Sozialbericht 2019

Soziales Landkreis Sozialbericht 2019

Aichwald Esslingen

Altbach Reichenbach

Denkendorf Hochdorf Leinfelden- Köngen Echterdingen Neuhausen Unterensingen

Kirchheim Nürtingen

Neckartailfingen Weilheim Dettingen

Altdorf Großbettlingen Owen Bissingen Beuren

Kohlberg

Lenningen Impressum

© LANDRATSAMT ESSLINGEN

Für die Richtigkeit der dargestellten Inhalte zeichnet das jeweils zuständige Fachamt.

Kreissozialamt Kreisjugendamt Amt für besondere Hilfen Amt Soziale Dienste und Psychologische Beratung Amt für Flüchtlingshilfe Sachgebiet Finanzen im Sozialbereich Sachgebiet Migration und Integration

Nachdruck oder Vervielfältigung, auch auszugsweise, sind ohne Zustimmung nicht gestattet.

Impressum Landratsamt Esslingen Dezernat Soziales Pulverwiesen 11 73726 Esslingen am

[email protected]

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Sozialbericht 2019 Sozialberichterstattung 2019

Sehr geehrte Damen und Herren, unser Grundgesetz ist die Basis für ein friedliches und offenes Zusammen- leben. Es regelt unser soziales Miteinander und ist damit Grundlage für unseren Sozialstaat.

Die landkreisweite Sozialpolitik hat viele Aufgaben: Sie ist Daseins- vorsorge für unsere Bürgerinnen und Bürger, organisiert den Nachteils- ausgleich in besonderen Lebenslagen und sichert die Existenzgrund- lagen für Menschen, die sich noch nicht oder nicht mehr selbst helfen können. Soziale Arbeit und Planung im kommunalen Raum zielt darauf ab, dass Menschen selbstwirksam handeln können und hilft mit präventiven Angeboten, soziale Schieflagen zu verhindern.

Der vorliegende dritte Sozialbericht beschreibt die soziale Lage im Landkreis Esslingen von 2015 bis 2019, insbesondere in den Themen- feldern

UÊ ÝˆÃÌi˜âÈV iÀ՘}]Ê-œâˆ> ˆvi]ÊÀLiˆÌÓ>ÀŽÌœÀˆi˜ÌˆiÀ՘}ÊÜ܈iÊÜiˆÌiÀiÊ Hilfen zur Überwindung von sozialen Schwierigkeiten UÊ ˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜` ˆvi UÊ ˆ}À>̈œ˜Ê՘`ʘÌi}À>̈œ˜ÊÜ܈i UÊ ˜ŽÕȜ˜ÊqÊ/iˆ >Li]Ê,i >LˆˆÌ>̈œ˜Ê՘`Ê«ÃÞV œÃœâˆ>iʈvi˜]Ê՘ÌiÀÊÊ Berücksichtigung inklusiver Ansätze und Planungen.

Auf der Basis von Daten einerseits und Strukturen andererseits trägt er als Ganzes dazu bei, Entwicklungen im Landkreis sichtbar und Aktivitäten planbar zu machen.

Mit dem Schwerpunktthema „INKLUSION“widmet sich der Sozial- bericht 2019 inklusiven Ansätzen und eröffnet damit ganz bewusst den zukünftigen Diskurs für eine inklusive Sozialplanung. Eine Sozialplanung, die bereits im Ansatz integriert und kooperativ alle sozialen Themenfelder berücksichtigt und damit den verschiedenen Akteuren in der kommunalen Daseinsvorsorge gemeinsame Verantwortung überträgt.

Allen Mitwirkenden sei für ihre Arbeit herzlich gedankt.

Katharina Kiewel Dezernentin Soziales

Ãψ˜}i˜Ê>“Ê iVŽ>À]ʈ“Ê՘ˆÊÓäÓä

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Sozialbericht 2019 4

Sozialbericht 2019 I. Allgemeine Statistik

II. Leistungsbericht

III. Strukturbericht

IV. Herausforderungen und Themen der Inklusion

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GliederungSozialbericht 2019 I Allgemeine Statistik II Leistungsbericht

1 Bevölkerungsentwicklung 21 1 Existenzsicherung, Sozialhilfe und weitere Hilfen 2 Altersstruktur 22 1.1 Grundsicherung für Arbeitssuchende 27 1.1.1 Entwicklung der Arbeitslosigkeit 27 3 Wanderungsbewegungen 23 1.1.2 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit 28 über Kreisgrenze 1.1.3 Arbeitslosigkeit nach Personengruppen 29 1.1.4 Integration in den Arbeitsmarkt 29 4 Nettoaufwand Sozialer 24 1.1.5 Bedarfsgemeinschaften 30 Leistungsbereich 1.1.6 Leistungsberechtigte in 31 Bedarfsgemeinschaften 1.1.7 Arbeitsmarktpolitische Instrumente 33 1.1.8 Zahlungsansprüche für Leistungen 34 der Grundsicherung 1.1.9 Kommunale Leistungen der 37 Grundsicherung für Arbeitssuchende

1.2 Sozialhilfe 41 1.2.1 Hilfe zum Lebensunterhalt 41 1.2.2 Grundsicherung im Alter und bei 42 Erwerbsminderung außerhalb von Einrichtungen 1.2.3 Hilfe zur Pflege 43 1.2.4 Hilfe zur Überwindung besonderer 45 sozialer Schwierigkeiten 1.2.5 Hilfe zur Gesundheit 45 1.2.6 Bestattungskosten 46 1.2.7 Mietschulden/Energieschulden 46

1.3 Wohngeld 47

1.4 Bildung und Teilhabe 49

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Inhaltsverzeichnis 2 Kinder- und Jugendhilfe 3 Migration und Integration

2.1 Hilfe zur Erziehung und 52 3.1 Entwicklung der Flüchtlingshilfe im 77 Eingliederungshilfe (Ambulante Bund, Land und Landkreis und Stationäre Hilfen) 3.1.1 Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler 77 2.1.1 Fallzahlen 52 3.1.2 Opfer politischer Haft/Opferpension 77 2.1.2 Kostenentwicklung 57 3.1.3 Flüchtlingsaufnahme 78

2.2 Besondere Themenfelder 61 3.2 Entwicklung der Leistungen nach 79 2.2.1 Erziehungs- und Familienberatung, 61 dem AsylbLG Frühe Beratung und Hilfen 3.2.1 Krankenhilfe und Hilfe zur Pflege 81 Ó°Ó°ÓÊ -V ÕÌâ>ÕvÌÀ>}Ê`iÀÊÕ}i˜` ˆviÊ՘`ÊÊÊ 64 Inobhutnahmen 3.3 Umsetzung des Integrationsplans 81 2.2.3 Hilfe für Volljährige 66 3.3.1 Sozialbetreuung und -beratung 81 2.2.4 Hilfen für unbegleitete minderjährige 66 3.3.2 Integrationsmaßnahmen 86 Ausländerinnen und Ausländer

2.3 Weitere Aufgabenfelder 67 4 Teilhabe, Rehabilitation und 2.3.1 Beistands-, Pfleg- und 67 Psychosoziale Hilfen Vormundschaften 2.3.2 Unterhaltsvorschuss 69 4.1 Eingliederungshilfe 91 2.3.3 Ausbildungsförderung 70 4.1.1 Wohnen 95 4.1.2 Arbeit, Beschäftigung und Bildung 96 2.4 Frühkindliche Bildung, Betreuung 71 4.1.3 Persönliches Budget 97 und Erziehung 2.4.1 Kindertagesbetreuung in Einrichtungen 72 4.2 Schwerbehinderung und Leistungen 98 2.4.2 Kindertagesbetreuung in 72 4.2.1 Menschen mit Behinderungen 99 Kindertagespflege 4.2.2 Blindenhilfe 100 4.2.3 Mobilitätshilfe 100 2.5 Kinder- und Jugendarbeit/ 73 Jugendsozialarbeit 4.3 Interdisziplinäre Frühförderstelle 101 Ó°x°£Ê "vvi˜iʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊ 74 Ó°x°ÓÊ Õ}i˜`ÛiÀL>˜`Ã>ÀLiˆÌÊ 75 4.4 Sozialpsychiatrischer Dienst für 102 Ó°x°ÎÊ Õ}i˜`Üâˆ>>ÀLiˆÌÊ 75 alte Menschen

4.5 Sozialpsychiatrischer Dienst 104 Nürtingen

4.6 Beratungsstelle Sucht und 105 Prävention

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Inhaltsverzeichnis III Strukturbericht

1 Existenzsicherung, Sozialhilfe 2 Kinder- und Jugendhilfe und weitere Hilfen 2.1 Hilfe zur Erziehung und 137 1.1 Arbeitsmarktpolitische Instrumente 109 Eingliederungshilfe (Ambulante 1.1.1 Integration in den Arbeitsmarkt 109 und Stationäre Hilfen) 1.1.2 Europäischer Sozialfonds in 113 2.1.1 Soziale Dienste 138 Deutschland Ó°£°ÓÊ 7ˆÀÌÃV >v̏ˆV iÊÕ}i˜` ˆviÊ 140 1.1.3 Anerkennungsberatung 113 2.1.3 Erziehungshilfestationen 141 Ó°£°{Ê Õ}i˜` ˆviiˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜Ê 143 1.2 Hilfen zur Überwindung besonderer 114 2.1.5 Schulbegleitung im Trägerverbund 147 sozialer Schwierigkeiten 1.2.1 Wohnungslosenhilfe 114 2.2 Besondere Themenfelder 148 1.2.2 Angebote bei gewaltgeprägten 120 2.2.1 Erziehungs- und Familienberatung, Frühe 148 Paarbeziehungen Beratung und Hilfen Ó°Ó°ÓÊ -V ÕÌâ>ÕvÌÀ>}Ê`iÀÊÕ}i˜` ˆviÊ՘`Ê 151 1.3 Soziale Dienste und Beratung 125 Inobhutnahmen 1.3.1 Betreuungen 125 2.2.3 Hilfe für junge Volljährige 153 1.3.2 Schuldner- und Insolvenzberatung 126 2.2.4 Hilfen für unbegleitete minderjährige 154 1.3.3 Ehe-, Familien- und Lebensberatung 127 Ausländerinnen und Ausländer 1.3.4 Haus- und Familienpflege 128 2.3 Frühkindliche Bildung, Betreuung 155 1.4 Versorgung und Sorgestrukturen 128 und Erziehung für ältere Menschen 2.3.1 Kindertagesbetreuung in Einrichtungen 156 und in der Kindertagespflege 1.5 Fazit 135 2.3.2 Kindertageseinrichtungen 158 2.3.3 Kindertagespflege 158 2.3.4 Kinderschutz in der 160 Kindertagesbetreuung

2.4 Kinder- und Jugendarbeit/ 161 Jugendsozialarbeit Ó°{°£Ê "vvi˜iʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌ 161 Ó°{°ÓÊ Õ}i˜`ÛiÀL>˜`Ã>ÀLiˆÌÊ 165 Ó°{°ÎÊ Õ}i˜`Üâˆ>>ÀLiˆÌÊ 166

2.5 Fazit 171

8

Inhaltsverzeichnis 3 Migration und Integration 4 Teilhabe, Rehabilitation und Psychosoziale Hilfen 3.1 Aufnahme der Geflüchteten in der 173 Vorläufigen Unterbringung und 4.1 Eingliederungshilfe 193 Anschlussunterbringung 4.1.1 Gesamtentwicklungen 193 4.1.2 Wohnen 194 3.2 Umsetzung des Integrationsplans 175 4.1.3 Arbeit, Beschäftigung und Bildung 197 3.2.1 Sozialbetreuung und -beratung 175 3.2.2 Traumaberatung 178 4.2 Schwerbehinderung 200 3.2.3 Bürgerschaftliches Engagement in 178 der Flüchtlingshilfe 4.3 Frühförderung 200 3.2.4 Perspektiv- und Rückkehrberatung 180 3.2.5 Ergänzendes Beratungsangebot 181 4.4 Gerontopsychiatrie 202

4.5 Allgemeine Psychiatrie 203 3.3 Integrationsmaßnahmen 182 3.3.1 Kommunale Koordinierung der 182 4.6 Sucht und Prävention 206 Bildungsangebote 3.3.2 Sprachförderung 182 4.7 Fazit 206 3.3.3 Elternbeteiligung 185 ΰΰ{Ê ˜Ìi}À>̈œ˜Ê`ÕÀV ÊÕÃLˆ`՘}ÊqÊ 187 Perspektive für Flüchtlinge 3.3.5 Interkulturelle Öffnung 188

3.4 Fazit 190

9

InhaltsverzeichnisGliederung IV Herausforderungen und Themen der Inklusion Verzeichnisse

1 Definition und Einführung 208 1 Abkürzungsverzeichnis 12

2 Struktur – Inklusion und 211 2 Grafikverzeichnis 16 Regelsysteme

3 Herausforderungen 213

3.1 Quartier und Sozialraum 213

3.2 Wohnen 216

3.3 Bildung 217 3.3.1 Frühkindliche Bildung 218 3.3.2 Schulbildung 221 3.3.3 Übergang Schule in Beruf 222 3.3.4 Außerschulische Bildung 223

3.4 Arbeit 224

3.5 Freizeit, Sport, Kultur, Reisen 226

4 Fazit 227

10

Inhaltsverzeichnis 11

InhaltsverzeichnisGliederung Abkürzungsverzeichnis

A ABW Ambulant Betreutes Wohnen ADS/ADHS Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung

AFBG Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz

AG Arbeitsgemeinschaft

aG außergewöhnliche Gehbehinderung

AGH Arbeitsgelegenheit

Ak Arbeitskreis

AOK Allgemeine Ortskrankenkasse

AsylbLG Asylbewerberleistungsgesetz

AsylG Asylgesetz

AU Anschlussunterbringung

AufenthG Aufenthaltsgesetz

AusgleichsG Ausgleichsgesetz

Ausz. Auszahlung

AV Ausbildungsvorbereitung

AWO Arbeiterwohlfahrt B B berechtigt zu Mitnahme einer Begleitperson BAMF Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

BAföG Berufsausbildungsförderungsgesetz

BBFestV Bundesbeteiligungsfestlegungsverordnung

BCA Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt

BE Bürgerschaftliches Engagement

BEI Bedarfsermittlungsinstrument

BG Bedarfsgemeinschaft

BGB Bürgerliches Gesetzbuch

7 iÌÀiÕÌiÃÊÕ}i˜`ܜ ˜i˜

BKGG Bundeskindergeldgesetz

Bl Blindheit

BMAS Bundesministerium für Arbeit und Soziales

BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung

BTHG Bundesteilhabegesetz

BuT Bildung und Teilhabe

BVFG Bundesvertriebenengesetz

BW Baden-Württemberg

bzw. beziehungsweise C ca. circa D d. h. das heißt DAA Deutsche Angestellten-Akademie

DDR Deutsche Demokratische Republik

DeuFöV Verordnung über die berufsbezogene Deutschförderung

Dez. Dezember

 iÕÌÃV iÃÊÕ}i˜`ˆ˜Ã̈ÌÕÌ E EGH Eingliederungshilfe EHAP Europäischer Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen

12

AbkürzungsverzeichnisStrukturbericht 2019 EHS Erziehungshilfestelle

EHST Erziehungshilfestation

ELB Erwerbsfähige/r Leistungsberechtigte/r

EQ Einstiegsqualifizierung

ERRIN European Return and Reintegration Network

ES Esslingen

ESF Europäischer Sozialfonds

EU Europäische Union

EUR Euro

ev. evangelisch

eva Evangelische Gesellschaft e. V.

EW Einwohner/in F FAV Förderung von Arbeitsverhältnissen FBS Familienbildungsstätte

FEST I >iˆ˜}>˜}ÃÃÌiÕiÀ՘}ÊqÊ“LՏ>˜ÌiÊiÀâˆi iÀˆÃV iʈvi˜

FEST II >iˆ˜}>˜}ÃÃÌiÕiÀ՘}ÊqÊiˆ“iÀâˆi ՘}

ff. fortfolgend

FGKiKP Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und -pfleger

FhF Frauen helfen Frauen

FlüAG Flüchtlingsaufnahmegesetz

- ÀiˆÜˆˆ}iÃÊ-œâˆ>iÃÊ> À

FuB Förder- und Betreuungsbereich G G gehbehindert GdB Grad der Behinderung

gE gemeinsame Einrichtung

Gl Gehörlosigkeit

GIZ Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit

gmB geistig mehrfache Behinderung

GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung

gGmbH gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung

GpV Gemeindepsychiatrische Verbünde

GU Gemeinschaftsunterkunft H H Hilflosigkeit HE Hilfeempfängerin/ Hilfeempfänger

HH Haushalt

HOT HaushaltsOrganisationsTraining®

HWK Handwerkskammer I i. d. R. in der Regel i. H. v. in Höhe von

i. S. d. im Sinne des

IBÖ Integrierte Berichterstattung auf örtlicher Ebene

Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit ICF-CY LiˆÊˆ˜`iÀ˜Ê՘`ÊÕ}i˜`ˆV i˜Ê­˜ÌiÀ˜>̈œ˜>Ê >ÃÈvˆV>̈œ˜ÊœvÊ՘V̈œ˜ˆ˜}]Ê ˆÃ>LˆˆÌÞÊ>˜`Êi>Ì ÊqÊ ˆ`Ài˜Ê>˜`Ê9œÕÌ ®

IFS Interdisziplinäre Frühförderstelle

13

StrukturberichtAbkürzungsverzeichnis 2019 IHK Industrie- und Handelskammer

ISAA Integrationsstelle für Arbeit und Ausbildung

ISE Intensive Sozialpädagogische Einzelbetreuung

ism Institut für sozialpädagogische Forschung Mainz e. V.

I-SPFH Intensive sozialpädagogische Familienhilfe J  œLVi˜ÌiÀ  Õ}i˜`“ˆ}À>̈œ˜Ã`ˆi˜ÃÌ

 Õ}i˜` >Õà  Õ}i˜` ˆvi>ÕÃÃV ÕÃà 6 Õ}i˜`ۜâÕ}Ã>˜ÃÌ>Ì

< Õ}i˜`âi˜ÌÀՓ K KAG Kreisarbeitsgemeinschaft kath. katholisch

KBB Kommunale/r Behindertenbeauftragte/r

KDA Kuratorium Deutsche Altenhilfe

KDRS Kommunale Datenverarbeitung Region Stuttgart

KdU Kosten der Unterkunft und Heizung

KDV Kreisdiakonieverband

KFA Kommunaler Finanzierungsanteil

KiZ Kommunikationszentrum für interkulturelle Zusammenarbeit

, Kreisjugendring

KKG Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz

KT Kreistag

6- œ““Õ˜>ÛiÀL>˜`ÊvØÀÊÕ}i˜`Ê՘`Ê-œâˆ>iÃÊ >`i˜‡7ØÀÌÌi“LiÀ} L LEA Landeserstaufnahme lfd. laufend

LIGA Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit

LK Landkreis

LRA Landratsamt

LRS Lese- und Rechtsschreibschwäche

lt. laut

LWV Landeswohlfahrtsverband M MBE Migrationsberatung für Erwachsene MDK Medizinischer Dienst der Krankenversicherung

Mio. Million N N Fallzahl n. n. ˜œ˜Ê˜œÌ>ʭ՘LiŽ>˜˜Ì®

Nr. Nummer O OEG Opferentschädigungsgesetz ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr P PBS Psychologische Beratungsstellen PKoFoG Pfändungsschutzkonto-Fortentwicklungsgesetz

ProjuFa Proaktive Beratung und Hilfen für junge Familien

PSG Pflegestärkungsgesetz

14

AbkürzungsverzeichnisStrukturbericht 2019 PSP Pflegestützpunkte

PsychKHG Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten R rd. rund RE Rechnungsergebnis

REAG/GARP Reintegration und Emigration Programme for Asylum Seekers in

Reha Rehabilitation S sB seelische Behinderung SBBZ Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren

SGB Sozialgesetzbuch

SOA Sozialausschuss

SOFA Sozialpsychiatrischer Dienst für alte Menschen

SozLB Sozialer Leistungsbereich

SpDi Sozialpsychiatrischer Dienst

SPFH Sozialpädagogische Familienhilfe

StäB Stationsäquivalente Behandlung

StaLa Statistisches Landesamt T TAFF Training Alltag für Familien Tsd. Tausend U u. a. und andere /unter anderem UE Unterrichtseinheiten

Ü3-Kinder ˆ˜`iÀÊØLiÀÊÎÊ> Ài˜

UMA Unbegleitete minderjährige Ausländerinnen und Ausländer

UN 1˜ˆÌi`Ê >̈œ˜ÃÊ­6iÀiˆ˜ÌiÊ >̈œ˜i˜®

UN-BRK Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen

UVG Unterhaltsvorschussgesetz

UVK Unterhaltsvorschusskasse V VG Versorgungsmedizinische Grundsätze VHS Volkshochschule

VK Vollkraftstellen

VwV Verwaltungsvorschrift

VZ Vollzeit

VZÄ Vollzeitäquivalenzstelle W WABE Wohnraumarbeit mit Menschen in vermüllten/desorganisierten Haushalten WAL 7œ ˜i˜qÀLiˆÌi˜qiLi˜

WEK Werkstätten Esslingen Kirchheim

WfbM Werkstatt für behinderte Menschen

WW Weiterwanderung Z z. B. zum Beispiel z. T. zum Teil

zz. zurzeit

zzgl. zuzüglich

15

StrukturberichtAbkürzungsverzeichnis 2019 Grafikverzeichnis

I Allgemeine Statistik

1 Seite 21 Bevölkerung im Landkreis Esslingen

2 22 ÌiÀÃÃÌÀՎÌÕÀÊ>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜ÊqÊ>˜`Ê >`i˜‡7ØÀÌÌi“LiÀ}

3 23 Wanderungsbewegungen über Kreisgrenze

4 24 Entwicklung des Sozialen Leistungsbereichs 27 Arbeitslose im Landkreis

II Leistungsbericht

1.1 29 Arbeitslose Personen nach Merkmalen

30 Bedarfsgemeinschaften im Landkreis Esslingen

30 Bedarfsgemeinschaften im Landkreis Esslingen

31 Erwerbsfähige Leistungsberechtigte in Bedarfsgemeinschaften

32 Erwerbsfähige Leistungsberechtigte

32 Struktur der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten

33 Eingliederungsleistungen

34 Zahlungsansprüche für Leistungen der Grundsicherung

Durchschnittliche monatliche Höhe der Leistungen je Bedarfsgemeinschaft 35 ˆ“ÊՓÊ>˜Õ>ÀÊÓ䣙ÊLˆÃÊ"ŽÌœLiÀÊÓ䣙

36 Bestand an Bedarfsgemeinschaften nach BG-Typen

36 Bedarfsgemeinschaften nach Kinderzahl

37 Entwicklung der Kosten der Unterkunft

37 Rechnungsergebnis KdU und Bundesbeteiligung

38 Entwicklung der KdU

Verwaltungs- und Personalkosten des Landkreises in der 39 }i“iˆ˜Ã>“i˜Ê ˆ˜ÀˆV Ì՘}ÊœLVi˜ÌiÀ

1.2 41 Hilfe zum Lebensunterhalt

42 Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung

43 Häusliche Pflege

44 Stationäre Hilfe zur Pflege

45 Entwicklung der Hilfen bei besonderen sozialen Schwierigkeiten

46 Mietschulden anhand von Fallzahlen und Rechnungsergebnissen

1.3 47 Entwicklung des Wohngeldes

1.4 49 Entwicklung der Kosten für Bildung und Teilhabe

2.1 53 Õ}i˜` ˆviʘ>V Ê- 6

“LՏ>˜ÌiÊ՘`Ê­Ìiˆ‡®ÃÌ>̈œ˜BÀiÊiÀâˆi iÀˆÃV iʈvi˜Ê 54 vØÀʈ˜`iÀ]ÊÕ}i˜`ˆV iÊ՘`Ê>“ˆˆi˜Ê}i“B~Ê- Ê6Êqʜ ˜iʈvi˜ÊvØÀÊ1 

Ambulante und therapeutische Eingliederungshilfen 56 vØÀʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iÊqʜ ˜iʈvi˜ÊvØÀÊ1 

­/iˆ‡®Ê-Ì>̈œ˜BÀiÊ ˆ˜}ˆi`iÀ՘}à ˆvi˜ÊvØÀʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iÊqÊ 57 ohne Hilfen für UMA

˜Ì܈VŽÕ˜}Ê`iÃÊ<ÕÃV ÕÃÃLi`>ÀvÃʈ˜Ê`iÀʈ˜`iÀ‡]ÊÕ}i˜`Ê՘`Ê>“ˆˆi˜ ˆviÊ 57 einschließlich Unterhaltsvorschuss

16

GrafikverzeichnisStrukturbericht 2019 Kostenentwicklung in den stationären Hilfen zur Erziehung 58 vØÀʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV i

Kostenentwicklung in ambulanten Hilfen zur Erziehung gemäß SGB VIII 59 vØÀʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV i

Kostenentwicklung der Eingliederungshilfen für 59 ÃiiˆÃV ÊLi ˆ˜`iÀÌiʈ˜`iÀ]ÊÕ}i˜`ˆV iÊ՘`ʍ՘}iÊ6œB Àˆ}iʘ>V ÊÅÊÎx>Ê- Ê6

2.2 61 >â> i˜Ê Àâˆi ՘}ÇÊ՘`Ê>“ˆˆi˜LiÀ>Ì՘}ÊÅÊÓnÊ- Ê6

62 Durch ProjuFa betreute Familien

64 Zuschüsse Familienbildungsstätten

65 ˆ˜`iÃܜ ØLiÀ«ÀØv՘}i˜Êˆ“Ê,> “i˜Ê`iÃÊ-V ÕÌâ>ÕvÌÀ>}ÃÊ­ˆ˜`iÀ®

65 ˜œL Õ̘> “i˜Êۜ˜Êˆ˜`iÀ˜Ê՘`ÊÕ}i˜`ˆV i˜Êqœ ˜iÊ1 ‡ˆvi˜

66 Hilfe für junge Volljährige nach Hilfearten gemäß SGB VIII

2.3 67 Hilfen für UMA nach Hilfearten gemäß SGBVIII

68 Fallzahlentwicklung von Beistands-, Pfleg- und Vormundschaften

69 Unterhaltsvorschuss Ausgaben und Einnahmen

70 Fallzahlenentwicklung des Unterhaltsvorschusses

2.4 71 Ausbildungsförderung

72 Förderung der Elternbeiträge

72 Förderung der Tagespflegepersonen

72 Förderung des Tageselternvereins

2.5 73 iÃ>“ÌvŸÀ`iÀ՘}Ê`iÀʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊ՘`ÊÕ}i˜`Üâˆ>>ÀLiˆÌ

74 <ÕÃV ØÃÃiÊvØÀÊ`ˆiÊ"vvi˜i˜Êˆ˜`iÀ‡Ê՘`Õ}i˜`>ÀLiˆÌ

75 ŸÀ`iÀ՘}Ê`iÀÊÕ}i˜`Üâˆ>>ÀLiˆÌ

Geförderte Stellen in der Schulsozialarbeit durch den Landkreis 76 ­ ÀˆÌÌiw˜>˜âˆiÀ՘}®

3.1 77 Übersicht Aufnahmen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler

77 Opfer politischer Haft/Opferpension

78 Entwicklung Flüchtlingsaufnahme gemäß FlüAG

3.2 79 Kosten der Vorläufigen und Anschlussunterbringung

80 Personen in der Vorläufigen Unterbringung und Anschlussunterbringung

Monatliche Zahlungen für die Soziale Betreuung 3.3 81 in der vorläufigen Unterbringung

82 Personalkostenzuschuss für das Ehrenamt als Freiwilligkeitsleistung

83 Fallzahlen in der Traumberatung

84 Ausreisen freiwilliger Rückkehrerinnen und Rückkehrer

86 Kostenaufteilung Sprachförderung

87 VwV Deutsch-Kurse seit 2017 im Landkreis Esslingen

88 Informationsbroschüren in mehreren Sprachen

88 Elternbeteiligung

89 Sprachmittlung Dolmetscherkonzept

89 Vermittlungen in Ausbildung

90 Vermittlung in Berufsfelder

90 Schulungen und Teilnehmer zum Thema Interkulturelle Öffnung

17

StrukturberichtGrafikverzeichnis 2019 4.1 91 Reformstufen der Eingliederungshilfen

Entwicklung bzgl. der Eingliederungshilfe der Leistungsempfängerinnen 92 und Leistungsempfänger ohne KUB

Entwicklung der Bruttoausgaben und des Nettoaufwandes 93 in der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung

93 Leistungsempfängerinnen und -empfänger nach Behinderungsarten

94 ˆ˜}ˆi`iÀ՘}à ˆvi˜ÊvØÀʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV i

95 Eingliederungshilfe für Erwachsene

4.2 98 Antragsentwicklung bei der Schwerbehinderung

99 Menschen mit Behinderungen

100 Blindehilfe

4.3 101 Mobilitätshilfe

101 Fallzahlentwicklung der Kinder der interdisziplinären Frühforderstelle

4.4 102 Komplexleistung Frühförderung

103 Anzahl der Neuzuweisungen im Sozialpsychiatrischen Dienst für alte Menschen

103 Verteilung der Diagnosen im Sozialpsychiatrischen Dienst für alte Menschen

4.5 104 Klientenzahlen Sozialpsychiatrischer Dienst Nürtingen

Anzahl der betreuten Klientinnen und Klienten 2018 und 2019 105 Beratungsstelle Sucht und Prävention

Anzahl der Neuaufnahmen und beendeten Betreuungen 4.6 105 ˆ“Ê> ÀÊÓä£nÊ՘`ÊÓä£™Ê iÀ>Ì՘}ÃÃÌiiÊ-ÕV ÌÊ՘`Ê*ÀBÛi˜Ìˆœ˜

106 Angebotsschwerpunkte der Beratungsstelle Sucht und Prävention

III Strukturbericht

1.1 110 Ausgaben in der Eingliederungshilfe

1.2 115 Angebote der Wohnungslosenhilfe

116 ˜}iLœÌiÊqÊ/ÀB}iÀ>ÕvÃÌiÕ˜}

117 Anzahl beratener Personen in der Fachberatungsstelle der eva

120 Beratungsangebot bei Paargewalt

121 Fallzahlentwicklung der Platzbelegung in Frauenhäusern

122 Wohnungsverweisverfahren der geschädigten Personen/Beratungszahlen

122 Gewaltausübende Personen/Beratungszahlen

123 Entwicklung Beratungszahlen Frauen helfen Frauen e. V.

125 Betreuungen pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner

1.3 125 Betreuungsstatistik Landkreis Esslingen

126 Entwicklung der Überschuldung im Landkreis Esslingen

128 Landkreisförderung für Haus- und Familienpflege

129 Ambulante und stationär versorgte Pflegebedürftige

129 Angebote für Pflege

1.4 130 Prognose und Hochrechnungen der Pflegebedarfe 2030

132 Ausbau und Standorte Pflegestützpunkte

133 Module des Sonderförderprogramms Quartier 2020

Amt für Soziale Dienste und Psychologische Beratung/ 2.1 138 Zuständigkeit der Sozialen Dienste

18

GrafikverzeichnisStrukturbericht 2019 141 Àâˆi ՘}à ˆviÃÌ>̈œ˜i˜Ê­££®Ê“ˆÌÊ iÌÀiÕ՘}ÃÃÌ>˜`œÀÌi˜

142 Erziehungshilfestationen

144 -Ì>̈œ˜BÀiÊ Àâˆi ՘}ÇÊ՘`ÊÕ}i˜` ˆviiˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜

*ÃÞV œœ}ˆÃV iÊ iÀ>Ì՘}ÃÌii˜Ê­ Àâˆi ՘}ÇÊ՘`Ê>“ˆˆi˜LiÀ>Ì՘}®Ê 2.2 149 ՘`ÊÀØ iÊ iÀ>Ì՘}Ê՘`ʈvi˜Ê­*ÀœÕ>®

152 Leistungsstruktur Inobhutnahmen

2.3 157 Kindertagesbetreuung im Landkreis Esslingen zum Stichtag 01.03.2019

158 Kindertageseinrichtungen

158 Formen von Kindertagespflege

159 Entwicklung der Kindertagespflege im Landkreis Esslingen

159 Gründe für Ausstieg aus der Tagespflege

160 Beratungen für Fachkräfte in Kindertagesbetreuung im Zeitverlauf

2.4 161 "vvi˜iʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌ

162 ivŸÀ`iÀÌiÊ-Ìii˜Êˆ˜Ê`iÀÊ"vvi˜i˜Êˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌ

163 Õ}i˜` >ÕÃiˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜Ê­ Ãψ˜}iÀÊ œ`i®

164 Õ}i˜` >ÕÃB ˜ˆV iÊ ˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜Ê

166 Õ}i˜`Üâˆ>>ÀLiˆÌ

167 Geförderte Stellen Schulsozialarbeit

168 "t -ÊqÊÕ}i˜`LØÀœÃÊ՘`Ê7œÀ“œLˆÊivŸÀ`iÀÌiÊ-Ìii˜Êˆ“Êœ˜âi«Ì

169 <Õ}B˜}iÊâÕÊ"t -ÊqÊÕ}i˜`LØÀœÃÊ՘`Ê7œÀ“œLˆ

3.2 176 Integrationsmanagement

Sozialberatung in der Anschlussunterbringung, Orientierungsberatung, 177 Ergänzung zum Integrationsmanagement

179 Kommunale Koordinationsstellen in den Gemeinden des Landkreises

3.3 183 Sprachförderkette

186 Angebote für Eltern mit Zuwanderungsgeschichte im Landkreis Esslingen

4.1 194 ii}ÌiÊ*BÌâiʈ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ­-Ì>˜`œÀÌ«iÀëiŽÌˆÛi®ÊÓä£{qÓä£n

195 Wohnform und Altersgruppen

196 Besondere Wohnformen in der Eingliederungshilfe

198 7iÀŽÃÌBÌÌi˜ÉŸÀ`iÀ‡Ê՘`Ê iÌÀiÕ՘}ÃLiÀiˆV Ê­Õ ®

4.2 205 i“iˆ˜`i«ÃÞV ˆ>ÌÀˆÃV iÊ6iÀLؘ`iÊqÊ i >˜`Õ˜}]Ê iÀ>Ì՘}Ê՘`Ê i}iˆÌ՘}

IV Herausforderungen und Themen der Inklusion

2 211 Inklusion und Regelsysteme 212 Inklusion und Sozialwesen

3.3 218 1˜ÌiÀÃV ˆi`Ê ÝŽÕȜ˜q˜Ìi}À>̈œ˜q˜ŽÕȜ˜

222 Õ}i˜`LiÀÕvÃ>}i˜ÌÕÀÊ>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜

19

StrukturberichtGrafikverzeichnis 2019 I Allgemeine Statistik

20

AllgemeineStrukturbericht Statistik 2019 1 Bevölkerungsentwicklung

534.501 Bevölkerung im Landkreis Esslingen 533.656 530.789 2015 bis 2018 zum 30.06., Fortschreibung auf Basis 527.098 des Zensus 2011

519.747 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

2015 2016 2017 2018 2019

Das statistische Landesamt Baden-Württemberg erhebt vierteljährlich die Bevölkerungsdaten der Landkreise. Für den Sozialleistungsbericht wurde für eine einheitliche Vergleichbarkeit als Stichtag der 30.06. jedes > ÀiÃÊ}iÜB Ì°Ê

Der Landkreis Esslingen liegt mit mehr als 830 Einwohnerinnen und Einwohnern pro Quadratkilometer weit über dem Landesdurchschnitt von rund 300 Einwohnerinnen und Einwohnern pro Quadratkilometer.

21

StrukturberichtAllgemeine Statistik 2019 2019 2 Altersstruktur

Die Bevölkerungsstruktur des Landkreis Esslingen ist vergleichbar mit dem Landesdurchschnitt in Baden-Württemberg. Bei dem Anteil der i˜ÃV i˜Ê՘ÌiÀÊÓxÊ> Ài˜Ê՘`Ê՘ÌiÀÊ{äÊ> Ài˜Êˆi}ÌÊ`iÀÊ>˜`ŽÀiˆÃÊ Ž˜>««Ê՘ÌiÀÊ`i“Ê>˜`iÃ`ÕÀV ÃV ˜ˆÌÌ°Ê iˆÊ`i˜Ê i˜ÃV i˜ÊØLiÀÊ{äÊ> Ài˜Ê liegt der Landkreis leicht über dem Landesdurchschnitt. Im Vergleich

Altersstruktur âՓÊ> ÀÊÓäääʈÃÌÊiˆ˜iÊ`iÕ̏ˆV iÊ6iÀÃV ˆiL՘}Ê`iÀÊÀÕ««iÊ`iÀÊØLiÀÊ Landkreis Esslingen – Ê{äÊ> ÀiÊ>Ìi˜Ê i˜ÃV i˜Ê՘`Ê`i˜ÊBÌiÀi˜Ê i˜ÃV i˜ÊviÃÌâÕÃÌii˜°Ê Land Baden-Württemberg

Quelle: eigene Erhebung

2000 2014 2015 2016 2017 2018

Landkreis Land Landkreis Land Landkreis Land Landkreis Land Landkreis Land Landkreis Land

ÊÊäqÓxÊ> Ài 27,0 % 27,9 % 25,1 % 25,5 % 25,1 % 25,5 % 25,1 % 25,5 % 25,0 % 25,4 % 24,9 % 25,2 %

Óxq{äÊ> Ài 23,7 % 23,6 % 18,6 % 18,7 % 18,9 % 19,2 % 19,1 % 19,3 % 19,2 % 19,5 % 19,3 % 19,7 %

{äqÈxÊ> Ài 33,9 % 32,7 % 36,0 % 36,0 % 35,7 % 35,5 % 35,5 % 35,3 % 35,4 % 35,1 % 35,4 % 35,0 %

ÈxÊ> ÀiÊ՘`ÊBÌiÀ 15,4 % 15,8 % 20,3 % 19,8 % 20,3 % 19,8 % 20,3 % 19,9 % 20,4 % 20,0 % 20,4 % 20,1 %

35 %

30 %

25 %

20 %

15 %

10 %

5 %

0 %

22

AllgemeineStrukturbericht Statistik 2019 3 Wanderungsbewegungen über Kreisgrenze

> À Zugezogene Fortgezogene Wanderungssaldo Wanderungsbewegun- insgesamt insgesamt insgesamt gen über Kreisgrenzen*

2010 32.357 31.783 574 *Zuzüge und Fortzüge über die 2011 34.764 32.271 2.493 Gemeinde grenzen und Wanderungssaldo seit 2012 37.193 33.390 3.803 2010 im Landkreis Esslingen 2013 38.359 34.540 3.819 Quelle: Wanderungsstatistik 2014 40.857 36.653 4.204

2015 45.295 37.981 7.314

2016 45.191 40.632 4.559

2017 42.011 38.373 3.638

2018 40.112 38.610 1.502

40.112 Zugezogene insgesamt

Fortgezogene insgesamt 32.357 38.610 Wanderungssaldo 31.783 insgesamt

574 1.502

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

23

StrukturberichtAllgemeine Statistik 2019 2019 4 Nettoaufwand Sozialer Leistungsbereich

Entwicklung des Sozialen Leistungsbereichs 2015–2019 (in Euro)

Quelle: eigene Erhebung

2015 RE 2016 RE 2017 RE 2018 RE 2019 vorl. RE

Hilfe zur Pflege 17.203.209,03 17.502.605,33 15.894.980,86 17.154.083,86 17.711.421,67

Eingliederungshilfe 59.969.136,66 60.710.145,35 65.074.277,29 70.505.359,65 75.736.277,07

SGB II Nettoaufwand 29.260.584,04 28.702.681,00 27.916.937,80 22.330.971,33 24.443.409,57 3120

ˆ˜`iÀ‡]ÊÕ}i˜`‡Ê՘`Ê 36.109.968,89 35.404.886,66 39.053.816,77 43.999.860,18 44.595.432,05 Familienhilfe einschl. Unterhaltsvorschuss

Asyl GU + AU gesamt 3.990.472,65 4.718.315,71 9.490.961,65 9.985.720,20 11.369.325,85

Sonstiges 8.880.215,97 10.956.850,15 11.152.077,20 11.588.447,92 12.249.130,78

SozLB gesamt 155.413.587,24 157.995.484,20 168.583.051,57 175.564.443,14 186.104.996,99

180,00

150,00

120,00

90,00 Millionen

60,00

30,00

0,00

2015 RE 2016 RE 2017 RE 2018 RE 2019 Plan

24

AllgemeineStrukturbericht Statistik 2019 25

StrukturberichtAllgemeine Statistik 2019 2019 II Leistungsbericht

26

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Existenzsicherung, Sozialhilfe und 1 weitere Hilfen

1.1 Grundsicherung für Arbeitssuchende

1.1.1 Entwicklung der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosenquote im Monat Dezember 2019 ist im Landkreis Ãψ˜}i˜Êۜ˜ÊÎÊ*Àœâi˜ÌÊ­Óä£n®Ê>ÕvÊÎ]ÓÊ*Àœâi˜ÌÊ}iÃ̈i}i˜°Ê

Arbeitslose im 10.460 10.060 Landkreis Esslingen 9.806 9.483 9.810 Insgesamt

SGB II 5.726 5.654 5.689 5.282 5.193 SGB III

4.806 4.617 4.334 3.763 4.201 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit

2018 2019

Jan Apr Jul Okt Jan Apr Jul Okt

27

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 1.1.2 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit gemäß des SGB II war auch 2019 dynamisch. Das macht sich u. a. an der hohen Zahl von Abmeldungen aus der Arbeits- losigkeit bemerkbar. Die Zahl der Abmeldungen von Arbeitslosen lag ˆ“ÊՓÊ>˜Õ>ÀÊÓä£nÊLˆÃÊiˆ˜ÃV ˆi~ˆV Ê iâi“LiÀÊÓ䣙ʓˆÌÊ£{°{ÓäÊÕ“Ê x]ÇÊ*Àœâi˜ÌÊ՘ÌiÀÊ`i“Ê6œÀ> ÀiÃÜiÀÌÊ­£x°Ónn®°Ê

37 Prozent des Arbeitslosenbestands sind Personen ohne abgeschlos- sene Berufsausbildung sowie Langzeitarbeitslose. “Ê> ÀÊÓ䣙ÊÜ>Ài˜ÊÓ°Ó£ÇÊ­{£]ÈÊ*Àœâi˜Ì®Ê`iÀÊÀi}ˆÃÌÀˆiÀÌi˜ÊÀLiˆÌϜÃi˜Ê B˜}iÀÊ>ÃÊiˆ˜Ê> Àʜ ˜iÊÛiÀÈV iÀ՘}ëyˆV ̈}iÊ ÀÜiÀLÃÌB̈}ŽiˆÌ°ÊÊ Die Langzeitarbeitslosigkeit verzeichnete einen Rückgang um 6,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Arbeitslosen ohne abgeschlossene iÀÕvÃ>ÕÃLˆ`՘}ÊLˆiLʈ“ÊÛiÀ}>˜}i˜i˜Ê> ÀʓˆÌÊΰÇxÎÊ­ÓÈÊ*Àœâi˜Ì®Êˆ“Ê ÕÀV ÃV ˜ˆÌÌÊvØÀÊ`>ÃÊœLVi˜ÌiÀÊiˆ˜iÊ}Àœ~iÊiÀ>ÕÃvœÀ`iÀ՘}°Ê“Ê6œÀ> ÀiÃ- zeitraum waren durchschnittlich 116 bzw. 3,1 Prozent mehr Gering- µÕ>ˆwâˆiÀÌiÊLiˆ“ÊœLVi˜ÌiÀÊ>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜Ê}i“i`iÌ°Ê i˜˜œV Ê >Li˜Êˆ“Ê>ŽÌÕii˜Ê> ÀÊÈÇÊ*Àœâi˜ÌÊ`iÀÊÀi}ˆÃÌÀˆiÀÌi˜Ê- ‡ÊÀLiˆÌϜÃi˜Ê keine abgeschlossene Berufsausbildung. 2018 lag der Anteil bei 66,8 Prozent.

ˆiÊL}B˜}iʈ˜ÊÕÃLˆ`՘}Ê՘`ÊܘÃ̈}iÊ >~˜> “i˜ÊȘ`Êۜ˜Ê{°ÇÎÇÊ­Óä£n®Ê >ÕvÊ{°{£nÊ­Ó䣙®ÊiÀ˜iÕÌÊ}iv>i˜°Ê ˆiÃÊi˜ÌëÀˆV ÌÊiˆ˜iÀÊL˜> “iÊۜ˜Ê 6,7 Prozent. In der Untergruppe der schulischen Ausbildungen ist jedoch iˆ˜Ê˜Ã̈i}ÊՓʣÓ]ÎÊ*Àœâi˜ÌÊ>ÕvÊÓÎÇ]ÊLiˆÊ`i˜Ê­>Õ~iÀ‡®LiÌÀˆiLˆV i˜Ê Ausbildungen sogar um 29,4 Prozent auf 176 zu verzeichnen.

Die Zahl der Einmündungen von Arbeitslosen in Erwerbstätigkeit ist im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent auf 2.616 zurückgegangen. Eine leichte Steigerung um 4,7 Prozent zeigt sich jedoch bei der Einmündung in Beschäftigungen auf dem Zweiten Arbeitsmarkt.

28

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 1.1.3 Arbeitslosigkeit nach Personengruppen Arbeitslose Personen nach Merkmalen

> ÀiÃ`ÕÀV ÃV ˜ˆÌÌÊÊ Dezember 2018

> ÀiÃ`ÕÀV ÃV ˜ˆÌÌÊÊ 5.525 Dezember 2019 5.335 Quelle: Statistik der 3.688 Bundesagentur für Arbeit 3.048 2.696 3.573 3.003 2.631 2.477 2.381 2.332 2.217 1.686 972 1.610 879 441 299 446 311

Insgesamt Frauen Männer Auslände- Geflüchtete Ohne Berufs- Langzeit- xäÊ> Ài Unter 25 Schwer- rinnen und ausbildung arbeitslose und älter > Ài˜ behinderte Ausländer

1.1.4 Integration in den Arbeitsmarkt

Eine Integration in den Arbeitsmarkt im Sinne der Kennzahlen nach ÅÊ{n>Ê- Êʏˆi}ÌÊۜÀ]ÊÜi˜˜Êiˆ˜iÊiÀÜiÀLÃvB ˆ}iʏiˆÃÌ՘}ÃLiÀiV ̈}ÌiÊ Person eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, eine voll- qualifizierende berufliche Ausbildung oder eine selbstständige Erwerbs- tätigkeit aufnimmt. Hierbei muss der Leistungsbezug nicht beendet worden sein. Auch die Arbeitszeit und die Dauer der Befristung der Beschäftigungsaufnahme sind bei der Zählung unerheblich. ˆiʘÌi}À>̈œ˜ÃµÕœÌiʘ>V ÊÅÊ{n>ÊLiÌÀÕ}ÊÓn]ÎÊ*Àœâi˜Ìʈ“Ê œÛi“LiÀÊÓ䣙°

29

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 1.1.5 Bedarfsgemeinschaften

Bedarfsgemeinschaften im Landkreis Esslingen

2018 11.737 11.567 2019 11.486 11.032 2019 vorläufige Daten 10.541 10.482

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit >˜ Feb Mrz Apr Mai ՘ Տ Aug Sep Okt Nov Dez

ˆiÊ<> Ê`iÀÊ ˆviLi`ØÀv̈}i˜Ê>“ˆˆi˜Ê՘`Ê ˆ˜âi«iÀܘi˜Ê­ i`>ÀvÇ }i“iˆ˜ÃV >vÌi˜®Ê>}Ê`ÕÀV ÃV ˜ˆÌ̏ˆV Êx]ÎÊ*Àœâi˜ÌÊ՘ÌiÀÊ`i“Ê6œÀ> ÀiÃÜiÀÌ°Ê

+ 8 % - 7 % - 5 %

11.952 11.037 11.158 10.618

Bedarfsgemeinschaften + 69 % - 8 % im Landkreis Esslingen - 13 %

2.722 ­ iÀˆV ÌӜ˜>ÌÊÕ}ÕÃÌʈ“Ê 2.506 2.171 > ÀiÃÛiÀ}iˆV ® 1.607

*Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, 2016 2017 2018 2019 2016 2017 2018 2019 Somalia und Syrien

Quelle: Statistik der Insgesamt Darunter: nichteuropäische Bundesagentur für Arbeit Asylherkunftsländer*

30

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 1.1.6 Leistungsberechtigte in Bedarfsgemeinschaften

Die Bedarfsge meinschaften werden gemäß Bedarfsgemeinschafts-Typ ­ Ê/Þ«®Êˆ˜ÊÛiÀÃV ˆi`i˜iÊÀÕ««i˜Ê՘ÌiÀÌiˆÌ\

UÊ -ˆ˜}i‡  UÊ iˆ˜iÀâˆi i˜`i‡  UÊ *>À̘iÀ‡ ʜ ˜iʈ˜`iÀ UÊ *>À̘iÀ‡ ʓˆÌʈ˜`iÀ˜ UÊ ˜ˆV ÌÊâ՜À`i˜L>ÀiÊ Ê

Ó䣙ÊÜ>Ài˜ÊÈ°£nÎÊ­xn]ÓÊ*Àœâi˜Ì®Ê`iÀÊÀi}ˆÃÌÀˆiÀÌi˜Ê i`>ÀvÃÊ}i“iˆ˜ÃV >vÌi˜Ê dem Typ Single zugeordnet. Mit Abstand folgten die BG-Typen der iˆ˜iÀâˆi i˜`i˜Ê“ˆÌÊiˆ˜iÀʘâ> Êۜ˜Ê£°n{xÊ­£Ç]{Ê*Àœâi˜Ì®Êˆ“Ê iÃÌ>˜`]Ê £°ÈÎäÊ*>À̘iÀ‡ ʓˆÌʈ˜`iÀ˜Ê­£xÊ*Àœâi˜Ì®Ê՘`ÊÇÈÈÊ*>À̘iÀ‡ ʜ ˜iÊ ˆ˜`iÀÊ­Ç*Àœâi˜Ì®°Ê£™ÈÊ­£]nÊ*Àœâi˜Ì®Ê`iÀÊiˆÃÌ՘}ÃLiÀiV ̈}Ìi˜Êˆ“Ê- ÊÊ konnten aufgrund fehlender Informationslage keinem BG-Typ zugeordnet werden.

Die 6.183 Single-BG wurden nach Alter und Geschlecht getrennt betrachtet. Hier zeigt sich, dass 67 Prozent Männer und 33 Prozent Frauen sind.

Erwerbsfähige Leistungsberechtigte in Bedarfsgemeinschaften

15.312 Erwerbsfähige 15.034 Leistungsberechtigte in Bedarfsgemeinschaften 14.653 14.491 2018 14.580 14.368 13.937 2019

13.147 2019 vorläufige Daten

Quelle: Statistik der >˜ Feb Mrz Apr Mai ՘ Տ Aug Sep Okt Nov Dez Bundesagentur für Arbeit

31

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Erwerbsfähige + 8 % - 6 % - 4 % Leistungsberechtigte

Berichtsmonat August 15.607 14.663 ˆ“Ê> ÀiÃÛiÀ}iˆV 14.429 14.055

*Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien - 2 % + 73 % - 8 % Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit

3.450 3.399 3.127 1.993

2016 2017 2018 2019 2016 2017 2018 2019

Insgesamt Darunter: nichteuropäische Asylherkunftsländer*

Struktur der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in Bedarfsgemeinschaften ˆiÊiÀÜiÀLÃvB ˆ}i˜ÊiˆÃÌ՘}ÃLiÀiV ̈}Ìi˜Ê­  ®Ê՘ÌiÀÃV iˆ`i˜ÊÈV ʈ˜Ê ihren Merkmalen aus einem Sondertatbestand heraus, die Einfluss auf den Vermittlungs- bzw. Integrationsprozess haben können. Ein ELB kann ein oder mehrere dieser Merkmale haben.

Struktur der Stand 2019 Vergleich zu 2018 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten 29 % haben ein Erwerbseinkommen

27 % Ș`ʓˆÌÊiˆ˜i“Ê-œ˜`iÀÌ>ÌLiÃÌ>˜`ÊÅÊ£äÊ}iŽi˜˜âiˆV ˜iÌ Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit 5 % sind schwerbehindert

51 % sind Männer 49 % sind Frauen

35 % erziehen Kinder

2 % sind Aufstocker, sie beziehen Arbeitslosengeld I und II

20 % weisen einen Fluchtkontext auf

6 % befinden sich in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen

19 % besitzen keinen Schulabschluss

71 % haben keine abgeschlossene Berufsausbildung

53 % Liâˆi i˜ÊÃiˆÌÊØLiÀÊâÜiˆÊ> Ài˜ÊÀLiˆÌϜÃi˜}i`Ê

32

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 1.1.7 Arbeitsmarktpolitische Instrumente

Leistungsart Ausgaben Stand: Ausgaben Stand: Eingliederungs- Dez 18 Dez 19 leistungen ­ˆ˜Ê/Ã`°Ê ÕÀœ® ­ˆ˜Ê/Ã`°Ê ÕÀœ® Quelle: Statistik der Eingliederungsleistungen insgesamt 10.392 11.288 Bundesagentur für Arbeit

Eingliederungszuschüsse 1.375 1.278

Förderung der beruflichen Weiterbildung 2.098 1.969

Maßnahmen zur Aktivierung 3.279 3.779 von Leistungsberechtigten

Arbeitsgelegenheiten 988 974

Förderung von Arbeitsverhältnissen 947 471

Weitere Instrumente 1.706 2.843

33

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 1.1.8 Zahlungsansprüche für Leistungen der Grundsicherung

Der Leistungsanspruch zur Sicherung des Lebensunterhaltes nach dem SGB II ergibt sich aus dem ermittelten individuellen Bedarf, dem anzu- rechnenden Einkommen und den Sanktionen, die die Höhe des Leistungs- anspruchs beeinflussen. Der Zahlungsanspruch ist der Betrag, der den Antragsstellerinnen und Antragsstellern zusteht und tatsächlich gewährt wird. “ÊՓÊ>˜Õ>ÀÊÓ䣙ÊLˆÃÊiˆ˜ÃV ˆi~ˆV Ê-i«Ìi“LiÀÊÓ䣙ʭ>ŽÌÕiiÊ >Ìi˜- >}i®ÊՓv>ÃÃÌi˜Ê`ˆiÊ<> Õ˜}Ã>˜Ã«ÀØV iÊ>iÀÊ ʈ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜Ê ™n°Ç™nÊ ˆœ°Ê ÕÀœ°Ê“Ê}iˆV i˜ÊՓÊiˆ˜Ê> ÀÊâÕۜÀÊÜ>Ài˜Ê`ˆiÃÊ £ä£°äÈÓÊ ˆœ°Ê ÕÀœÊ՘`ÊܓˆÌÊÓ]ÓÊ*Àœâi˜Ìʓi À°Ê“Ê> ÀÊÓäÓäÊÜiÀ`i˜Ê`ˆiÊ Ausgaben deutlich ansteigen, da durch die Corona-Krise und das Sozial- Schutz-Paket sehr viele neue BG, zumindest für einige Monate, hinzu- kommen.

Zahlungsansprüche für Ausgaben Ausgaben Leistungen der Grund- sicherung Stand: Stand: Leistungsart Jan–Okt 18 Jan–Okt 19 Quelle: Statistik der ­ˆ˜Ê/Ã`°Ê ÕÀœ® ­ˆ˜Ê/Ã`°Ê ÕÀœ® Bundesagentur für Arbeit

Zahlungsansprüche von BG in Euro 113.707.039 109.411.535

Gesamtregelleistung 94.736.838 90.976.947 ­ÀLiˆÌϜÃi˜}i`ÊÊ՘`Ê-œâˆ>}i`®

Regelbedarf Arbeitslosengeld II 41.931.143 39.330.573

Regelbedarf Sozialgeld 2.377.004 2.302.292

Mehrbedarfe 2.245.162 2.141.983

œÃÌi˜Ê`iÀÊ1˜ÌiÀŽÕ˜vÌÊ՘`Êiˆâ՘}Ê­`1® 48.183.530 47.202.100

Sozialversicherungsleistungen 17.809.550 17.559.723

Weitere Zahlungsansprüche 1.160.651 874.865

Sonstige Leistungen 937.692 694.595

Unabweisbarer Bedarf 208.301 171.597

Sozialversicherungsleistungen 11.272 7.562 zur Vermeidung von Hilfebedürftigkeit

Leistungen für Auszubildende 3.386 1.110

34

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 1.003,21 Durchschnittliche monatliche Höhe der 834,20 Leistungen je Bedarfs- gemeinschaft im Zeitraum Januar 2019 bis Oktober 2019 (in Euro) 432,85 360,61 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit

161,01

21,10 19,64

Ø monatlicher Regelbedarf Mehrbedarfe Weitere Zahlungsanspruch Arbeitslosengeld II Sozialversiche- in Euro je BG rungsleistungen

Gesamtregelleistung Regelbedarf Kosten der ­ÀLiˆÌϜÃi˜}i`ÊÊ՘` Sozialgeld Unterkunft -œâˆ>}i`®

Kinder in Bedarfsgemeinschaften In der Grundsicherung für Arbeitsuchende wird leistungsrechtlich der >Õà >Ì̘ÌiÝÌÊLiÌÀ>V ÌiÌ]Ê`>ÃÃʈ˜`iÀÊ­LˆÃÊ՘ÌiÀÊÓxÊ> Ài˜®Ê}À՘`- ÃBÌ⏈V Ê>˜ >˜`ʈ ÀiÀÊ-ÌiÕ˜}ʈ˜Ê`iÀÊ i`>ÀvÃ}i“iˆ˜ÃV >vÌÊ­ ®Ê`iw˜ˆiÀÌÊ werden. Statistisch können minderjährige und volljährige Kinder nach ÛiÀÃV ˆi`i˜i˜ÊÌiÀÃ}Ài˜âi˜Ê`ˆvviÀi˜âˆiÀÌÊÜiÀ`i˜°Êˆ˜`iÀÊ՘ÌiÀÊ£xÊ> Ài˜Ê gelten als nicht erwerbsfähig. Bei den BG mit Kindern kann festgestellt werden, dass die Bedarfsgemein- schaften mit nur einem Kind mit einem Anteil von 46 Prozent die größte Gruppe ausmachen.

˜Ã}iÃ>“ÌʏiLi˜Êˆ˜ÊÎÎÊ*Àœâi˜ÌÊ>iÀÊ Ê՘ÛiÀ iˆÀ>ÌiÌiʈ˜`iÀÊ՘ÌiÀÊ£nÊ> Ài˜°Ê

35

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Bestand an Partner-BG ohne Kinder nicht zuordenbare BG Bedarfsgemeinschaften 766 196 nach BG-Typen

Berichtsmonat September 2019 Partner-BG mit Kinder 1.630 Quelle: eigene Erhebung

Alleinerziehende-BG Single-BG 1.845 6.183

33%

Bedarfsgemeinschaften mit drei und mehr Kindern Veränderung der nach Kinderzahl im 811 BG Bedarfs gemeinschaften Landkreis Esslingen 23 % nach Kinderzahl zum Vorjahresmonat in Prozent iÀˆV ÌӜ˜>ÌÊ՘ˆÊÓ䣙 2,1 mit zwei Kindern Quelle: eigene Erhebung 1.105 BG 31 %

mit einem Kind 1.618 BG - 2,3 46 %

- 4,8

Reduzierung des Leistungsumfangs – Sanktionen

ˆiÊ->˜ŽÌˆœ˜ÃµÕœÌiÊ­`>ÃÊ6iÀ BÌ˜ˆÃÊۜ˜Ê  ʓˆÌʓˆ˜`iÃÌi˜ÃÊiˆ˜iÀÊ->˜ŽÌˆœ˜Ê âÕÊ>i˜Ê  ʈ“Ê iÃÌ>˜`®Ê>}ÊLiˆÊÓ]nÊ*Àœâi˜Ì°Ê ˆ˜Ê> ÀÊâÕۜÀÊÜ>Ài˜Ê`ˆiÃÊ 3,1 Prozent.

Differenziert nach Sanktionsgründen lag der Schwerpunkt der Sanktionen mit 81 Prozent bei den „Meldeversäumnissen beim Träger“, gefolgt von den Sanktionsgründen „Weigerung der Erfüllung im Rahmen der Einglie- derungsvereinbarungen“ und „Weigerung Aufnahme oder Fortführung einer Arbeit, Ausbildung, AGH, Maßnahme“ mit 9 Prozent bzw. 5,9 Prozent.

36

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 1.1.9 Kommunale Leistungen der Grundsicherung für Arbeits- suchende

11.442 Entwicklung der 11.904 Kosten der Unterkunft 10.830 11.006 Zahl der Bedarfs- gemeinschaften im 10.385 > ÀiÃ`ÕÀV ÃV ˜ˆÌÌ

2015 2016 2017 2018 2019 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit

ˆiÊiÃ>“Ìâ> Ê`iÀÊ i`>ÀvÃ}i“iˆ˜ÃV >vÌi˜Ê>}ʈ“Ê> ÀÊÓ䣙ʭۜÀBÕw}®Ê deutlich unter dem Niveau der beiden Vorjahre. Die Zahl der Flüchtlinge }i“B~Ê- Êʈ“Ê> ÀÊÓ䣙ÊÜ>ÀÊiLi˜v>ÃÊÀØVŽBÕw}°Ê ˆiÊ ˜Ì܈VŽÕ˜}Ê`iÃÊ Bruttoaufwands für die erstattungsfähigen KdU und die Einnahmen aus der Bundesbeteiligung haben sich wie folgt entwickelt:

Bundesbeteiligung

55.809.622 ¤ 54.739.327 ¤ Rechnungsergebnis 56.416.579 ¤ 30.839.104 ¤ 29.066.704 ¤ KdU und 48.868.419 ¤ 51.034.962 ¤ 28.461.724 ¤ Bundesbeteiligung 19.500.136 ¤ 22.320.875 ¤ Kosten der Unterkunft

Bundesbeteiligung

Quelle: eigene Erhebung

2015 2016 2017 2018 2019

37

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Entwicklung der KdU Sockel- Anteil zur Anteil zur Anteil zur besonderen Anteil für Gesamt betrag Entlastung von weiteren Entlastung für Bildung Ländern und Entlastung flüchtlingsbedingte und Teilhabe *vorläufig Kommunen KdU-Ausgaben **Eine Bundesbeteiligung ist vorgesehen, Prozentsätze 2016 31,6 % 3,7 % 5,0 % 4,5 % 44,8 % sind noch nicht bekannt. 2017 31,6 % 3,7 % 3,7 % 9,1 % 4,5 % 52,6 % Auf der Basis des Entwurfs der Bundesbeteiligungs- 2018 31,6 % 5,8 % 12,2 % 4,3 % 53,9 % Festlegungsverordnung 2020 2019 31,6 % 3,3 % 12,6 % 4,6 % 52,1 %

2020 31,6 % 2,7 % 12,6 % *5,2 % 52,1 %

2021 31,6 % 1,2 % ** 5,2 %

2022 31,6 % 10,2 % **

Die landesspezifischen Werte für die flüchtlingsbedingten KdU für die > ÀiÊÓ䣙Ê՘`ÊÓäÓäÊÜÕÀ`i˜ÊÀØVŽÜˆÀŽi˜`Ê>˜}i«>ÃÃÌÊ՘`ÊvØÀÊÓäÓ£Ê viÃÌ}ii}ÌÊ­Ì°Ê ˜ÌÜÕÀvÊ`iÀÊ Õ˜`iÃLiÌiˆˆ}՘}ÇiÃ̏i}՘}ÃÛiÀœÀ`˜Õ˜}®°Ê Ebenfalls angepasst wird der Wert für Bildung und Teilhabe. Die Werte für 2020 und 2021 sind vorläufig. Die Verkündung der Verordnung könnte ۜÀ>ÕÃÈV ̏ˆV ʈ“ÊՏˆÊÓäÓäÊiÀvœ}i˜Ê­Ãˆi iÊ,՘`ÃV ÀiˆLi˜Ê>˜`ŽÀiˆÃÌ>}Ê >`i˜‡7ØÀÌÌi“LiÀ}Ê À°ÊÓnnÉÓäÓäÊۜ“ÊÓx°äÓ°ÓäÓä®°Ê ˆiÊiÃ>“ÌL՘`iÇ beteiligung beträgt voraussichtlich für 2019 und für 2020 jeweils 52,1 Prozent ­ä]{Ê*Àœâi˜ÌÊ À Ÿ ՘}ÊvØÀÊÓ䣙Ê՘`Ê£Ê*Àœâi˜ÌÊvØÀÊÓäÓä®°Ê Nach dieser Anpassung findet sowohl für Bildung und Teilhabe als auch für den flüchtlingsbedingten Anteil bei den KdU eine kreisscharfe Umverteilung in Baden-Württemberg statt. Dazu liegen noch keine Angaben vor.

38

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Verwaltungs- und Personalkosten des Landkreises in der gemeinsamen Einrichtung (gE) Jobcenter Landkreis Esslingen

Gesamt- Kommunaler Aufwendungen Verwaltungs- und verwaltungskosten Finanzierungsanteil in des Landkreises Personalkosten des in Euro Prozent in Euro Landkreises in der RE 2014 16.171.796 15,2 % 2,458 Mio. gemeinsamen Einrichtung Jobcenter RE 2015 16.835.716 15,2 % 2,559 Mio. I*>˜>˜Ã>ÌâÊ`iÃÊœLVi˜ÌiÀÃÊ ­-Ì>˜`ÊäÓÉÓäÓä® RE 2016 17.542.338 15,2 % 2,666 Mio. II*>˜>˜Ã>ÌâÊ>˜`ŽÀiˆÃÊ­Ì°Ê RE 2017 19.738.810 15,2 % 2,979 Mio. >Õà >Ìë>˜ÊÓäÓä® ***Vorläufiges Rechnungs- RE 2018 21.469.481 15,2 % 3,231 Mio. ergebnis. Differenzen ergeben sich aus unterschiedlichen L}Ài˜â՘}i˜Êۜ˜ÊœLVi˜ÌiÀÊ RE 2019 22.237.290 15,2 % 3,375 Mio.*** und Landratsamt.

Plan 2020 23.576.882* 15,2 % 4,000 Mio.** Quellen: eigene Erhebung, œLVi˜ÌiÀÊ Ãψ˜}i˜

>V ÊÅÊ{ÈÊLðÊÎÊ- ÊÊLiÌÀB}ÌÊ`iÀʘÌiˆÊ`iÃÊ Õ˜`iÃÊ>˜Ê`i˜ÊiÃ>“Ì- verwaltungskosten der gemeinsamen Einrichtung 84,8 Prozent. Demnach LiÌÀB}ÌÊ`iÀʎœ““Õ˜>iʈ˜>˜âˆiÀ՘}Ã>˜ÌiˆÊ­®Ê£x]ÓÊ*Àœâi˜ÌÊ`iÀÊiÃ>“Ì- ÛiÀÜ>Ì՘}ΜÃÌi˜°Ê“ÊΣ°£Ó°Ó䣙ÊÜ>Ài˜Êˆ“ÊœLVi˜ÌiÀʙ£Ê ˆÌ>ÀLiˆÌiÀˆ˜˜i˜Ê und Mitarbeiter des Landkreises beschäftigt. Nach dem vorläufigen Rechnungsergebnis belaufen sich die Personalkosten für die Landkreis- “ˆÌ>ÀLiˆÌiÀˆ˜˜i˜Ê՘`ʇ“ˆÌ>ÀLiˆÌiÀʈ“ÊœLVi˜ÌiÀʈ“Ê> ÀÊÓ䣙Ê>ÕvÊ {°£Ç{°£xä]{ÈÊ ÕÀœ°Ê-ˆiÊÜiÀ`i˜Ê`i“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊۜ“ÊœLVi˜ÌiÀÊ>ÕÃÊ`i“Ê Gesamtverwaltungskostenbudget erstattet.

39

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Aufwendungen der Frauenhäuser “Ê> ÀÊÓ䣙ʏ>}i˜Ê`ˆiÊ iÌ̜>ÕvÜi˜`՘}i˜Ê`iÃÊ>˜`ŽÀiˆÃiÃʘ>V ÊLâÕ}Ê der Kostenerstattung von Herkunftskommunen bei rd. 674.000 Euro ­ÛœÀBÕw}iÃÊ À}iL˜ˆÃ®°Ê“Ê>ÕviÊ`iÃÊ> ÀiÃÊÓä£™Ê ˆiÌi˜ÊÈV ÊÓÎÊÀ>Õi˜Ê aus dem Landkreis mit 23 Kindern in Frauenhäusern im Landkreis auf. Insgesamt 24 auswärtige Frauen mit 26 Kindern suchten in Frauenhäusern des Landkreises Esslingen Schutz, 23 Frauen mit 29 Kindern aus dem Landkreis Esslingen waren in auswärtigen Frauen häusern untergebracht.

Die drei Vereine Frauen helfen Frauen in Esslingen, auf den Fildern und Kirchheim sind Träger von Frauenhäusern mit insgesamt 43 Plätzen. ˆiÊœÃÌi˜Ê`iÀÊ1˜ÌiÀŽÕ˜vÌÊØLiÀ˜ˆ““Ìʈ°Ê`°Ê,°Ê`>ÃÊœLVi˜ÌiÀÊ Ãψ˜}i˜]Ê die Betreuungskosten werden zentral durch das Kreissozialamt des >˜`ŽÀiˆÃiÃÊ Ãψ˜}i˜Ê˜>V ÊÅÊ£È>Ê- ÊÊØLiÀ˜œ““i˜°ÊÕÃÊ`iÀÊ >ÌÕÀÊ der Sache heraus flüchten schutzsuchende Frauen mit ihren Kindern in Frauenhäuser in einiger Entfernung zum bisherigen Wohnort. Die Kosten für auswärtige Frauen sind vom Herkunftslandkreis bzw. Herkunftsjob- Vi˜ÌiÀʘ>V ÊÅÊÎÈ>Ê- ÊÊâÕÊiÀÃÌ>ÌÌi˜°Ê-iˆÌÊ i}ˆ˜˜Ê`iÀʈ˜>˜âˆiÀ՘}ÊØLiÀÊ />}iÃÃBÌâiʈ“Ê> ÀÊÓääÈʈÃÌÊ`iÀÊ,ØVŽ}ÀˆvvÊ}i}i˜ØLiÀʎœÃÌi˜«yˆV ̈}i˜Ê Trägern in ganz Deutschland sehr problembehaftet. Oft kann die Erstattung nur durch Klage beim Sozialgericht erreicht werden.

