r c k e 1848 als verwildert erwähnt; daneben zahlreiche unbeständig aus Kultur verwilderte Vorkommen in Gärten etc.; häufig kultiviert Apera spica-venti (L.) P. B. Gewöhnlicher Windhalm (I)  g; Äcker auf kalkärmeren Standorten Aphanes arvensis L. Gewöhnlicher Ackerfrauenmantel (A) k Anthriscus cerefolium (L.) Ho ff m . v, früher am Donnersberg und am Dölauer Garten-Kerbel (N U) RL 3 Kirchholz (Ga r c k e 1848), vor dem Neumar- früher „im Zwinger hinter dem Gymnasio“ kischen Thore (Le y ss e r 1783), auf Schneise (Le y ss e r 1783), Amtsgarten (HAL: Mü ll e r A im W-Teil der Dölauer Heide (HAL: Wü s t 1860: „verwildert“), am ökon.-botan. Garten 1895); Äcker auf sandigen bis lehmigen, kal- (HAL: Oe r t e l 1887: „verwildert“) kärmeren Standorten Anthriscus sylvestris (L.) Ho ff m . Apium graveolens L. Sellerie (I) † RL 3 Wiesen-Kerbel (I)  früher Reide zwischen Dieskau und Osen- g; Fettwiesen, Scherrasen, Säume, Gebü- dorf (Fi t t i n g et al. 1899), Passendorf und sche und gestörte Laubwälder auf sehr Seeben (Le y ss e r 1783); gelegentlich kultiviert nährstoffreichen, frischen Standorten Aquilegia vulgaris L. Gewöhnliche Akelei (I) † ∇ Anthyllis vulneraria L. früher Seeben (Le y ss e r 1783), aber aktuell Gewöhnlicher Wundklee (I) k (N E) z (besonders Heide), dabei aber wahr- z, früher Donnersberg (Ga r c k e 1848), vor scheinlich auch andere Sippen beteiligt; der Peißnitz, in der Heide (Le y ss e r 1783), bei Waldwegränder, häufig kultiviert Dölau (Bu x b a u m 1721); teils ruderal beein- flußte Trockenrasen, mäßig trockene Rude- ralstellen

32 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Arabidopsis thaliana (L.) He y n h . (Kn a u t h 1687); Sand- und Silikattrocken- Acker-Schmalwand (A) rasen; im Gebiet subsp. elongata (Ho ff m .) g; lückige Sand-, Löß- oder Silikattrockenra- Bo n n i e r sen, sandige, trockene Ruderalstellen Armoracia rustiaca G. M. Sc h . Arabis glabra (L.) Be r n h . Meerrettich (N E) Kahle Gänsekresse (I) v; frische Ruderalstellen, früher oft kulti- z, Park Papiermühle, Kirschberg Lettin, NO viert und von daher als langjähriges Kultur- Seeben (N und O Pferdekoppel), früher relikt in Gärten etc. an der Saale zwischen Schwalchloch und Arnica montana L. Arnika (I) † RL 2 ∇ Lettin (Ga r ­c k e 1848), Heide (Sp r e n g e l 1832), früher Heide (Kn a u t h 1687) im Zwinger hinter der Schulkirche (Le y ss e r 1783); Löß- und Silikathalbtrockenrasen, Arnoseris minima (L.) Sc h w e i g g e r et Ko e r t e Gebüschsäume Lämmersalat (A) † RL 2 früher zwischen Irrenanstalt und Heide, Arabis hirsuta (L.) Sc o p . zwischen Dölau und Heide (Ga r c k e 1848) Rauhhaarige Gänsekresse s.str. (I) z, Kellerberg, Talstr. 23, N Heidesee, S Riveufer Arrhenaterum elatius (L.) J. et C. Pr e sl W Burgstr., Ochsenberg, früher bei Seeben Glatthafer (I)  (MSTR: Lu y k e n 1806), Heide (Kn a u t h 1687); Tro- g; feuchte bis frische Fettwiesen, gestörte ckenrasen und trockene Gebüschsäume Halbtrockenrasen, Ruderalstellen, Fels- schutt Arctium lappa L. Große Klette (A?) v; nährstoffreiche, frische bis feuchte Artemisia absinthum L. Wermut (A?) ausdauernde Ruderalfluren v; trockene sandige bis kiesige Ruderalstel- len; nach Ga r c k e (1848) „nur verwildert, Arctium minus Be r n h . Kleine Klette (I) aber jetzt fast eingebürgert“ v; nährstoffreiche, frische bis feuchte Ru- deralfluren, Straßenränder, ruderalisierte Artemisia annua L. Einjähriger Beifuß (N U) Gebüsch- und Waldsäume s, früher Stadtzentrum (bis um 1985), S O- Teil Magistrale (HAL: He c h t 1971) Arctium nemorosum Le j . Hain-Klette wohl nie im Gebiet, obwohl wiederholt in grauer Artemisia austriaca Ja c q . Literatur genannt Österreichischer Beifuß (N E) RL 1 s, Ostseite Bahnbrücke Raffeneriestr./ Thü- Arctium tomentosum Mi ll . Filz-Klette (I) g besonders Aue; ausdauernde Ruderalflu- ringer Bahn, früher Bahngelände auf 300 ren, ruderale thermophile Wald- und Ge- m Länge nördlich und südlich des aktuellen büschsäume Fundortes (Ra u s c h e r t 1966), aufgelassene Arenaria serpyllifolia L. Quendel-Sandkraut (I) g; lückige Trockenrasen, trockene Ruderal- stellen, Ackerränder Aristolochia clematitis L. Osterluzei (N E) † RL 3 früher Äcker am Galgenberg (Fi t t i n g et al. 1901: „neuerdings nicht mehr“), „an den Weinbergen auff der Heyde“ (Kn a u t h 1687, unklare Lokalisierung)

Armeria maritima (Mi ll .) Wi ll d . Gewöhnliche Grasnelke (I) k ∇ v im N und W, sonst nur Haldengehölz Bruckdorf und Kleiner Dautzsch, früher S verlängerte Talstraße (Jo h n 1970), Schwalch- loch (Ga r c k e 1848), bei Giebichenstein

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 33 Flora, S. 24-138

Gärten am Kirchteich Passendorf (HAL: leg. Arum maculatum L. Hu e c k o.J., det. Gü n t h e r ); trockene Ruderal- Gefleckter Aronstab (I)  k stelle; einzige aktuelle Population in Sach- v, früher Büschdorf, Krondorf, Reideburg in sen-Anhalt der Burg (Le y ss e r 1783); Hartholzauenwälder und andere feuchte, nährstoffreiche Laub- Artemisia biennis Wi ll d . wälder, Indigenat der Vorkommen in der Zweijähriger Beifuß (N U) Heide unsicher s, Innenstadt (Gu t t e ), inzwischen wohl wie- der verschwunden; annuelle Ruderalflur Asarum europaeum L. Haselwurz (I), jetzt nur noch (N E) Artemisia campestris L. Feld-Beifuß (I) k s, Stadtgottesacker, früher Zwinger am Mo- g im N und W, sonst z, früher Stadtmauer ritztor (Kn a u t h 1687); auf Friedhof an schat- Halle (Ga r c k e 1848), Fuchsberg (Sc h u l z e 1938); tigem, frischem, nährstoffreichem Standort Sand-, Löß- oder Silikattrockenrasen, Silikat- verwildert felsfluren, sandige trockene Ruderalstellen Asparagus officinalis L. Spargel (A?) Artemisia dracunculus L. Estragon (N E) v; ruderal beeinflußte Sandtrockenrasen, z, Neu-Ragoczy-Str., Kröllwitz nahe Friedhof, lichte Kiefernforste auf reicheren Sand- NW Pfingstangersiedlung, Großer Dautzsch, standorten; vielfach kultiviert Leipziger Bahndamm W Reide; mäßig tro- ckene Ruderalstellen; gelegentlich kultiviert Asperugo procumbens L. Schlangenäuglein (A)  RL 3 Artemisia pontica L. Pontischer Beifuß (I) RL 1 s, zwischen Trotha und Sennewitz (Gr o ss e s, Bahndamm NW Kanena (NO-Seite), frü- 1979, ob noch?), früher W-Seite des großen her Zwinger hinter der Schulkirche, Heide- Teiches bei Seeben (Sc h w i n g 1959), Gal- rand „beym Fasanhause“ (Le y ss e r 1783), Hü- genberg, Goldberg, in Diemitz, Eislebener gel bei Seeben (Se n c k e n b e r g 1731); trockener Landstr. vor Abzweig nach Passendorf Ruderalstandort (Fi t t i n g et al. 1899), Pulverweiden, Felsen Artemisia tournefortiana Rc h b . bei Giebi­chenstein und Mauer des Amts- Armenischer Beifuß (N E) gartens, zwischen Maille und Chaussee s, Köthener Str. 30 (entdeckt von Wö lf e l (Ga r c k e 1848), „an dem Damme bey den 1997), Erstnachweis der Art in Sachsen-An- Pulverweiden, wenn man nach der hohen halt; frische Ruderalstellen Brücke gehet“ (Le y ss e r 1783), Amselgrund Artemisia vulgaris L. (HAL: Mü ll e r 1861); mäßig trockene, lückige Gewöhnlicher Beifuß (I)  Ruderalstandorte g; feuchte bis trockene Ruderalstellen Asperula cynanchica L. Hügel-Meier (I) k v im N und W; Silikat- und Sandtrockenrasen

34 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Asperula tinctoria L. Färber-Meier (I)  RL 3 Aster linosyris (L.) Be r n h . s, Hohlweg Granauer Weg, früher Bischofs- Goldhaar-Aster (I) † RL 3 wiese, Frenzelholz (Ga r c k e 1848), Lunzberge früher Amselgrund (Fi t t i n g et al. 1899), (Sc h u l z e 1938), Heide (Be r n a u 1943); Löß- Bischofswiese (Ga r c k e 1848), bei Lettin halbtrockenrasen (Sp r e n g e l 1832) Asplenium adiantum-nigrum L. Aster tripolium L. Strand-Aster (I)  Schwarzstieliger Streifenfarn (I) † RL 0 v, früher „bey der hohen Brücke“ (Le y ss e r früher an Felsen bei Giebichenstein 1783), „auff des Obergleitmans Wiese“ (Sp r e n g e l 1832), Steinbruch hinter der (bei Giebichenstein, Kn a u t h 1687); salzbe- Steinmühle (Kn a u t h 1687) einflußte Feuchtstellen und lückige Röh- Asplenium ruta-muraria L. Mauerraute (I)  k richte, feuchte Ruderalstellen, industriell v im Altstadtbereich, sonst z, früher Tro­ kontaminierte Naßbereiche, Feuchtstellen thaer Felsen (Be i c h e 1899), Moritzkirche, in ehemaligen Tagebauen Schulkirche (Le y ss e r 1783), „Stadtmauer Astragalus arenarius L. Sand-Tragant hinter dem Gymnasio“ (Kn a u t h 1687); nach Le y ss e r (1783) „nach der Heide zu, in der Hei- vermörtelte Mauerfugen, im Gebiet aktu- de, ad Dölau“, chorologisch zweifelhaft, möglicher- ell ausschließlich an Sekundärstandorten weise ist die Angabe zu dem bei Le y ss e r nirgends genannten Astragalus danicus zu rechnen; dane- Asplenium septentrionale (L.) Ho ff m . ben aber Beleg in JE aus dem Herbar Bi l t z o. Datum, Nördlicher Streifenfarn (I)  ca. 1. Hälfte 19. Jh. „Halle“ (Ko r s c h , mdl. Mitt.) s, Klausberge N Jahnhöhle (1 Expl.), am Astragalus cicer L. Kicher-Tragant (I) Saale-Radweg 0,5 km NW Großer Lunzberg z, Heide-Süd S-Rand der zentralen Freiflä- (1 Expl.), früher Galgenberg (Fi t t i n g et al. che, SO westl. Mötzlicher Teich (U. Jä g e r ) 1899), Kleiner Lunzberg (Ra u s c h e r t 1959), Goldberg (Bi a n c o n 1998), B 91 S Ammendorf, Amselgrund (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861), Gie- NO Bahn N Leuchtturmsiedlung, SW-Ecke bichenstein (Oe r t e l 1873); Silikatfelsspalten Hufeisensee, Bahndamm bei Kanena, früher Asplenium trichomanes L. Chausseegräben vor und hinter Nietleben Braunstieliger Streifenfarn (I)  (Ga r c k e 1848), bei Seeben (Se n c k e n b e r g 1731); s, Krematorium Gertraudenfriedhof, Kirche ruderale Säume, mäßig trockene Ruderal- Radewell NO-Pfeiler (2002 vernichtet), frü- stellen, im Gebiet wohl z.T. auf Ansalbungen her Felsen bei Kröllwitz (HAL: Sc h l e c h t e n d a h l (Kippenbegrünungen) und spontaner Aus- 1834), Felsen bei Giebichenstein (Kn a u t h breitung solcher Vorkommen zurückgehend 1687); vermörtelte alte Mauerfugen; aktuell im Gebiet nur noch an Sekundärstandorten

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 35 Flora, S. 24-138 Atriplex hortensis L. Garten-Melde (N? U) s, auf Gartenauswurf, Jungfernwiese, ehe- malige Deponie Kanena, Gartenbrache in Burg, früher W Stadtgottesacker (unbek. 1881), „in den Moehren und Krautaeckern/ bey Diemitz“ (Kn a u t h 1687); annuelle Rude- ralstellen, Gärten Atriplex oblongifolia W. et K. Langblättrige Melde (N E)  g; frische bis trockene Ruderalstellen, häu- fig an Ackerrändern, weniger im bebauten Bereich

Atriplex prostrata, Bo u c h e r ex DC. Spießblättrige Melde (I) v, besonders an der Saale häufig, auf ehe- maligen Bergbauflächen bei Kanena, Bruck- dorf, Osendorf und auf Industrieflächen in Ammendorf und Trotha; Flußuferfluren; versalzte annuelle Ruderalstellen auf Depo- nien, ehemaligen Bergbauflächen, industri- ellen Absetzanlagen, Kraftwerksaschen Atriplex rosea L. Rosen-Melde (N E) RL 3 s, Botanischer Garten, Aschehalde Bruck- dorf, Halle-Neustadt 250 m W Block 953 (Kl o t z 1980, ob noch?), früher Gottesacker in Trotha und vor und in Passendorf (Ga r c k e 1848), zwischen Hettstedter Bahnhof und Nietleben und Chaussee zwischen Halle und Bruckdorf und Kanena (Be r n a u 1941); trockene Ruderalstellen Astragalus danicus Re t z . Dänischer Tragant (I) RL 3 k Atriplex sagittata Bo r k h . Glanz-Melde (A)  z im N und W, früher zwischen Dölau und g; frische bis feuchte Ruderalstellen, jun- Heide (Ga r c k e 1848), Fuchsberg (Sc h u l z e ge Brachen, auch an Flußufern, bei Ga r c k e 1938); Lößtrocken- und -halbtrockenrasen (1848) selten Astragalus glycyphyllos L. Bärenschote (I) k Atriplex tatarica L. Tataren-Melde (N E)  z, früher Heide (Fi t t i n g et al 1899), Seebener v, Straßenränder B 6 nach Leipzig und nach Busch (Bu x b a u m 1721); Wald- und Gebüsch- Könnern, B 71, B 80, B 91, B 100, Zörbiger säume, häufiger aber frische bis mäßig Landstr. überwiegend im Stadtrandbereich, trockene Säume und Ruderalstellen entlang Deponie Bruckdorf, ehemalige Deponie Ka- von Bahnlinien nena, Absetzhalden Trotha, früher Hettsted- ter Bf. (HAL: We r n e r 1970), Elisabethbrücke Athyrium filix-femina (L.) Ro t h (HAL: We r n e r & Gü n t h e r 1962), Landrain und Gewöhnlicher Frauenfarn (I) Jungfernwiese (HAL: Sc h w i n g 1952), Giebi- z Heide, früher Seeben (MSTR: Lu y k e n 1806), chenstein, Passendorf (Fi t t i n g et al. 1901); Giebichenstein (Le y ss e r 1783); feuchte und Ersterwähnung: Sprengel (1806: Nietleben); nährstoffärmere Bereiche in Laub- und annuelle Ruderalfluren, oft gestörte Stra- Mischwäldern ßenränder, trockene und z.T. versalzte Depo- niestandorte

36 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Avena fatua L. Flug-Hafer (A)  Berteroa incana (L.) DC. Graukresse (N E) v; lehmige bis tonige Äcker v, früher Stadtgraben (Bu x b a u m 1721, Erster- wähnung); ruderal beeinflußte Sand- und Azolla filiculoides La m k . Großer Algenfarn (N E)  Silikattrockenrasen, trockene sandige bis s, Teich O Planenaer Schleuse, seit 1995 kiesige Ruderalstandorte beobachtet, Dorfteich Tornau (seit 2002); Berula erecta (Hu d s .) Co v i ll e Teichlinsengesellschaften in eutrophen Schmalblättriger Merk (I) k Standgewässern; wahrscheinlich meist z im S und O, sonst nur Saalearm Tafelwer- Verwilderungen von Aquarienpflanzen der, früher Gräben zwischen Halle und Niet- a r c k e Baldellia ranunculoides (L.) Pa r l . Igelschlauch leben (G 1848); Bachröhrichte in Grä- sehr zweifelhaft, ob Le y ss e r (1783) mit Alisma ra- ben und kleineren Fließgewässern, seltener nunculoides (Heide, Dölau) diese Sippe meinte stehende eutrophe, aber nicht hypertrophe Gewässer Ballota nigra L. Schwarznessel (A) g; frische Ruderalstellen, Gärten, Betonica officinalis L. nitrophile Gebüsche Gewöhnliche Betonie (I)  z im NW, Porphyrhügel Chr.-Wilhelm-Weg, Barbarea stricta An d r z . Steife Winterkresse (I) Bischofswiese W ehem. Unterstellpilz und O s, Rabeninsel (Ha r t e n a u e r 2003), früher Mai-Denkmal, Langer Berg SO-Ecke, ehem. Schwalchloch (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861), Hohle Eiche, Tonhügel O Lieskau (ob noch?), Saale vor Böllberg (Ga r c k e 1848); nitrophile Dölauer Holz, 2. und Unterer Lunzberg, frü- Auenwaldsäume; ungenügend beachtet her nahe Schinderberg (HAL: Wü s t 1895); Barbarea verna (Mi ll .) As c h e r s . lichte, trockene Eichenwälder, Silikatmager- Frühe Winterkresse (N U?) rasen s, Kleingärten S Dieselstr.; Betula pendula Ro t h Hänge-Birke (I) frische Ruderalstellen g; lichte Laubmischwälder und Kiefern­ Barbarea vulgaris R. Br. Echte Winterkresse (I) forste, Vorwälder, feuchte bis trockene z, vor allem Saaleaue; nitrophile Stauden- nährstoffärmere Ruderalstellen, Mauerfu- fluren und Säume, frische bis feuchte gen; gelegentlich gepflanzt Ruderalstellen Betula pubescens Eh r h . Moor-Birke (I) † Bassia scoparia (L.) Vo ss früher Lieskauer Sümpfe (Sc h u l z 1887), Besen-Radmelde (N E)  bei Dölau (Sp r e n g e l 1832) v, Bahngelände, insbesondere nördlich und südlich des Hauptbahnhofes, sonst nur auf Deponien in Kanena, Bruckdorf; versalzte Standorte, auf Asche, Gleisschotter, annu- elle Ruderalfluren; subsp. scoparia nur un- beständig auf Gartenabfall und Deponien, subsp. densiflora im Gebiet verbreitet Bellis perennis L. Ausdauerndes Gänseblümchen (A) g; Scherrasen, Frischwiesen Berberis vulgaris L. Berberitze (I) v im NW, Heide, Lunzberge, Ochsenberg (La n g 1999), bei Ga r c k e (1848) nicht er- wähnt, aber von Bu x b a u m (1721, Nietleben) über Le y ss e r (1783, Pulverweiden) bis Sp r e n ­g e l (1832, Seeben); trockene Gebüsche und Kie- fernforste; gelegentlich gepflanzt

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 37 Flora, S. 24-138 Bidens cernua L. Nickender Zweizahn (I) † RL 3 Saale zwischen Halle und Giebichenstein, Radewell (Ga r c k e 1848), bei Halle (MSTR: Lu y k e n 1806), bei Seeben, Passendorf, „auff des Obergleitmans Wiese bey Giebichenstein“ (Kn a u t h 1687)

Bidens connata Mü h l e n b . Verwachsenblättriger Zweizahn (N U?) s, Saale (Kö c k ); annuelle Flußuferfluren Bidens frondosa L. Schwarzfrüchtiger Zweizahn (N E)  g Aue, sonst z; zeitweise überschwemmte, nährstoffreiche Standorte an Ufern, Flut- mulden und Gräben; im Gebiet etwa seit Mitte 20. Jh., hat seitdem im Auenbereich 1901: „noch Ende der 80er Jahre von Sc h u l z den nahe verwandten, einheimischen und beobachtet“) an gleiche Standorte gebundenen B. tripar- Blysmus compressus (L.) Pa n z e r ex Li n k tita nahezu vollständig auskonkurriert Platthalm-Quellried (I) † RL 1 Bidens tripartita L. Dreiteiliger Zweizahn (I)  früher hinter den Gärten bei Nietleben (Ga r - z an mehr oder weniger isolierten Ge- c k e 1848), bei Granau, Lieskau (Sp r e n g e l 1832), wässern (z.B. Dorfteiche etc.); an gleichen zwischen Trotha und Seeben (Le y ss e r 1783) Standorten wie vorige Art, in der Aue be- Bolboschoenus maritimus (L.) Pa ll a reits weitgehend von dieser verdrängt Gewöhnliche Strandsimse (I)  Biscutella laevigata L. v; teils salzbeeinflußte Röhrichte, Ufer, Glattes Brillenschötchen (I)  RL 2 ∇ nasse bis feuchte Ruderalstellen z im NW, Großer, 2. und Unterer Lunzberg, Bolboschoenus yagara (Oh w i ) A. E. Ko z h e v n . Hügel SW Lunzberge, Hügel 108 N Dölau, Verkannte Strandsimse früher Amselgrund (zuletzt Jo h n 1980er im Gebiet einzelne Strandsimsen-Populationen Jahre), nahe der früheren Knochenmühle mit Teilmerkmalen dieser Sippe, wenig außerhalb aber bereits überwiegend hierher zu stellende (Ga r c k e 1848), in der Heide (Le y ss e r 1783); Populationen nachgewiesen (Ko s e r 1998), Silikattrockenrasen und -felsfluren;­ im daher ev. zu erwarten Gebiet in der im östlichen Zentraleuropa endemischen subsp. gracilis Ma c h .-La u r . und Bothriochloa ischaemum (L.) Ke n g wahrscheinlich Glazialrelikt, Populationen Gewöhnliches Bartgras (I) k dennoch mit relativ hoher genetischer Di- z, früher Rain nach Zöberitz zu (HAL: Oe r t e l versität (Da n n e m a n n 2000) 1873); Löß- und reichere Sandtrockenrasen

Bistorta officinalisD e l a r b r e Botrychium lunaria (L.) Sw. Schlangenknöterich (I)  Mondraute (I)  RL 3 ∇ s, Göritzwiese, S Elster S Osendorf, früher s, Ochsenberg, Friedhofsteich (Ko r s c h & bei Ammendorf (HAL: Oe r t e l 1875), bei Kröll- Mü ll e r 1993), früher Brandberge (Fi t t i n g et witz (HAL: Oe r t e l 1888), am Seebener Busch al. 1901, Jo h n : bis ca. 1970), Heide Abt. 27 (Ga r c k e 1848), Wiesen bei Kanena (Se n c k e n - (Ra u s c h e r t 1967), Nietleben im Busch (Se n - b e r g 1731); wechselfeuchte Auenwiesen c k e n b e r g 1731), Bischofswiese (HAL: unbek. 1841 Sc h l e c h t e n d a h l ?), zwischen Heide und Blechnum spicant (L.) Ro t h Lintbusch, „bei Dölau am Schenkberg“ Rippenfarn (I) † RL 3 (Le y ss e r 1783, unklare Lokalisierung); früher Heide Abt. 58, zwischen Heidebahn- Silikatmagerrasen, wechseltrockene, hof und Heideschlößchen (Fi t t i n g et al. nährstoffärmere Sekundärstandorte

38 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Brachypodium pinnatum (L.) P. B. Fieder-Zwenke (I) k v im N und W, sonst nur SW Bruckdorf (Br a d e 2002), Wörmlitzer Kirschberg (Jä g e r 2002), Bahndamm N Industriestr., früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1938); Halbtrockenrasen, lichte Eichentrockenwälder

Brachypodium sylvaticum (Hu d s .) P. B. Wald-Zwenke (I)  g; feuchte bis frische, eutrophe, oft ge- störte Laub- und Mischwälder, nitrophile Gebüsche und deren Säume, halbschattige, frische, ruderal beeinflußte Standorte im Siedlungsbereich

Brassica elongata Eh r h . Langtraubiger Kohl (N E) RL 3 Bromus arvensis L. Acker-Trespe (N U) RL 2 s, Kirschberg Dölau; ruderal beeinflußter früher vor dem Geisttor, zwischen Nietleben Lößtrockenrasen und Bennstedt (Ga r c k e 1856), bei Diemitz (Le y ss e r 1783) Brassica nigra (L.) Ko c h Schwarzer Senf (N E)  g Aue, sonst s; Uferstaudenfluren, nitro- Bromus erectus Hu d s phile Staudenfluren; Ersterwähnung Ga r c k e Aufrechte Trespe (N? E) k (1856, „im Gesträuch westlich von der v; Halbtrockenrasen über Sand oder Löß, oft Steinmühle“) an Sekundärstandorten; ein Teil der Vorkom- men vermutlich auf Ansalbung zurückge- Briza media L. hend (Begrünung von Bahnböschungen und Gewöhnliches Zittergras (I)  k Kippen); erste Erwähnung in Halles Umge- z im N und W, sonst nur SW Bruckdorf bung (unter B. pinnatus) bei Le y ss e r (1783) (Br a d e 2002), Wörmlitzer Kirschberg (Jä g e r 2002), früher Rennbahn und Südpark (Kn a p p Bromus hordeaceus L. Weiche Trespe (I) 1945), Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), „überall g; mäßig trockene Ruderalstellen, ruderale häufig“ G( a r c k e 1848); Halbtrockenrasen, Sandtrockenrasen Silikatmagerrasen

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 39 Flora, S. 24-138

Bromus inermis Le y s e r Wehrlose Trespe (I) Bryonia alba L. Weiße Zaunrübe (A)  g; mäßig trockene bis trockene Ruderalstel- z, früher Zäune in Nietleben und Seeben, len, ruderale Sand- und Lößtrockenrasen Kellerberg, Diemitz und Dörfer der Reide­aue Bromus secalinus L. Roggen-Trespe (A) † RL 2 (Fi t t i n g et al. 1899), Obstpflanzung hinter früher zwischen Nietleben und Fasanerie Lehmanns Garten (Wü s t handschrl. in Ga r c k e 1848), Maille (Ga r c k e 1856); nitrophile Ge- und zwischen Dölau und Lettin (Ga r c k e 1848), büsche und ihre Säume bei Halle (HAL: Oe r t e l 1882, 1884, 1887), „fre- quens“ (Le y ss e r 1761), Diemitz (Le y ss e r 1783) Bryonia dioica Ja c q . Bromus sterilis L. Taube Trespe (A)  Rotbeerige Zaunrübe (N E) g; mäßig trockene bis trockene Ruderalstel- v; nitrophile Gebüsche und ihre Säume, len, ruderale Sand- und Lößtrockenrasen, frische Ruderalstellen; im Gebiet bis ein- trockene sandige Äcker, ruderale Gebüsche schließlich Fi t t i n g et al. (1899) nicht erwähnt und Wälder Buddleja davidii Fr a n c h e t Sommerflieder (N E) Bromus tectorum L. Dach-Trespe (A) v, Siedlungsbereich; frische bis trockene v; trockene Ruderalstellen auf sandigen bis Ruderalstellen, besonders Schutt und kiesigen, mäßig nährstoffreichen Stand- Pflasterfugen orten (oft Bahngleise), ruderal beeinflußte Buglossoides arvensis (L.) I. M. Jo h n s t o n Sandtrockenrasen Acker-Steinsame (A) v; lehmige Äcker, frische bis mäßig trockene Ruderalstellen Buglossoides purpureo-coeruleum (L.) I. M. Jo h n s t o n Purpurblauer Steinsame (I) † früher Heide (Sp r e n g e l 1832) Bunias orientalis L. Orientalische Zackenschote (N E)  k v; frische, nährstoffreiche Ruderalstellen, Ackerränder, mäßig intensiv genutzte Scherrasen; zuerst Fi t t i n g et al. (1899, ­alter Güterbahnhof) Bunium bulbocastanum L. Echter Knollenkümmel (N E) RL R s, offener Platz auf dem Klausberg-Plateau; mäßig trockener, nährstoffreicher Gebüsch- saum; seit 1998 beobachtet Bupleurum falcatum L. Sichel-Hasenohr (I) s, N und NW Heidesee (U. Jä g e r ), W-Rand Dölauer Holz, früher Heide (Le y ss e r 1783), Wittekind (HAL: Oe r t e l 1875); Halbtrocken- rasen auf kalkhaltigen Standorten Bupleurum rotundifolium L. Rundblättriges Hasenohr (A) † RL 2 früher bei Nietleben (Fi t t i n g et al. 1899) Bupleurum tenuissimum L. Salz-Hasenohr (I) † RL 2 früher Salzstelle bei Osendorf (Tä g l i c h 1955, unklare Lokalisierung), O- und N-Rand der Heide (Fi t t i n g et al. 1899), Garten des Dölau-

40 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

er Wirtshauses (Ga r c k e 1856), bei Nietleben Calluna vulgaris (L.) Hu ll (Sp r e n g e l 1832), in der Heide (Le y ss e r 1783) Heidekraut (I)  k Butomus umbellatus L. Schwanenblume (I) k v im N und W, früher an zahlreichen wei- v im südlichen Auenbereich, sonst s, früher teren Stellen in der Heide (Ha u p t i g 1966, Lachen an der Elisabethbrücke und an der Sc h a b e r g ), Margarethenhöhe (Kn a p p 1945), Krähenberg (HAL: Wü s t 1900); Silikatma- Irrenanstalt (Ga r c k e 1848); zeitweise über- schwemmte, nährstoffreiche Standorte an gerrasen, Heiden und Feuchtheiden, arme, Ufern, Gräben, Flutmulden saure, lichte Kiefernforste und Mischwälder, Sandtrockenrasen Calamagrostis arundinacea (L.) Ro t h  Wald-Reitgras (I) Caltha palustris L. Sumpfdotterblume (I) v Heide; Laub- und Mischwälder auf sauren, s, am Hechtgraben, Wiese am Dölbauer mäßig nährstoffreichen Standorten Graben, früher Wiese im S-Teil der Raben- insel (Ti e t z e 1966), Ziegelwiese (Kn a p p 1945), Calamagrostis canescens (We b e r ex Wi g g e r s ) Burgholz (Ro s b a c h 1958), N Rabeninsel (HAL Ro t h Sumpf-Reitgras (I) Hi l b i g 1955), Lettin (?Hechtgraben) (HAL: s, ehem. Dölauer Moor S Nachtigallenweg; Wü s t 1889), bei Seeben (Kn a u t h 1687); mäßig nährstoffreicher, trockenerer Erlen- eutrophe Naßwiesen bruch Calystegia pulchra Br u m m i t t et He y w o o d Calamagrostis epigejos (L.) Ro t h Schöne Zaunwinde (N E) Land-Reitgras (I)  s, Bahndamm Dessauer Brücke; g; feuchte bis trockene Ruderalstellen, ge- nitrophile Schleiergesellschaft störte Laub- und Nadelholzforste, ehemali- ge Tagebaue, gestörte Magerrasen Calystegia sepium (L.) R. Br. Zaun-Winde (I) g; Hartholzauenwälder; nitrophile Gebü- Callitriche palustris L. sche und ihre Säume, nitrophile Hochstau- Gewöhnlicher Wasserstern (I) k denfluren z, Aue und Reide/Kabelske, früher Dölau Camelina microcarpa An d r z . ex DC. (Bu x b a u m 1721); schlammige, zeitweise überflutete Ufer stehender oder langsam Kleinfrüchtiger Leindotter (A) k fließender Gewässer; Kleinarten im Gebiet v, früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1936), Stadt- nicht bearbeitet; in Reide und Kabelske in- graben (Kn a u t h 1687); ruderal beeinflußte nerhalb des Stadtgebietes erst seit ca. 1998 Sand- und Lößtrockenrasen, trockene Ruderalstellen

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 41 Flora, S. 24-138

Campanula bononiensis L. Bologneser Glockenblume (I) † RL 2 früher Gersdorfer wüste Feldmark (Ga r c k e 1862), Heide (Le y ss e r 1783) Campanula glomerata L. Knäuel-Glockenblume (I)  RL 3 z im N und W, Hügel 106 N Schiepziger Str. (Kr u m b i e g e l 1996), Großer und Unte- rer Lunzberg, Schwarzer Berg, Fuchsberg westl. Hügel (Pe t e r s o n ), S Seebener Busch; früher Wiese N Seeben (Fi t t i n g et al. 1899), Bischofswiese (Sc h a b e r g 1988); Halbtrocken- rasen, lichte, trockene Mischwälder; häufig kultiviert (aber Kulturvarietäten) und gelegentlich aus Kultur verwildernd Campanula patula L. Campanula rapunculoides L. Wiesen-Glockenblume (I)  Acker-Glockenblume (I) s, N Brandberge, Rennbahn, Str. O Planena, g; lehmige bis tonige Äcker, Gärten, früher Bischofswiese (HAL: Wü s t 1889), bei frische bis mäßig trockene Ruderalstellen, Ammendorf (HAL: Oe r t e l 1876), „häufig, z.B. Mauerfugen in der Dölauer Heide“ (Ga r c k e 1848), „exc. Campanula rapunculus n. Del. Hd.“ (also zwischen damaliger Stadt Rapunzel-Glockenblume (A) † RL 3 und Heide) (MSTR: Lu y k e n 1806); Frisch- und früher ehem. Gelände SO Franckesche Stif- Feuchtwiesen, brachgefallenes Grünland tungen (N) (Gu t t e & Kö h l e r 1973), Wiese im Campanula persicifolia L. Seebener Holz, zwischen Beesen, Ammen- Pfirsichblättrige Glockenblume (I) k dorf und Planena (Fi t t i n g 1899), „passim“ z im N und W, früher W Kellerberg (Kn a p p (Le y ss e r 1783), im Stadtgraben (Kn a u t h 1687) 1944), bei Diemitz (Kn a u t h 1687); lichte Campanula rotundifolia L. Eichentrockenwälder, Halbtrockenrasen; Rundblättrige Glockenblume (I)  k häufig kultiviert und gelegentlich aus g im N und W, sonst z; Silikatfelsfluren und Kultur verwildernd -magerrasen, Sandtrockenrasen, Halbtro- ckenrasen auf kalkärmeren Standorten, Heiden, lichte, ärmere Kiefern­forste

42 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 sehr wahrscheinlich auch Reidegebiet; wechselfeuchte Auenwiesen, Feucht- und Frischwiesen, mäßig intensiv genutzte Scherrasen auf frischen Standorten; aktuell nur subsp. pratensis, früher auch subsp. dentata (Sc h u l t .) Ce l a k (HAL: leg. Oe r t e l 1871 als C. pratensis „bei Halle“, corr. Du t y )

Cardaminopsis arenosa (L.) Ha y e k Sand-Schaumkresse (N E) s, Bahnanlagen O Birkhahnweg, früher Uni- bibliothek (Jo h n , ca. 1970); sandig-kiesige trockene Ruderalstellen (alte Gleisanlagen)

Cardaria draba (L.) De sv . Pfeilkresse (N? E)  g; trockene, nährstoffreiche Ruderalstellen; Ersterwähnung Kn a u t h (1687), im Gebiet Campanula trachelium L. evt. auch (A) Nesselblättrige Glockenblume (I) s, Burgholz S-Seite (Fr a n k ), früher „vorn Carduus acanthoides L. Stachel-Distel (A) in der Heide nach dem Fasanhause zu“ g; mäßig trockene bis trockene Ruderalstel- (Le y ss e r 1783); Hartholzauenwald len, ruderal beeinflußte Löß- und Sandtro- ckenrasen Cannabis sativa L. Hanf (N U) z, Saaleufer, Flutgraben; Carduus crispus L. Krause Distel (I) Mauerfüße, meist durch Vogelfutter g Saaleaue, sonst z; nitrophile Hochstau- ausgebreitet, Ruderalstellen denfluren, lichte Hartholzauenwälder, feuchte Ruderalstellen Capsella bursa-pastoris (L.) Me d . Gewöhnliches Hirtentäschel (I) Carduus nutans L. Nickende Distel (A?)  g; feuchte bis frische Ruderalstellen, z; ruderale Trockenrasen, trockenes Weide- Trittstellen, Gärten, Äcker land, mäßig trockene Ruderalstellen

Caragana arborescens La m k . Carex acuta L. Schlank-Segge (I) Gewöhnlicher Erbsenstrauch (N E?) v; Großseggenriede, feuchte und wechsel- s, Hbf. Richtung Kanena; Bahndämme, feuchte Wiesen Brachland Carex acutiformis Eh r h . Sumpf-Segge (I) Cardamine amara L. Bitteres Schaumkraut (I) † z; Großseggenriede, Feuchtwald, überwie- früher Burgholz (Ro s b a c h 1958), „Rabeninsel, gend an ganzjährig gleichmäßig nassen rechts vom Landungsplatz“ (Sp r e n g e l 1832), Standorten NW-Zipfel Ziegelwiese (HAL: Wü s t 1891), Carex brizoides L. Zittergras-Segge (I)  k Seeben (Kn a u t h 1687) z; frische bis feuchte, mäßig nährstoffreiche Cardamine hirsuta L. Laub- und Mischwälder auf lehmigen bis Viermänniges Schaumkraut (N E)  tonigen Standorten g, Gärten, Beete, Ruderalstellen; mit Pflanz- Carex canescens L. Grau-Segge (I) ballen aus Gartenmärkten und Baumschu- s, Brandberggraben und direkt N Brandber- len seit ca. zehn Jahren stark ausgebreitet ge, Rehteich, früher bei Dölau und Sümpfe Cardamine pratensis L. bei Lieskau (Ga r c k e 1848), bei Nietleben Wiesen-Schaumkraut (I)  k (Bu x b a u m 1721); mesotrophe Erlenbrüche v, früher Obere Aue, W Rabeninsel, Peißnitz W Pappelallee, Saalwerder (Kn a p p 1945), Wiese im S-Teil der Rabeninsel (Ti e t z e 1966),

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 43 Flora, S. 24-138

Carex caryophyllea La t o u r r . Frühlings-Segge (I) k v im N und W, früher Giebichenstein (Sp r e n g e l 1832, als Carex „praecox“); Halbtrockenrasen, Silikatmagerrasen Carex cespitosa L. Rasen-Segge (I) † RL 3 früher zwischen damaliger Stadt und Hei- de („exc. n. Delauer Heide“) (MSTR: Lu y k e n 1806), Seeben, Dölau (Le y ss e r 1783)

Carex davalliana Sm. Davall-Segge (I) † RL 0 früher vor dem Seebener Busch (Ga r c k e 1848)

Carex demissa Ho r n e m . Grünliche Gelb-Segge (I) s, Heide Abt. 20/ 33, früher bei Dölau (HAL: Oe r t e l 1873), N Brandberge (HAL: We r n e r 1951); bodensaure, feuchte bis nasse, Carex disticha Hu d s . Zweizeilige Segge (I) k nährstoffarme, offene Stellen (Wegrand) v besonders Aue, früher am Donnersberg (Ga r c k e 1848), bei Nietleben (Bu x b a u m 1721), Carex dioica L. Zweihäusige Segge „auff des Obergleitmans Wiese“ (bei Giebi- früher Seeben (Sp r e n g e l 1832), Pulverweiden chenstein) (Kn a u t h 1687); Groß­seggenriede, (Le y ss e r 1783), aber nach Ga r c k e (1848) Fehlbe- feuchte und wechselfeuchte Wiesen stimmung Carex echinata Mu r r a y Stern-Segge (I) † RL 3 Carex distans L. Entferntährige Segge (I) RL 3 früher bei Dölau und Seeben (Ga r c k e 1848) z im SO, S Osendorf (Fr a n k ), Restloch SW Bruckdorf, SW Reidebrücke Leipziger Bahn, Carex elongata L. Langährige Segge (I) † früher Mötzlicher Teiche (HAL: We r n e r früher in der Heide, Dölau (Le y ss e r 1783) 1968), hinter Diemitz an Bahn (HAL: Oe r t e l Carex ericetorum Po ll i c h Heide-Segge (I) RL 3 1882), bei Dölau (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861), z im NW, Brandberge NW- und N-Seite, bei Seeben (MSTR: Lu y k e n 1806), bei Kanena Fuchsberg-O-Hügel, 2. Lunzberg; Heiden (Bu x b a u m 1721); feuchte, salzbeeinflußte und Silikatmagerrasen Wiesen und Großseggenriede, feuchte Stellen in Tagebauen Carex flacca Sc h r e b e r Blaugrüne Segge (I) s, Hoppberge, früher bei Dölau und Sümpfe bei Lieskau (Ga r c k e 1848), Wiesen bei See- ben (Kn a u t h 1687); Halbtrockenrasen; wei-

44 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Carex montana L. Berg-Segge (I) † früher Heide (Ga r c k e 1848), Seebener Busch (Le y ss e r 1783) Carex muricata L. Sparrige Segge (I)  g; Parks, Wälder, Gebüsche auf frischen, nährstoffreichen Standorten, ruderal be- einflußte Lößtrockenrasen; im Gebiet C. spicata Hu d s .: v, C. guestphalica (Bo e n n . ex Rc h b .) Bo e n n . ex O. La n g : Heide und C. divulsa St o k e s : NO Saalebrücke Eierweg (Ko r s c h & Mü ll e r 1993)

Carex nigra (L.) Re i c h a r d Wiesen-Segge (I)  s, W und S Erlenbruch N Brandberge, O Brandberggraben S Lettiner Str., SW Bruck- dorf (Br a d e 2002), früher „überall gemein“ tere aktuelle Angaben im Gebiet aus grauer (Ga r c k e 1848), am Heideschlößchen bei Literatur fraglich Dölau (HAL: Wü s t 1890), am Hechtgraben Carex flava L. Gelb-Segge (I) † RL 3 SO Lettin (HAL: Wü s t 1890); nährstoffärme- früher bei Dölau (Ga r c k e 1848) re Feuchtwiesen

Carex hartmanii Ca j a n d e r Carex ovalis Go o d e n . Hasenpfoten-Segge (I) Hartman-Segge (I) † RL 2 z Heide (Ostteil, v.-Alvenslebenweg S Kolk- früher rechts vom Kröllwitz-Dölauer Weg turmberg, nahe Lieskauer Weg in Abt. 24 und Heide-S-Rand (Ga r c k e 1848), Heiderand (Oe k o k a r t )), sonst nur N und NW Brandber- S Dölau (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861) ge, N Seebener Busch, früher Pulverweiden (Sp r e n g e l 1832); kalk- und nährstoffarme, Carex hirta L. Behaarte Segge (I) feuchte Standorte in Kiefernforsten, Laub- g; feuchte bis mäßig trockene Ruderalstel- mischwäldern und Magerrasen len, wechselfeuchtes bis frisches, teils ge- störtes Grünland Carex pallescens L. Bleich-Segge (I) z Heide, sonst nur Seebener Busch NW- Carex hostiana DC. Saum-Segge (I) † RL 1 Hang; saure, mäßig nährstoffreiche Laub- früher Sümpfe bei Lieskau (Sp r e n g e l 1806) mischwälder Carex humilis Le y ss . Erd-Segge (I) k Carex panicea L. Hirse-Segge (I) † v im NW, früher Hügel 106 N Schiepziger früher N Brandberge (Wa n g e r i n 1909), Sümp- Str. (Ra u s c h e r t 1972); Halbtrockenrasen, rei- fe bei Lieskau und zwischen Dölau und Hei- chere Sandtrockenrasen, Silikatmagerrasen, de (Ga r c k e 1848), bei Seeben (MSTR: Lu y k e n lichte, trockene Eichen- und Mischwälder 1806), vor der Heide, Kanena (Le y ss e r 1783) Carex lasiocarpa Eh r h . Faden-Segge (I) † RL 2 Carex pilulifera L. Pillen-Segge (I) k früher Sümpfe bei Lieskau (Sp r e n g e l 1832) g Heide, sonst s im NW; saure Laubmisch- Carex limosa L. Schlamm-Segge und Kiefernforstgesellschaften, Silikatma- früher Sümpfe bei Lieskau (Sp r e n g e l 1806), „hinter gerrasen, Feuchtheiden der Schleuse nach der Steinmühle zu“, „in der Heide bey dem alten Fasanteich“ (Leysser 1783), Carex pseudocyperus L. Scheinzyper-Segge (I) aus ökologischen und chorologischen Gründen s, Kirchteich S-Teil O-Ufer, Mötzlicher Teiche zweifelhaft ((N?), Pe t e r s o n ), früher bei Bruckdorf und Stille Carex melanostachya Wi ll d . Elster bei Osendorf (Ga r c k e 1848), bei Kanena Schwarzährige Segge (I) RL 3 (Sp r e n g e l 1832); Großseggenriede an Ufern s, Göritzwiese, Wiese S Göritz; wechsel- feuchte Wiesen und Großseggenriede

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 45 Flora, S. 24-138

Carex praecox Sc h r e b . Frühe Segge (I) k Carex riparia Cu r t i s Ufer-Segge (I) v, früher Heide (Sc h u l z 1887), Pulverweiden v südlicher Auenbereich, sonst s; und Bergschenke (Ga r c k e 1848); teils ruderal Großseggenriede an wechselnassen, beeinflußte Sand- und Lößtrockenrasen, zeitweise überschwemmten Standorten wechseltrockene Auenwiesen, lichte Gebü- Carex rostrata St o k e s Schnabel-Segge (I) † sche; im Gebiet subsp. praecox: v und sub- früher Heide nach Dölau zu (Ga r c k e 1848), sp. intermedia (Ce l a k .) W. Sc h u l t z e -Mo t e l : S bei Lieskau (Sp r e n g e l 1832) Waldhaus (Jo h n ) und wahrscheinlich mehr- fach im südl. Auenbereich (I) Carex supina Wa h l e n b . Steppen-Segge (I) RL 3 k Carex remota L. Winkel-Segge (I) v im N und W, früher Donnersberg, z, v.-Alvensleben-Weg Abt. 3/ 4/ 16/ 17, Schwalchloch, Bischofswiese (Ga r c k e 1848); Rabeninsel W ehem. Fähranleger (Ha r t e n a u e r Silikat- und Lößtrockenrasen 2003) und W Schleuse, Burgholz NW-Teil, früher Südpark (Ko ss w i g 1936), Wörmlit- Carex sylvatica Hu d s . Wald-Segge (I) k zer Hölzchen (Ga r c k e 1848), Seebener Holz z; feuchte bis frische, nährstoffreiche (HAL: Oe r t e l 1880); Hartholzauen- und an- Laubmischwälder; Vorkommen in der Heide dere feuchte Laubmischwälder wahrscheinlich jüngere Ansiedlungen

46 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Carum carvi L. Wiesen-Kümmel (I)  RL 3 s, Lettin (Ma h n , ob noch?), früher Amsel- grund, Kirschbergweg, Schwuchtstraße, Lettiner Straße und Obere Aue (Kn a p p 1945), „copiosissime“ (Le y ss e r 1783); Frischwiese

Catabrosa aquatica (L.) P. Be a u v . Quellgras (I) † RL 2 früher Gräben am Dreierhaus (Ga r c k e 1848), Salzstelle bei Giebichenstein (Le y ss e r 1783) Caucalis platycarpos L. Acker-Haftdolde (A)  RL 3 s, Lunzberge, früher Nietleben (Be r n a u 1940), zwischen Nietleben und Bennstedt (Ga r c k e 1848), Giebichenstein, Seeben (Le y s - s e r 1783); Ackerränder auf skelettreichen, Carex tomentosa L. Filz-Segge (I)  RL 3 kalkhaltigen Standorten s, Göritzwiese, Bauernweiden, früher zwischen Dölau und Heide (Ga r c k e 1848), Centaurea calcitrapa L. S Beesen (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861), Stern-Flockenblume (N E) † RL 1 Grosse Wiese (Sp r e n g e l 1832), Pulverweiden früher Lettin (Be r n a u 1941), Felsen zwischen (Le y ss e r 1783); wechselfeuchte, mäßig Giebichenstein und Trotha und Kröllwitz nährstoffreiche Auenwiesen (Ga r c k e 1848), „ad vias, in limitibus agrorum vulgaris“ (Sp r e n g e l 1832) Carex vesicaria L. Blasen-Segge (I) s, Göritzwiese (Ko r s c h & Mü ll e r 1993), frü- Centaurea cyanus L. Kornblume (A)  k her Stille Elster bei Osendorf (Ga r c k e 1848), z; Äcker und besonders Ackerränder sandi- bei Ammendorf (HAL Oe r t e l 1883), bei Dölau ger bis lehmiger, meist kalkarmer Standorte (Sp r e n g e l 1832), „exc. n. Delauer Heide“ Centaurea diffusa La m . (MSTR: Lu y k e n 1806); Großseggenried Sparrige Flockenblume (N E) Carex viridula Mi c h x . z im O, S Dieselstr., Bahnübergang Kasseler Späte Gelbsegge (I) † RL 2 Str. (Kl o t z 1980), Leipziger Bahn W Reide, O- früher Sümpfe bei Lieskau und zwischen Ende Berliner Brücke, früher Kreuz Vorwerk Dölau und Heide (Ga r c k e 1848) (Sc h a b e r g 1965); trockene Ruderalstandorte, ruderale Trockenrasen; an allen Fundorten Carex vulpina L. Fuchs-Segge (I) Hybriden mit C. stoebe (C. x psammogena) v; wechselnasse, nährstoffreiche Standorte in Großseggenrieden, Gräben und Ufern; im Centaurea jacea L. Gebiet Carex. otrubae Po d p .: v und C. vulpina Wiesen-Flockenblume (I) s.str.: Flutrinne S Burgholz g; wechselfeuchte bis frische Wiesen, Halbtrockenrasen; im Gebiet subsp. jacea Carlina vulgaris L. Gewöhnliche Golddistel (I) und subsp. angustifolia Gr e m l i v; teils ruderal beeinflußte Sand-, Löß-, Kalk- und Silikattrockenrasen, Silikatmagerrasen, Centaurea scabiosa L. trockene Standorte in ehem. Tagebauen Skabiosen-Flockenblume (I) k v, früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), bei Wit- Carpinus betulus L. Hainbuche (I) tekind (HAL: Oe r t e l 1875), in der Heide (Le y s - v, auch mehrfach gepflanzt; Eichenmisch- s e r 1783); Halbtrockenrasen, Frischwiesen, wälder, Hartholzauenwälder; im 18. und 19. trockene Gebüschsäume Jahrhundert nur selten und aus der näheren oder weiteren Umgebung der Stadt ange- geben

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 47 Flora, S. 24-138

Centaurea solstitialis L. Kröllwitz und Heide (Jo h n 1972), Mötzlicher Sonnenwend-Flockenblume (N U) Teiche Teichrand W Dessauer Str. (HAL: Hi l b i g früher zwischen Halle und Bruckdorf (Be r n a u 1971), vor Seeben und zwischen Halle und 1941: „unbeständig“), Böschung des Hafen- Nietleben (Ga r c k e 1848), in der Heide (Le y ss e r beckens (HAL: Du t y & Ha n e l t 1959), zwischen 1783); zeitweise überschwemmte Standor- Heide und Irrenanstalt (Fi t t i n g et al. 1899: te in Äckern und Wegsenken, lückige Halb- „unbeständig“), Bahndamm zwischen trockenrasen, ehemalige Tagebaue Trotha und Sennewitz (Wa g e n k n e c h t 1873) Centunculus minimus L. Centaurea stoebe L. Rispen-Flockenblume (I) Zwerggauchheil (I) † RL 1 g; Trockenrasen, Felsfluren, trockene Rude- früher oberhalb Lehmanns Felsen, bei ralstellen Beesen, Passendorf, zwischen Passendorf und Nietleben (Fi t t i n g et al. 1899), zwischen Centaurium erythraea Ra f n Kröllwitz und Lettin, Heide-N-Rand und am Echtes Tausendgüldenkraut (I) k ∇ Dölauer Kirchholz (Ga r c k e 1848), „am Sand- v, früher Donnersberg und Bischofswiese berge“ (Le y ss e r 1783, unklare Lokalisierung) (Ga r c k e 1848), Wiese zwischen Heide und Dölau (HAL: Wü s t 1889); meist gestörte, Cerastium arvense L. Acker-Hornkraut (I) frische bis trockene, mäßig nährstoffreiche g; ruderal beeinflußte Frischwiesen (beson- Standorte in Halbtrockenrasen, Tagebauen, ders Wegränder), Sandtrockenrasen alten Ackerbrachen, Wegsenken und auf Cerastium glomeratum Th u i ll . Waldschlägen Knäul-Hornkraut (A?) Centaurium littorale (Tu r n e r ) Gi l m o u r z?; Ruderalstellen, ruderal beeinflußtes Strand-Tausendgüldenkraut (I) † RL 2 ∇ Frischgrünland; ungenügend beachtet früher Sümpfe bei Lieskau (Ga r c k e 1856) Cerastium glutinosum Fr Centaurium pulchellum (Sw.) Dr u c e Bleiches Zwerg-Hornkraut (I) Zierliches Tausendgüldenkraut (I) RL 3 ∇ z im NW; lückige Trockenrasen v, N Stadtforststr. (NABU, ca. 1993), Cerastium holosteoides Fr. Qe m . Hyl. N Brandberge (Wa r t h e m a n n ), N Köthener Gewöhnliches Hornkraut (I) Bahn/ W Birkhahnweg, W An der Reide g; feuchte bis frische Wiesen, frische S Büschdorfer Weg, W Reide S Leipziger Ruderalstellen, Gärten, Äcker, Scherrasen Bahn (Jo h n 1981, ob noch?), SW Bruckdorf Cerastium pumilum Cu r t i s (Br a d e 2002), Pfingstanger (Kä s t n e r , v. La m p e ), Dunkles Zwerg-Hornkraut (I) S Burgholz, N Friedhofsteich (Kl o t z 1980), z im NW, sonst nur Wörmlitzer Kirschberg S Dieselstr., früher zwischen Endhaltestelle

48 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

(Jä g e r 2002), früher bei Ammendorf Chaerophyllum temulum L. (HAL: Oe r t e l 1874); lückige Trockenrasen Taumel-Kälberkropf (I)  Cerastium semidecandrum L. g; nitrophile Gebüsche und gestörte, Fünfmänniges Hornkraut (I) nitrophile Wälder v; lückige, teils ruderal beeinflußte Chamaesyce humifusa (Wi ll d .) Pr o k h . Trockenrasen Niederliegende Zwergwolfsmilch (N E) Cerastium tomentosum L. s, Botanischer Garten; annuelle Garten- Filziges Hornkraut (N E) Segetalflur z; frische bis trockene Ruderalstellen, Chamaesyce maculata (L.)Sm a ll häufig kultiviert Gefleckte Zwergwolfsmilch(N E) Ceratophyllum demersum L. s, Botanischer Garten in den Freiland- Rauhes Hornblatt (I)  und Gewächshauskakteenkulturen; v, Kiesgrube Kröllwitz, Kreuzer Teiche, Peiß- trotz Bekämpfung seit den 1980iger nitz S Auwald, W Dreierbrücke, Pfingstanger Jahren vorkommend (Jä g e r 2002), Elster oberhalb Mündung, Chelidonium majus L. Schöllkraut (I)  Elsterarm W Osendorf, Stille Elster N Burg- g; frische Ruderalstellen, nitrophile holz, Reide bei Bruckdorf, Grubengelände N Gebüsche und Säume, Mauerfugen Kanena, Schönnewitzer Teich, Spickendf. Str. Chenopodium album L. Mötzlich, früher Saalearm am Tafelwerder Weißer Gänsefuß (A?) (HAL: We r n e r 1947); eutrophe stehende g; Äcker, Ruderalstellen, Flußufer bis langsam fließende Gewässer, durch Rückgang der übermäßigen Gewässerver- Chenopodium ambrosioides L. schmutzung momentan in Ausbreitung Mexikanischer Tee (N U) s, Kompostanlage im Botanischen Garten, Ceratophyllum submersum L. Kompostanlage, Am Kirchtor, Wallstraße; Zartes Hornblatt (I) annuelle Ruderalfluren s, Steinbruchsee (Gr o ss e & Jo h n 1989), Gra- ben SO Osendorf, früher links von Nietleben Chenopodium bonus-henricus L. (HAL: Ir m i s c h ohne J.), Steinbruchtümpel N Guter Heinrich (A) † RL 3 Brandberge, Steinbruchtümpel Dautzsch, früher „in Dörfern gemein“ (Ga r c k e 1848), Aue bei Passendorf (Fi t t i n g et al. 1899); bei Halle (HAL: Oe r t e l 1886) meso- bis eutrophe stehende Gewässer Chenopodium ficifoliumS m. Ceterach officinarum Wi ll d . Milzfarn ∇ Feigenblättriger Gänsefuß (A?)  von Be i c h e (1899) genannte Angabe Klausberge z, besonders Aue und Saaleufer, auf Kom- bleibt bei Unzuverlässigkeit der Quelle unsicher munalmüll; Äcker, Ruderalstellen, Flußufer; bei Ga r c k e (1848) noch „selten und meist Chaenomeles japonica (Th u n b .) Li n d l . ex s p a c h Japanische Scheinquitte (N U) unbeständig“ s, Heide; gestörte Wälder; häufig kultiviert; Chenopodium giganteum Do n auch Bastard beider Chaenomeles-Arten (Ch. Riesen-Gänsefuß (N U) x superba (Fr a h m ) Re h d e r ) z.T. verwildernd s, ehemalige Deponie Kanena; auf Kommunalmüll Chaenomeles speciosa (Sw e e t ) Na k a i Chinesische Scheinquitte (N U) Chenopodium glaucum L. s, Heide; gestörte Wälder; häufig kultiviert Graugrüner Gänsefuß (I) Chaerophyllum bulbosum L. v, Saaleaue, Kläranlage Nord und Süd, in Rüben-Kälberkropf (I)  den ehemaligen Tagebauen und Deponien, g Saaleaue, sonst z; nitrophile Säume, Stau- Absetzbecken in Trotha; nasse Äcker, Fluß- denfluren und Gebüsche, Hartholzauenwäl- und Teichufer, an Altwässern, Futtersilos, der, Ulmen-Hangwälder Misthaufen und versalzten Deponien, auf Kraftwerksaschen

