Projektdokumentation A5 Biel-Bienne

Tiefbauamt des Kantons September 2006 www.a5-biel-bienne.ch Gesamtprojekt

Umfahrung entlastet Biel vom Verkehr

Die Autobahnumfahrung von Biel schliesst eine A16 n

J der letzten Lücken im Schweizer Nationalstrassen- u ra A5 Solothur netz: die Verbindung von Solothurn nach Neuen- Reuchenette burg. Gleichzeitig verbindet das neue Teilstück Bözingenfeld rund um Biel die A5 mit der A16 (Transjurane) und der T6 Richtung Bern.

Mit der Umfahrung von Biel wird auch der regionale Büttenberg Verkehr gebündelt und weitgehend unterirdisch Biel/Bienne durch die Agglomeration geleitet. Weite Teile der Stadt und der Region können so vom Verkehr ent- Vingelz Seevorstadt lastet werden. Bauherr der A5 Biel-Bienne ist der Längholz

Kanton Bern. Er ist im Auftrag des Bundes für den Westast Ostast tel hâ Nationalstrassenbau zuständig. c u Bienne Centre Ne 5 A Vom heutigen Anschluss Biel Ost im Bözingenfeld Brügg aus verläuft die A5 Biel-Bienne zuerst durch den Zubringer Brüggmoos T6 Bern Büttenbergtunnel, wird danach im Bereich Orpund offen geführt und erreicht durch den Längholztun- Port nel die Verzweigung Brüggmoos. Von dort aus ver- läuft die A5 bis zur Seevorstadt unter dem heuti- gen Terrainniveau. Oberirdisch zu sehen sind vor Anschluss allem die Anschlüsse. Die Autobahn selbst taucht Halbanschluss (schwarz = Auf-/Abfahrtrichtung) nur in den Nidauer Weidteilen aus dem Boden auf, Verzweigung wo sie in einer Halbtieflage geführt wird. Erdauf- schüttungen dienen als Sicht- und Lärmschutz. Das Gesamtprojekt A5 Biel-Bienne ist in mehrere Teilprojekte aufgegliedert: Aus Sicherheitsgründen und wegen der Lüftung sind auch dort, wo die A5 unter dem Boden ver- Bereich Länge Stand der geplanter Inbetrieb- läuft, abschnittsweise Öffnungen nötig. Planung Baubeginn nahme Ostast Die A5 Biel-Bienne wird vom Bözingenfeld bis zur Büttenberg (Tunnel) 1,5 km baureif 2007 2015 Seevorstadt vierspurig gebaut. In der Seevorstadt schliesst der zweispurige Umfahrungstunnel Vin- Längholz (Tunnel) 2,5 km baureif 2007 2015 Orpund (offene Strecke) 0,5 km gelz an. Brüggmoos 0,4 km Auflage 2009 2015 Ausführungsprojekt Westast

Bienne Centre 1,2 km Ausführungs- 2010 2016 (Weidteile) projektierung Zubringer 0,5 km Ausführungs- 2010 2016 rechtes Seeufer projektierung Seevorstadt (City) 0,8 km Ausführungs- 2012 2018 projektierung Vingelz 2,7 km Generelle 2012 2018/19 Projektierung

Tiefbauamt des Kantons Bern, www.a5-biel-bienne.ch September 2006 Der lange Weg zum Konsens Die A5 Biel-Bienne blickt auf eine bewegte, über 30-jährige Planungsgeschichte zurück. Hier die wichtigsten Etappen:

1975 Ein erstes generelles Projekt für die A5 Um- fahrung Biel mit einer weitgehend offenen Linien- führung Strandboden–Brüggmoos–Orpund–Bözin- genfeld wird öffentlich aufgelegt. Wegen zahlreicher Einsprachen wird dieses Projekt nicht weiter ver- folgt.

1978–1989 Umfangreiche Variantenstudien. Trotz grosser Anstrengungen kann kein Konsens über die Linienführung im Raum Biel gefunden werden. Uneinigkeit herrscht insbesondere in der Frage, ob eine Nord- oder eine Südumfahrung die bessere Variante sei. Im Schlussbericht empfiehlt das kantonale Tiefbauamt die Weiterbearbeitung der Südumfahrung.

1994 Öffentliche Auflage eines neuen generellen A4 Projekts für die A5-Umfahrung Biel. Dieses ist das Resultat eines umfangreichen so genannten parti- zipativen Planungsprozesses. Zürich A1 1997 Das Generelle Projekt für den Ostast wird A5 vom Bundesrat genehmigt. Luzern A3 A1 Bern Chur 1999 Das Generelle Projekt für den Westast wird A12 A6 vom Bundesrat genehmigt. A8 A13 A2 1999–2002 Bau der Teilstrecke Biel Ost–Gemein- Lausanne degrenze Biel/ sowie der Verzweigung A9 A5/A16 Bözingenfeld. Rechtzeitig zur Expo.02 Bellinzona kann die A5 zwischen den Anschlüssen Lengnau und Biel Ost und die Direktverbindung zwischen Solothurn und der Transjurane in Betrieb genom- men werden. Die A5 Biel-Bienne schliesst eine Lücke im Schweizer Nationalstrassennetz. 2002 Öffentliche Planauflage des Ausführungs- projekts Ostast. Der Bund bezahlt den Löwenanteil 2004 Genehmigung des Ausführungsprojekts für Die A5 Biel-Bienne wird total über 2 Milliarden Franken kosten. Dies sind 200 Millio- den Ostast (Teilprojekte Büttenberg und Längholz, nen pro Kilometer. Damit gehört dieser Abschnitt zu den teuersten Schweizer ohne Teilprojekt Brüggmoos) durch das eidgenös- Autobahnen. Dies erklärt sich durch die vielen Tunnels und die komplexen Verbin- sische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie dungs- und Anschlussbauwerke. Der Ostast der Umfahrung von Biel kostet rund und Kommunikation (UVEK). 1,2 Milliarden. Davon entfallen 165 Millionen auf die bereits gebauten Anlagen im Bözingenfeld und rund 340 Millionen auf die Bauten im Bereich Brüggmoos. 2005 Die Genehmigung der Detailprojekte für den Ostast (ohne Teilprojekt Brüggmoos) wird vom Finanziert wird der Schweizer Autobahnbau zum überwiegenden Teil durch den Bundesamt für Strassen (ASTRA) erteilt. Bund. Sein Beitrag variiert je nach Finanzkraft der Kantone, die den verbleibenden Teil der Baukosten übernehmen. Im Fall der A5 Biel-Bienne kommt der Bund für 2006 Öffentliche Planauflage des Ausführungs- 87 Prozent der Kosten auf. Die Gemeinden müssen sich finanziell an den verkehrli- projekts Brüggmoos. chen flankierenden Massnahmen beteiligen.