40

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 1.2 Sozialhilfe

1.2.1 Hilfe zum Lebensunterhalt

Entwicklung der Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger außerhalb von Einrichtungen

1.174.555 ¤ 1.215.398 ¤ Hilfe zum 1.124.326 ¤ 1.163.146 ¤ Lebensunterhalt 1.224.495 ¤* Ergebnis

HE

279 268 276 225 250 *2019 vorläufiges Rechnungsergebnis

Quelle: eigene Erhebung

2015 2016 2017 2018 2019

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StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 1.2.2 Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung außer- halb von Einrichtungen

Grundsicherung 19.941.054 ¤* im Alter und bei 19.143.404 ¤ 18.395.102 ¤ Erwerbsminderung 17.395.166 ¤ 17.648.144 ¤

Ergebnis 3.209 3.289 3.088 3.062 3.044 HE gesamt

4LiÀÊÈxÊ> Ài 1.992 2.052 1˜ÌiÀÊÈxÊ> Ài 1.861 1.853 1.797

*2019 vorläufiges 1.227 1.209 1.247 1.217 1.231 Rechnungsergebnis

Quelle: eigene Erhebung

2015 2016 2017 2018 2019

Der Bund erstattet seit dem Jahr 2014 die vollen Aufwendungen für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Es ist anzunehmen, dass die Zahl der Leistungsempfängerinnen und iˆÃÌ՘}Ãi“«vB˜}iÀÊ­>ÕV ʎؘv̈}®ÊÜi}i˜Ê`iÀÊ`i“œ}À>wÃV i˜Ê ˜Ì܈VŽÕ˜}Ê und wegen zunehmend unterbrochenen Erwerbsbiografien sowie der Entwicklung am Wohnungsmarkt ansteigt. Infolge des Inkrafttretens der `ÀˆÌÌi˜Ê-ÌÕviÊ`iÃÊ Õ˜`iÃÌiˆ >Li}iÃiÌâiÃÊ­ /®]ÊÜiV iÊ`ˆiÊ/Ài˜˜Õ˜}Ê der Existenzsicherung und der Teilhabeleistung zum Inhalt hat, wird das Kreissozialamt ab 01.01.2020 für die Gewährung der existenzsichernden iˆÃÌ՘}i˜Êqʈ˜ÃLiܘ`iÀiÊ`iÀÊÀ՘`ÈV iÀ՘}ʈ“ʏÌiÀÊ՘`ÊLiˆÊ ÀÜiÀLÃ- “ˆ˜`iÀ՘}ÊqÊâÕÃÌB˜`ˆ}°ÊŽÌÕiÊÜiÀ`i˜ÊÀ`°ÊÇxäÊ i˜ÃV i˜Ê“ˆÌÊ i ˆ˜`iÀ՘}]Ê die bisher stationäre Eingliederungshilfe erhalten haben, neben Teilhabe- leistungen in den besonderen Wohnformen Grundsicherung erhalten; die Fallzahlentwicklung ist also auch durch diesen Effekt begründet.

42

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 1.2.3 Hilfe zur Pflege

Häusliche Pflege

3.070.171 ¤ Häusliche Pflege 2.907.616 ¤ 2.649.260 ¤ 2.789.863 ¤ 2.336.903 ¤* Ergebnis

HE

300 275 232 231 242 *2019 vorläufiges Rechnungsergebnis

Quelle: eigene Erhebung

2015 2016 2017 2018 2019

Nichtversicherte Pflegebedürftige erhalten Pflegegeld für pflegende Angehörige bzw. selbstbeschaffte Pflegekräfte. Das Pflegegeld wird in gleichem Umfang gewährt wie bei Pflegekassenversicherten. Ergän- zend erbringt das Sozialamt auch Leistungen an Pflegedienste für versicherte Pflegebedürftige, wenn die Leistungen der Pflegekasse nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken, und die sonstigen Voraus- setzungen nach SGB XI und SGB XII erfüllt sind.

ˆÌÊ`i“Ê*yi}iÃÌBÀŽÕ˜}Ã}iÃiÌâÊÊ­*-Ê®Ê܈À`ÊÃiˆÌÊ䣰䣰Óä£ÇÊ`ˆiÊ*yi}iÊ in der Häuslichkeit gestärkt. Der Leistungsumfang der Pflegekassen nach SGB XI ist diesbezüglich deutlich gestiegen, was eine Reduzierung der Fälle und Kosten in der Hilfe zur Pflege nach SGB XII mit sich bringt. Betroffene pflegeversicherte Menschen sind vermehrt in der Lage, die Kosten für ambulante Pflege ohne zusätzliche Unterstützung aus SGB XII âÕÊÌÀ>}i˜°Ê ˆiÊ6iÀ“ˆ˜`iÀ՘}Ê`iÀÊÕvÜi˜`՘}i˜Êˆ“Ê> ÀÊÓ䣙ʈÃÌÊ>ÕvÊ einen Einzelfall ambulanter Hilfe zur Pflege zurückzuführen, in welchem 2019 von der AOK Esslingen eine Erstattung von rd. 0,5 Mio. Euro vereinnahmt werden konnte. Die Kosten in diesem speziellen Fall über- nimmt auch künftig überwiegend die AOK.

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StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Stationäre Pflege

Stationäre Hilfe 15.404.916 ¤* zur Pflege 14.594.989 ¤ 14.133.038 ¤ 14.364.221 ¤ 13.128.900 ¤ Ergebnis

HE 1.041 1.122 1.028 1.019 1.002

*2019 vorläufiges Rechnungsergebnis

Quelle: eigene Erhebung

2015 2016 2017 2018 2019

Bei der stationären Hilfe zur Pflege wirken sich die Änderungen durch `ˆiÊ*yi}iÃÌBÀŽÕ˜}Ã}iÃiÌâiÊâՓÊ䣰䣰Óä£ÇÊ`iÕ̏ˆV Ê>ÕÃÊqʈ“ÊÃÌ>̈œ˜BÀi˜Ê Bereich v. a. wegen der großzügigen Überleitung von Bestandsfällen von den Pflegestufen in die neue Struktur der Pflegegrade.

Bei neuen Anträgen ab dem 01.01.2017, wenn der Medizinische Dienst `iÀÊÀ>˜Ži˜ÛiÀÈV iÀ՘}Ê­ ®Êˆ“ÊۜÀ}iÃi i˜i˜Ê6iÀv> Ài˜Ê`ˆiÊ*yi}i- bedürftigen begutachtet, werden diese wieder in geringere Pflegegrade eingestuft. Die Kosten in der Pflege steigen v. a. auch wegen der steigenden Personalschlüssel in der Pflege. Die Leistungen der Pflegekassen sind pauschaliert, sodass alle Erhöhungen zulasten der Pflegebedürftigen bzw. der Hilfe zur Pflege nach SGB XII gehen.

44

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 1.2.4 Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten

2015 2016 2017 2018 2019 Entwicklung der Hilfen bei HE Ausz. HE Ausz. HE Ausz. HE Ausz. HE Ausz. besonderen sozialen Schwierigkeiten Betriebspauschale 47 481 47 563 44 532 39 506 40 615 Aufnahmehaus Angaben in 1.000 Euro *I. d. R. außerhalb des Betr.pausch. 138 1.185 115 1.406 122 1.474 142 1.759 158 2.189 Landkreises in sonst. Quelle: eigene Erhebung 7œ ˜À>Փʭâ°Ê °Ê 6iÀiˆ˜Êiˆ“ÃÌ>ÌÌ®

Hilfen in 47 871 59 892 61 877 41 934 46 1.097 Einrichtungen*

Insgesamt 232 2.537 221 2.861 227 2.883 222 3.199 244 3.901

Diese Hilfe erhalten Menschen, deren besondere Lebensverhältnisse ­â°Ê °Ê7œ ˜Õ˜}ϜÃi]Ê>ÕÃÊ`iÀÊ>vÌÊ ˜Ì>ÃÃi˜i®Ê˜ÕÀÊØLiÀÜ՘`i˜ÊÜiÀ`i˜Ê ŽŸ˜˜i˜]ÊÜi˜˜Ê`ˆiÊÜâˆ>i˜Ê-V ܈iÀˆ}ŽiˆÌi˜Ê­>ÕÃ}Ài˜âi˜`iÃÊ6iÀ >Ìi˜Ê LiˆÊ`iÀÊ7œ ˜Õ˜}ÃÃÕV i]ÊLiˆ“Ê7œ ˜Õ˜}ÃiÀ >Ì]Ê>“ÊÀLiˆÌë>ÌâÊiÌV°®Ê beseitigt werden. Hilfe wird in der Regel als ambulant betreutes Wohnen und in stationären Einrichtungen gewährt.

Daneben werden über diese Hilfeart die Leistungen für die Beratung bei BÕψV iÀÊiÜ>ÌÊ}iLÕV Ì°Ê“Ê> ÀÊÓ䣙Êwii˜ÊvØÀÊ`ˆiÊ"«viÀLiÀ>Ì՘}Ê Aufwendungen von 66.240 Euro an, für die Täterberatung 49.085 Euro.

Darüber hinaus finanziert der Landkreis institutionell Personal- und ->V ŽœÃÌi˜âÕÃV ØÃÃiÊ­>V LiÀ>Ì՘}ÃÃÌiiÊ՘`Ê/>}iÃÃÌBÌÌi˜ÊvØÀÊ7œ ˜Õ˜}Ã- œÃi®Êˆ˜ÊŸ iÊۜ˜ÊÀ`°ÊÈäΰäääÊ ÕÀœ°

1.2.5 Hilfe zur Gesundheit

Für nichtversicherte Personen, die ärztlich versorgt werden müssen und deren Einkommen und Vermögen für die Kostentragung nicht ausreichen, übernimmt der Sozialhilfeträger die erforderlichen Aufwendungen auf ˜ÌÀ>}ÃÌiÕ˜}°Ê“Ê> ÀÊÓ䣙ÊLiÌÀÕ}i˜Ê`ˆiÃiÊvØÀÊÓÓ{ÊiˆÃÌ՘}ÃLi- rechtigte 1.948.097 Euro.

45

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 1.2.6 Bestattungskosten

>˜˜Ê`i˜Ê ÀLi˜]Ê1˜ÌiÀ >ÌëyˆV ̈}i˜Ê՘`ʘ}i ŸÀˆ}i˜Ê­ˆ˜Ê`ˆiÃiÀÊ,>˜}- vœ}i®]Ê`ˆiʘ>V Ê`i“ÊLØÀ}iÀˆV i˜Ê,iV ÌÊâÕÀÊ/À>}՘}Ê`iÀÊ iÃÌ>ÌÌ՘}ΜÃÌi˜Ê verpflichtet sind, die Kostentragung nicht zugemutet werden, da sie z. B. selbst hilfebedürftig im Sinne des SGB XII sind, übernimmt der Landkreis die notwendigen Kosten. Übernommen werden Kosten einer einfachen iÃÌ>ÌÌ՘}]Ê`ˆiʘLˆiÌiÀÊȘ`ÊvÀiˆÊÜB L>À°Ê“Ê> ÀÊÓ䣙Êi˜ÌÃÌ>˜`i˜Ê ˆiÀvØÀÊ Aufwendungen i. H. v. 193.000 Euro.

1.2.7 Mietschulden/Energieschulden

Ziel der Mietschuldenübernahme ist es, einen drohenden Wohnraum- verlust abzuwenden und der säumigen Mieterin/dem säumigen Mieter den angemessenen Wohnraum zu erhalten. Die Kostenübernahme dient allein der Sicherung des Wohnraums und hat nicht das Ziel, die Vermieterin/ den Vermieter zu entlasten. In Anbetracht der angespannten Wohnungs- marktsituation kommt diesem präventiven Ansatz zunehmend Bedeu- tung zu. Bei den Anträgen zur Behebung einer dem Wohnungsverlust vergleichbaren Notlage handelt es sich um Fälle mit Energieschulden, bei denen das Versorgungsunternehmen die Abschaltung angedroht oder vorgenommen hat.

68.229,46 ¤

44.350,90 ¤

30.874,83 ¤ 27.539,67 ¤ Mietschulden anhand 19.148,03 ¤ von Fallzahlen und 396 Rechnungsergebnis 393 377 352 313 Rechnungsergebnis 306 306 310 277 263 Neufälle

Erledigte Fälle

Quelle: eigene Erhebung 2015 2016 2017 2018 2019

46

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 ÀvÀiՏˆV iÀÜiˆÃiÊâiˆ}ÌiÊÈV ʈ˜Ê`i˜ÊiÌâÌi˜Ê> Ài˜]Ê`>ÃÃÊ`ˆiÊ<> Ê`iÀÊ Biʜ ˜iÊ,i>ŽÌˆœ˜Ê`iÀÊ-V Տ`˜iÀˆ˜˜i˜Ê՘`Ê-V Տ`˜iÀÊÀØVŽBÕw}ÊÜ>ÀÊqÊ 2019 ist ein leichter Anstieg festzustellen. Um diesem Trend entgegen- zuwirken, hat der Landkreis sein Konzept der aufsuchenden Hilfen weiterentwickelt.

“Ê> ÀÊÓ䣙ÊÜÕÀ`i˜ÊΣ£Ê>Õà >ÌiÊ>ÕÃ}iÜiÀÌiÌ°Ê iˆÊ`i˜ÊÃBՓˆ}i˜Ê Mieterinnen und Mietern handelt es sich um folgende Haushalte:

1. Alleinstehende Personen 155 Haushalte 2. Paare mit Kindern im Haushalt 68 Haushalte 3. Alleinerziehende Personen 50 Haushalte 4. Paare ohne Kinder im Haushalt 22 Haushalte 5. Mehrere Erwachsene im Haushalt 16 Haushalte

7ˆiÊ>ÕV ÊÃV œ˜Êˆ˜Ê`i˜ÊiÌâÌi˜Ê> Ài˜Ê܈À`Ê>ÃÊ>Õ«ÌÕÀÃ>V iÊvØÀÊ`>ÃÊ Entstehen der Mietschulden ein falsches Konsumverhalten oder eine unüberlegte Geldeinteilung festgestellt. Häufig führte auch die Begleichung anderer Schulden zu finanziellen Engpässen, sodass die laufende Miete nicht mehr gezahlt werden konnte. Oft kam es zu Mietrückständen, weil Ansprüche bei Behörden nicht geltend gemacht und beantragt wurden. Ein weiterer Grund für die Entstehung von Mietschulden ist eine psychische und/oder Suchterkrankung.

1.3 Wohngeld

2017 2018 Entwicklung des Wohngeldes Empfängerinnen Aufwand Empfängerinnen Aufwand und Empfänger und Empfänger Die Zahlen für 2019 gehen dem Landkreis erst im Wohngeld insgesamt 1.954 4.764.000 ¤ 1.641 4.076.828 ¤ August 2020 zu.

Mietzuschuss 1.831 4.444.000 ¤ 1.544 3.832.218 ¤ Quelle: eigene Erhebung Davon Lastenzuschuss 123 323.000 ¤ 97 244.610 ¤

Durchschnittliches Wohngeld 182 ¤ 181 ¤

Mietzuschuss 179 ¤ 179 ¤ Davon Lastenzuschuss 223 ¤ 213 ¤

47

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Das Wohngeld wird jeweils zu 50 Prozent aus Mitteln des Bundes und des Landes finanziert. Antragstellerinnen und Antragssteller aus den Großen Kreisstädten erhalten das Wohngeld von den Wohngeldstellen ihrer Stadtverwaltung.

Nach der Wohngeldstatistik 2018 des Statistischen Bundesamtes erhielten >“Ê> ÀiÃi˜`iʈ˜Ê iÕÌÃV >˜`ÊÀ՘`Êx{n°äääÊ>Õà >ÌiÊ­£]ÎÊ*Àœâi˜Ì®Ê`iÀÊ *ÀˆÛ>Ì >Õà >ÌiÊ7œ ˜}i`]ʈ˜Ê >`i˜‡7ØÀÌÌi“LiÀ}ÊÀ`°ÊxÇ°äääÊ­£]ÓÊ*Àœâi˜Ì®ÆÊ dies bedeutet einen Rückgang von 7,4 Prozent bundesweit und 8,6 Prozent landesweit gegenüber dem Vorjahr.

Die Ausgaben sind mit der Wohngeldnovelle 2016 um 68 Prozent gestiegen. “Ê> ÀÊÓä£ÇÊiÀvœ}ÌiÊiˆ˜iÊÜiˆÌiÀiÊ À Ÿ ՘}ÊՓʣÈÊ*Àœâi˜Ì]Ê`ˆiÊ`ÕÀV Ê Nachberechnungen zu begründen ist. Seit 2018 ist ein deutlicher Rückgang von 14,5 Prozent feststellbar. Grund hierfür ist die Nichtanpassung der Wohngeldbeträge trotz steigender Miet- und Einkommenserhöhung.

Die dringend erforderliche Wohngeldnovelle zum 01.01.2020 bringt folgende Änderungen:

UÊʘ«>ÃÃ՘}Ê`iÀÊ7œ ˜}i` Ÿ i]Ê`>ÃÊLi`iÕÌiÌÊiˆ˜iÊ À Ÿ ՘}Ê um 30 Prozent UÊÊ À Ÿ ՘}Ê`iÃÊÀiˆLiÌÀ>}ÃÊvØÀÊ i˜ÃV i˜Ê“ˆÌÊ-V ÜiÀLi ˆ˜`iÀ՘} UÊʘ iL՘}Ê`iÀÊ ˆiÌ ŸV ÃÌLiÌÀB}i UÊÊ i՜À`˜Õ˜}Ê`iÀÊ}i“iˆ˜`ˆV i˜Ê ˆiÌÃÌÕvi˜Ê՘`Ê ˆ˜vØ À՘}Êiˆ˜iÀÊÊ Mietstufe VII für Haushalte in Kommunen mit einem besonders hohen Mietenniveau UÊÊ Þ˜>“ˆÃˆiÀ՘}Ê՘`ʘ«>ÃÃ՘}Ê>iÊâÜiˆÊ> ÀiÊ>˜Ê`ˆiÊ ˜Ì܈VŽÕ˜}Ê der Mietpreise und die allgemeinen Lebenshaltungskosten

Der Landkreis hat auf die Einteilung der Mietstufen keinen Einfluss. ˆiÃiÊÜiÀ`i˜Ê>ÕvÊ Õ˜`iÃiLi˜iÊqÊۜ“Ê-Ì>̈Ã̈ÃV i˜Ê ՘`iÃ>“ÌÊqÊ festgelegt. Bedauerlicherweise führte die Neuordnung der Mietstufen im Landkreis Esslingen zu einer Herabstufung von Mietenstufe 4 auf 3 in 31 Gemeinden, von 5 auf 4 in einer Gemeinde und von 6 auf 5 in einer Gemeinde. Eine Heraufstufung von 4 auf 5 in fünf Gemeinden, acht Gemeinden blieben unverändert bei Stufe 5 bzw. 6. Dies hat zur Folge, dass die Wohngeldreform im Landkreis Esslingen nicht voll zur Geltung kommen und je nach neuer Einstufung in den einzelnen Landkreiskommunen unterschiedlich ausfallen wird.

48

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 1.4 Bildung und Teilhabe

2015 2016 2017 2018 2019 Entwicklung der Kosten für Bildung ÅÊÓnÊ- Ê 1.166.270 ¤ 1.236.630 ¤ 1.351.439 ¤ 1.387.223 ¤ 1.642.870 ¤ und Teilhabe

ÅÊÈÊ  451.987 ¤ 405.880 ¤ 416.487 ¤ 402.571 ¤ 413.577 ¤ Quelle: eigene Erhebung

Das Bundesverfassungsgericht hat mit dem Urteil vom 09.02.2010 dem Bundesgesetzgeber aufgegeben, die Leistungen zum Lebensunterhalt u. a. an Kinder bedarfsgerecht zu gestalten. So wurden neben der Gewäh- rung der Regelbedarfe Leistungen für Bildung und Teilhabe geschaffen, die sowohl Kindern gewährt werden, die nach SGB II und SGB XII leistungs- berechtigt sind, als auch solchen, deren Eltern Wohn- geld oder ˆ˜`iÀâÕÃV >}ʘ>V Ê`i“Ê ՘`iΈ˜`iÀ}i`}iÃiÌâÊ­ ®ÊLiâˆi i˜°

Leistungen werden gewährt für: Anteilig UÊ /iˆ >LiÊ>“ÊÜâˆ>i˜Ê՘`ʎՏÌÕÀii˜ÊiLi˜ÊÊ Ê Ê Ê{ʯ UÊ iÀ˜vŸÀ`iÀ՘}Ê Ê Ê Ê Ê Ê Ê ÊÎʯ UÊ -V Տ>ÕÃyØ}iÊ՘`ʓi ÀÌB}ˆ}iʏ>ÃÃi˜v> ÀÌi˜Ê Ê Ê ££Ê¯ UÊ -V ؏iÀLivŸÀ`iÀ՘}ÊÊ Ê Ê Ê Ê Ê ÓÓʯ UÊ ˆÌÌ>}ÃÛiÀ«yi}՘}ÊÊ Ê Ê Ê Ê Ê Ónʯ UÊ -V ՏLi`>ÀvÊÊ Ê Ê Ê Ê Ê Ê ÎÓʯ

Die Bundesmittel für BuT orientieren sich prozentual an den Gesamt- mitteln der Bundeserstattung für die KdU und nicht an der konkreten Inanspruchnahme im jeweiligen Landkreis. Die Mittel konnten in den ÛiÀ}>˜}i˜i˜Ê> Ài˜]ÊÜÊÛiÀ“Õ̏ˆV Ê>ÕV ÊÓ䣙]ʘˆV ÌÊۜÃÌB˜`ˆ}Ê ausgeschöpft werden. Die landesweite Revision und Neuverteilung steht noch aus.

Das zum 01.08.2019 in Kraft getretene Starke-Familien-Gesetz brachte folgende Verbesserungen:

UÊÊ À Ÿ ՘}Ê`iÀʓœ˜>̏ˆV i˜Ê*>ÕÃV >iÊvØÀÊ`ˆiÊ/iˆ >LiÊ>“ÊÜâˆ>i˜Ê՘`Ê kulturellen Leben von 10 Euro auf 15 Euro UÊÊ À Ÿ ՘}Ê`iÃʍB ÀˆV i˜Ê-V ՏLi`>ÀvÃÊۜ˜Ê£ääÊ ÕÀœÊ>ÕvÊ£xäÊ ÕÀœ

49

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 UÊ 7i}v>Ê`iÀÊ ˆ}i˜LiÌiˆˆ}՘}Êۜ˜Ê£Ê ÕÀœÊLâÜ°ÊxÊ ÕÀœÊLiˆ“Ê Schulmittagessen bzw. bei der Schülerbeförderung UÊÊLŽœ««iÕ˜}Ê`iÃʘëÀÕV ÃÊ>ÕvÊiÀ˜vŸÀ`iÀ՘}Êۜ˜Êiˆ˜iÀÊ Versetzungsgefährdung UÊÊ6iÀiˆ˜v>V ÌiÃʘÌÀ>}ÃÛiÀv> Ài˜ UÊÊ ÀLÀˆ˜}՘}Êۜ˜Êi`iˆÃÌ՘}i˜ÊÃÌ>ÌÌÊÕÌÃV iˆ˜i˜

Die Neuregelungen für die BuT-Leistungen wurden stark beworben über Pressemitteilungen in den Tageszeitungen, Informationen in den gemeindlichen Mitteilungsblättern und auf der Homepage des Landkreises. Zudem wurden die Infoflyer entsprechend angepasst. Die Gemeinden, Kindertageseinrichtungen, Schulen, Netzwerkpartner und Angebotsanbieter wurden umfassend informiert. Alle Anspruchsbe- ÀiV ̈}Ìi˜ÊÜiÀ`i˜Êۜ“ÊÀiˆÃÜâˆ>>“ÌÊLâÜ°ÊœLVi˜ÌiÀÊ>ÕvÊiˆ˜i˜Ê“Ÿ}ˆV i˜Ê Anspruch hingewiesen.

50

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Kinder- und 2 Jugendhilfe

iÃiÌ⏈V iÊÀ՘`>}iÊvØÀÊ`ˆiÊÕv}>Li˜Ê`iÀʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜` ˆviʈÃÌÊ `>ÃÊ- Ê6Ê­ˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜` ˆvi}iÃiÌâ®]Ê`>Ãʘ>V ÊiˆÃÌ՘}i˜Ê՘`Ê anderen Aufgaben differenziert.

Leistungen sind insbesondere UÊ Õ}i˜`>ÀLiˆÌÉÕ}i˜`Üâˆ>>ÀLiˆÌÊ­ÅÅÊ££q£ÎÊ- Ê6®Ê՘`ÊiÀâˆi iÀˆÃV iÀÊÊ Êˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`ÃV ÕÌâÊ­ÅÊ£{Ê- Ê6® UÊ ˜}iLœÌiÊâÕÀÊŸÀ`iÀ՘}Ê`iÀÊ Àâˆi ՘}ʈ˜Ê`iÀÊ>“ˆˆiÊ­ÅÅÊ£ÈqÓ£Ê- ÊÊ Ê6®]Ê iÀ>Ì՘}Ê՘`Ê1˜ÌiÀÃÌØÌâ՘}Êâ°Ê °ÊLiˆÊ`iÀÊ7> À˜i “Õ˜}Ê`iÀÊÊ elterlichen Sorge bei Trennung und Scheidung, bei der Ausübung der Personensorge und des Umgangsrechts UÊ ˜}iLœÌiÊâÕÀÊŸÀ`iÀ՘}Êۜ˜Êˆ˜`iÀ˜Êˆ˜Ê/>}iÃiˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜Ê՘`ÊÊÊ Ê />}iëyi}iÊ­ÅÅÊÓÓqÓxÊvv°Ê- Ê6® UÊ ˆvi˜ÊâÕÀÊ Àâˆi ՘}Ê՘`ÊiÀ}B˜âi˜`iÊiˆÃÌ՘}i˜Ê­ÅÅÊÓÇqÎx]ÊÎÈ]ÊÎÇ]ÊÊ ÊΙ]Ê{äÊ- Ê6® UÊ ˆ˜}ˆi`iÀ՘}à ˆviÊvØÀÊÃiiˆÃV ÊLi ˆ˜`iÀÌiʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iÊÊ Ê՘`ÊiÀ}B˜âi˜`iÊiˆÃÌ՘}i˜Ê­ÅÅÊÎx>qÎÇ]ÊΙ]Ê{äÊ- Ê6® UÊ ˆviÊvØÀʍ՘}iÊ6œB Àˆ}iÊ՘`Ê >V LiÌÀiÕ՘}Ê­ÅÊ{£Ê- Ê6®

Andere Aufgaben `iÀʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜` ˆviÊȘ`ÊÕ°Ê>° UÊ ˜œL Õ̘> “iÊۜ˜Êˆ˜`iÀ˜Ê՘`ÊÕ}i˜`ˆV i˜Ê­ÅÊ{ÓÊ- Ê6®ÊLiˆÊÊ Êˆ˜`iÃܜ }ivB À`՘}Ê­ÅÊ£ÈÈÈÊ  ® UÊ ˆÌ܈ÀŽÕ˜}ʈ˜Ê6iÀv> Ài˜ÊۜÀÊ`i˜Ê>“ˆˆi˜}iÀˆV Ìi˜Ê­ÅÅÊxäÊvv°Ê- Ê6® UÊ Õ}i˜`}iÀˆV Ìà ˆviÊ­ÅÊxÓÊ- Ê6® UÊ iÀ>Ì՘}Ê՘`Ê1˜ÌiÀÃÌØÌâ՘}Êۜ˜Êiˆ˜iÀâˆi i˜`i˜ÊLiˆÊ`iÀÊÊÊÊ Ê iÌi˜`“>V ՘}Êۜ˜Ê1˜ÌiÀ >ÌÃ>˜Ã«ÀØV i˜Ê­ÅÊxÓ>Ê- Ê6® UÊ iˆÃÌ>˜`ÃV >vÌi˜]Ê“Ìëyi}ÃV >vÌi˜Ê՘`Ê“ÌÃۜÀ“Õ˜`ÃV >vÌi˜ÊvØÀÊÊ Ê ˆ˜`iÀB Àˆ}iÊ­ÅÅÊxxqxnÊ- Ê6®

51

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 iˆÊ`iÀÊ7> À˜i “Õ˜}Ê`iÀÊÕv}>Li˜Ê`iÀʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜` ˆviÊ܈ÀŽi˜Ê `>ÃÊÕ}i˜`>“ÌÊ>Ãʟvvi˜ÌˆV iÀÊ/ÀB}iÀÊ՘`Ê`ˆiÊ>˜iÀŽ>˜˜Ìi˜Ê/ÀB}iÀÊ`iÀÊ vÀiˆi˜ÊÕ}i˜` ˆviÊâÕÃ>““i˜°Ê ˆiÊÜ}i˜>˜˜Ìi˜Ê>˜`iÀi˜ÊÕv}>Li˜Ê œLˆi}i˜Ê˜> iâÕÊ>ÕÃÃV ˆi~ˆV Ê`iÀʟvvi˜ÌˆV i˜ÊÕ}i˜` ˆvi°Ê ˆiÃiÊȘ`Ê überwiegend hoheitliche Aufgaben und somit Ausdruck des staatlichen Wächteramtes.

2.1 Hilfe zur Erziehung und Eingliederungs hilfe (Ambulante und Stationäre Hilfen)

>Ãʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜` ˆvi}iÃiÌâÊÈi ÌÊ՘ÌiÀÃV ˆi`ˆV iʈvivœÀ“i˜Ê vor. Entsprechend gibt es im Landkreis Esslingen ein breit ausdifferenziertes ˜}iLœÌÊۜ˜Ê>“LՏ>˜Ìi˜Ê՘`Ê­Ìiˆ‡®ÃÌ>̈œ˜BÀi˜Ê Àâˆi ՘}à ˆvi˜°

2.1.1 Fallzahlen

Fallzahlen und Kostenentwicklungen für die Hilfen zur Erziehung und Eingliederungshilfen werden systematisch erhoben und sind Grundlage für Controlling und Steuerung.

ˆiÊ>â> i˜>ÕvÃÌiÕ˜}ʍiÜiˆÃÊâՓÊΣ°£Ó°Êiˆ˜iÃÊ> ÀiÃÊâiˆ}ÌÊ`i˜Ê -Ì>˜`Ê>iÀÊ>ŽÌÕiÊ>Õvi˜`i˜Êˆvi˜ÊLiâœ}i˜Ê>ÕvÊ`ˆiʈ˜`iÀ]ÊÕ}i˜`ˆV i˜Ê und ihre Familie, jungen Volljährigen und unbegleiteten minderjährigen ÕÏB˜`iÀˆ˜˜i˜Ê՘`ÊÕÏB˜`iÀÊ­1 ®°

Von 2015 bis 2019 fällt eine Zunahme der Hilfeempfängerinnen und ˆvii“«vB˜}iÀÊۜ˜ÊÓ°ÓÎxÊ>ÕvÊÓ°xÇÎÊ>ÕvÊ­³ÊÎÎn®°Ê ˆiÊÃÌ>ÀŽiÊ<ÕÜ>˜`iÀ՘}Ê von UMA hat ab 2014 besonders im Bereich der stationären Hilfen ­iˆ“Õ˜ÌiÀLÀˆ˜}՘}]Ê iÌÀiÕÌiÃÊÕ}i˜`ܜ ˜i˜]ÊÕ}i˜`ܜ ˜}i“iˆ˜ÃV >vÌÊ Õ˜`Ê6œâiˆÌ«yi}i®ÊÜ܈iÊLiˆÊ`i˜Ê˜œL Õ̘> “i˜ÊâÕÊiˆ˜i“ÊÃÌ>ÀŽi˜Ê Anstieg geführt.

Gleichzeitig spiegelt der Anstieg der Hilfen die zunehmenden und komplexer werdenden Hilfe- und Unterstützungsbedarfe bei vielen ˆ˜`iÀ˜]ÊÕ}i˜`ˆV i˜Ê՘`ʈ Ài˜Ê ÌiÀ˜ÊÜ܈iÊLiˆÊÕ˜}i˜Ê6œB Àˆ}i˜Ê wider.

52

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Empfängerinnen und Empfänger von Jugendhilfe mit erzieherischem Bedarf §§ 27 ff., Hilfe für junge Volljährige (§ 41 SGB VIII) und Eingliederungshilfe (§ 35a SGB VIII)

In den Fallzahlen sind die Hilfen für unbegleitete minderjährige Ausländerinnen und ÕÏB˜`iÀÊ­1 ®Êi˜Ì >Ìi˜°Ê-̈V Ì>}ÊΣ°£Ó°

Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Jugendhilfe nach SGB VIII 1. Heimunterbringung

- Minderjährige 300 402 285 257 233 *Rückgang/Wegfall dieser - Volljährige 49 73 109 128 88 Einzelfallhilfen durch Umbau der Hilfen. Die Fälle fließen nun in 2. Betreutes Jugendwohnen die flexiblen pauschalfinanzierten Hilfen. - Minderjährige 7 16 10 4 6 Tagesgruppen laufen in kleinem Umfang noch im Rahmen der - Volljährige 22 48 76 107 101 Eingliederungshilfe und in den tagesstrukturierenden 5 4 60 33 17 3. Jugendwohngemeinschaft Betreuungsplätzen. 4. Gemeinsame Wohnformen **Fallzahlen Sozialpädagogische für Mutter, Vater, Kind 16 19 15 12 Familienhilfe, Anzahl der betroffenen Familien 15 13 10 5 8 5. Notsituationen Quelle: eigene Erhebung 6. Inobhutnahmen 108 52 21 16 21

7. Tagesgruppe* 16 12 20 15 21

8. Vollzeitpflege

- Minderjährige 261 321 316 305 299

- Volljährige 22 35 38 42 41

9. Ambulante Hilfen

- Soziale Gruppenarbeit* 0 1 1 1 0

- Erziehungsbeistand 225 199 200 210 206

- Soz.päd. Familienhilfe** 354 423 443 511 380

- Heilpäd. Maßnahmen 41 31 29 29 37

- Legasthenie-Therapien 173 144 129 138 128

- Arithmasthenie-Therapien 45 42 42 35 32

- Autismus-Therapien 14 10 12 22 25

- Schulbegleitung 72 93 125 142 209

- Sonstige Eingliederungshilfe 38 43 45 48 53

- Integration Kindergarten 76 80 90 84 93

- Intensive soz.päd. Einzelbetreuung 60 75 65 80 116

- Flexible Hilfe Einzelfinanzierung 72 64 78 58 73

- Flexible Hilfe Pauschalfinanzierung 386 386 380 380 368

Summe 2.377 2.586 2.599 2.662 2.573

53

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Erzieherische Hilfen nach Hilfearten für minderjährige Kinder und Jugendliche (ohne Hilfen für UMA) 1“Êiˆ˜i˜Ê4LiÀLˆVŽÊØLiÀÊ>iÊiÀLÀ>V Ìi˜Êˆvi˜Êˆ˜˜iÀ >LÊiˆ˜iÃÊ> ÀiÃÊâÕÊ erhalten, werden in den folgenden Tabellen zu den laufenden Hilfen am Σ°£Ó°Ê­-̈V Ì>}®Ê>ÕV Ê`ˆiÊLii˜`iÌi˜Êˆvi˜Ê>``ˆiÀÌ°Ê ˆiÃʈÃÌÊ>ÕV Ê Standardpraxis der Landesjugendhilfeplanung des Kommunalverbandes vØÀÊÕ}i˜`Ê՘`Ê-œâˆ>iÃÊ >`i˜‡7ØÀÌÌi“LiÀ}Ê­6-®°Ê

Ambulante und Trend (teil-)stationäre 2015 2016 2017 2018 2019 2015 – 2019 erzieherische Hilfen für Kinder, Jugendliche i݈Liʈvi˜ÊÅÊÓÇÊ]I 523 469 465 462 460 und Familien gemäß SGB VIII – ohne Hilfen -œâˆ>iÊÀÕ««i˜>ÀLiˆÌÊÅÊә 0 1 1 1 1 für UMA Erziehungsbeistand, 321 218 194 218 223 Hilfen am 31.12. + iÌÀiÕ՘}à iviÀˆ˜˜i˜Ê՘`ʇ iviÀÊÅÊÎä Lii˜`iÌiʈvi˜Ê­œ ˜iÊ Sozialpädagogische Familienhilfe 317 364 406 482 559 Eingliederungshilfe nach ­>“ˆˆi˜®ÊÅÊΣ ÅÊÎx>Ê- Ê6® Àâˆi ՘}ʈ˜Êiˆ˜iÀÊ/>}iÃ}ÀÕ««iÊÅÊÎÓ 11 6 9 12 10 *Ohne beendete Hilfen in den Erziehungshilfestellen 6œâiˆÌ«yi}iÊÅÊÎÎ 233 239 244 255 240

Quelle: eigene Erhebung Heimerziehung, sonstige betreute 221 192 166 204 204 7œ ˜vœÀ“ÊÅÊÎ{

Intensive sozialpädagogische 63 56 58 66 90 ˆ˜âiLiÌÀiÕ՘}ÊÅÊÎx

Hilfen gesamt 1.689 1.545 1.543 1.700 1.787

54

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 iˆÊ`i˜ÊˆviiˆÃÌ՘}i˜Êˆ˜Ê`i˜Ê> Ài˜ÊÓä£xÊLˆÃÊÓ䣙ʜ ˜iÊ`ˆiʈvi˜ÊvØÀÊ UMA fallen unterschiedliche Dynamiken in den jeweiligen Hilfearten auf:

UÊÊ ÕÀV Ê`i˜Ê>LÊÓääÈÊLi}œ˜˜i˜i˜ÊÕvL>ÕÊۜ˜Ê Àâˆi ՘}à ˆviÃÌ>̈œ˜i˜ÊÊ und den konzeptionellen Umbau fließen die Hilfen für Soziale Grup - pen arbeit und Erziehung in einer Tagesgruppe in die Angebote im Rahmen der Flexiblen Hilfen ein. Diese ermöglichen eine niedrig - schwellige, bedarfsorientierte Hilfe für Familien mit Kindern unter Ê£{Ê> Ài˜Ê­Û}°Ê>«°ÊÓ°£°ÎÊ Àâˆi ՘}à ˆviÃÌ>̈œ˜i˜®°Ê UÊ ˆ˜i˜Ê,ØVŽ}>˜}Ê`iÀʈvi˜Ê}>LÊiÃʈ“Ê iÀiˆV Ê`iÀÊ Àâˆi ՘}ÃLiˆÃÌ>˜`‡Ê schaft. Sie wird von Honorarkräften mit pädagogischem Hintergrund Ê`ÕÀV }ivØ ÀÌ]Ê`ˆiÊvØÀÊ`ˆiÊ i}iˆÌ՘}Êۜ˜Êˆ˜`iÀ˜Ê՘`ÊÕ}i˜`ˆV i˜Ê gewonnen und qualifiziert werden. Die vorhandenen Honorarkräfte waren 2016 und 2017 vermehrt in der Schulbegleitung eingesetzt. Die vorhandenen Kapazitäten sind z. T. in längeren, intensiven Betreuungen gebunden. UÊÊ iˆÊ`iÀʘÌi˜ÃˆÛi˜ÊÜâˆ>«B`>}œ}ˆÃV i˜Ê ˆ˜âiLiÌÀiÕ՘}Êۜ˜Ê ÊÕ}i˜`ˆV i˜Êˆ“Ê ÌiÀ˜ >ÕÃʜ`iÀʈ“Êiˆ}i˜i˜Ê7œ ˜À>Փ]Ê`ÕÀV }i‡ führt von Fachkräften bei freien Trägern, gab es eine Zunahme der Hilfen. UÊÊ ˆ˜ÊLiܘ`iÀiÀÊ>>˜Ã̈i}ʈÃÌÊLiˆÊ`iÀÊ-œâˆ>«B`>}œ}ˆÃV i˜Ê>“ˆˆi˜‡Ê hilfe zu verzeichnen. Sie wird von Fachkräften des Sozialen Dienstes mit einem festgelegten Stellenanteil geleistet. Aufgrund des hohen Bedarfs wurde ab 2015 ergänzend konzeptionell eine Intensive Sozial- Ê«B`>}œ}ˆÃV iÊ>“ˆˆi˜ ˆviÊ­‡-*®Ê˜iÕÊ>Õv}iÃiÌâÌ]Ê`ˆiÊ`ÕÀV ÊvÀiˆiÊÊÊÊÊÊ Träger durchgeführt wird. UÊÊ iˆÊ`i˜ÊÃÌ>̈œ˜BÀi˜Êˆvi˜ÊȘ`ÊLiˆÊ`iÀÊ6œâiˆÌ«yi}iʈ˜Ê*yi}iv>“ˆˆi˜Ê die Fallzahlen leicht zurückgegangen. Pflegeeltern wurden intensiv geworben und qualifiziert und besonders bei erforderlicher außer familiärer Unterbringung jüngerer Kinder eingesetzt. Leicht zurück gegangen sind die Fallzahlen auch bei der Heimerziehung.

55

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Eingliederungshilfe nach Hilfearten für minderjährige Kinder und Jugendliche (ohne Hilfen für UMA)

Die Eingliederungshilfe für seelisch behinderte oder von einer seelischen i ˆ˜`iÀ՘}ÊLi`Àœ Ìiʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iÊ­ÅÊÎx>Ê- Ê6®ÊâB ÌʘˆV ÌÊ zu den Hilfen zur Erziehung.

Der Hilfebedarf und die erforderliche Ausgestaltung der Hilfe werden im Rahmen der Hilfeplanung unter Heranziehung der gesetzlich vorgeschriebenen Beteiligung von Fachärztinnen/Fachärzten, Psychologinnen/Psychologen und Therapeutinnen/Therapeuten sowie deren Stellungnahmen festgelegt.

Die Eingliederungshilfen nehmen bei den Hilfen im Landkreis auch bezüglich der Höhe der Fallzahlen einen besonderen Stellenwert ein.

Ambulante und Trend therapeutische 2015 2016 2017 2018 2019 2015 – 2019 Eingliederungshilfen für Kinder und Schulbegleitung 92 109 144 179 241 Jugendliche – ohne Hilfen für UMA Integration in Kindertageseinrichtungen 123 105 114 118 140

Hilfen am 31.12. Arithmasthenie-Therapie 65 65 58 52 53 + beendete Hilfen Autismus-Therapie 22 13 13 28 34 Quelle: eigene Erhebung Heilpädagogische Maßnahmen 52 42 37 42 44

iÃi‡Ê՘`Ê,iV ÌÃV ÀiˆLiÃV ÜBV iÊ­,-® 264 201 180 193 190

Intensive sozialpädagogische 3 2 1 2 2 Einzelbetreuung

Sonstige Maßnahmen 43 47 50 58 66

Hilfen gesamt 664 584 597 672 770

Bei den ambulanten und therapeutischen Eingliederungshilfen gibt es eine Zunahme im Bereich der Einzelintegration in Kindertageseinrichtungen. Ebenso fällt ein starker Anstieg bei der Schulbegleitung auf. Im Rahmen der gesetzlich vorgegebenen und gesellschaftlich angestrebten Inklusion soll diese Hilfe Schülerinnen und Schülern mit Behinderung ermöglichen, Regelschulen zu besuchen. Zudem gibt es spezifische Unterstützungskonzepte wie „Nautilus“ für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen oder die „Straßenecken schule“ bei Schulverweigerung.

56

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Trend (Teil-)Stationäre 2015 2016 2017 2018 2019 2015 – 2019 Eingliederungshilfen für Kinder und Erziehung in einer Tagesgruppe 13 10 13 12 12 Jugendliche – ohne Hilfen für UMA Vollzeitpflege 3 3 1 4 3 Hilfen am 31.12. Heimerziehung, 89 90 91 100 102 + beendete Hilfen sonstige betreute Wohnform

Hilfen gesamt 105 103 105 116 117 Quelle: eigene Erhebung

Die Häufigkeit der Inanspruchnahme der Hilfsmaßnahmen zeigt die beson- `iÀi˜Ê i`>ÀvÏ>}i˜Êۜ˜Êˆ˜`iÀ˜Ê՘`ÊÕ}i˜`ˆV i˜Ê“ˆÌÊ`Àœ i˜`iÀʜ`iÀÊ bestehender seelischer Behinderung, die intensiver Unterstützung, Erzie- hung und Förderung bedürfen. Sie fallen vermehrt auf mit massiver Selbst- und Fremdgefährdung, Schulabsentismus, Ängsten und Depression.

<ՓÊ>ÕÃ`ˆvviÀi˜âˆiÀÌi˜Ê˜}iLœÌÊ>˜ÊÕ}i˜` ˆviiˆÃÌ՘}i˜Êˆ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Esslingen gehören insbesondere die niedrigschwelligen Erziehungs- und Familienberatungen durch die Psychologischen Beratungsstellen mit 2.876 Hilfen und die Familienbetreuungen durch die Proaktive Beratung und Hilfen für junge Familien (ProjuFa) mit 518 Hilfen im > ÀÊÓ䣙°Ê

2.1.2 Kostenentwicklung

iâØ}ˆV Ê`iÀÊœÃÌi˜Êˆ“Ê iÀiˆV Ê`iÀʈ˜`iÀ‡]ÊÕ}i˜`‡Ê՘`Ê>“ˆˆi˜ ˆviÊ ist für die individuellen Hilfen für junge Menschen und ihre Familien iˆ˜ÃV ˆi~ˆV ÊÀˆÃi˜ˆ˜ÌiÀÛi˜Ìˆœ˜Êˆ˜Ê`i˜Ê> Ài˜ÊÓä£{ÊLˆÃÊÓä£nÊiˆ˜Ê`iÕ̏ˆV iÀÊ Entwicklung des Anstieg festzustellen. Der Netto-Zuschussbedarf für diese Hilfen ein- Zuschussbedarfs in schließlich Unterhaltsvorschuss hat sich bis 2017 kontinuierlich erhöht, der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe 2018 gab es einen deutlichen Anstieg. einschließlich Unterhaltsvorschuss 49,197 (netto) (in Millionen Euro) 1,206 42,965 43,635 961 37,663 1,035 ˆ˜`iÀ‡]ÊÕ}i˜`‡Ê՘`Ê 33,921 35,491 34,731 1,390 Familienhilfe 0,681 0,619 0,673 Unterhaltsvorschuss

­>ÕÃʘ>}iÊ£ÊâÕÀÊ6œÀ>}iÊ ™{ÉÓ䣙]Ê-"ÉÊÓn°££°Óä£™Ê Plan qÊ iÀ>Ì՘}Ê`iÃÊ>Õà >ÌÃÊʇ RE RE RE RE RE vorl. RE plan entwurfs 2020, Teilhaushalt 6 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 qÊ-œâˆ>iÃÊ՘`ÊÕ}i˜`]Ê-°ÊÓ£®

34,60 36,11 35,40 39,05 44,00 44,60 50,40 Quelle: eigene Erhebung

57

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Hintergrund hierfür ist die Zunahme der Fallzahlen bei einzelnen ambulanten und stationären Hilfen, aber in noch viel stärkerem Maße die Zunahme der Kosten pro Fall. Dies hängt mit den zunehmend komplexeren und schwierigeren Fallkonstellationen zusammen. Die besonderen Problem- lagen erfordern kostenintensivere Hilfeformen, wie z. B. geschlossene Unterbringungen, Unterbringungen in trauma- oder intensivpädagogischen Gruppen sowie intensive Settings mit hohem Betreuungsschlüssel.

Um Familien- und Erziehungssituationen zu stabilisieren und stationären Hilfen adäquat begegnen zu können bzw. teilweise auch zu vermeiden, wurden unterstützende ambulante und aufsuchende familienorientierte Hilfen ausgebaut.

Kostenentwicklungen nach Hilfearten

Kostenentwicklung in den stationären Hilfen 10.798.050 zur Erziehung für Kinder und Jugendliche 9.352.823 (in Euro)

Heimerziehung, sonstige LiÌÀiÕÌiÊ7œ ˜vœÀ“Ê­ÅÊÎ{®

6œâiˆÌ«yi}iÊ­ÅÊÎή 2.017.4641 1.958.523 iÌÀiÕÌiÃÊÕ}i˜`ܜ ˜i˜Ê ­ÅÊÎ{® 78.162 100.563

Quelle: eigene Erhebung 2015 2016 2017 2018 2019

Die Kosten für die stationären Hilfen sind von 2015 bis 2019 gestiegen, am stärksten bei der wichtigen Hilfeart der Heimerziehung.

58

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 6.233.782 Kostenentwicklung in ambulanten Hilfen zur Erziehung gemäß 5.009.218 SGB VIII für Kinder und 5.590.964 Jugendliche (in Euro)

Flexible Hilfen 2.627.580 ­ÅÊÓÇÊÊqÊ -/®

Sozialpädagogische >“ˆˆi˜ ˆviÊ­ÅÊΣ®Ê 1.325.245 œ ˜iÊ6Ê­˜ÌiÀ˜iÊ 913.820 iˆÃÌ՘}ÃÛiÀÀiV ˜Õ˜}®

799.065 648.900 Erziehungsbeistand, iÌÀiÕ՘}à iviÀÊ­ÅÊÎä® 2015 2016 2017 2018 2019 i݈Liʈvi˜Ê­ÅÊÓÇÊ®Ê einzelfallfinanziert Bei den pauschal finanzierten Flexiblen Hilfen in den elf dezentralen

Erziehungshilfestationen nahmen die Kosten aufgrund der Tarifsteigerungen Quelle: eigene Erhebung bis 2019 kontinuierlich zu, bei den einzelfallfinanzierten individuellen Flexiblen Hilfen gingen die Kosten zurück. Eine deutliche Kostensteigerung gab es bei der Sozialpädagogischen Familienhilfe. Zusätzlich entstanden 2019 für die Erziehung in einer Tagesgruppe Kosten in Höhe von 151.039 Euro und für die Intensive sozialpädagogische Einzel- betreuung in Höhe von 774.237 Euro.

Kostenentwicklung der Eingliederungshilfen für seelisch behinderte 6.611.765 Kinder, Jugendliche und 4.477.180 junge Volljährige nach § 35a SGB VIII 3.575.675 (in Euro)

iˆ“iÀâˆi ՘}Ê­ÅÊÎx>® 1.915.858 Ambulante therapeutische 2.147.362 >~˜> “i˜Ê­ÅÊÎx>® 419.842 ˜Ìi}À>̈œ˜Ê-V ՏiÊ­ÅÊÎx>®

2015 2016 2017 2018 2019

Quelle: eigene Erhebung Bei den Heimunterbringungen im Rahmen der Eingliederungshilfe als wichtige Hilfeart gab es einen Kostenanstieg, ebenso bei den ambulanten therapeutischen Maßnahmen. Zudem entstanden für die Unterbringungen in Vollzeitpflege 2019 Kosten in Höhe von 29.525 Euro und für die Erziehung in einer Tages- gruppe in Höhe von 274.385 Euro.

59

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Bei der SchulbegleitungÊ­˜Ìi}À>̈œ˜Ê-V Տi®ÊvBÌÊiˆ˜Ê`iÕ̏ˆV iÀÊ ˜Ã̈i}Ê`iÀÊ>ŽœÃÌi˜Ê>ÕvÊΰxÇx°ÈÇxÊ ÕÀœÊˆ“Ê> ÀÊÓ䣙Ê>Õv°Ê<Õ“Ê 31.12.2019 waren 209 Schulbegleitungen eingesetzt. Mit der Konzeption und Beauftragung eines Trägerverbunds zur Sicherung und Weiter- entwicklung der Qualität von Schulbegleitung sind an die Stelle der bisherigen Honorarverträge zunehmend die Festanstellung von Fachkräften und Nicht-Fachkräften getreten. Die Ausgleichszahlungen `iÃÊ>˜`iÃÊ­ÅÊÓÊÕÃ}iˆV îÊ`iVŽÌi˜Êˆ“Ê-V Տ> ÀÊÓä£nÉÓ䣙ʏi`ˆ}ˆV Ê rund 13 Prozent des tatsächlichen Gesamtaufwands.

Die Hilfen für UMA hatten ab 2014, besonders aber ab 2016/2017, einen breiten Umfang in den Leistungen eingenommen. UMA müssen ˜>V ÊÕ}i˜` ˆviÃÌ>˜`>À`ÃÊ՘ÌiÀ}iLÀ>V ÌÊÜiÀ`i˜°Ê<ՓÊ-̈V Ì>}Ê Î£°£Ó°Ó䣙ÊÜ>Ài˜Êˆ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊÓ£™Ê1 ʈ“Ê,> “i˜Ê`iÀÊÕ}i˜` ˆviÊ zu versorgen. Bei den Bruttoaufwendungen wird für 2019 von insgesamt ££]ÓÊ ˆˆœ˜i˜Ê ÕÀœÊ>ÕÃ}i}>˜}i˜]ʈ“Ê> ÀÊÓäÓäÊۜ˜ÊÇ]xÊ ˆˆœ˜i˜Ê Euro. Diese Kosten werden weitestgehend vom Land erstattet. Keine adäquate Erstattung gibt es dagegen bei den Personal- und Sachkosten.

60

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 2.2 Besondere Themenfelder

2.2.1 Erziehungs- und Familienberatung, Frühe Beratung und Hilfen

Erziehungs- und Familienberatung ˆiÊ Àâˆi ՘}ÃLiÀ>Ì՘}ʘ>V ÊÅÊÓnÊ- Ê6Ê܈À`Ê՘ÌiÀÊ`i˜Êˆvi˜ÊâÕÀÊ Erziehung am häufigsten in Anspruch genommen. Sie bietet niedrigschwel- lige Hilfe und wird im Landkreis in sechs Psychologischen Beratungsstellen ­* -®ÊiÀLÀ>V Ì]ÊâÜiˆÊˆ˜Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ՘`ÊۈiÀʈ˜ÊvÀiˆiÀÊ/ÀB}iÀÃV >vÌ°

2.876 Fallzahlen Erziehungs- 2.730 und Familienberatung § 28 SGB VIII gemäß 2.628 2.624 2.588 SGB VIII

Hilfen am 31.12. + beendete Hilfen

Die Fallzahlen sind nicht in der Gesamtstatistik der Erziehungshilfen enthalten. 2015 2016 2017 2018 2019 Quelle: eigene Erhebung

45 Prozent der Fälle wurden 2019 durch die beiden Landkreisbera- tungsstellen betreut, die organisatorisch im Amt Soziale Dienste und Psychologische Beratung angesiedelt sind. Im Rahmen der Onlinebera- tung konnten 2019 von den PBS weitere 131 Personen erreicht werden.

Angesichts zunehmender Fälle von Familien mit starken psychischen Beeinträchtigungen und psychosozialen hohen Belastungen sind in den PBS komplexe Beratungssettings erforderlich.

Die PBS leisten gerichtsnahe Beratung bei hochstrittigen Trennungs- und Scheidungssituationen nach Vermittlung durch das Familiengericht ­B ÀˆV Ê£ääÊ ÀÃÌÌiÀ“ˆ˜i®°Ê7iˆÌiÀiÊiˆÃÌ՘}i˜Ê`iÀÊ* -ÊȘ`ʘˆi`iÀ- schwellige Beratungsangebote für Menschen mit Migrationshintergrund, Offene Sprechstunden, Gruppenangebote für Kinder, Fachdienstliche Beratungen, Prävention und Öffentlichkeitsarbeit.

Die Zuschüsse im Bereich der Erziehungs- und Familienberatung an die Psychologischen Beratungsstellen der freien Träger haben sich von 2015 bis 2019 um 131.398 Euro erhöht und beliefen sich 2019 auf 1.135.596 Euro. Mit den Trägern bestehen entsprechende Kooperations- und Zuwendungsvereinbarungen.

61

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Ergänzend zu den PBS gibt es zwei Fachberatungsstellen bei sexuali- sierter Gewalt, Kompass Kirchheim und Wildwasser Esslingen, die Üܜ Êˆ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iÊ>ÃÊ>ÕV Ê ÀÜ>V Ãi˜iÊLiÀ>Ìi˜°Ê iÀÊ<ÕÃV ÕÃÃÊ für die beiden Fachberatungsstellen belief sich 2018 auf 348.973 Euro, bezogen auf 2015 ist das eine Steigerung um 15.877 Euro. Das vorläufige Rechnungsergebnis 2019 beträgt 382.000 Euro.

Frühe Beratung und Hilfen ˆiÊ*Àœ>ŽÌˆÛiÊ iÀ>Ì՘}Ê՘`ʈvi˜ÊvØÀʍ՘}iÊ>“ˆˆi˜Ê­*ÀœÕ>®Êvˆ˜`iÌÊ >ÕvÊÀ՘`>}iÊ`iÀÊÅÅÊÓÊ՘`Ê£ÈÊ- Ê6ʏ}i“iˆ˜iÊŸÀ`iÀ՘}Ê`iÀÊ Àâˆi ՘}ʈ˜Ê`iÀÊ>“ˆˆiÊÜ܈iÊÅÊÎÊLðÊ{ÊÊ­iÃiÌâÊâÕÀÊœœ«iÀ>̈œ˜Ê ՘`ʘvœÀ“>̈œ˜Êˆ“ʈ˜`iÀÃV ÕÌâ®ÊÃÌ>ÌÌ°

*ÀœÕ>Ê>ÀLiˆÌiÌÊ>˜Ê`i˜Ê4LiÀ}B˜}i˜Êâ܈ÃV i˜ÊÕ}i˜` ˆviÊ՘`ÊiÃ՘`- heitswesen mit Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Familien “ˆÌʈ˜`iÀ˜Êۜ˜ÊäÊLˆÃÊÎÊ> Ài˜]ÊØLiÀ܈i}i˜`ʈ˜ÊœÀ“Ê>ÕvÃÕV i˜`iÀÊ alltagspraktischer Begleitung und Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz der Eltern. Reichen diese Hilfen nicht aus, werden Schritte zur weiteren Unterstützung oder zur Abwendung von Gefährdungen für das Kindeswohl eingeleitet.

ProjuFa ist organisatorisch im Amt Soziale Dienste und Psychologische iÀ>Ì՘}Ê`iÃÊ>˜`À>ÌÃ>“ÌiÃÊ Ãψ˜}i˜Ê>˜}iÈi`iÌÊ­->V }iLˆiÌÊ Ê*ÃÞV œœ}ˆÃV iÊ iÀ>Ì՘}Ê՘`ÊÀØ iʈvi˜®Ê՘`Ê>ÀLiˆÌiÌʈ˜ÊۈiÀÊÀi}ˆœ˜>i˜Ê Kernteams zusammen mit Familienhebammen und Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und -pflegern sowie mit Fachkräften aus psychosozialen Fachdisziplinen.

534 Durch ProjuFa 495 518 betreute Familien 506 489 Die Fallzahlen sind nicht in der Gesamtstatistik der Erziehungshilfen enthalten.

Quelle: eigene Erhebung

2015 2016 2017 2018 2019

62

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Anfragen kommen je zu einem Drittel von Selbstmelderinnen und -meldern, dem Gesundheitswesen und anderen Institutionen sozialer Unterstützungssysteme. Die Hilfeanliegen der Familien weisen eine hohe Heterogenität auf und reichen von prekären materiellen Lagen über brüchige soziale Beziehungen bis hin zu gesundheitlichen i>ÃÌ՘}i˜°Ê“Ê> ÀÊÓ䣙ÊÜÕÀ`i˜ÊnxÊ>“ˆˆi˜Ê“ˆÌʏÕV ÌiÀv> À՘}Ê betreut.

Weitere Leistungen neben der Einzelfall- und Vernetzungsarbeit sind regelmäßige Sprechstunden in Kliniken, Offene Treffs und andere Bildungsangebote für Eltern, Fachdienstliche Beratung, Fortbildungen für Fachkräfte und Öffentlichkeitsarbeit. ProjuFa koordiniert regionale Netzwerke Frühe Hilfen mit verschiedenen Institutionen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich unter Einbeziehung des bürgerschaftlichen Engagements.

Kooperationsverträge und Refinanzierung Die Bundesstiftung Frühe Hilfen unterstützt die Frühen Hilfen im Land- ŽÀiˆÃʓˆÌʍB ÀˆV i˜Ê<ÕÜi˜`՘}i˜°Ê ˆiÃiÊLiÌÀÕ}i˜Êˆ“Ê> ÀÊÓä£™Ê insgesamt 224.500 Euro. Mit den PBS der freien Träger gibt es Koope- rationsvereinbarungen zur Mitwirkung im interdisziplinären Kernteam ۜ˜Ê*ÀœÕ>Ê­ ÀÃÌ>ÌÌ՘}Êۜ˜ÊV>°ÊÇÓ°äääÊ ÕÀœÉ> À®°Ê“Ê iÀiˆV Ê`iÀÊ ÀiˆÜˆˆ}i˜>ÀLiˆÌÊÜiÀ`i˜Ê`iÀʈ˜`iÀÃV ÕÌâL՘`Ê Ãψ˜}i˜Ê­*ÀœiŽÌÊ >“ˆˆi˜«>Ìi˜®ÊÜ܈iÊ`ÀiˆÊÀi}ˆœ˜>iÊ>“ˆˆi˜Lˆ`՘}ÃÃÌBÌÌi˜Ê՘`Êiˆ˜Ê >“ˆˆi˜âi˜ÌÀՓʭÜiVœ“i‡*ÀœiŽÌi®Ê“ˆÌʈ˜Ã}iÃ>“ÌÊ{ä°äääÊ ÕÀœÊ finanziell unterstützt. Darüber hinaus werden Mittel aus dem Landes- programm STÄRKE des Landesministeriums für Soziales und Inte gration ­`iÀâiˆÌÊV>°Ê£Èä°äääÊ ÕÀœÉ> À®ÊØLiÀ܈i}i˜`ʈ“Ê iÀiˆV Ê`iÀÊ ˆ`՘}Ã- >˜}iLœÌiÊvØÀÊ>“ˆˆi˜Ê“ˆÌʈ˜`iÀ˜Êˆ“ʏÌiÀÊۜ˜ÊäÊLˆÃÊÎÊ> Ài˜Ê}iâˆiÌÊ eingesetzt. Damit wird eine finanzielle Unterstützung der Bildungsan- gebote freier Träger im Landkreis ermöglicht.

Zuschüsse an die Familienbildungsstätten iÀÊ>˜`ŽÀiˆÃÊLiâÕÃV ÕÃÃÌÊ`ˆiÊvؘvÊ>“ˆˆi˜Lˆ`՘}ÃÃÌBÌÌi˜Ê­ -®Êˆ“Ê Landkreis mit jährlich 85.000 Euro. Die Zuschussverteilung erfolgt im 6iÀ BÌ˜ˆÃÊ`iÀʈ“Ê6œÀ> ÀÊ}iiˆÃÌiÌi˜Ê1˜ÌiÀÀˆV ÌÃiˆ˜ iˆÌi˜Ê­1 ®Ê>ÕÃÊ dem Bereich Junge Familie.

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StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Zuschüsse 2015 2016 2017 2018 2019 Familien- bildungsstätten UE € UE € UE € UE € UE €

FBS Esslingen 2.693 12.024 2.184 10.127 2.276 10.271 2.471 10.930 1.948 8.778 Quelle: eigene Erhebung FBS Filderstadt 5.808 25.931 6.061 28.103 6.485 29.265 6.617 29.268 6.630 29.880

FBS Kirchheim 4.641 20.721 4.525 20.981 4.469 20.168 3.962 17.524 3.972 17.900

Familien- 1.517 6.773 1.447 6.708 1.662 7.502 1.517 6.710 1.471 6.630 bildungsarbeit Köngen

Haus der 4.379 19.551 4.115 19.081 3.943 17.794 4.650 20.568 4.840 21.812 Familie Nürtingen

Summe 19.038 85.000 18.332 85.000 18.835 85.000 19.217 85.000 18.861 85.000

2.2.2 Schutzauftrag der Jugendhilfe und Inobhutnahmen

Gefährdungsabschätzungen gem. § 8a SGB VIII und Inobhut- nahmen gem. § 42 SGB VIII Werden dem Sozialen Dienst gewichtige Anhaltspunkte für eine ˆ˜`iÃܜ }ivB À`՘}Ê­iÜ>Ì]Ê ˆÃÃLÀ>ÕV ]Ê6iÀ˜>V BÃÈ}՘}ÊÕ°Ê>°®Ê bekannt, ist er verpflichtet, das Gefährdungsrisiko im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte einzuschätzen, den Erziehungsberechtigten Hilfen anzubieten oder ggf. das Familiengericht einzuschalten. In Krisenfällen und zum sofortigen Schutz bei Kindeswohlgefährdung kann eine ˜œL Õ̘> “iÊۜ˜Êˆ˜`iÀ˜Ê՘`ÊÕ}i˜`ˆV i˜ÊiÀvœ}i˜°Ê ˆ˜iÊâiˆÌÜiˆÃiÊ außerfamiliäre Unterbringung kann in Erziehungshilfeeinrichtungen, bei Bereitschaftspflegefamilien oder anderen geeigneten Personen aus dem unmittelbaren Umfeld des Kindes erfolgen. Von 2015 bis 2019 ist die Zahl der Kindeswohlüberprüfungen kontinuierlich angestiegen ­<՘> “i\Ê{äÊ*Àœâi˜Ì®°

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LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Kindeswohl über- 1.201 1.146 prüfungen im 938 997 Rahmen des 855 Schutz auftrags (Kinder)

Hilfen am 31.12. + beendete Hilfen

Quelle: eigene Erhebung

2015 2016 2017 2018 2019

Inobhutnahmen von Kindern und 192 Jugendlichen – 179 187 159 150 ohne UMA-Hilfen

Hilfen am 31.12. + beendete Hilfen

2015 2016 2017 2018 2019 Quelle: eigene Erhebung

2019 mussten als Maßnahme des Kinderschutzes 150 Kinder und Õ}i˜`ˆV iʈ˜Ê"L ÕÌÊ}i˜œ““i˜ÊÜiÀ`i˜°Ê-iˆÌÊÓä£xÊ}>LÊiÃÊiˆ˜i˜Ê Rückgang der Fallzahlen. Die Kosten für die Inobhutnahmen beliefen sich 2019 auf 920.606 Euro. Zielsetzung ist, den Status der Inobhut- nahme nur für einen relativ kurzen Zeitraum aufrechtzuerhalten, um dann mittels familiärer Ressourcen bzw. bedarfsgerechter stationärer œ`iÀÊ>“LՏ>˜ÌiÀʘ}iLœÌiÊ`iÀÊÕ}i˜` ˆviÊ`ˆiʎÀˆÃi˜ >vÌiÊ-ˆÌÕ>̈œ˜Ê zu überwinden.

65

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 2.2.3 Hilfe für junge Volljährige

Auch junge Volljährige können bei bestehender Mitwirkung bedarfs ge- rechte ambulante und stationäre Hilfen, in der Regel nur bis zur Vollendung des 21. Lebensjahrs, erhalten. Diese Hilfeform wird im Landkreis bewusst zur Verstärkung der bisherigen Fortschritte und Verselbstständigung des jungen Menschen umgesetzt. Die Fallzahlen sind in allen Hilfearten zurückgegangen. Die Kosten für die Hilfen für junge Volljährige beliefen sich 2019 auf ΰ£{Ç°{n™Ê ÕÀœÊ­œ ˜iʍ՘}iÊ6œB Àˆ}iʈ˜Ê ˆ˜}ˆi`iÀ՘}à ˆviʘ>V Ê ÅÊÎx>Ê- Ê6®°

Hilfe für junge Trend Volljährige nach 2015 2016 2017 2018 2019 2015 – 2019 Hilfearten gemäß SGB VIII Àâˆi ՘}ÃLiˆÃÌ>˜`]Ê iÌÀiÕ՘}à iviÀÊÅÊÎä 107 70 63 43 42

Hilfen am 31.12. + Intensive sozialpädagogische 68 52 59 30 37 beendete Hilfen ˆ˜âiLiÌÀiÕ՘}ÊÅÅÊÎx]ÊÎx> ­“ˆÌÊ ˆ˜}ˆi`iÀ՘}à ˆvi˜Ê 6œâiˆÌ«yi}iÊÅÊÎÎ ˜>V ÊÅÊÎx>Ê- Ê6® 34 36 39 19 20

iˆ“iÀâˆi ՘}ÊÅÅÊ{£]ÊÎx> 98 70 81 62 40 Quelle: eigene Erhebung iÌÀiÕÌiÊ7œ ˜vœÀ“ÊÅÅÊ{£]ÊÎx> 38 30 34 28 26

Hilfen gesamt 345 258 276 182 165

2.2.4 Hilfen für unbegleitete minderjährige Ausländerinnen und Ausländer

Seit 2014 wurden die Hilfen für unbegleitete minderjährige Ausländerinnen ՘`ÊÕÏB˜`iÀÊ­1 ®Ê}iܘ`iÀÌÊÃÌ>̈Ã̈ÃV ÊiÀv>ÃÃÌ°Ê<ՓÊ-̈V Ì>}Ê Î£°£Ó°Ó䣙ÊÜ>Ài˜Êˆ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊÓ£™Ê1 ÊqÊÓnÊ ˆ˜`iÀB Àˆ}i]Ê£™£ÊۜB Àˆ}iÊ Õ˜}iÊ i˜ÃV i˜ÊqʍÕ}i˜` ˆviÀiV ̏ˆV ÊâÕÊÛiÀÜÀ}i˜Ê­Î£°£Ó°Óä£È\ÊÎxÇÆÊ Î£°£Ó°Óä£Ç\ÊÎÓnÆÊΣ°£Ó°Óä£n\Êәή°Ê ˆiÊ œ iÊ<> Ê>˜Ê<ÕÜiˆÃ՘}i˜Êۜ˜Ê 1 ÊLi`iÕÌiÌiÊLiܘ`iÀÃʈ˜Ê`i˜Ê> Ài˜ÊÓä£xÊ՘`ÊÓä£ÈÊiˆ˜iÊ}Àœ~iÊ Herausforderung. In den stationären Einrichtungen und Gastfamilien Ü>Ài˜Ê>«>âˆÌBÌi˜ÊՓv>ÃÃi˜`ÊiÀÜiˆÌiÀÌÊܜÀ`i˜Ê­‡6œÀ>}iÊ£Ó£ÉÓä£Ç®°Ê Angesichts der rückläufigen Zuweisungen wurden diese schrittweise zurückgebaut.

66

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 2015 2016 2017 2018 2019 Hilfen für UMA nach Hilfearten -V ՏLi}iˆÌ՘}ÊÅÊÎx> 0 0 0 0 1 gemäß SGBVIII

Hilfen am 31.12. Àâˆi ՘}ÃLiˆÃÌ>˜`]Ê iÌÀiÕ՘}à iviÀÊÅÅÊÎä]Ê{£ 0 1 10 15 21 + beendete Hilfen

˜Ìi˜ÃˆÛiÊÜâˆ>«B`°Ê ˆ˜âiLiÌÀiÕ՘}ÊÅÅÊÎx]Ê{£ 0 4 8 19 33 Quelle: eigene Erhebung

Õ}i˜`ܜ ˜ iˆ“ÊÅʣΠ0 0 88 60 44

6œâiˆÌ«yi}iÊÅÅÊÎÎ]Ê{£ 8 47 51 39 31

iˆ“iÀâˆi ՘}ÊÅÅÊÎ{]Ê{£ 131 413 382 245 148

iÌÀiÕÌiÊ7œ ˜vœÀ“ÊÅÅÊÎ{]ÊÎx>]Ê{£ 8 6 92 103 116

i“iˆ˜Ã>“iÊ7œ ˜vœÀ“i˜ÊvØÀÊ ØÌÌiÀÊ՘`Ê6BÌiÀÊÅÊ£™Ê 0 2/2 2/2 4/4 1/1 ­ ÕÌÌiÀʓˆÌʈ˜`®

˜œL Õ̘> “i˜ÊÅÊ{Ó 120 296 58 19 28

Hilfen gesamt 267 769 691 504 423

Insgesamt gehen die Hilfen für UMA zurück, vermehrt sind Hilfen für junge Volljährige erforderlich und werden zur Realisierung einer nachhaltigen Integration ehemaliger UMA genutzt.

2.3 Weitere Aufgabenfelder

2.3.1 Beistand-, Pfleg- und Vormundschaften

Das Sachgebiet Beistand-, Pfleg- und Vormundschaften im Kreisjugendamt Esslingen bietet eine vielfältige Anzahl von Unterstützungsleistungen und Beratung für Alleinerziehende, unverheiratete Eltern, minderjährige Kinder und junge Volljährige an.

Beistandschaft ÕvÊÃV Àˆv̏ˆV i˜Ê˜ÌÀ>}Ê`iÃÊLiÌÀiÕi˜`i˜Ê ÌiÀ˜ÌiˆÃÊ܈À`Ê`>ÃÊÕ}i˜`>“ÌÊ zum sogenannten Beistand des Kindes. Der Wirkungskreis umfasst die Vaterschaftsfeststellung bei Kindern von nicht miteinander verheiraten Eltern sowie die Geltendmachung der Unterhaltsansprüche eines minderjährigen Kindes. Innerhalb seines Aufgabenkreises vertritt der

67

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Beistand das Kind als gesetzlicher Vertreter, einschließlich der Prozess- vertretung vor dem Familiengericht und dem Oberlandesgericht. Durch die Beistandschaft wird die elterliche Sorge jedoch nicht eingeschränkt.