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 49 Flora, S. 24-138 Chenopodium hybridum L. Chenopodium urbicum L. Unechter Gänsefuß (A) Straßen-Gänsefuß (A)  RL 1 v; in Gärten, jungen Brachflächen, s, W Bruckdorf (Am a r e ll 2002: 2 Expl., 2000), auf gärtnerischen und landwirtschaftlichen früher Landrain (HAL: Me u s e l 1952), Passen- Abfällen, Gärten, Ruderalstandorte, dorf (Se n c k e n b e r g 1731), „copiosissime“ jungen Brachflächen, wilde Deponien (Le y ss e r 1761), „an der Saale bey der Schleuse“ (Le y ss e r 1783)); Kippengelände Chenopodium murale L. Mauer-Gänsefuß (A) † RL 1 Chenopodium viride L. Grüner Gänsefuß (A?) früher „in Dörfern überall gemein“ ungenügend beachtet, früher Jungfernwie- (Ga r c k e 1848), „auf dem Paradeplatz se (HAL: leg. Gü n t h e r 1962 det. Gu t t e ) und Jägerberg“ (Sp r e n g e l 1832), Chenopodium vulvaria L. Nietleben (MSTR: Lu y k e n 1806) Stink-Gänsefuß (A) † RL 2 Chenopodium opulifolium früher Stadtmauer Halle, Mauern in Sc h r a d . ex W. D. J. Ko c h . et Ziz Giebichenstein (Ga r c k e 1848), „frequens“ Schneeballblättriger Gänsefuß (A?)  RL 1 (Le y ss e r 1783) s in Dölau, Kröllwitz und, Lettin, bei ­Gra­nau Chimaphila umbellata (L.) W. P. C. Ba r t o n (Jo h n ), früher Hafengelände (HAL: Du t y Dolden-Winterlieb (I) † RL 2 ∇ & Hanelt 1959), SW-Fuß Weinberg (HAL: früher Heide am Fasanenhaus (Se n c k e n b e r g Gü n t h e r 1963), Jungfernwiese (HAL: Me u s e l 1731) 1952, Gü n t h e r 1962, We r n e r 1970 und 1976), Jägerplatz (HAL: We r n e r 1972), Ziegelwiese, Chondrilla juncea L. Amselgrund, Giebichenstein, Klausberge Großer Knorpellattich (I)  (Fi t t i n g et al. 1901), Gottesackermauer und s, N Heidesee, Sandgrube N Dölau, Pfännerholzplatz (Ga r c k e 1848); Ruderalflu- früher Gersdorfer wüste Feldmark, ren und an Hausmauern zwischen Lettin und Neu-Ragoczy, um See- ben und bei Osendorf (Fi t t i n g et al. 1899), Chenopodium polyspermum L. zwischen Halle und Giebichenstein Vielsamiger Gänsefuß (I) (Ga r c k e 1848); Sandtrockenrasen v, besonders Aue und Reidegebiet; auf Auenäckern und feuchten Ruderalstellen Chrysosplenium alternifolium L. Wechselblättriges Milzkraut (I) † Chenopodium probstii Ae ll e n früher Rabeninsel (Fi t t i n g et al. 1899), Probsts Gänsefuß (N U) Seeben (Kn a u t h 1687, Zugehörigkeit s, im Innenstadtbereich auf Abrißgrund- der Angabe zu dieser Art unsicher) stücken, Deponie Kanena, Trotha, Hafen Trotha; annuelle Ruderalfluren Chrysosplenium oppositifolium L. Gegenblättriges Milzkraut (I) † Chenopodium pumilio R. Br. früher Seeben (Le y ss e r 1783, wahrscheinlich Australischer Gänsefuß (N U) kam nur eine von beiden Chrysosplenium- s, früher Jungfernwiese (We r n e r 1970, Arten dort vor, entweder Kn a u t h oder Le y ss e r Sc h w i n g 1959) haben sich wohl in der Ansprache geirrt Chenopodium rubrum L. Roter Gänsefuß (I) Cicerbita macrophylla (Wi ll d .) Wa ll r . v, besonders Aue; an Flußufern, feuchte, Großblättriger Milchlattich (N E) nährstoffreiche Äcker s, Park Papiermühle; Park-Ahornwald; Chenopodium strictum Ro t h Ersterwähnung Sc h w i n g (1959) Gestreifter Gänsefuß (N U) Cichorium intybus L. Zichorie (A) z, Halle Hauptbahnhof, Pfännerhöhe, Bruck- g; Tritt- und Scherrasen, frische bis dorf, Osendorf, Hafen Trotha, früher Jung- mäßig trockene Ruderalstellen fernwiese und Hettstedter Bf. (HAL: We r n e r 1970); wärmegetönte Ruderal­ ­stellen, Cicuta virosa L. Wasserschierling (I) † RL 3 an Hausmauern, auf Deponien früher Reideburg (HAL: Oe r t e l 1881)

50 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Circaea lutetiana L. Cirsium eriophorum (L.) Sc o p . Großes Hexenkraut (I)  k Wollkopf-Kratzdistel (I) † RL 3 v, früher Südpark (Ko ss w i g 1936); früher Grasrain S Halle nahe Reservoir der feuchte bis frische, nährstoffreiche Wasserleitung (N) (Sc h w e n 1883), bei Seeben Laubmischwälder; Hartholzauenwälder (Se n c k e n b e r g 1731, Sp r e n g e l 1832)

Cirsium acaule Sc o p . Cirsium oleraceum (L.) Sc o p . Kohldistel (I) k Stengellose Kratzdistel (I) k v, früher Saalwerder (Kn a p p 1945), zwischen z im N und W, sonst nur Wörmlitzer Kirsch- Halle und Nietleben, vor dem Seebener Holz berg, früher Tonberg (Ha u p t i g 1966), Südpark (Ga r c k e 1848); nasse bis frische, nährstoff- (Kn a p p 1945), Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), zwi- reiche Wiesen, Hartholzauenwälder schen Halle und Nietleben (Ga r c k e 1848), Gie- Cirsium palustre (L.) Sc o p . bichenstein (Le y ss e r 1783); Halbtrockenrasen Sumpf-Kratzdistel (I) k Cirsium arvense (L.) Sc o p . Acker-Kratzdistel (I) z, früher Rabeninsel (Ko ss w i g 1936), Gim- g; Äcker, Gärten, feuchte bis frische ritz, Seeben, Nietleben (Le y ss e r 1783); nasse Ruderalstellen bis feuchte, nährstoffärmere Standorte auf Schlägen, Waldlichtungen und in ehemali- gen Tagebauen

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 51 Flora, S. 24-138

Cirsium tuberosum (L.) All . Cnidium dubium (Sc h k u h r ) Th e ll . Knollen-Kratzdistel (I) † RL 1 Sumpf-Brenndolde (I)  früher Reideniederung, Saaleaue bei Pas- s, Rennbahn N-Teil, W Pfarrholz, W Wasser- sendorf (Fi t t i n g et al. 1899), Wiesen vor dem becken 0,5 km S Schafbrücke Beesen Wald bei Trotha (Se n c k e n b e r g 1731), vor dem (J. Fr a n k in LAU-Kartierung), früher Wiese Seebener Holz und vor Nietleben (Ga r c k e S Burgholz (Ra u s c h e r t 1970), Wiese zwischen 1848), bei Nietleben (HAL: E. A. T. Mü ll e r Dölau und Heide (Ue c h t r i t z 1862), an der 1861) Saale zwischen Beesen, Burg und Neukir- chen (Fi t t i n g et al. 1899), Lieskauer Sümpfe Cirsium vulgare (Sa v i ) Te n . Lanzett-Kratzdistel (I) (Sc h u l z 1887: „verschwunden“), zwischen g; feuchte bis frische Ruderalstandorte, Osendorf und Kollenbey (Ga r c k e 1848), Weideland „hinter dem Donnersberge bey Kröllwitz“, hinter Osendorf (Sp r e n g e l 1832); Claytonia perfoliata Do n n ex Wi ll d . wechselfeuchte Auenwiesen Tellerkraut (N E) z, Großer Galgenberg, Hallmarkt, Neu- Colchicum autumnale L. Herbstzeitlose (I)  RL 3 marktstr., Ludwig-Wucherer-Str. (Am a r e ll 2002); frische bis trockene Ruderalstellen, z, am Hechtgraben O Nordstr., NW Brand- berge (Fe l g n e r ), NW-Teil Hohenweidener Fliedergebüsche; Ersterwähnung Jo h n & Holz, Bauernweiden, früher Südpark, W Ze n k e r (1982: „1977“) Rabeninsel, Untere Aue, Peißnitz W und Clematis vitalba L. O Pappelallee (Kn a p p 1945), vor und hinter Gewöhnliche Waldrebe (I)  Nietleben, zwischen Dölau und Heide, Gö- g; nitrophile Gebüsche, feuchte bis frische ritz (Ga r c k e 1848), „ubique“ (Le y ss e r 1783), Ruderalstellen; von Fi t t i n g et al. (1899) als (N) SW Böllberg am rechten Saaleufer (HAL: angegeben, aber bereits bei Le y ss e r (1783), We r n e r 1947), bei Ammendorf (HAL: Oe r t e l Sp r e n g e l (1832), Ga r c k e (1848) genannt 1883), Pulverweiden (Kn a u t h 1687); Feucht- Clinopodium vulgare L. Wirbeldost (I) k und Frischwiesen; gelegentlich kultiviert v im N und W, sonst nur Passendorfer Colutea arborescens L. Damm, Haldengehölz Bruckdorf, Gleis- Gewöhnlicher Blasenstrauch (N E) schleife W Kühnfeld; trockene Säume, s verwildernd, Bahngelände zwischen trockene Laubmischwald- und Kiefern- Hauptbahnhof und Kanena; forstgesellschaften ruderale Gebüsche; gelegentlich kultiviert

52 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Conium maculatum L. Cornus sanguinea L. Blutroter Hartriegel (I) Gefleckter Schierling (A)  v, besonders Heide und Aue; nährstoffrei- v, besonders Aue; nährstoffreiche, feuchte chere Standorte in wärmeliebenden Gebü- bis frische, ruderale Hochstaudenfluren schen und Wäldern

Conringia orientalis (L.) Du m o r t . Cornus sericea L Weißer Hartriegel (N E) Ackerkohl (A) † RL 2 s verwildernd, Bahngelände Halle-Neustadt früher Passendorf, Heide (Se n c k e n b e r g 1731) und Nietleben; ruderale Gebüsche; Art un- genügend beachtet, wahrscheinlich häufi- Consolida ajacis (L.) Sc h u r Garten-Rittersporn (N U) ger als Cornus alba s; Gartenauswurf, annuelle Ruderalfluren Coronopus didymus (L.) Sm. Zweiknotiger Krähenfuß (N E) Consolida regalis Gr a y Feld-Rittersporn (A)  k s, Brucknerstr., Alt-Böllberg, Neuwerk 21; g; lehmige Äcker auf kalkreichen Standorten frische Ruderalstellen Convallaria majalis L. Maiglöckchen (I) Coronopus squamatus (Fo r ss k .) As c h . g Heide, sonst nur Dölauer Holz, Birkholz, Gewöhnlicher Krähenfuß (I) RL 3 k Fuchsberg (N), Elsterhang W Thüringer v, früher Äcker in Elsteraue SW Beesen (HAL: Bahn (N?); nährstoffärmere bis mäßig nähr- Hi l b i g 1973), Weg zwischen Halle und Niet- stoffreiche, frische bis trockenere Laub- und lebener Windmühle, Weg von Trotha nach Laubmischwälder; häufig kultiviert und ge- Sennewitz bzw. nach Seeben (Ga r c k e 1848), legentlich verwildernd Pfännerholzplatz (Le y ss e r 1783), zwischen Passendorf und Nietleben (Se n c k e n b e r g Convolvulus arvensis L. Acker-Winde (I) 1731), Saaleufer an der Rabeninsel (HAL: g; nährstoffreiche Äcker, Gärten, Bo r c h a n t 1934); nährstoffreiche, meist gele- Ruderalstellen gentlich überschwemmte, trittbeeinflußte Conyza canadensis (L.) Cr o n q u i s t Standorte auf Wegen und Äckern Kanadisches Berufkraut (N E)  Corrigiola litoralis L. Hirschsprung (I) † g; frische bis trockene Ruderalstellen, früher sandige Stellen vor der Heide rechts Äcker, Gärten; Ersterwähnung Bu x b a u m von der Fasanerie (Wa ll r o t h 1822) = Nietle- (1721, Diemitz) ben (Sp r e n g e l 1832)

Corispermum leptopterum (As c h ) Ilj i n Corydalis cava Sc h w e i g g . et Kö r t e Schmalflügliger Wanzensame (N E) Hohler Lerchensporn (I) k z, Dölau Kirschberg an Reitsportanlage v Aue, früher Tafelwerder (Sp r e n g e l 1832), seit Jahren, sonst sporadisch (U) meist „Stadtgraben hinter dem Gymnasio“ auf Sandhaufen überall im Stadtgebiet; ruderale Sandstandorte Cornus alba L. Tatarischer Hartriegel (N E) z verwildert, W Kreuz Vorwerk, Dölauer Heide, Bahngelände zwischen Hauptbahn- hof und Südstadt; Parks, Friedhöfe, häufig kultiviert; ruderale Gebüsche, und Wälder; häufig kultiviert Cornus mas L. Kornelkirsche (N E) s verwildernd, am Universitätsring, entlang A 14 O Reideburg; Parks, Friedhöfe, und städtischen Grünflächen; häufig kultiviert

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 53 Flora, S. 24-138

(anonym o.J. handschriftl. in Bu x b a u m 1721, Corylus avellana L. Haselnuß (I) Exemplar in Bibliothek des Institut für v Aue und Heide, sonst s, z.B. Park Sagisdorf; Geobotanik), Seeben (Le y ss e r 1783); Laub- und Mischwälder; häufig angepflanzt Hartholzauenwälder und Gebüsche; Corynephorus canescens (L.) P. Be a u v . gelegentlich kultiviert Silbergras (I)  Corydalis intermedia (L.) Me r a t s, Unterer Lunzberg, Bahndamm S Ammen- Mittlerer Lerchensporn (I) dorf (N), früher W-Hang Großer Lunzberg z, Bischofswiese (Mi c h e l & Sc h n e i d e r 1993), (Kn a p p 1944), 2. Lunzberg (Ma h n 1954), Forstwerder, Klausberge, W-Seite der Peiß- zwischen Nietleben und Fasanerie (Ga r c k e nitz-N-Spitze, Burgholz, früher zwischen 1848), Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), Brandberge Ammendorf und Beesen (Fi t t i n g et al. 1899), (HAL: We r n e r 1950), Heide (Le y ss e r 1783); Wörmlitzer Hölzchen (HAL: Wü s t 1891), bei offene, exponierte Standorte an Silikatfels- Lieskau (Sp r e n g e l 1832); Hartholzauenwäl- kuppen, arme Sandtrockenrasen der, Park-Ahornwälder, Fliedergebüsche Cosmos bipinnatus Ca v . Cosmee (N U) Corydalis pumila (Ho s t ) Rc h b . s verwildernd; auf Gartenabfällen Zwerg-Lerchensporn (I)  k Cotoneaster acuminatus Li n d l . v im N und W, sonst nur Elsterhang Spitzblättrige Zwergmispel (N E) W Beesen (Ze t z s c h e 1997), Jägerberg, s, Heide, Ersterwähnung Sc h a b e r g & We i n e r t Saline-N-Spitze, Botanischer Garten; (1972); Laubwälder, Nadelholzforste; frühjahrsfrische und sommertrockene, auch kultiviert meist mäßig nährstoffreiche Standorte in Ulmen-Hangwäldern, Ahorn-Parkwäldern, Cotoneaster acutifolius Tu r c z . Fliedergebüschen, Eichen-Trockenwäldern, Peking-Zwergmispel (N E)  Säumen und Scherrasen z, Heide, Ersterwähnung Sc h a b e r g & We i n e r t (1972); Laubwälder, Nadelholzforste; Corydalis solida (L.) Cl a i r v . auch kultiviert Finger-Lerchensporn (N E)  z, Klausberge, Reichardts Garten, Zoo, Klei- Cotoneaster bullatus Bo i s ner Galgenberg, Jägerberg, O Neuwerk N Runzel-Zwergmispel (N E) Kirchtor, Heide am Waldhaus; nährstoffrei- s, Heide, Ersterwähnung Sc h a b e r g & We i n e r t che, feuchte bis frische Standorte in Parks, (1972); Laubwälder, Nadelholzforste; Laubwäldern, Fliedergebüschen; Ersterwäh- auch kultiviert nung Jo h n & Ze n k e r 1978 (aber sicher schon länger vorhanden); gelegentlich kultiviert

54 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Crataegus laevigata (Po i r .) DC. Zweigriffliger Weißdorn (I) v besonders Aue; Hartholzauenwälder, Gebüsche

Crataegus monogyna Ja c q . Eingriffliger Weißdorn(I) g; Laubmischwälder, Gebüsche; gelegentlich kultiviert

Crataegus rhipidophylla Ga n d . Großkelch-Weißdorn (I) z?, z. B. Bischofswiese, Aue?; reichere, feuchte bis frische Laubmischwälder; ungenügend beachtet Crepis biennis L. Zweijähriger Pippau (I) Cotoneaster dielsianus Pr i t z . g; Frischwiesen, mäßig intensiv genutzte Diels-Zwergmispel (N E) Scherrasen s, Heide, Ersterwähnung Sc h a b e r g & We i n e r t Crepis capillaris (L.) Wa ll r . (1972); Laubwälder, Nadelholzforste; auch Kleinköpfiger Pippau(A?) kultiviert v; Frischwiesen, Scherrasen Cotoneaster horizontalis De c n e . Crepis foetida L. Stink-Pippau (A) RL 3 Fächer-Zwergmispel (N E)  s, LAU-Parkplatz, früher Acker an der z Heide, sonst s, Ersterwähnung Sc h a b e r g Weintraube (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861), am & We i n e r t (1972); Gärten, Parks, Friedhöfe, Galgenberg, bei Giebichenstein, zwischen Brachland, Laubwälder, Nadelholzforste; Kröllwitz und Dölau (Ga r c k e 1856), zwischen häufig kultiviert Seeben und Gutenberg (Bu x b a u m 1721); Cotoneaster integerrimus Me d i k . trockene Ruderalstellen Gewöhnliche Zwergmispel (I) k Crepis paludosus (L.) Mo e n c h . z im NW, früher Kellerberg (Fi t t i n g et al. Sumpf-Pippau (I) † 1899); trockene Gebüsche im Kontakt mit früher Seeben (Ga r c k e 1848) Silikatfelsfluren und -trockenrasen; im Ge- biet früher auch auf Nicht-Felsstandorten Crepis tectorum L. Dach-Pippau (I) v; mäßig trockene bis trockene, Cotoneaster roseus Ed g e w . meist sandige bis kiesige Ruderalstellen Rosarote Zwergmispel (N E) e r b s, Heide, Ersterwähnung Sc h a b e r g & We i n e r t Crocus tommasinianus H . (1972); Laubwälder, Nadelholzforste; Tommasini-Krokus (N E) auch kultiviert z verwildernd, Kellerberg, Amtsgarten, Reich- ardts Garten, Botanischer Garten; Scherra- Cotoneaster simonsii Ba k e r sen, Gebüsche, Parks; häufig kultiviert Steife Zwergmispel (N E) s, Heide, Ersterwähnung Sc h a b e r g & We i n e r t Crocus vernus (L.) Hi ll Frühlings-Krokus (N E) (1972); Laubwälder, Nadelholzforste; s verwildernd, z. B. Amtsgarten; Parkrasen, auch kultiviert Gartenauswurf; häufig kultiviert; außerdem weitere Crocus-Sippen in Kultur Crataegus crus-galli L. und z.T. verwildernd Hahnensporn-Weißdorn (N E) s, R.-Franz-Ring an Uferböschung der Saale; ruderale Gebüsche; selten kultiviert

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 55 Flora, S. 24-138

Cruciata laevipes Op i z N Heidesee, Wörmlitzer Kirschberg, früher Bewimpertes Kreuzlabkraut (I) Heide (HAL: Oe r t e l 1881), um Seeben; z, Bischofswiese, Sandbergweg N Bischofs- Trockenrasen; im Gebiet subsp. epithymum wiese, nahe Herthateich, Gertraudenfried- (vorige Angaben) sowie subsp. trifolii hof W-Seite, Pfingstanger (Jä g e r 2002), frü- (Ba b . et Gi b s o n ) Be r h e r (N U): s, Landstraße her zwischen Langem Berg und Kellerberg N Tornau; ruderale Frischwiesen (Ha u p t i g 1966), „Stadtgraben hinter dem Cuscuta europaea L. Europäische Seide (I) Gymnasio“ (Kn a u t h 1687); mäßig nährstoff- g Aue, z Reidegebiet, früher „im Zwinger reiche Laubwälder und ihre Säume hinter der Stadtkirche”, Diemitz, Nietleben, Cucubalus baccifer L. Taubenkropf (I)  Seeben (Le y ss e r 1783); nitrophile Säume s, Forstwerder, Hohenweidener Holz S- und und Staudenfluren NW-Teil, früher zwischen Schwalchloch und Cuscuta lupuliformis Kr o c k . Lettin, zwischen Burg, Osendorf, Kollenbey Pappel-Seide (I?) † RL 3 und Döllnitz, an der Saale zwischen Beesen früher unterhalb Kröllwitzer Papiermühle, und Wörmlitz (Fi t t i n g et al. 1899), S-Teil zwischen Schwalchloch und Lettin, Kanal, am Bergmannsteig, Donnersberg zwischen Lettin und Neu-Ragoczy (Sc h w i n g 1959), Mittelwerder bei Gimritz (Fi t t i n g et al. 1899) (Le y ss e r 1761), Seebener Busch (Kn a u t h 1687); wechselfeuchte nitrophile Säume Cymbalaria muralis P. Ga e r t n ., P. Me y . et Sc h e r b . und Staudenfluren Mauer-Zimbelkraut (N E) k v nördl. Altstadtbereich, sonst z; Cucumis sativus L. Gurke (N U) Mauerfugen; gelegentlich kultiviert; s verwildernd, an der Saale, auf Deponien von Ga r c k e (1848) bereits aus Halles und Klärschlamm; annuelle Ruderalstandorte Umgebung angegeben

Cucurbita pepo L. Garten-Kürbis (N U) Cynodon dactylon (L.) Pe r s . s verwildernd; Gartenauswurf, auf Klär- Hundszahn (N E) schlamm (Kläranlage Süd) z, Ecke Hermannstr. /Kirchtor, Ammendorf Cuscuta epilinum We i h e (Jo h n & Ze n k e r 1978, ob noch?), Ziegelwiese Flachs-Seide (A) † RL 0 Sportgelände, SO Bruckdorf; Stadtscherra- früher Kühnfeld (HAL: Oe r t e l 1892) sen, frische bis trockene Ruderalstellen an wärmebegünstigten Standorten Cuscuta epithymum (L.) L. Quendel-Seide (I) RL 3 Cynoglossum officinale L. z, 2. Lunzberg (Pa r t z s c h ), Hügel SW Lunz- Echte Hundszunge (I) berge (Kr u m b i e g e l ), Hügel 108 N Dölau, v; frische bis trockene Ruderalstellen, ruderal beeinflußte Trockenrasen Cynosurus cristatus L. Kammgras (I)  RL 3 z, Lettiner Kirschberg/ Saaleradweg, Nordhang NO Seeben, S Seebener Busch, Botanischer Garten (Wiese im Arboretum), früher Obere Aue, Hoher Weg 2, Klausberge, Südpark, Kaltes Loch (Kn a p p 1945), zwischen Irrenanstalt und Heide (Ga r c k e 1848); mä- ßig nährstoffreiche frische Weiden und Frischwiesen Cyperus flavescens L. Gelbliches Zypergras (I) † RL 0 früher auf der großen Wiese bei Passendorf (Sp r e n g e l 1832), bei Seeben, Giebichenstein (Le y ss e r 1783)

56 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Cyperus fuscus L. Braunes Zypergras (I) † RL 3 früher Ziegelwiese (Ga r c k e 1848), Saale unterhalb Lehmanns Garten (Ga r c k e 1856), Giebichenstein, Seeben (Le y ss e r 1783)

Cystopteris fragilis (L.) Be r n h . Zerbrechlicher Blasenfarn (I)  s, Krematorium Gertraudenfriedhof, Kirche Radewell NO-Pfeiler (2002 vernichtet), frü- her Kohleschütte am Weinberg (Fi t t i n g et al. 1901), Heide (Sp r e n g e l 1832), Felsen bei Kröllwitz und Giebichenstein (Kn a u t h 1687); schattige alte Mauerfugen

Cytisus scoparius (L.) Li n k Besenginster (I) v im NW, sonst nur verschleppt Bahndamm S Ammendorf und 2. Bahnbrücke B 6 nach Leipzig; nährstoffarme bis mäßig nährstoff- Danthonia decumbens (L.) DC. Dreizahn (I) k reiche, trockenere Standorte auf Silikat- v im N und W, früher Donnersberg (HAL: E. magerrasen, in lichten Gebüschen und an A. T. Mü ll e r 1861); Silikatmagerrasen, Hei- Waldrändern; häufig kultiviert den, lichte, ärmere Kiefernforste Dactylis glomerata L. Daphne mezereum L. Gewöhnliches Knaulgras (I)  Gewöhnlicher Seidelbast (N E) ∇ g; frische Fettwiesen, gestörte Halbtrocken- s, Heide Abt. 35, am Bergmannsteig (He r d a m rasen, frische Ruderalstellen 1997); Mischwald, subspontane Vorkom- men; gelegentlich kultiviert Dactylis polygama Ho r v . Wald-Knaulgras (I) v Heide, z Aue; nährstoffreiche Laubmisch- Datura stramonium L. wälder Weißer Stechapfel (N E) z; frische, nährstoffreiche Ruderalstellen (im Dactylorhiza incarnata (L.) Soó Gebiet noch nicht bei Ga r c k e 1848) Steifblättriges Knabenkraut (I) † RL 2 ∇ früher am Hechtgraben SO Lettin (HAL: Datura tatula L. Blauer Stechapfel (N U) Wü s t 1890 & 1902), Große Wiese bei Pas- s, Kanena, Ammendorf; verwildernd auf sendorf (Fi t t i n g et al. 1901), zwischen Dölau Deponien; Gartenauswurf und Heide (Ga r c k e 1848), Wiesen bei Seeben Daucus carota L. Möhre (I) (Kn a u t h 1687) g; frische bis trockene Ruderalstellen, Dactylorhiza maculata (L.) Soó ruderal beeinflußte Frischwiesen; Geflecktes Knabenkraut(I) † RL 3 ∇ häufig kultiviert i t t i n g früher Heide (F et al. 1901: „sehr spär- Deschampsia cespitosa (L.) P. Be a u f . lich“), „häufig“ G( a r c k e 1848), Seeben, Dölau Rasenschmiele (I) (Le y ss e r 1783), bei Nietleben (Bu x b a u m 1721) g; wechselfeuchtes bis wechseltrockenes, Dactylorhiza majalis auch ruderal beeinflußtes Grünland, feuch- (Rc h b .) P. F. Hu n d t et Su m m e r h . te bis frische Wälder Breitblättriges Knabenkraut (I)  RL 3 ∇ Deschampsia flexuosa (L.) Tr i n . s, N Brandberge S Erlenbruch, früher „ge- Drahtschmiele (I) mein, z. B. bei Dölau, Nietleben, ...“ (Ga r c k e g Heide, sonst Dölauer Holz, Birkholz, W 1848), am Hechtgraben O (SO?) Dölau (HAL: Osendorfer See; bodensaure, ärmere Laub- Wü s t 1890), bei Halle (MSTR: Lu y k e n 1806), mischwald- und Kiefernforstgesellschaften Wiesen bei Seeben (Kn a u t h 1687); nährstoff- ärmere Naßwiese

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 57 Flora, S. 24-138

Descurainia sophia (L.) We b b ex Pr a n t l Digitalis purpurea L. Roter Fingerhut (N E) Besenrauke (A) s, z. B. Heide Abt.12, Mönchsholz; Waldweg- g; frische bis trockene Ruderalstellen ränder; häufig kultiviert und Äcker Digitaria ischaemum Sc h r e b . ex Mu h l . Dianthus armeria L. Rauhe Nelke Kahle Fingerhirse (A) (I), jetzt nur noch (N U) RL 3 ∇ s, Lunzberge, Sandgrube N Dölau, Kl.-Zet- s, Wirtschaftseinfahrt Botanischer Gar- kin-/ Mozartstr. (HAL: Kä s t n e r 1986), früher ten (U), früher in der Heide (Ga r c k e 1848), sandige Äcker bei Lieskau und Dreierhaus Dölauer Holz (HAL: Wü s t 1900); mäßig (Ga r c k e 1848), bei Halle (HAL: Oe r t e l 1876 trockener, lückiger Ruderalstandort und 1886); sandige trockene Ruderalstellen

Dianthus barbatus L. Bart-Nelke (N E) Digitaria sanguinalis (L.) Sc o p . s eingebürgert, z. B. Giebichensteinfelsen, Blutrote Fingerhirse (A) sonst z (meist (N U)); Säume, Ruderalstel- v; Gärten, frische bis trockene Ruderalstellen len; häufig kultiviert Diplotaxis muralis (L.) DC. Dianthus carthusianorum L. Mauer-Doppelsame (N E)  RL 2 Karthäuser-Nelke (I) ∇ z, Garnisonsstr., Ochsenberg (La n g 1999), N g im N und W, sonst z; Felsfluren, Seeben, früher Saline (As c h e r s o n 1865), W Sand-, Löß- und Silikattrockenrasen Trotha, Weg Hauptbahnhof-Büschdorf, Zu- Dianthus deltoides L. Heide-Nelke (I)  ∇ ckerraffinerie, Wege Halle-Bruckdorf/ Kane- na, zwischen Halle und Böllberg (Fi t t i n g et al. s, Villa Jühling, früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1899), Elisabethbrücke (HAL: We r n e r & Gü n - 1938), bei Dölau (HAL: Oe r t e l 1873), Bi- t h e r 1962), Trotha (HAL: unbek., o. Jahr, det. schofsberg (HAL: Wü s t 1895), Heide nach We r n e r ), am Pfännerholzplatz (Ga r c k e 1856, dem Heideschlößchen zu (Fi t t i n g et al. Ersterwähnung); trockene Ruderalstellen 1899), „frequens“ (Le y ss e r 1783), bei Halle (MSTR: Lu y k e n 1806), bei Seeben (Sp r e n g e l Diplotaxis tenuifolia (L.) DC. 1832); magere Frischwiese Schmalblättrige Doppelsame (N E)  Dianthus superbus L. Pracht-Nelke (I) † RL 2 ∇ g; frische bis trockene Ruderalstellen, gestörte Scherrasen; Ersterwähnung früher Dölauer Heide (HAL: Oe r t e l 1873); gelegentlich kultiviert Fi t t i n g et al. (1899) (aber in Halles Umgebung schon Ga r c k e 1848) Dictamnus albus L. Diptam (I)  RL 3 ∇  z im NW, Langer Berg, Bischofswiese NW- Dipsacus fullonum L. Wilde Karde (A) Seite, Schwarzer Berg, früher Dölauer Holz g, besonders Aue; frische bis mäßig trocke- ne Ruderalstellen (Be r n a u 1936), Birkholz (Fi t t i n g et al. 1899), Frenzelholz (Ga r c k e 1848); lichte, trockene Dipsacus laciniatus L. Eichenwälder und Roteichenforste; Schlitzblatt-Karde (N E) RL 3 gelegentlich kultiviert s, Göritzstr. S Teich; frische Ruderalstellen, am Fundort Hybride mit D. sylvestris Digitalis grandifloraM i ll . Großblütiger Fingerhut (I)  RL 3 ∇ (Jo h n & Ze n k e r 1996) s, Heide ob noch? Abt. 3, 4 (Sc h a b e r g 1977); Draba muralis L. früher Bischofswiese (HAL: E. A. T. Mü ll e r Mauer-Felsenblümchen (I) † RL 2 1861); Laubmischwald früher Felsen im Amtsgarten und Felsen in den Gärten vor Giebichenstein (Ga r c k e Digitalis lanata Eh r h . Wolliger Fingerhut (N U) 1848), im Schloßgarten (Le y ss e r 1783, unkla- re Lokalisierung, ev. = Amtsgarten) s, Kröllwitzer Str./Grellstr. (Cz e r n y ); frischer Ruderalstandort Dracocephalon ruyschiana L. Nordischer Drachenkopf (I) † RL 0 früher Mönchsholz (Se n c k e n b e r g 1731)

58 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Drosera intermedia Ha y n e Mittlerer Sonnentau (I) † RL 1 ∇ früher Blutegelteich (Sp r e n g e l [1832]: zuletzt 1814 beobachtet), Sümpfe bei Dölau (Wa ll r o t h 1822) Drosera rotundifolia L. Rundblättriger Sonnentau (I) † RL 2 ∇ früher zwischen Knochenmühle und Lettin rechts vom Weg (zuletzt Fi t t i n g et al. 1901), zwischen Knochenmühle und Brandberge (Fi t t i n g et al. 1899: „bis vor einigen Jahren noch“), Lieskauer Sümpfe (Sc h u l z 1887), bei Nietleben, Seeben (Le y ss e r 1783)

Dryopteris carthusiana (Vi ll .) H. P. Fu c h s Dorniger Wurmfarn (I) z im NW, Hügel 108 N Dölau, Heide, sonst Echinops sphaerocephalus L. s, SW Bruckdorf (Br a d e 2002); Laub- und Drüsige Kugeldistel (N E)  Mischwälder, absonnige Felsen v; trockene bis mäßig trockene Ruderalstel- len, ruderal beeinflußte Trockenrasen; Erster- Dryopteris dilatata A.Gr a y wähnung in Halles Umgebung Ga r c k e (1848) Breitblättriger Wurmfarn (I) s, Heide; Mischwald Echium vulgare L. Gewöhnlicher Natternkopf (A?) Dryopteris filix-mas(L.) Sc h o t t g; ruderal beeinflußte Trockenrasen,  Gewöhnlicher Wurmfarn (I) trockene sandige bis kiesige Ruderalstellen g; absonnige Mauerfugen, feuchte bis frische Wälder; gelegentlich kultiviert Elatine hydropiper L. em. Oe d e r Wasserpfeffer-Tännel (I) † RL 2 Duchesnea indica (An d r e w s ) Fo c k e früher „ad ripas Salae circa salinas Indische Scheinerdbeere (N E) quandoque“ (Sp r e n g e l 1832) s, Rabeninsel, Park Sagisdorf; feuchte bis frische, nährstoffreiche, gestörte Standorte Elaeagnus angustifolia L. in Laubwäldern; gelegentlich kultiviert Schmalblättrige Ölweide (N E) s, verwildernd, Bahndamm zwischen Süd- Echinochloa crus-galli (L.) Be a u v . stadt und Zscherbener Straße, Hufeisensee; Gewöhnliche Hühnerhirse (A)  ruderale Gebüsche, häufig gepflanzt g; nährstoffreiche Äcker, Gärten, Ruderalstellen Elaeagnus commutata Be r n h . ex Ry d b . Silber-Ölweide (N E) Echinocystis lobata (Mi c h x .) To r r . et Gr a y s, verwildernd, häufig kultiviert Gelappte Stachelgurke (N E)  k v Aue; Uferstaudenfluren, nitrophile Gebü- Eleocharis acicularis (L.) Ro e m . et Sc h u l t . sche; Ersterwähnung Gr o ss e & Jo h n 1989, Nadel-Sumpfsimse (I) † RL 3 inzwischen eingebürgert früher bei Passendorf auf der Großen Wiese (Fi t t i n g et al. 1901), Pulverweiden (Fi t t i n g et Echinops exaltatus Sc h r a d . al. 1903), Ziegelwiese, zwischen Ammen- Drüsenlose Kugeldistel (N E) dorf und Schkopau (Ga r c k e 1848), s, Wörmlitzer Kirschberg, O Str. Büschdorf- bei Giebichenstein (Sp r e n g e l 1832) Kanena, Heide-Süd (Jo h n ); mäßig trockene Ruderalstellen; Erstbeobachtung 1996 Eleocharis mamillata (H. Li n d b .) H. Li n d b . ex Dö r fl . Zitzen-Sumpfsimse (I) RL 1 s, Kiesgrube Kröllwitz (Ko r s c h & Mü ll e r 1993); zeitweise überschwemmter kiesiger Standort

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 59 Flora, S. 24-138

Eleocharis ovata (Ro t h ) Ro e m . et Sc h u l t Epilobium ciliatum Ra f i n . Ei-Sumpfsimse (I) † RL 2 Drüsiges Weidenröschen (N E)  früher bei Passendorf (Fi t t i n g et al. 1899) v; feuchte bis frische Ruderalstellen, Gärten

Eleocharis palustris (L.) Ro e m et Sc h u l t Epilobium hirsutum L. Gewöhnliche Sumpfsimse (I) Rauhhaariges Weidenröschen (I) v, besonders südl. Auenbereich, früher Wie- v; nasse bis frische Hochstaudenfluren und sen bei Seeben (Kn a u t h 1687); Kleinröhrich- Wiesenbrachen, nitrophile Staudenfluren, te zeitweise überschwemmter Standorte Ruderalstellen an Ufern, in Flutmulden und Wegsenken Epilobium lamyi F. W. Sc h u l t z Eleocharis parvula (Ro e m . et Sc h u l t .) Li n k ex Bl u ff , Graugrünes Weidenröschen (I) Ne e s et Sc h a u e r Kleine Sumpfsimse (I) † RL 0 s, Nordfriedhof (HAL: Kl o t z 1985); Friedhöfe, angebl. früher bei Dölau (nach He r d a m mdl. Mitt, Parks, ruderale Säume; ungenügend beachtet Beleg in MSTR: Lu y k e n 1806 als Scirpus pauciflorus zu dieser Art) Epilobium montanum L. Berg-Weidenröschen (I) Eleocharis quinqueflora( Ha r t m a n n ) O. Sc h w a r z z, Gertraudenfriedhof, Rosenstr., Ziegel- Wenigblütige Sumpfsimse (I) † RL 1 wiese, Südfriedhof, früher Wörmlitzer früher zwischen Kreuzschäferei und Heide, Hölzchen, Seebener Holz (Ga r c k e 1848), Gie- Sümpfe bei Lieskau (Ga r c k e 1848) bichenstein (Le y ss e r 1783); Friedhöfe, Parks, Eleocharis uniglumis (Li n k ) Sc h u l t . ruderale Säume und Gebüsche; ungenü- Einspelzige Sumpfsimse (I) gend beachtet s, Pfingstanger (Jä g e r 2002), Wilde Saale Epilobium obscurum Sc h r e b . Rabeninsel (Ha r t e n a u e r 2003), früher Heide- Dunkelgrünes Weidenröschen (I) † RL 3 rand S Dölau (HAL: E.A.T. Mü ll e r 1861), bei früher Reideniederung (Fi t t i n g et al. 1899: Halle (HAL: Oe r t e l 1876); zeitweilig über- „verbreitet“), bei Lettin (HAL: Oe r t e l leg.1875 schwemmte meso- bis eutrophe, offene als E. parviflorum, corr. Fr ö h n e r ) Standorte Epilobium palustre L. Elodea canadensis Mi c h x . Sumpf-Weidenröschen (I) Kanadische Wasserpest (N E) s, SW Bruckdorf (Br a d e 2002), früher Gräben s, Burgholz, Elsteraue SO Burgholz, früher bei Nietleben (Ga r c k e 1848), bei Ammen- Steinbruchtümpel Dautzsch (Fi t t i n g et al. dorf (HAL: Oe r t e l leg.1885 als E. obscurum, 1901); eutrophe stehende oder fließende corr. Fr ö h n e r ); nasse, mäßig nährstoffreiche Gewässer; Ersterwähnung Sc h u l z 1887 Standorte in der Bergbaufolgelandschaft (im Gebiet seit etwa 1860) Epilobium parviflorumS c h r e b . Elytrigia intermedia (Ho s t ) Ne vs k i Kleinblütiges Weidenröschen (I) Stumpfspelzige Quecke (I) z, Brandberge, Pfingstanger, Priemitzmark, s, Hügel 108 N Dölau, Hohlweg Granauer SW Reidebrücke Sagisdorf, früher bei Pas- Weg; teils ruderal beeinflußte Lößtrocken- sendorf (Fi t t i n g et al. 1899), zwischen Halle rasen und Böllberg, zwischen Halle und Nietleben Elytrigia repens (L.) De sv . ex Ne vs k i (Ga r c k e 1848); Bachröhrichte an Gräben und Gewöhnliche Quecke (I)  stehenden Kleingewässern g; Äcker, Gärten, frische bis trockene Rude- Epilobium roseum Sc h r e b . ralstellen, ruderal beeinflußtes Grünland Rosenrotes Weidenröschen (I) feuchter bis trockener Standorte, Ufersäume s, Rabeninsel (Bu s c h e n d o r f & Kl o t z 1996), frü- Epilobium angustifolium L. her Trümmerschutt gegenüber Waisenhausa- Schmalblättriges Weidenröschen (I) potheke (Sc h w i n g 1959), Fahrweg vor Seeben g; mäßig trockene bis trockene Ruderalstel- (Ga r c k e 1848); feuchte Hartholzauenwälder len (besonders Schutt), Schläge

60 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Epilobium tetragonum L. Equisetum pratense L. Wiesen-Schachtelhalm Vierkantiges Weidenröschen (I)  aktuelle Angaben (z.B. Jä g e r 2002: Pfingstanger) g; feuchte bis frische Ruderalstellen und historische Angaben (Sp r e n g e l 1832: und Staudenfluren bei Lettin) zweifelhaft

Epipactis atrorubens (Ho ff m . ex Be r n h .) Be ss e r Eragrostis minor Ho s t . Braunrote Stendelwurz (N E) ∇ Kleines Liebesgras (N E)  z, Roter Berg, Wolfsschlucht-/ Kolkturmweg, g Siedlungsbereich; mäßig trockene bis S Köllmer Weg in Abt. 10, Chr.-Wilhelm-Weg trockene Ruderalstellen (bes. Pflasterfu- Porphyrkuppe, SW Sportplatz Heide-Nietle- gen); Ersterwähnung HAL: M. Sc h u l z e 1931 ben, Abt. 8, 9 und 20 (Oe k o k a r t 1992) , Rest- (Tierheim) loch SW Bruckdorf, W Osendorfer See; lichte Eragrostis pilosa (L.) P. Be a u v . Kiefernforste, Vorwälder in Tagebauen; im Behaartes Liebesgras (N E) † Gebiet von Ga r c k e (1848) nicht genannt; in früher „Felsen zwischen Giebichenstein der Heide sicher erst nach Inbetriebnahme und Kröllwitz der Papiermühle schräg des Zementwerkes Nietleben gegenüber“ (Ga r c k e 1848)

Epipactis helleborine (L.) Cr a n t z . Eranthis hyemalis (L.) Sa l i s b . Winterling (N E) Breitblättrige Stendelwurz (I) ∇ s, Gimritzer Park, NO Burg Giebichenstein; s, Heide Abt. 3, 32; Laubmischwälder; im halbschattige, nährstoffreiche Standorte Gebiet bei Ga r c k e (1848) nicht genannt in Parks; beide Vorkommen wohl auf Pflan- Epipactis palustris (L.) Cr a n t z . zung zurückgehend; häufig kultiviert Sumpf-Stendelwurz (I) RL 3 ∇ Erigeron acris L. Scharfes Berufkraut (A) s, W Nordspitze Osendorfer See (Sippen- v; teils ruderal beeinflußte Sand- und ansprache etwas unsicher, da 2004 ent- Silikattrockenrasen, trockene sandige decktes Vorkommen bisher nicht blühend bis kiesige Ruderalstellen beobachtet), früher Wiesen bei Nietleben Erigeron annuus (L.) Pe r s . und Kanena (Se n c k e n b e r g 1731), Wiesen un- Feinstrahl-Berufkraut (N E) terhalb Seeben (Kn a u t h 1687); basenreicher, v; frische Ruderalstellen, Gärten; nährstoffarmer, etwas quelliger Standort in gelegentlich kultiviert und verwildernd der Bergbaufolgelandschaft Eriophorum angustifolium Ho n c k . Equisetum arvense L. Acker-Schachtelhalm (I) Schmalblättriges Wollgras (I) † RL 3 g; frische bis feuchte Äcker, Wiesen, Wälder früher N Brandberge (Wa n g e r i n 1909, ev. Equisetum fluviatileL. em. Eh r h . erst Ende 1980er Jahre erloschen, auf jeden Teich-Schachtelhalm (I) † Fall bis 50er Jahre vorhanden, F. Me y e r ), früher Burgholz (Ro s b a c h 1958), Ziegelwiese Faule Wiese (Ga r c k e 1848), Heideschlößchen (Fi t t i n g et al. 1901), bei Passendorf, Giebi- bei Dölau (HAL: Wü s t 1889), O Dölauer Hei- chenstein, Kröllwitz, Seeben (Kn a u t h 1687, de (HAL: Oe r t e l 1887), bei Seeben, Radewell aber unsicher, ob diese Art gemeint) (Sp r e n g e l 1832), Nietleben (Le y ss e r 1783)

Equisetum hyemale L. Eriophorum latifolium Ho p p e Winter-Schachtelhalm (I) † RL 3 Breitblättriges Wollgras (I) † RL 2 früher Gersdorfer wüste Feldmark (Fi t t i n g früher Heiderand S Dölau (HAL: leg. Oe r t e l et al. 1901: „nur noch ganz wenige 1875 als E. angustifolium, corr. unbek.) Exemplare“) Erodium cicutorium (L.) L‘Hé r . Equisetum palustre L. Gewöhnlicher Reiherschnabel (I) Sumpf-Schachtelhalm (I) g; teils ruderal beeinflußte Sand- und Sili- z südl. Auenbereich; Feuchtgrünland kattrockenrasen, sandige, mäßig nährstoff- reiche Äcker und Ruderalstellen

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 61 Flora, S. 24-138

Erophila verna (L.) Ch e v a ll . Giebichenstein (Fi t t i n g et al. 1899); häufig Frühlings-Hungerblümchen (I) k kultiviert und nur selten und fast aus- g im N und W, sonst v; lückige Trockenra- schließlich unbeständig verwildernd sen, sandige bis kiesige, nährstoffärmere Erysimum crepidifolium Rc h b . Ruderalstellen; Unterarten im Gebiet nicht Gänsesterbe (N E)  k bearbeitet z; teils ruderal beeinflußte Löß- und Sili- Erucastrum gallicum (Wi ll d .) O. E. Sc h u l z kattrockenrasen, Silikatfelsfluren; nach Ga r - Französische Hundsrauke (A) † RL 3 c k e (1848): „fehlt in der Nähe von Halle“ und früher bei der Berliner Brücke, Schuttplatz noch bei Sc h u l z (1887): „südlich Mücheln an den Brandbergen (Du t y & Ha n e l t 1959), (bei Wettin) höchstens einmal verschleppt“ Köllmer Weg am Heide-W-Rand (HAL: We r - Erysimum marschallianum An d r z . ex DC. n e r 1963), zwischen Seeben und Gutenberg Harter Schöterich (I) (Le y ss e r 1783) z, Sandgrube N Dölau, Steinbruch SO Neu- Eryngium campestre L. Feld-Mannstreu (I) Ragoczy, N Heidesee (Gr o ss e 1981), Heide g im N und W, sonst z, Weinbergweg, Abt.19, Spielberg, N Seeben, Gleis S Reide- Kirschberg Wörmlitz, Halde N Bruckdorf, burger Landstr.; ruderal beeinflußte Löß- W Reidebrücke N Dieskauer Park, früher und Sandtrockenrasen, trockene zwischen Merseburger Chaussee und Wai- Ruderalstellen senhausgarten (Ga r c k e 1848); teils ruderal Erysimum repandum L. beeinflußte Löß- und Sandtrockenrasen, Spreiz-Schöterich (N U?) trockene Ruderalstellen s, Tanklager Heide; trockene Ruderalstellen; Eryngium planum L. offenbar jüngere Ansiedlung Flachblättriger Mannstreu (N U) Erysimum virgatum Ro t h s, Am Spielrain S Büschdorf, Dölau Ruten-Schöterich (I) † RL 2 am Krankenhaus; Ruderalstellen; früher Wiese S Burgholz (HAL: Ri n c k 1965) gelegentlich kultiviert Euonymus europaea L. Erysimum cheiranthoides L. Europäisches Pfaffenhütchen (I) Acker-Schöterich (I) v besonders Aue; feuchte bis frische Laub- v Aue, sonst z; nährstoffreiche feuchte mischwälder und ihre Säume, mesophile Äcker und Ruderalstellen Gebüsche; gelegentlich kultiviert Erysimum cheiri (L) Cr a n t z Goldlack (N E) † früher Moritzburg (Ra u s c h e r t 1967, Kn a u t h 1687), bis 1985 dort noch beobachtet, Burg

62 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Eupatorium cannabinum L. Euphorbia palustris L. Gewöhnlicher Wasserdost (I) k Sumpf-Wolfsmilch (I)  RL 3 k ∇ v; mesotrophe bis eutrophe Röhrichte, feuch- z südlicher Auenbereich, früher Amsel- te Sekundärstandorte und Waldschläge grund, Eislebener Landstr. zwischen Halle Euphorbia cyparissias L. und Zementfabrik, Reide bei Osendorf (Fit- Zypressen-Wolfsmilch (I) t i n g et al. 1901), große Wiese bei Passendorf g im N und W, sonst v; Trocken- und Mager- (Ga r c k e 1848), „copiose“ (zahlreich) (Le y ss e r rasen, Heiden, lichte, trockene Wälder und 1783); zeitweise überflutete wechselnasse Forste, trockenere Wiesen (bes. Wegraine) bis feuchte Standorte in Staudenfluren und Auewiesen Euphorbia dulcis L. Süße Wolfsmilch (I) RL 3 Euphorbia peplus L. Garten-Wolfsmilch (A) s, Gertraudenfriedhof (Ko r s c h & Mü ll e r 1993); Laubmischwald g; Gärten, siedlungsnahe Äcker, Ruderal- stellen Euphorbia esula L. Esels-Wolfsmilch (I) v besonders Aue; trockenere und wech- Euphorbia platyphyllos L. seltrockene, teils ruderal beeinflußte Breitblättrige Wolfsmilch (A) † RL 3 Wiesen, ruderal beeinflußte reichere früher Chausseegraben bei Trotha, an Sandtrockenrasen der Reide bei Büschdorf und Reideburg (Ga r c k e 1848), „frequens“ (Le y ss e r 1783) Euphorbia exigua L. Kleine Wolfsmilch (A)  k v, früher bei Passendorf, zwischen Halle und Nietleben (Ga r c k e 1848); basenreiche, leh- mige Äcker Euphorbia helioscopia L. Sonnenwend-Wolfsmilch (A)  g; nährstoffreiche Äcker und Ruderalstandorte Euphorbia lathyrus L. Spring-Wolfsmilch (N E) z, meist (U), teils aber eingebürgert; Gär- ten, Ruderalstellen; häufig kultiviert und gelegentlich verwildernd; Verwilderungen schon bei Ga r c k e (1848) genannt

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 63 Flora, S. 24-138

Euphorbia virgata Wa l d s t . et Kit. Fallopia baldschuanica (Re g e l ) Ho l u b Ruten-Wolfsmilch (N E)  Silberregen (N E) z im SO, Leipziger Chaussee, Alte Heerstr. z, z. B, Neuwerk, Bahndamm an Leipziger S-Ende, ehem. Bahndamm SO Osendorfer Chaussee; Bahn- und Straßendämme, See, W Bruckdorf, Bahndamm Nußweg; Brachland; häufig kultiviert mäßig trockene bis trockene Ruderalstellen; Fallopia convolvulus (L.) Á. Lö v e im Gebiet erst seit 1997 beobachtet, aber Gewöhnlicher Windenknöterich (A) sicher schon länger vorhanden g; nährstoffreiche Äcker, Gärten, Euphrasia micranta Rc h b . Ruderalstellen Schlanker Augentrost (I) † ? RL 0 Fallopia dumetorum (L.) Ho l u b s, S Dölauer Str. (Ra u s c h e r t 1984, ob noch?); Hecken-Windenknöterich (I) Silikatmagerrasen v, Saaleaue, N Brandberge, Heide, W Heide- Euphrasia officinalisL. see, N Seeben, Mötzlicher Teiche, früher „in Gewöhnlicher Augentrost (I) † RL 3 der Lucke“, Nietleben, Lettin (Sp r e n g e l 1832); früher Heide (HAL: leg. Sc h l e c h t e n d a h l 1833, Gebüschsäume, Bahndämme, Schleierge- det. Vi t e k 1990) sellschaften

Euphrasia stricta D. Wo lff ex J. F. Le h m . Fallopia japonica (Ho u t t .) Ro n s e De c r . Steifer Augentrost (I) k Japanischer Staudenknöterich (N E) v, früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1938); Silikat- v; Fluß- und Bachufer, Brachland, Garten- magerrasen, Heiden, Sand- und Lößtrocken- auswurf, Deponien rasen, trockenere, nährstoffärmere, lichte Fallopia sachalinensis (F. Sc h m i d t ) Ro n s e De c r . Sekundärstandorte Sachalin-Staudenknöterich (N E) Fagus sylvatica L. Rotbuche z, z. B. Hufeisensee, Kanena, Holzplatz; (N E) oder (I), jetzt nur noch (N E) Brachland, Gartenauswurf z Heide; Laub- und Mischwälder; unklar, Festuca arundinacea Sc h r e b . ob jemals im Gebiet spontan (ev. bis frühes Rohr-Schwingel (I) Mittelalter), aktuelle Vorkommen aber aus- v; teils ruderal beeinflußtes Feuchtgrünland schließlich auf gepflanzte Bestände zurückgehend; häufig kultiviert Festuca brevipila R. Tr a c y Raublatt-Schwingel (I) Falcaria vulgaris Be r n h . v; Brachland, Bahndämme, Ruderalstellen, Gewöhnliche Sichelmöhre (I) oft in Saatgutmischungen zur Begrünung g; ruderal beeinflußte Sand- und Lößtrocken- von Grünflächen rasen, trockene Ruderalstellen, Ackerränder

