LANDSCHAFTSPLANUNG

Gemeinde di Nova Ponente PIANIFICAZIONEPAESAGGISTICA

Landschaftsplan Piano paesaggistico

Beschluss der Landesregierung Nr. 3745 vom 13.10.2008 Delibera della Giunta Provinciale n. 3745 del 13/10/2008

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Erläuternder Bericht

1. Ausgangslage und Zielsetzungen 2

2. Gebietsbeschreibung 3

3. Schutzmaßnahmen 4

Landschaftliche Bannzonen ...... 4 Landschaftsschutzgebiet „Laabberg“...... 5 Gebiete von landschaftlichem Interesse...... 6 Biotope...... 7 Naturdenkmäler...... 9 Landschaftliche Strukturelemente ...... 11 Baumschutz ...... 11 Archäologische Schutzgebiete ...... 12

4. Landschaftsentwicklung und -pflege 13

Unterschutzstellungen reichen nicht aus ...... 13 Landschaftsentwicklungskonzept für die Gemeinde ...... 13 Bürgerbeteiligung und Information...... 13 Fördermaßnahmen...... 13 Landschaftsleitbild Südtirol...... 14

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1. Ausgangslage und Zielsetzungen

Der derzeit gültige Landschaftsplan der kulturhistorisch besonders interessanter Gemeinde Deutschnofen wurde mit Dekret Objekte hinzukommen. Daneben wird noch des Landeshauptmanns von Südtirol vom eine Reihe Naturdenkmäler neu ausgewie- 14. März 1980, Nr. 73/V/LS genehmigt. Die sen, die landschaftliche Besonderheiten im Ausarbeitung des Planes erfolgte also vor Gemeindegebiet aufzeigen sollen und deren gut 25 Jahren. Da sich in der Zwischenzeit Fortbestand sichern. die allgemeinen Bestimmungen, Planungs- kriterien, der Gemeindebauleitplan sowie Gemäß Landschaftsschutzgesetz sind die die Erfordernisse des Natur- und Land- Wohnbauzonen und Gewerbegebiete mit schaftsschutzes stark verändert haben, gültigem Durchführungsplan von den land- erschien eine Überarbeitung des Planes – schaftlichen Bindungen ausgenommen. nach Rücksprache mit der Gemeinde – als Durch verschiedene Abänderungen und die vordringlich. Überarbeitung des Bauleitplanes haben sich für diese Zonen wesentliche Veränderungen Des Weiteren kam es auf Landesebene in ergeben. Der vorliegende Landschaftsplan der Natur- und Landschaftsschutzarbeit zu wird auch dieser Situation Rechnung neuen Weichenstellungen durch die Verab- tragen. schiedung des LEROP-Fachplanes Land- schaftsleitbild Südtirol, wodurch neue In- Landschaftsentwicklung und -pflege halte in die Landschaftsplanung einfließen. Völlig neu ist im letzten Kapitel des vor- liegenden Berichts der Bereich der Land- Unterschutzstellungen schaftsentwicklung und –pflege. Zu einem Die landschaftlichen Unterschutzstellungen nachhaltigen Umgang mit Natur und Land- erfahren gegenüber dem Landschaftsplan schaft gehören heute nicht nur Unterschutz- aus dem Jahr 1980 leichte Veränderungen, stellungen, sondern auch die Pflege wert- sowohl bezüglich der Abgrenzungen als voller Kulturlandschaften und Revitalisie- auch deren Schutzbestimmungen. So gilt in rungsmaßnahmen für verarmte Land- den Bannzonen ein strenges Neubauverbot, schaftsräume. Zentrale Bedeutung nimmt dafür entfällt in diesen Zonen für Projekte die Wahrnehmung von Tendenzen in der die allgemeine Ermächtigungspflicht durch Landschaftsentwicklung vor Ort ein. die Landesbehörde für Landschaftsschutz. Mit Hilfe von kommunalen Landschaftsleit- Neu ist die Ausweisung eines Landschafts- bildern oder –entwicklungskonzepten kön- schutzgebietes „Laabberg“, mit dem Ziel nen negative Entwicklungen aufgezeigt und das landschaftliche einprägende Wechsel- Gegenmaßnahmen festgelegt werden. Aber spiel zwischen den offenen und locker auch positive Tendenzen gilt es zu erken- bestockten Weiden sowie den umrahmen- nen und zu verstärken. Das Landschafts- den Waldflächen im Bereich der Laabalm leitbild Südtirol mit seiner tiefgehenden und des Petersberger Legers unter Analyse der Landschaftssituation in Südtirol besonderen Schutz zu stellen und deren und den zahlreichen Maßnahmenvorschlä- Fortbestand zu gewährleisten. Neu ist auch gen zur Lenkung der Landschaftsentwick- die Ausweisung einiger Bannzonen, um die lung stellt eine wichtige Grundlage für die Bebauung exponierter und gut einsehbarer Landschaftsschutzarbeit in der Gemeinde Bereiche zu unterbinden, welche zu den dar. bestehenden Bannzonen im Umfeld einiger

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2. Gebietsbeschreibung

Die Gebiet von Deutschnofen liegt im süd- lichen Teil des Eggentales am Hochplateau des Regglbergs. Das großteils hügelige Gebiet grenzt im Norden und im Westen an die Gemeinde Bozen und das Unterland, wo es oberhalb von Leifers seinen tiefsten Punkt auf 418 m Seehöhe erreicht. Von hier dehnt sich das Gebiet leicht ansteigend in ost-südöstliche Richtung aus, wobei es an die Gemeinden , und angrenzt. An der Landesgrenze er- reicht das steil aufragende Latemar-Massiv beinahe 2.800 m Seehöhe. Die ausge- dehnten Flächen des Hochplateaus werden durch die engen und tiefen Täler des Eggenbaches mit seinen Nebenbächen und zum Unterland hin durch Brantenbach, Lisnerbach und Rennerbach eingeschnitten und gegliedert.