2004–2006 Projektoptimierungsprozess für den Westast unter Führung des kantonalen Tiefbau- amtes in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA), der Region und den betroffe- nen Gemeinden. Im Rahmen dieses Prozesses fin- den Workshops zur Seevorstadt, zu Bienne Centre und zum Zubringer rechtes Seeufer statt.

Tiefbauamt des Kantons Bern, www.a5-biel-bienne.ch September 2006 Ostast

Zwei Tunnels im Osten von Biel

Der rund 4,9 km lange Ostast reicht von der Ver- zweigung Brüggmoos bis zur Verzweigung Bözin- Bözingenfeld genfeld. Er schafft eine schnelle Verbindung zwi- schen der A16 Transjurane und der A5 Richtung Solothurn einerseits und der T6 Richtung Lyss/ Bern andererseits. Dadurch werden die städtischen Hauptachsen vom Durchgangsverkehr entlastet. Der Ostast wird vor dem Westast gebaut und in Be- trieb genommen. Der Bau dauert von 2007–2015. Die Kosten für den Ostast belaufen sich auf rund 1,165 Milliarden Franken. Davon entfallen 165 Millio- Büttenbergtunnel nen auf die bereits gebauten Anlagen im Bözingen- feld und rund 340 Millionen auf die Bauten im Brüggmoos.

Der Ostast setzt sich aus folgenden Abschnitten Offene Strecke Orpund zusammen: mit Werkanschluss

Bözingenfeld Offene Strecke zwischen der Verzweigung Bözin- genfeld und dem Nordportal Büttenbergtunnel. Bei der Verzweigung sind Anpassungsarbeiten an den Werkleitungen und an der Fahrbahn notwendig. Längholztunnel Büttenbergtunnel 1,5 km langer Tunnel von der Unterführung SBB- Gleise/Längfeldweg bis zur Unterführung Haupt- strasse Mett–Orpund. Die Unterquerung der Bahnlinie Biel–Olten wird bergmännisch gebaut und stellt eine grosse Herausforderung dar: Sie Brüggmoos erfolgt unter vollem Bahnbetrieb mit bis zu 300 Zügen pro Tag und Gleis. Die Portalbereiche im Norden und Süden werden im Tagbau erstellt, die restliche Tunnelstrecke wird mit einer Tunnelbohr-

maschine oder mit Sprengvortrieb ausgebrochen. mit Bewilligung von swisstopo (BA068100) Reproduziert Installationsplätze Orpund Offene Strecke zwischen dem Südportal Bütten- Der Ostast der A5 Biel-Bienne ist in mehrere Teilprojekte aufgegliedert: bergtunnel und dem Nordportal Längholztunnel. Zum Bauprojekt der A5 gehören auch die Renatu- Bereich Länge Stand der geplanter Inbetrieb- rierung des Orpundbachs und die Verlegung des Planung Baubeginn nahme Waldweges über das Nordportal des Längholz- Ostast tunnels. Für den Unterhaltsdienst und die Ret- Büttenberg (Tunnel) 1,5 km baureif 2007 2015 tungsfahrzeuge wird ein Werkanschluss an die A5 erstellt. Die Option für einen späteren Vollan- Längholz (Tunnel) 2,5 km baureif 2007 2015 Orpund (offene Strecke) 0,5 km schluss Orpund wird offen gehalten. Brüggmoos 0,4 km Auflage 2009 2015 Längholztunnel Ausführungsprojekt 2,5 km lange Tunnelstrecke von der Gasstation des Gasverbundes Mittelland in Orpund bis zur Unterführung SBB-Gleise/Bielstrasse in Brügg. Auch hier ist eine bautechnisch anspruchsvolle Bahnunterquerung unter ständiger Aufrechterhal- tung des Betriebes notwendig. Die ersten rund 40 m des Tunnels vom Nordportal her und die letz- ten rund 120 m im Süden werden im Tagbau erstellt. Der Ausbruch der übrigen Tunnelstrecke ist mittels einer Tunnelbohrmaschine vorgesehen.

Tiefbauamt des Kantons Bern, www.a5-biel-bienne.ch September 2006 Brüggmoos Neues Verzweigungsbauwerk mit Halbanschluss Bienne Sud und separatem Vollanschluss Brügg. Bei der Verzweigung treffen die Autobahnäste aus Solothurn, Neuenburg und Bern aufeinander. Der Bau im Brüggmoos beginnt voraussichtlich 2009.

Tunnelbau: Von Norden nach Süden Im April 2007 starten voraussichtlich die Bauarbei- ten im Bözingenfeld. Die beiden Tunnels des Ost- astes werden von Norden nach Süden erstellt, das heisst die Ausbrucharbeiten beginnen am Nord- portal des Büttenbergtunnels und schreiten dann Richtung Brüggmoos voran. Dabei wird auf der ganzen Strecke zuerst die westliche Tunnelröhre, anschliessend die östliche Röhre gebaut. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass der An- und Ab- transport von Bau- und Ausbruchmaterial gröss- tenteils über das Trassee des Ostastes selbst er- folgen kann. Der Baustellenverkehr durch Biel und die betroffenen Gemeinden wird dadurch erheb- lich verringert. Die Versorgung der Baustelle er- folgt über den Hauptinstallationsplatz im Bözin- genfeld (ehemaliger EXPO-Parkplatz) und über kleinere Installationsplätze in Orpund, im Madret- schried und im Brüggmoos.