64 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Festuca gigantea (L.) Vi ll . Riesen-Schwingel (I) Festuca valesiaca Sc h l e i c h . ex Ga u d i n g Aue, sonst z; nährstoffreiche, feuchte Walliser Schwingel (I) Laubmischwälder und Gebüsche, Parks, v im N und W, sonst nur Saalehänge Friedhöfe zwischen Beesen und Pfingstanger; Lößtrocken- und -halbtrockenrasen Festuca heterophylla La m . Verschiedenblättriger Schwingel (I)  Filago arvensis L. Acker-Filzkraut (I)  z Heide (Abt. 2, 3, 19, 27, 30, 31, 32, 33), z, Brandberge, Weinbergweg (Am a r e ll 2002), sonst nur Dölauer Holz, früher Frenzelholz Heide-Süd nahe UFZ, Hafenstr., Domplatz, (Ga r c k e 1848); trockenere Eichenmischwälder Bahndamm bei Ammendorf, Dautzsch-Sied- Festuca ovina L. Schaf-Schwingel (I)  lung, NO Deutsche Grube, früher Margare- v im N und W; Silikatmagerrasen, Heiden, thenhöhe (Kn a p p 1944), hinter Kröllwitz, vor Sand- und Silikattrockenrasen, lichte, ärme- der Heide (Ga r c k e 1848), Äcker bei Nietle- re Wälder ben nach der Heide zu (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1860); Sandtrockenrasen, trockene, sandige Festuca glaucina St o h r bis kiesige Ruderalstellen Blaugrüner Schwingel (I) k Filago gallica L. Französisches Filzkraut v im NW; Silikatfelsfluren und -trockenrasen nach Wa ll r o t h (1815), aber sonst nie angegeben, Festuca pratensis Hu d s . Wiesen-Schwingel (I) wahrscheinlich falsch g; Feucht- und Frischwiesen, Halbtrockenra- Filago minima (Sm.) Pe r s . Zwerg-Filzkraut (I)  sen, Scherrasen s, Brandberge, früher Heide (Sc h u l z 1887), Festuca pulchra Sc h u r vor der Heide (Ga r c k e 1848), Giebichenstein Falscher Schaf-Schwingel (I) (Sp r e n g e l 1832); trockener, offener, ruderal v, Lunzberge, Klausberge, Amselgrund, N beeinflußter Silikatgrusstandort Seeben, N Heidesee (U. Jä g e r ), Galgenberg Filago vulgaris La m . (Pe t e r s o n ); teils ruderal (tritt-) beeinflußte Deutsches Filzkraut (I) † RL 3 Sand- und Lößtrockenrasen; ungenügend früher zwischen Kröllwitz und Heide, beachtet Heiderand nahe Fasanerie (Ga r c k e 1848), Festuca rubra L. Rot-Schwingel (I) Kröllwitz, am Ochsenberg (Sp r e n g e l 1832) g; Feucht- und Frischwiesen, Halbtrocken- Filipendula ulmaria (L.) Ma x i m . rasen, Scherrasen Echtes Mädesüß (I) k Festuca rupicola He u ff . Furchen-Schwingel (I) v südl. Auenbereich, sonst z, früher Pulver- g; Sand-, Löß- und Silikattrocken- und weiden (Le y ss e r 1783); nasse bis feuchte Halbtrockenrasen Hochstaudenfluren und Wiesen, Harthol- zauenwälder

Filipendula vulgaris Mo e n c h Kleines Mädesüß (I) k g im N und W, sonst z, früher Rennbahn, Peißnitz W Pappelallee (Kn a p p 1945), bei Passendorf (anonym handschrftl. in Bu x b a u m 1721, Exemplar in Institutsbibliothek Geo- botanik), Donnersberg, Frenzelholz (Ga r c k e 1848); Silikat-, Sand- und Lößhalbtrocken- rasen, wechselfeuchte Wiesen, trockene, lichte Eichenmischwälder

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 65 Flora, S. 24-138

Foeniculum vulgare Mi ll . Fenchel (N E) s, B 91 N Saalebrücke, B 6 am Leuchtturm; nährstoffreiche, frische Ruderalstellen (Straßenränder); gelegentlich kultiviert und (meist unbeständig) verwildernd

Forsythia suspensa (Th u n b .) Va h l Forsythie (N E) s, verwildernd; ruderale Gebüsche; selten kultiviert

Forsythia x intermedia Za b . Hybrid-Forsythie (N E) z; Ruderalstellen, Gartenbrachen, Grünanla- gen; häufig kultiviert

Fragaria ananassa (Du c h e s n e ) De c n e . et Na u d i n

Garten-Erdbeere (N U) (Kn a p p 1945); Löß- und Sandhalbtrocken- z; aufgelassene Gärten, Brachland, rasen, lichte, trockene Gebüsche und ihre Gartenauswurf Säume u c h e s n e e s t o n Fragaria moschata (D ) W Frangula alnus Mi ll . Faulbaum (I) Zimt-Erdbeere (I) † RL 3 v Heide, sonst z, Brandberge, Reichardts i t t i n g früher Seebener Busch (F et al. 1899) Garten, Rabeninsel (Bu s c h e n d o r f & Kl o t z Fragaria vesca L. Wald-Erdbeere (I) 1996), W Bahndamm S Ammendorf (Fr a n k ), g Heide, sonst z, Kirschberg Lettin, Lunzber- Restloch SW Bruckdorf; feuchte bis frische, ge, Brandberge, N Kiefernweg, Fuchsberg, bodensaure Laubmischwald- und Kiefern- S Riveufer W Burgstr., Dölauer Holz, NW forstgesellschaften sowie Vorwälder Heidesee, Südfriedhof, Hoppberge, früher Fraxinus excelsior L. Gewöhnliche Esche (I)  Rabeninsel (Ko ss w i g 1936), Kirschbergweg g; Wälder, Gebüsche, Brachen, Ruderal- (Kn a p p 1945); frische, mäßig nährstoffreiche, stellen (Schutt) auf feuchten bis frischen, lichte, meist bodensaure Laub- und Misch- nährstoffreichen Standorten; häufig kulti- wälder viert; bei Ga r c k e (1848): „... nicht selten an- Fragaria viridis (Du c h e s n e ) We s t o n gepflanzt“, aber schon bei Bu x b a u m (1721), Knackelbeere (I) k Le y ss e r (1783) und Sp r e n g e l (1832) spontane g im N und W, z im S, früher Saalwerder Vorkommen genannt, z.B. Rabeninsel

66 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Fraxinus pennsylvanica Ma r s h a ll Rot-Esche (N E) s, Würfelwiese, zwischen Rabeninsel und Kanal; gestörte Auenwälder; vereinzelt angepflanzt und verwildernd Fumaria officinalisL. Gewöhnlicher Erdrauch (A) g; Äcker, Gärten, Ruderalstellen

Fumaria rostellata Kn a f Schnabel-Erdrauch (A) † RL 3 früher am früheren Güterbahnhof (Fi t t i n g et al. 1899)

Fumaria schleicheri So y .-Wi ll . Schleicher-Erdrauch (A U) RL 2 s, NW-Ende von Lettin (Ko r s c h & Mü ll e r 1993), Halle-Neustadt; durch Erdtransporte eingeschleppt; Ruderalstandorte

Fumaria vaillantii Lo e s e l . Vaillant-Erdrauch (A) z, westlich und nördlich Dölau, Äcker im Bereich der Lunzberge, Triftstr., früher vor Giebichenstein, zwischen Halle und Nietle- ben (Ga r c k e 1848); im Gebiet neben subsp. vaillantii (vorangegangene Angaben) auch subsp. schrammii (As c h .) Ha u ss k n . (A): Sem- melweisstr. (Jo h n ); Lößäcker, skelettreiche Ackerränder, Ruderalstellen

Gagea bohemica (Za u s c h n .) Sc h u l t . et Sc h u l t . f. Felsen-Goldstern (I)  RL 3 k z im NW, früher Hügel 108 N Dölau (HAL: Gagea minima (L.) Ke r Ga w l . Wü s t 1890), Dautzsch (HAL: Oe r t e l 1894), Zwerg-Goldstern (I) † RL 3 Kellerberg (HAL: Fu e ss ca.1910-1920), bei früher Rabeninsel, Anlagen des Bades Wit- Granau und Nietleben (Fi t t i n g et al. 1901), tekind, Schmelzers Garten, um Ammendorf, Felsen zwischen Giebichenstein und Trotha, zwischen Ammendorf und Broihanschänke Galgenberg, Felsen an der Saale nahe und Beesen (Fi t t i n g et al. 1901), Wörmlitzer Papiermühle (Ga r c k e 1848), Fuchsberg Hölzchen (Ga r c k e 1848), Forstwerder (HAL: (Sc h u l z e 1938); offene, frühjahrsfeuchte Oe r t e l 1894) Standorte in Silikatfelsfluren und -trocken- Gagea pratensis (Pe r s .) d u m o r t . rasen und in lichten Fliedergebüschen; Wiesen-Goldstern (I) k im Gebiet subsp. bohemica und subsp. v im N und W, sonst z, früher bei Gimritz, saxatilis (Jo h n et al. 2004) zwischen Böllberg und Wörmlitzer Hölz- Gagea lutea (L.) Ke r Ga w l . chen (Ga r c k e 1848), Peißnitz (Sp r e n g e l 1832); Wald-Goldstern (I) k Frischwiesen, mäßig intensiv genutzte v besonders Aue; Hartholzauenwälder und Scherrasen, Sandtrockenrasen, lichte, frische andere frische, nährstoffreiche Laubwälder bis trockene Laubwälder und Gebüsche und Gebüsche, in Frischwiesen und mäßig intensiv genutzten Scherrasen im Trauf von Bäumen

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 67 Flora, S. 24-138

Gagea villosa (M. Bi e b .) Sw e e t (1783, unter G. ladanum): „bey den Stein- Acker-Goldstern (A) k brüchen hinter der Steinmühle“; skelett- z, früher Elsterbrücke bei Ammendorf (Ga r - reiche, meist kalkhaltige Standorte an c k e 1848), zwischen Böllberg und Wörmlitz Ackerrändern (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861), bei Kröllwitz Galeopsis bifidaB o e n n . (HAL: Oe r t e l 1877), Kröllwitz-Lettiner Weg Kleinblütiger Hohlzahn (A) (HAL: Wü s t 1890); extensiv genutzte Äcker, s, am Burgholz, W alte Elster W Osendorf; mäßig intensiv genutzte Scherrasen, lichte nährstoffreiche frische Säume und Ruderal- Fliedergebüsche stellen Galanthus nivalis L. Galeopsis ladanum L. Kleines Schneeglöckechen (N E) Acker-Hohlzahn (A) † RL 2 z; nährstoffreiche, meist gestörte Laubwäl- früher Äcker am Fuchsberg der und Gebüsche; häufig kultiviert und (HAL: Me u s e l 1935) verwildernd Galeopsis speciosa Mi ll . Galega officinalisL. Echte Geißraute (N E) Bunter Hohlzahn (N? E) oder (I)? s, zwischen Weinberg und Wilder Saale, s, Hechtgraben SO Lettin; nährstoffreiche Pfingstanger (Jä g e r 2002); frische Ruderal- Feuchtwiesenbrache; Art bisher nicht stellen angegeben Galeobdolon argentatum Sm e j k a l . Galeopsis tetrahit L. Stechender Hohlzahn (I)  Silberblättrige Goldnessel (N E) g; nährstoffreiche, frische Ackerränder, z, z. B. Heide, Fuchsberg, Südpark, S Silber- Ruderalstellen, Gebüsche, Wälder höhe; gestörte Laubwälder und Gebüsche; häufig kultiviert und verwildernd Galinsoga ciliata (Ra f i n .) S. F. Bl a k e Zottiges Franzosenkraut (N E) Galeobdolon luteum Hu d s . Goldnessel (I) g; Äcker, Gärten, Ruderalstellen (noch s, Amtsgarten, Göritz, früher Heide nicht bei Ga r c k e 1848, bzw. Be i c h e 1899) (Bu x b a u m 1721); Hartholzauenwälder Galinsoga parvifloraC a v . Galeopsis angustifolia (Eh r h .) h o ff m . Kleinblütiges Franzosenkraut (N E) Schmalblättriger Hohlzahn (A) RL 3 v; Äcker, Gärten, Ruderalstellen; z im NW, Hügel 150 m W 2. Lunzberg Ersterwähnung Ga r c k e 1848 (Kr u m b i e g e l 1996), Hügel 106 N Schiepziger Str., Hügel 108 N Dölau, N Seeben, früher Galium album Mi ll . Bahndamm am Güterbahnhof (HAL: Mi l i t z e r Großes Wiesen-Labkraut (I) 1953), wahrscheinlich hierher auch Le y ss e r g; frisches, nährstoffreiches Grünland

68 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Galium aparine L. Klebkraut (I)  schwemmte Standorte an Ufern und Grä- g; nährstoffreiche, frische bis feuchte ben, in Röhrichten und Weidengebüschen Ruderalstellen, Äcker, Wälder und Gebüsche Galium parisiense L. Galium boreale L. Pariser Labkraut (A) † RL 1 Nordisches Labkraut (I)  k früher am Dölauer Kirchholz (Ga r c k e 1848), v, S Reideburg 2002 vernichtet, früher Ton- Äcker bei Halle (HAL: Oe r t e l 1881) berg, W Bergmannsteig N Köllmer Weg Galium pumilum Mu r r a y Heide-Labkraut (I) k (Ha u p t i g 1966), W Kellerberg (Kn a p p 1944), z im N und W, früher Mauer des Amtsgar- Obere Aue, Peißnitz W Pappelallee (Kn a p p tens (Fi t t i n g et al. 1899, als G. anglicum); Sili- 1945), Wiese im S-Teil Rabeninsel (Ti e t z e katmagerrasen und -halbtrockenrasen, lich- 1966), zwischen Gersdorfer wüste Feldmark te, trockene Eichenwälder und Kiefernforste und Lettin, Frenzelholz (Ga r c k e 1848), Gim- ritz (Le y ss e r 1783), Kühnfeld Graben am O Galium saccharatum All . (N U) Bahndamm (HAL: We r n e r 1947); Löß- und früher zwischen Halle und Nietleben Silikathalbtrockenrasen, lichte, trockene (Ga r c k e 1848) Eichenwälder, wechselfeuchte Auewiesen, Galium spurium L. Frischwiesen (Straßenraine, im O) Kleinfüchtiges Kletten-Labkraut (A) † Galium glaucum L. Blaugrünes Labkraut (I) k früher Kühnfeld Graben am O Bahndamm v im N und W, früher Fuchsberg (HAL: We r n e r 1947) (Sc h u l z e 1938); Lößtrockenrasen

Galium odoratum (L.) Sc o p . Waldmeister (I) † (jetzt N E) früher Seebener Busch (Sp r e n g e l 1832), aktuelle Vorkommen in der Heide (v) (N E), dort aber bereits von Le y ss e r (1783) genannt; Laub- und Mischwälder, gelegentlich kulti- viert und verwildernd Galium palustre L. Sumpf-Labkraut (I) k v Aue, sonst z, früher Ziegelwiese (HAL: Hil- b i g 1964, Begleitart bei Atriplex hastata), Pul- verweiden (HAL: We r n e r & Pe r n i t z s c h 1962), Seeben (Be i c h e 1899), vor Nietleben (Ga r c k e 1848); feuchte bis nasse, zeitweise über-

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 69 Flora, S. 24-138 Galium sylvaticum L. Wald-Labkraut (I)  lung, Interpretations- oder Übersetzungsfeh- s Heide (nahe Gartenstadt Nietleben, ler und zu Gentiana pneumonanthe zu stellen Bischofswiese); lichtere, mesophile Geranium columbinum L. Laubwälder Tauben-Storchschnabel (A) Galium tricornutum Da n d y s, Friedhof Reideburg, früher Bad Wittekind Dreihörniges Labkraut (A) † RL 2 (Ga r c k e 1856); frische, mäßig nährstoffrei- früher Kiesgrube am Birkhahn che, halbschattige Ruderalstellen (Kr ü g e r 1901), Äcker an der Irrenanstalt Geranium dissectum L. (As c h e r s o n 1865), zwischen Halle und Niet- Schlitzblättriger Storchschnabel (A) leben, zwischen Nietleben und Bennstedt z, Magistrale N Rennbahn, Rabeninsel nahe (Ga r c k e 1848), Trotha (Sp r e n g e l 1832) Brücke, ehem. Saalemäander W Wörmlitz Galium uliginosum L. Moor-Labkraut (I) (Ra u c h h a u s 2000), SW Wörmlitz O Saale, s, N Brandberge, früher „passim“ Acker NW Kirschbergsiedlung, Pfingstanger (Le y ss e r 1783), Passendorf (Kn a u t h 1687); (Jä g e r 2002), früher hinter den Nietlebe- mesotrophe Naßstandorte ner Gärten links von der Chaussee (Ga r c k e 1848); frische Ruderalstellen und Äcker Galium verum L. Echtes Labkraut (I) g im N und W, sonst v; Trocken- und Halb- trockenrasen, Frischwiesen; im Gebiet nur subsp. verum, subsp. wirtgenii (F. W. Sc h u l t z ) Ob o r n y aber wenig S Gebiet in Saaleaue

Galium x pomeranicum Re t z . Gelblichweißes Labkraut (I) v im N, W und NO; Trocken- und Halbtro- ckenrasen, insbesondere deren Ränder, Brachland, trockene Queckenfluren Genista germanica L. Deutscher Ginster (I) † RL 3 früher Dölauer Heide (HAL: Oe r t e l 1876), Fuchsberg, Lunzberge (Sc h u l z e 1938) Genista pilosa L. Haar-Ginster (I) RL 3 k z im NW, früher Heide (Se n c k e n b e r g 1731), zwischen Kröllwitz und Donnersberg, Hügel vor der Heide (Ga r c k e 1848); Heiden, Silikatmagerrasen Genista tinctoria L. Färber-Ginster (I) k z im NW, früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), Heide (Ga r c k e 1848), vor der Peißnitz (Le y ss e r 1783); Silikatmager- und -halbtrockenrasen Gentiana pneumonanthe L. Lungen-Enzian (I) † RL 1 ∇ früher bei Kanena (Le y ss e r 1783)

Gentianella ciliata (L.) Bo r k h . Fransen-Enzian (I) ∇ s, Ammendorfer Halde (M. Sc h ö n b r o d t ); ba- senhaltige, lichte, mäßig trockene, kurzrasige Sekundärstandorte; frühere Angabe von Ka- nena (Se n c k e n b e r g 1731) vermutlich Verwechs-

70 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Geranium lucidum L. Geranium sylvaticum L. Glänzender Storchschnabel (A?) RL 3 Wald-Storchschnabel s, Amtsgarten, Giebichensteinfelsen, Obere Angaben von Sp r e n g e l (1832: Heide) Papiermühlenstr., früher Schmelzers Berg nach Ga r c k e (1848) falsch (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1894: „jetzt fast nur Geum rivale L. Bach-Nelkenwurz (I) † RL 3 noch an der hinteren Abschlußwand“); früher Seeben (Le y ss e r 1783), Rabeninsel (HAL: schattige, frische Standorte an Silikatfelsen Oe r t e l 1884), Burgholz (HAL: Oe r t e l 1876) Geranium molle L. Geum urbanum L. Echte Nelkenwurz (I)  Weicher Storchschnabel (A) g; nährstoffreiche, meist schattige Stand- z, z. B. Dölau; Gärten, gestörte Rasen, orte in Laubwäldern, Gebüschen, Säumen, auf sandigeren Substraten Ruderalstellen

Geranium palustre L. Gladiolus palustris Ga u d i n Sumpf-Storchschnabel (I)  Sumpf-Siegwurz (I) † RL 0 ∇ s, Wiese am Dölbauer Graben, früher bei früher Heide (Le y ss e r 1783) (ohne Beleg, Seeben (Ga r c k e 1848), Sumpfwiesen bei deshalb auch G. imbricatus möglich) Halle (HAL: Oe r t e l 1881), Burgholz (HAL: Glaucium flavumC r a n t z Oe r t e l 1877), Ausstich hinter Passendorf Gelber Hornmohn (N E) † RL 2 (Fi t t i n g et al. 1903), bei Kanena (Le y ss e r früher N Deutsche Grube (Ende der 1783); Feuchtwiesenbrache 1980iger Jahre Bestand vernichtet) Geranium phaeum L. Glaux maritima L. Brauner-Storchschnabel (N U) † RL 2 Strand-Milchkraut (I) † RL 3 früher Reichardts Garten (Jo h n , bis ca. 1970er Jahre), „in maceriis des Schießgra- früher Salzfleck Trotha (HAL: Kn a u ff 1943), vor Dölau, in Diemitz (Fi t t i n g et al. 1899), auf bens, in Schützens Zwinger“ (Sp r e n g e l 1832) der Halle in Halle (Fi t t i n g et al. 1899: „frü- Geranium pratense L. her“), Giebichenstein (Wa g e n k n e c h t 1873), Wiesen-Storchschnabel (I) k „in humidiusculis der kleinen Wiese, auf v besonders Aue, früher Seeben (Le y ss e r dem Anger beym Fasanhause“ 1783); nährstoffreiche Frischwiesen (Le y ss e r 1783)

Geranium pusillum Bu r m . f. Glebionis segetum (L.) Fo u r r . Zwerg-Storchschnabel (A) Saat-Wucherblume (A) † RL 2 g; nährstoffreiche Äcker, früher Äcker bei Lieskau, zwischen Heide Gärten, Ruderalstellen und Lettin, um Lettin (Fi t t i n g et al. 1899), Geranium pyrenaicum Bu r m . f. zwischen Irrenanstalt und Heide, zwischen Pyrenäen-Storchschnabel (N E) v; frische Ruderalstellen, Scherrasen; im Gebiet seit Ga r c k e (1848), aber Ausbreitung seit Anfang 20. Jh. (Sc h u l z & Wü s t 1907) Geranium robertianum L. Ruprechtskraut (I) g; nährstoffreiche, frische bis feuchte Wäl- der, Gebüsche, Säume, schattige Ruderal- stellen, Mauerfugen Geranium sanguineum L. Blutroter Storchschnabel (I)  RL 3 s, Bischofswiese, Langer Berg, früher W Kellerberg (Kn a p p 1944), Seeben (Le y ss e r 1783); Eichentrockenwald

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 71 Flora, S. 24-138

Dölau und Heide (Ga r c k e 1848), „Stadtgra- Gnaphalium sylvaticum L. ben hinter dem Gymnasio“ (Kn a u t h 1687) Wald-Ruhrkraut (I) Glechoma hederacea L. s, Heide Abt. 13, 29, Lunzberge, früher Gewöhnlicher Gundermann (I) Donnersberg (Ga r c k e 1848), Seeben (Kn a u t h g; frische, nährstoffreiche Laubwälder, 1687); bodensaure, nährstoffärmere Stand- Gebüsche, Säume, Wiesen und Scherrasen orte an Waldwegrändern und auf Schlägen Gnaphalium uliginosum L. Glyceria declinata Br é b .  Blaugrüner Schwaden (I) † RL 3 Sumpf-Ruhrkraut (I) früher Heide Tittelweg Abt. 26 z, früher „gemein“ (Ga r c k e 1848); zeitweise überschwemmte Standorte (HAL: We r n e r 1963) in Wegsenken und in Äckern Glyceria fluitans(L.) R. Br. Flutender Schwaden (I) k Gratiola officinalisL. ∇ z, früher (G. fluitans agg.?) Gräben an der Gottesgnadenkraut (I) † RL 3 früher bei Lettin (Sc h w e n 1883), Aue zwi- Irrenanstalt (Ga r c k e 1848); nasse, zeitweise überschwemmte Standorte mesotrophe schen Broihanschenke und Ammendorf bis eutrophe Standorte an Gräben, Ufern, (Ga r c k e 1848), Göritz, Beesen (Le y ss e r 1783) Flutmulden Guizotia abyssinica (L. f.) Ca ss . Abessinisches Ramtillkraut (N U) Glyceria notata Ch e v a ll . Falt-Schwaden (I) z, Kirchweg Dölau, Amselgrund, Hertha- z; Mauerränder; aus Vogelfutter auflaufend teich, S S-Kurve Umgehungsstr. B 80, Gymnadenia conopsea (L.) R. Br. Priemitz-Mark, SW Reidebrücke Sagisdorf, Große Händelwurz (I) † RL 3 ∇ früher Dessauer Chaussee (HAL: Oe r t e l früher Wiesen vor Nietleben (Ga r c k e 1856), 1873), bei Osendorf (HAL: Oe r t e l 1884); „in der Lucke“ (Kn a u t h 1687) nasse, zeitweise überschwemmte eutrophe Gymnocarpium dryopteris (L.) Ne w m a n Standorte an Gräben, Ufern, Flutmulden Eichenfarn (I) Glyceria maxima (Ha r t m .) Ho l m b . s, Kellnerstr., Triftstr. 6 (beide Einzelexem- Wasser-Schwaden (I) plare ca. 1998 vernichtet), früher Heide v Aue, sonst z (z. B. Hufeisensee); wechsel- Abt. 85 rechts Köllmer Weg, Steinbruch nasse, zeitweise überschwemmte eutrophe an Brandbergen (Fi t t i n g et al. 1901), Giebi- Standorte an Ufern und Flutmulden chenstein, Kröllwitz (Be i c h e 1899)“an dem Giebichensteinischen Galgenberge“ (Kn a u t h Glycine max (L.) Me r r . (N U) s, Hafen Trotha; Ruderalstelle 1687); schattige alte Mauerfugen

72 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Gypsophila muralis L. Helianthemum nummularium (L.) Mi ll . Acker-Gipskraut (A) RL 2 Gewöhnliches Sonnenröschen (I) k s, 2. Lunzberg (Pa r t z s c h 1996), N Seeben v im NW, früher Bischofswiese (Kä s t n e r 1996), Kleiner Dautzsch, früher (Ga r c k e 1848), auf Sand in der vor Seeben (Ga r c k e 1848), O Dölauer Hei- Dölauer Heide (HAL: Oe r t e l 1881); de (HAL: Oe r t e l 1879), Wörmlitz, Kröllwitz Silikatmager- und -halbtrockenrasen (Le y ss e r 1783), Hügel bei Giebichenstein Helianthus annuus L. (Kn a u t h 1687, Artzugehörigkeit der Angabe Einjährige Sonnenblume (N U) unsicher); wechseltrockene, nährstoff- und v; einjährige Ruderalstellen, Mauerfüße, kalkarme, offene, grusige Ruderalstandorte Gartenauswurf Gypsophila paniculata L. Helianthus x laetiflorusP e r s . Rispiges Gipskraut (N U) Blühfreudige Sonnenblume (N E) z, z. B. Kanena; frische Ruderalstellen, v, in Bruckdorf, Kanena, Trotha, Dölau, Gartenauswurf Lettin; auf Gartenbrachen, Gypsophila perfoliata L. Durch­ alten Ruderalstellen, Gartenauswurf wachsenblättriges Gipskraut (N E) Helianthus tuberosus L. Topinambur (N E) z, Haldengehölz Bruckdorf, N Hufeisensee, s, nur Elsteraue bei Osendorf und Radewell, SO westl. Mötzlicher Teich (U. Jä g e r ), Bruch- an der Saale bei der Moritzburg; vereinzelt see (Gr o ss e 1981), am Kleinen Teich, Am- auf Gartenauswurf und Brachflächen mendorf, Ende Schachtstr., NW Brikettfabrik bei Grube Alwine, Tagebau W Kanena, zwi- Helichrysum arenarium (L.) Mo e n c h . schen Trotha und Sennewitz; trockene Ru- Sand-Strohblume (I) k ∇ deralstellen, Industriedeponien, auf Aschen v, früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1938); teils ruderal beeinflußte Sand- und Silikattro- Gypsophila scorzonerifolia Se r . em. Sc h i s c h k . ckenrasen, trockene Sekundärstandorte Schwarzwurzelblättriges Gipskraut (N E) z, Restloch SW Bruckdorf, Hafen, Gruben- Helictotrichon pratensis (L.) Be ss e r bahnunterführung vor Bruckdorf, Mauer Echter Wiesenhafer (I) k der Papiermühle (HAL: We i n e r t 1984, v im N und W, sonst nur Wörmlitzer Kirsch- ob noch?), O Str. nach Sennewitz; berg, früher Saalwerder (Kn a p p 1945); Ruderalstellen, Bahngelände Silikat-, Löß- und Kalkhalbtrockenrasen, Silikatmagerrasen Hedera helix L. Gewöhnlicher Efeu (I)  g; frische, nährstoffreiche Laubwälder, Gebüsche, Friedhöfe, Parks, Felsen; häufig kultiviert

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 73 Flora, S. 24-138

Helictotrichon pubescens (Hu d s .) Pi l g . Heracleum sphondylium L. Flaumhafer (I) k Gewöhnlicher Bärenklau (I) v, früher Saalwerder, Peißnitz W und g Aue, sonst v; frische, nährstoffreiche, auch O Pappelallee, Amselgrund, Klausberge ruderal beeinflußte Wiesen und Säume (Kn a p p 1945), Bahndamm Kühnfeld Herniaria glabra L. Kahles Bruchkraut (A) k (HAL: We r n e r 1947), bei Ammendorf v im NW, sonst s, früher nahe Kreuz Vor- (HAL: Oe r t e l 1880); Silikat- und werk (HAL: We r n e r 1967), Giebichenstein, Lößhalbtrockenrasen, Frischwiesen Pfännerholzplatz (Le y ss e r 1783), „Heide Hemerocallis fulva (L.) L. beym Heidehause“ (Le y ss e r 17613),); Rotgelbe Taglilie (N U) ruderal (besonders tritt-) beeinflußte z; vereinzelt auf Brachflächen, Sand- und Silikatmagerrasen, uderalstellen, Gartenauswurf Pflasterfugen, sandige Trittstellen

Heracleum mantegazzianum So m m i e r et Le v i e r Herniaria hirsuta L. Riesen-Bärenklau (N E)  k Behaartes Bruchkraut (N U) v; frische, nährstoffreiche Säume, s, Einkaufspark Bruckdorf (Pi o c h ), Endhal- Staudenfluren, Ruderalstellen; testelle Brandberge (We l k ), Große Wallstr. gelegentlich kultiviert und verwildernd (HAL: Kl o t z 1983); annuelle Ruderalstellen Hesperis matronalis L. Gewöhnliche Nachtviole (N E) z, am Rande der Dölauer Heide, in der Saa- leaue; nitrophile Säume, Gartenauswurf Hieracium aurantiacum L. Orangerotes Habichtskraut (N E) s, Gimritzer Park, Posthornstr. W Tornau, Abgrabungssenke NO Bruckdorf; frische Scherrasen, frische, mäßig nährstoffreiche Sekundärstandorte; gelegentlich kultiviert und verwildernd

Hieracium caespitosum Du m o r t . Wiesen-Habichtskraut (I) RL 3 s, N Heidesee; mäßig trockene Ruderalstellen

74 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Hieracium echioides Lu m n . Neu-Ragoczy (Fi t t i n g et al. 1899, unsicher, da Natternkopf-Habichtskraut (I) leg. Wü s t in HAL: corr. Br ä u t i g a m als s, Wasserwerk Dölau, Deich O Lettin, Gold- H. vulgatum = H. lachenalii), Fuchsberg berg (Bi a n c o n 1998); ruderal beeinflußte Tro- (Sc h u l z e 1938); Silikatfelsfluren ckenrasen; im Gebiet nach Jo h n nur Hieracium umbellatum L. die Zwischenform H. fallax Dolden-Habichtskraut (I) k Hieracium lachenalii C. C. Gm e l . v im NW, früher Felsen zwischen Giebi- Gewöhnliches Habichtskraut (I) chenstein und Trotha (Ga r c k e 1848), bei v; trockene, mäßig nährstoffreiche Ammendorf (HAL: Oe r t e l 1875); Heiden, Laub- und Mischwälder, Vorwälder und Silikatmager- und -halbtrockenrasen, lichte, Sekundärstandorten, Silikatfelsfluren nährstoffärmere Kiefernforste

Hieracium laevigatum Wi ll d . Himantoglossum hircinum (L.) Sp r e n g . Glattes Habichtskraut (I) Bocks-Riemenzunge (I) † RL R ∇ v im NW, Heide, Dölauer Holz, Brandberge, früher „in dem Laubfrosche in der Heyde“ sonst s, SW Bruckdorf (Br a d e 2002); (Kn a u t h 1687) trockene, lichte Laub- und Mischwälder Hippocrepis comosa L. Hufeisenklee (I) Hieracium murorum L. s, Unterer Lunzberg (Jo h n ), früher Nietleben Wald-Habichtskraut (I) (Se n c k e n b e r g 1731), Halbtrockenrasen z im NW, Heide, Dölauer Holz; trockene, Hippuris vulgaris L. Tannenwedel (I) lichte Laub- und Mischwälder (jetzt nur noch N E?) RL 3 Hieracium peleterianum Mé r a t s, Kiesgrube Kröllwitz (angesalbt), früher Peletier-Habichtskraut (I)  RL 1 große Wiese zwischen Halle und Passendorf s, Talstr. 23, Kleiner Dautzsch (Ra u s c h e r t (Ga r c k e 1848), Reideaue bei Reideburg 1977, zweifelhaft), früher Amselgrund (HAL: Wü s t 1895), Passendorf (HAL: Wü s t (Ra u s c h e r t 1959, Jo h n ); Silikattrockenrasen 1889), Bruckdorf, „ad ripas Salae auf der Hieracium pilosella L. kleinen Wiese“ (unklare Lokalisierung) Kleines Habichtskraut (I) (Le y ss e r 1783); eutrophe, stehende Gewässer g im N und W, sonst z; Silikat-, Sand- und Löß- Hirschfeldia incana (L.) La g r .-Fo ss trockenrasen, Silikatmagerrasen und -felsflu- Grauer Bastardsenf (N U) ren, trockene, lichte Sekundärstandorte s, z. B. Lutherplatz (HAL: Kl o t z 1985); an Mauerfüßen, Vogelfutterplätzen Hieracium piloselloides Vi ll . Florentiner Habichtskraut (I) z, Bahndamm S Ammendorf, Goldberg, S Klärwerk Nord, NO Bahnübergang Birkhahnweg, Dölauer Str./ Kreuz Vorwerk; trockenere, oft sandig-kiesige Ruderal- stellen, ruderale Magerrasen Hieracium sabaudum L. Savoyer Habichtskraut (I) g; lichte, trockenere Laub- und Mischwälder, Vorwälder, Säume, trockene, mäßig nährstoffreiche Ruderalstellen

Hieracium schmidtii Ta u s c h Bleiches Habichtskraut (I) s, Unterer Lunzberg, früher oberhalb Giebi- chenstein, Mauer des Amtsgartens, Klaus- berge, Amselgrund, zwischen Lettin und

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 75 Flora, S. 24-138 Holcus lanatus L. Wolliges Honiggras (I) Hottonia palustris L. Wasserfeder (I) † RL 3 ∇ v; feuchte bis frische, mäßig früher in Sümpfen bei Dölau (HAL: Oe r t e l nährstoffreiche Wiesen 1865), bei Osendorf (Ga r c k e 1848), Rabeninsel Holcus mollis L. Weiches Honiggras (I) (Le y ss e r 1783), bei Passendorf (Bu x b a u m 1721) s, N Brandberge, Heide, früher Heide-S-Rand Humulus lupulus L. Gewöhnlicher Hopfen (I) (Ga r c k e 1848), Fuchsberg (Sc h u l z e 1938); g, besonders Aue; frische bis feuchte, nähr- nährstoffärmere, feuchte bis frische stoffreiche Standorte in Laub- (bes. Hart- Laubwälder holzauen-) wäldern, Gebüschen, Säumen, Holosteum umbellatum L. Schleierfluren Dolden-Spurre (I) k Hyacinthoides non-scripta (L.) Ch o u a r d ex g im N und W, sonst z, früher Fuchsberg Ro t h m . Hasenglöckchen (N E) (Kn a p p 1944), Steinbruch Kuhberg s eingebürgert, z. B. alter Heiderand O (HAL: We r n e r 1961), Äcker hinter Lehmanns Gartenstadt Nietleben; frischer, nährstoff- Garten (Ga r c k e 1848); lückige, teils ruderal reicher Laubholzforst; gelegentlich beeinflußte Löß-, Sand- und Silikattrocken- kultiviert, daneben auch Hyacinthoides rasen, trockene Ruderalstellen hispanica (Mi ll .) Ro t h m . Hordeum jubatum L. Mähnen-Gerste (N E) Hydrocharis morsus-ranae L. z, Resttümpel N Kanena, W Holzplatz, S Froschbiß (I) † RL 3 Kirschbergsiedlung, am Kanal, Röpziger früher Flutrinne S Burgholz (Jo h n ), Ziegelwie- Saalebrücke und Umgebung (Gr o ss e & Jo h n se, bei Passendorf, vor dem Klaustor (Fi t t i n g 1989), Heide Süd, W N-Teil Osendorfer et al. 1901), Stille Elster bei Osendorf (Ga r c k e See, Mötzlicher Teiche, Teich W Heidesee 1848), Elisabethbrücke (HAL: Oe r t e l 1874) (U. Jä g e r ), Hafen Trotha; versalzte und teils Hydrocotyle vulgaris l. verdichtete Pionierstandorte auf Bergbau- Gewöhnlicher Wassernabel (I) † gelände und Deponien (Asche) früher Vertiefung S Köllmer Weg (Fi t t i n g et Hordeum murinum L. Mäuse-Gerste (I) al. 1899: „bis 1888“), Blutegelteich (Fi t t i n g g besonders Siedlungsgebiet; et al. 1899), Sümpfe bei Lieskau und Dölau frische bis trockene Ruderalstellen (Fi t t i n g et al. 1899: „nicht mehr“)

Hordeum secalinum Sc h r e b . Hyoscamus niger L. Wiesen-Gerste (I) † RL 2 Schwarzes Bilsenkraut (A) früher Würfelwiese (Ga r c k e 1848), z, Lettin, Seeben und Umgebung, Lunz- Halle „häufig“ (HAL: E. A.T . Mü ll e r 1861), berge, Granau, Wörmlitzer Kirschberg, O „ubique“ (Le y ss e r 1783) Röp­ziger Brücke, N westl. Mötzlicher Teich (U. Jä g e r ), bei Kanena und Bruckdorf (Halle- Messe), früher zwischen Halle und Nietle- ben, Trotha, Giebichenstein (Ga r c k e 1848); frische bis trockene, nährstoffreiche Ruderalstellen und Ackerränder Hypericum hirsutum L. Behaartes Hartheu (I) s, Gertraudenfriedhof NW-Teil, W neues Wasserwerk Beesen, früher Peißnitz (Fi t t i n g et al. 1899), Forstwerder (Le y ss e r 1783); frische Laubwälder und Säume Hypericum humifusum L. Liegendes Hartheu (I) † RL 3 früher Heide (Sc h w i n g 1959), an der Heide

76 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 nahe Kröllwitzer Weg, am Dölauer Kirchholz Iberis umbellata L. (Ga r c k e 1848), sandige Triften vor der Dölau- Doldige Schleifenblume (N U) er Heide (HAL: Oe r t e l 1887), Heiderand nach s; frische Ruderalstellen, Gartenauswurf Lettin zu (HAL: Ir m i s c h o.J.; 19. Jh.) Ilex aquifolium L. Stechpalme (N E) Hypericum maculatum Cr a n t z s, Heide, verschiedene Stadtparks; Laubwäl- Kanten-Hartheu (I) † der, Parks, Friedhöfe; häufig kultiviert und früher bei Osendorf (Ga r c k e 1848), gelegentlich verwildernd Schwalchloch (HAL: Oe r t e l 1878) Illecebrum verticillatum L. Hypericum montanum L. Quirlige Knorpelmiere (A?) † RL 2 Berg-Hartheu (I) RL 3 früher Giebichenstein, Kröllwitz (Kn a u t h v Heide (bes. N- und O-Teil), sonst nur Bahn- 1687, Zugehörigkeit der Angaben zu damm (N-Seite) W Am Tagebau, früher dieser Art unsicher) Schwarzer Berg, W Bergmannsteig N Köllmer Impatiens glandulifera Ro y l e Weg, S Lieskauer Weg (Ha u p t i g 1966); lichte Drüsiges Springkraut (N E)  Laub- und Mischwälder und deren Säume v Aue, sonst (U) s; nitrophile Staudenfluren Hypericum perforatum L. Tüpfel-Hartheu (I) Impatiens noli-tangere L. g; Trocken- und Halbtrockenrasen, Großes Springkraut (I) Gebüsche, Schläge, Ackerbrachen, s, Rabeninsel (Ha r t e n a u e r 2003), Burgholz frische bis trockene Ruderalstellen (Kö c k 1991), früher Südpark (Ko ss w i g 1936); Hypericum tetrapterum Fr. feuchte Stellen in Hartholzauenwäldern Flügel-Hartheu (I) Impatiens parvifloraDC. s, Rest der Petze, SW Reidebrücke der Leipzi- Kleinblütiges Springkraut (N E)  ger Bahn, früher Rabeninsel (Ko ss w i g 1936), g; feuchte bis frische Laubmischwälder, Gräben vor und in Büschdorf und Reideburg Gebüsche, Parks, Friedhöfe, schattige (Ga r c k e 1848), bei Bruckdorf (Le y ss e r 1783), Ruderalstellen Seeben (Kn a u t h 1687); Bachröhrichte an Gräben Inula britannica L. Wiesen-Alant (I)  k v Saale-Elster-Aue im S, sonst nur Kiesgrube Hypochaeris glabra L. Kröllwitz, Amselgrund, SO Schachtstr., frü- Kahles Ferkelkraut (I) † RL 2 her Rennbahn, Südpark, S Peißnitznordspit- früher S-Rand Dölauer Heide (Ga r c k e 1848), ze (Kn a p p 1945), Gräben vor und in Reideburg Sandfelder vor der Dölauer Heide (HAL: Oe r t e l (Ga r c k e 1848), Saaleufer bei Lettin (HAL: 1879), Seeben, Giebichenstein (Kn a u t h 1687) Oe r t e l 1875), bei Nietleben (Le y ss e r 1783); Hypochaeris maculata L. Geflecktes Ferkelkraut(I)  RL 3 s, Hügel 108 N Dölau, früher Hügel 106 N Schiepziger Str. (Ra u s c h e r t 1972), weiterer Hügel N Dölau, S-Spitze Großer Lunzberg (Fi t t i n g et al. 1899), Heide (Sp r e n g e l 1832); Halbtrockenrasen auf Löß über Silikat Hypochaeris radicata L. Gewöhnliches Ferkelkraut (I) v; Silikat- und Sandtrocken- und Magerrasen, Heiden, weniger intensiv genutzte Scherrasen Hyssopus officinalisL. Ysop (N E) † RL 3 früher Moritzburg (Sc h u l z 1887), „auf der Stadtmauer sehr häufig verwildert“ (Ga r c k e 1848) Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 77 Flora, S. 24-138 wechselnasse, zeitweise überschwemmte Inula helenium L. Echter Alant (N U) RL 3 Standorte in Auenwiesen, Flutrasen, Ge- s, Elsteraue bei Burg (ob noch?); büschsäumen, magere Frischwiese (Deich) Ruderalstandorte

Inula conyzae (Gr i e ss .) Me i k l e Inula hirta L. Rauhhaariger Alant (I) RL 3 Dürrwurz-Alant (I)  s, Hügel 108 N Dölau (NW-Seite), früher v; ruderal beeinflußte Trocken- und Halbtro- Heide (Sc h u l z 1887), Bischofswiese (Ga r c k e ckenrasen, mäßig trockene Sekundärstand- 1848), auf Porphyr bei Lettin (HAL: Oe r t e l orte und Ruderalstellen, lichte Kiefernforste 1885), Hügel vor Seeben (Bu x b a u m 1721); Halbtrockenrasen auf Löß über Silikat Inula germanica L. Deutscher Alant (I)  RL 3 k Inula salicina L. Weidenblättriger Alant (I) k v N und W, sonst Gleisdreieck Thüringer/ v Saale-Elster-Aue im S und südöstliches Kasseler Bahn, Halde O Osendorf, früher Stadtgebiet, sonst nur ehem. Sportplatz Heide grasige Hügel (Se n c k e n b e r g 1731), Hü- Hochweg/ G.-Mayer-Str. und Gr. Brandberg, gel vor Seeben (Kn a u t h 1687); ruderal beein- früher Heide (Be i c h e 1899), Schwalchloch flußte Sand-, Lößtrocken- und -halbtrocken- (Ga r c k e 1848), bei Passendorf (HAL: Oe r t e l rasen, lichter Kiefernforst, mäßig trockene 1885), Lettin, Peißnitz (Sp r e n g e l 1832), Pul- Sekundärstandorte verweiden, Gimritz (Le y ss e r 1783); wechsel- feuchte Auenwiesen und Säume, wechsel- feuchte bis -trockene Sekundärstandorte, Halbtrockenrasen Iris aphylla L. Nacktstenglige Schwertlilie (I) † RL 2 ∇ früher Heide, bei Dölau (Le y ss e r 1783) Iris germanica L. Deutsche Schwertlilie (N E) z, Wörmlitzer Kirschberg, N Seeben, Kleiner Galgenberg, Obere Papiermühlenstr., Amselgrund; Trockenrasen, Felsfluren, Trockengebüsche; Artzugehörigkeit bleibt bei nichtblühenden Populationen aber unsicher; gelegentlich kultiviert Iris pseudacorus L. Wasser-Schwertlilie (I) ∇ v Aue, sonst z, z.B. W Reideburg, Dölbauer Graben; nasse, zeitweise überschwemmte, nährstoffreiche Standorte an Ufern, in Grä- ben, Röhrichten und Flutrasen Iris pumila L. Zwerg-Schwertlilie (N E) RL 2 z, Giebichensteinfelsen, NW Giebichen- steinbrücke, O Kröllwitzer Kirche, Talstr. 23, Stadtmauerrest Waisenhausring (Ko r s c h & Mü ll e r 1993); teils ruderal beeinflußte Sili- katfelsfluren, Mauern; Vorkommen auf den Porphyrfelsen bedeutendste eingebürgerte Verwilderungen der Art in Sachsen-Anhalt Iris sibirica L. Sib. Schwertlilie (I) † RL 3 ∇ früher Wiesen bei Seeben (Fi t t i n g et al. 1899), „unter dem Heidehause“, bei Kanena (Le y ss e r 1783), zwischen Dölau und Heide, zwischen

78 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Gersdorfer wüste Feldmark und Kröllwitz- Juncus bulbosus L. Zwiebel-Binse (I)  Lettiner Weg (Ga r c k e 1848), „auf der grossen s, N Brandberge, Herthateich, Sumpf am Wiese“ (= Rathswiese) (Sp r e n g e l 1832) Harzklubstieg N Heide-Süd (Jo h n ), früher Isatis tinctoria L. Färber-Waid (N E) RL 3 Heide S Dölau (HAL: Gr ö g e r 1954), östlicher s, N Mönchsholz, Wäldchen O Neu-Ragoczy, Rand der Heide unweit Waldkater (Fi t t i n g et Bahndämme W Peißen W A 14 (S METRO- al. 1901), Sümpfe bei Lieskau (Ga r c k e 1848); zeitweise oder fast dauerhaft Markt), früher Kühnfeld (HAL: Oe r t e l 1873, ?ob verwildert); trockene, mäßig nährstoff- überschwemmte, nährstoffarme, reiche Ruderalstellen sandige oder humose Standorte Juncus capitatus We i g e l Kopf-Binse (I) † RL 1 Isolepis setacea (L.) R. Br. Borstige Moorbinse (I) † RL 2 früher nahe der Heide am Kröllwitz-Dölauer früher zwischen Irrenanstalt und Heide Weg (Ga r c k e 1856) (Ga r c k e 1848), O Dölauer Heide (HAL: Oe r t e l Juncus compressus Ja c q . Platthalm-Binse (I) 1873 und 1890), N Brandberge (HAL: Wü s t v besonders Aue; wechselfeuchte bis -nasse, 1895), zwischen Osendorf und Kollenbey zeitweise überschwemmte, nährstoffreiche, (HAL: Oe r t e l 1881), Nietleben (HAL: Ga r c k e oft trittbeeinflußte Standorte in Wegsenken, 1850), „ad Dölau, wenn man aus der Heide Flutrasen, Gräben, an Ufern kommt“ (Le y ss e r 1783) Juncus conglomeratus L. em. Le e r s Iva xanthifolia Nu t t . Knäuel-Binse (I) Spitzkletten-Rispenkraut (N E)  z bes. NW, z. B. Heide, N Brandberge, früher s eingebürgert: Ankerstr./ Flutgraben, bei Ammendorf (HAL: Oe r t e l 1886), bei Osen- zwischen Röderberg und Reilstr., sonst (U), dorf (HAL: Oe r t e l 1886); feuchte bis nasse, Sportplatz Kröllwitz (ob noch?), Am Birken- mesotrophe, meist saure Standorte wäldchen (Jo h n ), Hohenweidener Holz (U), Juncus effusus L. Flatter-Binse (I) Ludwigstr. (ob noch?), Frankesche Stiftungen v bes. im N und W; mäßig nährstoffreiche, vor Druckerei (HAL: We r n e r 1982, ob noch?), nasse bis feuchte Standorte an Gräben, auf 1,6 km W Bruckdorf (Am a r e ll 2002); feuchte Feuchtgrünland, Waldschlägen und -wegen, bis frische, nährstoffreiche Ruderalstellen in Vorwäldern und Gebüschen Jasione montana L. Juncus gerardii Lo i s e l . Salz-Binse (I) RL 3 Berg-Jasonie (I)  k s, Pfingstanger; früher zwischen Dölau und z im NW, früher Donnersberg und Hügel vor Heide (Ga r c k e 1848); salz- und trittbeein- der Heide (Ga r c k e 1848), Fuchsberg (Sc h u l z e flußte, wechselnasse Standorte an Auenwe- 1938), Heide bei Nietleben (Wa ll r o t h 1822); gen und Ufern Silikatmagerrasen

Juncus acutiflorus Eh r h . ex Ho ff m . Spitzblütige Binse (I) s, N Brandberge, Bachtälchen NO Kiefernweg, Heide; mesotrophe, saure Naßstandorte

Juncus articulatus L. em. Ri c h t . Glieder-Binse (I) v; nasse bis feuchte Standorte an Gräben, Ufern, Wegsenken, in Flachmooren und Bergbaufolgebereichen Juncus bufonius L. Kröten-Binse (I) v; nasse, zeitweise überschwemmte, meist nährstoffreiche Standorte in Wegsenken, Äckern, an Ufern

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 79 Flora, S. 24-138

Juncus inflexus L. Blaugrüne Binse (I) Roitzschweg 15 (Kr u m b i e g e l 2001), Saa­leaue v; feuchte Ruderalstellen und Sekundär- SO Angersdorf OT Auenweg, Acker SW standorte, Feuchtgrünland, Gräben, Ufer Mötzlich, früher zwischen Halle und Niet- leben zwischen Passendorf und Zscherben Juncus ranarius J. O. E. Pe r r i e r et So n g e o n Frosch-Binse (I) (Ga r c k e 1848), Diemitz (Kn a u t h [1687] unter „Linaria annua lutea parva erecta Moris.“); z, W Kanena/ Bruckdorf (Ko r s c h & Mü ll e r 1993), Resttümpel N Kanena, Teich W Hei- lehmige Äcker und Gärten desee (U. Jä g e r ), Mötzlicher Teiche; zeitweise Kickxia spuria (L.) Du m o r t . überschwemmte Standorte; ungenügend Eiblättriges Tännelkraut (A)  RL 3 beachtet und daher im Gebiet wahrschein- s, S Burgholz, Saaleaue SO Angersdorf OT lich etwas häufiger als angegeben Auenweg, früher zwischen Halle und Niet- Juncus squarrosus L. Sparrige Binse (I) † RL 3 leben (Ga r c k e 1848), „hinter Mühlenbruchs früher N Brandberge (Wa n g e r i n 1909), zwi- Garten, nach den Weinbergen“ (Sp r e n g e l schen Kreuzschäferei und Heide (Ga r c k e 1848) 1832, unklare Lokalisierung); lehmige Äcker

Juncus subnodulosus Sc h r a n k Knautia arvensis (L.) J. M. Co u l t Stumpfblütige Binse (I) † RL 3 Acker-Witwenblume (I) früher um Reideburg, Büschdorf und Osen- g im N und W, sonst z; Halbtrockenrasen, dorf (Fi t t i n g et al. 1901), zwischen Halle und Frischwiesen, Straßen- und Wegraine Nietleben links der Chaussee (Ga r c k e 1848), Koeleria macrantha (Le d e b .) Sc h u l t bei Dölau (Wa ll r o t h 1822) Zierliches Schillergras (I) Juncus tenageia Eh r h . ex L. f. g im N und W, sonst z, z.B. Großer und Sand-Binse (I) † RL 1 Kleiner Dautzsch, Goldberg, am Osendorfer früher Sümpfe bei Osendorf (Sp r e n g e l 1832) See, Halde N Bruckdorf; Silikat-, Löß- und Sandtrockenrasen Juncus tenuis Wi ll d . Zarte Binse (N E)  v im NW, sonst s, z. B. Großer Galgenberg; Koeleria pyramidata (La m .) P. Be a u v . mäßig nährstoffreiche, frische bis feuchte, Großes Schillergras (I) oft beschattete Ruderalstandorte, beson- z, O Stadtgrenze W Lunzberge, mehrfach ders Waldwege auf den Lunzbergen sowie Hügel NW davon, Hügel 106 O Lunzberge (Pa r t z s c h 1996), Hü- Juniperus communis L. s.l. gel 108 N Dölau, Hohlweg Granauer Weg, Heide-Wacholder (I) † RL 3 Wörmlitzer Kirschberg; Halbtrockenrasen früher zwischen Lintbusch und Heide (Fitt i n g et al. 1901: „jetzt wahrscheinlich Laburnum anagyroides Me d i k . vollständig vernichtet“), bei Dölau, Gewöhnlicher Goldregen (N E) nach Lieskau zu (Le y ss e r 1783) z, auf Bahngelände zwischen Hauptbahn- hof und Bruckdorf, zwischen Südstadt und Jurinea cyanoides (L.) Rc h b . Silberhöhe, Klausberge; ruderale Gebüsche Silberscharte (I) † RL 2 ∇ früher Gersdorfer wüste Feldmark Lactuca quercina L. Eichen-Lattich (I)  RL 2 (bis 1906, Wa n g e r i n 1909) s, Seebener Busch W-Hang, früher Waldrand bei Nietleben, Bischofswiese, an der Saale Kerria japonica (Th u n b .) DC. zwischen Kröllwitz und Lettin, zwischen Japanisches Goldröschen (N U) Beesen und dem Göritz (Fi t t i n g et s; verwildernd in der Nähe von Gärten und al. 1899); wärmeliebender Eichenwald in Parks, meist sich nicht weiter ausbreitend Lactuca saligna L. Kickxia elatine (L.) Du m o r t . Spießblättriges Weidenblättriger Lattich (I) † RL 0 Tännelkraut (A)  RL 3 früher Giebichenstein (Sp r e n g e l 1832), z, S Burgholz, Kühnfeld, Vorgärten in Halle- „in lapicidina inter Giebichenstein et cau- Neustadt, SW Zöberitz, Sommerweg 16, ponam die schwarze Schürze vulgo dictam“ (Wa ll r o t h 1822)

80 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Lactuca sativa L. Grüner Salat (N U) Lastrea limbosperma (All .) He y w o o d s; auf Ruderalstellen und Gartenauswurf Bergfarn (I) † Lactuca serriola L. Kompaß-Lattich (I) früher Heide (Sp r e n g e l 1832) g; frische bis trockene, meist nährstoff- Lathraea squamaria L. reiche Ruderalstellen Schuppenwurz (I) Lactuca virosa L. Gift-Lattich (A) † s, Friedhofsteich (Wa ll a s c h e k ) früher Diemitz, Büschdorf (Kn a u t h 1687) Lathyrus latifolius L. Lamium album L. Weiße Taubnessel (A) Breitblättrige Platterbse (N E) g; feuchte bis trockenere, nährstoffreiche v; frische nährstoffreiche Standorte Ruderalstellen in Säumen, Gärten, an Ruderalstellen; häufig kultiviert und häufig verwildernd Lamium amplexicaule L. Stengelumfassende Taubnessel (A) Lathyrus linifolius (Re i c h e r t ) Bä ssl e r v; frische bis trockene, oft sandige bis Berg-Platterbse (I) k kiesige Standorte auf Äckern, an Ruderal- z Heide, früher Frenzelholz (Ga r c k e 1848); stellen und ruderal beeinflußten Sand- lichte, trockenere, bodensaure Eichenmisch- oder Lößtrockenrasen wälder Lamium maculatum L. Lathyrus niger (L.) Be r n h . Gefleckte Taubnessel(I) Schwarze Platterbse (I) † g Aue, sonst z, z. B. Götsche, nicht an der früher Heide, Frenzelholz (Ga r c k e 1848) Reide; frische bis feuchte, nährstoffreiche Lathyrus nissolia L. Gras-Platterbse (I) † Standorte in Laub-, besonders Hartholzau- früher SO Osendorf (Ga r c k e 1848) enwäldern, Gebüschen und ruderalen Hoch- Lathyrus odoratus L. Gartenwicke (N U) staudenfluren s; frische Ruderalstellen, Gartenauswurf Lamium purpureum L. Lathyrus palustris L. Purpurrote Taubnessel (A?) Sumpf-Platterbse (I)  RL 3 g; feuchte bis frische, nährstoffreiche s, Göritzwiese, früher Pulverweiden (Ra u - Ruderalstellen, Äcker und Gärten s c h e r t 1962), bei Osendorf, dem Dreierhaus Lappula squarosa (Re t z .) Du m o r t . gegenüber (Sp r e n g e l 1832); wechselnasse, Kletten-Igelsame (A)  RL 3 zeitweise überflutete, mäßig nährstoffeiche s, Lehmmauer Schwarzenberger Str., Auenwiesen und Großseggenriede früher Stadtmauer, Mauern in Giebichen- stein (Ga r c k e 1848), „Stadtgraben hinter dem Gymnasio“ (Kn a u t h 1687); trockener Ruderalstandort (Lehmmauerkrone) Lapsana communis L. Gewöhnlicher Rainkohl (I) g; frische, nährstoffreiche Standorte in Wäldern, Gebüschen, Säumen, Gärten, an Ruderalstellen

Larix decidua Mi ll . Europäische Lärche (N U) s, Heide; Aufforstungen, auch häufig ange- pflanzt als Voranbau für andere Baumarten Laserpitium prutenicum L. Preußisches Laserkraut (I) † RL 1 früher Göritz (Le y ss e r 1783)

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 81 Flora, S. 24-138 Lathyrus pratensis L. Wiesen-Platterbse (I) g; Wechselfeucht- und Frischwiesen, mesophile Säume Lathyrus sylvestris L. Wald-Platterbse (I?), jetzt nur noch (N E) z, NO Bahnübergang Birkhahnweg, Bahn- damm nahe Galgenberg, Liebigstr., Kasseler Bahn zwischen Saale und Rosengarten (mehrfach), früher „ad Salam ultra Kröllwitz (Sp r e n g e l 1832); frische bis trockenere Rude- ralstellen, Säume, Schleierfluren; auffällige Verbreitung entlang von Bahnstrecken; nach Ga r c k e (1848): „fehlt bei Halle“ und Angaben bei Sp r e n g e l (1832) Verwechslung mit „indigene(r) L. latifolius“, letztere Art aber zweifellos neophytisch, daher wahr- Lemna trisulca L. scheinlich bei Ga r c k e falsche Artansprache Untergetauchte Wasserlinse (I) z, Mötzlicher Teiche (mehrfach), Feucht- Lathyrus tuberosus L. Knollen-Platterbse (I)  senke SW Mötzlich, Tümpel SW Wörmlitz v; lehmige Äcker, Ackerbrachen und N Kasseler Bahn, früher Passendorf, Ziegel- Ruderalstellen wiese (Wü s t o.J. handschrftl. in Ga r c k e 1848, Lathyrus vernus (L.) Be r n h . Exemplar in Uni-Bibliothek), Pulverweiden Frühlings-Platterbse (I) † (Le y ss e r 1783); meso- bis eutrophe, stehende früher Rabeninsel (HAL: Oe r t e l 1879) Gewässer

Lavandula angustifolia Mi ll . Leontodon autumnalis L. Lavendel (N U) Herbst-Löwenzahn (I) s, Brandberge NW-Seite; g; Frisch- und Feuchtgrünland, trockene Ruderalstellen mäßig intensiv genutzte Scherrasen Lavatera thuringiaca L. Leontodon hispidus L. Thüringer Strauchpappel (I)  RL 3 Rauher Löwenzahn (I)  k s, NO Seeben, früher zwischen Schwalch- v im N und W, sonst nur Wörmlitzer Kirsch- loch und Lettin (Fi t t i n g et al. 1899), zwischen berg (Jä g e r 2002), SW Bruckdorf, früher Reideburg und Dölbau (Bu x b a u m 1721); Obere Aue, Südpark, Gimritzer Park, Peißnitz trockene Gebüschsäume, ruderal beein- S N-Spitze, S verlängerte Talstraße, Amsel- flußte Trocken- und Halbtrockenrasen grund, Burg Giebichenstein, Kröllwitz (mehr- fach), Klausberge, Forstwerder, Saalwerder Leersia oryzoides (L.) Sw. Queckenreis (I) RL 3 (Kn a p p 1945), Hohlweg N Hoppberge (HAL: früher S Osendorf (Wa n g e r i n 1909) We r n e r 1947), Diemitz (Le y ss e r 1783), Heide Lemna gibba L. Bucklige Wasserlinse (I) (Kn a u t h 1687); Halbtrocken- und Magerra- z, Abbautümpel O Lieskau, Planenaer Ziege- sen, mäßig nährstoffreiche Frischwiesen leiteiche, Rest der Petze, ev. aktuell teilweise Leontodon saxatilis La m . übersehen, früher Altwasser bei Passendorf Nickender Löwenzahn (I)  RL 2 (Sc h w i n g 1959, ob noch?), Dölau nahe Wirts- s, W und O N-Teil Osendorfer See, früher haus (Ga r c k e 1848); eutrophe bis hypertro- zwischen Kröllwitz, Waldkater und Lettin, phe, stehende Gewässer zwischen Lettin und Neu-Ragoczy, zwi- Lemna minor L. Kleine Wasserlinse (I) schen Büschdorf und Bruckdorf (Fi t t i n g et g; eutrophe bis hypertrophe, al. 1899), an der Reide bei Bruckdorf (Le y s - stehende Gewässer s e r 1783); mäßig nährstoffreiche, offene, feuchte bis frische, tonige Standorte in der Bergbaufolgelandschaft

82 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Leonurus cardiaca L. Echtes Herzgespann (A) RL 3 k v, früher Dessauer Str. am Gertrauden- friedhof (HAL: Sc h w i n g 1952), vor dem Leipziger Tor, Giebichenstein (Ga r c k e 1848), im Stadtgraben hinter der Schulkirche (Le y ss e r 1783)); frische bis trockenere, nährstoffreiche Ruderalstellen und Gärten Leonurus marrubiastrum L. Katzenschwanz (N E)  k v Saaleaue, bei Fi t t i n g et al. (1899, Erstnach- weis) offenbar noch seltener, aber mit ähn- lichem Verbreitungsschwerpunkt, bei Ga r c k e (1848) und vorgarckeschen Floristen noch nicht für Halle erwähnt; wechselfeuchte, zeitweise überflutete, nährstoffreiche Hochstaudenfluren, Säume, Ufer

Lepidium campestre (L.) R. Br. Feld-Kresse (A) v; ruderal beeinflußte Sand-, Löß- und Silikattrockenrasen, trockene sandige bis kiesige Ruderalstellen

Lepidium densiflorumS c h r a d . Dichtblütige Kresse (N U) früher „auf dem wüsten Platz vor dem Silo der Lagerhausgesellschaft“ (Fi t t i n g et al. 1899) Lepidium latifolium L. Breitblättrige Kresse (N E)  v, Bruckdorf, Kanena, Osendorf, Dölau, Leucanthemum ircutianum DC. Trotha, Saaleufer, Holzplatz; Flußufer, Zahnöhrchen-Margarite (I?) Brachland, Ruderalstellen z. T. Sippe im Gebiet nicht beachtet, Vorkom- Scherrasenränder; Ersterwähnung men aber wahrscheinlich, da durch Sc h o l z Sc h w i n g (1959: Jungfernwiese) & Uh l e m a n n (2001) in Halles Umgebung Lepidium perfoliatum L. nachgewiesen; L. vulgare agg. im Gebiet v; Durchwachsenblättrige Kresse (N E) † teils ruderal beeinflußte, nährstoffreiche früher Nietlebener Irrenanstalt, W Elisabe- Frischwiesen, frische Ruderalstellen; außer- thbrücke (Fi t t i n g et al. 1899), Kohlenbahn dem häufig Ansaaten (unbekannte, wahr- unter dem Weinberg (HAL: Oe r t e l 1894) scheinlich meist fremde Saatgutherkünfte), Lepidium ruderale L. Schutt-Kresse (A) dadurch Indigenat der Kleinarten (nicht g; frische bis trockene, oft trittbeeinflußte aber des Aggregats) unklar Ruderalstellen (besonders Weg- und Stra- Leucanthemum vulgare La m . ßenränder) Wiesen-Margarite (I?) Lepidium sativum L. Garten-Kresse (N U) Sippe im Gebiet nicht beachtet, Vorkom- s; Gartenauswurf, frische Ruderalstellen; men aber wahrscheinlich, da durch Sc h o l z & häufig kultiviert Uh l e m a n n (2001) in Halles Umgebung nach- gewiesen; siehe L. ircutianum

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 83 Flora, S. 24-138 Leucojum vernum L. Märzenbecher (I) † ∇ Bruckdorf wo der Mühlweg hinein gehet“, früher Wörmlitz (Be i c h e 1899) Saaleufer im Fürstengarten (Le y ss e r 1783); offene, zeitweise überschwemmte Standor- Levisticum officinaleW. D. J. Ko c h Liebstöckel (N U) te an Flußufern, Weg- und Ackersenken s, Dölau, Trotha; meist nur auf Gartenauswurf Linaria arvensis (L.) De sf . Acker-Leinkraut (A) † RL 1 Libanotis pyrenaica (L.) Bo u r g e a u Berg-Heilwurz (I) † RL 2 früher oberhalb Lehmanns Felsen, Birkenwäldchen Kröllwitz, zwischen früher Heide (Le y ss e r 1761), Seeben Lettin und Neu-Ragoczy, vor Seeben (Le y ss e r 1783), ökologisch und chorologisch etwas zweifelhafte Angaben, nicht belegt (Fi t t i n g et al. 1899), O Fuchsberg (Kr ü g e r 1901), am Dölauer Kirchholz, Ligustrum vulgare L. Gewöhnlicher Liguster (I) zwischen Trotha und Lettin (Ga r c k e 1848) v; Mischwälder, Gebüsche, Trockenrasen, Säume; sehr häufig kultiviert und verwil- Linaria maroccana Ho o k . f. (N U) dernd, daher viele Vorkommen auch (N) s, August-Bebel-Str. (Am a r e ll 2002); oder nur gepflanzt (bes. im S und O), Mauerfuß; offenbar Erstnachweis für Sachsen-Anhalt aber bereits bei (Kn a u t h 1687) genannt und im Gebiet sicher einheimisch Linaria repens (L.) Mi ll . Lilium martagon L. Türkenbundlilie (I) k ∇ Streifen-Leinkraut (N U) z im NW, früher Mönchsholz und Heide früher Endhaltestelle Kröllwitz (1970) (E. Jä g e r ) nahe Dichtereiche (Abt. 14) (Gr o ss e 1985, ob noch?); frische, mäßig nährstoffreiche, Linaria vulgaris Mi ll . teils thermophile Laubmischwälder Gewöhnliches Leinkraut (I) g; frische bis trockene Ruderalstellen, Limonium vulgare Mi ll . Gewöhnlicher Strandflieder(N U) Ackerbrachen, Staudenfluren s, Ammendorf, Kanena; Gartenauswurf Linum austriacum L. Österr. Lein (N E) Limosella aquatica L. Schlammling (I) RL 3 k z, Wörmlitzer Kirschberg, W und O Röpziger z südl. Auenbereich, sonst N Brandberge, Brücke, Goldberg; teils ruderal beeinflußte Kiesgrube Kröllwitz, früher Steinbruch- Löß- und Sandtrockenrasen; Ersterwähnung Be r n a u (1922c: W Röpziger Brücke, tümpel Dautzsch (Fi t t i n g et al. 1899), Saale von hier fälschlich von Sc h w i n g 1959 bei Giebichenstein, Heide (Ga r c k e 1848), als L. perenne angegeben) Bruckdorf (HAL: unbek. o.J., Herbar Wü s t , aber älter), „in der alten Landstrasse nach

84 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Linum catharticum L. Purgier-Lein (I)  k Lolium perenne L. Deutsches Weidelgras (I) v im N und W, sonst nur Wörmlitzer Kirsch- g; Grünland, Scherrasen, meist trittbeein- berg (Jä g e r 2002), SW Bruckdorf (Br a d e flußte Ruderalstellen; häufig kultiviert 2002), S-Teil Ammendorfer Halde, Halde Lolium temulentum L. N Bruckdorf, früher Saalwerder, Südpark Taumel-Lolch (A) † RL 0 (Kn a p p 1945), vor dem Seebener Holz, Bi- früher „frequens“ (Le y ss e r 1783), schofswiese (Ga r c k e 1848), Pulverweiden bei Passendorf (Kn a u t h 1687) (Le y ss e r 1783), bei Halle (HAL: Oe r t e l 1886: „gemein“); Halbtrockenrasen, offene, fri- Lonicera caprifolium L. Jelängerjelieber (N E) sche bis trockene, mäßig nährstoffreiche s, Amselgrund, Fuchsberg; bei Ga r c k e (1848): Sekundärstandorte „in Gärten ... angepflanzt“; thermophile Ge- büsche und Säume; gelegentlich kultiviert Linum usitissimum L. Flachs (N U) s; offene Ruderalstellen, an Mauerfüßen Lonicera nigra L. (Herkunft meist Vogelfutter) Schwarze Heckenkirsche (N U) s, Heide nahe Kuhberg (Ko r s c h & Mü ll e r Listera ovata (L.) R. Br. 1993); Laubmischwald Großes Zweiblatt (I) k ∇ z, früher Seebener Holz (Ga r c k e 1848); Lonicera periclymenum L. feuchte bis frische Wälder, Vorwälder, Deutsches Geißblatt (N E) Halbtrockenrasen z, Hoppberg, Heide (mehrfach), Halde N Bruckdorf, Ga r c k e 1848: „nicht wild bei Lithospermum officinale L. Halle“; lichte Mischwälder und Gebüsche Echter Steinsame (I) † RL 3 früher zwischen Kröllwitz und Gersdorfer Lonicera tatarica L. wüste Feldmark, Frenzelholz (Ga r c k e 1848), Tataren-Heckenkirsche (N E) Seeben (Le y ss e r 1783), Bischofswiese z, Heide, Bahngelände Nähe Hauptbahnhof (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861) und Südstadt; Gebüsche, Wälder, Säume; häufig kultiviert, aber nur gelegentlich Lolium multiflorumL a m . dauerhaft verwildernd Welsches Weidelgras (N U) z, unbeständig nach Ansaat; Intensivgrün- Lonicera xylosteum L. land, Scherrasen, Rekultivierungsflächen; Rote Heckenkirsche (N E) Erstnachweis Fi t t i n g et al. (1901: Pulverwei- s, Heide, Amselgrund, Holzplatz; Wälder den: „ausgesät und verwildert“) und Gebüsche; gelegentlich kultiviert, aber nur selten dauerhaft verwildernd; bei Ga r c k e (1848) für Halle nicht genannt

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 85 Flora, S. 24-138 Lotus corniculatus L. haft?) auf frischen, nährstoffreichen Rude- Gewöhnlicher Hornklee (I) ralstandorten und Staudenfluren verwil- g; Frischgrünland, Halbtrockenrasen, dernd, z. B. Halde auf dem Pfingstanger Scherrasen Luzula campestris (L.) DC. Hasenbrot (I) k Lotus pedunculatus Ca v . g im N und W, sonst nur Botanischer Gar- Sumpf-Hornklee (I) k ten, Südfriedhof, SW-Rand Burg, N Leipziger z im NW, früher zwischen Donnersberg und Bahn W Reide, früher Saalwerder, Peißnitz S Saale (Ga r c k e 1848), Seeben (Wa ll r o t h 1822); N-Spitze (Kn a p p 1945); Silikat- und Sandtro- feuchte bis nasse, mäßig nährstoffeiche, cken- und -magerrasen, nährstoffärmere, bodensaure Standorte in Grünlandbrachen, mäßig intensiv genutzte Scherrasen, nähr- Gebüschsäumen, lichten Wäldern und stoffärmere Lichtungen in Mischwäldern

Gebüschen Luzula multiflorum( Eh r h .) Le j . Lotus tenuis Wa l d s t . et Kit. ex Wi ll d . Vielblütige Hainsimse (I) Schmalblatt-Hornklee (I) v im NW, Heide (vielfach), Großer Lunzberg z, NO Trotha, Amselgrund, S Dieselstr., N-Hang, Brandberge und N davon, Dölauer Restloch SW Bruckdorf, Ammendorf Holz, Hechtgraben SO Lettin, sonst nur W Industriestraße, früher Salzstelle bei Osen- Osendorfer See, früher Burgholz (HAL: leg. dorf (Tä g l i c h 1955, unklare Lokalisierung); Oe r t e l 1879 als L. campestris, corr. Ki r s c h n e r wechselfeuchte, teils salzbeeinflußte 1991); lichte, bodensaure Mischwälder und Auenwiesen, feuchte, lückige Sekundär- Kiefernforste sowie Vorwälder (Bergbaufol- standorte und Ruderalstellen gelandschaft), Silikatmagerrasen Lunaria annua L. Luzula pilosa (L.) Wi ll d . Haar-Hainsimse (I) † Einjähriges Silberblatt (N E) früher Heide (Le y ss e r 1783) z; frische, nährstoffreiche, oft beschattete Lychnis flos-cuculi L. Ruderalstandorte und gestörte Gebüsche; Kuckucks-Lichtnelke (I)  k häufig kultiviert v Saale-Elster-Aue im S, sonst z, S O.-Kan- Lunaria rediviva L. ning-Str., N Brandberge, Rennbahn, Raben- Ausdauerndes Silberblatt (N E) insel, W Reide S Leipziger Bahn, früher Am- s, Mönchsholz, sonst unbeständig auf selgrund, Obere Aue, W Rabeninsel, Peißnitz Gartenauswurf; Laubwald S N-Spitze, O Hechtgrabenmündung (Kn a p p 1945), vor Nietleben (Ga r c k e 1848), bei Lupinus polyphyllus Li n d l . Stauden-Lupine (N E?) Passendorf (HAL: Oe r t e l 1886); Feucht- und s; häufig kultiviert und selten (ob dauer- Wechselfeuchtwiesen

86 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Lychnis viscaria L. Pechnelke (I)  RL 3 Lycopodium clavatum L. z, Krankenhaus Dölau, Langer Berg (O- und S- Keulen-Bärlapp (I) † RL 3 ∇ Seite), 2. Lunzberg (Pa r t z s c h ), Schulgarten (Al- früher Heide (mehrere Stellen, z.B. Köllmer pinum) am Galgenberg (N E), früher Dölauer Weg Abt. 85), Amselgrund, zwischen Kno- Holz (HAL: Wü s t 1900), Heide in Richtung chenmühle und Heide, „Nadelholzpflanzung Waldhaus und Heideschlößchen , Mönchs- auf ausgeschachtetem Buntsandsteinmate- holz (Fi t t i n g et al. 1899); lichte Eichentrocken- riale an der Kassler Bahn“ (Fi t t i n g et al. 1901), wälder, Sand- und Silikatmagerrasen bei Dölau, Heiderand „hinter dem Heideber- Lycium barbarum L. ge“ (Le y ss e r 1783, unklare Lokalisierung) Gewöhnlicher Bocksdorn (N E)  Lycopus europaeus L. Ufer-Wolfstrapp (I) g; ruderale Gebüsche, Trockenrasen und g; nährstoffreiche, nasse bis feuchte Felsfluren, Brachland, Bahn- und Straßen- Standorte an Ufern, Gräben, Waldwegen dämme auf trockenen, nährstoffreichen Lysimachia nummularia L. Standorten Pfennig-Gilbweiderich (I) Lycium chinense L. g; frische bis feuchte Laubwälder sowie Chinesischer Bocksdorn (N E) Hart- und Weichholzauenwälder, s, Pulverweiden; ruderale Gebüsche Frisch- und Feuchtwiesen, Gräben

Lycopersicon esculentum Mi ll . Tomate (N E) Lysimachia punctata L. z, Saaleufer, Mülldeponien; Flußufer, Drüsiger Gilbweiderich (N E) Klärschlämme, nährstoffreiche, feuchte z; Brachland, Ruderalstellen, Garten- bis frische Ruderalstandorte; im Gebiet auswurf; meist unbeständig, teils auch am Saaleufer offenbar nicht nur Dauergast, sich einbürgernd; häufig kultiviert sondern in Einbürgerung begriffen Lysimachia thyrsifloraL. Lycopodiella inundata (L.) Ho l u b Strauß-Gilbweiderich (I) † RL 3 Gewöhnlicher Moorbärlapp (I) † RL 1 ∇ früher Tümpel N Eislebener Landstr. W früher Heide-O-Rand nahe Waldkater Elisabethbrücke (Fi t t i n g et al. 1899: (Fi t t i n g et al. 1901: „fast vernichtet“), „neuerdings vernichtet“) bei Lieskau (Fi t t i n g et al. 1901: „nicht mehr“) Lysimachia vulgaris L. Lycopodium annotinum L. Gewöhnlicher Gilbweiderich (I)  Sprossender Bärlapp (I) † RL 3 ∇ v Aue, sonst z, z.B. Heide, O-Ufer W-Teil Huf- früher am Köllmer Weg Abt. 85 (Fi t t i n g et eisensee, früher „auf der kleinen Wiese hin- al.1901: „1891 ... jetzt verschwunden“) ter der Schleuse“, Passendorf (Le y ss e r 1783); nasse bis frische, teils zeitweilig überflutete Standorte in Hochstaudenfluren, an Ufern, in Weichholzauenwälder und anderen lichten Laubwäldern und Gebüschen Lythrum hyssopifolia L. Ysopblättriger Weiderich (I) RL 3 k v, früher Nietlebener Windmühle (As c h e r s o n 1865), zwischen Dölau und Kirchholz, am Dölauer Kirchholz (Ga r c k e 1848), Amsel- grund (HAL: leg. anonym, det. Rö h l 1855), zwischen Halle und der Nietlebener Wind- mühle (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861); zeitweilig überflutete, nährstoffreiche Standorte in Acker- und Wegsenken, Kleinröhrichten

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 87 Flora, S. 24-138

Maianthemum bifolium (L.) F. W. Sc h m i d t Zweiblättrige Schattenblume (I) g Heide, sonst nur Dölauer Holz, früher bei Seeben (Sp r e n g e l 1832); bodensaure Misch- wälder und Kiefernforste

Malus domestica Bo r k h . Kulturapfel (N E) v; Laubwälder, ruderale Gebüsche, Brachen

Malus sylvestris Mi ll . Wildapfel (I) z, Dölauer Heide, Burgholz, Rabeninsel; Laubwälder und Gebüsche; Übergänge zu M. domestica; Existenz reiner Wildpopulati- onen ist unsicher Malva alcea L. Siegmarswurz (A)  RL 3 s, Bischofswiese (Sc h a b e r g 1988, ob noch?), früher Lettin (HAL: Pi l z 1953), Schwalchloch, Gersdorfer wüste Feldmark (Ga r c k e 1848), Dölau (Le y ss e r 1783); eutrophe Waldsäume Malva moschata L. Moschus-Malve (A) s, Passendorfer Damm an der Rennbahn, Rosenfelder Str., Reilstr. N Kurallee (ev. an beiden letzten Standorten verschleppt oder angesalbt), früher Forstwerder (Sp r e n g e l 1806); Frischwiesen, frische nährstoffreiche Ruderalstellen (Weg-/ Straßenränder)

Malva neglecta Wa ll r . Weg-Malve (A) g; frische bis trockenere, nährstoffreiche Standorte in Gärten und Äckern, an Ruderalstellen

Malva pusilla Sm. Lythrum salicaria L. Kleinbütige Malve (A)  RL 3 Gewöhnlicher Blutweiderich (I) s, S Dieselstr. (Ko r s c h ), früher zwischen Pas- v Aue, sonst z, z. B. Mötzlicher Teiche, Gra- sendorf und der Windmühle und zwischen ben im „Hundekopf“ (O A 14 O Reideburg); Passendorfer Windmühle und Zscherben nasse bis wechselfeuchte, zeitweilig über- (Ga r c k e 1848), um die Nietlebener Windmüh- flutete Standorte in Auengrünland, Hoch- le (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861); Ruderalstellen staudenfluren, Weichholzauen, an Ufern Malva sylvestris L. Wilde Malve (A) k und Gräben g; frische bis mäßig trockene, nährstoffrei- Macleaya cordata (Wi ll d .) R. Br. (N U) che Ruderalstellen; incl. Malva mauritiana s, Bahnhof Dölau; Bahndamm, L. ([N] U: s, Äcker bei Kanena) Gartenauswurf Marrubium vulgare L. Mahonia aquifolium (Pu r s h ) Nu t t . Gewöhnlicher Andorn (A) † RL 2 Mahonie (N E)  früher „in Dörfern gemein“ Ga r c k e (1848), g Heide, sonst z, z. B. Amselgrund, Seebener Halle (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861) Holz, mäßig trockene Kiefernforste und Matricaria discoidea DC. Mischwälder; häufig kultiviert; wahrschein- Strahlenlose Kamille (N E)  lich ein multipler Hybrid zwischen Mahonia g; nährstoffreiche, feuchte bis frische Äcker aquifolium, M. repens und M. pinnata und Ruderalstellen

88 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Matricaria recutita L. Echte Kamille (A) Melica nutans L. Nickendes Perlgras (I) v; nährstoffreiche, meist kalkarme Äcker z Heide (Abt. 8, 9, 16, 23, 24, 25, 31), sonst nur Dölauer Holz; mäßig nährstoff- Matteuccia struthiopteris (L.) To d . Straußenfarn (N U?) reiche Mischwälder und Kiefernforste s, NO Trotha; frische Ruderalstellen; Melica transsylvanica Sc h u r gelegentlich kultiviert Siebenbürgener Perlgras (I) Medicago falcata L. Sichel-Luzerne (I) s, Reilsberg, früher Klausberge (Kn a p p 1944), v, Porphyrhügelgebiet, N Heidesee, Kröllwitz (Sp r e n g e l 1832, als M. ciliata = Hoppberge, O S-Bahn-Hp. Wohnstadt Nord, Le y ss e r 1783: „nach der Papiermühle hin“); Umgebung Seeben, Wörmlitzer Kirschberg, ruderal beeinflußte Silikattrockenrasen O Röpziger Brücke, Kirchhof Ammendorf; und lichte Fliedergebüsche teils ruderal beeinflußte Lößtrocken- Melica unifloraR e t z . und -halbtrockenrasen Einblütiges Perlgras (N E) Medicago lupulina L. Hopfen-Luzerne (I) z Heide (Abt. 5, 12, 13, 25, 27); Ga r c k e g; Frischwiesen, Halbtrockenrasen, mäßig (1848): „fehlt bei Halle“; frische Laubmisch- intensiv genutzte Scherrasen, Äcker, Gärten wälder; ev. aus Bernaus Ansalbungen hervorgegangen Medicago minima (L.) L. Zwerg-Schneckenklee (I) RL 3 Melilotus albus Me d i k . Weißer Steinklee (I) z, Klausberge, Giebichensteinfelsen, Hügel g; trockene bis mäßig trockene, direkt N Blumenausiedlung, Kirschberg meist sandige bis kiesige Ruderalstellen Wörmlitz, früher bei Nietleben (HAL: Ma h n Melilotus altissimus Th u i ll . 1969), zwischen Böllberg und Wörmlitzer Hoher Steinklee (I) † RL 2 Hölzchen (Ga r c k e 1856), Galgenberg, Am- früher Rabeninsel (Ko ss w i g 1936), Hospital- selgrund (Ga r c k e 1848), „nach der Heide zu“ garten, Schwalchloch, zwischen Schwalch- (Le y ss e r 1783); ruderal beeinflußte Felsflu- loch und Lettin, bei Passendorf (Ga r c k e 1848) ren, Trocken- und Halbtrockenrasen Melilotus dentatus (Wa l d s t . et Kit.) Pe r s . Medicago x varia Ma r t y n . Salz-Steinklee (I) k Bastard-Luzerne (N E) v, früher Reideniederung „weit verbreitet“ v; frische Ruderalstellen, (Fi t t i n g et al. 1899), Chausseegraben an ruderal beeinflußte Frischwiesen Krukenbergs Garten (Ga r c k e 1848); nasse bis feuchte, oft salzbeeinflußte Standorte an Melampyrum arvense L. Ufern, Gräben, Ruderalstellen, in extensiv Acker-Wachtelweizen (A) † RL 2 genutzten Äckern und Grünlandflächen früher Passendorf (Se n c k e n b e r g 1731), bei Seeben (Kn a u t h 1687) Melampyrum cristatum L. Kamm-Wachtelweizen (I) † RL 2 früher (Eichenwald-) Heide (Sc h u l z 1887) Melampyrum nemorosum L. Hain-Wachtelweizen (I) v im Westteil der Heide; bodensaure, wechselfeuchte bis mäßig trockene Misch- wälder, Kiefernforste und ihre Säume Melampyrum pratense L. Wiesen-Wachtelweizen (I) g Heide, sonst nur Dölauer Holz; bodensaure feuchte bis mäßig trockene Mischwälder und Kiefernforste

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 89 Flora, S. 24-138

Melilotus officinalis (L.) La m . Echter Steinklee (I) v; trockene bis mäßig trockene Ruderalstellen Mentha aquatica L. Wasser-Minze (I) v Saale-Elster-Aue im S, sonst z, z. B. Saale- aue im N, Hechtgraben, Reidegebiet, SW Bruckdorf (Br a d e 2002), früher Seeben (Sp r e n - g e l 1832); nasse bis feuchte, teils zeitweise überschwemmte Standorte an Ufern, Grä- ben, in Röhrichten und Hochstaudenfluren Mentha arvensis L. Acker-Minze (I)  z; nasse bis feuchte Äcker, Wiesen, Ruderalstellen Mentha longifolia (L.) L. Roß-Minze (I) s, Wilde Saale Peißnitz, Amselgrund, Mercurialis perennis L. Bruchsee, Untere Aue (Ha r t e n a u e r 2003), Ausdauerndes Bingelkraut (I) k Ga r c k e (1848): „fehlt in der Nähe von Halle“, z, am Weg NO Giebichenstein ev. nicht aber Kn a u t h (1687): „bei Seeben“; spontan, früher Anlagen des Bades Witte- nasse Hochstaudenfluren kind „wohl gepflanzt“ (Fi t t i n g et al. 1901); Mentha x piperita L. Pfeffer-Minze (N U) frische, nährstoffreiche Laubwälder s; Gärten, Ruderalstellen; häufig kultiviert Mespilus germanica L. Echte Mispel (A) und selten unbeständig verwildernd s, N Seeben, früher Amtsgarten, Böllberg Mentha pulegium L. Polei-Minze (I) † RL 2 (Le y ss e r 1783); Trockengebüsch früher bei Reideburg (Fi t t i n g et al. 1899), Microrrhinum minus (L.) Fo u r r . bei Kanena (Ga r c k e 1848), bei Diemitz, See- Kleiner Orant (A?) ben, „in der Lucke“, im Göritz (Le y ss e r 1783) v; frische bis trockene Ruderalstellen Mentha spicata L. em. L. (besonders Gleisanlagen), Äcker Grüne Minze (N E) RL 3 Milium effusum L. Wald-Flattergras (I) s, Bauernweiden, Gleis N Reideburger z, Saaleuferstreifen N Kröllwitz (La n g 1999), Landstr.; frische Ruderalstellen; Lehmanns Garten, Rabeninsel, Göritz (Jä g e r wohl gelegentlich kultiviert 2002), Burgholz, früher Passendorfer Busch Mentha suaveolens Eh r h . (Fi t t i n g et al. 1901), Seeben (Le y ss e r 1783); Rundblättrige Minze (A) nährstoffreiche feuchte bis frische Laubwäl- s, Kleiner Dautzsch, Heide Süd, früher der, besonders Hartholzauenwälder Reideburg, Büschdorf (Ga r c k e 1848); Mimulus guttatus Fi s c h . ex DC. frische Ruderalstellen Gefleckte Gauklerblume (N U?) Menyanthes trifoliata L. s, Saaleuferstreifen N Kröllwitz (La n g 1999); Fieberklee (I) † RL 3 ∇ annuelle Uferflur früher bei Ammendorf (Be i c h e 1899), Minuartia viscosa (Sc h r e b .) Sc h i n z & Th e ll . bei Bruckdorf (An d r a e 1850), Kanena Klebrige Miere (I) † RL 1 (Le y ss e r 1783), Heide am Teich nahe früher Schwalchloch, zwischen Fasanerie Heidehaus (Kn a u t h 1687) und Nietleben, zwischen Dölau und Lieskau Mercurialis annua L. (Ga r c k e 1848), zwischen Nietleben und dem Einjähriges Bingelkraut (A) Lintbusch (Ga r c k e 1856), bei Giebichenstein g; nährstoffreiche Gärten, Äcker, (Kn a u t h 1687) Ruderalstellen

90 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Morus nigra L. Schwarze Maulbeere (N U) s, Pestalozzi-Park; Gebüsche; selten kultiviert und verwildernd

Muscari tenuiflorumT a u s c h Schmalblütige Traubenhyazinthe (I)  RL 3 ∇ z im N und W, 2. und 3. Lunzberg, Amtsgar- ten (ob noch?) (Jo h n ), Seebener Busch, frü- her Dölauer Holz, „Weinberg“ am Seebener Busch (Fi t t i n g et al. 1901), Bischofswiese, Frenzelholz (Fi t t i n g et al. 1901: „jetzt ... verschwunden“); Lößtrocken- und -halbtro- ckenrasen, trockene, lichte Eichenmischwäl- der und Gebüsche

Muscari neglectum Gu ss . ex Te n . Weinbergs-Träubel (A) ∇ Misopates orontium (L.) Ra f . z, besonders Giebichenstein und Kröll- Acker-Löwenmaul (A) † RL 2 witz, sonst z.B. Hohlweg Granauer Weg, früher Äcker zwischen Kröllwitz und Lettin, W Tschernitschewsky-Haus; trockene Ge- bei Büschdorf und Kanena (Fi t t i n g et al. büsche (besonders Fliedergebüsche) und 1899), zwischen Kröllwitz und Donnersberg Gebüschsäume; häufig kultiviert und ver- (Ga r c k e 1848) wildernd (aber auch andere Muscari-Sippen, Moehringia trinervia (L.) Cl a i r v . z.B. M. armeniacum Le i c h t l i n ex Ba k e r , M. Dreinervige Nabelmiere (I) botryodes (L.) Mi ll .) g; feuchte bis mäßig trockene Wälder Mycelis muralis (L.) Du m o r t . Mauerlattich (I) und Gebüsche g Heide, sonst im N und W z, früher Raben- Molinia caerulea (L.) Mo e n c h Pfeifengras (I) k insel (Ga r c k e 1848); Wälder, frische, meist v Heide, sonst nur Brandberge (N-Hang) und schattige Ruderalstellen (besonders Pflas- N Brandberge, früher sehr wahrscheinlich ter- und Mauerfugen) auch Reideniederung (aber kein Nachweis); Myosotis arvensis (L.) Hi ll bodensaure, feuchte bis frische, nährstoff- Acker-Vergißmeinnicht (A) ärmere Standorte in Wäldern, Vorwäldern, g; sandige bis lehmige Äcker Säumen, Flachmoorwiesen und Silikatma- gerrasen Myosotis discolor Pe r s . Buntes Vergißmeinnicht (I) RL 3 Monotropa hypophegea Wa ll r . s, N Brandberge, früher Donnersberg, Buchenspargel (I) Heide-N-Rand (Ga r c k e 1848), rechts Weg z Heide (Abt. 3, 15, 16, 25, 26, 27, 28); Knochenmühle-Heide (HAL: Wü s t 1895), bei bodensaure Eichenmischwälder Lettin (HAL: Oe r t e l 1872), Kröllwitzer Felsen Montia fontana L. Bach-Quellkraut (I) † RL 2 (HAL: Oe r t e l 1873); offene, frühjahrsfeuchte, früher zwischen Kröllwitz und Heide links bodensaure, nährstoffärmere Standorte des Dölauer Weges, Äcker zwischen Heide Myosotis laxa Le h m . Rasen-Vergißmeinnicht (I) und Kröllwitz-Dölauer Weg (Ga r c k e 1848), z Saale-Elster-Aue im S, Göritzwiese, Teich Hohlweg im Dölauer Holz (Ga r c k e 1856), am Pfingstanger, W Bahndamm S Am- nahe Waldkater (HAL: Oe r t e l 1877); mendorf, Ausstich W Thüringer Bahn N im Gebiet nur ssp. chondrosperma (Fe n z l ) Stadtgrenze, früher unterhalb Bergschänke S. M. Wa l t e r s (Fi t t i n g et al. 1899); wechselnasse, zeitweise Morus alba L. Weiße Maulbeere (N U) überschwemmte, mäßig nährstoffreiche s, Südfriedhof; Gebüsche; selten kultiviert Standorte in Großseggenriedern, Auenwie- und verwildernd sen, Gräben und lockeren Röhrichten

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 91 Flora, S. 24-138

Myosotis ramosissima Ro c h e l Rauhes Vergißmeinnicht (A?) k v, früher Bischofswiese, Abhänge an der Chaussee hinter Ammendorf (Ga r c k e 1848); teils ruderal beeinflußte Sand-, Löß- und Silikattrockenrasen, sandige, trockene Ruderalstellen Myosotis scorpioides L. Sumpf-Vergißmeinnicht (I) z, zwischen Langem Berg und Kellerberg, An der Kiesgrube, Rabeninsel S Emmaweg, Pfingstanger (Jä g e r 2002), Burgholz, zwi- schen Burgholz und Bahn, Flutrinne S Burg- holz, früher Ziegelwiese (HAL: Oe r t e l 1881), Papiermühle (MSTR: Lu y k e n 1806), Pulverwei- den, Passendorf (Le y ss e r 1783), „in der Lucke“, Seeben (Kn a u t h 1687); nasse, nährstoffreiche Standorte an Ufern, Flutmulden und Gräben

Myosotis sparsifloraP o h l Zerstreutblütiges Vergißmeinnicht (I) k z im N, früher Pulverweiden (Jo h n 1964); Ulmen-Hangwälder, Hartholzauenwälder, Fliedergebüsche und ihre Säume

Myosotis stricta Li n k ex Ro e m . et Sc h u l t . Sand-Vergißmeinnicht (A?) k g im N und W, sonst z; teils ruderal beein- flußte Sand-, Löß- und Silikattrockenrasen, sandige, trockene Ruderalstellen

Myosotis sylvatica Eh r h . ex Ho ff m . Wald-Vergißmeinnicht (I), nur noch (N? E) z, Elsterhang S Ammendorf W Bahn (hier ev. auch [I]), Fuchsberg, Pulverweiden, früher Seeben (Wa ll r o t h 1822); frische, nährstoff- reiche, meist gestörte Laubwälder, Gebü- sche und ihre Säume; gelegentlich kultiviert und verwildernd (möglicherweise teils auch zu M. alpestris F. W. Sc h m i d t )

Myosoton aquaticum (L.) Mo e n c h Wasserdarm (I) g Aue, sonst z; feuchte bis frische, nähr- stoffreiche Wälder, Gebüsche, Säume, Staudenfluren und Ruderalstellen Myosurus minimus L. Mäuseschwänzchen (I) z, Weg zwischen Lunzberg und Lettin, N Stadtforststr. (NABU 1993), Brandberge, ne Lettin (Acker) (HAL: We r n e r 1947), Acker zwischen Kröllwitz und Schwalchloch, S Ammendorf (HAL: Hi l b i g 1965) „vulgaris“ am Mönchsholz, Hang N Elstermündung, (Le y ss e r 1783), bei Nietleben (Kn a u t h 1687); N Berliner Bahn SO Goldberg, früher Kaser- Äcker, Acker- und Wegränder auf frühjahrs- feuchten, meist kalkarmen Standorten

92 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Myriophyllum spicatum L. Ähren-Tausendblatt (I)  k v Saale, sonst nur Friedhofsteich, Mötzlicher Teiche, SW Bruckdorf (Br a d e 2002), früher Teiche an der Strafanstalt (Ga r c k e 1848), Passendorf (Le y ss e r 1783); eutrophe, ste- hende oder langsam fließende Gewässer, besonders flache und langsam fließende Bereiche der Stromsaale, alle dortigen Vorkommen Neuansiedlungen seit 1990 Myriophyllum verticillatum L. Quirl-Tausendblatt (I) z, Steinbruchsee W Halle-Neustadt, Dekra- Teich (ob noch?), Bruchsee (r e -p l a n 1999), Teich bei Seeben (D. Fr a n k ), früher Lachen bei Passendorf, S Radewell (Fi t t i n g et al. Nepeta racemosa La m . 1899), Ziegelwiese (Sp r e n g e l 1806), in der Trauben-Katzenminze (N E) Elster bei Osendorf (HAL: Oe r t e l 1883); s, Amtsgarten; kalkarme Mauerfugen stehende meso- eutrophe Gewässer, Neslia paniculata (L.) De sv . s.l. zeitweise überschwemmte, tonige Finkensame (A)  RL 3 Standorte an flachen Ufern s, N Dölau W Neu-Ragoczy-Str. (Jo h n ), Acker Nardus stricta L. Borstgras (I) † S Burgholz (Jo h n ), früher vor Nietleben, zwi- früher Lunzberge Saalehang (HAL: Hi l b i g schen Irrenanstalt und Heide, zwischen See- 1971), Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), O Dölauer ben und Gutenberg (Ga r c k e 1848); lehmige, Heide (HAL: Oe r t e l 1886), N Brandberge mäßig nährstoffreiche Ackerränder (HAL: Wü s t 1895), Dölau, Granau (Le y ss e r Nicandra physalodes (L.) P. Ga e r t n . 1783), bei Lettin, Lieskau (Sp r e n g e l 1832) Giftbeere (N U) Nasturtium officinaleW. T. Ai t o n s, Ammendorf, Kanena, Trotha; Gewöhnliche Brunnenkresse (I)  Ruderalstandorte s, Götsche N Tafelwerder, früher N Brand- Nicotiana rustica L. Bauern-Tabak (N U) berge, zwischen Döllnitz und Radewell, s, Ammendorf, Kanena; Deponien zwischen Ammendorf und Planena (Fi t t i n g et al. 1899), Teich in Radewell (Ga r c k e 1848), Nicotiana tabacum L. Böllberg „in den Wasserlöchern“, Seeben Virginischer Tabak (N U) (Le y ss e r 1783); eutrophes Bachröhricht s, Trotha, Kanena, Ammendorf; Gartenauswurf, Deponien Neottia nidus-avis (L.) Ri c h . Nestwurz (I) ∇ z Heide (Abt. 24 (Oe k o k a r t ), 27, 30, 31), Nigella arvensis L. früher Buchenwald S Kolonie Waldheil Acker-Schwarzkümmel (A) † RL 2 (Ha u p t i g 1966), Seeben (Le y ss e r 1783); früher Lunzberge (Sc h u l z e 1938), oberhalb Laubmischwälder Lettin, zwischen Passendorf und Nietleben (Fi t t i n g et al. 1899), Gersdorfer wüste Feld- Nepeta cataria L. mark (Ga r c k e 1848), Kröllwitz (Sp r e n g e l 1832) Gewöhnliche Katzenminze (A)  RL 3 s, „Kote 85,1 W neben dem Saalwerder“ Nigella damascena L. Jungfer im Grünen (N U) (1980) (Gr o ss e & Jo h n 1989, ob noch?), s; Deponien, Gartenauswurf am Schulgarten Galgenberg (Gr o ss e & Jo h n Nigella sativa L. (N U) 1991), Landstr. S Schönnewitz, Hohlweg Gra- s; Deponien, Gartenauswurf nauer Weg (Pa r t z s c h 1999), früher Giebichen- stein (Ga r c k e 1848), Gimritz (Bu x b a u m 1721); frische bis mäßig trockene Ruderalstellen

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 93 Flora, S. 24-138

Nonea lutea (M. Bi e b .) Li n k Odontites luteus (L.) Cl a i r v . Rosenrotes Mönchskraut (N U) Gelber Zahntrost (I) † RL 3 s, Kühnfeld (Ja g e ); lehmige Ackerränder; früher Giebichenstein (Le y ss e r 1783), möglicherweise alle hierher gestellten „Heyde an der Straße vor dem Heyde- Angaben in Deutschland jedoch zu Hause“, Hügel vor Seeben (Kn a u t h 1687) N. versicolor gehörend (Ja g e , nach He r d a m ) Odontites vulgaris Mo e n c h Nonea pulla (L.) DC. Gewöhnlicher Zahntrost (I) k Braunes Mönchskraut (I)  k v, früher Wiesen vor Lettin am Dölauer Bach z im N und W, früher Fuchsberg (Sc h u l - (HAL: Wü s t 1890), Gegend des heutigen z e 1938), Äcker zwischen Nietleben und Volksparks (Kn a u t h 1687); ruderal beeinfluß- Bennstedt (As c h e r s o n 1865), vor Ammendorf tes Feucht-, Wechselfeucht- und Frischgrün- (Wü s t 1882 handschrftl. in Ga r c k e 1848, land, feuchte bis frische Ruderalstellen und Exemplar d. Uni-Bibliothek), Giebichenstein Ackerbrachen (Le y ss e r 1783), beym Heidehause Oenanthe aquatica (L.) Po i r e t (Le y ss e r 1761), am Reilsberg (Kn a u t h 1687); Wasserfenchel (I) teils ruderal beeinflußte Sand- und v Saale-Elster-Aue im S, sonst nur Untere Lößtrocken- und -halbtrockenrasen Aue, Rabeninsel, Kiesgrube Kröllwitz, früher Nuphar lutea (L.) Si b t h . et Sm. Saale zwischen Kröllwitz und Gimritz (Ga r c k e Große Teichrose (I)  ∇ 1848); zeitweise überschwemmte, nähr- s, Mötzlicher Teiche, Heidesee N-Teil, früher stoffreiche, schlammige Standorte in Grä- „sehr verbreitet“ vor Ammendorf, zwischen ben, lichten Röhrichten, Flutrasen und Ufern Osendorf und Kollenbey, Elster südlich Oenanthe fistulosaL. Ammendorf (Ga r c k e 1848), Passendorf Röhrige Pferdesaat (I) † RL 3 (Le y ss e r 1783), Stille Elster (HAL: Oe r t e l 1870); früher NW-Ecke Ziegelwiese (HAL: eutrophe, stehende Gewässer We r n e r 1950), Pulverweiden, Passendorf Nymphaea alba L. Weiße Seerose (I)  ∇ (Le y ss e r 1783), zwischen Broihanschenke s, Mötzlicher Teiche; früher Steinlache bei und Schkopau (Kn a u t h 1687) Ammendorf (Ga r c k e 1848), Stille Elster Oenothera biennis L. (HAL: Oe r t e l 1870), zwischen Osendorf Zweijährige Nachtkerze (N E) und Kollenbey (HAL: Oe r t e l 1877); v; Bahngelände, Ruderalstellen; Erstnach- eutrophe, stehende Gewässer; gelegentlich weis: Le y ss e r (1783: „circa urbem, ad ripas kultiviert (aber meist Kulturformen) Salae prope Trotha“); Gattung Oenothera ist im Gebiet ungenügend bearbeitet

94 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Oenothera canovirens E. S. St e e l e Ophrys insectifera L. em. L. Renner-Nachtkerze (N E) Fliegen-Ragwurz (I) † RL 3 ∇ z; Bahngelände früher in der Heide (anonym handschriftl. in Bu x b a u m 1721, Exemplar der Geobotanik- Oenothera glazioviana Mi c h e l i Rotkelchige Nachtkerze (N E) Bibliothek), bei Seeben (Le y ss e r 1783) z; Bahngelände, Gartenauswurf Orchis coriophora L. ∇ Oenothera laciniata (N U) Wanzen-Knabenkraut (I) † RL 0 s, Universitätsring; Ruderalstellen früher zwischen Dölau und Heide (Straßenrand) (Fi t t i n g et al. 1901: „neuerdings nicht mehr“), Seeben (Le y ss e r 1783) Oenothera rubricaulis Kl e b . Rotstenglige Nachtkerze (N E) Orchis mascula (L.) L. ∇ z; Bahngelände Stattliches Knabenkraut (I) † RL 3 früher bei Seeben, Dölau, Nietleben Onobrychis viciifolia Sc o p . (Le y ss e r 1783) Saat-Esparsette (N E) s, Spielberg; Halbtrockenrasen; Orchis militaris L. ∇ gelegentlich kultiviert („Magerwiesen- Helm-Knabenkraut (I) RL 3 mischung“), z. B. Peißnitz Pappelallee, s, Ammendorfer Halde N-Teil (Ne e f ), neuer Pfingstangerdeich früher in der Heide (Le y ss e r 1783); frischer, mäßig nährstoffreicher, lichter Ononis repens L. Kriechender Hauhechel (I) Laubholzforst auf Sekundärstandort v besonders N und W; Halbtrockenrasen, ruderal beeinflußte, mäßig nährstoffreiche Orchis morio L.  ∇ Frischwiesen (besonders Weg- und Straßen- Kleines Knabenkraut (I) RL 2 raine) z im NW, Hügel NW Lunzberge, Großer, 2., 3. und Unterer Lunzberg, Hügel 108 N Dölau, Ononis spinosa L. Dorniger Hauhechel (I) früher W Lettiner Kirschberg z im N und W; teils ruderal beeinflußte (HAL: We r n e r 1962), in einer Senke zwischen Halbtrocken- und Magerrasen Waldkater und Gestüt bzw. Vorwerk Kreuz, Onopordum acanthium L. Wiesen unmittelbar oberhalb Lettin (Fi t t i n g Gewöhnliche Eselsdistel (A) et al. 1901), „am Schwalchloch und über- v; frische bis trockene, haupt zwischen dem Donnersberge und der nährstoffreiche Ruderalstellen Dölauer Heide hinter Kröllwitz nicht selten“, zwischen Lintbusch und Eislebener Chaus- Ophioglossum vulgatum L. see (Ga r c k e 1848), Wiesen bei Dölau (Wü s t Gewöhnliche Natternzunge (I) RL 3 1890 handschrftl. in Ga r c k e 1848, Exemplar z, Heide O Rehteich, Göritzwiese (Mi c h e l ), Uni-Bibliothek), Seeben (Sp r e n g e l 1832), Südfriedhof, Restloch SW Bruckdorf, früher Pulverweiden, Bischofsberg (Le y ss e r 1783); Wiese S-Rand Burgholz (HAL: We r n e r 1962), Silikatmagerrasen Fichtengestrüpp unfern der Nietlebener Baumschule, Wiesen bei Passendorf (Fi t t i n g Orchis palustris Ja c q . et al. 1901), bei Seeben (Sp r e n g e l 1832), Sumpf-Knabenkraut (I) † RL 1 ∇ nahe Pulvermühle (Kn a u t h 1687); wech- früher Wiesen bei Nietleben (Ga r c k e 1848: selfeuchte bis wechseltrockene, mäßig zwischen Windmühle und Dorf) nährstoffreiche Standorte in Auenwiesen, (Fi t t i n g et al. 1901: „nicht mehr“) lichten Laubmischwälder, Vorwäldern in Orchis ustulata L. der Bergbaufolgelandschaft und mäßig Brand-Knabenkraut (I) † RL 1 ∇ intensiv genutzten Scherrasen früher bei Seeben (Le y ss e r 1783)

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 95 Flora, S. 24-138

Origanum vulgare L. Gewöhnlicher Dost (I) gaben von Bu x b a u m und Kn a u t h zu dieser Art s, Heide-S-Rand (Jo h n ), SO-Teil Ammendorfer unsicher; nicht artmäßig zuzuordnen des Halde, N Geschw.-Scholl-Str. O Sportplatz weiteren Angaben von Le y ss e r (1783, unter (N), S Dieselstr. (N); mesophile Gebüsch- O. maior): „an dem Hügel vor der Peißnitz“ und Waldsäume; häufig kultiviert und Orobanche hederae Va u c h e r ex Du b y gelegentlich verwildernd Efeu-Sommerwurz (N E) Ornithogalum angustifolium Bo r e a u z, Botanischer Garten, Gertraudenfriedhof Schmalblättriger Milchstern (I) (mehrfach), Südfriedhof; nährstoffreiche, s, 2. Lunzberg, Großer Galgenberg SW-Sei- schattige Parks und Friedhöfe mit Efeu-Be- te, früher Nordbad Vorplatz (Jo h n & Ze n k e r stand, auf verschiedenen Hedera-Sippen 1982), Krähenberg N-Hang (Fi t t i n g et al. Orobanche lucorum A. Br a u n ex F. W. Sc h u l t z 1901); Silikat- und Lößhalbtrockenrasen; Berberitzen-Sommerwurz (N E?) Sippe wurde in der Vergangenheit irrtüm- s, Botanischer Garten; halbschattiger lich zu verschiedenen anderen Ornithoga- Parkstandort, auf Berberis lum-Sippen (O. orthophyllum, O. kochii, O. umbellatum) gestellt (He r r m a n n 2002) Orthilia secunda (L.) Ho u s e Birngrün (I)  RL 3 s, Heide Abt. 19, 20 (Sc h a b e r g 1977, ob Ornithogalum nutans L. noch?), früher Fichtenbestand nahe Pflanz- Nickender Milchstern (N E) garten (HAL: Wü s t 1895); bodensaure Laub- z, Botanischer Garten, O Riveufer S Rainstr., mischwälder und Kiefernforste Giebichensteinfelsen und Amtsgarten NO davon, Pestalozzipark S Passendorfer Weg Osmunda regalis L. Königsfarn (I) † RL 2 ∇ (erst aktuell gepflanzt?), Kirchhof Diemitz, früher Sümpfe bei Lieskau (Ga r c k e 1848), Park Sagisdorf, früher Pulverweiden nahe Fasanerie bei Nietleben (Ga r c k e 1848: (Fi t t i n g et al. 1901); frische, halbschattige, „nicht mehr“) nährstoffreiche Standorte in Gebüschen Oxalis acetosella L. Wald-Sauerklee (N E) und mäßig intensiv genutzten Scherrasen, z Heide, besonders NO-Hälfte; feuchte, auf Kirchhöfen bodensaure Laubmischwälder; keine Ornithogalum umbellatum L. älteren Angaben im Gebiet (Ga r c k e 1848: Dolden-Milchstern (N E) „fehlt bei Halle“), möglicherweise aus z eingebürgert (z.B. Peißnitz-N-Spitze, Bernaus Ansalbungen hervorgegangen Park Regensburger Str./ Am Hohen Holz), Oxalis corniculata L. sonst (N U) v; Einbürgerungen v. a. in tro- Gehörnter Sauerklee (N E) ckeneren Hartholzauenwäldern und sons- v; frische bis trockenere, nährstoffreiche tigen gestörten, nährstoffreichen, frischen Ruderalstellen (oft Pflasterfugen) und Gehölzstandorten; sehr häufig kultiviert Gärten; Erstnachweis: HAL: Oe r t e l Ornithopus perpusillus L. (1879: Anhalter Bahn bei Halle) Kleiner Vogelfuß (A) † Oxalis dillenii Ja c q . Dillenius-Sauerklee (N U) früher sandige Äcker bei Nietleben s, Botanischer Garten; Gartenunkraut- (Be r n a u 1941) gesellschaften Orobanche caryophyllacea Sm. Oxalis fontana Bu n g e Nelken-Sommerwurz (I) † RL 3 Europäischer Sauerklee (N E) früher Gersdorfer wüste Feldmark g; nährstoffreiche, frische Äcker, Gärten, („einmal gefunden“ Ga r c k e 1848) Ruderalstellen; Erstnachweis: Le y ss e r (1761) Orobanche elatior Su t t o n Panicum miliaceum Echte Hirse Große Sommerwurz (I) † RL 1 L. (N U) früher Gebüsch an der Saale hinter Kröllwitz z; annuelle Ruderalstellen, oft durch Vogelfutter ausgebreitet (Ga r c k e 1848), Seeben (Bu x b a u m 1721), Heide (Kn a u t h 1687), aber Zugehörigkeit der An-

96 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Papaver argemone L. Sand-Mohn (A)  Parthenocissus tricuspidata (Si e b o l d et Zu c c .) v; trockene, sandige Ruderalstellen und Pl a n c h . Dreilappige Jungfernrebe (N U) Äcker, ruderal beeinflußte Sand- und s; Gartenauswurf Lößtrockenrasen Pastinaca sativa L. Pastinak (I) Papaver dubium L. Saat-Mohn (A) g; teils ruderal beeinflußte Frischwiesen, fri- v; lehmige Äcker meist kalkarmer Standorte sche Ruderalstellen; gelegentlich kultiviert Papaver hybridum L. Bastard-Mohn (A) † RL 2 Pedicularis palustris L. früher Güterbahnhof (Fi t t i n g et al. 1899: Sumpf-Läusekraut (I) † RL 1 ∇ „unbeständig“), Granau (Sp r e n g e l 1832), früher Pulverweiden, Seeben, Kanena, „frequens“ (Le y ss e r 1783) Dölau (Le y ss e r 1783) Papaver orientale L. (N U) Pedicularis sylvatica L. s, Goldberg; Gartenauswurf Wald-Läusekraut (I) † RL 2 ∇ Papaver rhoeas L. Klatsch-Mohn (A) früher zwischen Knochenmühle und Lettin g; frische bis trockene lehmige Äcker, „rechts vom Weg“ (Fi t t i n g et al. 1899), zwi- Ruderalstellen schen Dölau und Heide (Fi t t i n g et al. 1899: „nicht mehr gefunden“), bei Kanena (Bu x - Papaver somniferum L. Schlaf-Mohn (N E) b a u m 1721), bei Seeben (Kn a u t h 1687, diese z; Gärten; gelegentlich kultiviert und meist und die vorige Angabe sehr wahrscheinlich unbeständig verwildernd, selten einbür- zu P. palustris) gernd Pentaglottis sempervirens (L.) L. H. Ba i l e y (N U) Parietaria judaica L. s, Hermannstraße, Cantorstraße; Mauer-Glaskraut (N E) † RL 1 Ruderalstellen s, Talstr. 26 (im Winter 1998 vernichtet);  frische, nährstoffreiche, halbschattige Peplis portula L. Sumpfquendel (I) RL 3 Ruderalstelle; zusammen mit Population s, O Lieskau, N Brandberge, früher Heide- in Magdeburg einzige aktuellere Vorkom- rand bei Granau, Steinbrüche im Dautzsch men im östlichen Deutschland (Fi t t i n g et al. 1899), zwischen Kröllwitz und Heide (Ga r c k e 1848), nahe Waldkater rechts Parietaria officinalisL. vom Lettiner Fahrweg (HAL: Wü s t 1895), Aufrechtes Glaskraut (A)  k Dölau (Le y ss e r 1783), bei Nietleben (Bu x b a u m v, besonders Aue und auennahe Stadtberei- 1721); zeitweise überschwemmte, mäßig che, sonst nur E.-Schuster-Str. und Seebener nährstoffreiche Standorte in Acker- und Busch, früher Zwinger am Galgtor (Kn a u t h Wegsenken 1687), bei Ga r c k e (1848) „sehr selten“, auch bei Sc h u l z (1887) nur Moritzburg; frische, nährstoffreiche, meist halbschattige Stand- orte in gestörten Hartholzauenwäldern und Gebüschen sowie an Ruderalstellen Parnassia palustris L. Sumpf-Herzblatt (I) † RL 2 ∇ früher an Ausstichen an der Anhalter Bahn bei Halle (HAL: Oe r t e l 1874), vor Nietleben, vor dem Seebener Holz (Ga r c k e 1848), bei Kanena (Le y ss e r 1783)