Den geologischen Untergrund bilden einer- seits Gesteine der Bozner Quarzporphyr- platte, die im tiefer gelegenen Teil der Ge- meinde ihre östlichen Ausläufer hat und die In den niederen Lagen finden sich häufig Misch- in den Steilhängen der Brantental-Schlucht wälder, in denen neben Buchen auch Tannen offen zu Tage tritt. Ansonsten finden sich und diverse Laubgehölze vorkommen. südalpine Sedimentgesteine aus dem Me- sozoikum, die in den höheren Bereichen aus Sandstein sowie Bellerophon- und des Plateaus über dem Porphyrsockel Werfener Schichten, welche die Kuppen in liegen und die Gebirgsstöcke im Osten und Obereggen, Maria Weißenstein und im Südosten aufbauen. Zumeist bestehen sie Umfeld von Deutschnofen aufbauen, wäh- rend am Latemar Kalkgesteine vorherr- schen. Auf weiten Bereichen des Hoch- plateaus wird das Untergrundgestein von Resten der eiszeitlichen Moränen sowie von Hangschutt und angeschwemmten Material überlagert.

Die Niederschläge erreichen in Deutsch- nofen ein Jahresmittel von etwa 800 mm, wobei knapp ein Drittel im Winter fällt und der größere Teil in den Sommermonaten. Die mittlere Temperatur liegt im Hauptort bei etwa 6°C; im Sommer können die Temperaturen bis 30°C ansteigen, während Die Siedlungen sind eng mit den ausgedehnten die winterlichen Tiefstwerte bis unter -20°C Wäldern verzahnt, im Hintergrund erheben sich sinken. Mit der Seehöhe nehmen die die Gebirgsstöcke von Latemar und Zanggen.

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Niederschläge naturgemäß zu, während die Grasmatten, die sich bis zum Fuß der Temperaturen sinken. Felsregion hinziehen.

Weite Teile der Hochfläche sowie die Das Siedlungsgebiet erstreckt sich bis auf Steilhänge des Gemeindegebietes sind von eine Höhe von etwa 1.500 m Seehöhe. Wäldern bedeckt (ca. 70 %). In den Während der Hauptort Deutschnofen und niederen Lagen handelt es sich zumeist um Petersberg auf etwa 1300-1400 m Seehöhe Laub-Nadel-Mischwälder, wo je nach Expo- am Plateau liegen, befinden sich die die sition feuchteliebende Laubhölzer oder die Siedlungen Birchabruck, Stenk, Rauth und trockenresistente Waldkiefer dominieren. Eggen im Talbereich. Dazwischen liegen Mit der Höhe nimmt der Anteil an Fichten verstreute Höfe, die sich in erste Linie auf und Lärchen zu, die sich bis zur Wald- den weit ausladenden Hochflächen und grenze (neben der Zirbe) hinauf ziehen und flachen Hangbereichen um Deutschnofen, den Großteil der Wirtschaftswälder bilden. Petersberg und Rauth finden. In Obereggen ist ein Siedlungskern erst durch das Skige- In höheren Lagen dehnen sich Almen, biet entstanden, welches sich bis in die darüber Latschen- und Rhododendren- Bergwelt des Latemars erhebt und über das Gürtel aus, zusammen mit einer Vielzahl an Reiterjoch mit den angrenzenden Gebieten Strauchgewächsen und charakteristischen im verbunden ist.

3. Schutzmaßnahmen

Landschaftliche Bannzonen räumige, unzersiedelte Landschaften betref- fen und deren intakte Typologie von hohem Die Ausweisung von Bannzonen für land- landschaftlichen Wert ist. schaftlich besonders wertvolle Flächen soll dazu beigetragen, ausgewählte Bereiche Die Bewirtschaftung der Kulturflächen (inkl. vor Verbauung und Zersiedelung zu schüt- Kulturänderungen, Bodenverbesserungen) zen; im restlichen Gemeindegebiet können in diesen Schutzzonen unterliegt keinen sich die Siedlungen weiter entwickeln. Bei zusätzlichen Einschränkungen. Insofern den Bannzonen handelt sich um die kommt den Bannzonen eine erhebliche Umgebungsbereiche von kultur-historisch Bedeutung für die Landwirtschaft zu, da die wertvollen, landschaftsprägenden Bauten Verbauung wertvoller Kulturgründe unter- oder um weite Landstriche, die groß- bunden wird. Durch die Ausweisung der Flächen wird der landwirtschaftlichen Nut- zung Priorität vor anderen Ansprüchen und Interessen eingeräumt.

Folgende Bannzonen werden im Gemeinde- gebiet von Deutschnofen ausgewiesen:

1. Das Umfeld der Kirche St. Helena ; der Bau aus dem 12. oder 13. Jh., später umgebaut, erhebt sich auf einem aussichtsreichen Hügel inmitten von Wiesen, die von Nadelwäldern um- schlossen sind. Das Bauwerk und die Naturlandschaft ergänzen sich gegen- Die Wiesen im Umfeld des Kirchleins St. Helena waren bereits im alten Landschaftsplan als seitig und bilden ein Landschaftsbild Bannzone vor Bebauung geschützt.

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das ausgedehnte Waldgebiet eingebettet sind, bildet ein attraktives Landschaftsbild mit hohem Stellenwert als Naherholungs- gebiet für die Siedungsräume um Bozen und im Unterland.

Das Gebiet erstreckt sich auf die höher gelegenen Flächen südlich vom Daumberg und zieht sich vom Schwarzenbachtal im Osten bis in die Nähe von Weißenstein und reicht im Süden bis an die Gemeindegrenze heran. Im Bereich der Laabalm, die auf einer Kuppe sitzt und einen freien Blick Blick vom Laabberg auf den Wallfahrtsort Richtung Weißenstein gewährt, prägen Weißenstein: die kompakte Anordnung der Bau- lichkeiten hebt diese deutlich von den umliegen- Lärchwiesen und -weiden das Landschafts- den Wiesen- und Waldflächen ab. bild zwischen denen sich offene Weide- flächen ausbreiten. Der Petersberger Leger von beachtlichem geschichtlich-land- hingegen ist weniger exponiert. In Randlage schaftlichem Wert, das einen Schutz zu den offenen Grasflächen finden sich verdient, der dessen Erhaltung gewähr- bestockte Wieden, wobei als Besonderheit leistet. hier Kiefern und weit auseinander stehende Fichten anzutreffen sind. Im südlichen 2. Im Wallfahrtsort Weißenstein domi- Bereich, nahe der Gemeindegrenze haben nieren die monumentalen Bauten das sich häufig Feuchtbereiche erhalten, die Landschaftsbild. Sowohl beim Anblick zwischen den Wald- und Weidefläche vom Laabberg, als auch bei Ankunft eingebettet sind und aus ökologischer Sicht von Petersberg stellen die unverbauten einen Wert darstellen. Wiesenflächen den Kontrast dar, der die Bauten in ihrem anregenden Einschränkungen gibt es aufgrund der Kontrast zum Landschaftsbild zu landschaftlichen Unterschutzstellung für die Geltung bringt. Errichtung und Erweiterung von Gebäuden, um die schleichende Entstehung von Fe- 3. Die unverbauten Wiesen unter dem rienhäusern zu unterbinden, wobei Ausnah- Hillbrand-Hof vermitteln dem von men für die almwirtschaftliche Nutzung Süden Anreisenden den ersten Ein- druck von Petersberg und stellen somit die Visitenkarte der Ortschaft dar.

