Fraubrunnen Gemeinde
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MITWIRKUNGS BERICHT „ NUTZUNGSPLANUNG “ Einleitung: Die öffentliche Mitwirkung fand vom 01.11.2019 bis 06.12.2019 statt. Die Unterlagen der Nutzungsplanung, beste- hend aus Baureglement, Zonenplan Siedlung, Zonenplan Landschaft, Erläuterungsbericht und Inventarplan Land- schaft, wurden am 31.10.2019 anlässlich einer Informationsveranstaltung in der Turnhalle in Fraubrunnen vorge- stellt. Die Unterlagen waren auf den drei Verwaltungsstandorten einsehbar. Weiter standen die Unterlagen unter www.fraubrunnen.ch zur Einsicht zur Verfügung. Es gingen total 58 Eingaben ein. Die Rückmeldungen wurden anonymisiert und zusammengefasst. Am Schluss des Berichts werden alle Personen, welche mitgewirkt haben, aufgeführt. Der Gemeinderat bedankt sich für die Einga- ben. Diese dienten dazu, die Nutzungsplanung zu hinterfragen, teilweise zu überarbeiten und weiterzuentwickeln. Im Mitwirkungsbericht werden aus Gründen der besseren Lesbarkeit und des Umfangs des Dokuments, die Einga- ben nicht wortwörtlich wiedergegeben, sondern inhaltlich zusammengefasst. Mehrmalige Eingaben zum gleichen Thema werden nicht wiederholt. Ebenfalls wird darauf verzichtet, Hinweise zur Grammatik und Rechtsschreibung aufzunehmen sowie auch gestellte Fragen zu beantworten. Gestellte Fragen wurden anlässlich von Gesprächen oder in den jeweiligen Antwortbriefen der Mitwirkenden beantwortet. Es wird darauf hingewiesen, dass sich die im Bericht erwähnten Artikel auf den Stand der Mitwirkungsauflage bezie- hen (nicht auf Stand Vorprüfungsunterlagen). Kurzzusammenfassung: Die Eingaben können in folgende Themenbereiche unterteilt werden: Entwicklungsgebiete (Zonen mit Planungspflicht) Wachstumsprognose Vitale Dörfer Redaktionelle Hinweise und Anpassungen Vorschläge zur Anpassung des Baureglements und der Zonenpläne Es wurde in Frage gestellt, ob die Hauptentwicklung mit den Entwicklungsgebieten der Zonen mit Planungspflicht der richtige Weg ist, oder ob bereits jetzt Druck auf die bestehenden Siedlungen zur Innenentwicklung aufgebaut werden soll. Weiter wird befürchtet, dass mit der vorliegenden Planung das Entwicklungsziel mit 5’800 Personen bereits früher als im Jahr 2050 erreicht wird. Konkret wird vorgeschlagen, die Entwicklungsgebiete Möbelfabrik und Mühle Fraubrunnen jetzt noch nicht zu entwickeln, sondern als Gewerbereserve zu erhalten. Die Einzonung der Hof- matte Süd sei mit einer hohen Dichte zu überbauen. Die Planungsbehörden erachten es als der richtige Zeitpunkt, jetzt die planerischen Grundlagen für die zukünftige Entwicklung zu sichern. Für eine Entwicklung bedarf es bauwilliger Grundeigentümer als Partner. Die Ortsplanung beinhaltet nur neue Zonen mit Planungspflichten, in denen die Grundeigentümerschaft auch eine Entwicklung wünscht. Der Gemeinderat sieht keinen Grund, ein Wachstum um jeden Preis herbeiführen zu müssen. Daher ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um Druck auf bestehende intakte Quartiere auszuüben. Allenfalls braucht es noch eine Pla- nungsperiode, damit sich die Bevölkerung beispielsweise dem Thema von Aufstockungen in bestehenden Quartie- ren annehmen kann. Seite 1 / 35 Die Planungsbehörden gehen