Pflegschaft und Vormundschaft Wenn Eltern an der Vertretung ihres minderjährigen Kindes aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen gehindert sind oder durch eine gerichtliche Entscheidung das Sorgerecht entzogen wurde, ordnet das zuständige Familiengericht eine Vormundschaft an. Sofern nur Teile der elterlichen Sorge durch gerichtliche Entscheidung entzogen worden sind, wird für diesen Wirkungskreis eine Pflegschaft angeordnet. Zum Vormund bzw. *yi}iÀʎ>˜˜Ê`>ÃÊÕ}i˜`>“ÌÊLiÃÌiÌÊÜiÀ`i˜]Êv>Ãʎiˆ˜iÊ}iiˆ}˜iÌiÊ *iÀܘʭâ°Ê °Ê6iÀÜ>˜`Ìi]Ê,iV ÌÃ>˜Ü>ÌÉ,iV ÌÃ>˜ÜBÌˆ˜®ÊâÕÀÊ6iÀvØ}՘}Ê steht. Im Falle der Geburt durch eine minderjährige Mutter tritt eine gesetzliche Amtsvormundschaft in Kraft.

Beurkundung ˆiÊ1ÀŽÕ˜`ëiÀܘÊLiˆ“ÊÕ}i˜`>“ÌʈÃÌÊLivÕ}Ì]Ê`ˆiʈ˜ÊÅÊx™Ê- Ê6Ê genannten Erklärungen zu beurkunden, so z. B. über die Anerkennung der Vaterschaft, das gemeinsame Sorgerecht oder über die Verpflichtung zur Zahlung von Kindesunterhalt.

Beratung ˆiÊ iÀ>Ì՘}ʘ>V ÊÅÅÊ£nÊ՘`ÊxÓ>Ê- Ê6ÊՓv>ÃÃÌÊÀ>}i˜ÊâÕÊ*>À̘iÀÃV >vÌ]Ê Trennung und Scheidung sowie zur Ausübung der Personensorge und zum Umgangsrechts. Zusätzlich werden junge Volljährige in Unterhalts- fragen beraten.

Fallzahlentwicklung Fallzahlenentwicklung 2015 2016 2017 2018 2019 von Beistand-, Pfleg- und Beistandschaften 2.423 2.384 2.346 2.278 2.241 Vormundschaften ­-Ì>˜`ÊΣ°£Ó°®

Gesetzliche Amtsvormundschaften 9 13 8 9 9 Quelle: eigene Erhebung ­-Ì>˜`ÊΣ°£Ó°®Ê

Bestellte Amtsvormundschaften 209 380 301 190 122 ­-Ì>˜`ÊΣ°£Ó°®

Bestellte Pflegschaften 80 61 65 83 70 ­-Ì>˜`ÊΣ°£Ó°®

Beurkundungsvorgänge 2.682 2.733 2.841 2.914 2.967

Beratungsvorgänge 6.302 6.162 5.843 5.480 5.194

68

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 2.3.2 Unterhaltsvorschuss

Kinder alleinerziehender Elternteile, die vom anderen Elternteil keinen oder zu wenig Unterhalt bekommen, können unter bestimmten Voraus- ÃiÌâ՘}i˜ÊiˆÃÌ՘}i˜Ê˜>V Ê`i“Ê1˜ÌiÀ >ÌÃۜÀÃV ÕÃÃ}iÃiÌâÊ­16®Ê erhalten. In diesen Fällen geht der Unterhaltsanspruch des Kindes auf das Land über und wird von der Unterhaltsvorschusskasse gegenüber den Unterhaltspflichtigen geltend gemacht und durchgesetzt.

Durch die Änderung des UVG können seit dem 01.07.2017 Kinder bis zum 18. Geburtstag ohne zeitliche Beschränkung Leistungen erhalten. Davor war dies nur bis zum 12. Geburtstag für maximal 72 Monate möglich.

Zum 31.12.2019 erhielten im Landkreis Esslingen ca. 2.400 Kinder und Õ}i˜`ˆV iÊiˆÃÌ՘}i˜Ê˜>V Ê`i“Ê16]ÊiÌÜ>Ê`œ««iÌÊÜÊۈiiÊ܈iÊâÕ“Ê 30.06.2017.

Um die daraus resultierende finanzielle Mehrbelastung teilweise zu kompensieren, verbleiben dem Landkreis seit der Ausweitung des UVG 40 Prozent der Einnahmen, während er 30 Prozent der Ausgaben zu ÌÀ>}i˜Ê >ÌÊ­vÀØ iÀʍiÜiˆÃÊÎÎ]ÎÊ*Àœâi˜Ì®°

Der Anteil des Bundes beträgt jeweils 40 Prozent, auf das Land entfallen 20 Prozent der Einnahmen und 30 Prozent der Ausgaben.

Für den Landkreis Esslingen ergibt sich folgende finanzielle Entwicklung:

Ergebnis Ergebnis Ergebnis Ergebnis 2019 Unterhaltsvorschuss 2015 2016 2017 2018 Vorläufiges Ausgaben Ergebnis und Einnahmen (in Euro) Einnahmen -2.122.267,88 -2.175.043,28 -4.697.907,41 -7.472.135,58 -6.888.180,22

Quelle: eigene Erhebung Ausgaben 2.741.338,48 2.848.461,67 6.088.365,90 8.507.338,11 7.848.707,57

Summe 619.070,60 673.418,39 1.390.458,49 1.035.202,53 960.527,35

69

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Fallzahlenentwicklung 2015 2016 2017 2018 2019 des Unterhaltsvorschusses Laufende Zahlfälle 1.414 1.392 1.993 2.334 2.394

Ausschl. Rückgriffsfälle Quelle: eigene Erhebung 2.640 2.581 2.688 2.406 2.388

Summe 4.054 3.973 4.681 4.740 4.782

Rückgriff in UVK ES 32,6 % 34,8 % 23,2 % 20,8 % 27,6 %

Rückgriff in UVK Land BW 33,0 % 32,5 % 24,1 % liegt noch 18,3 % nicht vor

iÀÊ ˆ˜LÀÕV Ê`iÀÊ,ØVŽ}Àˆvvõ՜Ìi˜Êˆ“Ê> ÀÊÓä£ÇÊÀiÃՏ̈iÀÌÊ>ÕÃÊ`iÀÊ,ivœÀ“Ê des UVG zum 01.07.2017 und der damit verbundenen Antragsflut.

Im Landkreis Esslingen konnte durch die zeitnahe und angemessene personelle Aufstockung zügig gegengesteuert werden, sodass die Rückgriffsquote mittlerweile wieder deutlich ansteigt und über dem Landesdurchschnitt liegt.

2.3.3 Ausbildungsförderung

՘}iÊ i˜ÃV i˜ÊŽŸ˜˜i˜ÊvØÀʈ ÀiÊÃV ՏˆÃV iÊÕÃLˆ`՘}ÊiˆÃÌ՘}i˜Ê ˜>V Ê`i“Ê ՘`iÃ>ÕÃLˆ`՘}ÃvŸÀ`iÀ՘}Ã}iÃiÌâÊ­ vŸ®ÊiÀ >Ìi˜]Ê wenn sie ihren Lebensunterhalt und ihre Ausbildung aus eigenen Mitteln sowie in der Regel unter Berücksichtigung des Einkommens ihrer Eltern nicht finanzieren können. Die Leistungen erfolgen hier grundsätzlich als Zuschuss, während Studierende, für welche die Studierendenwerke bei den Hochschulen zuständig sind, eine Kombination aus Zuschuss und Darlehen erhalten.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer an beruflichen Fortbildungsmaßnahmen können Leistungen nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz ­ ʜ`iÀÊÜ}°ÊÕvÃ̈i}Ç vŸ®ÊLiâˆi i˜]Ê՘`ÊâÜ>ÀÊ>ÌiÀÃ՘>L B˜}ˆ}Ê und ohne Berücksichtigung des Einkommens der Eltern. Die Leistung besteht hier wie beim BAföG aus Zuschuss und Darlehen.

70

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Antragszahlen und Ausgaben beim Amt für Ausbildungsförderung Ãψ˜}i˜Ê >Li˜ÊÈV ʈ˜Ê`i˜ÊÛiÀ}>˜}i˜i˜Ê> Ài˜Ê܈iÊvœ}ÌÊi˜Ì܈VŽiÌ\

2015 2016 2017 2018 2019 Ausbildungsförderung

Anträge 812 846 945 873 806 Quelle: eigene Erhebung BAföG Ausgaben 3.203.831,95 3.033.331,75 4.908.116,32 1.600.568,24 3.255.452,67 ­ˆ˜Ê ÕÀœ®

Anträge 1.000 989 1.082 1.027 1.089 AFBG Ausgaben 1.368.810,41 1.517.549,93 2.056.325,20 2.127.564,73 2.189.051,17 ­ˆ˜Ê ÕÀœ®

Die Finanzierung erfolgt beim BAföG zu 100 Prozent durch den Bund, beim AFBG zu 78 Prozent durch den Bund und zu 22 Prozent durch das Land.

Nach der BAföG-Reform zum Schuljahr 2019/20 soll zum 01.08.2020 das AFBG geändert werden. Ziel ist die Erweiterung des Förderkreises sowie eine deutliche Verbesserung des Förderumfanges. Hier ist mit steigenden Antragszahlen zu rechnen.

2.4 Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung

“Ê,> “i˜Ê`iÀÊÕ}i˜` ˆviÊÜiÀ`i˜Ê iˆÌÀB}iÊvØÀÊKindertageseinrich- tungen ganz oder teilweise übernommen, sofern die Eltern nicht in der Lage sind, den Elternbeitrag selbst zu entrichten. Im Bereich der Kinder- tagespflege werden die Tagespflegepersonen gefördert. Die Eltern leisten einen Kostenbeitrag unter Berücksichtigung der Betreuungszeiten, weiterer minderjähriger Kinder im Haushalt und des Familieneinkommens. Einkommensschwache Familien können zudem einen Erlass des Kosten- beitrags in der Kindertagespflege beantragen.

Während die Städte und Gemeinden für den Ausbau und die Finanzierung der Kindertageseinrichtungen zuständig sind, ist der Landkreis für die Bereitstellung einer Struktur in der Kindertagespflege zuständig. Diese Aufgabe wird überwiegend vom Tageselternverein Esslingen e. V. übernommen, der nahezu umfänglich vom Landkreis bezuschusst wird.

71

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 2.4.1 Kindertagesbetreuung in Einrichtungen

Förderung der > À 2015 2016 2017 2018 2019 Elternbeiträge Fallzahlen 1.539 1.640 1.576 1.547 1.397 ­-̈V Ì>}ÊΣ°£Ó°® Quelle: eigene Erhebung Fördersumme 2.139.853 2.237.189 2.378.925 2.300.818 2.450.000 ˆ“Ê> ÀÉ€ netto (HH-Ansatz)

2.4.2 Kindertagesbetreuung in Kindertagespflege

Förderung der > À 2015 2016 2017 2018 2019 Tagespflegepersonen Fallzahlen 1.408 1.427 1.472 1.473 1.386 ­-̈V Ì>}ÊΣ°£Ó°® Quelle: eigene Erhebung Fördersumme 2.549.209 2.414.699 2.369.872 1.676.936 1.860.000 ˆ“Ê> ÀÉ€ netto (HH-Ansatz)

Förderung des > À 2015 2016 2017 2018 2019 Tages elternvereins Fördersumme 931.247 1.091.061 1.081.359 1.144.644 1.295.000 ˆ“Ê> ÀÉ€ netto Quelle: eigene Erhebung (HH-Ansatz)

72

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 2.5 Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit

iÀÊ>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜ÊvŸÀ`iÀÌÊ`ˆiʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÉÕ}i˜`- sozialarbeit in hohem Maße, da er ein hohes Interesse an der strukturellen und inhaltlichen Weiterentwicklung des Themenfeldes hat. Vor allem mit Fokus auf den demografischen Wandel und die Zukunftsfähigkeit der -ÌB`ÌiÊ՘`Êi“iˆ˜`i˜ÊˆÃÌÊiˆ˜iÊ}ÕÌÊ>Õv}iÃÌiÌiʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊ entscheidend.

Die gesamten Zuschüsse für die einzelnen Arbeitsfelder entwickelten sich zwischen 2016 und 2020 wie folgt:

5.510.398 Gesamtförderung 4.927.365 der Kinder- und Jugendarbeit und 4.524.863 Jugendsozialarbeit 4.102.216 (in Euro) 3.880.475

Offene Kinder- und Õ}i˜`>ÀLiˆÌ

Õ}i˜`ÛiÀL>˜`Ã>ÀLiˆÌ

Õ}i˜`Üâˆ>>ÀLiˆÌ

*Die Zuschüsse für die ÊÕ}i˜`ÛiÀL>˜`Ã>ÀLiˆÌÊȘ`ÊLˆÃÊ âՓÊ> ÀÊÓä£Çʈ“ÊŸÀ`iÀ‡ betrag der Offenen Kinder- und ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊi˜Ì >Ìi˜°

Quelle: eigene Erhebung Ergebnis Ergebnis Ergebnis vorläufiges RE Ansatz 2016 2017 2018 2019 2020

73

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 2.5.1 Offene Kinder- und Jugendarbeit

ˆiÊ"vvi˜i˜Êˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊ܈À`ʈ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜Êˆ˜Ê unterschiedlichen Formen und von verschiedenen Trägern umgesetzt, sie wird im Rahmen des sogenannten Esslinger Modells beim Kreisjugendring ­,®Ê Ãψ˜}i˜Ê}ivŸÀ`iÀÌ°Ê iÀÊ>˜`ŽÀiˆÃÊØLiÀ˜ˆ““ÌÊxäÊ*Àœâi˜ÌÊ`iÀÊ *iÀܘ>ŽœÃÌi˜Êˆ˜Ê`i˜ÊÕ}i˜` >ÕÃiˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜]Ê`ˆiÊ*iÀܘ>>ÕvÜi˜`՘}i˜Ê ՘`Ê->V ŽœÃÌi˜Ê`iÀÊiÃV BvÌÃÃÌiiÊ`iÃÊ,]Ê`ˆiÊ*iÀܘ>>ÕvÜi˜`՘}i˜Ê für Studierende der Dualen Hochschule und die Aufwendungen für die -Ìii˜Êˆ“ÊÀiˆÜˆˆ}i˜`ˆi˜ÃÌÊLiˆ“Ê,°Ê ˆiÊ>˜`iÀi˜ÊxäÊ*Àœâi˜ÌÊ`iÀÊ *iÀܘ>ŽœÃÌi˜Êˆ˜Ê`i˜ÊÕ}i˜` BÕÃiÀ˜ÊÜ܈iÊ`ˆiÊ`œÀÌÊ>˜v>i˜`i˜Ê->V ŽœÃÌi˜Ê werden von den Kommunen getragen.

ˆiʘ}iLœÌiʈ˜Ê`iÀÊ"vvi˜i˜Êˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌʈ˜Ê`i˜ÊÕ}i˜`- hausähnlichen Einrichtungen fördert der Landkreis in Form von Personal- aufwendungen mit einer Förderpauschale pro Vollzeitstelle von jährlich 18.500 Euro.

Zuschüsse für die Offene Kinder- 3.140.182,92 und Jugendarbeit (in Euro) Ansatz 2020 361.000,00 2.779.182,92 Summe

2.649.997,12 <ÕÃV ÕÃÃÊÕ}i˜` >ÕÇ vorläufiges RE ähnliche Einrichtungen 357.552,00 2019 2.292.445,12

Zuschuss Kreisjugend ring 2.666.010,00 Esslinger Modell 2018 356.000,00 2.310.010,00

Quelle: eigene Erhebung 2.577.814,02 2017 353.400,00 2.224.414,02

2.376.100,00 2016 199.100,00 2.177.000,00

74

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Seit 2019 fördert der Landkreis zudem innovative Projekte in der Offenen ˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌ]ÊՓÊ>˜`Õ˜}ÃÃÌÀ>Ìi}ˆi˜ÊâÕÀÊ iÜBÌˆ}՘}Ê`iÀÊ ŽØ˜v̈}i˜ÊiÀ>ÕÃvœÀ`iÀ՘}i˜Êˆ˜Ê`iÀÊ"vvi˜i˜Êˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊ zu entwickeln. Dafür steht ein Fördervolumen von 50.000 Euro zur 6iÀvØ}՘}°Ê“Ê> ÀÊÓ䣙ÊÜÕÀ`i˜Êۜ˜Ê`i˜ÊӣʘÌÀB}i˜Ê>ÕvÊŸÀ`iÀ՘}Ê 13 Vorhaben vom Projektbeirat bewilligt. Die gesamte Summe wurde dadurch abgerufen.

ØÀÊ`ˆiÊŸÀ`iÀ՘}Ê`iÀÊÕ}i˜`LiÌiˆˆ}՘}Ê՘`Ê i“œŽÀ>̈iLˆ`՘}ÊÜÕÀ`i˜Ê vØÀÊ`>ÃÊ> ÀÊÓ䣙ÊâÕ`i“Ê ˆÌÌiÊˆ˜ÊŸ iÊۜ˜ÊÎä°äääÊ ÕÀœÊiˆ˜}i«>˜Ì°Ê ˆiÃiÊÜÕÀ`i˜ÊvØÀÊ`ˆiÊ>“«>}˜iÊâÕÀÊœ““Õ˜>Ü> Ê¹  Ê  ÊqÊ iÜi}]ÊÜ>ÃÊ`ˆV ÊLiÌÀˆvvÌtºÊ՘`ÊvØÀÊ`ˆiÊÕ}i˜`Žœ˜viÀi˜âÊ`iÃÊ>˜`- kreises 2019 verwendet.

2.5.2 Jugendverbandsarbeit

ˆiÊÕ}i˜`ÛiÀL>˜`Ã>ÀLiˆÌÊ܈À`Êۜ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ}ivŸÀ`iÀÌ°Ê ˆiÊÎÓÊ ˆÌ}ˆi`Ã- verbände des Kreisjugendrings erhalten einen Zuschuss, der über den Dachverband Kreisjugendring Esslingen e. V. an die Mitgliedsverbände weitergeleitet wird. Der Zuschuss für die Mitgliedsverbände wurde 2018 >ÕvÊÈä°äääÊ ÕÀœÊiÀ Ÿ ÌÊ­âÕۜÀÊ{n°äääÊ ÕÀœ®°Ê7iˆÌiÀ ˆ˜ÊÜiÀ`i˜ÊâÜiˆÊ 6œâiˆÌÃÌii˜Êˆ˜ŽÕÈÛiÊ£ÎÊ*Àœâi˜ÌÊ6iÀÜ>Ì՘}ë>ÕÃV >iÊvØÀÊ`ˆiÊÕ}i˜`‡ verbandsarbeit beim Kreisjugendring gefördert.

2.5.3 Jugendsozialarbeit

ˆiʘ}iLœÌiÊ`iÀÊÕ}i˜`Üâˆ>>ÀLiˆÌÊÃÌi i˜ÊÕ˜}i˜Ê i˜ÃV i˜ÊâÕÀÊ Verfügung, um individuelle Benachteiligungen auszugleichen und sie bei der sozialen Integration zu unterstützen. Im Landkreis wird dies durch die Förderung der SchulsozialarbeitÊ՘`ʘ}iLœÌiÊ`iÀÊÕ}i˜`ÊLiÀÕvà ˆvi]Ê wie das Förderkonzept GO!ES – Jugendbüros und WorKmobil, Förderung der realisiert. Jugendsozialarbeit (in Euro) 1.760.955 1.850.000 297.351 317.900 Schulsozialarbeit 2.058.306 2.167.900 1.666.845 1.456.400 1.476.400 "t -ÊqÊÕ}i˜`LØÀœÃ und WorKmobil

Gesamte Förderung

2016 2017 2018 vorläufiges RE Ansatz 2019 2020 Quelle: eigene Erhebung

75

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 ˆiÊ<ÕÃV ØÃÃiÊvØÀÊ`ˆiÊÕ}i˜`Üâˆ>>ÀLiˆÌÊ >Li˜ÊÈV ʈ˜Ê`i˜ÊiÌâÌi˜Ê > Ài˜Ê`iÕ̏ˆV ÊiÀ Ÿ Ì°Ê ˆiÃÊ B˜}ÌÊۜÀÊ>i“Ê“ˆÌÊ`i“ÊÛiÀÃÌBÀŽÌi˜Ê ÕÃL>ÕÊ`iÀÊ-V ՏÜâˆ>>ÀLiˆÌÊ­<ÕÃV ÕÃÃʣȰÇääÊ ÕÀœÊiÊ6œâiˆÌÃÌii®Ê in allen Schularten zusammen.

Geförderte Stellen in der Schul sozialarbeit 105,45 98,24 99,81 durch den Landkreis 87,18 91,24 (Drittelfinanzierung) 47,14 Quelle: eigene Erhebung

8/2014– 8/2015– 8/2016– 8/2017– 8/2018– 7/2015 7/2016 7/2017 7/2018 7/2019

>ÃÊŸÀ`iÀŽœ˜âi«ÌÊ"t -ÊqÊÕ}i˜`LØÀœÃÊ՘`Ê7œÀ“œLˆÊ܈À`Ê}i“iˆ˜Ã>“Ê “ˆÌÊ`i“ÊœLVi˜ÌiÀÊ՘`Ê`i˜Ê-Ì>˜`œÀ̎œ““Õ˜i˜Ê­ ØÀ̈˜}i˜]ʈÀV iˆ“]Ê Ãψ˜}i˜]Êiˆ˜vi`i˜‡ V ÌiÀ`ˆ˜}i˜]Ê"ÃÌvˆ`iÀ˜®Êvˆ˜>˜âˆiÀÌ°ÊØÀÊ`ˆiÊ Umsetzung des Förderkonzepts fallen die Personalaufwendungen bei den freien Trägern einschließlich eines Verwaltungs- und Sachkostenanteils sowie die Personalkosten für die Koordinierungsstelle an.

76

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Migration und 3 Integration

3.1 Entwicklung der Flüchtlingshilfe in Bund, Land und Landkreis

3.1.1 Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler

> À 2015 2016 2017 2018 2019 Übersicht Aufnahmen Spätaussiedlerinnen Zugänge Bund 6.118 6.588 7.134 7.126 7.155 und Spätaussiedler

Zugänge Landkreis 13 10 23 17 52 Quellen: BAMF, eigene Erhebung

Der Spätaussiedlerinnen- und Spätaussiedlerzuzug stieg 2019 mit Ç°£xxÊ*iÀܘi˜Êˆ“Ê6iÀ}iˆV ÊâՓÊ6œÀ> ÀÊ­Ç°£ÓÈÊ*iÀܘi˜®ÊiˆV ÌÊ>˜°

3.1.2 Opfer politischer Haft/Opferpension

> À 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Opfer politischer Haft/ Opferpension Anträge 84 85 89 93 92 95 90 82 82 82

Ablehnungen 3 0 0 1 1 1 1 0 0 0 Quelle: eigene Erhebung Empfänge- rinnen und 81 85 89 92 91 94 89 81 82 82 Empfänger

Auszahlungs- 241.482 241.482 265.426 273.500 276.250 310.100 321.819 298.937 291.472 292.771 beträge in ¤

77

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 3.1.3 Flüchtlingsaufnahme

Die Geflüchteten werden durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ­  ®Ê>ÕvÊ`iÀÊÀ՘`>}iÊ`iÃÊŸ˜ˆ}ÃÌiˆ˜iÀÊ-V ØÃÃiÃÊ>ÕvÊ`ˆiÊ Bundesländer verteilt. 2019 betrug der Anteil für Baden-Württemberg 13,01280 Prozent.

Im Land Baden-Württemberg wurden 2019 insgesamt 10.340 Personen ­6œÀ> ÀÊ££°™Î£®Ê>ÃÊÃޏLiÜiÀLiÀˆ˜˜i˜Ê՘`ÊÃޏLiÜiÀLiÀÊ>Õv}i˜œ“- men. Im Landkreis Esslingen wurden bis zum Stichtag 31.12.2019 ˆ˜Ã}iÃ>“ÌÊÇÈÇÊiyØV ÌiÌiÊ­6œÀ> ÀʙäǮʘiÕÊ>Õv}i˜œ““i˜°Ê ˆiÊ<ÕÜiˆ- sungsquote lag bei rund 5,7 Prozent. Zum 01.01.2020 bestand noch iˆ˜ÊÕv˜> “i`iwâˆÌÊ`iÃÊ>˜`ŽÀiˆÃiÃÊۜ˜ÊÈÈÊ*iÀܘi˜Ê­6œÀ> ÀÊ£Î{®°

Entwicklung Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Flüchtlingsaufnahme gemäß FlüAG Stichtag 31. Dez. 31. Dez. 31. Dez. 31. Dez. Σ°Ê>˜°

Fälle Leistungsbezug 4.167 3.704 2.316 1.139 802 Quelle: eigene Erhebung Unterkünfte

BiÊ`>ۜ˜ÊÅÊÎÊ 4.002 3.190 955 573 527

BiÊ`>ۜ˜ÊÅÊÓ 165 514 1361 566 275

Personen im 4.880 4.350 2.655 1.337 1.021 Leistungsbezug GU

*iÀܘi˜Ê`>ۜ˜ÊÅÊÎ 4.677 3.709 1.124 715 634

*iÀܘi˜Ê`>ۜ˜ÊÅÊÓ 203 641 1.531 622 387

Fälle Leistungsbezug kommunal 449 587 1.074 1.810 1.981

BiÊ`>ۜ˜ÊÅÊÎ 175 194 234 313 342

BiÊ`>ۜ˜ÊÅÊÓ 274 393 840 1.497 1.639

Personen Leistungsbezug kommunal 699 904 1.353 2.169 2.396

*iÀܘi˜Ê`>ۜ˜ÊÅÊÎ 248 307 297 353 403

*iÀܘi˜Ê`>ۜ˜ÊÅÊÓ 451 597 1.056 1.816 1.993

Fallzahlen Leistung gesamt 4.616 4.291 3.390 2.949 2.783

Leistungsbezieherinnen 5.579 5.254 4.008 3.506 3.417 und -bezieher gesamt

78

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 3.2 Entwicklung der Leistungen nach dem AsylbLG

3.2.1 Vorläufige Unterbringung und Anschlussunterbringung

Kosten der Vorläufigen und Anschlussunterbringung

in Mio. Euro

Quelle: eigene Erhebung

vorl. Plan RE 2015 RE 2016 RE 2017 RE 2018 RE 2019 2020

Nettoaufwand gesamt 3,99 4,718 9,491 9,985 11,431 4,879

Nettoaufwand kommunale Unterbringung 2,85 5,632 7,102 9,841 11,431 4,879

GU Nettoaufwand vorläufige 1,14 -0,914 2,389 0,144 0 0 Unterbringung

79

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Jahres- Zugänge Landkreis Esslingen 2015 2016 2017 2018 2019 Personen in der vor- summen läufigen Unterbringung und Anschlussunter- Neuaufnahme 3.860 2.917 1.102 645 603 11.452 bringung Wiederaufnahme 68 228 227 143 69 816

Folgeantragstellerinnen und -antragsteller 129 13 8 24 11 384 Quelle: eigene Erhebung Neugeborene 24 56 42 39 34 258

Illegal Eingereiste 3 4 0 0 1 75

Umverteilte 0 9 5 3 1 36

Kontingentfl. afghanisch 7 5 0 0 0 12

Kontingentfl. eritreisch 0 0 0 6 0 6

Kontingentfl. irakisch 0 1 0 0 0 1

Kontingentfl. jüdisch 0 0 0 0 0 1

Kontingentfl. somalisch 0 0 0 3 48 51

Kontingentfl. syrisch 65 11 21 44 0 196

ÕÃÊÕ}i˜` ˆviiˆ˜ÀˆV Ì՘} 3 10 1 0 0 14

Sonderkontingent Nordirak 98 5 0 1 0 104

Familienzusammenführung 0 2 0 0 0 2

Summe 4.257 3.261 1.406 908 767 13.408

Jahres- Abgänge Gemeinschaftsunterkünfte 2015 2016 2017 2018 2019 summen

Kommunale Unterbringung 386 1.257 1.723 1.725 765 6.305

Private Wohnungen im Landkreis 260 375 593 352 138 2.104

Anschlussunterbringung außerhalb LKR 0 0 0 0 0 38

Summe 646 1.632 2.316 2.077 903 8.447

Davon Geduldete 219 71 133 259 118 1.081

Davon Asylberechtigte oder 315 1.162 1.216 440 192 3.702 sonst. Aufenthaltsberechtigte

Sonstige sowie ohne 112 399 967 1.378 526 3.597 Asylentscheidung über einen Zeitraum von 24 Monate

Jahres- Sonstige Abgänge 2015 2016 2017 2018 2019 summen

Unbekannt verzogen 177 705 538 329 134 2.092

Umverteilung 7 36 33 34 28 203

Freiwillige Ausreise 165 256 100 41 12 876

Abschiebung 51 56 69 69 38 345

Rückführung 0 0 0 1 0 3

Private Wohnungen auch 98 170 56 41 25 549 außerhalb Landkreis

Abgang in LEA 3 4 1 0 0 15

Verstorben 0 4 0 2 0 9

Õ}i˜` ˆviiˆ˜ÀˆV Ì՘} 5 17 7 0 0 52

Summe 506 1.248 804 517 237 4.144

Summe Abgänge insgesamt 1.152 2.880 3.120 2.594 1.140 12.591

80

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 3.2.1 Krankenhilfe und Hilfe zur Pflege

Leistungsberechtigte im Bereich des Asylbewerberleistungsgesetzes ­ÃޏL®Ê“ˆÌÊÀ՘`iˆÃÌ՘}ÃLiâÕ}Ê­ÅÊÎÊÃޏL®ÊiÀ >Ìi˜ÊiˆÃÌ՘}i˜Ê bei Krankheit, Schwangerschaft und Geburt. Zur Behandlung akuter Erkrankungen und Schmerzzustände sind die erforderliche ärztliche und zahnärztliche Behandlung einschließlich der Versorgung mit Arznei- und Verbandmitteln sowie sonstiger zur Genesung, zur Besserung oder zur Linderung von Krankheiten oder Krankheitsfolgen erforderlichen Leistungen zu gewähren. Dabei erfolgt z. B. eine Versorgung mit Zahnersatz nur, soweit dies im Einzelfall aus medizinischen Gründen unaufschiebbar ist. Zusätzlich erhalten werdende Mütter und Wöchnerinnen ärztliche und pflegerische Hilfe und Betreuung, Hebammenhilfe, Arznei-, Verband- und Heilmittel.

3.3 Umsetzung des Integrationsplans

3.3.1 Sozialbetreuung und -beratung

Vorläufige Unterbringung

Jahr Betreute in VU Auszahlungsbetrag Monatliche Zahlungen für die soziale Betreu- 2015 2.263 1.448.593 ¤ ung in der vorläufigen Unterbringung 2016 5.349 3.982.108 ¤ (Schlüssel 1:100)

2017 3.885 2.619.320 ¤ Quelle: eigene Erhebung 2018 2.253 1.118.028 ¤

2019 vorläufiges Ergebnis 1.228 816.319 ¤

Anschlussunterbringung Die Betreuung der Geflüchteten in der Anschlussunterbringung der Kommunen wird durch das Integrationsmanagement sichergestellt, ergänzt durch die Sozialberatung der Großen Kreisstädte und des Landkreises. Unter Federführung des Integrationsmanagements wird für alle Geflüchteten eine gemeinsam getragene Orientierungsberatung angeboten.

81

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Die Grundlage des ergänzenden Angebotes durch die Sozialen Dienste bildet der SOA-Beschluss 126/2017. Demnach erhalten die Großen Kreisstädte Zuschüsse für insgesamt sechs Vollzeitstellen. Beim Sozialen Dienst des Landkreises sind insgesamt fünf Vollzeitstellen eingesetzt. Die Freiwilligkeitsleistung des Landkreises beläuft sich hierzu insgesamt auf 650.563 Euro. Das Integrationsmanagement wird durch den Pakt für Integration, gefördert durch das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg, finanziert. Im Berichtsjahr waren insg. rd. 36 Vollzeit- stellen als Integrationsmanagerinnen und -manager im Einsatz.

Bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe

Personalkosten- Kommune 2015 2016 2017 2018 2019 zuschuss für das Aichtal x 5.969,25 19.743,29 x x Ehrenamt als Freiwilligkeitsleistung x x x 9.547,50 12.078,89

2015 bis 2019 /Deizisau x x x x 3.897,19 (in Euro) Denkendorf x 24.150,00 13.903,76 10.894,35 9.531,25

Quelle: eigene Erhebung Dettingen x 12.950,00 11.123,87 x x Esslingen 5.024,10 48.429,31 61.286,91 81.372,60 35.000

Filderstadt 11.681,19 45.500,00 42.567 35.000,00 25.261,99

Frickenhausen/Altenried/Beuren/ x X 30.534,32 30.463,13 21.080,79 Erkenbrechtsweiler/Großbettlingen/ Schlaitdorf/Unterensingen/ Neuffen

Hochdorf 4.274,10 15.712,50 15.712,50 12.929,58 12.513,63

Kirchheim 23.278,85 35.000,00 35.000,00 29.756,25 22.050,00

Leinfelden- Echterdingen 11.011,06 35.000,00 35.000,00 35.000,00 19.380,38

Lichtenwald x x 3.401,86 4.577,16 3.780,00

Neuhausen/ Wolfschlugen x 13.593,04 19.539,88 x x

Nürtingen 14.799,46 57.676,70 57.676,70 33.750,00 19.789,20

Ostfildern 18.956,73 24.150,00 33.600,00 35.000,00 18.351,06

Owen/ x 12.118,82 20.775,12 16.742,49 13.218,50

Plochingen/ Baltmannsweiler x x 7.613,94 15.298,50 8.380,99

Reichenbach x x 20.860,14 7.484,52 6.232,50 Wendlingen 6.988,28 17.720,94 15.683,68 15.971,48 7.793,77

Wernau x 6.616,22 11.647,26 9.275,67 5.477,02

Gesamtzuschüsse: 96.013,77 354.586,78 455.670,68 383.063,23 243.817,16

Bislang investierte der Landkreis als Freiwilligkeitsleistung rund 2 Mio. Euro in das landkreiseigene Förderprogramm „Kommunale Koordinierung des bürgerschaftlichen Engagements“. Langfristig sollten die Kommunen erforderliche Stellen der kommunalen Koordinatorinnen und Koordinatoren verstetigen und vorrangig auf andere Fördermöglichkeiten zurückgreifen.

82

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Traumaberatung

LK-Förderung Drittmittel Projekt Summe Vergleich Fallzahlen in der Integrationsplan ­ >ÀˆÌ>ÃÊ՘`ʎ`Û® 2019 insgesamt 2018 insgesamt Traumaberatung

Abklärung und Weitervermittlung ­ˆ˜Ž°Ê>“ˆˆi˜Éˆ˜`iÀ® 14 15 29 42 Quelle: eigene Erhebung

Lebensberatung Erwachsene 41 47 88 59

SGB VIII insgesamt ­œ ˜iÊ7iˆÌiÀÛiÀ“ˆÌ̏՘}® 66 25 91 71

>“ˆˆiɈ˜`É}`° 55 23 78 44

Davon UMA 10 1 11 23

Gastfamilie UMA 1 1 2 4

Alle Träger inkl. der PBS vom LRA 121 87 208 173

Weitere Angebote der PBS:

UÊÊ-Ì>LˆˆÃˆiÀ՘}Ã}ÀÕ««iÊvØÀÊnÊ>v} >˜ˆÃV iÊ B˜˜iÀÊ Ê­`ÀiˆÊ/iÀ“ˆ˜i]ÊœÀÌvØ À՘}Ê>ÕÃÊÓä£n® UÊÊ՘ÃÌÌ iÀ>«iṎÃV iÃÊÀÕ««i˜>˜}iLœÌÊvØÀÊ{Ê ØÌÌiÀÊ՘`Ê{ʈ˜`iÀÊ Ê­xÊ/iÀ“ˆ˜i® UÊÊ,i}ˆœ˜>iÊ>V ÛiÀ>˜ÃÌ>Ì՘}i˜Ê՘`Êv>V `ˆi˜Ã̏ˆV iÊ>LiÀ>Ì՘}i˜ÊÊ für andere Einrichtungen bzw. Ehrenamtliche UÊÊ ˆÌ܈ÀŽÕ˜}ʈ˜ÊÀi}ˆœ˜>i˜Ê iÌâÜiÀŽi˜

Perspektiv- und Rückkehrberatung Die Perspektiv- und Rückkehrberatung wird als freiwillige Leistung des Landkreises angeboten, wobei 50 Prozent der Personal- und Sachkosten durch Landesförderung bezuschusst werden. Die restlichen Personalkosten werden durch Einsparungen der Sozialleistungen für die Ausreisenden gedeckt. Rückkehrhilfen werden durch Bund- und Landesmittel direkt vom Fördergeber gewährt.

83

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Ausreisen freiwilliger 2017 2018 2019 Rückkehrerinnen und Einrichtung der Rückkehrer Rückkehrberatung am 01.10.2017

*Weiterwanderung Irak 1 15 13 Quelle: eigene Erhebung Gambia 10 4

Pakistan 2 10 7

Serbien 7

Georgien 1 7

Mazedonien 5 4

Kosovo 1 5 1

Indien 4 3

China 1 4 3

Syrien 3 1

Türkei 3 5

Iran 3 2

Afghanistan 1 2

Algerien 2

Nigeria 2 3

Äthiopien 1

Marokko 1 1

Tschetschenien 1

Tunesien 1

Sri Lanka 1 1

Albanien 1

Eritrea 2

Benin 1

Ghana 1

>˜>`>Ê­77I® 1

Mexiko 1

Russland 1

USA 1

Insgesamt 13 82 56

84

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Rückläufige Ausreisezahlen erklären sich überwiegend aus folgenden Faktoren: UÊÊÕÃÀiˆÃi˜`iÊȘ`ÊØLiÀ܈i}i˜`Ê ˆ˜âi«iÀܘi˜Ê UÊÊ`i˜ÌˆwâˆiÀ՘}ÇÊLâÜ°Ê*>ÃÃLiÃV >vv՘}ëÀœâiÃÃÊ}iÃÌ>ÌiÌÊÈV ʏ>˜}܈iÀˆ} UÊÊÕÃÃiÌâ՘}Ê`iÀÊvÀiˆÜˆˆ}i˜ÊÕÃÀiˆÃiʘ>V ʘÌÀ>}ÃÌiÕ˜}ʈÃÌÊ`ÕÀV ÊÊ psychische Störungen und daraus resultierende mangelnde Kooperationsfähigkeit bedingt UÊÊ“Ê> ÀÊÓ䣙Êv>˜`i˜ÊÎäÎÊ iÀ>Ì՘}Ã}iëÀBV iÊÃÌ>ÌÌÆÊۜ˜Êˆ˜Ã}iÃ>“ÌÊ 106 Beratungsfällen reisten 56 Personen tatsächlich aus, was dem landesweiten Durchschnitt von ca. 50 Prozent entspricht.

Ein höherer Beratungsbedarf besteht bei Personen UÊʓˆÌÊLiܘ`iÀiÀÊ-V ÕÌâLi`ØÀv̈}ŽiˆÌÊ­À>Õi˜]Ê ˆ˜`iÀB Àˆ}i]ÊÊÊ Ê>“ˆˆi˜]ʏÌiÀi]Ê"«viÀÊۜ˜Ê i˜ÃV i˜ >˜`i]ʓi`ˆâˆ˜ˆÃV iÊBi® UÊʓˆÌÊ«ÃÞV ˆÃV i˜ÊÕvvBˆ}ŽiˆÌi˜Ê՘`ɜ`iÀÊ-ÕV ÌiÀŽÀ>˜ŽÕ˜}ʜ`iÀ UÊʓˆÌÊ>˜`iÀi˜Ê ÀŽÀ>˜ŽÕ˜}i˜°

Einzelne Beratungsfälle erstrecken sich über einen Zeitraum von mehreren œ˜>Ìi˜ÊLˆÃÊ ˆ˜ÊâÕÊiˆ˜i“Ê> À°Ê

85

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 3.3.2 Integrationsmaßnahmen

Alle aufgeführten Integrationsmaßnahmen werden auf Empfehlung des ˆ“Ê> ÀiÊÓä£ÇÊÛiÀ>LÃV ˆi`iÌi˜Ê˜Ìi}À>̈œ˜Ã«>˜iÃÊiÀLÀ>V ÌÊ՘`ÊȘ`Êiˆ˜iÊ Freiwilligkeitsleistung des Landkreises.

Sprachförderung für Menschen mit Migrationshintergrund Die Koordination der Sprachkurse nach der Verwaltungsvorschrift Deutsch ­6Ü6Ê iÕÌÃV ®Ê`iÃÊ>˜`iÃÊ >`i˜‡7ØÀÌÌi“LiÀ}ÊØLiÀ˜ˆ““ÌÊ`ˆiÊ ˆ`՘}Ç koordination für Neuzugewanderte. In den Berichtszeitraum 2019 entfielen zwei Förderperioden. Für die Durchführung der Kurse erhält der Land- kreis eine Landeszuwendung von 60 Prozent der Kurs- und Kinderbetreu- ungsgebühren. Der Landkreis übernimmt die verbliebenen 40 Prozent der Kosten. Darüber hinaus übernimmt der Landkreis die Fahrtkosten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in vollem Umfang sowie die Kosten für die Einstufungstests.

Kostenaufteilung Landesförderung 60 % Landkreisförderung 40 % Sprachförderung

1. Förderperiode Haushaltsjahr 2019 225.000 € 150.000 € Quelle: eigene Erhebung 01.08.2018 qΣ°äÇ°Ó䣙

2. Förderperiode Haushaltsjahr 2020 195.000 € 130.000 €

01.08.2019 qäÓ°än°ÓäÓä

Im Berichtszeitraum führten die Volkshochschulen Ostfildern, Esslingen, die BruderhausDiakonie sowie die Deutsche Angestellten-Akademie Kurse durch.

Neben den Formaten Grund- und Aufbaukurs mit jeweils 300 Unterrichts- iˆ˜ iˆÌi˜ÊŽœ˜˜ÌiÊÜܜ Êiˆ˜ÊÜ}i˜>˜˜ÌiÀÊÕvL>ՎÕÀÃÊ +Ê­ ˆ˜Ã̈i}õÕ>ˆ- wâˆiÀ՘}®]ÊLiˆÊ`i“Ê`ˆiÊ/iˆ˜i “iÀˆ˜˜i˜Ê՘`Ê/iˆ˜i “iÀÊ«>À>iÊâÕ“Ê Kursbesuch ein Langzeitpraktikum absolvieren, angeboten werden, als auch erstmals ein Kurs zur Alphabetisierung. In insgesamt drei verschie- denen Kursen mit zusätzlicher Kinderbetreuung konnten zehn Frauen und acht Kinder einzelgefördert werden. Im Vergleich zum Förderjahr Óä£ÈÉÓä£ÇÊ >ÌÊÈV ʈ“Ê> ÀÊÓ䣙Ê`ˆiÊ+՜ÌiÊÜiˆLˆV iÀÊ/iˆ˜i “iÀˆ˜˜i˜Ê von knapp 3 Prozent auf rund 40 Prozent erhöht.

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LeistungsberichtStrukturbericht 2019 VwV-Deutsch-Kurse seit 2017 im Landkreis Esslingen

Quelle: eigene Darstellung

5. Förderperiode 3. Förderperiode 4. Förderperiode 2019/2020 2017/2018 2018/2019 (Stand Februar)

Grundkurs Aufbaukurs VHS Abschluss - A1 A2/B1 Esslingen prüfung 300 UE 300 UE

Grundkurs Aufbaukurs Teilnahme- A1 Beruf A2 bestätigung 300 UE 400 UE

Grundkurs Aufbaukurs Abschluss- Abschluss- A1 A2/B1 prüfung prüfung 300 UE 300 UE

Grundkurs Aufbaukurs VHS Abschluss - A1 A2/B1 Ostfildern prüfung 300 UE 300 UE

Grundkurs Aufbaukurs Teilnahme- Abschluss- A1 A2/B1 bestätigung prüfung 300 UE 300 UE

Aufbaukurs Aufbaukurs VHS Abschluss- Beruf A2 B1 Kirchheim prüfung 400 UE 300 UE

Bruderhaus Grundkurs Aufbaukurs Teilnahme- Abschluss- Diakonie A1 Beruf A2/B1 bestätigung prüfung Nürtingen 300 UE 400 UE

Grundkurs Aufbaukurs Aufbaukurs Abschluss- Abschluss- A1 A2/B1 A1 prüfung prüfung 300 UE 300 UE 600 UE

Bruderhaus Grundkurs Aufbaukurs Teilnahme- Diakonie A1 A2 bestätigung Kirchheim 300 UE 300 UE

Deutsche Angestellten Abschluss- EQ-Begleitsprachkurs B2/400 UE Akademie prüfung ­ ®

19 Personen in sechs ver schie - Einzel förde - 44 Personen in verschiedenen Integrationskursen denen Integrationskursen, rungen 10 Kinder in Kinderbetreuung

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StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Informationsbroschüren in mehreren Sprachen

Informations- Informations- Zielgruppen Sprachen Veröffentlichung broschüren in broschüre Titel mehreren Sprachen „Den Übergang gut Neuzugewanderte Deutsch, 2018 meistern“ Õ}i˜`ˆV iÊ՘`Ê`iÀi˜Ê Englisch, Eltern; Hauptamtliche in Arabisch, der Berufs- und Sozialbe- Türkisch ratung; Ehrenamtliche

„Gut ankommen im Neuzugewanderte Eltern Deutsch, 2019 Landkreis Esslingen“ und Familienmitglieder; Englisch, Hauptamtliche in der Arabisch, Familien- und Sozialbera- Türkisch tung; Elternmentorinnen und -mentoren und ande- re Ehrenamtliche

„Sprachförderung im Neuzugewanderte sowie n. n. 2020 Landkreis Esslingen“ haupt- und ehrenamtliche Betreuungspersonen; Migrationsberatungsstel- len im Landkreis

Elternbeteiligung Budget Haushaltsjahr Kostenpunkte

13.500 Euro 2019 Kick-off-Veranstaltung im Landratsamt, Einrich- tung eines Vernetzungsformats der relevan- ten Akteurinnen und Akteure im Landkreis, Koordination von Fachaustausch und „Gemein- samem Lernen“, Öffentlichkeitsarbeit inklusive Informationsmaterialien für die Zielgruppe der Maßnahme, Weiterbildung

13.500 Euro 2020 Öffentlichkeitsarbeit und Akquise von Eltern- mentorinnen und -mentoren, Qualifizierung von bürgerschaftlich Engagierten, Aufbau von Netzwerkstrukturen mit den interessierten Kom- munen, fachliche und organisatorische Beratung und Begleitung

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LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Drei-Säulen-Dolmetscherkonzept

Hotline Traumabehandlung Kita/Schule/ Sprachmittlung Vernetzung Dolmetscherkonzept 2019 Gespräche 20 16 94

Quelle: eigene Erhebung

Integration durch Ausbildung – Perspektiven für Flüchtlinge (Kümmerer-Programm)

Gesamt Männlich Weiblich Vermittlungen in Ausbildung Betreute Personen seit 2016 Stichtag 31.12.2019 172 158 14 Quelle: eigene Erhebung In Praktika vermittelt 105 95 10

Ausbildung Stichtag 31.12.2019 90 86 4

Nationalität Hauptherkunftsländer

Syrien 103 92 11

Afghanistan 17 17 0

Iran 14 13 1

Gambia 12 12 0

Irak 6 6 0

Eritrea 4 3 1

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StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Vermittlung in Berufsfeld Gesamt Männlich Weiblich Berufsfelder Elektroniker der unterschiedlichen 13 13 0 Quelle: eigene Erhebung Fachrichtungen

Mechaniker der unterschiedlichen 13 13 0 Fachrichtungen inkl. 2-jährige Berufsausbildung

Berufe im Gesundheitswesen 13 11 2

Kaufmännische Berufe 12 10 2

Berufe in der Gastronomie 11 11 0

Berufe im Automotive-Bereich 7 7 0

Bauberufe 8 8 0

Berufe in Lager und Logistik 5 5 0

Berufe in der Informationstechnologie 4 4 0

Von den 90 in Ausbildung vermittelten Personen haben elf die Ausbildung abgebrochen.

Interkulturelle Öffnung Das Landratsamt hat 2019 Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Thema interkulturelle Öffnung angeboten, welche zur interkulturellen und diskriminierungskritischen Öffnung und zur Sensibilisierung bzw. Stärkung interkultureller / diskriminierungskritischer Kompetenz beitragen.

Schulungen Teilnehmende Schulungsumfang Zahl der Anzahl der und Teilnehmende Teilnehmenden Schulungen zum Thema der inter kulturellen Mitarbeitende 1 Arbeitstag 30 2 Öffnung Führungskräfte ½ Arbeitstag 16 1 Quelle: eigene Erhebung

90

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Teilhabe, Rehabilitation und 4 psychosoziale Hilfen

4.1 Eingliederungshilfe

Weiteres Vorgehen – Inkrafttreten des BTHG

01.01.2023

01.01.2020 Reformstufe 4 01.01.2018 Nach Verkündung 01.01.2017 Reformstufe 3 bzw. 01.04.2017 Reformstufe 2 U Leistungsberechtigter Personenkreis in der Eingliederungshilfe Reformstufe 1 U Einführung SGB IX ­À̈ŽiÊÓx>Ê /]Ê /iˆÊÓÊ­ ˜iÕ® Åʙ™Ê- Ê8® U Einführung SGB IX Teil 1 und Teil 3 U Zweiter Schritt bei U Ab 01.01.2017: Verbesserungen in der Einkommens- und Vorgezogene U Reform des Vertrags- Vermögensberück- Änderungen rechts der EGHneu sichtigung im Schwerbehinder- im SGB IX tenrecht U Vorgezogene U Erster Schritt bei Verbesserungen im Verbesserungen Bereich Teilhabe am in der Einkommens- Arbeitsleben und im und Vermögens- Gesamtplanverfahren berechtigung im in der EGH im SGB XII SGB XII Reformstufen der Eingliederungshilfen U Ab 01.04.2017: Erhöhung des Schon- vermögens für Bezie- Weitere Infos herinnen und Bezieher unter www.bmas.de von SGB-XII-Leistun- gen von derzeit 2.600 Euro auf 5.000 Euro © Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2016

Das Bundesteilhabegesetz tritt seit dem 01.01.2017 stufenweise in Kraft. Die weitreichendste leistungsrechtliche Änderung erfolgt mit der Heraus- lösung der Eingliederungshilfe aus dem SGB XII zum 01.01.2020, welche als Teil 2 in das SGB IX integriert wurde. Leistungsrechtlich erfolgten eine Verdoppelung des Arbeitsförderungsgeldes von 26 Euro auf 52 Euro, eine Anhebung der Vermögensfreigrenze von 2.600 Euro auf 50.000 Euro sowie ein höherer Freibetrag beim Einkommenseinsatz.

>V `i“Ê`ˆiÊ-̈V Ì>}ÃiÀ iL՘}i˜ÊØLiÀÊ`i˜Êœ““Õ˜>ÛiÀL>˜`ÊvØÀÊÕ}i˜`Ê Õ˜`Ê-œâˆ>iÃÊ >`i˜‡7ØÀÌÌi“LiÀ}Ê­6-®ÊiÀÃÌʈ“Ê«ÀˆÊ`iÃÊœ}i> ÀiÃÊ erfolgen, werden hier die Zahlen zum 31.12.2018 dargestellt.

91

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Zum Stichtag 31.12.2018 erhielten insgesamt 2.506 Personen Leistungen `iÀÊ ˆ˜}ˆi`iÀ՘}à ˆvi°Êi}i˜ØLiÀÊ`i“Ê6œÀ> ÀÊ­Ó°{£{Ê*iÀܘi˜®ÊLiÌÀB}ÌÊ die Steigerung 3,8 Prozent. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass 2017 die sonstigen ambulanten Hilfen nicht auswertbar waren, was ca. 35 Fälle betrifft. Die Steigerung würde dann 2,3 Prozent betragen. Bundesweit lag die -Ìiˆ}iÀ՘}ÊLiˆÊÎ]xÊ*Àœâi˜ÌÊ­Û}°ÊÜÜÜ°`iÃÌ>̈ð`i®]ʏ>˜`iÃÜiˆÌÊLiˆÊ£]ÇÊ*Àœâi˜Ì°

Entwicklung bzgl. der Leistungsart 2014 2015 2016 2017 2018 Trend Eingliederungshilfe Ambulante 28 28 48 0 34 der Leistungs- Hilfen empfängerinnen und Integration in 60 70 76 84 98 Leistungsempfänger Kindergarten 2015 bis 2018 ohne KUB Integration in 73 78 95 109 134 Schulen *ohne heilpädagogische Leistungen, da in Teilstationärer 17 21 18 15 18 ambulanten Hilfen Schulkindergarten enthalten Teilstationäre 31 28 29 30 29 Sonderschule Quelle: eigene Erhebung Ambulant Betreutes 386 418 405 450 482 Wohnen

Familienpflege 29 34 41 48 43

Persönliches 39 39 33 29 33 Budget

Private Sonderschulen 32 36 32 32 24 am Heim

Heimsonderschulen 47 46 48 50 45 ­«ÀˆÛ>ÌÊ՘`ÊÃÌ>>̏ˆV ®

Teilstationärer 615 629 615 588 567 WfbM*-Arbeitsbereich

Teilstationäre 9 10 11 9 16 Tagesbetreuung

Teilstationärer Förder- u. 91 85 86 84 88 Betreuungsbereich

Stationäre 471 467 444 475 471 /iˆ >LiiˆÃÌ՘}i˜Ê­â°Ê °ÊÕ ®

Therapeutische 11 23 20 20 22 Wohngruppen

Stationärer 354 357 371 377 375 WfbM-Arbeitsbereich

Stationärer WfbM- 14 13 16 14 27 Berufsbildungsbereich

Gesamt 2.307 2.382 2.388 2.366 2.506

92

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Entwicklung der Aufwendungen

Entwicklung der 77.881.772 82.560.460 Bruttoausgaben und 71.029.535 72.565.267 65.074.277 70.505.360 des Netto aufwandes in 59.969.137 60.710.145 der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung (in Euro)

Ausgaben

Nettoaufwand

RE 2015 RE 2016 RE 2017 RE 2018 Quelle: eigene Erhebung

Leistungsempfängerinnen und -empfänger nach Behinderungsarten

Körperlich Leistungsempfänge- behinderte rinnen und -empfänger Menschen: nach Behinderungsarten 521 (insg. 2.506 Kinder und 20,8 % Geistig Erwachsene) behinderte Menschen Quelle: eigene Erhebung 1.268 50,6 %

Seelisch behinderte Menschen: 717 28,6 %

93

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Verteilung nach Leistungsarten

Die insgesamt 2.506 Leistungsempfängerinnen und -empfänger vertei- len sich entsprechend ihrem Lebensalter und den behinderungsbedingten Bedarfen auf unterschiedliche Leistungsbereiche, welche sich in vorschulische, schulische und berufliche Förderung sowie die Förderung für Erwachsene und speziell für Seniorinnen und Senioren gliedern.

Eingliederungshilfen Leistungsart 2015 2016 2017 2018 Trend für Kinder und Nicht aus- Ambulante Hilfen Jugendliche 15 15 wertbar 14 für Kinder

Quelle: eigene Erhebung Integration in 70 76 84 98 Kindergarten

Integration in Schulen 69 95 109 134

Teilstationärer 21 18 15 18 -V ՏŽˆ˜`iÀ}>ÀÌi˜Ê­«ÀˆÛ>Ì®

Teilstationäre 28 29 30 29 -œ˜`iÀÃV ՏiÊ­«ÀˆÛ>Ì®

Familienpflege 7 10 16 16

Private Sonderschulen am 36 32 32 24 Heim

Heimsonderschulen 46 48 50 45 ­«ÀˆÛ>ÌÊ՘`ÊÃÌ>>̏ˆV ®

ˆ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iÊ 292 323 336 378 gesamt

94

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Leistungsart 2015 2016 2017 2018 Trend Eingliederungshilfe für Erwachsene Ambulante Hilfen 13 33 Nicht aus- 20 Erwachsene wertbar Quelle: eigene Erhebung Berufliche Ausbildung, 0 0 0 0 Hochschule

Ambulant Betreutes 418 405 450 482 Wohnen

Familienpflege 29 31 32 27

Persönliches Budget 39 33 29 33

Teilstationärer WfbM- 629 615 588 567 Arbeitsbereich

Teilstationäre 10 11 9 16 Tagesbetreuung

Teilstationärer Förder- u. 85 86 84 88 Betreuungsbereich

Stationäre Teilhabe- 467 444 475 471 iˆÃÌ՘}i˜Ê­â°Ê °ÊÕ ®

Stationäre Therapeutische 23 20 20 22 Wohngruppen

Stationärer WfbM- 357 371 377 375 Arbeitsbereich

Stationärer WfbM- 13 16 14 27 Berufsbildungsbereich

Erwachsene gesamt 2.083 2.065 2.078 2.128

4.1.1 Wohnen

iÀÊ i`>ÀvÊۜ˜Êˆ˜`iÀ˜Ê՘`ÊÕ}i˜`ˆV i˜ÊiÀ}ˆLÌÊÈV ÊâՓÊiˆ˜i˜Ê>ÕÃÊiˆ˜i“Ê Wohnbedarf verbunden mit einem speziellen schulischen Angebot, zum anderen aus der Schwere einer Behinderung, sodass eine Betreuung im häuslichen Umfeld nicht mehr möglich ist. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Rückgang um 16 Prozent festzustellen.

Bei den Erwachsenen ist zu unterscheiden zwischen stationärem Wohnen, ambulant betreuten Wohnformen und privatem Wohnen. Um einen möglichst hohen Grad an Selbstbestimmung zu erreichen, sind ambulant betreute Wohnformen zu bevorzugen. Dies gelingt mithilfe einer engmaschigen Begleitung durch das Teilhabemanagement, wodurch individuelle und zielgerichtete Maßnahmen umgesetzt werden.

95

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Gemessen an der Gesamtzahl der betreuten Wohnformen hat sich die Quote an ambulant betreuten Wohnformen im Landkreis seit 2014 von 32,81 Prozent auf 36,25 Prozent erhöht und das stationäre Wohnen von 67,19 Prozent auf 63,75 Prozent verringert.

4.1.2 Arbeit, Beschäftigung und Bildung

Teilhabe am Arbeitsleben ÕÀV Ê`ˆiÊΰÊ-ÌÕviÊ`iÃÊ Õ˜`iÃÌiˆ >Li}iÃiÌâiÃÊ­ /®]Ê`ˆiÊâՓÊ䣰䣰Óä£nÊ in Kraft trat, wurde für Menschen mit Behinderungen durch die Anerkennung anderer Leistungsanbieterinnen und -anbieter und die Einführung des Budgets für Arbeit eine bessere Teilhabe am Arbeitsleben ermöglicht. Demnach soll jeder Mensch mit Behinderungen entsprechend seinem individuellen Leistungsvermögen durch passgenaue Leistungen und Förderung die für ihn größtmögliche Teilhabe am Arbeitsleben erreichen. Menschen mit Behinderungen haben so die Möglichkeit, entweder auf dem freien Arbeitsmarkt, bei einer anderen Leistungsan- bieterin / einem anderen Leistungsanbieter oder in einer Werkstatt für Li ˆ˜`iÀÌiÊ i˜ÃV i˜Ê­7vL ®ÊLiÃV Bv̈}ÌÊâÕÊÜiÀ`i˜°

Darüber hinaus gibt es in Baden-Württemberg noch die Möglichkeit, über `>ÃʘÌi}À>̈œ˜Ã>“ÌÊ`iÃÊ6-ʈ˜Êœœ«iÀ>̈œ˜Ê“ˆÌÊ>˜`iÀi˜ÊiˆÃÌ՘}ÃÌÀB}iÀ˜Ê einen ergänzenden Lohnkostenzuschuss von bis zu 70 Prozent zu gewähren.

Arbeitsplätze auf dem Arbeitsmarkt Echte und damit sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse ÜiÀ`i˜ÊÃiˆÌÊÓä£ÓÊ`ÕÀV Ê`ˆiʓˆÌÊ`i“ʘÌi}À>̈œ˜Ã>“ÌÊ`iÃÊ6-ÊÛiÀiˆ˜- barten Lohnkostenzuschüsse sowie seit 2018 mit dem Budget für Arbeit mitfinanziert. Zum 31.12.2018 wurden acht Personen Lohnkostenzu- schüsse gewährt. Für das Budget für Arbeit wurden 2018 keine Anträge gestellt. Ein Beschäftigungsverhältnis konnte allerdings über das Persön- liche Budget geschlossen werden.

Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) Die Beschäftigten der WfbM wohnen entweder privat, in ambulant betreuten Wohnformen oder in einer stationären Einrichtung. Die Zahl `iÀÊ7iÀŽÃÌ>ÌÌLiÃV Bv̈}Ìi˜ÊÜ>ÀÊÓä£nÊ­™{Ó®Ê}i}i˜ØLiÀÊ`i“Ê6œÀ> ÀÊ ­™Èx®ÊՓÊÓ]{Ê*Àœâi˜ÌÊÀØVŽBÕw}°Ê ˆiÃÊ B˜}ÌÊۜÀ܈i}i˜`ʓˆÌÊ>ÌiÀÃLi- dingtem Ausscheiden zusammen.

96

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Förder- und Betreuungsbereich (FuB) ˜Ê`i˜Ê> Ài˜ÊÓä£xÊ­xxÓÊBi®Ê՘`ÊÓä£ÈÊ­xÎäÊBi®ÊÜÕÀ`iÊiˆ˜iÊÀØVŽBÕw}iÊ >â> i˜i˜Ì܈VŽÕ˜}ÊÛiÀâiˆV ˜iÌ°ÊÓä£ÇÊ՘`ÊÓä£nÊ­iÜiˆÃÊxx™ÊBi®Ê ÜÕÀ`iÊ܈i`iÀÊ>˜˜B iÀ˜`Ê`>ÃÊ ˆÛi>ÕÊۜ˜ÊÓä£{Ê­xÈÓÊBi®ÊiÀÀiˆV Ì°

Tagesbetreuung Erwachsene und Seniorinnen und Senioren Hierbei handelt es sich einerseits um Betreuungsangebote für seelisch Li ˆ˜`iÀÌiÊ i˜ÃV i˜Ê­ÎÇÊBi®]Ê`ˆiÊi˜ÌÜi`iÀÊÃÌ>̈œ˜BÀÊܜ ˜i˜Ê՘`Ê ­˜œV ®Ê˜ˆV ÌÊÜiÀŽÃÌ>ÌÌvB ˆ}ÊȘ`°Ê˜`iÀiÀÃiˆÌÃÊ >˜`iÌÊiÃÊÈV ÊÕ“Ê iÌÀiÕ՘}Ã>˜}iLœÌiÊvØÀÊ-i˜ˆœÀˆ˜˜i˜Ê՘`Ê-i˜ˆœÀi˜Ê­™{ÊBi®]Ê`ˆiÊ altersbedingt nicht mehr in einer WfbM oder im FuB beschäftigt oder betreut werden können.

Eingliederungshilfe zur Schulbildung Der Landkreis Esslingen ist Schulträger für die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren, weshalb für die dortigen Schülerinnen und Schüler keine Schulkosten im Rahmen der Eingliederungshilfe anfallen. Lediglich bei fehlenden schulischen Angeboten oder bei Vorliegen einer schweren Behinderung kommt es zu einer Internatsunterbringung. Seit dem Schuljahr 2015/2016 beteiligt sich das Land mit einer sogenannten Kopfpauschale an den Kosten für die schulische Inklusion an den öffentlichen allgemeinen Schulen. Auf den Landkreis entfielen folgende Landes- förderungen je Schuljahr:

2015/2016 284.152 Euro 2016/2017 350.103 Euro 2017/2018 509.268 Euro 2018/2019 418.973 Euro

Das Land beteiligt sich nicht an den Kosten für Schulbegleitungen an einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum sowie >˜Ê«ÀˆÛ>Ìi˜Ê>}i“iˆ˜Lˆ`i˜`i˜Ê-V Տi˜°Ê ˆiÊiÃ>“ÌŽœÃÌi˜Ê­LÀÕÌ̜®ÊvØÀÊ `ˆiÊ-V ՏLi}iˆÌ՘}ʈ“Ê> ÀÊÓä£nÊLiÌÀÕ}i˜ÊÓ°xxÈ°££nÊ ÕÀœ°

4.1.3 Persönliches Budget

Die Zahl der Leistungsberechtigten hat sich gegenüber dem Vorjahr iˆV ÌÊiÀ Ÿ Ì°Ê<ՓÊ-̈V Ì>}ÊΣ°£Ó°Óä£nÊiÀ ˆiÌi˜ÊÎxÊ­6œÀ> ÀÊә®Ê*iÀܘi˜Ê Leistungen in Form eines Persönlichen Budgets. Mit einem träger- übergreifenden Budget, das sich aus Eingliederungshilfe und Leistungen der Agentur für Arbeit zusammensetzte, hatte diese Leistungsform eine untergeordnete Bedeutung.

97

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 37 Prozent der Budgets wurden von Menschen mit einer geistigen Behinderung, 48 Prozent von Menschen mit einer seelischen Behinderung, 3 Prozent von Menschen mit einer Mehrfachbehinderung und 12 Prozent von Menschen mit einer körperlichen Behinderung in Anspruch genommen.

Die Höhe der Persönlichen Budgets reichte von 40 Euro bis 4.005 Euro pro Person und Monat. Dies macht deutlich, dass mit dem Budget ganz unterschiedliche Bedarfe gedeckt wurden. Diese reichen von der Unter- stützung bei der Freizeitgestaltung bis hin zu Assistenzleistungen und sozialpädagogischen Hilfen in allen Lebensbereichen.

Personen, die sich für ein Persönliches Budget entschieden haben, wechseln nur im Ausnahmefall wieder zurück in die Sachleistung. Dies lässt auf eine große Zufriedenheit mit dieser Form der Leistungserbrin- gung schließen.

4.2 Schwerbehinderung und Leistungen

ˆiÊiÃÌÃÌiÕ˜}Êiˆ˜iÀÊ i ˆ˜`iÀ՘}Ê­ÅÊÓÊ- Ê8®ÊˆÃÌÊiˆ˜iÊ-Ì>ÌÕÃi˜ÌÃV iˆ- dung und kann als solche jederzeit aufgrund der tatsächlichen Gegeben- heiten angepasst werden. Sie ist keine Sozialleistung, wird aber vielfach vorausgesetzt, um Sozialleistungen oder Nachteilsausgleiche zu bean- spruchen.

Antragsentwicklung Am 31.12. bei der 2015 2016 2017 2018 2019 Trend Schwerbehinderung Erstfeststellungsanträge 3.409 3.440 3.450 3.431 3.680

Quelle: eigene Erhebung Änderungs-/ 6.527 6.483 6.003 6.577 6.438 Neufeststellungsanträge

Widersprüche 1.818 1.757 1.833 1.929 1.860

98

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 4.2.1 Menschen mit Behinderungen

>V ÊÅÊ£xÓÊ- Ê8ÊÜiÀ`i˜Ê>ÕvʘÌÀ>}Ê`iÀÊÀ>`Ê`iÀÊ i ˆ˜`iÀ՘}Ê­` ®Ê und die Merkmale für die Inanspruchnahme von Nachteilsausgleichen ­ iÀŽâiˆV i˜®Ê}i“B~Ê`iÀÊ6iÀÜÀ}՘}Ói`ˆâˆ˜ˆÃV i˜ÊÀ՘`ÃBÌâiÊ­6®Ê festgestellt. Als Grundlage für die Feststellungsentscheidungen dienen Aktengutachten der Ärztinnen und Ärzte des Gesundheitsamtes oder der beauftragten Außengutachterinnen und Außengutachter.

Menschen mit Am 31.12. 2015 2016 2017 2018 2019 Trend Behinderungen

Einwohner mit 22.277 15.684 16.440 17.006 18.431 Behinderung Quelle: eigene Erhebung ­` ÊÓäq{ä®

Mit Schwerbehinderung 41.126 37.984 39.228 37.396 39.072 ­` Ê>LÊxä®

Schwer- 7,8 % 7,2 % 7,4 % 6,9 % 7,3 % behindertenquote

Merkzeichen G 16.637 15.830 16.375 15.337 16.178 ­}i Li ˆ˜`iÀÌ®

Merkzeichen B 8.866 8.462 8.920 8.499 9.207 ­LiÀiV ̈}ÌÊâÕÀÊ Mitnahme einer i}iˆÌ«iÀܘ®ÊÊ

Merkzeichen H 4.315 4.206 4.393 4.191 4.482 ­`>ÕiÀ˜`Ê ˆyœÃ®

Merkzeichen aG 3.298 3.056 3.242 2.962 3.235 ­>Õ~iÀ}iܟ ˜ˆV Ê }i Li ˆ˜`iÀÌ®

Merkzeichen Bl 432 427 422 407 421 ­Lˆ˜`®

Merkzeichen Gl 261 260 265 260 259 ­}i ŸÀœÃ®

Der deutliche Rückgang der Zahl von Menschen mit Behinderungen im > ÀÊÓä£ÈÊ}i ÌÊ>ÕvÊiˆ˜i˜Ê >Ìi˜>L}iˆV ʓˆÌÊ`i˜Ê i`iLi ŸÀ`i˜ÊâÕÀØVŽÊ ­ >V iÀv>ÃÃ՘}Êۜ˜Ê-ÌiÀLi‡Ê՘`Ê7i}âÕ}ÃvBi˜®°

99

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 4.2.2 Blindenhilfe

Die Landesblindenhilfe und die einkommensabhängige Blindenhilfe nach ÅÊÇÓÊ- Ê8ÊÃiÌâi˜ÊۜÀ>ÕÃ]Ê`>ÃÃÊiˆ˜iÊ ˆ˜` iˆÌʜ`iÀÊiˆ˜iÊ`iÀÊ ˆ˜` iˆÌÊ gleichzusetzende Sehstörung im Rahmen einer augenfachklinischen Untersuchung festgestellt werden.

Blindenhilfe Am 31.12. 2015 2016 2017 2018 2019 Trend

Anträge Quelle: eigene Erhebung 56 58 71 60 62

Lfd. 438 423 414 397 412 Landesblindenhilfefälle

Ausgaben 1.749.043 1.725.735 1.627.278 1.600.282 1.560.567 Landesblindenhilfe in €

Lfd. Blindenhilfefälle 44 44 46 55 60 ˜>V ÊÅÊÇÓÊ- Ê8

Ausgaben nach 125.173 132.292 149.546 179.163 199.236 ÅÊÇÓÊ- Ê8ʈ˜Ê€

4.2.3 Mobilitätshilfe

Menschen mit erheblicher Mobilitätseinschränkung, die ihren Wohnsitz œ`iÀÊ}iܟ ˜ˆV i˜ÊÕvi˜Ì >Ìʈ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜Ê >Li˜Ê­}i“°Ê ÅÊÎäÊ- Ê®Ê՘`Ê`iÀi˜Ê œLˆˆÌBÌÊ`ÕÀV Êiˆ˜Êiˆ}i˜iÃÊ> ÀâiÕ}ʘˆV ÌÊÈV iÀ- gestellt ist, können am Fahrdienst für Menschen mit erheblicher Mobili- tätseinschränkung teilnehmen. Voraussetzung ist, dass das Merkzeichen aG oder die Merkzeichen G und H vorliegen und aufgrund der Schwere oder der Art der Behinderung keine öffentlichen Nahverkehrsmittel benutzt werden können. Für diese Leistung gilt eine Einkommensgrenze.

100

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Am 31.12. 2015 2016 2017 2018 2019 Trend Mobilitätshilfe

Anzahl der 157 173 166 174 187 Quelle: eigene Erhebung Inanspruchnahmen/Fälle

Ausgaben für die 25.874 35.537 25.236 38.040 49.730 Ê œLˆˆÌBÌà ˆviÊqÊ> À̎œÃÌi˜Êˆ˜Ê€

Anzahl abgerechneter 1.002 909 661 1.100 1.039 Fahrten mit Taxi

Durchschnittliche Kosten 26,85 29,79 30,33 32,36 34,45 je Taxifahrt in €

Anzahl der Fahrten mit 11 287 185 234 234 Spezialbeförderung

Durchschnittliche Kosten je 39,21 32,67 39,04 40,35 38,87 Spezialbeförderung in €

Das jährliche maximale Fahrguthaben wurde 2018 von 400 Euro auf n{äÊ ÕÀœÊ­“œ˜>̏ˆV ʓ>Ý°ÊÇäÊ ÕÀœ®ÊiÀ Ÿ Ì°

4.3 Interdisziplinäre Frühförderstelle

418 373 343 275 284 Fallzahlentwicklung der Kinder der interdisziplinären Frühforderstelle (gesamt) 2015 bis 2019

2015 2016 2017 2018 2019 Quelle: eigene Erhebung

Fallzahlen 2019

Offenes Beratungsangebot: 251 Fälle (2018: 249) ˆiʘÌiÀ`ˆÃ∫ˆ˜BÀiÊÀØ vŸÀ`iÀÃÌiiÊ­-®ÊLˆiÌiÌÊ>i˜Ê ÌiÀ˜Ê՘`ÊÜiˆÌiÀi˜Ê Bezugspersonen des Kindes ein niederschwelliges, offenes Beratungs- angebot zur Information, Prävention und Früherkennung.

101

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Erstgespräch: 253 Fälle (2018: 220) Das Erstgespräch mit den Eltern findet je nach Bedarf entweder in den Räumen der IFS oder in den Kindertageseinrichtungen statt. In der Regel werden die Fachkräfte der Einrichtungen einbezogen.

Interdisziplinäre Eingangsdiagnostik: 218 Fälle (2018: 189) Die Interdisziplinäre Eingangsdiagnostik wird durch einen eine Kinderärztin / qÊiˆ˜i˜Êˆ˜`iÀ>ÀâÌÊÛiÀœÀ`˜iÌ°Ê-ˆiÊՓv>ÃÃÌÊiˆ˜iÊ`ˆvviÀi˜âˆiÀÌi]Ê`ˆ>}˜œÃ̈ÃV iÊ Einschätzung sowohl im medizinisch-therapeutischen als auch im heilpädagogischen Bereich.

Komplexleistung Frühförderung: 116 Fälle (2018: 119) Die Komplexleistung ist ein interdisziplinäres Förder- und Unterstützungs- angebot, in dem Kinder und ihre Familien einmal oder mehrmals wöchent- ˆV Êqʈ“Ê ÕÀV ÃV ˜ˆÌÌÊâÜiˆÊLˆÃÊ`ÀiˆÊ> ÀiÊ>˜ÃÌiiÊۜ˜Êˆ˜Ê`iÀÊ,i}iÊ “ˆ˜`iÃÌi˜ÃÊiˆ˜i“Ê> ÀÊqÊiˆ˜iÊ iˆ«B`>}œ}ˆÃV iÊ՘`ʓi`ˆâˆ˜ˆÃV ‡Ì iÀ>- peutische Leistung erhalten.

>â> i˜Ì܈VŽÕ˜}Êœ“«iݏiˆÃÌ՘}ÊÓä£xÊqÊÓ䣙

Komplexleistung 2019 116 Frühförderung 2018 119 Quelle: eigene Erhebung 2017 87

2016 68

2015 55

4.4 Sozialpsychiatrischer Dienst für alte Menschen

“Ê> ÀÊÓ䣙ÊÜÕÀ`i˜ÊLiˆ“Ê-œâˆ>«ÃÞV ˆ>ÌÀˆÃV i˜Ê ˆi˜ÃÌÊvØÀÊ>ÌiÊ i˜ÃV i˜Ê ­-"®ÊnǙÊ*>̈i˜Ìˆ˜˜i˜Ê՘`Ê*>̈i˜Ìi˜Ê՘`ʘ}i ŸÀˆ}iÊLiÀ>Ìi˜Ê՘`É œ`iÀÊLiÌÀiÕÌ°Ê“Ê6iÀ}iˆV ÊâՓÊ6œÀ> ÀÊ­nÓÓ®Êi˜ÌëÀˆV ÌÊ`ˆiÃÊiˆ˜i“Ê Anstieg um 7 Prozent. Die Zahl der Neuzuweisungen ist nahezu gleich- bleibend hoch. 2019 wurden dem Sozialpsychiatrischen Dienst {ÈÈʘiÕiÊ*>̈i˜Ìˆ˜˜i˜Ê՘`Ê*>̈i˜Ìi˜ÊâÕ}i܈iÃi˜Ê­ÓÊ*Àœâi˜ÌÊÜi˜ˆ}iÀÊ >ÃÊÓä£n®°

102

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Anzahl der Neuzu- 483 466 weisungen im 418 Sozialpsychiatrischen 361 361 Dienst für alte Menschen

Quelle: eigene Erhebung

2015 2016 2017 2018 2019

Die Problemlagen der einzelnen Beratungen und Begleitungen sind sehr umfangreich. Häufig ist sowohl die medizinische und pflegerische als auch die soziale und finanzielle Situation der Betroffenen zu klären. Viele Patientinnen und Patienten sind multimorbide, d. h. sie leiden nicht nur unter einer psychiatrischen Erkrankung, sondern oft an zwei oder mehreren psychiatrischen und/oder somatischen Erkrankungen.

Sonstige Demenzielle Verteilung der 15,7 % Symptome Diagnosen im 36,18 % Sozialpsychiatrischen Dienst für alte Menschen Suchterkrankung 4,32 % Quelle: eigene Erhebung

Paranoide Halluzinati- Depressive onssymptome Symptome 9,9 % 33,9 %

Neben Einzelbetreuung und verschiedenen Gruppenangeboten stellt die Beratung von Angehörigen einen weiteren Schwerpunkt dar. 2019 ÜÕÀ`i˜Ê{xxʘ}i ŸÀˆ}iÊLiÀ>Ìi˜Ê­Û}°ÊÓä£n\ÊÎ{™]Ê`>ÃÊi˜ÌëÀˆV ÌÊiˆ˜i“Ê <ÕÜ>V ÃÊۜ˜ÊÀ՘`ÊÎäÊ*Àœâi˜Ì®Ê՘`ÊV>°Ê£ääÊ«yi}i˜`iʘ}i ŸÀˆ}iʈ˜Ê einer der elf Gesprächsgruppen kontinuierlich unterstützt.

103

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 4.5 Sozialpsychiatrischer Dienst Nürtingen

iÀÊ-œâˆ>«ÃÞV ˆ>ÌÀˆÃV iÊ ˆi˜ÃÌÊ­-« ˆ®Ê ØÀ̈˜}i˜ÊˆÃÌÊiˆ˜iÀÊۜ˜Êˆ˜Ã}iÃ>“ÌÊ vؘvÊ-œâˆ>«ÃÞV ˆ>ÌÀˆÃV i˜Ê ˆi˜ÃÌi˜Êˆ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜°Êi`iÀÊ dieser Dienste versorgt ein regionales Versorgungsgebiet.

Das Versorgungsgebiet des SpDi Nürtingen umfasst 113.077 Einwohne- Àˆ˜˜i˜Ê՘`Ê ˆ˜Üœ ˜iÀÊ­-Ì>˜`ÊÎä°äÈ°Ó䣙®°Ê

iÃiÌ⏈V iÀÊÕvÌÀ>}Ê}i“°ÊÅÊÈÊ*ÃÞV ˆÃV ‡À>˜Ži˜‡ˆvi‡iÃiÌâÊ­*ÃÞV - ®Ê >`i˜‡7ØÀÌÌi“LiÀ}ʈÃÌÊ`ˆiÊ>“LՏ>˜ÌiÊ6iÀÜÀ}՘}]Ê`ˆiÊÜâˆ>«ÃÞV ˆ- atrische Vorsorge, Nachsorge und die psychosoziale Krisenintervention. Der Dienst arbeitet auch aufsuchend. Weiterhin erbringt der SpDi ØÀ̈˜}i˜Êˆ“Ê,> “i˜ÊÅÊÎÇ>Ê- Ê6ÊiˆÃÌ՘}i˜Ê`iÀÊ-œâˆœÌ iÀ>«ˆiÊ՘`Ê }i“°Ê- Ê8ÊÅÊxÎÊ­iÌâÌÊ- Ê8®ÊiˆÃÌ՘}i˜Êˆ“Ê“LՏ>˜ÌÊ iÌÀiÕÌi˜Ê Wohnen. Außerdem werden im Rahmen einer Kooperation mit einem örtlichen Pflegedienst Pflegeleistungen gem. SGB V und SGB XI erbracht.

“Ê> ÀÊÓ䣙ÊÜÕÀ`i˜Êˆ˜Ã}iÃ>“ÌÊ{{Óʏˆi˜Ìˆ˜˜i˜Ê՘`ʏˆi˜Ìi˜ÊÜ܈iÊ ˜}i ŸÀˆ}iÊLiÀ>Ìi˜Ê՘`ÊLiÌÀiÕÌÊ­Óä£n\Ê{äx®°

Klientenzahlen Sozial psychiatrischer Dienst Nürtingen

Quelle: eigene Erhebung

2019 328 19 46 22 27 127

2018 293 17 53 21 21 102

2017 255 17 51 19 17 94

2016 287 17 52 19 19 102

2015 260 19 53 20 24 111

Grundversorgung Ambulant Sozio - Pflege- An gehörigen- Länger fristige Betreutes therapie leistungen beratung Kontakte Wohnen Grund- versorgung

˜Ê`iÀÊÀ՘`ÛiÀÜÀ}՘}Ê܈À`Êâ܈ÃV i˜ÊÕÀ⎜˜Ì>ŽÌi˜Ê­LˆÃÊâÕÊvؘvÊ œ˜Ì>ŽÌi˜®Ê՘`ʏB˜}iÀvÀˆÃ̈}i˜Êœ˜Ì>ŽÌi˜Ê՘ÌiÀÃV ˆi`i˜°Ê 4LiÀÊ`ˆiʏiÌâÌi˜ÊvؘvÊ> ÀiÊâiˆV ˜iÌiÊÈV Ê`ˆiÊ/i˜`i˜âÊ>L]Ê`>ÃÃÊ`ˆiÊ <> Ê`iÀʍ՘}i˜Ê­LˆÃÊÎäÊ> Ài®Ê՘Li >˜`iÌi˜Ê«ÃÞV ˆÃV ʎÀ>˜Ži˜Ê

104

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 Menschen zunimmt. Dies erklärt auch die steigende Zahl der Angehö- rigenberatungen, die zumeist deren Eltern sind, in deren Wohnumfeld diese hilfsbedürftigen Menschen leben, die selbst häufig keinen Wunsch nach Beratung und Behandlung haben.

ˆiÊØLiÀÊ`ˆiÊÛiÀ}>˜}i˜i˜Ê> ÀiÊi iÀʎœ˜ÃÌ>˜Ìi˜Ê>â> i˜Ê >Li˜ÊÈV Ê 2019 im Bereich der Grundversorgung deutlich in der Anzahl erhöht. Die gestiegenen Zuweisungszahlen von niedergelassenen Psychiate- rinnen und Psychiatern und den Krankenkassen sind analog zu diesem Trend. Dies lässt sich durch die Knappheit an Plätzen bei niedergelassenen Psychotherapeutin und -therapeuten erklären, sodass die Sozialpsy- V ˆ>ÌÀˆÃV i˜Ê ˆi˜ÃÌiÊqÊLiˆÊ}iˆV LiˆLi˜`iÀÊ*iÀܘ>ÀiÃÜÕÀViÊqÊÛiÀÃÕV i˜]Ê diesen Mangel auszugleichen.

4.6 Beratungsstelle Sucht und Prävention

Die Auswertung erfolgte 2019 erstmalig für die Beratungsstelle Sucht und Prävention themenübergreifend. Die Auswertung der Tätigkeit der Beauftragten für Suchtprophylaxe/Kommunalen Suchtbeauftragten bleibt hiervon unberührt und wird gesondert dargestellt.

2018 2019 Trend Anzahl der betreuten Klientinnen und Personen mit Suchtproblematik 1.825 1.842 Klienten 2018 und 2019 Beratungsstelle Sucht Bezugspersonen/Angehörige 288 243 und Prävention

Gesamt 2.113 2.085 Quelle: eigene Erhebung

Das Betreuungsvolumen ist trotz des umfänglichen Organisationsent- wicklungsprozesses im Vergleich zu den Vorjahren nur leicht gesunken.

Anzahl der Neuaufnahmen und beendeten Betreuungen 2018 2019 Trend 2018 und 2019 Beratungsstelle Sucht Neuaufnahmen 1.391 1.333 und Prävention Beendete Betreuungen 1.237 1.232 Quelle: eigene Erhebung

105

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Angebotsschwerpunkte 2018 2019 Trend Beratungsstelle Sucht und Prävention iÀ>Ì՘}Ê­*iÀܘi˜Ê“ˆÌÊ-ÕV Ì«ÀœLi“>̈Ž]ʘ}i ŸÀˆ}i]Ê 1.296 1.400 Ø ÀiÀÃV iˆ˜]ÊÕy>}i]Ê"˜ˆ˜i]Ê/ iÀ>«ˆiÛiÀ“ˆÌ̏՘}]Êo®

Quelle: eigene Erhebung Substitutionsbegleitung 331 313

Ambulante Rehabilitation für Drogenabhängige 17 13

Ambulante Rehabilitation für Alkohol-, Spiel- und 80 110 Medikamentenabhängige

Ambulante Nachsorge 99 101

Frühintervention 117 115

Andere 175 32

Einen besonderen Schwerpunkt neben der Beratung und der Ambulanten Rehabilitation stellte die Substitutionsbegleitung dar, welche 313 Personen in Anspruch nahmen. Im Rahmen der Ambulanten Rehabilitation und Nachsorge von Menschen mit einer Suchtproblematik konnten 224 Personen behandelt werden.

Durch 105 Präventionsmaßnahmen wurden 2.325 Personen erreicht, davon 701 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.

Angebotsschwerpunkte der Beauftragten für Suchtprophylaxe/ Kommunalen Suchtbeauftragten “Ê> ÀÊÓ䣙ÊÜÕÀ`i˜ÊÓ£ÎÊ >~˜> “i˜Ê`ÕÀV }ivØ ÀÌ°Ê Ãʎœ˜˜Ìi˜Ê 4.920 Personen erreicht werden, davon 582 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Davon wurden sieben Maßnahmen öffentlich hervor- }i œLi˜Ê­â°Ê °Ê`ÕÀV Ê*ÀiÃÃi“ˆÌÌiˆÕ˜}i˜]ʘvœÃÌB˜`iÊiÌV°®°

106

LeistungsberichtStrukturbericht 2019 III Strukturbericht

107

StrukturberichtLeistungsbericht 2019 2019 Existenzsicherung, Sozialhilfe 1 und weitere Hilfen

DEZERNAT Soziales

Jobcenter Kreissozialamt Kreisjugendamt Amt für Amt für Soziale Amt für besondere Dienste und Flüchtlingshilfe Hilfen Psychologische Beratung

Arbeitsmarkt- Hilfen zur Überwindung Versorgung und politische besonderer sozialer Sorgestrukturen für Instrumente Schwierigkeiten ältere Menschen

- Pflegestützpunkte Pflegestütz- - Quartiersarbeit punkte

Integration Anerkennungsbera- ESF Wohnungslosenhilfe Angebote bei gewalt- in den tung für im Ausland Europäischer geprägten Paarbeziehungen Arbeitsmarkt erworbene Berufs- Sozialfonds und Bildungsab- schlüsse SGB II Frauenhäuser SGB II

Fach beratungsstellen

Fachstelle Fachberatungsstellen Ambulant (Teil-)Stationäre Tagesstätten Mietschulden- Betreutes Angebote übernahme Wohnen ­*ÀBÛi˜Ìˆœ˜® Tages- strukturierende Beschäftigung SGB XII

108

Strukturbericht 2019 1.1 Arbeitsmarktpolitische Instrumente

1.1.1 Integration in den Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktprogramm 2019 >ÃÊœLVi˜ÌiÀʎœ˜˜ÌiÊÓ䣙Ê`ˆiÊÃÌ>LˆiÊ>}iÊ>“ÊÀLiˆÌÓ>ÀŽÌÊvØÀʘÌi}- rationen in Arbeit und Ausbildung für die Berechtigten der Grundsicherung nutzen. Die arbeitsmarktpolitischen Instrumente wurden erneut bedarfs- gerecht für Aufwärtsmobilität und Wege in Hilfefreiheit genutzt. In der ÌB}ˆV i˜ÊÀLiˆÌÊ`iÀÊ ˆÌ>ÀLiˆÌiÀˆ˜˜i˜Ê՘`Ê ˆÌ>ÀLiˆÌiÀÊ`iÃÊœLVi˜ÌiÀÃÊÃÌi ÌÊ im Mittelpunkt,

UÊ ˆ˜ÊÀLiˆÌÊ՘`ÊÕÃLˆ`՘}ÊâÕÊÛiÀ“ˆÌÌi˜] UÊ ÕvÜBÀÌӜLˆˆÌBÌÊ`ÕÀV Ê+Õ>ˆwâˆiÀ՘}i˜Êœ`iÀʎ̈ۈiÀ՘}Ó>~˜> “i˜ÊÊ zu gestalten, UÊ Ãœâˆ>iÊ/iˆ >Liʈ˜Ê`i˜Êœ˜ÃÌi>̈œ˜i˜ÊâÕÊiÀ“Ÿ}ˆV i˜]ÊÜi˜˜ÊŽiˆ˜iÊÊ reguläre Arbeitsaufnahme möglich ist, UÊ `ˆiÊiˆÃÌ՘}ÃiÀLÀˆ˜}՘}ÊÛiÀBÃψV ÊÜ܈iÊ}iÃiÌâiÃÌÀiÕÊâÕÊiÀLÀˆ˜}i˜ÊÊ und UÊ ˆ`՘}ÃV >˜Vi˜ÊvØÀʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iÊâÕÊiÀŸvv˜i˜°Ê

Die hohe Zahl der Arbeitslosen ohne Berufsausbildung unterstreicht die Bedeutung der Qualifizierung. Oberste Priorität hat die dauerhafte und auskömmliche Integration möglichst vieler Hilfsbedürftiger des Land kreises Esslingen.

Kurse zur beruflichen Weiterbildung, die Arbeitslose wettbewerbsfähig vØÀÊ`i˜ÊiÀÃÌi˜ÊÀLiˆÌÓ>ÀŽÌʓ>V i˜Ê՘`ÊqÊÜi˜˜Ê“Ÿ}ˆV ÊqÊâÕÊ>V ŽÀBvÌi˜Ê qualifizieren sollen, nutzten 2019 insgesamt 520 Weiterbildungsteil- ˜i “iÀˆ˜˜i˜Ê՘`ʇÌiˆ˜i “iÀÊ­Óä£n\Êxx™Ê/iˆ˜i “iÀ®°Ê˜Ê`ˆiÃi˜Ê7iÀÌi˜Ê i˜Ì >Ìi˜ÊȘ`Ê>ÕV Ê>LÃV ÕÃÜÀˆi˜ÌˆiÀÌiÊ7iˆÌiÀLˆ`՘}i˜Ê­Ó䣙\Ên™®]Ê hier ist eine Steigerung um 11,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr fest- zustellen.

>V ʍiÌâˆ}i“Ê-Ì>˜`Ê >Li˜Êˆ“ÊÛiÀ}>˜}i˜i˜Ê> ÀÊnxÊÕ}i˜`ˆV iÊiˆ˜iÊ Unterstützung in Form einer Förderung im Rahmen der Berufswahl bzw. Berufsausbildung erhalten. Hierunter fallen Einstiegsqualifizierungen, ausbildungsbegleitende Hilfen, außerbetriebliche Berufsausbildungen oder die assistierte Ausbildung. Die Realisierung dieser Maßnahmen w˜`iÌÊۜÀ܈i}i˜`ʈ“ÊiÀLÃÌʍi`iÃÊ> ÀiÃÊÃÌ>ÌÌ°Ê

109

Strukturbericht 2019 Ein wichtiger Baustein der Unterstützung von Langzeitarbeitslosen ist die öffentlich geförderte Beschäftigung. Über das Instrument der Arbeits- }ii}i˜ iˆÌi˜ÊÜÕÀ`iʈ“ÊՓÊ>˜Õ>ÀÊÓ䣙ÊLˆÃÊiˆ˜ÃV ˆi~ˆV Ê iâi“LiÀÊÓ䣙ÊΙÈÊiˆÃÌ՘}Ãi“«vB˜}iÀˆ˜i˜Ê՘`ʇi“«vB˜}iÀ˜Ê­Óä£n\Ê x™ÊiˆÃÌ՘}Ãi“«vB˜}iÀ®Ê`ˆiÊ >˜ViÊ}iLœÌi˜]Ê`i“ÊiÀÃÌi˜ÊÀLiˆÌÓ>ÀŽÌÊ näher zu kommen.

Dagegen erhielten 36 langzeitarbeitslose Menschen die Möglichkeit, im Arbeitsleben wieder Fuß zu fassen. Mithilfe der Förderleistungen nach ÅÊ£ÈiÊ- ÊÊ­ ˆ˜}ˆi`iÀ՘}Êۜ˜Ê>˜}âiˆÌ>ÀLiˆÌϜÃi˜®ÊŽœ˜˜Ìi˜Ê`ˆiÃiÊ Personen 2019 in geförderte Beschäftigungen eintreten. Über die ŸÀ`iÀiˆÃÌ՘}i˜Ê˜>V ÊÅʣȈÊ- ÊÊ­/iˆ >LiÊ>“ÊÀLiˆÌÓ>ÀŽÌ®ÊÜÕÀ`i˜Ê 88 Personen unterstützt.

Die Ausgaben für Eingliederungsleistungen sind 2019 um 8,6 Prozent auf 11.288 Euro gestiegen.

Ausgaben in Leistungsart Ausgaben Ausgaben der Eingliederungshilfe Dez 2018 Dez 2019 ­/Ã`°Ê ÕÀœ® ­/Ã`°Ê ÕÀœ®Ê Quelle: eigene Erhebung Eingliederungsleistungen insgesamt 10.392 11.288

Eingliederungszuschüsse 1.375 1.278

Förderung beruflicher Weiterbildung 2.098 1.969

Maßnahmen zur Aktivierung 3.279 3.779 von Leistungsberechtigten

Arbeitsgelegenheiten 988 974

Förderung von Arbeitsverhältnissen 947 471

Weitere Instrumente 1.706 2.843

Neben der Förderung der Kundinnen und Kunden über das Budget für Eingliederungsleistungen wurden die Angebote der Sprachförderung über das BAMF als Fremdförderung genutzt. So haben allein im Dezember 849 Kundinnen und Kunden an Integrations- und Deutschkursen teilgenommen.

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Strukturbericht 2019 Arbeitsmarktprogramm 2020 Das Arbeitsmarktprogramm 2020 wurde bis Mitte März uneinge- schränkt umgesetzt und hat trotz der Pandemie weiterhin Gültigkeit. Gemeinsam mit den Bildungsträgern wurden alternative Beratungs- formen gefunden. Aufgrund der neuen gesetzlichen Vorgaben und Änderungen des Sozialgesetzbuches II kam es zu einer Erhöhung der Antragsstellungen. Die Zahl der Antragstellerinnen und Antragsteller stieg LˆÃÊâՓÊÎä°ä{°ÓäÓäÊ>ÕvÊ£°È{™°Ê i˜Ê ˆÌ>ÀLiˆÌi˜`i˜Ê`iÃÊœLVi˜ÌiÀÃÊ gelang von Beginn an, die Leistungen unverzüglich anzuweisen. Pro Woche werden durchschnittlich zwei Barzahlungen notwendig. Dies belegt, dass es bislang gelungen ist, Notsituationen bis auf wenige Ausnahmen zu verhindern.

Beteiligung von Frauen Frauen werden weiterhin intensiv unterstützt. An allen Standorten beraten Spezialistinnen und Spezialisten Alleinerziehende sowie Familien, `iÀi˜Êˆ˜`iÀÊ՘ÌiÀÊ`ÀiˆÊ> ÀiÊ>ÌÊȘ`°ÊÓäÓäÊw˜`iÌÊâÕÃBÌ⏈V Êiˆ˜iÊÃÌ>ÀŽiÊ Fokussierung auf alleinstehende Frauen bzw. Frauen in Partner-BG statt.

Familienzentrierter Ansatz >ÃÊœLVi˜ÌiÀÊ >ÌÊÓä£nʓˆÌÊ`i“Ê*ÀœiŽÌʹ i`>ÀvÃ}i“iˆ˜ÃV >vÌi˜Ê>ÕÃÊ einer Hand“ in einem Team am Standort Esslingen mit dem familienzen- trierten Ansatz eine ganzheitliche BG-Betreuung eingeführt. Eltern und ˆ˜`iÀÊ>“Ê4LiÀ}>˜}Ê-V Տiq iÀÕvÊ­£ÎÊLˆÃÊ£nÊ> Ài®ÊÜiÀ`i˜Ê>ÕV Ê weiterhin gemeinsam von einer Integrationsfachkraft betreut. Familien- zentrierte Betreuung wurde 2019 am Standort Nürtingen implementiert. Zu den bereits etablierten Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Berufsberatung fand für Eltern, deren Kinder neu eingeschult wurden, im September 2019 eine Veranstaltung mit Kooperationspartnern statt. Besonders wurde das Maßnahmenportfolio 2019 intensiv ausgebaut und weiterentwickelt. Fester Bestandteil ist mittlerweile eine Vergabe von Maßnahmen für Familien, die im Projekt „BGs aus einer Hand“ betreut werden. Im Rahmen der Innovationsprojekte wurden zusätzlich auch Gutscheinangebote für Eltern während der Erziehungszeit, für geflüchtete Familien und für Familien mit einem schwerbehinderten ˆ˜`ʈ“Ê4LiÀ}>˜}Ê-V Տiq iÀÕvÊiÌ>LˆiÀÌ°Ê ˆiÊLiÃÌi i˜`i˜ÊœŽ>i˜Ê ESF-Projekte werden zur Unterstützung des Ansatzes weiterhin genutzt. >ÃÊœLVi˜ÌiÀÊ>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜ÊˆÃÌʓˆÌÊ`iÀÊ}i˜ÌÕÀÊvØÀÊÀLiˆÌÊ՘`Ê `i“ÊœLVi˜ÌiÀÊŸ««ˆ˜}i˜ÊâÕ`i“Ê/iˆÊ`iÀÊ-V ÜiÀ«Õ˜ŽÌÀi}ˆœ˜i˜Ê¹>˜}- zeitarbeitslose in Deutschland“, was einen Austausch und die Weiter- entwicklung des Ansatzes unterstützt.

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Strukturbericht 2019 Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt Die erfolgreiche Implementierung der seit 01.01.2019 zur Verfügung stehenden Instrumente der sozialen Teilhabe am Arbeitsmarkt mit Üâˆ>ÛiÀÈV iÀ՘}ëyˆV ̈}iÀÊ iÃV Bv̈}՘}Ê­ÅÊ£ÈiÊ՘`ÊÅʣȈÊ- ʮʈÃÌÊ Ó䣙Ê}iÕ˜}i˜Ê՘`ÊLiˆLÌÊiLi˜v>Ãʈ“ÊœŽÕÃÊ`iÃʎœ““i˜`i˜Ê> ÀiÃ°Ê Mit der Teilnahme wird der Langzeitleistungsbezug verringert sowie die soziale Teilhabe verbessert. Die reibungslose Zusammenarbeit der ÀLiˆÌ}iLiÀˆ˜˜i˜Ê՘`ÊÀLiˆÌ}iLiÀʓˆÌÊ`i“ÊœLVi˜ÌiÀÊ܈À`Ê`ÕÀV Êiˆ˜Ê Team von Expertinnen und Experten sichergestellt. 2020 gilt es, das Coachingangebot optimal für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu erschließen.

Geflüchtete mit anerkanntem Aufenthaltsstatus Die erfolgreiche Unterstützung der Geflüchteten mit anerkanntem Aufenthaltsstatus bei der Aufnahme einer Arbeit oder Ausbildung ist insbesondere der hohen Professionalität der Spezialistinnen und Spezia- listen zuzuschreiben. Neben der Nutzung der Sprachkursangebote im Landkreis Esslingen spielen individuelle Fördermöglichkeiten eine tragende Rolle. Durch die Zusammenarbeit mit den Integrationsmanage- rinnen und -managern sowie Kümmerinnen und Kümmerern der Kammern sollen Geflüchtete in bedarfsdeckende Beschäftigung bzw. Ausbildung einmünden. Von 356 Ausbildungsstarterinnen und -startern des vergangen Herbstes haben 156 einen Fluchthintergrund. In enger Zusammenarbeit mit der Koordinatorin für Integrationsangelegenheiten und der Migrations- Li>ÕvÌÀ>}Ìi˜Ê`iÃÊœLVi˜ÌiÀÃÊÜiÀ`i˜ÊvŸÀ`iÀˆV iÊ-V ÀˆÌÌiÊi˜}Ê>L}iÃ̈““Ì°

Gesundheit Die personenbezogenen Problemlagen im Bereich Gesundheit, psychische Instabilitäten und Schulden steigen. Häufig besteht eine Kombination mehrerer Kriterien. Dieser Personenkreis lässt sich trotz bestehender Arbeitsplatzangebote schwer in den Arbeitsmarkt integrieren, auch die Õv˜> “iÊiˆ˜iÀÊÀLiˆÌÃ}ii}i˜ iˆÌÊLâÜ°Ê iÃV Bv̈}՘}ʘ>V ÊÅÊ£ÈˆÊ gelingt zunehmend schwerer. Der 2019 erprobte Ansatz zur Stabilisierung der Gesundheit und aufsuchende Coachingangebote haben sich bewährt und werden fortgesetzt. 2020 werden Maßnahmen im Bereich Gesund- heit intensiviert. 2020 werden die Vermittlerinnen und Vermittler darüber hinaus gemeinsam mit Bildungsträgern, der Liga und Hilfeberechtigten ˜}iLœÌiÊi˜Ì܈VŽi˜°Ê >ÃÊœLVi˜ÌiÀÊ>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜Ê܈À`Ê>ÕV Ê`ˆiÊ ˜>V Ê`i“ʘÃ̈ÌÕÌÊvØÀÊÀLiˆÌÓ>ÀŽÌ‡Ê՘`Ê iÀÕvÃvœÀÃV ՘}Ê­ ®Ê`iw˜ˆiÀÌi˜Ê sogenannten Hochrisikogruppen kompetent beraten, nachbetreuten und neue Maßnahmeangebote entwickeln.

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Strukturbericht 2019 1.1.2 Europäischer Sozialfonds in Deutschland

iÀÊ ÕÀœ«BˆÃV iÊ-œâˆ>vœ˜`ÃÊvØÀÊ iÕÌÃV >˜`Ê­ -®ÊˆÃÌÊ`>ÃÊ܈V ̈}ÃÌiÊ Instrument der EU zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung in Europa. Durch den Sozialfonds wird eine bessere Bildung durch Ausbildung und Qualifizierung unterstützt. Dies trägt zum Abbau von Benachteili- gung am Arbeitsmarkt bei. Es erfolgt keine Arbeitsvermittlung; gefördert werden praxisnahe und arbeitsmarktbezogene Projekte auf regionaler und bundesweiter Ebene. Die Programme bzw. Projekte des ESF sind zusätzliche Maßnahmen. Diese dürfen deshalb nicht als reguläre Mittel für die Arbeitsmarktpolitik eingesetzt werden. Eine Unterstützung von gesetzlich geregelten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen bei ESF-geförderten Projekten ist somit nicht möglich. ESF-unterstützte Maßnahmen sollen innovative, flankierende und ergänzende Hilfen in Projektform sein, die an das zentrale Arbeitsmarktprogramm andocken können. Der regionale ESF des Landes ist beim Landkreis angesiedelt. Unter dem Titel „Chancen fördern“ gelten folgende Förderschwerpunkte:

UÊ 6iÀLiÃÃiÀ՘}Ê`iÀÊ iÃV Bv̈}՘}ÃvB ˆ}ŽiˆÌÊ՘`Ê`iÀÊ Teilhabechancen von Menschen, die besonders von Armut und Ausgrenzung bedroht sind UÊ 6iÀ“iˆ`՘}Êۜ˜Ê-V Տ>LLÀÕV Ê՘`Ê6iÀLiÃÃiÀ՘}Ê`iÀÊ Ausbildungsfähigkeit

Der Landkreis erhält pro Förderjahr 580.000 Euro. Diese Mittel fließen ausschließlich in Projekte mit mindestens zehn Teilnehmenden, welche im Landkreis von freien Trägern umgesetzt werden.

1.1.3 Anerkennungsberatung

Seit März 2018 bietet die Anerkennungsberatung der AWO Stuttgart für ˆ“ÊÕÏ>˜`ÊiÀܜÀLi˜iÊLÃV ØÃÃiÊ iÀ>Ì՘}i˜Êˆ“ÊœLVi˜ÌiÀÊ Ãψ˜}i˜Ê an. Das kostenfreie Beratungsangebot steht allen Bürgerinnen und Bürgern der Landkreise Esslingen und Göppingen zur Verfügung. Aufgrund der großen Nachfrage wird seit 2019 an drei Tagen der Woche Beratung durchgeführt.

“Ê> ÀÊÓ䣙ÊÜÕÀ`i˜Êˆ˜Ê Ãψ˜}i˜Êˆ˜Ã}iÃ>“ÌÊ£È{Ê*iÀܘi˜ÊLiÀ>Ìi˜°Ê“Ê Vergleich zum Vorjahr, in welchem 123 Personen beraten wurden, stellt dies eine Erhöhung um 33 Prozent dar. 52 Prozent aller Ratsuchenden waren männlich und 48 Prozent weiblich. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der männlichen Ratsuchenden gesunken und die Zahl der weiblichen Ratsuchenden gestiegen.

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Strukturbericht 2019 Über 80 Prozent der Ratsuchenden konnten einen Abschluss aus einem Drittstaat vorweisen und 13 Prozent haben einen Abschluss innerhalb der Europäischen Union gemacht. Im Vergleich zum Vorjahr 2018 gab es einen Anstieg der Ratsuchenden mit einem Abschluss aus einem EU-Land.

1.2 Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten

Die Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten sind in ÅÅÊÈÇÊvv°Ê- Ê8Ê}iÀi}iÌ°ÊiˆÃÌ՘}ÃLiÀiV ̈}ÌʈÃÌÊ`iÀÊ*iÀܘi˜ŽÀiˆÃ]Ê der nicht aus eigener Kraft in der Lage ist, seine prekären Lebensverhält- nisse und sozialen Schwierigkeiten zu überwinden. Ziel der Angebote ist es, die besonderen Schwierigkeiten abzuwenden, zu beseitigen, zu mildern oder ihre Verschlimmerung zu verhüten. Im Landkreis Esslingen haben sich zwei Schwerpunkte entwickelt: die Wohnungslosenhilfe und die Hilfen bei gewaltgeprägten Paarbeziehungen.

1.2.1 Wohnungslosenhilfe

Fachstelle Mietschuldenübernahme Die Fachstelle Mietschuldenübernahme ist ein wichtiges Instrument zur Vermeidung von Wohnraumverlust durch Mietschulden. Die zentrale Zusammenlegung der beiden Rechtskreise SGB II und SGB XII in Fällen von Mietschulden und die geregelten Verfahrensabläufe sind konzeptionell und landesweit vorbildlich. Nach Beauftragung durch den Sozialaus- ÃV ÕÃÃÊ>“ʣǰ££°Óä£ÈÊ­-"‡6œÀ>}iÊ£äÓÉÓä£È®Ê >ÌÊ`ˆiÊ6iÀÜ>Ì՘}Ê`ˆiÊ Konzeption über die Fachstelle Mietschuldenübernahme weiterentwickelt. Die präventiven Ansätze zum Wohnraumerhalt haben angesichts der Situation auf dem Wohnungsmarkt eine zentrale Bedeutung in der Wohnungslosenhilfe.

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Strukturbericht 2019 Wohnungslosenhilfe Im Landkreis Esslingen gibt es ausdifferenzierte Beratungs-, Betreuungs- und Versorgungsstrukturen für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen.

Angebote der Wohnungslosenhilfe

Fachberatungsstellen Aufnahmehäuser Ambulant Betreutes Wohnen Ambulant Betreutes Stuttgart Baltmannsweiler Wohnen im Esslingen Aichwald Lichtenwald Individualwohnraum

Altbach Intensiv Betreutes Wohnen Plochingen Ostfildern Reichenbach Stationäre Angebote Deizisau Tagestreff Denkendorf Hochdorf Köngen Leinfelden- Wernau Echterdingen Neuhausen Notzingen Wendlingen Filderstadt Unterensingen Wolfschlugen Kirchheim Ohmden Oberboihingen Holzmaden Aichtal

Dettingen Weilheim Schlaitdorf Nürtingen Neckartailfingen

Altdorf Altenriet Großbettlingen Owen Bissingen Neckartenzlingen Frickenhausen Neidlingen Bempflingen Beuren

Kohlberg Lenningen Neuffen Erkenbrechtsweiler

© Geobasisdaten: Landesamt für Geoinformati- on und Landentwicklung Baden-Württemberg 2009 Az.: 2851.9-1/19

Für die Informationen aus dem System wird keine Haftung übernommen.

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Strukturbericht 2019 Angebote – Trägeraufstellung

Name und Adresse des Trägers Angebote

eva Evangelische Gesellschaft Stuttgart e. V. Fachberatungsstellen in Esslingen, Nürtingen und Plochingen Büchsenstr. 34/36, 70174 Stuttgart Tagesstätten in Nürtingen AufnahmehäuserÊ­{™Ê*BÌâi®Ê-V >V Ì >ÕÃÃÌÀ>~i]Ê Berberdorf in Esslingen, Paulinenstraße in Nürtingen Ambulant Betreutes WohnenÊ­£nÊ*BÌâi®Êˆ˜Ê Ãψ˜}i˜]Ê ØÀ̈˜}i˜Ê՘`Ê*œV ˆ˜}i˜]Ê>ÕV ʈ“ʘ`ˆÛˆ`Õ>Üœ ˜À>Փʭ£nÊ*BÌâi® Intensiv Betreutes Wohnen für Personen mit Suchtproblematik ˆ˜Ê Ãψ˜}i˜Ê­ÈÊ*BÌâi® Vermittlungs- und Vernetzungsstelle „Tagesstrukturierende Beschäftigung“

Kreisdiakonieverband im Landkreis Esslingen FachberatungsstelleÊ7 Ê­7œ ˜À>Փ>ÀLiˆÌʓˆÌÊ i˜ÃV i˜Êˆ˜Ê Alleenstr. 74, 73230 Kirchheim u. T. `iÜÀ}>˜ˆÃˆiÀÌi˜Ê>Õà >Ìi˜®

Heimstatt Esslingen e. V. Ambulant Betreutes Wohnen auch im Individualwohnraum Sirnauerstr. 7, 73728 Esslingen a. N. ­ÇnÊ*BÌâi®

PräventSozial gGmbH Ambulant Betreutes Wohnen im Individualwohnraum ­nÊ*BÌâi®Ê Pfarrstr. 3, 70182 Stuttgart Stationäre Wohngruppenʈ˜Ê Ãψ˜}i˜Ê­nÊ*BÌâi®Ê՘`Êiˆ˜vi`i˜‡ V ÌiÀ`ˆ˜}i˜Ê­xÊ*BÌâi®Ê

Stadt Esslingen Ambulant Betreutes WohnenÊ­£ÓÊ*BÌâi® Amt für Soziales und Sport Beblingerstr. 3, 73728 Esslingen a. N.

Sozialpädagogische Wohngruppen gGmbH Stationäre Wohngruppe ohne tagesstrukturierende Angebote Hermannstr. 35, 73207 Plochingen ­™Ê*BÌâi®Ê Ambulant Betreutes Wohnen im Individualwohnraum ­£äÊ*BÌâi®Ê

Werkstatt für persönliche Entwicklung gGmbH Ambulant Betreutes WohnenÊ­££Ê*BÌâi® Friedrichstr. 6, 73730 Esslingen a. N.

Stiftung Jugendhilfe aktiv Ambulant Betreutes WohnenÊ­£äÊ*BÌâi® Mühlbergstr. 146, 73728 Esslingen a. N.

Kath. Gesamtkirchengemeinde Esslingen Tagesstätte in Esslingen Tagesstätte St. Vinzenz Mittlere Beutau 43, 73728 Esslingen a. N.

Bürger für Berber e. V. Sonstige AngeboteÊ­>“œÌÌi˜ŽˆÃÌi]ÊœâÜiÀŽÃÌ>ÌÌ]ʘ>ÕvÃÌii]Ê Eberspächerstr. 31, 73730 Esslingen a. N. i}iˆÌ՘}]Ê ÕÌÌiÀ‡ˆ˜`‡iÀˆi˜]Ê7iˆ ˜>V ÌÃviˆiÀ]ÊÕ°Ê۰ʓ°®

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Strukturbericht 2019 Fachberatungsstellen

2015 2016 2017 2018 2019 Anzahl beratener Personen in der Esslingen 439 233 456 460 409* Fachberatungsstelle Anzahl Personen der eva Nürtingen 139 140 127 115 108 Anzahl Personen *ohne Personen, die in die Zuständigkeit der Plochingen 48 11 15 19 17 Stadt Esslingen fallen Anzahl Personen Aufgrund einer Software- Gesamt 626 384* 598 594 534 umstellung sind die Fallzahlen für 2016 nicht vollständig erfasst. Seit 2016 ist der Fachdienst WABE – Wohnraumarbeit mit Menschen Quelle: Evangelische Gesell- in vermüllten und desorganisierten Haushalten ein Regelangebot schaft Stuttgart e. V. ˆ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜Ê­-"‡6œÀ>}iÊ£äÎÉÓä£È®°Ê iÀÊëiâˆ>ˆÃˆiÀÌiÊ Fachdienst betreute 2019 insgesamt 41 Menschen, davon 24 Frauen und 17 Männer. Ein Großteil dieser Personen ist alleinstehend und lebt überwiegend von einer Rente oder Einkommen aus einer Erwerbstätigkeit. Als Hauptproblemlage werden psychische Erkrankungen beschrieben. Der Erfolg der Maßnahme wird u. a. davon beeinflusst, ob es gelingt, das familiäre Netzwerk von Beginn an einzubeziehen. Um das Erreichte nachhaltig zu sichern, wird in nahezu allen Fällen eine Anschlussmaß- nahme organisiert. Ein regelmäßiges Gruppenangebot konnte etabliert werden. Als ergänzende Unterstützung in der Nachbetreuung konnte eine bürgerschaftlich Engagierte zur Begleitung gewonnen werden.

Die Tagestreffs stellen ein niedrigschwelliges Begegnungs-, Vermitt- lungs- und Beratungsangebot dar. Sie bieten nicht nur eine Aufenthalts- möglichkeit, sondern auch die Gelegenheit, bei Bedarf persönliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Dass die Tagestreffs nicht nur wegen des Mittagessens aufgesucht werden, zeigen eindrücklich die Zahlen der Besucherinnen und Besucher. So wurden 2019 im Tagestreff St. Vinzenz in Esslingen 4.863 Besucherinnen und Besucher gezählt und 3.372 Mittag- essen verzehrt. Im Tagestreff Nürtingen wurden 4.432 Mittagessen verzehrt und 6.733 Besuchskontakte gezählt. Die Arbeit bürgerschaftlich Engagierter ist bei den Tages treffs von besonderer Bedeutung. Sie bereiten nicht nur die Mahlzeiten zu, sondern geben auch Gelegenheit zur zwischenmenschlichen Begegnung und die Chance, aus der sozialen Isolation herauszukommen. Die beiden Tagestreffs werden von jeweils ca. 30 Ehrenamtlichen unterstützt.

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Strukturbericht 2019 Zusätzlich zu den 49 Plätzen in Aufnahmehäusern waren 2019 insgesamt È{Ê i˜ÃV i˜Êˆ˜Ê-œâˆ> œÌiÃÊ՘ÌiÀ}iLÀ>V Ì°Ê iÀiˆÌÃÊÓä£ÈÊ­-"‡6œÀ>}iÊ £äÓÉÓä£È®ÊÜÕÀ`iÊi“«vœ i˜]Êi Lii}՘}i˜Êi˜Ì}i}i˜âÕ܈ÀŽi˜Ê՘`Ê die Angebote des Betreuten Wohnens kontinuierlich auszubauen. 2019 wurden die Bemühungen dazu deutlich verstärkt und die Belegung in den Aufnahmehäusern sowie die Plätze im betreuten Wohnen konnten erhöht werden. Inzwischen stehen den Trägern der Wohnungslosenhilfe 169 Plätze im Betreuten Wohnen zur Verfügung, 2016 waren es 140 Plätze. Darüber hinaus gibt es bereits für weitere zehn Plätze konkrete Planungen. Durch die Möglichkeit des Betreuten Wohnens im Individualwohnraum werden die Plätze flexibel und bedarfsgerecht belegt. Dies zeigt sich insbesondere im Bereich junger Erwachsener. Dort können Hilfen nach ÅÅÊÈÇÊvv°Ê- Ê8ÊLi>˜ÌÀ>}ÌÊÜiÀ`i˜]ÊÜi˜˜ÊۜÀÀ>˜}ˆ}iÊiˆÃÌ՘}i˜Ê`iÀÊ Õ}i˜` ˆviʘˆV ÌÊ­“i À®Êˆ˜ÊÀ>}iʎœ““i˜°Ê˜Ã}iÃ>“ÌÊ B˜}ÌÊ`>Ãʘ}i- bot des Ambulant Betreuten Wohnens allerdings sehr stark davon ab, ob es den freien Trägern der Wohnungslosenhilfe gelingt, bedarfsgerechten Wohnraum für die zu Betreuenden zu finden.

Stationäre und teilstationäre Angebote gibt es im Landkreis Ãψ˜}i˜Êˆ˜ÃLiܘ`iÀiÊ>˜Ê`iÀÊ-V ˜ˆÌÌÃÌiiÊâÕÀÊÕ}i˜` ˆviÊ՘`Ê`iÀÊ Bewährungshilfe. Prävent Sozial gGmbH bietet eine Wohngruppe mit sechs Plätzen in Leinfelden-Echterdingen und eine Wohngruppe mit acht Plätzen in Esslingen. Der Neubau für eine weitere Gruppe in Nürtingen “ˆÌÊ>V ÌÊ*BÌâi˜Ê՘`Êiˆ˜i“Ê œÌ∓“iÀÊ܈À`ÊۜÀ>ÕÃÈV ̏ˆV ʈ“ÊՏˆÊÓäÓäÊ fertiggestellt sein. Die Sozialpädagogische Wohngruppen Plochingen }“LÊLˆiÌi˜ÊiLi˜v>Ãʘi՘Ê*BÌâiÊ՘`Ê`ˆiÊ-̈vÌ՘}ÊÕ}i˜` ˆviÊ>ŽÌˆÛÊ zehn Plätze an.

Für Menschen mit Pflegebedarf hält das Wohn- und Pflegezentrum St. Vinzenz in Filderstadt-Plattenhardt mit gerontopsychiatrischer und Üâˆ>«ÃÞV ˆ>ÌÀˆÃV iÀÊ>V «yi}iÊ­âÕÃBÌ⏈V ÊâÕ“Ê i“i˜âLiÀiˆV ®Êiˆ˜Ê Angebot bereit. Für alle weiteren Versorgungserfordernisse wird auf die ÃÌ>̈œ˜BÀi˜Ê˜}iLœÌiÊ>Õ~iÀ >LÊ`iÃÊ>˜`ŽÀiˆÃiÃÊ­ À>V iÀÊŸ iʈ˜Ê Großerlach, Christoph-Ulrich-Hahn-Haus und Immanuel-Grötzinger-Haus ˆ˜Ê-ÌÕÌÌ}>ÀÌ®ÊâÕÀØVŽ}i}Àˆvvi˜°

Die verbundene Hilfe der tagesstrukturierenden Beschäftigung an der Schnittstelle von SGB XII und SGB II, die im Rahmen des Programms Neue Bausteine in der Eingliederungs- und Wohnungslosenhilfe des œ““Õ˜>ÛiÀL>˜`iÃÊvØÀÊÕ}i˜`Ê՘`Ê-œâˆ>iÃÊ­6-®Êi˜Ì܈VŽiÌÊ՘`Ê iÀ«ÀœLÌÊÜÕÀ`i]ʈÃÌÊÃiˆÌÊÓ䣙Êiˆ˜Ê,i}i>˜}iLœÌÊ`iÀʈvi˜Ê˜>V ÊÅÊÈÇÊ- Ê8°Ê

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Strukturbericht 2019 Unter den Langzeitarbeitslosen gibt es zahlreiche Personen, die auf- grund ihrer besonderen sozialen Schwierigkeiten derart weitreichende Vermittlungshemmnisse aufweisen, dass Maßnahmen zur Aktivierung ՘`ÊLiÀÕyˆV i˜Ê ˆ˜}ˆi`iÀ՘}Ê}i“°ÊÅÊ£ÈÊ- Êʈ°Ê6°Ê“°ÊÅÊ{xÊ- ÊÊ ˜ˆV ÌÊ­“i À®Ê}Àiˆvi˜°Ê ˆiÃÊLi`iÕÌiÌ]Ê`>ÃÃÊ>ÕV Ê`ˆiʘˆi`iÀÃV Üiˆ}ÃÌiÊ Förderung in Beschäftigung, die durch das SGB II zur Verfügung steht, nicht zielführend ist. Bei arbeits- und beschäftigungswirksamen Maß- nahmen haben diese Menschen zusätzlichen Betreuungsbedarf. Durch `>Ãʘ}iLœÌÊ`iÀÊÌ>}iÃÃÌÀՎÌÕÀˆiÀi˜`i˜Ê iÃV Bv̈}՘}ʘ>V ÊÅÊÈÇÊ- Ê8Ê wird den Bedarfen dieser Menschen Rechnung getragen und die Heran- führung von langzeitarbeitslosen, wohnungslosen Menschen mit beson- deren sozialen Schwierigkeiten und Vermittlungshemmnissen an Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse erleichtert. 2019 haben insgesamt 19 Menschen, davon acht Frauen, in verschiedenen Beschäftigungen eine Tätigkeit ausgeübt.

Das Hilfesystem für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten, die wohnungslos sind, ist im Landkreis Esslingen differenziert und breit aufgestellt. Angesichts der Situation auf dem Wohnungsmarkt nehmen präventive Angebote im Vorfeld des Wohnungsverlustes an Bedeutung zu. Aus den Erfahrungen des Projekts Brückenschlag im Rahmen des Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen ­ *®ÊBÃÃÌÊÈV Ê`ˆiÊ7ˆÀŽÃ>“ŽiˆÌÊ>ÕvÃÕV i˜`iÀÊÀLiˆÌʈ˜ÃLiܘ`iÀiʈ“Ê Hinblick auf den Wohnraumerhalt feststellen. Hier bestehen deutliche Verbesserungspotenziale. In der Folge sind auch die bestehenden Angebote qualitativ weiterzuentwickeln. Sie sind bedarfsorientierter, dezentraler und wirkungsvoller aufzustellen. Der Ausbau des Ambulant Betreuten Wohnens soll weiter vorangetrieben werden.

Während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass wohnungslose Menschen zu einer besonders vulnerablen Personengruppe gehören. Die Unterbringung in Mehrbettzimmern, fehlende Aufenthaltsmöglichkeiten, nachrangiger Zugang zu Schutzmaterialien usw. erhöhen ihr Infektionsrisiko. Welche Konsequenzen sich aus den Erfahrungen ergeben, werden sowohl Kommunen und Landkreisverwaltung als auch freie Träger der Wohnungslosenhilfe auswerten müssen.

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Strukturbericht 2019 1.2.2 Angebote bei gewaltgeprägten Paarbeziehungen

Im Landkreis Esslingen gibt es flächendeckend Unterstützungsangebote für Frauen, Männer und Kinder, die in gewaltgeprägten Paarbeziehungen leben.

Beratungsangebot bei Paargewalt

Beratung bei Paargewalt Baltmannsweiler Esslingen Aichwald 17 Lichtenwald Frauen- und Kinderschutzhaus ÊÊ­“ˆÌÊ*>Ìââ> ®Ê Altbach Plochingen Ostfildern Reichenbach Deizisau Psychologische Göppingen Denkendorf Beratungsstelle Hochdorf Köngen Leinfelden- Wernau Echterdingen Neuhausen Notzingen Stand: März 2019 Wendlingen Filderstadt Unterensingen © Geobasisdaten: Wolfschlugen Landesamt für Geoinformation 14 Ohmden und Landentwicklung 12 Oberboihingen Kirchheim Baden-Württemberg 2009 Holzmaden Az.: 2851.9-1/19 Aichtal

Für die Informationen aus Dettingen Weilheim dem System wird keine Schlaitdorf Nürtingen Haftung übernommen. Neckartailfingen

Altenriet Altdorf Großbettlingen Owen Bissingen Frickenhausen Neckartenzlingen Neidlingen Bempflingen Beuren Kohlberg Neuffen Lenningen Erkenbrechtsweiler

Frauenhäuser Im Landkreis Esslingen gibt es drei Frauen- und Kinderschutzhäuser mit insgesamt 43 Plätzen. Sie bieten Schutz und eine sichere Unterkunft für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder. Frauen und Kinder erhalten dort Unterstützung, Beratung, Begleitung und können neue Perspektiven für das eigene Leben entwickeln. Die Arbeit der Frauenhäuser wird seit 2004 durch einen Fachbeirat begleitet, in dem auch Abgeordnete des Kreistages vertreten sind.

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Strukturbericht 2019 2015 2016 2017 2018 2019 Fallzahlentwicklung der Platzbelegung in Frauen 22 23 21 12 11 Frauenhäusern

Kirchheim Kinder 22 25 24 16 16 Quelle: Frauen helfen Frauen Esslingen, Kirchheim und Auslastung 85 % 81 % 80 % 95 % 93 % Filder e. V.

Frauen 12 13 13 17 12

Filder Kinder 14 14 17 23 16

Auslastung 87 % 87 % 80 % 82 % 82 %

Frauen 17 30 20 20 27

Esslingen Kinder 24 33 25 24 22

Auslastung 103 % 96 % 81 % 78 % 89 %

Gesamt Frauen 51 66 54 49 50

Gesamt Kinder 60 72 66 63 54

Krisenintervention Bereits seit 2008 wird im Landkreis Esslingen das Wohnungsverweis- verfahren bei Partnerschaftsgewalt umgesetzt. Die zugrundeliegende Konzeption wurde im Sozialausschuss am 27.11.2008 verabschiedet ­-"‡6œÀ>}iʣǙÉÓään®°Ê ÃÊ >˜`iÌÊÈV ÊՓÊiˆ˜iÊiˆÃÌ՘}ʈ“Ê,> “i˜Ê der Sozialhilfe. Das proaktive, koordinierte Vorgehen ermöglicht Frauen und Männern, die in Gewaltbeziehungen leben oder gelebt haben, Ü܈iʈ˜`iÀ˜Ê՘`ÊÕ}i˜`ˆV i˜]Ê`ˆiʓˆÌÊiÜ>Ìʈ˜Ê`iÀÊ>“ˆˆiÊ>ÕvÜ>V - sen, einen niedrigschwelligen Zugang zu Hilfen.

Die Beratung der geschädigten Frauen erfolgt durch die Vereine Frauen ivi˜ÊÀ>Õi˜Ê Ãψ˜}i˜]ʈÀV iˆ“Ê՘`ʈ`iÀÊi°Ê6°Ê­ ®°Ê B˜˜iÀ]Ê`ˆiÊ Gewalt in der Partnerschaft erleben, können sich an die Sozialberatung Stuttgart e. V. wenden. 2019 haben diese Leistung sieben Männer aus dem Landkreis in Anspruch genommen. Die Beratung der gewaltausübenden Männer und Frauen erfolgt durch `ˆiÊ-œâˆ>LiÀ>Ì՘}Ê-ÌÕÌÌ}>ÀÌÊi°Ê6°ÊqÊ>V LiÀ>Ì՘}ÃÃÌiiÊiÜ>Ì‡ prävention Kreis Esslingen. Leben Kinder im Haushalt, informiert die Polizei stets den Sozialen Dienst des Landkreises i. S. d. Kinderschutzes.

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Strukturbericht 2019 Die Polizei hatte 2019 im Landkreis Esslingen 338 Einsätze wegen häuslicher Gewalt. Weil die Gewalt derart eskalierte, dass eine Gefahr für Leib und Leben bestand, wurden 2019 insgesamt 148 Wohnungs- verweise ausgesprochen.

Wohnungsverweis- 2015 2016 2017 2018 2019 verfahren der geschä- digten Personen/ Esslingen 33 49 50 57 67 Beratungszahlen Filder 18 24 30 46 50 Quelle: Frauen helfen Frauen Esslingen, Kirchheim und Kirchheim 28 29 29 30 27 Filder e. V. Gesamt 79 102 109 133 144

Gewaltausübende 2015 2016 2017 2018 2019 Personen/Beratungs- zahlen Gesamt 104 109 110 121 126

Quelle: Sozialberatung Stuttgart Stuttgart e. V.

Zusätzlich zur Einzelberatung werden von allen Trägern Gruppen angebote durchgeführt.

Auch die Psychologischen Beratungsstellen des Landkreises und der freien Träger bieten psychosoziale Unterstützung für Menschen mit Gewalterfahrungen an. Darüber hinaus gibt es eine Kindergruppe zur Stärkung der Resilienz.

Um das standardisierte Verfahren qualitativ zu sichern, sind alle am Wohnungsverweis beteiligten Institutionen regional in den sechs Runden Tischen Hilfen bei häuslicher GewaltÊÛiÀ˜iÌâÌÊ­ Ãψ˜}i˜]ʈ`iÀ˜]Ê *œV ˆ˜}i˜]Ê ØÀ̈˜}i˜]ʈÀV iˆ“]ʈÀV iˆ“Ê1“>˜`®°Ê iÀÊÀiˆÃÊÜÕÀ`iÊ Õ“ÊÀi}ˆœ˜>ÊÀiiÛ>˜ÌiÊŽÌiÕÀˆ˜˜i˜Ê՘`ÊŽÌiÕÀiÊiÀÜiˆÌiÀÌÊ­â°Ê °Ê“ÌÃ- richter/Amtsrichterinnen, Beauftragte für Chancengleichheit, Suchtbera- Ì՘}ÃÃÌii˜]ÊiÀˆV Ìà ˆvi]Ê" ‡/À>Փ>>“LՏ>˜â®°Ê iLi˜Ê`i“Ê܈V ̈}i˜Ê fachlichen Austausch arbeiten die Runden Tische auch präventiv und sensibilisieren die Öffentlichkeit für das Thema.

Auf Landkreisebene hat die Kreisarbeitsgemeinschaft Hilfen bei häuslicher Gewalt den Auftrag, auf eine Optimierung der Strukturen hinzuwirken. Unter anderem wurde ein Präventionskonzept erarbeitet. Bestandteil sind beispielsweise regelmäßige Schulungen zum

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Strukturbericht 2019 Wohnungs verweis verfahren und Öffentlichkeitsarbeit. Für Mitte 2020 werden Richtlinien zum Umgang mit Hochrisikofällen seitens des Innen- ministeriums Baden-Württemberg erwartet.

Beratung in Gewalt- und Krisensituationen Zusätzlich zur Pflichtleistung im Rahmen der Krisenintervention erhalten die Vereine Frauen helfen Frauen in den Standorten Esslingen, Kirchheim, Filder Freiwilligkeitsleistungen i. H. v. 67.100 Euro jährlich für die Beratung von Frauen in Gewalt- und Krisensituationen im Landkreis Esslingen auf >ÈÃÊ`iÀÊâÕ}À՘`iˆi}i˜`i˜Êœ˜âi«Ìˆœ˜Ê­-"‡6œÀ>}iÊ£ÈÉÓä£È®°Ê iÀÊ Sozialausschuss hat in seiner Sitzung am 28.11.2019 seinen bisherigen freiwilligen Zuschuss damit mehr als verdoppelt.

2015 2016 2017 2018 2019 Entwicklung Beratungszahlen Esslingen 103 152 220 207 186 Frauen helfen Frauen e. V

Filder 69 66 59 54 68 Quelle: Frauen helfen Frauen Esslingen, Kirchheim Kirchheim 41 61 65 68 62 und Filder e. V.

Gesamt 213 279 344 329 316

Istanbul-Konvention Mit der Ratifizierung der sogenannten Istanbul-Konvention, dem „Über- einkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ von 2011 verpflichtete sich die Bundesrepublik Deutschland dazu, umfassende Maßnahmen zu treffen, die zum Schutz des Rechts jeder Person, frei von Gewalt zu leben, erforderlich sind. Formuliert wurde eine staatliche Verpflichtung zu umfassenden Maßnahmen in den Bereichen

UÊ ,iV ÌÊ՘`ʘÌiÀÛi˜Ìˆœ˜] UÊ -V ÕÌâÊ՘`Ê1˜ÌiÀÃÌØÌâ՘}] UÊ *ÀBÛi˜Ìˆœ˜] UÊ œœÀ`ˆ˜>̈œ˜]Ê6iÀ˜iÌâ՘}Ê՘` UÊ œÀÃV ՘}]Ê >Ìi˜]Ê œ˜ˆÌœÀˆ˜}°

Eine Vielzahl der von den Verpflichtungen aus der Istanbul-Konvention wurde bereits umgesetzt, beispielsweise die Reform des Sexualstrafrechts oder auch die Einführung des Gewaltschutzgesetzes. Das Land Baden-Württemberg hat 2014 einen Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen verabschiedet. ˜Ê`i˜ÊŽœ““i˜`i˜Ê œ˜>Ìi˜Ê՘`Ê> Ài˜Ê܈À`Ê}i«ÀØvÌ]ÊÜiV iÊ>˜`- lungsverpflichtungen Bund, Länder und Kommunen bislang noch nicht

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Strukturbericht 2019 erfüllt haben. Hier seien beispielhaft die Anwendbarkeit von Gewalt- schutzmaßnahmen in Einrichtungen der Behindertenhilfe genannt oder bislang wenig beachtete Gruppen in vulnerablen Lebenslagen wie wohnungslose Frauen. Geprüft wird auch, ob das Schutz- und Unter- stützungssystem bedarfsdeckend ausgebaut ist. Darüber hinaus werden auch die Erfahrungen während der Corona-Pandemie ausgewertet werden.

Das Unterstützungssystem bei gewaltgeprägten Paarbeziehungen im Landkreis Esslingen ist bereits vergleichsweise gut ausgebaut. Die hohen Qualitätsstandards in der Umsetzung des Wohnungsverweisver- fahrens und die Umsetzung des Präventionskonzepts sind kontinuierlich fortzuführen. Die Richtlinien des Innenministeriums zum Umgang mit Hochrisikofällen werden voraussichtlich 2020/2021 in die bestehenden Strukturen integriert werden müssen. Mit der Ratifizierung der Istanbul- Konvention hat sich der Planungsbereich „Hilfen bei häuslicher Gewalt“ deutlich erweitert. Waren bislang die Angebote auf Paargewalt beschränkt, so wird der Schutz vor Gewalt als Menschenrecht anerkannt. Die Umsetzung der Istanbul-Konvention ist landkreisweit sorgfältig zu steuern. Neben dem Anspruch, bedarfsgerechte Angebote vorzuhalten, werden künftig auch vulnerable Gruppen wie Menschen mit Behinderung, wohnungslose Frauen, Senioren etc. in den Blick genommen. Auf den Weg gebracht wird die anzeigenunabhängige Spurensicherung im Landkreis Esslingen.

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Strukturbericht 2019 1.3 Sozialer Dienst und Beratung

1.3.1 Betreuungen

Die Zahl der Betreuungen ist trotz des demografischen Wandels und der Zunahme von Isolation, psychischen Erkrankungen und der Auflösung von Familienstrukturen nahezu unverändert. Dies ist auf die spürbar stark gestiegene Vollmachterteilung seit 2005 und die Vermittlung anderer Hilfen zur Vermeidung einer Betreuung zurückzuführen.

2017 2018 Betreuungen pro 1.000 Einwohnerinnen und Bundesweit 16,20 keine Angaben Einwohner

Landesweit 11,84 12,72 +Õii˜\Ê Õ˜`iÃ>“ÌÊvØÀÊÕÃ̈â]Ê 6-Ê՘`Êiˆ}i˜iÊ À iL՘}

Landkreis Esslingen 8,89 8,92

2017 2018 Betreuungsstatistik Landkreis Esslingen 1. Einwohnerinnen und Einwohner im Landkreis am 31.12. 532.447 533.859 Die Zahlen für 2019 gehen dem 2. Zahl der am 31.12. insgesamt bestehenden Betreuungen 4.738 4.763 Landkreis erst Ende 2020 zu. Quelle: eigene Erhebung 3. Neu eingerichtete Betreuungen/einstweilige Anordnungen 684 716

4. Sachverhaltsermittlungen 840 893

5. Beglaubigungen von Vorsorgevollmachten 254 276

Die Betreuungen werden zu 65 Prozent ehrenamtlich und zu 35 Prozent von Berufsbetreuerinnen und -betreuern geführt. Den größten Teil der iÌÀiÕ՘}ÃLi`ØÀv̈}i˜ÊLˆ`i˜ÊÜiˆÌiÀ ˆ˜Ê`ˆiÊÇ£‡ÊLˆÃʙä‡B Àˆ}i˜Ê“ˆÌÊ ÈäÊ*Àœâi˜Ì°Ê>Õ«Ì}Àؘ`iÊȘ`Ê՘ÛiÀB˜`iÀÌʏÌiÀÃ`i“i˜âÊ­ÎxÊ*Àœâi˜Ì®Ê ՘`ÊÃiiˆÃV iÊ i ˆ˜`iÀ՘}i˜É«ÃÞV ˆÃV iÊ ÀŽÀ>˜ŽÕ˜}i˜Ê­ÎÎÊ*Àœâi˜Ì®°Ê Zum 01.01.2018 wurden die Aufgaben der Betreuungsgerichte von den Bezirksnotareninnen und -notaren auf die Amtsgerichte übertragen. Dies führte zu einer Mehrbelastung der Betreuungsbehörde, da diese in jedem Verfahren eine Sachverhaltsermittlung durchführen und andere Hilfen vermitteln muss.

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Strukturbericht 2019 1.3.2 Schuldner- und Insolvenzberatung

Entwicklung der Überschuldung im Landkreis Esslingen 7,62 7,40 7,29 7,26 7,26

Betroffene Bevölkerung 32.434 33.466 32.757 32.382 32.123

Schuldnerinnen- und -V Տ`˜iÀµÕœÌiÊ­ˆ˜Ê¯®

Quellen: StaLa Ba-Wü und Vereine Creditreform e. V. Die Zahl der betroffenen Bevölkerung für 2019 ist vorläufig. 2015 2016 2017 2018 2019

Die Überschuldungslage in Deutschland ist gegenüber dem Vorjahr weitgehend gleichgeblieben. So ist laut Creditreform zwar ein leichter ,ØVŽ}>˜}Ê`iÀÊ4LiÀÃV Տ`՘}õ՜ÌiÊ­iÀÃ̓>ÊÃiˆÌÊÓä£Î®ÊâÕÊÛiÀâiˆV ˜i˜]Ê dieser ist jedoch vornehmlich auf den Bevölkerungszuwachs zurück zzurückzuführen. Von einer Trendumkehr kann nicht die Rede sein. Fehlende politische und wirtschaftsökonomische Stabilitätsfaktoren ­Õ˜Ž>ÀiÊœ}i˜Ê`iÃÊ Ài݈ÌÃ]Ê>˜ >Ìi˜`iÊ>˜`iÃÃÌÀiˆÌˆ}ŽiˆÌi˜]Ê1“ÃÌiÕ˜}Ê auf E-Mobilität, angespannte Situation am Wohnungsmarkt, Einkommens- minderung beim Übergang ins Rentenalter etc., können einem rezessiven Trend nicht entgegenwirken.

Die Überschuldungsquote im Landkreis Esslingen ist mit 7,26 Prozent marginal gesunken. Betrachtet man jedoch die langfristige Überschuldungs- i˜Ì܈VŽÕ˜}Ê`iÀʏiÌâÌi˜Êâi ˜Ê> Ài]ÊÜÊÃÌiˆ}ÌÊ`ˆiÊ-V Տ`˜iÀˆ˜˜i˜‡Ê՘`Ê Schuldnerquote an.

Die Nachfrage nach Schuldnerinnen-/Schuldner- und Insolvenzberatung im Landkreis Esslingen ist ungebrochen. Die Hauptüberschuldungsursachen sind nach wie vor die sogenannten Big Five:

UÊ ÀLiˆÌϜÈ}ŽiˆÌ UÊ ˆ˜Žœ““i˜Ã>À“ÕÌ UÊ /Ài˜˜Õ˜}É-V iˆ`՘}Ê UÊ À>˜Ž iˆÌÊ UÊ }iÃV iˆÌiÀÌiÊ-iLÃÌÃÌB˜`ˆ}ŽiˆÌÊ

126

Strukturbericht 2019 Multidimensionale Mehrfachproblematiken nehmen zu. Bei den jungen verschuldeten Menschen überwiegen andere Gründe für ihre Verschuldung:

UÊ œ˜ÃՓÛiÀ >Ìi˜ UÊ iÕiÊ i`ˆi˜ UÊ œÃÌi˜ÊvØÀÊ œLˆˆÌBÌ

Hier sind Prävention sowie frühzeitige und zielgruppenspezifische Unterstützung gefragt, damit die jungen Menschen einen Sinn in der Aufnahme einer Ausbildung sehen.

“Ê> ÀÊÓ䣙ÊÜÕÀ`i˜Êx{äʏ>˜}vÀˆÃ̈}iÊ-V Տ`˜iÀˆ˜˜i˜‡Ê՘`Ê-V Տ`˜iÀ- haushalte beraten. In den meisten abgeschlossenen Fällen konnten erfolgreiche Lösungen erreicht werden. Die Zahl der Kurzberatungen lag mit 735 Beratungen ähnlich hoch wie im Vorjahr.

Auf Bundesebene stehen zwei große Reformen an. Zum einen wird der Regierungsentwurf zum Pfändungsschutzkonto-Fortentwicklungsgesetz erwartet und zum anderen wurde der Referentenentwurf zum Insol- Ûi˜âÀiV ÌÊۜ“Ê ՘`iӈ˜ˆÃÌiÀˆÕ“Ê`iÀÊÕÃ̈âÊ՘`ÊvØÀÊ6iÀLÀ>ÕV iÀÃV ÕÌâÊ vorgelegt.

Im Zuge der Insolvenzrechtsreform muss die EU-Richtlinie vom 20.06.2019 Փ}iÃiÌâÌÊÜiÀ`i˜°Ê ˆiÊ,iÃÌÃV Տ`LivÀiˆÕ˜}ʘ>V Ê`ÀiˆÊ> Ài˜Ê܏Ê>ÕV Ê für Verbraucher gelten, wobei der Gesetzgeber hier eine sukzessive Frist einführen will. Verschärft wird die Frist der Neubeantragung, diese ܏Êۜ˜Êâi ˜Ê>ÕvÊ£ÎÊ> ÀiÊiÀ Ÿ ÌÊÜiÀ`i˜°Ê iˆ“Ê*vB˜`՘}ÃÃV ÕÌ⎜˜- to-Fortentwicklungsgesetz ist eine Vereinfachung nicht in Sicht.