4. Der Hügel oberhalb von Obereggen begrenzt und umrahmt die bäuerliche Siedlung im Umfeld der Kirche St. Florian und soll daher auch künftig von Verbauung verschont bleiben.

Landschaftsschutzgebiet „Laabberg“ Charakteristisch sind am Petersberger Leger die Als viel besuchtes Wander- und Ausflugs- zu Gruppen angeordneten Rotkiefern, wodurch gebiet bietet das Gebiet zwischen Laabalm eine besondere Abart der Bestockten Wiese und und dem Petersberger Leger einen hohem Weide entstanden ist mit einem eigenen land- landschaftlichen Reiz. Das Wechselspiel schaftlichen Reiz. zwischen den Wiesen und Weiden, die in

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Seite / Pag. 6 bestehen; Bodenverbesserungen und Me- lichen Tätigkeit - bei den zulässigen Bauten liorierungen sind kleinflächig erlaubt, und Eingriffen eine harmonische Einglie- während die Eröffnung von Schottergruben derung und Anpassung an die bestehende und Steinbrüchen untersagt wird. Landschafts- und Siedlungsstruktur zu gewährleisten.

Gebiete von landschaftlichem Wälder , bestockte Wiesen und Weiden , Interesse alpines Grünland und Weidegebiete , Kastanienhaine , die Felsregion sowie

Feuchtgebiete und Gewässer sind aus der Das gesamte Gemeindegebiet mit Aus- Sicht des Landschafts- und Umweltschutzes nahme der Wohnbau- und Gewerbegebiete von besonderer Bedeutung, sei es als mit genehmigten Durchführungsplan im wichtiger Faktor des Mikroklimas und der Sinne des Artikel 6, Absatz 3 des Landes- Schutzwirkung, sei es weil sie den gesetzes Nr. 16/1970 wird als Gebiet von Lebensraum für eine Vielzahl von typischen landschaftlichen Interesse definiert. Dazu Tierarten bilden und wesentlicher Bestand- gehören somit auch all jene Bauzonen und teil der Struktur des Gebietes, seines Zonen für Infrastrukturen, die keinen Durch- ökologischen Gleichgewichts und seiner führungsplan aufweisen. Im Allgemeinen Erholungsfunktion sind. reichen für diese Flächen die Raumord- nungsinstrumente sowie die Forstgesetz- Einem spezifischen Schutz unterstehen die gebung aus, um deren nachhaltige bestockten Wiesen und Weiden . Die Entwicklung zu gewährleisten. Die Land- lockere Bestockung mit Lärchen bringt nicht schaftsschutzermächtigung wird in der nur eine Bereicherung für das Landschafts- Regel vom Bürgermeister erteilt. bild mit sich und gestaltet es abwechslungs-

reicher, sondern schützt diese Flächen auch Eine besondere Bedeutung nimmt das vor Austrocknung, verbessert durch Wind- Landwirtschaftsgebiet ein. Diese Flächen schutz das Mikroklima, verhindert Schnee- mit den charakteristischen, in typischer ört- verwehungen, schließt den Nahrungskreis- licher Bauweise errichteten Gehöften sind lauf durch die tiefen Wurzeln der Bäume ein wichtiger Bestandteil der vorhandenen und dämmt die Sonneneinstrahlung etwas Landschaftstypologie. Sie stellen eine von ein: bessere Wachstumsbedingungen für Menschenhand im Laufe der Zeit umge- die Pflanzen sind die Folge. Grundsätzlich wandelte Landschaft dar, die Ausdruck der ist die forstliche Nutzung auf den natür- geschichtlich-kulturellen Tradition des Ge- lichen Zuwachs zu beschränken und für die bietes ist. Die Ausweisung als Gebiet von Verjüngung der Bäume muss gesorgt landschaftlichem Interesse hat zum Ziel - werden. Wo eine gewisse Verfichtung fest- ohne Einschränkung der landwirtschaft- stellbar ist, sollte die Fichte vor den anderen

Baumarten genutzt werden, da diese die anderen Baumarten verdrängt und neben einer Vereinheitlichung des Landschafts- bildes auch größere Beeinträchtigungen für die landwirtschaftliche Nutzung verursacht. Als Flachwurzler beeinflusst sie auf einer größeren Fläche das Graswachstum, wirft schlechter verrottbare Nadeln ab und erzeugt eine stärkere Beschattung. Auf die Stockrodung soll verzichtet werden, da das bewegte Bodenrelief ein charakteristisches Merkmal für diese bestockten Flächen ist und gerade die Stellen mit den Baum-

stümpfen für die Baumverjüngung in Frage Nicht nur im Herbst tragen die locker bestockten kommen. Lärchwiesen zur Aufwertung der Landschaft bei.