nicht davon aus, dass alle Entwicklungsgebiete im Jahr 2035 realisiert sind und somit das Wachstum auf 5‘800 Personen im Jahr 2035 erreicht sein wird. Auswirkungen des Wachstums auf die Infrastruk- turen werden in der nächsten Projektphase eingeschätzt. Mitwirkende streichen das Ziel von vitalen Dörfern und Entwicklungsmöglichkeiten ausserhalb von Fraubrunnen hervor. Der Gemeinderat arbeitet mit dieser Planung in die Richtung hin, die Dörfer ausserhalb von Fraubrunnen für die Zukunft fit zu machen. Übergeordnete Vorgaben, welche planerisch jedoch auch Sinn ergeben, sehen ein höhe- res Entwicklungspotenzial an gut vom öffentlichen Verkehr erschlossenen Lagen. Neueinzonungen von unbebau- tem Land zum Beispiel im Limpachtal sind nicht genehmigungsfähig. Hinzukommt, dass diese Dörfer heute freie Baulandparzellen aufweisen. Auf regionaler Stufe sind Bemühungen im Gang, das Limpachtal besser mit dem ÖV an den Ortskern von Fraubrunnen und die guten Taktverbindungen nach Bern und Solothurn anzubinden. Die Entwick- lung in den Dorfzonen sollen mit den baurechtlichen Lockerungen gefördert werden. Weiter machen sich die Pla- nungsbehörden dafür stark, nicht mehr landwirtschaftlich genutzte Gebäude der Bauzone zuweisen zu können und so der Ausbau von Ökonomieteilen für Wohn- und Arbeitsnutzungen (also anders als die landwirtschaftliche Nut- zung) attraktiver zu machen. Redaktionelle und inhaltliche Vorschläge zum Baureglement und zu den Zonenplänen wurden geprüft und wo möglich und sinnvoll übernommen. Die Planungsgrundlagen haben durch die Mitwirkung an Qualität und Inhalt gewonnen. Die Planungsbehörden be- danken sich herzlich für die Mitarbeit der Bevölkerung im Rahmen dieser Mitwirkung. Code K = Kenntnisnahme P = Prüfen B = Berücksichtigen N = Nicht eintreten Nr. Mitwirkungseingabe Stellungnahme Code Allgemeines 1. Die Planung ist für einen Laien schwer verständ- Kenntnisnahme K lich. Es ist unklar, ob die Planung die Ziele nach Er- läuterungsbericht erreicht. 2. Vieles ist vage und unpraktikabel formuliert (Bsp. Die erwähnten Begriffe stammen aus dem K „gute Gesamtwirkung, prägende Elemente, orts- Musterbaureglement des Kantons Bern. üblich oder vorherrschend“. Das Ermessen wird an Für die Integration in ein Ortsbild ist auf die Behörden delegiert. Anstatt klarer und einfa- die vorherrschenden Merkmale zu achten. cher in der Handhabung wird das genaue Gegen- Die Erfahrung aus den heute teilweise de- teil bewirkt, nämlich Streit um die richtige Ausle- taillierten Vorgaben in den Reglementen gung und Anwendung der obigen „Begriffe“. zeigt, dass mehr Spielraum dienlich sein kann. Weg von einer quantitativen zu ei- ner qualitativen Planung mit dem Fach- ausschuss Gestaltung. Seite 2 / 35 Nr. Mitwirkungseingabe Stellungnahme Code 3. Das Baureglement regelt die Hauptherausforde- Es bedarf zur Entwicklung nach Innen K rung, die Verdichtung, nicht. Das Baureglement bauwillige Grundeigentümer. Die Förde- gibt keine Antworten, wie aus einer W1 eine W2 rung erfolgt durch angepasste baupolizei- verdichtet werden kann. Dem Problem wird aus- lichen Masse und Mindestdichten in Ent- gewichen (keine finanziellen, gestalterischen, ge- wicklungsgebieten. Zur Sicherstellung der meinschaftlichen Anreize). Die Architekten liefern Bauqualität ist der Fachausschuss Gestal- nicht, was von wir von ihnen erwarten müssen, tung vorgesehen. denn die Zeiten des Bauens auf der grünen Wiese sind vorbei. 