Vier Prinzen Zu Schaumburg-Lippe, Kammler Und Von Behr
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Vier Prinzen zu Schaumburg-Lippe, Kammler und von Behr VIERPRINZEN, S.L. (Verlag/Editorial) Madrid, 2013 Quedan rigurosamente prohibidas, sin la autorización escrita de los titulares del „Copyright“, bajo las sanciones establecidas en las leyes, la reproducción parcial o total de esta obra por cualquier medio o procedimiento, comprendidos la reprografía y el tratamiento informático, y la distribución de ejemplares de ella mediante alquiler o préstamo público. Título original: Vier Prinzen zu Schaumburg-Lippe, Kammler und von Behr © Alexander vom Hofe © Esta edición VIERPRINZEN S. L., Avenida América, 8, Madrid, E-28002 (España) Editado por VIERPRINZEN S.L., Avenida América, 8, Madrid, E-28002 (España) [email protected], fax (0034) 91 235 41 50, tel (0034) 91 553 72 26 http://www.vierprinzen.com © De la cubierta: Alexander vom Hofe; Collage realizado con elementos del expediente del Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes (Archivo Politico del Ministerio de Asuntos Exteriores Alemán, R 30294) Primera Edición Junio 2013 Bibliographic information published by Die Deutsche Bibliothek Die Deutsche Bibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available in the Internet at http://dnb.ddb.de Printed in Spain – Impreso en España ISBN: 978-84-615-5450-8 Depósito legal: M.15710-2013 Fotocomposición y maquetación: Susanne M. Roth Impresión: CLOSAS-ORCOYEN, S. L. Polígono Igarsa. Paracuellos de Jarama (Madrid) „Truth is not only violated by falsehood; it may be outraged by silence.“ Henri Amiel Personen Georg Fürst zu Schaumburg-Lippe, verheiratet mit Marie Anna Adolf Fürst zu Schaumburg-Lippe, Sohn Georgs, letzter regierender Fürst, verheiratet mit Elisabeth (Ellen), geborene Bischoff-Korthaus Valentin Graf Henckel von Donnersmarck, Adolfs Generalbevollmächtigter Wolrad Prinz zu Schaumburg-Lippe, Sohn Georgs, verheiratet mit Bathildis, Großeltern von Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe Stephan Prinz zu Schaumburg-Lippe, Sohn Georgs, verheiratet mit Ingeborg-Alix Prinzessin zu Schaumburg-Lippe, geborene Herzogin von Oldenburg Henrikus Maria Vierling, ein junger Holländer, der im Steinbruch Steinbergen zu Tode kam Heinrich Prinz zu Schaumburg-Lippe, Sohn Georgs, verheiratet mit Erika Gräfin Hardenberg, Großeltern des Autors Alexander vom Hofe Friedrich Christian Prinz zu Schaumburg-Lippe, „Goebbels’ Adjutant”, Sohn Georgs und Marie Annas (?) Ein Herr v. Behr, Gestapoagent Hans Kammler, SS Oberstgruppenführer Abkürzungsverzeichnis A4 Sonderausschuss zur Entwicklung von V2 Raketen AO Auslandsorganisation (der NSDAP) BARCH Bundesarchiv BDC Berlin Document Center BGB Bürgerliches Gesetzbuch DVO Durchführungsverordnung EALG Ausgleichsleistungsgesetz EBDAR Ermächtigte Brüderschaft der Alten Riten F AZ Frankfurter Allgemeine Zeitung FidErlG Fideikommißerlöschensgesetz FO Foreign Office FS Fideikommiß-Sache GESTAPA Preußisches Geheimes Staatspolizeiamt GESTAPO Geheime Staatspolizei GG Grundgesetz HTO Haupttreuhandstelle Ost JCC Jewish Claims Conference KPD Kommunistische Partei Deutschlands NSDAP Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei NSF NS-Frauenschaft NSRB Nationalsozialistischer Rechtswahrerbund NSV NS-Volkswohlfahrt OFG Oberstes Fideikommißgericht PG Parteigenosse PGN Parteigenossin RFSS Reichsführer SS RGBL Reichsgesetzblatt RSHA Reichsicherheitshauptamt SA Sturmabteilung SD Sicherheitsdienst des Reichsführers SS SS Schutzstaffel VermG Vermögensgesetz VPpU Vier Prinzen und das parallele Unrechtssystem Vorbemerkung Als ich vor sechs Jahren das Buch Vier Prinzen und das parallele Unrechtssy- stem (VPpU) veröffentlichte, war ich in etliche Gerichtsverfahren einge- bunden. Jene Vier Prinzen sollten Gerichten und Behörden historische Zusammenhänge und Hintergründe näherbringen. Es war mein Bestre- ben, öffentliche Stellen bei ihren Recherchen zu unterstützen. Sie hatten mich darum gebeten, bei der Aufklärung der Zusammenhänge zu helfen. Ich hatte auch ein berechtigtes Interesse an der Aufarbeitung, weil eine nicht unerhebliche Chance bestand, dass sich Behörden, sogar das Ver- waltungsgericht in Greifs wald, meiner Rechtsmeinung anschlössen. Der beste Beweis dafür, dass meine Untersuchungen und Schlussfolge- rungen durchaus Beachtung fanden, findet sich im Urteil des Verwal- tungsgerichts. Es ist in Anhang 1 dieses Buches abgedruckt. Das Landes- amt vertrat bis zuletzt meine Rechtsmeinung. Das Verwaltungsgericht entschied ohne Einsichtnahme in Archivbestände. Es schrieb das zivil- rechtliche Urteil des OLG Celle 7 U 159/02 weitgehend im Copy-und- paste-Verfahren ab und setzte sich mit keiner Silbe mit den nationalso- zialistischen Strukturen und Vorgehensweisen auseinander. Diese Vier Prinzen (Kammler und von Behr) sind ohne Zeitdruck, ohne sach- lichen Zwang geboren worden. Sei sind zurückschauend, älter und reifer, weil sie über Vorkenntnisse verfügen. Entscheidungen in der Sache (Ver- fahren nach dem Vermögensgesetz) spielen keine Bedeutung mehr. Ich habe mir zudem erlaubt, über aktuelle Fälle zur leider gängigen Pra- xis der In formationsvorenthaltung zu schreiben. Ich konnte nach Veröf- fentlichung der ersten Vier Prinzen einige interessante Erkenntnisse zu Hans Kammlers Tod, zum Ge sta poagenten Kurt von Behr, zu Valentin Henckel Graf Donnersmarck, Bevollmächtigter von Adolf Fürst zu Schaumburg-Lippe, und zu Henrikus Maria Vierling zusammentragen. Diese Vier Prinzen stellen eine weiterführende Lektüre dar, sie sind aber auch autark. 1 Wer die ersten Vier Prinzen als Gedächtnisstütze ansehen möchte, kann sie unter http://edocs.fu-berlin.de/docs/receive/FUDOCS_ document_000000000100 fin den. Sie sind zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar. Steve Jobs sagte in seiner berühmten Rede vor der Universität Stanford: „You have to trust that the dots will somehow connect in your future“. Ich übertrage diesen Gedanken auf meine sehr viel bescheidenere Lauf- bahn: Hätte ich nicht in Berlin studiert, 2006 nicht die Vier Prinzen veröf- fentlicht, gäbe es dieses Buch hier nicht. Eines Tages wird diese Ge- schichte (somehow) erforscht werden. Da bin ich mir sicher. $OH[DQGHUYRP+RIH. 2 1. Familie Ich muss etwas ausholen. Die Zeitreise dauert circa 165 Jahre. Ich werde nur wesentliche Punkte kurz anleuchten. Georg Fürst zu Schaumburg-Lippe, Sohn von Fürst Adolf I. zu Schaumburg-Lippe und Her- mine