Parthenocissus inserta (A. Ke r n .) Fr i t s c h Fünfblättrige Jungfernrebe (N E)  v Heide, sonst z, z.B. S Silberhöhe, Gehölz N Büschdorf; gestörte frische, nährstoffreiche Wälder und Gebüsche

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 97 Flora, S. 24-138

Persicaria amphibia (L.) De l a r b r e (Jo h n ), LAU-Gelände in der Reideburger Str. Wasser-Knöterich (I) (Pe t e r s o n ), ehem. Bahndamm und Halde O v besonders Aue; eutrophe, stehende Osendorf, Restloch SW Bruckdorf, früher Gewässer, nasse bis wechselfeuchte zwischen Böllberg und Wörmlitz (HAL: E. A. Wiesen, Äcker, Ruderalstandorte T. Mü ll e r 1861), Roßbachhütte (?, unleser- lich) (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1860), Galgenberg Persicaria hydropiper (L.) De l a r b r e S-Seite, Saaleufer zwischen Steinmühle und Wasserpfeffer (I) Felsenburgkeller, zwischen Kreuzschäferei v Heide und Aue, sonst s, z. B. Mötzlicher und Schwanenbrücke (Fi t t i n g et al. 1899), Teiche; feuchte bis nasse, teils zeitweise Berge zwischen Scharfrichterei und Galgen- überschwemmte Standorte in Gräben, berg (Ga r c k e 1848), im Garten der Weintrau- Flutrasen, an Ufern und Waldwegrändern be, an der Seebener Bergschenke (Sp r e n g e l Persicaria lapathifolia (L.) De l a r b r e 1832), „nach der Heide zu“ (Le y ss e r 1783), Ampfer-Knöterich (I) Hügel vor Seeben (Kn a u t h 1687); trockene g besonders Aue; nährstoffreiche Ufer- Ruderalstellen, sekundäre Magerrasen in und Hochstaudenfluren, Äcker der Bergbaufolgelandschaft

Persicaria minor (Hu d s .) Op i z Peucedanum cervaria (L.) La p e y r . Kleiner Knöterich (I) Hirschwurz-Haarstrang (I) † RL 3 s, Rehteich, Amselgrund (Ko r s c h & Mü ll e r früher Bischofswiese (Sc h a b e r g 1977), 1993), früher S Bischofswiese (Fi t t i n g et al. Frenzelholz (Ga r c k e 1848), 1901), bei Radewell (Ga r c k e 1848), bei Dölau bei Seeben (Se n c k e n b e r g 1731) (Wa ll r o t h 1822), „Saaleufer“ (wahrschein- Peucedanum officinaleL. Echter Haarstrang lich im Umfeld der damaligen Stadt, MSTR: (I), jetzt nur noch (N U) RL 2 Lu y k e n 1806), „Diemitzer Krautgaerten“ s, Ludwig-Wucherer-Str. nahe Uhlandstr. (Kn a u t h 1687); mäßig nährstoffreiche, (N U), früher Gersdorfer wüste Feldmark zeitweise überschwemmte, halbschattige (Ga r c k e 1848), Wörmlitz, Lettin, Heide Standorte (Le y ss e r 1783); frischer, nährstoffreicher Persicaria dubia (A. Br a u n ) Fo u r r . Ruderalstandort (Baumscheibe) Milder Knöterich (I) Peucedanum oreoselinum (L.) Mo e n c h z, Kreuzer Teiche, Rabeninsel, W Bahn Berg-Haarstrang (I),  k W Burgholz, Burgholz, ev. ungenügend v im NW, früher Heide im N-Teil „verbreitet“ beachtet und in der Aue häufiger, früher (Fi t t i n g et al. 1899), Heide Abt. 23 (Gr o ss e Heide Abt. 85, Peißnitz (Fi t t i n g et al. 1901); 1983), zwischen Fasanerie und Nietleben zeitweise überschwemmte, nährstoffreiche (Ga r c k e 1848), Wiesen vor Lettin (HAL: E. A. T. Standorte

Persicaria maculosa Gr a y Floh-Knöterich (I) g; nasse bis feuchte Äcker, Gärten, Ufer, Grä- ben, Ruderalstellen

Petasites hybridus (L.) P. Ga e r t n ., B. Me y . et Sc h e r b . Gewöhnliche Pestwurz (I)  s, Götsche, Tafelwerder, früher Reideniede- rung „mehrfach“ (Fi t t i n g et al. 1899), Gräben vor Seeben links vom Weg (Ga r c k e 1848), Ka- nena (Le y ss e r 1783); nährstoffreiche, feuchte Staudenfluren an Bachufern

Petrorhagia prolifera (L.) P. W. Ba ll et He y w o o d Sprossendes Nelkenköpfchen (I)  z, am Heizwerk des Krankenhauses Dölau

98 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Mü ll e r ), Abhänge bei Nietleben (HAL: E. A. T. Physalis alkekengi L. Mü ll e r 1861), Seeben (Le y ss e r 1783); Wilde Blasenkirsche (A) † RL 3 Sand- und Silikattrockenrasen, früher Nietleben (Le y ss e r 1783); aber aktuell lichte, trockene Eichenmischwälder (N E?) s, Bergschenkenweg, Heiderand/ Granauer Weg (? ob selbe Sippe); frische bis Peucedanum palustre (L:) Mo e n c h Sumpf-Haarstrang (I) trockenere Ruderalstellen; häufig kultiviert s, am Brandberggraben N Brandberge, Phyteuma orbiculare L. s.l. früher bei Seeben und Nietleben im Busch Kugelige Teufelskralle (I) † RL 2 (Se n c k e n b e r g 1731); mesotrophe, nasse früher Reideniederung S Büschdorf/Schön- Flachmoorwiesen und Erlenbrüche newitz (Fi t t i n g et al. 1899), bei Kanena (Ga r c k e 1856), „bei Halle“ (wahrscheinlich Phacelia tanacetifolia Be n t h . Rainfarn-Phazelie (N U) nähere Umgebung der damaligen Stadt, z unbeständig; Äcker bei vorausgegangener MSTR: Lu y k e n 1806) Kultur der Art; häufig kultiviert Phyteuma spicatum L. Ährige Teufelskralle (I) Phalaris arundinacea L. Rohr-Glanzgras (I) s, Heide Abt. 25 (M. Bi e d e r m a n n ), früher g Aue, sonst v; nasse bis feuchte, meist „in allen Wäldern häufig“ G( a r c k e 1848), nährstoffreiche Staudenfluren, Röhrichte, aber von Le y ss e r (1783) keine Fundorte Wiesen, Wälder, Ruderalstellen; häufig aus der näheren halleschen Umgebung; kultiviert (aber überwiegend gestreifte var.) frischer Laubmischwald Phalaris canariensis L. Kanariengras (N U) Phytolacca esculenta v a n Ho u t t e z, meist durch Vogelfutter eingeschleppt; Asiatische Kermesbeere (N E) Ruderalstellen z; frische, nährstoffreiche Ruderalstellen und Gärten; häufig kultiviert, aber nur Pharbites purpurea (L.) J. O. Vo i g t (N U) gelegentlich dauerhaft verwildernd s, W Bruckdorf (Am a r e ll 2002 : 1 Expl. 2000); Kippengelände Picea abies (L.) H. Ka r s t . Gewöhnliche Fichte (I), jetzt nur noch (N U) Philadelphus coronarius L. entgegen jeglicher Erwartung muß wohl Großer Pfeifenstrauch (N E) auch die Fichte zum autochthonen Artinven- s, z. B. Peißnitz-N-Spitze; nährstoffreiche tar gerechnet werden, da sie in den Quellen frische Wälder und Parks; häufig kultiviert, vom 17.-19 Jh. durchgehend, meist für die aber nur selten dauerhaft verwildernd Heide, nie mit Hinweis auf Kultivierung, Phleum bertolonii DC. genannt wird (Bu x b a u m 1721, Dr e y h a u p t 1749, Knolliges Lieschgras (I) † Le y ss e r 1783, Sp r e n g e l 1806, Ga r c k e 1848, hier- früher Heide-Nordrand (Ga r c k e 1848) her wohl auch Kn a u t h 1687: „Abies alba sive foemina“); aktuell nur gepflanzte Bestände, Phleum phleoides (L.) H. Ka r s t . die fast keine spontane Verjüngung zeigen Steppen-Lieschgras (I) RL 3 s, Großer und 2. Lunzberg, früher Fuchsberg Picris echioides L. (Sc h u l z e 1938), zwischen Seeben und Natternkopf-Bitterkraut (N U) Gutenberg (Sp r e n g e l 1832), Felsen bei früher Promenaden in Halle (Fi t t i n g et al. Kröllwitz (Ga r c k e 1856), Heide (Le y ss e r 1783); 1899), Bahndamm zwischen Trotha und Lößtrockenrasen Sennewitz (Wa g e n k n e c h t 1873), Bahndamm der Halberstädter Bahn bei Halle (HAL: Oe r t e l Phleum pratense L. Wiesen-Lieschgras (I) 1882), Raine zwischen Merseburger Chaus- g; teils ruderal beeinflußtes Frischgrünland, see und Waisenhausgarten (Ga r c k e 1856) Scherrasen

Phragmites australis (Ca v .) St e u d . Schilf (I)  g, früher „in den Stadtgraeben“ (Kn a u t h 1687); Röhrichte auf wechselfeuchten bis dauerhaft überfluteten Standorten

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 99 Flora, S. 24-138

Picris hieracioides L. Plantago intermedia Gilib. (I) Gewöhnliches Bitterkraut (I) z?, z. B. Pfingstanger, ungenügend beachtet; g; ruderal beeinflußte Frischwiesen und zeitweilig überschwemmte, nährstoffrei- Halbtrockenrasen, trockenere Ruderalstel- che, teils trittbeeinflußte Standorte in Weg- len und Ackerbrachen, mäßig intensiv und Ackersenken genutzte Scherrasen Plantago lanceolata L. Spitz-Wegerich (A) Pimpinella major (L.) Hu d s . g; frische Ruderalstellen, Frisch- und Wech- Große Pimpinelle (I) selfeuchtgrünland, Scherrasen v Aue, sonst z, z. B. Heide Abt. 24, 36, O Plantago major L. Breit-Wegerich (A) Mötzlich, früher Seebener Busch g; frische bis feuchte, nährstoffreiche Rude- (Ga r c k e 1848); nährstoffreiche Frischwiesen; ralstellen und Äcker, ruderal beeinflußtes bei Ga r c k e offenbar insgesamt seltener, Grünland allerdings davor bei Le y ss e r (1783) „frequens“; im Gebiet subsp. major Plantago maritima L. Strand- Wegerich (I)  RL 2 Pimpinella saxifraga L. Kleine Pimpinelle (I) k s, am Tonloch NO Trotha, ob noch? (Gr o ss e g im N und W, sonst z; Silikatmager- und 1979), früher Heide-Nordrand (Fi t t i n g et al. -halbtrockenrasen, Heiden, 1899), Landstr. O Reilsberg (Fi t t i n g et al. 1899: mäßig nährstoffreiche Frischwiesen „jetzt vernichtet“), Chausseegraben an Kru- Pinus nigra J. F. Ar n o l d Schwarz-Kiefer (N E) kenbergs Garten (Ga r c k e 1848, ev. identisch s, Fuchsberg; Silikatmagerrasen und trocke- mit vorigem Fundort), bei Dölau (Ga r c k e ne Vorwälder; häufig kultiviert, aber nur 1856); feuchter, salzbeeinflußter Trittrasen s dauerhaft verwildernd Plantago media L. Mittel-Wegerich (I) Pinus strobus L. Weymouth-Kiefer (N U) g; Halbtrockenrasen, mäßig nährstoffreiche s, Heide (s verwildernd); lichte, trockene Frischwiesen, Scherrasen Wälder; gelegentlich kultiviert Platanthera bifolia (L.) Ri c h . Pinus sylvestris L. Wald-Kiefer (I) Weiße Waldhyazinthe (I) RL 3 ∇ v, aber nur Heide mit indigenen Vorkom- s, Heide Abt. 31 SO Rehteich (1993 – 1998 men; nährstoffarme Wälder und Forste, 1 Expl., ob noch?), früher Heide nahe Schin- trockene Ruderalstellen (z. B. Dachrinnen, derberg (HAL: Wü s t 1889); lichter, ärmerer Bahnschotter); sehr häufig kultiviert Kiefernforst

Pisum sativum L. Garten-Erbse (N U) Platanthera chlorantha (Cu s t e r ) Rc h b . s; Gartenauswurf Grünliche Waldhyazinthe (I) RL 3 ∇ s, Heide Abt. 23; Wegsaum eines lichten Mischwaldes; mehrfach fälschlich als P. bifolia angegeben (z.B. Sc h a b e r g 1977)

Platanus x hispanica Mi ll . ex Mü n c h h . Bastard-Platane (N E) s, Heide Süd, Südfriedhof; Ruderalstellen, Parkanlagen; häufig kultiviert, aber nur selten verwildernd Poa angustifolia L. Schmalblättriges Rispengras (I) g im N und W, sonst z; teils ruderal beein- flußte Silikat-, Sand- und Lößtrocken- und -halbtrockenrasen Poa annua L. Einjähriges Rispengras (I) g; frische Ruderalstellen, Äcker, Gärten

100 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Poa bulbosa L. Zwiebel-Rispengras (A?) k Wörmlitz, Bergschenke (Le y ss e r 1783), an der v im N und W, sonst nur Großer und Kleiner Moritzburg (Bu x b a u m 1721); offene, salzhal- Dautzsch, Wörmlitzer Kirschberg (Mü ll e r tige, frische bis trockene Sekundärstandorte 1992), früher Reilsberg (Ber n a u 1925), Fuchs- Polycnemum arvense L. berg (Sc h u l z e 1938); teils ruderal beeinflußte Acker-Knorpelkraut (A) † RL 1 Sand- und Silikattrockenrasen, Silikatfelsflu- früher Donnersberg, am Dölauer Kirchholz ren, trockene Fliedergebüsche (Ga r c k e 1848), am untersten der Kreuzer Poa compressa L. Platthalm-Rispengras (I) Teiche (HAL: Wü s t 1894), Lieskau (Sp r e n g e l g; trockene Ruderalstellen, ruderal 1832), Giebichenstein (Le y ss e r 1783) beeinflußte Sand- und Lößtrockenrasen Polycnemum majus A. Br a u n Poa nemoralis L. Hain-Rispengras (I) Großes Knorpelkarut (A) † RL 1 g; frische bis trockenere Laubwälder früher Salzmünder Str. bei Dölau, zwischen und Gebüsche Lettin und Neu-Ragoczy, zwischen Nietle- Poa palustris L. Sumpf-Rispengras (I) ben und Passendorf (Fi t t i n g et al. 1901) v Saale-Elster-Aue im S, sonst z; nasse nähr- Polygala vulgaris L. stoffreiche Röhrichte und Großseggenriede Gewöhnliches Kreuzblümchen (I) k Poa pratensis L. Wiesen-Rispengras (I) v im N und W, früher Seeben (Kn a u t h 1687); v; Wechselfeucht- und Frischgrünland, Silikatmager-, -trocken- und -halbtrockenra- Halbtrockenrasen sen, ärmere, lichte Kiefernforste; im Gebiet neben subsp. vulgaris auch subsp. oxyptera Poa trivialis L. Gewöhnliches Rispengras (I) (Rc h b .) Sc h ü b l . et G. Ma r t e n s : s, Heide Abt. 13, g; frische bis nasse, nährstoffreiche Stand- Brandberge (Jo h n ), ungenügend beachtet; orte in Wiesen, Äckern, Laubwäldern, Silikatmagerrasen Ufersäumen, an Ruderalstandorten Polygonatum multiflorum(L.) All . Podospermum laciniatum (L.) DC. Vielblütige Weißwurz (I)  k Schlitzblättriger Stielsame (I)  RL 3 v im N und W, sonst nur Burgholz, sowie s, W N-Teil Osendorfer See, NO-Ende s (N), z. B. Galgenberg; nährstoffreichere, Schachtstr., früher N Schafsbrücke Beesen frische Laub- und Mischwälder; häufig kul- (Ra u s c h e r t 1966), nahe Franzosenstein SO tiviert (ob gleiche Sippe?) und gelegentlich Seeben (Ja g e 1955), Bahndamm O Leucht- verwildernd turmsiedlung (Ma h n 1958), zwischen Pas- sendorf und Windmühle (Ga r c k e 1848), „ver- sus Nietleben, circa Seben“ (Sp r e n g e l 1832),

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 101 Flora, S. 24-138 Populus alba L. Silber-Pappel (N E) z, z. B. Würfelwiese, Peißnitz; Laubgehölze meist auf Auenstandorten; gelegentlich kultiviert und verwildernd

Populus x canadensis Mo e n c h Kanadische Pappel (N E) v; Pappelforste, forstlich beeinflußte Laub- wälder und Gebüsche; sehr häufig kultiviert und häufig verwildernd

Populus canescens (Ai t o n ) Sm. Grau-Pappel (N E) z, Rabeninsel, Pulverweiden, Würfelwiese, Peißnitz; Flußufer, Parkanlagen; gelegentlich kultiviert und verwildernd

Polygonatum odoratum (Mi ll .) Dr u c e Populus nigra L. Schwarz-Pappel (I?) RL 2 Wohlriechende Weißwurz (I) RL 3 s Saale im Unterwasser der Wehre, z. B. z Heide im NW-Teil und Bereich NSG Bi- Forstwerder (hier durch Kä s t n e r 1999 gene- schofswiese, sonst nur Stadtgrenze W Lunz- tisch reine Vorkommen belegt), Schleusen- berge, Birkholz, früher zwischen Dölau und insel SW Ziegelwiese; wechselfeuchte, zeit- Heide, Frenzelholz (Ga r c k e 1848), Seeben weise überschwemmte, kiesige, dynamisch (Sp r e n g e l 1832); lichte, thermophile Eichen- gestörte Standorte an Flußufern und Auen- mischwälder und Kiefernforste wald- und -gebüschsäumen; unklar, ob im Gebiet indigen, bei Ga r c k e (1848) im Gebiet Polygonum aviculare L. nur als gepflanzt genannt; häufig kultiviert, Echter Vogelknöterich (I) aber fast ausschließlich var. pyramidalis g; feuchte bis frische, oft trittbeeinflußte Standorte an Ruderalstellen, in Äckern und Populus tremula L. Zitter-Pappel (I) Gärten; Vorkommen der Kleinarten im v; Vorwälder und Gebüsche auf frischen Gebiet nicht bearbeitet bis trockeneren, mäßig nährstoffreichen Standorten Polypodium vulgare L. Gewöhnlicher Tüpfelfarn (I) Portulaca oleracea L. Portulak (A) s, Stadtgrenze W Lunzberge, Langer Berg v; frische bis trockenere, nährstoffreiche Ru- S-Hang, früher Heide Abt. 85 (Fi t t i n g et al. deralstellen und Gärten; 1901: „jetzt wohl vernichtet“), Reilsberg schon bei Kn a u t h (1687) angegeben, daher (Be i c h e 1899), Felsen bei Giebichenstein und im Gebiet wahrscheinlich alteingebürgert; Kröllwitz (Sp r e n g e l 1832), „Stadtgraben hin- gelegentlich kultiviert ter dem Gymnasio“ (Kn a u t h 1687); schattige Potamogeton berchtoldii Fi e b e r Silikatfelsen, lichter, thermophiler Eichen- Berchtold-Laichkraut (I) wald s, Elsteraue S Radewell, Osendorf (beides Polypogon monspeliense (L.) De sf . Fr a n k , det. Ko r s c h ); stehende eutrophe Gewöhnliches Bürstengras (N U?) Gewässer; Artzugehörigkeit ev. unsicher, s, NO Deutsche Grube; mäßig trockene s. P. pusillus Ruderalstelle; 1999 Erstnachweis in Potamogeton crispus L. Sachsen-Anhalt Krauses Laichkraut (I) Polystichum aculeatum (L.) Ro t h z, Kreuzer Teiche, N Burgholz, Graben N Dorniger Schildfarn (I) † RL 3 ∇ Rennbahn, Teich Schönnewitz, früher „Sala früher Giebichensteinfelsen fluvio copiose“ (=reichlich, Le y ss e r 1783); (Ra u s c h e r t 1977, nur einmal 1 Pfl.) stehende eutrophe Gewässer

102 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Potamogeton lucens L. Potentilla argentea L. Silber-Fingerkraut (I) Spiegelndes Laichkraut (I) † RL 3 g; teils ruderal beeinflußte Sand- und Sili- früher zwischen Passendorf und Stadt (Wa ll - kattrockenrasen, trockene Ruderalstellen; r o t h 1822), Stille Elster (HAL: Oe r t e l 1877) Unterarten im Gebiet nicht bearbeitet

Potamogeton natans L. Potentilla erecta (L.) Ra e u s c h . Blutwurz (I)  Schwimmendes Laichkraut (I) † z im NW, Lunzberge, Brandberge und N früher Steinbruchtümpel Dautzsch (HAL: Brandberge, Heide Abt. 13, früher weitere Wü s t 1890), Stille Elster (HAL: Oe r t e l 1877), Fundorte Heide, z. B. Abt. 34 (Ha u p t i g 1966), Passendorf (Le y ss e r 1783) Donnersberg (Ga r c k e 1848), Fuchsberg Potamogeton pectinatus L. (Sc h u l z e 1938), „ubique“ (Le y ss e r 1783); Sili- Kamm-Laichkraut (I)  katmagerrasen und Heiden, azidophytische g Saale-Elster-Aue im S, sonst z; eutrophe Pfeifengras-wiesen, nährstoffärmere, fri- bis hypertrophe, stehende bis mäßig schnell sche, bodensaure Kiefernforste fließende Gewässer; Vorkommen in Saale Potentilla heptaphylla L. und Weißer Elster sämtlich Neuansiedlun- Rötliches Fingerkraut (I) k gen nach 1990 v im N und W, sonst nur Wörmlitzer Kirsch- Potamogeton perfoliatus L. berg (Jä g e r 2002), früher W Lettiner Kirsch- Durchwachsenes Laichkraut (I) † berg (HAL: We r n e r 1962), zwischen Dölau früher Saale-Pontonbrücke Kröllwitz und Lieskau, vom Kellerberg bis zum Hei- (HAL: Oe r t e l 1879), Lachen bei Passendorf (HAL: Oe r t e l 1878), Saale zwischen Halle und Rabeninsel (Ga r c k e 1848), Sümpfe „bei der Hohen Brücke“ (Wa ll r o t h 1822), Teich an der Steinmühle (Kn a u t h 1687) Potamogeton pusillus L. Zwerg-Laichkraut (I) RL 3 s, Kirchteich Südpark, SO Burgholz, Spicken- dorfer Str. Mötzlich, früher Mötzlicher Tei- che (leg. Hi l b i g 1971, det. Ja g e 1988, ev. noch vorhanden), zwischen Irrenanstalt und Eislebener Chaussee (Ga r c k e 1848), „Sala fluvio copiose“ (= reichlich, Le y ss e r 1783); eutrophe stehende bis langsam fließende Gewässer; Vorkommen von P. berchtoldii sollten nochmals auf ev. Zugehörigkeit zu dieser Art geprüft werden Potentilla alba L. Weißes Fingerkraut (I)  RL 3 k z im NW, früher Heide nahe Nietleben und in Abt. 25 (Gr o ss e 1985), Seebener Holz (Ga r c k e 1848), „auf dem Hügel bey Gimritz“ (Le y ss e r 1783); Silikathalbtrockenrasen, lich- te, thermophile Eichenmischwälder Potentilla anserina L. Gänse-Fingerkraut (I) g; nährstoffreiche, feuchte bis wechsel- feuchte, teils zeitweise überflutete Stand- orte in Wiesen, Flut- und Trittrasen, Ruderalstellen

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 103 Flora, S. 24-138

deschlößchen (Fi t t i n g et al. 1899), teilweise Potentilla reptans L. ungenügend beachtet oder fehlangegeben; Kriechendes Fingerkraut (I) Silikat- und Lößhalbtrockenrasen g; nährstoffreiche, feuchte bis frische Wie- sen, Scher- und Trittrasen, Ruderalstellen Potentilla incana P. Ga e r t n ., B. Me y . et Sc h e r b . Sand-Fingerkraut (I) k Potentilla rupestris L. v im N und W, sonst nur Saalehänge von Felsen-Fingerkraut (I) † RL 1 Wörmlitzer Kirschberg bis Elstermündung; früher Heide, Seebener Busch (Sp r e n g e l 1832) Lößtrocken- und -halbtrockenrasen Potentilla sterilis (L.) Ga r c k e Potentilla intermedia L. Erdbeer-Fingerkraut (I), jetzt nur noch N E Mittleres Fingerkraut (N U) s, Botanischer Garten (N E), früher Seebener s, Kl. Ulrichstr.; Mauerfuß Busch (Be r n a u 1941); halbschattiger, mäßig Potentilla recta L. nährstoffreicher Parkrasen Aufrechtes Fingerkraut (N E) k Potentilla supina L: z, Gersdorfer wüste Feldmark, Krähenberg, Niedriges Fingerkraut (I) RL 3 k S-Bahn-Hp.Wohnstadt Nord, Spielberg (Kä s t - v Aue, sonst z, z.B. NO Hügel 108 N Dölau, n e r 1996); ruderal beeinflußte Sandtrocken- Umgebung der Brandberge, Heide-Süd rasen, trockenere Ruderalstellen ehem. Bahnhof, Am Kirchtor, N Hoberger Weg, Mötzlicher Teiche, früher Giebichen- stein bei der Rabeschen Spinnerei (Fi t t i n g et al. 1901), zwischen Kröllwitz und Vorwerk Gimritz, Lachen in Kröllwitz (Ga r c k e 1848), „auf dem Holzplatze des Waisenhauses, ... , im Fürstengarten, bey der Schleuse“ (Le y ss e r 1783); offene, nährstoffreiche, wechsel- feuchte, zeitweise überschwemmte, häufig sandige bis kiesige Standorte an Ruderal- stellen, Ufern, in Weg- und Ackersenken

Potentilla tabernaemontani As c h . Frühlings-Fingerkraut (I) k g im N und W, sonst z; Silikat-, Löß- und Sandtrocken- und -halbtrockenrasen, Silikatfelsfluren

104 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Primula elatior (L.) Hi ll Wald-Primel (I) Wildformen gepflanzt z. B. Heide-Süd; s, Göritz (Jä g e r 2002), früher Rabeninsel Laubmischwälder, Auenwälder, Parks, (HAL: Oe r t e l 1880); Hartholzauenwald Grünanlagen, Brachen

Primula veris L. Wiesen-Primel (I) k Prunus cerasifera Eh r h . Kirschpflaume (N E) v im N und W, früher Schwarzer Berg, z, z. B. Heide, Seeben; Parks, Gebüsche; Tonberg, O Lausehügel (Ha u p t i g 1966), gelegentlich kultiviert und verwildernd Rabeninsel (Ko ss w i g 1936), Burgholz (Ro s - Prunus cerasus L Sauerkirsche (N E) b a c h 1958), Peißnitz S N-Spitze (Kn a p p 1945), z, z. B. bei Nietleben, Lettin, Dölau; häufig Giebichenstein, „im Stadtgraben hinter der kultiviert und gelegentlich verwildernd; auf- Schulkirche“ (Le y ss e r 1783); Lößhalbtrocken- gelassene Streuobstwiesen, Gartenbrachen rasen, lichte, trockenere Eichenmischwälder, Gebüsche und Streuobstwiesen Prunus mahaleb L. Steinweichsel (N E)  v im NW, sonst z; Felsfluren, trockene Primula vulgaris Hu d s . Schaftlose Primel (N E) Gebüsche; häufig als Unterlage gepflanzt s, Botanischer Garten, Kirchhof St. Bartho- und verwildernd lomäus; halbschattige, mäßig nährstoffrei- che Standorte in Parks, Scherrasen und auf Prunus domestica L. Pflaume (N E) Kirchhöfen; sehr häufig kultiert (darunter v; eutrophe, mesophile Gebüsche; sehr div. züchterisch veränderte var.), aber nur häufig kultiviert und häufig dauerhaft ver- selten dauerhaft verwildernd wildernd; im Gebiet v subsp. domestica und s subsp. insititia (L.) Bo n n i e r et La y e n s (Saaleu- Prunella grandiflora(L.) Sc h o ll e r fer N Kröllwitz) verwildernd Großblütige Braunelle (I) RL 3 z im N und W, früher Donnersberg Prunus padus L. (Ga r c k e 1848), Giebichenstein (Kn a u t h 1687); Gewöhnliche Traubenkirsche (I) Lößhalbtrockenrasen v Aue, sonst s, z. B. NW-Teil der Heide, Sagisdorfer Park; Hartholzauenwälder Prunella vulgaris L. Gewöhnliche Braunelle (I) sowie andere frische bis feuchte Laub- g; Frisch-, Feucht- und Wechselfeucht- wälder und Gebüsche grünland, Scherrasen, Halbtrockenrasen, Waldwegränder Prunus serotina Eh r h . Späte Traubenkirsche (N E)  Prunus avium (L.) L. Süßkirsche (I) g Heide, sonst z im NW; z, Heide, Peißnitz; Wildformen wahr- trockenere Mischwälder und Kiefernforste; scheinlich nur in der Heide, häufig kulti- gelegentlich kultiviert viert, spontane Verwilderungen verschie- dener Kulturformen, neuerdings auch

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 105 Flora, S. 24-138

Prunus spinosa L. Schlehe (I) Peißnitz S N-Spitze (Kn a p p 1945), nahe Reide v; mesophile Gebüsche, Wald- und zwischen Osendorf und Döllnitz (HAL: Wü s t Gebüschränder 1895), Rabeninsel, an der Saale bei Lettin (Ga r c k e 1848), Pulverweiden (Le y ss e r 1783); Pseudofumaria alba (Mi ll .) Li d e n Blaßgelber Lerchensporn (N U?) nährstoffreiche, wechselfeuchte, zeitweise überflutete Standorte in Auenwiesen, Säu- s, Franckesche Stiftungen (Pe t e r s o n ); kalkhaltige Mauerfugen men, an Auenwald- und Gebüschrändern Pseudolysimachion spurium (L.) Opiz Pseudofumaria lutea (L.) Bo r k h . Gelber Lerchensporn (N E)  Unechter Blauweiderich (I) † RL D z, z. B. Reichardts Garten, Amtsgarten, früher Bischofswiese (Sc h u l z 1887) Villa Jühling; kalkhaltige Mauerfugen; Pseudolysimachion spicatum (L.) Op i z häufig kultiviert und gelegentlich dauerhaft Ähriger Blauweiderich (I) RL 3 k verwildernd v im NW und W, früher zwischen Kreuz Vorwerk und Dölauer Heide (HAL: Pi l z 1953), Pseudognaphalium luteoalbum (L.) ­H i ll i a r d . et Bischofswiese (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1860), B. L. Bu r t t Gelbweißes Ruhrkraut (I) † RL 1 früher bei Granau, zwischen Lieskau, Dölau Donnersberg (Ga r c k e 1848), Giebichenstein, und Lettin, zwischen Lettin, Heide und Kröll- Peißnitz, Seeben (Le y ss e r 1783); Silikathalb- witz („vielfach“, z. B. Exerzierplatz trockenrasen „in größter Menge“), Reideniederung mehr- Pteridium aquilinum (L.) Ku h n Adlerfarn (I) fach, zwischen Passendorf und Nietleben s, N Spechtweg, (N?) hinter Villa Jühling, (Fi t t i n g et al. 1899), Heide zwischen Nietle- früher O Langer Berg (Fi t t i n g et al 1901); ben und Fasanerie, vor dem Donnersberg bodensaure, feuchte bis frische Laubmisch- (Ga r c k e 1848), Sümpfe bei Lieskau wälder und Gebüsche (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861) Puccinellia distans (Ja c q .) p a r l . Pseudolysimachion longifolium (L.) Op i z Gewöhnlicher Salzschwaden (I)  Langblättriger Blauweiderich (I) k g; offene, nährstoffreiche, frische bis trocke- v Saale-Elster-Aue im S, sonst nur N-Ende ne, oft tritt- oder salzbeeinflußte Ruderal- Wildentenweg (Kl o s e 1998), Forstwerder standorte, besonders Straßenränder (Bi a n c o n 1996), Untere Aue (Ha r t e n a u e r Pulicaria dysenterica (L.) b e r n h . 2003), Rennbahn (ob noch?), früher Heide Großes Flohkraut (I) k (HAL: leg. 1964 Lu c k n e r als Veronica spicata, v im N und O, früher zwischen Halle und corr. St o ll e ; ob Etikettenverwechslung?, Reideburg (Ga r c k e 1848), Diemitz (anonym zweifelhafter Standort), Amselgrund, handschriftl. in Bu x b a u m 1721, Exemplar der Geobotanik-Bibliothek); feuchte bis nasse, nährstoffreiche Standorte in Wiesen, Staudenfluren, lichten Röhrichten

Pulicaria vulgaris Ga e r t n . Kleines Flohkraut (I) † RL 3 früher Saale zwischen Giebichenstein und Trotha, Lachen zwischen Halle und Passen- dorf und nach Nietleben zu, vor Reideburg (Ga r c k e 1848), bei Seeben (Kn a u t h 1687); Angabe von Jo h n & Ze n k e r (1982) vermutlich Namensverwechslung mit P. dysenterica (Jo h n , mdl. Mitt.)

106 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Pulmonaria angustifolia L. Schmalblättriges Lungenkraut (I) † RL 1 ∇ früher Heide (Ga r c k e 1848), bei Dölau, Lieskau, in der Heide „auf dem Wildschup- pen“ (Le y ss e r 1783, unklare Lokalisierung)

Pulmonaria obscura Du m o r t . Dunkles Lungenkraut (I) s, Rabeninsel NW-Teil, früher Heide (Le y ss e r 1783); Hartholzauenwald Pulmonaria officinalisL. Geflecktes Lungenkraut(N E)  z Heide im Bereich S Dölau (Abt. 31, 34, 35); feuchte bis frische Laubmischwälder; gele- gentlich kultiviert und selten verwildernd

i ll Pulsatilla pratensis (L.) M . Pyracantha coccinia Ro e m . Feuerdorn (N E) Wiesen-Kuhschelle (I) † RL 2 ∇ s, z. B. Heide; gestörte Wälder, Parks, Fried- früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), Heide ver- höfe, Bahndämme; gelegentlich kultiviert einzelt (Fi t t i n g et al. 1899), Abhänge der Hei- und selten verwildernd de bei Nietleben (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861), w N Borkenholz (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861, Pyrola chlorantha S . unklare Lokalisierung), Heide-Südrand Grünblütiges Wintergrün (I) † RL 1 zwischen Nietleben und Fasanarie, Bi- früher beim Heidehaus nahe Nietleben a ll r o t h schofswiese, Kellerberg (Ga r c k e 1848), (W 1822) bei Giebichenstein (Kn a u t h 1687) Pyrola minor L. Kleines Wintergrün (I) RL 3

Pulsatilla vulgaris Mi ll . s.l. z Heide (Abt. 4, 13, 15, 20, 26, 27), früher Gewöhn­liche Kuhschelle (I) RL 2 k ∇ Abzw. Köllmer Weg/ Salzmünder Str. ü s t v im NW, früher Krähenberg (HAL: Wü s t (HAL: W 1895); bodensaure, ärmere 1892), Giebichenstein (HAL: E. A. T. Mü ll e r Laubmischwälder und Kiefernforste 1861), Heide (Fi t t i n g et al. 1899: „verschie- Pyrola rotundifolia L. dene Stellen ... allmählich verschwindend“), Rundblättriges Wintergrün (I) † RL 2 Donnersberg (Ga r c k e 1856), Felsen zwischen früher Nietleben (Le y ss e r 1783), Giebichenstein und Trotha, Hügel zwischen Heide nach Dölau zu (Ga r c k e 1848) Irrenanstalt und Heide (Ga r c k e 1848), „nach Seben“ (Le y ss e r 1783); Silikatmagerrasen

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 107 Flora, S. 24-138

Pyrus communis L. em. Ga e r t n . SO Radewell/ W Osendorf, Altarm W Osen- Kultur-Birne (N E?) dorf, Resttümpel N Kanena, Hufeisensee- z, z. B. Heide, Brachland, Ruderalstandorte; Abfluß, früher Steinbruchtümpel Dautzsch sehr häufig kultiviert und gelegentlich (HAL: Wü s t 1890); mesotrophe bis eutrophe, verwildernd stehende oder langsam fließende, nicht Quercus cerris L. Zerr-Eiche (N U) oder wenig verschmutzte Gewässer, zeit- s, Ziegelwiese; Parks; weiliges Austrocknen wird vertragen selten kultiviert und verwildernd Ranunculus arvensis L. Acker-Hahnenfuß (A) † RL 2 Quercus petraea Li e b l . Trauben-Eiche (I) v Heide, sonst nur Dölauer Holz, Seebener früher „häufig z. B. bei Passendorf, vor Nietleben usw.“ (Ga r c k e 1848), SO Lettin Holz, SW Bruckdorf (Br a d e 2002); bodensaure, frische Laubmischwälder (HAL: Wü s t 1889), Diemitz (Kn a u t h 1687) Quercus robur L. Stiel-Eiche (I) Ranunculus auricomus agg. g; feuchte bis trockene Standorte Goldschopf-Hahnenfuß (I) k in Wäldern und Gebüschen g Aue, sonst v; feuchte bis frische, nähr- stoffreiche Standorte in Laubwäldern, Quercus rubra L. Rot-Eiche (N E) Gebüschen und Streuobstwiesen, seltener z besonders Heide; Laubwälder; häufig kulti- auch in Wiesen; intraspezifische Gliederung viert, aber nur selten dauerhaft verwildernd im Gebiet nicht untersucht Radiola linoides Ro t h Zwerglein (I) † RL 1 Ranunculus bulbosus L. früher zwischen Heide und Lintbusch, Wald- Knolliger Hahnenfuß (I) rand nahe Waldkater, zwischen Kröllwitz g im N und W, sonst z; Halbtrockenrasen, und Lettin (Fi t t i n g et al. 1899), „beym Fas- weniger intensiv genutzte Scherrasen auf anhause“, „hinter der Heide nach Dölau zu“ mäßig trockenen Standorten (Le y ss e r 1783) Ranunculus circiniatus Si b t h . Ranunculus acris L. Scharfer Hahnenfuß (I) Spreizender Wasserhahnenfuß (I) RL 3 g; feuchte bis frische, nährstoffreiche Wiesen s, Hufeisensee, früher bei Halle (HAL: Oe r t e l Ranunculus aquatilis L. 1889); mesotrophe stehende Gewässer Gewöhnlicher Wasserhahnenfuß (I) k Ranunculus ficaria L. Scharbockskraut (I) z, NW Brandberge, Wilde Saale SO Wein- g; feuchte bis frische, nährstoffreiche Stand- berg, Heide Süd (UVS), Rabeninsel (Wilde orte in Wäldern, Gebüschen und deren Säu- Saale), Altarmrest N B80 O Zollrain, Pfingst­ men, Wiesen und Ruderalstellen, Flußufer anger, Wasserbecken S Beesen (mehrfach),

108 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Ranunculus flammula L. Ranunculus psilostachys Gr i s e b . (N E) Brennender Hahnenfuß (I)  s, Amtsgarten (am südlichen Eingang, hier s, N und NW Brandberge, Bachtälchen am seit Jo h n & Ze n k e r (1982) bekannt), früher Kiefernweg, Teich am Pfingstanger (Mi c h e l ), Verwilderung aus Garten in Trotha (Kö h l e r ); früher bei Osendorf (HAL: Oe r t e l 1882), bei eutropher, lichter, frischer Gebüschstandort Dölau, Passendorf (Le y ss e r 1783), zwischen Ranunculus repens L. Broihanschenke und Schkopau (Kn a u t h Kriechender Hahnenfuß (I) 1687); offene, mesotrophe, zeitweise g; nasse bis frische, teils gelegentlich über- überschwemmte Standorte flutete, eutrophe Standorte im Grünland, Ranunculus fluitansL a m . an Tritt- und Ruderalstellen, an Ufersäumen Flutender Wasserhahnenfuß (I) † RL 3 Ranunculus sardous Cr a n t z früher Elster bei Osendorf (HAL: Oe r t e l 1876), Rauher Hahnenfuß (I) † RL 3 „bey der hohen Bruecke“ (Wa ll r o t h 1822) früher Saalehafen (HAL: K. Sc h m i d t 1986), bei Ranunculus illyricus L. Nietleben (HAL: leg.Oe r t e l 1887, corr. Ko r s c h Illyrischer Hahnenfuß (I)  RL 3 1995), am Gestüt (HAL: Wü s t 1887), bei z im NW, Großer Lunzberg, 2. Lunzberg, Ammendorf (HAL: Oe r t e l 1881), zwischen Hügel NW Lunzberge, Hügel 108 N Dölau, Ammendorf und Kollenbey (HAL: Oe r t e l (N U?:) Bergschenkenweg (Kleingärten, 1883), zwischen Lieskau und Dölau, Reide- Pe t e r s o n ), früher Kolkturmberg (We r n e r : ca. niederung, bei Beesen, zwischen Beesen 1950), 3. Lunzberg (Ma h n 1954), 4. Lunzberg und Planena (Fi t t i n g et al. 1899), zwischen (Ra u s c h e r t 1972), Dautzsch, Weinberg O- Kröllwitz und Heide und zwischen Irrenan- Hang, Reilsberg, Kirschberg Lettin (Fi t t i n g et stalt, Nietleben und Heide (Ga r c k e 1848) al. 1899), Galgenberg (Sc h u l z 1887), Fuchs- Ranunculus sceleratus L. berg (Sc h u l z e 1938); teils ruderal beeinfluß- Gift-Hahnenfuß (I) te, etwas lückige Lößtrocken- und -halbtro- g; zeitweise überflutete eutrophe bis hyper- ckenrasen; im Gebiet nur gelegentlich zur trophe Standorte an Ufern und in Gräben Blüte gelangend; Ersterwähnung der Art im Gebiet wie im gesamten Halleschen Raum Ranunculus trichophyllus Ch a i x erstaunlich spät (Ga r c k e 1848 für Wettin) Haarblättriger Wasserhahnenfuß (I) z, N Brandberge, Bruchsee, Steinbruchsee, Ranunculus lingua L. SW Burgholz, Altarm W Osendorf, früher Zungen-Hahnenfuß (I) † RL 3 ∇ Mötzlicher Teiche (HAL: Hi l b i g 1971); früher Ausstich O Passendorfer Busch mesotrophe bis eutrophe, stehende Gewäs- (HAL: Wü s t 1902), bei Bruckdorf an der Reide ser, zeitweiliges Austrocknen wird ertragen (Fi t t i n g et al. 1899), bei Granau (Le y ss e r 1783) Ranunculus polyanthemos agg. Vielblütiger Hahnenfuß (I) RL 3 k z im NW, sonst nur W S-Teil Rabeninsel (Ha r - t e n a u e r 2003), Göritzwiese, Bahnbrücke In- dustriestr. (ob noch?), Industriebahndamm über die Reide O Osendorf, früher bei See- ben, Reideaue mehrfach (Fi t t i n g et al. 1899), Bischofswiese (Ga r ­c k e 1848), „Wiesen vor Dölau und Lettin sehr häufig“ (Wü s t 1882 handschrftl. in Ga r c k e 1848); mäßig eutro- phe frische oder wechselfeuchte, teils etwas ruderal beeinflußte Wiesen, Halbtrockenra- sen; im Gebiet R. polyanthemos L. und wahr- scheinlich auch R. polyanthemoides Bo r e a u

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 109 Flora, S. 24-138

Raphanus raphanistrum L. Hederich (A) Rhus typhina (L.) Su d w . s, z. B. Nietleben, W Granauer Weg, wahr- Kolbensumach, Essigbaum (N E) scheinlich mehrfach Fehlangaben (Angaben z; Parks, Grünanlagen, Brachflächen; in Kl o t z & Bu s c h e n d o r f 1996); Äcker auf mä- im Gebiet überwiegend, aber nicht ßig nährstoffreichen, sauren Standorten ausschließlich vegetative Ausbreitung

Raphanus sativus L. Rhynchospora alba (L.) Va h l . Garten-Rettich, Radieschen (N U) Weißes Schnabelried (I) † RL 1 s; auf Müllplätzen, Gartenauswurf, früher Heide/ ehem. Lieskauer Moor (HAL: Komposthaufen Oe r t e l 1861, Sc h u l z 1887: „verschwunden“), Moor zwischen Waldhaus und Heideschlöß- Rapistrum perenne (L.) All . Ausdauernder Windsbock (I)  RL 3 chen (Fi t t i n g et al. 1901: „noch vor einigen s, Spielberg NW Seeben, früher zwischen Jahren ... jetzt aber ... verschwunden“) Lettin und Neu-Ragoczy (Fi t t i n g et al. 1899); Rhynchospora fusca (L.) W. T. Ai t o n teils ruderal beeinflußte Löß- und reichere Braunes Schnabelried (I) † RL 0 Sandtrockenrasen früher Heide/ ehem. Lieskauer Moor (HAL: Ga r c k e 1850, HAL: Oe r t e l 1864, 1881, Rapistrum rugosum (L.) All . Runzliger Windsbock (N U) RL 2 Sc h u l z 1887: „verschwunden“), Heide bei Dölau (Sp r e n g e l 1832) früher Schloßgasse (HAL: Kl o t z 1985), alter Güterbahnhof (Fi t t i n g et al. 1899), Bahn- Ribes alpinum L. damm zwischen Trotha und Sennewitz Alpen-Johannisbeere (I), aktuell nur (N E) (Wa g e n k n e c h t 1873), Bahndamm der Magde- s, Heide, früher Peißnitz (Fi t t i n g et al. 1899: burg/ Halberstädter Bahn (HAL: Oe r t e l 1871) „verschleppt oder verwildert“); frische Reseda lutea L. Gelbe Resede (A) Laubmischwälder; früher auch indigen von v; frische bis trockene Ruderalstellen auf Waldstandorten in Halles Umgebung ange- oft sandigen bis kiesigen Standorten gegeben (Ga r c k e 1848, Le y ss e r 1783) Reseda luteola L. Färber-Resede (A?) Ribes aureum Pu r s h Gold-Johannisbeere (N E) z; frische bis trockene Ruderalstellen auf z, Heide (besonders Randbereiche), oft sandigen bis kiesigen Standorten Bahndamm Halle-Süd, Halle-Kanena; gestörte Wälder, Ruderalstellen Rhamnus catharticus L. Purgier-Kreuzdorn (I) v besonders Aue, sonst z, z. B. SW Reide­ Ribes nigrum L. Schwarze Johannisbeere (I?) brücke Leipziger Bahn; Gebüsche und s, Peißnitz, Rabeninsel; Hartholzauenwäl- Laubwälder auf feuchten bis frischen, der; aktuelle Vorkommen wohl überwie- eutrophen Standorten gend aus Verwilderungen, aber schon von

Rhinanthus angustifolius C. C. Gm e l . Großer Klappertopf (I) † RL 3 früher vor und hinter dem Seebener Holz (Ga r c k e 1848), bei Passendorf (HAL: Oe r t e l 1886), bei Nietleben (Bu x b a u m 1721); infraspezifische Zugehörigkeit im Gebiet nicht bearbeitet Rhinanthus minor L. Kleiner Klappertopf (I)  RL 3 k z im NW, früher Donnersberg, bei Dölau, vor und hinter dem Seebener Holz (Ga r c k e 1848), Wiesen bei Halle (HAL: Oe r t e l 1876: „gemein“), bei Nietleben (Wa ll r o t h 1822); Halbtrockenrasen; im Gebiet ssp. minor

110 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Ga r c k e (1848) auch Waldstandorte in Halles Rorippa sylvestris (L.) Be ss e r Umgebung angegeben, jedoch nicht von Wilde Sumpfkresse (I) Le y ss e r (1783) v, besonders Aue; offene, eutrophe, Ribes rubrum L. Rote Johannisbeere (I?) zeitweise überschwemmte Standorte v, meist (N E), z. B. Heide, aber auch ältere an Ufern, Gräben und Wegrändern Angaben (z.B. Fi t t i n g et al. 1899: „Auwald Rosa canina L. Hunds-Rose (I) bei Passendorf“); nährstoffreiche frische v; Waldränder, Gebüsche, Brachflächen bis feuchte Laubmischwälder; aktuelle Vor- Rosa corymbifera Bo r k h . Hecken-Rose (I) kommen wohl überwiegend aus Verwilde- v; Hecken, Waldränder rungen, aber schon von Ga r c k e (1848) auch Waldstandorte in Halles Umgebung ange- Rosa elliptica Ta u s c h Elliptische Rose (I) geben, jedoch nicht von Le y ss e r (1783) z im NW, sonst s; xerotherme Gebüsche; im Gebiet überwiegend R. inodora Fr. Ribes sanguineum Pu r s h Blut-Johannisbeere (N E) Rosa glauca Po u r r . Rotblättrige Rose (N E) z, Heide, Bahndamm Halle-Südstadt; s, Bahndamm in Halle-Südstadt; Waldränder, Brachland ruderale Gebüsche; selten kultiviert Ribes uva-crispa L. Stachelbeere (I?) Rosa majalis J. He r r m . Zimt-Rose (N U?) v Heide, sonst z, auch ältere Angaben (z. B. s, Galgenberg (Wasserbehälter) HAL: Wü s t 1890: Kellerberg); (Fr a n k , det. He n k e r ) nährstoffreiche Wälder und Gebüsche; Rosa rubiginosa L. Wein-Rose (I) aktuelle Vorkommen wohl überwiegend z im N und W, sonst nur Wörmlitzer Kirsch- aus Verwilderungen, aber schon von Ga r c k e berg, SW Bruckdorf, früher Passendorf (1848) und Le y ss e r (1783) auch Waldstand- (Sp r e n g e l 1832); xerotherme und mesophile orte in Halles Umgebung angegeben Gebüsche; selten kultiviert

Robinia pseudoacacia L. Robinie (N E)  Rosa rugosa Th u n b . Kartoffel-Rose (N E) g; frische bis trockene Gebüsche und s verwildernd, ehem. Tagebaugelände Wälder, gestörte Trocken- und Ammendorf und Osendorf; Bahndämme, Halbtrockenrasen, Ruderalstellen ruderale Gebüsche; gelegentlich kultiviert Roegneria canina (L.) Ne vs k i Hundsquecke (I) Rosa spinosissima L. v besonders Aue, früher Schwalchloch Bibernellblättrige Rose (N E) (Ga r c k e 1848), Seebener Holz z im N, Klausberge, Amselgrund, Margare- (HAL: Oe r t e l 1880); frische bis feuchte, thenhöhe, Galgenberg; xerotherme Gebü- eutrophe Laubwälder und Gebüsche sche, Xerothermrasen; im Gebiet Relikt der Rorippa amphibia (L.) Be ss e r Gestaltungsmaßnahmen durch den Halle- Wasser-Sumpfkresse (I) schen Verschönerungsverein v südliches Auengebiet, im N nur Kiesgrube Rosa tomentosa Sm. Filz-Rose (I) RL 3 Kröllwitz; offenere, eutrophe, zeitweise s, Spielberg, früher Heide (Ga r c k e 1848), überschwemmte Standorte an Ufern, Nietleben (Sp r e n g e l 1832); xerotherme in Gräben und lückigen Röhrichten Gebüsche

Rorippa austriaca (Cr a n t z ) Be ss e r Rubus armeniacus Fo c k e Österreichische Sumpfkresse (N U) Armenische Brombeere (N E)  s, Forstwerder; Flußufer v, Bahndämme (vielfach), Tagebaugelände Rorippa palustris (L.) Be ss e r bei Osendorf, Bruckdorf, Ammendorf, Kane- Gewöhnliche Sumpfkresse (I) na; ruderale Gebüsche, Pappel- und Robini- z, besonders Aue, früher Gräben vor Reide- enforste; gelegentlich kultiviert burg und Büschdorf (Ga r c k e 1848); offene, eutrophe, zeitweise überschwemmte Stand- orte an Ufern, Gräben und Wegrändern Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 111 Flora, S. 24-138 Rubus caesius L. Kratzbeere (I)  Rumex crispus L. Krauser Ampfer (I) g, besonders Aue; Säume, Staudenfluren, g; feuchte bis frische, eutrophe Ruderalstand- Hart- und Weichholzauenwälder und orte und ruderal beeinflußtes Grünland -gebüsche, Ruderalstellen auf feuchten Rumex hydrolapathum Hu d s . Fluß-Ampfer (I) bis frischen, eutrophen, teils zeitweise über- z, Forstwerder, Ellernteich, Göritzwiese, schwemmten Standorten zwischen Burg und Radewell, SW Osendorf, Rubus idaeus L. Himbeere (I) früher Pulverweiden (HAL: We r n e r & Pe r - z im NW, besonders Heide, früher Seebener n i t z s c h 1962, Begleitart bei Galium palustre), Busch (Kn a u t h 1687); Schläge, Aufforstun- Bruckdorf (Sp r e n g e l 1832); nasse, zeitweise gen, Wegränder und lichte Mischwälder überschwemmte, eutrophe Standorte an auf frischen, mesotrophen Standorten; Ufern, Staudenfluren und Röhrichten Kulturformen häufig kultiviert Rumex maritimus L. Strand-Ampfer (I) Rubus fruticosus agg. Brombeere (I) v; offenere, nasse, zeitweise überschwemm- Gruppe im Gebiet von den Autoren nicht te, eutrophe bis hypertrophe Standorte bearbeitet, aber siehe Pe d e r s e n et al. (1999) in Gräben, an Ufern und in lückigen Röh- Rudbeckia hirta L. richten Rauhhaarige Rudbeckie (N U) Rumex obtusifolius L. s, Kanena, Trotha; Gartenauswurf, Stumpfblättriger Ampfer (I)  Mülldeponien g; ruderal beeinflußtes Intensivgrünland Rudbeckia laciniata L. eutropher bis hypertropher, feuchter bis Schlitzblättrige Rudbeckie (N E) frischer Standorte, Ruderalstellen s, Dölau, Bruckdorf, Kanena, früher Osen- Rumex palustris Sm. Sumpf-Ampfer (I) dorf (HAL: Oe r t e l 1898: „an Zäunen verwil- s?, z. B. Peißnitz; Hochstaudenfluren dert“); Ruderalstandorte Rumex patientia L. Garten-Ampfer (N E) Rumex acetosa L. Wiesen-Sauerampfer (I) s; Leipziger Chaussee/ Bahndamm N SO- v, besonders Aue; Feucht-, Wechselfeucht- Tangente, Goldberg; mäßig trockene, und Frischwiesen meso- bis eutropher eutrophe Ruderalstandorte Standorte Rumex sanguineus L. Blut-Ampfer (I) Rumex acetosella L. Kleiner Sauerampfer (I) z besonders Aue, früher „In den Diemitzer g im NW, sonst z; Sand- und Silikattrocken- und Puschdorffer Krautgaerten“ (Kn a u t h rasen, Felsfluren, ärmere, lichte Kiefernfors- 1687); nährstoffreiche Laubmischwälder te, lückige nährstoffärmere Ruderalstand- und ihre Säume orte, mit Splitt, Sand und Kies mehrfach Rumex stenophyllus Le d e b . auch verschleppt (z. B. Ränder neugebauter Schmalblättriger Ampfer (N E) Straßen); im Gebiet nur subsp. acetosella, s, Würfelwiese (Ko r s c h & Mü ll e r 1993), früher darunter aber auch auch var. tenuifolius Jungfernwiese (Sc h w i n g 1959); Ruderalstand- Wa ll r . (Amselgrund) orte; wohl häufiger, ungenügend beachtet Rumex aquaticus L. Wasser-Ampfer (I) † Rumex thyrsiflorus Fi n g e r h . früher Rabeninsel (Ko ss w i g 1936), Saaleufer Rispen-Sauerampfer (I)  zwischen Kröllwitz und Lettin (Ga r c k e 1848), g; Scherrasen, Öd- und Brachland, Passendorf (Le y ss e r 1783) gestörte Xerothermrasen Rumex conglomeratus Mu r r a y Sagina apetala Ar d . Knäuel-Ampfer (I) Wimper-Mastkraut (A)  RL 3 z, z.B. Bischofswiese, Peißnitz, früher Raben- „Lunzberge ... westlicher Hügel“ (wahrsch. insel (Ko ss w i g 1936, ob noch?); nährstoffrei- Hügel NW s Lunzberge) (Ko r s c h & Mü ll e r che Laubmischwälder und ihre Säume 1993), Brandberge (RANA 1999), früher am