Auswirkungen der Baustelle Ein Bauwerk dieser Grössenordnung bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Umgebung. Baulärm, Lastwagentransporte und Eingriffe ins Land- schaftsbild sind leider nicht zu vermeiden. Die Bauherrschaft und die beauftragten Bauunterneh- mungen setzen jedoch alles daran, um die Belas- tungen für die Anwohnerinnen und Anwohner auf ein Minimum zu begrenzen. Bei den Bauarbeiten für die Unterquerung der SBB-Gleise im Bözingen- feld und Brüggmoos sowie der Hauptstrasse Mett-Orpund und der Bielstrasse in Brügg sind Nacht- und Wochenendeinsätze unerlässlich. Die Anwohnerschaft wird rechtzeitig darüber infor- miert. Auch in der Verkehrsführung wird es infolge A16 der Bauarbeiten temporäre Einschränkungen oder Jura Umleitungen geben. Betroffen sind hauptsächlich A5 Solothurn die Gebiete Längfeldweg, Hauptstrasse Mett- Orpund und Bielstrasse in Brügg. e ss 0% 22% estra ingenstrasse3 – – Markante Verkehrsentlastungen Böz enett ch Biel/Bienne Die vollständig eröffnete A5 Biel-Bienne wird das eu e R ss tra ts städtische und regionale Strassennetz gross- % et –52 /M t h- ad c flächig entlasten. Das ist eine entscheidende st ts r re o d Orpund ev a Voraussetzung für eine siedlungsverträgliche Nut- Se M ienne Be –23% rns Biel-B t B zung dieser Strassen. Doch bereits die Inbetrieb- ra A5 +57 ss r e ü % g l –36 g nahme des Ostastes wirkt sich positiv auf die s

t % r a Wohn- und Lebensqualität in der Agglomeration s s e % sse A5 Neuchâte 2 Biel aus. Verkehrsprognosen rechnen mit einer Nidau –5 Brügg ückstra ubr markanten Abnahme des Verkehrs auf den gros- Ne +1 0% sen Hauptachsen (vgl. nebenstehenden Plan). T6 B iel -Ly tstrasse 2% s r s Port +3 Po Mit grossem Zusatzverkehr ist hingegen auf der Bernstrasse zu rechnen. Grund dafür ist eine Ver- lagerung des Verkehrs von der Brügg- auf die Bernstrasse, die der Ostast mit sich bringt, solange Verkehrsbelastung in der Region Biel: Veränderung (in Prozent) mit eröffnetem Ostast der Westast noch nicht in Betrieb ist. Sobald der gegenüber 2005. Westast aber eröffnet ist, wird die Bernstrasse dauerhaft entlastet.

Tiefbauamt des Kantons Bern, www.a5-biel-bienne.ch September 2006 Brüggmoos

Knotenpunkt zwischen Ost- und Westast

Das Teilprojekt Brüggmoos gehört zum Ostast der A5 Biel-Bienne. Es sieht vor, die Autobahnverzwei- gung Brüggmoos und den Anschluss Brügg als zwei getrennte Bauwerke zu realisieren. Geplanter Baubeginn im Brüggmoos ist 2009. Die Verzwei- gung und der ganze Ostast sollen 2015 in Betrieb genommen werden. Die Gesamtkosten für das Teilprojekt Brüggmoos belaufen sich auf rund 340 Mio. Franken.

Die Pläne für den ganzen Ostast wurden 2002 öffentlich aufgelegt. Gegen das Teilprojekt im Brüggmoos gingen zahlreiche Einsprachen ein. Deshalb und aus weiteren Gründen wurde dieser Abschnitt getrennt vom restlichen Ostast weiter- entwickelt und im Herbst 2006 nochmals öffentlich aufgelegt. Reproduziert mit Bewilligung von swisstopo (BA068100) Reproduziert Verzweigung Brüggmoos Verzweigung Brüggmoos, Anschluss Brügg Weitere Projekte Ein sehr aufwändiges Bauwerk ist die Verzwei- Halbanschluss Bienne Sud Neue Fuss- und Radwege gung: dort treffen die Autobahnäste aus Solothurn, Tunnel Weidteile Bern und Neuenburg aufeinander. Die Verzwei- gung verläuft auf zwei Niveaus und soll möglichst kostengünstig und Platz sparend realisiert werden. In das Verzweigungsbauwerk integriert ist der Halbanschluss Bienne Sud. Über zwei direkte Rampen zur Portstrasse ermöglicht er die Ein- und Ausfahrt Richtung Solothurn/Jura.

Neuer Anschluss im Gewerbegebiet Brügg Der neue Anschluss Brügg ordnet sich rechtwink- lig in das vorhandene städtische Strassensystem ein. Er ermöglicht Ein- und Ausfahrten in alle Fahrt- richtungen und mündet im Osten in die zweispu- rige Autostrasse T6 Biel–Lyss.

Heutiger Anschluss Brügg wird aufgehoben Sobald der Ostast in Betrieb ist, wird der heutige Anschluss Brügg an die T6 aufgehoben. Bereits ab 2009 werden entlang der T6 Lärmschutzwände ge- baut. Fertig gestellt werden können die Lärmschutz- wände erst nach dem Abbau des heutigen An- schlusses. Die Aufhebung des Anschlusses Brügg, die dadurch nötigen Strassenanpassungen und die Blick auf die Verzweigung Brüggmoos (im Vordergrund) und den neuen Lärmschutzmassnahmen in diesem Gebiet sind Anschluss Brügg (im Hintergrund). nicht Teil des A5-Projekts, sondern Gegenstand separater kantonaler Bauvorhaben. Sie werden jedoch zeitlich auf die A5 Biel-Bienne abgestimmt. Bauen unter Verkehr Gebaut wird im Brüggmoos in sechs verschiedenen Phasen, was jeweils entspre- Grünes Tunneldach in den Weidteilen chende Anpassungen der Verkehrsführung erfordert. Der Verkehr wird nicht Westlich der Verzweigung schliesst der im Tagbau grossräumig verlegt, sondern durch die Baustelle geleitet. Dazu sind aufwändige erstellte Tunnel Weidteile an. Er bildet das Verbin- Provisorien nötig. Wichtiger Bestandteil der Baulogistik sind die vier Installations- dungsstück zum Westast. Die A5 verläuft hier in ei- und Lagerplätze. Sie entstehen in den Bereichen Expo-Parkplatz, Industriestrasse, ner überdeckten Halbtieflage. Im westlichen Be- Familiengärten und Werkhof. reich des Tunnels, nahe dem Heideweg, werden auf dem Autobahndeckel Grünflächen für Freizeit und Sport angelegt. Im östlichen Teil gegen die Portstrasse entsteht ein parkartiger, locker be- pflanzter Hügel, der zugleich Lärm- und Sicht- schutzfunktionen übernimmt.

Tiefbauamt des Kantons Bern, www.a5-biel-bienne.ch September 2006 Das lokale Strassennetz wird umorganisiert

Mit der A5 wird auch das lokale Strassennetz in Brügg und Umgebung umorganisiert. Ziel ist eine nachhaltige Entlastung der Wohngebiete vom D Durchgangsverkehr. Kernelement des neu konzi- e ss tra ns C Bielstrasse In pierten Netzes bildet die so genannte Spange rte N e d g o e u A B r st g d Portstrasse–Mittelstrasse–Industriestrasse. Sie ver- rie we

sse str. st a Industrie bindet mit einer neuen Brücke über die T6 die Wes st Industriestrasse O Heide t rasse Hauptachsen Portstrasse und Bielstrasse, er- telstr

Mit schliesst das Gewerbegebiet von Brügg und dient se Römerstrasse We als Autobahnzubringer. as st tr A rts Römerstrasse Ost Po Spange Portstrasse–Industriestrasse

Erle Entlang dieser neuen Hauptverbindung werden die telstrasse e nstrass it ck e M Kreuzungen angepasst: Am Knoten Portstrasse/ rü

rb h Erlenstrasse und bei den Autobahnanschlüssen e W an der Mittel- und Industriestrasse werden Licht- signalanlagen installiert. Der Knoten Erlenstrasse/

Mittelstrasse wird als Kreisel gestaltet. Der westli- mit Bewilligung von swisstopo (BA068100) Reproduziert che Teil der Römerstrasse wird zur Sackgasse (Zu- Anschlüsse an die A5 Fahrspur für Bus und Velo fahrt nur über die Erlenstrasse). Die Römerstrasse Massnahmen auf dem Lokalnetz A Neue behindertengerechte Bushaltestelle Ost wird als Teil des neuen Radweges zwischen Portstrasse Wasserstrasse und Parkstrasse zur Einbahnstrasse Regionaler Radweg Lyss–Studen–Biel B Neue behindertengerechte Bushaltestelle Rad- und Gehweg Aegertenstrasse (befahrbar in Richtung West-Ost). Mittelstrasse–Bielstrasse C Bushaltestelle Bielstrasse als Fahrbahnhaltestelle Rad- und Gehweg D Bushaltestelle Bielstrasse/Industriestrasse Brücke Portstrasse, Steg Wehrbrücke Aegertenstrasse–Bielstrasse stadtauswärts als Fahrbahnhaltestelle, Die Brücke Portstrasse über die T6 muss verlegt Lichtsignale für Busbevorzugung werden. Sie wird neben der heutigen Brücke erstellt, damit während der Bauarbeiten die alte Strasse be- nutzt werden kann. Neben der Wehrbrücke Port wird ein neuer Steg für den Fuss- und Veloverkehr erstellt. Längholz Das Trottoir auf der bestehenden Brücke wird aufge- hoben und die Fahrbahn entsprechend verbreitert.

Sicherer zu Fuss und per Velo Zusätzliche Trottoirs, Fussgängerstreifen, Mittelin- seln, Radstreifen usw. bringen dem Langsamver- kehr sicherere und attraktivere Wege. Zudem wer- Wald-/ Parklandschaft den drei neue Rad- und Gehwege erstellt: Der Natur- Mooswald neue regionale Radweg Lyss–Studen–Biel als spielplatz Ersatz für die Radstreifen auf beiden Seiten der T6 Pfeidwald sowie die lokalen Rad- und Gehwege Mittelstrasse– Bielstrasse und Aegertenstrasse–Bielstrasse.

Förderung des öffentlichen Verkehrs Für einen reibungslosen, attraktiven Busverkehr sind unter anderem eine Fahrspur für Bus und Velo an der Portstrasse, behindertengerechte Halte-

stellen an der Port- und Aegertenstrasse sowie mit Bewilligung von swisstopo (BA068100) Reproduziert Massnahmen zur Bevorzugung des Busses ge- Der grüne Korridor zwischen Längholzwald und Zihl vernetzt die für Pflanzen und Tiere genüber den übrigen Verkehrsmitteln geplant. wichtigen Lebensräume.

Grüner Vernetzungskorridor Zu Gunsten von Pflanzen und Tieren wird ein durchgehender Korridor zwischen den bestehen- den Grünräumen Längholzwald und entlang der Zihl geschaffen. Dadurch entsteht ein naturnaher Trenngürtel zwischen Biel/Nidau und Brügg.