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wohnte Konkurrenz darstellen. Auch der so genannte Kastanienkrebs, eine Pilzkrank- heit, setzt den Bäumen stark zu, so dass immer mehr Kastanien ganz oder zum Teil absterben. In vielen Kastanienhainen wären dringend Ausholzungsarbeiten im Unter- wuchs notwendig, abgestorbene Kastanien sollten durch Jungpflanzen ersetzt werden und bei besonders schönen Kastanien- riesen können auch Baumsanierungs- arbeiten durchgeführt werden. Für diese Pflegemaßnahmen sind Beiträge der Landesverwaltung vorgesehen. Auf dem felsigen Untergrund finden sich in Mulden häufig kleinere Feuchtgebiete, die mit ihrem typischen Bewuchs zur landschaftlichen Biotope und ökologischen Bereicherung beitragen. Bereits mit dem Dekret des Landeshaupt- Auch Feuchtgebiete werden generell im mannes vom 17. August 1993, Nr. 299/V/79 Landschaftsplan abgegrenzt, da diese groß- wurden acht Biotope in der Gemeinde teils verschwunden bzw. flächenmäßig stark Deutschnofen ausgewiesen, die vom vorlie- reduziert worden. Feuchtgebiete erfüllen genden Landschaftsplan bestätigt werden. vielfältige landschaftsökologische Funk- tionen. Sie bereichern die Landschaft und Das Moor Totes Moos liegt auf dem stellen vor allem wertvollste Lebensräume Hochplateau von Deutschnofen zwischen für eine Vielzahl von gefährdeten Pflanzen- dem Saijoch und dem Rotenstein, nahe der und Tierarten dar. Nicht unerwähnt bleiben Gemeindegrenze zu Bozen. Es handelt sich darf auch ihre Bedeutung für einen ausge- um ein Übergangsmoor mit Tendenz zur glichenen Wasserhaushalt wegen ihrer Hochmoorbildung, wobei neben zwei zen- Funktion als Wasserspeicher. Deshalb sind tralen Bereichen mehrere kleine Neben- alle Feuchtflächen, auch wenn sie nicht arme ausgebildet sind. Es dominieren eigens als Naturdenkmal oder Biotop aus- Torfmoose und das Scheidige Wollgras, auf gewiesen wurden, erhaltenswert und dürfen den Bulten wächst die Moosbeere, seltener nicht trockengelegt werden. Aufgrund der trifft man den Rundblättrigen Sonnentau. Höhenlage und des häufig ebenen Ge- Das Moor hat die Kulmination seines ländeverlaufs finden sich im Gebiet der Gemeinde Deutschnofen häufig Feuchtflächen, von denen der Großteil in Mulden und Becken der weiten Waldgebieten liegt.

Eigens ausgewiesen werden die schönen Kastanienhaine , die trotz ihrer geringen Ausdehnung der Landschaft ein besonderes Gepräge geben und auch eindrucksvolle Einzelexemplare beherbergen. Eine charakteristische, vielfach zurückgedrängte Fauna (Spechte, Höhlenbrüter u.a.) findet in den häufig alten Bäumen einen günstigen Lebensraum. Die Kastanienhaine befinden sich heute generell oft in einem schlechten Torfmoose und andere Säurezeiger prägen den Bewuchs am Toten Moos, als Lichtholzart mit Zustand. Sie werden teilweise überwuchert geringen Ansprüchen an den Boden finden sich von anderen Baumarten, die die alten Ka- vereinzelte Kiefern. stanienbäume verschatten und eine unge-

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Wachstums erreicht, was das starke Auf- Segge, der Igelfrüchtigen Segge und dem kommen von Föhren und Birken in einigen Sumpfblutauge anzutreffen. Im Nord-Osten Bereichen des Moores erklärt, auch die befindet sich eine etwas höher gelegene, Latsche ist vorhanden. In den Randbe- vermoorte Mulde mit zwergwüchsigen Rot- reichen ist eine artenreichere Niedermoor- kiefern. Der natürliche Wasserstand des vegetation mit verschiedenen Seggen und Moores wird leider durch den Menschen schmalblättrigem Wollgras vorhanden. Am gestört. In Trockenzeiten wird Wasser zu Südrand des Moores wurde ein Wald- Bewässerungszwecken abgepumpt, womit brandweiher geschaffen. Trotzdem sind sich im Sommer große Wasserstand- große Teile des Moores gut erhalten. schwankungen ergeben. Diese Störung be- wirkt einerseits eine Austrocknung von Das Tschinggermoor befindet sich in einer gewissen Moorbereichen und bedeutet kleinen, tiefen Mulde auf dem Hochplateau andererseits eine Unterbrechung der Moor- und ist von Wald umgeben. Das Moor weist entwicklung, insbesondere schafft das eine Torfmächtigkeit von 12 m auf und ist erhebliche Zusammensinken der Moormitte durch die Verlandung eines Sees entstan- ein Gefälle, das mineralstoffreiches Wasser den. Es kann heute als Übergangsmoor- zufließen lässt und somit das weitere komplex eingestuft werden, wobei gewisse Hochmoorwachstum unterbindet. Teile einem Niedermoor entsprechen, ande- re einen Hochmoorcharakter aufweisen. Im Das Wölflmoor liegt in einer Sattelver- zentralen Teil befindet sich ein 6 m tiefer ebnung und ist von einem Waldgürtel Restsee, der von Schwingrasen mit Torf- umgeben, der im Norden auf mineralischem moosen und Schlammseggeumgeben ist. Boden und im Süden auf Torf wächst. Das An der Oberfläche sind der Kleine Wasser- Moor ist aus der Verlandung eines Sees schlauch, Fieberklee und das Schwimmen- entstanden und hat sich zu einem Latschen- de Laichkraut vorhanden. Der angrenzende Hochmoor entwickelt mit einer Torfmächtig- Bereich ist hauptsächlich mit Torfmoosen keit bis 5,6 m. Im zentralen Teil wachsen bewachsen und man findet hier eine hauptsächlich Torfmoose, Rasenbinse und hochmoorartige Vegetation mit Scheiden- Scheiden-Wollgras, es sind aber auch Wollgras, Moosbeere, Rosmarinheide und Rundblättriger Sonnentau, Moosbeere und Rundblättrigem Sonnentau, in den Schlen- Rosmarinheide vorhanden. In wasserrei- ken wachsen der Langblättrige Sonnentau chen Schlenken kommen Blumenbinse, und die Blumenbinse. Im Nord-Westen Schlammsegge und Weiße Schnabelbinse besitzt das Feuchtbiotop seinen natürlichen vor, während auf den Torfmoosbulten die Abfluss, hier ist eine Niedermoorvegetation Moorbeere und das Heidekraut wachsen; in mit der Braunen Segge, der Schnabel- großen Bereichen des Moores wachsen Latschen. Im Nord-Westen des Moores erstreckt sich eine schmale Feuchtzone mit Niedermoorcharakter in den Wald und grenzt im Westen an eine Wiese. Das Moor ist in Summe recht gut erhalten und für den italienischen Alpenraum eine Seltenheit, weil es eines der südlichsten europäischen Hochmoorvorkommen darstellt.