112 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Dölauer Kirchholz (Ga r c k e 1848), am Gal- Salix fragilis L. Bruch-Weide (I?) † genberg (Ga r c k e 1856), Kröllwitz, Seeben aktuell nicht im Gebiet, aktuelle Angaben (Sp r e n g e l 1832), Dölauer Heide (MSTR: Lu y k e n wohl überwiegend Verwechslungen mit 1806); lückige Silikatmagerrasen S. x rubens, aber von Kn a u t h (1687; „an der Saale“) glaubwürdig (da von S. x rubens Sagina nodosa (L.) Fe n z l Knotiges Mastkraut (I) † RL 1 unterschieden) für das Gebiet genannt früher Seeben, Nietleben, Dölau Salix purpurea L. Purpur-Weide (I) (Le y ss e r 1783) z, Kiesgrube Kröllwitz, NSG Rabeninsel (Ha r - Sagina procumbens L. t e n a u e r 2003), Hufeisensee O-Teil/ S-Ende, Liegendes Mastkraut (I) SW Einkaufspark Bruckdorf, SW Bruckdorf g, besonders bebauter Bereich, sonst s, z. (Br a d e 2002), S Burgholz; Auen- und Feucht- B. Waldwege in Dölauer Heide; feuchte bis gebüsche auf sandigen bis kiesigen, wech- frische, nährstoffarme bis -reiche, sonnige selfeuchten bis -trockene, zeitweise überflu- bis halbschattige, trittbeeinflußte Ruderal- teten Standorten; gelegentlich kultiviert standorte, besonders Pflasterfugen Salix repens L. Kriech-Weide (I)  RL 3 Sagittaria sagittifolia L. s, SW Brandberggraben, früher bei Dölau, Gewöhnliches Pfeilkraut (I) † Lieskau (Ga r c k e 1848), Diemitz, Reideburg Le y ss e r (1783, unter S. arenaria); feuchte, früher Passendorf (HAL: Wü s t 1902), nahe nährstoffarme und saure Vorwaldbereiche Elisabeth- und Schieferbrücke (Fi t t i n g et al. 1901), Saale zwischen Steinmühle und Gie- und verbrachte azidophytische Pfeifengras- bichenstein und Stille Elster bei Osendorf wiesen; im Gebiet nur subsp. repens (Ga r c k e 1848), zwischen Broihanschenke Salix triandra L. Mandel-Weide (I) und Schkopau (Kn a u t h 1687) v, besonders Saale-Elsteraue, im N z (z. B. Salicornia europaea L. Tafelwerder), außerhalb Aue s; Auengebü- Gewöhnlicher Queller (I) † RL 3 sche auf nährstoffreichen, wechselnassen, zeitweise überfluteten Standorten früher bei Seeben (Se n c k e n b e r g 1731) Salix alba L. Silber-Weide (I) Salix viminalis L. Korb-Weide (I) v, besonders Aue, aber vielfach nur v, besonders Aue, sonst z, gelegentlich gepflanzt; nährstoffreiche, wechselfeuchte gepflanzt; Auengebüsche auf nährstoffrei- bis -nasse, zeitweise überflutete Standorte chen, wechselnassen, zeitweise überflute- an Gewässerufern, in Weichholzauenwäl- ten Standorten dern und Auengrünland Salsola kali L. Kali-Salzkraut (N E)  Salix aurita L. Ohr-Weide (I) † v; auf Bahn- und Tagebaugelände; Ersterwähnung: nahe Berliner Brücke früher bei Lieskau (Ga r c k e 1848) (HAL: Wü s t 1895); im Gebiet nur subsp. Salix caprea L. Sal-Weide (I) iberica (Se n n e n et Pa u ) Ri l k e v; feuchte bis frische, mäßig nährstoffreiche Standorte in Vorwaldbereichen, auf Wald- Salvia nemorosa L. Steppen-Salbei (I) RL 3 schlägen und Ruderalbereichen (z. B. Schutt) s, Gleisschleife N Kühnfeld, Leipziger Bahn W Reidebrücke, früher Galgenberg (Fi t t i n g Salix cinerea L. Grau-Weide (I) et al. 1899: „heute wohl nicht mehr“), an v; Feuchtgebüsche auf nassen, teils zeitweise der Heide und Giebichenstein (Le y ss e r 1761), überfluteten, aber nur wenig wechselfeuch- hierher wohl auch Angabe von Reideburg ten, mäßig nährstoffreichen Standorten (Le y ss e r 1783), Anlage unter Lehmanns Salix dasyclados Wi m m . Filzast-Weide (N E) Felsen (HAL: E. Sc h w a r z e 1946, vielleicht z, Saaleufer, Kiesgrube Kröllwitz, Würfel- Anpflanzung); trockene Ruderalstellen, wiese; Weidengebüsche gelegentlich kultiviert

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 113 Flora, S. 24-138

Salvia pratensis L. Wiesen-Salbei (I) k (Fi t t i n g et al. 1899), Kiesgrube am Birkhahn v im N und W, sonst nur Heide-Süd, Saale- (Kr ü g e r 1901), Bahndamm der Sorau-Gube- hänge von Elstermündung bis Pfingstanger ner (=Eilenburger) Bahn (HAL: Oe r t e l 1878); und Str. Reideburg - Zwintschöna/ Ostseite trockene Ruderalstellen, besonders Bahnge- (wahrscheinlich 2002 vernichtet), früher lände, ruderal beeinflußte Trockenrasen Saalwerder, Peißnitzwiesen S Nordspitze, Sambucus ebulus L. Zwerg-Holunder (N E) Amselgrundwiese und S verlängerte Talstra- s, SW Rennbahn; nach Ga r c k e (1848) Anga- ße (Kn a p p 1945), Gersdorfer wüste Feldmark ben von Sp r e n g e l (1806) auf gepflanzte Vor- (Ga r c k e 1848), bei Ammendorf (HAL: Oe r t e l kommen bezogen, aktuelles Vorkommen 1882); teils ruderal beeinflußte Halbtro- seit ca. 1980 beobachtet; frischer nährstoff- cken- und (Löß-) trockenrasen, frischwiesen- reicher Ruderalstandort artige Bestände an Weg- und Straßenrainen Sambucus racemosa L. Roter Holunder (N E) Salvia verticillata L. Quirl-Salbei (N E) s, Heide nahe Waldkater; Laubwald z, Großer Lunzberg (Pa r t z s c h 1996), Hafen- bahnbrücke, mehrfach an der Leipziger Sambucus nigra L. Schwarzer Holunder (I)  Bahn zwischen Hbf. und Reide, Wörmlitzer g; nährstoffreiche, feuchte bis trockene, Kirschberg, früher Ackerraine am Galgen- sonnige bis schattige Standorte an Ruderal- berg (Ga r c k e 1856 = Ersterwähnung), Salz- stellen und gehölzbestandenen Bereichen münder Str. zwischen den Hauptschneisen Samolus valerandi L. Salzbunge (I)  RL 3 s, W An der Reide S Büschdorfer Weg, Gra- ben in Feldflur SO Krondorf (Ko r s c h & Mü ll e r 1993), früher SW Reidebrücke der Leipziger Bahn (Jo h n & Ze n k e r 1981), Gräben zwischen Halle und Reideburg und Gräben unmittel- bar an und hinter den Gärten von Nietleben links der Chaussee (Ga r c k e 1848), Diemitz, Seeben (Le y ss e r 1783), zwischen Passendorf und Nietleben (Se n c k e n b e r g 1731), bei Kane- na (Kn a u t h 1687); offene, nasse, zeitweise überschwemmte, mäßig nährstoffreiche, meist etwas salzbeeinflußte Standorte an Ackerrändern und auf Extensiväckern

Sanguisorba minor Sc o p . Kleiner Wiesenknopf (I) v im N und W, sonst z; teils ruderal beein- flußte Trocken- und Halbtrockenrasen; im Gebiet überwiegend subsp. minor, z und aus Ansaat hervorgegangen („Magerwie- sen“, „Landschaftsrasen“) subsp. polygama (Wa l d s t . et Kit.) Ho l u b (N, meist U) Sanguisorba officinalis L. Großer Wiesenknopf (I)  k z Saale-Elster-Aue im S, weiter N nur Unte- re Aue (Ha r t e n a u e r 2003), Rennbahnwiese, Nordteil Peißnitz (Pappelallee), W Erlen- wäldchen N Brandberge und zwischen Äußerer Lettiner Str. und Kleingärten, früher Obere Aue, Südpark, W Rabeninsel, Amselgrund (Kn a p p 1945), Pulverweiden und

114 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

zwischen Dölau und Heide (Ga r c k e 1848), Galgenberg, am Dreierhaus, bei Osendorf Ziegelwiese und bei Gimritz (Kn a u t h 1687); und N Beesen (Fi t t i n g et al. 1899), Burg Gie- mäßig nährstoffreiche wechselfeuchte Au- bichenstein, Amtsgarten, vor dem Seebener enwiesen und ihre Säume, nährstoffärmere Busch (Ga r c k e 1856), Schwalchloch (Ga r c k e Flachmoorwiesenbrache 1848), im Stadtgraben hinter der Schulkir- Sanicula europaea L. Sanikel (I)  che (Le y ss e r 1783) = Kn a u t h (1687): „in dem z, Heide Abt. 3, 11, 15, 16, 27, 28, 31, 32; Stadtgraben hinter dem Gymnasio an den Laub- und Laubmischwälder auf mäßig feuchten Moosichten Steinfelsen“; lückige nährstoffreichen Standorten, besonders Standorte in Silikat- und Lößtrockenrasen auf etwas bodenverdichteten Stellen an sowie in Ephemerenfluren auf Silikatfelsen, Waldwegrändern neuerdings auch auf nährstoffärmeren, schotterig bis grobsandigen Ruderalstand- Saponaria officinalis L. Echtes Seifenkraut (A) orten auf Bahngelände g; frische bis trockenere Ruderalstellen Scabiosa canescens Wa l d s t . et Kit. Satureja hortensis L. Bohnenkraut (N U) Graue Skabiose (I) k s; Deponien, Gartenauswurf; v im N und W, früher Fuchsberg häufig kultiviert (Kn a p p 1944), Chaussee zwischen Nietleben Saxifraga granulata L. und Bennstedt (Ga r c k e 1848), Seebener Ber- Körnchen-Steinbrech (I)  k ∇ ge (HAL: We r n e r 1947), Dölauer Heide g im NW und N, sonst nur NW Heidesee, Weinberg O-Hang und Kleiner und Großer Dautzsch; bei Le y ss e r (1783) noch „vulga- ris“, also früher auch in anderen Teilen des Gebietes häufiger; Silikat- und Sandmager- und -halbtrockenrasen, halbschattige, humose Standorte auf Silikatfelsen, trockenere Fliedergebüsche Saxifraga tridactylites L. Finger-Steinbrech (I) bisher , aktuell  k z, auf Bahngelände (mehrfach Berliner und Magdeburger Bahn N Diemitz sowie Güter- bahnhof, aber wahrscheinlich schon weiter verbreitet) seit 2003 beobachtet, früher Amselgrund (HAL: We r n e r & Re i c h e l 1962),

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 115 Flora, S. 24-138

(HAL: unbek.1833, Sc h l e c h t e n d a h l ?), Scirpus radicans Sc h k u h r Hoppberge (HAL: Me u s e l 1968); Wurzelnde Simse (I) † RL 2 Halbtrockenrasen auf Löß und Sandlöß früher Stille Elster bei Osendorf (Ga r c k e 1848) Scabiosa columbaria L. Tauben-Skabiose (I) † Scirpus sylvaticus L. Wald-Simse (I) früher bei Halle (MSTR: Lu y k e n 1806) s, Seeben, früher bei Passendorf (Le y ss e r 1783); Scabiosa ochroleuca L. Gelbe Skabiose (I) sickerfeuchte, nährstoffreiche Standorte g im N und W, sonst v; teils ruderal beein- Scleranthus annuus L. flußte Trocken- und Halbtrockenrasen über Einjähriger Knäuel (A?)  Löß, Sandlöß und auf reicheren Sandstand- z, Lunzberge, Sandgrube N Dölau, N Heide- orten, trockene, mäßig nährstoffreiche Nord, Brandberge, Pfingstanger, Kleiner und Standorte in Ruderalbereichen und älteren Großer Dautzsch, früher „frequens“ (Le y ss e r Ackerbrachen 1783), Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), Kühnfeld Scandix pecten-veneris L. (HAL: Oe r t e l 1873); offene, trockenere, nähr- Gewöhnlicher Nadelkerbel (A) † RL 1 stoffärmere, sandige oder grusige Stand- orte an Ackerrändern, Ruderalstellen und früher bei Passendorf (Se n c k e n b e r g 1731), gestörten Silikatmagerrasen zwischen Nietleben und Bennstedt (Ga r c k e 1848), Diemitz und Seeben (Le y ss e r 1783), Scleranthus perennis L. Nietleben (Be r n a u 1941) Ausdauernder Knäuel (I) RL 3 v im NW, W Lunzberge O Stadtgrenze, Schoenoplectus lacustris (L.) Pa ll a Gewöhnliche Teichsimse (I) Hügel NW Lunzberge und S angrenzender s, Feuchtsenke S Höllweg, Osendorfer See; Hügel, Großer, 2. und Unterer Lunzberg, Röhrichte an mäßig nährstoffreichen Stand- Hügel 106 O Lunzberge, Kirschberg Lettin, gewässern im Bereich (fast) permanent über- Hügel N Heide-Nord, Acker N Brandberge, fluteter Standorte; gelegentlich gepflanzt Brandberge, Amselgrund, früher Berge bei Trotha (= v. a. Klausberge) (Ga r c k e 1848), Schoenoplectus tabernaemontani Fuchsberg (Sc h u l z e 1938); Silikatfelsfluren (C. C. Gm e l .) Pa ll a Salz-Teichsimse (I) und -felskuppen v; Röhrichte an mäßig nährstoffreichen bis nährstoffreichen, teils etwas salzbe- Scleranthus polycarpos L. Triften-Knäuel (I) einflußten Stand- und Temporärgewässern z im NW, Stadtgrenze W Lunzberge, Acker- im Bereich zeitweiliger bis fast permanen- kuppe SO Unterer Lunzberg, Kirschberg Let- ter Überflutung tin, Amselgrund; lückige Silikattrockenrasen Scilla amoena L. Schöner Blaustern (N E) Sclerochloa dura (L.) P. Be a u v . Hartgras (I) † RL 2 s, Kirchhof St. Bartholomäus; alter, geophy- früher Dölau (Be i c h e 1899), Pfännerholzplatz tenreicher, halbschattiger Kirchhof; sicher (HAL: Ga r c k e 1850), am Reichardts Garten, aus Kulturrelikt hervorgegangen „hinter Ludwig“ (Wörmlitzer Str./ Str. der Republik) (Ga r c k e 1856), „beym Fürstengar- Scilla bifolia L. ten nach der Saale zu“, „vor dem Ranischen Zweiblättriger Blaustern (N E) RL 2 Thore“, Wörmlitz (Le y ss e r 1783) s, Amtsgarten, Gimritzer Park; Scherrasen auf eutrophen, frischen Standorten Scorzonera hispanica L. Echte Schwarzwurzel (N U?) RL 3 Scilla siberica Ha w . s verwildert (z. B. W Kleingärten N Lettin, Sibirischer Blaustern (N E)  S-Teil Ammendorfer Halde); ruderal be- v; verwildert in Scherrasen, Gebüschen und einflußte Halbtrockenrasen, nach Sp r e n g e l Parkgehölzen auf nährstoffreichen sonni- (1832) früher Heide, aber nach Ga r c k e (1848) gen bis sommerlich schattigen Standorten, nie indigen um Halle; häufig kultiviert bemerkenswerte Massenbestände auf dem Stadtgottesacker; sehr häufig kultiviert

116 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Scrophularia umbrosa Du m o r t . Flügel-Braunwurz (I)  k z, früher bei Bruckdorf (Le y ss e r 1783), am Seebener Busch (Kn a u t h 1687); Kleinröh- richte nährstoffreicher Standorte an Bächen und Gräben, schlammige Flußufer Scutellaria altissima L. Hohes Helmkraut (N E?) RL R s, Nachtigallenweg (Dölau); nitrophiler Saum Scutellaria galericulata L. Gewöhnliches Helmkraut (I) k z außer im N, früher bei Passendorf (Ga r c k e 1848), bei Nietleben, „in der Lucke“, „auf der kleinen Wiese“, Pulverweiden (Le y ss e r 1783); wechselfeuchte, zeitweilig überschwemmte Staudenfluren nährstoffreicher Standorte an Gewässerufern

Securigera varia (L.) La ss e n Bunte Kronwicke (I) g; ruderal beeinflußte Trocken- und Halb- trockenrasen und Säume, lichte Eichen- Trockenwälder Sedum acre L. Scharfer Mauerpfeffer (I) g im NW, sonst v; Silikatfelsfluren, teils rude- ral beeinflußte Silikat- und Sandtrockenra- sen, trockene sandige bis kiesige nährstoffär- mere Ruderalstellen, trockenere Scherrasen Sedum album L. Weiße Fetthenne (N E) z, z. B. Hügel N Blumenausiedlung, Klaus- Scorzonera humilis L. berge, Amselgrund, alte Gleisanlagen Niedrige Schwarzwurzel (I) † RL 1 ∇ Osendorf; ruderale Trocken- und Halb- früher „in der Heyde in dem so genannten trockenrasen, Bahngelände Laubfrosche nach dem Tannenholtze zu“ Sedum maximum (L.) Ho ff m . (Kn a u t h 1687) = Heide (Se n c k e n b e r g 1731), Große Fetthenne (I) k Frenzelholz (Fi t t i n g et al. 1899: „neuerdings g im N und W, sonst v; ruderal beeinflußte nicht mehr“), Heiderand zwischen Nietleben Trocken- und Halbtrockenrasen, trockene und Fasanerie (Ga r c k e 1848), Wiese zwischen Säume, trockenere Laubmischwälder und Dölau und Heide (Wü s t o.J. handschrftl. in Gebüsche Ga r c k e 1848, Exemplar d. Uni-Bibliothek) Sedum rupestre L. Felsen-Fetthenne (I) k Scorzonera purpurea L. v im NW und N, sonst nur Kleiner und Violette Schwarzwurzel (I) † RL 1 ∇ Großer Dautzsch und (N) S Bf. Ammendorf, früher zwischen Dölau und Lieskau Aufforstung SO Dieselstraßenbrücke, früher (Le y ss e r 1783), Heide (Se n c k e n b e r g 1731) Heide (Le y ss e r 1783); Silikatfelsfluren und Scrophularia nodosa L. Knoten-Braunwurz (I) -trockenrasen; häufig kultiviert v, besonders Heide und Aue, sonst s; Laubwälder, Gebüsche und ihre Säume

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 117 Flora, S. 24-138

Sedum sexangulare L. Milder Mauerpfeffer (I) z besonders NW, früher zwischen Gers- dorfer wüste Feldmark und Lettin und zwischen Fasanerie und Nietleben (Ga r c k e 1848), Chausseegraben zwischen Halle und Ammendorf (Ga r c k e 1856), Bischofswiese (Sp r e n g e l 1832); Silikatfelsfluren, teils rude- ral beeinflußte Silikat- und Sandtrockenra- sen, trockene sandige bis kiesige nährstoff- ärmere Ruderalstellen

Sedum spurium M. Bi e b . Kaukasus-Fetthenne (N E) k v im NW und N; ruderal beeinflußte Silikatfelsfluren und -trockenrasen, trockene Ruderalstellen; häufig kultiviert Sempervivum tectorum L. Dach-Hauswurz (N E) Sedum telephium L. s, S Dölauer Str. (S ehem. Pflege- jetzt Asyl- Purpur-Fetthenne (N U) RL 3 bewerberheim), früher „in der Heide auf s; Gebüsche, Brachland, Gartenauswurf; dem Heideberge, auf dem Bischofsberge“ häufig kultiviert, aber nur selten verwil- (Le y ss e r 1783); ruderal beeinflußter Sili- dernd kattrockenrasen

Selinum carvifolia (L.) L. Senecio aquaticus Hi ll Kümmelsilge (I)  RL 3 Wasser-Greiskraut (I) † RL 3 s, W Pfarrholz, S Elster S Osendorf, früher früher Auewiesen um Beesen, Burg, Rennbahn, Untere und Obere Aue, N Brand- Radewell und Osendorf (Fi t t i n g et al. 1899: berge (Kn a p p 1945), Wiese S Burgholz (HAL: „recht verbreitet“) Ri n c k & Re i c h e l 1965: Begleiterart unter Ro- rippa islandica), Göritz, Gebüsche an der Stil- Senecio erucifolius L. Raukenblättriges Greiskraut (I) len Elster bei Osendorf (Ga r c k e 1848), Heide s, N Heidesee, früher im Gebüsch an den nahe Schinderberg (HAL: Wü s t 1895), Pul- Sümpfen bei Lieskau (Ga r c k e 1848), Gimritz, verweiden, Gimritz (Le y ss e r 1783); wechsel- feuchte, mäßig nährstoffreiche Auenwiesen Kröllwitz, Wörmlitz (Le y ss e r 1783), bei Pas- sendorf (Bu x b a u m 1721); Halbtrockenrasen

118 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Senecio inaequidens DC. Schmalblättriges Greiskraut (N E)  g, besonders an Bahnanlagen, bemerkens- werte Massenbestände auf dem Güterbahn- hof; trockenere, nährstoffärmere bis nähr- stoffreiche, sandige bis kiesige Standorte an Ruderalstellen, v. a. Verkehrswege; Erst- nachweis 1995 Bf. Halle-Neustadt (Br a u n ) Senecio jacobaea L. Jakobs-Greiskraut (I) v; teils ruderal beeinflußte Halbtrocken- rasen und mesophile Staudenfluren, trockenere Säume

Senecio ovatus (P. Ga e r t n ., E. Me y . et Sc h e r b .) Wi ll d . Fuchssches Greiskraut (N? E)  z im NW, Heide (mehrfach), Bachtälchen am Kiefernweg; Kiefernforste, lichte Laub- Senecio viscosus L. Klebriges Greiskraut (I) mischwälder, Gebüsche und ihre Säume v; Tagebaugelände, Ruderalstandorte, Bahn- auf frischen, mäßig nährstoffreichen, halb- gelände, Deponien schattigen Standorten; in den vergangenen Senecio vulgaris L. Gewöhnliches Greiskraut (I) Jahrhunderten nur von Le y ss e r (1783, unter g; feuchte bis frische, nährstoffreiche S. nemorensis: „in der Heide, ad Dölau, Standorte an Ruderalstellen, Gärten, Lisskau rarius“) angegeben auf Äckern Senecio paludosus l. Serratula tinctoria L. Sumpf-Greiskraut (I) † RL 2 Färberscharte (I)  RL 3 k früher nahe Dreierhaus an der Reide, bei v im NW und in der Saale-Elster-Aue im S, Burg und Radewell und im Weidengebüsch sonst nur Heide Süd (UVS), Rennbahn, SO- unterhalb Beesen (Fi t t i n g et al. 1899), am Teil Ammendorfer Halde, früher W Keller- Göritz (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861), Gesträuch berg (Kn a p p 1944), Obere Aue, Südpark, Peiß- westlich von der Steinmühle (Ga r c k e 1856) nitz S Nordspitze (Kn a p p 1945), Untere Aue Senecio sarracenicus L. (Hu n d t 1964), Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), Ra- Fluß-Greiskraut (I) † RL 2 beninsel (HAL: Bo r c h a n t 1934); Silikathalb- früher zwischen Schwalchloch und Lettin, trockenrasen, wärmeliebende Eichenwälder, an der Saale zwischen Planena, Rattmanns- wechselfeuchte bis -trockene Auenwiesen dorf, Hohenweiden und Sickendorf, Göritz Seseli annuum L. Steppen-Sesel (I) † RL 2 (Fi t t i n g et al. 1899), Gesträuch westlich von früher Gimritz (Le y ss e r 1761), Seeben, der Steinmühle (Ga r c k e 1856), Saale bei in der Heide (Le y ss e r 1783) Wörmlitz (Sp r e n g e l 1832), Heide, Seeben Seseli hippomarathrum L. Pferde-Sesel (Le y ss e r 1783) Hügel 108 N Dölau (Kr u m b i e g e l 1996), zweifelhaft; Senecio sylvaticus L. Wald-Greiskraut (I) Art wohl nie im Gebiet z, Heide, Osendorf, Bruckdorf, früher Setaria pumila (Po i r .) Ro e m . et Sc h u l t . Kröllwitzer Felsen (Le y ss e r 1783); Fuchsrote Borstenhirse (A) RL 3 Laubwälder, Ödland z; trockenere, mäßig nährstoffreiche, Senecio vernalis Wa l d s t . et Kit. meist sandige Ruderalstellen Frühlings-Greiskraut (N E) Setaria verticillata (L.) P. Be a u v . g; nährstoffreiche, frische bis trockenere Kletten-Borstenhirse (A) Ruderalstellen und Äcker g, frische bis trockene, nährstoffreiche Ruderalstellen und Gärten

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 119 Flora, S. 24-138

Setaria viridis (L.) P. Be a u v . Silene noctiflora L. Acker-Leimkraut (A)  k Grüne Borstenhirse (A) v im peripheren, ackerbaulich genutzten v; frische bis trockene, nährstoffreiche Randgebiet der Stadt, früher vor Nietleben Ruderalstellen und Gärten (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861), Steinmühle, Sherardia arvensis L. Ackerröte (A)  RL 3 Gimritz, Heide (Le y ss e r 1783); lehmige, s, NSG Lunzberge, früher vor Nietleben feuchte bis mäßig trockene, mäßig nährstoffreiche Äcker und vor Seeben (Ga r c k e 1848), „hinter der Schleuse“ (Stadtschleuse?) (Le y ss e r 1783); Silene nutans L. Nickendes Leimkraut (I) k lehmige, frische bis mäßig trockene, mäßig z Heide (Abt. 13, 14, 19, 20, 28, 29, 30, 31, nährstoffreiche Äcker 36), sonst nur Birkholz Dölau; trockene, lichte, Sandstandorte in Kiefernforsten und Silaum silaus (L.) Sc h i n z et Th e ll . Wiesen-Silge (I) k wärmeliebenden Laubmischwäldern g Aue, sonst z, früher Saalwerder, Südpark, Silene otites (L.) Wib. O Hechtgrabenmündung, Bereich Klinikum Ohrlöffel-Leimkraut (I) RL 3 k Kröllwitz (Kn a p p 1945); wechselfeuchte bis g im N und W, sonst nur Wörmlitzer Kirsch- -trockene Auenwiesen, frischwiesenartige berg, Großer und Kleiner Dautzsch, früher Bereiche an Weg- und Straßenrainen Margarethenhöhe (Kn a p p 1944), Anhöhen vor der Heide (Ga r c k e 1848), Heiderand bei Silene dichotoma Eh r h . Gabel-Leimkraut (N E?) RL 3 Habichtfang (HAL: Wü s t 1890); Silikat- und s, ehem. Bahndamm zwischen Bruckdorf reichere Sand- und Lößtrockenrasen und Osendorf (ev. auf Ansaat zurückgehend), Silene vulgaris (Mo e n c h ) Ga r c k e früher (N U) Garten in Trotha (HAL: Ha e c k e l Gewöhnliches Leimkraut (I) ca. 1935-1940); trockene Ruderalstellen g; frische bis trockene, mäßig nährstoff- reiche Ruderalstellen, ruderal beeinflußte Silene dioica (L.) Cl a i r v . Rote Lichtnelke (I) v Aue, sonst nur Heide Abt.13, O-Ende Halbtrockenrasen und Frischwiesen; im Gebiet subsp. vulgaris Mötzlicher Teiche (U. Jä g e r ), früher Wörm- litzer Hölzchen (Ga r c k e 1848); Hartholzau- Silybum marianum (L.) Ga e r t n . enwälder und ihre Säume, sonstige nähr- Mariendistel (N U) stoffreiche feuchte Laubmischwälder und s, Dölau-Elbestraße; Gartenauswurf, Gebüsche Deponien

Silene latifolia Po i r e t Weiße Lichtnelke (I) Sinapis alba L. Weißer Senf (N U) g; frische nährstoffreiche Ruderalstellen s, Botanischer Garten, Wallstraße, Kanena, und Ackerränder früher Kühnfeld Gräben am O Bahndamm (HAL: We r n e r 1947), Trotha am Silo (HAL: An o n y m u s 1937); Ruderalstandorte, Garten- auswurf Sinapis arvensis L. Acker-Senf (A) v; lehmige, nährstoffreiche Äcker, frische bis trockenere Ruderalstellen Sisymbrium altissimum L. Hohe Rauke (N E)  g; trockenere, sandige bis kiesige Ruderalstel- len; Erstnachweis: Fi t t i n g et al. (1899): ehem. Güterbahnhof („seit 1893 beobachtet“) Sisymbrium loeselii L. Lösel-Rauke (N E)  g; frische bis trockene, nährstoffreiche Ru- deralstellen; seit Erstnachweis (MSTR: Lu y k e n 1806) lange Zeit nur am Giebichenstein bekannt gewesen (z. B. auch Ga r c k e 1848) 120 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Sisymbrium officinale (L.) Sc o p . Sisymbrium orientale L. Wege-Rauke (A) Orientalische Rauke (N E?) g; frische bis trockenere, nährstoffreiche s, größte Halde O Dölau (Gr o ss e & Jo h n Ruderalstellen, Ackerränder und Gärten 1989); trockene Ruderalstelle

Sisymbrium volgense M. Bi e b . ex E. Fo u r n . Wolga-Rauke (N E) s, Hafen Trotha, S-Ende Lärmschutzmauer B 80 (Gr o ss e & Jo h n 1989), früher Hafenstr. (Gü n t h e r in Kl o t z 1984); Ruderalstellen Sium latifolium L. Breitblättriger Merk (I) k v Saale-Elster-Aue, sonst nur Untere Aue (E. Ko m p a ) und Kiesgrube Kröllwitz, früher Pulverweiden (HAL: We r n e r & Pe r n i t z s c h 1962, Begleitart bei Galium palustre), Pas- sendorf, Nietleben, Seeben (Le y ss e r 1783); nährstoffreiche, zeitweise überflutete Standorte in Gräben, Flutmulden, Weidengebüschen, an Ufern

Solanum alatum Mo e n c h Rotbeeriger Nachtschatten (A) RL 2 s, O Burgholz, früher bei Halle (HAL: Oe r t e l 1888), bei Kröllwitz (HAL: Oe r t e l 1876); feuchte Ruderalstellen Solanum dulcamara L. Bittersüßer Nachtschatten (I)  g; nasse bis frische, teils zeitweilig über- schwemmte, nährstoffreiche Röhrichte, Säume, Schleierfluren, Feuchtgebüsche und Ruderalstellen

Solanum nigrum L. em. Mi ll . Schwarzer Nachtschatten (A) g; frische, nährstoffreiche Ruderalstellen, Äcker und Gärten

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 121 Flora, S. 24-138 Solidago canadensis L. Sonchus palustris L. Sumpf-Gänsedistel (I)  k Kanadische Goldrute (N E)  v, früher „hinter den Königlichen Salzkothen g; feuchte bis trockenere, meist nährstoff- jenseits der Sale“ (= Bereich jetzige Hafen- reiche Ruderal- und Staudenfluren, Acker- str.?, Le y ss e r 1783); nasse, teils zeitweilig brachen; häufig kultiviert; im Gebiet bei überflutete, nährstoffreiche Standorte in Ga r c k e (1848) und Fi t t i n g et al. (1899) Röhrichten, Staudenfluren und an Gräben noch nicht erwähnt und Ufern

Solidago gigantea Ai t o n Sorbaria sorbifolia (L.) A. Br a u n Riesen-Goldrute (N E?) Ebereschen-Fiederspiere (N E) s, Stadtforststr. (Dölau); Ruderalstandort s, Bf. Dölau; Deponien, Gartenauswurf; häufig kultiviert, aber nur selten dauerhaft Solidago graminifolia (L.) Sa l i s b . Grasblättrige Goldrute (N U) verwildernd s (ob noch?), Fleischerstr., Wallstr. (HAL: We i - Sorbus aria (L.) Cr a n t z n e r t 1988); annuelle Ruderalstandorte Gewöhnliche Mehlbeere (N U) Solidago virgaurea L. s; Parks, Friedhöfe; gelegentlich kultiviert Gewöhnliche Goldrute (I)  und selten unbeständig verwildernd s, Heide Abt. 26, 27, 31, früher Tonberg, Sorbus aucuparia L. Eberesche (I) O Lausehügel (Ha u p t i g 1966), „häufig“ g Heide, sonst z; bodensaure, mäßig nähr- (Ga r c k e 1848), Seeben (Kn a u t h 1687); stoffreiche Laubmischwälder, Kiefernforste bodensaure, mäßig nährstoffreiche, und Gebüsche, Spalten von Silikatfelsen; lichte Eichenmischwälder häufig kultiviert

Sonchus arvensis L. Acker-Gänsedistel (I) Sorbus intermedia (Eh r h .) Pe r s . v; lehmige bis toniger Äcker, feuchte, Schwedische Mehlbeere (N U?) nährstoffreiche Ruderalstellen s, Heide, ob wirklich verwildert?; Laubmischwald Sonchus asper (L.) Hi ll Rauhe Gänsedistel (I) v; feuchte bis frische, nährstoffreiche Stand- Sorghum halepense (N U) orte in Gärten, auf lehmigen Äckern und s, Saaleufer Moritzburg, Robert-Franz-Ring, Ruderalstellen Kanena, Hafen Halle-Trotha, Bhf. Trotha (HAL: Sonchus oleraceus L. Kohl-Gänsedistel (I) Hi l b i g 1987); Flußufer- und Ruderalstandorte g; nährstoffreiche Äcker, Gärten und frische Sparganium emersum Re h m a n n Ruderalstellen Einfacher Igelkolben (I) † früher „häufig“ G( a r c k e 1848)

Sparganium erectum L. em. Rc h b . Ästiger Igelkolben (I) z, N Brandberge, Bruchsee (r e -p l a n 1999), Kanal W-Seite, Saalemäander W Wörmlitz (Ra u c h h a u s 2000), Pfingstanger-Teich und Graben N davon, O Burgholz (Fr a n k ), früher Reideniederung, Elsteraue bei Osendorf (Fi t t i n g et al. 1901 als S. neglectum), Pulver- weiden (HAL: We r n e r & Pe r n i t z s c h 1962, Be- gleitart bei Galium palustre), Seeben (Be i c h e 1899), bei Passendorf (Kn a u t h 1687); nähr- stoffreiche, zeitweise bis dauerhaft überflu- tete Standorte in Röhrichten und an Ufern

122 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Spergula arvensis L. Acker-Spark (A)  Spiranthes spiralis (L.) Ch e v a ll . s, N Brandberge, Sandgrube N Dölau, Herbst-Wendelorchis (I) † RL 2 ∇ früher bei Halle „gemein“ (HAL: Oe r t e l 1879, früher in der Heide „nach dem Wildschup- 1885); extensiv genutzte Äcker auf sandi- pen zu“ (unklare Lokalisierung), bei Seeben gen, bodensauren, mäßig nährstoffreichen (Le y s e r 1783) Standorten Spirodela polyrhiza (L.) Sc h l e i d . Spergula morisonii Bo r e a u Vielwurzlige Teichsimse (I) Frühlings-Spark (I)  z im S, Saaleschlinge Hohenweidener Holz, z im NW, Kirschberg Lettin, Großer, 3. und Planenaer Ziegeleiteiche, Gerwische, SO Unterer Lunzberg, W Lunzberge O Stadt- Burgholz, früher Saale am Hospitalgarten grenze, Amselgrund, früher Margarethen- (Ga r c k e 1848), Ziegelwiese und Kreuzschäfe- höhe (Kn a p p 1944), Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), rei (Wü s t o.J. handschrftl. in Ga r c k e 1848, Ex- Giebichenstein (Kn a u t h 1687), in der Heide emplar Unibibliothek); eutrophe, stehende (anonym handschriftl. in Bu x b a u m 1721, oder langsam fließende Gewässer Exemplar in der Geobotanik-Bibliothek), Stachys annua (L.) L. wahrscheinlich überwiegend hierher auch Einjähriger Ziest (A) † RL 2 die als Spergula pentandra veröffentlichten früher vor Nietleben und zwischen Nietle- historischen Nachweise; Silikatfelsfluren ben und Bennstedt, zwischen Lettin und und -trockenrasen Neu-Ragoczy (Fi t t i n g et al. 1899), Galgenberg Spergula pentandra L. Fünfmänniger Spark (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861), Seeben (Bu x b a u m ob jemals sicher im Gebiet? Bei Ga r c k e (1848) 1721), bei Giebichenstein (Kn a u t h 1687) als Aggregat mit S. morisonii am Ochsenberg, am S-Rand der Heide nahe Fasanerie, Stachys arvensis (L.) L. Acker-Ziest (A)  RL 2 ebenso bei Le y ss e r (1783) Heide, Beleg in HAL s, 2. Lunzberg W-Seite (ob noch?), früher (Oe r t e l 1879: „bei Halle“) ist S. morisonii bei Passendorf (Fi t t i n g et al. 1899); lehmige, Spergularia echinosperma (Ce l a k .) As c h . et kalkarme, mäßig nährstoffreiche Ackerränder Gr a e b n . Igelsamige Schuppenmiere (I?) Stachys germanica L. früher N-Spitze Ziegelwiese, Sammelbrun- Deutscher Ziest (A) † RL 3 nen des Wasserwerkes der Irrenanstalt, früher Weinberg (Ga r c k e 1848) = hinter der gegenüber der Rabeninsel (Fi t t i n g et al. Peißnitz (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1860), Seeben 1899); Vorkommen werden in Be n k e r t et al. (anonym handschiftl. in Bu x b a u m 1721, (1996) als zweifelhaft dargestellt, Belege Exemplar in der Geobotanik-Bibliothek), sind nicht bekannt bei Giebichenstein, Kröllwitz (Le y ss e r 1783) Spergularia rubra (L.) J. Pr e sl et C. Pr e sl Rote Schuppenmiere (A?) k z, früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1938); lückige, feuchte bis trockene, mäßig nährstoffreiche Ruderalstellen, ruderale, vegetationsarme Silikatgrusbereiche

Spergularia salina J. Presel et C. Pr e sl Salz-Schuppenmiere (I) RL 3 s, Heide-Süd, früher bei Dölau (Fi t t i n g et al. 1899), zwischen Heide und Lettin (An d r a e 1850), Reilsberg und in Giebichenstein (Fi t t i n g et al. 1899: „jetzt nicht mehr“), zwi- schen Passendorfer Windmühle und Zscher- ben (Ga r c k e 1848), Pfännerholzplatz (Le y ss e r 1783); nasse, salzbeeinflußte Grabenränder und lückige Röhrichte

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 123 Flora, S. 24-138 Stachys palustris L. Sumpf-Ziest (I) Stellaria holostea L. Echte Sternmiere (I) k v Saaleaue, sonst z; wechselnasse, z (indigene Vorkommen), nur Seebener teils zeitweilig überflutete, nährstoffreiche Busch (Kä s t n e r 1996), Wörmlitzer Hölzchen, Standorte in Röhrichten, Staudenfluren, Göritz (Jä g e r 2002), Burgholz SW-Seite, sonst an Gräben und Ufern (N) z Heide und A 14 O Reideburg (W-Seite), Stachys recta L. Aufrechter Ziest (I) k früher Tonberg (N) (Ha u p t i g 1966), Raben- v im NW und N, früher Galgenberg insel (Ko ss w i g 1936), Beesen (Le y ss e r 1783); nährstoffreiche feuchte bis frische Wälder (Ga r c k e 1848), Heide (Kn a u t h 1687); teils ruderal beeinflußte Silikat- und und Gebüsche Lößtrocken- und Halbtrockenrasen Stellaria media (L.) Vi ll . Vogelmiere (A?) Stachys sylvatica L. Wald-Ziest (I)  k g; nährstoffreiche, feuchte bis frische v Heide und Aue, sonst nur N Brandberge, Standorte auf Äckern, in Gärten, an N Seebener Holz, Stadtgottesacker (N), Ruderalstellen W Kapellenplatz, Park Sagisdorf; Stellaria neglecta We i h e feuchte, nährstoffreiche Wälder, Auenwald-Sternmiere (I) Gebüsche und ihre Säume z, Göritz, Peißnitz (mehrfach), ev. gelegent- lich übersehen; gestörte Hartholzauenwäl- Stellaria alsine Gr i m m Quell-Sternmiere (I) † früher im Graben am Heidewege (= im Be- der und Laubholzforste (z. B. Hybridpappel) im Bereich von Hartholzauenwäldern reich O-Teil E.-Grube-Str.) (HAL: Wü s t 1895), Quelle zwischen Donnersberg und der Saale (Ga r c k e 1856), Seeben (Kn a u t h 1687) Stellaria graminea L. Gras-Sternmiere (I) v im N und W, Großer Lunzberg (Pa r t z s c h 1996), Villa Jühling, Hechtgraben S Heide- Nord, Kröllwitzer Bach N Fuchsberg (Kl o s e 1999), N Brandberge, Straßenbahnschleife Brandberge (ob noch?), ehem. Sportplatz N Margarethenhöhe, Forstwerder (BIAN- CON 1996), Heide-Süd W-Seite d. zentralen Freifläche, Hügel ONO Seeben, Mötzlicher Teiche, sonst nur Gimritzer Park, Pfingstan- ger (Jä g e r 2002); teils ruderal beeinflußte Frischwiesen kalkarmer Standorte

124 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Stellaria nemorum L. Hain-Sternmiere (I) s; Gimritzer Park, Rabeninsel S-Teil, Burg- holz, ev. gelegentlich übersehen, früher im Stadtgraben hinter der Schulkirche (Le y ss e r 1783); Hartholzauenwälder und ihre Säume

Stellaria pallida (Du m o r t .) Cr e p . Bleiche Sternmiere (A) v, Scherrasen, lückige Trittrasen auf meist sandig-kiesigen Standorten

Stellaria palustris Eh r h . ex Ho ff m . Graugrüne Sternmiere (I)  k z Saale-Elster-Aue im S, früher Amselgrund, Ziegelwiese und an der Landstr. Halle- Nietleben (Fi t t i n g et al. 1899), Dölau (Be i c h e 1899); wechselnasse bis -feuchte, zeitweilig überflutete, mäßig nährstoffreiche Auen- wiesen, Flutrasen und lückige Röhrichte Stipa capillata L. Pfriemengras (I) k ∇ v im N und W, sonst nur Saalehänge von Elstermündung bis Wörmlitzer Kirschberg, früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), Hochfläche zwischen Lehmanns Felsen und Burgstr. (Be r n a u 1936); teils ruderal beeinflußte kontinentale Lößtrockenrasen Stipa pennata L. Echtes Federgras (I) RL 3 ∇ s, Hügel SW Lunzberge, Großer Lunzberg (Jo h n ), Unterer Lunzberg (Rö d e l ), früher 3. Lunzberg (Ra u s c h e r t 1959, neben S. tirsa), Heide und Kröllwitz (Le y ss e r 1783); konti- nentale Trocken- und Halbtrockenrasen auf Lößschleier über Silikat

Stipa tirsa St e v e n em. De l a k Roßschweif-Federgras (I) RL 2 ∇ s, 3. Lunzberg SO-Seite (2004: 1 Horst); kontinentaler Halbtrockenrasen auf Löß über Silikat

Suaeda maritima (L.) Du m o r t . Strandsode (I) † RL 3 früher Wittekind („auff des Obergleitmans Wiese unter dem Giebichensteinischen Weinberge“) (Kn a u t h 1687) = bei Giebichen- stein (Le y ss e r 1783)

Succisa pratensis Mo e n c h Teufelsabbiß (I)  RL 3 k z im NW, früher Rennbahn, Obere Aue, Süd- (Bu x b a u m 1721); Silikatmagerrasen und park (Kn a p p 1945), „häufig“ G( a r c k e 1848), Halbtrockenrasen auf Löß über Silikat, Heide (Le y ss e r 1783), Wiesen bei Lettin lichte, wärmeliebende Eichenmischwälder (HAL: Oe r t e l 1888), bei Dölau und Nietleben

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 125 Flora, S. 24-138

Symphoricarpos albus (L.) S. F. Bl a k e Tanacetum parthenium (L.) Sc h . Bip. Schneebeere (N E)  Mutterkraut (N E) g, besonders Heide; gestörte Wälder s, Kurbad Wittekind, am Mönchsholz, und Gebüsche; sehr häufig kultiviert Saline-Park; frische, mäßig nährstoffreiche, meist halbschattige Ruderalstellen Symphytum officinale L. Gewöhnlicher Beinwell (I) Tanacetum vulgare L. Rainfarn (A?) g; Feucht- und Wechselfeuchtgrünland, Grä- g; frische, nährstoffreiche Ruderalstellen ben, Ufer, feuchte Wälder und Staudenfluren, ruderal beeinflußtes Frischgrünland Syringa vulgaris L. Gewöhnlicher Flieder (N E)  Taraxacum sect. Erythrosperma v im NW und N, z. B. Kirschberg Lettin, Park (H. Li n d b .) Da h ls t . Artengruppe Papiermühle, O Kröllwitzer Kirche, Amsel- Schwielen-Kuhblume (I) k grund, Margarethenhöhe, Lehmanns Felsen, g im N und W, sonst Lehmanns Felsen, W Krankenhaus Martha Maria, Amtsgarten, Tschernitschewsky-Haus, Wörmlitzer Kirsch- Zoo, Klausberge, Galgenberg, sonst über- berg (Jä g e r 2002), Halde O Osendorf, Restloch wiegend gepflanzte Bestände; Felsfluren, SW Bruckdorf; Silikat- und reichere Sandtro- Trockenrasen und thermophile Gebüsche; ckenrasen, lichte, mäßig nährstoffreiche Kie- sehr häufig kultiviert; im Gebiet wiederholt fernforste und Laubmischwälder, trockene- spontane generative Vermehrung, Ausbrei- re, sandige, nährstoffärmere Ruderalstellen; tung und Etablierung beobachtet; schon Kleinarten im Gebiet nicht bearbeitet von Ga r c k e (1848) als verwildernd genannt Taraxacum sect. Ruderalia Tanacetum balsamita L. Balsamkraut (N U) Ki r s c h n e r , H. Øll g . et Št e p á n e k Arten­gruppe Gewöhnliche Kuhblume (I)  früher Raffineriestr. (Ra u s c h e r t 1961) g; nährstoffreiche Standorte im Feucht- Tanacetum corymbosum (L.) Sc h . Bip. und Frischgrünland, an Ruderalstellen, auf Ebensträußige Margarite (I) k Äckern und in Gärten; Kleinarten im Gebiet v im NW; früher W Kellerberg (Kn a p p 1944), nicht bearbeitet Wald bei Seeben (Se n c k e n b e r g 1731); lichte thermophile Eichenmischwälder und Gebü- Taraxacum sect. Palustria sche, Halbtrockenrasen auf Löß über Silikat (H. Li n d b .) Da h ls t . Artengruppe Sumpf-Kuhblume (I) † RL 1 Tanacetum macrophyllum früher Amselgrund (Kn a p p 1945); (Wa l d s t . et Kit.) Sc h . Bip. Kleinarten im Gebiet nicht bearbeitet Großblättrige Margarite (N E) s, Papiermühlenpark; Hochstaudenflur

126 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Taxus baccata L. Gewöhnliche Eibe (N E) RL R Teucrium scorodonia L. Salbei-Gamander (I) z verwildert, z. B. Heide, Amselgrund, Heide (N?) v im NO-Teil (Abt.13, 15, 16, 27, Bachtälchen am Kiefernweg; Laubmisch- 28, 29), im W nur in Abt. 23, historische wälder und Gebüsche, Felsfluren; Angaben nur aus der Umgebung von Halle sehr häufig kultiviert (z. B. Sp r e n g e l 1806); bodensaure, nährstoff- ärmere Laubmischwälder, Kiefernforste und Teesdalis nudicaulis (L.) R. Br. Bauernsenf (I) † ihre Säume früher O Heide (Fi t t i n g et al. 1899: „ziemlich verbreitet“), Amselgrund (HAL: Wü s t 1890), Thalictrum aquilegifolium L. Donnersberg (Ga r c k e 1848), Garten der Akelei-Wiesenraute (I) † RL 1 Schwarzen Schürze (Wa ll r o t h 1822, unklare früher große Wiese bei Passendorf Lokalisierung), im Zwinger hinter der Schul- (Kn a u t h 1687, Sp r e n g e l 1832), kirche, bei Giebichenstein, in der Heide am „in der Lucke“ (Kn a u t h 1687) Bischofsberg (Le y ss e r 1783) Thalictrum flavum L. Gelbe Wiesenraute (I) k Tephroseris integrifolia (L.) Ho l u b v Aue, sonst nur O Äußere Lettiner Str., Steppen-Greiskraut (I) † RL 1 Heide (NW Tonberg, Ko r s c h & Mü ll e r 1993), früher in der Heide (Le y ss e r 1783) Wiese am Dölbauer Graben, früher Pulver- weiden (Ga r c k e 1848), Ziegelwiese (HAL: Tephroseris palustris (L.) Rc h b . Hi l b i g 1970); wechselfeuchte, zeitweise Moor-Greiskraut (I) † RL 1 überflutete Standorte in Großseggenrie- früher Mötzlicher Teiche (Ra u s c h e r t 1972: dern, lückigen Röhrichten, Auenwiesen, Gr o h , 1965), um Bruckdorf (Sp r e n g e l 1832), an Gräben und Ufern Saale „bey der hohen Brücke“ (Le y ss e r 1783) Thalictrum lucidum L. Tetragonolobus maritimus (L.) Ro t h Glanz-Wiesenraute (I)  RL 2   Gelbe Spargelerbse (I) teils , teils RL 3 z, W Pfarrholz, N Elstermündung, Auenrand z, N und NW Heidesee, Friedhofsteich, S Poststr. direkt O Bahn, wahrscheinlich Theodor-Lieser-Sraße (Heide-Süd), Pappel- auch zu Th. lucidum: westöstlich verlau- allee Peißnitz (?ob angesalbt), Restloch SW fender Graben im „Hundekopf“ (O A 14 O Bruckdorf, Schachtstr., früher Gräben zwi- Reideburg) (W.-R. Gr o ss e ) (alle Funde nur schen Halle und Nietleben, zwischen Dölau Einzelexemplare), früher Amselgrund, Reide und Heide, zwischen Halle und Ammendorf zwischen Büschdorf und Kanena, Göritz, (Ga r c k e 1848), Chausseegraben zwischen Saaleaue zwischen Halle, Passendorf und Nietleben und Bennstedt (HAL: E. A. T. Mü l - Nietleben (Fi t t i n g et al. 1899), Wiesen bei l e r e n c k e n b e r g 1861), Nietleben auf Wiesen (S Osendorf (HAL: Oe r t e l 1876), Gräben bei n a u t h 1731), Wiesen bei Seeben (K 1687); Seeben (HAL: Oe r t e l 1872), bei Böllberg Halbtrockenrasen auf Löß, Scherrasen, wechselfeuchte bis feuchte, mäßig nähr- stoffreiche, lehmige bis tonige Standorte in sekundären Rasengesellschaften der Berg- baufolgelandschaft Teucrium scordium L. Lauch-Gamander (I)  RL 3 s, Göritzwiese, früher S Burgholz (Ra u s c h e r t 1970), Ziegelwiese, Bergschänke, zwischen Reideburg und Kanena, Saaleaue bei Pas- sendorf (Fi t t i n g et al. 1899), zwischen Halle, Reideburg und Büschdorf, bei Planena (Ga r c k e 1848), Pulverweiden (Ga r c k e 1856), „in der Lucke“ (Kn a u t h 1687); wechselnasse, zeitweilig überflutete, mäßig nährstoffrei- che Auenwiesen und Flutrasen

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 127 Flora, S. 24-138

(Wa ll r o t h 1822), hinter der Gimritzer Thalictrum simplex L. Schleuse (Le y ss e r 1783); wechselfeuchte, Einfache Wiesenraute (I) † RL 2 zeitweise überflutete, mäßig nährstoffrei- früher Elsteraue S Beesen (Sc h w i n g 1959), che Standorte in Auenwiesensäumen und dazu ein seit etwa 2001 verschollener Her- Großseggenrieden barbeleg (HAL); Zweifelhaftigkeit der Anga- Thalictrum minus L. be kann nun nicht mehr ausgeräumt wer- Kleine Wiesenraute (I)  RL 3 den; möglicherweise ebenfalls zu dieser Art z im NW, Langer Berg, Bischofswiese W Angaben von Kn a u t h (1687), Bu x b a u m (1721) ehem.Unterstellpilz, Hügel 108 N Dölau und Le y ss e r (1783) aus dem Reidegebiet (Rei- deburg, Büschdorf, Kanena) (Kr u m b i e g e l 1996), Hügel SW Lunzberge (Kr u m b i e g e l 1996), früher Kellerberg (Fi t t i n g Thelypteris palustris Sc h o t t et al. 1899), bei Lettin (Ga r c k e 1848), An- Sumpffarn (I) † RL 3 gaben von Kn a u t h (1687), Bu x b a u m (1721) früher Seeben (Le y ss e r 1783), und Le y ss e r (1783) aus dem Reidegebiet Teich am Heidehaus (Kn a u t h 1687) (Reideburg, Büschdorf, Kanena) ev. hierher Thesium linophyllon L. oder zur folgenden Art; lichte, thermophile Mittleres Vermeinkraut (I)  RL 3 Eichenwälder, versaumte Halbtrockenrasen; z im NW, Hügel 106 N Schiepziger Str. im Gebiet nur subsp. minus (Kr u m b i e g e l 1996), Hügel SW Lunzberge, Hügel 108 N Dölau, Hügel Siedlung Neuauf- bau, Brandberge (Wa r t h e m a n n 1994), früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), Donnersberg, breite Grasraine zwischen Kröllwitz-Dölauer Weg und Schwalchloch (Ga r c k e 1848), in der Heide (Le y ss e r 1783); meist lößüberschleier- te Silikathalbtrockenrasen Thlaspi arvense L. Acker-Hellerkraut (A) g; nährstoffreiche, frische Standorte in Äckern, Gärten und an Ruderalstellen Thlaspi perfoliatum L. Durchwachsenblättriges Hellerkraut (N E?) s, SW Bruckdorf (Br a d e 2002); Bergbaufolge- landschaft; keine historischen Nachweise im Gebiet

Thymus praecox Op i z Frühblühender Thymian (I) s, Kirschberg Nietleben, Hoppberge; Lößtrocken- und -halbtrockenrasen Thymus pulegioides L. Feld-Thymian (I)  k z im N und W, sonst nur Wörmlitzer Kirsch- berg, früher Bischofswiese nahe Mai-Denk- mal (Ha u p t i g 1966); Silikat- und Lößhalbtro- cken- und -magerrasen Thymus serpyllum L. Sand-Thymian (I) k v im NW und N, sonst nur Großer Dautzsch, früher Nietleben in sandigen Kiefernwäl- dern (Wa ll r o t h 1822, aber Sippenzugehö- rigkeit unsicher); Silikattrockenrasen und -felsfluren

128 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Tilia cordata Mi ll . Winter-Linde (I) witz-Zwintschöna (ob noch?); v, aber spontan wahrscheinlich nur Heide, teils ruderal beeinflußte Frischwiesen Dölauer Holz, Seebener Holz, Aue; und Halbtrockenrasen Laubmischwälder; sehr häufig kultiviert Tragopogon pratensis L. Wiesen-Bocksbart (I) (häufiger aber noch T. x vulgaris Ha y n e ) v; teils ruderal beeinflußte Frischwiesen Tilia platyphyllos Sc o p . Sommer-Linde (N? E) und Halbtrockenrasen, frische bis trocke- z; keine älteren Nachweise aus dem Gebiet; nere Ruderalstellen Laubmischwälder, aber dort wie insgesamt Trichophorum cespitosum (L.) Ha r t m . häufig wohl nur kultiviert Rasige Haarsimse (I) † RL 2 Tordylium maximum L. vor und hinter dem Seebener Busch (Sp r e n - Große Zirmet (A) † RL 1 g e l 1832), zwischen Kreuzschäferei und der früher Bischofswiese (Sp r e n g e l 1806) Heide, Sümpfe bei Lieskau (Ga r c k e 1848)