Tiefbauamt des Kantons Bern, www.a5-biel-bienne.ch September 2006 Westast

Unterirdisch quer durch die Stadt

Der Westast der A5 Biel-Bienne reicht von der Verzweigung Brüggmoos bis zum Anschluss des Vingelztunnels in die bestehende A5 im Bereich Biel/Bienne Rusel. Er wird bis in die Seevorstadt vierspurig ge- baut und verläuft unter dem heutigen Terrain- Vingelz niveau. Oberirdisch zu sehen sind vor allem die Anschlüsse. Die Autobahn selbst taucht nur in den Seevorstadt Nidauer Weidteilen aus dem Boden auf, wo sie in einer Halbtieflage geführt wird. Erdaufschüttungen Westast l dienen als Sicht- und Lärmschutz. Aus Sicher- te heitsgründen und wegen der Lüftung sind auch châ Bienne Centre dort, wo die A5 unter dem Boden verläuft, ab- A5 Neu schnittsweise Öffnungen nötig. Nidau

Noch sind beim Westast nicht alle Fragen geklärt. Die Planung verläuft zurzeit parallel in drei Ab- Zubringer schnitten: Seevorstadt (Teilprojekt City), Bienne Brüggmoos Centre (Teilprojekt Weidteile) und Zubringer rech- tes Seeufer. Dabei wird nach Lösungen gesucht, Port die möglichst vielen Ansprüchen gerecht werden und technisch wie finanziell realisierbar sind. Für die Verbindungsstrecke zum Ostast liegt in den Anschluss Nidauer Weidteilen bis auf die Höhe des Heide- Halbanschluss (schwarz = Auf-/Abfahrtrichtung) wegs ein ausführungsreifes Bauvorhaben vor. Es Verzweigung gehört zum Teilprojekt Brüggmoos des Ostastes. Der Westast der A5 Biel-Bienne ist in mehrere Teilprojekte aufgegliedert: Bienne Centre (Weidteile) Die Planungsarbeiten im Bereich Bienne Centre Bereich Länge Stand der geplanter Inbetrieb- sind noch voll im Gange. Eine sehr aufwändige Planung Baubeginn nahme Lösung mit drei Verkehrsebenen im Bereich des Westast Schlachthofs wird zur Zeit vertieft untersucht. Im Vordergrund stehen dabei die geologischen und Bienne Centre 1,2 km Ausführungs- 2010 2016 bautechnischen Risiken. Ein wichtiger Bestandteil (Weidteile) projektierung der Beurteilung ist aber auch die Umweltverträg- Zubringer 0,5 km Ausführungs- 2010 2016 lichkeitsprüfung. Ziel ist, das Teilprojekt bis im Som- rechtes Seeufer projektierung mer 2008 zur Auflage zu bringen. Seevorstadt (City) 0,8 km Ausführungs- 2012 2018 projektierung Zubringer rechtes Seeufer Vingelz 2,7 km Generelle 2012 2018/19 Dieses Teilprojekt steht erst am Anfang des Projektierung Optimierungsprozesses. Der A5-Zubringer führt den Verkehr über Nidau zum Autobahnanschluss Bienne Centre. An der Weiterentwicklung eines Projekts, das den unterschied- lichen Ansprüchen gerecht wird, sind in einem so genannten partizipa- tiven Planungsprozess auch Vertreter der betroffe- nen Gemeinden Biel, Nidau, Port und betei- ligt. Dabei hat sich bereits in den ersten Workshops gezeigt, dass die Planung nicht in Nidau Halt machen kann. Neu soll nun auch über die Verkehrs- führung über den Nidau-Büren Kanal bis zum Kreuzweg nachgedacht werden. Ein ausgereiftes Projekt soll zeitgleich mit einer Lösung im Bereich Bienne Centre vorliegen.

Tiefbauamt des Kantons Bern, www.a5-biel-bienne.ch September 2006 Seevorstadt (City) Im Bereich des Anschlusses Seevorstadt ist die Prüfung zahlreicher Varianten abgeschlossen. Bis zur öffentlichen Planauflage weiterentwickelt wird ein so genannter Halbanschluss. Er ermöglicht eine Autobahnabfahrt und eine Auffahrt in Rich- tung Bern. Im Detail geprüft wurde auch ein Voll- anschluss, doch der Halbanschluss erwies sich von den verkehrlichen, technischen und städte- baulichen Aspekten her als beste Lösung und schnitt auch mit Blick auf die Kosten und aus Sicht der Umwelt am besten ab.

Vingelz Das Teilprojekt Vingelz steht zurzeit in der Phase der generellen Projektierung. Der Bau des 2,3 Kilo- meter langen Vingelztunnels ist Teil des Gesamt- projekts A5 Biel-Bienne. Baubeginn ist voraus- sichtlich 2012, im Jahr 2018/19 soll der Tunnel fertig gestellt sein.

Tiefbauamt des Kantons Bern, www.a5-biel-bienne.ch September 2006 Verkehr

Sicherere Strassen, ruhigere Wohnquartiere

Mit der A5 Biel-Bienne werden in der Region meh- rere Ziele erreicht: Das vorhandene, überlastete Strassennetz soll entlastet werden. Der Verkehr soll sich mit den Bedürfnissen der Bevölkerung vertragen. Die Sicherheit der Radfahrenden, der Fussgängerinnen und Fussgänger muss gewähr- leistet sein, der öffentliche Verkehr muss mög- lichst störungsfrei zirkulieren können. Eine Beruhi- gung der Quartierstrassen soll die Wohn- und Lebensqualität steigern. Und schliesslich gilt es, die Vorschriften bezüglich Lärmschutz und Luft- reinhaltung einzuhalten.

Begleitmassnahmen Mit der Realisierung der Umfahrungsautobahn allein lassen sich diese Ziele nicht vollständig errei- chen. Die A5 bietet jedoch die Gelegenheit, das Verkehrsnetz in der Agglomeration Biel neu zu organisieren. Mit Hilfe von so genannten verkehrli- chen flankierenden Massnahmen soll die Entlas- tungswirkung der A5 verstärkt und langfristig erhalten werden. Das Prinzip: Der Durchgangsver- kehr wird auf wenige leistungsfähige Hauptachsen konzentriert. Die übrigen Strassen dienen aus- schliesslich dem Quartierverkehr. Sie werden so gestaltet, dass sie als Schleichwege unattraktiv sind. Ziel: In den Quartieren sind weniger Autos langsamer unterwegs. Durch die Verkehrsentlas- tung bietet sich die Möglichkeit, den Strassen- raum gestalterisch aufzuwerten.

Das Ziel, den Verkehr zu verlangsamen, lässt sich durch eine ganze Palette von Massnahmen errei- chen. Vorgesehen ist unter anderem, den Strassen- querschnitt zu verengen oder die Bushaltestellen so zu gestalten, dass die übrigen Verkehrsteilneh- menden bei haltenden Bussen warten müssen (Fahrbahnhaltestelle).

Die Begleitmassnahmen können erst umgesetzt werden, wenn die einzelnen Teilstücke der A5 Biel- Bienne eröffnet sind und der Verkehr auf dem städ- tischen Strassennetz abgenommen hat. Diese Massnahmen sind grösstenteils nicht Bestandteil der A5. Sie werden als eigenständige Projekte von den betroffenen Gemeinden geplant, die sich neben Bund und Kanton finanziell daran beteiligen.

Neue Fuss- und Velowege Wo immer der Bau der A5 Biel-Bienne Anpassun- gen auf dem lokalen Strassennetz zur Folge hat, werden soweit möglich die Bedingungen für den Langsam- und den öffentlichen Verkehr verbes- sert. Insbesondere im Brüggmoos wird mit dem Bau der Verzweigung und des neuen Anschlusses Brügg auch das bestehende Strassennetz umor- ganisiert.

Tiefbauamt des Kantons Bern, www.a5-biel-bienne.ch September 2006 Zusätzliche Trottoirs, Fussgängerstreifen, Mittel- inseln, Radstreifen usw. bringen dem Langsamver- kehr sicherere und attraktivere Wege. Zudem wer- den drei neue Rad- und Gehwege erstellt: Der neue regionale Radweg Lyss–Studen–Biel als Ersatz für die Radstreifen auf beiden Seiten der T6 sowie die lokalen Rad- und Gehwege Mittelstrasse–Biel- strasse und Aegertenstrasse–Bielstrasse.

Besseres Busangebot Zur Förderung des Busverkehrs sind unter ande- rem eine separate Fahrspur für Bus und Velo an der Portstrasse, behindertengerechte Haltestellen an der Portstrasse und Aegertenstrasse sowie Massnahmen zur Bevorzugung des Busses ge- genüber den übrigen Verkehrsmitteln geplant.

Verkehrsprognosen A1

6 J Mit Hilfe von Verkehrszählungen und Computer- ura hurn modellen können Prognosen für das künftige Ver- A5 Solot kehrsaufkommen erstellt werden. Wie der Verkehr in den kommenden Jahren wachsen wird, hängt se e nicht zuletzt von der Siedlungsentwicklung ab. Es 0% 21% 3 – – ist mit einer generellen Zunahme des Motorfahr- ettestrassBözingenstras en ch Biel/Bienne zeugverkehrs zu rechnen, wobei der Lastwagen- e Reu ss tra ts verkehr im Vergleich zum Autoverkehr überpro- % et % t M 3 ad –51 -/ –2 st ch portional zunimmt. or M ts v u e e r r Orpund e t +50 d S e a nne n M

A s l-Bie 5 % ie

B t –47% B B

ie r 5 l- a A

B r Gemäss den Prognosen bringt die vollständig er- s

-/Aa ie ü te r s

b n g nd n e l e e g ä –83% r öffnete A5 deutliche Entlastungen auf den städti- L g s s t e r t r a a s rass s schen Hauptachsen: s s e st e e s rg % A5 Neuchâte 5 ras bu % Nidau t H –4 – Die Achse Seevorstadt–Reuchenettestrasse/ n N ks e a c u –54 i Brügg ü e –85% d u br N a p Bözingenstrasse wird gegenüber heute um rund u t eu s N t r se a ein Viertel entlastet. s T6 s ras Bi e t el -Ly ts 0% ss – Um fast die Hälfte verringert sich der Verkehr auf r Port o +2 der Brüggstrasse. P – Auf der Achse Madretsch-/Mettstrasse wird der Verkehr gegenüber heute halbiert. – Auf der Neubrückstrasse in Brügg nimmt der Verkehrsbelastung in der Region Biel: Veränderung (in Prozent) mit vollständig eröffneter Verkehr fast um die Hälfte ab. A5 Biel-Bienne gegenüber 2005. – Massiv entlastet wird auch Nidau. Der grösste Teil des Verkehrs, der heute über die Hauptstras- se durch Nidau rollt, wird über den neuen Zu- bringer rechtes Seeufer auf den Westast geführt. – Eine grosse Entlastung bringt die A5 schliesslich auch auf dem Korridor Aarberg-/Ländtestrasse.

Auf der Murtenstrasse ist nach Eröffnung im Be- reich der SBB-Unterführung mit 50% Mehrverkehr zu rechnen, der sich allerdings von dort auf drei verschiedene Strassenzüge verteilen wird.

Nach Eröffnung des Ostastes ist vorübergehend mit grossem Zusatzverkehr auf der Bernstrasse zu rechnen. Grund dafür ist eine Verlagerung des Ver- kehrs von der Brüggstrasse auf die Bernstrasse, die der Ostast mit sich bringt, solange der Westast noch nicht in Betrieb ist. Sobald der Westast aber eröffnet ist, wird die Bernstrasse dauerhaft ent- lastet.