1.3.3 Ehe-, Familien- und Lebensberatung

Schwierige Lebensphasen gehören zum Leben eines jeden Menschen. Die Auslöser für eine Krise können vielfältig sein. Beispiele dafür sind der Verlust der Partnerin oder des Partners durch Trennung oder Schei- dung, Krankheit oder Tod. Auch Arbeitslosigkeit, Konflikte in der Familie oder am Arbeitsplatz sind Gründe für tiefgreifende Probleme. In solch einer Krisenzeit können Menschen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit kommen.

Fünf Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen im Landkreis bieten kompetente Hilfe bei Konflikten und Problemen im persönlichen, part- nerschaftlichen oder familiären Bereich. Das Beratungsangebot richtet sich an Paare, Familien und Einzelpersonen. Angeboten wird diese

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Strukturbericht 2019 Beratung vom Arbeitskreis Leben, von Pro Familia, vom Kreisdiakonie- verband Esslingen und von der Caritas Fils-Neckar-Alb an den Standorten Esslingen, Nürtingen und Kirchheim. Der Landkreis unterstützt die Tätigkeit dieser Beratungsstellen mit einem jährlichen Gesamtbetrag i. H. v. 64.000 Euro.

1.3.4 Haus- und Familienpflege

Der Landkreis bezuschusst die Träger der Haus- und Familienpflege in Höhe des hälftigen Landeszuschusses. Es handelt sich um eine Hilfe bei Ausfall der haushaltsführenden Person infolge einer ernsthaften Erkrankung, eines Krankenhaus- oder Kuraufenthalts.

Landkreisförderung 2015 2016 2017 2018 2019 für Haus- und Familienpflege Katholische Familien- 19.064 ¤ 18.061 ¤ 18.744 ¤ 19.278 ¤ 19.171 ¤ pflege im Dekanat Esslingen-Nürtingen

Quelle: eigene Erhebung Familienpflege 13.576 ¤ 15.199 ¤ 17.591 ¤ 16.438 ¤ 17.420 ¤ Esslingen C. Pukrop gGmbH

Summe: 32.641 ¤ 33.260 ¤ 36.335 ¤ 35.716 ¤ 36.591 ¤

1.4 Versorgung und Sorgestrukturen für ältere Menschen

Die demografische Entwicklung ist bundesweit durch eine Zunahme der älteren und einen gleichzeitigen Rückgang der jüngeren Bevölkerung gekennzeichnet. Dieser Entwicklung folgt auch der Landkreis Esslingen. “Ê> ÀÊÓäÎäÊ܈À`ʍi`iÀÊۈiÀÌiÊ ˆ˜Üœ ˜iÀʈ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊØLiÀÊÈxÊ> ÀiÊ>ÌÊ Ãiˆ˜]ÊÛ°Ê>°Ê`ˆiÊ<> Ê`iÀÊœV >ÌÀˆ}i˜ÊØLiÀÊnäÊ> ÀiÊ܈À`ÊÃÌ>ÀŽÊâ՘i “i˜°Ê Mit zunehmendem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit der Pflege- bedürftigkeit und somit der Bedarf an entsprechenden Angeboten und Beratung.

Der Pflegebedarf stellte sich 2017 wie folgt dar: Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen stieg im Landkreis Esslingen ۜ˜Ê£{°È£ÇÊ i˜ÃV i˜Êˆ“Ê> ÀÊÓä£xÊ>ÕvÊ£n°äÓ{Ê i˜ÃV i˜Êˆ“Ê> ÀÊÓä£ÇÊ an. Die Verteilung auf die Hilfearten ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.

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Strukturbericht 2019 Ambulante Pflege durch Angehörige oder andere Pflegepersonen 10.142 Ambulante und ­*yi}i}i`® 76,5 % stationär versorgte Pflegebedürftige 2017 “LՏ>˜ÌiÊ*yi}iÊ`ÕÀV Ê*yi}i`ˆi˜ÃÌiÊ­*yi}iÃ>V iˆÃÌ՘}i˜® 3.635

Stationäre Pflege inkl. Kurzzeitpflege 4.243 23,5 % Quelle: Pflegestatistik 2017 des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg Pflegebedürftige 18.024 100 % Menschen gesamt

Angebote in der Pflege Anzahl Angebote für Pflege

Pflegedienste 66 Quelle: eigene Erhebung

/iˆÃÌ>̈œ˜BÀiʘ}iLœÌiÊ­/>}iëyi}i® 36

-Ì>̈œ˜BÀiÊ ˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜Ê­*yi}i iˆ“i® 68

Wohngemeinschaften 17

Angebote zur Unterstützung im Alltag 98

Am 01.09.2019 endete die Umsetzungsfrist der Landesheimbauverord- nung. Viele Einrichtungen im Landkreis Esslingen haben bereits Maß- nahmen zur Reduzierung von Doppelzimmern umgesetzt. Andere haben bei der Heimaufsicht eine Befreiung beantragt, welche in zahlreichen Einzelentscheidungen zeitlich befristete Übergangsregelungen und Befreiungen geschaffen hat. Zwei Einrichtungen haben entschieden, den Betrieb einzustellen. Im November 2019 stehen im Landkreis insgesamt 4.288 Dauerpflegeplätze zur Verfügung. Unter Berück- sichtigung von Platzabbau durch den Umbau von Doppel- zu Einzelzim- mern sowie durch die Beendigungen von Übergangsfristen und Neupla- nungen wird sich die vorhandene Gesamtplatzzahl an >ÕiÀÊ«yi}iÊ«BÌâi˜ÊÛiÀÀˆ˜}iÀ˜]ÊÜ`>ÃÃʈ“Ê> ÀÊ2030 voraussichtlich insgesamt 4.144 Dauerpflegeplätze zur Verfügung stehen werden.

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Strukturbericht 2019 Im Rahmen der Integrierten Sozialplanung für Ältere liegen folgende Prognosen der Bedarfe für die ambulanten und stationären Versorgungs- angebote auf Basis der Pflegestatistik nun vor.

Prognose und “LՏ>˜ÌiÊ*yi}iÊ`ÕÀV ʘ}i ŸÀˆ}iʜ`iÀÊ>˜`iÀiÊ*yi}i«iÀܘi˜Ê­*yi}i}i`® 12.436 Hochrechnungen der 74,4 % Pflegebedarfe 2030 “LՏ>˜ÌiÊ*yi}iÊ`ÕÀV Ê*yi}i`ˆi˜ÃÌiÊ­*yi}iÃ>V iˆÃÌ՘}i˜® 4.813

Stationäre Pflege inkl. Kurzzeitpflege 5.932 25,6 % Quellen: Bevölkerungs- vorausberechnung auf Basis der Bevölkerungsstatistik zum Pflegebedürftige Menschen gesamt 23.181 100 % 31.12.2017 sowie der Pflegestatistik 2017 des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, Die Hochrechnungen zeigen eine deutliche zahlenmäßige Zunahme der iˆ}i˜iÊ iÀiV ˜Õ˜}Ê`iÃÊ6- Pflegebedürftigen im Landkreis Esslingen. In der Versorgung werden die stärksten absoluten Zuwächse beim Pflegegeld und in der vollstatio- ˜BÀi˜Ê*yi}iÊiÀÜ>ÀÌiÌ°Ê iÀÊ i`>ÀvÊ>˜Ê >ÕiÀ«yi}i«BÌâi˜ÊLˆÃÊâՓÊ> ÀÊ 2030 wird bei gleichbleibender Inanspruchnahme alleine aufgrund der demografischen Entwicklung auf voraussichtlich 5.932 Plätze ansteigen. Unter Berücksichtigung bereits bestehender Planungen und Änderungen `ÕÀV Ê`ˆiÊ>˜`ià iˆ“L>ÕÛiÀœÀ`˜Õ˜}ÊÜiÀ`i˜ÊLˆÃÊâՓÊ> ÀÊÓäÎäÊۜÀ>ÕÃ- sichtlich insgesamt 1.788 Plätze zusätzlich zu den bereits geplanten und LiÃÌi i˜`i˜Ê*BÌâi˜Êˆ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊLi˜ŸÌˆ}ÌÊ­ i`>Àv\Êx°™ÎÓÊ*BÌâi]Ê >ŽÌÕiiÊ*>˜Õ˜}\Ê{°£{{Ê*BÌâi®°ÊDurch die angestrebte Stärkung der ambulanten Strukturen und stärkere Nutzung von ambulanten Pflegediensten könnte sich der Bedarf an Dauerpflegeplätzen auf {°ÇxxÊÀi`ÕâˆiÀi˜]Êܜ“ˆÌÊ>ÕÃÊ iṎ}iÀÊ-ˆV Ìʈ“Ê> ÀÊÓäÎäʈ˜Ã}iÃ>“ÌÊÈ££Ê Dauerpflegeplätze fehlen würden.

Besonders zeichnet sich aus den Hochrechnungen der Mangel an Kurzzeitpflegeplätzen ab. Der aktuelle Bestand von acht dauerhaft ۜÀ}i >Ìi˜i˜Ê­ÃœˆÌBÀi˜®ÊÕÀââiˆÌ«yi}i«BÌâi˜Êˆ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊâiˆ}ÌÊ deutlich, dass Handeln notwendig ist, um den errechneten Bedarf von V>°Ê£ÈäÊÛiÀBÃψV i˜ÊÕÀââiˆÌ«yi}i«BÌâi˜Êˆ“Ê> ÀÊÓäÎäÊ`iVŽi˜ÊâÕÊ können.

Die Schaffung von Versorgungsstrukturen im ambulanten, stationären und teilstationären Bereich hat sich als wichtige Aufgabe herausgestellt. Besonders im Bereich der Kurzzeitpflege kann bereits jetzt ein deutli- cher Mangel in der Versorgung festgestellt werden. Sozialpolitisch kommt der Aufgabe die wichtige Rolle zu, sich für die Schaffung von guten Rahmenbedingungen für die Träger der Altenhilfe einzubringen, sodass diese wirtschaftlich und konzeptionell sinnvoll eine Kurzzeitpfle- geeinrichtung betreiben können. Ein Modellprojekt zur Schaffung von ambulanten Strukturen der Kurzzeitpflege ist 2020 bzw. 2021 im Land- kreis angestrebt.

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Strukturbericht 2019 Weiterentwicklung der Kreispflegeplanung Bereits 2017/2018 wurde mit den Vorbereitungen zur Weiterentwicklung der Kreispflegeplanung hin zu einer Integrierten Sozialplanung für ältere Menschen begonnen, in welcher fünf Planungsperspektiven erarbeitet- ÜiÀ`i˜Ê­-"‡6œÀ>}iÊΙÉÓä£Ç®\

1. Bedarfsgerechtes Wohnangebot 2. Infrastruktur, Mobilität und Digitalisierung 3. Prävention und Gesundheitsversorgung 4. Information, Beratung und Edukation 5. Pflege und Unterstützung im Alter

Diese Integrierte Sozialplanung ist 2019 weiter vorangeschritten. Im > ÀÊÓ䣙ÊÜÕÀ`i˜Ê`ˆiʜLi˜Ê}i˜>˜˜Ìi˜Ê*>˜Õ˜}ëiÀëiŽÌˆÛi˜Ê À°ÊÎÊ՘`Ê Nr. 4 finalisiert und Nr. 5 weiterbearbeitet. Der Planungsprozess soll im Herbst 2020 abgeschlossen sein und im Sozialausschuss vorgestellt werden. Der Planungsprozess kann trotz Corona-Krise fortgesetzt werden.

Weiterentwicklung der Pflegestützpunktinfrastruktur ˆiÊÀiˆÃÛiÀÜ>Ì՘}Ê >Ìʈ“Ê> ÀÊÓ䣙Ê`i˜ÊÕÃL>ÕÊ`iÀÊ*yi}iÃÌØÌâ«Õ˜ŽÌ- ˆ˜vÀ>ÃÌÀՎÌÕÀÊ>ÕvÊ`>ÃÊ> ÀÊÓäÓäÊ ˆ˜ÊۜÀLiÀiˆÌiÌ°Ê >V Ê6œÀLiÀ>Ì՘}ʈ“Ê Sozialausschuss erfolgte im April 2019 ein einstimmiger Beschluss des Kreistages, die Struktur auszubauen. Ziel ist dabei, einen Versorgungs- schlüssel von 1:30.000 zu erreichen. Die Verhandlungen mit den Kassen fanden im Mai 2019 statt. Den Versorgungsschlüssel 1:30.000 in einem Schritt zu verhandeln, war nicht möglich, aber es konnte eine Einigung auf einen phasenweisen Ausbau erreicht werden. Dieser sieht wie folgt aus:

UÊ ä£°äÇ°Ó䣙\Êx]£Ê6œâiˆÌÃÌii˜ UÊ ä£°ä£°ÓäÓä\Ê£ä]£Ê6œâiˆÌÃÌii˜Ê­£\xÓ°äää® UÊ ÓäÓ£\Ê ˜ÌÃV iˆ`՘}ÊØLiÀÊ`ˆiÊ-V >vv՘}ÊÜiˆÌiÀiÀÊ Stellen aufgrund einer Evaluation

Diese Ergebnisse wurden mit den Trägern der Pflegestützpunkte ver- traglich vereinbart. Die Planung für 2021 kann sich aufgrund der verän- derten Beratungsstrukturen wegen der Corona-Krise verschieben. Eine valide Auswertung für 2020 erscheint nicht möglich. Auf dieser Basis kann ab 01.01.2020 mit 10,1 Vollzeitstellen die Arbeit landkreisweit aufgenommen und somit jeder Bürgerin und jedem Bürger im Landkreis eine unabhängige und umfassende Beratung zur Verfügung gestellt werden. Die fünf neuen Vollzeitstellen konnten zum 01.01.2020 besetzt werden und sind zusätzlich zu den bereits vorhandenen Standorten in den Großen Kreisstädten in den sechs Raumschaften an insgesamt zehn Standorten auch mit aufsuchender Arbeit im Landkreis im Einsatz.

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Strukturbericht 2019 Die regionalen Zuständigkeiten und Standorte wurden v. a. nach folgen- den Kriterien unter Beteiligung der Städte und Gemeinden ausgewählt:

UÊ ˜ÃV ÕÃÃÊ՘`Ê> ÀÌâiˆÌi˜Ê&* 6 UÊ >ÀÀˆiÀivÀiˆ iˆÌ UÊ ÌiÀÃÃÌÀՎÌÕÀ UÊ Ìi˜ ˆviÃÌÀՎÌÕÀi˜ÊۜÀÊ"ÀÌÊ

Ausbau und Standorte Pflegestützpunkte

Standort Pflegestützpunkte

Bestehende Pflegestützpunkte vor Ausbau Aichwald Baltmannsweiler Lichtenwald Raumschaften der Esslingen Pflegestützpunkte Altbach Plochingen Ostfildern Reichenbach Deizisau

Denkendorf Hochdorf Köngen Wernau Leinfelden- Neuhausen Echterdingen Notzingen Wendlingen Filderstadt Unterensingen Wolfschlugen Oberboihingen Ohmden Kirchheim Holzmaden

Nürtingen

Aichtal Schlaitdorf Dettingen Neckartailfingen Weilheim Quelle: Landesamt für Altenriet Altdorf Geoinformation und Großbettlingen Owen Bissingen Neckartenzlingen Landentwicklung Frickenhausen Neidlingen Baden-Württemberg 2009 Bempflingen Beuren Az.: 2851.9-1/19 Kohlberg Für die Informationen aus dem Neuffen Erkenbrechtsweiler System wird keine Haftung übernommen. Lenningen

Auch mit den kommunalen Anlaufstellen sind ein engmaschiger Aus- tausch und Kooperationsgespräche erfolgt, um bereits vorhandene Strukturen bestmöglich zu nutzen und Doppelstrukturen zu vermeiden.

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Strukturbericht 2019 Quartiersentwicklung im Landkreis Esslingen ˆiÊ+Õ>À̈iÀÃi˜Ì܈VŽÕ˜}ʈÃÌʈ“Ê> ÀÊÓ䣙ÊvœÀÌ}iÃiÌâÌÊܜÀ`i˜°Ê >V Ê Abschluss der Umsetzung des Ideenwettbewerbs mit Start 2017 hat sich der Landkreis 2019 zusammen mit den neun Kooperationskommu- nen Aichtal, Denkendorf, Erkenbrechtsweiler, Köngen, Kohlberg, Leinfel- den-Echterdingen, Neckartailfingen, Neckartenzlingen und Wendlingen erfolgreich um Mittel aus dem Sonderförderprogramm Quartier 2020 des Landes beworben. Es wurden Fördermittel in Höhe von 284.000 Euro bewilligt. Die Projektlaufzeit startete am 01.07.2019 und ist bis 30.06.2020 anberaumt. Das Projekt läuft unter fachlicher Beglei- tung des Kuratorium Deutsche Altershilfe. Die folgende Grafik zeigt die Module bzw. Bausteine, die von den Kooperationskommunen individuell, gemessen an deren individuellen Bedarfen, umgesetzt werden konnten:

Module des Sonder- förderprogramms Befragung der Quartiers- Quartier 2020 Bürgerinnen und WerkStadt Bürger 60+ Quelle: eigene Grafik

Interviews mit Quartiers- Aktivierungs- Schlüsselpersonen begehungen workshop

Auch 2020 soll der Quartiersgedanke im Landkreis durch erneute Bewerbung um Fördermittel im Rahmen der Landesstrategie weiter umgesetzt werden.

133

Strukturbericht 2019 Pflegeberufereform – generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft Das Pflegeberufegesetz regelt die Neuausrichtung der Pflegeausbil- dung. Ab 01.01.2020 sind die Pflegeberufe Alten-, Kinderkranken- und Krankenpflege in eine generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft überführt worden, wodurch ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels geleistet werden soll. Die Ausbildung enthält schulische und praktische Ausbildungsteile und schreibt zwingend zahlreiche Pflichteinsätze in der Praxis vor, die jede/r Auszubildende durchlaufen muss. Die Tatsache, dass zum Abschluss der Ausbildungsverträge zwischen Auszubildenden und Ausbildungsträ- gern der Ausbildungsablauf und die Erfüllung aller Pflichteinsätze ge- währleistet sein müssen, erfordert eine umfassende Koordinierung und Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten. Im Landkreis Esslingen sind davon insbesondere betroffen:

UÊ *yi}iÃV Տi˜ UÊ ˆ˜ˆŽi˜ UÊ *yi}iiˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜ UÊ “LՏ>˜ÌiÊ*yi}i`ˆi˜ÃÌiÊ UÊ <> ÀiˆV iÊÜiˆÌiÀiÊ ˆ˜Ã>ÌâœÀÌi]ÊvØÀÊ`iÀi˜Ê1˜ÌiÀÃÌØÌâ՘}ÊâՎؘv̈}ÊÊ ÊÛiÀÃÌBÀŽÌÊ}iܜÀLi˜ÊÜiÀ`i˜Ê“ÕÃÃÊ­â°Ê °Ê*B`ˆ>ÌÀˆiÊ՘`Ê*ÃÞV ˆ>ÌÀˆi®Ê

Um die Akteure hierbei zu unterstützen, hat der Landkreis auf Empfeh- lung des Landes eine unabhängige Koordinierungsstelle eingerichtet, die beim Kreissozialamt angesiedelt ist. Die Aufgaben dieser unabhängigen Stelle sind im Landkreis wie folgt beschrieben:

UÊ 1˜ÌiÀÃÌØÌâ՘}Ê`iÀÊŽÌiÕÀiÊLiˆÊ`iÀÊ*>˜Õ˜}Êۜ˜Ê*À>݈Ãiˆ˜ÃBÌâi˜ UÊ ˜Ì܈VŽÕ˜}Êiˆ˜iÃÊÕÃLˆ`՘}ØiÌâÜiÀŽiÃÊۜ˜ÊŽÌiÕÀi˜Ê`iÀÊ Pflegebranche UÊ ˆÌ܈ÀŽÕ˜}ÊLiˆ“Ê À >ÌÊۜÀ >˜`i˜iÀÊ՘`ÊLiˆÊ`iÀÊi܈˜˜Õ˜}Ê zusätzlicher Ausbildungsplätze UÊ iÕÌÀ>iʘ>Õv‡Ê՘`Ê iÀ>Ì՘}ÃÃÌiiÊâÕÊÀ>}i˜Ê`iÀÊ*yi}i>ÕÃLˆ`՘}

134

Strukturbericht 2019 1.5 Fazit

Orientiert an der demografischen und gesellschaftlichen Entwicklung werden die Hilfe- und Unterstützungsangebote sowie die ihnen zugrun- de liegenden Planungen in den Bereichen der Existenzsicherung, der Sozialhilfe, der Arbeitsmarktintegration und der weiteren Hilfen fortlau- fend auf ihre Aktualität überprüft. So bedeutet dies für die Integration in Arbeit, dass Sozialleistungsträger Angebote, wo möglich, rechtskreis- übergreifend weiterentwickeln. Doppelstrukturen werden vermieden. Angebote sollen möglichst flächendeckend und standardisiert erfolgen. Mit diesem Ziel wird der Bereich der Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten weiterentwickelt. Bezüglich der Versorgung älterer Menschen sind bereits die Planungen einer Integrierten Sozialplanung für ältere Menschen und die Weiterent- ܈VŽÕ˜}Ê`iÀÊ*yi}iÃÌØÌâ«Õ˜ŽÌÃÌÀՎÌÕÀʈ˜ÊÀLiˆÌ]Ê`ˆiÊÈV ÊLˆÃʈ˜Ê`ˆiÊ> ÀiÊ 2020/2021 fortsetzen werden.

135

Strukturbericht 2019 Kinder- und 2 Jugendhilfe

DEZERNAT Soziales

Kreissozialamt Kreisjugendamt Amt für Amt für Soziale Amt für besondere Dienste und Flüchtlingshilfe Hilfen Psychologische Beratung

- Wirtschaftliche Jugendhilfe - Bezirkssozialdienst - Beistand-, Pfleg- und Vormundschaft - Spezielle Fachdienste - Unterhaltsvorschuss - Psychologische Beratung - Ausbildungsförderung - Frühe Hilfen und Beratung - Kindertagesbetreuung - Kinder- und Jugendarbeit

Modell- Förderkonzept Arbeits- projekt GO!ES bündnis JUGEND Õ}i˜`LØÀœÃÊ՘`Ê Õ}i˜`Ê Kooperationen Kooperationen STÄRKEN WorKmobil und Beruf mit freien Trägern mit freien Trägern im Quartier

Abstimmung von Einrichtungen, Zielen und Hilfen Institutionen und zwischen öffentlichem Behörden im Bereich und freien Trägern Erziehung, Soziales, der Jugendhilfe Jugendhilfeeinrichtungen Gesundheit, Arbeit, ‡Êˆ“Ê -/ʳʭ>V ÛiÀv> Ài˜® ˆ˜>˜âi˜]Ê*œˆâiˆÉÕÃ̈âÊ und anderen - im Rahmen der Hilfeplanung - in KAG, AG, Qualitätszirkeln, Steuerungsplenum u. a.

Erziehungshilfestationen mit Inobhutnahmen Umsetzung Betreuungsstandorten Erzieherische Hilfen/ Eingliederungshilfen

136

Strukturbericht 2019 Die Ziele des Landkreises, bei dem die Gesamtplanungsverantwortung für eine bedarfsentsprechende Leistungsstruktur im Bereich der Kinder- ՘`ÊÕ}i˜` ˆviʏˆi}Ì]ÊȘ`Ê

UÊ iˆ˜Ê}ÕÌÊ>ÕÃ}iL>ÕÌiÃÊpräventives Angebot, z. B. im Bereich ʈ˜`iÀÌ>}iÃLiÌÀiÕ՘}Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÉÕ}i˜`Üâˆ>>ÀLiˆÌÊ sowie UÊ iˆ˜Êniedrigschwelliges Hilfeangebot, z. B. in den Bereichen Erziehungsberatung, Frühe Beratung und Hilfen und sozialraum- orientierte Flexible Hilfen in den Erziehungshilfestationen, um nach Möglichkeit intensivere und stationäre Hilfen zu vermeiden.

Strukturen und Verfahren werden auf Grundlage einer aktuell laufenden "À}>˜ˆÃ>̈œ˜Ã՘ÌiÀÃÕV ՘}ʈ“Ê“ÌÊÎ{ÊqÊ“ÌÊvØÀÊ-œâˆ>iÊ ˆi˜ÃÌiÊ՘`Ê *ÃÞV œœ}ˆÃV iÊ iÀ>Ì՘}ÊqÊ՘`Ê`i˜Ê-V ˜ˆÌÌÃÌii˜ÊâÕÊ>˜`iÀi˜Ê“ÌiÀ˜Ê und Kooperationspartnern in den Blick genommen und entsprechend den künftigen Erfordernissen angepasst und weiterentwickelt.

Die Leistungsstruktur ist vor allem dezentral mit einer starken Sozial- raumorientierung aufgesetzt.

2.1 Hilfen zur Erziehung und Eingliederungshilfen (Ambulante und Stationäre Hilfen)

ÃÊ iܘ`iÀ iˆÌÊLiÃÌi Ìʈ˜Ê`iÀʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜` ˆviÊiˆ˜iÊZweiglied- rigkeit der Behörde Jugendamt.Ê ˆiÊÕv}>Li˜Ê`iÃÊÕ}i˜`>“ÌiÃÊ werden durch den Jugendhilfeausschuss und durch die Verwaltung des Jugendamtes wahrgenommen. Im Landkreis Esslingen erfolgt dies gemeinsam und zielgerichtet mit dem Kreisjugendamt und dem Amt Soziale Dienste und Psychologische Beratung.

Wichtige Akteure bei der Planung und Umsetzung von Hilfen zur Erziehung und Eingliederungshilfen sind die Sozialen Dienste und die Wirtschaftliche Õ}i˜` ˆviÊÜ܈iÊ`ˆiÊÕ}i˜` ˆvi‡É Àâˆi ՘}à ˆviiˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜Ê>ÃÊ Leistungserbringer, die im Landkreis eng zusammenwirken.

In Kreisarbeitsgemeinschaften, Arbeitsgruppen, Qualitätszirkeln und Steuerungskreisen wird die fachliche Weiterentwicklung der Hilfen kontinuierlich abgestimmt und vereinbart. Es werden entsprechende Kooperations-, Leistungs- und Entgeltvereinbarungen geschlossen.

137

Strukturbericht 2019 2.1.1 Soziale Dienste

Kernaufgabe der Sozialen Dienste ist die Sicherstellung des Individuellen Kinderschutzes. Durch eine vollumfängliche Rufbereitschaft ist die ständige Erreichbarkeit für besondere Krisen- und Notfälle zur Sicherung des Kinderschutzes gewährleistet.

Die Sozialen Dienste und Psychologische Beratung sind landkreisweit in den Raumschaften Esslingen, Filderstadt, Kirchheim und Nürtingen dezentral in elf Erziehungshilfestationen organisiert. Fachkräfte der Sozialen Dienste des Landkreises arbeiten in Bürogemeinschaften eng mit freien Trägern zusammen.

Für die Stadt Kirchheim werden die Aufgaben des Bezirkssozialdienstes vom Integrierten Sozialen Dienst Kirchheim als gemeinsame Organi- sationseinheit der Stadt Kirchheim und des Landkreises mit Sitz in ˆÀV iˆ“‡-Ì>`̓ˆÌÌiÊ­,>Ì >ÕÃ]Ê>ÕÃÊ`iÀÊ-œâˆ>i˜Ê ˆi˜ÃÌi®Ê>ÕvÊÀ՘`‡ lage eines öffentlich-rechtlichen Kooperationsvertrags geleistet.

Amt für Soziale Dienste Sozialer Dienst Esslingen Rems-Murr-Kreis und Psychologische Beratung/Zuständigkeit der Sozialen Dienste Aichwald Baltmannsweiler Esslingen Lichtenwald Sozialer Dienst Esslingen Sozialer Dienst Filderstadt Altbach Plochingen Ostfildern Reichenbach Deizisau

Denkendorf Hochdorf Köngen Sozialer Dienst Wernau Leinfelden- Kirchheim/SDK Echterdingen Neuhausen Notzingen Filderstadt Wendlingen Unterensingen Filderstadt Wolfschlugen Ohmden Oberboihingen Kirchheim Holzmaden Aichtal Kirchheim Nürtingen Nürtingen Dettingen Weilheim Schlaitdorf Neckartailfingen

Altdorf Altenriet Großbettlingen Owen Bissingen Neckartenzlingen Frickenhausen Neidlingen Bempflingen Beuren Kohlberg Neuffen Lenningen Erkenbrechtsweiler Stand: 06.02.2019 Sozialer Dienst Nürtingen ^Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜ÊqÊ Amt für Geoinformation und Vermessung

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Strukturbericht 2019 Die Sozialen Dienste sind erste Anlaufstellen für Jugendhilfe- und Sozialhilfeangelegenheiten im Sozialraum für rat- und hilfesuchende Menschen bei erzieherischen, familiären, sozialen und persönlichen Schwierigkeiten sowie in Krisenfällen. Sie leisten bedarfsorientierte und lebenslagenbezogene Beratung und Hilfe. Dafür stehen 49,5 Vollzeit- stellen zur Verfügung.

 ÀiÊÕv}>Li˜Êˆ“Ê,> “i˜Ê`iÀÊÕ}i˜` ˆviÊ­}i“B~Ê- Ê6®ÊȘ` UÊ >}i“iˆ˜iÊ iÀ>Ì՘}]Ê1˜ÌiÀÃÌØÌâ՘}Ê՘`ʘvœÀ“>̈œ˜Êˆ˜Ê Erziehungsfragen und in Fragen der Partnerschaft, Trennung und Scheidung, UÊ iÀ>Ì՘}Ê՘`Ê ˆÌ܈ÀŽÕ˜}ʈ˜ÊÀ>}i˜Ê`iÃÊ-œÀ}i‡Ê՘`Ê1“}>˜}ÃÀiV ÌÃ] UÊ ˆÌ܈ÀŽÕ˜}ʈ˜Ê6iÀv> Ài˜ÊۜÀÊ`i˜Ê>“ˆˆi˜‡Êœ`iÀÊ6œÀ“Õ˜`ÃV >vÌÃÊ‡Ê gerichten,

UÊ ˜`ˆÛˆ`ÕiiÀʈ˜`iÀÃV ÕÌâÊ՘`ʘœL Õ̘> “iÊ՘` UÊ ˜`ˆÛˆ`ÕiiÊiˆÃÌ՘}i˜Ê`iÀÊÕ}i˜` ˆviÊ܈iʈvi˜ÊâÕÀÊ Àâˆi ՘}]ÊÊ Eingliederungshilfen für seelisch behinderte junge Menschen und Hilfen für junge Volljährige. Die Sozialen Dienste stellen die Bedarfe fest und sind federführend in der Hilfeplanung und Umsetzung.

-ˆiʘi “i˜ÊâÕ`i“ÊÕv}>Li˜Êˆ“Ê,> “i˜Ê`iÀÊ-œâˆ> ˆviÊ­}i“B~Ê- Ê8®Ê wahr und sind auch für die Unterbringung, Begleitung und Unterstützung von unbegleiteten UMA zuständig. Zudem übernehmen sie außerhalb der Õ}i˜` ˆviÊ`ˆiÊÕv}>LiÊ`iÀÊ-œâˆ>LiÀ>Ì՘}ʈ˜Ê`iÀʘÃV ÕÃÃ՘ÌiÀLÀˆ˜}՘}Ê ­1®ÊvØÀÊ>“ˆˆi˜Ê“ˆÌʏÕV ÌiÀv> À՘}Ê­>Õ~iÀʈ˜Ê`i˜ÊÀœ~i˜ÊÀiˆÃÃÌB`Ìi˜®°

In den vier Raumschaften gibt es den Bezirkssozialdienst und spezielle Fachdienste, wie UÊ `i˜Ê“LՏ>˜Ìi˜Ê Àâˆi ՘}à ˆvi`ˆi˜ÃÌ] UÊ `i˜Ê*yi}iŽˆ˜`iÀ`ˆi˜ÃÌ] UÊ `ˆiÊ`œ«Ìˆœ˜ÃÛiÀ“ˆÌ̏՘}] UÊ `i˜Ê>V `ˆi˜ÃÌÊ/Ài˜˜Õ˜}Ê՘`Ê-V iˆ`՘}] UÊ `ˆiÊÕ}i˜`}iÀˆV Ìà ˆviÊ՘` UÊ `ˆiÊœœÀ`ˆ˜>̈œ˜Ê ˆ˜âiˆ˜Ìi}À>̈œ˜Êˆ˜Êˆ˜`iÀÌ>}iÃiˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜°

Die Sozialen Dienste, der Bezirksdienst und die Fachdienste wirken eng mit den Einrichtungen, Institutionen und Behörden des Landkreises und der Kommunen in den Bereichen Erziehung, Soziales, Gesundheit, Arbeit und Finanzen zusammen, ebenso mit der Polizei und den Gerichten.

139

Strukturbericht 2019 2.1.2 Wirtschaftliche Jugendhilfe

ˆiÊÕ}i˜` ˆviiˆÃÌ՘}i˜ÊÜiÀ`i˜ÊÛiÀÜ>Ì՘}ÃÀiV ̏ˆV Êۜ˜Ê`iÀÊ7ˆÀÌ- ÃV >v̏ˆV i˜ÊÕ}i˜` ˆviÊՓ}iÃiÌâÌ°Ê-ˆiʈÃÌʓˆÌÊÓ{Ê6œâiˆÌÃÌii˜ÊœÀ}>˜ˆ- satorisch als Sachgebiet im Kreisjugendamt angesiedelt. Neben der Hilfegewährung wird bei Unterbringungen außerhalb des Elternhauses die Kostenbeteiligung der jungen Menschen und ihrer Eltern unter Berücksichtigung des verfügbaren Einkommens überprüft.

Zusätzlich werden auch sonstige Ersatzleistungen wie z. B. Waisenren- ten und finanzielle Förderung gemäß dem Bundesausbildungsförde- À՘}Ã}iÃiÌâÊ­ vŸ®ÊâÕÀÊÌiˆÜiˆÃi˜Ê iVŽÕ˜}Ê`iÀÊœÃÌi˜ÊØLiÀ}iiˆÌiÌÊ und Kostenerstattungsansprüche geltend gemacht.

<ÕÊ`i˜ÊÕ}i˜` ˆviiˆÃÌ՘}i˜Ê}i ŸÀÌÊ>ÕV Ê`ˆiÊÀiV ̏ˆV iÊ՘`Êw˜>˜âˆiiÊ Abwicklung der Bezuschussung bzw. der Kostenübernahme in der Kindertagesbetreuung.

140

Strukturbericht 2019 2.1.3 Erziehungshilfestationen Erziehungshilfe stationen (11) mit Betreuungs- standorten

Erziehungshilfestationen

Betreuungsstandorte

Präsenzbüro

Aichwald Esslingen-Nord Baltmannsweiler Esslingen Lichtenwald

Ostfildern Altbach Plochingen Esslingen-Süd Reichenbach Unteres Neckartal Ostfildern Deizisau Denkendorf Leinfelden- Wernau Hochdorf Echterdingen Denkendorf Köngen Neuhausen Kirchheim Leinfelden- - Umland Echterdingen Nürtingen - Umland Notzingen Wendlingen Filderstadt Unterensingen Kirchheim Filderstadt Ohmden Oberboihingen

Kirchheim Holzmaden Aichtal Weilheim Nürtingen Oberes Neckartailfingen Nürtingen Dettingen Neckartal Schlaitdorf Bissingen Altdorf Großbettlingen Altenriet Owen Kirchheim Neckartenzlingen Frickenhausen Neidlingen Beuren - Umland Bempflingen Nürtingen - Umland Kohlberg Lenningen Neuffen Erkenbrechtsweiler

Stand: 06.02.2019

^Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜ÊqÊ Amt für Geoinformation und Vermessung

141

Strukturbericht 2019 Im Landkreis wurden ab 2006 gemeinsam mit freien Trägern der Õ}i˜` ˆvi‡ÉÊ Àâˆi ՘}à ˆviiˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜ÊivÊ Àâˆi ՘}ÃÊ ˆviÃÌ>̈œ˜i˜Ê“ˆÌÊ zugehörigen Erziehungshilfestellen und 23 Betreuungsstandorten in den Regionen des Landkreises aufgebaut.

In Sozialraumteams und Bürogemeinschaften arbeiten die Fachkräfte `iÀÊ-œâˆ>i˜Ê ˆi˜ÃÌiÊ՘`Ê`iÀÊ-V ÜiÀ«Õ˜ŽÌÌÀB}iÀÊqÊ-̈vÌ՘}ÊÕ}i˜` ˆviÊ >ŽÌˆÛÊ՘`ʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜` ˆviÊ iÕ >ÕÃi˜Êˆ˜Ê`i˜Ê,>ՓÃV >vÌi˜Ê Esslingen und Filderstadt sowie Stiftung Tragwerk in den Raumschaften ˆÀV iˆ“Ê՘`Ê ØÀ̈˜}i˜ÊqÊâÕÃ>““i˜° Mit dem Konzept niedrigschwelliger, sozialraumorientierter flexibler Hilfen für Familien mit Kindern unter 14 Jahren werden jährlich rund {{äÊiÀâˆi iÀˆÃV iʈvi˜Ê­˜>V ÊÅÊÓÇÊ­Ó®Ê- Ê6®ÊiÀ“Ÿ}ˆV Ì° Im gemeinsamen Fachverfahren Falleingangssteuerung (FEST I) und abgestimmten Hilfeplanverfahren werden von Mitarbeitenden des Sozialen Dienstes, der Erziehungsberatungsstellen, der Sozialpädagogi- schen Familienhilfe und der freien Träger die Ziele und passgenaue Hilfe für die Familien vereinbart. Fachkräfte der freien Träger setzen als Àâˆi ՘}à ˆviÃÌiiÊ­ -®Ê`ˆiʏi݈Li˜Êˆvi˜ÊՓ°Ê-ˆiÊՓv>ÃÃi˜ÊۈiÀÊ Bausteine: Elternarbeit, Gruppen- und Einzelarbeit mit den Kindern und fallunspezifische sozialraumorientierte Arbeit.

Erziehungshilfestationen Erziehungshilfestationen (EHST) Quelle: eigene Darstellung

Heimerziehung/ Erziehungs- Betreutes beistandschaft/ Õ}i˜`ܜ ˜i˜ Betreuungshilfe

Flexible Erziehungshilfestelle (EHS) Intensive Vollzeitpflege ▪ Bürogemeinschaft Einzel- und ▪ mit Betreuungs standorten Familienhilfen

Sozialpädagogische Erziehungs- Familienhilfe beratungsstellen Soziale Dienste

142

Strukturbericht 2019 Die Vernetzung und enge Zusammenarbeit mit den Einrichtungen im Sozialraum, besonders mit Kindertageseinrichtungen und Schulen, sind wichtig, um frühzeitig mit den Familien Kontakt aufzunehmen und die Hilfen passgenau zu gewähren.

Mit den Erziehungshilfeeinrichtungen sind bezüglich der Flexiblen Hilfen mit Sozialraumbezug als pauschal finanzierte Leistungen entsprechende Entgelt- und Leistungsvereinbarungen geschlossen und feste Platz- â> i˜Ê­ÎÎäÊ*BÌâi®ÊÛiÀiˆ˜L>ÀÌÊܜÀ`i˜°Ê ˆiʈvi˜Ê-œâˆ>iÊÀÕ««i˜>ÀLiˆÌÊ und Erziehung in einer Tagesgruppe werden durch die Flexiblen Hilfen konzeptionell ersetzt.

Controlling, Steuerung und konzeptionelle Weiterentwicklung erfolgen gemeinsam mit den freien Trägern mithilfe abgestimmter Statistik und Berichterstattung. Maßnahmen erfolgen auf Grundlage sozialraumbezo- gener Analysen, aktuell im ländlichen Raum.

2.1.4 Jugendhilfeeinrichtungen

Die Ambulanten und Stationären Hilfen zur Erziehung, Eingliederungs- hilfen, Hilfen für junge Volljährige und Hilfen für UMA werden bedarfs- œÀˆi˜ÌˆiÀÌÊØLiÀ܈i}i˜`ʓˆÌÊ`i˜ÊâܟvÊÕ}i˜` ˆvi‡É Àâˆi ՘}à ˆviiˆ˜- richtungen im Landkreis erbracht.

Die Umsetzung des Konzepts der Erziehungshilfestationen und des landkreisweiten Inobhutnahme-Konzepts erfolgt mit den drei Schwer- «Õ˜ŽÌÌÀB}iÀ˜Êˆ“Ê>˜`ŽÀiˆÃ]Ê`iÀÊ-̈vÌ՘}ÊÕ}i˜` ˆviÊ>ŽÌˆÛ]Ê`iÀÊ-̈vÌ՘}Ê /À>}ÜiÀŽÊˆÀV iˆ“Ê՘`Ê`iÀʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜` ˆviÊ iÕ >ÕÃi˜Ê­-œâˆ>- `ˆi˜ÃÌʎ>Ì œˆÃV iÀÊÀ>Õi˜Ê-ÌÕÌÌ}>ÀÌ®°

Die Träger haben unterschiedliche Angebote und Betreuungskon- zepte. Als Grundlage für die Leistungserbringung werden Entgelt- und Leistungsvereinbarungen entsprechend dem Rahmenvertrag nach ÅÊÇnÊv°Ê- Ê6ÊvØÀÊ >`i˜‡7ØÀÌÌi“LiÀ}Ê>ÕÃ}i >˜`iÌ°ÊŽÌÕiÊ}ˆLÌÊiÃÊ Vereinbarungen bezüglich der Betreuungsleistungen in rund 75 stationä- ren Wohngruppen mit 499 betriebserlaubten Plätzen der stationären Àâˆi ՘}à ˆviÊ­ˆ˜ŽÕÈÛiÊ1 ‡˜}iLœÌi®°Ê iâØ}ˆV ÊLiܘ`iÀiÀÊëiâˆ- fischer Bedarfe wurden mit den Trägern Leistungsmodule abgestimmt, z. B. für intensive Elternarbeit oder intensive Betreuung bei therapeuti- schen Hilfebedarfen. Gemeinsam wurde eine Qualitätsentwicklungsver- einbarung erarbeitet.

143

Strukturbericht 2019 Zudem gibt es Leistungs- und Entgeltvereinbarungen bezüglich Betreuten 7œ ˜i˜ÃÊvØÀÊ ÕÌÌiÀÊ՘`ʈ˜`Ê­ÅÊ£™Ê- Ê6®]Ê`iÃÊ i}iˆÌiÌi˜Ê7œ - ˜i˜ÃÊ­ÅÊ£ÎÊ- Ê6®Ê՘`Ê`iÀÊ ÕÀV vØ À՘}Ê>“LՏ>˜ÌiÀʈvi˜]Ê܈iÊ`ˆiÊ Intensive sozialpädagogische Familienhilfe und Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung. Stationäre Erziehungs- und Jugendhilfe- einrichtungen

Stationäre Aichwald Erziehungs- und 01 Baltmanns- ÊÊÕ}i˜` ˆviÊiˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜Ê weiler Lichtenwald mit Plätzen nach 03 Esslingen Betriebserlaubnis 02 Alt- 04 bach Plochingen Ostfildern Reichenbach Deizisau 05

Denkendorf Hochdorf Wernau Leinfelden- Neuhausen Köngen Echterdingen 06 Notzingen Wendlingen

Unterensingen Filderstadt Wolf - schlugen Ober- Ohmden boihingen Kirchheim 07 Holz- 08 maden

Aichtal Nürtingen Neckar- tailfingen Dettingen Weilheim Schlaitdorf

Alten- Altdorf Groß- Bissingen riet Neckar- bettlingen Owen tenzlingen Frickenhausen 10 11 Neidlingen Bempflingen Beuren 12 09 Kohlberg Neuffen 01 -̈vÌ՘}ÊÕ}i˜` ˆviÊ ÊÊÊÊÊÊ>ŽÌˆÛÊ Ãψ˜}i˜Ê­139 Plätze® Erken- Lenningen brechtsweiler 02 Werkstatt für persönliche ÊÊÊÊÊ ˜Ì܈VŽÕ˜}Ê Ãψ˜}i˜Ê­6 Plätze®

03  ÊÕ}i˜`ܜ ˜ iˆ“Ê Ãψ˜}i˜Ê­41 Plätze®

04  Ê ÕÌÌiÀ‡ˆ˜`‡iˆ“Ê Ãψ˜}i˜Ê­20 Plätze® 08 Stiftung Tragwerk ÊÊÊÊʈÀV iˆ“Ê­135 Plätze® 05 Sozialpädagogische Wohngruppen Plochingen/ 09 >ÕÃʈV iiÊ iÕÀi˜Ê­18 Plätze® ÊÊÊÊʈV Ü>`Ê­8 Plätze® 10 ˆV >iÃ œvÊi«ÃˆÃ>ÕÊ­52 Plätze® 06 ˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜` ˆviÊ ÊÊÊÊÊ iÕ >ÕÃi˜Ê­55 Plätze® 11 ÌiÃÊœÀÃÌ >ÕÃÊ iˆ`ˆ˜}i˜Ê­8 Plätze® Stand: 04.02.2020 07 Õ}i˜` ˆviÊÕÌi˜ >`iÊ ^Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜ÊqÊ“ÌÊvØÀÊ 12 <ˆi}i ØÌÌiÊ"V Ãi˜Ü>˜}Ê­34 Plätze® ÊÊÊÊʈ`iÀÃÌ>`ÌÊ­44 Plätze® Geoinformation und Vermessung

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Strukturbericht 2019 Seit 2019 erfolgt die landkreisweite Umsetzung des Fachverfahrens FEST II (Falleingangssteuerungsteam) als verbindliches Indikations- verfahren zur qualifizierten, passgenauen Hilfeentscheidung und Hilfe- ausgestaltung bei stationären Hilfen, an dem alle Erziehungshilfeein- ÀˆV Ì՘}i˜]Ê`ˆiÊ7ˆÀÌÃV >v̏ˆV iÊÕ}i˜` ˆviÊ՘`Ê`iÀÊ-œâˆ>iÊ ˆi˜ÃÌÊ zusammenwirken. Eine Evaluation erfolgt derzeit.

Fachliche Zielsetzung ist die schrittweise Erhöhung der wohnortna- hen Unterbringungsquote im Landkreis auf 70 Prozent. Von 2017 bis 2019 konnte der Anteil der wohnortnahen Unterbringung im Landkreis ۜ˜Ê{{]xÊ>ÕvÊx{]™Ê*Àœâi˜ÌÊ­£x£ÊBi®ÊiÀ Ÿ ÌÊÜiÀ`i˜°Ê ˆ˜iÊܜ ˜œÀ̘> iÊ 1˜ÌiÀLÀˆ˜}՘}ÊiÀ“Ÿ}ˆV ÌÊvØÀʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iÊ`i˜Ê6iÀLiˆLʈ“Ê vertrauten Umfeld, eine intensive Elternarbeit im Hinblick auf eine Rückkehroption und eine Hilfeplanung mit den Einrichtungen nach vereinbarten Standards.

Die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der stationären Hilfen wird im Qualitätszirkel Heimerziehung zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Erziehungshilfeeinrichtungen gesteuert. Vorrangiges Ziel ist die weitere konzeptionelle Ausdifferenzierung des Betreu- ungsprofils der stationären Hilfen, z. B. für Bedarfe bezüglich statio- ˜BÀiÀÊ ˆ˜}ˆi`iÀ՘}à ˆvi]Ê­Ìiˆ‡®}iÃV œÃÃi˜iÀ]ÊÌÀ>Փ>‡Ê՘`ʈ˜Ìi˜ÃˆÛ«B`>- }œ}ˆÃV iÀÊ-iÌ̈˜}ÃÊvØÀÊÕ}i˜`ˆV iʓˆÌʎœ“«iÝi˜Ê*ÀœLi“>}i˜°Ê Erprobt wurde zunächst ein Konzept mit in Wohngruppen eingestreuten spezifischen Plätzen. 2020 sind Wohngruppen auf Grundlage veränder- ter Fachkonzepte geplant. Ergänzend sind einrichtungsübergreifende Betreuungskonzepte mit fachlicher Unterstützung der Kinder- und Õ}i˜`«ÃÞV ˆ>ÌÀˆiÊ>˜}i`>V Ì°

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Kooperationen und Vereinbarungen “ˆÌÊvÀiˆi˜Ê/ÀB}iÀ˜ÊâÕÀÊ1“ÃiÌâ՘}Ê>“LՏ>˜ÌiÀʈvi˜ÊvØÀʈ˜`iÀ]ÊÕ}i˜`‡ liche und Familien:

UÊ >Õà >ÌÃ"À}>˜ˆÃ>̈œ˜Ã/À>ˆ˜ˆ˜}ÊqÊ"/Á Ê iLi˜ÊiÀâˆi iÀˆÃV i˜Êˆvi˜ÊÜiÀ`i˜Ê`ÕÀV ʏi݈Liʈvi˜Ê­˜>V ÊÊ ÊÅÊÓÇÊ­Ó®Ê- Ê6®Ê>“ˆˆi˜ÊLiˆÊ`iÀÊ«À>ŽÌˆÃV i˜ÊÌ>}ÃLiÜBÌˆ}՘}ÊÊ sechs bis neun Monate lang über aufsuchende Unterstützung durch die Katholische Familienpflege Esslingen/Nürtingen stabilisiert Ê­À՘`ÛiÀÜÀ}՘}Êۜ˜Ê-BÕ}ˆ˜}i˜Ê՘`ʏiˆ˜Žˆ˜`iÀ˜]Ê->ÕLiÀŽiˆÌÊ՘`ÊÊ Ordnung, Kleider- und Wäschepflege, Ernährung/Essenszubereitung, Ê1“}>˜}ʓˆÌÊi`ÊÕ°Ê>°®°

145

Strukturbericht 2019 UÊ /À>ˆ˜ˆ˜}ʏÌ>}ÊvØÀÊ>“ˆˆi˜ÊqÊ/ Für Familien in komplexen Lebenssituationen werden alltagsprakti- ÊÃV iʘiˆÌ՘}i˜Ê­-BÕ}ˆ˜}ëyi}i]Ê"À}>˜ˆÃ>̈œ˜Ê՘`Ê-ÌÀՎÌÕÀˆiÀ՘}ÊÊ Ê`iÃʏÌ>}îÊ>ÃÊ>“LՏ>˜ÌiÊ>ÕvÃÕV i˜`iÊiˆÃÌ՘}ÊØLiÀÊ`ˆiÊ>“ˆˆi˜‡Ê pflege C. Pukrop Esslingen gGmbH bedarfsorientiert eingesetzt Ê­˜>V ÊÅÊÓÇÊ­Ó®Ê- Ê6®°

UÊ ˆ˜iÊëiâˆwÃV iÊsozialpädagogische Familienhilfe als aufsuchende erzieherische Hilfe für Familien und junge Menschen mit Flucht- und MigrationshintergrundÊ­˜>V ÊÅÊΣÊ- Ê6®Ê՘`Êiˆ˜iÊIntensive Sozialpädagogische EinzelbetreuungÊ­- ]ʘ>V ÊÅÊÎxÊ- Ê6®ÊÊ Ê܈À`Ê`ÕÀV Ê`ˆiÊÀLiˆÌiÀܜ v> ÀÌÊ­7"®]ÊÀiˆÃÛiÀL>˜`Ê Ãψ˜}i˜ÊÊ Sozialdienst, mit entsprechender Leistungs- und Entgeltvereinbarung umgesetzt.

UÊ iÀÊBegleitete bzw. Beschützte UmgangÊvØÀʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`Ê‡Ê ÊˆV iÊ­˜>V ÊÅÊ£nʭήÊ- Ê6®ÊˆÃÌÊiˆ˜iʈ˜`ˆÛˆ`ÕiiÊyi݈Liʈvi]ÊՓÊ`i˜ÊÊ Kontakt zu einem Elternteil aufrechtzuerhalten und das Umgangsrecht zu sichern, vor allem im Rahmen von strittigen Trennungs- und Schei- dungsverfahren der Eltern, bei Herausnahme eines Kindes aus einer Familie oder bei Sucht, Gewalt und psychischen Erkrankungen eines Elternteils. Die Hilfe wird in Kooperation mit den Kinderschutzbünden Esslingen und Kirchheim durch sozialpädagogisches Fachpersonal Ê՘`ʵÕ>ˆwâˆiÀÌiÊ Ài˜>“̏ˆV iÊ­Ó䣙ʈ˜Ê£ÓnÊBi˜®Ê>ÕvÊÀ՘`>}iÊÊ einer Leistungs- und Entgeltvereinbarung umgesetzt.

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Strukturbericht 2019 2.1.5 Schulbegleitung im Trägerverbund

Im Rahmen der landkreisweiten Konzeption Schulbegleitung ist ein Trägerverbund aus sechs Leistungserbringern im Bereich der Einglie- `iÀ՘}à ˆviÊ՘`ÊÕ}i˜` ˆviʓˆÌÊ`iÀÊ ÕÀV vØ À՘}Ê`iÀÊ-V ՏLi}iˆÌ՘}Ê Li>ÕvÌÀ>}ÌÊ­-"‡6œÀ>}iÊ£ÈÉÓä£Ç®°

Für den Bereich der JugendhilfeÊvØÀʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iʓˆÌÊiˆ˜iÀÊ LiÃÌi i˜`i˜Êœ`iÀÊ`Àœ i˜`i˜ÊÃiiˆÃV i˜Ê i ˆ˜`iÀ՘}Ê­ÅÊÎx>Ê- Ê6®Ê ܈ÀŽi˜Ê`ˆiÊ-̈vÌ՘}ÊÕ}i˜` ˆviÊ>ŽÌˆÛ]Ê`ˆiÊ-̈vÌ՘}Ê/À>}ÜiÀŽÊi°Ê6°Ê՘`Ê`iÀÊ Kreisjugendring Esslingen e. V. im Trägerverbund mit. Ihre Aufgaben sind die Personalgewinnung, Anstellung und Einsatzplanung der Schul- begleiterinnen und Schulbegleiter mit entsprechender Dienst- und Fachaufsicht. Als Anlauf- und Beratungsstelle wurde eine Fachstelle für Schulbegleitung für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte eingerichtet. Die Schulbegleitung wird durch pädagogische Fachkräfte, erfahrene Nichtfachkräfte oder durch Mitarbeitende im Freiwilligen- `ˆi˜ÃÌÊ`iÃÊÀiˆÃÕ}i˜`Àˆ˜}ÃÊ Ãψ˜}i˜Ê­-®ÊiÀLÀ>V Ì°Ê“Ê iÀiˆV Ê`iÀÊ Õ}i˜` ˆviÊȘ`Ê`ˆiÊ-V ՏLi}iˆÌ՘}i˜Êˆ˜Ê>i˜Ê-V Տ>ÀÌi˜Êiˆ˜}iÃiÌâÌ]Ê besonders stark bereits in den Grundschulen. Zur Qualitätssicherung und Steuerung, sowohl mit Blick auf den Fallzahlen- als auch den Kostenanstieg, werden aktuell die Standards der Bedarfsfeststellung und Hilfeplanung überprüft und ebenso der ÛiÀÃÌBÀŽÌiÊ ˆ˜Ã>ÌâÊۜ˜Ê-‡ ˆi˜Ã̏iˆÃÌi˜`i˜Êˆ˜Ê`i˜Ê ˆVŽÊ}i˜œ““i˜°Ê Zur Umsetzung der Schulbegleitung in Form von Schulbegleiterpools ­ÀÕ««i˜>˜Ã>Ìâ®Ê܈À`Ê>ŽÌÕiÊiˆ˜Ê*>˜Õ˜}ëÀœâiÃÃÊ>Õv}iÃiÌâÌ°Ê<܈ÃV i˜Ê dem Trägerverbund und der Verwaltung wurde die Leistungs- und Entgeltvereinbarung fortgeschrieben und eine Qualitätsvereinbarung entwickelt.

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Strukturbericht 2019 2.2 Besondere Themenfelder

2.2.1 Erziehungs- und Familienberatung, Frühe Beratung und Hilfen

“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ܈À`Ê`ÕÀV ÊÃiV ÃÊ*ÃÞV œœ}ˆÃV iÊ iÀ>Ì՘}ÃÃÌii˜Ê­* -®Ê Erziehungs- und Familienberatung auf der Grundlage von Kooperations- ÛiÀiˆ˜L>À՘}i˜Ê}iiˆÃÌiÌÊ­Ó䣙ʈ˜ÊÓ°nÇÈÊBi˜®\

UÊ *ÃÞV œœ}ˆÃV iÊ iÀ>Ì՘}ÃÃÌii˜ÊvØÀÊ>“ˆˆiÊ՘`ÊÕ}i˜`ʈ˜Ê Ãψ˜}i˜ÊÊ Ê՘`Ê ØÀ̈˜}i˜Ê­>˜`ŽÀiˆÃ® UÊ *ÃÞV œœ}ˆÃV iÊ iÀ>Ì՘}ÃÃÌii˜Ê Ãψ˜}i˜Ê՘`ʈ`iÀÃÌ>`Ì]ʓˆÌÊÊÊ ÊÕ~i˜ÃÌiiÊiˆ˜vi`i˜‡ V ÌiÀ`ˆ˜}i˜Ê­ÀiˆÃ`ˆ>Žœ˜ˆiÛiÀL>˜`® UÊ >“ˆˆi˜‡Ê՘`ÊiLi˜ÃLiÀ>Ì՘}ʈ˜Ê Ãψ˜}i˜É ØÀ̈˜}i˜Ê­ >ÀˆÌ>ÃÊÊÊ Ê ÊˆÃ‡ iVŽ>À‡L® UÊ *ÃÞV œœ}ˆÃV iÊ iÀ>Ì՘}ÃÃÌiiÊvØÀÊ Àâˆi ՘}Ç]Ê>“ˆˆi˜‡Ê՘`ÊÊÊÊ ÊiLi˜ÃvÀ>}i˜Êˆ˜ÊˆÀV iˆ“Ê­-̈vÌ՘}Ê/À>}ÜiÀŽ®

Im Gegensatz zu den PBS der freien Träger leisten die landkreiseigenen Beratungsstellen ausschließlich Unterstützung im Rahmen der Kinder- ՘`ÊÕ}i˜` ˆviÊ­ iÀ>Ì՘}Êۜ˜Ê ÌiÀ˜]ʈ˜`iÀ˜ÊLâÜ°ÊÕ}i˜`ˆV i˜Êˆ˜Ê`iÀÊ ,i}iÊLˆÃÊÓ£Ê> Ài®°

Im Aufgabenfeld der Erziehungs- und Familienberatung sind in den PBS bei öffentlichen und freien Trägern auf insgesamt 25,7 Vollzeitstellen ­ˆ˜Ž°ÊiˆÌ՘}ÎÀBvÌi˜]ÊÓ䣙®Ê>V ŽÀBvÌiʓˆÌÊ՘ÌiÀÃV ˆi`ˆV i˜ÊÌ iÀ>«iṎ- schen Qualifikationen tätig.

Die PBS wirken im Falleingangssteuerungsteam der Erziehungs- hilfestationen (FEST I) mit. Sie arbeiten eng mit den Sozialen Diensten zusammen und unterstützen hier die fachlichen Entscheidungen. Die Abstimmung und gemeinsame Weiterentwicklung erfolgt regelmäßig im Leitungstreffen der PBS. Grundlage des Controllings, der Steuerung und Qualitätsentwicklung sind die trägerübergreifenden statistischen > ÀiÃ>ÕÃÜiÀÌ՘}i˜]Ê`ˆiÊÕÃÜiÀÌ՘}i˜Ê`iÀʘÌi}ÀˆiÀÌi˜Ê iÀˆV ÌiÀÃÌ>ÌÌ՘}Ê >ÕvʟÀ̏ˆV iÀÊ Li˜iÊ­ &®ÊÜ܈iÊ`ˆiÊ iÀˆV ÌiÊ`iÀÊ6-‡>˜`iÍÕ}i˜` ˆvi- planung.

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Strukturbericht 2019 01 Psychologische Beratungsstelle 07 Psychologische Beratungsstelle Psychologische Ãψ˜}i˜Ê­ 6Ê -® Erziehungs-, Familien- u. Lebensfragen Beratungstellen ˆÀV iˆ“Ê­-̈vÌ՘}Ê/À>}ÜiÀŽ® 02 Psychologische Beratungsstelle für (Erziehungs- und >“ˆˆiÊ՘`ÊÕ}i˜`Ê Ãψ˜}i˜Ê­® 01 Wildwasser e. V., Fachberatungsstelle Familienberatung) bei sexualisierter Gewalt und Frühe Beratung 03 Außenstelle Psychologische Beratungsstelle Filder 02 Kompass e. V., Psychologische und Hilfen (ProjuFa) iˆ˜vi`i˜‡ V ÌiÀ`ˆ˜}i˜Ê­ 6Ê -® Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt Psychologische 04 Psychologische Beratungsstelle ˆ`iÀʈ`iÀÃÌ>`ÌÊ­ 6Ê -® Beratungsstellen

05 Psychologische Beratungsstelle für Fachberatungsstellen >“ˆˆiÊ՘`ÊÕ}i˜`Ê ØÀ̈˜}i˜Ê­Ê -® Stand: 12.02.2020 06 Psychologische Familien- ProjuFa-Koordinationsstelle und Lebensberatung +Õii\Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜ÊqÊ“ÌÊvØÀÊ ­ >ÀˆÌ>ÃʈÃ‡ iVŽ>À‡L® Geoinformation und Vermessung ProjuFa-Treff

Aichwald Baltmanns- Esslingen weiler Lichtenwald 01 01

Alt- bach Plochingen Ostfildern 02 Reichenbach Deizisau

03 Denkendorf Hochdorf Wernau Neuhausen Köngen Leinfelden- 04 Echterdingen Notzingen Wendlingen

Unterensingen Filderstadt Wolf - schlugen Ober- 02 07 Ohmden boihingen Kirchheim Holz- 05 maden 06 Aichtal Neckar- tailfingen Nürtingen Dettingen Weilheim Schlaitdorf

Alten- Altdorf Groß- Bissingen riet Neckar- bettlingen Owen tenzlingen Frickenhausen Bempflingen Beuren Neidlingen

Kohlberg Neuffen

Erken- Lenningen brechtsweiler

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Strukturbericht 2019 Die Arbeit mit Trennungs- und Scheidungskonstellationen, die Beratung zum Umgang mit Neuen Medien und die fachdienstliche Beratung bei ivB À`՘}Ï>}i˜Ê˜>V ÊÅÊn>Ê- Ê6ʈ“Ê,> “i˜Ê`iÃʈ˜`iÀÃV ÕÌâiÃÊ haben weiterhin eine besonders hohe Bedeutung. Daher wird die Zusammenarbeit mit medizinischen Einrichtungen, vor allem mit der ˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`«ÃÞV ˆ>ÌÀˆi]Êâ՘i “i˜`Ê܈V ̈}iÀ°Ê ˆiÊ* -Ê܈ÀŽi˜Êˆ˜Ê fachspezifischen Gremien und Arbeitsgruppen im Landkreis, in den Kommunen und Sozialräumen aktiv mit, so zum Beispiel in den Kreis- arbeitsgemeinschaften Erziehungshilfe, Individueller Kinderschutz, Häus- ˆV iÊiÜ>Ì]Ê*ÃÞV ˆ>ÌÀˆiɈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`«ÃÞV ˆ>ÌÀˆiÊ՘`Ê`i“Ê Kommunalen Suchthilfenetzwerk.

Beratungskonstellationen im interkulturellen Kontext sind ein besonderer Schwerpunkt der aktuellen Arbeit. Interkulturelle Problemlagen wurden im Rahmen des Traumakonzepts für psychisch belastete Geflüchtete LiÀØVŽÃˆV ̈}ÌÊ­Û}°Ê/iˆÊÊΰΰ£Ê՘`Ê/iˆÊÊΰӰӮ

Frühe Beratung und Hilfen (ProjuFa) Organisatorisch sind die Frühen Hilfen im Amt Soziale Dienste und Psychologische Beratung integriert. In den vier regionalen ProjuFa - Koordinierungsstellen Esslingen, Filderstadt, Kirchheim und Nürtingen arbeiten in interdisziplinären Kernteams Fachkräfte mit sozialpädagogi- schen und psychologischen Kompetenzen mit jeweils einer Familienheb- amme und einer Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin ­ˆ*®ÊâÕÃ>““i˜° Der Aufgabenbereich ProjuFa wird mit insgesamt 9,9 Vollzeitstellen umgesetzt. Für die Frühen Hilfen der PBS der freien Träger werden je 0,25 Vollzeitstellen aus Mitteln der Bundesstiftung Frühe Hilfen finan- ziert. Darüber hinaus setzen die PBS der freien Träger je 0,25 Vollzeit- ÃÌii˜Ê>ÕÃÊ ˆÌÌi˜Ê`iÀÊ iÀ>Ì՘}ʘ>V ÊÅÊÓnÊ- Ê6Êiˆ˜° Des Weiteren gibt es landkreisweit elf Offene ProjuFa-Treffs für Eltern und Kinder für Kontakt, Austausch, Information, Bildung und Beratung in Esslingen, Filderstadt, Leinfelden-Echterdingen, Nürtingen, Ostfildern, Dettingen und Weilheim.

Zur Qualitätsentwicklung der Netzwerke Frühe Hilfen tragen u. a. drei Qualitätszirkel Medizin und Jugendhilfe nach dem Rahmenkonzept der Kassenärztlichen Vereinigung bei. Diese werden jeweils im Tandem aus einer ärztlichen Fachkraft und einer Netzwerkkoordinatorin von ProjuFa moderiert. ProjuFa koordiniert die für die Arbeit wichtigen regionalen Netzwerke Frühe Hilfen mit vielen Institutionen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich unter Einbeziehung des Bürgerschaftli- chen Engagements als Grundlage für eine wirkungsvolle Arbeit und Unterstützung für die Familien.

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Strukturbericht 2019 Die strukturelle Verbindung der landkreiseigenen Psychologischen Beratungsstellen, der Frühen Hilfen von ProjuFa und der Beratungs- stelle für Schwangere in einem Sachgebiet ermöglicht es, dass >“ˆˆi˜Ê“ˆÌʈ˜`iÀ˜Êˆ“ʏÌiÀÊۜ˜ÊäÊLˆÃÊÎÊ> Ài˜ÊvÀØ âiˆÌˆ}Ê}>˜â iˆÌˆV iÊ Unterstützung finden. Handlungsbedarf besteht im bedarfsgerechten personellen Ausbau der Frühen Hilfen, insbesondere im Bereich der Gesundheitsberufsgruppen. Da jedoch extremer Fachkräftemangel in diesem Bereich herrscht, ist es fast unmöglich, Personalbedarfe zu decken. Insbesondere sollen Hilfen für psychisch belastete Elternteile in Koope- À>̈œ˜Ê“ˆÌÊ`i˜Êˆ˜ˆŽi˜ÊvØÀÊ*ÃÞV ˆ>ÌÀˆiÊLâܰʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`«ÃÞV ˆ>ÊÌÀˆiÊ ÜiˆÌiÀi˜Ì܈VŽiÌÊÜiÀ`i˜Ê­œÀÌÃV ÀiˆL՘}Ê`iÀÊ*ÃÞV ˆ>ÌÀˆi«>˜Õ˜}]Ê -"‡6œÀ>}iʙ™ÉÓä£n®°

Familienbildungsstätten Die Familienbildungsstätten im Landkreis werden als niedrigschwellige, präventive Strukturen zur Stärkung und Unterstützung für alle Familien ˆ“Ê,> “i˜Ê`iÃÊÅÊ£ÈÊ- Ê6ʓˆÌÊiˆ˜i“ʍB ÀˆV i˜Ê<ÕÃV ÕÃÃÊ}ivŸÀ`iÀÌ°Ê Im Landkreis Esslingen gibt es insgesamt fünf Familienbildungsstätten als Einrichtungen der Erwachsenenbildung mit einem breiten differen- âˆiÀÌi˜Ê*Àœ}À>““Ê՘`ʘ}iLœÌi˜ÊvØÀʈ˜`iÀ]ÊÕ}i˜`ˆV iÊ՘`ʈ ÀiÊ Eltern. Familienbildungsstätten gibt es in Esslingen, Filderstadt, Kirchheim, Köngen und Nürtingen. Als Elternschulen bieten sie geburts- und famili- envorbereitende Kurse, Eltern-Kind-Angebote, pädagogisch-psychologi- sche Vorträge sowie Ernährungs- und Gesundheitsseminare an.

2.2.2 Schutzauftrag der Jugendhilfe und Inobhutnahmen

<ÕÀÊ-ˆV iÀÃÌiÕ˜}Ê`iÀÊ œV Ãi˜ÃˆLi˜Ê7BV ÌiÀ>Õv}>LiÊ`iÃÊÕ}i˜`>“ÌiÃÊ durch die Sozialen Dienste gibt es im Landkreis Esslingen differenzierte Standards für das Vorgehen und Verfahren in Kinderschutz fällen ­œ˜ÌÀœiÊۜÀÊ"ÀÌ]ÊÀLiˆÌʈ“Ê/i>“]Ê œŽÕ“i˜Ì>̈œ˜ÊÕ°Ê>°®Ê՘`Êiˆ˜iÊ œ iÊ Qualifizierung der Fachkräfte. Das Rufbereitschaftsmodell des Sozialen Dienstes gewährleistet, dass außerhalb der normalen Dienstzeiten rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche, auf Not- und Krisenfälle und besonders auf Kindeswohlgefährdungen umgehend reagiert werden kann.

Bezüglich der Inobhutnahmen im Rahmen des Kinderschutzes gibt es eine landkreisweite Konzeption und Verfahrensstandards. Mit der -̈vÌ՘}ÊÕ}i˜` ˆviÊ>ŽÌˆÛ]Ê`iÀÊ-̈vÌ՘}Ê/À>}ÜiÀŽÊ՘`Ê`iÀʈ˜`iÀ‡Ê՘`Ê Õ}i˜` ˆviÊ iÕ >ÕÃi˜ÊÜÕÀ`i˜Êi˜ÌëÀiV i˜`iÊœœ«iÀ>̈œ˜Ã‡]Ê ˜Ì}iÌ‡Ê und Leistungsvereinbarungen geschlossen. Regelmäßig erfolgt eine

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Strukturbericht 2019 vereinbarte Berichterstattung. Die fachliche Weiterentwicklung und Reflexion wird im Qualitätszirkel Heimerziehung zusammen mit den freien Trägern geleistet. ˜Ê"L ÕÌÊ}i˜œ““i˜iʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iʎŸ˜˜i˜ÊՓ}i i˜`ʍiÊ nach Alter und Erfordernis untergebracht werden.

Leistungsstruktur Meldung an den Sozialen Dienst Inobhutnahmen

Abschätzung des Gefährdungsrisikos (§ 8a SGB VIII) Quelle: eigene Darstellung

Entscheidung über eine Inobhutnahme zur sofortigen, unmittelbaren Sicherung des Kindeswohls

Inobhutnahmen ­ÅÊ{ÓÊ- Ê6®

Unterbringung in Erzie- Unterbringung in Unterbringung bei hungshilfeeinrichtungen: Bereitschafts- und anderen geeigneten Kurzzeit- Personen aus dem £°Ê-̈vÌ՘}ÊÕ}i˜` ˆviÊ>ŽÌˆÛÊÊÊÊÊ Pflegefamilien unmittelbaren Esslingen Umfeld des Kindes/ Ӱʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜` ˆviÊ Jugendlichen Neuhausen 3. Stiftung Tragwerk Kirchheim

Zur fachlichen und bedarfsorientierten Weiterentwicklung des Kinderschutzes nutzt der Landkreis aktuell das Angebot der Wissen- schaftlichen Vor-Ort-Beratung im Rahmen des Kinderschutzkonzepts Qualitätsentwicklung im Kinderschutz Baden-Württemberg. Auf Grundlage von Workshops mit Leitungspersonen und Mitarbeitenden ՘`Ê`iÀÊ Ý«iÀ̈ÃiÊ՘`Ê “«vi Õ˜}i˜Ê`iÃÊ iÕÌÃV i˜ÊÕ}i˜`ˆ˜Ã̈ÌÕÌÃÊ ­ ®ÊÜiÀ`i˜Êˆ˜Êiˆ˜i“ÊՓv>ÃÃi˜`i˜Êˆ˜ÌiÀ˜i˜Ê*ÀœâiÃÃÊ`ˆiÊStandards und Kooperationsvereinbarungen zum Kinderschutz mit den Ì>˜}ˆiÀÌi˜Ê ˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜ÊÜiˆÌiÀi˜Ì܈VŽiÌÊ­ˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`«ÃÞV ˆ>ÌÀˆi]Ê Fachberatungsstellen Sucht und Prävention bzw. Fachberatungsstellen -iÝÕ>ˆÃˆiÀÌiÊiÜ>Ì®°

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Strukturbericht 2019 Die Kinderschutzstandards fließen in Leistungs- und Qualitäts- entwicklungsvereinbarungenÊ­â°Ê °Êˆ“Ê iÀiˆV Ê`iÀÊÊiˆ“iÀâˆi ՘}®Êiˆ˜°Ê Spezifische Gremien und Arbeitskreise in interdisziplinärer Zusammen- ÃiÌâ՘}ÊLiv>ÃÃi˜ÊÈV Ê>ÕÃÃV ˆi~ˆV ʓˆÌÊ`i“Ê/ i“>ʈ˜`iÀÃV ÕÌâÊÊ­Ê Individueller Kinderschutz, AG Häusliche Gewalt, Netzwerk insoweit iÀv> Ài˜iÀÊ>V ŽÀBvÌi]Ê+Õ>ˆÌBÌÃâˆÀŽiÊ i`ˆâˆ˜Ê՘`ÊÕ}i˜` ˆviÊÕ°Ê>°®° ˜Ê>i˜Ê iÀiˆV i˜Ê՘`Ê>˜`Õ˜}Ãvi`iÀ˜Ê`iÀʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜` ˆvi wird planerisch auf den Kinderschutz eingegangen. Dies findet Nieder- schlag vor allem in Qualifizierungsangeboten für Fachkräfte sowie in Arbeits- und Orientierungshilfen. Des Weiteren informiert das Õ}i˜`>“ÌÊ6iÀiˆ˜iÊ՘`ʘÃ̈ÌṎœ˜i˜]Ê`ˆiʓˆÌʈ˜`iÀ˜Ê՘`ÊÕ}i˜`ˆV i˜Ê arbeiten, über die Erfordernis des erweiterten Führungszeugnisses für Ehrenamtliche.

2.2.3 Hilfen für junge Volljährige

՘}iÊ6œB Àˆ}iÊÜiÀ`i˜Ê˜iLi˜Ê`iÀÊ6œâiˆÌ«yi}iʈ˜Êiˆ˜iÀÊ*yi}i‡ familie überwiegend im Rahmen der Heimerziehung und sonstiger betreuter Wohnformen zur Unterstützung ihrer Persönlichkeitsent- wicklung und weiterer Verselbstständigung betreut.

Die stationären Hilfen erfolgen in den Erziehungshilfe-/Jugendhilfe- einrichtungen im Landkreis]Ê>˜Ãœ˜ÃÌi˜Ê­ØLiÀ‡®Ài}ˆœ˜>°Ê ˆÌÊ`i˜Ê Erziehungshilfeeinrichtungen sind entsprechende Leistungs- und Entgeltvereinbarungen auf der Grundlage des Rahmenvertrags nach ÅÊÇnÊv°Ê- Ê6ÊvØÀÊ >`i˜‡7ØÀÌÌi“LiÀ}Ê}iÃV œÃÃi˜°Ê-ˆiÊՓv>ÃÃi˜Ê À՘`ÊÓnÊÀÕ««i˜Ê“ˆÌÊV>°Ê£nxÊ*BÌâi˜]ʈ˜Ê`i˜i˜Ê­>ÕV ®ÊÕ˜}iÊ6œB Àˆ}iÊ betreut werden können.

An eine Heimerziehung in einer vollstationären Wohngruppe kann sich mit zunehmender Verselbstständigung die Betreuung in einer sonstigen LiÌÀiÕÌi˜Ê7œ ˜vœÀ“Ê­ iÌÀiÕÌiÃÊÕ}i˜`ܜ ˜i˜ÊqÊ 7®Ê“ˆÌÊ}iÀˆ˜}iÀiÀÊ Betreuungsintensität anschließen. Die jungen Volljährigen werden überwiegend in den Einrichtungen der -̈vÌ՘}ÊÕ}i˜` ˆviÊ>ŽÌˆÛ]Ê`iÀÊ-̈vÌ՘}Ê/À>}ÜiÀŽÊ՘`Ê`iÀʈ˜`iÀ‡Ê՘`Ê Õ}i˜` ˆviÊ iÕ >ÕÃi˜ÊLiÌÀiÕÌ°Ê-«iâˆiiÊ ˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜ÊvØÀʍ՘}iÊ Volljährige sind die Sozialpädagogischen Wohngruppen Plochingen/ Aichwald und die Werkstatt für persönliche Entwicklung Esslingen “ˆÌÊ`i“ʘ}iLœÌÊ`iÃÊ iÌÀiÕÌi˜ÊÕ}i˜`ܜ ˜i˜Ã]Ê`>ÃÊ>ÃÊ ˆ˜âi‡Êœ`iÀÊ Gruppenwohnen umgesetzt wird. Der immer enger wer dende Woh- nungsmarkt, auf dem sich nur schwer bezahlbarer Wohnraum finden lässt, macht die Verselbstständigung für junge Volljährige zunehmend schwieriger.

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Strukturbericht 2019 ՘}iÊ6œB Àˆ}iÊÜiÀ`i˜Êiʘ>V Ê1˜ÌiÀÃÌØÌâ՘}ÃLi`>ÀvÊ>ÕV Ê>“LՏ>˜ÌÊ `ÕÀV Ê iÌÀiÕ՘}à iviÀˆ˜˜i˜Ê՘`Ê iÌÀiÕ՘}à iviÀÊ­ÅÊÎäÊ- Ê6®Êœ`iÀÊ im Rahmen der Intensiven Sozialpädagogischen Einzelbetreuung ­- ]ÊÅÊÎxÊ- Ê6®Êˆ“Ê ÌiÀ˜ >ÕÃʜ`iÀʈ“Êiˆ}i˜i˜Ê7œ ˜À>ՓÊÊ Li}iˆÌiÌ°Ê<Õ`i“Ê}ˆLÌÊiÃÊ iÌÀiÕ՘}ëÀœiŽÌi]Ê܈iÊ7Ê­7œ ˜i˜‡Ê ÀLiˆÌi˜‡iLi˜®ÊâÕÀÊ1˜ÌiÀÃÌØÌâ՘}Ê`iÀÊÜâˆ>i˜Ê՘`ÊLiÀÕyˆV i˜Ê˜Ìi‡ gration mit niedrigem Betreuungsschlüssel.

2.2.4 Hilfen für unbegleitete minderjährige Ausländerinnen und Ausländer

1˜Li}iˆÌiÌiʓˆ˜`iÀB Àˆ}iÊÕÏB˜`iÀˆ˜˜i˜Ê՘`ÊÕÏB˜`iÀÊ­1 ®]Ê`ˆiÊ vor allem ab 2016 in großer Zahl ohne Eltern bzw. Sorgeberechtigte in das Bundesgebiet eingereist und dem Landkreis zugeteilt wurden, “ÕÃÃÌi˜Ê˜>V ÊÕ}i˜` ˆviÃÌ>˜`>À`ÃÊ՘ÌiÀ}iLÀ>V ÌÊ՘`ÊLiÌÀiÕÌÊÜiÀ`i˜°Ê Zum Stichtag 31.12.2019 waren im Landkreis insgesamt 219 UMA zu versorgen.

Um die besonderen Bedarfslagen bewältigen zu können, mussten die -œâˆ>i˜Ê ˆi˜ÃÌi]Ê`>ÃÊÀiˆÃÕ}i˜`>“Ì]Ê`ˆiÊ Àâˆi ՘}ÇÉÕ}i˜` ˆviiˆ˜- richtungen und die Kommunen eng zusammenwirken und bestehende iÌÀiÕ՘}Ã>˜}iLœÌiÊ՘`Ê>«>âˆÌBÌi˜ÊiÀÜiˆÌiÀ˜Ê­‡6œÀ>}iÊ£Ó£ÉÓä£Ç®°

Mit dem Rückgang der UMA-Zahlen stellt sich die Aufgabe des Abbaus und der Umstrukturierung von Betreuungsplätzen sowie der Überführung in Betreuungen im Rahmen der ambulanten und stationären Regelstrukturen. Es gibt keine Notunterkünfte mehr; die bisherigen speziellen UMA-Gruppen werden sukzessive geschlossen und die UMA werden in Regelwohngruppen betreut.

Die Vermeidung von Obdachlosigkeit und eine gelingende Inte- gration sind Kernaufgaben und Anliegen der aktuellen Arbeit.

6œ˜Ê`i˜Êˆ“Ê,> “i˜Ê`iÀÊÕ}i˜` ˆviÊLiÌÀiÕÌi˜ÊÓ£™Ê1 ÊȘ`Ê£™£]Ê`°Ê °Ê nÇÊ*Àœâi˜Ì]ÊۜB Àˆ}°Ê ˆiʈviÊ܈À`ʈ°Ê`°Ê,°Ê}i“°ÊÅÊ{£Ê- Ê6Ê>ÃʈviÊ für junge Volljährige weitergeführt, auf die ein Rechtsanspruch besteht ՘`Ê`ˆiÊiˆ˜iʏÌiÀÃ}Ài˜âiÊLˆÃÊâՓÊÓ£°ÊiLi˜Ã> ÀÊۜÀÈi ÌÊqÊ>Õ~iÀʈ˜Ê besonders gelagerten Einzelfällen. Aktuell droht nach Beendigung der Õ}i˜` ˆvi“>~˜> “iÊ>Õv}À՘`Ê`iÀÊ«ÀiŽBÀi˜Ê7œ ˜À>ՓÈÌÕ>̈œ˜Ê`ˆiÊ "L`>V œÃˆ}ŽiˆÌ°Ê“Ê> ÀÊÓ䣙ÊÜÕÀ`i˜Ê>V ÌÊ1 ÊÓ£Ê> ÀiÊ>Ì]ÊÓäÓäÊ werden es prognostisch 79 und 2021 insgesamt 118 Personen sein.

œ˜âi«Ìˆœ˜iiÊ4LiÀi}՘}i˜ÊȘ`ʓˆÌÊÕ}i˜` ˆviÌÀB}iÀ˜Ê}iÌÀœvvi˜°Ê Zielsetzung ist es, unter Umwandlung vollstationärer Plätze bedarfs-

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Strukturbericht 2019 gerechte, die Verselbstständigung unterstützende, weniger betreuungs- intensive Hilfeformen zu schaffen. Mit dem IB Esslingen wurde 2019 eine Leistungsvereinbarung bezüglich eines Begleiteten Wohnens }i“B~ÊÅÊ£ÎÊ- Ê6ÊvØÀʍ՘}iÊ B˜˜iÀÊâ܈ÃV i˜Ê£nÊ՘`ÊÓxÊ> Ài˜Ê“ˆÌÊ zehn Plätzen geschlossen, eine Aufstockung der Plätze ist vorgesehen.

Aktuelle Herausforderung sind die gut abgestimmte Kooperation und ein enges Zusammenwirken zwischen Sozialem Dienst, Amtsvormund- schaft und den Ausländerbehörden zur Synchronisierung zweier gesetz- licher Vorgaben für die Umsetzung der medizinischen Altersfeststellung von UMA in Zweifelsfällen, zentralisiert im Ankunftszentrum in Heidel- berg.

2.3 Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung

Die frühkindliche Bildung umfasst im Bereich der Kindertagesbetreuung die Betreuung in Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespfle- ge. Beide Betreuungsformen haben den Auftrag der Erziehung, Bildung und Betreuung der Kinder. Organisatorisch sind die Aufgaben der Bedarfsplanung, die Erteilung einer Erlaubnis zur Kindertagespflege für Kindertagespflegepersonen, die Beratung der Kommunen zum Rechtsan- spruch und die fachliche Beratung der Einrichtungen und Träger sowie Aufgaben zum Schutzauftrag und Kindeswohl in der Fachberatung Kindertagesbetreuung im Kreisjugendamt verortet. Diese ist derzeit mit einem Stellenumfang von drei Vollzeitstellen und einem Ausbildungsplatz zum dualen Studium ausgestattet.

Der Ausbau der Kindertagesbetreuung im Landkreis Esslingen ist ÜiˆÌiÀ ˆ˜Ê>ÕvÊiˆ˜i“Ê œ i˜Ê ˆÛi>ÕÊâÕÊÛiÀâiˆV ˜i˜°Êi`œV ÊÜiÀ`i˜Ê zunehmend Fragen der Personalgewinnung und des Personalerhalts relevant, um den Rechtsanspruch weiterhin erfüllen zu können. Der Landkreis Esslingen bietet mit seiner hohen Trägervielfalt für Kinder und deren Familien, aber auch für die Fachkräfte einen großen Angebotsbe- reich. Auch die Kindertagespflege wird von Familien zunehmend als wichtiges Betreuungsangebot erkannt und angenommen.

Zum Stichtag 01.03.2019 waren 28,2 Prozent der Kinder unter drei > Ài˜Êˆ˜Êˆ˜`iÀÌ>}iÃLiÌÀiÕ՘}]Ê`>ۜ˜ÊÓÓ]{Ê*Àœâi˜Ìʈ˜Êˆ˜`iÀÌ>}iÃiˆ˜- richtungen und 5,8 Prozent in der Kindertagespflege. Die Betreuungs- µÕœÌiÊ`iÀʈ˜`iÀʈ“ʏÌiÀÃLiÀiˆV ÊØLiÀÊ`ÀiˆÊ> Ài˜Êˆi}ÌÊâՓÊ}i˜>˜˜Ìi˜Ê Stichtag im Landkreis Esslingen bei 94,9 Prozent.

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Strukturbericht 2019 Im Gesamtvergleich Baden-Württemberg zeigt sich im Landkreis Esslingen im Betreuungsbereich der Ü3-Kinder eine leicht höhere Bildungsbeteiligung “ˆÌÊä]xÊ*Àœâi˜Ì«Õ˜ŽÌi˜Ê­™{]{ÊâÕʙ{]™Ê*Àœâi˜Ì®°Ê“ʏÌiÀÃLiÀiˆV Ê`iÀÊ unter Dreijährigen ist der Betreuungsanteil mit 0,6 Prozent punkten geringer >Ãʈ“Ê>˜`iÃÛiÀ}iˆV Ê­Ón]ÓÊâÕÊÓn]nÊ*Àœâi˜Ì®°Ê

2.3.1 Kindertagesbetreuung in Einrichtungen und in der Kinderta- gespflege

Zur Erfüllung des Rechtsanspruches unternehmen sowohl die Städte und Gemeinden als auch der Landkreis große Anstrengungen. Durch die seit 2011 jährlich stetig ansteigende Geburtenrate im Landkreis Esslingen ۜ˜Ê{°ÎÈÈÊ­Ó䣣®Ê>ÕvÊx°£ÈnÊ­Ó䣙®Ê՘`Ê`ˆiÊÛiÀB˜`iÀÌi˜Ê iÌÀiÕ՘}ÃLi`>ÀviÊ der Familien sind die bisher unternommenen Bemühungen im Ausbau der Kindertagesbetreuung nicht abgeschlossen. Die fachlichen Empfeh- Õ˜}i˜Ê}i i˜Ê`>ۜ˜Ê>ÕÃ]Ê`>ÃÃÊLˆÃÊâՓÊ> ÀÊÓäÓxÊvØÀÊ >`i˜‡7ØÀÌÌi“LiÀ}Ê 80.000 Betreuungsplätze im U3- und Ü3-Bereich hinzukommen müssen. Somit ist der Ausbau der Plätze in der Kindertagespflege als auch in Kindertageseinrichtungen weiter voranzubringen.

Inwieweit die Schulkindbetreuung mit einem Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung weiterhin politisch forciert bzw. welche Verortung `iÀÊ,iV ÌÃ>˜Ã«ÀÕV ÊLiŽœ““i˜Ê܈À`ÊqʜLʈ“ʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜` ˆvi}iÃiÌâÊ œ`iÀÊ`i“Ê-V Տ}iÃiÌâÊq]Ê܈À`Ê>ÕV Ê ˆiÀÊ`iÀÊÌ>ÌÃBV ˆV iÊ iÌÀiÕ՘}ÃLi`>ÀvÊ der Familien die Angebotsstruktur weiter verändern.

Die folgende Tabelle gibt Aufschluss über die Betreuungsanteile in den Städten und Gemeinden im Landkreis Esslingen. Die zum Teil relativ hohe Differenz zwischen genehmigten Plätzen und betreuten Kindern ist darauf zurückzuführen, dass in altersgemischten Gruppen ein Kind ՘ÌiÀÊ`ÀiˆÊ> Ài˜ÊâÜiˆÊ*BÌâiÊLii}Ì°Ê

156

Strukturbericht 2019 Kindertagesbetreuung im Landkreis Esslingen zum Stichtag 01.03.2019

Einrichtungen Kindertagespflege ¯I Ê Ê

Gemeinden Îq1Ç Ê ¯ ¯ Îq1Ç Ê Ê äq1Î Îq1Ç Ê ¯ >L܏ÕÌ ¯ Ê Ê Ê Ê Ê Îq1Ç Ê Plätze gesamt belegte Plätze gesamt belegte *BÌâi Anzahl Kinder äq1Î äq1Î belegte *BÌâi Anzahl ˆ˜`iÀ Îq1ÇI Schulkind KTP äq1Î äq1Î /* absolut Îq1ÇI % U3 Gesamt iÃ>“Ì Aichtal 421 337 36 277 13 301 392 76,8 0 32 11,6 4 1 24,5 77,8 Aichwald 335 280 63 179 35,2 217 256 84,8 0 7 3,9 4 1,6 39,1 86,3 Altbach 244 200 27 176 15,3 172 203 84,7 1 7 4 2 1 19,3 85,7 Altdorf 98 77 15 52 28,8 62 76 81,6 0 3 5,8 0 0 34,6 81,6 Altenriet 80 79 11 59 18,6 68 81 84 0 6 10,2 0 0 28,8 84 Baltmannsweiler 267 241 32 162 19,8 161 204 78,9 48 18 11,1 11 5,4 30,9 84,3 Bempflingen 164 132 27 100 27 105 135 77,8 0 0 0 0 0 27 77,8 Beuren 138 124 9 77 11,7 114 144 79,2 1 4 5,2 1 0,7 16,9 79,9 Bissingen 161 120 29 116 25 91 118 77,1 0 2 1,7 2 1,7 26,7 78,8 Deizisau 304 255 49 163 30,1 206 248 83,1 0 4 2,5 2 0,8 32,5 83,9 Denkendorf 527 417 63 332 19 353 423 83,5 1 19 5,7 5 1,2 24,7 84,6 Dettingen 305 264 66 188 35,1 178 212 84 20 7 3,7 9 4,2 38,8 88,2 Erkenbrechtsweiler 94 85 9 77 11,7 76 96 79,2 0 8 10,4 2 2,1 22,1 81,3 Esslingen 4.005 3.553 672 2.735 24,6 2.846 3.454 82,4 35 160 5,9 80 2,3 30,4 84,7 Filderstadt 1.946 1.703 257 1.305 19,7 1.337 1.592 84 109 106 8,1 23 1,4 27,8 85,4 Frickenhausen 341 307 49 238 20,6 258 330 78,2 0 5 2,1 10 3 22,7 81,2 Großbettlingen 230 221 46 117 39,3 175 165 106,1 0 2 1,7 3 1,8 41 107,9 Hochdorf 200 154 16 134 11,9 137 165 83 1 4 3 5 3 14,9 86,1 Holzmaden 114 82 12 77 15,6 70 100 70 0 0 0 0 0 15,6 70 Kirchheim 1.737 1.491 276 1.134 24,3 1.213 1.440 84,2 2 72 6,3 22 1,5 30,7 85,8 Köngen 491 389 68 291 23,4 320 347 92,2 1 15 5,2 1 0,3 28,5 92,5 Kohlberg 110 94 13 66 19,7 81 96 84,4 0 8 12,1 1 1 31,8 85,4 Leinfelden- 2.015 1.871 380 1.252 30,4 1.213 1.428 84,9 278 58 4,6 21 1,5 35 86,4 Echterdingen Lenningen 369 294 34 263 12,9 238 290 82,1 22 7 2,7 7 2,4 15,6 84,5 Lichtenwald 128 112 16 93 17,2 96 132 72,7 0 8 8,6 6 4,5 25,8 77,3 Neckartailfingen 161 129 26 116 22,4 102 117 87,2 1 1 0,9 3 2,6 23,3 89,7 Neckartenzlingen 293 230 39 177 22 191 224 85,3 0 9 5,1 6 2,7 27,1 87,9 Neidlingen 85 77 12 52 23,1 65 81 80,2 0 3 5,8 2 2,5 28,8 82,7 Neuffen 272 219 29 158 18,4 190 226 84,1 0 8 5,1 11 4,9 23,4 88,9 Neuhausen 529 497 93 369 25,2 403 469 85,9 1 27 7,3 3 0,6 32,5 86,6 Notzingen 123 107 22 96 22,9 85 105 81 0 4 4,2 0 0 27,1 81 Nürtingen 1.608 1.385 224 1.077 20,8 1.121 1.478 75,8 40 47 4,4 40 2,7 25,2 78,6 Oberboihingen 230 190 22 127 17,3 167 220 75,9 1 9 7,1 2 0,9 24,4 76,8 Ohmden 60 45 8 42 19 37 51 72,5 0 3 7,1 2 3,9 26,2 76,5 Ostfildern 2.071 1.881 223 1.214 18,4 1.264 1.621 78 394 93 7,7 15 0,9 26 78,9 Owen 159 138 17 82 20,7 121 148 81,8 0 1 1,2 3 2 22 83,8 Plochingen 582 515 74 449 16,5 438 543 80,7 3 22 4,9 10 1,8 21,4 82,5 Reichenbach 310 257 40 238 16,8 217 276 78,6 0 17 7,1 3 1,1 23,9 79,7 Schlaitdorf 95 84 16 59 27,1 68 75 90,7 0 1 1,7 0 0 28,8 90,7 Unterensingen 186 161 27 153 17,6 134 173 77,5 0 11 7,2 7 4 24,8 81,5 Weilheim 424 366 76 265 28,7 290 327 88,7 0 17 6,4 10 3,1 35,1 91,7 Wendlingen 612 532 73 428 17,1 458 578 79,2 1 22 5,1 2 0,3 22,2 79,6 Wernau 553 449 105 361 29,1 343 426 80,5 1 23 6,4 3 0,7 35,5 81,2 Wolfschlugen 274 229 31 169 18,3 198 236 83,9 0 14 8,3 2 0,8 26,6 84,7 Gesamt 23.451 20.373 3.432 15.295 22,4 15.980 19.501 81,9 961 894 5,8 345 1,8 28 81,9

*Die Erhebung basiert auf Zahlen des KDW und KDRS. Hierbei werden bei Ü3 z. T. auch Kinder berücksichtigt, die bereits eingeschult wurden und nicht mehr in Kindertagesbetreuung sind. Stand: 01.03.2019, Quelle: eigene Erhebung

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Strukturbericht 2019 2.3.2 Kindertageseinrichtungen

7ˆiʈ˜ÊÅÊÎÊ- Ê6Ê}ivœÀ`iÀÌ]ÊLiÃÌi Ìʈ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊiˆ˜iÊ œ iÊ/ÀB}iÀ- vielfalt mit den unterschiedlichsten Ausrichtungen und pädagogischen Konzepten. Mit kommunalen, konfessionellen und freien Trägern besteht ein ausgewogenes Verhältnis und eine breit gefächerte Ange- botspalette.

Kindertages- Träger Einrichtungen Genehmigte Betreute Betreute Betreute Trend einrichtungen Plätze Kinder Kinder Schulkinder U3 Ü3 ­LˆÃÊ£äÊ°®

Stand: Februar 2020 Kommunal 50 239 13.606 1.728 9.164 771

Quelle: eigene Erhebung Evangelisch 25 95 4.985 591 3.632 34

Katholisch 15 43 2.470 325 1.876 36

Freie Träger 33 36 909 210 575 43 ­6iÀiˆ˜i®Ê

Privatge- 10 18 640 337 239 3 werblich

Waldorf 8 10 517 79 372 0

Sonstige 7 9 324 162 146 0

Gesamt 148 450 23.451 3.432 16.004 887

2.3.3 Kindertagespflege

Die Kindertagespflege hat denselben Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsauftrag wie die Kindertageseinrichtungen. Sie zeichnet sich insbesondere durch Familiennähe und Flexibilität aus und ist ein unver- zichtbarer Bestandteil der Tagesbetreuung für Kinder. Mit der Vermitt- lung von Tagespflegeverhältnissen sowie der pädagogischen Begleitung und Beratung ist der Tageselternverein Kreis Esslingen e. V. vom Land- kreis beauftragt. Kindertagespflege findet in drei verschiedenen Formen statt:

Formen von Kinder- tagespflege Im Haushalt der Tagespflegeperson 1.280 Kinder

Im Haushalt der Eltern 125 Kinder Stand: 01.03.2020

Quelle: Tageselternverein In anderen geeigneten Räumen 90 Kinder Esslingen e. V.

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Strukturbericht 2019 Insgesamt haben 435 Tagespflegepersonen eine gültige Pflegeerlaubnis, davon neun Männer. Kindertagespflege wird auch ergänzend zu anderen Betreuungsformen in Anspruch genommen, wenn z. B. die Öffnungszei- ten einer Kindertageseinrichtung nicht dem Bedarf der Eltern entsprechen oder die Schule kein Nachmittagsangebot vorbehält. “ʏiÌâÌi˜Ê> ÀÊÜ>Àʈ˜Ê`iÀʈ˜`iÀÌ>}iëyi}iʈ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜Ê erstmals ein sehr deutlicher Rückgang in der Anzahl der Tagespflege- personen zu verzeichnen.

Anzahl Anzahl Tages- Entwicklung der Betreuungs- pflegepersonen Kindertagespflege im Stichtag verhältnisse Davon U3 Davon Ü3 ­/**® Trend Landkreis Esslingen 01.03.2020 1.495 906 589 435 Quelle: Tageselternverein Esslingen e. V. 01.03.2019 1.577 895 682 459

01.03.2018 1.609 884 725 464

01.03.2017 1.554 809 745 465

01.03.2016 1.491 693 798 449

Die Gründe sind hier sehr different. So gibt es persönliche Gründe der Tagespflegeperson wie z. B. Schwangerschaft, Umzug, Alter, Pflege eines Angehörigen. Oder organisatorische Gründe wie z. B. Ablehnung des Antrags auf eine neue Pflegeerlaubnis und finanzielle Aspekte. Leider erhielt die Landkreisverwaltung von einem großen Teil ausge- schiedener Tagespflegepersonen keinen Ausscheidegrund. Die Gründe dafür Gründe sollen in einem bereits umgesetzten Verfahren näher in Erfahrung gebracht werden.

Organisatorisch Gründe für Ausstieg 5 % aus der Tagespflege

Stand: 31.01.2020

Quelle: eigene Erhebung

Persönlich keine Angabe 46 % 49 %

159

Strukturbericht 2019 2.3.4 Kinderschutz in der Kindertagesbetreuung

Die Beratung von Fachkräften durch eine insoweit erfahrene Fachkraft ˜>V ÊÅÊn>Ê- Ê6ÊâÕʎˆ˜`iÃܜ }ivB À`i˜`i˜ÊëiŽÌi˜ÊˆÃÌÊ}iÃiÌ⏈V Ê verankert und durch die Landkreise bzw. im Auftrag von freien Trägern bereitzustellen. Das Sachgebiet Fachberatung Kindertagesbetreuung ist originär für die Fachkräfte in der Kindertagespflege und den Kinderta- geseinrichtungen zuständig. Durch die vor Ort stattfindenden Bera- tungssettings können gemeinsam mit den Fachkräften Gefährdungs- punkte erarbeitet werden. Der Blick auf die Ressourcen der Familie und die strukturellen Möglichkeiten der Einrichtung bzw. der Kindertages- pflege sollen berücksichtigt werden. Kinderschutz ist ein allumfassender Themenbereich und hierbei können keine scharfen Grenzen gezogen werden.

51 45

Beratungen für 38 38 36 37 Fachkräfte in 34 Kindertagesbetreuung im Zeitverlauf 25 24 22 *Bis 15.03. Quelle: eigene Erhebung 16 16 10 6

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020*

Die Beratung von Trägern zu den mittlerweile notwendigen Schutzkon- zepten bei der Beantragung zur Betriebserlaubnis für eine Einrichtung beim Landesjugendamt wird durch den Landkreis geleistet. Hierzu soll ein Leitfaden zur Erstellung eines Schutzkonzepts dienen, welcher derzeit gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von freien Trägern erarbeitet wird.

Zudem bietet das Sachgebiet ab Herbst 2020 eine Schulungsreihe zum Kinderschutz für Fachkräfte aus der Kindertagespflege und den Kinder- tageseinrichtungen an.

160

Strukturbericht 2019 2.4 Kinder- und Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit

ˆiʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌʏiˆÃÌiÌʓˆÌʈ Ài“Ê>Õ~iÀÃV ՏˆÃV i˜Ê Bildungsangebot einen bedeutenden Beitrag für ein gelingendes ÕvÜ>V Ãi˜Êۜ˜Êˆ˜`iÀ˜Ê՘`ÊÕ}i˜`ˆV i˜Êˆ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜°Ê In nahezu allen Städten und Gemeinden werden Angebote für junge Menschen bereitgestellt.

2.4.1 Offene Kinder- und Jugendarbeit Offene Kinder- und Jugendarbeit

Angebote der Offenen Kinder- und ÊÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊ`iÃÊÊ ÊÊ,Ê Ãψ˜}i˜

Õ}i˜` >ÕÃB ˜ˆV i Aichwald Baltmannsweiler Einrichtung Stuttgart Esslingen

Lichtenwald Selbstorganisierte Altbach Õ}i˜`iˆ˜ÀˆV Ì՘} Plochingen Reichenbach Leinfelden- Ostfildern Deizisau Echterdingen

Denkendorf Köngen Hochdorf Wernau Neuhausen Notzingen Unterensingen Wendlingen Wolfschlugen Filderstadt Kirchheim Ohmden Böblingen Oberboihingen Aichtal Holzmaden

Schlaitdorf Nürtingen Dettingen Weilheim Neckartailfingen

Altenriet Altdorf Großbettlingen Owen Bissingen Frickenhausen Neckartenzlingen Neidlingen Bempflingen Beuren Kohlberg

Erkenbrechtsweiler Lenningen Neuffen

Stand: 03.03.2020

Quelle: Geobasisdaten: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg 2009 Az.: 2851.9-1/19

161

Strukturbericht 2019 ˆiʘ}iLœÌiÊ`iÀÊ"vvi˜i˜Êˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊÜiÀ`i˜Êˆ“Ê>˜`- kreis Esslingen in verschiedenen Formen und von unterschiedlichen Trägern durchgeführt:

Jugendhauseinrichtungen im sogenannten Esslinger Modell Der Landkreis und die Kommunen führen die Umsetzung und Finanzie- rung in enger Partnerschaft durch und die Einrichtungen werden nur vom Kreisjugendring Esslingen e. V. betrieben.

Jugendhausähnliche Einrichtungen Õ}i˜`v>À“i˜]ʎ̈Ûëˆi«BÌâiÊ՘`ÊÕ}i˜`ÌÀivvÃÊÜiÀ`i˜Êۜ˜ÊÛiÀÃV ˆi- denen Trägern betrieben.

Selbstorganisierte Jugendeinrichtungen Buden und Bauwägen werden ohne hauptamtliches Fachpersonal geführt.

Geförderte Stellen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Jugendhausähnliche Einrichtungen Esslinger Modell (KJR) 54,7 Stellen Stand: 31.12.2019 (verschiedene Träger) 19,6 Stellen Quelle: eigene Erhebung

Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 04.04.2019 die Rahmenkonzeption ˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌʈ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜Ê՘`Ê`ˆiÊÜiˆÌiÀi˜Ì܈VŽiÌiÊ Förderung im Esslinger Modell beschlossen. Ab 01.01.2020 wird auch `>ÃÊÕv}>Li˜vi`Ê`iÀÊœ““Õ˜>i˜Êˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊۜ“Ê Landkreis gefördert. Dadurch werden die Verantwortung für die kommunale Õ}i˜`>ÀLiˆÌÊ}iÃÌBÀŽÌÊ՘`ÊâՎ՘vÌÃvB ˆ}iÊ-ÌÀՎÌÕÀi˜Ê}iÃV >vvi˜°

162

Strukturbericht 2019 Geförderte Jugendhaus- Kommune Einrichtung Träger Stellen einrichtungen (Esslinger Modell) Aichtal Õ}i˜` >ÕÃʈV Ì> 1,5

Aichwald Õ}i˜` >ÕÃÊ œ“ˆ˜œ 1,4 Stand: 31.12.2019 Altbach Õ}i˜ >ÕÃʏÌL>V 1,4 Quelle: eigene Erhebung Bempflingen Gleis 1 0,75

Beuren Õ}i˜`ÌÀivv 0,5

Deizisau Zehntscheuer 2,0

Denkendorf Focus 1,5

Esslingen Komma 3,0

Esslingen Õ}i˜` >ÕÃÊ/ÀˆœÊ iÌ̈˜}i˜ 2,0

Esslingen Nexus 2,0

Filderstadt ˆ˜`iÀ‡]ÊÕ}i˜`‡Ê՘`Ê 3,0 Kulturzentrum Z

Frickenhausen Õ}i˜`V>vjÊÀˆVŽi˜ >ÕÃi˜ 2,0

Großbettlingen Ê6ˆ> 0,5

Hochdorf Ê-1  1,0

Kirchheim Mehrgenerationenhaus Linde 3,0

Köngen Ê/>Àvœ 2,5 Leinfelden-Echterdingen ÊÀi> 2,9 Kreisjugend ring Lenningen >viÊ"j 1,75 Esslingen e. V. Altdorf, Altenriet, Ê iVŽ>À`ŸÀviÀ 1,0 Schlaitdorf

Neckartenzlingen Ê iV >ÀÌi˜âˆ˜}i˜É ˆiÊ,Ÿ Ài 1,5

Neuffen Ê iÕvvi˜ 0,75

Neuhausen <Ê*i˜Ì >Õà 2,0

Nürtingen > 2,25

Oberboihingen Boing 1,0

Ostfildern ˆÕʈ˜`iÀ>ŽÌˆÛÊ7iÀŽÃÌ>ÌÌ 1,0

Ostfildern Zinsholz 1,5

Ostfildern L-Quadrat 1,5

Plochingen <*Ê­Õ}i˜`âi˜ÌÀՓÊ*œV ˆ˜}i˜® 2,0

Reichenbach Õ}i˜`V>vj 1,5

Unterensingen Õ}i˜`ÌÀivvÊ1˜ÌiÀi˜Ãˆ˜}i˜ 0,75

Weilheim ˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜ÌÀivvÊ7iˆ iˆ“ 1,0

Wendlingen Õ}i˜` >ÕÃâi˜ÌÀՓ 2,0

Wernau Kiwi 1,50

Wolfschlugen ˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜` >ÕÃÊ¿Çx¿ 0,75

32 Kommunen 34 Einrichtungen 54,70 Stellen

163

Strukturbericht 2019 Geförderte Kommune Einrichtung Träger Jugendhausähnliche Stellen Einrichtungen Esslingen - Lutherbau 6 Ê Ãψ˜}i˜ 3 - Makarios Stand: 31.12.2019 ‡ÊÕ}i˜`ÌÀivvÊ œÀ`

Quelle: eigene Erhebung Esslingen - FunTasia Û°ÊÕ}i˜`ÜiÀŽÊ 2 ‡ÊÕ}i˜` >ÕÃÊÌ£ Esslingen

Esslingen - Sunshine Kath. Gesamt- 1 kirchengemeinde

Esslingen - Agapedia Kinderzentrum Agapedia gGmbH 1

Esslingen ‡ÊÕ}i˜`v>À“Ê Ãψ˜}i˜ Õ}i˜`v>À“Ê 1 Esslingen e. V.

Filderstadt ‡ÊÕ}i˜`v>À“ʈ`iÀÃÌ>`Ì Õ}i˜`v>À“Ê 1 Filderstadt e. V.

Kirchheim - Check-In/Pavillon BruderhausDiakonie 1

Kirchheim - Kiz im Bohnauhaus ˆ<ÊqÊ 1 Kommunikationszentrum für interkulturelle Zusammenarbeit

Köngen - Schmelztiegel Ev. Kirchengemeinde 0,67

Leinfelden-Echterdingen ‡ÊÕ}i˜`V>vjÊ œ“ˆ˜œ Ev. Kirchengemeinde 1 Echterdingen

Leinfelden-Echterdingen - Forum Stetten -,Êiˆ˜vi`i˜‡ 1 Echterdingen e. V.

Leinfelden-Echterdingen - Aktivspielplatz Musberg Aktivspielplatz 1 Musberg e. V.

Leinfelden-Echterdingen ‡ÊÕ}i˜`v>À“Ê V ÌiÀ`ˆ˜}i˜ Õ}i˜`v>À“Ê 1 Echterdingen e. V.

Nürtingen ‡ÊÕ}i˜`ÌÀivvÊ,œ~`œÀv GemeinSinn e. V., 0,5 Nürtingen

Nürtingen ‡ÊÕ}i˜`ÜiÀŽÃÌ>ÌÌ Trägerverein 2 - Kinder- und Kulturwerkstatt Freies Kinderhaus

Plochingen - Place2be 6 Ê*œV ˆ˜}i˜ 0,75

Plochingen ‡Êˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`ÌÀivvʈ“Ê Verein 0,75 Grünen Menschenkinder e. V.

7 Kommunen 21 Einrichtungen 17 Träger 19,67 Stellen

164

Strukturbericht 2019 2.4.2 Jugendverbandsarbeit

iÀÊÀiˆÃÕ}i˜`Àˆ˜}Ê­,®ÊˆÃÌÊ`ˆiʎÀiˆÃÜiˆÌiÊ >V œÀ}>˜ˆÃ>̈œ˜Êۜ˜ÊV>°Ê ÎäÊÕ}i˜`ÛiÀLB˜`i˜°Ê ˆiÊ-ÌÀՎÌÕÀi˜Ê`iÀÊ ˆÌ}ˆi`ÃÛiÀLB˜`iÊÃÌii˜ÊÈV Ê unterschiedlich dar: Große Verbände verfügen über eigenes hauptamtli- ches Personal, kleinere werden häufig von Ehrenamtlichen geführt. Der >˜`ŽÀiˆÃÊw˜>˜âˆiÀÌÊâÜiˆÊ6œâiˆÌÃÌii˜ÊvØÀÊ`ˆiÊÕ}i˜`ÛiÀL>˜`Ã>ÀLiˆÌÊ beim Kreisjungendring. Damit stärkt und fördert der Landkreis die Arbeit der Mitgliedsverbände. Diese erhalten einen Zuschuss des Landkreises für ihre Arbeit. Die Zuschussvergabe der Landkreismittel i. H. v. 60.000 Euro an die Verbände erfolgt mit Beteiligung von Verbandsver- ÌÀiÌiÀˆ˜˜i˜Ê՘`ʇÛiÀÌÀiÌiÀ˜ÊØLiÀÊ`i˜Ê,°Ê

165

Strukturbericht 2019 2.4.3 Jugendsozialarbeit

Jugendsozialarbeit

Ê ÊÕ}i˜`“ˆ}À>̈œ˜Ã`ˆi˜ÃÌ

Schulsozialarbeit

Ê Ê"t -ÊqÊÕ}i˜`LØÀœÃÊ՘` WorKmobil Aichwald Ê Ê/ÀB}iÀÊ`iÀÊÕ}i˜`LiÀÕvà ˆvi Esslingen Baltmanns- Ê ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊ œLˆ weiler Lichtenwald

Alt bach Plochingen Ostfildern Reichenbach Deizisau

Hochdorf Denkendorf Neuhausen Köngen Leinfelden- Wernau Echterdingen Wendlingen Notzingen

Unterensingen Filderstadt Wolf schlugen

Ober- Ohmden boihingen

Holz maden Kirchheim Aichtal

Neckar- tailfingen Dettingen Schlaitdorf Nürtingen Weilheim

Alten- Altdorf Bissingen riet Groß bettlingen Owen Frickenhausen Neckartenzlingen Beuren Neidlingen Bempflingen

Kohlberg Neuffen

Erken- Lenningen brechtsweiler

Stand: 03.03.2020

Quelle: Geobasisdaten: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg 2009 Az.: 2851.9-1/19

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Strukturbericht 2019 Schulsozialarbeit Seit 2012 fördert der Landkreis die Stellen der Schulsozialarbeit in gleicher Höhe wie das Land Baden-Württemberg, z. Z. mit 16.700 Euro je Vollzeitstelle. Damit konnte der Ausbau maßgeblich unterstützt werden. Im Schuljahr 2018/2019 waren 105,45 Vollzeitstellen an 142 Schulen aller Schularten in 35 Kommunen tätig. Im Landkreis Esslingen gibt es zwölf kommunale und vier freie Träger der Schulsozialarbeit.

Lernen fördern Nürtingen e. V. Geförderte Stellen 1,50 Schulsozialarbeit Pro-Liberis gGmbH 0,70 gesamt 105,45 Landkreis Esslingen BruderhausDiakonie Vollzeitstellen 14,30 4,45 Stand: 31.07.2019 Brückenhaus e. V. 7,58 Quelle: eigene Erhebung

Kreisjugendring Esslingen e. V. 33,23

Städte und Gemeinden 43,69 Der Landkreis arbeitet eng mit kommunalen und freien Trägern, Vertre- ÌiÀˆ˜˜i˜Ê՘`Ê6iÀÌÀiÌiÀ˜Êۜ˜Ê-V ՏiÊ՘`ÊÕ}i˜` ˆviÊ՘`Ê`i“Ê6-‡>˜- desjugendamt in einer Arbeitsgemeinschaft zusammen. Die Erfahrun- gen mit der 2016 erstellten Rahmenkonzeption Schulsozialarbeit wurden 2019 bilanziert, eine Fortschreibung ist für 2020/2021 vorgesehen. Thematisch befasst sich die AG mit sozialraumorientierter Schulsozialar- beit. Aktuell werden Instrumente zum Qualitätsdialog Schulsozialarbeit als Grundlage für Kooperations- und Zielvereinbarungen erarbeitet.

Jugendberufshilfe GO!ES – Jugendbüros und WorKmobil Förderung nach § 13 SGB VIII und § 16h SGB II >ÃÊÀLiˆÌÃLؘ`˜ˆÃÊÕ}i˜`Ê՘`Ê iÀÕvÊÜÕÀ`iÊÓ䣙ÊâÕÀÊÕ}i˜`Li- rufsagentur weiterentwickelt. Neu ist, dass die Zusammenarbeit um das Aufgabengebiet der Teilhabeleistungen für junge Menschen mit Behin- derung ergänzt wird. Die Änderungen durch das Bundesteilhabegesetz und die Verankerung der Eingliederungshilfe im Sozialgesetzbuch IX finden dadurch Berücksichtigung. So wird nun ein weiterer Partner in `ˆiÊÛiÀLˆ˜`ˆV iÊœœ«iÀ>̈œ˜Ê`iÀÊÕ}i˜`LiÀÕvÃ>}i˜ÌÕÀÊiˆ˜}iL՘`i˜°Ê˜Ê

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Strukturbericht 2019 der fortgeschriebenen schriftlichen Vereinbarung wurde besiegelt, dass `ˆiÊŽÌiÕÀiÊLiˆ“Ê4LiÀ}>˜}Ê-V Տiq iÀÕvʘœV Êi˜}iÀÊâÕÃ>““i˜ÀØVŽi˜]Ê um Bildungsbiografien ohne Brüche unterstützen zu können.

>ÃÊŸÀ`iÀŽœ˜âi«ÌÊ"t -ÊqÊÕ}i˜`LØÀœÃÊ՘`Ê7œÀ“œLˆÊ܈À`ÊÃiˆÌÊ`i“Ê 䣰䣰Ó䣙Ê>˜ÊvؘvÊ-Ì>˜`œÀÌi˜Êqʈ˜Ê ØÀ̈˜}i˜]ʈÀV iˆ“]Ê Ãψ˜}i˜]Ê "ÃÌw`iÀ˜Ê՘`Êiˆ˜vi`i˜‡ V ÌiÀ`ˆ˜}i˜ÊqÊۜ˜ÊvÀiˆi˜Ê/ÀB}iÀ˜ÊՓ}iÃiÌâÌ°

GO!ES – Jugend büros Angebot Träger Stellen und WorKmobil Geförderte Stellen im "t -‡Õ}i˜`LØÀœÊ ØÀ̈˜}i˜ Stadtjugendring NT e. V. 1,5 Konzept "t -‡Õ}i˜`LØÀœÊˆÀV iˆ“ Brückenhaus e. V. 1,5 KIZ e. V. Quelle: eigene Erhebung "t -‡Õ}i˜`LØÀœÊ Ãψ˜}i˜ Stadtjugendring Esslingen e. V. 1,0 "t -‡Õ}i˜`LØÀœÊ"ÃÌw`iÀ˜ Kreisjugendring Esslingen e. V. 1,0

"t -‡Õ}i˜`LØÀœÊ Stadtjugendring 1,0 Leinfelden-Echterdingen Leinfelden-Echterdingen e. V.

GO!ES-WorKmobil Esslingen Berufliches Ausbildungszentrum 1,8 ­âi˜ÌÀ>iÃʘ>V }i>}iÀÌiÃʘ}iLœÌ® Esslingen

“ÊiÀÃÌi˜ÊŸÀ`iÀ> ÀÊÜÕÀ`i˜Êˆ˜Ê`i˜ÊÕ}i˜`LØÀœÃÊLâÜ°Ê`i“Ê7œÀ“œLˆÊÊ ˆ˜Ã}iÃ>“ÌÊ£°£{Çʍ՘}iÊ i˜ÃV i˜Ê­ÇäÊ*Àœâi˜ÌʓB˜˜ˆV ]ÊÎäÊ*Àœâi˜ÌÊ ÜiˆLˆV ®ÊLi}iˆÌiÌ°ÊBÕw}Êw˜`i˜Ê`ˆiÊÕ}i˜`ˆV i˜Ê`i˜Ê7i}ʈ˜Ê`ˆiÊ Õ}i˜`LØÀœÃÊ`ÕÀV Ê>ÕvÃÕV i˜`iÊÀLiˆÌÊ`iÀÊ>V ŽÀBvÌi]ʓˆÌÊ1˜ÌiÀÃÌØÌ- zung der Eltern, der Freundinnen und Freunde oder auf Eigeninitiative. Die Netzwerkpartner bieten weitere Zugangsmöglichkeiten für die Zielgruppe an.

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Strukturbericht 2019 Durch Schule, Zugänge zu Schulsozialarbeit, GO!ES – Jugendbüros ÀiˆiÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌ]Ê und WorKmobil œLVi˜ÌiÀÉ}i˜ÌÕÀÊvØÀÊÀLiˆÌ Durch aufsuchende Arbeit 11 % 6 % gesamt: 1.147 junge Menschen

Stand: 31.12.2019

Quelle: eigene Erhebung

Eigeninitiativ durch die Õ}i˜`ˆV i˜ÊÃiLÃÌ]Ê Freundeskreis, Eltern, Verwandte, Nachbarschaft 83 %

BÕw}ÊLÀˆ˜}i˜ÊÕ}i˜`ˆV i]Ê`ˆiÊiˆ˜ÊÕ}i˜`LØÀœÊ>ÕvÃÕV i˜]Êiˆ˜iÊ6ˆiâ> Ê an Anliegen mit, an denen gemeinsam gearbeitet wird. Diese Themen reichen von finanziellen Sorgen, familiären Problemen bis hin zu schwie- rigen Wohnsituationen. Erste Ergebnisse zeigen, dass sich in rund x{Ê*Àœâi˜ÌÊ`iÀÊBiʈ“ÊiÀÃÌi˜Ê> ÀÊ`iÀÊŸÀ`iÀ՘}Êiˆ˜iÊ-Ì>LˆˆÃˆiÀ՘}ʈ˜Ê zumindest einem Teilbereich ergeben hat.

Das Förderkonzept GO!ES findet bundesweit große Beachtung. Es ÜÕÀ`iʈ“ÊՏˆÊÓ䣙Êۜ˜Ê`iÀÊ Õ˜`iÃ>}i˜ÌÕÀÊvØÀÊÀLiˆÌÊLiˆÊ`iÀÊ6iÀ>˜ÃÌ>- tung „Gemeinsam Erfolge feiern“ in der Kategorie „Herausragende iˆÃÌ՘}Êqʘ˜œÛ>̈ÛiʘÃBÌâiºÊ«ÀB“ˆiÀÌ°

ESF-Modellprogramm JUGEND STÄRKEN im Quartier II Der Landkreis beteiligt sich seit 01.01.2015 am Bundesprogramm 1 Ê-/, ʈ“Ê+Õ>À̈iÀ°Ê ˆiʘ}iLœÌiÊ`iÃÊ*Àœ}À>““Ãʎœ“- “i˜Êˆ˜ÃLiܘ`iÀiʍ՘}i˜Ê i˜ÃV i˜Êˆ“ʏÌiÀÊۜ˜Ê£ÓÊLˆÃÊÓÈÊ> Ài˜Ê zugute, denen eine Perspektive für die Zukunft fehlt.

-iˆÌÊ`i“Ê䣰䣰Ó䣙ʏBÕvÌÊ`ˆiÊâÜiˆÌiÊŸÀ`iÀ«iÀˆœ`iÊ­LˆÃÊÎä°äÈ°ÓäÓÓ®°Ê Die Struktur des Fördervorhabens wurde weiterentwickelt, sodass sich die Angebote in der zweiten Förderphase verstärkt an junge Menschen richten, die nicht in den Großen Kreisstädten leben. Berücksichtigt werden z. B. Altbach, Reichenbach, Lenningen und Dettingen/Teck.

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Strukturbericht 2019 -œ“ˆÌÊÜiÀ`i˜Ê Àv> À՘}i˜Ê}iÃ>““iÌ]Ê܈iÊiˆ˜Ê˜}iLœÌÊ`iÀÊÕ}i˜`‡ sozialarbeit auch in ländlicher geprägten Kommunen wirken kann. Auch die zweite Förderphase wird mit den freien Trägern Kreisjugend- Àˆ˜}Ê Ãψ˜}i˜Êi°Ê6°]Ê ÀÕ`iÀ >Õà ˆ>Žœ˜ˆiÊ՘`Ê-̈vÌ՘}ÊÕ}i˜` ˆviÊ>ŽÌˆÛÊ realisiert. Es ist geplant, dass jährlich ca. 105 junge Menschen das ˜}iLœÌʘÕÌâi˜°Ê“Ê> ÀÊÓ䣙ÊÜÕÀ`iÊ`ˆiÃiÃÊ<ˆiÊiÀÀiˆV Ì°Ê ˆ˜iÊœœÀ`ˆ- ˜ˆiÀ՘}ÃÃÌiiÊLiˆ“ÊÕ}i˜`>“ÌʈÃÌÊÃÌiÕiÀ˜`Ê՘`ʵÕ>ˆÌBÌÃÈV iÀ˜`ÊÌB̈}°Ê

Mobile Jugendarbeit “Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜Ê}ˆLÌÊiÃʈ˜Ê*œV ˆ˜}i˜Ê­ÀiˆÃÕ}i˜`Àˆ˜}Ê Ãψ˜- }i˜Êi°Ê6°®]ʈ`iÀÃÌ>`Ì]Ê Ãψ˜}i˜Ê­-Ì>`̍Õ}i˜`Àˆ˜}Ê Ãψ˜}i˜Êi°Ê6°®]Ê "ÃÌw`iÀ˜Ê­ÀiˆÃÕ}i˜`Àˆ˜}Ê Ãψ˜}i˜Êi°Ê6°®Ê՘`ʈÀV iˆ“Ê­ ÀØVŽi˜ >ÕÃÊ i°Ê6°®Ê`>Ãʘ}iLœÌÊ`iÀÊ œLˆi˜ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌʓˆÌʈ˜Ã}iÃ>“ÌÊn]ÓxÊ6œ- zeitstellen, welche vom Land Baden-Württemberg bezuschusst werden. Die Konzepte richten sich nach den jeweils spezifischen Anforderungen im jeweiligen Sozialraum. In Kirchheim wird zudem ein Modell zur Mobilen Kindersozialarbeit erprobt.

Jugendmigrationsdienst “Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜ÊÜiÀ`i˜Ê`ˆiÊÕv}>Li˜Ê`iÃÊÕ}i˜`“ˆ}À>̈œ˜Ã- `ˆi˜ÃÌiÃÊۜ˜Ê`iÀÊ ÀÕ`iÀ >Õà ˆ>Žœ˜ˆiÊ­ Ê ØÀ̈˜}i˜®Ê՘`Êۜ“ʘÌiÀ˜>- ̈œ˜>i˜Ê ՘`Ê­ Ê Ãψ˜}i˜®Ê>ÕÃ}ivØ ÀÌ°Ê iÀÊ Ê ØÀ̈˜}i˜ÊˆÃÌÊvØÀÊ `i˜ÊÌŽÀiˆÃÊ ØÀ̈˜}i˜ÊâÕÃÌB˜`ˆ}Ê­ÓnÊi“iˆ˜`i˜Ê“ˆÌÊ`i˜ÊÀœ~i˜Ê ÀiˆÃÃÌB`Ìi˜ÊˆÀV iˆ“É/iVŽÊ՘`Ê ØÀ̈˜}i˜®]Ê`iÀÊ Ê Ãψ˜}i˜ÊvØÀÊ`ˆiÊ Großen Kreisstädte Esslingen, Ostfildern, Filderstadt und Leinfel- `i˜‡ V ÌiÀ`ˆ˜}i˜Ê՘`Ê`ˆiÊՓˆi}i˜`i˜Êi“iˆ˜`i˜°Ê ˆiÊÕ}i˜`“ˆ}À>̈- œ˜Ã`ˆi˜ÃÌiÊÜiÀ`i˜ÊØLiÀÊ`i˜Êˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`«>˜Ê`iÃÊ Õ˜`iÃÊ gefördert.

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Strukturbericht 2019 2.5 Fazit

Die Sicherstellung des individuellen Kinderschutzes hat auch in der Corona-Krise absolut oberste Priorität und wird mit hohem Engagement umgesetzt. Ergänzend zu den bestehenden Standards im Kinderschutz wurden ergänzende Leitlinien zur Sensibilisierung der Fachkräfte in `ˆiÃiÀÊÕØ> “iÈÌÕ>̈œ˜ÊvØÀʈ˜`iÀ]ÊÕ}i˜`ˆV iÊ՘`Ê>“ˆˆi˜ÊiÀ>ÀLiˆ- tet. Die Verfahren und Standards bewähren sich angesichts der aktuel- len Herausforderungen. Im Fokus steht 2020 weiterhin die fachliche Weiterentwicklung des Kinderschutzes mit externer Expertise.

Bezüglich der Angebots- und Leistungsstruktur in der Kinder- und Õ}i˜` ˆviʈÃÌÊ`iÀÊ>˜`ŽÀiˆÃÊLi`>ÀvÜÀˆi˜ÌˆiÀÌÊ>Õv}iÃÌiÌ°Ê ÀÊLˆiÌiÌÊiˆ˜Ê breites, ausdifferenziertes Hilfesystem, niederschwellig, flexibel und sozialraumorientiert. Über Fach- und Finanzcontrolling sowie Qualitätsentwicklung werden hochwirksame Hilfen den aktuellen Bedarfen und Entwicklungen unter Beachtung wirtschaftlicher Gesichtspunkte kontinuierlich angepasst. Die Weiterentwicklung und Umsetzung erfolgt in enger Kooperation mit den freien Trägern im Landkreis.

“Ê iÀiˆV Ê`iÀÊ«ÀBÛi˜ÌˆÛi˜ÊÕ}i˜` ˆviiˆÃÌ՘}ÃÃÌÀՎÌÕÀ]ʈ˜`iÀÌ>}iÇ LiÌÀiÕ՘}]ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊ՘`ÊÕ}i˜`Üâˆ>>ÀLiˆÌʈÃÌÊ`iÀÊ>˜`ŽÀiˆÃÊ zukunftsgerichtet sehr gut aufgestellt.

Die Unterstützung einer nachhaltigen sozialen und beruflichen Inte- gration junger und volljähriger UMA in den Landkreis wird als wichtige Aufgabe und soziales Anliegen zielgerichtet verfolgt.

Im Fokus bleibt als Aufgabe die gelingende Personalgewinnung, -bindung und -qualifizierung als wesentliche Grundlage für eine erfolgreiche und bedarfsgerechte Aufgaben- und Leistungserbringung und wird nachdrücklich verfolgt.

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Strukturbericht 2019 Migration und 3 Integration

DEZERNAT Soziales

Kreissozialamt Kreisjugendamt Amt für Amt für Soziale Amt für besondere Dienste und Flüchtlingshilfe Hilfen Psychologische Beratung

Landeserst aufnahme- einrichtung Untere Aufnahmebehörde

s an pl ns o ti ra g te n I s e d Sozialbetreuung g n Landkreis u z t Freie Träger e s Arbeiterwohlfahrt, Vorläufige m U Kreisverband Esslingen e. V. Unterbringung

Integration durch Bildung Koordination des Bürger schaftlichen Engagements Sprachförderung

Perspektiv- und Interkulturelle Öffnung Rückkehrberatung

Anschluss- Sozialberatung Integrations management unterbringung

Traumaberatung

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Strukturbericht 2019 iÕÌÃV >˜`ʈÃÌÊÃiˆÌÊ ˆÌÌiÊ`iÀÊ£™xäiÀÊ> ÀiÊ ˆ˜Ü>˜`iÀ՘}Ï>˜`°Ê Migrantinnen und Migranten sowie ihre Nachkommen sind zu einem wichtigen Teil der deutschen Sozialgesellschaft geworden. Vor dem ˆ˜ÌiÀ}À՘`Ê`iÀÊ<ÕÜ>˜`iÀ՘}ʈ˜Ê`i˜ÊiÌâÌi˜Ê> Ài˜ÊÜ܈iÊ`iÃʈ“Ê> ÀÊ 2020 in Kraft tretenden Fachkräfteeinwanderungsgesetzes wird die Anzahl der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte weiter zunehmen. Der Landkreis steht vor der Aufgabe, ihre Teilhabe am gesellschaftli- chen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Leben zu ermöglichen und zu unterstützen.

Die Integrationsplanung des Landkreises stellt hierfür den Rahmen zur Verfügung, sodass sich die integrativen Strukturen im kommunalen Raum individuell entfalten können.

Der Integrationsplan des Landkreises Esslingen wurde als ein Teil der Sozialplanung am 14.12.2017 durch den Kreistag verabschiedet. Der Integrationsplan bildet eine kreisweite Gesamtstrategie zum Thema Migration und Integration ab und wird, je nach Zuständigkeitsbereich, sukzessive umgesetzt.

3.1 Aufnahme der Geflüchteten in der Vorläufigen Unterbringung und Anschlussunterbringung

Die Aufnahme von Geflüchteten in Baden-Württemberg ist im Flücht- ˆ˜}Ã>Õv˜> “i}iÃiÌâÊ­Ø®Ê}iÀi}iÌ°ÊÕv}i˜œ““i˜ÊÜiÀ`i˜ÊØLiÀ܈i- gend Asylbewerberinnen und Asylbewerber, zu deren Aufnahme das >˜`ʘ>V Ê`i“ÊÃޏ}iÃiÌâÊ­Ãޏ®ÊÛiÀ«yˆV ÌiÌʈÃ̰ʓʘÃV ÕÃÃÊ>˜Êˆ ÀiÊ Erstaufnahme in den Landesaufnahmeeinrichtungen werden sie den Stadt- und Landkreisen als untere Aufnahmebehörden zur Unterbrin- gung zugewiesen. Dort werden diese Personen in der sogenannten vorläufigen Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Die Dauer der vorläufigen Unterbringung ist ebenfalls im FlüAG geregelt. Sie endet in der Regel mit Abschluss des Asylverfahrens bzw. mit der Unanfechtbarkeit der Entscheidung über den Asylantrag, den Folgeantrag oder 24 Monate nach der Aufnahme durch die unteren Aufnahmebehörden.

“Ê> ÀÊÓ䣙ÊÜÕÀ`i˜ÊÇÈÇÊÃޏLiÜiÀLiÀˆ˜˜i˜Ê՘`ÊÃޏLiÜiÀLiÀÊ`i“Ê Landkreis Esslingen zugewiesen. Zum 31.12.2019 befanden sich 1.074 Personen in der vorläufigen Unterbringung des Landkreises. Bei den Aufnahmen in die kommunale Anschlussunterbringung (AU) ist 2019 folgende Entwicklung zu verzeichnen: Das angestrebte Ziel der

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Strukturbericht 2019 Überleitung von 1.000 Personen aus der vorläufigen Unterbringung konnte mit 903 Personen nicht ganz erreicht werden. Bis zum Stichtag 31.12.2019 sind inklusive des Familiennachzugs rund 1.200 Personen in die Anschlussunterbringung durch die Kommunen im Kreis aufgenom- men worden.

ØÀÊ`>ÃÊ> ÀÊÓäÓäÊLiÌÀB}ÌÊ`ˆiÊÕv˜> “iµÕœÌiʈ˜Ê`iÀʘÃV ÕÃÃ՘ÌiÀ- LÀˆ˜}՘}ÊvØÀÊ`ˆiÊœ““Õ˜i˜Êˆ“ÊÀiˆÃÊÈääÊ*iÀܘi˜]ÊvØÀÊ`>ÃÊ> ÀÊÓäÓ£Ê wird aktuell von 500 Personen ausgegangen. Hier muss jeweils noch mit einem Familiennachzug von ca. 100 bis 150 Personen gerechnet ÜiÀ`i˜]ÊÜiV iÀʘ>V ÌÀB}ˆV ÊâՓÊ> ÀiÃ>LÃV ÕÃÃʈ˜Ê`iÀʘÀiV ˜Õ˜}Ã- statistik der Kreiskommunen für die Anschlussunterbringung berücksich- tigt wird.

Bei der Aufnahme von Personen in der Anschlussunterbringung sind die Kommunen weiterhin stark gefordert, entsprechende Plätze für eine Obdachlosenunterbringung bereitzuhalten, da der freie Wohnungsmarkt aufgrund der extrem angespannten Angebotslage kaum noch über ausreichend bezahlbaren Wohnraum verfügt.

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Strukturbericht 2019 3.2 Umsetzung des Integrationsplans

3.2.1 Sozialbetreuung und -beratung

Vorläufige Unterbringung >ÃÊ>˜`À>ÌÃ>“ÌÊ Ãψ˜}i˜ÊˆÃÌʘ>V ÊÅÊ£ÓʏØÊLiÀiV ̈}Ì]Ê`ˆiÊÕv}>LiÊ der sozialen Betreuung auf geeignete nichtstaatliche Träger der Flücht- lingssozialarbeit zu übertragen.

Für die Flüchtlingssozialarbeit in der vorläufigen Unterbringung wurde die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Esslingen e. V. beauftragt, die es den untergebrachten Personen durch eine psychosoziale Begleitung und Beratung ermöglichen soll, ein menschenwürdiges, selbstverantwortli- ches Leben in Deutschland zu führen. Dabei wird ein Betreuungsschlüssel von 1:100 zugrundegelegt.

Wichtiges Ziel der Sozialbetreuung ist, im Anschluss an die vorläufige Unterbringung einen guten Übergang in die Anschlussunterbringung in den jeweiligen Kommunen zu gewährleisten.

Anschlussunterbringung Grundlage für die fachliche Ausgestaltung der Sozialbetreuung und -beratung in der Anschlussunterbringung ist eine Rahmenkonzeption, die trotz der regional unterschiedlichen Gegebenheiten einen landkreis- weiten einheitlichen Standard für die Betreuung in der Anschlussunter- bringung bietet. Darin werden neben dem Übergangsmanagement von der vorläufigen Unterbringung in die Anschlussunterbringung die Aufga- ben und Zusammenarbeit zwischen dem Integrationsmanagement und den Sozialen Diensten geregelt.

Geflüchteten mit einem anerkannten Flüchtlingsstatus oder mit einer Perspektive, im Landkreis dauerhaft zu leben, steht die Einzelfallhilfe `ÕÀV Ê`>ÃʘÌi}À>̈œ˜Ã“>˜>}i“i˜ÌÊ­ ®ÊâÕÀÊ6iÀvØ}՘}°ÊÀ՘`ÃBÌ⏈V Ê wird allen Geflüchteten, unabhängig vom Aufenthaltstitel, eine gemein- sam vom IM und den Sozialen Diensten getragene Orientierungs- beratung angeboten.

In den Großen Kreisstädten werden das Integrationsmanagement und die Sozialberatung durch die kommunalen Sozialen Dienste gewährleis- tet. In den Städten und Gemeinden ohne eigenen Sozialen Dienst sind zum größten Teil und Träger mit dem Integrationsmanagement und entsprechend mit der Vor-Ort-Beratung beauftragt.

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Strukturbericht 2019 Integrationsmanagement

AWO

Eigenes Personal der Kommune

BruderhausDiakonie

Malteser Hilfsdienst

Stand: 21.03.2018

Quelle: eigene Erhebung

Aichwald

Baltmanns- weiler Lichtenwald Esslingen

Alt- bach Ostfildern Plochingen Reichenbach Deizisau

Hochdorf Denkendorf Wernau Leinfelden- Köngen Echterdingen Neuhausen Notzingen Wendlingen Unterensingen Filderstadt Wolf - schlugen Ober- Ohmden boihingen Kirchheim Holz- maden

Nürtingen Aichtal Neckar- Dettingen Weilheim Schlaitdorf tailfingen

Alt- Alten- dorf Groß- riet Neckar- bettlingen Owen Bissingen tenzlingen Frickenhausen Neidlingen Bempflingen Beuren

Kohlberg Neuffen Erken- Lenningen brechtsweiler

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Strukturbericht 2019 Dieses Angebot wird durch den Sozialen Dienst des Landkreises ergänzt. Sozialberatung in der Neben den Außenstellen des Landratsamtes bieten die dezentral organi- Anschlussunterbringung, sierten Sozialen Dienste des Landkreises in Abstimmung mit den Orientierungsberatung, Ergänzung zum Kommunen und den freien Trägern regelmäßige Vor-Ort-Sprechstunden an. Integrationsmanagement

Beratung der Großen Kreisstädte

Beratung der Sozialen Dienste des Landkreises

Beratung der Sozialen Dienste des Landkreises vor Ort

Aichwald

Baltmanns- Lichtenwald weiler Esslingen Alt- bach Plochingen Ostfildern Reichenbach Deizisau

Hochdorf Denkendorf Leinfelden- Köngen Wernau Echterdingen Neuhausen Notzingen

Wendlingen Unterensingen Wolf - Filderstadt schlugen Ober- Ohmden boihingen Kirchheim Holz maden

Aichtal Nürtingen Neckar- tailfingen Dettingen Weilheim Schlaitdorf

Alten- Altdorf Groß- Bissingen riet Neckar- bettlingen Frickenhausen tenzlingen Owen Bempflingen Beuren Neidlingen

Kohlberg Neuffen Lenningen Erken- brechtsweiler Stand: 06.04.2020

Quelle: Geobasisdaten: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg 2009 Az.: 2851.9-1/19

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Strukturbericht 2019 3.2.2 Traumaberatung

Gemäß einer Handlungsempfehlung aus dem Integrationsplan des Land- kreises werden Hilfen für psychisch belastete Geflüchtete im Rahmen des Traumakonzepts geleistet.

ˆiÊ*ÃÞV œœ}ˆÃV i˜Ê iÀ>Ì՘}ÃÃÌii˜Ê­* -®Ê >Li˜ÊÈV ʓˆÌÊ`iÀÊÕv}>LiÊ fachlich weiterqualifiziert und das Beratungssetting an die Zielgruppe angepasst. Speziell ausgebildete Sprachmittlerinnen und -mittler können für die psychologische Beratung von Menschen, die durch Traumata belastet sind, eingesetzt werden. Die konzeptionelle Weiterentwicklung wird im trägerübergreifenden Qualitätszirkel Psychische Hilfen, Beratung, Therapie für psychisch belastete Menschen mit Fluchterfahrung, insbesondere Traumatisierung abgestimmt, dessen Geschäftsführung seit 2016 die Beratungsstelle des Landkreises inne hat. In den vier PBS der freien Träger gibt es weiterhin befristete Aufstockungen von jeweils 0,25 6œâiˆÌÃÌii˜ÊvØÀÊ`ˆiÊ iÀ>Ì՘}Êۜ˜Êˆ˜`iÀ˜]ÊÕ}i˜`ˆV i˜Ê՘`Ê>“ˆˆi˜°Ê iÀÊ aktuelle Fokus der Konzeptionsentwicklung liegt auf der Optimierung der Übergänge zum Gesundheitssystem.

3.2.3 Bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe

Die soziale Betreuung und Beratung für Geflüchtete wird durch das Bürger- ÃV >v̏ˆV iÊ ˜}>}i“i˜ÌÊ­ ®]Ê`>ÃÊÃiˆÌÊÓä£xÊ}iyØV ÌiÌiÊ i˜ÃV i˜ÊLiˆ“Ê Ankommen unterstützt, ergänzt. Das BE erweist im Landkreis seitdem eine große Organisationsfähigkeit und enorme Hilfsbereitschaft.

Um das Ehrenamt zu unterstützen, kommunale Strukturen aufzubauen, die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt zu optimieren und die künftige Integrationsarbeit auf eine solide Basis zu stellen, hat der Landkreis ˆ“Ê> ÀÊÓä£xÊiˆ˜Ê>ÕvÊvؘvÊ> ÀiÊ>˜}ii}ÌiÃÊFörderprogramm „Koordinie- rung und Begleitung des Bürgerschaftlichen Engagements im Land- kreis Esslingen“Êi˜Ì܈VŽiÌÊ­-"‡6œÀ>}iÊxäÉÓä£x®°Ê“Ê,> “i˜Ê`ˆiÃiÃÊ einzigartigen Programms in Baden-Württemberg wurden ehrenamtliche Aktivitäten gebündelt, qualifiziert und koordiniert, kommunale Netzwerk- strukturen aufgebaut und das Schnittstellenmanagement zwischen Ehren- und Hauptamt sichergestellt. Die Kommunen haben hier mit unterschiedli- chen Schwerpunkten tragbare Strukturen aufgebaut, teilweise mit eigenem Personal bzw. durch Übertragung der Aufgaben an freie Träger.

