Wirtschafts- Und Arbeitsmarktbericht Köln 2005/2006
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Der Oberbürgermeister Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2005/2006 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2005/2006 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2005/2006 Seite 1 Vorwort Standort gestärkt Die Situation am Wirtschaftsstandort Köln hat sich im Verlauf der beiden Jahre 2005 und 2006 kontinuierlich verbessert. Besonders erfreulich ist der stabile Umsatz der Kölner Industrie, der 2006 bereits im dritten Jahr in Folge auf dem Rekordniveau von über 25 Milliarden Euro notierte. Auch der mehrjährige Beschäftigungsrückgang im Produk- tionssektor ist 2006 zum Stillstand gekommen. In Bezug auf das Angebot an Arbeitsplätzen markierte das dritte Quartal 2006 eine deutliche Trendwende zum Positiven: Erstmals seit 2001 lag die Zahl der bei Kölner Unternehmen Beschäftigten über dem Vorjahreswert und erstmals seit sechs Jahren gab es in nur einem Quartal einen Zuwachs Dr. Norbert Walter-Borjans um mehr als 10.000 Arbeitsplätze. Dezernent für Wirtschaft und Liegenschaften Nach wie vor uneinheitlich verlief die Entwicklung des Kölner Einzelhandels. Während die Nebenlagen unverändert unter Anpassungsdruck stehen, ist die Aufmerksamkeit für die Spitzenlagen der City nochmals gestiegen und die Zone der hohen Ladenmieten hat sich deutlich vergrößert. Besucher- magneten wie das im Herbst 2005 eröffnete „Weltstadthaus“ von Peek & Cloppenburg oder das im März 2006 an den Start gegangene „größte Outdoor-Kaufhaus Europas“ von Globetrotter tragen zum mittlerweile inter- nationalen Renommee der Einkaufsstadt Köln bei. Weiterhin auf der Erfolgsspur ist der Kölner Büromarkt, auf dem 2006 ein neuer Rekordumsatz von 295.000 Quadratmetern erzielt wurde. Ein Großteil dieser Vermietungsleistung entfiel auf den Standort Deutz, wo unweit des KölnTriangle mit den Constantin Höfen ein weiteres attraktives Ensemble realisiert wurde. Die 2006 abgeschlossene Umsetzung des Masterplans der Koelnmesse tut ihr Übriges zur Positionierung des aufstrebenden rechtsrhei- nischen Dienstleistungsstandorts. Ein ebenso wichtiges Deutzer Großprojekt ist die Rheinpark-Metropole: Hinter den Fassaden der ehemaligen Rheinhal- len entsteht bis Ende 2008 das größte Bürogebäude Deutschlands. Auch das stadtbildprägende linksrheinische Leuchtturmprojekt Rheinau- hafen nimmt immer klarere Konturen an: Weitere Gebäude wie die neue Microsoft-Zentrale, das deutsche Hauptquartier von Electronic Arts und zwei der drei Kranhäuser sind hier mittlerweile im Bau. An Aufmerksamkeit gewonnen hat die Domstadt auch durch die positive Entwicklung am Köln Bonn Airport. Nachdem 2005 bereits 9,5 Millionen Passagiere und 651.000 Tonnen Fracht befördert wurden, stieg das Flug- gastaufkommen in 2006 auf 9,9 Millionen und das Frachtvolumen nahm auf 698.000 Tonnen zu. Mit Beginn des Sommerflugplans 2006 stieg die Zahl der Flugziele auf insgesamt 130. Auch hier ist ein weiterer Zuwachs sicher, nicht zuletzt durch die seit Mai 2006 bestehende tägliche Langstrecken- Verbindung nach Nordamerika, mit der 230 zusätzliche Ziele in den USA, Kanada, Lateinamerika und der Karibik erschlossen werden. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2005/2006 Seite 2 Vorwort Ebenfalls kontinuierliche Steigerungsraten verzeichnet Köln beim Tourismus: Seit 1995 nimmt die Zahl von Gästen und Übernachtungen Jahr für Jahr zu. Die aufgrund des Weltjugendtags bereits sehr guten Werte des Jahres 2005 konnten in 2006, dem Jahr der Fifa Fußball-Weltmeisterschaft, nochmals um jeweils gut vier Prozent auf 2,4 Millionen Ankünfte bzw. 4,3 Millionen Übernachtungen gesteigert werden. Neben den Übernachtungsgästen steigt auch die Zahl der Tagesbesucher. Hier wurde 2006 die Schallmauer von 100 Millionen durchbrochen – Köln liegt in diesem Segment mittlerweile deutschlandweit hinter Berlin und Hamburg auf Platz 3. Weiter vorangekommen ist auch der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Neben der Verbreiterung des Kölner Autobahnrings standen hier im WM-Jahr 2006 Optimierungen im Kölner Westen im Vordergrund: Die Anbindung des RheinEnergieStadions wurde durch die Verknüpfung von Schienenfern- verkehr und ÖPNV über den neuen Umsteigeknoten Weiden-West deutlich verbessert. Zeitgleich wurde im Juni 2006 der ausgebaute Streckenabschnitt der A4 zwischen Kerpen und dem Autobahnkreuz Köln-West inklusive der neuen Anschlussstelle Frechen-Nord für den Verkehr freigegeben. Der Wirtschaftsstandort Köln konnte 2005 und 2006 sein internationales Standing weiter verbessern. Der Weltjugendtag 2005 und vor allem die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 haben den Bekanntheitsgrad der Stadt nochmals gesteigert, internationale Investoren wissen die Vielzahl positiver harter und weicher Standortfaktoren wie etwa die exzellente Verkehrsan- bindung, das qualifizierte Arbeitskräftepotenzial, das vielfältige kulturelle Angebot oder die hohe Lebensqualität zu schätzen. Angesichts der fortschreitenden Globalisierung sind aber zusätzliche massive Anstrengungen aller wirtschaftsrelevanten Akteure erforderlich, um die Position der Domstadt im weltweiten Wettbewerb der Standorte nicht nur zu halten, sondern weiter zu stärken. Der sich auf internationaler Ebene abzeichnende Fachkräftemangel macht sowohl verstärkte Qualifizierungsbe- mühungen erforderlich als auch eine zusätzliche Attraktivitätssteigerung in allen Bereichen, um Fachpersonal zu halten bzw. zu gewinnen. Das Grün- dungsgeschehen braucht weiterhin Anschub, Innovationen und Branchen- netzwerke müssen gefördert werden. Unverzichtbar ist aber auch eine noch intensivere Kommunikation der bestehenden Standortstärken Kölns nach außen. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2005/2006 Seite 3 Inhalt Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage 4 Entwicklung in den Stadtbezirken 62 Industrieumsatz auf Rekordniveau 5 Innenstadt 62 Wichtige Ergebnisse der Industrieumfrage 2006 6 Innenstadt-Deutz 77 Herbstaufschwung 2006 sorgt für Rodenkirchen 83 neue Arbeitsplätze 7 Lindenthal 87 Arbeitslosigkeit rückläufig 10 Ehrenfeld 95 Nippes und Chorweiler 102 Porz 106 Kommunale Arbeitsmarktförderung 12 Kalk 113 Mülheim 114 Die Regionalagentur Region Köln 12 Das Stadtverschönerungsprogramm 13 Existenzgründungsberatung 14 Köln-Promotion / Auslandsakquisition 118 Kommunalstelle Frau & Wirtschaft 15 Kommunales Bündnis für Arbeit 17 Branchenschwerpunkt Immobilienwirtschaft 118 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 120 Auslandsakquisition 124 Strukturpolitische Handlungsfelder 18 Flächenmanagement: Wichtiger Baustein Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse 131 für den Wirtschaftsstandort Köln 18 Büromarkt Köln mit neuem Rekordwert 19 Fifa Fußball-WM im Fokus 131 Zentren- und Einzelhandelsförderung 23 Auslandsmarketing 134 Ausbau der Verkehrsinfrastruktur 27 Kongress- und Tagungsstadt Köln 136 Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur 34 Weitere Marketing-Aktivitäten 138 Medien- und Kommunikationsstadt Köln 36 Technologie- und Innovationsförderung 40 Gesundheitsstandort Köln 42 Projekte und Ansprechpartner 140 Life Science/Biotechnologie 47 Zukunftsenergien 49 Impressum 144 Designförderung 52 Strukturwandel rechtsrheinisch 55 Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung 59 Immobilienbörse 60 Weitere Optimierung der Unternehmens- betreuung 61 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2005/2006 Seite 4 Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage Deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit – Industrieumsatz weiter auf Spitzenniveau Die positive konjunkturelle Entwicklung hat im Jahr 2006 den Kölner Arbeitsmarkt erreicht. So sank die Zahl der Arbeitslosen im Jahresverlauf deutlich um 8,7 Prozent auf unter 61.000. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – zur Jahresmitte 2006 noch auf Vorjahresniveau – stieg im dritten Quartal deutlich um fast 10.000 auf 444.000. Eine Beschäftigungszunahme in einer solchen Größenordnung hatte es zuletzt im dritten Quartal des Jahres 2000 gegeben. Der Industrieumsatz erreichte abermals einen Spitzenwert und lag mit 25,3 Milliarden Euro nur knapp unter dem Rekordergebnis, das im Jahr 2004 erzielt werden konnte. Die Exportquote stieg weiter von 42,8 auf 44,8 Prozent. Entspannung am Arbeitsmarkt Veränderung Arbeitsmarktkennziffern 2005 2006 in % Trend Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.06. 435.199 434.341 – 0,2 Zunahme Arbeitslose am 31.12. 66.749 60.948 – 8,7 weiterer Rückgang Gemeldete offene Stellen (Summe der Monatswerte) 33.039 28.242 –14,5 Zunahme Beschäftige in der Industrie im Jahresdurchschnitt 55.584 52.133 – 6,2 Kosolidierung Industrieumsatz in Milliarden Euro 25,47 25,30 – 0,7 leichte Zunahme Quelle: Agentur für Arbeit Köln, LDS NW; Stadt Köln Verwaltungsvollzug – Amt für Statentwicklung und Statistik – Statistisches Informatiossystem Die Zahl der Arbeitslosen ist im Jahresverlauf 2006 um Prozent zurückgegangen war; sank die Zahl der von der 5.800 auf 60.950 Personen zurückgegangen. Dies war ARGE betreuten Arbeitslosen lediglich um 1.900 oder die stärkste Abnahme seit 1991. Die Kölner Arbeitslo- knapp vier Prozent. Ursachen des insgesamt deutlichen senquote – bezogen auf alle abhängigen Erwerbsper- Rückgangs der Arbeitslosigkeit in Köln waren die gün- sonen – sank im Jahr 2006 von 14,8 auf 13,3 Prozent. stige Wirtschaftsentwicklung, aber auch die erfolgreiche Reform der Agentur für Arbeit Köln im Zuge der Hartz- Zum Jahresende 2006 gab es sogar einem neuen Rekord IV-Gesetze. auf dem Kölner Arbeitsmarkt: Die Zahl der Arbeitslosen sank im Dezember unerwartet deutlich um über 900. Zum Jahresende 2006 waren 33.300 Kölner länger als Einen solch hohen Rückgang hatte es seit Bestehen der ein Jahr und damit „langzeit“-arbeitslos, das waren gut Kölner Arbeitsagentur – der heutige Gebietszuschnitt