Torilis arvensis (Hu d s .) Li n k Trientalis europaea L. Feld-Klettenkerbel (A) † Europäischer Siebenstern (I)  früher Garten an der Weintraube s, Heide Wolfschluchtweg NW Bischofswie- (Ga r c k e 1848) wohl identisch mit Garten se (Jo h n , ob noch?) und Abt. 14 (Sc h a b e r g der Weinstube (?, unleserlich, HAL: E. A. T. 1977, ob noch?); bodensaure, frische, Mü ll e r 1860), Wittekind, Reichardts Garten nährstoffärmere, moosreiche Kiefernforste (Ga r c k e 1856) Trifolium alpestre L. Hügel-Klee (I)  k Torilis japonica (Ho u t t .) DC. z im NW, früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), Gewöhnlicher Klettenkerbel (I) Seeben (Le y ss e r 1783); lichte, thermophile g; nährstoffreiche, frische bis trockenere Eichenwälder und ihre Säume, Lößhalbtro- Acker- und Grünlandbrachen, gestörte ckenrasen Wälder und Gebüsche und ihre Säume Trifolium arvense L. Hasen-Klee (I) Tragopogon dubius Sc o p . v im NW, sonst z; teils ruderal beeinflußte Großer Bocksbart (I)  Silikat- und Sandtrockenrasen, trockenere, v; trockene bis mäßig trockene, sandige sandige bis kiesige Ruderalstellen, Äcker bis kiesige Ruderalstellen (bes. Bahnanla- und Ackerbrachen gen, Wegränder) Trifolium campestre Sc h r e b . Feld-Klee (I) Tragopogon orientalis L. g; teils ruderal beeinflußte Sand- und Sili- Orientalischer Bocksbart (I) kattrockenrasen, trockenere Ruderalstellen, s, Hangterrasse NNO Seeben, Str. Schönne- trockenere und frische Wiesen und mäßig intensiv genutzte Scherrasen

Trifolium dubium Si b t h . Kleiner Klee (I) g; Frischwiesen, frische Scherrasen, frische bis trockenere Ruderalstellen Trifolium fragiferum L. Erdbeer-Klee (I) RL 3 k v, früher mehrfach am W-Rand von Kröll- witz (Gr o ss e 1985), SW Reidebrücke der Leip- ziger Bahn (Jo h n & Ze n k e r 1982), bei Diemitz (HAL: Oe r t e l 1874), Saale bei Giebichenstein (Ga r c k e 1848); feuchte bis wechselfeuchte, teils zeitweilig überschwemmte, nährstoff- reiche, oft tritt- und salzbeeinflußte Stand- orte in Auenwiesen und Flutrasen sowie an Ruderalstellen, besonders Wegrändern

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 129 Flora, S. 24-138 Trifolium pratense L. Rot-Klee (I) g; Frisch- und Feuchtgrünland, Halbtrocken- rasen, Ruderalstellen, besonders Wegrän- der; gelegentlich kultiviert (bes. Grünland- ansaaten); im Gebiet subsp. pratense Trifolium repens L. Weiß-Klee (I) g; Frisch- und Feuchtgrünland, Scher- und Trittrasen, feuchte bis frische Ruderal- stellen, Äcker, Gärten Trifolium resupinatum L. Persischer Klee (N U) s; Rasenansaaten, Straßenränder Trifolium retusum L. Kleinblütiger Klee (I)  RL 1 s, Weinberg O-Hang (Ko r s c h & Mü ll e r 1993, ob noch?, zuletzt 1992 beobachtet), früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), Amselgrund (HAL: Me u s e l 1944), „Galgenberg bei Kröllwitz“ (HAL: Be r n a u 1924, unklare Ortsangabe), bei Granau, im Dorf Kröllwitz, Galgenberg, Klausberge, Reilsberg, Schwalchloch, in und unterhalb Lettin (Fi t t i n g et al. 1899), Abhang an der Saale links vom Heideweg, wo dieser von der Saale abbiegt (HAL: Wü s t 1895) = Saalehang im Nordteil des Weinbergs, zwi- schen Irrenanstalt und Heide (Ga r c k e 1848); ruderal beeinflußter Silikatmagerrasen Trifolium spadiceum L. Moor-Klee (I) † RL 3 früher auf dem Donnersberg (Sp r e n g e l 1832) Trifolium striatum L. Streifen-Klee (I)  RL 3 Trifolium hybridum L. Schweden-Klee (I) s, Lunzberge („westlichster Hügel“, wahrsch. v Saale-Elster-Aue im S, sonst z; frische bis nahe Stadtgrenze) (Ko r s c h & Mü ll e r 1993), wechselfeuchte, nährstoffreiche Wiesen Kirschberg Lettin, Weinberg O-Hang, früher und Ruderalstellen; gelegentlich kultiviert, Amselgrund (HAL: Me u s e l 1944), Schwalch- besonders Grünlandansaaten loch (Fi t t i n g et al. 1899), Galgenberg, zwi- Trifolium incarnatum L. schen Irrenanstalt und Heide, bei Granau, Inkarnat-Klee (N U) Abhang an der Reide bei Osendorf (Ga r c k e s; Rasenansaaten, Straßenränder 1848), Weingärten (HAL: Oe r t e l 1885), Reils- berg (Kn a u t h 1687); teils ruderal beeinflußte Trifolium medium L. Mittel-Klee (I) Silikatmagerrasen s, Heide (SW Herthateich), Ochsenberg Triglochin maritimum L. (La n g 1999), Str. d. Bergarbeiter W Osendor-  fer See; mesophile Säume und Wegraine Strand-Dreizack (I) RL 3 s, Salzstelle SO Bf. Trotha, früher „Salzfleck Trifolium montanum L. Berg-Klee (I) k Trotha“ (HAL: Kn a u f 1943, wohl Teich NO Bf. v im NW, sonst nur Hoppberge, früher Trotha und damit nicht identisch mit aktu- (Eichenwald-) Heide (Sc h u l z 1887), ellem Fundort), Ziegelwiese (Wa g e n k n e c h t Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), Wiese vor Lettin 1873), Chausseegraben an Krukenbergs Gar- (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861); Silikat- und ten (Ga r c k e 1848), Salzstelle Giebichenstein, Lößhalbtrockenrasen „auf der kleinen Wiese“ (Le y ss e r 1783), zwi-

130 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 schen Passendorf und Nietleben, Wiesen bei Typha latifolia L. Kanena (Se n c k e n b e r g 1731); nasse Salzwiese Breitblättriger Rohrkolben (I)  Triglochin palustre L. v; Röhrichte an eu- bis hypertrophen, Sumpf-Dreizack (I)  RL 3 stehenden Gewässern s, Restloch SW Bruckdorf (Br a d e 2002), früher Ulmus glabra Hu d s . em. Mo ss Ziegelwiese (HAL: Oe r t e l 1881), bei Dölau Berg-Ulme (N E) und Lieskau (Ga r c k e 1848), „auf der kleinen z, keine historischen Angaben aus dem Wiese“, Seeben, Kanena (Le y ss e r 1783), Gebiet; Laubwälder auf frischen bis trocke- „auff des Obergleitmans Wiese“ (Kn a u t h neren, nährstoffreichen Standorten, beson- 1687); nasser lückiger Sekundärstandort ders Hangwälder

Tripleurospermum perforatum (Me r a t ) M. La i n z Ulmus laevis Pa ll . Flatter-Ulme (I) Geruchlose Kamille (A)  v Aue, sonst s, z.B. Waldrand Lintbusch; g; frische bis feuchte, nährstoffreiche Hartholzauenwälder, Gebüsche, andere Äcker und Ruderalstellen nährstoffreiche frische Laubmischwälder

Trisetum flavescens (L.) P. Be a u v . Ulmus minor Mi ll . em Ri c h e n s Feld-Ulme (I) Goldhafer (I) g; wechselfeuchte bis trockenere, nährstoff- v im N und W, z.B. Lunzberggebiet, reiche Standorte in Hartholzauen- und sons- Hoppberge, S Seebener Busch, Hohlweg tigen Laubmisch- (bes. Hang-) -wäldern, Granauer Weg, Weinberg, früher Peißnitz Gebüschen und deren Säumen und Rude- S N-Spitze (Kn a p p 1945), Heide und zwischen ralstellen Irrenanstalt und Heide (Ga r c k e 1848), Urtica dioica L. Große Brennessel (I) bei Passendorf (HAL: Oe r t e l 1880); g; nährstoffreiche, feuchte bis frische Halbtrockenrasen, Frischwiesen Standorte in gestörten Wäldern und Gebü- Trollius europaeus L. Trollblume (I) † RL 3 ∇ schen, Ruderalstellen und ruderal beein- früher Wiesen bei Kanena bis Büschdorf flußtem Grünland; nach Fr a n k (mdl. Mitt.) (Fi t t i n g et al. 1899), Wiesen am Seebener im Gebiet neben subsp. dioica auch subsp. Busch (HAL: Oe r t e l 1879) galeopsifolia (Wi e r z b . ex Op i z ) Ch r t e k (Stilles Wasser S Beesen) Tulipa sylvestris L. Wildtulpe (N E) k ∇ v Saaleaue, sonst nur Kirchhof Diemitz, frü- Urtica urens L. Kleine Brennessel (A) her bei Seeben (HAL: Oe r t e l 1876), Dzondis v; nährstoffreiche, feuchte bis frische Garten (HAL: Wü s t 1890, unklarer Fundort), Standorte in Gärten und Äckern und zwischen Beesen und Broihanschänke an Ruderalstellen (Fi t t i n g et al. 1899), „im Waisenhausgarten verwildert“ (Ga r c k e 1848); Hartholzauen- wälder und Gebüsche, Wechselfeucht- und Frischwiesen; Ersterwähnung Le y ss e r (1783: „in pomariis rarius“ = Obstgärten) Tussilago farfara L. Huflattich (I)  g; frische bis wechselfeuchte Ruderal- stellen, Äcker und Ackerbrachen Typha angustifolia L. Schmalblättriger Rohrkolben (I) z; Röhrichte an meso- bis eutrophen, stehenden Gewässern

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 131 Flora, S. 24-138

Utricularia australis R. Br. Südlicher Wasserschlauch (I) † RL 2 früher Ausstiche an der Bahn bei Kanena, Saaleaue südlich der Eislebener Landstr. (Fit- t i n g et al. 1899: „sehr verbreitet“), zwischen Passendorf und Irrenanstalt (Ga r c k e 1848); o.g. historische Angaben aus Halle und Umgebung meist als U. „vulgaris“, aber U. vulgaris s.str. wohl nie im Gebiet

Vaccaria hispanica (Mi ll .) Ra u s c h e r t Saat-Kuhnelke (A) † RL 0 früher zwischen Lettin und Dölau (Ga r c k e 1848), „frequens“ (Le y ss e r 1783), bei Giebichenstein (Kn a u t h 1687) Vaccinium myrtillus L. Heidelbeere (I) g Heide, besonders Osthälfte, sonst nur früher Seeben (Be i c h e 1899), zwischen Halle Dölauer Holz; bodensaure, nährstoffärmere und Nietleben (Ga r c k e 1848), Nietleben (HAL: Laubmischwälder und Kiefernforste E. A. T. Mü ll e r 1861); Ränder lehmiger Äcker Vaccinium oxycoccus L. Valerianella locusta (L.) La t e r r . em. Be t c k e Gewöhnliche Moosbeere (I) † RL 2 Feldsalat (I) früher zwischen Waldhaus und Dölau g; ruderal beeinflußte Sand- und Silikattro- (Kn a u t h 1687), Blutegelteich (Fi t t i n g et al. ckenrasen, frische, mäßig nährstoffreiche 1899: „zuletzt 1889, dann nicht mehr“) Ruderalstellen, Gebüschränder, Äcker Vaccinium vitis-idaea L. Preiselbeere (I) † Valerianella rimosa Ba s t a r d früher Heide Abt. 32 (Sc h a b e r g 1977) Gefurchtes Rapünzchen (A) † RL 1 früher zwischen Halle und Nietleben, Valeriana dioica L. Kleiner Baldrian (I) † RL 3 vor Seeben (Ga r c k e 1848) früher bei Osendorf (HAL: Oe r t e l 1876), Gebüsch vor der Broihanschenke Verbascum blattaria L. (Ga r c k e 1848), Seeben (Le y ss e r 1783) Motten-Königskerze (N? U) † RL 3 früher Forstwerder (Sp r e n g e l 1832), Valeriana officinalis L. Echter Baldrian (I) k Seeben, Dölau (Le y ss e r 1783) v, früher Pulverweiden, Passendorf, Seeben (Le y ss e r 1783); wechselfeuchte bis frischere, Verbascum densiflorum Be r t o l . mäßig nährstoffreiche Standorte in Auen- Großblütige Königskerze (I) wiesen, Gräben, Gebüschsäumen, lichten g; frische bis trockenere Ruderalstellen Laubmischwäldern, Vorwäldern der Berg- Verbascum lychnitis L. Mehlige Königskerze (I) baufolgelandschaft; im Gebiet überwiegend v, besonders im NW, früher „zwischen dem V. officinalis s.str., s auch V. wallrothii Kr e y e r Stein- und Galgthor“ (Le y ss e r 1783); ruderal (Jo h n ): Heide Abt. 35 am Chr.-Wilhelm-Weg beeinflußte Löß- und Sandtrocken- und Valerianella carinata Lo i s e l . -halbtrockenrasen, trockene, sandige bis Gekieltes Rapünzchen (A) RL 3 kiesige Ruderalstellen s, Giebichensteinfelsen (Ko r s c h & Mü ll e r Verbascum nigrum L. 1993), früher Amselgrund (Fi t t i n g et al. Schwarze Königskerze (I) 1901), Reilsberg (Kr ü g e r 1901); frische, nähr- s, Botanischer Garten (Wirtschaftsbereich), stoffreiche Gebüschsäume früher Seebener Holz (Ga r c k e 1848), Valerianella dentata (L.) Po ll i g „zwischen dem Stein- und Galgthor“, Gezähntes Rapünzchen (I)  RL 3 bei Passendorf, „vorn in der Heide ohnweit s, N Köllmer Weg W Kolonie Waldheil (Jo h n ), dem Fasanhause“ (Le y ss e r 1783); ruderal beeinflußte Frischwiese

132 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Verbascum phlomoides L. Str. (S-Seite), früher Weg Bahnhof-Reide- Windblumen-Königskerze (I) † RL 3 burg, Giebichenstein (Ga r c k e 1848), Gimritz früher Peißnitz, Kröllwitz (Sp r e n g e l 1832), (Le y ss e r 1783), am Dorfe Lettin (HAL: Wü s t Giebichenstein (Le y ss e r 1783) 1890); frische bis trockene Ruderalstellen, Verbascum phoeniceum L. ruderal beeinflußte Halbtrockenrasen und Purpur-Königskerze (N E) RL 3 Frischwiesen s, Botanischer Garten; frische, halbschatti- Veronica agrestis L. Acker-Ehrenpreis (A) RL 3 ge, mäßig nährstoffreiche Wiese s, z.B. Lunzberge, früher bei Halle (HAL: Oe r - Verbascum thapsus L. t e l 1882); Ränder lehmiger, kalkarmer, nähr- Kleinblütige Königskerze (I) stoffreicher Äcker; ungenügend beachtet z, Dölau, Südstadt, Kanena, SW Bruckdorf Veronica anagallis-aquatica L. (Br a d e 2002), früher Mauer in Prof. Blanc’s Blauer Wasser-Ehrenpreis (I) Garten (Ga r c k e 1848, unklare Lokalisierung), z, Götsche am Tafelwerder, Peißnitz W-Ufer Giebichenstein (Le y ss e r 1783); Ruderalstel- N Schwanenbrücke, W Dreierbrücke, Wilde len, ruderalisierte Rasen, Bahngelände Saale W Rabeninsel (Ha r t e n a u e r 2003), Pfing- Verbena officinalis L. stanger (Ko r s c h & Mü ll e r 1993), altes Wehr Echtes Eisenkraut (A)  RL 3 O Hohenweiden, Petze-Rest W Sagisdorf, z, N Heidesee, Bezirkskrankenhaus Dölau Graben Rochlitzer Str. O Reide, früher (aber agg., ohne Abtrennung V. catenata) Passen- (Jo h n ), O Röpziger Brücke, Äußere Diemitzer dorf, Seeben (Le y ss e r 1783); Bachröhrichte, schlammige, zeitweise überflutete Flußufer

Veronica anagalloides Gu ss . Schlamm-Ehrenpreis (I) RL R s, S Burgholz; nasse, schlammige, zeitweise überschwemmte Standorte in Flutrasen, Kleinröhrichten und Zwergbinsenfluren; im Gebiet erst 1988 entdeckt (S. Fr a h n e r t ; Ko r s c h & Mü ll e r 1993), eines der bedeu- tendsten Vorkommen in Sachsen-Anhalt und im östlichen Deutschland Veronica arvensis L. Feld-Ehrenpreis (A) g; sandige bis lehmige Äcker, ruderal beeinflußte Sand- und Lößtrocken- und -halbtrockenrasen, trockenere Ruderalstellen Veronica beccabunga L. Bachbunge (I) k v Aue, sonst nur Graben An der Kiesgrube, Kröllwitzer Bach am Schwalchloch, früher „häufig“ G( a r c k e 1848), Seeben (Kn a u t h 1687); Bachröhrichte, schlammige, zeitweise überflutete Flußufer

Veronica catenata Pe n n e ll Roter Wasser-Ehrenpreis (I) k z Aue, sonst nur SW Reidebrücke Sagisdorf und W An der Reide; nasse, schlammige, zeitweise überschwemmte Standorte in Flutrasen, Kleinröhrichten und Zwergbin- senfluren; früher im Gebiet nicht von V. anagallis-aquatica s.str. unterschieden

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 133 Flora, S. 24-138 Veronica chamaedrys L. Gamander-Ehrenpreis (I) g; Frisch- und Wechselfeuchtgrünland, lichte Laubwälder, Gebüsche und deren Säume, mäßig intensiv genutzte Scherrasen

Veronica filiformis Sm. Faden-Ehrenpreis (N E) s, Botanischer Garten, Südfriedhof; nähr- stoffreiche, halbschattige Frischwiesen und Scherrasen Veronica hederifolia L. Efeu-Ehrenpreis (I) g; nährstoffreiche, feuchte bis trockene Standorte in Wäldern, Gebüschen, Äckern, Gärten, an Ruderalstellen; im Gebiet V. hederifolia s.str. (überwiegend ruderale Offenstandorte) und V. sublobatum M. A. Veronica prostrata L. Liegender Ehrenpreis (I)  RL 3 Fi s c h . (ruderal beeinflußte, nährstoffreiche, frische Laubmischwälder und Gebüsche) z im NW, Lunzberge und Hügel NW davon, Stadtgrenze W Lunzberge, Hügel Siedlung Veronica officinalisL. Echter Ehrenpreis (I) Neuaufbau, sonst nur Wörmlitzer Kirsch- g Heide, sonst nur Birkholz, Großer Lunz- berg, früher „in und bey der Heide“, Kröll- berg N-Hang, Unterer Lunzberg, Hügel witz, Seeben (Le y ss e r 1783), am Dreierhaus 106 O Lunzberge, früher 2. Lunzberg (Ma h n (Bu x b a u m 1721), bei Giebichenstein (Kn a u t h 1954), Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), Donners- 1687); Lößtrocken- und -halbtrockenrasen berg (Ga r c k e 1848), am Galgtor (Le y ss e r 1783); frische bis trockenere, bodensaure Veronica scutellata L. Schild-Ehrenpreis (I) k Laubmischwälder und Kiefernforste, Silikat- z, früher Saaleaue S Eislebener Landstr. magerrasen („sehr verbreitet“), Ziegelwiese (Fi t t i n g et al. 1899), Nietleben, Dölau (Le y ss e r 1783), Veronica persica Po i r . Radewell (HAL: E. A. T. Mü ll e r o.J., wahrsch. Persischer Ehrenpreis (N E) 1860/61), nasser Sand vor der Dölauer g; nährstoffreiche, feuchte bis trockenere Heide (HAL: Oe r t e l 1873), Teich zwischen Standorte in Äckern, Gärten, an Ruderalstel- Heidehaus und Dölau (Kn a u t h 1687); nasse len; Ersterwähnung Ga r c k e (1848) bis wechselnasse, zeitweilig überflutete, Veronica polita Fr. Glanz-Ehrenpreis (A) mäßig nährstoffreiche Standorte in Klein- v; lehmige, frische, nährstoffreiche Äcker röhrichten, Großseggenrieden, Flutrasen und Ruderalstellen Veronica serpyllifolia L. Veronica praecox All . Früher Ehrenpreis (I)  Quendel-Ehrenpreis (I) z, 2. Lunzberg, Hügel 108 N Dölau, Sandgru- z, Heide (mehrfach), Gertraudenfriedhof be N Dölau, Brandberge, Hohlweg Granauer W-Teil, N-Hang SO Lintbusch, Rennbahn, Weg (Pa r t z s c h 1999), NW und N Heidesee, Südfriedhof, früher S Beesen, Amselgrund, Wörmlitzer Kirschberg, O Röpziger Brücke Südpark (Kn a p p 1945), Wiesen bei Seeben (Gr o ss e & Jo h n 1989), früher W Kirschberg (Kn a u t h 1687); lückige Frischwiesen, Scher- Lettin (HAL: We r n e r 1962), Heide-S-Rand rasen, frische, halbschattige Ruderalstellen, Abt.12 (HAL: We r n e r & Re i c h e l 1965), vor besonders Waldwegränder Giebichenstein, vor Nietleben, zwischen Veronica teucrium L. Seeben und Gutenberg (Ga r c k e 1848), bei Großer Ehrenpreis (I) † RL 3 Kröllwitz (Sp r e n g e l 1832); lückige Löß- und früher Heide (Se n c k e n b e r g 1731), auf der Sandtrockenrasen Gimritzer Wiese (Le y ss e r 1783), Donnersberg, Bischofswiese (Ga r c k e 1848)

134 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138 Veronica triphyllos L. Dreiteiliger Ehrenpreis (A) k v im N und W, sonst nur Wörmlitzer Kirsch- berg, Wasserbecken NW alte Ziegelei SW Ammendorf, W Reidebrücke S Bruckdorf, früher Bergschänke (HAL: Wü s t 1890), bei Halle (HAL: Oe r t e l 1874: „gemein“), bei Giebichenstein (Kn a u t h 1687); teils ruderal beeinflußte Sand-, Löß- und Silikattrockenrasen, sandige, trockene Ruderalstellen und Ackerränder Veronica verna L. Frühlings-Ehrenpreis (I) z im NW, Kirschberg Lettin, Lunzberge, W Lunzberge O Stadtgrenze, Brandberge, Hügel 108 N Dölau, Margarethenhöhe, Hügel Siedlung Neuaufbau (Jo h n ), früher Vicia dasycarpa Te n . Kahle Wicke (N E) Fuchsberg (Kn a p p 1944), Ochsenberg, s, Pfingstanger; Ruderalstellen Bischofswiese, zwischen Nietleben und Vicia grandiflora Sc o p . Fasanerie (Ga r c k e 1848), Raine der Mag- Großblütige Wicke (N E) deburger Chaussee Wittekind gegenüber s, N und NW Heidesee, O Osendorf, früher (HAL: Oe r t e l 1874); Silikattrockenrasen „Halle Saaleufer“ (HAL: Mi l i t z e r 1953, un- Viburnum lantana L. Wolliger Schneeball (I), genaue Lokalisierung); ruderal beeinflußte jetzt nur noch (N E) Sand- und Lößtrockenrasen, trockenere s, Peißnitzauwald W-Seite, Heide S Kolk- Ruderalstellen turmweg Abt. 4/ 5, früher wahrscheinlich Vicia hirsuta (L.) Gr a y Rauhaar-Wicke (I) indigen bei Seeben (Le y ss e r 1783); v; frische bis trockenere Ruderalstellen frische Laubmischwälder; häufig kultiviert und Ackerbrachen Viburnum opulus L. Vicia lathyroides L. Gewöhnlicher Schneeball (I) Platterbsen-Wicke (A)  RL 3 v Heide und Aue, sonst nur Hoppberge, s, Kleiner Galgenberg (Jo h n ), früher Großer Galgenberg, NO-Ende Mötzlicher Teiche und Kleiner Dautzsch (Ra u s c h e r t 1977, ob (U. Jä g e r ), Sagisdorfer Park, SW Bruckdorf Fehlangabe?), Felsen an den Gärten vor (Br a d e 2002), früher Wörmlitzer Hölzchen Giebichenstein, Felsen bei Trotha, Donners- (Ga r c k e 1848); feuchte bis wechselfeuchte berg (Ga r c k e 1848), Wittekind (Wü s t 1889 Standorte in Hartholzauenwäldern, sonsti- handschrftl. in Ga r c k e 1848, Exemplar d. gen Laubmischwäldern und Gebüschen Uni-Bibliothek), am Wörmlitzer Holz nach Vicia angustifolia L. Schmalblättrige Wicke (I) Wörmlitz zu (HAL: Wü s t 1890); ruderal g; ruderal beeinflußte Sandtrockenrasen, beeinflußte, lückige Silikatmagerrasen meist sandige Ruderalstellen, Äcker und Vicia lutea L. Gelbe Wicke (N U) Ackerbrachen s, N Heidesee; gestörter Halbtrockenrasen Vicia cassubica L. Kassuben-Wicke (I) RL 3 Vicia melanops Si b t h . et Sm. z Heide (Abt. 3, 4, 18, 19, 27, 30, 31, 33); Grünblütige Wicke (N U) lichte, meist bodensaure und oft thermo- s, Peißnitzufer N Schwanenbrücke (Jo h n ); phile Eichenmischwälder und Kiefernforste frische Ruderalstelle Vicia cracca L. Vogel-Wicke (I) Vicia sepium L. Zaun-Wicke (I) g Aue, sonst z; Feucht-, Wechselfeucht- g Aue, sonst v; Frisch- und Wechselfeucht- und Frischgrünland, mesophile Wald- grünland, Wald- und Gebüschsäume und Gebüschsäume

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 135 Flora, S. 24-138

Vicia tenuifolia Ro t h Viola alba Be ss e r Weißes Veilchen (N E?) Schmalblättrige Wicke (I) s, „Heide, Kahlschlag“ (Am a r e ll 2002: s, N Seeben; ruderal beeinflußte corr. Beleg in LZ, leg. G. Kr e b s 1985); Lößhalbtrockenrasen und Säume Erstnachweis in Sachsen-Anhalt

Vicia tetrasperma (L.) Sc h r e b . Viola arvensis Mu r r a y Feld-Stiefmütterchen (A) Viersamige Wicke (I) g; frische bis trockenere, nährstoffreiche g; frische bis trockenere Ruderalstellen Äcker und Ruderalstellen, ruderal beeinfluß- und Ackerbrachen, ruderal beeinflußte te Trockenrasen; im Gebiet subsp. arvensis Sandtrockenrasen und Frischwiesen Viola canina L. Hunds-Veilchen (I) k Vicia villosa Ro t h Zottel-Wicke (N E) v im NW, besonders Heide und Lunzberg- v; sandige bis lehmige, nährstoffreiche gebiet, sonst nur Brandberge und N davon, Äcker und Ruderalstellen; Ersterwähnung Fuchsberg, früher Abflußgraben des Let- Ga r c k e (1856) tiner Moores (HAL: Wü s t 1895), Hügel bei Vinca major L. Großes Immergrün (N E) Gimritz (Le y ss e r 1783); Silikatmagerrasen, s, Heide nahe Gartenstadt Nietleben; lichte, bodensaure Kiefernforste und ihre gestörte Laubwälder Säume, verbrachte azidophytische Pfeifen- graswiesen Vinca minor L. Kleines Immergrün (A) z, Heide ((N), mehrfach), Amtsgarten, Burg- Viola collina Be ss e r Hügel-Veilchen (I) † RL 1 holz, (N) Kirchhof Reideburg, früher Felsen früher Bischofswiese (Fi t t i n g et al. 1899) der Gärten vor Giebichenstein, Schmelzers Viola elatior Fr. Hohes Veilchen (I)  RL 1 Garten (Ga r c k e 1848), „ad fossas [= an Grä- s, Hohenweidener Holz (mehrfach), Pfing- ben] in der Burg bey Reideburg“ (Leysser stanger S Göritz (Jä g e r 2002), früher Pulver- 1783); frische Laubmischwälder; im Hal- weiden, große Wiese bei Passendorf leschen Raum schon bei Kn a u t h (1687) er- (Ga r c k e 1848), Peißnitz (HAL: Wü s t 1895), wähnt und wahrscheinlich alteingebürgert Passendorfer Busch (HAL: Wü s t 1890); wechselfeuchte, zeitweilig überschwemm- Vincetoxicum hirundinaria Me d i k . Weiße Schwalbenwurz (I) k te, mäßig nährstoffreiche Standorte in Au- enwiesen (besonders Ränder) und Gebüsch- v im NW, früher W Kellerberg (Kn a p p 1944), säumen; bedeutsame Vorkommen für Sach- Frenzelholz (Ga r c k e 1848), Seeben (Le y ss e r 1783); lichte, thermophile Eichenmischwäl- sen-Anhalt und das östliche Deutschland der und Kiefernforste, Lößhalbtrockenrasen, Viola hirta L. Rauhhaar-Veilchen (I) k Silikatmagerrasen und -felsfluren v, Heide (mehrfach), Dölauer Holz, Lunz- berggebiet (mehrfach), Heide-Süd, NW Hei- desee, S Seebener Busch, Rennbahn, Passen- dorfer Damm nahe Rennbahn, Pfingstanger S Göritz, Wörmlitzer Kirschberg, Beesener Holz NW-Teil, Bahndamm S Ammendorf, S-Teil Ammendorfer Halde, früher Südpark, Peißnitz S N-Spitze, Weinberg N-Teil, Amsel- grund, Klausberge, Saalwerder (Kn a p p 1945); lichte, thermophile Laubmischwälder und Kiefernforste, Lößhalbtrockenrasen, wech- seltrockene Auenwiesen Viola odorata L. März-Veilchen (A) g; gestörte Laubmischwälder und Gebüsche, frische, nährstoffreiche Standorte in Wiesen, Gärten, Scherrasen; häufig kultiviert

136 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Flora, S. 24-138

Viola palustris L. Sumpf-Veilchen (I) † Viola riviniana Rc h b . Hain-Veilchen (I) k früher Blutegelteich (Fi t t i n g et al. 1899), v Heide, sonst nur Amselgrund (Wi n t e r Wiese zwischen Dölau und Heide, Heide- 1992), Reilsberg, Seebener Busch und S sümpfe nach Dölau zu und bei Lieskau davon, mehrfach wahrscheinlich falsch (Ga r c k e 1848), bei Nietleben (Bu x b a u m 1721) (z.B. Rabeninsel, Peißnitz), früher Aue bei Radewell (Fi t t i n g et al. 1899); frische bis Viola pumila Ch a i x Niedriges Veilchen (I) † RL 3 trockenere, meist bodensaure Laubmisch- früher Passendorfer Wiesen W Hochwas- wälder und Kiefernforste serdamm am Wäldchen (HAL: We r n e r 1949), Viola rupestris F. W. Sc h m i d t Peißnitz (HAL: Wü s t 1895) Sand-Veilchen (I) RL 3 z im NW, Brandberge, Großer Lunzberg, Un- Viola reichenbachiana Jo r d . ex Bo r . Wald-Veilchen (I) k terer Lunzberg, Heide Abt. 14, Hoppberge, v Aue, sonst nur Heide (mehrfach) und früher Fuchsberg (Sc h u l z e 1938), bei Niet- Park Heide-Süd; Hartholzauenwälder leben (Wa ll r o t h 1822); Löß- und Silikattro- und Gebüsche, sowie sonstige frische, ckenrasen, Säume lichter Kiefernforste auf nährstoffreiche Laubmischwälder; sandigen, nährstoffärmeren Standorten gelegentlich kultiviert und verwildernd

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 137 Flora, S. 24-138

Viola stagnina Kit. ex Sc h u l t Xanthium spinosum L. Gräben-Veilchen (I) † RL 3 Dornige Spitzklette (N U) früher Wiesen zwischen Halle und Niet- früher unterhalb Trotha an der Saale (Fi t t i n g leben (HAL: Wü s t 1890), große Wiese bei et al. 1899), vor Giebichenstein (Ga r c k e 1862, Passendorf (Ga r c k e 1848) Fi t t i n g et al. 1899: „jetzt wohl nicht mehr“)

Virga pilosa (L.) Hi ll Xanthium strumarium L. Behaarte Schuppenkarde (I) Gewöhnliche Spitzklette (A) † RL 0 s, Rabeninsel (Ufer Wilde Saale, O früher „an der Leimgrube/ und vor dem Neu „Märchenwiese“), NO S-Bahn-Saalebrücke Maerckischen Thore“ (Kn a u t h 1687, unklar, W Wörmlitz; Hartholzauenwälder und ihre ob tatsächlich diese Sippe betreffend oder zu Säume, ruderal beeinflußte feuchte Hoch- Arctium spec.), Broihanschenke (Ga r c k e 1856) staudenfluren Zannichellia palustris L. Viscum album L. Laubholz-Mistel (I) Sumpf-Teichfaden (I) RL 3 s, Ammendorfer Halde N- und S-Teil, Ga- z, Kreuzer Teiche, Heide-Süd, früher in der belsberger Str. 27, früher „In betulis in der Reide (Fi t t i n g et al. 1901), Gräben hinter den Heyde“ (Bu x b a u m 1721); Pappelforste, Birke Gärten bei Nietleben (Ga r c k e 1848), „vor dem ehemaligen Forsthaus“ (Sp r e n g e l 1832, Viscum laxum Bo i ss . et Re u t . Nadelholz-Mistel (I) subsp. pedicellata); eutrophe, stehende Ge- z im NW, Heide Abt.16, 30, 31, 33, 35, Grün- wässer; im Gebiet aktuell nur subsp. palust- flächenamt Salzmünder Str., Dölauer Holz; ris, früher auch subsp. pedicellata (Wa h l e n b . Kiefernforste, Kiefern-Eichen-Mischwälder et E. Ro s e n ) Ar c a n g .

Vulpia bromoides (L.) Gr a y Trespen-Federschwingel (I) † RL 3 früher bei Kröllwitz (Fi t t i n g et al. 1899), Heide-S-Rand (As c h e r s o n 1865)

Vulpia myurus (L.) C. C. Gm e l . Mäuseschwanz-Federschwingel (I) z, Lunzberge, Brandberge, Bahndamm S Ammendorf, NO Deutsche Grube, früher Südrand Heide Abt. 11 (HAL: M. Sc h u l z e 1935), Dölauer Heide (HAL: Oe r t e l 1889), vor der Dölauer Heide, am Dölauer Kirch- holz (Ga r c k e 1848) Galgenberg (HAL: E. A. T. Mü ll e r 1861), am Steinbruch bei der Wein- traube (Wa ll r o t h 1822); ruderal beeinflußte Silikat- und Sandtrockenrasen, kiesige bis sandige Ruderalstellen

Xanthium albinum (Wi d d e r ) H. Sc h o l z Elb-Spitzklette (N E)  v, Saale; Flußufer, Müllplätze Xanthium italicum (N U) früher unterhalb Trotha an der Saale (Fi t t i n g et al. 1899: „mehrere Jahre beobachtet“)

138 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Lokalbezeichnungen, S. 139-142 Lokalbezeichnungen

„auff des Obergleitmans Wiese“ (Kn a u t h Dreierbrücke – Brücke über kurzen Saalearm 1687) – im Bereich des ehem. Bachtälchens zwischen Würfelwiese und Ziegelwiese der Wittekindstr. bzw. Reichardts Garten Dreierhaus – ehemalige Zollstation an der Bachtälchen am Kiefernweg – kleiner Bach- Regensburger Str. am nordöstlichen Orts- lauf N Wohnblöcke im östlichen Ende des rand von Osendorf Kiefernwegs Dzondis Garten – unklare Lokalisierung, Bauernweiden – kleinparzelliertes Grünland nach dort angegebenen Arten irgendwo im Saalebogen SW Planena in der städtischen Saaleaue Birkenwäldchen Kröllwitz – ehem. Wald- Exercierplatz – Übergang 19./ 20. Jh. stück wahrscheinlich zwischen Hohem S Brandberge Weg und Am Birkenwäldchen Fasanerie = Fasahnhaus – Nietleben, an der Birkhahn – Bereich S Goldberg N Berliner ehem. Försterei Habichtsfang Bahn Faule Wiese/ Faule Wietschke – quelliger, Birkholz – Waldstück, jetzt innerhalb von teils wohl auch flachmoorartiger ehe- Privatgrundstücken SW Bf. Dölau maliger (bis Entstehung Paulusviertel) Bischofsberg (in älteren Floren) – unklar, Feuchtbereich im Bereich E.M.-Arndt-Str./ ob heutiger Kolkturmberg oder (was wahr- Schleiermacherstr./ Zillestr.; der daraus scheinlicher ist) Plateau des NSG Bischofs- entspringende Bach floß S parallel zum wiese Mühlweg Richtung Saale Blumenausiedlung – ältere Einfamilienhaus- Felsenburgkeller – (später Felsenkeller) Aus- siedlung innerhalb Heide Nord W Blumen- flugslokal am Riveufer auweg Flutgraben – künstlicher Hochwasserentlas- Blutegelteich – ehem. vermoorter Tümpel tungsgraben an der Ankerstr. in der Heide, im Südteil von Abt. 36 Flutrinne S Burgholz – Flutrinne im Verlauf Brandberggraben – NO Brandberge entsprin- der Stadtgrenze O Thüringer Bahn gender und nach NW fließender Graben Frenzelholz – Waldrest (jetzt Bestandteil der Broihanschenke – ehemalige Schenke zwi- Dölauer Heide, aber teilweise innerhalb schen Ammendorf und Seeben S Georgi- von Privatgrundstücken) O alter Ortskern Dimitroff-Str. von Lieskau S Lieskauer Str., früher zeit- weise offenbar nicht mit dem Mönchsholz Deutsche Grube – ehem. Grubengelände (s.u.) verbunden zwischen Leipziger Bahn und B 6 O HEP Friedhofsteich – Gewässer als Folge des Dölauer Bach – Hechtgraben Braunkohlenbergbaus SW Friedhof Halle- Dölauer Holz vermutl. = Dölauer Kirchholz Neustadt – Waldstück W ehem. S-Bahn zwischen Galgtor – ehem. Stadttor am Leipziger Turm Dölau und Krankenhaus Geist-Thor – = Neumarckisches Thor (s.u.) Dölbauer Graben – von Dölbau kommender begradigter Bach, in Kabelske mündend Gersdorfer wüste Feldmark – Bereich einer sandigen Saaleterrasse am Nordrand des Donnersberg (bes. Ga r c k e 1848) – heutiger jetzigen Großklärwerkes O Lettin Donnersberg, aber durch Halde (mit mete- orologischer Station) vollständig verändert, Gimritz – hier stets Ort auf der Peißnitz (nicht früher Porphyrhügel Saalkreisort) gemeint, vgl. Gimritzer Park

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 139 Lokalbezeichnungen, S. 139-142 Göritz – Auwaldstück im Norden des Pfingst­ Feldflur O Autobahn A 14 O Reideburg; angers SW Wörmlitz nach dem Umriß der Stadtgrenze benannt

Granau – am Westende von Nietleben, ehe- „in der Lucke“ (bes. Kn a u t h 1687) – unklare maliges Dorf, von dem fast nur die Kirchen- Lokalisierung, möglicherweise im Bereich ruine übriggeblieben ist der Luckengasse am jetzigen Opernhaus große Wiese bei Passendorf – (auch Große Irrenanstalt (bes. Ga r c k e 1848) – im Südteil Rathswiese) ehemals zusammenhängen- des jetzigen Heide-Süd des Wiesengebiet, daß die Pferderennbahn Kaltes Loch – stark verlandeter Altwasserrest sowie Bereiche (Untere Aue) bis zur Raben- direkt südöstlich am Passendorfer Damm, insel einschloß möglicherweise bezieht sich Bezeichnung Heidehaus – Waldhaus O ehem. Heidebhf. aber auch auf jetzt verfüllte, auf älteren Karten erkennbare weitere Altwasserreste Heideberg – (bes. Le y ss e r 1783) unklare Lo- kalisierung, wahrscheinlich im damaligen südöstlich des noch bestehenden Randbereich der Heide S Dölau (z.B. Kel- Kiesgrube Kröllwitz – ehem. Kiesgruben lerberg oder Schinderberg), auf jeden Fall an der Saale nördlich Kröllwitz nicht Bischofswiese oder Kolkturmberg Kirchteich – alter Saalearm am Südpark Heideschlößchen – Heidekrug am Südrand Klaustor – ehem. Stadttor in Mansfelder Str. von Dölau kleine Wiese – (nur bei Le y ss e r 1783) vermutl. Herthateich – kleiner, nur zeitweilig bespann- als Gegensatz zur Großen (Raths-) Wiese, ter Tümpel im Südteil der Heide (Abt. 3/ 4) „hinter der Schleuse“, genaue Lokalisierung Hettstedter Bahnhof – ehem. Bf. der aber unklar, vermutlich im Bereich Mans- Hettstedter Bahn auf dem Gelände des jet- felder Str./ Karstadt-Kaufhaus/ Hafenstr. zigen Kaufhauses an der Mansfelder Str. Knochenmühle (bes. Ga r c k e 1848) – Kröllwitz, Hohe Brücke – Saalequerung im Bereich der an der Dölauer Str./ Abzw. Kirschbergweg heutigen Mansfelder Straße Kohleschütte am Weinberg/Kohlenbahn un- Hohenweidener Holz – Halbinsel innerhalb ter dem Weinberg – verlief von Nietleben des großen Saalemäanders zwischen Pla- südlich des Weinbergs zur Wilden Saale nena und Hohenweiden, vom ehemaligen nahe der Schwanenbrücke, wo die Kohle Auwald zeugen einzelne große Solitärbäu- offenbar verschifft wurde me und lokal Reste der typischen Bodenve- Kreuzer Teiche – Tälchen mit drei Teichen getation zwischen Amselgrund und Kreuz Vorwerk Hohlweg Granauer Weg – Lößhohlweg des Kreuzschäferei – bestand im Nordteil des Weges von der Eislebener Str. (Granau, s.o.) jetzigen Weinberggeländes nach Lieskau Krukenbergs Garten – unklare Lokalisierung Hospitalgarten – wahrscheinlich Garten des Hospitals St. Cyriaki in Glaucha an der Saa- Kühnfeld – Versuchsfeld der landwirtschaft- le N Genzmerbrücke lichen Fakultät innerhalb der Gleisschleife der Halberstädter Bahn Hügel 108 N Dölau – mittelgroßer Porphyr­ hügel N Dölau NO Zechenhausstr., auf Laubfrosch (nur bei Kn a u t h 1687) – „in dem Meßtischblättern mit Höhenangabe 108,0 sogenannten Laubfrosche in der Heyde“ (unklare Lokalisierung, bereits Le y ss e r 1783 Hügel Siedlung Neuaufbau – Reste des Por- wußte nicht mehr, was damit gemeint war) phyrhügels mit Fußballplatz innerhalb der Siedlung Neuaufbau im Norden von Dölau Lehmanns Felsen/Garten – Felsen und An- lagen oberhalb des Riveufers zwischen Hundekopf – zum Stadtgebiet gehörende Felsenkeller und Burgstr.

140 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Lokalbezeichnungen, S. 139-142 Leuchtturmsiedlung – Einfamilienhaussied- Passendorfer Busch – Auwaldreste im heuti- lung SW B 6, N Dieselstr. gen Südpark Lieskauer Sümpfe – ehemalige Moorbe- Passendorfer Damm – in den 1930er Jahren reiche von Abt. 36 der Heide nach W bis entstandener Hochwasserschutzdeich von S Lieskau (also nur teilweise im heutigen Kasseler Bahn entlang B 80 (Umgehungs- Stadtgebiet) str.) bis zum heutigen Rennbahnkreuz Ludwig – ehem. Lokal nahe heutiger Wörm- Petze (-rest) – ehemaliger Diemitzer Graben, litzer Str./ Str. der Republik der im 18. Jh. nach Süden verlegt wurde, Lunzberge – Porphyrhügel 1,5 km W Lettin, aktueller Rest als wegbegleitender Graben im Text der höchste Hügel „Großer Lunz- am Büschdorfer Weg W Reide berg“, die 3 unmittelbar nach NW anschlie- Pfännerholzplatz – = Holzplatz ßenden kleineren „2.“, „3.“ bzw. „4. Lunz- Pfarrholz – kleiner Auwaldrest 1 km SW berg“, sowie der große Hügel genau N des Ammendorf N Planenaer Weg Großen Lunzbergs am Saaleauenrand „Unterer Lunzberg“; weitere Hügel inner- Pflanzgarten – ehem. Forstbaumschule im halb des gleichnamigen NSG nicht als ei- Heidezipfel zwischen Gartenstadt Nietle- gentliche Lunzberge betrachtet ben und ehem. S-Bahn Maille – ehem. Ausflugslokal an der jetzigen Priemitzmark – Feldmark mit Gräben 0,5 km Magdeburger Str. SO Reideburg Margarethenhöhe – Porphyrhügel direkt NO Promenaden – Anlagen entlang der ehem. Klinikum Kröllwitz S ehem. Sportplatz Stadtbefestigung (bes. Universitäts-, Han- sering) Mittelwerder bei Gimritz – unklare Lokalisie- rung, offenbar im Bereich südliche Peißnitz Rathswiese – s. große Wiese bei Passendorf Mönchsholz – Waldrest (jetzt Bestandteil Rehteich – kleiner, nur zeitweise bespannter der Dölauer Heide) direkt am Westrand der Tümpel in der Heide W Bischofswiese (Abt. Ärztesiedlung (Röntgenstr. etc.) am Kran- 31) kenhaus Dölau, früher zeitweise offenbar Saalwerder – ehem. Saaleinsel N Kröllwitz nicht mit dem Frenzelholz (s.o.) verbunden zwischen Wildentenweg und Stromsaale

Moritzthor – ehem. Stadttor am jetzigen Salzfleck Trotha (HAL: Kn a u ff ) – vermutl. Glauchaer Platz Salzvegetation am alten Tonloch NO BF. Neumarckisches Thor – (= „Geist-Thor“) Trotha; ein weiteres Vorkommen von Salz- ehem. Stadttor im Bereich Geiststr./ Gr. vegetation befindet sich auch SO Bf. Trotha Ulrichstr. Salzstelle bei Osendorf (Täglich 1955) – Nietlebener Windmühle – heute Eselsmühle unklare Lokalisierung, aber sicher inner- halb der Elsteraue ökonomisch-botanischer Garten (bes. Oe r t e l in HAL) – vermutl. Garten an der Landwirt- Scharfrichterei – früher zwischen jetziger schaftlichen Fakultät an der L.-Wucherer- Pauluskirche und S-Bahn-Station Dessauer Str./ E.-Abderhalden-Str. Platz Park Papiermühle – Kröllwitz, Park zwischen Schinderberg – Hügel am Heiderand, NO Ochsenberg und Saale südlich der ehemali- Salzmünder Str., S O-Kanning-Str., Bereich gen Papiermühle Grünflächenamt Passendorf – beim Bau von Halle-Neustadt Schmelzers Garten – heute Reichardts Garten geschliffenes Dorf im Bereich S heutiger Schwalchloch – teils gebüschbestandener Richard-Paulick-Str, Reste davon heutige Porphyrhügel mit Höhle N Kröllwitz nahe Teich- und Kammstr. der Saale W Kröllwitzer Bach

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 141 Lokalbezeichnungen, S. 139-142

Spielberg – markanter Hügel O Sennewitz, Weinberg am Seebener Busch (Fi t t i n g et al. nur Südhang ist Stadtgebiet 1899/ 1901) – unklare Lokalisierung, ver- Stadtgraben (in älteren Floren) – Teil der mutl. S Seebener Busch, ev. auch den heute ringförmig das heutige Stadtzentrum bewaldeten SW-Hang im Seebener Busch umgebenden ehemaligen Befestigungsan- betreffend lagen (Moritzburg-, Universitäts-, Hanse- „Weinberge auff der Heyde“ (Kn a u t h 1687) und Waisenhausring, Moritzzwinger) – unklare Lokalisierung Stadtgraben/Zwinger hinter dem Gymna- Weintraube – Ausflugslokal im Bereich des sio / hinter der Schulkirche (Kn a u t h 1687, heutigen Volksparks Bu x b a u m 1721, Le y ss e r 1783) – vermutl. zwi- Wildschuppen – (Le y ss e r 1783) in der Heide, schen Moritzburg und Jägerberg (unsicher) genaue Lokalisierung unklar Steinbruchsee – ehem. Muschelkalkstein- Wittekind – Badeanstalt mit benachbarten bruch SW B 80 SW Halle-Neustadt Parkanlagen zwischen Wittekindstr. und Steinbruchtümpel Dautzsch – in den 20er Zoo Jahren des 20. Jh. aufgefüllte Tümpel in- Wörmlitzer Hölzchen – Waldrest am Saale- nerhalb des ehem. Steinbruchs am Großen hang zwischen den Dorfkernen Böllberg Dautzsch und Wörmlitz, jetzt innerhalb von Privat- Steinlache – Auengewässer zwischen Am- grundstücken, teilweise durch Aufschüt- mendorf und Schkopau ca. 0,5 – 1 km N tung vernichtet, aber immer noch durch Saale, später S Beesen als Gerwische in die einzelne Altbäume und Reste von Waldve- Weiße Elster mündend getation erkennbar Steinmühle – ehem. Mühle am Mühlgraben Wörmlitzer Kirschberg – westlichster Teil der N Peißnitzstr. Saalehänge zwischen Beesen und Wörmlitz Stille Elster – Altarm der Weißen Elster zwi- O Pfingstanger schen Burg und Burgholz zwischen Lintbusch und Heide – bis ins 19. Tafelwerder – von Stromsaale und ehem. Jh. waldfreier Bereich zwischen dem Wald- Saaleverlauf umgrenzter Auenbereich rest Lintbusch und dem damals weiter öst- zwischen Trotha und Franzigmark im Mün- lich gelegenen Heiderand dungsbereich von Götsche und Trothaer Hafenbecken - „vor/ hinter/ rechts/ links“ (in älteren Flo- Teiche an der Strafanstalt (Ga r c k e 1848) ren): immer vom Bezugspunkt Halle (jetzi- – Teiche entlang der aus dem heutigen ges Stadtzentrum) betrachtet Paulusviertel kommenden Faulen Wietsch- - Bahnlinien immer mit Bestimmungsrich- ke N heutiger Frauenhaftanstalt tung bezeichnet, z.B. Berliner Bahn, Anhal- Tonhügel O Lieskau – aus ehemaligem To- ter (= Köthener Bahn), Thüringer Bahn etc. nabbau resultierender Tonhügel O Lieskau - Abt. in der Heide: mit „/“ getrennte Num- N Lieskauer Str. mern bezeichnen immer den Grenzbereich Trothaer Felsen - Klausberge zwischen Abteilungen. Villa Jühling – großes, überwiegend südex- poniertes Privatgrundstück in Dölau, Sem- melweisstr. 6 Waisenhausgarten – Garten der Francke- schen Stiftungen

142 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Literatur, S. 143-148 Literatur

Al t e r m a n n , M. (1972): Boden und Landwirtschaft in der Br a d e , P. (2002): Flora: Farn- und Blütenpflanzen. In: Umgebung von Halle. a) Substrate und Böden. In: Mo h s , RANA: Schutzwürdigkeitsgutachten für das geplante G., Oe l k e , E. & Ro s e n k r a n z , E. (Hrsg.): Halle und Umge- NSG „Bruckdorfer und Osendorfer See“. Unveröff. bung. Geographische Exkursionen. Gotha: 81 – 86. Gutachten im Auftrag der Stadtverwaltung Halle, Untere Am a r e l l , U. (2002): Fundorte bemerkenswerter Arten aus Naturschutzbehörde. Sachsen-Anhalt. Mitt. Florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Hal- Bu s c h e n d o r f , J. & Kl o t z , S. (Hrsg.) (1996): Geschützte Na- le) 7: 31 – 34. tur in Halle (Saale). Flora und Fauna der Schutzgebiete, Am a r e l l , U. & We l k , E. (1995): Amelanchier alnifolia (Nu t t .) Teil II. Halle. Nu t t . – ein unbeobachteter Neophyt in Mitteldeutsch- Bü t t n e r , W. (1967): Floristische und pflanzengeographische land. Mitt. Florist. Kart. Halle 20: 21 – 23. Untersuchungen in der Dölauer Heide. Staatsexam.arb., An d r a e , C. J. (1850): Erläuternder Text zur geognostischen Pädagogische Hochschule Halle. (verschollen) Karte v. Halle a. S. Halle. Bu x bau m , J. C. (1721): Enumeratio plantarum accuratio As c h e r s o n , F. (1865): Einige Beobachtungen in der Halleschen in agro Hallensi locisque vicinis crescentium una cum Flora. Verh. Bot. Ver. Prov. 7: 174 – 181. aerum characteribus et viribus qua variae quam ante Atlas der DDR (1976). Akademie der Wissenschaften der descriptae exhibentur. Halae Magdeb. DDR (Hrsg.). Haack, Gotha, Leipzig. Ca m e r a r i u s , J. (1588): Hortus Medicus et Philosophicus: Aug e , H., Fl ac h o w s k y , J., Kl o t z , S. & Kr ö n e r t , R. (Hrsg.): in quo plurmarum stirpium breves desciptiones, novae Regeneration und nachhaltige Landnutzung. Konzepte Icones non paucae, indicationes locorum natalium, ob- für belastete Regionen. Springer, u.a. Berlin: 13 – 17. servationes de cultura earum peculiareis, atque insuper nonnula remdeia euporista, nec non philosophica quae- Be i c h e , E. (1899): Die im Saalkreis und in den angren- dam continentur. zenden Landesteilen wildwachsenden und cultivierten Pflanzen (Phanerogamen). Halle. Co r d u s , V. (1561): Sylva observationum variarum, quas inter peregenandum brevissime notavit, primum de rebus Be c k m a n n , C. (1888): Ein von Herrn G. Oertel angeblich bei fossilibus, ut lapidibus, metallis etc. deinde etiam plantis. beobachteter Carex-Bastard. Verh. Bot. Ver. Prov. Brandenburg 30: 76 – 78. Da n n e m a n n , A. (2000): Der Einfluß von Fragmentierung und Populationsgröße auf die genetische Variation und Be r n au , K. (1922a): August Schulz. Ber. Ver. Erforsch. heim. Fitness von seltenen Pflanzenarten am Beispiel von Pflanzenwelt 2: 12 – 26. Biscutella laevigata (Brassicaceae). Dissertationes Bota- Be r n au , K. (1922b): Eine neu entstandene Salzflorenstätte nicae 330. Berlin, Stuttgart. in der Nähe von Halle. Ber. Ver. Erforsch. heim. Pflan- Dö r f e l t , H. & Kl o t z , S. (1980): Bestimmungsschlüssel für zenwelt 2: 76 – 77. die mitteleuropäischen Pseudolysimachion-Sippen. Mitt. Be r n au , K. (1922c): Neuankömmlinge in der Flora von Hal- Flor. Kart. Halle 6: 65 – 69. le. Ber. Ver. Erforsch. heim. Pflanzenwelt 2: 77 – 78. Dr e y h aup t , J. C. v. (1749-1750): Pagus Neletici et Nudtici, Be r n au , K. (1926): Ostericum palustre Be s s . in der Umge- oder ausführliche diplomatisch- historische Beschreibung gend von Halle a. d. Saale. Verh. Bot. Ver. Prov. Bran- des ... Saal-Creyses. Halle 1. u. 2. T. denburg 68: 239 – 240. Fi t t i n g , H. (1896): Geschichte der halleschen Floristik. Zeit- Be r n au , K. (1936 - 1944): Mskr. i. Archiv d. Arbeitsgemein- schr. f. Naturwiss. 69: 289 – 386. schaft hercynischer Floristen. Fi t t i n g , H., Sc h u l z , A. & Wü s t , E. (1899): Nachtrag zu BIANCON (1996): Pflege- und Entwicklungsplan für das August Garckes Flora von Halle. Verh. Bot. Ver. Prov. NSG „Forstwerder“. Unveröff. Gutachten im Auftrag des Brandenburg 41: 118 – 165. Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle/S. e. V. Fi t t i n g , H., Sc h u l z , A. & Wü s t , E. (1901): Nachtrag zu BIANCON (1998): Pflege- und Entwicklungsplan für den August Garckes Flora von Halle. Verh. Bot. Ver. Prov. Geschützten Landschaftsbestandteil „Goldberg“, unver- Brandenburg 43: 34 – 53. öff. Gutachten im Auftrag des Umweltamtes der Stadt Fi t t i n g , H., Sc h u l z , A. & Wü s t , E. (1903): Beiträge zur Halle (S.). Kenntnis der Flora der Umgebung von Halle a. S. Z. illwitz, K., Hä n s c h e n , M. & Ud e l n o w , C. (1981): Der Alkali-, B Ges. Naturwiss. 76: 110 – 116. Erdalkali- und Schwermetallgehalt in Gewässern der Um- Fr a n k , D., Br ä u t i ga m , S., He r d a m , H., Jag e , H., Kl o t z , S., gebung von Halle (Saale). Hercynia N.F. 18: 322 – 346. Ko r s c h , H. & We l k , E. (1999): Bestandesentwicklung Bl i s s , P. & St ö c k , M. (Hrsg.) (1998): Das Naturschutzgebiet der Farn- und Blütenpflanzen. In: Fr a n k , D. & Ne u m a n n , Brandberge. Calendula, Hallesche Umweltblätter, 1. V. (Hrsg.): Bestandessituation der Pflanzen und Tiere Sonderheft, 255 S. Sachsen-Anhalts. Ulmer. Stuttgart: 18 – 120.