In einer Landkreiskonferenz am 23.10.2019 wurde Bilanz über den gesam- ten Verlauf des Projektes gezogen. Da die Begleitung der Zuwanderinnen und Zuwanderer bei der Integration in die gesellschaftlichen Strukturen und in das Bildungssystem immer mehr in Vordergrund rückt, sind der Land-

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Strukturbericht 2019 kreiskonferenz drei Veranstaltungen, die sog. Wanderakademien, zu den Kommunale Themen schulische, sprachliche und berufliche Integration vorausgegan- Koordinationsstellen gen; teilgenommen haben mehr als 200 Haupt- und Ehrenamtliche sowie in den Gemeinden des Landkreises Geflüchtete. ÊÊ>

Nein

Nicht durch den Landkreis bezuschusste Gemeinde

-Ì>˜`Ê>˜Õ>ÀÊÉÓ䣙Ê

Quelle: eigene Erhebung

Aichwald Baltmanns- weiler Lichtenwald Esslingen

Alt- bach Plochingen Ostfildern Reichenbach Deizisau

Hochdorf Denkendorf Wernau Köngen Leinfelden- Neuhausen Echterdingen Notzingen Wendlingen Unterensingen Filderstadt Wolf - schlugen Ober- Ohmden boihingen Kirchheim Holz- maden

Aichtal Nürtingen Neckar- Dettingen tailfingen Schlaitdorf Weilheim

Alten- Alt- dorf Groß- Bissingen riet Neckar- bettlingen Owen tenzlingen Frickenhausen Bempflingen Neidlingen Beuren

Kohlberg Neuffen

Erken- brechtsweiler Lenningen

Der Sozialausschuss stimmte am 21.03.2019 der Verlängerung dieses ŸÀ`iÀ«Àœ}À>““ÃÊLˆÃÊâՓÊΣ°£Ó°ÓäÓäÊâÕÊ­-"‡6œÀ>}iÊÎäÉÓ䣙®°Ê ˆiÊ Zielsetzung der Förderung bis Ende 2020 ist es, die Strukturen vor Ort zu verstetigen und die Kommunen in der Übergangsphase zu unterstützen; zukünftig haben die EU-, Bundes- und Landesförderungen Vorrang.

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Strukturbericht 2019 3.2.4 Perspektiv- und Rückkehrberatung

Die Rückkehrberatung des Landkreises Esslingen unterstützt Asylsu- chende, ausreisepflichtige Drittstaatsangehörige sowie geduldete und anerkannte Flüchtlinge bei der freiwilligen Rückkehr in ihr Heimatland. Die Rückkehrberatung berät die Rückkehrwilligen bei der Vorbereitung und leitet Unterstützungsleistungen für die Ausreise und Reintegration ein. Schutzbedürftige Gruppen werden dabei besonders berücksichtigt. Freiwillige Rückkehr hat grundsätzlich Vorrang vor rechtsstaatlichen Zwangsmaßnahmen. Ein Schwerpunkt der Rückkehrberatung liegt auf einer individuellen Reintegrationsplanung, um eine möglichst nachhalti- ge Rückkehr über folgende Programme zu fördern.

REAG/GARP und ERRIN Die Programme, die die freiwillige Rückkehr fördern, werden aus Mitteln des Bundes und der EU finanziert. Es sind sowohl Hilfen in Bargeld für die Überbrückung der ersten Zeit nach der Rückkehr als auch eine Förderung in Form von Sachleistungen, etwa zur Existenzgründung, vorgesehen.

Reintegrationsvorbereitende Maßnahmen Die Rückkehrberatung vermittelt interessierte Personen in rückkehrvorbe- reitende Maßnahmen, Trainings oder Qualifizierungen. Hierbei kooperiert sie sowohl mit Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit, vorwiegend Projektträgern der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusam- “i˜>ÀLiˆÌÊ­<®Ê“L]Ê>ÃÊ>ÕV ʓˆÌÊ*>À̘iÀœÀ}>˜ˆÃ>̈œ˜i˜Êˆ˜Ê`i˜Ê Herkunftsländern.

„Lernen für die Rückkehr“ “Ê> ÀÊÓ䣙ʎœ˜˜Ìi˜ÊۈiÀÊ*iÀܘi˜Êiˆ˜ÊÌʈ˜Ê-V Üiˆ~ÌiV ˜œœ}ˆiÊ erwerben. Die Qualifizierungen wurden von der Rückkehrberatung in Kooperation mit dem GARP-Bildungszentrum und dem Innenministerium Baden-Württemberg angeboten.

Aktive Öffentlichkeitsarbeit – Informationen und Veranstaltungen “Ê,> “i˜Ê`iÀÊ*iÀëiŽÌˆÛ‡Ê՘`Ê,ØVŽŽi ÀLiÀ>Ì՘}ÊÜÕÀ`i˜Êˆ“Ê> ÀÊÓä£™Ê zwei Veranstaltungen durchgeführt:

ÊUʹ,ØVŽŽi Àʈ˜Ê7ØÀ`iº\ÊÀiˆÜˆˆ}iÊ,ØVŽŽi ÀÊ՘`Ê ˜Ì܈VŽÕ˜}ÇÊÊÊ zusammenarbeit. Zielgruppe: bürgerschaftlich Engagierte in der Flüchtlingsarbeit UÊ ¹7œÀŽÃ œ«Ê>“Lˆ>ÊqÊ"«Ìˆœ˜i˜Ê`iÀÊvÀiˆÜˆˆ}i˜Ê,ØVŽŽi Àº Zielgruppe: Hauptamtliche in der Flüchtlingsarbeit

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Strukturbericht 2019 Darüber hinaus informierte die Rückkehrberatung zum Thema „Frei- willige Rückkehr und Reintegration“ in Behörden, Organisationen und Arbeitskreisen des Ehrenamtes. Auch künftig wird die Rückkehrberatung für rückkehrwillige Personen verstärkte Öffentlichkeitsarbeit im Hinblick auf bestehende Programme und die vielfältigen Möglichkeiten zur Vorbe- reitung der Reintegration leisten.

3.2.5 Ergänzendes Beratungsangebot

Das Angebot der Migrationsberatung für ErwachseneÊ­ ®ÊÀˆV ÌiÌÊ ÃˆV Ê}À՘`ÃBÌ⏈V Ê>˜ÊiÀÜ>V Ãi˜iÊ<ÕÜ>˜`iÀiÀÊØLiÀÊÓÇÊ> Ài°Ê iÀ>Ìi˜Ê werden insbesondere Neuzuwanderinnen und Neuzuwanderer bis zu `ÀiˆÊ> Àiʘ>V Ê ˆ˜ÀiˆÃiʈ˜Ê`>ÃÊ Õ˜`iÃ}iLˆiÌ]Ê`iÀi˜ÊÕvi˜Ì >ÌÊ>ÕvÊ Dauer angelegt ist. Die MBE steht darüber hinaus im Rahmen der nachholenden Integration auch bereits länger in Deutschland lebenden Zugewanderten offen, die Integrationsbedarf aufweisen, der Neuzuge- wanderten gleichkommt. Indiz hierfür sind insbesondere unzureichende Kenntnisse der deutschen Sprache.

Die Schwerpunkte der MBE sind die bedarfsorientierte Einzelfallberatung sowie gruppenpädagogische Begleitung in allen Integrationsangelegen- heiten. Diese umfassen Sprache, Bildung und Ausbildung, Arbeit und Beruf sowie Sozialleistungen. Die MBE vermittelt den Zugang zu Integ- rationskursen und nach Möglichkeit eine Kinderbetreuung in der Zeit der Kursteilnahme. Die MBE arbeitet eng mit Initiativen, Institutionen und örtlichen Netzwerken zusammen.

Im Landkreis Esslingen werden die Aufgaben der MBE von der Caritas ˆÃ‡ iVŽ>À‡L]Êۜ“ÊÀiˆÃ`ˆ>Žœ˜ˆiÛiÀL>˜`Ê­ 6®Ê՘`Êۜ“Ê-œ“«œ˜Ê Socialservice ausgeführt. Caritas, KDV und Sompon Socialservice bieten Sprechstunden in Esslingen an. Hinzu kommen Sprechstunden in Kirchheim/Teck und Nürtingen, die von der Caritas-Beratungsstelle wahrgenommen werden, sowie die KDV-Sprechstunden auf den Fildern.

Die MBE wird durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ­  ®Ê}ivŸÀ`iÀÌ°Ê iLi˜Ê`iÀÊ ÊLˆiÌiÌÊ`iÀÊJugendmigrations- dienstÊ­Û}°Ê>«°ÊÓ°{°Î®ÊëiâˆiÊÕ˜}i˜Ê ˆ}À>˜Ìˆ˜˜i˜Ê՘`Ê ˆ}À>˜Ìi˜Ê՘ÌiÀÊ ÓÇÊ> Ài˜Ê1˜ÌiÀÃÌØÌâ՘}Ê՘`Ê«ÀœviÃȜ˜iiÊ i}iˆÌ՘}ÊLiˆÊ`iÀʘÌi}À>̈œ˜Ê>˜°

181

Strukturbericht 2019 3.3 Integrationsmaßnahmen

3.3.1 Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote

Die Maßnahmen im Handlungsfeld Integration durch Bildung werden schrittweise durch das Förderprogramm, „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ des Bundesministeriums für ˆ`՘}Ê՘`ÊœÀÃV ՘}Ê­ ®ÊՓ}iÃiÌâÌ°Ê ÕÀV Êiˆ˜iÊ6iÀB˜}iÀ՘}Ê`iÀÊ ŸÀ`iÀ՘}Ê`ÕÀV Ê`>ÃÊ ÊLiÀiˆÌÃʈ“Ê> ÀÊÓä£nÊՓÊÜiˆÌiÀiÊâÜiˆÊ> Ài]Ê sind die mit dem Projekt verbundenen Personalstellen bis Ende 2020 vollumfänglich durch den Bund finanziert. Maßgeblich beteiligt ist die Bildungskoordination des Landkreises an der Umsetzung der Verwal- tungsvorschrift „Deutsch“ sowie dem Projekt „Elternbeteiligung und der Erarbeitung“ von mehrsprachigen Handreichungen.

Im Sinne der Förderrichtlinie des Bundesministeriums, laut der die Hauptaufgabe der kommunalen Koordinierung die Herstellung von Trans- «>Ài˜âÊØLiÀÊۜÀ >˜`i˜iÊ ˆ`՘}Ã>˜}iLœÌiʈÃÌ]ʎœ˜˜Ìiʈ“Ê> ÀÊÓ䣙Ê`ˆiÊ >˜`ÀiˆV ՘}ʹÕÌÊ>˜Žœ““i˜Êˆ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜ÊqʘvœÀ“>̈œ˜i˜Ê für Eltern mit Zuwanderungsgeschichte“ veröffentlicht werden. Darin wurden nützliche Informationen rund um die Themen Erziehung und Familie für neuzugewanderte Eltern aufbereitet. Die Broschüre ist auf iÕÌÃV ]ÊÀ>LˆÃV Ê՘`Ê ˜}ˆÃV ÊiÀ BÌˆV °ÊÕV Ê`ˆiʈ“Ê> ÀÊÓä£nÊÛiÀŸv- vi˜ÌˆV ÌiÊ ÀœÃV ØÀiʹ i˜Ê4LiÀ}>˜}Ê}ÕÌʓiˆÃÌiÀ˜ÊqʘvœÀ“>̈œ˜i˜ÊâÕÊ -V ՏiÊ՘`Ê iÀÕvÊvØÀÊ iÕâÕ}iÜ>˜`iÀÌiºÊÜÕÀ`iʈ“Ê> ÀÊÓ䣙ʈ˜Êi˜}ˆÃV iÊ und arabische Sprache übersetzt.

3.3.2 Sprachförderung

Bereits seit vier Förderperioden organisiert der Landkreis Sprachkurse im ,> “i˜Ê`iÀÊ6iÀÜ>Ì՘}ÃۜÀÃV ÀˆvÌÊ­6Ü6®Ê`iÃÊ>˜`iÃÊ >`i˜‡7ØÀÌÌi“- berg. Diese Sprachkurse werden aus Landkreismitteln sowie aus Förder- mitteln des Ministeriums für Soziales und Integration über die „VwV Deutsch“ finanziert. Durch die Bereitstellung dieser Kurse kann sicherge- stellt werden, dass alle Menschen, die mittel- bis längerfristig im Landkreis Esslingen leben, Deutschkenntnisse erwerben können. Im Rahmen einer abgestimmten Sprachförderkette geschieht dies vorrangig durch die Sprachförderung des Bundes, namentlich Integrationskurse und berufsbe- zogene Deutschsprachförderung, und, wo diese nicht greifen, dann das ergänzende Angebot des Landratsamtes. Flankiert werden diese beiden Fördermöglichkeiten durch niederschwellige Formate, wie die sogenannten Erstorientierungskurse oder ehrenamtlich organisierte Kurse vor Ort, finanziert aus Mitteln des Flüchtlingsaufnahmegesetzes.

182

Strukturbericht 2019 Sprachförderkette

„VwV Deutsch“-Kurse werden gefördert durch das Land Baden-Würt- temberg. Ergänzende kommuna- le oder ehrenamtliche Angebote sind nicht berücksichtigt.

Quelle: eigene Darstellung

Nicht Alphabetisiert A1 A2 B1 B2 C1 alphabetisiert

▪ Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler

▪ Personen mit Aufenthaltstitel

▪ EU-Bürgerinnen/ und -Bürger, Dt. Staatsbürger

Nach einer Voraufenthaltszeit von drei Monaten: Integrationskurs Berufsbezogene ▪ Arbeitsmarktnahe Personen oder Jugendintegrationskurs Deutschsprach- mit Aufenthaltsgestattung, die vor dem 01.08.2019 (bis 27 Jahre) förderung eingereist sind (DeuFöV)

▪ Personen mit Aufenthaltsgestattung, die wegen der Erziehung eines

nicht schulpflichtigen Kindes FlüAG-Kurse nicht arbeiten können Erstorientierungskurse

▪ Geduldete nach § 60 a Absatz 2 Satz 3 AufenthG

▪ Personen mit Aufenthaltsgestattung, VwV Deutsch die nach dem 01.08.2019 eingereist sind VwV Deutsch Ê ­>Õ~iÀÊ-ÞÀˆi˜Ê՘`Ê ÀˆÌÀi>® Alpha- und Grundkurse Berufsbezogene Deutschsprach förderung (DeuFöV)*

▪ Personen mit DuldungÊ­>Õ~iÀÊ *für arbeitsmarktnahe Geduldete ʘ>V ÊÅÊÈä>ÊLÃ>ÌâÊÓÊ->ÌâÊÎÊÕvi˜Ì ® nach sechs Monaten

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Strukturbericht 2019 Die VwV-Kurse orientieren sich in ihrer Ausgestaltung stets am zunächst durch Abfrage ermittelten und anschließend durch Einstufungstests ÛiÀˆwâˆiÀÌi˜Ê i`>Àv°Ê-ˆiÊÜiÀ`i˜Êqʍiʘ>V Ê}iœ}À>wÃV iÀÊ6iÀÌiˆÕ˜}Ê`iÀÊ ˜ÌiÀiÃÃi˜Ìˆ˜˜i˜Ê՘`ʘÌiÀiÃÃi˜Ìi˜ÊqÊ>˜ÊÛiÀÃV ˆi`i˜i˜Ê-Ì>˜`œÀÌi˜Êˆ“Ê Landkreis eingerichtet. Ergänzend werden einzelne Personen in Integra- ̈œ˜ÃŽÕÀÃi˜Ê­ ˆ˜âivŸÀ`iÀ՘}®Êܜ ˜œÀ̘> Ê}ivŸÀ`iÀÌ°Ê ÃÊ}ˆÌÊÃÌiÌÃÊ`>ÃÊ Bemühen, eine landkreisweite Abdeckung zu erreichen. Durch gesetzliche Änderungen im Rahmen des Migrationspaketes 2 zum 01.08.2019 und eine Novelle der Verwaltungsvorschrift „Deutsch“ wurden in der Mitte des Berichtsjahres durchgreifende Veränderungen in der Zielgruppe der Sprachkurse wirksam. Durch eine Stichtagsre- gelung sowie die Bindung von Zulassungsberechtigungen an das Kriteri- um der Arbeitsmarktnähe ist eine neue relevante Zielgruppe für die Sprachförderung des Bundes entstanden. In der Praxis bedeutet das, dass sowohl insbesondere Frauen während des Asylverfahrens mit Erziehungszeiten für nicht schulpflichtige Kinder unabhängig vom Herkunftsland als auch arbeitsmarktnahe Personen, die in den vergangenen > Ài˜ÊâÕ}iâœ}i˜ÊȘ`]ÊLi}ؘÃ̈}ÌÊÜÕÀ`i˜°

Während in der Vergangenheit mittels der VwV-Kurse insbesondere Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit fortgeschrittenem Sprachniveau gefördert wurden, konnte im Herbst flexibel auf die Neuregelungen reagiert und die Zielgruppe entsprechend angepasst werden. Das schlug sich insbesondere in der erstmaligen Einrichtung eines VwV- Alphabetisierungskurses sowie der verstärkten Förderung von Frauen mit Kleinkindern im Duldungsstatus nieder.

Über die oben beschriebenen gesetzlichen Änderungen und ihre Folgen für die Zusteuerung zu den Kursformaten wurden die hauptamtlichen Kräfte der Sozialbetreuung und des Integrationsmanagements im Herbst 2019 in einer gemeinsamen Informationsveranstaltung des Bundes- amtes für Migration und Flüchtlinge, der Agentur für Arbeit und des Sachgebietes Migration und Integration des Landratsamtes informiert.

Weiterhin findet vierteljährlich das Fachgremium der Sprachkursträger und Migrationsberatungsstellen im Landkreis unter Beteiligung des Bundesamtes sowie der Agentur für Arbeit unter gemeinsamer Feder- vØ À՘}Ê`iÃÊœLVi˜ÌiÀÃÊ՘`Ê`iÃÊ>˜`À>ÌÃ>“ÌiÃÊÀLiˆÌÎÀiˆÃÊ-«À>V vŸÀ- derung statt. Dieses Austauschformat dient der kreisweiten Bedarfser- mittlung und Abstimmung zwischen den Bildungsträgern.

184

Strukturbericht 2019 3.3.3 Elternbeteiligung

Das erste Treffen der Elternprojekte im Landkreis Esslingen fand im Sommer 2019 im Landratsamt statt. Unter Beteiligung der Hochschule Esslingen und der Teilnahme von rund 30 verschiedenen haupt- und ehrenamtlich getragenen Projekten konnten Bedarfe, Herausforderun- gen und Erfolgsfaktoren der Arbeit mit neuzugewanderten Eltern diskutiert werden.

Ein zentrales Ergebnis des gemeinsamen Austauschs von Projekten aus dem gesamten Kreisgebiet war, dass neuzugewanderte Eltern Informati- onen und Ansprechpersonen kennen müssen, um sich in Deutschland allgemein, aber auch vor Ort in den Kommunen zurechtzufinden. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde eine kreisweite Übersicht über die Angebote der Familien- und Elternbildung sowie kleinere, nieder- schwellige Unterstützungsangebote erstellt. So konnte den Eltern, aber auch den Fachkräften der Migrations- und Sozialberatung ein Hilfsmittel, um schnell und unkompliziert passende lokale Angebote zu finden, zur Verfügung gestellt werden. Die Landkreiskarte korrespondiert dabei mit `iÀÊ ÀœÃV ØÀiʹÕÌÊ>˜Žœ““i˜Êˆ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜ºÊ­Ã°ÊœLi˜®Ê՘`ʈÃÌÊ auf der Homepage des Landkreises auch als interaktives Tool nutzbar.

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Strukturbericht 2019 Angebote für Eltern mit Zuwanderungsgeschichte im Landkreis Esslingen

Begleitung/Patenschaft

Begleitung/Treff/Kurs

Beratung

Beratung/Treff/Kurs Aichwald Treff

Baltmanns- Lichtenwald Treff/Kurs weiler Esslingen Alt- bach Plochingen Ostfildern Reichenbach Deizisau

Hochdorf Denkendorf Leinfelden- Köngen Wernau Echterdingen Neuhausen Notzingen

Wendlingen Filderstadt Unterensingen Wolf - schlugen Ober- Ohmden boihingen Kirchheim Holz maden

Aichtal Neckar- Nürtingen tailfingen Dettingen Weilheim Schlaitdorf

Alten- Altdorf Groß- Bissingen riet Neckar- bettlingen Frickenhausen tenzlingen Owen Bempflingen Beuren Neidlingen

Kohlberg Stand: 12.09.2019 Neuffen Lenningen Quelle: Geobasisdaten: Erken- brechtsweiler Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg 2009 Az.: 2851.9-1/19

Für die Informationen aus dem System wird keine Haftung übernommen. Keine Weitergabe der Daten an Dritte! Aktuell erarbeitet der Landkreis gemeinsam mit interessierten Kommunen eine Kooperationsstruktur mit der Elternstiftung Baden-Württemberg als strategischem und operativem Partner, um ein flächendeckendes Angebot an sogenannten Elternmentorinnen und -mentoren zu installie- ren. Elternmentorinnen und -mentoren sind qualifizierte Personen,

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Strukturbericht 2019 “ˆÌʜ`iÀʜ ˜iÊiˆ}i˜iÊ ˆ}À>̈œ˜Ã}iÃV ˆV Ìi]Ê`ˆiÊqʈ˜ÃLiܘ`iÀiʓi ÀëÀ>- V ˆ}ʎœ“«iÌi˜ÌÊqʘiÕâÕ}iÜ>˜`iÀÌiÊ ÌiÀ˜ÊLiˆÊ`i˜ÊۈivBÌˆ}i˜ÊÕv}>Li˜Ê rund um Bildung, Betreuung und Erziehung unterstützen. Im nächsten Schritt sollen neue Engagierte gewonnen werden und es soll eine landkreisweit organisierte Schulungsreihe mit der Elternstiftung stattfin- den. Der Landkreis übernimmt dabei eine Bündelungsfunktion, um die kommunalen Angebote bestmöglich in ihrer Arbeit vor Ort zu unterstüt- zen. Aufgrund der Corona-Krise ist jedoch unklar, wann tatsächlich in diese Projektphase übergeleitet werden kann.

3.3.4 Integration durch Ausbildung – Perspektive für Flüchtlinge

Das Projekt wurde 2016 durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau initiiert. Ziel des Projekts ist, junge Zugewanderte und Geflüchtete durch die Teilhabe am Arbeitsmarkt bei der Integration zu unterstützen. Durch den Erwerb eines qualifizierten Berufsabschlusses werden Perspektiven geschaffen und Grundlagen für einen erfolgrei- chen Berufseinstieg gelegt. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen junge Zugewanderte und Geflüchtete mit einer guten Bleibeperspektive und geringem Förderbedarf in eine Berufsausbildung, eine Einstiegsquali- fizierung oder ein Praktikum vermittelt werden.

Das Projekt ist eng mit regionalen Netzwerkpartnern verbunden. So ist die Stelle der Kümmerin/des Kümmerers in den Räumen der IHK Be- zirkskammer Esslingen-Nürtingen verortet. Dies bietet die Möglichkeit des intensiven Austausches mit den entsprechenden Personen und Institutionen der IHK wie etwa den Ausbildungsberatern, dem Projekt „Azubi gesucht“ oder den Ausbildungsbotschafterinnen und -botschaftern.

Angebote für Zugewanderte und Geflüchtete

UÊ ˜vœÀ“>̈œ˜i˜ÊâÕÀÊ`Õ>i˜ÊÕÃLˆ`՘} UÊ iÀ>Ì՘}Ã}iëÀBV iÊ՘`ʈviÊLiˆÊ`iÀÊ iÀÕvÃÜ> i˜ÌÃV iˆ`՘} UÊ 1˜ÌiÀÃÌØÌâ՘}ÊLiˆÊ`iÀÊ ÀÃÌiÕ˜}Êۜ˜Ê iÜiÀL՘}Ã՘ÌiÀ>}i˜ UÊ 6œÀLiÀiˆÌ՘}Ê>ÕvÊ ˆ}˜Õ˜}ÃÌiÃÌÃÊ՘`Ê6œÀÃÌiÕ˜}Ã}iëÀBV i UÊ ŽµÕˆÃiÊۜ˜Ê*À>ŽÌˆŽÕ“ÇÊ՘`ÊÕÃLˆ`՘}ëBÌâi˜ UÊ iÌÀiÕ՘}ÊÜB Ài˜`Ê`iÀÊ*À>ŽÌˆŽ>Ê՘`ʈ˜Ê`i˜ÊiÀÃÌi˜Ê œ˜>Ìi˜Ê`iÀÊÊ Ausbildung

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Strukturbericht 2019 Leistungen für aufnehmende Unternehmen

UÊ iÀ>Ì՘}Ã}iëÀBV iÊ՘`Ê Àv>ÃÃ՘}Ê`iÀʘvœÀ`iÀ՘}i˜Ê>˜ÊÊÊ ausbildungsinteressierte Zugewanderte und Geflüchtete UÊ i܈˜˜Õ˜}Êۜ˜Ê“œÌˆÛˆiÀÌi˜]ÊëÀ>V ˆV Ê}iiˆ}˜iÌi˜Ê<Õ}iÜ>˜`iÀÌi˜ÊÊ und Geflüchteten z. B. an Schulen und in Integrationskursen UÊ œ“«i˜Ìi˜â>˜>ÞÃi˜ÊÜ܈iÊ6œÀ>ÕÃÜ> Êۜ˜Ê}iiˆ}˜iÌi˜Ê Auszubildenden UÊ *>ÃÃ}i˜>ÕiÊ6iÀ“ˆÌ̏՘}ʈ˜Ê*À>ŽÌˆŽ>]Ê ˆ˜Ã̈i}õÕ>ˆwâˆiÀ՘}i˜Ê՘`Ê Ausbildungen UÊ iÌÀiÕ՘}Ê`iÀÊ/iˆ˜i “iÀˆ˜˜i˜Ê՘`Ê/iˆ˜i “iÀÊÜB Ài˜`Ê`iÀÊ*À>ŽÌˆŽ>ÊÊ und in den ersten Monaten der Ausbildung UÊ 1˜ÌiÀÃÌØÌâ՘}ÊLiˆÊ`iÀÊ i>˜ÌÀ>}՘}Êۜ˜ÊŸÀ`iÀ՘}i˜Ê՘`ÊLiˆÊ Behördengängen

Das Projekt fördert gezielt junge, motivierte Zugewanderte und Geflüch- tete und leistet dadurch einen Beitrag zur Fachkräftesicherung bei den Unternehmen. Dadurch entsteht für beide Seiten ein Mehrwert. Im Rahmen des Projekts werden sowohl Unternehmen als auch Zugewan- derte während des ganzen Prozesses kostenlos begleitet und beraten.

3.3.5 Interkulturelle Öffnung

Die wachsende Diversität in unserer Gesellschaft seitens der Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter sowie der Klientinnen und Klienten erfordert eine interkulturell offene Ausrichtung der öffentlichen Verwaltung. Es geht Klientinnen und Klienten zum einen darum, die in der Gesellschaft vorhandene kulturelle Vielfalt in der Organisation widerzuspiegeln und zum anderen, ein gemeinsames Verständnis des Themas Interkulturelle Öffnung der Verwaltung zu entwickeln.

Interkulturelle Kompetenz ist ein entscheidender Erfolgsfaktor im Ver- waltungshandeln und gilt in einer globalisierten Welt als Kernkompetenz. Deshalb ist es ein wichtiges Ziel, im Prozess der interkulturellen Öffnung einerseits eine interkulturelle Kompetenz in der Belegschaft zu entwickeln und andererseits Sprachbarrieren abzubauen.

Der Landkreis bietet erstmals seit 2019 interkulturelle Schulungen für alle Mitarbeitenden und Führungskräfte an, um ein Bewusstsein für eine interkulturelle Öffnung zu schaffen und eine größere Problemlö- sungs- und Steuerungskompetenz der Mitarbeitenden zu erreichen.

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Strukturbericht 2019 Das Reflektieren des Umgangs in einem transkulturellen Team fördert die Offenheit und Sensibilität aller Beteiligten.

Um die Sprachbarriere in der Verwaltung im Sinne der interkulturellen Öffnung abzubauen, hat der Landkreis ein Dolmetscherkonzept entwi- ckelt, das durch eine anteilige Landesförderung ab 2019 mit einer >ÕvâiˆÌÊۜ˜Ê`ÀiˆÊ> Ài˜Êw˜>˜âˆiÀÌʈÃÌ°Ê >ÃÊ œ“iÌÃV iÀŽœ˜âi«ÌÊL>ÈiÀÌÊ auf drei Säulen.

Die erste Säule beinhaltet die Einrichtung einer professionellen Dolmet- scherhotline. Dadurch besteht für die Mitarbeitenden die Möglichkeit, bei einem klärenden Gespräch eine Sprachmittlung umgehend zuzu- schalten, die mit Einverständnis der Klientin/des Klienten das Gespräch simultan übersetzt.

Die zweite Säule umfasst den Aufbau, die Qualifizierung und den Ein- satz ausgewählter Dolmetscherinnen und Dolmetscher im Gesundheits- bereich. Ein besonderer Bedarf an qualifizierten Sprachmittlerinnen und -mittlern verzeichnet der Bereich der Traumaberatung, welche in den Psychologischen Beratungsstellen verortet sind. Mit bereits für den Traumabereich geschulten Dolmetscherinnen und Dolmetschern läuft eine Testphase im Einsatz innerhalb der Psychologischen Beratung von traumatisierten Menschen, die sich selbstbestimmt in den psychologi- schen Beratungsstellen melden und beraten lassen wollen. Da bisher nur ein kleiner Kreis an Sprachmittlerinnen und -mittlern für den großen Bedarf im Traumabereich zur Verfügung steht, will der Landkreis in den beiden folgenden Förderjahren verstärkt Sprachmittlerinnen und Sprach- mittler für diesen Bereich qualifizieren.

Die dritte Säule widmet sich der Stärkung der Dolmetscherpools der Großen Kreisstädte. Die Vernetzung der kommunalen Dolmetscherpools ist unter Federführung des Landkreises aufgegriffen worden. Durch Abstimmung und Harmonisierung der Angebote konnte und kann das Sprachmittlungsangebot wesentlich erweitert und eine qualifizierte Sprachmittlung in pädagogischen Gesprächen in Kinderbetreuungs- einrichtungen und Schulen inhaltlich und finanziell unterstützt werden.

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Strukturbericht 2019 3.4 Fazit

Die Entwicklungen und Erfolge der Integrationsarbeit unterstreichen die Bedeutung eines strukturierten und flächendeckend abgestimmten Konzepts. Eine zielgerichtete Integrationsplanung, die Sicherung der Nachhaltigkeit sowie die Anschlussfähigkeit der Maßnahmen in die vorhandenen Strukturen sind wesentlich. Die Flüchtlinge von heute werden als Mitbürgerinnen und Mitbürger von morgen einen beachtli- chen Teil zur Gestaltung der gemeinsamen Zukunft leisten. Integration gelingt dann, wenn sie in den Regelsystemen zu einer Selbstverständ- lichkeit wird.

Neben der Fluchtmigration stehen für die Arbeit des Integrationsbereichs des Landkreises Esslingen die Bedarfe der Fachkräfte- und Bildungsein- wandererinnen und -einwanderer, der Familienzuzüglerinnen und -zuzügler sowie der Deutschen mit Migrationshintergrund im Fokus.

Der Integrationsplan des Landkreises Esslingen ist dafür ein wegweisender Begleiter. In ihm sind Handlungsempfehlungen für die Zivilbevölkerung, freie Träger, Arbeitskreise und Behörden formuliert.

190

Strukturbericht 2019 191

Strukturbericht 2019 Teilhabe, Rehabilitation und 4 psychosoziale Hilfen

DEZERNAT Soziales

Kreissozialamt Kreisjugendamt Amt für Amt für Soziale Amt für besondere Dienste und Flüchtlingshilfe Hilfen Psychologische Beratung

Psychiatrische Versorgung Sozial- und Einrich- tungsplanung Leistungserbringer Eingliederungshilfe Behindertenhilfe und Einrichtungen und - Bedarfsermittlung Sozialpsychiatrie Dienste - Gesamtplanung Altenhilfe - Fallsteuerung und Pflege - Leistungsgewährung Schwerbehinderung - Feststellung - Blinden- und Mobilitätshilfe

Medizinische Teilhabe am Medizinische Rehabilitation Arbeitsleben Versorgung Sozialpsychiatri- scher Dienst für alte Menschen

Kooperation/ Sozialpsychia- Rehabilitation trischer Dienst Vernetzung Teilhabe an Soziale Nürtingen Bildung Teilhabe

Interdisziplinäre Kindertages- Frühförderstelle einrichtungen und Schulen Andere Rehabilitationsträger ­À>˜Ži˜Ž>ÃÃi˜]Ê}i˜ÌÕÀÊvØÀÊÀLiˆÌ]Ê Sucht und ,i˜Ìi˜ÛiÀÈV iÀ՘}Ê°°°® Prävention

Frühförder- verbünde

Freie Träger

192

Strukturbericht 2019 4.1 Eingliederungshilfe

Die Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg sind Träger der Eingliederungshilfe. Mit der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes ­ /®ÊȘ`Ê`ˆiÊiˆÃÌ՘}i˜Ê`iÀÊ ˆ˜}ˆi`iÀ՘}à ˆviÊâՓÊ䣰䣰ÓäÓäʈ“Ê /iˆÊÓÊ`iÃÊ-œâˆ>}iÃiÌâLÕV iÃÊ8Ê­- Ê8®Ê}iÀi}iÌ°Ê ˆiÊ ˆ˜}ˆi`iÀ՘}Ã- hilfe finanziert ausschließlich die Fachleistung, während die existenzsi- chernden Leistungen aus dem eigenen Einkommen bzw. Vermögen zu LiÃÌÀiˆÌi˜ÊȘ`ʜ`iÀʈ“Ê i`>ÀvÃv>Ê`ÕÀV Ê-œâˆ>iˆÃÌ՘}i˜Ê­â°Ê °ÊÀ՘`È- V iÀ՘}®Ê>L}i`iVŽÌÊÜiÀ`i˜°Ê ˆiÊ À“ˆÌ̏՘}Ê`iÃʈ˜`ˆÛˆ`Õii˜Ê i`>ÀviÃÊ iÀvœ}ÌʓˆÌÊ`i“Ê i`>ÀvÃiÀ“ˆÌ̏՘}ȘÃÌÀՓi˜ÌÊ­ Ú 7®]Ê`>ÃÊÃV ÀˆÌÌ- weise zur Anwendung kommt.

Die Standortperspektive stellt die im Landkreis vorhandenen Betreu- ungsangebote dar. Die Angebote, Leistungen und Konzepte stehen im Zusammenhang mit den kreisspezifischen Rahmenbedingungen. Sie sind sozialplanerisch und leistungsrechtlich beeinfluss- und steuerbar, während auf landkreisexterne Angebote und Leistungen nur durch Teilhabe- bzw. Gesamtplanung im Einzelfall reagiert werden kann. Ein weitergehendes Anliegen ist es, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Landkreis zu verbessern und die Bedarfe im Kreis abzudecken, damit keine Leistungsberechtigten gegen ihren Willen den Landkreis verlassen müssen. Dies erfordert den Aufbau neuer und inklusiv ausgerichteter Beschäftigungs- und Wohnangebote im Land- kreis und Aktivitäten im Zuge der Konversion.

4.1.1 Gesamtentwicklungen

Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie weisen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Systematik der Leistungsarten auf. Die wesentlichen Angebote sind nach Personen und Behinderungen landkreisbezogen getrennt dargestellt.

193

Strukturbericht 2019 Belegte Plätze im Landkreis (Standortperspektive) 2014–2018

sB: seelische Behinderung g/mB: geistige/mehrfache Behinderung

Quote* Leistungsart 2014 2015 2016 2017 2018 Trend 2018

Ambulant Betreutes Wohnen, 244 234 241 269 282 84,0 % Menschen mit sB

Ambulant Betreutes Wohnen, 120 141 155 170 182 80,8 % Menschen mit g/mB

Stationäres Wohnen, 105 105 111 112 116 59,0 % Menschen mit sB

Stationäres Wohnen, 412 406 419 431 454 68,5 % Menschen mit g/mB

Werkstatt einschl. 362 353 354 356 348 80,2 % Berufsbildungsbereich, Menschen mit sB

Werkstatt einschl. 717 739 747 751 750 77,2 % Berufsbildungsbereich, Menschen mit g/mB

Förder- und Betreuungsbereich, 190 189 190 203 214 74,0 % Menschen mit g/mB

Tagesbetreuung Senioren u. a., 55 53 54 50 56 73,2 % Menschen mit g/mB

*Erläuterung: Die Zahl stellt die Quote in Leistungsträgerschaft des Landkreises zum Stichtag 31.12.2018 dar. Andere Kreise, Selbstzahlerinnen und Selbstzahler oder andere Rehabilitationsträger kennzeichnen den weiteren Anteil auf 100 %.

Quelle: eigene Erhebung

4.1.2 Wohnen

ˆiÊ>â> i˜Êˆ“Ê“LՏ>˜ÌÊ iÌÀiÕÌi˜Ê7œ ˜i˜Ê­ 7®ÊÃÌiˆ}i˜ÊÜiˆÌiÀ°Ê Während für den Personenkreis der seelisch behinderten Leistungsbe- rechtigten die Anzahl immer schon hoch war, steigen die Angebote in der ambulanten Betreuung in der Behindertenhilfe stark an. Das Durch- ÃV ˜ˆÌÌÃ>ÌiÀʏ>}ʈ“Ê> ÀÊÓä£nÊLiˆÊ{È]£Ê> Ài˜Ê­Ã ‡>“LՏ>˜Ì®Ê՘`Ê {Î]{Ê> Ài˜Ê­Ã ‡ÃÌ>̈œ˜BÀ®ÊLâÜ°Ê{Î]™Ê> Ài˜Ê­}ɓ ‡>“LՏ>˜Ì®Ê՘`Ê{n]ÈÊ > Ài˜Ê­}ɓ ‡ÃÌ>̈œ˜BÀ®°Ê“Ê6iÀ}iˆV ÊâՓÊ6œÀ> ÀʈÃÌÊiˆ˜ÊÜiˆÌiÀiÀÊ Anstieg festzustellen. Der demografische Faktor bildet sich in der Alters- struktur der Wohnangebote der Eingliederungshilfe im Landkreis ab und wird mittelfristig konzeptionelle Veränderungen erfordern. In den Wohnfor- men werden weiterhin etwa zwölf Prozent mehr Männer als Frauen betreut.

194

Strukturbericht 2019 Während bei Menschen mit einer seelischen Behinderung die privaten und ambulanten Wohnformen deutlich überwiegen, stellt sich die Situation bei Menschen mit einer geistigen und/oder mehrfachen Behinderung anders dar. Zum Stichtag 31.12.2018 beziehen im Land- ŽÀiˆÃʓi ÀÊ>ÃÊ`ˆiÊBvÌiÊ`iÀÊiˆÃÌ՘}ÃLiÀiV ̈}Ìi˜Ê­xÈ]ÇÊ*Àœâi˜Ì®Ê Leistungen im Wohnen und ggf. ergänzend in der Tagesstruktur.

Besonders deutlich fällt die Zunahme an stationärem Bedarf in der ÌiÀÃë>˜˜iÊ{äÊLˆÃÊ{™Ê> ÀiÊ>Õv°Ê ˆiÃʈÃÌʓˆÌÊ`i“ʏÌiÀÊ`iÀÊ ÌiÀ˜Ê՘`Ê den sich verändernden Familienkonstellationen zu erklären.

Wohnform und Altersgruppen (Angaben in Prozent)

Privat Ambulant betreut Stationär

70 53 39,3 23,9 18,8 9,8 0,0 43,3 45,7 47 50,4 50,2 50,1 51,4 53,1 52,6 10,1 21,2 12,6 23,1 9,4 17,1 20 16,2 15,4 14,3 11,3 11,2 9,2 8,9 8,6 7,8 19,9 25,8 48,2 53 71,9 73,2 80 40,5 38,9 38,7 38,3 38,6 40,7 39,7 38,3 39,6

Unter 30 ÎäqÎ™Ê {äq{™Ê xäqx™Ê ÈäqÈ{Ê ÈxqÇ{Ê 75+ Summe Summe Summe Summe Summe Summe Summe Summe Summe N=271 N=238 N=250 N=242 N=57 N=40 N=9 2018* 2017* 2016* 2015* 2014* 2013* 2012* 2011* 2010* N=1.121 N=1.107 N=1.084 N=1.060 N=1.070 N=1.035 N=1.018 N=975 N=930 Zum Stichtag 31.12.2018, Quelle: eigene Erhebung IΣ°£Ó°Ê`iÃʍiÜiˆˆ}i˜Ê> ÀiÃ

Mit dem Bundesteilhabegesetz werden die stationären Einrichtungen ab dem 01.01.2020 nach Sozialgesetzbuch IX als besondere Wohnformen definiert. Die Einrichtung des Rudolf-Sophien-Stifts in Esslingen mit Ó{Ê*BÌâi˜ÊvØÀÊÃiiˆÃV ÊLi ˆ˜`iÀÌiÊ i˜ÃV i˜ÊÜÕÀ`iʈ“Ê> ÀÊÓä£™Ê erstmalig belegt. In Filderstadt-Plattenhardt begann im Herbst 2019 der Bau für 16 Plätze für Menschen mit geistiger und/oder mehrfacher Behinderung als Konversionsprojekt der Diakonie Stetten und mit einem

195

Strukturbericht 2019 Förderzuschuss in Höhe von 1,03 Mio. Euro. Der Ersatzneubau des Wohnangebotes in Frickenhausen-Linsenhofen der Behindertenförde- rung mit 24 Plätzen mit einem Zuschuss von 1,26 Mio. Euro wurde ebenfalls gestartet. Eine weitere Förderzusage über 1,46 Mio. Euro liegt für das neu geplante Wohnangebot in Wendlingen in der Zuständigkeit der BruderhausDiakonie vor. Ein Baubeginn ist für 2020 vorgesehen. Für iˆ˜iÊ ˆ˜ÀˆV Ì՘}ÊvØÀʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iʓˆÌÊÜiÃi˜ÌˆV iÀÊ}iˆÃ̈}iÀÊ Besondere Wohnformen und/oder mehrfacher Behinderung und mit Kurzzeitplätzen wird ein in der Eingliederungshilfe Ersatzstandort gesucht.

Geistige, mehrfache Behinderung Stationäres Wohnen

Körperliche Behinderung 24 Stationäres Wohnen

Seelische Behinderung Stationäres Wohnen Aichwald

24 24 29 Baltmanns- In Planung Lichten- weiler Esslingen wald Baubeginn 2019 12 24 48 Alt- Ostfildern bach Plochingen 9 Reichenbach 32 12 9 Deizisau 16

29 14 Hochdorf Denkendorf Leinfelden- Köngen Wernau Echterdingen Neuhausen Notzingen 23 Filderstadt 24 9 Unterensingen Wendlingen Wolf - 16 36 16 schlugen 25 12 8 33 Ohmden Ober - Kirchheim boihingen Holz- 79 24 maden

Aichtal 7 34 Nürtingen Neckart- 7 Dettingen Weilheim Schlaitdorf ailfingen

Alt- Groß- Alten riet Neckart- dorf bettlingen Owen Bissingen enzlingen 26 12 24 Frickenhau- Bempflingen Neidlingen sen Beuren

Kohlberg 12 Erken- Lenningen Neuffen brechtsweiler

Stand: Februar 2020

Quelle: Geobasisdaten: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg 2009, Az.: 2851.9-1/19 Für die Informationen aus dem System wird keine Haftung übernommen. Keine Weitergabe der Daten an Dritte!

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Strukturbericht 2019 Die Karte zeigt die Standorte und Platzzahlen der besonderen Wohnformen nach Behindertenart.

Ǚ]™Ê*Àœâi˜ÌÊ­6œÀ> ÀÊÇÓ]ÎÊ*Àœâi˜Ì®Ê>iÀÊiˆÃÌ՘}ÃLiÀiV ̈}i˜Êˆ“Ê 7Ê in unserer Trägerschaft wurden zum Stichtag 31.12.2018 im Landkreis LiÌÀiÕÌ°Ê iˆ“ÊÃÌ>̈œ˜BÀi˜Ê7œ ˜i˜Ê­ ÀÜ>V Ãi˜i®ÊLiÌÀÕ}Ê`ˆiÊ ˆ}i˜Lii- }՘}õ՜ÌiÊ{Î]ÓÊ*Àœâi˜ÌÊ­6œÀ> ÀÊΙ]ÈÊ*Àœâi˜Ì®°Ê-ˆiÊÃÌiˆ}Ìʎœ˜Ìˆ˜ÕˆiÀˆV Ê “ˆÌÊ`iÀÊÕÃÜiˆÌ՘}Ê`iÀʘ}iLœÌiʈ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ>˜°Ê“Ê> ÀÊÓääÇÊLiÌÀÕ}Ê sie noch 31 Prozent.

4.1.3 Arbeit, Beschäftigung und Bildung

Im Bereich der Werkstätten ist ein leichter Rückgang der Zahl der Beschäftigten zu beobachten. Abgänge und Zugänge sind in etwa ausgeglichen. Zum Stichtag 31.12.2018 waren 1.098 Werkstattplätze im ÀiˆÃÊLii}ÌÊ­iˆ˜ÃV ˆi~ˆV Ê iÀÕvÃLˆ`՘}ÃLiÀiˆV ®°Ê,՘`ÊÓÇÊ*Àœâi˜ÌÊ`iÀÊ 7iÀŽÃÌ>ÌÌLiÃV Bv̈}Ìi˜ÊȘ`ʈ“ʏÌiÀÊۜ˜ÊØLiÀÊxäÊ> Ài˜]ÊÜ`>ÃÃÊ`ˆiÃiÊ in absehbarer Zeit aus den Werkstätten ausscheiden. Die meisten Werkstattanbieter haben ihre Arbeitsbereiche differenziert und bieten zunehmend Außenarbeitsplätze an. Die Übergangsquote auf den allge- meinen Arbeitsmarkt liegt weiter unter einem Prozent. Arbeit inklusiv und das mit dem Bundesteilhabegesetz eingeführte Budget für Arbeit sind Instrumente, um den Zugang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu verbessern. Die Netzwerkkonferenz arbeitet auf Kreisebene im Zusam- menwirken am Übergang von der Schule in den Beruf und am Übergang von den Werkstätten in den allgemeinen Arbeitsmarkt.

Weiterhin ist eine Steigerung der Fallzahlen auf Kreisebene im Förder- und Betreuungsbereich festzustellen. Dabei handelt es sich um Leis- tungsberechtigte, die nicht oder noch nicht werkstattfähig sind. Mit zwei Werkstattträgern konnte eine Vereinbarung zum sogenannten Werk- statttransfer abgeschlossen werden. Das Leistungsangebot richtet sich an Personen, für die eine gezielte Vorbereitung in den Arbeitsbereich in Frage kommen oder denen der Verlust des Werkstattstatus krankheits- oder behinderungsbedingt droht. Die Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer der Tagesstruktur für Seniorinnen und Senioren stieg leicht an, sie wird >LiÀʈ˜Ê`i˜Ê˜BV ÃÌi˜Ê> Ài˜Ê`iÕ̏ˆV Êâ՘i “i˜Ê՘`ʘiÕiÊœ˜âi«ÌiÊLâÜ°Ê Angebotsstrukturen einfordern.

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Strukturbericht 2019 Werkstätten/Förder- und Betreuungsbereich (FuB)

Geistige, mehrfache Behinderung Förder- und ÊÊ iÌÀiÕ՘}ÃLiÀiˆV Ê­Õ ®

Seelische Behinderung Förder- und ÊÊ iÌÀiÕ՘}ÃLiÀiˆV Ê­Õ ®

Geistige, mehrfache Behinderung Werkstatt Aichwald

Baltmanns- Seelische Behinderung 20 Lichtenwald Esslingen weiler Werkstatt 8 27 38 Alt bach Ostfildern Plochingen 11 19 191 12 Reichenbach Deizisau 100 30

Wernau Hochdorf Denkendorf Leinfelden- Köngen 4 Echterdingen Neuhausen 22 79 Notzingen 112 14 Filderstadt Unterensingen Wendlingen Wolf - 18 schlugen 38 230 92 Ohmden Ober - 87 Kirchheim boihingen 12 Holz maden 15 Aichtal 29 Nürtingen 44 Neckart- Dettingen Weilheim Schlaitdorf ailfingen

Altdorf Groß bettlingen 100 Alten riet Neckart- 30 Owen Bissingen enzlingen Frickenhausen Bempflingen Neidlingen Beuren

Kohlberg Neuffen Erken- Lenningen brechtsweiler

Stand: 31.12. 2018

Quelle: Geobasisdaten: Landesamt für Geoinformati- on und Landentwicklung Baden-Württemberg 2009 Az.: 2851.9-1/19

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Strukturbericht 2019 Schulbegleitung ÕvÊÀiˆÃiLi˜iÊȘ`Ê`ˆiÊiˆÃÌ՘}i˜Ê`iÀÊ ˆ˜}ˆi`iÀ՘}ÇÊ՘`ÊÕ}i˜` ˆviÊ zwischen der Verwaltung und dem Trägerverbund bzw. der Fachstelle im Bereich der Schulbegleitung konzeptionell, qualitätsorientiert und leistungs- rechtlich definiert. Dabei wurden Fragestellungen zu den Bewilligungsbe- scheiden, zum Leistungsumfang, zum Verfahren und zum Personaleinsatz erörtert. Im Schuljahr 2019/2020 erhalten die Leistungen der Schulbegleitung ˆ˜Ê>i˜Ê-V Տ>ÀÌi˜ÊØLiÀÊ`ˆiÊÕ}i˜` ˆviÊ­- Ê6®Ê£näʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆ- V i]Ê՘`Ê£{nʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iÊØLiÀÊ`ˆiÊ ˆ˜}ˆi`iÀ՘}à ˆviÊ­- Ê8®°Ê Davon bekommen 50 Schülerinnen und Schüler aus dem Bereich der Einglie- `iÀ՘}à ˆviÊ-V ՏLi}iˆÌ՘}ʈ˜Ê`i˜Ê- <Ê­V>°ÊÎÎÊ*Àœâi˜Ì®°Ê4LiÀÊ`ˆiÊÕ}i˜`- ˆviÊiÀ >Ìi˜ÊÓÎÊ-V ؏iÀˆ˜˜i˜Ê՘`Ê-V ؏iÀÊ­À՘`Ê£ÎÊ*Àœâi˜Ì®ÊiˆÃÌ՘}i˜Êˆ˜Ê den SBBZ.

Die individuellen Bedarfe und deren Umsetzung stehen in einem Spannungs- verhältnis zum allgemeinen Auftrag der schulischen Inklusion, unabhängig vom jeweiligen Lern- und Bildungsort. Die Weiterentwicklung der Schulbe- gleitung stellt ein wichtiges Handlungsfeld dar, um die Dynamik der steigen- den Fallzahlen und der Kosten zu begrenzen. Dabei sollen sowohl einzel- fallübergreifende Lösungen als auch die gemeinsame Inanspruchnahme der iˆÃÌ՘}Ê­`>ÃÊÜ}i˜>˜˜ÌiÊ*œœi˜®Êˆ˜Ê iÌÀ>V ÌÊ}iâœ}i˜ÊÜiÀ`i˜°Ê

Übergang Schule in den Beruf Ein weiterer Planungsprozess wurde in den Bereichen des Übergangs von der Schule in den Beruf begonnen. Hier sind rechtskreisübergreifende Zusammenhänge zu berücksichtigen. Die Kooperationsvereinbarung zu einer Õ}i˜`LiÀÕvÃ>}i˜ÌÕÀÊâ܈ÃV i˜Ê`iÀÊ}i˜ÌÕÀÊvØÀÊÀLiˆÌÊŸ««ˆ˜}i˜]Ê`i“Ê œLVi˜ÌiÀÊ>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜Ê՘`Ê`i“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜ÊŽœ˜˜ÌiÊvØÀÊ`i˜Ê *iÀܘi˜ŽÀiˆÃʍ՘}iÀÊ i˜ÃV i˜Ê“ˆÌÊ i ˆ˜`iÀ՘}ÊiÀÜiˆÌiÀÌÊÜiÀ`i˜°Ê՘}iÊ Menschen mit besonderem Förderbedarf sollen gezielt zur Absicherung eines Schulabschlusses und eines erfolgreichen Einstieges in eine Ausbil- dung oder den Beruf unterstützt werden. Eine enge Abstimmung der Leis- tungen nach SGB II, III, VIII und IX ist angezeigt. Die Ausbildungsvorbereitung `Õ>Ê­6Ê`Õ>®ÊˆÃÌÊ>ÃÊÃV ՏˆÃV iÃʘ}iLœÌʈ“Ê iÀiˆV Ê`iÀÊ iÀÕvÃÃV Տi˜Êˆ“Ê Landkreis Esslingen bislang nicht umgesetzt.

Für Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem sonderpädagogischen ˆ`՘}ÃLi`>Àv]ʈ˜ÃLiܘ`iÀiÊvØÀʈ˜ŽÕÈÛÊLiÃV ՏÌiÊÕ}i˜`ˆV i]Ê܏Êiˆ˜Ê ganzheitliches Konzept der Begleitung und der Vermittlung in Praktika entwickelt werden. Im Mittelpunkt steht neben der direkten Unterstüt- â՘}Ê`iÀÊÕ}i˜`ˆV i˜Ê>ÕV Êiˆ˜iÊ՘“ˆÌÌiL>ÀiÊ iÌiˆˆ}՘}Ê`iÀÊ ÌiÀ˜°ÊÊ

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Strukturbericht 2019 4.2 Schwerbehinderung

Im Landkreis Esslingen nimmt die Zahl der Menschen mit festgestellter Behinderung stetig zu, zuletzt stärker als in der Gesamtentwicklung der Bevölkerung. Innerhalb dieser Gruppe steigt überproportional der Anteil ۜ˜Ê i˜ÃV i˜]Ê`ˆiÊBÌiÀÊ>ÃÊÈäÊ> ÀiÊȘ`]Ê}i“B~Ê`iÀÊ`i“œ}À>wÃV i˜Ê Entwicklung.

Bei rund 30 Prozent der Menschen mit festgestellter Behinderung, bzw. 4,6 Prozent aller Einwohner im Landkreis Esslingen, liegt eine orthopädi- sche Funktionseinschränkung vor. 29 Prozent der Menschen leben mit Behinderungen aus dem Bereich der Funktionseinschränkungen der ˆ˜˜iÀi˜Ê"À}>˜iÊ­ˆ˜ŽÕÈÛiÊ`iÃÊ-̜vvÜiV ÃiÃ®°Ê˜Ê`ÀˆÌÌiÀÊ-ÌiiÊÃÌi i˜Ê mit rund 9 Prozent die Behinderungen aus dem Bereich der psychischen ՘ŽÌˆœ˜Ãiˆ˜ÃV ÀB˜ŽÕ˜}i˜Ê­ˆ˜ŽÕÈÛiÊ-ÕV ÌiÀŽÀ>˜ŽÕ˜}i˜®°

Diese Entwicklung im Landkreis Esslingen erfordert den konsequenten Abbau der Barrieren im öffentlichen Raum, um ein menschenwürdiges Wohnumfeld und die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft für Menschen mit Behinderungen im Landkreis sicherzustellen.

4.3 Frühförderung

Der Frühförderung kommt von der Geburt bis zur Einschulung eine wichtige Funktion im Gesamtgefüge der Förderung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder zu.

Interdisziplinäre Frühförderung zielt mit medizinisch-therapeutischen und heilpädagogischen Maßnahmen, sonderpädagogische Frühförderung mit sonderpädagogischen Maßnahmen darauf ab, die direkten oder indirekten Auswirkungen von Beeinträchtigungen auf die Entwicklung des Kindes zu verhindern oder abzumildern und die Familie zu begleiten.

Neben der Interdisziplinären Frühförderstelle und den Sonderpädagogi- schen Frühförderstellen gibt es im Landkreis Esslingen die Besonderheit `iÀÊÀØ vŸÀ`iÀÛiÀLؘ`i]Ê>Õv}iÌiˆÌʈ˜ÊۈiÀÊ,i}ˆœ˜i˜Ê­ Ãψ˜}i˜]Ê ØÀ̈˜- }i˜]ʈÀV iˆ“Ê՘`ʈ`iÀ®°Ê ˆiÃiÊÃiÌâi˜ÊÈV ʍiÜiˆÃÊ>ÕÃÊ`iÀʘÌiÀ`ˆÃ∫- linären Frühförderstelle sowie den verschiedenen Sonderpädagogischen Frühförderstellen der jeweiligen Region zusammen. Durch die Frühför- derverbünde können Doppelstrukturen vermieden und die Förder- und Unterstützungsmaßnahmen an die jeweilige Situation des Kindes und seiner Familie angepasst werden.

200

Strukturbericht 2019 Im Rahmen der Frühförderverbünde gibt es die Familienbegleitung für früh- und risikogeborene Kinder. Diese besteht immer aus einem Tandem: Interdisziplinäre Frühförderstelle und Sonderpädagogische Frühförderstelle.

Eltern von früh- und risikogeborenen Kindern sind besonderen Belastun- gen ausgesetzt. Neben der medizinischen Versorgung des Kindes bedarf es häufig einer beziehungsfördernden Begleitung und Beratung. Zudem ist eine Unterstützung der Eltern zur Koordination im Hilfesystem notwendig.

Interdisziplinäre Frühförderstelle Landkreis Esslingen ˆiʘÌiÀ`ˆÃ∫ˆ˜BÀiÊÀØ vŸÀ`iÀÃÌiiÊ­-®Ê`iÃÊ>˜`ŽÀiˆÃiÃÊ Ãψ˜}i˜ÊˆÃÌ]Ê wie von der Landesrahmenvereinbarung Frühförderung vorgegeben, ausgestattet mit medizinischen Therapeutinnen und Therapeuten ­ À}œÌ iÀ>«ˆi]Êœ}œ«B`ˆi]Ê* ÞÈœÌ iÀ>«ˆi®Ê՘`Ê«B`>}œ}ˆÃV i˜Ê>V ‡ ŽÀBvÌi˜Ê­iˆ«B`>}œ}ˆŽ]Ê-œâˆ>iÊÀLiˆÌ®°

Durch die interdisziplinäre Besetzung können die Bedürfnisse und Interessen der Kinder und ihrer Familien in den Mittelpunkt der Arbeit gestellt werden. Der Fokus der Arbeit liegt auf dem gemeinsamen Prozess, die Kräfte und Möglichkeiten der Einzelperson und ihres Le- bensumfeldes zu stärken und weiterzuentwickeln, um damit nachhaltig ihre Lebensqualität zu steigern. Partizipation und Teilhabe von Kind und Familie stehen im Mittelpunkt der Förderung, Therapie und Begleitung. Die IFS des Landkreises Esslingen ist als familien- und wohnortnaher Dienst zu verstehen, welcher den ganzen Landkreis abdeckt.

Eine enge Zusammenarbeit mit allen Akteurinnen und Akteuren des sozialen Umfeldes des Kindes ist für die gelingende Hilfe notwendig. Es besteht eine enge Kooperation mit den Diensten der Sozialen Arbeit ­Õ°Ê>°ÊÕ}i˜` ˆvi]Ê>V LiÀ>Ì՘}i˜]ÊÀØ iʈvi˜®ÊÜ܈iÊ`i“ÊiÃ՘`- iˆÌÃÜiÃi˜Ê­ˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`BÀâ̈˜˜i˜Ê՘`ʇBÀâÌi]Ê-œâˆ>«B`ˆ>ÌÀˆÃV iÊ

Die Anzahl der Kinder, welche ein interdisziplinäres Frühförderangebot benötigen, steigt stetig deutlich an. Dies sind zum einen Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerungen und Sprachentwicklungsstörungen sowie Kinder mit Störungen im sozial-emotionalen Bereich, zum anderen Frühchen und Kinder mit schweren Beeinträchtigungen ab Geburt. Für diese Kinder sind die Chancen für eine positive Entwicklung größer, wenn rechtzeitig und gezielt medizinisch-therapeutische und pädagogische Förder- und Unterstützungsangebote genutzt werden können.

Den ersten Lebensjahren kommt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen eine enorme Bedeutung zu. Eine Versorgung der betroffenen Kinder im

201

Strukturbericht 2019 gesamten Landkreis Esslingen wird aktuell nicht gewährleistet. Insbesondere Familien mit Kindern in ländlicheren Gebieten sind nur schwer zu erreichen.

4.4 Gerontopsychiatrie

Aufgrund der demografischen Entwicklung wird die Versorgung von älteren Menschen mit einer psychischen Erkrankung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Statistisch gesehen ist derzeit mindestens jede/r vؘvÌiÊ ˆ˜Üœ ˜iÀɈ˜Êˆ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜ÊØLiÀÊÈxÊ> ÀiÊ>Ì°ÊÓäÎäÊ܈À`Ê das bereits jede/r vierte Einwohner/in sein. In der Fortschreibung des Psychiatrieplanes 2018 bis 2027 wurden differenziert Handlungsemp- fehlungen erarbeitet, die Aussagen zur Weiterentwicklung in den The- menfeldern Wohnen, Tagesstruktur, Pflege, Beratung, Behandlung und Rehabilitation beinhalten. 2019 wurde in der Arbeitsgemeinschaft Gerontopsychiatrie begonnen, erste Schritte zu erarbeiten, die zur Umsetzung dieser Handlungsempfehlungen notwendig sind. Einzelne Punkte werden bereits umgesetzt.

SOFA – Sozialpsychiatrischer Dienst für alte Menschen iÀÊ-œâˆ>«ÃÞV ˆ>ÌÀˆÃV iÊ ˆi˜ÃÌÊvØÀÊ>ÌiÊ i˜ÃV i˜Ê­-"®Ê >ÌÊÃiˆ˜i˜Ê-ˆÌâʈ˜Ê ØÀ̈˜}i˜°Ê ÀÊLiÀBÌÊ՘`ÊLi}iˆÌiÌÊ i˜ÃV i˜Ê>LÊÈxÊ> Ài˜]ÊÜiV iÊ>˜Êiˆ˜iÀÊ psychischen Erkrankung leiden, und deren Angehörige. Typische Erkrankun- gen im Alter sind Demenz, Depressionen, Suchterkrankungen, wahnhafte Störungen und Angsterkrankungen. Bei Vorliegen einer Demenzerkrankung können sich Betroffene und Angehörige auch unterhalb der Altersgrenze ۜ˜ÊÈxÊ> Ài˜Ê>˜Ê-"ÊÜi˜`i˜°Ê ˆiÊ*>̈i˜Ìi˜ÊÜiÀ`i˜Ê“iˆÃÌÊiˆ˜âi˜Êˆ˜Ê Form von Hausbesuchen betreut. Zudem hält SOFA aber auch spezielle Gruppenangebote vor. Das sind zwei Gruppen für depressiv erkrankte À>Õi˜Êˆ˜Ê Ãψ˜}i˜Ê՘`Ê*œV ˆ˜}i˜]Êiˆ˜ÊÜ}i˜>˜˜ÌiÃʹœ˜Ì>ŽÌV>vjºÊvØÀÊ ältere Menschen mit psychischen Schwierigkeiten in Nürtingen und der „Männerschuppen“ für demenzkranke Männer in Leinfelden-Echterdingen.

Angehörige werden sowohl einzeln als auch in einer der elf Gesprächs- gruppen beraten und unterstützt. Durch SOFA wird die ambulante psychiatrische Versorgung der gerontopsychiatrischen Patientinnen und Patienten verbessert. Mit dem Ziel der häuslichen Stabilisierung der Betroffenen werden Klinikaufenthalte reduziert und Heimaufnahmen hinausgezögert oder vermieden. Dazu kooperiert der Dienst eng mit den an der pflegerischen und psychiatrischen Versorgung und Behandlung beteiligten Institutionen. Zu nennen sind hier Haus- und Fachärztinnen/ -ärzte, Psychiatrische Kliniken, Heime, Pflegestützpunkte, Sozialstationen, Pflegedienste und Nachbarschaftshilfen.

202

Strukturbericht 2019 ÀÃ̓>ÃÊvØ ÀÌiÊ-"ʈ“Ê> ÀÊÓ䣙Ê`ˆiÊ-V Տ՘}ÃÀiˆ iʹˆviÊLiˆ“Ê Helfen“ durch. Das Konzept wurde von der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e. V. erstellt und richtet sich an pflegende Angehö- rige von an Demenz erkrankten Menschen. Die Finanzierung erfolgt durch die Barmer Krankenkasse. Die Teilnahme für pflegende Angehöri- ge ist unabhängig von der eigenen Kranken- und Pflegekasse kostenlos. In acht Modulen bekommen die Angehörigen u. a. Informationen zum Krankheitsbild der Demenz, zum Umgang mit der Erkrankung, zu rechtli- chen und finanziellen Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten.

Nach dieser ersten erfolgreichen Schulungsreihe soll dieses Angebot fortgesetzt werden.

Die Handlungsempfehlung aus dem Psychiatrieplan 2018 bis 2027, die Unterstützung pflegender Angehöriger bedarfsgerecht weiterzu entwickeln, befindet sich damit bereits in der Umsetzung.

Die Angebote der Beratungsstelle Sucht und Prävention stehen auch älteren Menschen offen. Durchschnittlich sind ca. 12 Prozent der Klientinnen und ˆi˜Ìi˜Ê`iÀÊ iÀ>Ì՘}ÃÃÌiiÊ-ÕV ÌÊ՘`Ê*ÀBÛi˜Ìˆœ˜ÊBÌiÀÊ>ÃÊÈäÊ> Ài°Ê ˆiÃiÊ müssen ein bestimmtes Maß an Mobilität aufweisen, um die Beratungsstel- len aufsuchen zu können. Die aufsuchende Arbeit des Dienstes soll verbes- sert werden, um Beratungsangebote zugänglicher zu machen.

4.5 Allgemeine Psychiatrie

Im Berichtsjahr 2019 haben sich der Psychiatrie-Arbeitskreis und die erweiterte Clearingstelle des Landkreises Esslingen fortführend mit den Handlungsempfehlungen des Psychiatrieplanes 2018 bis 2027 befasst. iÜiˆÃÊëiâˆwÃV iÊ/ i“i˜ÃÌiÕ˜}i˜ÊÜÕÀ`i˜Ê>Õ~iÀ`i“ʈ“ÊÀLiˆÌÃ- ŽÀiˆÃʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`«ÃÞV ˆ>ÌÀˆiÊ՘`ʈ˜Ê`iÀÊÀLiˆÌÃ}ÀÕ««iÊiÀœ˜- topsychiatrie erörtert.

ÕvÊÀiˆÃiLi˜iÊi݈Ã̈iÀi˜ÊvؘvÊi“iˆ˜`i«ÃÞV ˆ>ÌÀˆÃV iÊ6iÀLؘ`iÊ­«6®]ʈ˜Ê denen klinische, teilstationäre und ambulante Versorgungsangebote zusammenwirken. Im Zuge des Doppelhaushaltes 2020/2021 hat das >˜`ÊvØÀÊ`>ÃÊ> ÀÊÓäÓ£ÊÃiˆ˜i˜ÊŸÀ`iÀ>˜ÌiˆÊ>˜Ê`iÀʈ˜>˜âˆiÀ՘}Ê`iÀÊ-œâˆ>- psychiatrischen Dienste erhöht. Damit wurde einem langjährigen Anliegen der kommunalen Seite und der Wohlfahrtspflege entsprochen. Um die Nachhaltigkeit und Umsetzbarkeit zu sichern, ist eine dauerhafte Weiterfi- ˜>˜âˆiÀ՘}ÊØLiÀÊ`>ÃÊ> ÀÊÓäÓ£Ê ˆ˜>ÕÃÊâÕÊ}iÜB ÀiˆÃÌi˜]ÊâՓ>ÊiÃÊÈV ÊLiˆÊ den Sozialpsychiatrischen Diensten um eine gesetzliche Aufgabe nach `i“Ê*ÃÞV ˆÃV ‡À>˜Ži˜‡ˆvi‡iÃiÌâÊ­*ÃÞV ®Ê`iÃÊ>˜`iÃÊ >˜`iÌ°Ê

203

Strukturbericht 2019 Der Sozialpsychiatrische Dienst Nürtingen ist in Trägerschaft des Land- kreises, der Dienst in Esslingen in städtischer Trägerschaft. Im Filder- raum stehen der Reha-Verein Landkreis Esslingen e. V. und in Kirchheim sowie Plochingen der Kreisdiakonieverband in der Verantwortung.

Aus fachlicher Sicht ist nach wie vor beabsichtigt, einen Schwerpunkt >ÕvÊ`ˆiÊ4LiÀ}B˜}iÊۜ˜Ê`iÀʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`«ÃÞV ˆ>ÌÀˆiʈ˜Ê`ˆiÊ>}i- meine Erwachsenenpsychiatrie zu legen. Hier soll ein klinisches Angebot speziell für Adoleszentinnen und Adoleszenten im Übergang der Versor- gungssysteme bei den medius KLINIKEN in Kooperation mit den beteiligten Systemen aufgebaut werden. Mit der sogenannten Stationsäquivalenten i >˜`Õ˜}Ê­-ÌB ®ÊLiÃÌi ÌÊ>Õ~iÀ`i“Êiˆ˜iÊ i >˜`Õ˜}ÃvœÀ“]Ê`ˆiÊvØÀÊ bestimmte Patientinnen und Patienten in medizinisch geeigneten Fällen anstelle einer stationären Behandlung eine alternative Behandlung im häuslichen Umfeld ermöglicht. Die Stationsäquivalente Behandlung für ˆ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iʎœ˜˜ÌiÊ>LÊ œÛi“LiÀÊÓ䣙Ê`ÕÀV Ê`ˆiʈ˜`iÀ‡Ê՘`Ê Õ}i˜`«ÃÞV ˆ>ÌÀˆiÊՓ}iÃiÌâÌÊÜiÀ`i˜°ÊØÀÊ`ˆiÊ ÀÜ>V Ãi˜i˜«ÃÞV ˆ>ÌÀˆiÊ laufen die Planungen für eine Realisierung.

Auch in der Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Menschen geht es um die Umstellung der durch das Bundesteilhabegesetz relevanten Erfordernisse, zum Beispiel die Trennung der Fachleistungen von den existenzsichernden Leistungen und die Einführung des neuen Bedarfs- iÀ“ˆÌ̏՘}ȘÃÌÀՓi˜ÌiÃʈ˜Ê >`i˜‡7ØÀÌÌi“LiÀ}Ê­ Ú 7®°Ê ˆÃÊâÕ“Ê Vorliegen eines neuen Landesrahmenvertrages wird zur Ermittlung des Hilfebedarfes und zur Einordnung der Vergütung der Integrierte Behand- lungs- und Rehabilitationsplan genutzt.

204

Strukturbericht 2019 Gemeindepsychiatrische Verbund Esslingen Verbünde – Behandlung, 101.315 Einwohnerinnen/ Einwohner Beratung und Begleitung

Aichwald

Baltmanns- Lichtenwald Verbund Filder weiler 137.318 Einwohnerinnen/ 26 30 11 Einwohner Esslingen Verbund Plochingen Alt bach 82.644 Einwohnerinnen/ Plochingen Ostfildern Reichenbach Einwohner Deizisau

Wernau Hochdorf Denkendorf Leinfelden- Köngen Echterdingen Neuhausen Notzingen Wendlingen 6 20 Unterensingen Filderstadt Wolf schlugen Ohmden Ober boihingen Kirchheim Holz maden Aichtal

Nürtingen 220 Neckart- Weilheim 25 Dettingen Schlaitdorf ailfingen 18 Alten riet Altdorf Groß bettlingen Owen Bissingen Frickenhausen Neckart enzlingen Neidlingen Tagesstätte Bempflingen Beuren

Sozialpsychiatrischer Dienst Kohlberg Neuffen Erken- Psychiatrische brechtsweiler Lenningen Institutsambulanz

Zuständigkeit für den gesamten Landkreis: Verbund Nürtingen 113.077 Einwohnerinnen/ Gerontopsychiatrische Einwohner Tagesklinik Verbund Kirchheim 100.147 Einwohnerinnen/ medius KLINIKEN Einwohner Ê Ê­ˆ˜ˆŽÊvØÀÊ*ÃÞV ˆ>ÌÀˆi®

Tagesklinik

Tagesklinik Kinder- und ÊÊÕ}i˜`«ÃÞV ˆ>ÌÀˆi Bewohnerzahlen Stand: 30.06.2019 Klinikum Esslingen Quelle: Geobasisdaten: Ê Ê­ˆ˜`iÀ‡Ê՘`Ê Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg 2009, Az.: 2851.9-1/19 ÊÊÕ}i˜`«ÃÞV ˆ>ÌÀˆi® Für die Informationen aus dem System wird keine Haftung übernommen. Keine Weitergabe der Daten an Dritte!