Das Hofermoos ist ein Niedermoor an der Straße, die von Deutschnofen in Richtung Wölflhof führt. Das Moor wird von Hang- wasser gespeist und in Richtung Süd- Westen und Nord-Ost entwässert. Die Torf- Weite Teile des Tschinggermoores bestehen mächtigkeit beträgt ca. 90 cm. Das Feucht- aus Schwimmrasen, die sich auf der Wasser- biotop weist den Charakter einer Streuwiese fläche gebildet haben. auf, wo Pfeifengras, Davalls-Segge, Braune

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Segge, Mehlprimel und Teufelsabbiss domi- Flatterige Binse, Sumpf-Baldrian und das nieren; am Südrand tritt die Schnabel- Sumpf-Veilchen. Das landschaftlich sehr Segge auf. Um den Charakter der Streu- schöne Moor befindet sich in einem wiese zu erhalten und eine Verbuschung zu naturnahen Zustand und ist durch mensch- verhinern, wäre es notwendig, die Feucht- lichen Einfluss kaum beeinträchtigt. wiese im Herbst zu mähen und das Auf- kommen der Rotkiefern mit gezielten Maßnahmen einzuremsen.

Das Hingerlemoos befindet sich nördlich vom Hauptort am Fuße des Obernock- berges. Die Vegetation weist zum Großteil den Charakter eines Niedermoores auf, es überwiegen verschiedene Seggenarten. In einigen Bereichen, besonders im Süden hat das stagnierende Wasser das Torfmoos- wachstum ermöglicht. Hier findet man Bulte mit einigen Hochmoorzeigern wie Moos- beere, Wenigblütigener Segge und Rund- blättrigem Sonnentau. Das Moor befindet Das Langmoos liegt in einem lang gezogenem sich in einem naturnahen Zustand und stellt Tal nahe der Laabalm. Das vom Hang ein- den Rest eines größeren Feuchtgebietes fließende Wasser hat zur Ausbildung des dar, das zum Teil bereits seit längerer Zeit Niedermoores am Talboden geführt. in Wiese umgewandelt worden ist. Das Hermermösl befindet sich nahe der Das Steinmoos befindet sich nord-östlich Liegalm, rund 2 km nordwestlich vom der Laabalm und stellt ein Hangniedermoor Lavazeoch und ist von Fichten-Zirbenwald dar, das von mehreren Quellen gespeist umgeben. Es handelt sich um ein von wird. Es wachsen eine Vielzahl verschie- Quellwasser gespeistes sich leicht gegen dener Seggen, außerdem finden sich Woll- Osten neigt. Die Moormitte ist es nass, es grasarten, die Mehlprimel, das Pfeifengras, überwiegen Seggen und Fieberklee. Die die Liliensimse und die Rostrote Kopfbinse. Randbereiche sind von Torfmoosbulten mit Daneben sind auch Torfmoosbulte vorhan- Wenigblütiger Segge, Besenheide, Rostro- den, die stark verheiden. Ein kleiner, locker- ter Alpenrose und Sonnentau charakteri- wüchsiger Schilfbestand weist schlechtes siert. Der obere nord-westliche Teil ist Wachstum auf, während im unteren Teil die überbeweidet, wodurch Trittschäden und Rasenbinse dominiert. vegetationslose Torfflächen auftreten. Der durch einen Zaun abgetrennte östliche Teil Das Langmoos befindet sich am Boden wird nicht beweidet und befindet sich in eines engen ost-west-orientierten Tälchens einem naturnahen Zustand. Es dominieren südwestlich der Laabalm. Es handelt sich hier Pflanzenarten der Niedermoore wie um ein nährstoffarmes, fast ebenes Nieder- Mehlprimel, Gemeine Liliensimse, Sumpf- moor, das von Hangwasser gespeist wird. Herzblatt, Hirsen-Segge, Schmalblättriges Das Torfwachstum ist infolge des Sauer- Wollgras, dazwischen wachsen aber auch stoffreichtums des Wassers eher gering und zahlreiche Torfmoose. erreicht eine Mächtigkeit von ca. 80 cm Tiefe. Die Vegetation besteht aus einem nährstoffarmen Großseggenried, mit einem Naturdenkmäler üppig wachsenden Bestand der Schnabel- segge. Überall sind Braunmoose anzutref- Der vorliegende Landschaftsplan weist für fen und als weitere Begleitpflanzen finden die Gemeinde Deutschnofen einige Natur- sich Rasenbinse, Alpen- Haarbinse, Rund- denkmäler unterschiedlicher Beschaffenheit blättriger Sonnentau, Sumpf-Labkraut, aus. Gemäß den Bestimmungen dürfen

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nen über den Gesteinsaufbau gibt der Geologische Aufschluss nahe dem Wölfl- hof, wo die Sedimentgesteine, welche auf dem Porphyrsockel aufliegen, offen zu Tage treten, um durch Schichtung und Farbe Auskunft über vergangene Zeiten zu geben.

Ein anderes Naturdenkmal besitzt hingegen eine hydrologische Bedeutung: beim Tannenmoos-Weiher handelt es sich um ein kleines Feuchtgebiet mit Gewässer im Waldgebiet unter dem Prentnerviertel, nahe der Abbruchkante ins Unterland.