Tiefbauamt des Kantons Bern, www.a5-biel-bienne.ch September 2006 Lebensqualität und Umwelt

Grüne Zonen für Mensch und Natur

Die A5 Biel-Bienne bringt der Stadt Biel und ihrer Umgebung eine beachtliche Verbesserung der A5 Biel-Bienne Lebensqualität. Nach ihrer Eröffnung werden die vom Verkehr überlasteten Hauptachsen vom Durch- gangsverkehr sowie von einem Teil des innerstädti- Büttenbergwald schen Verkehrs entlastet. Dadurch nimmt die Belastung durch Lärm und Luftschadstoffe deut- lich ab und die Bieler Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer können mit kürzeren Fahrzeiten rech- Orp undstrass nen. Doch nicht nur die Neuorganisation des e Verkehrs bringt Verbesserungen. Beim Bau der Umfahrung von Biel werden konsequent Lärm-

D

ie schutzmassnahmen umgesetzt. Dazu zählen: eine Mett t sc

h weitgehende Eindeckung der Strasse, ein moder- ibac

h ner Belag, Schall absorbierende Verkleidungen bei Orpund den Tunnelportalen sowie Lärmschutzwände.

Massnahmen zugunsten der Umwelt

Die Folgen der A5 Biel-Bienne für die Umwelt wur- Orpundbach den, wie bei allen Grossprojekten gesetzlich vor- geschrieben, in einer so genannten Umweltver- träglichkeitsprüfung abgeklärt. Diese Beurteilung umfasst sowohl den Bau wie auch den Betrieb der Autobahn. Der Bauherr muss in diesem Verfahren nachweisen, dass sein Projekt umweltverträglich ist und dass die gesetzlichen Auflagen unter ande- rem beim Lärm, bei den Luftschadstoffen und Längholzwald beim Gewässerschutz eingehalten werden. Die Umweltverträglichkeitsprüfung wird vom Bundes- amt für Umwelt (Bafu) als neutraler Instanz begut- Der Wildkorridor entlang des Ostastes der A5 schafft für Pflanzen und Tiere eine Verbindung achtet. zwischen dem Büttenbergwald und dem Längholzwald.

Die A5 verläuft entlang den Siedlungsrändern von Biel und den umliegenden Gemeinden und tan- giert keine intakten naturnahen Lebensräume. Längholz Trotzdem muss für Raum, der Pflanzen und Tieren verloren geht, Ersatz geschaffen werden. Dabei geht das Projekt über die gesetzlich vorgeschrie- benen Massnahmen hinaus.

Im Bereich des Ostastes zum Beispiel wird ein Wildkorridor zur ökologischen Vernetzung der Wald-/ Parklandschaft Waldgebiete Büttenberg und Längholz erstellt. Er Natur- Mooswald verläuft parallel zur Autobahn auf der Seite Orpund. spielplatz In diesem Zusammenhang sollen auch der Diet- Pfeidwald schi- und der Orpundbach renaturiert werden.

Im Bereich Brüggmoos werden als wichtigste ökologische Massnahme die bestehenden Grün- räume Längholzwald und Zihl mit einem durchge- henden Vernetzungskorridor verbunden. Dadurch entsteht ein naturnaher Trenngürtel zwischen

Biel/Nidau und Brügg. mit Bewilligung von swisstopo (BA068100) Reproduziert Der grüne Korridor zwischen Längholzwald und Zihl vernetzt die für Pflanzen und Tiere wichtigen Lebensräume.

Tiefbauamt des Kantons Bern, www.a5-biel-bienne.ch September 2006 Chancen für eine städtebauliche Aufwertung Während des Baus der Umfahrung von Biel haben Baustellen, Installations- und Lagerplätze lokale Eingriffe zur Folge. Die Belastung wird für die Wohngebiete durch Sicht- und Lärmschutzmass- nahmen gelindert. Für die Zeit nach dem Bau bie- tet die A5 aber auch Chancen zur städtebaulichen Aufwertung. Die vorgesehene Gestaltung der Um- gebung bringt klare Verbesserungen.

Am auffälligsten sind die positiven Auswirkungen in den Nidauer Weidteilen, wo die A5 in einer über- deckten Halbtieflage verläuft. Im westlichen Be- reich dieses Tunnels, nahe dem Heideweg, wird der Autobahndeckel eben gestaltet und soll für Freizeit, Spiel und Sport genutzt werden. Im östli- chen Teil gegen die Portstrasse entsteht ein park- artiger, locker bepflanzter Hügel, der zugleich Lärm- und Sichtschutzfunktionen übernimmt. So wird in den Weidteilen eine neue städtische Park- Überdeckte A5 in den Weidteilen. Blick vom Heideweg in Richtung Portstrasse. landschaft geschaffen.

Mit den neuen Anschlüssen Brügg und Bienne Sud, der Verzweigung Brüggmoos und der Mittel- strasse als zentraler Achse erhält das Industriege- biet Brügg ein neues Gesicht. Die Mittelstrasse verbindet die Industriegebiete Nord und Süd mit- einander und bindet sie an das städtische Busnetz an. Dadurch wird das Gebiet in Zukunft auch für Nutzungen im Bereich Einkauf und Freizeit attrak- tiv. Durch den Wegfall des bestehenden Anschlus- ses Brügg wird das fast vollständig überbaute Siedlungsgebiet von Brügg deutlich aufgewertet.

Tiefbauamt des Kantons Bern, www.a5-biel-bienne.ch September 2006 Auswirkungen der Baustelle

A5-Baustelle prägt Bieler Alltag

Die A5 Biel-Bienne wird nach ihrer Vollendung die Verkehrs- und Umweltsituation in Biel nachhaltig verbessern. Doch während der Bauzeit führt ein Bauvorhaben dieser Grössenordnung, das in einem dicht besiedelten Gebiet realisiert wird, zu Beein- trächtigungen. Wo in der Nähe von Wohngebieten gebaut wird, sind vorübergehend Lärm- und Luft- schadstoffimmissionen nicht zu vermeiden. Die Anwohnerinnen und Anwohner der Baustellen ha- ben teils mit geringen, teils mit erheblichen Belas- tungen zu rechnen.