205

Strukturbericht 2019 4.6 Sucht und Prävention

“Ê> ÀÊÓä£™Ê >ÌÊ`ˆiÊ iÀ>Ì՘}ÃÃÌiiÊ-ÕV ÌÊ՘`Ê*ÀBÛi˜Ìˆœ˜ÊiÀÃ̓>ˆ}Ê>ÃÊ }i“iˆ˜Ã>“iÊ"À}>˜ˆÃ>̈œ˜ÃvœÀ“Ê>ÕÃÊi i“>ˆ}iÀÊÕ}i˜`‡Ê՘`Ê Àœ}i˜Li- ratung, Psychosozialer Beratungsstelle und der Beauftragten für Sucht- prophylaxe/Kommunalen Suchtbeauftragten ihre Leistungen erbracht. Durch die neue Organisationsstruktur konnten im Rahmen der Leis- tungserbringung fachliche Kompetenzen erweitert und Synergieeffekte genutzt werden.

Der Aufgabenbereich der Beauftragten für Suchtprophylaxe/Kommunalen Suchtbeauftragten umfasst die Koordination von Fachgruppen, Projekten und Maßnahmen in den Settings der Suchtprävention vom Kindergarten bis zur Sucht im Alter. Im Kommunalen Netzwerk Suchtprävention und Suchthilfe kooperieren die Träger der Suchthilfe miteinander in der Versorgung suchtkranker und gefährdeter Menschen im Landkreis Esslingen.

4.7 Fazit

Im Berichtsjahr waren die Erfordernisse durch das Bundesteilhabegesetz handlungsleitend. Zwischen dem Amt für besondere Hilfen, dem Kreis- sozialamt und den Leistungserbringern in der Eingliederungshilfe wurde die Trennung der Fachleistungen von den existenzsichernden Leistungen ۜÀLiÀiˆÌiÌÊ՘`ÊâՓÊ> ÀiÃÜiV ÃiÊÀi>ˆÃˆiÀÌ°ÊÕvÊÀ՘`>}iÊ`iÀÊ4LiÀ- gangsvereinbarung sind die vertraglichen Rahmenbedingungen, die Leistungsgewährung und die Vergütung geregelt. Der Ausbau des Teilhabemanagements und die Vorbereitung und Erprobung des neuen Bedarfsermittlungsinstrumentes in Baden-Württemberg wurden vollzogen. Die Fortschreibung des Teilhabeplanes für Menschen mit geistiger und/ oder mehrfacher Behinderung ist eingeleitet und in einen intensiven und partizipativen Prozess übergegangen. Aufgrund der Corona-Krise muss der Planungsprozess ausgesetzt und die Fertigstellung des Teilhabeplanes ՓÊiˆ˜Ê> ÀÊLˆÃÊâÕ“Ê ˜`iÊ`iÃÊ£°Ê+Õ>ÀÌ>ÃÊÓäÓÓÊÛiÀÃV œLi˜ÊÜiÀ`i˜°Ê Die psychosozialen Dienste und Beratungsangebote arbeiten mit hoher Intensität und oftmals multiplen Problemlagen der jeweiligen Klienten. Sie sind ein wichtiger Bestandteil für das soziale Netz im Landkreis. Der Abbau von Barrieren und die Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen bleibt ein breites Aufgabenfeld in kommunaler Verantwortung.

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Strukturbericht 2019 IV Herausforderungen und Themen der Inklusion

207

Strukturbericht 2019 1 Definition und Einführung

˜ŽÕȜ˜Ê­>Ìiˆ˜ˆÃV ÊincludereÊqÊiˆ˜ÃV ˆi~i˜®Ê>ÃÊÜ∜œ}ˆÃV iÀÊ i}ÀˆvvÊ `ivˆ˜ˆiÀÌÊiˆ˜iÊiÃiÃV >vÌÊ­œ`iÀÊiˆ˜Êi“iˆ˜ÜiÃi˜®]ʈ˜Ê`iÀʍi`iÀÊ Mensch akzeptiert wird, gleichberechtigt und selbstbestimmt an dieser teilhaben kann, unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Religions- zugehörigkeit, Bildung, Gesundheit und Behinderung. Der Begriff steht daher für Einbezogenheit, Zugehörigkeit und Heterogenität im Unter- schied zur Integration, der Einbeziehung, die einen vorangegangenen ÕÃÃV ÕÃÃÊ­ ݎÕȜ˜®Ê>ÕÃÊ`iÀÊiÃiÃV >vÌʜ`iÀÊۜ˜Ê/iˆLiÀiˆV i˜Ê voraussetzt. Inklusion weist einen engen Bezug zum Artikel 3 des Grundgesetzes, der Gleichberechtigung und des Benachteiligungsverbo- ÌiÃ]Ê>Õv°Ê-ˆiÊ >ÌÊqÊՓv>ÃÃi˜`ÊLiÌÀ>V ÌiÌÊqÊ,iiÛ>˜âÊvØÀÊ>iÊiLi˜ÃLiÀiˆ- che und ist gleichzeitig als fortlaufender Prozess und als Haltung zu verstehen.

ØÀÊ`>ÃÊ-V ÜiÀ«Õ˜ŽÌÌ i“>Ê`iÀÊ-œâˆ>LiÀˆV ÌiÀÃÌ>ÌÌ՘}ÊÓ䣙ÊqÊ`ˆiÊ iÀ>ÕÃvœÀ`iÀ՘}i˜Ê՘`Ê/ i“i˜Ê`iÀʘŽÕȜ˜ÊqÊ܈À`Ê`iÀÊ i}Àˆvvʈ˜Ê`i˜Ê folgenden Darstellungen unmittelbar auf Menschen mit Behinderungen bezogen. Dabei wird Behinderung gleichbedeutend mit Beeinträchti- gung genutzt.

i˜ÃV i˜Ê“ˆÌÊ i ˆ˜`iÀ՘}i˜ÊȘ`ʈ˜ÊLiܘ`iÀiÀÊ7iˆÃiÊqÊ`ˆiÃʈÃÌÊ>ÕV Ê }iÃV ˆV ̏ˆV ÊLi`ˆ˜}ÌÊqÊ`ÕÀV Ê`ˆiÊÕÃ}ˆi`iÀ՘}ʈ˜Ê-œ˜`iÀÜiÌi˜ÊLiÌÀœv- fen. Nach der systematischen Ermordung von Menschen mit körperli- chen, geistigen und seelischen Behinderungen während der Zeit des >̈œ˜>Ãœâˆ>ˆÃ“ÕÃ]ÊÜÕÀ`i˜Êˆ˜Ê`iÀÊâÜiˆÌi˜ÊBvÌiÊ`iÃʏiÌâÌi˜Ê> À ՘- derts im Sinne der Fürsorge zahlreiche Sondereinrichtungen geschaffen, die dem Schutz der Menschen mit Behinderungen dienen sollten. Die Aufgaben der Behindertenhilfe sind überwiegend der Wohlfahrtspflege ØLiÀÌÀ>}i˜ÊܜÀ`i˜°Ê ˆÃʈ˜Ê`ˆiʘi՘âˆ}iÀÊ> ÀiÊ`iÃʏiÌâÌi˜Ê> À ՘`iÀÌÃÊ wurden große Komplexeinrichtungen aufgebaut. Diese Entwicklung wurde durch eine bis heute andauernde Auflösung großer Anstalten und mit dem Aufbau von dezentralen Angeboten schrittweise umgekehrt. Entscheidend zu dem sogenannten Paradigmenwechsel beigetragen haben das Normalisierungsprinzip, die Selbsthilfebewegungen und iÌâ̏ˆV Ê`ˆiÊ1 ‡ i ˆ˜`iÀÌi˜ÀiV Ì̘Ûi˜Ìˆœ˜Ê­1 ‡ ,®°Ê >ÃÊiÃiÌâÊâÕ“Ê Übereinkommen der Vereinten Nationen vom 13. Dezember 2006 über die Rechte von Menschen mit Behinderungen wurde durch den Bundes- Ì>}Ê՘`Ê`i˜Ê ՘`iÃÀ>Ìʈ“Ê> ÀÊÓää™ÊÀ>̈wâˆiÀÌÊ՘`Êw˜`iÌÊ>ÕvÊ`i˜Ê՘ÌiÀ- schiedlichsten gesellschaftlichen und staatlichen Ebenen Anwendung.

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Herausforderungen und Themen der Inklusion 2019 Es folgt den Prinzipien

UÊ ,iëiŽÌ]Ê7ØÀ`i]ÊÕ̜˜œ“ˆi]Ê-iLÃÌLiÃ̈““Õ˜}] UÊ ˆV ̇ ˆÃŽÀˆ“ˆ˜ˆiÀ՘}] UÊ ˆ˜Liâœ}i˜ iˆÌÊ՘`Ê*>À̈∫>̈œ˜] UÊ Žâi«Ì>˜âÊ`iÀÊ6iÀÃV ˆi`i˜ iˆÌ] UÊ >˜Vi˜}iˆV iˆÌ] UÊ >ÀÀˆiÀivÀiˆ iˆÌ] UÊ iˆV iˆÌÊâ܈ÃV i˜Ê >˜˜Ê՘`ÊÀ>ÕÊÜ܈i UÊ ,iëiŽÌÊۜÀÊÈV Êi˜Ì܈VŽi˜`i˜ÊB ˆ}ŽiˆÌi˜Ê­ˆ˜`iÀ®°

Mit dem Bundesteilhabegesetz vom 23.12.2016 und seinen sich bis ins > ÀÊÓäÓÎÊÀiˆV i˜`i˜Ê,ivœÀ“ÃÌÕvi˜Ê >ÌÊ`iÀÊ Õ˜`iÃ}iÃiÌâ}iLiÀÊâ> Àiˆ- che Änderungen, insbesondere in den Sozialgesetzbüchern, vorgenom- men. Wesentliche Zielsetzungen dabei sind die Herauslösung der ˆ˜}ˆi`iÀ՘}à ˆviÊ>ÕÃÊ`iÀÊØÀÜÀ}iÊ­-œâˆ> ˆvi®]Ê`ˆiÊ6iÀ܈ÀŽˆV ՘}Ê eines modernen Teilhaberechtes, die teilhabegerechte Ausgestaltung des Rehabilitationssystems und seiner Strukturen, die Umsetzung der individuellen Ansprüche unter Berücksichtigung eines Wunsch- und Wahlrechtes sowie die Verbesserung der Steuerung.

>V Ê`i“Ê-œâˆ>}iÃiÌâLÕV ÊÅÊÓÊLÃ>ÌâÊ£Ê- Ê8ÊȘ`Ê i˜ÃV i˜Ê“ˆÌÊ Behinderungen Menschen, die körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, die sie in Wechselwirkung mit einstel- lungs- und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilha- be an der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate hindern können. Schwerbehindert sind Menschen, wenn bei ihnen ein Grad der Behinderung von wenigstens 50 Prozent vorliegt. Davon zu unterscheiden sind Leistungen der Eingliederungshilfe, die Personen erhalten, wenn und solange nach der Besonderheit des Einzel- falles, insbesondere nach Art oder Schwere der Behinderung, Aussicht besteht, dass die Aufgabe der Eingliederungshilfe erfüllt werden kann. Zum Stichtag 31.12.2019 lebten im Landkreis Esslingen 39.072 schwer- Li ˆ˜`iÀÌiÊ i˜ÃV i˜Ê­`ˆiÃÊi˜ÌëÀˆV ÌÊiˆ˜iÀÊ+՜ÌiÊۜ˜ÊÇ]ÎÊ*Àœâi˜Ì®°Ê“Ê ,> “i˜Ê`iÀÊÕ}i˜` ˆviÊÜÕÀ`i˜ÊÈnÇÊÃiiˆÃV ÊLi ˆ˜`iÀÌiʜ`iÀÊۜ˜Ê i ˆ˜`iÀ՘}ÊLi`Àœ Ìiʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iʘ>V ÊÅÊÎx>Ê- Ê6Ê Õ˜ÌiÀÃÌØÌâÌʭΣ°£Ó°Ó䣙®°ÊiˆÃÌ՘}i˜Ê`iÀÊ ˆ˜}ˆi`iÀ՘}à ˆviʘ>V Ê- Ê8Ê bezogen in Trägerschaft des Landkreises 2.506 Leistungsberechtigte ­Î£°£Ó°Óä£n®°Ê

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StrukturberichtHerausforderungen 2019 und Themen der Inklusion 2019 Zentrale gesellschaftliche Handlungsfelder der Inklusion sind

UÊ >ÀÀˆiÀivÀiˆ iˆÌÊ՘`Ê œLˆˆÌBÌ] UÊ Àâˆi ՘}Ê՘`Ê ˆ`՘}] UÊ ÀLiˆÌÊ՘`Ê iÃV Bv̈}՘}] UÊ 7œ ˜i˜] UÊ iÃ՘` iˆÌÊÜ܈i UÊ ՏÌÕÀ]ÊÀiˆâiˆÌ]Ê-«œÀÌÊ՘`Ê À œÕ˜}°

Infolge der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention hat die Bundesregierung regelhaft Teilhabeberichte über die Lebenslagen von Menschen mit Beeinträchtigungen zu erstellen, die den Fortschritt und die Veränderungen auf dem Weg zur Inklusion beschreiben. Auf der Ebene des Landes Baden-Württemberg hat das Sozialministerium einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-BRK im Land erarbeitet. Damit verbunden sind Investitions- und Projektförderungen sowie ein Inklusions- preis.

Die Konkretisierung der Handlungsfelder schließlich findet im Landkreis und seinen Städten und Gemeinden statt. Auf Kreisebene sind das Dezernat Soziales und die kommunale Beauftragte für die Belange von i˜ÃV i˜Ê“ˆÌÊ i ˆ˜`iÀ՘}i˜Ê­Û}°Ê/B̈}ŽiˆÌÃLiÀˆV ÌÊ-"‡6œÀ>}iÊ ÓäÓäÉääήʓˆÌʘŽÕȜ˜ÊLiv>ÃÃÌ°Ê7iÃi˜ÌˆV ÊâÕÊLi>V Ìi˜ÊˆÃÌÊ`iÀÊÀ՘`- satz, dass Inklusion alle angeht. Inklusion ist nicht auf bestimmte 6iÀÜ>Ì՘}Ã>Õv}>Li˜Ê­-œâˆ>iîʜ`iÀÊiˆ˜âi˜iÊŽÌiÕÀiÊ­ i ˆ˜`iÀÌi˜Li- >ÕvÌÀ>}Ìi®ÊâÕÊÀi`ÕâˆiÀi˜°Ê ià >LÊȘ`ÊvØÀÊiˆ˜iÊ}iˆ˜}i˜`iʘŽÕȜ˜Ê zahlreiche Bereiche wie die Gesundheitsversorgung, die Infrastruktur ­âÕ“Ê iˆÃ«ˆiÊ`iÀÊ&vvi˜ÌˆV iÊ*iÀܘi˜˜> ÛiÀŽi ÀÊ՘`Ê`iÀÊ7œ ˜Õ˜}Ã- L>Õ®]Ê`>ÃÊ-V ՏÜiÃi˜Ê՘`Ê`iÀÊÀLiˆÌÓ>ÀŽÌʓ>~}iLˆV ÊÛiÀ>˜ÌܜÀ̏ˆV °Ê

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Herausforderungen und Themen der Inklusion 2019 Struktur – Inklusion und 2 Regelsysteme

Die Grafik stellt Inklusion in den Zusammenhang unterschiedlicher Lebensbereiche, der sogenannten Regelsysteme, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Sie soll verdeutlichen, dass Inklusion in den unterschiedlichen Handlungsfeldern von Bedeutung ist und berück- sichtigt werden muss.

Inklusion und ▪ Stadt- und Regelsysteme Quartiersentwicklung ▪ Bauplanung, Bebauungspläne ▪ Kinderbetreuung ▪ Wohnbaugenossenschaften ▪ Schulwesen und Quelle: eigene Darstellung ▪ Barrierefreiheit Schulentwicklung ▪ Investorinnen/Investoren ▪ Berufsbildung B ▪ Wohnumfeld en i ▪ Bildungseinrichtungen n ld h u o n g W

Gesundheits- ÖPNV versorgung

A t r i b e e iz it re ▪ Arbeitsmarkt und F ▪ Vereine Programme ▪ Bildungs- und ▪ Arbeitgeberinnen/ Sportangebote Arbeitgeber und ▪ Naherholung Gewerkschaften ▪ Kultur, Tourismus ▪ Wirtschaftsförderung ▪ Qualifizierung ▪ Mobilität

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StrukturberichtHerausforderungen 2019 und Themen der Inklusion 2019 Die folgende Grafik listet die Bereiche des Sozialwesens auf Kreisebene auf, die unmittelbar mit Bezug zur Inklusion von Menschen mit Behinde- rungen zu tun haben. Dargestellt sind die einzelnen Leistungsbereiche sowie planerische und steuerungsrelevante Aufgaben.

Inklusion und ▪ Eingliederungshilfe ▪ Eingliederungshilfe Sozialwesen für Menschen mit für Menschen mit Behinderungen Behinderungen Aufgaben des ▪ÊÕ}i˜` ˆvi ▪ÊÕ}i˜` ˆvi Sozialwesens mit ▪ Sozialplanung ▪ Sozialplanung direktem Bezug ▪ Sozialhilfe/ ▪ Frühförderung und Frühe Hilfen zur Inklusion von Grundsicherung ▪ Tagesbetreuung für Kinder Menschen mit ▪ Bezirkssozialdienst ▪ Schulbegleitung Behinderungen ▪ Kommunale/r ▪ Sozialhilfe Behinderten- ▪ Pflegekinderdienst Quelle: eigene Darstellung ÊLi>ÕvÌÀ>}ÌiÉÀÊ­ ® B ▪ KBB en i n ld h u o n g W ▪ Feststellung ▪ Psychosoziale Schwerbehinderung Beratung und Begleitung ▪ Blindenhilfe ▪ Pflegestützpunkte ▪ Behindertenfahrdienst ▪ Reha-Beratung ▪ Betreuungsbehörde ▪ Wohnberatung

A t r i b e e iz it re ▪ Eingliederungshilfe F ▪ Eingliederungshilfe für Menschen mit für Menschen mit Behinderungen Behinderungen ▪ Sozialplanung ▪ÊÕ}i˜` ˆvi ▪ Kommunale/r ▪ Bezirkssozialdienst Behinderten- ▪ Sozialplanung ÊLi>ÕvÌÀ>}ÌiÉÀÊ­ ® ▪ KBB

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Herausforderungen und Themen der Inklusion 2019 3 Herausforderungen

Grundsätzlich sind alle Handlungsfelder des Sozialwesens gefordert, ihre Angebote für Menschen mit Behinderungen zu öffnen und mög- lichst barrierefrei zur Verfügung zu stellen. Die Wahrnehmung der Angebote ist für alle Zielgruppen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft und bestehender Beeinträchtigung, zu ermöglichen. Diese Anforderung muss kontinuierlich überprüft und den Bedürfnissen behinderter Menschen angepasst werden. Barrierefreie Zugänge beziehen sich nicht nur auf bauliche oder räumliche Gegebenheiten. >ÀÀˆiÀivÀiˆ iˆÌÊLi`iÕÌiÌ]Êiˆ˜i˜ÊՓv>ÃÃi˜`i˜Ê<Õ}>˜}Ê­âÕ“Ê iˆÃ«ˆiÊ L>ÀÀˆiÀivÀiˆiÊœ““Õ˜ˆŽ>̈œ˜Êˆ˜Ê`iÀÊ&vvi˜ÌˆV ŽiˆÌ®Ê՘`Êiˆ˜iʓŸ}ˆV ÃÌÊ uneingeschränkte Nutzbarkeit in allen Lebensbereichen. Für das Sozial- ÜiÃi˜Ê iˆ~ÌÊ`>Ã]Ê`>ÃÃÊLiˆÃ«ˆiÃÜiˆÃiÊ`ˆiÊ"vvi˜iÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊÈV Ê>ÕvÊ Õ}i˜`ˆV iÊ՘`ʍ՘}iÊ ÀÜ>V Ãi˜iʓˆÌÊ i ˆ˜`iÀ՘}i˜Êiˆ˜ÃÌiÌ]Ê iÀ>- tungsstellen und Soziale Dienste ihre Leistungen auch für Menschen mit Behinderungen zur Verfügung stellen oder die Pflegestützpunkte eine Pflegeberatung auch für Menschen mit Behinderung anbieten.

In den nachfolgenden Abschnitten werden für die Lebensbereiche Wohnen, Arbeit, Bildung und Freizeit Zusammenhänge ausgeführt und aktuelle Entwicklungen bzw. Beispiele zur Inklusion auf Kreisebene dargestellt, ohne in den nachfolgenden Abschnitten einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.

3.1 Quartier und Sozialraum

Ein Quartier kann die Nachbarschaft, das Dorf oder der Stadtteil sein, in dem man wohnt und seinen Lebensmittelpunkt hat. Der Begriff Sozial- raum ist damit eng verknüpft. Der Sozialraum ist der Bereich, in dem sich Menschen aufhalten, wohnen, arbeiten oder ihre Freizeit verbrin- gen. Sozialraumorientierung im Sozialwesen bzw. der Sozialen Arbeit bedeutet über die Ausrichtung am Einzelfall hinaus die Beeinflussung und Gestaltung von Lebenslagen und Strukturen.

In der Kinder- und Jugendhilfe stellen das sozialraumbezogene Arbeiten und die sozialräumliche Ausrichtung von Angeboten, Hilfen und Unterstützungssystemen wesentliche Grundprinzipien dar.

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StrukturberichtHerausforderungen 2019 und Themen der Inklusion 2019 Durch einen niedrigschwelligen, flexiblen Ansatz ambulanter Hilfen und der Sozial raumorientierung in den elf Erziehungshilfestationen mit 23 Betreuungsstandorten wird der Zugang zu Hilfen im Lebens- Փvi`Êۜ˜Êˆ˜`iÀ˜]ÊÕ}i˜`ˆV i˜Ê՘`Ê ÌiÀ˜ÊiÀiˆV ÌiÀÌ°Ê<ˆiÃiÌ- zung ist zudem, durch die Erschließung von Ressourcen im Umfeld `iÀʈ˜`iÀ]ÊÕ}i˜`ˆV i˜Ê՘`Ê ÌiÀ˜ÊâÕÀÊ-V >vv՘}Êۜ˜Ê1˜ÌiÀÃÌØÌ- â՘}ÃÃÞÃÌi“i˜Êˆ˜Ê`iÀÊ>“ˆˆiÊLiˆâÕÌÀ>}i˜Ê­ >V L>ÀÃV >vÌ]Ê6iÀiˆ˜i]Ê "À}>˜ˆÃ>̈œ˜i˜ÊÕ°Ê>°®°ÊÕV Ê-œâˆ>iÊ ˆi˜ÃÌi]Ê*ÃÞV œœ}ˆÃV iÊ iÀ>- Ì՘}ÃÃÌii˜ÊÜ܈iÊÀØ iÊ iÀ>Ì՘}Ê՘`ʈvi˜Ê­*ÀœÕ>®ÊȘ`ʘˆi`iÀ- schwellig auf den Sozialraum ausgerichtet und dort eng vernetzt. ˆiʘ}iLœÌiÊ`iÀʈ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜` ˆviÊÃÌi i˜]ʈ˜ÃLiܘ`iÀiÊ wenn es um Information und Beratung zu erzieherischen Themen oder um Ambulante Hilfen zur erzieherischen Unterstützung geht, unabhängig von Behinderung oder Nicht-Behinderung, zur Verfü- gung. Neben der dezentralen Ausrichtung der Beratungsstandorte besteht außerdem die Möglichkeit der Hausbesuche und aufsuchen- der Hilfen.

Für die Behindertenhilfe gilt, dass die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen grundsätzlich eine Aufgabe darstellt, die kommunal umzusetzen ist. Inklusion erfordert eine Ausrichtung in den und Orientierung im Sozialraum sowie im Quartier. Dazu bedarf es der aktiven Einflussnahme kommunaler Verantwortungsträgerinnen und -träger in der Politik, den Verwaltungen und der Gemeinschaft. Die Bedarfe von Menschen mit Behinderungen sind gleichrangig mit ande- ren gesellschaftlichen Gruppen zu berücksichtigen.

Bereits im Zeitraum September 2015 bis Dezember 2018 hat der Land- ŽÀiˆÃÊqÊ}ivŸÀ`iÀÌʓˆÌÊ>˜`iӈÌÌi˜ÊqÊiˆ˜iÊInklusionskonferenz durchgeführt. Damit war eine wesentliche Zieldefinition verbunden. iLi˜Ê`i“Ê`ÀiÃÃ>Ìi˜Üˆi˜Ê՘`Ê`i“Ê>ŽÌˆÛˆiÀi˜`i˜ÊÀLiˆÌi˜Ê­ØLiÀÊ *>À̈∫>̈œ˜Êۜ˜Ê iÌÀœvvi˜i˜]Ê>ÕV Êۜ˜Ê-V ØÃÃi«iÀܘi˜®ÊÀØVŽÌiÊ die fallunspezifische Arbeit mit der Erschließung bzw. Nutzung sozialräumlicher Ressourcen in den Mittelpunkt. Für einen begrenz- ten Zeitraum von rund 15 Monaten wurden im Stadtteil Braike in Nürtingen Erfahrungen mit sozialräumlichem Arbeiten im Zusam- menhang mit einem Wohnangebot für Menschen mit Körper- und/ oder Mehrfachbehinderung gemacht. Das Projekt hat gezeigt, dass es für die Leistungsberechtigten eine wichtige Unterstützung darstellt, Inklusion im Sozialraum zum Thema zu machen, und sich positive Effekte für die Betroffenen ergeben. Die Gewinnung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Stadtteil gestaltete sich eher schwierig. Hier hat sich gezeigt, dass der Zeitraum der Aktivitäten im Sozialraum zu kurz bemessen war.

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Herausforderungen und Themen der Inklusion 2019 In der Altenhilfe ist die Quartiersentwicklung ein wirksamer und wertvoller Ansatz. Inklusive und alters- sowie generationengerechte Quartiersentwicklung versucht, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern aus den Quartieren Antworten auf folgende Fragen zu finden:

UÊ 7ˆiʎŸ˜˜i˜Ê܈ÀÊ՘ÃiÀÊ+Õ>À̈iÀÊÜÊ}iÃÌ>Ìi˜]Ê`>ÃÃÊ܈Àʜ ˜iÊÊÊ Barrieren wohnen können und Unterstützung finden, wenn wir Hilfe oder Pflege brauchen? UÊ 7ˆiÊÃV >vvi˜Ê܈ÀÊ i}i}˜Õ˜}ÜÀÌiÊvØÀÊ>iÊi˜iÀ>̈œ˜i˜Ê՘`Êiˆ˜ÊÊ Umfeld, das wertschätzend und von bürgerschaftlichem Engagement getragen ist?

Der Landkreis Esslingen führt im Rahmen der Landesstrategie ¹+Õ>À̈iÀÊÓäÓäÊqÊi“iˆ˜Ã>“°ÊiÃÌ>Ìi˜°ºÊ>ÃÊ>ÕÃ}iÜB Ìi˜Ê՘`Ê prämierten Wettbewerbsbeitrag seine kreisweite Quartiersentwick- Õ˜}ÃÃÌÀ>Ìi}ˆiʹ+Õ>À̈iÀÃvœÀÃV iÀÊqÊ ˜Ì܈VŽÕ˜}ʏœŽ>iÀʏÌi˜ ˆvi- landschaften“ im Landkreis Esslingen durch.

Die Quartiersentwicklungsstrategie des Landkreises zielt darauf ab, die sozialen LebensräumeÊ­+Õ>À̈iÀi®Ê`iÀÊ i˜ÃV i˜Êˆ˜Ê`i˜Ê-ÌB`- Ìi˜Ê՘`Êi“iˆ˜`i˜Ê`iÃÊ>˜`ŽÀiˆÃiÃʭÜâˆ>ÀBՓˆV ®Êˆ˜Ê>i˜Ê>˜`- Õ˜}Ãvi`iÀ˜Ê­7œ ˜i˜]ʘvÀ>ÃÌÀՎÌÕÀÉ/iˆ >Li]Ê*ÀBÛi˜Ìˆœ˜É}iÃ՘`- iˆÌˆV iÊ6iÀÜÀ}՘}]ʘvœÉ iÀ>Ì՘}]Ê*vi}iÉ1˜ÌiÀÃÌØÌâ՘}®ÊÃœÊ weiterzuentwickeln, dass ältere Menschen dort selbstständig und selbstbestimmtʏiLi˜ÊŽŸ˜˜i˜Ê­ˆ˜Ìi}ÀˆiÀÌ®°Ê >vØÀÊ܏i˜Ê`ˆiʎœ““Õ- nal Verantwortlichen eng mit den örtlichen Akteuren in den Quartie- ren zusammenarbeiten (kooperativ) und die Bedürfnisse der Bewohnerschaft in den Quartieren erfasst sowie ihre aktive Beteiligung bei der Anpassung der örtlichen Strukturen unterstützt werden (partizipativ).

Der Landkreis hat seine neue quartiersbezogene Altenhilfepla- nungsstrategie in neun Auswahlkommunen unterschiedlicher Größe ՘`Ê>}iÊLi}œ˜˜i˜Ê­ˆV Ì>Ê™°ÇäxÊ 7]Ê ÀŽi˜LÀiV ÌÃÜiˆiÀÊÓ°££nÊ EW, Denkendorf 10.656 EW, Kohlberg 2.275 EW, Köngen 9.745 EW, Echterdingen 39.021 EW, 3.642 EW, Neckar- Ìi˜âˆ˜}i˜ÊÈ°ÈÎ™Ê 7]Ê7i˜`ˆ˜}i˜Ê£x°ÈÈäÊ 7®Ê՘`Ê܈Ê`ˆiÊ Àv> À՘}Ê dieser Kommunen nutzen, um quartiersbezogene Ansätze auch für die anderen Städte und Gemeinden des Landkreises zur Verfügung zu stellen und auf diese Weise die altersgerechte Entwicklung anzure- gen. Die drei Großen Kreisstädte Filderstadt, Nürtingen und Ostfildern haben sich mit eigenen Projekten auf den Weg gemacht.

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HerausforderungenStrukturbericht 2019 und Themen der Inklusion 2019 Das Projekt des Landkreises mit neun Kommunen ist ganz bewusst in der Altenhilfeplanung angesiedelt. Inklusion wird als ein Handlungsfeld von Beginn an mitgedacht: Denn gerade die Vernetzung von verschiede- nen Handlungsfeldern, Akteuren und Quartiersbewohnerinnen bzw. -bewohnern macht die inklusorische Quartiersentwicklung aus.

3.2 Wohnen

Familienpflege, Vollzeitpflege, begleitetes Wohnen in Familien und die Kurzzeitunterbringung in Gastfamilien sind vorübergehende oder dauer- >vÌiÊ >~˜> “i˜Êˆ“Ê7œ ˜i˜ÊvØÀʈ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iʓˆÌÊ՘`ʜ ˜iÊ Behinderungen. Die Angebote in Familien beinhalten durch eine möglichst normale Wohnform eine inklusive Ausrichtung.

Die Zuständigkeit der stationären erzieherischen Kinder- und Jugend- hilfeÊÀˆV ÌiÌÊÈV Ê>˜Êˆ˜`iÀ˜Ê՘`ÊÕ}i˜`ˆV i˜Ê“ˆÌÊ՘`ʜ ˜iÊÃiiˆÃV iÊ Behinderung aus. Sie werden im Rahmen der Heimerziehung in den ,i}iÜœ ˜}ÀÕ««i˜Ê`iÀÊâܟvÊ Àâˆi ՘}ÇÊ՘`ÊÕ}i˜` ˆviiˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜Ê im Landkreis betreut. Nur bei besonderen Verhaltensauffälligkeiten und Unterstützungsbedarfen sind Unterbringungen in speziellen Wohngruppen mit pädagogisch-therapeutischem Betreuungsprofil für seelisch behinderte ˆ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iÊۜÀ}iÃi i˜°Ê

In der Behindertenhilfe stellt beispielsweise die laufende Quartiersent- wicklung im Neubaugebiet Schelmenäcker in Leinfelden-Echterdingen einen partizipativen Planungsprozess zur Schaffung von Wohnraum für Menschen mit und ohne Behinderung dar. Im Zusammenwirken der Stadt, des Bauträgers, des Landkreises und zweier Leistungserbringer in der Eingliederungshilfe wird Wohnraum für Menschen mit Behinde- rungen geplant. Dabei steht eine frühzeitige Beteiligung aller Mieterin- nen/Mieter und Eigentümerinnen/Eigentümer und ein Engagement in der Quartiersarbeit im Mittelpunkt. Ein weiteres Beispiel für neue Wohn- formen von Menschen mit und ohne Behinderungen bildet sich in dem im Frühjahr 2020 startenden Inklusiven Wohnen der Lebenshilfe Esslin- gen in Ostfildern ab. Neben dem gemeinsamen Wohnen von Menschen mit und ohne Behinderung ist eine Quartiers- und Öffentlichkeitsarbeit mit entsprechenden Aktivitäten mitbedacht.

Grundsätzlich gilt, dass man sich in seinem Zuhause wohlfühlt. Doch was geschieht, wenn die Anforderungen an das eigene Zuhause, die sich durch eine Behinderung, plötzliche Erkrankung oder einen immer schlech- ter werdenden Krankheitsverlauf verändern, nicht erfüllt werden können?

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Herausforderungen und Themen der Inklusion 2019 Menschen mit Behinderung sind durch ihre Einschränkungen und/oder besonderen Bedarfe oft dazu gezwungen, ihren vertrauten Wohnort zu verlassen und sich auf die Suche nach barrierefreien und/oder betreuten Wohnformen zu machen. Diese Suche ist oftmals verbunden mit einem Umzug in die Stadt oder Gemeinde, die das passende Angebot bereithält.

Die Folge davon ist, dass das soziale Netzwerk, das über einen längeren Zeitraum in der gewohnten Umgebung aufgebaut worden ist, neu entwickelt werden muss.

Auch die unter Punkt 3.1 genannten, in Quartiersprojekten durchgeführ- ten Beteiligungsformate im Rahmen der Altenhilfe zeigen immer wieder ähnliche Bedarfe auf: Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und Ermöglichung von selbstbestimmtem, lebenslangem Wohnen. Doch der Bau oder die Verfügbarkeit von barrierefreien Wohnungen oder einem Mehrgenerationenhaus allein schafft keine inklusive Wohn- landschaft. Es braucht Konzepte und vor allem Menschen, die diese Wohnformen beleben und mit Kreativität und Engagement gesellschaft- liche Teilhabe und Selbsthilfe ermöglichen.

Neben einem attraktiven Wohnumfeld durch neue Wohnformen, barriere- freie Mobilität, Erreichbarkeit der Nahversorgung und familienentlastende Pflege- und Unterstützungsangebote benötigt es eine hohe Aufenthalts- qualität, die in gleicher Weise Rückzug, aber auch Vertrautheit schafft.

3.3 Bildung

“Ê iÀiˆV Ê`iÀÊ«ÀœviÃȜ˜ii˜Ê ˆ`՘}ÃÃÞÃÌi“iʈ˜Ê iÕÌÃV >˜`ÊqÊLi}ˆ˜- nend mit der frühkindlichen Bildung in Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege bis hin zur schulbezogenen Bildung der mittleren ˆ˜` iˆÌÊ՘`ÊÕ}i˜`ÊqʈÃÌÊ`>ÃÊ/ i“>Ê`iÀʘŽÕȜ˜Êˆ“ÊÀiV ̏ˆV i˜Ê-ˆ˜˜iÊ gefordert. Als internationale Vorgabe ist die UN-Behindertenrechtskon- Ûi˜Ìˆœ˜Ê iÀ>˜âÕâˆi i˜°Ê >Ãʘ>̈œ˜>iÊiÃiÌâʈÃÌÊ՘ÌiÀÊÅÊÎxÊ>Ê- Ê6Ê mit der Eingliederungshilfe für Kinder mit psychischen Störungen und ÃiiˆÃV iÀÊ i ˆ˜`iÀ՘}Ê՘`Ê՘ÌiÀÊÅÊ{Ê- Ê8Ê`iÀÊ}i“iˆ˜Ã>“i˜Ê˜>˜- spruchnahme von Leistungen durch Kinder mit und ohne Behinderung geregelt. Zunehmend wünschen sich Eltern von Kindern mit einer Behinderung die inklusive Teilhabe am vorhandenen Bildungssystem. Die Fachkräfte in den unterschiedlichen Einrichtungen machen sich deshalb zunehmend auf den Weg, ihre Arbeit mit einem inklusiven Ansatz zu verändern. Dabei werden aber auch Ängste und Vorbehalte `iÕ̏ˆV ]Ê`ˆiÊ­â°Ê °Ê>Õv}À՘`Ê>ÕvÈV ÌÃÀiV ̏ˆV iÀÊëiŽÌi®Ê>ÕvÊ`ˆiÊÃÌiˆ}i˜- den Mehrbelastungen zurückzuführen sind. Auch die Begrifflichkeiten

217

StrukturberichtHerausforderungen 2019 und Themen der Inklusion 2019 sind in der Praxis nicht geklärt und so werden z. B. die Begriffe der Integration und Inklusion synonym angewandt. Die Verständigung der Fachkräfte zur zielgerichteten Anwendung der Begrifflichkeiten und ebenso die Definitionsfestlegung ist Grundlage für eine umfassende inklusive Pädagogik.

Unterschied Exklusion–Integration– Inklusion

Quelle: eigene Darstellung

Exklusion Bei der Integrati- Inklusion lebt von der ist gleichzusetzen on wird versucht, Vielfalt und der Moral mit dem Ausschluss Ausgeschlossene in der Gleichbe rechtigung, von Menschen mit die Gemeinschaft lässt also Besonder- bestimmten Bedarfen. einzubinden, jedoch iˆÌi˜Êiˆ˜iÀÉiˆ˜iÃÊi`i˜Ê bleiben sie weiterhin nicht nur zu, sondern besonders. begrüßt diese.

Aus den beschriebenen Herausforderungen zur vollumfänglichen Ausge- staltung inklusiver Pädagogik müssen sich die Institutionen der Kinder- und Õ}i˜` ˆviÊÜiˆÌiÀÊvœÀÌi˜Ì܈VŽi˜°

3.3.1 Frühkindliche Bildung

Wenn in der frühkindlichen Bildung von Inklusion gesprochen wird, dann wird darunter die Möglichkeit verstanden, der gleichberechtigten Mitge- staltung und Teilhabe in allen Bereichen Rechnung zu tragen. Dies soll insbesondere unabhängig von sozialer oder ethnischer Herkunft, Geschlecht, individuellen Fähigkeiten und Alter für alle offen sein, also auch unabhängig von einer zuvor festgelegten Definition bzw. Diagnose eines Krankheitsbildes. Inklusion sondert keine Kinder aus, insbesondere nicht, wenn sie strukturbedingte Anforderungen nicht bewältigen können. Deshalb erwächst hieraus das Erfordernis, die Rahmenbedingungen an den Bedürfnissen und Besonderheiten der Kinder auszurichten. Nicht das Kind muss sich den Strukturen der Einrichtung anpassen, sondern die Strukturen werden entsprechend den Bedürfnissen aller Kinder modifiziert. Für die frühkindliche Pädagogik bedeutet dies ein Aufmachen auf einen Weg mit ungewissen und bekannten Auswirkungen. Gewohnheiten und

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Herausforderungen und Themen der Inklusion 2019 Traditionen müssen überdacht werden. Gute fachliche Begleitung der Fachkräfte auf diesem Weg ist eine Voraussetzung für ein Gelingen des Inklusionsgedankens. Zudem ist die Offenheit und Bereitschaft aller iÀÜ>V Ãi˜i˜Ê iÌiˆˆ}Ìi˜Ê­â°Ê °Ê«B`>}œ}ˆÃV iÊ>V ŽÀBvÌi]Ê/ÀB}iÀÊ՘`Ê ÌiÀ˜®Ê܈V ̈}°Ê˜}ÃÌiÊ՘`Ê ivØÀV Ì՘}i˜Ê“ØÃÃi˜ÊiÀ˜ÃÌÊ}i˜œ““i˜Ê und beachtet werden. Allen Beteiligten soll das Ziel einer Wertschät- zung der Vielfalt wichtig sein.

Im Konkreten bedeutet das, dass sich die Anbieter von Kindertagesbe- treuung mit den verschiedenen Formen von Inklusion betreffenden Förderbereichen auseinandersetzen müssen. Im klassischen Sinne sind dies Kinder mit körperlicher oder geistiger Behinderung, aber auch Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, Verhaltensauffälligkeiten und ˆ˜`iÀÊ>ÕÃÊÜâˆ>ÊÃV ܈iÀˆ}i˜Ê-ˆÌÕ>̈œ˜i˜Ê­â°Ê °ÊÕV Ì]Ê/Ài˜˜Õ˜}Ê`iÀÊ ÌiÀ˜]ÊÀ“ÕÌÊiÌV°®°Êi`iÀÊ`ˆiÃiÀÊ iÀiˆV iÊiÀvœÀ`iÀÌÊiˆ˜ÊâÕÃBÌ⏈V iÃÊ Fachwissen und die Grundhaltung einer inklusiven Pädagogik. Aus- schlüsse aufgrund von besonderen Bedarfen dieser Kinder müssen reduziert werden. Ein Ausschluss dieser Kinder aus den Regelsystemen bedeutet gleichzeitig ein Ausschluss aus der Gesellschaft. Dabei gehen wichtige und unwiederbringliche Förderungen im frühen Kindesalter verloren.

Übergeordnete strukturelle Veränderungen sollen hier das Voranbringen von Inklusion ermöglichen. So umfasst dieses Ziel die Umsetzung des Gute-Kita-Gesetzes ˆ˜Ê >`i˜‡7ØÀÌÌi“LiÀ}Ê`ÕÀV Ê`ˆiÊ>LÊ>˜Õ>ÀÊÓäÓ£Ê veränderte Qualifizierung von Kindertagespflegepersonen. Die fachliche und methodische Neuausrichtung von den dann erforderlichen 300 1˜ÌiÀÀˆV ÌÃiˆ˜ iˆÌi˜Ê­LˆÃ iÀÊ£ÈäÊ1˜ÌiÀÀˆV ÌÃiˆ˜ iˆÌi˜®Ê܏ÊÈV ÊÕ°Ê>°Ê schwerpunktmäßig mit der Inklusion befassen. Die Tagespflegepersonen sollen anhand Biografiearbeit und selbstreflektiertem Lernen u.a. diesen Bereich kennenlernen und die damit verbundene Haltung erarbeiten.

Im Bereich der Kindertageseinrichtungen soll durch den Modellversuch Inklusion über den Pakt für gute Bildung und Betreuung des Landes Baden-Württemberg eine Veränderung der fachlichen und strukturellen Arbeit erreicht werden. Der Landkreis Esslingen mit Trägern der Kinder- tagesbetreuung und sieben weitere Stadt- und Landkreise in Baden- Württemberg nehmen gemeinsam an dem Projekt Modellversuch Inklusion teil, welches durch das Kultusministerium initiiert und begleitet wird. Die Fachkräfte sollen dabei durch fachliches Coaching, Fallbespre- chungen, konzeptionelle Arbeiten und Fortbildungsangebote durch die Qualitätsbegleitung und den mobilen Fachdienst Unterstützung erfahren. Übergeordnetes Ziel soll die Erstellung einer landkreisweiten inklusiven pädagogischen Konzeption für die Kindertagesbetreuung sein. Im Rahmen der frühkindlichen Bildung ist auch die Arbeitsweise der

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StrukturberichtHerausforderungen 2019 und Themen der Inklusion 2019 Interdisziplinären FrühförderstelleÊ­-®Ê܈V ̈}°Ê ˆiÊ<ˆiiÊȘ`Ê grundsätzlich teilhabeorientiert ausgelegt.

Neben der Behandlung von Beeinträchtigungen und Störungen liegt der Fokus auf der Verbesserung der Partizipationsmöglichkeiten des Kindes sowie auf der Betrachtung der Familienbedürfnisse. Durch die Imple- “i˜ÌˆiÀ՘}Ê`iÀÊ ‡ 9Ê­˜ÌiÀ˜>̈œ˜>iʏ>ÃÈwŽ>̈œ˜Ê`iÀÊ՘ŽÌˆœ˜ÃvB ˆ}- ŽiˆÌ]Ê i ˆ˜`iÀ՘}Ê՘`ÊiÃ՘` iˆÌÊLiˆÊˆ˜`iÀ˜Ê՘`ÊÕ}i˜`ˆV i˜®ÊâÕÀÊ Erfassung der Situation von Kindern, tritt die Förderung der Teilhabe der Kinder und ihrer Familien am gesellschaftlichen Leben in den Vorder- grund der Arbeit der Interdisziplinären Frühförderstelle.

Gleichwertig zur Beschreibung des funktionalen Gesundheitszustandes des Kindes werden die Beeinträchtigungen des Kindes und die relevanten Umweltfaktoren miteinbezogen. Weder das Symptom noch die Diagnose eines Kindes soll im Mittelpunkt stehen, sondern das Interesse des Kindes und seiner Eltern an Lebensbereichen und Aktivitäten, an denen sie teilhaben möchten. Patientendefinierte Teilhabeziele werden festgelegt.

Darüber hinaus wirkt die IFS beim Vorgang der Beantragung einer Integrationshilfe in Kindertagesstätten unterstützend durch die Einschät- zung der möglichen Teilhabebeeinträchtigung mit. In diesem Rahmen unterstützt die IFS die Teilhabe der Kinder in den Kindertageseinrichtun- gen intensiv, indem die Fachkräfte auf der Einzelfallebene und auf der strukturellen Ebene im Prozess der Weiterentwicklung begleitet werden.

Bei Kindern, deren Entwicklung durch die IFS begleitet wird, erhalten die Fachkräfte der Kindertageseinrichtungen Coachings. Hierbei werden unterschiedliche aktuelle Themen der Einrichtung in den Fokus gerückt. Es kann sich beispielsweise um Strukturen der Einrichtung, Situationen im Alltag, Umgang mit bestimmten Kindern, Haltungsfragen etc. handeln. Gemeinsam werden Lösungsideen und Handlungsmuster entwickelt. Dadurch wird die Teilhabe der Kinder in den Kindertageseinrichtungen unterstützt.

iÃÊ7iˆÌiÀi˜Ê >ÌÊ`ˆiÊ-ʈ˜Ê`i˜ÊÛiÀ}>˜}i˜i˜Ê> Ài˜ÊÛiÀÃV ˆi`i˜iÊ Projekte durchgeführt, um das Thema Inklusion im Landkreis zu unter- stützen und weiterzuentwickeln.

Das erste Projekt hatte das Thema „Inklusion in Kindertageseinrichtun- gen“. In enger Zusammenarbeit mit den Kindertageseinrichtungen zweier Gemeinden im Landkreis wurden die Kindertageseinrichtungen durch Begleitung, Beratung und Qualifizierung dabei unterstützt, ihre Einrichtungen schrittweise inklusiver zu gestalten. Das zweite Projekt widmete sich dem Thema „Inklusion interkulturell

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Herausforderungen und Themen der Inklusion 2019 gestalten“. Ziel war es, den Informationsbedarf von Familien mit Migrati- œ˜Ã ˆ˜ÌiÀ}À՘`Ê՘`ʈ˜`iÀ˜Ê“ˆÌÊiˆ˜iÀÊ­`Àœ i˜`i˜®Ê i ˆ˜`iÀ՘}Ê iÀ>ÕÃ- zufinden, sie besser zu unterstützen und Barrieren abzubauen. Dabei wurden u. a. Module zur Schulung von interkulturellen Vermittlerinnen und Vermittlern im Bereich der Frühförderung erarbeitet und der Flyer der Interdisziplinären Frühförderstelle in Leichte Sprache übersetzt.

3.3.2 Schulbildung

Der Landesgesetzgeber hat mit den Änderungen zum Schulgesetz im > ÀÊÓä£xÊiˆ˜i˜Êۜ“ÊiÀ˜œÀÌÊ՘>L B˜}ˆ}i˜Ê˜Ã«ÀÕV Ê>ÕvÊiˆ˜Êܘ`iÀ«B- dagogisches Bildungsangebot eingeführt. Die Erziehung, Bildung und Ausbildung von Schülerinnen und Schülern mit einem Anspruch auf ein sonderpädagogisches Beratungs-, Unterstützungs- und Bildungsange- bot ist Aufgabe aller Schulen. Für die Eltern mit behinderten Kindern besteht dadurch ein sogenanntes bedingtes Wahlrecht, das heißt, die Beschulung kann in der Primarstufe und Sekundarstufe I entweder ˆ˜ŽÕÈÛÊ>˜Êiˆ˜iÀÊ>}i“iˆ˜i˜Ê-V ՏiÊ­,i}iÃV Տi®Êœ`iÀÊ>˜Êiˆ˜i“Ê Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum durchgeführt werden. Die Bildungsziele und Leistungsanforderungen können von `i˜i˜Ê`iÀÊLiÃÕV Ìi˜Ê-V ՏiÊ>LÜiˆV i˜Ê­âˆi`ˆvviÀi˜ÌiÀÊ1˜ÌiÀÀˆV Ì®°Ê

>~˜> “i˜Ê`iÀÊ ˆ˜}ˆi`iÀ՘}Çʜ`iÀÊÕ}i˜` ˆviʎœ““i˜Êˆ˜Ê iÌÀ>V Ì]Ê wenn die tatsächlich vorhandenen Ressourcen des Schulsystems zur Abdeckung des individuellen zusätzlichen Förderbedarfs nicht ausreichen. An dieser Stelle tritt die Leistung der Schulbegleitung ein. Sie steht in einem Spannungsbogen zwischen einer individuell erforderlichen Einzel- fallhilfe und den im Schulsystem bestehenden Möglichkeiten. Der Landkreis Esslingen hat mit einem Trägerverbund eine Leistungs- und Vergütungsvereinbarung zur Umsetzung der Schulbegleitung getrof- fen und Qualitätskriterien erarbeitet. Darüber hinaus bestehen auch Einzelvereinbarungen und eine Leistungserbringung außerhalb des Trägerverbundes. Aktuell wurde ein Planungsprozess zur Weiterentwicklung der Schulbe- gleitung auf Landkreisebene begonnen. Ein Ziel ist die konzeptionelle Weiterentwicklung unter strukturellen und fachlich-inhaltlichen Gesichts- punkten, um die Wirksamkeit zu verbessern.

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StrukturberichtHerausforderungen 2019 und Themen der Inklusion 2019 3.3.3 Übergang Schule in Beruf

Der Übergang von der Schule in den Beruf stellt für einige junge Men- schen eine besondere Herausforderung dar. Insgesamt gibt es eine Vielzahl an Unterstützungsangeboten und es fällt schwer, den Überblick zu behalten. Damit im Landkreis eine gute Abstimmung der Maßnah- men und Hilfsangebote gewährleistet ist, haben sich die zuständigen ,iV ÌÎÀiˆÃiÊ- Ê]ÊÊ՘`Ê6ÊâÕÀÊÕ}i˜`LiÀÕvÃ>}i˜ÌÕÀÊ­¹ÀLiˆÌÃLؘ`˜ˆÃÊ Õ}i˜`Ê՘`Ê iÀÕvº®ÊâÕÃ>““i˜}iÃV œÃÃi˜°Ê

Jugendberufsagentur Schule Landkreis Esslingen

Arbeitsförderung Rechtskreisübergreifende Õ}i˜` ˆviÊ- Ê6 <ÕÃ>““i˜>ÀLiˆÌÊqÊ SGB II u. III gemeinsame Verantwortung

Quelle: eigene Darstellung Offene Kinder- und Neues Õ}i˜` ˆviÊ- Ê6 Õ}i˜` ˆviÊ- Ê6 außerschulisches Freizeit- und "t -qÕ}i˜`LØÀœÃ Õ}i˜` BÕÃiÀ Bildungsangebot und WorKmobil

Rehabilitation und Betriebe Teilhabe SGB IX

Im Oktober 2019 wurde die Zusammenarbeit um das Aufgabengebiet der Teilhabeleistungen für junge Menschen mit Behinderung ergänzt. Die Änderungen durch das Bundesteilhabegesetz und die Verankerung der Eingliederungshilfe im Sozialgesetzbuch IX finden dadurch Berück- sichtigung. So wird nun ein weiterer Partner in die verbindliche Koopera- ̈œ˜Ê`iÀÊÕ}i˜`LiÀÕvÃ>}i˜ÌÕÀÊiˆ˜}iL՘`i˜°Ê˜Ê`iÀÊvœÀÌ}iÃV ÀˆiLi˜i˜Ê schriftlichen Vereinbarung wurde besiegelt, dass die Akteure beim 4LiÀ}>˜}Ê-V ՏiÊqÊ iÀÕvʘœV Êi˜}iÀÊâÕÃ>““i˜>ÀLiˆÌi˜]ÊÕ“Ê ˆ`՘}Ã- biografien ohne Brüche unterstützen zu können. Das gemeinsame Ziel, die Stärkung der beruflichen Integration von jungen Menschen mit individuellen Beeinträchtigungen, wird konse- quent verfolgt. Durch das Abstimmen der Bündnispartner gelingt es, die Leistungen und Angebote ineinandergreifen zu lassen und so den jungen Menschen das bestmögliche Angebot beim Übergang von der Schule in den Beruf zu ermöglichen.

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Herausforderungen und Themen der Inklusion 2019 Damit dies in der Praxis gut gelingt, sind die Fachkräfte der Schulsozial- >ÀLiˆÌ]Ê`iÀÊ"t -ÊqÊÕ}i˜`LØÀœÃÊ՘`Ê7œÀ“œLˆÊ­Û}°Ê>«°ÊÓ°{°Î®]Ê>ÕÃÊ *ÀœiŽÌi˜Ê­â°Ê °Ê iÀÕvÃiˆ˜Ã̈i}ÃLi}iˆÌ՘}®Êiˆ˜âÕLˆ˜`i˜°Ê iˆÊiˆ˜i“Ê gemeinsamen Fachtag 2020 wird die Zusammenarbeit der verantwortli- V i˜ÊŽÌiÕÀiÊÈV ÌL>À\Ê iÀÕvÃLiÀ>Ì՘}]ÊœLVi˜ÌiÀ]ÊÕ}i˜` ˆvi]Ê ˆ˜}ˆi- derungshilfe und weitere Partner geben einen Überblick, was in welchem System geleistet werden kann. Das Ziel ist, dass sich die Fachkräfte vernetzen, Leistungen und Hilfsangebote im Landkreis kennen und im Einzelfall nutzen können. So können gegenseitiges Verständnis gewonnen und künftige Koopera- tionsfelder identifiziert werden, damit Teilhabe möglich wird.

3.3.4 Außerschulische Bildung

˜Ê`i˜Ê>Õ~iÀÃV ՏˆÃV i˜Ê ˆ`՘}ÃÃiÌ̈˜}ÃÊ`iÀÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊw˜`iÌÊ Kompetenzerwerb außerhalb der Schule statt. In informellen Bildungs- kontexten wird die Persönlichkeitsentwicklung gefördert; dabei ist ein stärkenorientierter Ansatz handlungsleitend.

œ˜ŽÀiÌÊ}iÃV ˆi ÌÊ`ˆiÃʈ˜Ê`i˜Ê ˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜Ê`iÀÊ"vvi˜i˜ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌ]Ê â°Ê °Êˆ˜Ê`i˜ÊÕ}i˜` BÕÃiÀ˜Ê՘`ʍÕ}i˜` >ÕÃB ˜ˆV i˜Ê ˆ˜ÀˆV Ì՘}i˜Ê`iÃÊ Landkreises. Weiter sind alle Aktivitäten und Angebote im Bereich der Õ}i˜`LiÌiˆˆ}՘}ÊiLi˜v>ÃÊiˆ˜Ê>Õ~iÀÃV ՏˆÃV iÃÊ ˆ`՘}Ã>˜}iLœÌÆÊ ˆiÀÊ wird Demokratie erlernt und politische Bildung greifbar gemacht.

ˆiÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊ>ÃÊ>Õ~iÀÃV ՏˆÃV iÀÊ ˆ`՘}ë>À̘iÀʎ>˜˜ÊâÕÊiˆ˜iÀÊ inklusiven Gesellschaft und der Teilhabe aller jungen Menschen beitra- gen. Trotz vielfältiger struktureller Hindernisse trägt sie bereits jetzt zur Inklusion junger Menschen mit Behinderung bei. Die Hindernisse erge- ben sich häufig durch die bestehenden Rahmenbedingungen. Denn ÌÀœÌâÊ`iÃʎ>Ài˜ÊÕvÌÀ>}ÃÊ`iÀÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌ]ʘ}iLœÌiÊvØÀÊ>iʍ՘}i˜Ê Menschen zu machen, bestehen in der alltäglichen Praxis für die Fach- kräfte, Ehrenamtlichen, Eltern und Verantwortlichen Unsicherheiten und Hürden, die inklusives Arbeiten erschweren.

“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ}ˆLÌÊiÃʈ˜Ê`iÀÊ"vvi˜i˜Êˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊÛiÀÃV ˆi`i˜iÊ gute Beispiele für inklusive Angebote. Beim Kreisjugendring unterstützt z. B. ein Inklusionsbeauftragter die Einrichtungen und Fachkräfte bei der inklusiven Gestaltung ihrer Angebote. Ein weiterer freier Träger, der Stadtjugendring Esslingen, erprobt ein neues Konzept zur Beteiligung und Freizeitgestaltung von jungen Menschen mit Behinderungen. ÕÀV Êiˆ˜iʈ˜Ìi˜ÃˆÛˆiÀÌiÊ<ÕÃ>““i˜>ÀLiˆÌÊâ܈ÃV i˜ÊÕ}i˜` ˆviÊ՘`Ê ˆ˜}ˆi- derungshilfe will die Landkreisverwaltung dazu beitragen, Hindernisse inklusiven Arbeitens in der Praxis abzubauen. Aktuell ist im Rahmen der

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StrukturberichtHerausforderungen 2019 und Themen der Inklusion 2019 Sozialplanung ein Planungsprozess für ein inklusives Konzept mit den / i“i˜Êvi`iÀ˜Ê¹4LiÀ}>˜}Ê-V Տiq iÀÕvºÊ՘`ʹÀiˆâiˆÌ}iÃÌ>Ì՘}ºÊ>˜}ii}Ì°Ê

Wichtige Punkte der Konzeption sind

UÊ iˆ˜ÊÀiV ÌÎÀiˆÃØLiÀ}Àiˆvi˜`iÃÊ՘`ʓŸ}ˆV ÃÌÊ`iâi˜ÌÀ>iÃÊ7ˆÀŽi˜Êˆ“ÊÊ Regelsystem, UÊ `ˆiÊ iÌiˆˆ}՘}Ê`iÀÊ"vvi˜i˜Êˆ˜`iÀ‡Ê՘`ÊÕ}i˜`>ÀLiˆÌÊ՘`Ê`iÀÊ"t -ʇÊÊ ÊÕ}i˜`LØÀœÃ]Ê UÊ `ˆiÊ iÀiˆÌÃÌiÕ˜}Êiˆ˜iÃÊ>Õ~iÀÃV ՏˆÃV i˜Ê ˆ`՘}Ã>˜}iLœÌiÃ]Ê auch zur Persönlichkeitsentwicklung und Freizeitgestaltung, und UÊ +Õ>ˆwâˆiÀ՘}Ê՘`Ê iÀ>Ì՘}°Ê

ˆiÊÕ}i˜` ˆvi‡Ê՘`Ê`ˆiÊ i ˆ˜`iÀÌi˜«>˜Õ˜}Ê}i i˜Ê ˆiÀÊ}i“iˆ˜Ã>“Ê neue Wege. Integrierte Ansätze der Planung und Konzeptgestaltung werden erprobt. So werden wertvolle Praxiserfahrungen gesammelt, die nach und nach in die Konzepte der einzelnen Einrichtungen im Landkreis transferiert werden können.

3.4 Arbeit

Gemäß Artikel 27 der UN-Behindertenrechtskonvention wird das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Arbeit anerkannt. Dies beinhaltet das Recht, den Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen, die in einem offenen, integrativen und für Menschen mit Behinderungen zugänglichen Arbeitsmarkt und Arbeitsumfeld frei gewählt oder angenommen wird.

ˆiÊÀLiˆÌϜÃi˜µÕœÌiʈ“Ê>˜`ŽÀiˆÃÊ Ãψ˜}i˜Ê>}ʈ“Ê> ÀÊÓ䣙ÊLiˆÊ 3,2 Prozent, die von Menschen mit Schwerbehinderung dagegen bei rund 7 Prozent. Die Pflicht der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen ergibt sich aus dem Sozialgesetzbuch IX. Demnach haben Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit jahresdurchschnittlich monatlich mindestens 20 Arbeitsplätzen wenigstens auf 5 Prozent der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Wird die vorgeschriebene Zahl schwerbehinderter Menschen nicht erreicht, ist für jeden unbesetzten Pflichtarbeitsplatz eine Ausgleichsabgabe zu entrichten. Während die Beschäftigungsquote öffentlicher Arbeitgeber im Landkreis mit 5,4 Prozent erfüllt ist, liegt die Quote bei privaten Arbeitgeberninnen und Arbeitgeber bei etwa 3,5 Pro- zent und somit unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Vorgabe. Ziel muss daher sein, die Quoten zu verbessern und nachhaltig für alle

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Herausforderungen und Themen der Inklusion 2019 Zielgruppen von Menschen mit Behinderungen eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu realisieren.

Im Landkreis Esslingen zeichnen sich einige Betriebe und Unternehmen besonders aus, die sich der Beschäftigung von Menschen mit Behinde- rungen verschrieben haben. Zum Beispiel beschäftigen einzelne Unter- nehmen sozialversicherungspflichtig Menschen mit Lernbehinderung, geistiger, körperlicher oder seelischer Behinderung oder einige Hand- werksbetriebe haben Schülerinnen und Schüler aus den Sonderpädago- gischen Bildungs- und Beratungszentren übernommen. Erfahrungs- gemäß ist weniger die finanzielle Förderung, sondern eher die fachliche und personelle Unterstützung der Unternehmen von Bedeutung. Der Integrationsfachdienst ist für die Betreuung am Arbeitsplatz ein wesent- licher Akteur. Gelungene Kooperationen zwischen Firmen und den Leistungserbringern der Eingliederungshilfe sind als ein wichtiger Zwischenschritt entwickelt.

˜ŽÕȜ˜Ã՘ÌiÀ˜i “i˜ÊȘ`ʘ>V ÊÅÊÓ£xÊ- Ê8Ê1˜ÌiÀ˜i “i˜]ÊLiˆÊ denen zwischen 30 und 50 Prozent worden Mitarbeitende mit Behinde- rung beschäftigt sind. In der Regel ist ihre Teilhabe am Arbeitsleben mit besonderen Schwierigkeiten verbunden. Die Inklusionsunternehmen sind reguläre Marktteilnehmer, sie müssen rentabel sein und bieten voll sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse an. Im Landkreis Esslingen gibt es drei sogenannte Inklusionsunternehmen. Das Aufga- benfeld der ARBEG Inklusion gGmbH in Wernau setzt sich aus Produkti- on, Montage und Mediengestaltung zusammen. Die Pfennigparade Sigmeta GmbH in Deizisau ist als IT-Dienstleister für Menschen mit und œ ˜iÊŸÀ«iÀLi ˆ˜`iÀ՘}ÊÌB̈}Ê՘`Ê`ˆiÊœÜ>ÃÊ“Lʈ˜Ê Ãψ˜}i˜Ê­¹Ü>Ã- ˜ˆ\ÊÜi˜˜Ê>˜`iÀÃÊÃiˆ˜Ê˜œÀ“>ÊˆÃ̺®Ê«Àœ`ÕâˆiÀÌÊ՘`ÊÛiÀÌÀiˆLÌÊ-Üi>Ìà ˆÀÌÃ]Ê Kapuzenpullover und Sweatjacken.

Auch über die CAP-Lebensmittelmärkte, wenn sie als Inklusionsunter- nehmen betrieben werden, können Menschen mit Behinderungen einen Weg ins Arbeitsleben finden, zunächst über eine Berufsausbildung und schließlich über eine Anstellung. Im Landkreis entstanden 2020 neue Märkte in Köngen und Denkendorf in Trägerschaft der NintegrA des Sozialunternehmens Neue Arbeit gGmbH.

Die Netzwerkkonferenz auf Kreisebene ist als fachliches Gremium haupt- sächlich mit dem Übergang von Menschen mit Behinderungen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt befasst. In ihr sind unter anderem die Rehabili- Ì>̈œ˜ÃÌÀB}iÀ]Ê`>ÃÊ-Ì>>̏ˆV iÊ-V Տ>“Ì]Ê`ˆiÊiˆÃÌ՘}ÃiÀLÀˆ˜}iÀÊ­â°Ê °Ê7iÀŽ- ÃÌBÌÌi˜ÊvØÀÊ i˜ÃV i˜Ê“ˆÌÊ i ˆ˜`iÀ՘}i˜®]Ê`iÀʘÌi}À>̈œ˜Ãv>V `ˆi˜ÃÌÊ՘`Ê das Integrationsamt des Kommunalverbandes vertreten. Seit einigen > Ài˜ÊÜiÀ`i˜Ê>ÕV ʘ`ÕÃÌÀˆi‡Ê՘`Ê>˜`ÜiÀŽÃŽ>““iÀ˜Ê`>âÕÊiˆ˜}i>`i˜°

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StrukturberichtHerausforderungen 2019 und Themen der Inklusion 2019 3.5 Freizeit, Sport, Kultur, Reisen

“Ê> ÀÊÓä£nʏi}ÌiÊ`ˆiʘŽÕȜ˜ÃŽœ˜viÀi˜âÊiˆ˜i˜Ê-V ÜiÀ«Õ˜ŽÌÊ>ÕvÊ`ˆiÊ Bereiche Sport und Mobilität. Dabei ist es gelungen, verschiedene Vereine und Initiativen im Sport und in der Freizeit an einen Tisch zu bringen und einen Austausch zu gewährleisten. Schließlich wurden die Kontakte zwischen den Freizeitanbietern für Menschen mit und ohne Behinderung und den Vereinen bzw. Initiativen hergestellt. Auf Kreisebe- ne wurde der Fachausschuss 2 der Kreisarbeitsgemeinschaft Behinder- tenhilfe um die Regelangebote einzelner Vereine, die sich mit der Inklu- sion beschäftigen, erweitert.

Bereits wurde 28 Mal wird durch die Sportkreisjugend Esslingen im Zusammenwirken mit dem Pädagogischen Fachseminar in Kirchheim und mit großer Unterstützung des TSV Ötlingen ein Sportfest der Begegnung in Kirchheim-Ötlingen durchgeführt.

Das Fußballturnier der Heller-Auszubildenden-Initiative fand in Nürtingen 2020 bereits zum 18. Mal statt. Hier spielen Menschen mit Handicap aus verschiedenen Einrichtungen gemeinsam mit Auszubildenden Fußball. Auch das integrative Fußballturnier der Behinderten-Förde- rung-Linsenhofen, bei dem sich gemischte Mannschaften in Oberboihin- gen um den Turniersieg messen, setzt ein Ausrufezeichen.

ˆiÊ7iÀŽÃÌBÌÌi˜Ê Ãψ˜}i˜ÊˆÀV iˆ“Ê}“LÊ­7 ®ÊvØ Ài˜Ê}i“iˆ˜Ã>“Ê mit der Stadt Plochingen das von Aktion Mensch geförderte Projekt „Inklusives Plochingen“ durch, das unter anderem im Freizeitbereich einen Schwerpunkt setzt. Die von Vereinen, Verbänden und anderen Institutionen organisierten Freizeitangebote entfalten ihre Wirkung aus Sicht der Projektverantwortlichen dann, wenn auch Menschen mit Behinderungen barrierefrei und aktiv teilhaben können. Gleichzeitig gewinnen Vereine durch diese Öffnung neue und oft sehr engagierte Mitglieder.

Kirchliche und freie Träger bieten Freizeitangebote in Ferienzeiten für ˆ˜`iÀÊ՘`ÊÕ}i˜`ˆV iʓˆÌÊ՘`ʜ ˜iÊ i ˆ˜`iÀ՘}Ê>˜°ÊÀÕ««i˜>ŽÌˆÛˆÌB- ten und Urlaubsfreizeiten werden durch mehrere Freizeitanbieter im Landkreis durchgeführt. Wichtig dabei ist, zu einer weiteren Verbesse- rung der Entlastungsangebote für Familien mit behinderten Kindern zu kommen.

Im Zeitraum 2016 bis 2019 fand im Rahmen der neuen Bausteine der ˆ˜}ˆi`iÀ՘}à ˆviÊqÊ}ivŸÀ`iÀÌÊØLiÀÊ ˆÌÌiÊ`iÃÊœ““Õ˜>ÛiÀL>˜`iÃÊ qÊiˆ˜Ê*ÀœiŽÌÊâÕÀʘŽÕÈÛi˜Ê-i˜ˆœÀɈ˜˜i˜Ê/>}iÃÃÌÀՎÌÕÀÊ­-/®ÊÃÌ>ÌÌ°Ê

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Herausforderungen und Themen der Inklusion 2019 Das Vorhaben wurde durch die Sozialplanung initiiert und durch die Behinderten-Förderung-Linsenhofen durchgeführt. Ziele des Projektes waren vor allem die Sensibilisierung und Qualifizierung der Anbieter für Seniorinnen- und Seniorenangebote für die Bedarfe von Menschen mit Behinderungen im Alter, die Entwicklung und Vernetzung von tagesstrukturierenden Angeboten außerhalb der Behindertenhilfe und der Ausbau ehrenamtlicher Mitarbeit mit einer Sicherung der Nachhaltigkeit. ˆÌÊ*ÀœiŽÌ>LÃV ÕÃÃÊâՓÊ> ÀiÃi˜`iÊÓ䣙ÊÜ>ÀÊviÃÌâÕÃÌii˜]Ê`>ÃÃÊ während des gesamten Zeitraumes zahlreiche Aktivitäten mit inklusiver Ausrichtung umgesetzt wurden. Außerdem konnten erfolgreiche und tragfähige Kooperationen der Altenhilfe und der beteiligten Kommunen entwickelt werden. Ehrenamtliche konnten gewonnen werden, die eigenständig einzelne Angebote fortsetzen werden. Das Projekt hat sich in besonderer Weise als Türöffner für die Inklusion von Seniorinnen und Senioren im Sozialraum ausgezeichnet.

4 Fazit

Die dargestellten Zusammenhänge und angeführten Beispiele zeigen, dass Inklusion auf kommunaler Ebene unterschiedliche Wirkungskreise beinhaltet. Während die Politik die Rahmenbedingungen setzt, stellt Inklusion für alle Bereiche eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar. Inklusionsprozesse müssen kontinuierlich initiiert und umgesetzt werden. Grundlagen dabei sind, neben erforderlichen Ressourcen, der Entwicklung und dem Vorhalten von Strukturen, eine möglichst weitge- hende Beteiligung und gemeinsame Verantwortung im Handeln. Unter diesen Rahmenbedingungen bildet Inklusion einen Mehrwert im Landkreis Esslingen und trägt entscheidend zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.

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StrukturberichtHerausforderungen 2019 und Themen der Inklusion 2019