Das Naturdenkmal Dorfersam umfasst ein Niedermoor, das sich im Waldgebiet ober- halb von Eggen ausdehnt. Die Feuchtfläche ist von Wald umgeben und abschnittsweise locker mit Kiefern und Sträuchern bestockt, auf den offenen Flächen überwiegen Pfei- fengras, Sauergräser und andere Feuchte- zeiger. Im Umfeld von Obereggen finden sich weiters noch die Geroldquelle , wo auf Die Erosionstätigkeit des Bachverlaufs hat die kleinstem Raum mehrere Wasseraustritte Schichtung der Sedimentgesteine frei gelegt. eine beachtliche Schüttleistung erbringen, sowie die Buckelwiesen Durabühl . Diese diese nicht beschädigt bzw. beeinträchtigt sind durch wiederholtes Gefrieren und werden, wodurch jeweils die Besonderheit Auftauen des Bodens von landschaftlichem oder Charakteristik des Naturdenkmals ge- und geomorphologischem Interesse. Dane- schützt wird. Generell ist die aktuell vorlie- ben stellen sie artenreiche und ökologisch gende Bewirtschaftung der Flächen nicht wertvolle Magerrasen dar mit unterschied- eingeschränkt, während es für besondere lichem Bewuchs zwischen den Mulden und Eingriffe die Ermächtigung durch die Land- den Buckeln und bilden bei entsprechender schaftsschutzbehörde bedarf. Pflege eine ästhetisch äußerst ansprechen- de Landschaftsform. Durch regelmäßige Das Baumdenkmal Zelger-Tann überragt Mahd und Pflege bieten sie ein äußerst deutlich den umliegenden Fichtenwald nörd- lich des Tschuegg-Hofes und ist ein Zeuge des feuchteren Klimaeinflusses, der vom Mittelmeerraum kommend sich zu beiden Seiten des Unterlandes ausbreitet. Im obe- ren Abschnitt wird die Brantental-Schlucht durch den unberührten Mischwald charakte- risiert, wo in Bachnähe ortstypische Laub- gehölze dominieren, die erst in höherer Lage von Nadelbäumen abgelöst werden. Etwas oberhalb vom Bachbett fügt sich der alte Weg in den Schluchtraum ein, an dem noch die Spuren der ehemaligen Verbin- dung nach Leifers erkennbar sind. Die steil aufragenden Hänge geben stellenweise Das geomorphologisch geformte Gelände der Einsicht in den geologischen Aufbau des Buckelwiesen bietet durch seine mosaikartig Porphyruntergrundes. Weitere Informatio- wechselnde Bodenbeschaffenheit Lebensraum für eine Vielzahl verschiedener Pflanzenarten.

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ist. Für Amphibien, aber auch für andere gefährdete Tierarten sind die Wasserläufe unersetzbare Lebensräume. Nicht zuletzt sei an die Wasservögel gedacht, die beson- ders während der Nist- und Brutzeit sehr störanfällig sind. Wichtig ist auch die Prä- senz einer intakten, spontanen Ufervege- tation, die einen integrierenden Bestandteil eines jeden Fließgewässers bildet. Aus diesen Gründen dürfen sämtliche Bachläufe und Entwässerungsgräben weder zuge- schüttet noch verrohrt werden.

Heckenstreifen entlang von Wegen und Zäunen Vielerorts stellen Zäune einen wertvollen bringen eine landschaftliche Bereicherung und Bestandteil der Kulturlandschaft und somit bieten Unterschlupf für verschiedene Tiere . ein interessantes landschaftsgestalterisches Element dar. Dabei ist darauf zu achten, reizvolles Landschaftsbild dar und bringen dass die Umzäunungen in ortsüblicher Art im Sommer eine einmalige Blumenpracht und Weise errichtet werden und dass vor al- hervor. Ein angrenzendes alpines Feucht- lem auch auf die Verwendung von Stachel gebiet wurde ins Naturdenkmal integriert draht verzichtet wird. Ansonsten bedeuten und trägt zur Bereicherung des alpinen Abzäunungen eindeutige Störfaktoren in der Pflanzensortiments bei. Landschaftswahrnehmung.

Landschaftliche Struktur- Baumschutz elemente Der Baumbestand und allgemein das Grün Alle Trockenmauern , aber auch Lese- in den Siedlungsbereichen erfüllt wichtige steinwälle , Pflasterwege (auch Überreste), Aufgaben. Der vom Mensch benötigte Sied- Feldhecken und Flurgehölze sind ge- lungsraum wird immer größer, weshalb schützt wegen ihrer ästhetischen Be- auch die Notwendigkeit zunimmt, der Natur reicherung für die Kulturlandschaft und dem ihren Raum auch in diesen Flächen zu Angebot an Kleinlebensräumen für eine gewähren. Der Grünbestand bedeutet näm- Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten. Auch lich Lebensraum für verschiedene Pflanzen andere historisch - landschaftlich bedeut- und Tiere und somit Erhaltung der same Wege sind zusammen mit deren Biodiversität. Jeder Fleck urbanen Grüns Holzumzäunungen als ebenfalls erhaltens- stellt auch unversiegelten Boden dar und wert einzustufen. trägt somit bei, den Grundwasserspiegel zu erhalten und den Oberflächenabfluss des Den Bachläufen im Landwirtschaftsgebiet Regenwassers zu vermindern. Das Ortsbild kommt als aquatische Lebensräume aus wird ebenfalls entscheidend mitgeprägt vom Naturschutzsicht eine besondere Bedeu- vorhandenen Grünbestand, wobei natürlich tung zu. Sie stellen wichtige Naturkorridore hochstämmige Bäume in diesem Zusam- dar. Vor allem in den etwas stärker menhang besonders hervorstechen. Weite- anthropisierten Gebieten ist deren ökolo- re wichtige Funktionen sind Wind- und gische Funktion aber vielfach erheblich Lärmschutz sowie Staubbindung und Ver- beeinträchtigt (durch Verbauung, Einen- ringerung der Immissionen. Insgesamt trägt gung, Begradigung, Wasserableitung und - das Grün in den besiedelten Bereichen schmutzung) und damit auch die Flora und wesentlich zur Lebensqualität der dort woh- Fauna, die an solche Standorte gebunden nenden Menschen bei, zu deren Grundbe- dürfnissen auch ein gewisser Naturkontakt

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Archäologische Schutzgebiete

Die archäologischen Schutzgebiete werden gemäß den Angaben des Landesdenkmal- amtes in die Kartographie aufgenommen, welches auch für Grabungsermächtigungen zuständig ist.

Archäologische Schutzgebiete sind in der Gemeinde Deutschnofen im Bereich Manee im Umfeld des Tschingger und Wölfl Moors ausgewiesen, weiters im Bereich der Kirchen St. Agatha und St. Helena, bei Weißenstein sowie am Burgstallegg, das sich zum Eggental hin vorschiebt, und am Reiterjoch, wo Funde zum Vorschein kamen, die zu den ältesten Siedlungs- spuren Südtirols gehören.

Einzelbäume und Baumgruppen stellen immer eine wertvolle landschaftliche Bereicherung dar. zählt. Aus diesen Gründen soll mit dem Grünbestand möglichst schonend umge- gangen werden und auch die Gemeinde- bauordnung durch geeignete Bestimmun- gen ergänzt werden.

