Dissertation

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Dissertation DISSERTATION Titel der Dissertation Chamäleons im Blätterwald. Die Wurzeln der ÖVP-ParteijournalistInnen in Austrofaschismus, Nationalsozialismus, Demokratie und Widerstand. Eine kollektivbiografische Analyse an den Beispielen „Wiener Tageszeitung“ und „Linzer Volksblatt“ 1945 bzw. 1947 bis 1955. Verfasserin Mag. Franziska Dzugan angestrebter akademischer Grad Doktorin der Philosophie (Dr. phil.) Wien, Februar 2011 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 092 301 Dissertationsgebiet lt. Studienblatt: Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Betreuer: Univ.-Prof. Dr. Fritz Hausjell DANKSAGUNG Mein besonderer Dank gilt meinem Betreuer Fritz Hausjell, der mir stets beratend und hilfreich zur Seite stand. Des Weiteren danke ich Michaela Lindinger, die mir ihre unveröffentlichten Recherchen zur „Wiener Tageszeitung“ zur Verfügung gestellt hat. Auch den Zeitzeugen gebührt mein Dank: Karl Pisa, Hugo Portisch, Harry Slapnicka und Leo Strasser. Nicht zuletzt möchte ich mich bei meinem Freund, meinen Freundinnen und meiner Familie bedanken. Sie waren und sind mir stets eine wertvolle Unterstützung. INHALT ABKÜRZUNGEN EINLEITUNG 1. Definitionen .............................................................................................................. 1 1.1 POLITISCHE PARTEIEN ........................................................................ 1 1.2 PARTEIPRESSE ................................................................................... 2 1.2.1 DER UNTERGANG DER PARTEIPRESSE ........................................... 5 1.3 „STÄNDESTAAT“ UND AUSTROFASCHISMUS ........................................... 8 1.4 KONTINUITÄT - DISKONTINUITÄT ......................................................... 10 1.5 ENTNAZIFIZIERUNG ........................................................................... 11 1.5.1 DIE ENTNAZIFIZIERUNG DER PRESSE ........................................... 18 2. Die ÖVP und ihre Geschichte ................................................................................ 23 3. Die konservative Presse in der Ersten Republik, im Austrofaschismus und im Nationalsozialismus: Fokus Oberösterreich und Wien .............................................. 33 3.1 OBERÖSTERREICH ............................................................................ 33 3.2 WIEN ............................................................................................... 39 4. Parteipresse und Medienpolitik der ÖVP ............................................................... 42 4.1 DIE ACHT ÖVP-TAGESZEITUNGEN ..................................................... 46 4.1.1 „DAS KLEINE VOLKSBLATT“ .......................................................... 46 4.1.2 „WIENER TAGESZEITUNG“ / „NEUE WIENER TAGESZEITUNG“ / „ÖSTERREICHISCHE NEUE TAGESZEITUNG“ ........................................... 49 4.1.3 „STEIRERBLATT“ / „SÜD-OST TAGESPOST“ ................................... 53 4.1.4 „VOLKSZEITUNG“ (KÄRNTEN) ....................................................... 54 4.1.5 „LINZER VOLKSBLATT“ / „NEUES VOLKSBLATT“ ............................. 55 4.1.6 „SALZBURGER VOLKSZEITUNG“ ................................................... 57 4.1.7 „TIROLER NACHRICHTEN“ ............................................................ 60 4.1.8 „VORARLBERGER VOLKSBLATT“ ................................................... 62 5. Methodisches ......................................................................................................... 63 5.1 KOLLEKTIVBIOGRAPHISCHE ANALYSE ................................................. 63 5.1.1 UNTERSUCHUNGSMODALITÄTEN .................................................. 64 5.1.2 KONKRETE ARBEITSSCHRITTE BEI DER REKONSTRUKTION DER REDAKTIONEN ..................................................................................... 66 5.1.3 KONKRETE ARBEITSSCHRITTE BEI DER REKONSTRUKTION DER BIOGRAFIEN ........................................................................................ 68 5.2 TYPOLOGIE DER BIOGRAFIEN: KATEGORIEN UND HAUPTKATEGORIEN NACH HAUSJELL ..................................................................................... 71 5.2.1 KATEGORIEN .............................................................................. 72 5.2.2 HAUPTKATEGORIEN .................................................................... 76 6. Ergebnisse ............................................................................................................. 79 6.1 REDAKTION „WIENER TAGESZEITUNG“ / „NEUE WIENER TAGESZEITUNG“ / „ÖSTERREICHISCHE NEUE TAGESZEITUNG“ .............................................. 79 6.1.1 JOURNALISTINNENTYPEN IN DER „WIENER TAGESZEITUNG“ ......... 182 6.2 REDAKTION „LINZER VOLKSBLATT“ ................................................... 187 6.2.1 JOURNALISTINNENTYPEN BEIM „LINZER VOLKSBLATT“ ................. 263 7. Resümee .............................................................................................................. 266 8. Bibliografie ........................................................................................................... 274 8.1 ONLINEQUELLEN ............................................................................ 295 8.2 PERIODIKA ..................................................................................... 303 8.3 BESTÄNDE UND ARCHIVE ................................................................ 303 9. Anhang ................................................................................................................. 308 9.1 „WIENER TAGESZEITUNG“: GELEGENTLICHE UND SELTENE MITARBEITERINNEN, POLITIKERINNEN UND KÜRZEL ................................ 309 9.2 „LINZER VOLKSBLATT“: GELEGENTLICHE UND SELTENE MITARBEITERINNEN, POLITIKERINNEN UND KÜRZEL ................................ 332 9.3 ANRECHERCHIERTE JOURNALISTINNENBIOGRAFIEN DER RESTLICHEN SECHS ÖVP-TAGESZEITUNGEN ............................................................. 358 Zusammenfassung .................................................................................................. 463 Lebenslauf ............................................................................................................... 465 ABKÜRZUNGEN APA Austria Presse Agentur ARGE Arbeitsgemeinschaft BDM Bund deutscher Mädchen CR ChefredakteurInnen CSP Christlichsoziale Partei CV Cartellverband DNB Deutsches Nachrichtenbüro DÖW Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes FPÖ Freiheitliche Partei Österreichs Geb. Geboren Gest. Gestorben HJ Hitlerjugend ISB Information Services Branch JG JournalistInnengewerkschaft KPÖ Kommunistische Partei Österreichs KZ Konzentrationslager MA MitarbeiterInnen MKV Mittelschüler-Kartell-Verband NS Nationalsozialismus, nationalsozialistisch NSDAP Nationalsozialistische Deutsche ArbeiterInnenpartei NSDStB Nationalsozialistischer Deutscher StudentInnenbund NSKK Nationalsozialistischer Kraftfahrerkorps NSLB Nationalsozialistischer LehrerInnenbund NSRB Nationalsozialistischer RechtswahrerInnenbund NSV Nationalsozialistische Volkswohlfahrt ORF Österreichischer Rundfunk ÖVP Österreichische Volkspartei R RedakteurInnen RDB Reichsbund deutscher Beamter RdP Reichsverband der deutschen Presse RLB ReichslehrerInnenbund SA Sturmabteilung SPÖ Sozialdemokratische Partei Österreichs SS Schutzstaffel USA United States of America VdU Verband der Unabhängigen, Vorgängerpartei der FPÖ VF Vaterländische Front VÖZ Verband Österreichischer ZeitungsherausgeberInnen EINLEITUNG In der folgenden Arbeit sollen die Wurzeln der ÖVP-ParteijournalistInnen in Austrofaschismus, Nationalsozialismus, Demokratie und Widerstand an den Beispielen „Wiener Tageszeitung“1 und „Linzer Volksblatt“ aufgezeigt werden. Anstoß für die Beschäftigung mit der ÖVP-Parteipresse gab die Studie Fritz Hausjells, welche die berufliche – und wenn möglich politische – Herkunft der österreichischen TageszeitungsjournalistInnen im Zeitraum 1945 bis 1947 beforscht: Unter den journalistisch erfahrenen Redaktionsmitgliedern der ÖVP- Tagespresse stellen jene Personen, die sowohl vor als auch – zumindest zeitweise – nach 1938 als Journalisten in Österreich gearbeitet hatten, mit 27,3 Prozent die stärkste Einzelgruppe dar. Insgesamt war zwischen 1945 und 1947 fast ein Drittel der Redakteure und Chefredakteure aller ÖVP- Zeitungen zuvor im Nationalsozialismus einschlägig beruflich tätig gewesen.“ (Hausjell 1985, S. 290) Diesem Ergebnis wollte ich genauer nachgehen. Für die redaktionelle Rekonstruktion wurde der Zeitraum von 1945 bis 1955 gewählt. Mit 1955 war die Entnazifizierung abgeschlossen, das heißt, auch Belastete waren amnestiert und konnten zumindest rechtlich nicht mehr belangt werden. Ich gehe davon aus, dass der Grundstein zur redaktionellen Zusammensetzung während der ersten zehn Jahre nach dem Krieg gelegt wurde. Somit gilt hier die These, dass durch den von 1945 bis 1955 gelegten redaktionellen Grundstock die Sozialisation der nachkommenden, jüngeren JournalistInnen im Sinne der bestehenden Basis geschehen konnte. Folgende Fragen drängen sich bezüglich der bevorstehenden Studie auf: Wie von Hausjell und anderen bereits festgestellt, war 1945 nicht die Stunde Null für den Journalismus. Doch wie waren konservative JournalistInnen mit den Umbrüchen 1933/34, 1938 und 1945 umgegangen? Wo waren die Wurzeln der ersten ÖVP- TageszeitungsjournalistInnen, wie groß war die Kontinuität zum Austrofaschismus? Wie viele von ihnen waren bereit, für die NationalsozialistInnen Propaganda zu machen? Wieviele AntinationalsozialistInnen und WiderständlerInnen gab es unter den JournalistInnen der beiden ÖVP-Zeitungen?
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