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 143 Literatur, S. 143-148

Fr a n k , D., He r d a m , H., Jag e , H., Jo h n , H., Ki s o n , H.-U., Ha n f , M. (1936/37): Pflanzengesellschaften des Ackerbo- Ko r s c h , H. & St o l l e , J. (2004): Rote Liste der Farn- und dens. Pflanzenbau 13: 449 – 476. Blütenpflanzen (Pteridophyta et Spermatophyta) des Ha n f ; M. (1938): Pflanzengesellschaften des Ackerbodens. Landes Sachsen-Anhalt. Berichte des Landesamtes für Pflanzenbau 14: 29 – 48. Umweltschutz Sachsen-Anhalt 39: 91 – 110. Ha r t e n au e r , K. (2003): Flora. In: RANA: Pflege- und Ent- Fr e y e , H. A. (1978): Kompendium der Humanökologie. wicklungsplan für das Naturschutzgebiet „Rabeninsel Jena. und Saaleaue bei Böllberg“. Unveröff. Gutachten i.A. der Ga r c k e , A. (1848): Flora von Halle mit näherer Berück- Stadtverwaltung Halle, Untere Naturschutzbehörde. sichtigung der Umgegend von Weissenfels, Naumburg, Haup t i g , C. (1966): Die Pflanzenwelt der Dölauer Heide. Freiburg, Bibra, Nebra, Querfurt, Allstedt, Artern, Eisle- Staatsexamensarb. MLU Halle-Wittenberg. ben, Hettstedt, Sandersleben, Aschersleben, Stassfurt, He i d e l , P. (1988): Floristische Differenzierungen zwischen Bernburg, Köthen, Dessau, Oranienbaum, Bitterfeld und ausgewählten Untersuchungsflächen unterschiedlicher Delitzsch. Erster Theil. Halle. Struktur und Funktion in den Städten Halle (Saale) und Ga r c k e , A. (1856): Flora von Halle mit näherer Berück- Halle-Neustadt. Dipl.-Arb. MLU Halle-Wittenberg. sichtigung der Umgegend von Weissenfels, Naumburg, He l d , C. (1965): Die Ackerkrautgemeinschaften auf den Freiburg, Bibra, Nebra, Querfurt, Allstedt, Artern, Eisle- Versuchsflächen des bodenkundlichen Institutes der Uni- ben, Hettstedt, Sandersleben, Aschersleben, Stassfurt, versität Halle. Staatsexam.arb., MLU Halle- Wittenberg. Bernburg, Köthen, Dessau, Oranienbaum, Bitterfeld He r d a m , H. (1997): Nachweise zur Flora von Sachsen-Anhalt. und Delitzsch. Zweiter Theil. Kryptogamen nebst einem Mitt. Florist. Kart. Sachsen- Anhalt (Halle) 2: 39 – 52. Nachtrage zu den Phanerogamen. Halle. He r r m a n n , N. (2002): Biological Flora of Central Europe: Gr o s s e , E. (1978): Neufunde und Bestätigungen aus dem „Ornithogalum angustifolium” nom. prov., Syn. p.p. O. Gebiet nördlich von Halle (Saale). Mitt. Florist. Kart. orthophyllum ssp. kodii = O. kochii Pa r l ., O. gussonei Halle 4(1): 50 – 52. Te n . Flora 197: 409 – 428. Gr o s s e , E. (1979): Neufunde und Bestätigungen aus dem He r r n , K. P. (1956): Floristische Bearbeitung des Land- Gebiet nördlich von Halle (Saale) 2. Beitrag. Mitt. Florist. schaftsschutzgebietes Dölauer Heide. Mskr. Kart. Halle 5(2): 75 – 81. Jag e , H. (1998): 4.3.1.2. Phytoparasitische Kleinpilze. In: Gr o s s e , E. (1981): Neufunde und Bestätigungen aus dem Arten- und Biotopschutzprogramm Sachsen-Anhalt Stadt Gebiet nördlich von Halle (Saale) 3. Beitrag. Mitt. Florist. Halle (Saale). Berichte des Landesamtes für Umwelt- Kart. Halle 7(2): 101 – 111. schutz Sachsen-Anhalt, Sonderheft 4/1998: 132 – 140. Gr o s s e , E. (1983): Anthropogene Florenveränderungen in Jä g e r , C. (2002): Flora. In: Pflege- und Entwicklungsplan für der Agrarlandschaft nördlich von Halle (S.). Diss. MLU das Naturschutzgebiet „Pfingstanger bei Wörmlitz“. Un- Halle-Wittenberg. veröff. Gutachten im Auftrag der Stadtverwaltung Halle, Gr o s s e , E. (1985): Beiträge zur Geschichte der Wälder des Untere Naturschutzbehörde. Stadtkreises Halle und des nördlichen Saalkreises. Her- Jo h n , H., Pe t e r s o n , A. & Pe t e r s o n , J. (2004): Zum taxo- cynia N.F. 22: 37 – 52. nomischen Rang zweier kritischer Sippen der Gattung Gr o s s e , E. (1987): Anthropogene Florenveränderungen in Gagea in Mitteleuropa. Mitt. Florist. Kart. Sachsen-Anhalt der Agrarlandschaft nördlich von Halle (Saale). 2. Folge: (Halle) 9: 15 – 26. Arten naturnaher Wälder. Hercynia, N.F. 24: 179 – 209. Jo h n , H. & St o l l e , J. (1998): Bemerkenswerte Funde in der Gr o s s e , E. & Jo h n , H. (1987): Zur Flora von Halle und Um- Umgebung von Halle (S.). Mitt. Florist. Kart. Sachsen- gebung. 1. Beitrag. Mitt. Florist. Kart. Halle 13: 85 – 112. Anhalt (Halle) 3: 145 – 157. r o s s e o h n G , E. & J , H. (1989): Zur Flora von Halle und Um- Jo h n , H. & St o l l e , J. (2001): Bemerkenswerte Funde im gebung. 2. Beitrag. Mitt. Florist. Kart. Halle 15: 13 – 36. südlichen Sachsen-Anhalt unter besonderer Berücksich- Gr o s s e , E. & Jo h n , H. (1991): Zur Flora von Halle und Um- tigung der Elster-Luppe-Aue. Mitt. Florist. Kart. Sachsen- gebung. 3. Beitrag. Mitt. Florist. Kart. Halle 17: 15 – 22. Anhalt (Halle) 6: 61 – 74. Gu t t e , P. & Kl o t z , S. (1985): Zur Soziologie einiger urbaner Jo h n , H. & St o l l e , J. (2002): Zur Flora von Halle (Saale) Neophyten. Hercynia N.F. 22: 25 – 36. und Umgebung. Mitt. Florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Hal- Gu t t e , P., Kl o t z , S. La h r , C. & Tr e ff l i c h , A. (1987): Ailan- le) 7: 51 – 61. thus altissima (Mi l l .) Sw i n g l e – eine vergleichende pflan- Jo h n , H. & St o l l e , J. (2004): Bemerkenswerte Funde im zengeographische Studie. Folia Geobot. et Phytotax. 22: südlichen Sachsen-Anhalt. Mitt. Florist. Kart. Sachsen- 241 – 262. Anhalt (Halle) 9: 47 – 59. Gu t t e , P. & Kö h l e r , H. (1973): 1. Beitrag zur Flora von Mit- Jo h n , H. & Ze n k e r , E. (1978): Bemerkenswerte Pflanzen- teldeutschland, insbesondere Flora von Leipzig. Wiss. Z. funde in den Bezirken Halle und Magdeburg. Mitt. Florist. MLU Halle-Wittenberg 22(6): 7 – 17. Kart. Halle 4: 36 – 55.

144 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Literatur, S. 143-148

Jo h n , H. & Ze n k e r , E. (1982): Bemerkenswerte Pflanzen- Kl o t z , S. (1985b): Zur Soziologie und Ökologie von Parietaria funde in den Bezirken Halle und Magdeburg (2. Beitrag). officinalis L. in Mitteleuropa. Hercynia N.F. 22: 228 – 237. Mitt. Florist. Kart. Halle 8: 18 – 29. Kl o t z , S. (1987): Floristische und vegetationskundliche Jo h n , H. & Ze n k e r , E. (1985): Bemerkenswerte Pflanzen- Untersuchungen in Städten der DDR. Düsseld. Geobot. funde in den Bezirken Halle und Magdeburg, 3. Beitrag. Kolloq. 4: 61 – 69. Mitt. Florist. Kart. Halle 11: 42 – 48. Kl o t z , S. (1988): Flora und Vegetation in der Stadt, ihre Jo h n , H, & Ze n k e r , E. (1996): Funde und Beobachtungen Spezifik und Indikatorfunktion. Landschaftsarchitektur von höheren Pflanzen im südlichen Sachsen-Anhalt. 17: 104 – 107. Mitt. Florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle) 4: 49 – 57. Kl o t z , S. (1992): Merkmale der Stadtflora. Braun-Blan- Ju n g , U. (1968): Floristische und pflanzensoziologische quetia 3 (1989): 57 – 60. Untersuchungen in einem Teil der Dölauer Heide. Kl o t z , S. & Gu t t e , P. (1991): Zur Soziologie einiger urbaner Staatsexam.arb. Pädagogisches Institut Halle-Kröllwitz. Neophyten. 2. Beitrag. Hercynia N.F. 28: 45 – 61. (verschollen) Kl o t z , S., Gu t t e , P. & Kl au s n i t z e r , B. (1984): Vorschlag Kä s t n e r , A. (1980): Floristisch-faunistische Beobachtungen einer Gliederung urbaner Ökosysteme. Archiv für Natur- im Amselgrund bei Halle-Kröllwitz im Dienste der Lehre. schutz und Landschaftsforschung 24: 153 – 156. Naturschutzarb. Bez. Halle und Magdeburg 17: 31 – 36. Kl o t z , S. & Kö c k , U.-V. (1988): Oenothera laciniata Hi l l . In Kä s t n e r , A. (1995): Pflege- und Entwicklungsplan Halle/Saale. Mitt. Florist. Kart. Halle 13: 70 – 71. „Pfingstanger“. Unveröff. Gutachten im Auftrag des Um- Kl o t z , S. & St o l l e , J. (1998): Farn- und Blütenpflanzen. weltamtes der Stadt Halle. In: Arten- und Biotopschutzprogramm Sachsen-Anhalt Kä s t n e r , A. (1999): Schwarz-Pappeln in Sachsen-Anhalt, Stadt. Halle (Saale). Berichte des Landesamtes für Um- vom Aussterben bedroht? Naturschutz im Land Sach- weltschutz Sachsen-Anhalt, Sonderheft 4/1998. sen-Anhalt 2: 3 – 12. Kn app , H. D. (1979): Geobotanische Studien an Waldgrenz- Ke g e l , E. (1966): Floristische und pflanzengeographischen standorten des hercynischen Florengebietes. Teil I. Flora Untersuchungen im Südteil der Dölauer Heide bei Halle. 168: 276 – 319. Staatsexam.arb. Pädagogisches Institut Halle-Kröllwitz. Kn app , R. (1944a): Über Zwergstrauch-Heiden im Mittel- (verschollen) deutschen Trocken-Gebiet. Mskr. Halle. l o s e K , S. (1998): Pflege- und Entwicklungskonzept für den Kn app , R. (1944b): Vegetationsaufnahmen von Trockenra- Saalwerder Halle/Saale. Dipl.-Arb. Universität Gesamt- sen und Felsfluren Mitteldeutschlands, Teil 2: Atlantisch- hochschule Paderborn, Abt. Höxter. Submediterrane und Dealpine Trockenrasen (Bromion Kl o t z , S. (1980): Zur Ruderalflora des Bezirkes Halle. Mitt. erecti). Halle. Florist. Kart. Halle 6: 69 – 72. Kn app , R. (1945): Die Ruderalgesellschaften in Halle an der Kl o t z , S. (1981a): Parietaria judaica L. in Halle/Saale. Mitt. Saale und seiner Umgebung. Mskr. Halle. Florist. Kart. Halle 7(2): 130 – 133. Kn au t h , C. (1687): Enumeratio Plantarum circa Halam Kl o t z , S. (1981b): Zur Chorologie und Soziologie von Lepi- Saxonum et in ejus vicinia, ad trium fere miltiarium serp- dium latifolium L. Wiss. Z. Univ. Halle 30: 115 – 126. tium, sponte provenientium. Lipsiae. Kl o t z , S. (1982): Floristentagung über Pflanzenkartierung Kn o d e l , R. & No ac k , B. (1969): Pflanzengeographisch-öko- in der DDR. Exkursionsbericht Ruderalvegetation. Mitt. logische Untersuchungen im Gebiet der Dölauer Heide Florist. Kart. Halle 8: 9 – 11. bei Halle/S. Staatsexam.arb., Pädagogisches Institut Kl o t z , S. (1984a): Bemerkenswerte Ruderal- und Adventi- Halle- Kröllwitz. (verschollen) varten des Binnenhafens Halle- Trotha. Mitt. Florist. Kart. Ko c h , A. (1909): Das Klima. In: Ul e , W. (Hrsg.): Heimatkun- Halle 10: 73 – 75. de des Saalkreises. Halle: 195 – 247. Kl o t z , S. (1984b): Phytoökologische Beiträge zur Charak- Kö c k , U.-V. (1982): Floristentagung über Pflanzenkartierung terisierung und Gliederung urbaner Ökosysteme, darge- in der DDR 1982. Exkursionsbericht Mötzlicher Teiche. stellt am Beispiel der Städte Halle und Halle-Neustadt. Mitt. Florist. Kart. 8: 7 – 9. Diss. MLU Halle-Wittenberg. Ko r s c h , H. & Mü l l e r , F. (1993): Bemerkenswerte Pflan- Kl o t z , S. (1984c): Bestimmungsschlüssel für einige seltene, zenfunde in Sachsen-Anhalt unter besonderer Berück- adventive Euphorbia-Arten der Untergattung Chama- sichtigung der Stadt Halle/S. Mitt. Florist. Kart. Halle 18: esyce Raf i n . Mitt. Florist. Kart. Halle 10: 27 – 29. 13 – 41. Kl o t z , S. (1985a): Die Veränderung des ökologischen Ko s e r , S. (1998): Untersuchungen zur morphologischen Zeigerwertspektrums der spontanen Flora eines Differenzierung zum Standort und der Verbreitung des Stadtkreises in den letzten 130 Jahren, dargestellt am Formenkreises Bolboschoenus maritimus (L.) Pa l l a in Beispiele der Städte Halle und Halle-Neustadt. In: Bi o l . der Umgebung von Halle (Saale). Dipl.-Arb. MLU Halle- Ge s . d e r DDR (Hrsg.): Tagungsbericht 2. Leipziger Sym- Wittenberg. posium urbane Ökologie 1983: 43 – 46. Ko s s w i g , W. (1937): Zur Soziologie und Ökologie des mittel-

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 145 Literatur, S. 143-148

deutschen Auenwaldes. Diss. MLU Halle-Wittenberg. seine Felswände. Heimatkal. Halle Saalkreis 13: 80 – 82. Kr u m b i e g e l , A. (1996): Angaben zu Vegetation und Flora. OEKOKART (1991): Ökologische Zustandsanalyse der In: Wa l l a s c h e k , M., Bl i s s , P., Sc h ö p k e , H. & Wi t s ac k , Hartholzauenwälder der Stadt Halle. Unveröff. Gutachten W.: Beiträge zur Erfassung der Biodiversität im Unteren im Auftrag des Umweltamtes der Stadt Halle. Saaletal. Phytozönosen Pflanzenarten und Tierarten OEKOKART (1993): Ökologische Zustandsanalase der von Landschaftselementen der Halleschen Kuppenland- Dölauer Heide. Unveröff. Gutachten im Auftrag des Um- schaft. Arbeiten aus dem Naturpark „Unteres Saaletal“ 3. weltamtes der Stadt Halle. Kr u m b i e g e l , A. (2001): Bemerkenswerte Pflanzenfunde OEKOKART (1997): Pflege- und Entwicklungsplan für die in Sachsen-Anhalt. Mitt. Florist. Kart. Sachsen-Anhalt Dölauer Heide. Unveröff. Gutachten im Auftrag des Um- (Halle). 6: 75 – 80. weltamtes der Stadt Halle. Kr u m b i e g e l , A. & Kl o t z , S. (1995): Bestimmungsschlüssel OEKOKART (2000): Pflege- und Entwicklungsplan Ellern- spontan und synanthrop vorkommender Arten der Gat- teich und Roßgraben. Unveröff. Gutachten im Auftrag tung Echinops in Mitteldeutschland. Floristische Rund- des Umweltamtes der Stadt Halle (S.). briefe 29: 109 – 112. Pa r t z s c h , M. (1996): Angaben zu Vegetation und Flora. Kr u m b i e g e l , G. & Sc h wab , M. (1974): Saalestadt Halle und In: Wa l l a s c h e k , M., Bl i s s , P., Sc h ö p k e , H. & Wi t s ac k , Umgebung: ein geologischer Führer. Halle. W.: Beiträge zur Erfassung der Biodiversität im Unteren La n g , J. (1998): Angaben zur Flora und Vegetation. In: Saaletal. Phytozönosen Pflanzenarten und Tierarten Steinbrecher und Partner: Pflege- und Entwicklungsplan von Landschaftselementen der Halleschen Kuppenland- für das Flächennaturdenkmal „Trockenrasen auf dem schaft. Arbeiten aus dem Naturpark „Unteres Saaletal“ 3. Ochsenberg“ in Kröllwitz. Unveröff. Gutachten im Auftrag Pa r t z s c h , M. (1999): Angaben zur Vegetation und Flora. des Umweltamtes Halle (S.). In: Wa l l a s c h e k , M., Bl i s s , P., Sc h ö p k e , H. & Wi t s ac k , W.: La n g , J. (1999): Angaben zur Flora und Vegetation. In: Pflege- und Entwicklungsplan für das flächenhafte Natur- Steinbrecher und Partner: Pflege- und Entwicklungsplan denkmal „Lößhohlweg bei Granau“ Unveröff. Gutachten für das Flächennaturdenkmal „Saaleuferstreifen nördlich im Auftrag des Umweltamtes der Stadt Halle (S.). Kröllwitz“ in Kröllwitz. Unveröff. Gutachten im Auftrag des Pe d e r s e n , A., St o h r , G. & We b e r , H. E. (1999): Die Brom- Umweltamtes Halle (S.). beeren Sachsen-Anhalts. Mitt. florist. Kart. Sachsen- La n g e , E. (1974): Zur Entwicklung der natürlichen und an- Anhalt (Halle). Sonderheft 1 (1999). thropogenen Vegetation in frühgeschichtlicher Zeit. Diss. Pe t z o l d , G. (1965): Über Vorkommen und Standortansprüche MLU Halle-Wittenberg. von Ackerunkräutern in der Umgebung von Halle (MTB Le y s s e r , F. W. (1761): Flora Halensis exhibens plantas circa Halle-Nord). Staatsexam.arb. MLU Halle-Wittenberg. Halam Salicam tes secundum systema sexuale Linnaea- Rauc h h au s , U. (2000): Angaben zur Flora und Vegetation. In num distributas. Ed. I. Halae Salicae. RANA: Schutzwürdigung und Pflege- und Entwicklungs- Le y s s e r , F. W. (1783): Flora Halensis exhibens plantas circa plan den geplanten Geschützten Landschaftsbestandteil Halam Salicam tes secundum systema sexuale Linnaea- „Saalemäander westlich Wörmlitz“ Stadt Halle (Saale). num distributas. Ed. II. Halae Salicae. Unveröff. Gutachten im Auftrag des Umweltamtes der Li n n é , C. v. (1753): Caroli Linnaei...Species plantarum. 2 Stadt Halle (S.). Bde. Holmiae. Rau s c h e r t , S. (1959-1982): Exkursionstagebücher. Unver- Ma h n , E. G. (1954): Über die Vegetations- und Standort- öff. Mskr. verhältnisse einiger Porphyrkuppen bei Halle. Dipl.-Arb. Rau s c h e r t , S. (1966a): Zur Flora des Bezirkes Halle. Wiss. MLU Halle-Wittenberg. Z. Univ. Halle 15: 737 – 750. Ma h n , E. G. (1955 – 1959): Vegetationsaufnahmen an Stra- Rau s c h e r t , S. (1966b): Aufruf zur Neubestätigung verschol- ßenrainen, unveröff. Mskr. lener und zweifelhafter Pflanzenfundorte im . Mö r c h e n , G. (1967): Mskr. i. Archiv d. Arbeitsgemeinschaft Wiss. Z. Univ. Halle 15: 774 – 778. hercynischer Floristen. Rau s c h e r t , S. (1967): Zur Flora des Bezirkes Halle Mü l l e r , F. (1992): Studien zur Moos- und Flechtenflora der (2. Beitrag). Wiss. Z. Univ. Halle 16: 867 – 868. Stadt Halle/S. Dipl.-Arb. MLU Halle-Wittenberg. Rau s c h e r t , S. (1972): Zur Flora des Bezirkes Halle NABU (1993): Einschätzung des Biotop- und Naturschutz- (4. Beitrag). Wiss. Z. Univ. Halle 21: 63 – 65. wertes des Gehölzes zwischen Heide-Nord-Dölau- Rau s c h e r t ,S. (1973): Zur Flora des Bezirkes Halle Stadtforststraße und Elbestraße. Unveröff. Mskr. i. Archiv (5. Beitrag). Wiss. Z. Univ. Halle 22(6): 32 – 33. d. UNB Halle (S.). Rau s c h e r t , S. (1975): Zur Flora des Bezirkes Halle Nationalatlas, Bundesrepublik Deutschland. Band 3. (2003). (6. Beitrag). Wiss. Z. Univ. Halle 24(6): 84 – 91. Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Inst. f. Länderkunde Rau s c h e r t , S. (1977): Zur Flora des Bezirkes Halle (Hrsg.). Spektrum Akadamischer Verlag. Heidelberg. (7. Beitrag). Mitt. Florist. Kart. Halle 3(1): 50 – 56. Ne u s s , K. (1932): Die Pflanzenwelt des Amselgrundes und Rau s c h e r t , S. (1979): Zur Flora des Bezirkes Halle

146 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Literatur, S. 143-148

(8. Beitrag). Mitt. Florist. Kart. Halle 5(2): 57 – 73. Schäffern Med. D. Medico Ruthenico et Physico ordina- Rau s c h e r t , S. (1980): Zur Flora des Bezirkes Halle rio Patriae Hallae Saxonum. (9. Beitrag). Mitt. Florist. Kart. Halle 6: 30 – 36. Sc h i l l e r , F., He i d e l , P. & Kl o t z , S. (1990): Möglichkeiten und Rau s c h e r t , S. (1982): Zur Flora des Bezirkes Halle Grenzen des Nachweises thermischer Differenzierungen (10. Beitrag). Mitt. Florist. Kart. Halle 8(2): 55 – 59. in Städten mit Hilfe von Zeigerpflanzen – Beispieltran- Rau s c h e r t , S., Hilbig, W. & Kl o t z , S. (Hrsg.) (1990): sekt Halle. Hercynia N.F. 27: 283 – 293. Übersicht über die Pflanzengesellschaften des südlichen Sc h ö n b r o d t , M. (1999): Ein individuenreicher Standort von Teiles der DDR. XV. Die xerothermen Gebüschgesell- Ophrys apifera Hu d s . in Halle (Saale). Mitt. florist. Kart. schaften (Berberidion Br.-Bl. 52 und Prunion fruticosae Sachsen-Anhalt (Halle) 4: 79 – 80. Tx. 52). Hercynia N.F. 27: 195-258. Sc h u l z , A. (1887): Die Vegetationsverhältnisse der Umge- Re h f e l d t , A. (1717): Hodegus botanicus menstruus, praemi- bung von Halle. Halle a. S. sis rudimentis botanicis, plantas, quae potissimum circa Sc h u l z , A. (1888): Die floristische Litteratur für Nordthürin- Halam Saxonum, vel sponte proveniunt vel studiose nu- gen, den Harz und den provinzialsächsischen wie anhal- triuntur, non solum usitatioribus nominibus enumerans, tischen Teil an der norddeutschen Tiefebene. Halle a. S. sca et, quo loco eaedem inveniantur, et quo tempore Sc h u l z , A. & Wü s t , E. (1906): Beiträge zur Kenntnis der juxta seriem Mensium floreant, indigitans, Plantis offici- Flora der Umgegend von Halle a. S. II. Z. Naturwiss. nalibus peculiaritur notatis. Halae Magdeburgicae. Halle 78: 166 – 171. Re i c h a r d t , H. (1860): Einige Nachträge zu Garckes Flora Sc h u l z , A. & Wü s t , E. (1907): Beiträge zur Kenntnis der von Halle. Verh. Bot. Ver. Brandenb. 2: 116 – 117. Flora der Umgegend von Halle a. S. III. Z. Naturwiss. Ro s bac h , G. (1958): Das Burgholz bei Ammendorf. Staatse- Halle 79: 267 – 271. xamensarb. MLU Halle- Wittenberg. Sc h u l z e , M. (1936/ 1938): Mskr. i. Archiv d. Arbeitsgemein- Ro t h , A.(1783): Additamenta ad Floram Halensam (edita a schaft hercynischer Floristen. J. J. Re i c h a r d ). Nova Acta Leopoldina 7: 201. Sc h w i n g , W. (1959): Floristische Neufunde. Wiss. Z. MLU Ro t h m a l e r , W. (Begr.), Jä g e r , E. J. & We r n e r , K. (Hrsg.) Halle-Wittenberg 8: 514. (2002): Exkursionsflora von Deutschland, Bd. 4 Gefäß- So n n t ag , H.-W., Dö l l , M. & Zi m m e r , R. (1999): Reide und pflanzen: Kritischer Band. 9. Aufl. Heidelberg. Kabelske: eine Bachlandschaft im Fluß der Zeiten. UfU Rupp , B. H. (1726): Flora jenensis sive enumeratio plan- e.V. Halle. tarum, tam sponte circa lenam et in locis nascentium, Sp i l g e r , L. (1937): Aus Senckenbergs botanischen Aufzeich- quam in hortis obviarum... . Frankfurt, Leipzig. nungen (1730/31) über Halle. Hercynia 1(1): 166 – 173. Sa t t l e r , D. & Kl o t z , S. (2001) Analyse der gepflanzten und Sp r e n g e l , A. (1848): Anleitung zur Kenntniß aller in der Um- spontanen Gehölzvegetation der Städte Halle/Saale und gegend von Halle wildwachsenden phanerogamischen Leipzig. In: Br e u s t e , J., Wä c h t e r , M., Bau e r , B. (Hrsg.): Gewächse. Verlag Eduard-Anton, Halle. Beiträge zur umwelt- und sozialverträglichen Entwicklung Spl r e n g e , C. (1806): Florae Halensis tentamen novum. von Stadtregionen. UFZ-Umweltforschungszentrum Halae Saxonum. Leipzig Halle GmbH. Leipzig. Sp r e n g e l , C. (1807): Mantissa Prima Florae Halensis addita Sc h ab e r g , F. (1965): Eine Bastardpopulation von Centaurea novarum plantarum centuria. Hallae Saxonum. diffusa La m k . und Centaurea stoebe L. in Halle. Wiss. Z. Sp r e n g e l , C. (1811): Observationes botanicae in floram Univ. Halle 14: 502 – 503. Halensem. Mantissa secunda. Halae. Sc h ab e r g , F. (1977): Geschützte und weitere bemerkens- Sp r e n g e l , C. (1832): Florae Halensis, Editio secunda, Aucta werte Pflanzenarten im LSG Dölauer Heide bei Halle. et ementata, Sectio I. Phanerogamica. C.A. Kümmel, Natursch., naturkundliche Heimatforschung Bez. Halle u. Halae. Magdeburg 14(2): 36 – 48. St o l l e , J. (1996): Bemerkenswerte Pflanzenfunde in der Sc h ab e r g , F. (1988): Die Bischofswiese bei Halle – Wand- Umgebung von Halle/ S. Mitt. florist. Kart. Sachsen- lungen eines Naturschutzgebietes. Nat.schutzarb. Bez. Anhalt (Halle) 1: 58 – 63. Halle Magdeburg 25: 37-40. Tä g l i c h , H. G. (1955): Die Wiesen- und Salzpflanzenge- Sc h ab e r g , F. & We i n e r t , E. (1972): Veränderungen in der sellschaften der Elster-Luppe-Aue. Diss. MLU Halle- Flora der Dölauer Heide bei Halle (Saale). Hercynia N.F. Wittenberg. 9: 409-422. Ti e t z e , F. C. (1966): Zur Laufkäfer-Fauna der Rabeninsel Sc h ä ff e r , K. (1662): Deliciae botanicae Hallenses seu bei Halle (Saale). Hercynia N.F. 3(4): 387 – 399. catalogus plantarum indigenarum quae in locis herbosis, Tr e ff l i c h , A. (1997): Klimatologische Kennzeichnung. pratensibus, montosis, saxosis, clivosis, umbrosis, are- In: Fe l d m a n n , R., He n l e , K., nosis, paludosis, uliginosis, nemorosis, et sylvestribus circa Hallam Saxonum procrescunt, conscriptae a Carolo

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 147 Literatur, S. 143-148

Tr o l l , W. (1944): Floristische Notizen. Hercynia 3: Wo h l l e b e n , J. F. (1796): Supplementi ad Leysseri Floram 338 – 339. Halensam. Fasciculus I. Halae. Ue c h t r i t z , R. v. (1861/1862): Beiträge zur Flora von Halle Wö l f e l , U. (1997): Zur Flora von Bitterfeld und Umgebung als Ergebnis einiger im Spätsommer 1861 in dortiger (6. Beitrag). Mitt. Florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle) 2: Gegend unternommenen Excursionen. Verh. Bot. Ver. 63 – 68. Prov. Brandenburg 3 / 4: 239 – 241. Wü s t , E. (1899): Referat über Beiche, Eduard, Die im Vi l l w o c k , G. (1979): Untersuchungen zur Relief- und Land- Saalkreis und in den angrenzenden Landestheilen wild- schaftsgenese und zur aktuellen Naturraumstruktur im wachsenden und kultivierten Pflanzen (Phanerogamen). Bereich des Saaletals zwischen Halle und Salzmünde. Botan. Centralbl. 79: 377 – 379. Dipl.-Arb. Ze t s c h e , H. (1997): Der Efeu Hedera helix L. (Araliacaea) Vo i g t , T. (1961): Die frühgeschichtliche Besiedlung des als Teil der naturnahen Vegetation, seine Lebensge- Stadtgebietes Halle (Saale). Wiss. Z. Univ. Halle Ges.- schichte und Verbreitung: Beiträge zur Ökologie und zu Sprachw. R. 10: 859 – 876. Naturschutzproblemen. Dipl.-Arb. MLU Halle-Wittenberg. Wag e n k n e c h t , E. (1873): Bitte an die Floristen der Prov. Sachsen. Z. f. d. gesamten Naturwiss 41: 275 – 278. Wa l l r o t h , C. F. W. (1815): Annus botanicus sive supplemen- persönliche Mitteilungen tum tertium ad Curtii Sprenglii Floram Halensem. Halle.

Wa l l r o t h , C. F. W. (1822): Schedulae criticae de plantis florae Bi e d e r m a n n , Ma r t i n , Schweina Halensis selectis. Corollarium novum ad C. Sprengelii Br a d e , Philipp, Halle floram Halensem. Accedunt generum quorumdam spe- Br au n , Uw e , Halle cierumque omnium definitiones novae, excursus in stirpes difficiliores et icones V. Tom. I. Phanerogamia. Halae. Cz e r n y , Re g i n a , Halle Wa n g e r i n , W. (1909): Die Vegetationsverhältnisse. In: Ul e , Fe l g n e r , Ku r t , Halle w. v. (Hrsg.): Heimatkunde des Saalkreise einschließlich Fr a n k , Di e t e r , Halle des Stadtkreises Halle und des Mansfelder Seekreises. Gr o s s e , Wo l f -Rü d i g e r , Queis Halle. Gu t t e , Pe t e r , Markkleeberg Wa n g e r i n , W. & Le e k e , P. (1909): Verzeichnis der im Gebiet He r d a m , Hag e n , Straßberg wildwachsenden Arten von Gefäßpflanzen nebst Über- Jä g e r , Ec k e h a r t Jo h a n n e s , Bennstedt sicht über ihre Verteilung auf die verschiedenen Vege- Jä g e r , Ur s , Mücheln (b. Wettin) tationsforamtionen. In. Ul e , W. v. (Hrsg.): Heimatkunde des Saalkreises einschließlich des Stadtkreises Halle Jo h n , He i n o , Halle und des Mansfelder Seekreises. Halle. Kö h l e r , Halle Wa n i a , A., Kü h n , I., Fr ü h auf , M. & Kl o t z , S. (2002): Einfluss Ko m pa , El i s ab e t h , Zwochau der Landschaftsstruktur auf die Verbreitung von Pflanze- Ko r s c h , He i k o , Mörsdorf narten im Mitteldeutschen Trockengebiet. Hercynia N.F. Ma h n , Er n s t -Ge r h a r d , Halle 35: 215 – 231. Me y e r , Fr a n k , Halle Wa r t h e m a n n , G. (1994): Der Einfluß militärischer Nutzung Mi c h e l , St e p h a n , Almaty auf die Vegetation von Xerothermstandorten. Dipl.-Arb. Ne e f , We r n e r , Halle MLU Halle-Wittenberg. Pe t e r s o n , Je n s , Halle We i n , K. (1939): Zusammenstellung floristischer Neufunde. Pi o c h , Ki r s t e n , Plößnitz Hercynia 1: 462 – 475. Ri c h t e r , Sa n d r a , Kösseln We i n e r t , E. (1982): Florengebietsgliederung des südlichen Teils der DDR und der benachbarten Gebiete. Mitt. Flo- Rö d e l , Re i m u n d , Greifswald rist. Kart. Halle 8: 8 – 17. Sc h ö n b r o d t , Ma r k , Halle We i n e r t , E. (1986): In memoriam St e p h a n Rau s c h e r t . 12: Vo i g t , Se ba s t i a n , Halle 4 – 19. Wa l l a s c h e k , Mi c h a e l , Halle We i n e r t , E. & Sc h ab e r g , F. (1981): Die Verbreitung einiger We l k , Er i k , Halle Pflanzen der ursprünglichen Waldvegetation im Gebiet We r n e r , Kl au s , Halle der Dölauer Heide. Hercynia, N.F. 18: 252 – 260. Wi n t e r , B. (1992): Vegetations- und standortkundliche Untersuchungen im unteren Saaletal bei Halle-Kröllwitz. Dipl.-Arb. MLU Halle-Wittenberg.

148 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Register, S. 149-153 Register der deutschen Pflanzennamen A Ackerfrauenmantel 32 Birke 37 E Ackerkohl 53 Birne 108 Eberesche 122 Ackerröte 120 Bitterkraut 99 Efeu 73 Adlerfarn 106 Blasenfarn 57 Ehrenpreis 133,135 Adonisröschen 25 Blasenkirsche 99 Eibe 127 Ahorn 24 Blasenstrauch 53 Eibisch 28 Akelei 32 Blaustern 116 Eiche 108 Alant 77 Blauweiderich 106 Eichenfarn 72 Algenfarn 37 Blutweiderich 88 Eisenkraut 133 Amarant 28 Blutwurz 103 Engelwurz 30 Ambrosie 29 Bocksbart 129 Enzian 70 Ampfer 112,113 Bocksdorn 87 Erbse 100 Andorn 88 Bohnenkraut 115 Erbsenstrauch 43 Apfel 88 Borstenhirse 119 Erdbeere 66 Arnika 33 Borstgras 93 Erdrauch 67 Aronstab 34 Braunelle 105 Erle 27 Aster 35 Braunwurz 117 Esche 66 Augentrost 64 Brenndolde 52 Eselsdistel 95 Brennessel 131 Esparsette 95 B Brillenschötchen 38 Essigbaum 110 Bachbunge 133 Brombeere 111 Estragon 34 Baldrian 132 Bruchkraut 74 Balsamkraut 126 Brunnenkresse 93 F Bär-Lauch 27 Buchenspargel 91 Färberscharte 119 Bärenklau 74 Bürstengras 102 Faulbaum 66 Bärenschote 36 Federgras 125 Bärlapp 87 C Federschwingel 138 Bartgras 38 Cosmee 54 Feldsalat 132 Bastardindigo 29 Felsenbirne 29 Bastardsenf 75 D Felsenblümchen 58 Bauernsenf 127 Dill 30 Fenchel 66 Beifuß 33,34 Diptam 58 Ferkelkraut 77 Beinwell 126 Distel 43 Fetthenne 117 Berg-Jasonie 79 Doppelsame 58 Feuerdorn 107 Bergfarn 81 Dost 96 Fichte 99 Berufkraut 53,61 Drachenkopf 58 Fieberklee 90 Besenginster 57 Drahtschmiele 57 Fiederspiere 122 Besenrauke 58 Dreizack 130 Filzkraut 65 Betonie 37 Dreizahn 57 Fingerhirse 58 Bilsenkraut 76 Fingerhut 58 Bingelkraut 90 Fingerkraut 103,104 Binse 79,80 Finkensame 93 Flachs 85 Flattergras 90 Flaumhafer 74

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 149 Register, S. 1549–153

Flieder 126 H Hundsquecke 111 Flockenblume 47 Haarsimse 129 Hundsrauke 62 Flohkraut 106 Haarstrang 98,99 Hundswurz 31 Forsythie 66 Habichtskraut 74,75 Hundszahn 56 Franzosenkraut 68 Hafer 37 Hundszunge 56 Frauenfarn 36 Haferschmiele 26 Hungerblümchen 62 Frauenmantel 26 Haftdolde 47 Froschbiß 76 Hahnenfuß 108,109 I Froschlöffel 26 Hainbuche 47 Igelkolben 122 Hainsimse 86 Igelsame 81 G Händelwurz 72 Igelschlauch 37 Gamander 127 Hanf 43 Immergrün 136 Gänseblümchen 37 Hartgras 116 Gänsedistel 122 Hartheu 76 J Gänsefuß 49 Hartriegel 53 Jelängerjelieber 85 Gänsekresse 33 Haselnuß 54 Johannisbeere 110,111 Gänsesterbe 62 Haselwurz 34 Jungfernrebe 97 Gauchheil 29 Hasenbrot 86 Jungfer im Grünen 93 Gauklerblume 90 Hasenglöckchen 76 Geißblatt 85 Hasenohr 40 K Gerste 76 Hauhechel 95 Kälberkropf 49 Giersch 25 Hauswurz 118 Kalmus 25 Giftbeere 93 Heckenkirsche 85 Kamille 88,131 Gilbweiderich 87 Hederich 110 Kammgras 56 Ginster 70 Heidekraut 41 Kanariengras 99 Gipskraut 73 Heidelbeere 132 Karde 58 Glanzgras 99 Heilwurz 84 Katzenminze 93 Glaskraut 97 Hellerkraut 128 Katzenpfötchen 30 Glatthafer 33 Helmkraut 117 Katzenschwanz 83 Glockenblume 42 Herbstzeitlose 52 Kerbel 31 Golddistel 47 Herzblatt 97 Kermesbeere 99 Goldhafer 131 Herzgespann 83 Kiefer 100 Goldlack 62 Hexenkraut 51 Kirsche 105 Goldregen 80 Himbeere 112 Klappertopf 110 Goldröschen 80 Hirschsprung 53 Klebkraut 69 Goldrute 122 Hirse 96 Klee 129,130 Goldstern 67 Hirtentäschel 43 Klette 33 Götterbaum 25 Holunder 114 Klettenkerbel 129 Gottesgnadenkraut 72 Honiggras 76 Knabenkraut 57,95 Graslilie 31 Hopfen 76 Knackelbeere 66 Grasnelke 33 Hornblatt 49 Knäuel 116 Graukresse 37 Hornklee 86 Knaulgras 57 Greiskraut 118,119,127 Hornkraut 48 Knoblauchsrauke 26 Gundermann 72 Hornmohn 71 Knollenkümmel 40 Günsel 26 Hufeisenklee 75 Knorpelkraut 101 Gurke 56 Huflattich 131 Knorpellattich 50 Guter Heinrich 49 Hühnerhirse 59 Knorpelmiere 77 Hundskamille 31 Knorpelmöhre 29 Hundspetersilie 25

150 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Register, S. 149-153

Knöterich 98 Lieschgras 99 N Kohl 39 Liguster 84 Nabelmiere 91 Kohldistel 51 Linde 129 Nachtkerze 94,95 Kolbensumach 110 Lolch 85 Nachtschatten 121 Königsfarn 96 Löwenmaul 32,91 Nachtviole 74 Königskerze 132,133 Löwenzahn 82 Nadelkerbel 116 Korn-Rade 25 Lungenkraut 107 Natternkopf 59 Kornblume 47 Lupine 86 Natternzunge 95 Kornelkirsche 53 Luzerne 89 Nelke 58 Kornrade 25 Nelkenköpfchen 98 Krähenfuß 53 M Nelkenwurz 71 Kratzbeere 112 Mädesüß 65 Nestwurz 93 Kratzdistel 51 Mahonie 88 Kresse 83 Maiglöckchen 53 O Kreuzblümchen 101 Malve 88 Ochsenzunge 29 Kreuzdorn 110 Mannsschild 30 Odermennig 25 Kreuzlabkraut 56 Mannstreu 62 Ölweide 59 Krokus 55 Margarite 83,126 Orant 90 Kronwicke 117 Mariendistel 120 Osterluzei 33 Krummhals 29 Märzenbecher 84 Kugeldistel 59 Mastkraut 113 P Kuhblume 126 Mauerlattich 91 Pappel 102 Kuhnelke 132 Mauerpfeffer 117 Pastinak 97 Kuhschelle 107 Mauerraute 35 Pechnelke 87 Kümmel 47 Maulbeere 91 Perlgras 89 Kümmelsilge 118 Mäuseschwänzchen 92 Pestwurz 98 Kürbis 56 Meerrettich 33 Pfeifengras 91 Mehlbeere 122 Pfeifenstrauch 99 L Meier 34 Pfeilkraut 113 Labkraut 68,70 Melde 36 Pfeilkresse 43 Laichkraut 102 Merk 37,121 Pferdesaat 94 Lämmersalat 33 Miere 90 Pflaume 105 Lärche 81 Milchkraut 71 Pfriemengras 125 Laserkraut 81 Milchlattich 51 Phazelie 99 Lattich 80 Milchstern 96 Pimpinelle 100 Lauch 26,27 Milzkraut 50 Pippau 55 Läusekraut 97 Minze 90 Platane 101 Lavendel 82 Mispel 90 Platterbse 81,82 Leimkraut 120 Mistel 138 Portulak 102 Lein 84 Mohn 97 Preiselbeere 132 Leindotter 41 Mönchskraut 94 Primel 105 Leinkraut 84 Mondraute 38 Lerchensporn 53,106 Moorbärlapp 87 Lichtnelke 86,120 Moorbinse 79 Liebesgras 61 Moosbeere 132 Liebstöckel 84 Moschuskraut 25 Mutterkraut 126

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 151 Register, S. 1549–153

Q Schafgarbe 24 Silberscharte 80 Quecke 60 Schattenblume 88 Silge 120 Queckenreis 82 Schaumkraut 43 Simse 116 Queller 113 Schaumkresse 43 Skabiose 115 Quellgras 47 Scheinerdbeere 59 Sommerflieder 40 Quellkraut 91 Scheinquitte 49 Sommerwurz 96 Quellried 38 Schierling 53 Sonnenblume 73 Schildfarn 102 Sonnenröschen 73 R Schilf 99 Sonnentau 59 Radieschen 110 Schillergras 80 Spargel 34 Radmelde 37 Schlammling 84 Spargelerbse 127 Ragwurz 95 Schlangenäuglein 34 Spark 123 Rainfarn 126 Schlangenknöterich 38 Spitzklette 138 Rainkohl 81 Schlehe 106 Spitzorchis 29 Ramtillkraut 72 Schleifenblume 77 Springkraut 77 Rapünzchen 132 Schmalwand 33 Spurre 76 Rasenschmiele 57 Schnabelried 110 Stachelbeere 111 Rauke 120 Schneckenklee 89 Stachelgurke 59 Reiherschnabel 61 Schneeball 135 Staudenknöterich 65 Reitgras 41 Schneebeere 126 Stechapfel 57 Resede 110 Schneeglöckechen 68 Stechpalme 77 Riemenzunge 75 Schöllkraut 49 Steinbrech 115 Rippenfarn 38 Schöterich 62 Steinklee 89 Rispengras 101 Schuppenkarde 138 Steinkraut 28 Rispenkraut 79 Schuppenmiere 123 Steinquendel 24 Rittersporn 53 Schuppenwurz 81 Steinsame 40,85 Robinie 111 Schwaden 72 Steinweichsel 105 Rohrkolben 131 Schwalbenwurz 136 Stendelwurz 61 Rose 111 Schwanenblume 41 Sternmiere 124,125 Roßkastanie 25 Schwarzkümmel 93 Stiefmütterchen 136 Rotbuche 64 Schwarznessel 37 Stielsame 101 Ruchgras 31 Schwarzwurzel 116,117 Storchschnabel 70,71 Rudbeckie 112 Schwertlilie 78 Strandflieder 84 Ruhrkraut 72,106 Schwingel 64 Strandsimse 38 Ruprechtskraut 71 Seerose 94 Strandsode 125 Segge 43,44,45 Strauchpappel 82 S Seide 56 Straußenfarn 89 Salat 81 Seidelbast 57 Straußgras 25 Salbei 113 Seifenkraut 115 Streifenfarn 35 Salzbunge 114 Sellerie 32 Strohblume 73 Salzkraut 113 Senf 39,120 Sumpfdotterblume 41 Salzschwaden 106 Sesel 119 Sumpffarn 128 Samtpappel 24 Sichelmöhre 65 Sumpfkresse 111 Sandkraut 33 Siebenstern 129 Sumpfquendel 97 Sanikel 115 Siegmarswurz 88 Sumpfsimse 59,60 Sauerampfer 112 Siegwurz 71 Sauerklee 96 Silberblatt 86 Schachtelhalm 61 Silbergras 54 Silberregen 65

152 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Register, S. 149-153

T W Winterling 61 Tabak 93 Wacholder 80 Wirbeldost 52 Taglilie 74 Wachtelweizen 89 Witwenblume 80 Tännel 59 Waid 79 Wolfsmilch 63 Tännelkraut 80 Waldhyazinthe 100 Wolfstrapp 87 Tannenwedel 75 Waldmeister 69 Wollgras 61 Taubenkropf 56 Waldrebe 52 Wucherblume 71 Taubnessel 81 Wanenzsame 53 Wundklee 32 Tausendblatt 93 Wasser-Knöterich 98 Wurmfarn 59 Tausendgüldenkraut 48 Wasserdarm 92 Tee 49 Wasserfeder 76 Y Teichfaden 138 Wasserfenchel 94 Ysop 77 Teichrose 94 Wasserhahnenfuß 108,109 Teichsimse 116,123 Wasserlinse 82 Z Tellerkraut 52 Wassernabel 76 Zackenschote 40 Teufelsabbiß 125 Wasserpest 60 Zahntrost 94 Teufelskralle 99 Wasserpfeffer 98 Zaunrübe 40 Thymian 128 Wasserschierling 51 Zaunwinde 41 Tomate 87 Wasserschlauch 132 Zichorie 51 Topinambur 73 Wasserstern 41 Ziest 123,124 Tragant 35 Wegerich 100 Zimbelkraut 56 Träubel 91 Weide 113 Zirmet 129 Traubenhyazinthe 91 Weidelgras 85 Zittergras 39 Traubenkirsche 105 Weidenröschen 60 Zweizahn 38 Trespe 39 Weiderich 87 Zwenke 39 Trollblume 131 Weißdorn 55 Zwerggauchheil 48 Tüpfelfarn 102 Weißwurz 102 Zwerglein 108 Türkenbundlilie 84 Wendelorchis 123 Zwergmispel 54 Wermut 33 Zwergwolfsmilch 49 U Wicke 135,136 Zypergras 56 Ulme 131 Wiesenhafer 73 Wiesenknopf 114 V Wiesenraute 127,128 Veilchen 136,138 Wildtulpe 131 Vergißmeinnicht 91,92 Winde 53 Vermeinkraut 128 Windenknöterich 65 Vogelfuß 96 Windhalm 32 Vogelknöterich 102 Windröschen 30 Vogelmiere 124 Windsbock 110 Wintergrün 107 Winterkresse 37 Winterlieb 50

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 153 Besonders in der Saaleaue ist die Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus) an Ufern, Gräben und sonstigen nassen, nährstoffreichen Standorten weit verbreitet.

Der Schlammling (Limosella aquatica), eine unauffällige einjährige, aber dennoch zur Ausläuferbildung befähig- te Pflanze, besiedelt offene, zeitweise überschwemmte Standorte an Flußufern, auf Auenäckern und an Fahr- wegen, besonders in der Saaleaue. Fotos: Stefan Klotz

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 157 Das vom Aussterben bedrohte Hohe Veil- chen (Viola elatior) besitzt sein letztes aktuelles ostdeutsches Verbreitungsgebiet ne- ben wenigen Vorkom- men im Elbegebiet in der Saaleaue zwischen Halle und Merseburg. Für die Erhaltung der an zeitweise überflute- ten Gebüsch- und Wie- sensäumen besonders auf dem Hohenweide- ner Holz siedelnden Art besteht also im Gebiet eine sehr große Verant- wortung. Foto: Jens Stolle

Der Schlangen- oder Wiesenknöterich (Bis- torta officinalis) wächst schwerpunktmäßig auf Feuchtwiesen des Hügel- und Berglandes und kommt im Gebiet nur noch selten in einer artenreichen Auenwie- se am Pfingstanger vor. Foto: Jens Stolle

Von einer einst in Feuchtwiesen und feuchten Wäldern häufigen Art ist die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) in- folge von Trockenlegung, Nutzungsinten- sivierung und wegen ihrer Giftigkeit wohl auch infolge gezielter Bekämpfung zur Seltenheit geworden, die im Gebiet nur noch in der südlichen Saaleaue und am Hechtgraben vorkommt. Foto: Stefan Klotz

158 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Als ehemals häufige Art der Feuchtwiesen ist die Kuckucks-Licht- nelke (Lychnis flos-cucu- li) durch Entwässerung, Nutzungsintensivie- rung oder dauerhafte Verbrachung zurück- gegangen und kommt aktuell zerstreut vor allem in der Saale- Elster-Aue im Süden des Gebietes vor. Foto: Jens Stolle

Die in Sachsen-Anhalt als gefährdet gelten- de Filz-Segge (Carex tomentosa) besitzt im Gebiet Vorkommen in artenreichen, wechsel- feuchten und gelegent- lich überschwemmten Wiesen der Saaleaue am Pfingstanger und in den Bauernweiden süd- westlich von Planena. Foto: Jens Stolle

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 159 rechts: Das Kelch- Steinkraut (Alyssum alyssoides) ist eigent- lich eine Art lückiger Trockenrasen, konnte aber im Gebiet auf der ehemaligen Industrie- bahn zwischen Bruck- dorf und Osendorf auf- gefunden werden. Foto: Stefan Klotz

links: Die auffällig starke Verbreitung des aus Südosteuropa stammenden Flieders (Syringa vulgaris) im Norden der Stadt ist Ergebnis der umfang- reichen Anpflanzun- gen auf den ehemals kahlen Porphyrhöhen durch den Hallischen Verschönerungsverein Ende des 19. Jahrhun- derts. Diese geschlos- senen Fliederbestände stellen inzwischen eine Besonderheit Halles dar, bedrängen aber auch die noch verblie- benen offenen Trocken- rasen und Felsfluren. Foto: Volker Schmidt

Auf den Silikatmager- rasen der Porphyrhügel im Lunzberggebiet und bei Dölau fällt im Frühsommer der gelb- blühende Färberginster (Genista tinctoria, ne- ben Karthäuser-Nelke, Dianthus carthusiano- rum) auf. Foto: Jens Stolle

160 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle oben: In manchen Jahren schon ab Februar blühend ist der Fel- sen-Goldstern (Gagea bohemica) oft der erste einheimische Früh- blüher auf Porphyrfelsabsätzen und lückigen Trockenrasen im Nordwesten der Stadt. Foto: Jens Stolle

links: Das Mauer-Gipskraut (Gypsophila muralis) gilt in Sach- sen-Anhalt nach andauerndem Rückgang inzwischen als stark gefährdet, besitzt aber im halle- schen Porphyrgebiet auf offenen, felsigen bis grusigen und nicht zu trockenen Standorten noch verschiedene Vorkommen. Im Stadtgebiet ist es jedoch an solchen Stellen (z.B. Kleiner Dautzsch) selten. Foto: Jens Stolle

Das Frühlings-Hungerblümchen (Erophila verna) beginnt häufig schon im März zu blühen und siedelt verbreitet auf Mager- und Trockenrasen, aber auch auf anderen, stärker gestörten, lückigen und trockenen Stand- orten wie Wegrändern, Parkplät- zen und Bahnanlagen. Foto: Jens Stolle

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 161 An nährstoffreichen und trockeneren ungenutzten Das giftige Schwarze Bilsenkraut (Hyoscamus niger) Stellen wie Wegrainen und älteren Brachflächen ent- ist gelegentlich an gestörten, nährstoffreichen wickelt sich ausdauernde Ruderalvegetation wie im Stellen, besonders im Bereich der alten Dorfkerne Bild mit Rainfarn (Tanacetum vulgare) und Gewöhn- zu finden, wobei die extrem langlebigen Samen ein licher Schafgarbe (Achillea millefolium). Foto: Stefan Klotz Überdauern der Art über ungünstige Bedingungen ermöglichen. Foto: Stefan Klotz

Der Igelsame (Lappula squarrosa) ist als charakteristische dörfliche Ruderalart auf den Kronen alter Lehmmauern infolge der allgemeinen Verstädterung stark zurück- Die ehemalige Aschedeponie bei Kanena bot bis zu ihrer Sanie- gegangen und siedelt im Gebiet nur noch rung vor wenigen Jahren aufgrund der extremen Standortbedin- auf einer Lehmmauer in der Schwarzen- gungen (versalzt, verschiedene sonstige Kontaminierungen) ei- berger Straße (Reideburg). Foto: Jens Stolle nen Lebensraum für zahlreiche streßtolerante Neophyten, im Bild Bestände des Kali-Salzkrautes (Salsola ruthenica). Foto: Stefan Klotz

162 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Fallen Äcker auf fruchtbaren Schwarzerdeböden brach, wie dies vor allem Anfang der 1990er Jahre öfters der Fall war, können sich im ers- ten Jahr auffällige Dominanzbestände des Klatsch-Mohns (Papaver rhoeas) aus dem Samenvorrat im Boden etablieren. Foto: Stefan Klotz

Auf den Äckern des Gebietes einst weit verbreitet ist die Kornblume (Centaurea cyanus) aktuell infolge von Herbizideinsatz, Saatgutreini- gung und intensiver Düngung nur noch zerstreut und überwiegend an weniger intensiv bearbeiteten Ackerrändern anzutreffen. Foto: Stefan Klotz

Stolle & Klotz: Flora von Halle 5. Sonderheft 163 Im Altstadtbereich und in der Saale­ aue kann im Spätsommer von kleinen Vegetationsinseln in der geschlosse- nen Bebauung bis in den Hartholzau- enwald hinein das Glaskraut (Parieta- ria officinalis) angetroffen werden. Als Seltenheit früher nur von der Mo- ritzburg bekannt konnte die Art von der extremen Ausbreitung stickstoff- reicher Standorte profitieren.

Das Rispenkraut (Iva xanthifolia) ist ein in Deutsch- land bisher seltener, halletypischer Einwanderer aus Nord-Amerika. Die wärmeliebende Art kann im Spät- sommer besonders im Bereich Ankerstraße und zwi- schen Röderberg und Reilstraße beobachtet werden.

Die Mauerraute (Asplenium ruta-muraria) besiedelt Ritzen älterer Mauern, deren Mörtel infolge Verwitterung nicht mehr extrem basisch reagiert. Obwohl immer wie- der Vorkommen durch Sanie- rung vernichtet werden, ist sie im Gebiet in Ausbreitung, da viele Mauern inzwischen besiedelbar sind, beispielswei- se bereits in den in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandenen Wohnvierteln. Fotos: Stefan Klotz

164 5. Sonderheft Stolle & Klotz: Flora von Halle Die Entferntährige Segge (Carex distans) ist ein Zeiger salzbeeinflußter Standorte, und hat sich darüber hinaus auch in der Bergbaufolgelandschaft, beispielsweise südwestlich von Bruckdorf etabliert.

Das Zweiblatt-Schattenblümchen (Maianthemum bifolium) ist eine typische Pflanze der Laub- und Mischwaldbereiche in der Dölauer Heide, besonders auf etwas versauerten Standorten. Fotos: Jens Stolle Mit der „Flora von Halle“ wird erstmals seit mehr als hun- dert Jahren eine zusammenfassende Übersicht über die Pflanzenwelt der Stadt Halle an der Saale vorgelegt.

Die Flora listet sämtliche jemals in der Stadt Halle nach- gewiesenen, spontan auftretenden Farn- und Blüten- pflanzen auf. Zu jeder Art sind knappe Angaben zur loka- len Verbreitung und Ökologie, zur Bestandssituation und Gefährdung enthalten. Insgesamt verzeichnet die Flora 1401 Arten, von denen 1047 aktuell dauerhaft im Stadt- gebiet vorkommen. Für etwa ein Fünftel der Arten wird die aktuelle lokale Verbreitung kartographisch dargestellt.

Ergänzt wird das Werk durch Beiträge zur Forschungs- geschichte und zum Florenwandel.