Waldeck-Pyrmont, wurde 1846 ge boren. In Altenburg heiratete er meine Ur großmutter Marie Anna von Sachsen-Altenburg im Jahre 1882. Sie war 18 Jahre jünger. Marie Anna war Tochter von Moritz von Sach- sen-Altenburg, ein Prinz aus der ernestinischen Nebenlinie der Wettiner. Marie Annas Schwes - ter Elisabeth heiratete in Sankt Petersburg Groß - Georg in jungen Jahren fürst Konstantin Konstantinowitsch Ro manow. (Quelle: Privatarchiv) Georg besuchte circa 1898 die Zaren in Sankt Petersburg. Nach dem Tod mei- ner Mutter fand ich ein silbernes klei- nes Etui mit Gravuren der Un ter - schriften von Dmitri, Georg, Kons- tantin, Olga, Elisabeth und eine, die in etwa Minny lautete. Dimitri Konstanti- nowitsch Romanow wurde 1918 er - schossen. Die Unterschrift Georgs war stark abgegriffen. Sie befindet sich in der Mitte des Etuis, wo ein Daumen zugreifen kann. Georg und später Heinrich nutzten sie bestimmt täglich. In der Hand fühlt sich das Etui sehr angenehm an. Diese Postkarte erinnert an die silberne Jubiläeums-Postkarte Georg und Hochzeit. Der Altersunterschied macht Marie Anna (Quelle: Privatarchiv) sich sehr bemerkbar. Marie Anna gebar 3 Georg mit den Zaren. Vermerk von links nach rechts: Großfürst Paul Alexandrowitsch, Georg Prinz zu Schaumburg-Lippe, die Zarin, Großfürst Sergei Michailowitsch Romanow, der Zar Nikolaus II; Herzog von Leuchtenberg, Großfürstin Wladimir, Prinzessin Eugenie Maximilanowa v. Oldenburg, Herzogin A. von Leuchtenberg, Großfürst Sergej, Großfürst Wladimir (Foto ca. 1898, Bildquelle: Privatarchiv) 4 neun Kinder. Nur fünf davon werde ich hier er wähnen. Adolf war der älte- ste Sohn. Moritz verstarb 1920, ich glaube an der Spanischen Grippe. Der dritte war Wolrad, der uns 1962 in Algorta besucht hatte. Dann kam Step- han und dann mein Großvater Heinrich (Harry). Und schließlich Friedrich Christian: Das war 1906. Marie Anna war 42 und Georg 61 Jahre alt. Adolf Moritz Harry und Stefan Wolrad Friedrich Christian (Didi), ca. 10 Jahre alt (Quelle aller Bilder: Privatarchiv) 5 Georg hatte ein riesiges Vermögen. Ihm gehörten persönlich Güter in Un - garn, Österreich, Argentinien, Preußen, Waldbesitz, Schlösser, Anteile an Fir men und vieles mehr. 1908 kaufte er in Bariloche (Argentinien) die Estancia San Ra món. Heute gehört sie einem Suchard-Erben. Ich habe den Eindruck, dass Georg und Marie Anna sich im Laufe der Zeit ein we - nig auseinanderlebten. Marie Anna stand Hofmarschall und Kammerherr Konradin von Kaisenberg, der am 13. November 1877 in Verden geboren war, zur Seite. Er ver- starb am 23. Juli 1923 in Blankenburg im Alter von 45, fünf Jahre nach Marie Annas Tod. Friedrich Christian schrieb über ihn: „Mein Erzieher, der noch junge, aber infolge eines Unfalls fast erblindete Hofmarschall meiner Mutter, Konra- din von Kaisenberg, vordem Hauptmann der Kö - nigsgrenadiere in Stettin, ein Preuße durch und durch (...)“; „Für den klugen, konsequenten und ge- bildeten Kaisenberg war der Posten des Hofmar- schalls bei der Fürstin-Mutter zu Schaumburg-Lippe gewiß viel zu begrenzt. Aber er war ja fast völlig er - blindet“ (aus Verdammte Pflicht und Schuldigkeit, Verfasser Friedrich Christian). Von Kaisen- berg wurde in Georgs Testament be dacht. Georg schaut zu Konradin