Hervorgehoben werden soll bei dieser Das Gebiet um Weißenstein beeindruckt nicht Gelegenheit die Bedeutung der Streuobst- nur durch seine monumentalen Bauten, die das bestände. Die alten Birn- und Apfelbäume in Landschaftsbild prägen, sondern ist auch von den Dorfbereichen oder bei Einzelhöfen archäologischer Bedeutung, worauf die Spuren sind wertvolle Elemente der Kulturland- einer frühen Besiedelung hinweisen. schaft und von großer landschaftlicher und faunistischer Relevanz. Sie stellen Zeugen einer alten Obstanbauweise dar und viel- fach befinden sich unter ihnen wunder- schöne Baumexemplare, die nicht so sehr wegen ihrer Größe hervorstechen als wegen ihrem Alter, den knorrigen Stämmen und der starken Verästelung. Blüte und Fruchtbestand unterstreichen deren land- schaftlichen Reiz. Schließlich darf auch die Obstproduktion (wobei es sich zumeist um Bioobst handelt) nicht vergessen werden, die durch einen verhältnismäßig geringen Pflegeaufwand erzielt werden kann.

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4. Landschaftsentwicklung und -pflege

Unterschutzstellungen reichen wichtige Entscheidungen und Vorentschei- nicht aus dungen und zum zweiten bringt der enge Kontakt mit der Bevölkerung Akzeptanz-

vorteile mit sich. Beim vorliegenden Plan handelt es sich fast ausschließlich um ein Schutzinstrument für einzelne Gebiete, für gewisse Tier- und Pflanzenarten, Natur- und Kulturobjekte Bürgerbeteiligung und usw. Schützen allein aber reicht nicht aus. Information Die Landschaft ist einer ständigen Entwick- lung unterworfen, die gesteuert werden muss. Vor allem die Bereiche der Land- schaftspflege und –aufwertung (Behebung landschaftsökologischer Defizite, Renaturie- rungen) bedürfen zusätzlicher Instrumente. Dies betrifft sowohl die ländliche Kultur- landschaft als auch das Siedlungsgebiet. Es handelt sich dabei um Maßnahmen des aktiven Landschaftsschutzes, wofür die Initiative von Seiten der örtlichen Behörden bzw. der Landnutzer besonders gefragt ist Wesentliche Berührungsbereiche zwischen und es wenig Sinn ergibt, wenn diese Raumnutzungen und Landschaftsschutz hoheitlich verordnet werden (wie dies formal (Quelle: Landschaftsleitbild Südtirol) bei den Schutzmaßnahmen der Fall ist). Für die Umsetzung von landschaftspflege- rischen Maßnahmen ist die Bürgerbeteili- Landschaftsentwicklungs- gung von großer Bedeutung. Eine nach- konzept für die Gemeinde haltige Landschaftsentwicklung kann nur gelingen, wenn die vorgesehenen Maß- Die Erarbeitung eines Landschaftsleitbildes nahmen von der Bevölkerung mitgetragen oder landschaftlichen Entwicklungskonzep- werden. Deshalb ist es wichtig, sowohl bei tes ermöglicht es der Gemeinde, aktiv die der Erstellung als auch bei der Umsetzung Landschaftsentwicklung mitzugestalten. eines Landschaftskonzeptes, am besten in Auch ein Landschaftsinventar, eine Baum- Form einer Arbeitsgruppe, sämtliche Land- schutzverordnung, ein Grünordnungsplan nutzer mit einzubeziehen, um mögliche Nut- für den Siedlungsbereich oder ein Kultur- zungskonflikte auszuräumen. Auch allge- landschaftsprogramm tragen zu einer meine Information und Aufklärung ist im Verbesserung der Natur- und Landschafts- Natur- und Landschaftsschutz großge- schutzentwicklung in der Gemeinde bei. schrieben, denn der Mensch achtet und Schließlich sind die Entscheidungskompe- schützt nur, was er kennt! tenzen der Gemeinde ausgeweitet worden, weshalb auch immer mehr Fachkompetenz in den Verwaltungen vor Ort gefragt ist. Die Fördermaßnahmen Gemeinde stellt für den Natur- und Land- schaftsschutz eine äußerst interessante Ein weiteres wichtiges Instrument für die Tätigkeitsebene dar: zum einen fallen in der Landschaftspflege sind die Fördermaß- Gemeinde für alle Projekte und Vorhaben nahmen. Das Land Südtirol vergibt über die

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EU Verordnung 1698/2005 Landschafts- Interessen erfahren eine ausführliche pflegeprämien für eine ökokompatible Analyse. Weiters werden im Landschafts- Landwirtschaft . So gibt es Prämien für die leitbild Südtirol die Instrumente und Strate- Bearbeitung und Pflege von artenreichen gien des Natur- und Landschaftsschutzes Bergwiesen und Magerrasen, welche in dargestellt. unserer heutigen Umgebung weitgehend zurückgedrängt sind und somit zur Be- reicherung unserer Umwelt beitragen. Ebenso wird die Pflege von Feuchtwiesen, Streumösern und Wiesen in Auwaldbioto- pen gefördert, zudem werden Prämien für ein Beweidungsverzicht in Mooren aus- bezahlt. Andere Prämien betreffen die Erhaltung und Pflege von Lärchenwiesen und –weiden sowie die Anlage und die Erhaltung von Hecken in landwirtschaftlich genutzten Gebieten. Die Gemeinde, in Zusammenarbeit mit der Forstbehörde, kann darauf einwirken, dass diese Förde- rungen verstärkt in Anspruch genommen werden.

Weiters sind auch Beiträge für die Erhaltung und Pflege von Landschafts- elementen , wie Schindel- und Strohdächer, traditionelle Zäune, Trockenmauern sowie weitere Zeugnisse bäuerlicher Architektur und traditionelle Bewirtschaftungsformen und andere Landschaftspflegemaßnahmen (z.B. Entfernung von Drahtzäunen, unter- irdische Verlegung von Freileitungen, Schaffung von Amphibienteichen, Rena- Im LEROP-Fachplan werden die Richtlinien für die Landschaftsplanung definiert turierung verbauter Gewässer usw.) sowie umweltdidaktische Projekte vorgesehen. Der Fachplan liefert auch eine Gliederung

der Landschaft Südtirols in verschiedene

Landschaftseinheiten, wobei für jede die Landschaftsleitbild Südtirol naturschutzfachliche Bedeutung, die jewei- ligen Probleme und Konflikte, Nutzungs- Das Landschaftsleitbild Südtirol – der ziele, Schutz- bzw. Gestaltungsziele und die LEROP-Fachplan zum Bereich Natur und für die Erreichung dieser Ziele notwendigen Landschaft – enthält umfassende Richtlinien Maßnahmen beschrieben werden. Für die und Umsetzungsstrategien für die tägliche Natur- und Landschaftsschutzarbeit langfristige Sicherung der Südtiroler Land- in den Gemeinden kann deshalb gerade schaft als Natur-, Lebens- und Wirtschafts- dieser Teil des Fachplanes eine interes- raum. Dieses Ziel kann aber von der Land- sante Hilfestellung darstellen. schaftsschutzbehörde allein nicht erreicht werden. Es muss gelingen alle Landnutzer Das Gemeindegebiet von Deutschnofen ist (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasser- gemäß Landschaftsleitbild Südtirol 5 Land- wirtschaft, Tourismus, Freizeit und Er- schaftseinheiten zuzuordnen. Im Folgenden holung, Raumplanung) in diese Aufgabe werden diese fünf Einheiten mit den vom einzubinden. Die Berührungsbereiche mit Fachplan vorgesehenen und auf einen den verschiedenen Landnutzern, mögliche aktiven Landschaftsschutz ausgerichteten Konfliktpotenziale als auch gemeinsame Steuerungsmaßnahmen aufgelistet:

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Seite / Pag. 15 a) Landschaftseinheit – Siedlungs- c) Landschaftseinheit – Bergland- räume wirtschaftszonen Maßnahmen: Maßnahmen: • Vermeiden von Zersiedelung • Erhalten traditioneller Wirtschaftsformen und • Fachgerechte bauliche Ausführung (Einbin- abgestufte Anpassung der Viehdichten dung in Landschaft und Baubestand, • Reduzieren der Intensitätsstufen mittels Materialaufbau, Regenwassernutzung, Ver- Anreizen durch Landschaftspflegeprämien meidung von Bodenversiegelung, Ver- • Förderungen für die Erhaltung und Pflege sickerung von Niederschlagswasser usw.) von Landschaftselementen (Trockenmauern, • Erhalten und Schaffen von Grünräumen (u.a. Hecken, Lesesteinhaufen, Zäunen usw.) auch Dach- und Fassadenbegrünungen) und • Streichung der Förderungen für Gelände- naturnahe Grünpflege korrekturen, Beseitigung landschaftsrele- • Erhalten ökologischer Elemente im Siedl- vanter Strukturelemente, Entwässerung von ungsraum und ökologisches Vernetzen mit Feuchtstandorten, Bewässerung von dem Umland durch Hecken, Alleen, Streu- Trockenstandorten) obstwiesen. • Überprüfung der Förderungen für Wegebau • Ökologische Durchführungs- und Wieder- • Standortbezogene Regelung der Waldweide gewinnungspläne • Gewässerschutz (ökologische Gerinnebe- • Erstellen von Grünordnungsplänen handlung, Revitalisierung, Gülleverordnung, • Ausarbeiten einer Baumschutzverordnung Wasserschutzgebiete usw.) • Ausbau des Fuß- und Radwegenetzes • Festlegung landschaftsgerechter Kapazi- • Einrichten attraktiver Naherholungszonen täten für touristische Einrichtungen • Erstellen von Landschaftsinventaren und b) Landschaftseinheit – Hangzonen Kulturlandschaftsprogrammen

der submediterran geprägten d) Landschaftseinheit – Waldstufen Täler Maßnahmen: Maßnahmen: • Erhaltung der Waldgesellschaften als gene- • Beibehalten der aktuellen Nutzungsgliede- relles Ziel und Ausweisung von Schutz- rung durch strikte Anwendung des Forst- gebieten für repräsentative Waldbestände gesetzes, um die schleichende Ausweitung • Ausgliederung von sensiblen Zonen für den von Kulturflächen in Buschwälder zu Schutz gefährdeter Arten (z.B. Greifvögel) verhindern • Naturnahe Waldbehandlung • Überarbeitung des agrarischen Förderungs- • Festsetzen von Pflegemaßnahmen für Wald- wesens in Richtung Extensivierungen und ränder (Förderungen) Erhaltung des kleinteiligen Nutzungsmusters • Beibehaltung traditioneller Mehrfachnutzun- • Gezielte Waldpflege zur zielgerichteten gen des Waldes (z.B. Waldweide) Zurückdrängung der Robinie und anderer • Anstreben einer differenzierten Wegenetz- standortfremden Gehölzen dichte gemäß Bedarf, mit landschaftsscho- • Gezieltes Zulassen der Waldweide als nender Bauweise Instrument zur Auflichtung der Buschwälder • Festlegung und Erfüllung von Schalen- (z.B. Bestandsränder von lichten Flaum- wildabschussplänen und Auflassen der eichenwäldern) Schalenwildfütterung • Freihalten der Trockenrasen durch Bewei- dung • Keine Erweiterung des Baulandes in Streu- siedlungsgebieten • Förderung der Bewirtschaftung von Streuobstwiesen • Im Rahmen des Forstgesetzes ist die Niederwaldbewirtschaftung als ökologisch vorteilhafte Nutzungsform beizubehalten • Die Edelkastanie ist weiterhin zu fördern, insbesondere die Pflege des Unterwuchses und die Verjüngung

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Seite / Pag. 16 e) Landschaftseinheit – Alpine Bereiche und Hochlagen

Maßnahmen: • Aufrechterhaltung der traditionellen Almwirt- • Nutzung des öffentlichen Wassergutes bzw. schaft mit abgestuften Nutzungsintensitäten Regulierung der Gewässer nach ökolo- (Anpassung der Viehdichten) gischen Kriterien (z.B. ingenieurbiologische • Nutzungssteuerung durch agrarisches För- Sicherungsmaßnahmen) derungswesen mit stärkerer ökologischer • Gezielte Besucherlenkungskonzepte (Anlage Orientierung von Knüppelpfaden durch Moore, • Streichung der Fördersätze für Gelände- Abzäunung kritischer Bereiche, Festlegen korrekturen und Entwässerung von Reitrouten, Ausweisung von Wild- • Erstellen von Landschaftsinventaren und ruhezonen) Kulturlandschaftsprogrammen • Erhaltung bzw. Regeneration der ausge- dehnten Moorgebiete, Schutz aller Torf- vorkommen und deren torfbildender Pflanzengesellschaften

aktualisiert: Jun-09

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