Der Bau der A5 wird auch auf das Leben der nicht direkt betroffenen Bevölkerung Auswirkungen haben. So werden beispielsweise beim Zugang zum See am Bieler Strandboden gewisse Einschrän- kungen und Umwege unvermeidlich sein. Dabei gilt es allerdings zu bedenken, dass die Arbeiten etappiert werden. Da die A5 Biel-Bienne zum über- wiegenden Teil unterirdisch verläuft, sind die Bau- stellenabschnitte immer nur auf einer Länge von einigen Hundert Metern offen und werden danach wieder überdeckt.

Lengnau Transport über die Baustelle Firsi Lengnau Die verschiedenen Bereiche des A5-Projekts be- Charuque finden sich in unterschiedlichen Planungsstadien. Reuchenette Mettlen Darum sind die Details des Bauablaufs noch nicht Leuzigen überall bekannt. Baubeginn der Umfahrung von Gryfenberg 1 Schwobsberg/Buchrain Biel ist im Frühling 2007 beim Portal des Bütten- Arch (Reservedeponie) bergtunnels im Bözingenfeld. Der Ostast, zu dem Biel/Bienne 2 dieser Tunnel gehört, wird zum grössten Teil unter- irdisch erstellt. Deshalb hat diese Baustelle nur lokal begrenzte Auswirkungen für die Anwohner- 3 schaft. Der Aushub des Büttenberg- und des Längholztunnels wird nicht über das lokale Stras- Zälgli (Umschlag Bahn) sennetz transportiert, sondern gelangt über das bereits erstellte A5-Trassee auf einen grossen Chrützwald Lyss (Inertstoffe) Bauplatz im Bözingenfeld. Von dort wird das Ma- Lyss terial auf verschiedene Deponien in der Region verteilt. Matte-Hölzli 2009 beginnen die Bauarbeiten im Brüggmoos. Das Teilprojekt wird vollständig im Tagbau erstellt. Uf der Höchi Finsterhennen Dies gilt auch für die Weidteile, wo die Autobahn

überdeckt verläuft. Der Verkehr wird während dem Oberfeld, Finsterhennen Bau nicht grossräumig verlegt, sondern durch die Baustelle geleitet. Auch im Brüggmoos wird der 1 Baustelle Bözingenfeld Transport von Aushub- und Baumaterial zeitweise 2 Baustelle Orpund eine Belastung für die Anwohnerinnen und An- 3 Baustelle Brüggmoos Deponien wohner darstellen.

Voraussichtlicher Baubeginn beim Westast ist 2010. Auch dieser Teil der A5 Biel-Bienne wird ausschliesslich im Tagbau erstellt, obwohl er nach seiner Vollendung unter dem Boden verläuft.

Tiefbauamt des Kantons Bern, www.a5-biel-bienne.ch September 2006 Verkehr durch die Baustelle leiten Der Bauablauf der Teilprojekte ist so organisiert, dass die Baustellen optimal und effizient erschlos- sen werden. Ziel ist aber auch, die Belastung für die Bevölkerung möglichst klein zu halten und den bestehenden Verkehr auf den Hauptachsen flüs- sig und geordnet abzuwickeln. Er wird grössten- teils durch die Baustellen oder über kleinräumige Umleitungen geführt. Auf der Einfallsachse von Bern beispielsweise läuft der Verkehr während der gesamten Bauzeit des Ostastes über die Bern- strasse bis zum Guido Müller Platz. Dazu müssen aufwändige Provisorien erstellt werden. Beim Bau des Westastes steht die Verkehrsführung noch nicht im Detail fest.

Kurze Transportrouten Der Bau der A5 führt temporär und lokal zu einer erhöhten Belastung durch Luftschadstoffe. Diese fallen einerseits auf der Baustelle an, andererseits werden sie durch den Transport von Aushub und Baumaterial verursacht. Diese Emissionen lassen sich massgeblich durch möglichst kurze Trans- portdistanzen beeinflussen.

Der Löwenanteil des Materials wird per Lastwagen transportiert. Zwar wurden auch alternative Trans- portrouten mit der Bahn und per Schiff geprüft, aber sie erwiesen sich als zu wenig effizient. Die zu transportierenden Mengen sind beachtlich. Allein im Bereich Brüggmoos werden rund 500000 m3 Material angeliefert, gelagert oder abtransportiert. Dies entspricht über 60000 Lastwagenladungen.

Lärmschutzmassnahmen für Wohngebiete Mit Lärm und Erschütterungen ist im Umfeld der Installationsplätze und der Baustellen zu rechnen. Lärmintensiv sind vor allem das Errichten von Spundwänden sowie der Einbau von Bohrpfahl- wänden. Zum Schutz von Wohn- und Erholungs- gebieten werden unter anderem Lärmschutzdäm- me errichtet. Die Bevölkerung im Umfeld der Baustellen wird frühzeitig über lärmintensive Bau- arbeiten informiert. Zusätzliche Massnahmen zur Verringerung der Lärmbelastung sind: Die Mini- mierung der Bautransporte, eine zeitliche Begren- zung der Arbeiten sowie Auflagen für den Bau- verkehr.

Grundwasserströme werden überwacht Um die Grundwasserverhältnisse möglichst wenig zu beeinflussen, wird die A5 in den kritischen Be- reichen in geschlossenen Baugruben in möglichst kleinen Etappen von 200 bis 300 m Länge gebaut. Dort wo das Projekt im Bereich des maximalen Grundwassers verläuft, wird eine dichte Grund- wasserwanne erstellt. Zudem wird das anfallende Grundwasser während den Bauarbeiten intensiv überwacht, damit bei Bedarf Massnahmen früh- zeitig ergriffen werden können.

Tiefbauamt des Kantons Bern, www.a5-biel-bienne.ch September 2006