4. Die Notwendigkeit der Ortsplanungsrevision ist Kenntnisnahme K gegeben und grösstenteils ist das vorliegende Do- kument auch gelungen. Allerdings hat die Ortspla- nung massvoll und mit gebotenem Freiraum für Entwicklung zu erfolgen. 5. Es werden unnötige Einschränkungen oder Ver- Kenntnisnahme. Teilweise wurden Ände- K schärfungen gemacht oder wage Formulierungen rungsvorschläge des Mitwirkenden aufge- eingefügt, welche viel Stoff für Diskussionen / Ein- nommen. sprachen zulassen. 6. Der Fachausschuss wird baurechtliche Fragen Der Fachausschuss hat die Aufgabe, Bau- K nicht klären und Diskussionen und langwierige vorhaben auf dessen Qualitäten zu prüfen Verfahren nicht verhindern können. und Empfehlungen abzugeben. Er soll keine baurechtliche Beurteilung vorneh- men. Dies ist weiterhin Aufgabe der Ge- meindebaubewilligungsbehörde. 7. Der Begriff Zucht- und Mastbetrieb ist durch die Bezüglich Luftimmissionen gelten die N Ortsplanungskommission genauer zu definieren. übergeordneten Vorgaben. Weiterge- Hinweis auf Informationsveranstaltung. hende Einschränkungen sind nicht vorge- sehen. 8. Die Stossrichtung der Ortsplanungsrevision geht Kenntnisnahme K in die richtige Richtung. 9. Die Nutzungsmöglichkeiten und Geschosszahlen Die Aufstockung in bestehenden Quartie- N der Wohnzonen sind für alle Dörfer anzuheben (4- ren wurde diskutiert und bewusst verwor- geschossige Grundnutzung). fen (siehe Kurzzusammenfassung oben). Ziel: Wachstum in Hinblick auf Alter der Bevölke- Die Planungsbehörden glauben nicht, rung erreichen, Anziehen von jungen Familien, dass Aufstockungen in den einzelnen Zentralisierung in Fraubrunnen lockern. Quartieren um ein oder zwei Geschosse bei den Stimmbürgern mehrheitsfähig sind. Weiter sind solche Projekte auch aus Ortsbildschutzgründen problematisch. Seite 3 / 35 Nr. Mitwirkungseingabe Stellungnahme Code Die Nutzungsmöglichkeiten in den Quar- tieren wurden mit der Lockerung der bau- polizeilichen Masse in allen Dörfern ver- bessert. Es wird in Frage gestellt, ob 4-stöckige Gebäude eine hohe Anziehungskraft für Familien bieten. Eher geht es darum, zent- rumsnah Wohnraum für die ältere Gene- ration zu schaffen, damit die Einfamilien- häuser für Familien frei werden. 10. Die Bestrebung zur Siedlungsverdichtung und In- Das Ziel, jedes Dorf entwickeln zu können K nenentwicklung sind zögerlich und mit falschen und leben in die Dorfzone zu bringen, ist Ansätzen angegangen worden. Die Kernzonen ein zentrales Thema der Ortsplanung. Die sind nicht ausreichend betrachtet worden. Vitale Mischnutzung eignet sich dafür am bes- Dörfer leben von den Dorfzonen. Vorhandene ten. Die Planung aktiviert Reserven in den Bausubstanz nutzen (inkl. Ökonomieteile). Die Pla- Zentren, wo willige Grundeigentümer be- nung aktiviert Reserven zu wenig. Der Fokus liegt stehen. zu stark auf den Entwicklungsgebieten. Ein vollständiges Mehrgeschoss erhöht den Anreiz In die Planung eingeflossene Massnah- zur Innenentwicklung wesentlich mehr als die be- men zur Förderung der Innentwicklung: