Fünfter Jahresbericht

der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK)

Berichtszeitraum 1. Juli 2001 bis 30. Juni 2002

Helene-Lange-Straße 18 a, 14469 Potsdam Tel: (03 31) 2 00 63 60, Fax: (03 31) 2 00 63 70 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.kek-online.de

Inhaltsverzeichnis Seite

I Bericht über die Tätigkeit der KEK...... 5

1 Zusammenfassung...... 5

2 Medienkonzentrationskontrolle durch die KEK...... 6 2.1 Verfassungsrechtliche Grundlage...... 6 2.2 Aufgaben der KEK nach dem Rundfunkstaatsvertrag...... 7 2.3 Mitglieder der KEK...... 8 2.4 Geschäftsstelle...... 9

3 Verfahren im Berichtszeitraum...... 10 3.1 Zulassungen von Fernsehveranstaltern ...... 10 3.1.1 XXP TV Das Metropolenprogramm GbR – „XXP TV – Das Metropolen Programm“ (Az.: KEK 123)...... 10 3.1.2 GET ON AIR GmbH – „KidsGate“ (Az.: KEK 125) ...... 12 3.1.3 EURO.I Radio- und Fernseh-GmbH – „EURO.I” (Az.: KEK 127)...... 12 3.1.4 VIVA Plus Fernsehen GmbH – „VIVA ZWEI” (nunmehr: „VIVA Plus“, Az.: KEK 130)...... 13 3.1.5 Bibel TV Stiftung gGmbH – „Bibel TV“ (Az.: KEK 131)...... 15 3.1.6 MTV Networks GmbH & Co. OHG – „MTV Base“ und „MTV Hits“ (Az.: KEK 137)...... 16 3.1.7 TV 50 plus Rundfunk- und Mediendienste GmbH – „TV 50 plus“ (Az.: KEK 143)...... 17 3.1.8 GoldStar TV GmbH & Co. KG – „Heimatkanal” (Az.: KEK 148) ...... 18 3.1.9 NBC Europe GmbH i.G. – „NBC Europe“ (Az.: KEK 150) ...... 18 3.1.10 RTL 2 Fernsehen GmbH & Co. KG – „RTL II” (Az.: KEK 151) ...... 19

3.2 Veränderungen von Beteiligungsverhältnissen...... 20 3.2.1 VIVA Fernsehen GmbH – „VIVA“ und „VIVA ZWEI“ (Az.: KEK 122) ...... 20 3.2.2 ProSieben Television GmbH – „ProSieben“ (Az.: KEK 124-1) ...... 21 3.2.3 SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH – „SAT.1“ (Az.: KEK 124-2) ...... 25 3.2.4 Kabel 1 K1 Fernsehen GmbH – „Kabel 1“ (Az.: KEK 124-3) ...... 26 3.2.5 N24 Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH – „N24“ (Az.: KEK 124-4) ...... 26

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3.2.6 DSF Deutsches SportFernsehen GmbH – „DSF“ (Az.: KEK 124-5) ...... 27 3.2.7 Junior.TV GmbH & Co. KG – „Junior TV” (Az.: KEK 124-6) ...... 27 3.2.8 Fox Kids GmbH – „Foxs Kids” (Az.: KEK 128)...... 28 3.2.9 NEUN LIVE Fernsehen GmbH & Co. KG – „NEUN LIVE“ (Az.: KEK 120) ...... 29 3.2.10 CLT-UFA-Fernsehgesellschaften – „RTL Television“, „RTL II“ und „VOX“ (Az.: KEK 129)...... 32 3.2.11 ONYX Television GmbH – „ONYX TV“ (Az.: KEK 132)...... 33 3.2.12 CNN Deutschland GmbH & Co. KG – „CNN Deutschland“ (Az.: KEK 133)...... 33 3.2.13 VIVA Media AG – „VIVA” und „VIVA Plus” (Az.: KEK 135)...... 34 3.2.14 VIVA Media AG – „VIVA“ und „VIVA Plus“ (Az.: KEK 139 und KEK 140)...... 36 3.2.15 B.TV Television GmbH & Co. KG – „B.TV“ (Az.: KEK 141)...... 39 3.2.16 n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH & Co. KG – „n-tv“ (Az.: KEK 142) ...... 41 3.2.17 Unitel Film- und Fernseh-Produktionsgesellschaft mbH & Co. KG – „CLASSICA” (Az.: KEK 144)...... 43 3.2.18 CLT-UFA-Fernsehgesellschaften – „RTL Television“, „VOX“, „RTL Disney“ und „RTL II“ (Az.: KEK 138)...... 44 3.2.19 SINGLE TV Fernsehen AG – „Single TV“ (Az.: KEK 134)...... 46 3.2.20 Junior.TV GmbH & Co. KG – „Junior/K-toon“ (Az.: KEK 145) ...... 48 3.2.21 Playboy TV-GmbH Germany – „Playboy TV” (Az.: KEK 147) ...... 49 3.2.22 NEUN LIVE Fernsehen GmbH & Co. KG – „NEUN LIVE“ (Az.: KEK 149) ...... 50

3.3 Sendezeit für unabhängige Dritte gemäß § 31 RStV ...... 51 3.3.1 SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH – „SAT.1“ (Az.: KEK 136) ...... 52

4 Programmangebot und Beteiligungsstruktur im privaten Fernsehen ...... 54

4.1 Bundesweit empfangbare private Fernsehprogramme und Beteiligungsverhältnisse der Programmveranstalter ...... 54

4.2 Drittfenster und Regionalfenster beim bundesweit verbreiteten Fernsehen ...... 146 4.2.1 Regionalfenster ...... 146 4.2.2 Drittfenster...... 149 4.2.3 Sendeplätze der Regional- und Drittfenster ...... 153 4.2.4 Inhaber- und Beteilungsverhältnisse...... 154 4.2.5 Zuschaueranteile und Reichweiten...... 164

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4.3 Übersicht über nicht genutzte Sendelizenzen für bundesweite Fernsehprogramme...... 173

5 Zuschaueranteile...... 176 5.1 Zuschaueranteile von 1985 bis 2001 ...... 176 5.2 Monatliche Zuschaueranteile von Januar 2001 bis Mai 2002...... 178

6 Weitere Berichtspunkte aus der Tätigkeit der KEK...... 180

6.1 Vergleichende Untersuchung der Rundfunkverbreitung im Breitbandkabel in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Großbritannien und den USA ...... 180 6.1.1 Regulierung der Rundfunkverbreitung im Breitbandkabel...... 180 6.1.2 Ländervergleich: Daten zur Nutzung des Fernsehens, zur Medienkonzentration und zu den technischen Rahmenbedingungen ...... 182 6.1.2.1 Basisdaten für den Ländervergleich ...... 182 6.1.2.2 Zuschaueranteile als Vergleichsmaßstab der horizontalen Medienkonzentration ...... 185 6.1.2.3 Übertragungsmöglichkeiten für Fernsehprogramme...... 190 6.1.2.4 Strukturwandel im Fernsehbereich ...... 194

6.2 Die Pflicht der Veranstalter zur Angabe der Programmbezugsquellen nach § 23 Abs. 2 RStV...... 199 6.2.1 Anforderungen an die Aufstellung der Programmbezugsquellen ...... 199 6.2.1.1 Bedeutung der Programmbezugsquellen für das Medienkonzentrationsrecht.. 199 6.2.1.2 Einflusspotentiale von Programmzulieferern auf die Meinungsbildung...... 200 6.2.1.3 Defizite der vorliegenden Angaben zu Programmbezugsquellen...... 205 6.2.1.4 Fazit ...... 208 6.2.2 Ergebnisse der Angaben der Veranstalter zu Programmbezugsquellen für das Jahr 2000...... 209

II Aktuelle Entwicklungen ...... 213

1 Die Änderungen des Medienkonzentrationsrechts im 6. Rundfunk- änderungsstaatsvertrag...... 213 1.1 Überblick ...... 213

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1.2 Neufassung des zweiten Vermutungstatbestands für vorherrschende Meinungsmacht (§ 26 Abs. 2 Satz 2, 2. Alt. und Satz 3 RStV i.V.m. §§ 25 Abs. 4, 26 Abs. 5 RStV)...... 215 1.2.1 Die neue 25-Prozent-Grenze (§ 26 Abs. 2 Satz 2 RStV)...... 215 1.2.2 Die Bonusregelung (§ 26 Abs. 2 Satz 3 RStV i.V.m. §§ 25 Abs. 4 und 26 Abs. 5 RStV)...... 216 1.3 Bestimmung der Zuschaueranteile (§ 27 Abs. 2 Satz 1 RStV)...... 222 1.4 Bewertung; fortbestehender Reformbedarf...... 223

III Anhang...... 225

1 Schaubilder zu Beteiligungsverhältnissen bei Sendergruppierungen...... 226

2 Übersicht über die Verfahren der KEK...... 237

3 Gegenüberstellung der Vorschriften des Medienkonzentrationsrechts in der fünften und sechsten Fassung des Rundfunkstaatsvertrags (§§ 25 – 27 RStV)...... 246

4 Verzeichnis der benutzten Abkürzungen ...... 251

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I Bericht über die Tätigkeit der KEK

1 Zusammenfassung

Der KEK wurden im Berichtsjahr von den Landesmedienanstalten 10 Anträge auf Zulassung und 22 Anmeldungen von Beteiligungsveränderungen vorgelegt. Ein Ver- fahren betraf die Einräumung von Drittsendezeiten. 29 Verfahren wurden abge- schlossen; ein Verfahren endete durch Rücknahme des Antrags.

Die KEK hat sich im Berichtszeitraum eingehend mit Fragen der Regulierung der Rundfunkverbreitung im Breitbandkabel befasst. Nach der Untersagung des Ver- kaufs von sechs regionalen Kabelnetzen der Deutsche Telekom AG an das US- Unternehmen Liberty Media Corporation durch das Bundeskartellamt bleibt die Ent- wicklung des Breitbandkabelmarkts und der Digitalisierung des Fernsehens weiter- hin offen. Dies bietet die Gelegenheit zu überprüfen, ob das derzeit geltende Recht ausreicht, um bei verschiedenen Entwicklungsszenarien die Meinungsvielfalt im Be- reich des Kabelfernsehens zu sichern. Hier spielen insbesondere Fragen des dis- kriminierungsfreien Zugangs von Programmanbietern zu den Kabelnetzen sowie der horizontalen Konzentration und vertikalen Integration der Kabelbetreiber eine wich- tige Rolle. Die KEK hat es daher im Einvernehmen mit der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) übernommen, Regulierungsmodelle in Ländern mit starker Kabeldurchdringung bzw. mit untereinander im Wettbewerb stehenden Verbreitungstechniken unter medienkonzentrationsrechtlich relevanten Gesichts- punkten zu untersuchen. Das hierzu verfasste Gutachten, das voraussichtlich Ende des Jahres erscheint, stellt die Rundfunkregulierung im Breitbandkabel in den Län- dern Belgien, den Niederlanden, Großbritannien und den USA der derzeitigen Ge- setzeslage in der Bundesrepublik Deutschland gegenüber (s. unter I 6.1).

Des Weiteren war die KEK mit dem Verfahren zur Neuvergabe von Drittsendezeiten innerhalb des Programms von SAT.1 befasst (s. unter I 3.3). Die bislang für eine be- ratende Stellungnahme der KEK gegenüber den Landesmedienanstalten (Beneh- mensherstellung) erforderliche Prüfung erhält angesichts der Novellierung des Rundfunkstaatsvertrags, der in § 26 Abs. 2 Satz 3 eine „Bonusregel“ bei Ausstrah- lung von Regionalfenstern und Drittsendezeiten vorsieht (s. unter II), ein neues Ge- wicht. Prüfkriterien, wie z. B. die redaktionelle Unabhängigkeit des Drittveranstalters vom Hauptveranstalter, werden zur Voraussetzung für das Eingreifen der neuen

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Regelung, die eine Heraufsetzung der Vermutungsschwelle für vorherrschende Mei- nungsmacht bewirkt.

2 Medienkonzentrationskontrolle durch die KEK

2.1 Verfassungsrechtliche Grundlage

Die verfassungsrechtliche Grundlage für die Aufgaben der Sicherung der Meinungs- vielfalt bildet die Rundfunkfreiheit (Art. 5 Abs. 1 Satz 2 des Grundgesetzes), die ihre Ausprägung durch die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts erfahren hat. Diese verpflichtet die Länder der Bundesrepublik Deutschland, eine Rundfunk- ordnung zu schaffen und zu bewahren, die die Freiheit der Meinungsbildung fördert und nicht beeinträchtigt. Nach dieser Rechtsprechung ist der Gesetzgeber verpflich- tet, Vorkehrungen zu treffen, die dazu dienen, „ein möglichst hohes Maß gleichge- wichtiger Vielfalt im privaten Rundfunk zu erreichen und zu sichern“ (vgl. BVerfGE 73, 118, 159). Tendenzen zur Konzentration ist rechtzeitig und so wirksam wie mög- lich entgegenzutreten, da diesbezügliche Fehlentwicklungen schwer rückgängig zu machen sind (BVerfGE a.a.O., 160). Dies bedeutet, dass der medialen Konzentrati- on präventiv, d. h. vor Schaffung vollendeter Tatsachen, begegnet werden muss. Diese Rechtsprechung wurde zuletzt in den Entscheidungen des Gerichts zum Deutschen SportFernsehen (DSF) vom 18.12.1996 (BVerfGE 95, 163, 172 f.) und zur Kurzberichterstattung im Fernsehen vom 17.02.1998 (BVerfGE 97, 228, 258, 266 f.) fortentwickelt, wo erneut klargestellt wird, dass es zur Verhinderung vorherr- schender Meinungsmacht nicht nur wirksamer Vorkehrungen gegen eine Konzentra- tion auf Veranstalterebene bedarf, sondern auch ausreichender Maßnahmen gegen Informationsmonopole. Das Gericht hält darüber hinaus in seiner Entscheidung zum DSF fest, dass „auch nicht ersichtlich (sei), dass das Gebot der Vielfaltsicherung durch neuere Entwicklungen an Gewicht verlieren könnte. Vielmehr machen die im Vergleich zu den Printmedien fortgeschrittene und weiter fortschreitende horizontale Verflechtung auf dem Fernsehmarkt ..., die vertikale Verflechtung von Rundfunkver- anstaltern mit Produktionsfirmen, Inhabern von Film- und Sportübertragungsrechten und Eigentümern von (Programm-)Zeitschriften sowie die Privatisierung der Über- gangswege eine Berücksichtigung nach wie vor dringlich“ (BVerfGE 95, 163, 173).

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2.2 Aufgaben der KEK nach dem Rundfunkstaatsvertrag

Die KEK ist als staatsfernes, standortunabhängiges Organ „für die abschließende Beurteilung von Fragestellungen der Sicherung von Meinungsvielfalt im Zusam- menhang mit der bundesweiten Veranstaltung von Fernsehprogrammen“ (§ 36 Abs. 1 Satz 1 RStV) zuständig. Dabei wird die KEK als Organ derjenigen Landes- medienanstalt tätig, bei welcher ein Lizenzantrag eingegangen oder bei der der be- troffene Veranstalter lizenziert ist. Die Beurteilung der KEK ist für die jeweils zustän- dige Landesmedienanstalt bindend.

Den Mittelpunkt des Medienkonzentrationsrechtes stellen § 26 RStV1 und die An- knüpfung an den Zuschaueranteil dar. Danach ist es einem Unternehmen erlaubt, selbst oder durch ihm zurechenbare Unternehmen bundesweit im Fernsehen eine unbegrenzte Anzahl von Programmen zu veranstalten, solange es dadurch keine vorherrschende Meinungsmacht erlangt. Vorherrschende Meinungsmacht wird nach Absatz 2 der Vorschrift vermutet, wenn die einem Unternehmen zurechenbaren Programme im Jahresdurchschnitt einen Zuschaueranteil von 30 % erreichen. Glei- ches galt nach dem Rundfunkstaatsvertrag in seiner im Berichtszeitraum einschlä- gigen fünften Fassung bei einer geringfügigen Unterschreitung des Zuschaueran- teils, sofern das Unternehmen auf einem medienrelevanten verwandten Markt eine marktbeherrschende Stellung hat oder eine Gesamtbeurteilung seiner Aktivitäten im Fernsehen und auf medienrelevanten verwandten Märkten ergibt, dass der dadurch erzielte Meinungseinfluss einem Zuschaueranteil von 30 % entspricht. Vorherr- schende Meinungsmacht kann aber auch unterhalb der Vermutungsgrenze nach dem Grundtatbestand des § 26 Abs. 1 RStV festgestellt werden. Die Änderungen des Medienkonzentrationsrechts, die der ab 1. Juli 2002 geltende 6. Rundfunkände- rungsstaatsvertrag hier vorsieht, werden im Abschnitt II behandelt.

Neben der Überprüfung der Einhaltung der für die privaten Veranstalter geltenden Bestimmungen zur Sicherung der Meinungsvielfalt zählt es zu den Aufgaben der KEK, Transparenz über die Entwicklung im Bereich des bundesweit verbreiteten pri- vaten Fernsehens zu schaffen. Hierzu gehört neben der Erstellung einer jährlichen Programmliste, die alle Programme, ihre Veranstalter und deren Beteiligte enthält (vgl. Abschnitt I 4.1), auch ein Bericht über die Entwicklung der Konzentration und über Maßnahmen zur Sicherung der Meinungsvielfalt im privaten Rundfunk. Der

1 Für den Wortlaut dieser Vorschrift siehe unter III 3.

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erste Medienkonzentrationsbericht wurde im November 2000 veröffentlicht. Über- sichten zu Beteiligungsverhältnissen aller bundesweit ausstrahlenden privaten Pro- grammveranstalter, Zuschaueranteilen und Schaubilder zu Sendergruppierungen stehen in ständig aktualisierter Form im Internet unter www.kek-online.de zur Verfü- gung.

2.3 Mitglieder der KEK

Die KEK besteht aus sechs unabhängigen weisungsfreien Sachverständigen des Rundfunk- und des Wirtschaftsrechts, von denen drei die Befähigung zum Richter- amt haben müssen. Die Mitglieder der KEK und zwei Ersatzmitglieder werden von den Ministerpräsidenten der Länder für die Dauer von fünf Jahren einvernehmlich berufen, Wiederberufung ist zulässig. Die Kommission fasst ihre Beschlüsse mit der Mehrheit ihrer gesetzlichen Mitglieder.

Die konstituierende Sitzung der KEK fand am 15.05.1997 in Potsdam statt. Die Mi- nisterpräsidenten der Länder haben am 8. März 2002 in die Sachverständi- gen für die zweite Amtsperiode der KEK berufen. In der Sitzung am 15. April 2002 hat sich die KEK neu konstituiert und die Arbeit aufgenommen. Die Kommission ver- ließen der ehemalige Vorsitzende Prof. Dr. Dr. h. c. Ernst-Joachim Mestmäcker, Prof. Dr. Friedrich Kübler, Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Lerche und Ersatzmitglied Dr. Martha Renck-Laufke.

Die auf fünf Jahre ernannten Mitglieder der KEK sind:

Prof. Dr. K. Peter Mailänder (Vorsitzender) Prof. Dr. Dieter Dörr (Stellvertretender Vorsitzender) Prof. Dr. Peter M. Huber Dr. Hans-Dieter Lübbert Dr. Michael Rath-Glawatz Prof. Dr. Insa Sjurts

Dipl.-Kfm. Adolf Eiber (Ersatzmitglied) Dr. Christoph Wagner (Ersatzmitglied)

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2.4 Geschäftsstelle

Die Geschäftsstelle der KEK hat ihren Sitz in Potsdam. Ihre Aufgaben und Zustän- digkeiten ergeben sich aus dem Rundfunkstaatsvertrag und der Geschäftsordnung der KEK. Ihr Leiter führt die Geschäfte im Einvernehmen mit dem Vorsitzenden. Schriftstücke an die KEK sind an die Geschäftsstelle zu richten.

Die Mitarbeiter der Geschäftsstelle sind:

Bernd Malzanini (Leiter der Geschäftsstelle) Constanze Barz (Wirtschaftswissenschaftliche Referentin) Dr. Hardy Gundlach (Kommunikationswissenschaftlicher Referent) Karen Sokoll, LL.M. (Juristische Referentin) Kerstin Kopf (Assistenz) Kerstin Behrendt (Sekretariat)

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3 Verfahren im Berichtszeitraum

Im Folgenden werden die Verfahren der KEK im Berichtsjahr dargestellt. Die Rei- henfolge richtet sich nach dem Datum der Beschlussfassung oder, bei noch anhän- gigen Verfahren, nach dem Eingang des Antrags bei der KEK. Wiedergegeben wird die Sach- und Rechtslage zum jeweiligen Beschlusszeitpunkt.

Die vollständigen Beschlüsse in um Geschäftsgeheimnisse bereinigten Fassungen und die jeweiligen Pressemitteilungen sind auf den Internetseiten der KEK abrufbar.

3.1 Zulassungen von Fernsehveranstaltern

Nach § 20 Abs. 1 Satz 1 RStV bedürfen private Rundfunkveranstalter einer Zulas- sung nach Landesrecht. Geht ein Antrag auf Zulassung bei der zuständigen Lan- desmedienanstalt ein, bei dem nicht schon andere Gründe als solche der Sicherung der Meinungsvielfalt zur Ablehnung führen, legt deren gesetzlicher Vertreter ihn un- verzüglich zusammen mit den vorhandenen Unterlagen der KEK zur Beurteilung von Fragestellungen der Sicherung der Meinungsvielfalt vor (§ 37 Abs. 1 Satz 1 RStV). Nach § 21 Abs. 1 RStV muss der Antragsteller alle Angaben machen, Aus- künfte erteilen und Unterlagen vorlegen, die zur Prüfung des Zulassungsantrags er- forderlich sind.

Im Berichtszeitraum hat sich die KEK mit folgenden Zulassungsanträgen befasst:

3.1.1 XXP TV Das Metropolenprogramm GbR – „XXP TV – Das Metropolen Pro- gramm“ (Az.: KEK 123)

Die XXP TV Das Metropolenprogramm GbR, Berlin, hatte im Juni 2001 bei der Me- dienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) einen Zulassungsantrag für das gleichna- mige bundesweite Fernsehspartenprogramm gestellt (vgl. dazu Jahresbericht 2000/2001, Kap. 3.1.18). Beantragt wurde die Erweiterung der Sendeerlaubnis des seit Mai 2001 im Berliner Kabelnetz verbreiteten Programms zur bundesweiten Aus- strahlung über Satellit. Das Metropolenfernsehen setzt sich zusammen aus Doku- mentationen, Nachrichtenmagazinen und Reportagen sowie zugelieferten Spielfil- men.

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Die Antragstellerin ist ein paritätisches Gemeinschaftsunternehmen der SPIEGEL TV GmbH, Hamburg, und der DCTP Entwicklungsgesellschaft für TV-Programm mbH, Düsseldorf.

An DCTP halten Prof. Dr. Alexander Kluge 50 %, das japanische Werbeunterneh- men Dentsu, Inc. 37,5 % sowie die SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & CO. KG 12,5 % der Kapitalanteile. DCTP verfügt über eine Sendelizenz zur gemeinsa- men Veranstaltung eines Fernsehvollprogramms mit der VOX Film- und Fernseh GmbH & Co. KG, an der das Unternehmen auch einen Gesellschaftsanteil von 0,3 % hält, und veranstaltet auf dieser Grundlage Informations- und Kultursendun- gen im Rahmen des Vollprogramms VOX. Ferner veranstaltet DCTP als „unabhän- giger Dritter“ i.S.v. §§ 26 Abs. 5, 31 RStV Fensterprogramme im Rahmen der bun- desweiten Vollprogramme SAT.1 und RTL.

Die SPIEGEL TV GmbH ist eine Tochtergesellschaft der SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, die in Zusammenarbeit mit DCTP Fernsehmagazine produziert und Beteiligungen in den Bereichen Filmproduktion, Internet-Service und Hörfunk hält. An ihrer Muttergesellschaft halten Rudolf Augstein 24,75 % der Antei- le, die Rudolf Augstein GmbH 1 %, die KG Beteiligungsgesellschaft für SPIEGEL- Mitarbeiter mbH & Co. 49,5 % und die Gruner + Jahr AG & Co. 24,75 %.

Die von DCTP jeweils in eigener Lizenz veranstalteten Programmteile und Drittfens- terprogramme sind als eigenständig konzipierte und veranstaltete Teile eines Ge- samtprogramms trotz ihrer zeitlichen Begrenzung Rundfunkprogramme i.S.v. § 27 Abs. 1 Satz 1 i.V.m. § 2 Abs. 1 und 2 RStV. Ihre Zuschaueranteile sind der Antrag- stellerin zuzurechnen. Mangels regelmäßig veröffentlichter Angaben der AGF/GfK- Fernsehforschung über Zuschaueranteile einzelner Sendungen konnte die KEK die Zuschaueranteile der Programmteile von DCTP bei VOX nicht ermitteln und inso- weit lediglich feststellen, dass der anteilige Monatswert der DCTP unterhalb des ge- samten Zuschaueranteils von VOX von 2,9 % liegt. Auch der Anteil der DCTP am monatlichen Zuschaueranteil von RTL oder SAT.1 war der KEK aufgrund der restrik- tiven Veröffentlichungspraxis der AGF/GfK-Fernsehforschung nicht bekannt.

Die Gesellschafter der Veranstalterin sind zwar in anderen Medienbereichen tätig, ihnen kann aber dort kein überragender Meinungseinfluss zugeschrieben werden. Die KEK hat am 17.07.2001 beschlossen, dass der beantragten Zulassung Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt nicht entgegenstehen.

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3.1.2 GET ON AIR GmbH – „KidsGate“ (Az.: KEK 125)

Die GET ON AIR GmbH, München, hat im Juli 2001 bei der Bayerischen Landes- zentrale für neue Medien (BLM) die Zulassung zur Veranstaltung des bundesweiten digitalen Pay-TV-Spartenprogramms KidsGate beantragt.

KidsGate richtet sich an eine Zielgruppe im Alter zwischen 3 und 14 Jahren; über- wiegend sollen Zeichentrickfilme und –serien gesendet werden.

An der Antragstellerin sind Jochen Kröhne zu 75 % und Thomas Brönauer zu 25 % beteiligt. Medienkonzentrationsrechtlich relevante Verbindungen zu anderen Unter- nehmen im Medienbereich bestehen nach den übermittelten Unterlagen nicht. Ver- marktungs- und Plattformverträge sind zum Beschlusszeitpunkt noch nicht abge- schlossen.

Die KEK hat in ihrer Sitzung am 19.09.2001 festgestellt, dass der Zulassung des Programms Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt nicht entgegenstehen; un- berührt bleibt die Überprüfung unter Berücksichtigung des Plattform- und Vermark- tungsvertrags.

3.1.3 EURO.I Radio- und Fernseh-GmbH – „EURO.I” (Az.: KEK 127)

Die EURO.I Radio- und Fernseh-GmbH (EURO.I), Bremerhaven, hatte am 23.05.2001 bei der Bremischen Landesmedienanstalt (BREMA) einen Zulassungs- antrag für ein bundesweites digitales Pay-TV-Spartenprogramm eingereicht. Ge- plante Programminhalte sind die Live-Übertragung von Sportereignissen und andere Sportsendungen für die Zielgruppe der in Deutschland lebenden Türken. Ein Platt- form- und Vermarktungsvertrag liegt zum Beschlusszeitpunkt noch nicht vor. Ge- sellschafter von EURO.I sind zu gleichen Teilen die Eheleute Güner und Ismail De- mir.

Das Programm hat mangels Ausstrahlung noch keinen Zuschaueranteil. Bei der Ermittlung der Zuschaueranteile wird sich das Problem stellen, dass die Fernseh- nutzung der anvisierten Zielgruppe bislang vom Messsystem der kommerziellen GfK-Fernsehforschung nicht erfasst wird. Soweit das Programm in türkischer Spra- che gesendet werden soll, entzieht es sich gemäß § 27 Abs. 1 Satz 1 RStV der

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Messung durch Zuschaueranteile, da nach dieser Vorschrift nur deutschsprachige Programme einbezogen werden.

Die KEK hat am 02.10.2001 beschlossen, dass der Zulassung von EURO.I keine medienkonzentrationsrechtlichen Bedenken entgegenstehen. Unberührt bleibt die Überprüfung unter Berücksichtigung des noch vorzulegenden Plattform- und Ver- marktungsvertrages.

3.1.4 VIVA Plus Fernsehen GmbH – „VIVA ZWEI” (nunmehr: „VIVA Plus“, Az.: KEK 130)

Die VIVA Fernsehen GmbH (VIVA Fernsehen), Köln, hat, auch namens der VIVA Plus Fernsehen GmbH (VIVA Plus), Köln, der Landesanstalt für Rundfunk Nord- rhein-Westfalen (LfR) mit Schreiben vom 10.10.2001 mitgeteilt, dass ihre sämtlichen Vermögensgegenstände betreffend das von ihr veranstaltete bundesweite Musik- spartenprogramm VIVA ZWEI im Wege der Ausgliederung auf ihre neu gegründete Tochtergesellschaft VIVA Plus übertragen wurden und dieses Programm künftig von VIVA Plus fortgeführt werde. Sie hat dies „vorsorglich“ als Beteiligungsveränderung angezeigt. Darüber hinaus wurde angezeigt, dass die Warner Music Germany Betei- ligungs GmbH (Warner MGB) einen 49%igen Anteil an VIVA Plus übernehmen wer- de. Der Anteil der VIVA Fernsehen GmbH an VIVA Plus verringert sich dadurch auf 51 %.

VIVA Fernsehen steht ihrerseits im alleinigen Beteiligungsbesitz der VIVA Media AG. Gesellschafter der VIVA Media AG sind zum Beschlusszeitpunkt die Warner Music Germany Entertainment GmbH (mit 18,9 % der Anteile), die Universal Ver- trieb GmbH (18,9 %), die EMI Group Germany GmbH (18,9 %), Die Initiatoren Eins Kapitalbeteiligungs KG (3,9 %), Die Initiatoren Zwei Kapitalbeteiligungs KG (3,1 %), Die Initiatoren Drei Kapitalbeteiligungs KG (12,1 %) und Dieter Gorny (0,7 %); die restlichen Anteile in Höhe von 23,7 % befinden sich in Streubesitz.

VIVA Fernsehen, die bislang beide Musikspartenprogramme VIVA und VIVA ZWEI veranstaltet hat, hat mit Wirkung zum 30.09.2001 den mit der Veranstaltung des Musikspartenprogramms VIVA ZWEI verbundenen Geschäftsbetrieb auf VIVA Plus nach Maßgabe von § 123 Abs. 3 Nr. 1 UmwG ausgegliedert. Nach feststehender Praxis der KEK gebietet die Übernahme der Veranstaltereigenschaft auch im Wege der Ausgliederung nach § 123 Abs. 3 Nr. 1 UmwG die Neuerteilung einer Rundfunk-

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zulassung an die rechtlich selbständige Rechtsnachfolgerin, da weder eine natürli- che noch eine juristische Person im Wege der Einzel- oder der Gesamtrechtsnach- folge in die nicht übertragbare Zulassung eines zur Veranstaltung von Rundfunk li- zenzierten privaten Veranstalters nachrücken können.

Warner MGB gehört ebenso wie die Warner Music Germany Entertainment GmbH zum Konzern unter der Führung der AOL Time Warner, Inc., USA. Im Vorfeld der vollzogenen Ausgliederung von VIVA Plus haben die drei VIVA-Gesellschaften mit Warner MGB und der Warner Music Germany GmbH ein umfassendes Joint- Venture-Agreement geschlossen. Aufgrund des Beteiligungserwerbs an VIVA Plus ist das Programm VIVA ZWEI auch der AOL-Time-Warner-Gruppe zuzurechnen. Außerdem verdichtet sich der Einfluss, den Gesellschaften aus diesem Konzern auf die Entscheidungen der VIVA-Gesellschaften nehmen können, weiter. Aus den ver- traglichen Vereinbarungen lässt sich ein Einfluss ableiten, der jedenfalls wesentliche Entscheidungen auch der VIVA Media AG gegenüber ihrer Tochtergesellschaft VIVA Fernsehen und damit das Programm VIVA betreffend beeinflusst (§ 28 Abs. 2 Satz 2 Nr. 2 RStV). Danach ist auch dieses Programm der AOL-Time-Warner- Gruppe zuzurechnen. Daneben werden ihr im bundesdeutschen Fernsehen die Programme n-tv und der zugelassene deutschsprachige Teil des CNN-Programms zugerechnet.

Für die Programme VIVA und VIVA ZWEI liegen keine Angaben über Zuschaueran- teile vor. Nach den Erhebungen der KEK bleibt für die kleineren bundesweiten Pro- gramme unter Berücksichtigung der Zuschaueranteile der großen Sendergruppen in der Referenzperiode allenfalls ein Zuschaueranteil von weniger als 7 %, von dem der auf die VIVA-Programme entfallende Anteil nur einen Bruchteil ausmachen kann. Damit sind medienkonzentrationsrechtliche Bedenken nicht begründet; dies gilt auch in Ansehung des Umstandes, dass die VIVA-Programme für sich die Marktführerschaft bei Musik-Spartenkanälen in Anspruch nehmen.

Der Zuschaueranteil von n-tv bewegt sich um 1 %. Für CNN sind dagegen bundes- weite Zuschaueranteile nicht errechnet. Für eine Sonderbehandlung der für die zu gewährleistende Meinungsvielfalt besonders einflussreichen Nachrichtenprogramme eröffnet der geltende Rundfunkstaatsvertrag außerhalb des § 26 Abs. 5 RStV (Dritt- sendezeitverpflichtung) keine Möglichkeit.

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Die KEK hat in ihrer Sitzung am 20.11.2001 beschlossen, dass der vorsorglich be- antragten Zulassung zu Veranstaltung von VIVA ZWEI und der angezeigten Verän- derung von Beteiligungsverhältnissen Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt nicht entgegenstehen.

3.1.5 Bibel TV Stiftung gGmbH – „Bibel TV“ (Az.: KEK 131)

Die Bibel TV Stiftung gGmbH, Hamburg, hat im September 2001 bei der Hamburgi- schen Anstalt für neue Medien (HAM) die Zulassung für ein bundesweit zu verbrei- tendes digitales Spartenprogramm Bibel TV beantragt. Das Programm soll sich aus- schließlich mit biblischen Themen befassen und Unterhaltungssendungen, nicht aber Predigtsendungen einschließen. Es soll zunächst über Satellit, später auch ü- ber Kabel verbreitet werden.

Mehrheitsgesellschafterin ist die Rentrop-Stiftung gGmbH mit 53 % der Anteile. Ihr Stifter und Geschäftsführer, Norman Rentrop, ist daneben über seinen Verlag Nor- man Rentrop zu 1,6 % an der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH & Co. KG beteiligt. Ferner sind die Astratel Radio- und Televisions-Beteiligungsgesellschaft mbH sowie die Orbitel Medien GmbH zu je 12,75 % beteiligt. Dabei handelt es sich um 100%ige Tochtergesellschaften der Tellux- bzw. der Eikon-Gruppe, Produktionsunternehmen der Katholischen bzw. Evangelischen Kirche. Die Astratel Radio- und Televisions- Beteiligungsgesellschaft mbH hält geringe Beteiligungen an zwei privaten Radiover- anstaltern. Weitere Gesellschafter sind folgende zwölf Vereine und Stiftungen aus dem christlichen Bereich: Evangeliums-Rundfunk Deutschland e.V., Vereinigung Evangelische Freikirchen, Campus für Christus e.V., Hänssler-Verlag GmbH, Christ- licher Medienverbund KEP e.V., Billy Graham Evangelistic Association Deutschland e.V., Cornhouse-Stiftung International, Media-Vision e.V., Neues Leben Medien e.V., Gemeinde und Missionswerk Arche e.V., Evangelisches Fernsehen Augsburg e.V., Cfnet-Christliches Film- und Fernseh-Netzwerk e.V.; geplant ist ferner die Übertragung von 1 % der Anteile der Rentrop-Stiftung auf die Deutsche Bibelgesell- schaft – Kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts, Stuttgart.

Die KEK hat am 20.11.2001 beschlossen, dass der beantragten Zulassung Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt nicht entgegenstehen.

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3.1.6 MTV Networks GmbH & Co. OHG – „MTV Base“ und „MTV Hits“ (Az.: KEK 137)

Mit Schreiben vom 12.12.2001 hat die MTV Networks GmbH & Co. OHG, Köln, der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) mitgeteilt, dass die bisherige Lizenzantragstellerin für die deutschsprachigen Versionen der Musikspartenpro- gramme MTV Base und MTV Extra (nunmehr MTV Hits), die MTV Networks GmbH, ihr Vermögen als Ganzes auf die VH-1 Television GmbH & Co. OHG, Hamburg, übertragen hat; diese Gesellschaft wurde in MTV Networks GmbH & Co. OHG um- benannt und ihr Sitz nach München verlegt; sie soll nunmehr die Veranstalterin der beiden beantragten Programme werden.

Englischsprachige Versionen der Programme MTV Base und MTV Hits werden auf der Grundlage einer britischen Lizenz gesendet. Für die noch nicht auf Sendung be- findlichen deutschsprachigen Musikspartenprogramme MTV Base und MTV Hits (vormals MTV Extra) war bislang die MTV Networks GmbH Lizenzantragstellerin. Mit Beschluss vom 19.12.2000 hatte die KEK entschieden, dass der Zulassung die- ser Programme für diese Veranstalterin keine Gründe der Meinungsvielfalt entge- genstehen; unberührt blieb die Überprüfung unter Berücksichtigung des noch vorzu- legenden Plattform- und Vermarktungsvertrages (Az.: KEK 088, vgl. Jahresbericht 2000/2001, Kap. 3.1.8). Die MTV Networks GmbH ist mit Eintragung der Ver- schmelzung auf die MTV Networks GmbH & Co. OHG in das Handelsregister erlo- schen. Die neue Lizenzantragstellerin veranstaltet bereits die Musikspartenpro- gramme MTV (lizenziert bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, BLM) und MTV2-Pop (ehemals VH-1, lizenziert bei der Hamburgischen Anstalt für neue Medien, HAM). Sie besitzt ferner eine Lizenz der HAM für das deutschsprachige Programm VH-1 Classics, das noch nicht gesendet wird. Die Verschmelzung der MTV Networks GmbH mit der MTV Networks GmbH & Co. OHG war bereits Ge- genstand des Beschlusses der KEK vom 19.06.2001 i.S. MTV (Az.: KEK 114 und 117, vgl. Jahresbericht 2000/2001, Kap. 3.2.21).

Am stimmberechtigten Gesellschaftskapital der Antragstellerin sind zu 80 % die VH- 1 Television Verwaltungs GmbH sowie zu 20 % deren Tochtergesellschaft, die Via- com VHENO GmbH, beteiligt. Beide Gesellschafterinnen stehen über mehrere Be- teiligungsstufen im Alleinbesitz der , Inc., Delaware/USA. Zum Viacom- Konzern gehören die Unternehmen der MTV-Networks-Europe-Gruppe, die ver- gleichbare Musikspartenprogramme in mehreren europäischen Staaten veranstal-

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. Die Konzernobergesellschaft Viacom, Inc. zählt zu den weltgrößten Medienkon- zernen.

Eine Anwartschaft auf eine Zulassung ist ebenso wenig übertragbar wie diese selbst; die KEK hat daher die vorliegende Mitteilung der Beteiligungsveränderung in einen Zulassungsantrag der MTV Networks GmbH & Co. OHG umgedeutet.

Der Antragstellerin werden die oben genannten Musikspartenprogramme zugerech- net. Für die Programme MTV und MTV2-Pop werden keine Daten über die Zu- schaueranteile veröffentlicht; unter Zugrundelegung vorhandener Daten schätzt die KEK, dass der gemeinsame durchschnittliche Zuschaueranteil in der Referenzperi- ode unter 1 % liegt. Die Feststellung der Zurechnung zu einem Plattformbetreiber bleibt einer erneuten medienkonzentrationsrechtlichen Prüfung vorbehalten.

Die KEK hat in ihrer Sitzung am 19.02.2002 beschlossen, dass den beantragten Zu- lassungen Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt nicht entgegenstehen. Unbe- rührt bleibt die Überprüfung unter Berücksichtigung des noch vorzulegenden Platt- form- und Vermarktungsvertrags.

3.1.7 TV 50 plus Rundfunk- und Mediendienste GmbH – „TV 50 plus“ (Az.: KEK 143)

Die TV 50 plus Rundfunk- und Mediendienste GmbH, Leipzig, hat mit Schreiben vom 19.11.2001 bei der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk (SLM) einen Zulassungsantrag für ein bundesweites Fernsehvollprogramm unter dem Ar- beitstitel „TV 50 plus“ gestellt. Das beantragte Programm wendet sich an die Alters- gruppe ab 50 Jahren und soll überwiegend aus Eigen- und Auftragsproduktionen aus den Bereichen Information, Unterhaltung und Bildung bestehen. Es soll über Satellit und Kabel verbreitet werden. Alleingesellschafter und Geschäftsführer der Antragstellerin ist George Hiller, der in den Bereichen Film- und Fernsehproduktion, Herstellung von Werbespots sowie Drehbuch- und Konzeptentwicklung tätig ist.

Mit Beschluss vom 16.04.2002 stellte die KEK fest, dass der Zulassung Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt nicht entgegenstehen.

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3.1.8 GoldStar TV GmbH & Co. KG – „Heimatkanal” (Az.: KEK 148)

Mit Schreiben vom 04.06.2002 hat die GoldStar TV GmbH & Co. KG (GoldStar TV), Ismaning, bei der Hamburgischen Anstalt für neue Medien (HAM) die Zulassung zur Veranstaltung des bundesweiten digitalen Pay-TV-Programms Heimatkanal bean- tragt. Das Programm wurde bis zum 30.04.2002 von der Premiere Fernsehen GmbH & Co. KG auf der Premiere-Plattform veranstaltet und bereits bisher von GoldStar TV produziert. Es soll nunmehr von GoldStar TV unter eigener Lizenz als Pay-TV-Angebot auf derselben Plattform veranstaltet werden.

GoldStar TV und die Komplementärgesellschaft GoldStar TV Geschäftsführungs GmbH sind bislang paritätische Gemeinschaftsunternehmen der MultiChannel GmbH, eines 100%igen Tochterunternehmens der KirchPayTV GmbH & Co. KGaA, und des Geschäftsführers Gottfried Zmeck. Geplant ist die Übernahme der Anteile der MultiChannel GmbH durch Herrn Zmeck.

Der Vorgang befindet sich in Bearbeitung.

3.1.9 NBC Europe GmbH i.G. – „NBC Europe“ (Az.: KEK 150)

Die NBC Europe GmbH i.G., Düsseldorf, hat mit Schreiben vom 11.06.2002 bei der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) die Zulassung zur Veranstal- tung eines bundesweiten Fernsehvollprogramms beantragt.

Das Programm NBC Europe wird derzeit auf Grundlage einer Lizenz der englischen Aufsichtsbehörde ITC von der NBC (Europe) Ltd., London, veranstaltet. Im Rahmen dieses Programms wird auch die deutschsprachige fünfstündige Nachmittagssen- dung NBC GIGA und eine zweistündige Abendsendung GIGA Games veranstaltet; Besonderheit dieser Programmteile ist ihre „Konvergenz“, d. h. die gleichzeitige Nutzung der Empfänger über Fernsehen und Internet.

NBC (Europe) Ltd. hält sämtliche Anteile an der Antragstellerin. Mehrheitsgesell- schafterin der NBC (Europe) Ltd. ist die DFA Deutsche Fernsehnachrichten Agentur GmbH.

Das Prüfverfahren ist noch nicht abgeschlossen.

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3.1.10 RTL 2 Fernsehen GmbH & Co. KG – „RTL II” (Az.: KEK 151)

Mit Schreiben vom 22.03.2002 und 08.05.2002 hat die RTL 2 Fernsehen GmbH & Co. KG (RTL 2), Grünwald, bei der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen) die Verlängerung ihrer bundesweiten Zulassung um weitere fünf Jah- re beantragt.

RTL 2 verfügt über eine Zulassung für die Veranstaltung des Vollprogramms RTL II mit der programmlichen Ausrichtung vornehmlich auf junge Zuschauer. Die Zulas- sungsdauer endet mit Ablauf des 05.03.2003.

Gesellschafter sind die Tele-München Fernseh-GmbH & Co. Medienbeteiligung KG und der Heinrich Bauer Verlag mit jeweils 31,5 % der Anteile, die CLT-UFA S.A. mit einer Beteiligung von 26,3 %, die UFA Film- und Fernseh GmbH (8,5 %) sowie die Burda GmbH und die Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH mit jeweils 1,1 % der Anteile. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat durch Vertrag vom 18.12.1998 ihre Anteile in Höhe von 1,0 % auf die CLT-UFA S.A. und in Höhe von 0,1 % auf die UFA Film- und Fernseh GmbH übertragen; diese Transaktion wurde mit Beschluss der KEK vom 06.10.1998 als unbedenklich bestätigt (Az.: KEK 025), sie ist jedoch zivilgerichtlich angefochten.

Das Verfahren befindet sich in Bearbeitung.

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3.2 Veränderungen von Beteiligungsverhältnissen

Jede geplante Veränderung von Beteiligungsverhältnissen oder sonstigen Einflüs- sen bei bundesweiten Fernsehveranstaltern oder an ihnen im Sinne von § 28 RStV beteiligten Unternehmen ist bei der zuständigen Landesmedienanstalt vor ihrem Vollzug schriftlich anzumelden. Sie darf von der Landesmedienanstalt nur dann als unbedenklich bestätigt werden, wenn unter den veränderten Bedingungen eine Zulassung erteilt werden könnte. Die KEK und nach Maßgabe des § 37 Abs. 2 RStV die KDLM sind hierbei zuständig für die abschließende Beurteilung von Fragestel- lungen der Sicherung der Meinungsvielfalt im Zusammenhang mit der bundesweiten Veranstaltung von Fernsehprogrammen.

Ausnahmen von der Anmeldepflicht gelten für geringfügige Veränderungen von Be- teiligungsverhältnissen bei Aktiengesellschaften (vgl. Richtlinie der KEK zu § 29 Satz 5 RStV, abrufbar auf den Internetseiten der KEK).

Im Berichtszeitraum hat die KEK folgende Veränderungen von Beteiligungsverhält- nissen behandelt:

3.2.1 VIVA Fernsehen GmbH – „VIVA“ und „VIVA ZWEI“ (Az.: KEK 122)

Im Mai 2001 hatte die VIVA Media AG (VIVA Media), Köln, der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) angezeigt, dass die Edel Music AG ihre 12,1%ige Beteiligung an dem Unternehmen auf eine neue Gesellschafterin, Die Ini- tiatoren Drei Kapitalbeteiligungs KG, überträgt (vgl. Jahresbericht 2000/2001, Kap. 3.2.27). VIVA Media ist Alleininhaberin der VIVA Fernsehen GmbH, die zum Be- schlusszeitpunkt die Musikspartenprogramme VIVA und VIVA ZWEI veranstaltet.

Zu diesem Zeitpunkt sind an VIVA Media beteiligt: Warner Music Entertainment GmbH, Universal Vertrieb GmbH und EMI Group Germany GmbH mit jeweils 18,9 % der Anteile; Edel Music AG mit 12,1 %, Die Initiatoren Eins Kapitalbeteili- gungs KG mit 3,9 %, Die Initiatoren Zwei Kapitalbeteiligungs KG mit 3,1 % und Die- ter Gorny mit 0,7 % der Anteile; die übrigen Anteile (23,5 %) befinden sich in Streu- besitz. Die Aktionärin Edel Music AG hat ihre 12,1%ige Beteiligung am Grundkapital von VIVA Media an die Zweckgesellschaft für den Erwerb unter der Firma „Die Ini- tiatoren Drei Kapitalbeteiligungs KG“ verkauft und durch die medienrechtliche Frei- gabe aufschiebend bedingt übertragen.

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An der neuen Gesellschafterin sind mit je gleichen Anteilen von 25 % der Komple- mentär Helge Sasse und die Kommanditisten Rudi Dolezal, Hannes Rossacher und Dieter Gorny beteiligt.

Eine Zurechnung der VIVA-Programme auf den höheren Beteiligungsstufen entfällt; dies gilt auch unter Berücksichtigung der teilweisen Identität der Gesellschafter der drei Beteiligungsgesellschaften.

Angaben über die Zuschaueranteile der Programme VIVA und VIVA ZWEI liegen nicht vor. Nach den Erhebungen der KEK bleibt für die kleinen Sender mit bundes- weitem Programm unter Berücksichtigung der Zuschaueranteile der großen Sen- dergruppen allenfalls ein Zuschaueranteil von weniger als 7 %, der auf VIVA und VIVA ZWEI entfallende Anteil kann davon nur einen Bruchteil ausmachen.

Die Anteilsübertragung bewirkt eine weitere beteiligungsmäßige Verstärkung der dem ursprünglichen Gründerkreis der VIVA-Gesellschaften zuzurechnenden Gesell- schafter. Bedenken wegen vorherrschender Meinungsmacht werden nicht begrün- det. Mit Beschluss vom 17.07.2001 hat die KEK daher die angezeigte Beteiligungs- veränderung als unbedenklich bestätigt.

3.2.2 ProSieben Television GmbH – „ProSieben“ (Az.: KEK 124-1)

Mit Schreiben vom 22.06.2001 an die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) hat die Kirch Media GmbH & Co. KGaA (KirchMedia) im Namen der Veranstalterin ProSieben Television GmbH (ProSieben), Unterföhring, Veränderungen der Beteili- gungsverhältnisse bei ihr sowie bei der auf der dritten Stufe an ProSieben beteilig- ten Programmgesellschaft für Kabel und Satellitenrundfunk GmbH (PKS) angezeigt: Das Joint-Venture-Unternehmen Epsilon S.a.r.l. (vormals Eureka genannt) zwischen KirchMedia und der zum italienischen Mediaset-Konzern gehörigen Mediaset In- vestment S.a.r.l. wird aufgelöst, und die Mutterunternehmen erwerben ihre einge- brachten Beteiligungen zurück. In diesem Zusammenhang übernimmt die Tochter- gesellschaft der KirchMedia CON Medien Beteiligungs GmbH, die bereits 51 % der Anteile an der PKS hält, auch die 49%ige Beteiligung der Euroset Television S.a.r.l., einer 100%igen Tochtergesellschaft der Epsilon S.a.r.l., und wird damit Alleingesell- schafterin der PKS. Die Mediaset Investment S.a.r.l. erwirbt ihrerseits im Rahmen

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einer Kapitalerhöhung bei KirchMedia Kommanditaktien in Höhe einer Beteiligung von 2,28 %.

Die Veranstalterin ist im Zuge der Verschmelzung der ProSieben Media AG mit der SAT.1 Holding GmbH zur ProSiebenSAT.1 Media AG in die unternehmerische und programmliche Verantwortung für das Programm ProSieben eingetreten (vgl. Be- schluss der KEK vom 24.10.2000 i.S. ProSieben, Az.: KEK 090-1, Jahresbericht 2000/2001, Kap. 3.2.7). Das Vollprogramm ProSieben sendet Unterhaltung, Infor- mation und Dokumentation, wobei der programmliche Schwerpunkt auf publikums- attraktiven Spielfilmen und einem umfangreichen Angebot an unterhaltenden Fern- sehserien liegt.

Die Beteiligungsstruktur ist nunmehr wie folgt: ProSieben wird zu 100 % beherrscht von der ProSiebenSAT.1 Media AG. Deren Aktienkapital ist zu gleichen Teilen in stimmrechtslose Vorzugsaktien und Stammaktien mit Stimmrecht aufgeteilt. Die SAT.1 Beteiligungs GmbH und die Media 1 Beteiligungs GmbH halten sowohl Stamm- als auch Vorzugsaktien; die SAT.1 Beteiligungs GmbH ist mit aufgerundet 26,8 % und die Media 1 Beteiligungs GmbH mit 1,22 % der Kapitalanteile und Stimmrechte beteiligt. KirchMedia ist unmittelbar in Höhe von gerundet 35,99 % der Kapitalanteile und 71,98 % der Stimmrechte beteiligt; die restlichen stimmrechtslo- sen Vorzugsaktien befinden sich in Streubesitz.

An der SAT.1 Beteiligungs GmbH und der Media 1 Beteiligungs GmbH sind jeweils die KirchMedia über die PKS in Höhe von 59 % sowie die Axel Springer Verlag AG unmittelbar in Höhe von 21 % und mittelbar über die Aktuell Presse-Fernsehen GmbH & Co. KG (20 %) beteiligt.

An KirchMedia, der Muttergesellschaft der PKS, hält die persönlich haftende Gesell- schafterin Kirch Media Beteiligungs GmbH & Co. KG 72,62 % des Kapitals (ohne Stimmrechtsbeteiligung). Thomas Kirch verfügt über 6,54 % des Kapitals (entspricht 23,91 % der Stimmrechte), die Rewe-Beteiligungs-Holding National GmbH 5,71 % des Kapitals (20,87 % der Stimmrechte), der Capital Research and Management Funds hält 2,93 % des Kapitals (10,71 % der Stimmrechte), jeweils 2,48 % des Kapitals (entspricht 9,04 % der Stimmrechte) halten die News German Television Holding GmbH (News Corp.), die Trefinance S.A. (Fininvest S.p.A.) die Kingdom 5- KR-98 Ltd. (Prinz Al-Waleed) sowie Investmentfonds der US-amerikanischen Bank Lehman Brothers Merchant Banking Partners II L.P. Die Mediaset Investment

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S.a.r.l. ist mit 2,28 % des Kapitals (8,33 % der Stimmrechte) beteiligt. Inhaberin von drei Stückaktien ist die Kirch Media Beteiligungs Verwaltungs GmbH, eine 100%ige Tochtergesellschaft der Kirch Holding GmbH & Co. KG.

KirchMedia umfasst die wesentlichen Firmen und Beteiligungen der KirchGruppe aus Lizenzhandel, werbefinanziertem Fernsehen, Programmproduktion, Filmbear- beitung, Sport und Filmtechnologie. KirchMedia hält im bundesweiten Fernsehen sämtliche Anteile der DSF Deutsches SportFernsehen GmbH und 50 % der Anteile an der Junior.TV GmbH & Co. KG, die auf der Plattform Premiere World die digita- len Kinder- und Jugendprogramme Junior und K-toon veranstaltet; über ihre Beteili- gung an der ProSiebenSAT.1 Media AG ist sie ferner an deren 100%igen Tochter- gesellschaften SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH, N24 Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH, Kabel 1 K1 Fernsehen GmbH und der Veranstalterin beteiligt. Die Tochtergesellschaft TaurusLizenz GmbH & Co. KG hält die Programm- rechte für das Free-TV im deutschsprachigen Raum. Das werbefinanzierte Fernse- hen liegt nach Unternehmensangaben als umsatzstärkstes Geschäftsfeld mit einem Anteil von rund 66 % am Gesamtumsatz vor dem Rechtehandel mit 25 %. Die im Juni 2000 gegründete Kirch Sport GmbH, über die Taurus Sport eine 100%ige Tochter der KirchMedia, bündelt die Sportrechteagenturen Prisma Sports & Media AG, CWL Telesport und Marketing AG sowie künftig die ISPR Internationale Sport- rechte-Verwertungsgesellschaft mbH.

Muttergesellschaft der Hauptgesellschafterin Kirch Media Beteiligungs GmbH ist die Kirch Holding GmbH & Co. KG. Sie beherrscht auch die beiden anderen Beteili- gungsgesellschaften der KirchGruppe, die Kirch Pay-TV GmbH & Co. KGaA und die Kirch Beteiligungs GmbH & Co. KG, die an den Fernsehveranstaltern PREMIERE Medien GmbH & Co. KG, GoldStar TV GmbH & Co. KG, Discovery Channel Be- triebs GmbH sowie Unitel Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH & Co. KG (CLASSICA) beteiligt sind.

Mediaset Investment S.a.r.l., Luxemburg, ist eine 100%ige Tochter der Mediaset S.p.A. Dieses zur von der Familie Berlusconi beherrschten Fininvest-Gruppe gehö- rige Unternehmen betreibt in Italien die drei größten kommerziellen Free-TV-Sender Canale 5, Italia 1 und Rete 4. KirchMedia ist daran in Höhe von 1,3 % beteiligt. Das Gemeinschaftsunternehmen Epsilon fasste die Aktivitäten von KirchMedia und Me- diaset in den Bereichen werbefinanziertes Fernsehen, Verkauf und Vermarktung von Fernsehwerbezeiten sowie internationale Produktion, Finanzierung und Ver-

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marktung von Fictionfilmen und Fernsehprogrammen zusammen. Im Zuge der Auf- lösung des Joint Venture erwerben die betroffenen Parteien ihre dort eingebrachten Beteiligungen zurück. Dies betrifft neben den von der PKS gehaltenen Anteilen an den Fernsehveranstaltern ProSieben, SAT.1, Kabel 1 und N24 u. a. auch die Film- produktionsfirma BetaFilmGmbH, die größte nicht-amerikanische internationale Li- zenzhandelsgesellschaft für Filme und TV-Serien, sowie den Werbezeitenvermark- ter Publieuros Ltd.

ProSieben erreichte im Referenzzeitraum (Juni 2000 bis Mai 2001) einen Zuschau- eranteil von 8,3 %. Zusammen mit den übrigen der KirchGruppe und der Veranstal- terin zuzurechnenden Programmen (SAT.1, Kabel 1, N24, DSF, tm3, Premiere World und die ihr zurechenbaren, auf der Premiere-Plattform gesendeten Program- me) wurde ein Zuschaueranteil von ca. 27,01 % erreicht. Aktuell lag der Wert im August 2001 bei ca. 25,00 %.

Damit wird weder die Schwelle eines Zuschaueranteils von durchschnittlich 30 % er- reicht (§ 26 Abs. 2 Satz 1 RStV) noch kommt eine geringfügige Unterschreitung die- ses Zuschaueranteils in Betracht (§ 26 Abs. 2 Satz 2 RStV). Auch die Anwendung des § 26 Abs. 1 RStV scheidet aus. Gegenüber der früheren Beteiligungsstruktur in dem Beschluss der KEK vom 22.05.2001 i.S. ProSieben (Az.: KEK 107-1, vgl. Jah- resbericht 2000/2001, Kap. 3.2.7) sind keine medienkonzentrationsrechtlich relevan- ten Änderungen eingetreten. KirchMedia hat bereits vor der Übernahme der 49%igen Beteiligung an PKS die ProSiebenSAT.1 Media AG beherrscht. Mediaset Investment verfügt nun bei KirchMedia über einen Anteil von 2,28 % an den Kom- manditaktien. Auch unter Berücksichtigung der möglichen Einflussnahme dieser Firmengruppe über den Aufsichtsrat - der bei der KGaA keinen Einfluss auf die Zu- sammensetzung der Geschäftsleitung hat - bleiben die angezeigten Veränderungen der Beteiligungsverhältnisse ohne in Betracht zu ziehende Auswirkung auf die Mög- lichkeit der Beeinflussung der Meinungsbildung. Die KEK hat mit Beschluss vom 19.09.2001 ihre Unbedenklichkeit bestätigt.

Da die KirchGruppe bereits über erheblichen Einfluss auf die Meinungsbildung ver- fügt, wird an die sich aus § 35 RStV ergebende Verpflichtung der zuständigen Lan- desmedienanstalt erinnert, die Einhaltung der für die privaten Veranstalter geltenden Bestimmungen zur Sicherung der Meinungsvielfalt kontinuierlich zu überprüfen und die nach dem RStV gebotenen Maßnahmen zu ergreifen.

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Die KEK weist auch in diesem Beschluss wieder darauf hin, dass bis zu dem Zeit- punkt, in dem das Verfahren zur Bestimmung der Zuschaueranteile nach § 27 RStV aufgrund der von der KEK ausgearbeiteten Ausschreibung durch die Landesme- dienanstalten in Gang gesetzt ist und die nach den Bedürfnissen der KEK ermittel- ten Zahlen vorliegen, für den Übergangszeitraum die vorhandenen Daten über Zu- schaueranteile zugrunde gelegt werden müssen.

3.2.3 SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH – „SAT.1“ (Az.: KEK 124-2)

Die Kirch Media GmbH & Co. KGaA (KirchMedia) hat, auch im Namen der SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH (SAT.1), mit Schreiben vom 22.06.2001 an die Landes- zentrale für private Rundfunkveranstalter (LPR) Rheinland-Pfalz die soeben unter 3.2.2 im Hinblick auf die Veranstalterin ProSieben dargestellten Beteiligungsverän- derungen bei KirchMedia und der Programmgesellschaft für Kabel und Satelliten- rundfunk mbH (PKS) angezeigt.

SAT.1 ist ebenso wie die ProSieben Television GmbH eine 100%ige Tochtergesell- schaft der ProSiebenSAT.1 Media AG, an der wiederum KirchMedia unmittelbar sowie mittelbar über die SAT.1 Beteiligungs GmbH und die Media 1 Beteiligungs GmbH beteiligt ist. SAT.1 veranstaltet ein Vollprogramm mit dem Schwerpunkt Un- terhaltung und einem beachtlichen Anteil an informationsorientierten und journalisti- schen Programmelementen sowie Sportsendungen.

SAT.1 erzielte im Referenzzeitraum von Juni 2000 bis Mai 2001 einen Zuschaueranteil von 10,28 %. Dieses Programm und die weiteren der Veranstalterin und der KirchGruppe zuzurechnenden Programme ProSieben, Kabel 1, N24, DSF, tm3, Premiere World sowie die zurechenbaren Programme, die auf dieser Plattform gesendet werden, erreichten einen Zuschaueranteil von ca. 27,01 %; aktuell lag er im August 2001 bei ca. 25,0 %.

Im Hinblick auf die medienkonzentrationsrechtliche Würdigung kann auf die Ausfüh- rungen zur Veranstalterin ProSieben, oben Kap. 3.2.2, verwiesen werden.

Die KEK hat am 19.09.2001 die Beteiligungsveränderungen als unbedenklich bestä- tigt.

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3.2.4 Kabel 1 K1 Fernsehen GmbH – „Kabel 1“ (Az.: KEK 124-3)

Die gleichen Beteiligungsveränderungen (vgl. soeben 3.2.2 und 3.2.3) wurden von der Kirch Media GmbH & Co. KGaA (KirchMedia) im Hinblick auf die Veranstalterin Kabel 1 K1 Fernsehen GmbH (Kabel 1), Unterföhring, mit Schreiben vom 22.06.2001 an die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) angezeigt.

Die Veranstalterin ist ebenso wie die N24 Gesellschaft für Nachrichten und Zeitge- schehen mbH eine 100%ige Tochtergesellschaft der ProSieben Television GmbH; diese wiederum steht wie die SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH im alleinigen An- teilsbesitz der ProSiebenSAT.1 Media AG, an der KirchMedia unmittelbar und mit- telbar beteiligt ist.

Das Programm Kabel 1 erreichte im Referenzzeitraum (Juni 2000 bis Mai 2001) ei- nen Zuschaueranteil von 5,45 %. Insgesamt erzielten die der Veranstalterin und der KirchGruppe zurechenbaren Programme einen Zuschaueranteil von 27,01 %. Im Hinblick auf die medienkonzentrationsrechtliche Würdigung wird auf die Ausführun- gen oben Kap. 3.2.2 verwiesen.

Die KEK hat am 19.09.2001 auch im Hinblick auf diese Veranstalterin die Beteili- gungsveränderungen als unbedenklich bestätigt.

3.2.5 N24 Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH – „N24“ (Az.: KEK 124-4)

Mit Schreiben vom 22.06.2001 an die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat die Kirch Media GmbH & Co. KGaA (KirchMedia), zugleich im Namen der N24 Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH (N24), Unterföhring, die oben (Kap. 3.2.2) dargestellten Beteiligungsveränderungen bei ihr und bei der Pro- grammgesellschaft für Kabel und Satellitenfernsehen mbH (PKS) angezeigt.

Die Veranstalterin steht über ihre Muttergesellschaft ProSieben Television GmbH im alleinigen Beteiligungsbesitz der ProSiebenSAT.1 Media AG, an der KirchMedia unmittelbar und mittelbar beteiligt ist. N24 ist ein werbefinanziertes Informationspro- gramm mit dem Schwerpunkt Nachrichten und Wirtschaft. Die medienkonzentrati- onsrechtliche Bewertung entspricht der in den voranstehenden Prüffällen (s. o. Kap.

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3.2.2). Die KEK hat am 19.09.2001 die Beteiligungsveränderungen auch im Hinblick auf diese Veranstalterin als unbedenklich bestätigt.

3.2.6 DSF Deutsches SportFernsehen GmbH – „DSF“ (Az.: KEK 124-5)

Auch im Hinblick auf die Veranstalterin DSF Deutsches SportFernsehen GmbH (DSF), Ismaning, lag der KEK die unter 3.2.2 dargestellte mittelbare Beteiligungs- veränderung bei der Kirch Media GmbH & Co. KGaA (KirchMedia) aufgrund einer Anzeige der KirchMedia vom 22.06.2001 bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) zur Prüfung vor. DSF ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der KirchMedia. Sie veranstaltet ein Spartenprogramm, das über insgesamt 20 Sportar- ten sowie über Freizeit, Hobby und Touristik berichtet. Zudem ist DSF an der Her- stellung digitaler Sportprogramme für das Paket Sports World der Programmplatt- form Premiere World beteiligt. DSF ist neben KirchMedia und der SAT.1 Satelliten- Fernsehen GmbH an der GmbH & Co. KG beteiligt, die Informationen im Sportbereich über das Internet anbietet.

Das Programm DSF erreichte im Referenzzeitraum einen Zuschaueranteil von 1,06 %. Der angezeigten Beteiligungsveränderung stehen aus den oben (Kap. 3.2.2) dargelegten Gründen keine medienkonzentrationsrechtlichen Bedenken ent- gegen, sie konnte am 19.09.2001 als unbedenklich bestätigt werden.

3.2.7 Junior.TV GmbH & Co. KG – „Junior TV” (Az.: KEK 124-6)

Schließlich zeigte auch die Junior.TV GmbH & Co. KG (Junior.TV), Unterföhring, die unter 3.2.2 dargestellte Beteiligungsveränderung bei der Kirch Media GmbH & Co. KGaA (KirchMedia) mit Schreiben vom 22.06.2001 an die Bayerische Landeszentra- le für neue Medien (BLM) an.

Junior.TV ist ein paritätisches Gemeinschaftsunternehmen der KirchMedia und der EM.TV & Merchandising AG. Es veranstaltet auf der Programmplattform Premiere World die digitalen Kinder- und Jugendprogramme Junior und K-toon, die zeit- partagiert für jeweils 12 Stunden ausgestrahlt werden. Im Hinblick auf die Zuschau- eranteile der Programme der KirchGruppe und die medienkonzentrationsrechtliche Würdigung wird auf die Ausführungen zur Veranstalterin ProSieben (Kap. 3.2.2) verwiesen. Die Beteiligungsveränderung wurde im Hinblick auf Junior.TV ebenfalls am 19.09.2001 als unbedenklich bestätigt.

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3.2.8 Fox Kids GmbH – „Foxs Kids” (Az.: KEK 128)

Mit Schreiben vom 28.08.2001 hat die Fox Kids GmbH, München, bei der Bayeri- schen Landeszentrale für neue Medien (BLM) folgende mittelbare Veränderung der Beteiligungsverhältnisse angezeigt: Die Walt Disney Company übernimmt sämtliche mit Stimmrechten ausgestatteten Stammaktien der Fox Family Worldwide, Inc., Los Angeles. Dieses Unternehmen ist bislang ein Gemeinschaftsunternehmen der Fox Broadcasting Company, USA, einer Tochtergesellschaft der News Corporation, Ltd., die 49,5 % der Anteile hält, der Haim-Saban-Gruppe (ebenfalls 49,5 %) sowie der Bankgesellschaft Allen & Company (1 %).

Fox Family Worldwide, Inc. ist ihrerseits Alleingesellschafterin der Saban Entertain- ment, Inc., USA, die 75,7 % der Anteile an der Fox Kids Europe Channels B.V., Niederlande, hält; dieses Unternehmen hält wiederum über zwei weitere Beteili- gungsgesellschaften sämtliche Anteile an der Fox Kids GmbH, der Veranstalterin des im Rahmen des Premiere-Programms verbreiteten Pay-TV-Kinderprogramms Fox Kids.

Tochterunternehmen der Fox Kids Europe veranstalten seit 1996 europaweit ent- sprechende Kinderprogramme im Pay-TV und erreichen damit nach Angaben der Veranstalterin über 17 Mio. Abonnenten. Die Saban Entertainment, Inc. handelt mit Real- und Zeichentrickserien für Kinder und besitzt einen der größten Programmka- taloge unterschiedlicher Kinderserienprogramme. Fox Family Worldwide, Inc. ver- anstaltet in den USA den Fox Family Channel, der nach eigenen Angaben über 76 Mio. Haushalte erreicht.

Die Walt Disney Company, Delaware, ist eine Publikumsgesellschaft mit breit ge- streutem Anteilsbesitz. Disney betreibt u. a. Radio- und Fernsehsender, produziert und vertreibt Programminhalte und Film- und Filmtheaterproduktionen, unterhält Freizeit-Themenparks und ist Inhaberin von professionellen Sportteams.

Der Walt Disney Company zuzurechnende Programme sind neben Fox Kids RTL II, Super RTL, The Disney Channel. Der Zuschaueranteil der über die Premiere-World- Plattform verbreiteten Programme lag im Referenzzeitraum bei insgesamt ca. 1,18 %. Welcher Anteil davon auf die einzelnen Programme The Disney Channel und Fox Kids entfällt, kann nicht eingeschätzt werden; nach dem Kenntnisstand der

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KEK wird die Zuschauernutzung einzelner digitaler Spartenkanäle zur Zeit in Deutschland nicht gemessen. Die differenzierte Erfassung einzelner digitaler Pro- gramme durch die AGF/GfK-Fernsehforschung ist zwar vorgesehen, doch sind Premiere World und die Mehrzahl der Veranstalter, die über diese Plattform verbrei- tet werden, weder Mitglieder der AGF noch Lizenznehmer der GfK. Die Programme der Walt Disney Company insgesamt erreichten danach im maßgeblichen Refe- renzzeitraum von August 2000 bis Juli 2001 einen Zuschaueranteil von höchstens 8,41 %.

Die Walt Disney Company ist, wie die aus Fox Family Worldwide ausscheidende News Corporation, ein international bedeutender Medienkonzern, der bislang in Deutschland vergleichsweise geringe Zuschaueranteile aufweist, allerdings über ein erhebliches wirtschaftliches Potenzial verfügt. Mit der Übernahme der Fox Family Worldwide gewinnt sie weitere Verwertungsmöglichkeiten. Durch die Integration der Saban Entertainment verstärkt sie auf internationaler Ebene ihre Marktposition im Bereich der Kinderfilmrechte und –produktionen.

Die KEK hat am 02.10.2001 die Unbedenklichkeit der Beteiligungsveränderung be- stätigt.

3.2.9 NEUN LIVE Fernsehen GmbH & Co. KG – „NEUN LIVE“ (Az.: KEK 120)

Die NEUN LIVE Fernsehen GmbH & Co. KG (NEUN LIVE, vormals: TM 3 Fernse- hen GmbH & Co. KG), München, hat mit Schreiben vom 21.05.2001, 23.05.2001 sowie vom 19.11.2001 an die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) Beteiligungsveränderungen bei ihrer Muttergesellschaft, der EUVIA Media AG & Co. KG (EUVIA Media), angezeigt. EUVIA hält sämtliche Anteile an NEUN LIVE. An diesem Unternehmen, das bislang zu 100 % im Eigentum der Teleshopping-Holding H.O.T. Networks AG (H.O.T.) stand, haben nunmehr die ProSiebenSAT.1 Media AG 48,4 % und die Geschäftsführerin der NEUN LIVE Fernsehen GmbH & Co. KG Christiane zu Salm 3 % der Anteile erworben; der Anteil von H.O.T. reduzierte sich dementsprechend auf 48,6 %.

Das Programm NEUN LIVE ist ein Spartenprogramm Unterhaltung mit einer Aus- richtung auf interaktive Zuschauerbeteiligung, das auf Grundlage der bereits für das Programm tm3 gehaltenen Lizenz der BLM veranstaltet und über das ASTRA- Satellitensystem sowie nahezu bundesweit über Kabel verbreitet wird. Im Mittel-

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punkt soll nunmehr ein Live-Programm mit interaktiver Zuschauerbeteiligung in Form von Quizshows, Gewinnspiel- oder Einkaufssendungen stehen.

An H.O.T. sind die Home Shopping Networks, Inc. (HSN), USA, in Höhe von 46,66 % sowie Thomas Kirch und Georg Kofler zu jeweils 26,67 % beteiligt. HSN ist eine 100%ige Tochter der USA Networks, Inc. und hält Anteile an Teleshopping- Sendern in den USA, China, Japan und Belgien. An der USA Networks, Inc. ist ne- ben den Universal Studios, Inc. (43 %) die Liberty Media Corporation (21 %) betei- ligt. Vivendi Universal hat in einer Pressemitteilung angekündigt, das Fernseh- und Kabelgeschäft der USA Networks, Inc. zu übernehmen.

An der ProSiebenSAT.1 Media AG sind unmittelbar die Kirch Media GmbH & Co. KGaA (KirchMedia) mit 71,98 % sowie die SAT.1 Beteiligungs GmbH (26,80 %) und die Media 1 Beteiligungs GmbH (1,22 %) beteiligt; an den beiden letzteren Unter- nehmen hält wiederum KirchMedia mittelbar 59 % der Anteile, die restlichen 41 % werden direkt und indirekt von der Axel Springer Verlag AG gehalten. Die Beteili- gungsverhältnisse bei KirchMedia entsprechen denen im Verfahren ProSieben, Az.: KEK 124-1 (s. o. Kap. 3.2.2). Wegen der Beteiligungen im bundesweiten Fernsehen und der sonstigen Aktivitäten von KirchMedia und ihrer Muttergesellschaft Taurus Holding im Medienbereich vgl. ebenfalls dort.

Die angezeigte Beteiligung der ProSiebenSAT.1 Media AG an EUVIA Media steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Übernahme der früheren TM 3 Fernsehen GmbH & Co. KG von der News German Television Holding GmbH durch KirchMedia und der anschließenden vollständigen Übertragung der Anteile von ihr auf EUVIA Media (Beschluss der KEK vom 22.05.2001 i.S. TM3, Az.: KEK 104, vgl. Jahresbe- richt 2000/2001, Kap. 3.2.17).

Das Programm NEUN LIVE war bereits vor dieser Beteiligungsveränderung der KirchGruppe zuzurechnen. Dies ergab sich auf Grundlage eines vergleichbaren Ein- flusses der von Dr. Leo Kirch beherrschten KirchGruppe auf dessen Sohn Thomas Kirch in seiner Funktion als Gesellschafter von H.O.T. sowie, im Hinblick auf die Be- teiligung von Thomas Kirch an H.O.T., aus der verfassungskonformen Anwendung der Zurechnungsnorm § 28 Abs. 1 RStV, wonach EUVIA Media und H.O.T. als Zwi- schenholdings außer Betracht bleiben (vgl. Beschluss der KEK vom 22.05.2001 i.S. TM3, Az.: KEK 104, vgl. Jahresbericht 2000/2001, Kap. 3.2.17). Relevanter Zu- rechnungstatbestand ist nunmehr die Beteiligung der ProSiebenSAT.1 Media AG an

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H.O.T.; sie ist als unmittelbare Beteiligung i.S.v. § 28 Abs. 1 Satz 1 RStV zu qualifi- zieren, da weiterhin die EUVIA Media als bloße Zwischenholding zu bewerten ist. Die Programme der KirchGruppe werden somit der Veranstalterin zugerechnet wie auch umgekehrt.

Die der KirchGruppe zuzurechnenden Programme - neben NEUN LIVE sind dies SAT.1, ProSieben, Kabel 1, N24, DSF, Premiere World sowie die zurechenbaren auf der Premiere-Plattform gesendeten Programme - erreichten im maßgeblichen Zeitraum von Mai 2000 bis April 2001 einen Zuschaueranteil von insgesamt ca. 27,09 % (aktuell im November 2001: 25,1 %). Auf das Programm NEUN LIVE (vor- mals tm3) entfielen davon 0,81 % (November 2001: 0,3 %). Wie bereits in vorange- gangenen Beschlüssen dargelegt, kann angesichts dieses relativ stabilen Zuschau- eranteils von ca. 27 %, der zum Beschlusszeitpunkt sinkende Tendenz aufweist, nicht von einer nur geringfügigen Unterschreitung des Zuschaueranteils von 30 % (§ 26 Abs. 2 Satz 2 RStV) ausgegangen werden, die die Vermutung vorherrschen- der Meinungsmacht begründet.

Der Einfluss der KirchGruppe auf die Veranstalterin wird durch die Beteiligung ihrer Tochtergesellschaft ProSiebenSAT.1 Media AG lediglich auf einer früheren Beteili- gungsstufe verfestigt und gesellschaftsrechtlich abgesichert. Das Verfahren gibt keinen Anlass, die Wettbewerbsposition der KirchGruppe auf dem deutschen Fern- sehmarkt erneut zu untersuchen. Ihr steht mit der RTL Group, gemessen an den Zuschaueranteilen, ein weiterhin annähernd gleichwertiger Wettbewerber im Be- reich des privaten bundesweiten Fernsehens gegenüber.

Auch im Rahmen der Prüfung vorherrschender Meinungsmacht außerhalb der Ver- mutungstatbestände des § 26 Abs. 2 RStV gibt der vorliegende Sachverhalt keinen Anlass, von der bisherigen Beurteilung abzuweichen. Angesichts der starken Stel- lung der KirchGruppe auf dem deutschen Fernsehmarkt ist ein abstraktes Gefähr- dungspotenzial für die Meinungsvielfalt nicht zu verkennen. Dies gilt gerade in An- betracht der bereits begonnenen Umstrukturierung der KirchGruppe, mit der eine nachhaltigere Koordinierung der Programmaktivitäten verbunden ist. Allerdings muss sich dieses Gefährdungspotenzial gerade durch die angezeigten Beteili- gungsveränderungen konkretisieren. Die gesellschaftsrechtliche Verfestigung eines ohnehin bestehenden Einflusses genügt dafür nicht.

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Die KEK hat daher am 22.01.2002 die Beteiligungsveränderungen als unbedenklich bestätigt.

3.2.10 CLT-UFA-Fernsehgesellschaften – „RTL Television“, „RTL II“ und „VOX“ (Az.: KEK 129)

Die CLT-UFA S.A. (CLT-UFA), Luxemburg, hat federführend für die übrigen der CLT-UFA-Gruppe zuzurechnenden vor- und nachgelagerten Gesellschaften mit Schreiben vom 12.08.2001 der Niedersächsischen Landesmedienanstalt für priva- ten Rundfunk (NLM) die beabsichtigte Vereinfachung von Beteiligungsverhältnissen aus konzerninternen Gründen angemeldet. Die bis dahin von der RTL Group Ver- waltungs und Holding GmbH gehaltene direkte Beteiligung an der RTL Television GmbH soll nunmehr über die UFA Film und Fernseh GmbH gehalten werden. An dieser wird der RTL Group Verwaltungs und Holding GmbH im Gegenzug eine 4,85%ige Beteiligung eingeräumt. Bei diesem Unternehmen handelt es sich um die umfirmierte BW.TV und Film Beteiligungs GmbH, nach Auskunft der Anmelderin ei- ne 100%ige Tochtergesellschaft der CLT-UFA Holding S.A.

Hierdurch verändern sich der durchgerechnete Anteilsbesitz der Bertelsmann AG und der außenstehenden Aktionäre der CLT-UFA S.A. an den drei Veranstaltern RTL Television GmbH, RTL 2 Fernsehen GmbH & Co. KG und VOX Film- und Fernseh GmbH & Co. KG geringfügig. Der Vorgang kann daher nicht als rein kon- zerninterne Beteiligungsumschichtung behandelt und von der Überprüfung nach § 29 RStV befreit werden. Wann immer veränderte Beteiligungsgestaltungen zu ab- weichenden Beteiligungsverhältnissen bei Beteiligungsinhabern führen, die nicht bloße Zwischengesellschaften für die Zurechnung von Zuschaueranteilen nach § 28 RStV sind, ist die Offenlegung für die medienkonzentrationsrechtliche Prüfung nach § 29 RStV geboten.

Die unverändert der Bertelsmann AG zuzurechnenden Zuschaueranteile der Pro- gramme RTL Television, RTL II, VOX und Super RTL lagen im maßgeblichen Zeit- raum von August 2000 bis Juli 2001 bei 24,9 % und haben sich damit im Vergleich zum vorangegangenen Prüfverfahren (Az.: KEK 113: 24,8 %) nur marginal verän- dert. Die angemeldeten Beteiligungsveränderungen führten nicht zu einer anderen medienkonzentrationsrechtlichen Beurteilung als in der Sache KEK 113 und konn- ten am 22.01.2002, wiederum mit den dort bereits gemachten Vorbehalten wegen der nur vorläufigen Zuschaueranteilsermittlung, als unbedenklich bestätigt werden.

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3.2.11 ONYX Television GmbH – „ONYX TV“ (Az.: KEK 132)

Die ONYX Television GmbH (ONYX), Köln, zeigte mit Schreiben vom 21.08.2001 und 17.10.2001 der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) Beteili- gungsveränderungen an. Sie betreffen zum einen die Beteiligungsstruktur der mit- telbar zu 100 % an ONYX beteiligten Gesellschaft Capital Media Group Holding Ltd. (CMG), Nevada, USA: Die Beteiligung der MMP S.A. an CMG ist infolge der Ver- schmelzung der MMP S.A. auf ihre Alleingesellschafterin Groupe AB S.A., Frank- reich, auf diese übergegangen. Ferner sind einzelne Anteile, die von der Groupe AB S.A. (bislang 55,7 %) und der Superstar Ventures Ltd., Hongkong, (bislang 30,4 %) gehalten wurden, in Streubesitz gefallen; nunmehr hält die Groupe AB S.A. einen Anteil von 53,6 %, während Superstar Ventures Ltd. in Höhe von 29,79 % beteiligt ist. Die übrigen Anteile befinden sich in Streubesitz.

Zum anderen hält aufgrund interner Umstrukturierungen und Veränderungen nicht mehr allein die britische Capital Media Ltd., eine 100%ige Tochtergesellschaft der CMG, die Anteile an der Veranstalterin, sondern neben ihr ist nunmehr auch die Capital Media Group Ltd., Großbritannien, in Höhe von 0,59 % an ONYX beteiligt. Sie ist ebenfalls eine 100%ige Tochter der CMG. Sämtliche Beteiligungsverände- rungen waren zum Zeitpunkt der Anmeldung bereits vollzogen.

Mit Beschluss vom 22.01.2002 hat die KEK die Unbedenklichkeit der angezeigten Beteiligungsveränderungen bestätigt.

3.2.12 CNN Deutschland GmbH & Co. KG – „CNN Deutschland“ (Az.: KEK 133)

Mit Schreiben vom 17.10.2001 an die Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein- Westfalen (LfR) hat der Bevollmächtigte der CNN Deutschland GmbH & Co. KG (CNN Deutschland, ehemals CNN NRW GmbH & Co. KG), Düsseldorf, mitgeteilt, dass die Warner Music Germany Entertainment GmbH ihre 50%ige Beteiligung an der Veranstalterin und ihrer Komplementärin auf die Turner Broadcasting System Deutschland GmbH übertragen hat. Die Beteiligungsveränderung war zum Zeitpunkt ihrer Anzeige und ausstehenden Bestätigung ihrer Unbedenklichkeit bereits vollzo- gen. Wie bisher ist die DFA Deutsche Fernsehnachrichten Agentur GmbH (DFA) zur Hälfte an CNN Deutschland beteiligt.

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CNN Deutschland veranstaltet das gleichnamige deutschsprachige Programm be- stehend aus 15-minütigen Programmteilen, die werktags um 18:15 Uhr, 19:30 Uhr und 10:15 Uhr im Rahmen des 24-stündigen Hauptprogramms CNN International gesendet werden.

Die neu gegründete Turner Broadcasting System Deutschland GmbH gehört eben- so wie die vormalige Gesellschafterin Warner Music Germany Entertainment GmbH zum Konzern unter der Führung der AOL Time Warner, Inc., USA. Dieser Konzern verfügt daneben über Beteiligungen an VIVA (s. o. Kap. 3.1.4) und n-tv (s. u. Kap. 3.2.16). Die DFA hält im bundesdeutschen Fernsehen außer ihrer Beteiligung an CNN Deutschland geringfügige Anteile an der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH (zu DFA vgl. dort, Kap. 3.2.16) sowie 75 % der Anteile an der Veranstalterin der deutschsprachigen Sendung GIGA, die innerhalb des Programms von NBC Europe ausgestrahlt wird.

Der AOL-Time-Warner-Gruppe und damit auch der Veranstalterin sind neben dem zugelassenen deutschsprachigen Teil des CNN-Programms auch die Programme n- tv, VIVA und VIVA Plus zuzurechnen. Das Programm n-tv erzielte im Referenzzeit- raum von Oktober 2000 bis September 2001 einen Zuschaueranteil von 0,63 %. Zu- schaueranteilserhebungen zu den Programmen CNN, VIVA und VIVA Plus werden von der AGF/GfK-Fernsehforschung nicht veröffentlicht. Unter Zugrundelegung der veröffentlichten Zuschaueranteile der Fernsehsender ARD (einschließlich ihrer Drit- ten Programme), ZDF, , , Kinderkanal, Phoenix, RTL Television, SAT.1, ProSieben, Kabel 1, RTL II, Super RTL, VOX, DSF, NEUN LIVE, n-tv, Eurosport und der Schätzungen der KEK für die Pay-TV-Programme von Premiere World er- reichten diese Sender zusammen einen Zuschaueranteil von ca. 95,2 %. Von den verbleibenden 4,8 % entfällt ein Bruchteil auf CNN und die VIVA-Programme.

Gegenüber der bisherigen Beteiligungsstruktur sind keine medienkonzentrations- rechtlich relevanten Änderungen eingetreten. Die KEK hat am 22.01.2002 die Un- bedenklichkeit der angezeigten Beteiligungsveränderung bestätigt.

3.2.13 VIVA Media AG – „VIVA” und „VIVA Plus” (Az.: KEK 135)

Die im Dezember 2001 von der VIVA Media AG (VIVA Media), Köln, bei der Lan- desanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) angemeldeten Beteiligungsver- änderungen ergeben sich aus der Zusammenlegung der geschäftlichen Aktivitäten

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der VIVA Media und des TV-Produktionsunternehmens BRAINPOOL TV AG (BRAINPOOL). Zu diesem Zweck soll im Wege der Übertragung einer Mehrheitsbe- teiligung an BRAINPOOL durch deren Aktionäre auf VIVA Media im Austausch ge- gen Aktien der VIVA Media der Zusammenschluss beider Unternehmen herbeige- führt werden. Im Zuge dessen wird im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung der Ge- sellschafterkreis von VIVA Media um die bisherigen Mitgesellschafter von BRAINPOOL Jörg Grabosch, Martin Keß und Ralf Günther sowie um die neu ge- gründete Die Initiatoren Vier Kapitalbeteiligungs KG erweitert.

An VIVA Media sind danach folgende Gesellschafter beteiligt: Warner Music Ger- many Entertainment GmbH, Vivendi Universal Vertrieb GmbH und EMI Group Ger- many GmbH mit jeweils 15,3 % der Anteile, Die Initiatoren Eins Kapitalbeteiligungs KG (3,2 %), Die Initiatoren Zwei Kapitalbeteiligungs KG (2,5 %), Die Initiatoren Drei Kapitalbeteiligungs KG (9,8 %), Die Initiatoren Vier Kapitalbeteiligungs KG (2,7 %), Jörg Grabosch (4,1 %), Martin Keß (3,5 %), Ralf Günther (3,4 %) und Dieter Gorny (0,6 %); der Streubesitz beträgt 24,2 %.

VIVA Media ist Alleingesellschafterin der VIVA Fernsehen GmbH (VIVA Fernsehen), die das Musikspartenprogramm VIVA veranstaltet. VIVA Fernsehen hält ihrerseits 51 % an der VIVA Plus Fernsehen GmbH, der Veranstalterin des Musikspartenpro- gramms VIVA Plus. Die übrigen Anteile hält die Warner Music Germany Beteili- gungs GmbH, ein Unternehmen der AOL-Time-Warner-Gruppe, die zudem an der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH & Co. KG und der CNN Deutschland GmbH & Co. KG beteiligt ist.

BRAINPOOL produziert und vermarktet TV-Shows und –serien in den Bereichen „Comedy“ und „Light Entertainment“. Über die hinzugewonnene Beteiligung von rund 93 % an BRAINPOOL sind VIVA Media keine weiteren Programme zuzurech- nen, da BRAINPOOL selbst keine Programme veranstaltet, sondern Programmteile produziert und vermarktet.

Die beiden VIVA-Programme sind mittelbar lediglich AOL Time Warner zuzurech- nen. Dies gilt auch dann, wenn man die Beteiligungsgesellschaften Die Initiatoren „Eins“, „Zwei“, „Drei“ und „Vier“ Kapitalbeteiligungs KG wegen sich teilweise über- schneidender Beteiligungen einzelner Gesellschafter und insbesondere wegen der durchgängigen Komplementärstellung des Gesellschafters Helge Sasse zusammen-

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rechnet. Insoweit hat sich durch den Eintritt der Die Initiatoren Vier Kapitalbeteili- gungs KG in die Gesellschaft an der Beurteilung nichts geändert.

AOL Time Warner werden daneben weiterhin die Programme n-tv und CNN zuge- rechnet. Für VIVA und VIVA Plus liegen keine Zuschaueranteile vor; die KEK schätzt sie unter Zugrundelegung der verfügbaren Daten über dritte Programme auf einen Bruchteil von ca. 5,2 % (vgl. dazu näher schon oben Kap. 3.2.12).

Die Beteiligungsveränderungen bei VIVA Media und der Erwerb einer qualifizierten Mehrheitsbeteiligung an BRAINPOOL lösen keine medienkonzentrationsrechtlichen Bedenken aus. Sie wurden mit Beschluss vom 22.01.2002 als unbedenklich bestä- tigt.

3.2.14 VIVA Media AG – „VIVA“ und „VIVA Plus“ (Az.: KEK 139 und KEK 140)

Mit Schreiben vom 31.01.2002 zeigte die Warner Music Germany Beteiligungs GmbH (Warner MGB), auch im Namen der an der VIVA Media AG (VIVA Media) be- teiligten Gesellschaften Die Initiatoren Eins Kapitalbeteiligungs KG, Die Initiatoren Zwei Kapitalbeteiligungs KG und Die Initiatoren Drei Kapitalbeteiligungs KG, bei der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) an, dass sie mit diesen drei Gesellschaften (Die Initiatoren I - III, und einzeln: Die Initiatoren Eins, Die Initiatoren Zwei, Die Initiatoren Drei) in Ausübung einer am 11.09.2001 vertraglich eingeräum- ten Option am 04.12.2001 einen Stimmbindungsvertrag über sämtliche von ihnen an VIVA Media gehaltenen Stimmrechte geschlossen hat (Prüfverfahren Az.: KEK 139).

Die Initiatoren Drei legten mit Schreiben vom 25.01.2002 der LfR einen Options- und Treuhandvertrag zwischen diesem Unternehmen und der In-Motion AG movie & TV production (In-Motion) zur Überprüfung vor, der zunächst am 04.03.2001 von Helge Sasse mit In-Motion geschlossen worden war; später hatte dieser alle vertraglichen Rechte und Pflichten auf Die Initiatoren Drei übertragen (Prüfverfahren Az.: KEK 140). Dies betraf die Hälfte der von der EDEL Music AG erworbenen Akti- en, d. h. nach der Brainpool-Transaktion einen Anteil von 4,9 % an VIVA Media.

In-Motion hatte am 10.09.2001 durch eine Ergänzung zum Treuhandvertrag ihre Zustimmung zu dem am folgenden Tag geschlossenen Optionsvertrag zwischen Die Initiatoren I - III und Warner MGB erklärt, der dem im ersten Absatz genannten

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Stimmbindungsvertrag zugrunde liegt. Damit hat In-Motion vorab in die Bindung der Stimmrechte im Hinblick auf die treuhänderisch für sie gehaltenen VIVA-Media- Aktien eingewilligt und sich den Verpflichtungen, die sich aus dem Vertragsverhält- nis mit Warner MGB ergeben, unterworfen; im Ergebnis hat sie damit auf die Wahr- nehmung ihrer vertraglich vereinbarten Weisungsbefugnisse gegenüber Die Initiato- ren Drei verzichtet.

Zu den Beteiligungsverhältnissen bei VIVA Media und ihren Tochtergesellschaften VIVA Fernsehen GmbH und VIVA Plus Fernsehen GmbH sowie den veranstalteten Programmen s. o. Verfahren Az.: KEK 135 (Kap. 3.2.13).

Komplementär der Die Initiatoren Drei und zu 25 % am Kapital beteiligt ist Helge Sasse; Kommanditisten mit Gesellschaftsanteilen von ebenfalls jeweils 25 % sind Rudi Dolezal, Hannes Rossacher und Dieter Gorny.

Warner MGB, die auch eine Beteiligung an der Veranstalterin VIVA Plus hält, steht ebenso wie die an VIVA Media beteiligte Warner Music Germany Entertainment GmbH über mehrere Beteiligungsstufen im alleinigen Beteiligungsbesitz der AOL Time Warner, Inc., USA. Im Musikbereich gehört die Warner Music Group neben Universal, EMI, Sony und BMG zu den fünf umsatzstärksten Konzernen, die ge- meinsam 80 % des europäischen Binnenmarktes kontrollieren (EG-Kommission, Fusion Time Warner/EMI). Nach Angaben der Verfahrensbevollmächtigten der Warner MGB hat derzeit kein Unternehmen und keine Unternehmensgruppe einen beherrschenden Einfluss auf AOL Time Warner. Zu ihren Beteiligungen im bundes- deutschen Fernsehen kann auf oben, Kap. 3.1.4, verwiesen werden.

Neben der Stimmbindungsvereinbarung zwischen Warner MGB und der dieser zugrunde liegenden Optionsvereinbarung ist die Beteiligung der AOL-Time-Warner- Gruppe an den VIVA-Gesellschaften durch eine weitere Vereinbarung, ein Joint- Venture-Agreement, geregelt, das bereits Gegenstand des Prüfverfahrens i.S. VIVA Plus (Az.: KEK 130, s. o. Kap. 3.1.4) war. Nach Durchführung der Brainpool- Akquisition hat sich der Stimmrechtsanteil der Initiatoren I - III auf zusammen 15,5 % und derjenige der Warner MGB auf 15,3 % verringert; damit verfügt AOL Time Warner nunmehr insgesamt über 30,8 % der Stimmrechte.

Gegenstand der vorliegenden Prüfverfahren sind Stimmbindungs- und Treuhandver- träge, die gemäß § 29 Satz 1 RStV ebenso anmeldepflichtig sind wie Veränderun-

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gen von Beteiligungsverhältnissen durch Anteilsübertragungen. In beiden Fällen sind weder die Veranstalterinnen noch ihre Muttergesellschaft VIVA Media ihrer Anmeldepflicht nachgekommen.

Gesellschaften, die selbst die Zulassung zur Programmveranstaltung innehaben oder denen solche Gesellschaften zuzurechnen sind, müssen sicherstellen, dass den Anmeldevorschriften des § 29 RStV genügt werden kann. Die Gesellschafter sind durch ausdrückliche Offenlegungsvorschriften in den Gesellschaftsverträgen oder, wo diese fehlen, durch die für die Gesellschaft geltenden Bestimmungen des RStV mittelbar verpflichtet, die anmeldepflichtigen Sachverhalte offen zu legen.

In beiden Prüfverfahren sind die Beteiligungsveränderungen der KEK erst nach ih- rem Vollzug angemeldet worden. Besonders fällt die zeitliche Spanne auf, die seit dem Abschluss des Treuhandvertrages vom 04.03.2001 (Prüfverfahren Az.: KEK 140) vergangen ist. Noch gravierender ist, dass der KEK dieser Treuhandvertrag verschwiegen wurde, obwohl er im Zusammenhang mit dem Erwerb der VIVA- Media-Anteile der EDEL Music AG durch Die Initiatoren Drei steht, der im Rahmen des Prüfverfahrens KEK 122 (s. o. Kap. 3.2.1) medienkonzentrationsrechtlich ge- würdigt wurde. Erst geraume Zeit später, nachdem die KEK durch eine Pressein- formation von einer Vereinbarung zwischen In-Motion und den Initiatoren Drei erfah- ren und die LfR daraufhin bei der Veranstalterin nachgefragt hatte, wurde das Treu- handverhältnis offengelegt. Das Gesetz sieht in § 49 Abs. 1 Nr. 25 und Nr. 29 RStV die Verwirkung von Bußgeldern für Verfahrensverstöße der beschriebenen Art vor.

Verschiedene, regelmäßig von Marktforschungsinstituten erstellte Reichweitenstu- dien (Allensbacher Werbeträger Analyse, NFO Infratest) und gelegentliche Berichte über inoffizielle GfK-Zahlen (so in der Zeitschrift Kress-Report vom 24.01.2002 zu den Werten für Dezember 2001) zeigen, dass das Musikprogramm VIVA wohl in der Regel etwas höhere Reichweiten und Zuschaueranteile erreicht als die Konkurrenz- programme von MTV. Da weder VIVA noch MTV Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) sind, werden Zuschaueranteile von VIVA von der Gesell- schaft für Konsumforschung (GfK) zwar gemessen, aber nicht veröffentlicht. Des- halb liegen der KEK keine Zuschaueranteile der Programme VIVA und VIVA Plus vor. Hinzu kommt, dass weder die Veranstalter selbst noch VIVA Media noch die Landesmedienanstalten irgendwelche Anstrengungen unternommen haben, ver- lässliche Daten für die Zuschaueranteilsermittlung zu erheben. Unter Zugrundele- gung der von der AGF/GfK-Fernsehforschung veröffentlichten Zuschaueranteile an-

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derer Programme, die zusammen in den relevanten Referenzperioden ca. 94,5 % bzw. 94,4 % erreichten, verbleibt noch ein Zuschaueranteil von ca. 5,5 % bzw. ca. 5,6 %, der außer auf die VIVA-Programme u. a. auch auf N24, MTV, ONYX, Euro- News, CNN, privates Regionalfernsehen, offene Kanäle und viele fremdsprachige Programme entfällt. Die auf die VIVA-Programme entfallenden Zuschaueranteile sind demnach medienkonzentrationsrechtlich nicht beachtlich.

Diese Zuschaueranteile sind auch AOL Time Warner zuzurechnen, ebenso wie die des Programms n-tv - das Programm erreichte in den Referenzperioden einen Zu- schaueranteil von knapp 1 % - sowie von CNN Deutschland; zu diesem Programm liegen der KEK wiederum keine Daten zu den Zuschaueranteilen vor.

Angesichts der geringen, den VIVA-Programmen allenfalls zurechenbaren Zu- schaueranteile sind medienkonzentrationsrechtliche Bedenken nicht begründet. Dies gilt auch unter Berücksichtigung des Umstandes, dass sie im Segment der Musik-Spartenkanäle bei der angestrebten Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen ne- ben den Programmen von MTV eine starke Marktposition haben. Auch die Stellung von AOL Time Warner im bundesdeutschen Fernsehen ist, gemessen an den Zu- schaueranteilen, medienkonzentrationsrechtlich unbedenklich. Durch die Stimm- rechtsvereinbarung zwischen den Initiatoren I - III und Warner MGB verstärkt sich der Einfluss von AOL Time Warner bei den VIVA-Gesellschaften weiter, ohne dass dies jedoch zu einer Zurechnung von höheren Zuschaueranteilen führen würde. An- dere Umstände, die die Gefahr vorherrschender Meinungsmacht begründen könn- ten, sind nicht ersichtlich.

Die KEK hat daher am 19.03.2002 die Beteiligungsveränderungen als unbedenklich bestätigt.

3.2.15 B.TV Television GmbH & Co. KG – „B.TV“ (Az.: KEK 141)

Mit Schreiben vom 05.02.2002, das in Absprache mit der Landesanstalt für Kom- munikation Baden-Württemberg (LfK) unmittelbar an die KEK gerichtet wurde, hat die B.TV Television GmbH & Co. KG (B.TV), Karlsruhe, Beteiligungsveränderungen angezeigt, die sich durch den Eintritt der WEB.DE AG, Karlsruhe als neue Gesell- schafterin bei ihr ergeben hatten.

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Kommanditisten von B.TV sind demnach: Die DRF TV in Baden GmbH & Co. KG, Karlsruhe, und TV Stuttgart GmbH & Co. KG, Ludwigsburg, mit jeweils 21,44 % der Anteile, die Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KG, München (12,87 %), die Kinowelt Medien AG, München (10,72 %), die Rudolf Röser Verlag und Informati- onsdienste AG, Karlsruhe (ebenfalls 10,72 %), die WEB.DE AG, Karlsruhe (9,94 %), Wolfgang Grenke, Baden-Baden (5,36 %), Bernd Schumacher, Linkenheim (4,29 %), die Mende Medien AG, Eggenstein (2,14 %), die Hoepfner Bräu Friedrich Hoepfner Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG, Karlsruhe (0,54 %), sowie And- reas Hock und Dr. Jakob Karszt, beide Karlsruhe (jeweils 0,27 %). An der persönlich haftenden Gesellschafterin ohne Kapitalanteil B.TV Television Verwaltungs-GmbH sind die Kommanditisten in entsprechender Höhe beteiligt.

B.TV Baden-Württemberg mit der programmlichen Ausrichtung auf Zuschauer aus Baden-Württemberg wird als frei empfangbares, analoges Fernsehprogramm bun- desweit über das Astra-Satellitensystem verbreitet.

Das seit Februar 2000 am Neuen Markt notierte Unternehmen WEB.DE AG betreibt das gleichnamige Internet-Portal, das Zugang zu einem eigenen Inhalteangebot mit Informationen, Dienstleistungen und Produkten sowie die Möglichkeit zum Empfang und Versenden von E-Mails, SMS und zum Chat in Foren und Newsgroups anbietet. Mehrheitseigentümerin ist die Cinetic GmbH, deren Geschäftsanteile je zur Hälfte von den Firmengründern Matthias und Michael Greve gehalten werden. Das Unter- nehmen hält weitere Beteiligungen im Medienbereich.

Die Hauptgesellschafter der B.TV Television GmbH & Co. KG, die DRF TV in Baden GmbH & Co. KG und die TV Stuttgart GmbH & Co. KG, veranstalten jeweils ein re- gionales Fernsehprogramm (TV.Baden bzw. TV.Württemberg). An beiden sind wie- derum Gesellschafter von B.TV beteiligt, u. a. der Firmengründer und Geschäftsfüh- rer von B.TV Bernd Schumacher sowie die zur Verlagsgruppe Ippen gehörige Mün- chener Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KG.

Die Beteiligungsveränderung wurde bereits geraume Zeit vor der Anmeldung bei der KEK vollzogen, die KEK erfuhr davon im Zuge der Ermittlungen für die Programmlis- te und durch Presseinformationen. Beteiligungsveränderungen bei Veranstaltern von bundesweitem Rundfunk und an ihnen i.S.v. § 28 RStV beteiligten Unterneh- men dürfen nicht vollzogen werden, bevor sie nicht von der KEK als unbedenklich bestätigt worden sind. Für den Fall, dass eine bereits vollzogene Beteiligungsverän-

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derung nicht als unbedenklich bestätigt werden kann, droht zwingend der Widerruf der Zulassung des betroffenen Programmveranstalters, § 29 Satz 4 RStV. Außer- dem kann die Versäumnis, geplante Beteiligungsveränderungen schriftlich anzu- melden, als Ordnungswidrigkeit von der LfK verfolgt werden (§ 49 Abs. 1 Ziff. 29 RStV).

Angaben über die Zuschaueranteile von B.TV liegen der KEK nicht vor. Sie vermu- tet unter Vorbehalt, dass der Anteil unter 1 % liegt. Die Gesellschafter von B.TV sind zwar überwiegend im Medienbereich tätig, gleichwohl handelt es sich um eher klei- nere Unternehmen, denen allenfalls ein geringer Meinungseinfluss im bundesweit verbreiteten Fernsehen zukommt. Die KEK hat am 16.04.2002 die angezeigten Be- teiligungsveränderungen als unbedenklich bestätigt.

3.2.16 n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH & Co. KG – „n-tv“ (Az.: KEK 142)

Die n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH & Co. KG (n-tv), Berlin, hat im Februar 2002 bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) Veränderungen ihrer Gesell- schafterverhältnisse angezeigt: Die Familie Nixdorf, bislang über die Gesellschaften 2 M GmbH und Triple M GmbH in Höhe von insgesamt 18,89 % an n-tv und ihrer Komplementärgesellschaft n-tv Nachrichtenfernsehen Beteiligungsgesellschaft mbH beteiligt, hat diese Anteile auf die Mitgesellschafter GWF Gesellschaft für Wirt- schaftsfernsehen mbH & Co. KG (GWF) und DFA Deutsche Fernsehnachrichten Agentur GmbH (DFA) übertragen. Die Übertragungen stehen unter der aufschie- benden Bedingung der medienrechtlichen Unbedenklichkeitsbestätigung und der fusionskontrollrechtlichen Prüfung.

Nach ihrem Vollzug sind an n-tv die folgenden Gesellschafter beteiligt: die GWF mit 47,33 % der Anteile, die CNN Germany, Inc. (25,54 %), die Time Warner Entertain- ment Germany GmbH & Co. Medienvertrieb OHG (24,27 %), die Verlagsgruppe Norman Rentrop (1,60 %), Karl-Ulrich Kuhlo (0,75 %), die n-tv Nachrichtenfernse- hen Beteiligungs GmbH & Co. Investitions KG (0,26 %) und die DFA (0,25 %).

n-tv veranstaltet das gleichnamige bundesweite Fernsehspartenprogramm mit Schwerpunkt Information.

Die GWF Gesellschaft für Wirtschaftsfernsehen mbH & Co. KG steht im Alleineigen- tum der Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH. Diese veröffentlicht Wirtschaftszeitun-

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gen, Magazine und Fachzeitschriften, ihre 51%ige Tochtergesellschaft TV Media stellt die Wirtschaftsredaktion bei n-tv und produziert die Wirtschaftsformate des Senders, die Tochtergesellschaft Economy One AG betreut die Internet-Auftritte der Gruppe. Die Gesellschafter Georg Dieter von Holtzbrinck und seine Geschwister Monika Schöller und Stefan von Holtzbrinck sind zugleich Eigentümer der Verlags- gruppe Georg von Holtzbrinck GmbH & Co. KG, die über Tochtergesellschaften u. a. zahlreiche Tageszeitungen (z. B. Mainpost, Südkurier, Saarbrücker Zeitung) und die Wochenzeitung Die Zeit verlegt. Die AVE Gesellschaft für Fernsehprodukti- on mbH, eine 100%ige Holtzbrinck-Tochtergesellschaft, produziert u. a. verschiede- ne Talkshow-Formate für n-tv. Über die AVE Gesellschaft für Hörfunkbeteiligungen mbH, eine weitere 100%ige Tochtergesellschaft, ist Holtzbrinck darüber hinaus an zahlreichen Hörfunksendern beteiligt.

Die DFA Deutsche Fernsehnachrichten Agentur ist ein mit einem eigenen Korres- pondentennetz ausgestattetes Dienstleistungsunternehmen, das zahlreiche Fern- sehveranstalter mit Nachrichten und Magazinbeiträgen beliefert. Es hält eine 50%ige Beteiligung am Veranstalter des Programms von CNN Deutschland und ist an den Ballungsraumsendern FAB Fernsehen aus Berlin und Saar TV Fernsehen GmbH & Co. KG beteiligt. Die DFA ist ferner Mehrheitsgesellschafterin der NBC (Europe) Ltd. Ihre Gesellschafterin Rheinisch-Bergische Druckerei- und Verlagsge- sellschaft mbH und deren Muttergesellschaft halten Beteiligungen im Pressebereich, im Regionalfernsehen und im Hörfunk.

Die CNN Germany, Inc., und die Time Warner Entertainment Germany GmbH & Co. Medienvertrieb OHG gehören über mehrere Beteiligungsstufen zum Konzern AOL Time Warner, Inc., der damit über insgesamt 49,81 % der Anteile an der n-tv Nach- richtenfernsehen GmbH & Co. KG verfügt. Neben dem Programm n-tv sind der Un- ternehmensgruppe im bundesdeutschen Fernsehen die Programme VIVA und VIVA Plus sowie CNN Deutschland (s. o. Kap. 3.2.12) zuzurechnen. Das Programm n-tv wird auch der GWF zugerechnet.

n-tv erzielte im Referenzzeitraum (Februar 2001 bis Januar 2002) einen Zuschauer- anteil von 0,7 %. Die Zuschaueranteile von CNN Deutschland, VIVA und VIVA Plus werden im Rahmen der AGF/GfK-Fernsehforschung zwar gemessen, aber nicht veröffentlicht. Sie liegen unter Zugrundelegung der veröffentlichten Zuschauerantei- le anderer Programme jedenfalls unter 5,5 % und damit weit unterhalb der Vermu- tungsschwellen für vorherrschende Meinungsmacht.

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Auch jenseits der Vermutungstatbestände bestehen keine Anhaltspunkte für die Entstehung vorherrschender Meinungsmacht. Zwar gewinnt die Verstärkung der Be- teiligung der GWF an n-tv besonderes Gewicht im Hinblick auf die diagonalen Ver- flechtungen zwischen dem bundesweiten Fernsehen, der Presse, dem Hörfunk und dem Internet, die im vorliegenden Fall zudem einen Schwerpunkt in der Vermittlung von Wirtschaftsinformationen hat. Soweit es um die Sicherung der Meinungsvielfalt im bundesweiten Fernsehen geht, sind jedoch die deutschsprachigen privaten Spar- tenprogramme mit Schwerpunkt Information unter Berücksichtigung des Überge- wichts der Informationsprogramme der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und der Nachrichtensendungen der großen privaten Vollprogramme zu beurteilen.

Die KEK hat die angezeigten Beteiligungsveränderungen mit Beschluss vom 16.04.2002 als unbedenklich bestätigt.

3.2.17 Unitel Film- und Fernseh-Produktionsgesellschaft mbH & Co. KG – „CLASSICA” (Az.: KEK 144)

Die Unitel Film- und Fernseh-Produktionsgesellschaft mbH & Co. KG (Unitel), Isma- ning, hat mit Schreiben vom 16.01.2002 an die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) eine Veränderung auf der ersten Beteiligungsstufe angemeldet: Die Kirch Beteiligungs GmbH & Co. KG, bisher Inhaberin sämtlicher Kapitalanteile an der Veranstalterin und ihrer Komplementärin, der Unitel Film und Fernseh- Produktionsgesellschaft mbH, hat diese Anteile auf eine 100%ige Tochtergesell- schaft, die Art Beteiligungs GmbH, Ismaning, übertragen. Die Transaktion ist zu die- sem Zeitpunkt bereits vollzogen. Ferner wurde mitgeteilt, dass die Kirch Beteili- gungs KG demnächst in Taurus Beteiligungs GmbH umbenannt werde.

Aus den zugrunde liegenden vertraglichen Regelungen ergibt sich, dass das Einrü- cken der Art Beteiligungs GmbH als alleinige Kommanditistin von Unitel als Ein- schub einer bloßen Zwischenholding und damit als rein konzerninterne Anteilsüber- tragung zu bewerten ist. Die „Zwischenschaltung“ einer weiteren Gesellschaft lässt die Höhe der Beteiligung der KirchGruppe an der Veranstalterin und die realen Ein- flussverhältnisse unverändert. Es ergeben sich somit keine medienkonzentrations- rechtlich zu überprüfenden Veränderungen der Beteiligungsverhältnisse bei Unitel.

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Gleichwohl ist der Vollzug der Transaktion vor ihrer Anmeldung ein Verstoß gegen § 29 Satz 1 RStV: Die Anmeldepflicht nach § 29 RStV ist formell ausgestaltet und greift unabhängig von der Frage ein, ob die jeweilige Beteiligungsveränderung me- dienkonzentrationsrechtlich relevante materielle Wirkungen entfaltet. Die Entschei- dungskompetenz darüber, ob es sich aus medienkonzentrationsrechtlicher Sicht um unbedenkliche Beteiligungsveränderungen handelt, muss bei der KEK verbleiben. Zudem dient die Vorschrift des § 29 RStV auch der Herstellung von Transparenz.

Die KEK hat am 16.04.2002 die Unbedenklichkeit der Beteiligungsveränderung be- stätigt.

3.2.18 CLT-UFA-Fernsehgesellschaften – „RTL Television“, „VOX“, „RTL Disney“ und „RTL II“ (Az.: KEK 138)

Die CLT-UFA S.A. (CLT-UFA), Luxemburg, hat federführend für die übrigen der Gruppe der sie beherrschenden Bertelsmann AG zuzurechnenden, vor- und nach- gelagerten Gesellschaften mit Schreiben vom 11.01.2002 bei der Niedersächsi- schen Landesmedienanstalt (NLM) vertraglich vereinbarte, aber zum Zeitpunkt der Anmeldung noch nicht vollzogene Beteiligungsveränderungen angemeldet: Sie er- geben sich daraus, dass die Bertelsmann AG die bislang in der Gruppe der Pearson plc., London, gehaltene Beteiligung von rd. 22 % an der RTL Group S.A., Luxem- burg, käuflich erworben hat. Damit erhöhen sich die Beteiligungen an den der CLT- UFA-Gruppe zuzurechnenden deutschen Fernsehveranstaltern. Außer durch den Aktienerwerb bei Pearson hat die Bertelsmann AG ihre Beteiligung durch Aktienkäu- fe an der Börse um 0,51 % leicht erhöht; weitere 0,75 % des Grundkapitals hat die RTL Group S.A. als Eigenerwerb aufgenommen.

Im Zusammenhang mit dieser Anmeldung hat die CLT-UFA außerdem die Angaben zu den Beteiligungsverhältnissen bei der RTL Group S.A., die sich durch Aktiener- werb von außenstehenden Aktionären über die Börse geringfügig verändert haben, berichtigt. Gesellschafter der RTL Group S.A. sind demnach außer den mit einer Beteiligung von 9,82 % verbliebenen außenstehenden Aktionären und abgesehen von den 0,75 % in Eigenbesitz befindlichen Aktien nur noch die Bertelsmann AG (mit einer unmittelbaren Beteiligung von 52,32 % sowie mittelbar über ihre 80%ige Beteiligung an der BW TV und Film Verwaltungs-GmbH, die 37 % an der RTL Group S.A. hält) sowie die Westdeutsche Allgemeine Zeitungs- und Verlagsgesell- schaft E. Brost & J. Funke GmbH & Co. KG (WAZ) über ihre 20%ige Beteiligung an

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der BW TV und Film Verwaltungs-GmbH. Bertelsmann AG verfügt demnach unmit- telbar und mittelbar über einen Stimmrechtseinfluss bei der RTL Group S.A. von mehr als 90 %.

Die Anteilsübertragungen wurden im Laufe des Prüfverfahrens entgegen der Rege- lung des § 29 RStV vollzogen, ohne dass ein Vorbehalt für die dem Vollzug vorge- schaltete Bestätigung der Unbedenklichkeit nach § 29 RStV im Kaufvertrag veran- kert oder beim Vollzug berücksichtigt wurde.

Die sich aus dem Aktienerwerb über die Börse ergebenden Beteiligungsverände- rungen waren dagegen nach der KEK-Richtlinie zu § 29 Satz 5 RStV von der Son- deranmeldung befreit.

Der Bertelsmann AG werden weiterhin über die CLT-UFA die Programme RTL, VOX, RTL II und Super RTL zugerechnet. Im Referenzzeitraum (Januar bis Dezem- ber 2001) lag ihr Zuschaueranteil bei insgesamt 24,65 %. Dies ist nicht unwesentlich unterhalb dem im März 1996 erreichten höchsten Zuschaueranteil mit über 28 %. Zuletzt kann die Gruppe aber vor allem wegen der Zuschaueranteilszunahme bei dem Programmveranstalter RTL – im April 2002 erneut an der Spitze der deutschen Fernsehprogramme - wieder wachsende Zuschaueranteile vermerken. In der Refe- renzperiode kann gleichwohl der verbleibende Abstand zum Vermutungstatbestand der vorherrschenden Meinungsmacht bei 30 % Zuschaueranteil nicht als geringfügig bezeichnet werden.

Auch außerhalb der Vermutungstatbestände kann keine vorherrschende Mei- nungsmacht festgestellt werden. Gegenüber den vorangehenden Entscheidungen im Hinblick auf die CLT-UFA-Gruppe sind an zwischenzeitlich eingetretenen Verän- derungen zu berücksichtigen: Der CLT-UFA aus ihrer Verbindung mit Pearson zu- gewiesene Machtzuwachs ist mit der Übernahme der Pearson-Beteiligung durch die Bertelsmann AG wieder entfallen; Pearson-eigene Fernsehbeteiligungen und Be- ziehungen zu Programmproduktionsunternehmen sind nicht länger in einer zur Ber- telsmann AG oder zur CLT-UFA kraft Beteiligung zurechenbaren Weise gefestigt. Die von der Bertelsmann AG beherrschte RTL Group hat ihre Rundfunkaktivitäten in Europa noch weiter ausgebaut und gestärkt. Bertelsmann strebt nach eigenen Angaben eine Führungsrolle in der internationalen Medien- und Unterhaltungsin- dustrie an und ist bestrebt, dafür die in der Gruppe abrufbaren Synergien einzuset-

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zen. Diese Zielsetzung ist auch in Anbetracht der nachhaltigen Ertragskraft der Gruppe realistisch.

Mit der Stärkung des wirtschaftlichen Einflusses auf den einzelnen Märkten und insbesondere im Bereich der Veranstaltung bundesweiter Fernsehprogramme geht nicht schon selbstredend die Gewinnung vorherrschender Meinungsmacht einher. Gerade im bundesweiten Fernsehen besteht ein Wettbewerbsumfeld in der Bezie- hung zu den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten einerseits und zur Kirch- Gruppe andererseits, das auf fortbestehende Meinungsvielfalt ausgerichtet ist. Al- lerdings wird unter diesem Blickwinkel sorgfältig zu beobachten sein, ob der beste- hende publizistische Wettbewerb insbesondere zwischen den beiden großen priva- ten Gruppen von Veranstaltern im bundesweiten Fernsehen nicht durch die aufge- tretenen Schwierigkeiten innerhalb der KirchGruppe an Intensität verliert und da- durch einen im Interesse der Meinungsvielfalt liegenden gegengewichtigen Einfluss einbüßt. Gerade im Hinblick auf diese Entwicklung muss die von der vorstehenden Prüfung gelöste Verpflichtung zur Überprüfung der Einhaltung von Vorschriften zur Sicherung der Meinungsvielfalt bei künftigen Entwicklungen gemäß § 35 RStV un- berührt bleiben.

Die KEK hat am 14.05.2002 die Beteiligungsveränderungen als unbedenklich bestä- tigt.

3.2.19 SINGLE TV Fernsehen AG – „Single TV“ (Az.: KEK 134)

Mit Schreiben vom 08.11.2001 an die Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein- Westfalen (LfR) zeigte die SINGLE TV Fernsehen GmbH (nunmehr SINGLE TV Fernsehen AG – SINGLE TV), Köln, Veränderungen der Beteiligungsverhältnisse bei ihren Gesellschaftern camPoint AG (vormals CamPoint GmbH) und medianet- Com AG an. Mit Schreiben vom 12.04.2002 zeigte SINGLE TV den Eintritt der Graf zu Solms-Wildenfels Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH als neue Gesellschaf- terin an; ferner teilte sie mit Schreiben vom 26.04.2002 ihre Umwandlung in eine Ak- tiengesellschaft mit. Schließlich meldete die Veranstalterin mit Schreiben vom 17.05.2002 weitere Beteiligungsveränderungen bei der medianetCom AG und der camPoint AG an.

An SINGLE TV sind demnach folgende Gesellschafter beteiligt: Die Platinum Acqui- sitions GmbH (in Höhe von 39,9 %), die Graf zu Solms-Wildenfels Vermögensver-

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waltungsgesellschaft mbH (30 %), die AGO Treuhand GmbH (15,1 %), die camPoint AG (10 %) sowie die medianetCom AG (5 %).

SINGLE TV veranstaltet das gleichnamige digitale Fernsehspartenprogramm, das sich vorzugsweise an Singles richtet und bislang über die Programm- und Vermark- tungsplattform MediaVision ausgestrahlt und über Kabel verbreitet wird.

Alleingesellschafter und Geschäftsführer der Platinum Acquisitions GmbH ist der Unternehmer Klaus Helbert. Unternehmen der Firmengruppe „HNN Helbert News Network“ sind auf verschiedenen Medienmärkten, insbesondere im Internetbereich, aktiv. Die campoint AG betreibt Internet-Plattformen; zur Zeit halten daran die Gon- tard & Metallbank AG 49,5 % und die Internolix AG 50,5 % der Anteile. An der Inter- nolix AG, einem Softwareentwicklungsunternehmen, sind ihrerseits Gesellschafter von SINGLE TV beteiligt, insbesondere die Platinum Acquisitions GmbH zusammen mit Herrn Helbert sowie die AGO Treuhand GmbH. Die medianetCom AG ist im Ge- schäftsfeld der Breitbandkommunikation für digitale Medientechnologien tätig und bietet digitale Erotik-Videotheken an. Größte Gesellschafterin ist die Platinum Ac- quisitions GmbH, die demnächst auch den Anteil der ausscheidenden Gontard & Metallbank AG erwerben wird; daneben halten u. a. die Graf zu Solms-Wildenfels Vermögensverwaltungsgellschaft mbH und der Schweizer Film- und Sportrechte- händler Highlight Communications AG Anteile.

Alleingesellschafter der Graf zu Solms-Wildenfels Vermögensverwaltungsgesell- schaft mbH ist die Tie Targa International Ltd., Vaduz, Liechtenstein. Die AGO Treuhand GmbH ist im alleinigen Beteiligungsbesitz des Rechtsanwalts Klaus Kah- ler.

Angaben über die Zuschaueranteile von Single TV liegen der KEK nicht vor. Das Programm war bislang Bestandteil des Programmpakets VisionBasic der digitalen Kabelplattform MediaVision der Deutsche Telekom AG, deren Betrieb nach Pres- semitteilung dieses Unternehmens zum Jahresende eingestellt werden soll. Die Zu- schauernutzung einzelner digitaler Spartenkanäle wird nach dem Kenntnisstand der KEK zur Zeit in Deutschland nicht gemessen. Unabhängig davon besteht die Schwierigkeit, dass Plattformbetreiber wie Premiere und MediaVision sowie die Mehrzahl der Veranstalter, deren Programme über diese Plattformen verbreitet wer- den, keine Mitglieder oder Lizenznehmer der AGF sind. Daher ist auch für den Fall einer künftigen Messung einzelner digitaler Programme durch die AGF/GfK-

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Fernsehforschung nicht zu erwarten, dass sie die Öffentlichkeit über die Zuschauer- anteile dieser Programme regelmäßig informieren wird.

Den Zuschaueranteil von Single TV schätzt die KEK unter Zugrundlegung der ihr verfügbaren Daten über die Zuschaueranteile anderer Programme und unter Vorbe- halt auf unter 1 %. Mehrere der an der Veranstalterin beteiligten Unternehmen sind auch auf andere Weise im Medienbereich aktiv. Dabei handelt es sich aber um klei- nere Unternehmen, denen allenfalls ein geringer Meinungseinfluss zugeschrieben werden kann. Die KEK hat daher am 11.06.2002 die Unbedenklichkeit der Beteili- gungsveränderungen bestätigt.

3.2.20 Junior.TV GmbH & Co. KG – „Junior/K-toon“ (Az.: KEK 145)

Mit Schreiben vom 15.02.2002 hat die Junior.TV GmbH & Co. KG (Junior.TV), Un- terföhring, der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) eine Beteili- gungsveränderung bei ihrer Gesellschafterin EM.TV & Merchandising AG (EM.TV) angezeigt. Demnach hat die WKB Beteiligungs GmbH mit Wirkung zum 31.01.2002 von der „Familie Thomas Haffa“ 24,8 % der Anteile an EM.TV erworben. Aus der Anzeige ergibt sich ferner, dass weitere 27,7 % der Anteile aus dem Eigentum der Familie Haffa in Streubesitz übergegangen sind. Demnach sind an EM.TV nunmehr die WKB Beteiligungs GmbH (24,8 %) und die Familie Haffa (17,5 %) beteiligt; die übrigen 57,7 % der Anteile befinden sich in Streubesitz.

Junior.TV veranstaltet auf der Pay-TV-Plattform Premiere die digitalen Kinderpro- gramme Junior und K-toon mit dem Schwerpunkt Zeichentrickfilme und –serien. Die Veranstalterin ist ein paritätisches Gemeinschaftsunternehmen der Kirch Media GmbH & Co. KGaA, über die am 14.06.2002 das Insolvenzverfahren eröffnet wurde, und von EM.TV. Im Rahmen der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens brachte die KirchGruppe den als „Junior“ bezeichneten Programmstock als Sachein- lage ein. Mit Programmen aus diesem Portfolio werden auch andere Sender (ZDF, Kinderkanal, ProSieben, RTL, Super RTL, Disney Channel, ) beliefert.

Der Vorgang befindet sich in Bearbeitung.

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3.2.21 Playboy TV-GmbH Germany – „Playboy TV” (Az.: KEK 147)

Mit Schreiben vom 02.05.2002 hat der anwaltliche Vertreter der Playboy TV-GmbH Germany (Playboy) eine bereits im vergangenen Jahr im Rahmen der Auskünfte zur Programmliste mitgeteilte Beteiligungsveränderung bei ihrer Muttergesellschaft Playboy TV International LL.C., Miami Beach, Florida, USA; angezeigt: Die bisher von der Victoria Springs Investments Ltd. gehaltene Beteiligung an Playboy TV In- ternational (80,1 %) wurde je zur Hälfte auf die Unternehmen Carlton Investments LL.C. und Carlyle Investments LL.C., beide Delaware, USA, übertragen. Diese wa- ren vormals, ebenso wie die übertragende Gesellschaft, Tochtergesellschaften des Medienkonzerns Cisneros Group, wurden dann jedoch in die Claxson Interactive Group, Inc., Buenos Aires, Argentinien, eingebracht. Die übrigen 19,9 % der Anteile an Playboy TV International hält weiterhin die Playboy Entertainment Group, Inc., Beverly Hills, USA.

Die Claxson Interactive Group betreibt nach Auskunft der Veranstalterin in Latein- amerika insgesamt 14 Fernsehsender, darunter Chilevision, sowie verschiedene Radiostationen, Unternehmen der Musikbranche und Internetplattformen. Die Stimmrechte an der Claxson Interactive Group werden von folgenden Gesellschaf- tern gehalten: von der Cisneros Group (44,8 %); von drei von Hicks, Muse, Tate & Furst, Inc. verwalteten Investmentfonds (insgesamt 35,2 %) sowie von den Grün- dern der El Sitio Management S.A. (insgesamt 11,0 %); 9,0 % der stimmberechtig- ten Anteile befinden sich in Streubesitz.

Die Cisneros-Gruppe, ein ursprünglich venezuelanisches Unternehmen, ist in über 70 Ländern in den Geschäftsfeldern Fernsehen, Telekommunikation und Unterhal- tung aktiv. Die Anteile werden von Gustavo und Ricardo Cisneros sowie von Trusts gehalten.

Hicks, Muse, Tate & Furst, Inc. ist ein Investmentunternehmen in den Bereichen Medien, Telekommunikation, Versicherungen und Finanzdienstleistung.

Das Prüfverfahren ist noch nicht abgeschlossen.

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3.2.22 NEUN LIVE Fernsehen GmbH & Co. KG – „NEUN LIVE“ (Az.: KEK 149)

Die NEUN LIVE Fernsehen GmbH & Co. KG (NEUN LIVE, vormals TM 3 Fernsehen GmbH & Co. KG), München, hat mit Schreiben vom 07.06.2002 bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) Änderungen der mittelbaren Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse angezeigt: Die H.O.T. Networks AG überträgt 3 % der An- teile an der Muttergesellschaft der Veranstalterin, der EUVIA Media AG & Co. KG, auf Herrn Dr. Georg Kofler. Ferner übernimmt bei der H.O.T. Networks AG die bis- lang in Höhe von 46,66 % beteiligte HSN Home Shopping Network, Inc., USA, auch die Anteile ihrer bisherigen Mitgesellschafter Dr. Georg Kofler und Thomas Kirch in Höhe von jeweils 26,67 % und wird damit Alleingesellschafterin.

NEUN LIVE veranstaltet ein gleichnamiges Spartenprogramm Unterhaltung. Sie ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der EUVIA MEDIA AG & Co. KG, an der neben der H.O.T. Networks AG auch die ProSiebenSAT.1 Media AG in Höhe von 48,3 % und Christiane zu Salm in Höhe von 3 % beteiligt sind. Die HSN Home Shopping Network, Inc. ist auch mit 41,99 % an der Home Shopping Europe AG beteiligt, die den Fernseheinkaufskanal Home Shopping Europe als Mediendienst betreibt.

Das Prüfverfahren ist noch nicht abgeschlossen.

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3.3 Sendezeit für unabhängige Dritte gemäß § 31 RStV

Gemäß § 26 Abs. 5 RStV in der bis zum 30.06.2002 gültigen Fassung hat ein Ver- anstalter, der mit einem Vollprogramm oder einem Spartenprogramm mit Schwer- punkt Information im Durchschnitt eines Jahres einen Zuschaueranteil von 10 % er- reicht, Sendezeit für unabhängige Dritte nach Maßgabe von § 31 RStV einzuräumen (zur Neufassung dieser Regelung durch den 6. RÄndStV vgl. unten Abschnitt II 1). Trifft der Veranstalter die danach erforderlichen Maßnahmen nicht, ist von der zu- ständigen Landesmedienanstalt nach Feststellung durch die KEK die Zulassung zu widerrufen. Ein Fensterprogramm muss unter Wahrung der Programmautonomie des Hauptveranstalters einen zusätzlichen Beitrag zur Vielfalt in dessen Programm, insbesondere in den Bereichen Kultur, Bildung und Information, leisten. Die Gestal- tung des Fensterprogramms hat in redaktioneller Unabhängigkeit vom Hauptpro- gramm zu erfolgen, und der Fensterprogrammanbieter darf nicht in einem rechtli- chen Abhängigkeitsverhältnis zum Hauptveranstalter stehen. Bei der Berechnung der wöchentlichen Mindestdauer des Fensterprogramms werden Regionalfenster- programme nach Maßgabe von § 31 Abs. 2 RStV angerechnet.

Bei Auswahl und Zulassung der Fensterprogrammanbieter nach § 26 Abs. 5 RStV hat die zuständige Landesmedienanstalt das Benehmen mit der KEK herzustellen (§ 36 Abs. 2 Satz 2 RStV).

Davon zu unterscheiden ist die Befugnis der KEK, mit einem Unternehmen für den Fall, dass es mit den ihm zuzurechnenden Programmen vorherrschende Mei- nungsmacht erlangt hat, die Einräumung von Drittsendezeiten als eine von ver- schiedenen möglichen vielfaltsichernden Maßnahmen zu vereinbaren (§ 26 Abs. 4 Nr. 3 RStV).

Die Landesmedienanstalten erlassen gemeinsame Richtlinien zur näheren Ausge- staltung der Regelungen über die Sendezeit für unabhängige Dritte. Die Richtlinie vom 16. Dezember 1997 ist am 1. Juli 1998 in Kraft getreten. Zur Stellungnahme der KEK dazu vgl. Jahresbericht 1997/98, Kapitel 2.5.

Im Berichtszeitraum war die KEK mit einem Verfahren der Einräumung von Dritt- sendezeiten nach §§ 26 Abs. 5, 31 RStV befasst:

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3.3.1 SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH – „SAT.1“ (Az.: KEK 136)

Das Prüfverfahren betrifft die erneute Ausschreibung von Drittsendezeiten im Rah- men des Vollprogramms SAT.1.

Die Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter (LPR) Rheinland-Pfalz hatte nach Durchführung des entsprechenden Verfahrens (§ 26 Abs. 5 RStV) im Jahr 1997 der NEWS AND PICTURES Fernsehen GmbH, Mainz, und der DCTP Entwicklungsgesellschaft für TV Programm mbH, Düsseldorf, jeweils eine Erlaubnis zur Veranstaltung und Verbreitung eines überregionalen Fernsehfensterprogramms im Programm von SAT.1 erteilt (vgl. zum damaligen Verfahren der Benehmensherstellung Az.: KEK 017/018, Jahresbericht 1997/1998, Kap. 2.5). Die von der LPR Rheinland-Pfalz erteilten Zulassungen der unabhängigen Drittveranstalter sind bis zum 31.05.2003 befristet. Die Drittsendezeiten sind nunmehr von der LPR Rheinland-Pfalz neu ausgeschrieben worden.

Mit Schreiben vom 08.01.2002 bat die LPR Rheinland-Pfalz die KEK, im Vorfeld der Ausschreibung den relevanten Zuschaueranteil des Vollprogramms SAT.1 zu bestimmen. Mit Beschluss vom 22.01.2002 stellte die KEK fest, dass sich unter Zugrundelegung der von der AGF/GfK ermittelten und veröffentlichten Daten über die Zuschaueranteile bei Einleitung des Verfahrens am 08.01.2002 für die maßgeb- liche Referenzperiode gemäß § 27 Abs. 1 Satz 2 RStV in der Zeit von Januar 2001 bis Dezember 2001 ein durchschnittlicher Zuschaueranteil von SAT.1 in Höhe von 10,1 % ergab.

Auf der Grundlage dieser Feststellung beschloss die Versammlung der LPR Rhein- land-Pfalz am 25.02.2002 die Ausschreibung der Zulassungen. Umfang und Platzie- rung der Sendezeiten sind unverändert. Es handelt sich um drei Sendezeitschienen:

1. Sendezeitschiene: - Sonntag, zwischen 08:00 und 10:00 Uhr – 60 Minuten - Sonntag, zwischen 22:45 und 23:30 Uhr – 45 Minuten

2. Sendezeitschiene: - Sonntag, zwischen 23:30 und 00:15 Uhr – 45 Minuten

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3. Sendezeitschiene: - Montag, zwischen 23:00 und 23:30 Uhr – 30 Minuten

Nach Ablauf der Ausschreibungsfrist legte die LPR Rheinland-Pfalz der KEK die eingegangenen Bewerbungen zum Zweck der Herstellung des Benehmens bei der Auswahl der Fensterprogrammveranstalter gemäß § 36 Abs. 2 RStV vor. Die KEK hat am 31.05.2002 eine Stellungnahme abgegeben.

Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.

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4 Programmangebot und Beteiligungsstruktur im privaten Fernsehen

4.1 Bundesweit empfangbare private Fernsehprogramme und Beteiligungsver- hältnisse der Programmveranstalter

Die folgende Liste enthält in alphabetischer Ordnung alle bundesweit empfangbaren privaten Fernsehsender, insoweit ihre Programme in Deutschland veranstaltet wer- den. Sie aktualisiert die Übersicht über die bundesweit empfangbaren, privaten Fernsehprogramme und die Beteiligungsverhältnisse, die die KEK im letzten Jah- resbericht für den Zeitraum 2000/2001 erstellt hatte und den Stand vom 1. Juli 2001 wiedergab.

Die Programme Eurosport, NBC Europe/NBC-GIGA-Show und Extreme Sports Channel werden ebenfalls aufgeführt. Diese Programme haben ihre Sendelizenz zwar nicht in Deutschland erhalten. Sie weisen aber auch deutschsprachige Pro- grammteile auf. Zudem sind sie bundesweit empfangbar. Außerdem sind die Fern- seheinkaufskanäle HSE, QVC, TV Travel Shop, RTL Shop und Sonnenklar TV in die Liste aufgenommen worden.

Programmveranstalter, die zwar eine Zulassung beantragt haben, deren rundfunk- rechtliches Zulassungsverfahren aber noch nicht abgeschlossen ist, werden nicht aufgeführt. Bei einigen Veranstaltern laufen Verfahren wegen Veränderungen von Beteiligungsverhältnissen. Diese Sachverhalte werden durch eine Fußnote kenntlich gemacht, weil diese Veränderungen noch nicht abschließend unter den Aspekten der Sicherung der Meinungsvielfalt durch die KEK überprüft worden sind. Berück- sichtigt sind auch die Rundfunkveranstalter, die zwar über eine Sendelizenz verfü- gen, deren Programm aber noch nicht ausgestrahlt wird.

Die Angaben zu den Veranstaltern und deren Beteiligten basieren auf Auskünften der Fernsehveranstalter und auf allgemein zugänglichen Quellen. Sie geben in der Regel jeweils den aktuellen Stand der Beteiligungsverhältnisse wieder.

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Inhaltsverzeichnis Seite

13th Street – The Action & Suspense Channel und Studio Universal...... 57 AB Sat ...... 58 Animal Planet, Der Reisekanal, Der Gesund- heitskanal, Der Wissenschaftskanal...... 59 Asia Channel ...... 60 atv ...... 61 Beate Uhse TV ...... 62 Bibel TV...... 63 Bloomberg Television ...... 65 B.TV ...... 66 CLASSICA...... 68 CNN Deutschland...... 69 Cult Channel...... 71 DCTP ...... 72 Discovery Channel...... 74 Disney Channel ...... 75 DSF ...... 76 Einstein Kanal...... 77 EURO.I...... 78 Eurosport...... 79 Event Channel...... 81 Extreme Sports Channel...... 82 Forschungskanal ...... 83 FOX Kids...... 84 GoldStar TV...... 85 GSN (Game Show Network)...... 86 Home Shopping Europe (HSE)...... 87 Junior und K-toon ...... 88 Kabel 1 ...... 89 Kanal D...... 90 KidsGate...... 91 Kult-TV – das andere Fernsehen...... 92 MTV, MTV2 – The Pop Channel, VH-1 Classic...... 93 MTV Base und MTV Hits ...... 94 MultiThématiques - Planet, Seasons, CineClassics, Jimmy – ...... 95 N24...... 96

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NBC Europe / NBC-GIGA-Show...... 97 n-tv Der Nachrichtensender...... 98 NEUN LIVE ...... 100 ONYX TV...... 102 ONYXplus...... 103 Playboy TV ...... 104 Premiere...... 107 ProSieben...... 113 QVC ...... 114 RTL II ...... 115 RTL SHOP ...... 116 RTL Television...... 117 RTL WORLD ...... 119 SAT.1 ...... 120 SET (Sony Entertainment Television) ...... 129 Single TV...... 130 Sonnenklar TV...... 132 Super RTL ...... 133 Technology & Science Network (TSN)...... 134 Tele 5 ...... 135 TV 50 plus ...... 136 TV Travel Shop...... 137 VIVA ...... 138 VIVA Plus ...... 141 VOX...... 143 VOX Digital „Reise“ und VOX Digital „Service“ ...... 144 XXP Das Metropolen Programm...... 145

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13th Street – The Action & Suspense Channel und Studio Universal - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 7. Mai 2002 - Veranstalterinnen: 13th Street: 13th Street GmbH, München Studio Universal: Studio Universal GmbH, München c/o Universal Studios Networks Deutschland GmbH, Schackstr. 1, D - 80539 München Der Medienrat der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) erteilte am 6. März 1998 dem digitalen Pay-TV-Programm 13th Street – The Action & Suspense Channel die Sendeerlaub- nis. Studio Universal erhielt die Sendegenehmigung am 19. Juli 1999. Beide Digitalpro- gramme sind über Kabel und Satellit als Bestandteile der Paketangebote von Premiere be- ziehbar (Stand: 15. Mai 2002). Anfang 2002 wurde angekündigt, 13th Street auch als Teil des digitalen Angebots des Kabelnetzbetreibers PrimaCom AG zu verbreiten. 13th Street bietet vor allem Spielfilme und Fernsehserien aus den Genres Action und Span- nung an. Studio Universal verbreitet Spielfilme aller Genres. Es soll hiermit eine stärkere Familienorientierung erreicht werden. Die unterhaltenden Spartenprogramme werden in deutscher Sprache veranstaltet. Universal Studios, Inc. ist eines der führenden Filmstudios Hollywoods. Durch die Pay-TV- Programme 13th Street und Studio Universal vertreibt das Filmstudio das Programm- sortiment direkt an die Fernsehhaushalte. Dadurch tritt Universal selbst als Veranstalter auf. Die Programmveranstaltung ergänzt das Lizenzgeschäft von Universal. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 100 Universal Studios Networks Deutschland GmbH, München ! 100 Universal Studios Germany Holding GmbH ! 100 Universal Studios, Inc., Los Angeles/USA ! 92,341 Vivendi Universal S.A.(1), Frankreich ! 7,659 Matsushita Electronic Industrial (MEI) Holding, Inc. ! 100 Matsushita Electronic Industrial Co., Ltd., Japan (Unternehmen der Elektronikbranche) Mittelbare Beteilungen der Universal Studios Networks Deutschland GmbH bestehen - an dem Veranstalter der MultiThématiques-Programme (siehe unter MultiThématiques), über die HSN Home Shopping Network GmbH, Frankfurt/Main, und die USA Interactive, Inc. (vormals USA Networks, Inc.) - an dem Einkaufsfernsehen Home Shopping Europe (HSE, vormals H.O.T., siehe unter HSE) und - NEUN LIVE (siehe unter NEUN LIVE). (1) Die Vivendi Universal S.A. ist durch die Fusion Seagram/Vivendi (EU Case No COMP/ M.2050 – Vivendi/Canal+/Seagram) entstanden. Die Universal Studios Networks Deutschland GmbH teilte mit, dass die Fusion Seagram/Vivendi eine Änderung der Betei- ligungsverhältnisse an der Universal Studios Networks Deutschland GmbH zur Folge ha- ben könnte. Bislang sei aber noch nicht entschieden, welche konkreten Änderungen er- folgen sollen.

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AB Sat - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 3. Juni 2002 und Zulassungsbescheide der Rundfunkkommission der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) v. 17. Juli 2000 und 24. Oktober 2000 - Veranstalterin: ONYX Plus GmbH Im Mediapark 6 b, D - 50670 Köln Die Rundfunkkommission der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) hat sieben 24-stündige Fernsehspartenprogramme der französischen Groupe AB S.A. zuge- lassen (Bescheid v. 17. Juli 2000). Der Zulassungsantrag für das gleichfalls beantragte (Erotik-) Spartenprogramm XXL wurde nach Klärung der programminhaltlichen Fragen als nächtlich verschlüsseltes Programm genehmigt (Zulassungsbescheid v. 24. Oktober 2000). Alle acht Programme sollen unter der Marke AB Sat veranstaltet werden. Geplant sind ein Tierkanal, ein Geschichtskanal, ein Reisekanal, ein Kanal für Jäger und Angler, ein Musik- kanal, ein Wissenschafts- und Kulturkanal, ein Kanal zu den Themen Auto, Motorboot, Flugzeug und der o. g. Erotikkanal. Das Programmbouquet soll inhaltlich wie sprachlich speziell für den deutschen Markt entwickelt werden. Die neue Lizenznehmerin der geplanten deutschen AB-Sat-Digitalprogramme wurde die ONYX Plus GmbH (Az.: KEK 103). Die Digitalprogramme sind bislang aber nicht auf Sen- dung (Stand: Juni 2002). Die Groupe AB S.A. betreibt und beliefert in Frankreich mehrere themenorientierte, digita- le Pay-TV-Kanäle. Außerdem ist sie an der Veranstaltung des französischsprachigen bzw. luxemburgischen Fernsehprogramms RTL 9 beteiligt. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 50 Groupe AB S.A., 144 avenue du Président Wilson, BP 95 Saint-Denis La Plaine, France ! 25,1 Claude Berda ! 26,9 JLC Holding (eine luxemburgische Gesellschaft privaten Rechts) ! 51,66 Claude Berda ! 48,34 Jean-Luc Azoulay ! 27,6 Dagobert B.V., Niederlande ! 61,5 Claude Berda ! 20,4 Mitglieder des Vorstands als Gruppe (u. a. Claude Berda und Jean-Luc Azoulay) 50 ONYX Television GmbH, Köln ! 99,41 Capital Media Group Holding Ltd., Reno, NV/USA (Chairman: Gilles Assouline) ! 53,6 Groupe AB S.A., Saint-Denis La Plaine/France (s. o.) ! 29,79 Superstar Ventures Ltd., Hong Kong Die restlichen Anteile befinden sich in Streubesitz. ! 0,59 Capital Media Group Ltd., London, Großbritannien (Director/Secretary: Orla Nonnan) ! 100 Capital Media Group Holding Ltd., USA

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Animal Planet, Der Reisekanal, Der Gesund- heitskanal, Der Wissenschaftskanal - Stand: Beschlüsse der KEK (Az.: KEK 084 und KEK 085) v. 19. Dezember 2000 - Veranstalterin: Discovery Germany Beteiligungs GmbH Arnulfstraße 25, D - 80335 München Die KEK hat in ihrer Sitzung am 19. Dezember 2000 beschlossen, dass den von der Dis- covery Germany Beteiligungs GmbH beantragten Zulassungen zur Veranstaltung von vier bundesweit verbreiteten digitalen Pay-TV-Spartenprogrammen Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt im Fernsehen nicht entgegenstehen. Die BLM hat den vier Spartenkanä- len bislang keine Zulassung erteilt (Stand: Juni 2002). Ein Spartenprogramm wird als Animal Planet bezeichnet. Die drei weiteren Spartenkanäle laufen unter den Arbeitstiteln Der Reisekanal, Der Gesundheitskanal und Der Wissen- schaftskanal (Stand: 19. Dezember 2000). Geplant ist, Animal Planet als ausschließlich auf Tier- und Naturfilme spezialisiertes Pro- gramm in Deutschland zu veranstalten. Vorgesehen ist ein 24-stündiges deutschsprachi- ges Programm. Das Programm soll sich insbesondere den Themenkategorien „Klassi- scher Tierfilm“ sowie Film- und Studioproduktionen über das Verhältnis Mensch - Tier so- wie umweltrelevanten Themen widmen. Der Tierfilmkanal soll nach internationalem Vor- bild veranstaltet werden. Discovery plant drei weitere 24-stündige deutschsprachige Programme. Der Inhalt des geplanten Spartenkanals Der Reisekanal sind Informationsprogramme zu den Themen Reise und Erholung. Er soll auch analog ausgestrahlt werden. Der Gesundheitskanal ge- hört zu einer Reihe von ähnlich strukturierten Spartenprogrammen zu den Themen Ge- sundheit und Lebensqualität, die von der Muttergesellschaft Discovery Communications, Inc. (DCI) weltweit veranstaltet bzw. konzipiert werden. Die internationalen Kopro- duktionen von DCI sollen durch spezifisch für das deutsche Publikum produzierte Beiträge ergänzt werden. Der Wissenschaftskanal soll sich in verschiedenen Sendeformaten den Themen Forschung und Technik widmen. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 100 Discovery Germany, LL.C., Bethesda/Maryland/USA (1)

(1) Zu den Inhaber- und Beteiligungsverhältnissen der Discovery Germany, LL.C. siehe unter Discovery Channel.

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Asia Channel - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 11. Juni 2002 - Veranstalterin: Media 22 GmbH Asia Channel Hauptstr. 100, D - 76461 Muggensturm und Schinnrainstr. 3, D – 76227 Karlsruhe Asia Channel ist noch nicht auf Sendung (Stand: Juni 2002). Die Landesanstalt für Kom- munikation Baden-Württemberg (LfK) erteilte dem Sender am 30. Juli 1998 die Sendeer- laubnis. Die Verbreitung der Programme soll in digitaler Sendetechnik unverschlüsselt über Satellit erfolgen. Die Zielgruppe für das Programm sind vornehmlich die in Deutschland lebenden Asiaten, daneben alle an Leben und Entwicklung in Asien Interessierten. Vorgesehen ist ein Voll- programm mit aktuellen Nachrichten. Das geplante digitale Satellitenprogrammangebot setzt sich zusammen aus einem Bouquet von fünf Programmen aus asiatischen Ländern (Japan, China, Indien, Vietnam und Südkorea) in den jeweiligen Landessprachen, die aus zugelieferten Sendungen verschiedener asiatischer Fernsehanstalten bestehen. Dabei sollen die interessantesten Sendungen der jeweiligen Programmanbieter nach einem fes- ten Sendeschema zusammengestellt werden. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafterin - 100 Marina Doll

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atv - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 24. Juni 2002 - Veranstalterin: ATV Haber Ajansi GmbH Starkenburgstraße 5, D - 64546 Mörfelden-Walldorf atv ging am 16. Oktober 1997 auf Sendung. Der Sender erhielt die Lizenz durch die Bremi- sche Landesmedienanstalt. Das Programm ist über die Satelliten Türksat und im Rahmen des verschlüsselten Digital- pakets DigiTurk über Eutelsat zu empfangen (Juni 2002). Zur Zeit wird es auch als Bestand- teil des fremdsprachigen Programmpakets (VisionGlobe) der Deutsche Telekom AG (Medi- aVision (1)) angeboten und dadurch digital bundesweit in die Kabelnetze eingespeist (Stand: Juni 2002). Zur Freischaltung des digitalen Kabelangebots MediaVision ist eine Smartcard notwendig. Außerdem ist zum Empfang die d-box als Decoder erforderlich. Das Fernsehprogramm von atv wird in türkischer Sprache gesendet. Es wird weitgehend vom türkischen Muttersender atv übernommen. Das Programm besteht nur aus sehr weni- gen Programmteilen, die in Deutschland produziert werden. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 100 Satel Sabah Televizyon Prodüksiyon A.S., Istanbul Die Gesellschaft veranstaltet in der Türkei das Programm atv.

(1) MediaVision informiert, dass die Plattform und alle im Angebot ausgestrahlten Sender voraussichtlich im 4. Quartal 2002 die Zusammenarbeit beenden. Wie die Einspeisung, Vermarktung bzw. der Vertrieb der bislang über MediaVision ausgestrahlten Digitalpro- gramme künftig gestaltet wird, ist zur Zeit nicht bekannt (Stand: 30. Juni 2002).

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Beate Uhse TV - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 21. Mai 2002 - Veranstalterin: Beate Uhse TV GmbH & Co. KG Joachimsthaler Str. 10 c, D - 10719 Berlin Der Medienrat der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) hatte am 4. September 2000 und 4. Oktober 2000 beschlossen, dem Antrag auf Zulassung der Beate Uhse TV GmbH für ein Fernsehspartenprogramm aus dem Bereich Erotik zuzustimmen. Es setzt sich aus Eigenproduktionen, Magazinsendungen, Specials und Shows zusammen. Beate Uhse TV wird bundesweit digital über Kabel und Satellit auf der Pay-TV- Programmplattform Premiere ausgestrahlt. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Geschäfts- und Kommanditkapital in % - Gesellschafter - 49 Beate Uhse AG (1), Flensburg ! Etwa 68 % des Aktienkapitals der Beate Uhse AG befinden sich im Besitz von 7 Aktionären. Der Rest ist Streubesitz. 49 Erotik Media AG (vormals Imperial Erotic TV New Media.com AG), Baar/Schweiz ! 20 Beate Uhse AG, Flensburg ! 35 Orthmann AG, Steinach/Schweiz ! 45 12 Aktionäre 2 Bernhard Müller

(1) Am 4. März 2002 teilte die Beate Uhse AG mit, dass die Orthmann AG 44,86 % und die Consipio Holding B.V. 21,44 % des Aktienkapitals der Beate Uhse AG hält. Der Rest befindet sich in Streubesitz. Demnach stellt sich die Aktionärsstruktur bei der Bea- te Uhse AG wie folgt dar (Angaben in %): Beate Uhse AG, Flensburg ! 44,86 Orthmann AG, Steinach/Schweiz ! 21,44 Consipio Holding B.V., Amsterdam/Niederlande ! Rest Streubesitz

Dabei ist zu berücksichtigen, dass sowohl die Beate Uhse AG wie auch die Orthmann AG größere Anteile an der Erotik Media AG, Baar/Schweiz, halten (s. o.). Die Ände- rungen bei der Beate Uhse AG sind als mittelbare Veränderungen von Beteiligungs- verhältnissen bei der Beate Uhse TV GmbH & Co. KG gemäß § 29 RStV anzeigepflich- tig. Die Änderungen stehen unter dem Vorbehalt der medienrechtlichen Genehmigung.

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Bibel TV - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 23. April 2002 - Veranstalterin: Bibel TV Stiftung gGmbH Rothenbaumchaussee 197, D – 20149 Hamburg Den Antrag auf Zulassung für die Veranstaltung des bundesweiten digitalen Spartenpro- gramms Bibel TV hat die gemeinnützige Bibel TV Stiftung eGmbH bei der Hamburgische Anstalt für neue Medien (HAM) gestellt. Ziel der Stiftung ist die „Förderung religiöser Zwecke in Form der Verbreitung der biblischen Inhalte über elektronische Medien“. Das Programm soll zunächst ab Frühjahr 2002 über den digitalen Astra-Satelliten verbreitet werden. Über die Verbreitung per Kabel wird mit Netzbetreibern verhandelt. Das ganztägige Programm Bibel TV soll sich ausschließlich auf die Bibel beziehen und schwerpunktmäßig der Verbreitung biblischer Inhalte dienen. Es sind aber kein christlich- missionarisches Programm oder Predigtsendungen vorgesehen. Es wird eine enge Zusammenarbeit zwischen Bibel TV und der Christian European Visual Media Association sowie mit diversen christlichen Produzenten in den USA geplant. Die deutsche Synchronisation ausländischer Produktionen ist vorgesehen. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Geschäftskapital in % - Gesellschafterin - 52,00 Rentrop-Stiftung gGmbH, Bonn Die Stiftung ist eine als gemeinnützig anerkannte Gesellschaft, deren satzungs- gemäßer Zweck in der Förderung der Religion besteht. Ihr Stifter und Geschäfts- führer, Norman Rentrop, Bonn, ist über seinen Verlag Norman Rentrop an der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH & Co. KG in Höhe von 1,6 % beteiligt. 12,75 Astratel Radio- und Televisions-Beteiligungsgesellschaft mbH, Hamburg Die Gesellschafterin ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Tellux Beteiligungs- gesellschaft mbH, die ihrerseits der Katholischen Kirche in Deutschland zuzuord- nen ist. 12,75 Orbitel Medien GmbH, Berlin Die Gesellschafterin ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Eikon GmbH, Pots- dam, die ihrerseits der Evangelischen Kirche in Deutschland zuzuordnen ist. Auch die übrigen Gesellschafter kommen aus dem Bereich christlich-religiöser Organisatio- nen: 4,00 Evangeliums-Rundfunk Deutschland e.V., Wetzlar 3,00 Campus für Christus e.V., Gießen 3,00 Hänssler-Verlag GmbH, Holzgerlingen 2,50 Vereinigung Evangelische Freikirchen, Oldenburg 2,00 Christlicher Medienverbund KEP e.V., Wetzlar 2,00 Geschenke der Hoffnung e.V. (ehem. Billy Graham Evangelistic Association Deutschland e.V.), Berlin 1,00 Cornhouse-Stiftung International, Hamburg 1,00 Media-Vision e.V., Heidenheim 1,00 Neues Leben Medien e.V., Altenkirchen 1,00 Gemeinde und Missionswerk Arche e.V., Hamburg

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1,00 Deutsche Bibelgesellschaft Kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts, Stuttgart 0,50 Evangelisches Fernsehen Augsburg e.V., Augsburg 0,50 cfnet-Christliches Film- und Fernseh-Netzwerk e.V., Pulheim

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Bloomberg Television - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 21. Mai 2002 - Veranstalterin: Bloomberg L.P. Neue Mainzer Straße 75, D - 60311 Frankfurt/Main Der Sender Bloomberg TV ist am 1. August 1997 durch die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen) lizenziert worden. Das Programm wird über Kabel und Satellit (ASTRA) verbreitet. Zudem kann es über die Bloomberg-Computer-Terminals empfangen werden. Bei dem Fernsehprogramm Bloomberg TV handelt es sich um ein werbefinanziertes deutschsprachiges Nachrichten- und Informationsprogramm. Dabei liegen die Schwer- punkte des Programms auf Wirtschafts- und Finanzthemen. Außerdem beinhaltet das Pro- gramm aktuelle Nachrichten. Michael Bloomberg hat in den USA die Unternehmensgruppe Bloomberg Financial Mar- kets aufgebaut. Sie bietet über eine Reihe unterschiedlichster Dienste Wirtschafts- und Finanzinformationen an. Diese Informationen werden vor allem über Fernsehen und Hör- verbreitet. Am 6. November 2001 wurde Michael Bloomberg zum Bürgermeister von New York City, USA, gewählt. Bloomberg L.P. veranstaltet als Wirtschafts- und Finanzsender das Programm in Europa, Asien, Australien, dem Pazifikraum sowie Nord- und Südamerika auf englisch, franzö- sisch, deutsch, italienisch, spanisch, portugiesisch und japanisch. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 80 Bloomberg, Inc. Bloomberg, Inc. ist der einzige Komplementär von Bloomberg L.P., CEO ist Lex Fenwick. 20 Merrill Lynch, Pierce Fenner & Smith, Inc. und Broadcort Capital Corp. Beschränkter Partner (Kommanditist) von Bloomberg L.P. Merrill Lynch ist eine US- amerikanische Investmentbank. Broadcort Capital Corp. ist eine Tochtergesellschaft von Merrill Lynch.

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B.TV - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 3. Mai 2002 - Veranstalterin: B.TV Television GmbH & Co. KG Grönerstr. 35, D - 71636 Ludwigsburg/Stuttgart Die B.TV Television GmbH & Co. KG hat bei der Landesanstalt für Kommunikation Baden- Württemberg (LfK) die Zulassung für die Veranstaltung und Verbreitung eines landesorien- tierten analogen Satelliten-Fernsehprogramms, verbunden mit der Einspeisung in die Breitbandkabelnetze insbesondere des Landes Baden-Württemberg, erhalten. Bereits seit dem 15. Juli 2000 wird B.TV auf der Grundlage der für die regionalen TV-Programme B.TV Baden und B.TV Württemberg erteilten Lizenzen der LfK als frei empfangbares Pro- gramm analog über das ASTRA-Satellitensystem verbreitet. Das Programm ist in Baden- Württemberg auch per Hausantenne zu empfangen. Das Programm ist ein ganztägiges informationsorientiertes Fernsehvollprogramm. Es ist werbefinanziert. B.TV ist vornehmlich auf Zuschauer in diesem Bundesland ausgerichtet. Neben Informations- und Infotainmentprogrammen werden auch verschiedene Unterhal- tungsformate gezeigt. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stamm- und Kommanditkapital in % - Gesellschafter - (Stand: Beschluss der KEK vom 16. April 2002, Az.: KEK 141) 21,44 DRF TV in Baden GmbH & Co. KG, Karlsruhe Gesellschafter von DRF TV sind u. a.: ! 50,84 Bernd Schumacher ! 15,35 Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KG ! 10,26 Rudolf Röser Verlag und Informationsdienste AG ! 6,50 Mende Medien AG ! 4,67 Hoepfner Bräu Friedrich Hoepfner ! 4,16 Andreas Hock ! 1,02 Dr. Jakob Karszt 21,44 TV Stuttgart GmbH & Co. KG, Ludwigsburg Gesellschafter von TV Stuttgart sind u. a.: ! 49 DRF TV in Baden GmbH & Co. KG ! 11 Bernd Schumacher ! 15 Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KG 12,87 Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KG, München 10,72 Kinowelt Medien AG, München 10,72 Rudolf Röser Verlag und Informationsdienste AG, Karlsruhe 9,94 WEB.DE Aktiengesellschaft, Karlsruhe 5,36 Wolfgang Grenke (Grenke Leasing AG), Baden-Baden 4,29 Bernd Schumacher, Linkenheim; auch Geschäftsführer der B.TV Television Verwaltungs GmbH 2,14 Mende Medien AG, Eggenstein 0,54 Hoepfner Bräu Friedrich Hoepfner, Karlsruhe

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0,27 Andreas Hock, Karlsruhe 0,27 Dr. Jakob Karszt, Karlsruhe Die B.TV Television GmbH & Co. KG ist an folgenden inländischen Gesellschaften betei- ligt: - B.TV Media GmbH 33,3 % - B.TV Niedersachsen GmbH i.G. 50 % - B.TV Hessen GmbH i.G. 50 %

Infolge des Ausscheidens der Kinowelt Medien AG, München, aus dem Gesellschafterkreis stellt sich die Gesellschafterstruktur wie folgt dar (Stand 3. Mai 2002): Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stamm- und Kommanditkapital in % - Gesellschafter 24,02 DRF TV in Baden GmbH & Co. KG, Karlsruhe Gesellschafter von DRF TV sind u. a.: ! 50,84 Bernd Schumacher ! 15,35 Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KG ! 10,26 Rudolf Röser Verlag und Informationsdienste AG ! 6,50 Mende Medien AG ! 4,67 Hoepfner Bräu Friedrich Hoepfner ! 4,16 Andreas Hock ! 1,02 Dr. Jakob Karszt 24,02 TV Stuttgart GmbH & Co. KG, Ludwigsburg Gesellschafter von TV Stuttgart sind u. a.: ! 49 DRF TV in Baden GmbH & Co. KG ! 11 Bernd Schumacher ! 15 Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KG 14,41 Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KG, München 12,01 Rudolf Röser Verlag und Informationsdienste AG, Karlsruhe 11,13 WEB.DE Aktiengesellschaft, Karlsruhe 6,00 Wolfgang Grenke (Grenke Leasing AG), Baden-Baden 4,80 Bernd Schumacher, Linkenheim; auch Geschäftsführer der B.TV Television Verwaltungs GmbH 2,40 Mende Medien AG, Eggenstein 0,60 Hoepfner Bräu Friedrich Hoepfner, Karlsruhe 0,30 Andreas Hock, Karlsruhe 0,30 Dr. Jakob Karszt, Karlsruhe

Die Änderungen der Beteiligungsverhältnisse stehen unter dem Vorbehalt der medienrechtli- chen Genehmigung.

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CLASSICA - Stand: Beschluss der KEK (Az.: KEK 144) v. 16. April 2002 und Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 7. Mai 2002 - Veranstalterin: Unitel Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH & Co. KG Robert-Bürkle-Str. 2, D - 85737 Ismaning Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat am 14. Okto- ber 1999 die bundesweite Verbreitung des digitalen Pay-TV-Spartenprogramms CLASSI- CA für die Dauer von acht Jahren genehmigt. Seit dem 1. Oktober 1999 wird CLASSICA über die digitale Programmplattform von Premiere verbreitet. Für den Empfang wird ein Decoder benötigt. Seit 1. Mai 2002 kann das Pay-TV-Programm nur in Verbindung mit einem Premiere-Programmpaket abonniert werden. CLASSICA ist ein Spartenprogramm ausschließlich für klassische Musik. Es wird 24 Stun- den am Tag angeboten. Die Programme werden an den einzelnen Tagen der Woche zeit- versetzt wiederholt. Gesellschaftsrechtliche Struktur (1) - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafterin - 100 Art Beteiligungs GmbH, Ismaning, Landkreis München; Handelsregister Amts- gericht München HRB 133983 ! 100 Kirch Beteiligungs GmbH & Co. KG (wird umfirmiert in Taurus Beteili- gungs GmbH & Co. KG), Unterföhring; Handelsregister Amtsgericht München HRA 66557; phG Kirch Beteiligungs GmbH, Handelsregister Amtsgericht Bremen HRB 13786; Geschäftsführer Dr. Leo Kirch, Dr. Klaus Piette (Stand: 7. Mai 2002) ! 100 Taurus Holding GmbH & Co. KG (ehemals KirchHolding GmbH & Co. KG; Umfirmierung mit Eintragung am 9. Januar 2002) ! Kommanditist: Kirch Stiftung ! Komplementär: Dr. Leo Kirch

(1) Pressemeldungen zufolge haben außer KirchMedia und KirchPayTV auch die Dachge- sellschaft der KirchGruppe, die Taurus Holding GmbH & Co. KG, und deren Tochter- gesellschaft, die KirchBeteiligungs GmbH, Insolvenz beantragt (Die Welt v. 12. Juni 2002, Funkkorrespondenz v. 14. Juni 2002). Bei KirchMedia wurde am 14. Juni 2002 das Insolvenzverfahren eröffnet (siehe unter Premiere und SAT.1).

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CNN Deutschland - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 7. Mai 2002 - Veranstalterin: CNN Deutschland GmbH & Co. KG Kaistraße 3, D - 40221 Düsseldorf Die Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) erteilte CNN Deutschland am 26. März 1999 die Erlaubnis zur Veranstaltung und Verbreitung des Satellitenfenster- und Spartenprogramms im Rahmen des Programms CNN International ab dem 1. Oktober 1998. Das Programm ist für die Dauer von 10 Jahren zugelassen worden. CNN sendet schwerpunktmäßig Nachrichten. Das Fensterprogramm ist auf die Ausstrah- lung deutschsprachiger Nachrichten und sonstiger Informationen im Hauptprogramm CNN International gerichtet. Es werden werktäglich mehrere Fenster von jeweils 15 Minuten Länge ausgestrahlt. Das Fensterprogramm wird über Satellit den Kabelkopfstationen zu- geführt. Die europäische Sendezentrale des 24-stündigen Hauptprogramms CNN International ist London. Das Hauptprogramm verfügt über eine Sendelizenz der Independent Television Commission (ITC), London/Großbritannien. Es ist über das Satellitensystem ASTRA emp- fangbar. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stamm- und Kommanditkapital in % - Gesellschafter - 50 Turner Broadcasting Systems Deutschland GmbH (1), Frankfurt/Main Handelsregister Amtsgericht Frankfurt/Main, Geschäftsführerin Nanette Richards ! 100 Turner Broadcasting System Europe Distribution Ltd., London ! 100 Turner Broadcasting System Holdings (Europe) Ltd. ! 100 Time Warner Ltd. ! 100 Time Warner Communications, Inc. ! 100 Time Warner Companies, Inc. ! 100 Time Warner, Inc. ! 100 AOL Time Warner, Inc. 50 DFA Deutsche Fernsehnachrichten Agentur GmbH (2), Bonn; Handelsregister Amtsgericht Bonn, Geschäftsführer Helmut Keiser und Dr. Albert Mayer ! 51 Rheinisch-Bergische Druckerei- und Verlagsgesellschaft mbH ! 23 Media Contact Verlagsgesellschaft mbH, Verlag des Bonner General- Anzeigers ! 26 Infobonn Text-, Informations- und Pressebüro GmbH

(1) Time Warner und Turner Broadcasting sind zusammen mit Anteilen in Höhe von 49,79 % an n-tv Der Nachrichtensender beteiligt.

Außerdem hält die Unternehmensgruppe eine Beteiligung über 15,3 % an der VIVA Media AG. Die VIVA Media AG hält unter anderem sämtliche Anteile an der Veranstal- terin des Musikprogramms VIVA. Auch verfügt sie über 51 % der Anteile an der Ve- ranstalterin des Musiksenders VIVA Plus.

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Infolge einer Stimmbindungsvereinbarung verfügt AOL Time Warner, Inc. über insge- samt 30,8 % der Stimmrechte der VIVA Media AG (Az.: KEK 139 und 140; siehe unter VIVA). Angezeigt ist die Übertragung der Anteile der EMI Group Germany GmbH auf die Warner Music Group (Az.: KEK 152). Dadurch würde AOL Time Warner insgesamt über 46,1 % der Stimmrechte der VIVA Media AG erhalten.

Zudem hält AOL Time Warner an VIVA Plus auch unmittelbar 49 % (siehe unter VIVA Plus).

(2) Die DFA Deutsche Fernsehnachrichten Agentur GmbH hält folgende Beteiligungen in % (Stand: 7. Mai 2002): 40,35 FAB Fernsehen aus Berlin GmbH, Berlin 100,00 GIGA Television Bremen GmbH & Co. KG 100,00 GIGA Television Rheinland-Pfalz GmbH & Co. KG 100,00 GIGA Berlin-Brandenburg Television GmbH & Co. KG 100,00 GIGA Hamburg Television GmbH & Co. KG 100,00 GIGA Saarbrücken Television GmbH & Co. KG 100,00 GIGA Niedersachsen Television GmbH & Co. KG 83,50 ZAP Television GmbH & Co. KG 50,00 NRW TV GmbH & Co. KG (3) 65,84 NBC (Europe) Limited, London

(3) Bei der Angabe der Beteiligungshöhe handelt es sich um eine Durchrechnung, denn die DFA ist mittelbar über die Holding United Telco Ltd., London, an NBC Europe betei- ligt (zu den einzelnen Beteiligungsstufen siehe unter NBC Europe / NBC-GIGA-Show).

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Cult Channel - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 17. April 2000 und Zulassungsbescheid der MABB v. 18. November 1999 - Veranstalterin: CNI Germany GmbH i. G. c/o CNI Creative Networks International (The Netherlands) B.V., Koningslaan 34, 1075 AD Amsterdam, The Netherlands Das von der Creative Network International (CNI) geplante Programm trägt den Arbeitstitel Cult Channel. Vorgesehen ist, dass Spielfilme den Hauptbestandteil des deutschsprachigen Programms bilden, ergänzt durch sonstige Programme. Es soll „neue Filme umfassen, Klassiker und von der Kritik besonders gelobte Titel“. Beabsichtigt ist die bundesweite digita- le Aussendung. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 100 Cult Networks (The Netherlands) B.V., Amsterdam/Niederlande Dieses Unternehmen steht im alleinigen Eigentum der Holdinggesellschaft Creati- ve Networks International (The Netherlands) B.V. Creative Networks International (The Netherlands) B.V. (CNI) Anteile am stimmberechtigten Stammkapital mit 1.000 Stimmanteilen bei einem Wert von 1.000 nl. Gulden je Aktie: ! 30 T. Peter Bartley ! 30 Andrew E. Farley ! 40 Radnor Investments L.P., Radnor, Pennsylvania/USA Anteile am stimmberechtigten Stammkapital mit einem Stimmanteil bei einem Wert von einem nl. Gulden je Aktie: ! 100 Radnor Investments L.P., Radnor, Pennsylvania/USA

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DCTP - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 10. April 2002 - Veranstalterin: DCTP Entwicklungsgesellschaft für TV Programm mbH Königsallee 60 B, D - 40212 Düsseldorf; Friedrichstr. 17; D – 80801 München Die DCTP (Development Company for Television Program) erhielt ihre bundesweite Sen- delizenz im Rahmen des Westschienen-Staatsvertrags (Satelliten-Fernsehstaatsvertrag) durch die Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR), die Bremische Landes- medienanstalt, die Landesmedienanstalt Saarland (LMS) und die Hessische Landesan- stalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen). Sie erhielt die Lizenz gemeinsam mit der VOX Film- und Fernseh-GmbH & Co. KG. Die gemeinsame Lizenz von VOX und DCTP wurde mit Zustimmung des Länderausschusses, der für den Satelliten-Fernsehstaatsvertrag zu- ständig ist, im November 2000 bis zum Juli 2007 verlängert. Die DCTP veranstaltet ein informations- und kulturorientiertes Programm auf dem Sender VOX. Die Programme der DCTP werden als Magazine und Reportagen ausgestrahlt. Zur Zeit veranstaltet sie insgesamt wöchentlich ungefähr 8 ½ Stunden in der Prime Time und ungefähr 12 ½ Stunden in Nebenzeiten. Somit veranstaltet sie im Rahmen des Pro- gramms von VOX ungefähr 21 Stunden pro Woche. Es werden allerdings nicht sämtliche Sendungen im wöchentlichen Rhythmus ausgestrahlt. Vorgesehen ist auch die Verbreitung eines digitalen Vollprogramms (Beschluss der KEK vom 16. November 1999, Az.: KEK 059). Außerdem veranstaltet die DCTP seit Mai 1988 als „unabhängiger Dritter“ Fensterpro- gramme auf RTL Television und SAT.1. Dabei handelt es sich um Satellitenfensterpro- gramme von insgesamt 2 Stunden brutto pro Woche im bundesweit verbreiteten Fernseh- programm von RTL und von insgesamt 1 ¼ Stunden brutto pro Woche im bundesweit verbreiteten Fernsehprogramm von SAT.1 (1). Die technische Reichweite des Programms der DCTP entspricht derjenigen von RTL Te- levision, SAT.1 bzw. VOX (RTL und SAT.1 97 %, VOX 93 %, Stand: 1. Januar 2001, Quel- le: AGF/GfK-Fernsehforschung). Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 50,0 Prof. Dr. Alexander Kluge, München 37,5 Dentsu, Inc., Tokyo/Japan Börsennotierte Aktiengesellschaft japanischen Rechts, keine HRB, Geschäftsfüh- rer: Yukio Narita, Tokyo Bei Dentsu, Inc. handelt es sich um eine Werbeagentur. 12,5 Spiegel-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, Hamburg Handelsregister Amtsgericht Hamburg HRB 61755, Geschäftsführer: Rudolf Aug- stein, Karl Dietrich Seikel ! 24,75 Rudolf Augstein ! 1,00 Rudolf Augstein GmbH ! 49,50 Beteiligungsgesellschaft für Spiegel-Mitarbeiter mbH & Co. KG ! 24,75 Gruner + Jahr AG & Co.

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Beteiligungen der DCTP: 0,3 VOX Film- und Fernseh-GmbH & Co. KG 20,0 Presse TV AG, Schweiz 10,0 Tele Potsdam 50,0 XXP – Das Metropolen Programm GbR; die Gesellschafter sind mit jeweils 50 % DCTP und Spiegel TV. Das Programm ging am 7. Mai 2001 auf Sendung.

(1) Außer DCTP sind die Center tv Production GmbH (bei RTL), Hannover, und die News and Pictures Fernsehen GmbH (bei SAT.1), Mainz, unabhängige Drittfensterveranstal- ter bei bundesweiten Fernsehprogrammen.

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Discovery Channel - Stand: Beschluss der KEK (Az.: KEK 096, 098, 102) v. 21. November 2000 - Veranstalterin: Discovery Channel Betriebs GmbH Robert-Bürkle-Str. 2, D - 85737 Ismaning Als Spartenprogramm ist Discovery Channel seit dem 1. August 1996 auf Sendung. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat am 29. April 1999 die Zulassung zur bundesweiten Verbreitung des digitalen Pay-TV-Programms genehmigt. Seit 1. Oktober 1999 wird das Programm von der Premiere Fernsehen GmbH & Co. KG im Rahmen ihres digitalen Programmbouquets Premiere angeboten. Das Programm wird zwar von der Discovery Channel Betriebs GmbH konzipiert und redak- tionell verantwortet. Allerdings wird es von Premiere vermarktet. Dort gehört Discovery Channel neben den von Premiere selbst veranstalteten Spartenkanälen (z. B. Premiere 1 – 7, Premiere Sport, Krimi & Co.) und den anderen, von Dritten veranstalteten Fremdpro- grammen (z. B. 13th Street, Planet, Disney Channel) zum Programmangebot. Das Pro- gramm wird als Bestandteil eines Premiere-Pakets angeboten. Ein Einzelabonnement von Discovery Channel ist nicht möglich. Der Spartenkanal besteht aus einem deutschsprachigen 24-Stunden-Programm. Das Kern- programm wird mehrmals wiederholt. Am Wochenende bietet Discovery Channel die wich- tigsten Programme der Woche nochmals zu alternativen Sendezeiten an. Das Spartenpro- gramm setzt sich aus Dokumentarfilmen zusammen. Damit werden insbesondere die The- menbereiche „Tier und Natur“, „Abenteuer und Kultur“, „Wissenschaft und Technik“ sowie „Geschichte und Zeitgeschehen“ berücksichtigt. Neben anderen Anbietern nehmen die Ei- genproduktionen von Discovery Communications, Inc. einen besonderen Stellenwert ein. Discovery Communications, Inc. wird als der weltweit größte Produzent von Dokumentar- filmprogrammen beschrieben. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 50 MultiChannel GmbH, Ismaning ! 100 KirchPayTV GmbH & Co. KGaA (1) 50 Discovery Germany L. L. C. (Limited Liability Company), Bethesda, Maryland/USA ! 100 Discovery Communications, Inc. (DCI), Bethesda/USA ! 49,2 Liberty Media Corporation (2) ! 24,6 Cox Communications ! 24,6 Advance/Newhouse Communications ! 1,6 John S. Hendricks (Firmengründer und CEO)

(1) Zu den Beteiligungsverhältnissen bei der KirchPayTV GmbH & Co. KGaA siehe unter Premiere.

(2) Zur Liberty Media Corporation (LMC) siehe unter Premiere, Fußnote Nr. 4.

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Disney Channel - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV vom 21. Mai 2002 - Veranstalterin: Buena Vista (Germany) GmbH Münchener Straße 101/22 L, D - 85737 Ismaning Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) lizenzierte den digi- talen Pay-TV-Kanal Disney Channel am 22. Juli 1999 für acht Jahre. Seit Oktober 1999 wird das Programm von der Premiere Fernsehen GmbH & Co. KG über deren digitale Pay-TV-Plattform verbreitet. Es kann als Bestandteil eines Programmpakets von Premiere abonniert werden. Ein Einzelabonnement ist nicht möglich. Disney Channel wird als Teil von Premiere bundesweit über das ASTRA-Satellitensystem und über Kabel verbreitet. Für den Empfang und die Entschlüsselung ist die Anschaffung oder Anmietung eines Decoders erforderlich. Das Programm ist ein 24-stündiges Pay-TV-Angebot. Die vorrangig anvisierten Zielgruppen umschreibt der Veranstalter mit Vorschulkinder, Schulkinder und Familien mit Kindern. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 100 Disney Store (Germany) GmbH, Eschborn/Taunus ! 100 Disney Enterprises, Inc., Delaware/USA, eine Holdinggesellschaft der The Walt Disney Company, der Muttergesellschaft aller Disney-Unternehmen

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DSF - Stand: Beschluss der KEK (Az.: KEK 124-5) v. 19. September 2001 - Veranstalterin: DSF Deutsches SportFernsehen GmbH Münchener Str. 101 g, D - 85737 Ismaning Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) genehmigte am 29. April 1999 die bun- desweite Verbreitung des Programms DSF bis zum 30. April 2007. Gestartet war DSF am 1. Januar 1993 als Nachfolger des Programms Tele 5. DSF verfügt über eine technische Reichweite von 89 % (Stand: 1. Januar 2001, Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung). Das Programm wird über Kabel und über das ASTRA- Satellitensystem verbreitet. In Bayern können es viele Haushalte über Antenne empfangen. DSF orientiert sich mit seinem 24-stündigen Spartenprogramm an den Wünschen der sport- interessierten Zuschauer. Zudem ist DSF an der Herstellung digitaler Sportprogramme für Premiere beteiligt. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 100 Taurus TV GmbH ! 100 Kirch Media GmbH & Co. KGaA (1)

(1) Zu den Beteiligungsverhältnissen bei der Kirch Media GmbH & Co. KGaA siehe unter SAT.1.

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Einstein Kanal - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 25. April 2002 - Veranstalterin: Einstein Channel GmbH Großbeerenstr. 187, D – 14482 Potsdam Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) erteilte am 28. Dezember 1999 die Sende- erlaubnis zur Veranstaltung des bundesweit empfangbaren Satelliten-Fernsehprogramms Der Europäische Wissenschaftskanal für die Dauer von sieben Jahren. Die Gesellschafter der Gründungsfirma Der Europäische Wissenschaftskanal GmbH haben ihre Geschäftsanteile an die Einstein Channel plc. verkauft und abgetreten. Seit Mai 2000 ist das Programm unter dem Namen Einstein Kanal als Bestandteil des Pay-TV-Paketangebots VisionSelect der Deutsche Telekom AG (MediaVision(2)) erhältlich. Einstein Kanal sendet wissenschaftliche Fernsehprogramme, die inhaltlich in vier Sparten aufgeteilt sind: Bio-, Geo- und Raumwissenschaft und Technologie. Gesellschaftsrechtliche Struktur (1) - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 100 Einstein Channel plc., London, notiert an der Londoner Börse; Aktionäre per 30. Juni 2001: ! 8,07 Stephen Christopher Timmins (Chief Executive Officer Einstein Chan- nel plc.) ! 7,23 MJ Powell ! 7,23 VS Powell ! 5,92 D Nelson ! 7,11 Vidacos Nominees Limited ! 7,06 Rothschild Asset Management ! 6,71 Friends Ivory & Sime ! 5,80 Marrill Lynch Investment Managers ! 5,70 Clerical Medical Resource Smaler Co Unit Trust ! Rest Streubesitz

(1) Die Abgabe der Geschäftsanteile an der Gründungsfirma der beiden alleinigen Gesell- schafter Martin Powell und Steve Timmins an die Einstein Channel plc. steht unter dem Vorbehalt der medienrechtlichen Genehmigung (Az.: KEK 108, Stand: 15. Mai 2001). (2) MediaVision informiert, dass die Plattform und alle im Angebot ausgestrahlten Sender voraussichtlich im 4. Quartal 2002 die Zusammenarbeit beenden (Stand: 1. Juli 2002). Wie die Einspeisung, Vermarktung bzw. der Vertrieb der bislang über MediaVision ausgestrahlten Digitalprogramme künftig gestaltet wird, ist zur Zeit nicht bekannt.

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EURO.I - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 18. April 2002 - Veranstalterin: EURO.I Radio- und Fernseh-GmbH Lange Str. 106, D – 27580 Bremerhaven und Adolf-Butenandt-Str. 2 c, D – 27580 Bremerhaven Das geplante digitale Sport-Spartenprogramm EURO.I soll in deutscher und türkischer Sprache als Pay-TV-Programm über Satellit ausgestrahlt werden. Es ist auch eine Ausstrah- lung per Kabel geplant. Die Bremische Landesmedienanstalt erteilte dem Programm am 17. Dezember 2001 die Zulassung. Geplant ist ein mehrsprachiges Programm. Es soll täglich von 16:00 bis 24:00 Uhr laufen. Vorgesehen ist, dass die inhaltlichen Schwerpunkte des Programms Live-Übertragungen der Spiele der ersten türkischen Fußballliga sowie die Übertragungen von Eishockey- Spielen der zweiten deutschen Bundesliga bilden. Die Gesellschafter betreiben in Deutsch- land und Frankreich ansässige Unternehmen. Der Veranstalter hat den Sendebetrieb noch nicht aufgenommen (Stand: April 2002). Für den Bezug des Programms wird eine besondere, von EURO.I angebotene Set-Top-Box Eu- ro-magic erforderlich. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Kapitalanteile in % - 50 Güner Demir, Bremen 50 Ismail Demir, Bremen

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Eurosport - Stand: Auskunft der Eurosport S.A. vom 26. April 2002 - Eurosport S.A. (seit 1. Januar 2002, vormals : Eurosport Sales Organisation scs - société en commandite simple - ESO), 3, rue Gaston et René Caudron – 92798 Issy-les-Moulineaux Cedex 9 – Frankreich Société Européenne de Télétransmission Sportives (S.E.T.S.), Frankreich deutsche Filiale: Eurosport Media GmbH, Siedlerstr. 2, D - 85774 Unterföhring Eurosport ist seit dem 5. Februar 1989 auf Sendung. Die Sendelizenz erhielt der Veranstal- ter durch den Conseil Supérieur de L´Audiovisuel (CSA, Frankreich). Als Veranstalter des Programms Eurosport im rechtlichen Sinne wird das Konsortium Eurosport angesehen. Das Konsortium besteht aus 25 EBU-Mitgliedern (Stand: April 2002, s. u.). Vereinbart wurde 1991 mit TF1 die Gründung der Konzessionsgesellschaften Eurosport Sales Organisation scs (ESO, umfirmiert in Eurosport S.A.) sowie S.E.T.S. Die ESO ist mit der Vermarktung des Programms beauftragt (Werbezeitenverkauf, Kabellizenzverträge). Sie hat in zehn europäischen Ländern Filialen gegründet. Ihre deutsche Filiale Eurosport Media GmbH (vormals Eurosport Fernseh GmbH), München, ist eine 100%ige Tochter der ESO. S.E.T.S. übernimmt die Herstellung des sendefertigen Programms. Die Sendelizenz ist auf S.E.T.S., handelnd im Namen und im Auftrag des Konsortiums Eurosport, ausge- stellt. Eurosport wird in 18 Sprachen (Deutsch, Englisch, Niederländisch, Französisch, Schwe- disch, Finnisch, Norwegisch, Dänisch, Spanisch, Italienisch, Tschechisch, Ungarisch, Rus- sisch, Polnisch, Rumänisch, Portugiesisch, Griechisch und Türkisch) gesendet. Das Pro- gramm verbreitet schwerpunktmäßig europäische Sportarten und Sportereignisse. Zur europaweiten Verbreitung von Eurosport sind Kapazitäten auf mehreren Satelliten an- gemietet. Zudem wird das Programm per Kabel verbreitet. Insgesamt kann es in Deutsch- land von 29,3 Mio. Haushalten (ca. 88 %) empfangen werden (Stand: 13. April 2000). Es ist auch auf mehreren digitalen Programmplattformen vertreten. In Deutschland ist es als Bestandteil von ZDF.vision frei und unverschlüsselt in allen digitalen Fernsehhaushalten zu empfangen. Gesellschaftsrechtliche Struktur der Betriebsgesellschaften - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - Eurosport S.A. (vormals : Eurosport Sales Organisation scs - ESO) 100 TF1 Europe (SASU) ! 100 Télévision Francaise S.A. (TF1), Boulogne; TF1 veranstaltet das zu- schaueranteilsstärkste Fernsehprogramm in Frankreich. ! 40 Bouygues´ Group, Paris (Telekommunikations-, Medien- und Infrastrukturkonzern) Société Européenne de Télétransmission Sportives (S.E.T.S.) SASU 50 TF1 Europe (SASU, s. o.) 50 SAGAS ! 100 Télévision Francaise (TF1), Boulogne (s. o.)

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Konsortium Eurosport, die Mitglieder des Konsortiums bzw. die Veranstalter des Pro- gramms sind (Stand: 26. April 2002): BBC British Broadcasting Corporation (Großbritannien) CT Ceska Televize (Tschechische Republik) CYBC Cyprus Broadcasting Corporation (Zypern) DK/TV 2 TV2 Danmark (Dänemark) DR Danmarks Radio (Dänemark) ERT Elliniki Radiophonia Tileorassi SA (Griechenland) IBA Israel Broadcasting Authority MKRTV Macedonian Radio & Television (Mazedonien) MTV Magyar Televizio (Ungarn) MTV/Fi Mtv Oy (Finnland) No/TV2 TV2 AS (Norwegen) NRK Norsk Rikskringkasting AS (Norwegen) RTBF Radio Télévision belge de la Communauté française (Belgien) RTP Rádiotelevisão Portuguesa SA (Portugal) RTVE Radio Televisión Española (Spanien) RTVSlo Radiotelevizija Slovenija (Slovenien) RUV Rikisutvarpid (Island) SRG/SSR idée suisse Société Suisse de Radiodiffusion et Télévision (Schweiz) STV Slovenska Televizia (Slovakische Republik) SVT Sveriges Television och Radio Grupp (Schweden) TRT Türkye Radyo-Televizyon Kurumu (Türkei) TVP Telewizja Polska (Polen) TVR Societata Romana de Televiziune (Rumänien) VRT Vlaamse Radio- en Televisieomroep (Belgien) YLE Yleisradio Oy (Finnland)

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Event Channel - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 23. April 2002 - Veranstalterin: drb Event Channel GmbH August-Bebel-Straße 26 – 53, D – 14482 Potsdam Unter dem Arbeitstitel „Event Channel“ ist ein deutschsprachiges, digitales Programm ge- plant, dessen Schwerpunkt im Unterhaltungsbereich liegen soll. Der zeitliche Umfang des Angebots soll ereignisabhängig gestaltet werden, weshalb keine festen Sendezeiten und keine festen Programmstrukturen vorgesehen sind. Geplant ist die regelmäßig ungekürzte Live-Übertragung von neuen Fernsehformaten, Ereignissen aus dem Musikbereich, dem Sportbereich und Ausstellungen. Der Antrag auf Satellitenzulassung wurde bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) gestellt. Bislang ist keine Zulassung erteilt (Stand: Juni 2002). Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 100 drb-media GmbH; das Unternehmen steht im Alleineigentum von Ulrich Hans- buer.

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Extreme Sports Channel - Stand: Auskunft der UPC Programming B.V. v. 12. Juni 2002 - Veranstalterin: Extreme Sports Channel VOF c/o UPC Programming B.V., Konigin Wilhelminablein 2 – 4, Berghaus Plaza, 1062 HK Amsterdam Der Extreme Sports Channel spezialisiert sich auf „Extremsportarten“ und die damit zu- sammenhängenden Lebensstile. Unter „Extreme Sports“ versteht der Veranstalter Sport- arten wie zum Beispiel Surfen, Snowboarden, Mountainbiking, Motorradsport oder Inline- Skating. Gesendet wird ein 24-Stundenprogramm. Für Deutschland wird über die Plattformen MediaVision (2) und Primacom eine Fassung gesendet, die zum Teil in deutscher Sprache synchronisiert ist. Der Veranstalter hat eine Sendelizenz der niederländischen Rundfunkbehörde. Das Programm wird auch für die Niederlande, Schweden und Norwegen ausgestrahlt. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile in % - Gesellschafter - Extreme Sports Channel VOF ist ein niederländisches Gemeinschaftsunternehmen, das von UPC Programming B.V. (UPCtv), Amsterdam, und von Extreme Networks (Euro- pe) Limited betrieben wird. Die UPC Programming B.V. (UPCtv), Amsterdam, ist ein Tochterunternehmen der United Pan-Europe Communications (UPC) N. V., Amsterdam. ! ca. 53,1 UnitedGlobalCommunications, Inc., Denver/USA (Stand: 31. März 2002) Die UnitedGlobalCommunications, Inc. wird mehrheitlich von der Liberty Media Corporation (1) beherrscht.

(1) Zur Liberty Media Corporation siehe unter Premiere, FN 4.

(2) MediaVision informiert, dass die Plattform und alle im Angebot ausgestrahlten Sender voraussichtlich im 4. Quartal 2002 die Zusammenarbeit beenden. Wie die Einspeisung, Vermarktung bzw. der Vertrieb der bislang über MediaVision verbreiteten Digitalpro- gramme künftig gestaltet wird, ist zur Zeit nicht bekannt (Stand: 1. Juli 2002).

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Forschungskanal - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 19. April 2002 (1) - Veranstalterin: Forschungskanal Gesellschaft für Markt-, Medien- und Sozialfor- schung und Business-Kommunikation über interaktives Fernsehen mbH Mehlemer Str. 5, D - 50968 Köln Die Zulassung zur Veranstaltung des bundesweiten digitalen Fernsehspartenprogramms „Forschungskanal“ wurde am 26. März 2001 bei der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein- Westfalen (LfR) beantragt. Am 22. Mai 2001 entschied die KEK, dass der Zulassung Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt nicht entgegenstehen. Unter dem Programmnamen „Forschungskanal“ ist ein 24-stündiges, deutschsprachiges Spartenprogramm mit den Schwerpunkten Service und Forschung geplant. Gesellschaftsrechtliche Struktur (1) - Anteile am Geschäftskapital in % - Gesellschafter - 26,26 Dr. Clemens Grosche, Düsseldorf 11,76 Kai Sterzenbach, Köln 12,09 Ulrich Hünermann, Köln 14,29 KSK Wagniskapital GmbH, Köln; Gesellschafter dieses Unternehmens sind die Kreissparkasse Köln, die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt und die Spar- kasse Wiehl. 35,60 TechnoMedia Kapitalbeteiligungsgesellschaft Köln mbH, Köln; ein Unterneh- men der Stadtsparkasse Köln

(1) Mit Schreiben vom 19. April 2002 wurde der KEK mitgeteilt, dass über das Vermögen der Forschungskanal GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet ist. Der Geschäftsbetrieb ist bereits eingestellt.

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FOX Kids - Stand: Beschluss der KEK (Az.: KEK 128) vom 2. Oktober 2001 und Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 6. Mai 2002 - Veranstalterin: FOX Kids GmbH Schwerer Reiter Str. 35/3, D - 80797 München Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat in seiner Sit- zung am 20. Juli 2000 die bundesweite Verbreitung des digitalen Pay-TV-Spartenpro- gramms „Fox Kids“ für die Dauer von acht Jahren genehmigt. Der Fernsehsender FOX Kids veranstaltet einen Pay-TV-Kanal auf der Plattform von Pre- miere. Es handelt sich um ein unterhaltungsorientiertes Spartenprogramm, das sich vor- nehmlich an Kinder der Altersgruppe 4 – 13 Jahre in deutscher Sprache wendet. Es wird täglich von 6:00 bis 22:00 Uhr im Rahmen eines Premiere-Pakets ausgestrahlt. Die FOX Kids GmbH steht im Alleineigentum von Fox Kids Europe (s. u.). Tochterunter- nehmen der Fox Kids Europe veranstalten seit 1996 europaweit entsprechende Kinderpro- gramme im Pay-TV, so unter anderem in Großbritannien (vermarktet von BSkyB), den Niederlanden, Frankreich (im Rahmen des Canal-Satellite-Pakets), den skandinavischen Ländern, Polen, Spanien und in Osteuropa. Sie erreichen nach eigenen Angaben über 31 Mio. Abonnenten in 55 Ländern Europas und des Mittleren Ostens (Stand: 31. März 2002). Saban Entertainment, Inc. produziert und handelt mit Real- und Zeichentrickserien für Kinder. Das Unternehmen besitzt einen der größten Programmkataloge unterschiedli- cher Kinderserienprogramme. Mitte 2001 erwarb die Walt Disney Company, USA, von der News Corporation, Australien, der Haim-Saban-Gruppe, USA, und der Bank Allen & Co., USA, sämtliche Anteile an der Fox Family Worldwide, Inc., USA (Az.: KEK 128). Fox Family Worldwide, Inc., firmiert nunmehr unter dem neuen Namen ABC Family Worldwide, Inc. (The Walt Disney Com- pany, Annual Report 2001). Deren Tochterfirma ABC Family Channel ist Betreiberin von Fernsehkanälen. Außerdem vertreibt sie Fernsehprogramme. Das Unternehmen erreicht in den USA nach eigenen Angaben 81 Mio. Haushalte. Hinzu kommt Fox Kids Latin Ame- rica mit 10 Mio. Haushalten. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stamm- und Kommanditkapital in % - Gesellschafter - 100 Fox Kids Europe Channel B.V., Hilversum/Niederlande ! 100 Fox Kids Europe Properties S.a.r.l. ! 100 Fox Kids Europe N.V., Hilversum/Niederlande ! 75,7 Saban Entertainment, Inc., Los Angeles/USA ! 100 Fox Family Worldwide, Inc. (neuer Firmenname ABC Family Worldwide, Inc.) Los Angeles /USA ! 100 The Walt Disney Company, Burbank/ California/USA ! 24,3 Streubesitz

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GoldStar TV - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV vom 30. April 2002 - Veranstalterin: GoldStar TV GmbH & Co. KG Reichenbachstr. 1, D – 85737 Ismaning Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat am 10. Februar 2000 das digitale Sparten-Pay-TV-Programm GoldStar TV für die Dauer von acht Jahren genehmigt (2). GoldStar TV ist ein 24-stündiges Musikspartenprogramm für vorwiegend deutschsprachige und volkstümliche Schlager und Oldies. Es wendet sich bevorzugt an die Zuschauer über 45 Jahre. Das Programmschema sieht Musikclips, moderierte Sendungen und Aufzeichnungen von Schlagerveranstaltungen vor, die um die Ausstrahlung von Großereignissen, z. B. Live- Konzerten, ergänzt werden. GoldStar TV wird seit dem 1. März 2000 verschlüsselt per Satellit (ASTRA) und Kabelan- lagen über die Programm- und Vermarktungsplattform der Premiere Fernsehen GmbH & Co. KG ausgestrahlt. Es wird exklusiv von Premiere als Bestandteil eines Paketangebots vermarktet. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Geschäfts- und Kommanditkapital in % - Gesellschafter - 50 Gottfried Zmeck 50 MultiChannel GmbH, Ismaning ! 100 Kirch PayTV GmbH & Co. KGaA (1)

(1) Zu den Beteiligungsverhältnissen bei der Kirch PayTV GmbH & Co. KGaA siehe unter Premiere.

(2) Am 4. Juni 2002 hat die GoldStar TV GmbH & Co. KG bei der Hamburgische Anstalt für neue Medien (HAM) die Zulassung zur Veranstaltung des bundesweit zu verbrei- tenden neuen Fernsehprogramms „Heimatkanal“ beantragt. Es handelt sich dabei um das TV-Format, das früher von Premiere ausgestrahlt wurde. Das Programm soll nun von der neuen Veranstalterin unter eigener Verantwortung und mit einigen programmli- chen Ergänzungen als ein eigenständiges Pay-TV-Angebot verbreitet werden (Az.: KEK 148).

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GSN (Game Show Network) - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 17. April 2002 - Veranstalterin: GSN Channel GmbH Kemperplatz 1, D – 10785 Berlin Die Rundfunkkommission der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) hat am 24. September 1999 die Zulassung des digitalen Fernsehprogramms GSN zur bun- desweiten Verbreitung beschlossen (Zulassungsbescheid v. 22. März 2000). Gegenstand des geplanten Spartenprogramms mit dem Schwerpunkt Unterhaltung sind eigen- und auftragsproduzierte deutschsprachige Versionen erfolgreicher US-amerikani- scher Gameshows. Das Programm ist noch nicht auf Sendung. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 100 Beteiligungsgesellschaft Sony Entertainment mbH, Berlin Die Beteiligungsgesellschaft Sony Entertainment GmbH ist organschaftlich mit der Sony Entertainment Holdings GmbH (SEH) verbunden. Die SEH ist über mehrere Beteiligungsstufen von der börsennotierten Sony Corporation, Tokio, abhängig. Bei Sony handelt es sich um einen Konzern, dessen Schwerpunkt auf dem Bereich der Unterhaltungselektronik liegt. Außerdem ist der Konzern unter anderem durch Sony Music Entertainment und das Hollywoodfilmstudio Columbia TriStar Pictures auch Teil der Medienbranche.

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Home Shopping Europe (HSE) - Stand: Juni 2002 - Veranstalterin: HSE Home Shopping Europe AG Münchner Straße 101 h, D - 85737 Ismaning Die HSE Home Shopping Europe AG (vormals: H.O.T. Home Order Television AG) veran- staltet einen 24-stündigen Fernseheinkaufskanal, der am 15. Oktober 1995 unter dem Markennamen H.O.T. startete. Seit dem 7. Mai 2001 wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz das Programm unter dem neuen Markennamen Home Shopping Europe (HSE) ausgestrahlt. Im Rahmen des Programms HSE werden Produkte präsentiert, die über das Telefon be- stellt werden können. Das Programm wird als Mediendienst auf Grundlage des Medien- dienstestaatsvertrages verbreitet. HSE ist über Satellit und in einigen Bundesländern über Kabel empfangbar. Nach eigenen Angaben erreicht das Programm in Deutschland, Österreich und der Schweiz insgesamt 29,8 Mio. Haushalte. Gesellschaftsrechtliche Struktur (1) - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - Aktuellen Unternehmensberichten (Stand: Juni 2002) zufolge sieht die Aktionärsstruktur wie folgt aus: 33,00 Thomas Kirch, München 10,01 Quelle Schickedanz AG & Co., Fürth 41,99 HSN Home Shopping Network GmbH (HSN), Frankfurt/Main ! 100 USA Interactive, Inc. (vormals: USA Networks, Inc.), New York und Deleware/USA 15,00 Familie Kofler, Pöcking

(1) Presseberichten zufolge wird die Familie Kofler und Thomas Kirch ihre Anteile abge- ben (Financial Times Deutschland v. 7. Juni 2002).

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Junior und K-toon - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 29. April 2002 - Veranstalterin: Junior.TV GmbH & Co. KG Betastraße 11, D - 85774 Unterföhring Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat am 14. Oktober 1999 die bundesweite Verbreitung der digitalen Pay-TV-Spartenprogramme K-toon und Junior der Junior.TV GmbH & Co. KG für die Dauer von acht Jahren genehmigt. Seit Oktober 1999 werden beide Programme von der Premiere Fernsehen GmbH & Co. KG auf der digitalen Pay-TV-Plattform Premiere angeboten. Die Premiere-Abonnenten können beide Programme als Teil eines Programmpakets beziehen. Ein Einzelabonnement ist nicht möglich. Als Teil von Premiere sind sie bundesweit über das ASTRA-Satellitensystem und über Kabel empfangbar. Für den Empfang und die Entschlüsselung ist die Anschaffung oder Anmietung eines Decoders erforderlich. Die Spartenprogramme Junior und K-toon bilden ein deutschsprachiges 24-Stunden- Programm, das aus Kinder- und Jugendfilmen (Realfilm, Zeichentrick, Animation) besteht. K-toon sendet als reines Cartoon-Programm ausschließlich Zeichentrickfilme. Das Pro- gramm richtet sich an Zuschauer jeden Alters. K-toon sendet täglich zehn Stunden Pro- gramm aus der Rechtebibliothek von Junior.TV, Junior 14 Stunden. Es wendet sich speziell an drei- bis sechsjährige Kinder und umfasst Realserien, Zeichentrickserien und Spielfilme. Die beiden Programme werden zeitpartagiert ausgestrahlt, und zwar Junior tagsüber und K-toon abends und nachts. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stamm- und Kommanditkapital in % - Gesellschafter - 50 Kirch Media GmbH & Co. KGaA (1) 50 EM.TV & Merchandising AG, Unterföhring (2) ! 51 Familie Haffa ! 49 Streubesitz

(1) Zu den Beteiligungsverhältnissen bei der Kirch Media GmbH & Co. KGaA siehe unter SAT.1. (2) Am 15. April 2002 hat die Junior.TV GmbH & Co. KG bei der BLM angezeigt, dass sich die Beteiligungsverhältnisse an den beiden Programmen Junior und K-toon am 31. Ja- nuar 2002 geändert haben. Die WKB Beteiligungsgesellschaft, deren alleiniger Gesell- schafter der Vorstandsvorsitzende von EM.TV, Werner E. Klatten, Hamburg, ist, hat ei- nen Anteil von 24,8 % aller Aktien erworben. Damit ist WKB größte Aktionärin von EM.TV. Die Beteiligungsänderung steht unter dem Vorbehalt der medienrechtlichen Genehmigung (Az.: KEK 145). EM.TV & Merchandising AG, Unterföhring ! 24,8 WKB Beteiligungs GmbH ! 100 Werner E. Klatten, Hamburg ! 17,5 Familie Thomas Haffa ! 57,7 Streubesitz

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Kabel 1 - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 8. Mai 2002 - Veranstalterin: Kabel 1 K1 Fernsehen GmbH Gutenbergstraße 1, D - 85774 Unterföhring, Landkreis München Der Fernsehsender Kabel 1 ging am 29. Februar 1992 zunächst unter dem Namen „DER KABELKANAL“ auf Sendung. Unter dem Namen Kabel 1 wird das Programm seit dem 24. Dezember 1994 verbreitet. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) lizenzier- te den Sender. Das Programm von Kabel 1 besteht schwerpunktmäßig aus Spielfilmen und Fernsehserien sowie eigen- und auftragsproduzierten Shows und Unterhaltungsformaten mit täglichen Nachrichten, Reportagemagazinen und Dokumentationssendungen. Der rundfunkrecht- lichen Programmkategorie „Vollprogramm“ (§ 2 Abs. 2 RStV) wird das Programm Kabel 1 seit dem 14. Juli 1997 zugeordnet. Die technische Reichweite von Kabel 1 liegt derzeit bei 89 % (Stand: 1. Januar 2001, Quel- le: AGF/GfK-Fernsehforschung). Der Sender wird über Kabel und über Satellit verbreitet. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 100 ProSiebenSAT.1 Media AG, Medienallee 7, D – 85774 Unterföhring, Landkreis München (1)

(1) Die weiteren Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse bei der ProSiebenSAT.1 Media AG werden unter SAT.1 dargestellt.

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Kanal D - Stand: Beschluss (Az.: KEK 062) v. 16. Nov. 1999 und Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 7. Juni 2002 - Veranstalterin: Dogan Media International GmbH An der Brücke 20 - 22, D - 64546 Mörfelden-Walldorf Die Versammlung der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen) hat am 14. Dezember 1999 der Dogan Media International GmbH die bundesweite Zulassung für ein Fernsehprogramm in türkischer Sprache mit starkem Deutschlandbezug erteilt. Die Dogan Media International Group, Istanbul, veranstaltet seit Dezember 1993 nach türki- schem Recht bereits ein Programm unter dem Namen „Kanal D“ in türkischer Sprache. Seit März 1996 wird es über den Satelliten TürkSAT verbreitet. Das Programm ist seit Sommer 1999 auch Bestandteil des digitalen Fremdsprachenangebotes der Deutsche Telekom AG und wird zudem analog in das Berliner Kabelnetz eingespeist. Über das Satellitensystem Eutelsat wird es als digitales Programm auch im Rahmen von verschlüsselten Satellitenpa- keten (Digiturk, Stand: 12. Juni 2002) und künftig auch für digitale Kabelnetze (visAvision, Stand: Februar 2002) ausgestrahlt. Im Jahr 2000 wollte Dogan Media ein neues Programmvorhaben starten. Hierfür hat sie das deutsche Tochterunternehmen Dogan Media International GmbH gegründet. Das neue Pro- gramm Kanal D soll speziell den Bedürfnissen und Interessen der in Deutschland lebenden Türken gerecht werden. Nach den Planungen von Dogan Media sollen Nachrichten und ei- nige Magazine sukzessiv durch Zweikanaltechnik auch in deutscher Sprache angeboten werden. Die Dogan Media Group (DMG), Istanbul, ist eine Mediengruppe in der Türkei. Unter dem Dach der Dogan Yayin Holding A.S., einer 84,94%-Tochter der DMG, sind alle wesentlichen Medienaktivitäten, wie Publikationen, Druck, Werbung, Vertrieb und Rundfunk, gebündelt. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 42 Dogan Yayin Holding A.S. (Dogan Media Group – DMG), Istanbul 38 Hürriyet Gazetecilik ve Matbaacilik A.S., Istanbul ! 68,22 Dogan-Gruppe ! Mehrere Mitglieder der Dogan-Familie halten insgesamt 66 % an der Dogan-Gruppe. 20 Aydin Dogan, Istanbul Chairman des Board of Directors der Dogan-Gruppe.

(1) Es haben Veränderungen der Beteiligungsverhältnisse bei der Dogan Media Internatio- nal GmbH stattgefunden (Stand: 7. Juni 2002). Danach stellt sich die gesellschafts- rechtliche Struktur (Anteile am Stammkapital in %) wie folgt dar: 53,74 Dogan Yayin Holding A.S. (Dogan Media Group – DMG), Istanbul 43,92 Hürriyet Gazetecilik ve Matbaacilik A.S., Istanbul 2,34 Aydin Dogan, Istanbul

Die Änderungen stehen unter dem Vorbehalt der medienrechtlichen Genehmigung.

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KidsGate - Stand: Beschluss der KEK (Az.: KEK 125) v. 19. September 2001 - Veranstalterin: GET-ON-AIR Gesellschaft mbH Bavariafilmplatz 7, D – 82031 Grünwald Die GET-ON-AIR GmbH plant die Veranstaltung des Programms KidsGate als Pay TV und digitales Fernsehspartenprogramm per Satellit. Es wird auch die Ausstrahlung im bayeri- schen Kabelnetz angestrebt. Das Programm erhielt am 17. Dezember 2001 die Zulassung durch die Bayerische Landes- zentrale für neue Medien (BLM). Es ist noch nicht auf Sendung (Stand: Juni 2002). Vorgesehen ist, dass sich das Programm an eine Zielgruppe im Alter zwischen 3 - 14 Jah- ren richtet. Überwiegend soll es aus Zeichentrickfilmen und -serien bestehen. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Kapitalanteile in % - Gesellschafter - 75 Jochen Kröhne, München - Geschäftsführer der GET-ON-AIR Gesellschaft mbH 25 Thomas Brönauer, München

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Kult-TV – das andere Fernsehen - Stand: Beschluss der KEK (Az.: KEK 054) v. 16. November 1999 und Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 13. Mai 2002 - Veranstalterin: Kult-TV Gesellschaft für Qualitätsfernsehen mbH Pommersche Straße 9, D - 10707 Berlin Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) hat dem beantragten Programm noch keine Zulassung erteilt (Stand: Juni 2002). Kult-TV plant die Verbreitung eines digitalen Spartenprogramms mit den Schwerpunkten Unterhaltung und kulturelle Information. Geplant ist, dass das Programm zugleich Experi- mentierbühne für unerprobte und kritische Beiträge sein soll. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 75 DMB Musica Film- und Videoproduktion GmbH, Berlin 25 Dakta-Film Internationale Polygramme GmbH, Berlin

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MTV, MTV2 – The Pop Channel, VH-1 Classic - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 14. Mai 2002 - Veranstalterin: MTV Networks GmbH & Co. oHG Osterwaldstr. 10, Haus B, D - 80805 München

Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat am 6. April 2000 die bundesweite Verbreitung des Fernsehspartenprogramms MTV für acht Jahre genehmigt. Das Programm löst das vorher von der MTV Networks Europe, Inc., Delaware/USA, für Deutschland gestaltete und verbreitete deutschsprachige Musikprogramm ab, das auf der Grundlage einer Lizenz der britischen Independent Television Commission (ITC) ausge- strahlt wurde. Bei MTV handelt es sich um ein Spartenprogramm mit dem Schwerpunkt Musik und assozi- ierte Lebensstile. Es richtet sich speziell an die Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen. MTV will den Musikgeschmack der Zielgruppe treffen und dabei im Rahmen eines paneuropäischen Jugendprogramms die Besonderheiten der deutschen Kultur berücksichtigen. Es besteht auch die Absicht, das Fernsehprogramm mit einem interaktiven Internetangebot zu verbin- den. Unter dem Programmnamen MTV2 – The Pop Channel wird das vormalige Programm VH-1 neu positioniert. Der Schwerpunkt von MTV2 soll auf aktueller Musik und Programmforma- ten mit interaktiven Elementen liegen. Neben den Musikspartenprogrammen MTV und MTV2 plant die MTV Networks GmbH & Co. oHG, das digitale Programm VH-1 Classic zu veranstalten. Damit soll künftig für die Ziel- gruppe der 25- bis 49-jährigen Zuschauer ein weiteres deutschsprachiges Musikspartenpro- gramm verbreitet werden. Der Musiksender gibt an, weltweit 323 Mio. Haushalte in 139 Ländern zu erreichen. Unter dem Markennamen MTV werden auch in zahlreichen europäischen Ländern Musikpro- gramme veranstaltet. Nach eigenen Angaben ist MTV in 85 Millionen Haushalten in 42 Län- dern Europas zu empfangen. In Europa erreicht das Programm in sieben Sprachen mehr als 61 Millionen Zuschauer im Alter von 16 - 34 Jahren. Für MTV Deutschland wird eine Reich- weite von 29,6 Mio. Haushalten angegeben (Stand: Juni 2002). Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - ! 80 VH-1 Television Verwaltungs GmbH, München ! 99 Viacom Holding (Germany) B.V. ! Viacom Finanz AG ! Viacom International N.V. ! Chenille International B.V. ! 1 Viacom Holding II (Germany) B.V. ! Viacom Holding (Germany) B.V. ! 20 Viacom Vheno GmbH, München ! 99 VH-1 Television Verwaltungs GmbH ! 1 Viacom Holding II (Germany) B.V. Auf der letzten Beteiligungsstufe stehen die aufgeführten Tochtergesellschaften im Alleinei- gentum der Viacom, Inc., Delaware/USA.

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MTV Base und MTV Hits - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 14. Mai 2002 - Veranstalterin: MTV Networks GmbH & Co. oHG Osterwaldstr. 10, Haus B, D - 80805 München Die Rundfunkkommission der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) hat beschlossen, der MTV Networks GmbH die Zulassung zur Veranstaltung von zwei bundes- weiten digitalen Musikfernsehspartenprogrammen zu erteilen. Bislang haben die beiden Programme die Zulassung aber nicht erhalten. Die MTV Networks GmbH & Co. oHG veran- staltet ebenfalls die Programme MTV und MTV2 – The Pop Channel (vormals VH-1). Auch verfügt sie über eine Lizenz für das in Deutschland derzeit noch nicht veranstaltete Pro- gramm VH-1 Classic. Als deutschsprachige Versionen sind die beiden Programme bislang nicht auf Sendung. Un- ter denselben Namen verbreitet MTV bereits seit längerem Musikspartenprogramme für den britischen und irischen Markt. Sie werden dort werbefrei produziert und als Pay-TV-Kanäle auf der Programmplattform von BSkyB vermarktet. Die Programmschemata der deutsch- sprachigen Versionen sollen sich daran orientieren. Vorgesehen ist, die Programme MTV Base und MTV Hits über Satellit und Kabel zu verbrei- ten. Sie sollen in einer deutschsprachigen Fassung für die deutsche Zielgruppe veranstaltet werden. Im Einzelnen sehen die Planungen vor, dass MTV Base die Schwerpunkte Rhythm and Blues sowie Hip Hop und Dance setzt, redaktionell über Künstler berichtet und Inter- views sendet. Mit MTV Hits soll ein alternatives, eher auf den Bereich Rock fokussiertes Musikprogramm mit Hintergrundinformationen ausgestrahlt werden. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - ! 80 VH-1 Television Verwaltungs GmbH, Bramfelderstr. 117, D – 22305 Hamburg ! 99 Viacom Holding (Germany) B.V. ! Viacom Finanz AG ! Viacom International N.V. ! Chenille International B.V. ! 1 Viacom Holding II (Germany) B.V. ! Viacom Holding (Germany) B.V. ! 20 Viacom Vheno GmbH, Bramfelderstr. 117, D – 22305 Hamburg ! 99 VH-1 Television Verwaltungs GmbH ! 1 Viacom Holding II (Germany) B.V. Auf der letzten Beteiligungsstufe stehen die aufgeführten Tochtergesellschaften im Alleinei- gentum der Viacom, Inc., Delaware/USA.

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MultiThématiques - Planet, Seasons, CineClassics, Jimmy – - Stand: Beschluss der KEK (Az.: KEK 146) v. 9. Juli 2002 - Die MultiThématiques-Sender wurden durch die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) lizenziert. Der Sendebeginn war am 21. Juni 1997. Die Bezeichnung „MultiThématiques“ ist ein Sammelbegriff für die Programme Planet, Sea- sons, CineClassics und Jimmy. In Europa vertreibt MultiThématiques eine Vielzahl von Spartenprogrammen. In Deutschland ist zur Zeit nur das Programm Planet auf Sendung. Es wird auf den Programmplattformen von Premiere und primaTV vermarktet. Dort tritt der Mul- tiThématiques-Sender im Rahmen von Paketangeboten als eigenständiger Pro- grammveranstalter bzw. als Drittsender auf (Stand: Juni 2002). Planet veranstaltet ein Programm der Sparte Dokumentation. Seasons wendet sich an Fi- scher, Jäger und andere Naturliebhaber. Bis Ende 2001 konnte es als Stand-alone-Angebot bei Premiere World bezogen werden. CineClassics soll klassische Spielfilme der Filmge- schichte zeigen. Durch Jimmy sollen Filme, Serien, Konzerte und damit zusam- menhängende Produktionen ausgestrahlt werden. Veranstalterinnen: MultiThématiques GmbH Carl-Zeiss-Ring 5, D – 85737 Ismaning Gesellschaftsrechtliche Struktur der Kommanditgesellschaften - Anteile am Stamm- und Kommanditkapital in % - Gesellschafter - 100 MultiThématiques S.A., Immeuble Quai Quest 42, Quai du Point du Jour, F - 92659 Boulogne-Billancourt/Frankreich ! 27,42 Canal+ Group, Paris ! 100 Vivendi Universal S.A. (1) ! 9,09 Fidimages ! 100 Vivendi Universal S.A. (1) ! 27,42 Light France Acquisition 1 ! 100 Vivendi Universal S.A. (1) ! 27,42 Lagardère SCA (eine börsennotierte Kommanditgesellschaft auf Aktien nach französischem Recht) ! 8,64 Part´Com ! 100 CDC Participations ! 100 Caisse des Dépôts et Consignations (CDC)

(1) Die Vivendi Universal S.A. hält mittelbar insgesamt 63,93 % an der Veranstalterin.

Am 13. Oktober 2000 hat die Europäische Kommission die Übernahme des Mischkon- zerns The Seagram Company Ltd., Montreal, durch Vivendi S.A. und deren Tochterge- sellschaft Canal+ S.A. unter Auflagen genehmigt (COMP/M. 2050; http://europa.eu.int /rapid, Pressemitteilung Nr. IP/00/1162). Der Conseil supérieur de l´audiovisuel (CSA) hat der Fusion am 30. November 2000 ebenfalls zugestimmt (lettre du CSA n°135). Zum Konzern Vivendi Universal S.A. siehe auch unter 13th Street und Studio Universal. Die MultiThématiques GmbH übernimmt seit dem 4. April 2001 die Sendeabwicklung der beiden Universal-Sender 13th Street und Studio Universal (epd medien 7. April 2001).

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N24 - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 8. Mai 2002 - Veranstalterin: N24 Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH Gutenbergstraße 1, D - 85774 Unterföhring Der Nachrichtenkanal N24 ging am 24. Januar 2000 auf Sendung. Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat in seiner Sitzung am 17. Juni 1999 die bundesweite Verbreitung des analogen Spartenprogramms mit Schwerpunkt In- formation bis 17. Juni 2007 genehmigt. N24 ist Teil einer Mehr-Sender-Strategie. Das Informationsspartenprogramm ergänzt die Vollprogramme SAT.1, ProSieben und Kabel 1. Ziel des 24-Stundenprogramms ist es, umfassend und aktuell über das nationale und internationale Zeitgeschehen mit dem Schwerpunkt Wirtschaft zu berichten. Nach Angaben des Senders liegt die technische Reichweite bei 73 % (Stand: Juni 2002). Das Programm wird über das ASTRA-Satellitensystem und per Kabel verbreitet. In Bayern hat N24 auch Antennenfrequenzen erhalten. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 100 ProSiebenSAT.1 Media AG (1), Medienallee 7, D – 85774 Unterföhring, Land- kreis München.

(1) Zur Darstellung der Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse der ProSiebenSAT.1 Media AG siehe unter SAT.1.

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NBC Europe / NBC-GIGA-Show - Stand: Auskunft der NBC (Europe) Ltd. v. 30. April 2002 - Veranstalterin: NBC (Europe) Limited Habour Yard, Unit 1/1, Chelsea Harbour, London SW 10 OXB, Groß- britannien Deutsches Tochterunternehmen: NBC Germany GmbH / NBC GIGA, Kaistraße 3, D - 40221 Düsseldorf Innerhalb des 24-stündigen Programms von NBC Europe werden mehrere deutsch- sprachige Sendungsformate verbreitet. Unter anderem wird seit dem 30. November 1998 werktäglich von Montag bis Freitag und von 15:00 bis 20:00 Uhr die deutschsprachige Sendung GIGA ausgestrahlt. Sie befasst sich fast ausschließlich mit Themen, die Internet und Computer betreffen. Zu diesen Themen bietet sie unter anderem beratungsorientierte Beiträge. GIGA wird von der GIGA Television GmbH, Düsseldorf, produziert und im Rahmen eines Zuliefervertrages an die Veranstalterin des Programms, NBC (Europe) Limited, London, geliefert. Die GIGA Television GmbH steht im Alleineigentum der DFA Deutsche Fernseh- nachrichten Agentur GmbH (1), Düsseldorf. GIGA wird nicht aufgrund einer eigenen Rund- funkzulassung, sondern auf der Grundlage einer von der Independent Television Commis- sion (ITC), Großbritannien, erteilten Sendelizenz von NBC (Europe) Ltd. ausgestrahlt (2) . Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 11,30 IGE International General Electric (USA) 88,49 United Telco Ltd., London ! 74,4 DFA Deutsche Fernsehnachrichten Agentur GmbH (1), Kaistr. 3, D – 40221 Düsseldorf

(1) Zu den Inhaber- und Beteiligungsverhältnissen der DFA siehe unter CNN Deutschland.

(2) Am 11. Juni 2002 hat die NBC Europe GmbH i.Gr., Kaistraße 3, D – 40221 Düsseldorf, einen Antrag auf Erteilung einer Zulassung zur Veranstaltung eines 24-stündigen, bun- desweit über Satellit und Kabel verbreiteten Fernsehvollprogramms bei der Landes- zentrale für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) gestellt. NBC Europe plant, das von NBC (Europe) Limited, London, auf der Grundlage der von der britischen Aufsichtsbe- hörde ITV erteilten Lizenz gesendete Programm NBC Europe auszubauen und aus- schließlich auf den deutschsprachigen Raum auszurichten (Az.: KEK 150).

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n-tv Der Nachrichtensender - Stand: Beschluss der KEK (Az.: KEK 142) v. 16. April 2002 und Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 8. April 2002 - Veranstalterin: n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH & Co. KG Taubenstraße 1, D - 10117 Berlin Der Fernsehsender n-tv startete am 30. November 1992. Das Programm wurde von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) lizenziert. n-tv ist über Kabel und über das ASTRA-Satellitensystem empfangbar. Die technische Reichweite betrug per 1. Januar 2001 88 % (Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung). Die n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH & Co. KG veranstaltet ein Fernsehspartenprogramm mit dem Schwerpunkt Informationen aus Politik und Wirtschaft. Das Programm wird täglich 24 Stunden ausgestrahlt. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 47,33 GWF – Gesellschaft für Wirtschaftsfernsehen mbH & Co. KG (1), Frank- furt/Main 25,54 CNN Germany, Inc., Atlanta/USA ! 100 Turner Broadcasting System, Inc., Atlanta/USA ! 78,10 AOL Time Warner, Inc., USA (2) 24,27 Time Warner Entertainment Germany GmbH & Co. Medienvertrieb oHG, Hamburg ! 100 Time Warner Entertainment Company L.P., USA ! 74,49 AOL Time Warner, Inc., USA (2) 1,60 Verlag Norman Rentrop, Bonn 0,75 Karl-Ulrich Kuhlo, Jesteburg 0,26 n-tv Nachrichtenfernsehen Beteiligungs GmbH & Co. Investitions KG, Wiesbaden 0,25 DFA Deutsche Fernsehnachrichten Agentur GmbH (3), Bonn

(1) Das Unternehmen gehört als Tochtergesellschaft der Verlagsgruppe Handelsblatt zum Holtzbrinck-Konzern.

(2) Die AOL-Time-Warner-Gruppe ist somit insgesamt mit Anteilen in Höhe von 49,81 % an n-tv beteiligt.

Außerdem hält die Unternehmensgruppe eine Beteiligung über 15,3 % an der VIVA Media AG.

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Die VIVA Media AG hält unter anderem sämtliche Anteile an der Veranstalterin des Musikprogramms VIVA. Auch verfügt sie über 51 % der Anteile an der Veranstalterin des Musiksenders VIVA Plus.

Infolge einer Stimmbindungsvereinbarung verfügt AOL Time Warner, Inc. über insge- samt 30,8 % der Stimmrechte der VIVA Media AG (Az.: KEK 139 und 140; siehe unter VIVA). Angezeigt ist die Übertragung der Anteile der EMI Group Germany GmbH auf die Warner Music Group (Az.: KEK 152). Dadurch würde AOL Time Warner insgesamt über 46,1 % der Stimmrechte der VIVA Media AG erhalten.

Daneben hält AOL Time Warner an VIVA Plus auch unmittelbar 49 % (siehe unter VIVA Plus).

Zudem ist sie über eine Zwischengesellschaft mit einer Beteiligung in Höhe von 50 % an dem deutschsprachigen Informationssparten- und Fensterprogramm CNN Deutsch- land beteiligt. Der internationale Nachrichtenkanal CNN, der ebenfalls in Deutschland empfangbar ist, steht im Alleineigentum von AOL Time Warner.

(3) Zur DFA siehe unter CNN Deutschland und NBC GIGA Show.

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NEUN LIVE - Stand: Beschluss der KEK (Az.: KEK 120) v. 22. Januar 2002 - Veranstalterin: NEUN LIVE Fernsehen GmbH & Co. KG Infanteriestraße 19, Haus 1, D - 80797 München NEUN LIVE ging am 25. August 1995 unter dem Programmnamen tm3 auf Sendung. Die Sendelizenz erhielt das Programm als bundesweites Spartenprogramm „Unterhaltung“ von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). Seit 1. September 2001 wird das Programm NEUN LIVE genannt. Gegründet wurde der Sender von der Tele-München-Gruppe (Dr. Herbert Kloiber) und dem Heinrich Bauer Verlag, Hamburg. Nach mehreren Beteiligungsveränderungen übernahm die News Corporation Limited, Australien, den Veranstalter. Im Januar 2001 schied die News Corporation wieder aus. Zunächst übernahm die Kirch Media GmbH & Co. KGaA (KirchMe- dia) sämtliche Anteile der News Corporation an dem Veranstalter von tm3. Im Rahmen die- ser Transaktion erhielt die News Corporation einen Anteil von 2,53 % am Gesamtkapital der KirchMedia (Az.: KEK 107). Anschließend wurden die Anteile von KirchMedia auf ein Toch- terunternehmen der H.O.T. Networks AG, die EUVIA Media AG & Co. KG, übertragen. NEUN LIVE wird über das ASTRA-Satellitensystem und über Kabel verbreitet. Per 1. Januar 2001 betrug die technische Reichweite 81 % (Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung). Im Zusammenhang mit dem Einstieg des Tochterunternehmens der H.O.T. Networks AG fand eine Veränderung der Programmstruktur statt. Es werden zwar weiterhin einige Fern- sehserien ausgestrahlt. Das Programm ist aber nun auch auf interaktive Angebotsformen wie zum Beispiel Einkaufssendungen (Teleshopping), Gewinnspiele oder Quizshows ausge- richtet. Gesellschaftsrechtliche Struktur (1) - Anteile am Stamm- und Kommanditkapital in % - Gesellschafter - 100 EUVIA Media AG & Co. KG, München ! 48,6 H.O.T. Networks AG, München ! 46,66 HSN Home Shopping Network GmbH, Frankfurt/Main ! 100 USA Interactive, Inc. (vormals: USA Networks, Inc.), New York und Deleware/USA ! 26,67 Thomas Kirch ! 26,67 Dr. Georg Kofler ! 48,4 ProSiebenSAT.1 Media AG, Unterföhring (2) ! 3,0 Christiane zu Salm-Salm, München

100

Schaubild: Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse bei der NEUN LIVE Fernsehen GmbH & Co. KG

USA Interactive, Inc.

100* Quelle Homeshopping Kirch Media Schickedanz AG Network, Inc., Dr. Georg Kofler Thomas Kirch GmbH & Co. 6,69 & Co. USA KGaA 46,66 26,67 26,67 10,01 41,99 (Z)15 33

88,52

H.O.T. Networks ProSiebenSat.1 Christiane zu Salm AG Media AG

3 48,6 48,4

Home Shop- EUVIA Media AG & Veranstalter, dessen Programm ping Europe Co. KG der KirchGruppe zuzurechnen ist Home Shopping Europe AG** Mediendienst

100 * : Angaben der USA Networks, Inc., NEUN LIVE (Geschäftsbericht) NEUN LIVE **: vormals unter dem Namen H.O.T. von Fernsehen GmbH der (nun ebenfalls umbenannten) H.O.T. Television AG veranstaltetes & Co. KG Teleshopping-Programm Z: Zwischengesellschaften ausgeklammert Stand: 06/2002 Quelle: KEK

(1) Am 7. Juni 2002 hat die NEUN LIVE Fernsehen GmbH & Co. KG eine gesellschafts- rechtliche Veränderung bei NEUN LIVE bzw. deren Gesellschafter angezeigt. Danach ist die folgende geänderte Gesellschafterstruktur geplant (Anteile am Stamm- und Kommanditkapital in %): 100 EUVIA Media AG & Co. KG, München ! 45,6 H.O.T. Networks AG, München ! 100 HSN Home Shopping Network GmbH, Frankfurt/Main ! 100 USA Interactive, Inc. (vormals: USA Networks, Inc.), New York und Deleware/USA ! 48,4 ProSiebenSAT.1 Media AG, Unterföhring (2) ! 3,0 Christiane zu Salm-Salm, München ! 3,0 Dr. Georg Kofler

Die Änderung der Beteiligungsverhältnisse steht unter dem Vorbehalt der medienrecht- lichen Genehmigung (Az.: KEK 149).

(2) Zu den Inhaber- und Beteiligungsverhältnissen bei der ProSiebenSAT.1 Media AG siehe unter SAT.1.

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ONYX TV - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 3. Juni 2002 - Veranstalterin: ONYX Television GmbH Im Mediapark 6 B, D - 50670 Köln Seit dem 6. Januar 1996 ist ONYX TV auf Sendung. ONYX TV wurde von der Landes- anstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) lizenziert. Das Programm wird über Kabel und über Satellit verbreitet. ONYX TV richtet sich mit seinem Unterhaltungsprogramm mit dem Schwerpunkt Musik an die Zielgruppe der 30- bis 55-Jährigen. Neben Rock- und Popmusik werden auch Schla- ger, Country, Jazz und Klassik angeboten. Darüber hinaus plant die ONYX Plus GmbH, Köln, die digitalen Programme AB Sat (Li- zenzen für acht deutsche digitale Spartenprogramme; siehe unter AB Sat) und ONYXplus (fünf Lizenzen für digitale Musikfernsehkanäle; siehe unter ONYXplus) zu veranstalten. An der ONYX Plus GmbH sind die ONYX Television GmbH und die Group AB S.A., Saint- Denis/Frankreich, mit jeweils 50 % beteiligt. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 99,41 Capital Media Group Holding Ltd., Reno, NV/USA (Chairman: Gilles Assouline) ! 53,6 Groupe AB S.A., Saint-Denis La Plaine/France (1) ! 29,79 Superstar Ventures Ltd., Hong Kong Die restlichen Anteile befinden sich in Streubesitz. 0,59 Capital Media Group Ltd., London, Großbritannien (Director/Secretary: Orla Nonnan) ! 100 Capital Media Group Holding Ltd., USA

(1) Die Groupe AB S.A. betreibt und beliefert in Frankreich mehrere themenorientierte, digitale Pay-TV-Kanäle. Außerdem ist sie an der Veranstaltung des französisch- sprachigen bzw. luxemburgischen Fernsehprogramms RTL 9 beteiligt.

102

ONYXplus - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 3. Juni 2002 - Veranstalterin: ONYX Plus GmbH Im Mediapark 6 B, D - 50670 Köln Die Rundfunkkommission der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) hat am 24. September 1999 fünf 24-stündige digitale Musikspartenprogramme der ONYX Television GmbH zugelassen. Danach ist vorgesehen, die Digitalkanäle Jazz, Country Television, Juke- box, Melody und Horizont anzubieten. Als neue Lizenznehmerin der Digitalkanäle wurde die ONYX Plus GmbH (Az.: KEK 103) ge- gründet. Das Digitalpaket ONYXplus ist bislang nicht auf Sendung (Stand: Juni 2002). Ebenfalls soll der Veranstalter der digitalen Programme von AB Sat (Lizenzen für acht deutsche digitale Spartenprogramme, siehe unter AB Sat) die ONYX Plus GmbH, Köln, werden. Auch die deutschen AB-Sat-Programme sind nicht auf Sendung (Stand: Juni 2002). Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 50 Groupe AB S.A., Saint-Denis La Plaine, Frankreich (1) 50 ONYX Television GmbH, Köln (2)

(1) Zu den Beteiligungsverhältnissen bei der Groupe AB S.A. siehe unter AB Sat.

(2) Zu den Beteiligungsverhältnissen bei der ONYX Television GmbH siehe unter ONYX TV.

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Playboy TV - Stand: Genehmigungsbescheid der MABB v. 3. Juli 2000 und Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 2. Mai 2002 - Veranstalterin: Playboy TV-GmbH Germany Genthiner Straße 48, D - 10785 Berlin Playboy TV wurde auf Beschluss des Medienrates der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) vom 1. März 1999 lizenziert. Der Sendebetrieb für das Spartenprogramm Playboy TV ist noch nicht aufgenommen. Die Playboy TV-GmbH Germany plant, das Erotik-Spartenprogramm Playboy TV als digita- les Satellitenfernsehprogramm zu veranstalten. Hierzu will sich der Veranstalter einer digita- len Fernsehplattform bedienen. Das Programm soll verschlüsselt als Pay-TV und teilweise als Pay-per-View gesendet werden. Es ist vorgesehen, dass Erotik-Spielfilme, Erotik-Serien und Erotik-Magazine die Gegen- stände des Programms werden. Es soll überwiegend in deutscher Sprache ausgestrahlt werden. Die Playboy-Programme entstammen in der Regel entweder der eigenen Produkti- on von Playboy oder werden von Playboy Entertainment exklusiv gesendet. Unter dem Markennamen Playboy TV werden Programme weltweit vermarktet. Außer in den USA kann Playboy TV in Europa, Lateinamerika und Asien als Pay-TV oder Pay-per-View bezogen werden. In Europa ist es per Kabel beispielsweise in Belgien, Luxemburg, Großbri- tannien und den Niederlanden erhältlich. In Großbritannien können es die Abonnenten von Sky Digital auch per Satellit empfangen. Gesellschaftsrechtliche Struktur (1) - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 100 Playboy TV International, LL.C., Miami Beach, Florida/USA 81 Victoria Springs Investments Ltd., c/o Servco Limited, Road Town, Tor- tola/British Virgin Islands ! Sämtliche Gesellschaftsanteile an der Victoria Springs Investments Ltd. werden mittelbar von Unternehmen der Cisneros-Unternehmens- gruppe (c/o Cisneros Television Group, Miami Beach, Florida/USA) gehalten. Die Cisneros-Unternehmensgruppe befindet sich unmittelbar und mit- telbar im Besitz der Brüder Gustavo und Ricardo Cisneros sowie von Trusts ihrer Familien. 19 Playboy Entertainment Group, Inc., Beverly Hills/USA ! 100 Playboy Enterprises, Inc., Aktiengesellschaft nach US-ameri- kanischem Recht mit Sitz in Delaware. ! Hugh M. Hefner hält 69,9 % der stimmberechtigten und 50,5 % der stimmrechtslosen Aktien. Neben H. M. Hefner besitzt kein weiterer Anteilseigner mehr als 25 % des Kapitals oder der stimmberechtigten Aktien.

(1) Gemäß Anzeige vom 2. Mai 2002 der Änderung von Beteiligungsverhältnissen bei der Playboy TV-GmbH Germany sind die Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse wie folgt (Az.: KEK 147):

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(Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter – Stand: 2. Mai 2002) 100 Playboy TV International, LL.C., Miami Beach, Florida/USA ! 40,05 Carlton Investments LL.C., Delaware/USA ! 40,05 Carlyle Investments LL.C., Delaware/USA ! Bei beiden Gesellschaften handelt es sich um Unternehmen der Claxson Interactive Group, Inc., Buenos Aires/Argentinien. Die Claxson Interactive Group, Inc. betreibt in Lateinamerika ins- gesamt 14 Fernsehsender, darunter Chilevision, verschiedene Radiostationen, verschiedene Unternehmen der Musikbranche und verschiedene Internetplattformen. Sie hält vielfältige Beteili- gungen an Direct-to-Home Satellitenfernsehbetreibern, Internetun- ternehmen und verschiedenen Getränkeherstellern und Gastro- nomieunternehmen, jeweils in Lateinamerika. Die Stimmrechte an der Claxson Interactive Group, Inc. werden wie folgt gehalten:

! 44,8 Cisneros-Unternehmensgruppe (c/o Cisneros Television Group, Miami Beach, Florida/USA) ! Gustavo Cisneros und Ricardo Cisneros sind an der Cisneros Unternehmensgruppe beteiligt (Stand: Auskünfte gemäß § 26 Abs. 7 RStV vom 30. Mai 2001). ! Die weiteren Anteile werden von Trusts gehalten. Gusta- vo Cisneros und Ricardo Cisneros haben erklärt, nicht wirtschaftliche Eigentümer dieser Anteile zu sein (Stand: Auskünfte gemäß § 26 Abs. 7 RStV vom 30. Mai 2001). Zur Cisneros Unternehmensgruppe wurde der KEK in frühe- ren Verfahren mitgeteilt, dass es sich dabei ursprünglich um ein venezuelanisches Unternehmen handelt, das mittlerweile etwa 70 Unternehmen in 39 Ländern mit über 35.000 Be- schäftigten umfasst. Die Unternehmensgruppe ist unter an- derem in den Geschäftsfeldern Fernsehen, Telekommunika- tion und Unterhaltung, insbesondere auch in den USA und in Lateinamerika, aber auch in der Karibik und Europa tätig. ! 35,2 Investmentfonds, verwaltet von Hicks, Muse, Tate & Furst, Inc. ! 28,8 Hicks, Muse, Tate & Fust Latin America Fund L.P. ! 5,3 Hicks, Muse, Tate & Furst Latin America Private Fund L.P. ! 1,1 HMLA 1-SBS Coinvestors, L.P. Hicks, Muse, Tate & Furst, Inc. wird als ein weltweit führen- des Investmentunternehmen beschrieben, das in den Bran- chen Medien, Telekommunikation, Versicherungen und Fi- nanzdienstleistungen investiert.

! 11,0 Gründer der El Sitio Management S.A. (IMPSAT Fiber Networks, Inc., Militello Limited, RC Limited, Roberto Cibri- an-Campoy, Roberto Vivo-Chaneton, SLI.com, Inc. und Tower Plus International) ! 9,0 Streubesitz

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19 Playboy Entertainment Group, Inc., Beverly Hills/USA

! 100 Playboy Enterprises, Inc., Delaware/USA ! Hugh M. Hefner hält 69,9 % der stimmberechtigten und 25,55 % der stimmrechtslosen Aktien. Neben H. M. Hefner besitzt kein weiterer Anteilseigner mehr als 25 % des Kapitals oder der stimmberechtigten Aktien.

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Premiere - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 24. Mai 2002 und Beschluss der KEK (Az.: KEK 121) v. 19. Juni 2001 - Veranstalterin: Premiere Fernsehen GmbH & Co. KG (1) Medienallee 4, D - 85774 Unterföhring, Landkreis München Premiere startete am 28. Februar 1991 mit der Veranstaltung des Pay-TV-Programms. Die Genehmigung zur Veranstaltung des bundesweit über Satellit analog verbreiteten Spartenprogramms erhielt der Sender am 9. April 1990 von der Hamburgischen Anstalt für neue Medien (HAM). Am 27. Oktober 1994 genehmigte die HAM Premiere ein weiteres, bundesweit über Satellit analog verbreitetes Spartenprogramm. Digitale Programme strahlt Premiere seit dem 15. Februar 1997 aus. Für ein insgesamt aus 15 Pay-TV- Angeboten bestehendes Programmpaket erteilten am 31. März 1999 die Bayerische Lan- deszentrale für neue Medien (BLM) und die HAM die bundesweite Sendegenehmigung (Premiere Digital). Die Zulassung wurde auf 10 Jahre erteilt, beginnend am 1. August 1999. Zum 1. Oktober 1999 fand ein Relaunch der vormaligen analog und digital verbreiteten Programme von Premiere und der digitalen Programme und Paketangebote der DF 1 Digi- tales Fernsehen GmbH & Co. KG, Unterföhring, unter dem Programmnamen Premiere World statt (Az.: KEK 047). Seit dem 1. Mai 2002 gilt ein neues Konzept für die Gestaltung der Programm- und Preis- struktur. Veranstaltet werden die digitalen Spartenprogramme nunmehr unter dem Namen Premiere. Nach wie vor veranstaltet Premiere im Rahmen von Paketen selbst Programme und verbreitet Programme von Drittsendern. Seit 1. Mai 2002 existiert ein Basis- bzw. Ein- stiegsangebot in Form eines Programms, das einen Querschnitt aus Programmteilen des gesamten Bouquets bietet. Davon ausgehend können im Near-Video-on-Demand- Verfahren Abonnenten als Pay-per-View und durch Einzelabruf aktuelle Spielfilme, Erotik- filme oder die Übertragung von Sportereignissen beziehen. Hinzu kommt die Möglichkeit, mehrere alternative Programmpakete zu abonnieren, die sich jeweils schwerpunktmäßig aus Spielfilm-, Sport- oder Themenkanälen zusammensetzen. Mit Ausnahme des derzeit noch parallel angebotenen und analog verbreiteten Premium- kanals Premiere können die Programme und Programmpakete von Premiere nur über di- gitalisierte Übertragungswege von den Fernsehzuschauern empfangen werden. Außer- dem sind die Programme verschlüsselt. Für den Empfang und die Entschlüsselung ist die Anschaffung oder Anmietung eines Decoders erforderlich. Premiere betont, dass seit März 2002 für den Bezug des Premiereangebots per digitalem Satelliten der Handel neue Set- Top-Boxen anbietet, die Premiereabonnenten erwerben können, um die mittels Betacrypt verschlüsselten Premiereprogramme wieder zu decodieren. Für den Empfang per Satellit stehen somit alternative Decoder zur der von der KirchGruppe selbst angebotenen d-box zur Verfügung. Premiere bietet digitale Set-Top-Boxen auch zur Miete an. Nach wie vor dient für den Bezug von Premiere per Kabel die d-box. Berichtet wird, das analog verbrei- tete Premiereprogramm werde nur noch per Satellit ausgestrahlt (Handelsblatt vom 3. September 2001). Premiere wird über Kabel und über das ASTRA-Satellitensystem bundesweit verbreitet. Angaben von Premiere zufolge besteht der Abonnentenstamm derzeit aus 130.000 Ana- logkunden und 2,28 Mio. Digitalkunden. Nach einer ARD/ZDF-Langzeitstudie zur Medien- nutzung und –bewertung verfügten im Jahr 2000 erst 5 % aller Haushalte über die Mög- lichkeit, digitale Fernsehprogramme mittels Decoder zu empfangen. SES/ASTRA meldete für Mitte 2001, dass sich mittlerweile 7,6 % (= 2,74 Mio. TVHH) aller deutschen Fernseh- haushalte für den digitalen Programmempfang entschieden haben; davon beziehen ca. 57 % der Haushalte Digitalfernsehen per Kabel und ca. 43 % per Satellit. Einer repräsen-

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tativen (CATI) Befragung der ARD zufolge empfingen im Jahr 2000 in Deutschland 83 % der digitalen Fernsehzuschauer im Alter ab 14 Jahren die Programme mittels der d-box. Gesellschaftsrechtliche Struktur Premiere Fernsehen GmbH & Co. KG (1) - Anteile am Stamm- und Kommanditkapital in % - Gesellschafter - 75 PayTV Rechtehandels GmbH & Co. KG, Ismaning ! 100 Kirch Pay-TV GmbH & Co. KGaA (2), Ismaning (Stand der Beteiligungs- verhältnisse gemäß Beschlüsse der KEK, Az.: KEK 093, 094, 099, 121, v. 24. Oktober 2000 und v. 19. Juni 2001) ! 69,75 PayCo Holding GmbH & Co. KG (3), Ismaning ! 100 Kirch Holding GmbH & Co. KG ! Kommanditist: Kirch Stiftung ! Komplementär: Dr. Leo Kirch ! 22,03 BSkyB Germany GmbH & Co. KG (3), Berlin ! 100 BSkyB GmbH, Berlin, ein 100%iges Tochterunterneh- men der BSkyB Holdings Ltd., Grant Way/Isleworth, Middlesex/Großbritannien ! 100 British Sky Broadcasting Group plc., Grant Way/Isleworth, Middlesex/Großbritannien ! 39,75 News International Television Ltd., ein 100%iges Tochterunternehmen von The News Corporation Ltd., Adelaide/Australien (4) ! ≈ 24,5 Vivendi S.A. (nunmehr Vivendi Uni- versal S.A.), Paris (5) Der Rest des stimmberechtigten Grundkapitals von BSkyB befindet sich im Besitz verschiedener Aktionä- re, die jeweils über höchstens 3 % des Grundkapitals verfügen (6). ! 3,12 Kingdom Holdings 8 B.V., Rotterdam/Niederlande. Diese Ge- sellschaft steht über eine 100%ige Tochtergesellschaft im Al- leineigentum der Kingdom 5-KR-98 Ltd., Grand Cay- man/Cayman Islands, ein Unternehmen von Prinz Al Waleed Bin Talal Bin Abdulaziz Al Saud. ! 2,69 Capital Research Funds; mehrere Investment-Fonds, die von der Capital Research and Management Company, Los Ange- les/USA, verwaltet werden. ! 2,40 KP - MBP Partner L.P., Delaware/USA, und KP – MBP Off- shore Partners L.P., George Town/Cayman Islands; Invest- mentgesellschaften der Lehman Merchant Banking Group New York. 25 Canal+ Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main ! 100 PayTV Rechtehandels GmbH & Co. KG (s. o.) ______

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(1) Seit der Handelsregistereintragung vom 24. April 2002 besteht eine neue Firmenbe- zeichnung, vormals firmierte die Gesellschaft unter PREMIERE Medien GmbH & Co. KG.

(2) Die KirchPayTV GmbH & Co. KGaA hat am 8. Mai 2002 beim Amtsgericht München Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Auch weitere Tochterfirmen der KirchPayTV und der KirchGruppe haben entsprechende Anträge eingereicht. Bei allen Gesellschaften besteht Insolvenz durch Zahlungsunfähigkeit und bei einigen dar- über hinaus durch Überschuldung.

Der Sender Premiere ist von den Insolvenzverfahren nicht unmittelbar betroffen (Pres- semitteilung der Premiere Fernsehen GmbH & Co. KG vom 8. Mai 2002).

Die Insolvenzverfahren bei KirchPayTV ist noch nicht eröffnet (Stand: 1. Juli 2002).

(3) Beide Unternehmen sind am Kommanditaktienkapital sowie am Kapital der persönlich haftenden Gesellschafter beteiligt.

(4) Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse bei The News Corporation Limited (News Corp.):

Nach dem Kenntnisstand der KEK ist The News Corporation Ltd., Adelaide/Australien, als von Rupert Murdoch beherrscht anzusehen. Der Konzern steht aber nicht im Al- leinbesitz der Murdoch-Familie. Der Einfluss der Murdoch-Familie geht von der Cruden Investment Pty. Limited, Melbourne/Australien, und von ihr kontrollierten Unternehmen aus. Sie ist per 16. August 2001 mit 29,06 % der Stammaktien der größte Anteilseigner der News Corporation Ltd.

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The News Corporation Limited: Stand 16. August 2001 gemäß Geschäftsbericht 2000/2001 der News Corp.: Stimmberechtigtes Stamm- Vorzugsaktien mit be- Aktionäre aktienkapital per 16. August schränktem Stimmrecht per 2001 16. August 2001 Anteile Anteile Stück Stück in % in % Cruden Investments Pty. Limited and controlled 607.821.230 29,06 231.040.214 7,87 entities - Substantial Shareholders - Citicorp. Nominees Pty. 409.192.990 19,56 1.826.381.089 62,18 Limited Chase Manhattan 227.898.049 10,89 215.184.345 7,33 Nominees Limited National Nominees Lim- 168.204.330 8,04 118.550.348 4,04 ited Westpac Custodian 129.762.642 6,20 84.307.564 2,87 Nominees Limited ANZ Nominees Limited 77.129.127 3,69 16.513.852 0,56 Anteil der 20 größten 1.880.096.171 89,88 2.759.136.036 93,94 Aktionäre restliche Aktionäre 10,12 6,06

Presseberichten zufolge ist der saudische Prinz Al Waleed Bin Talal Bin Abdulaziz Al Saud an News Corp. mit einem Anteil in Höhe von 3 % beteiligt (Financial Times Deutschland v. 17. November 2000).

Aktuellen Unternehmensmitteilungen, Presseberichten und SEC-Filings zufolge fanden größere Veränderungen bei den nicht stimmberechtigten Vorzugsaktien (´preferred li- mited voting ordinary shares´) der News Corp. statt. Die Liberty Media Corporation, Denver/USA, erwarb infolge mehrerer Transaktionen nichtstimmberechtigte Vorzugsaktien der News Corp. Der Besitzer solcher Aktien verfügt nicht über das Recht, in der Hauptversammlung an den Wahlen der Direktoren von News Corp. teilzunehmen. In dem oben abgebildeten Auszug aus der Shareholder-Tabelle vom August 2001 sind die Anteilsveränderungen als Folge der Transaktion noch nicht enthalten. Der Grund dafür ist vermutlich, dass sich die Transaktion erst im Bilanzjahr 2001/2002 auswirkt. Die Beteiligung von Liberty Media wird dann vermutlich wie folgt aussehen: 2

2 NPAL: News Publishing Australia Limited, Tochterunternehmen von The News Corporation Limited; Liberty UVSG: Liberty United Video Satellite Group, Tochterunternehmen der Liberty Media Corporation; Liberty TVGIA: Liberty TV Guide Networks, zur NPAL/Liberty UVSG –

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Transaktionen zwischen Datum der Anzahl der von Liberty ungefähre Beteili- Liberty Media und News Transaktio- Media an News Corp. gungshöhe in %4 Corp. im Zusammen- nen erworbenen Vorzugsak- hang mit Gemstar-TV tien 3 NPAL/Liberty UVSG – 485.853.636 02.05.2001 ≈ 16,5 Merger (=121.463.409 ADR´s) NPAL/Liberty TVGIA - 115.175.920 03.12.2001 ≈ 3,9 Merger (=28.793.980 ADR´s) Höhe der Beteiligung der Liberty Media an ≈ 20,4 News Corp. per 12. Ok- tober 2001

Dr. John C. Malone (Chairman, Liberty Media Corporation) ist der Hauptaktionär der Liberty Media Corporation. Er berichtete am 10. August 2001 der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) über die Höhe seiner Stimmrechtsanteile. Hierzu ver- pflichtet ihn bzw. die Liberty Media Corporation der Art. 13 D des Securities Exchange Act of 1934. Dr. Malone berichtete, dass er unter Hinzuzählung des Stimmrechteanteils seiner Ehefrau Leslie Malone und bei Berücksichtigung eines Letztstimmrechts beim Anteil der Magness Group (Bob, Betsy, Gary und Kim Magness5) insgesamt über 44,2 % der Stimmrechte bei der Wahl der Direktoren verfügt (SEC Commission File No. 0-20421).

(5) Presseberichten zufolge ist der Anteil der Vivendi S.A. (nunmehr Vivendi Universal S.A.) an BSkyB auf ca. 20 % reduziert worden. Die Aufgabe dieser Beteiligung hat der Konzern zugesagt, damit die EG-Kommission den Zusammenschluss von Vivendi mit Seagram/Universal genehmigt (vgl. Commission of the European Communities, Case No. COMP/M.2050 – Vivendi/Canal+/Seagram, Brussels, 13.10.2000).

Merger und zur NPAL/Liberty TVGIA-Merger, siehe SEC-file, Letter Agreement, News Corp., Liberty Media, 27. September 2000; auch SEC-file, Amendment No. 3 to Schedule 13D, Rule 13d–101 Securities Exchange Act of 1934, Gemstar - TV Guide International, Inc., 3. Dezember 2001 und SEC-file, NPAL/LTVGIA Merger Agreement, Agreement and Plan of Merger, Liberty Media, News Corp., 27. November 2001. 3 Bei ADR´s („American depositary receipt“) handelt es sich um von US-amerikanischen Banken herausgegebene Hinterlegungsscheine für nicht US-amerikanische Aktien. Solche Scheine werden anstelle der Aktien selbst im Freiverkehr an den US-amerikanischen Börsen gehandelt. 4 Basis: 2.940.659.839 Vorzugsaktien per 12. Oktober 2001, siehe SEC-File, NPAL/LTVGIA Merger Agreement, Agreement and Plan of Merger, Liberty Media, News Corp., 27. November 2001. 5 Bob Magness gründete 1968 die Tele-Communications, Inc. (TCI).

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Verschiedene Pressemeldungen berichten über die Verkaufsbemühungen bezüglich der Anteile, die Vivendi Universal S.A. an BSkyB hält (zum Beispiel FAZ vom 15. Mai 2002, HB vom 14. Dezember 2001).

(6) Die Kirch Pay-TV GmbH & Co. KGaA hat ihren Anteil an BSkyB in Höhe von 4,3 % wieder veräußert (Pressemitteilung der KirchGruppe vom 31. August 2000).

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ProSieben - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 3. Mai 2002 - Veranstalterin: ProSieben Television GmbH Medienallee 7, D - 85774 Unterföhring, Landkreis München Seit dem 1. Januar 1989 ist das Programm ProSieben auf Sendung. Die derzeitige Sende- lizenz für ProSieben erteilte die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) am 13. Februar 1996. ProSieben kann terrestrisch sowie über Kabel und über Satellit (ASTRA) bundesweit emp- fangen werden. Die technische Reichweite beträgt 93 % (Stand: 1. Januar 2001, Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung). Das Vollprogramm ProSieben sendet Unterhaltung, Information und Dokumentation. Der programmliche Schwerpunkt liegt auf publikumsattraktiven Spielfilmen und einem umfang- reichen Angebot an unterhaltenden Fernsehserien. Zudem weist das Programm erhebliche Anteile an Informationsmagazinen, Boulevard, Reportagen, Comedy und Talkshows auf. Das Programm beinhaltet auch regelmäßige Nachrichtensendungen und aktuelle Berichter- stattung. Zusammen mit dem Programm Kabel 1 erreicht der Sender eine führende Position bei der Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % – Gesellschafter - 100 ProSiebenSAT.1 Media AG (1), Medienallee 7, D – 85774 Unterföhring, Land- kreis München

(1) Zur Darstellung der Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse der ProSiebenSAT.1 Media AG siehe unter SAT.1.

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QVC - Stand: Auskunft der QVC Deutschland GmbH vom 16. April 2002 - Veranstalterin: QVC Deutschland GmbH Rhein Studios, Plockstraße 30, D - 40221 Düsseldorf Der Fernseheinkaufskanal QVC ist seit dem 1. Dezember 1996 auf Sendung. Als Tele- shoppingsender orientiert sich der Fernseheinkaufsdienst QVC am Versandgeschäft. Im Rahmen des Fernsehprogramms werden Produkte präsentiert, die über das Telefon bestellt werden können. Das Programm QVC wird als Mediendienst auf Grundlage des Mediendienstestaatsvertra- ges verbreitet. Das Programm wird per Kabel, analog und digital per Satellit sowie als mehrstündiges Fens- ter auf NBC und HH1 verbreitet (Stand: Juni 2002). Außer in Deutschland veranstaltet die US-amerikanische Obergesellschaft QVC, Inc., West Chester/Pennsylvania, Einkaufsfern- sehen in den USA, in Japan und Mexiko und über die Programmplattform BSkyB in Großbri- tannien und Irland. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Geschäftskapital in % - Gesellschafter - 100 QVC Germany I und QVC Germany II, USA ! 100 QVC International, Inc. ! 100 QVC, Inc., West Chester, Pennsylvania/USA ! 57 Comcast Corporation, Philadelphia/USA (1) (Unterneh- men in den Bereichen Breitbandkabel und Programmzu- lieferung) ! 43 Liberty Media Corporation, Denver/USA (1) Die QVC Deutschland GmbH hat fünf Tochtergesellschaften, deren Zweck die Durchführung von Sendebetrieb, Logistik etc. ist. Diese sind jeweils 100%ige Töchter der QVC Deutsch- land GmbH.

(1) Angaben aus Unternehmensberichten der Comcast Corporation und Liberty Media Corporation

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RTL II - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 7. Mai 2002 - Veranstalterin: RTL 2 Fernsehen GmbH & Co. KG Bavariafilmplatz 7, D - 82031 Grünwald Am 2. März 1993 wurde der RTL 2 Fernsehen GmbH & Co. KG die Sendelizenz durch die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen) erteilt. Am 6. März 1993 star- tete der Sender mit seinem Programm RTL II. Der Sender wird in einigen Bundesländern auch terrestrisch verbreitet. Die bundesweite Verbreitung von RTL II findet allerdings hauptsächlich über Kabel und Satellit statt. Die tech- nische Reichweite hat per Januar 2001 91 % betragen (Quelle: AGF/GfK- Fernsehforschung). RTL 2 veranstaltet ein unterhaltungsorientiertes Fernsehvollprogramm. Mit seinem Pro- gramm will der Sender die unter 50-jährigen Zuschauer erreichen. Es setzt sich aus Spiel- filmen, Serien, Shows, Infotainment, Magazinen, Musikereignissen und Cartoons zusam- men. Bei den Eigenproduktionen liegt der Schwerpunkt auf Reportagemagazinen und Un- terhaltungsshows. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 27,3 CLT-UFA S.A., Luxemburg (1) (2) 8,6 UFA Film- und Fernseh-GmbH (2), Hamburg ! 100 CLT-UFA S.A. (1) 31,5 Tele-München Fernsehen GmbH & Co. Medienbeteiligungs-KG, München ! 50 Tele-München Fernseh-GmbH & Co. Produktionsgesellschaft, Mün- chen ! 50 Capital Cities/ABC Video Enterprises Worldwide Holdings, Inc., New York/USA Capital Cities/ABC ist 1996 von Disney übernommen worden. Deshalb ist diese Beteiligung der Walt Disney Company, Delaware, der Muttergesell- schaft aller Disney-Unternehmen, zuzuordnen. 31,5 Kommanditgesellschaft Heinrich Bauer Verlag, Hamburg 1,1 Burda GmbH ! 100 Burda Holding GmbH & Co. KG, Offenburg

(1) Zu den Beteiligungsverhältnissen bei der CLT-UFA S.A. siehe unter RTL Television.

(2) Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat durch Vertrag vom 18. Dezember 1998 ihre An- teile in Höhe von 1,0 % auf die CLT-UFA S.A. und in Höhe von 0,1 % an die UFA Film und Fernseh GmbH & Co. KG übertragen. Die Veränderung dieser Beteiligungsver- hältnisse ist von der KEK am 6. Oktober 1998 (Az.: KEK 025) für unbedenklich befun- den worden. Die Wirksamkeit dieser Veränderung steht noch unter dem Vorbehalt ei- ner Entscheidung durch die Zivilgerichte. Zwischen den beteiligten Gesellschaftern und dem Heinrich Bauer Verlag ist streitig, in welcher Höhe der Heinrich Bauer Verlag Vor- kaufsrechte an den FAZ-Anteilen geltend machen kann.

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RTL SHOP - Stand: Auskunft der CLT-UFA S.A. vom 29. April 2002 - Veranstalterin: RTL Shop GmbH c/o RTL Television GmbH, Aachener Str. 1036, D – 50858 Köln RTL SHOP ist am 1. März 2001 als Einkaufsfernsehen der RTL Group gestartet. Bei dem Pro- gramm handelt es sich um einen Mediendienst. Als 24-Stunden-Programm wird der Fernseheinkaufskanal analog und seit 1. Juli 2002 auch di- gital über das ASTRA-Satellitensystem ausgestrahlt. Zugleich werden Teleshoppingfenster für verschiedene Programme produziert (Stand: Mai 2002): RTL werktags von ca. 8:00 bis 9:00 Uhr und von ca. 3:00 bis 4:00 Uhr VOX sonntags von ca. 7:30 bis 9:00 Uhr RTL II werktags von ca. 7:30 bis 8:00 Uhr ONYX TV werktags von ca. 11:00 bis 14:00 Uhr n-tv eine Sendung samstags und sonntags zweimal täglich um 11:15 Uhr und 15:15 Uhr Gesellschafterstruktur - Anteile am Geschäftskapital in % - Gesellschafter - 55 RTL Television GmbH, Köln (1) 25 RTL NEW MEDIA GmbH, Köln ! 100 RTL Television GmbH (1) 20 M6 Gruppe, Frankreich; eine französische Sendergruppierung, an der die CLT-UFA S.A. mit 45,1 % (1) beteiligt ist.

(1) Zu den Inhaber- und Beteiligungsverhältnissen bei der RTL Television GmbH, der CLT- UFA S.A. und der RTL Group S.A. siehe unter RTL Television.

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RTL Television - Stand: Beschluss der KEK (Az.: KEK 138) v. 14. Mai 2002 - Veranstalterin: RTL Television GmbH Aachener Straße 1036, D – 50858 Köln Als erster deutscher privater Fernsehsender startete RTL am 1. Januar 1984. Die Sendeli- zenz erteilte die Niedersächsische Landesmedienanstalt für privaten Rundfunk (NLM). 97 % (ca. 32,5 Mio.) aller deutschen Fernsehhaushalte können das Programm von RTL Te- levision empfangen (Stand: 1. Januar 2001, Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung). Es wird terrestrisch, über Kabel und über Satellit verbreitet. RTL Television stellt ein Vollprogramm mit dem Schwerpunkt Unterhaltung dar. Das Pro- grammschema setzt sich aus Informations- und Boulevardmagazinen, Serien, Gameshows, Talks am Nachmittag, TV-Movies, Spielfilmen, Comedy und Sport zusammen. Zudem ent- hält die Programmstruktur regelmäßige Nachrichten. Mit seinem Programm erreicht RTL die Marktführerschaft bei der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer. Das Programm weist einen hohen Anteil an Eigen- und Auftragsproduktionen auf. Ergänzt wird das Programm durch internationale Kaufproduktionen aus den Bereichen Spielfilme und Fernsehserien. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 100 UFA Film- und Fernseh-GmbH, Köln ! 95,15 CLT-UFA S.A., Luxemburg ! 99,36 CLT-UFA Holding S.A., Luxemburg ! 100 RTL Group S.A., Luxemburg ! 37 BW TV und Film Verwaltungs GmbH ! 80 Bertelsmann AG, Gütersloh (s. u.) ! 20 Westdeutsche Allgemeine Zeitungs- und Verlagsgesellschaft E. Brost & J. Funke GmbH & Co. KG (WAZ), Essen ! 52,43 Bertelsmann AG, Gütersloh ! 17,3 Familie Mohn ! 57,6 Bertelsmann Stiftung (Reinhard Mohn) ! 25,1 Groupe Bruxelles Lambert (GBL) S.A., Brüssel; Beteiligung zum Teil über E- lectrafina S.A., Brüssel (1) ! 0,75 Eigenbesitz der RTL Group S.A. ! 9,82 außenstehende Aktionäre ! 0,64 außenstehende Aktionäre ! 4,85 RTL Group Verwaltungs und Holding GmbH, Köln ! 100 CLT-UFA Holding S.A., Luxemburg (s. o.)

(1) Die GBL hält zwar 25,1 % an der Bertelsmann AG, allerdings sind 0,1 % der Aktien ohne Stimmrechte.

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Verbundene Unternehmen der RTL Television GmbH - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV vom 26. April 2001 - Höhe der Beteiligungen Beteiligung in % RTL Nord GmbH, Hamburg 100 Soap Factory TV Produktions GmbH, Hamburg 51 „G Sky B“ German Sky Broadcasting GmbH, Köln 100 „House of Promotion“ Programm Promotion Produktions GmbH, Köln 100 RTL Journalistenschule für TV und Multimedia GmbH, Köln 100 Andreas Geier Entertainment GmbH, Köln 65 RTL plus Hessen TV GmbH, Frankfurt am Main 60 Stormy Entertainment GmbH, Köln 66 VOX Film- und Fernseh GmbH & Co. KG, Köln 49,9 VOX Film- und Fernsehgeschäftsführungs mbH, Köln RTL Shop GmbH, Köln 100 RTL Multimedia GmbH, Köln 100 RTL Enterprise GmbH, Köln, Beteiligung über RTL New Media GmbH, Köln 100 Tele West Rheinisch-Westfälische Fernsehgesellschaft mbH & Co. KG, Düs- 51 seldorf Tele West Rheinisch-Westfälische Fernsehgesellschaft mbH, Düsseldorf, Be- teiligung über Tele West Rheinisch-Westfälische Fernsehgesellschaft mbH & Co. KG, Düsseldorf „I2I“ Musikproduktions- und Musikverlagsgesellschaft mbH, Köln 100 „CLOU ENTERTAINMENT“ TV Produktion GmbH, Köln 56 IP Deutschland GmbH, Köln 100 IP Event Gesellschaft für Eventmarketing mbH, Kronberg, Beteiligung über IP 100 Deutschland GmbH, Kronberg IP Medien Vermittlung für Fernsehwerbung GmbH & Co. KG, Köln 50 IP Medien Vermittlung für Fernsehwerbung Geschäftsführungs mbH, Köln IPA Plus (Österreich) Vermittlung für Fernsehwerbung mbH, Wien, Beteili- 50 gung über IP Deutschland GmbH, Kronberg IP New Media GmbH, Köln, 49%ige Beteiligung über die IP Deutschland GmbH 100 und 51%ige Beteiligung über die RTL New Media GmbH „S4M“ Solutions for Media GmbH, Köln, 33,33%ige direkte Beteiligung der RTL Television GmbH und 33,33%ige Beteiligung über IP Deutschland GmbH, Kron- 66,66 berg

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RTL WORLD - Stand: Bescheid der NLM v. 15. Februar 1999 und Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 29. April 2002 - Veranstalterin: RTL Television GmbH (1) Aachener Straße 1036, D – 50858 Köln Die Niedersächsische Landesmedienanstalt für privaten Rundfunk (NLM) genehmigte der RTL Television GmbH am 15. Februar 1999 die Ausstrahlung eines digitalen Programmbou- quets. Die Genehmigung der NLM bezieht sich auf die folgenden Einzelkomponenten des digitalen Programmpakets RTL World: - digitale Simulcastprogramme: RTL Television, RTL II und Super RTL; - vier digitale Spartenkanäle für die Genres Soaps, News/Magazine, Action, RTL- Highlights; - Electronic Programm Guide (EPG). Der EPG wird von der NLM als Mediendienst ein- gestuft. Nach Auskunft von RTL Television werden mit dem Sammelbegriff „RTL World“ auch die verschiedenen Internetangebote der RTL New Media GmbH gekennzeichnet (Stand: Mai 2002).

(1) Zu den Inhaber- und Beteiligungsverhältnissen bei der RTL Television GmbH siehe unter RTL Television.

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SAT.1 - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 3. Mai 2002 und Beschluss der KEK (Az.: KEK 124-2) v. 19. September 2001 - Veranstalterin: SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH Oberwallstraße 6, D - 10117 Berlin SAT.1 gehört zu den Pionieren des privaten Fernsehens in Deutschland. Der Sender star- tete am 1. Januar 1984. Die Lizenz erhielt der Sender am 2. Mai 1990 durch die Landes- zentrale für private Rundfunkveranstalter (LPR) Rheinland-Pfalz. Das Programm von SAT.1 wird terrestrisch, über Kabel und über das ASTRA-Satelliten- system verbreitet. Dadurch erreicht der Sender insgesamt 97 % aller Fernsehhaushalte (Stand: 1. Januar 2001; Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung). SAT.1 zählt zu den marktanteilsstarken und dadurch marktführenden Sendern. Das Pro- gramm lässt sich als Voll- oder Mischprogramm mit dem Schwerpunkt Unterhaltung be- schreiben. Neben dieser Schwerpunktsetzung weist es einen beachtlichen Anteil an in- formationsorientierten, journalistischen und Sportsendungen auf. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 100 ProSiebenSAT.1 Media AG (2), Medienallee 7, D – 85774 Unterföhring, Land- kreis München Anteile in % Stimmrechte in % - gerundet - - gerundet - ! 26,8 26,8 SAT.1 Beteiligungs GmbH (1) ! 1,2 1,2 Media1 Beteiligungs GmbH (1) ! 36,0 72,0 Kirch Media GmbH & Co. KGaA (1) (2)

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Gesellschaftsrechtliche Strukturen SAT.1 Beteiligungs GmbH und Media1 Beteiligungs GmbH - Anteile am Stammkapital in % - Stand: Beschluss der KEK (Az.: KEK 124-2) v. 19. September 2001 59 PKS Programmgesellschaft für Kabel und Satellitenrundfunk mbH, Ismaning ! 100 CON Medien Beteiligungs GmbH ! 100 Taurus TV GmbH ! 100 Kirch Media GmbH & Co. KGaA (s. u.) 21 Axel Springer Verlag AG (1), Berlin ! > 50 Axel Springer Gesellschaft für Publizistik GmbH & Co. (vermutl. 50 % plus 1 Aktie), Berlin; die Gesellschaft steht im Alleineigentum der Familie Springer. ! 40,08 Print Beteiligungs GmbH ! 100 Kirch Beteiligungs GmbH & Co. KG (6) ! 100 Taurus Holding GmbH & Co. KG (s. u.) (6) ! ca. 9,9 Streubesitz 20 Aktuell Presse-Fernsehen GmbH & Co. KG (APF), Hamburg ! 98,3481 Axel Springer Verlag AG

Gesellschaftsrechtliche Strukturen bei der Kirch Media GmbH & Co. KGaA (2) Stand: Beschluss der KEK (Az.: KEK 124-2) v. 19. September 2001 Kapital- Stimm- in % anteile rechte (4) (6) 72,62 --- Kirch Media Beteiligungs GmbH & Co. KG ! 100 Taurus Holding GmbH & Co. KG (6); die Taurus Hold- ing GmbH & Co. KG steht im Besitz der Kirch Unter- nehmensstiftung, die ihre Anteile treuhänderisch für Dr. Leo Kirch hält. 3 Stück- Kirch Media BeteiligungsVerwaltungs GmbH aktien ! 100 Taurus Holding GmbH & Co. KG (s. o.) (6) 6,54 23,91 Thomas Kirch (Sohn von Dr. Leo Kirch) 2,93 10,71 Mehrere Investmentgesellschaften, die sämtlich verwaltet wer- den durch die Capital Research and Managements Funds (USA). 2,48 9,04 Trefinance S.A., Luxemburg ! 100 Fininvest S.p.A. (3)

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2,28 8,33 Mediaset Investment S.a.r.l., Luxemburg ! 100 Mediaset S.p.A. (3), Mailand Kapitalanteile in % per 19. Dezember 2001: ! 48,356 Fininvest Gruppe S.p.A., im Mehrheitsbe- sitz der Familie Berlusconi (3) ! 2,279 Lehman Brothers International Europe ! 2,093 Albacom Holdings Ltd. ! 2,033 Putnam Investment Management, Inc.; The Putnam Advisory Company, Inc. Die übrigen Beteiligungen bei der Mediaset S.p.A. sind nicht bekannt. 2,48 9,04 Kingdom Holdings 8 B.V., Rotterdam/Niederlande (eine In- vestmentgesellschaft des saudischen Prinzen Al Waleed bin Talal al Saud) 2,48 9,04 Investmentgesellschaften, die von der Lehman Brothers Mer- chant Banking Partners II L.P. (ein Unternehmen der US- amerik. Investmentbank Lehman Brothers Holdings, Inc.) ver- waltet werden. 5,71 20,87 REWE-Beteiligungs-Holding National GmbH 2,48 9,04 News German Television Holding GmbH, Berlin ! 100 News Investment, London ! 100 The News Corporation Limited, Adelaide/ Australien (5)

(1) Die Axel Springer Verlag AG (ASV) ist mittelbar über die SAT.1 Beteiligungs GmbH und Media1 Beteiligungs GmbH an der ProSiebenSAT.1 Media AG beteiligt. Durchge- rechnet über die verschiedenen mittelbaren Beteiligungsstufen besteht eine Beteiligung an den stimmberechtigten Stammaktien in Höhe von ca. 11,5 % der ASV an der Pro- SiebenSAT.1 Media AG (11,5 % Stammaktien, 11,5 % der Vorzugsaktien, 11,5 % vom Gesamtkapital; siehe auch Schaubild unten).

(2) Am 8. April 2002 hat die Kirch Media GmbH & Co. KGaA beim Amtsgericht München Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Die ProSiebenSAT.1 Media AG teilt in ihrem ersten Quartalsbericht 2002 mit, dass sie, ihre Sender und Tochterge- sellschaften nicht Teil dieses Insolvenzverfahrens und davon nicht direkt betroffen sei- en.

Zwei Monate nach dem Insolvenzantrag der KirchMedia hat das Münchener Amtsge- richt am 14. Juni 2002 das Insolvenzverfahren eröffnet. Das Gericht ordnete eine In- solvenz in Eigenverwaltung an (SZ v. 18. Juni 2002, FAZ v. 18. Juni 2002, epd medien v. 19. Juni 2002).

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Die Kirch Media GmbH & Co. KGaA hält Stammaktien und Vorzugsaktien. Sie ist durchgerechnet mit ca. 88,5 % der stimmberechtigten Stammaktien an der ProSieben- SAT.1 Media AG beteiligt. Der Anteil der KirchMedia am gesamten Aktienkapital (d. h. Stammaktien + Vorzugsaktien = 100 %, d. h. das gesamte Aktienkapital) beträgt 55,52 % (d. h.: des gesamten Aktienkapitals, dies sind 88,5 % der Stammaktien und 16,5 % der Vorzugsaktien). Auch die SAT.1 Beteiligungs GmbH und die Media1 Betei- ligungs GmbH halten Stamm- und Vorzugsaktien. Die restlichen Vorzugsaktien befin- den sich in Streubesitz.

(3) Anfragen bei SAT.1 und der KirchGruppe haben ergeben, dass dort keine weiterge- henden Informationen bezüglich der Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse bei der Fi- ninvest S.p.A. vorliegen.

Nach den Geschäftsberichten der Mediaset (Mediaset Group, Annual Report 2000; Gruppo Mediaset, Bilancio 2001) und Pressemeldungen stellen sich die Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse wie folgt dar:

Familie Berlusconi Streubesitz Silvio Berlusconi, Marina und Pier Silvio Berlusconi Putnam Investment 2,033 Management Inc. The Putnam Advisory 100 Company Inc. 48,356 Holding Fininvest Mediaset S.p.A., 2,093 Albacom Holdings 19,5 Ltd. S.p.A., Mailand Mailand (Telefongesellschaft)

100 2,279 100 Lehman Brothers International Europe Trefinance S.A. Mediaset Investment Luxemburg S.à.r.l., Luxemburg

Anteil am Grundkapital: 2,48 Anteil am Grund- Kirch Media kapital: 2,28 Stimmrechteanteil: 9,04 GmbH & Co. Stimmrechte- KGaA anteil: 8,33

alle Angaben in Prozent Quelle: www.gruppomediaset.it per 19. Dezember 2001, KEK; Stand: April 2002

Die Holding Fininvest S.p.A. ist nicht an der Börse notiert. Presseberichten zufolge steht sie im Alleinbesitz der Familie Berlusconi (so z. B. Financial Times Deutschland v. 20. April 2001).

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Die Stimmrechte von Lehman Brothers International Europe werden von Kingdom In- vestimentos e Servicos (Portugal) Lda ausgeübt, eine Investmentgesellschaft des sau- dischen Prinzen Al Waleed Bin Talal Bin Abdulaziz Al Saud (www.gruppomediaset.it, Stand 19. Dezember 2001).

Der saudi-arabische Investor ist ebenfalls an der KirchGruppe beteiligt. Über die King- dom Holdings 8 B.V., Rotterdam/Niederlande, hält er 3,12 % der Kommanditaktien der KirchPayTV GmbH & Co. KGaA und 2,48 % der Anteile des Grundkapitals, die 9,04 % der Stimmrechte ausmachen, der Kirch Media GmbH & Co. KGaA. Von Lehman Brot- hers verwaltete Investmentgesellschaften sind auch an der KirchGruppe beteiligt. Lehman Brothers Merchant Banking Partners II L.P. verwaltet 2,48 % des Gesamtkapi- tals und damit 9,04 % der Stimmrechte an der Kirch Media GmbH & Co. KGaA. Zwei Investmentgesellschaften der Lehman Merchant Banking Group New York verwalten eine Beteiligung in Höhe von 2,40 % am Kommanditaktienkapital der KirchPayTV GmbH & Co. KGaA (zur KirchPayTV siehe unter Premiere).

(4) Die Kirch Media Beteiligungs GmbH & Co. KG ist die persönlich haftende Gesell- schafterin (Komplementärin) der KGaA.

(5) Zu den Inhaber- und Beteilungsverhältnissen bei The News Corporation Ltd. siehe un- ter Premiere.

(6) Pressemeldungen zufolge, haben außer KirchMedia und KirchPayTV auch die Dach- gesellschaft der KirchGruppe, die Taurus Holding GmbH & Co. KG, und deren Toch- tergesellschaft, die KirchBeteiligungs GmbH, Insolvenz beantragt (Die Welt v. 12. Juni 2002, Funkkorrespondenz v. 14. Juni 2002, siehe auch unter Premiere).

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Schaubild: Beteiligungsverhältnisse bei der ProSiebenSAT.1 Media AG und der Kirch Media GmbH & Co. KGaA

The News Thomas Fininvest Lehman Mediaset Capital Kingdom REWE Corporation Kirch S.p.A. Brothers S.p.A. Research Holdings Ltd.

6,54 5,712,48 (Z) 2,482,28 2,48 (Z) 2,93 2,48

Taurus Holding Kirch Media GmbH & Co. KG* 72,62 (Z) GmbH & Co. KGaA 26,67 40,05 (Z)

Axel Springer Verlag H.O.T. Networks AG AG (zusammen mit APF)

48,6 11,49 (Z) 88,51 (Z)

EUVIA Media AG & ProSiebenSat.1 Media AG Co. KG 48,4

100 100 (Z) 50 NEUN LIVE ProSieben Kabel 1 DSF Junior/K-toon DSF Deutsches NEUN LIVE Fernsehen ProSieben 100 100 Kabel 1 K1 Junior.TV GmbH & SportFernsehen GmbH & Co. KG Television GmbH Fernsehen GmbH Co. KG GmbH 50 SAT.1 N24 N24 Gesellschaft für Nach- SAT.1 Satelliten- 100 100 richten und Zeitgeschehen EM.TV & Fernsehen GmbH mbH Merchandising AG

*: ehemals Kirch Holding Z: Zwischengesellschaften Veranstalter, dessen Programm GmbH & Co. KG ausgeklammert der KirchGruppe zuzurechnen ist Stand: 01/2002 Quelle:KEK

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Beteiligungen der ProSiebenSAT.1 Media AG - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 3. Mai 2002, Höhe der Beteiligung in % - 100 SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH, Berlin - die Beteiligungen der SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH sind weiter unten aufgeführt - 100 ProSieben Television GmbH, Unterföhring 100 Kabel 1 K1 Fernsehen GmbH, Unterföhring 100 N24 Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH, Unterföh- ring; N24 Geschäftsführungs-GmbH 33,3 Berliner Pool TV Produktionsgesellschaft mbH, Berlin 100 SevenOne Media GmbH, Unterföhring 100 SevenOne Austria GmbH, Wien 20 OBIS Gesellschaft für Online-Buchungs- u. Informationssysteme mbH, Unterföhring 100 SevenPictures Film GmbH, Unterföhring 50 SevenX Filmverleih GmbH, Unterföhring 100 Seven Scores Musikverlag GmbH, Unterföhring 100 TELEDIREKT Vermarktungsgesellschaft für Fernsehempfang mbH, Un- terföhring 100 SELCO Service-Gesellschaft für elektronische Kommunikation mbH, Unterföhring; die ProSiebenSAT.1 Media AG hält als stiller Gesellschafter 100 % an der SELCO GmbH. 100 ProSieben Digital Media GmbH, Unterföhring 45 Kirch Intermedia GmbH, München 100 VG Satellit Gesellschaft zur Verwertung der Leistungsschutzrechte von Sendeunternehmen mbH, Unterföhring 76 CM Community.Media GmbH & Co. KG, Köln 100 CM Community Media.Verwaltungs GmbH, Köln 100 SevenOne Media (Schweiz) AG, Zürich 23 IP MultiMedia (Schweiz) AG, Zürich 100 STARWATCH Navigation Gesellschaft für interaktive Kommunikation GmbH & Co. Produktions KG, Unterföhring; Komplementärin: STARWATCH Navigation Gesellschaft für interaktive Kommunikation Ge- schäftsführungs-GmbH, Unterföhring 20 EPS Programm Service AG, Zürich

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100 MM Merchandising München GmbH, Unterföhring 66 ArtMerchandising & Media AG, Unterföhring 100 ArtMerchandising & Media, Inc. 100 ArtMedia Group, Inc., New York/USA 100 Buchagentur Intermedien GmbH, Unterföhring 100 Buchagentur Intermedien GmbH & Co. Marketing KG, Unterföhring 100 Merchandising Prag spol. s.r.o., Prag/Tschechien 100 SevenOne Club & Shop GmbH, Unterföhring 100 SZM Studios Film-, TV- und Multimedia-Produktions GmbH, Unterföh- ring 100 ProSieben Information Service GmbH, Unterföhring 50 GI Gesellschaft für Informationstechnologie AG, Herford 60 PM&S Software GmbH, Minsk/Weißrussland 100 SevenSenses Agentur für Mediendesign und Marketing GmbH, Unter- föhring 100 PRO SIEBEN Home Entertainment GmbH Bild- und Tonträgervertrieb, Unterföhring 100 MGM MediaGruppe München Werbeforschung und – vermarktung.Ver- waltungsgesellschaft mbH & Co. KG, Unterföhring 49,9 EUVIA Media Verwaltungs AG, München 48,4 EUVIA Media AG & Co. KG, München 11 AFK Aus- und Fortbildungs GmbH für elektronische Medien, München 25 Deutscher Fernsehpreis GmbH, Köln

19,9 LetsBuyIt.com N.V., Amsterdam 25,4 MAGIC MEDIA COMPANY TV-Produktionsgesellschaft mbH, Hürth 25 RTL/ProSieben Schweiz Fernseh AG, Zürich

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Beteiligungen der SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 3. Mai 2002; Höhe der Beteiligung in % - 100 SAT.1 Norddeutschland GmbH, Hannover 100 SAT.1 und Radio Hundert,6 Medienbeteiligungs GmbH Berlin & Co. Betriebs KG, Hannover; Kommanditistin: SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH 74,9 Komplementärin: SAT.1 und Radio Hundert,6 Medien Beteiligungs GmbH, Berlin 100 tv-weiß-blau Rundfunkprogrammanbieter GmbH, München 87,6 Privatfernsehen in Bayern GmbH & Co. KG, München 53,7 Privatfernsehen in Bayern Verwaltungs-GmbH, München 100 N24 Bayern GmbH 100 tv-weiß-blau Rundfunkprogrammanbieter GmbH – Stille Gesellschaft - 33,3 Berliner Pool TV Produktionsgesellschaft mbH, Berlin 4,1 Kirch Intermedia GmbH, München 100 SAT.1 Boulevard TV GmbH, Berlin 20 OBIS Gesellschaft für Online-Buchungs- u. Informationssysteme mbH, Un- terföhring 100 SAT.1 Privatfernsehen Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart 25 SAT. 1 Privatrundfunk und Programmgesellschaft m.b.H., Wien 50 SAT.1 Schweiz AG, Zürich

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SET (Sony Entertainment Television) - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 17. April 2002 - Veranstalterin SET Germany Channel GmbH Kemperplatz 1, D – 10785 Berlin Die Rundfunkkommission der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) hat am 24. September 1999 die Zulassung des digitalen Fernsehprogramms SET zur bundesweiten Verbreitung beschlossen (Zulassungsbescheid v. 22. März 2000). Geplanter Gegenstand des Spartenprogramms mit dem Schwerpunkt Unterhaltung sind im Wesentlichen Erstausstrahlungen US-amerikanischer Serien und internationaler Spiel- und Dokumentarfilme mit deutschen Untertiteln. Das Programm ist noch nicht auf Sendung. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 100 Beteiligungsgesellschaft Sony Entertainment mbH, Berlin Die Beteiligungsgesellschaft Sony Entertainment GmbH ist organschaftlich mit der Sony Entertainment Holdings GmbH (SEH) verbunden. Die SEH ist über mehrere Beteiligungsstufen von der börsennotierten Sony Corporation, Tokio, abhängig. Bei Sony handelt es sich um einen Konzern, dessen Schwerpunkt auf dem Be- reich der Unterhaltungselektronik liegt. Außerdem ist der Konzern unter anderem durch Sony Music Entertainment und das Hollywoodfilmstudio Columbia TriStar Pictures auch Teil der Medienbranche.

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Single TV - Stand: Beschluss der KEK (Az.: KEK 134) v. 11. Juni 2002 und Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 17. Mai 2002 - Veranstalterin: SINGLE TV Fernsehen AG Mediapark 6, D – 50679 Köln Single TV ist ein bundesweites, 24-stündiges Fernsehspartenprogramm mit Schwerpunkt Un- terhaltung, das unter der von der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) er- teilten Zulassung veranstaltet wird. Es richtet sich vorzugsweise an Alleinlebende (Singles). Einen Hauptbestandteil bilden private Kontaktvideos. Zur Zeit wird Single TV bundesweit im digitalen Breitbandkabelnetz der Kabel Deutschland GmbH verbreitet und von der MSG Media Services GmbH (MSG), einer Tochter der Deut- sche Telekom AG, über die Pay-TV-Kabelplattform MediaVision vermarktet (Stand: Juni 2002). Es wird innerhalb des Vision-Basic-Pakets kostenlos gesendet (Stand: Juni 2002). Al- lerdings erfolgt die Verbreitung mit einer Grundverschlüsselung. Die Voraussetzung für die Freischaltung des Free-TV-Angebots ist, dass sich der Kunde bei MediaVision registrieren lässt (2). Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 39,9 Platinum Acquisitions GmbH, Wiesbaden ! 100 Klaus Helbert 30,0 Graf-zu-Solms-Wildenfels Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, Isernhaben ! 100 Tie Targa International Ltd., Verduz/Liechtenstein 15,1 AGO Treuhand GmbH – Wirtschaftsprüfungsgesellschaft - mbH, Wiesbaden ! 100 Klaus Christian Kahler, Hochheim 10,0 camPoint AG, Wiesbaden ! 50,5 Internolix AG, Limburg (Lahn) (1) ! ca. 27,85 Platinum Acquisitions GmbH und Klaus Helbert ! 25,93 AGO Treuhand GmbH ! 2,23 medianetCom AG ! Rest Streubesitz ! 49,5 Gontard & Metallbank AG, Frankfurt am Main

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5,0 medianetCom AG, Marburg Gesellschafter sind (Anteile am Aktienkapital in %): ! 19,99 Platinum Acquisitions GmbH Die Platinum Acquisitions GmbH beabsichtigt bis zu 100 % der Anteile der Gontard & Metallbank AG an der medianetCom zu übernehmen und damit ihren Anteil auf maximal 38,65 % zu erhöhen. Der Erwerb wurde für Juni 2002 angekündigt. ! 18,66 Gontard & Metallbank AG (aktueller Handelsbestand unterliegt täglichen Veränderungen) ! 18,47 Graf zu Solms-Wildenfels Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH ! 7,66 Aktionärsgruppe (622.222 Aktien), bestehend aus: Herrn Roland Oetker (182.222 Aktien), Rotermund Venture Capital Fonds II GbR (240.000 Aktien) und Deutsche Bank Fonds (220.000 Aktien) ! 2,34 Frank Hackenbuchner und Regine Dickomeit-Hackenbuchner ! 6,38 Highlight Communications AG ! unter 10 Klaus Helbert ! 26,50 Streubesitz (Free Float)

(1) Die Internolix AG plant, sämtliche Anteile der Gontard & Metallbank AG an der cam- Point AG zu übernehmen. Des Weiteren ist die Übernahme sämtlicher Anteile an der Internolix AG durch die medianetCom AG für September 2002 vorgesehen. Diese mit Schreiben vom 17. Mai 2002 angezeigten Beteiligungsveränderungen wurden nicht in das Verfahren Az.: KEK 134 (Beschluss der KEK vom 11. Juni 2002) einbezogen und stehen noch unter dem Vorbehalt der medienkonzentrationsrechtlichen Unbedenklich- keitsbestätigung.

(2) MediaVision informiert, dass die Plattform und alle im Angebot ausgestrahlten Sender voraussichtlich im 4. Quartal 2002 die Zusammenarbeit beenden (Stand: 30. Juni 2002). Wie die Einspeisung, Vermarktung bzw. der Vertrieb der bislang über MediaVi- sion verbreiteten Digitalprogramme künftig gestaltet wird, ist zur Zeit nicht bekannt.

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Sonnenklar TV - Stand: Pressemitteilungen Juni 2002 - Veranstalterin: EUVíA Travel GmbH Schwere-Reiter-Str. 35, Gebäude 16/1. Stock, D – 80797 München Sonnenklar TV startete am 15. Mai 2002. Medienrechtlich wird das Programm als Mediendienst ausgestrahlt. Bei dem Programm handelt es sich um Reiseverkaufsfernsehen. Gezeigt werde Filme zu Rei- seangeboten. Außerdem werden Hintergrundinformationen von Reiseveranstaltern, Experten und Reisejournalisten verbreitet. Hinzu kommen weitere Berichte und Beratungen zu Reise- themen. Die Zuschauer können direkt per Telefon Reisebuchungen vornehmen. Über das digitale Astra-System ist das tägliche 24-Stunden-Programm zur Zeit als Bestandteil des Premiere-Angebotes unverschlüsselt und über alle „Free-to-Air“-Satelliten-Digital-Receiver zu empfangen. Eine analoge Satellitenaustrahlung ist ebenfalls geplant (Stand: 30. Juni 2002). Nach Angaben des Unternehmens werden damit in Deutschland bundesweit 1,39 Mio. Digital- haushalte erreicht. Zugleich produziert Sonnenklar TV Teleshoppingfenster für die Programme NEUN LIVE (werk- tags von 16:50 bis 17:30 Uhr und von 18:30 bis 20:15 Uhr, samstags und sonntags von 17:50 bis 20:15 Uhr), n-tv (samstags von 14:00 bis 15:00 Uhr, sonntags von 10:00 bis 11:00 Uhr), TV.München und TV.Berlin (Stand: Juni 2002). Gesellschafterstruktur - Anteile am Geschäftskapital in % - Gesellschafter - 100 EUVÍA Media AG & Co. KG (1)

(1) Zu den Inhaber- und Beteiligungsverhältnissen bei der EUVÍA Media AG & Co. KG siehe unter NEUN LIVE.

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Super RTL - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 29. April 2002 - Veranstalterin: RTL DISNEY Fernsehen GmbH & Co. KG Richard-Byrd-Straße 6, D - 50829 Köln Das am 10. März 1995 von der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) li- zenzierte Programm Super RTL startete am 28. April 1995. Zur Zeit erreicht der Sender 86 % der Fernsehhaushalte (Stand: 1. Januar 2001, Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung). Verbreitet wird er über Kabel und Satellit (ASTRA). Super RTL lässt sich als ein unterhaltungsorientiertes Fernsehspartenprogramm beschrei- ben. Das Programmschema setzt sich aus Serien, Spielfilmen, Musikshows und Disney- Cartoons zusammen. Das stark von Disneyproduktionen geprägte Programm versucht, als Schwerpunkt die Zielgruppe der Familien mit Kindern zu erreichen. Bei den 3- bis 13- jährigen Zuschauern ist Super RTL Marktführer. Zur Zielgruppe des Senders zählen auch die 14- bis 49-jährigen Zuschauer. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stamm- und Kommanditkapital in % - Gesellschafter - 50 CLT-UFA S.A., Luxemburg (1) 50 Buena Vista International (BVI) Television Investments, Inc., USA Buena Vista steht über mehrere Beteiligungsstufen im Alleineigentum der Walt Dis- ney Company, Delaware, der Muttergesellschaft aller Disney-Unternehmen.

(1) Zu den Beteiligungsverhältnissen bei der CLT-UFA S.A. siehe unter RTL Television.

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Technology & Science Network (TSN) - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 19. April 2001 - Veranstalterin: H5B5 Digital GmbH Rosenheimer Str. 145 F, D - 81671 München Der Veranstalter des Programms „TS Technology & Science Network (TSN)“ hat die Li- zenz zur bundesweiten Veranstaltung eines digitalen Pay-TV-Spartenprogramms von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) am 13. Februar 2001 erhalten. Das Programm ist bislang nicht auf Sendung (Stand: Juni 2002). Der Veranstalter des Spartenkanals plant, sich vorwiegend mit den Themenfeldern Wissenschaft und Technik zu beschäftigen. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - (1) 100 H5B5 Media AG , München; Beteiligungen in Form von börsennotierten Inhaber- aktien: ! 27,0 Jan Herrmann ! 27,0 Hendrik Hey (1) ! 4,9 Andrea Herrmann ! 4,9 Roswitha Ernst-Hey ! 2,0 AuditJurTax GmbH ! 34,0 Streubesitz Die H5B5 Digital AG hat neben der H5B5 Digital GmbH folgende Beteiligungen bzw. Toch- terfirmen, die verbundene Unternehmen i.S.v. § 15 AktG darstellen (Stand: 19. April 2001): - Welt der Wunder GmbH (100 %) - H5B5 Studio GmbH (100 %) - H5B5 Media Corp. (100 %), ein US-amerikanisches Unternehmen, das wiederum zu 100 % an H5B5 Intermedia, Inc. und H5B5 Multimedia, Inc. beteiligt ist. - H5B5 Beteiligungs GmbH (100 %), diese GmbH ist zu 50 % an der Burgschmiet Ver- lag Beteiligungs GmbH und zu 45 % an der Burgschmiet Verlag GmbH & Co. KG, der die BSV Publishing USA, Inc. zu 100 % gehört, beteiligt. - Demax Filmservice GmbH (33,3 %)

(1) Am 18.06.2002 teilt die H5B5 Media AG gemäß § 15 WpHG mit, dass sie beim Amtsgericht München Antrag auf Insolvenz gestellt hat. Weiter wird mitgeteilt, „nicht betroffen sind gesunde Tochterunternehmen“ (Pressemitteilung der H5B5 Media AG v. 18.06.2002, http://www.h5b5.com/presse/prm_180602.htm; auch Financial Times Deutschland v. 19.06.2002).

Am 05.06.2002 meldete Hendrik Hey, Vorstand, Großaktionär und Gründer der H5B5 Media AG, Jan Herrmann, ebenfalls Mitbegründer der H5B5 Media AG und Großakti- onär, habe „etwa 12 % der Firmenaktien auf den Markt geworfen, das sind annähernd 50 % seines Aktienpaketes“ (Pressemitteilung, Hendrik Hey, München, 05.06.2002, http://www.h5b5.com/presse/prm_120602.htm).

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Tele 5 - Stand: Beschluss der KEK (Az.: KEK 105) v. 22. März 2001, Bescheid der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) v. 11. Februar 2002 und Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 3. Mai 2002 - Veranstalterin: Tele-München Fernseh-GmbH & Co. Produktionsgesellschaft (1) Kaufinger Str. 24, D – 80331 München In seiner Sitzung am 19. April 2001 hat der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) die bundesweite Verbreitung des Spartenfernsehangebots TM-TV der Tele-München Fernseh-GmbH & Co. Produktionsgesellschaft für die Dauer von acht Jahren genehmigt. Mit Bescheid vom 11. Februar 2002 genehmigte die BLM der Tele-München Fernseh-GmbH & Co. Produktionsgesellschaft die bundesweite Verbreitung des Fernseh- programms Tele 5 über Satellit befristet bis 31. März 2010. Die Genehmigung erfolgte auf der Grundlage der Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse bei der Tele München Fernseh GmbH & Co. Produktionsgesellschaft gemäß Beschluss der KEK vom 22. März 2001 (Az. KEK 105). Seit dem 28. April 2002 ist das Programm Tele 5 auf Sendung. Sendegebiet ist Deutsch- land. Die technische Reichweite ergibt sich aus der Verbreitung per Satellit (Astra 1 B). Hin- zu kommt die Ausstrahlung per Kabel in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Auch wird das Programm von der Primacom in ihre Kabelnetze eingespeist (www.blm.de, http://www.tele5.de/news.php). Tele 5 beschreibt sich als analogen Fernsehsender der Tele- München-Gruppe (Stand: Juni 2002). Gesellschaftsrechtliche Struktur (1) - Kapitalanteile in % - Gesellschafter - 55 Dr. Herbert Kloiber, München 45 EM.TV & Merchandising AG (2)

(1) Am 18. Juni 2002 zeigte die Tele München Fernseh GmbH & Co. Produktionsgesell- schaft sowie die TM-TV GmbH & Co. KG gemäß § 29 Sätze 1 und 2 RStV gesell- schaftsrechtliche Veränderungen bei der Tele München Fernseh GmbH & Co. Produk- tionsgesellschaft wie folgt an (Az.: KEK 153). Es wurden die TM-TV GmbH & Co. sowie deren persönlich haftende Gesellschafterin, TM-TV Verwaltungs GmbH (Handelsregis- ter Amtsgericht München HRB 141 200), als 100%ige Tochtergesellschaften der Tele München Fernseh GmbH & Co. Produktionsgesellschaft gegründet. Das Programm Tele 5 wird zukünftig von der TM-TV GmbH & Co. KG, Bavariafilmplatz 7, D – 82031 Grünwald, betrieben.

(2) Zu den Inhaber- und Beteiligungsverhältnissen bei der EM.TV & Merchandising AG siehe unter Junior und K-toon.

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TV 50 plus - Stand: Beschluss der KEK (Az.: KEK 144) v. 16. April 2002 - Veranstalterin: TV 50 plus Rundfunk- und Mediendienste GmbH Friedrich-List-Platz 2, D – 04103 Leipzig Die TV 50 plus Rundfunk- und Mediendienste GmbH plant ein frei empfangbares Vollpro- gramm mit der inhaltlichen Ausrichtung auf die Altersgruppe ab 50 Jahren unter dem Na- men TV 50 plus. Vorgesehen ist, TV 50 plus analog über Astra-Satellit und Kabel zu verbreiten. Beantragt wurde die Zulassung bei der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM). Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafterin - 100 George Hiller, Leipzig (Geschäftsführer) Herr Hiller betreibt das Produktionsunternehmen MovieMaXX TV & Movie Pro- duktions GmbH und ist u. a. als Produktions- und Herstellungsleiter bei der Pro- duktion von Fernsehfilmen, Kinofilmen und Werbespots tätig.

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TV Travel Shop - Stand: 2. Mai 2002, nach Auskunft der Veranstalterin - Veranstalterin: TV Travel Shop Germany GmbH & Co. KG Expo Plaza 10, D – 30539 Hannover Seit dem 1. Juni 2001 ist der Reisesender TV Travel Shop mit einem eigens für Deutsch- land produzierten 24-Stundenprogramm auf Sendung. Der britische Reisekanal TV Travel Shop U.K., London, ist Vorbild für das Reisefernseh- programm. Der britische Sender ist seit April 1998 auf Sendung. Der Reiseeinkaufskanal ist analog über Satellit (Astra) sowie in den Bundesländern Nie- dersachsen und Bremen über Kabel empfangbar. Geplant ist, das Programm in weiteren Bundesländern über Kabel zu verbreiten. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafter - 75 TV Travel Shop U. K., London ! 38 Barclays Private Equity; Barclays Private Equity ist ein Teil von Barclays Capital, London, dem Investment Banking Bereich der Barclays Group, London. ! 37 Flextech, Großbritannien ! 100 Telewest Communications plc., Großbritannien ! 25 Liberty Media Corporation, Denver/USA ! 22 Microsoft, USA ! 12,5 Kuoni UK ! 12,5 Harry Goodman, Denis Strauss 25 TUI, Hannover; ein Unternehmen des touristischen Geschäftsbereichs der Preus- sag AG, Hannover

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VIVA - Stand: Beschlüsse der KEK (Az.: KEK 139 und 140) vom 19. März 2002 und Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 6. Mai 2002 - Veranstalterin: VIVA Fernsehen GmbH Im Mediapark 7, D - 50670 Köln Das Musikspartenprogramm VIVA startete am 1. Dezember 1993. VIVA Plus folgte am 21. März 1995 unter dem damaligen Namen VIVA ZWEI (siehe unter VIVA Plus). Die Lizenzen für die beiden Musikprogramme wurden von der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein- Westfalen (LfR) vergeben. VIVA wird über Kabel und Satellit verbreitet. Die technische Reichweite beträgt per 1. Janu- ar 2001 86 % (Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung). Bei VIVA handelt es sich um ein Musikspartenprogramm. Es kann auch als Zielgruppenfern- sehen angesehen werden. VIVA will mit seinen Musikvideos schwerpunktmäßig die 14- bis 29-Jährigen erreichen. Es verbreitet ein jugend- und trendorientiertes Musikprogramm mit Schwerpunkt auf chartorientierter, aktueller Musik. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafterin - 100 VIVA Media AG, Köln Kapitalanteile Stimmrechte ! 15,3 30,8 Warner Music Group Germany GmbH & Co. Holding OHG, Ham- burg (1) (2) (4) ! 15,3 15,3 Vivendi Universal Vertrieb GmbH, Hamburg (3) ! 15,3 15,3 EMI Group Germany (4), Köln ! 3,2 --- Die Initiatoren Eins Kapitalbeteiligungs KG (1), Köln, Komplemen- tär: Helge Sasse ! 2,5 --- Die Initiatoren Zwei Kapitalbeteiligungs KG (1), Köln, Komplemen- tär: Helge Sasse ! 9,8 --- Die Initiatoren Drei Kapitalbeteiligungs KG (1), Köln, Komplemen- tär: Helge Sasse ! 2,7 2,7 Die Initiatoren Vier Kapitalbeteiligungs KG, Köln, Komplementär: Helge Sasse ! 4,1 4,1 Jörg Grabosch, Köln ! 3,5 3,5 Martin Keß, Köln ! 3,4 3,4 Ralf Günther, Köln ! 0,6 0,6 Dieter Gorny, Essen ! 24,2 24,2 Streubesitz

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Die VIVA Fernsehen GmbH hält 51 % an der VIVA Plus Fernsehen GmbH (siehe dazu unter VIVA Plus). Seit Mitte Juni 2000 ist auch das Musikfensterprogramm für Polen, VIVA Polska, auf Sen- dung (VIVA TV Sp. z o.o. Productions, Warschau). Außerdem hat VIVA Anfang 2000 eine Beteiligung in Höhe von 44 % am Aktienkapital der S Media Vision AG, Zürich, erworben. Sie veranstaltet in der Schweiz das Musikfernsehen VIVA SWIZZ. Seit Februar 2001 halten die VIVA Fernsehen GmbH und die VIVA Media AG sämtliche An- teile an dem ungarischen Fernsehsender Z+ Broadcasting Company Ltd., Budapest. Ferner hält die VIVA Fernsehen GmbH im Mai 2001 einen 5%igen Anteil an dem italieni- schen Musiksender RETE A S. r. l. Seit dem 19. April 2002 hält die VIVA Fernsehen GmbH 100 % der Anteile an dem Musik- fernsehsender „The Box“ Holland B. V.

(1) AOL Time Warner, Inc. verfügt über insgesamt 30,8 % der Stimmrechte bei der VIVA Media AG (Az.: KEK 139 und 140). Nach einer Stimmbindungsvereinbarung stehen die 15,5 % Stimmrechte der Initiatoren I – III Kapitalbeteiligungs Kommanditgesellschaften der Warner Music Germany Beteiligungs GmbH zu. Die Warner Music Germany Betei- ligungs GmbH und die die 15,3 % der Kapitalanteile der VIVA Media AG haltende Warner Music Group Germany GmbH & Co. Holding OHG gehören zum Konzern AOL Time Warner, Inc.

(2) Die Warner Music Group Germany GmbH & Co. Holding OHG ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Time Warner Companies, Inc., die im Alleineigentum der AOL Time Warner, Inc. steht.

Die AOL-Time-Warner-Gruppe hält eine Beteiligung von 49,81 % an dem Nachrichten- sender n-tv.

Zudem ist AOL Time Warner über eine Zwischengesellschaft mit einer Beteiligung in Höhe von 50 % an dem deutschsprachigen Informationssparten- und Fensterpro- gramm CNN Deutschland beteiligt.

Ferner hält AOL Time Warner 100 % der Anteile an dem internationalen Nachrichten- kanal CNN, der ebenfalls in Deutschland empfangbar ist.

(3) Vivendi Universal Vertrieb GmbH ist über mehrere Beteiligungsstufen eine Tochter- gesellschaft des Unternehmens Universal Studios, Inc. Universal Studios hält mittelbar sämtliche Anteile an der Universal Studios Networks Deutschland GmbH, die die Pro- gramme 13th Street und Studio Universal auf der Plattform von Premiere veranstaltet.

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(4) Die VIVA Media AG hat angezeigt, dass vorbehaltlich der medienrechtlichen Genehmi- gung AOL Time Warner seinen Aktienanteil an der VIVA Media AG aufgestockt und die zuvor von EMI gehaltenen Anteile in Höhe von 15,3 % an der VIVA Media AG erwor- ben hat.

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VIVA Plus - Stand: Beschlüsse der KEK (Az.: KEK 139 und 140) vom 19. März 2002 und Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 6. Mai 2002 - Ve- VIVA Plus Fernsehen GmbH ranstal- Im Mediapark 6, D - 50670 Köln terin: VIVA Plus startete ursprünglich unter dem Namen VIVA ZWEI am 21. März 1995. Die Lizenz für das Musikprogramm erhielt der Sender von der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR). Ende 2001 wurde der Musiksender in VIVA Plus umbe- nannt. Auch wurden inhaltliche Veränderungen des Musikprogramms vorgenommen. Als Kernzielgruppe des Programms werden die 16- bis 34-jährigen Zuschauer genannt. Betont werden multimediale und interaktive Elemente. Es ist per Kabel sowie digital und analog per Satellit empfangbar. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stammkapital in % - Gesellschafterin - 51 VIVA Fernsehen GmbH (1), Köln ! 100 VIVA Media AG (1), Köln Kapitalanteile Stimmrechte ! 15,3 30,8 Warner Music Group Germany GmbH & Co. Holding OHG, Hamburg (2) (3) (5) ! 15,3 15,3 Vivendi Universal Vertrieb GmbH, Hamburg (4) ! 15,3 15,3 EMI Group Germany (5), Köln ! 3,2 --- Die Initiatoren Eins Kapitalbeteiligungs KG (2), Köln, Komplementär: Helge Sasse ! 2,5 --- Die Initiatoren Zwei Kapitalbeteiligungs KG (2), Köln, Komplementär: Helge Sasse ! 9,8 --- Die Initiatoren Drei Kapitalbeteiligungs KG (2), Köln, Komplementär: Helge Sasse ! 2,7 2,7 Die Initiatoren Vier Kapitalbeteiligungs KG, Köln, Komplementär: Helge Sasse ! 4,1 4,1 Jörg Grabosch, Köln ! 3,5 3,5 Martin Keß, Köln ! 3,4 3,4 Ralf Günther, Köln ! 0,6 0,6 Dieter Gorny, Essen ! 24,2 24,2 Streubesitz 49 Warner Music Germany Beteiligungs GmbH (2) ! 100 Warner Music Group Germany GmbH & Co. Holding OHG (3), Ham- burg

(1) Zur VIVA Fernsehen GmbH und VIVA Media AG siehe auch unter VIVA.

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(2) AOL Time Warner, Inc. verfügt über insgesamt 30,8 % der Stimmrechte bei der VIVA Media AG (Az.: KEK 139 und 140). Der Grund dafür ist, dass nach einer Stimmbin- dungsvereinbarung die 15,5 % Stimmrechte der Initiatoren I – III Kapitalbeteiligungs Kommanditgesellschaften der Warner Music Germany Beteiligungs GmbH zustehen. Die Warner Music Germany Beteiligungs GmbH und die die 15,3 % der Kapitalanteile der VIVA Media AG haltende Warner Music Group Germany GmbH & Co. Holding OHG gehören zum Konzern AOL Time Warner, Inc.

(3) Die Warner Music Group Germany GmbH & Co. Holding OHG ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Time Warner Companies, Inc., die im Alleineigentum der AOL Time Warner, Inc. steht. Die AOL-Time-Warner-Gruppe hält eine Beteiligung von 49,81 % an dem Nachrichtensender n-tv. Zudem ist AOL Time Warner über eine Zwi- schengesellschaft mit einer Beteiligung in Höhe von 50 % an dem deutschsprachigen Informationssparten- und Fensterprogramm CNN Deutschland beteiligt. Ferner hält AOL Time Warner 100 % der Anteile an dem internationalen Nachrichtenkanal CNN, der ebenfalls in Deutschland empfangbar ist.

(4) Vivendi Universal Vertrieb GmbH ist über mehrere Beteiligungsstufen eine Tochter- gesellschaft des Unternehmens Universal Studios, Inc. Universal Studios hält mittelbar sämtliche Anteile an der Universal Studios Networks Deutschland GmbH, die die Pro- gramme 13th Street und Studio Universal auf der Plattform von Premiere veranstaltet.

(5) Die VIVA Media AG hat angezeigt, dass vorbehaltlich der medienrechtlichen Genehmi- gung AOL Time Warner seinen Aktienanteil an der VIVA Media AG aufgestockt und die zuvor von EMI gehaltenen Anteile in Höhe von 15,3 % an der VIVA Media AG erwor- ben hat.

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VOX - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 9. April 2002 - Veranstalterin: VOX Film- und Fernseh GmbH & Co. KG Richard-Byrd-Straße 6, D - 50829 Köln Der Veranstalter VOX Film- und Fernseh GmbH & Co. KG (früher: Westschienenkanal Film- und Fernseh GmbH & Co. KG) startete am 25. Januar 1993. Am 20. Dezember 1991 erhielt die VOX Film- und Fernseh GmbH & Co. KG die Sendelizenz zur gemeinsamen Veranstal- tung eines Fernsehvollprogramms mit der DCTP Entwicklungsgesellschaft für TV-Programm mbH (2). Gemeinsam lizenzierten die Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR), Bremische Landesmedienanstalt, Landesmedienanstalt Saarland (LMS) und die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen) das Programm. Der dafür zuständige Länderausschuss erteilte gemäß Art. 6 Satelliten-Fernsehstaatsvertrag den beiden Lizenz- nehmern die Zulassung zur Verbreitung eines gemeinsamen Fernsehvollprogramms. Der Fernsehsender VOX kann über Kabel und über Satellit empfangen werden. Der ter- restrische Empfang ist ebenfalls in vielen Bundesländern möglich. Zur Zeit können 93 % aller Fernsehhaushalte VOX empfangen (Stand: 1. Januar 2001, Quelle: AGF/GfK- Fernsehforschung). VOX wurde 1993 als informationsorientiertes Vollprogramm lizenziert. Im Zuge grundlegen- der Programmreformen hat ein Ausbau des Programms zugunsten von unterhaltenden Pro- grammteilen und Spielfilmen stattgefunden. Das Programmschema enthält weiterhin auch Informationssendungen, Reportagen, Magazine und Dokumentationen. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stamm- und Kommanditkapital in % - Gesellschafter - 49,9 RTL Television GmbH (1), Köln 49,8 UFA Film und Fernseh GmbH, Köln ! 100 CLT-UFA S.A., Luxemburg (1) 0,3 DCTP Entwicklungsgesellschaft für TV-Programm mbH (2), Frankfurt am Main

(1) Zu den Beteiligungsverhältnissen bei der RTL Television GmbH und CLT-UFA S.A. siehe unter RTL Television.

(2) Siehe auch unter DCTP.

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VOX Digital „Reise“ und VOX Digital „Service“ - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 9. April 2002 - Veranstalterin: VOX Film- und Fernseh GmbH & Co. KG Richard-Byrd-Straße 6, D - 50829 Köln Die Rundfunkkommission der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) hat am 24. September 1999 zwei digitale Spartenprogramme der VOX Film- und Fernseh GmbH & Co. KG zugelassen. Geplant ist, dass die beiden digitalen Spartenprogramme zu den Themen Reise und Service veranstaltet werden. Als tägliche Programmdauer sind für beide Programme 24 Stunden vorgesehen. Der Empfang soll frei sein. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile am Stamm- und Kommanditkapital in % - Gesellschafter - 49,9 RTL Television GmbH (1), Köln 49,8 UFA Film und Fernseh GmbH, Köln ! 100 CLT-UFA S.A., Luxemburg (1). 0,3 DCTP Entwicklungsgesellschaft für TV-Programm mbH (2), Frankfurt am Main

(1) Zu den Beteiligungsverhältnissen bei der RTL Television GmbH und CLT-UFA S.A. siehe unter RTL Television.

(2) Siehe auch unter DCTP.

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XXP Das Metropolen Programm - Stand: Auskunft gemäß § 26 Abs. 7 RStV v. 7. Mai 2002 - Veranstalterin: XXP TV Das Metropolenprogramm GbR Köpenicker Str. 48 – 49, D - 10179 Berlin Der XXP TV Das Metropolenprogramm GbR ist mit Bescheid der Medienanstalt Berlin- Brandenburg (MABB) vom 7. Februar 2001 die Sendeerlaubnis zur Veranstaltung eines Fernsehprogramms im Berliner Kabelnetz der Kabel Berlin/Brandenburg GmbH & Co. KG erteilt worden. Das Programm ist seit dem 7. Mai 2001 auf Sendung. Mit Bescheid vom 19. Juli 2001 hat die MABB die Sendeerlaubnis zur bundesweiten Verbreitung des täglich 24-stündigen Fernsehprogramms XXP Das Metropolen Programm über Satellit erweitert. Außer über die Berliner Kabelnetze wird es bundesweit über digitale Satelliten und in Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und ab 1. Juli 2002 in Nordrhein-Westfalen per Kabel verbreitet (Stand: Mai 2002). Das Programm setzt sich zusammen aus Reportagen, Dokumentationen und Spielfilmen. Gesellschaftsrechtliche Struktur - Anteile an der Gesellschaft in % - Gesellschafter - 50 DCTP Entwicklungsgesellschaft für TV Programm mbH (1), Düsseldorf 50 Spiegel TV GmbH, Hamburg ! 100 Spiegel-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG (1), Hamburg

(1) Zu den Beteiligungsverhältnissen bei der DCTP Entwicklungsgesellschaft für TV Pro- gramm mbH und bei der Spiegel-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG siehe unter DCTP.

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4.2 Drittfenster und Regionalfenster beim bundesweit verbreiteten Fernsehen

Vorbemerkung

Das Konzept des Rundfunkstaatsvertrags sieht als eine vielfaltsichernde Maßnahme die Aufnahme von regionalen Fenstern und von Sendezeit für Dritte in bundesweit verbreiteten Fernsehvollprogrammen vor. Nach der Neufassung des § 26 Abs. 2 RStV und der Einführung eines Bonussystems für die Einräumung solcher Regional- und Drittfenster gewinnt zum einen das Tatbestandsmerkmal der von den Regional- fensterprogrammen insgesamt bundesweit erreichten Fernsehhaushalte an Bedeu- tung. Zum anderen wirft die zeitliche Platzierung der Drittsendefenster in den späten Nacht- bzw. frühen Morgenstunden erneut die Frage auf, ob diese Programme ge- eignet sind, in einem Maße Zuschauer zu erreichen, das dem Grundgedanken der Drittsendefenster als effektiver Beitrag zur Sicherung der Meinungsvielfalt gerecht wird.

4.2.1 Regionalfenster

4.2.1.1 Verpflichtungen zur Einrichtung von Regionalfenstern

Gemäß § 25 Abs. 4 RStV sollen in bundesweit verbreiteten Fernsehvollprogrammen nach Maßgabe des jeweiligen Landesrechts Fensterprogramme aufgenommen werden. Ihre Umsetzung findet diese Vorschrift in Form von landesweiten Fenstern derzeit in folgenden Ländern und Regionen durch die aufgeführten Regional- sendungen (Stand März 2002):

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Tabelle: Regionalfenster

Hauptprogramm SAT.1 RTL Television Neun Live Kabel 1 VOX Sendegebiet Bayern 17:30 Live für Bayern RTL-Lokalfenster - - - Berlin / Brandenburg - - - - - Hamburg 17:30 Live aus Ham- Guten Abend RTL – - - - burg HH Hessen - Guten Abend Deutsch- - - - land - RTL – Das Hes- senmagazin Rheinland-Pfalz und SAT.1 - 17:30 Uhr: - - - - Hessen Live aus Mainz Baden-Württemberg - RNF Life - - - und Rheinland-Pfalz Mecklenburg------Vorpomme rn Niedersachsen und 17:30 Live aus Hanno- Guten Abend RTL – - - - Bremen ver Nds. Nordrhein-Westfalen 17:30 Live aus Dort- Guten Abend RTL – - - - mund NRW Saarland - - - - - Sachsen - - - Sachsen Fernsehen in Sachsen Fernsehen in Chemnitz und Leipzig Dresden Sachsen-Anhalt - - - - - Schleswig-Holstein 17:30 Live aus Kiel Guten Abend RTL – Die Woche in Schles- - - S.-H. wig-Holstein Thüringen - - - - -

Die Sendezeiten der RTL- und SAT.1-Regionalfenster sind montags bis freitags bei SAT.1 von 17:30 Uhr bis 18:00 Uhr und bei RTL 18:00 Uhr bis 18:30 Uhr. Bei dem baden-württembergischen RTL-Fenster RNF Life handelt es sich um ein Ballungs- raumfernsehangebot, das parallel ein Regionalfenster auf der Frequenz von RTL ausstrahlt. Im Unterschied zu den anderen Regionalfenstern ist somit RTL nicht der Veranstalter. Ähnlich werden auch die bayerischen Regionalfenster bei RTL gestal- tet. Dort wird zwischen 18:00 Uhr und 18:30 Uhr bei RTL eine halbstündige Lo- kalsendung ausgestrahlt. Wie in Baden-Württemberg gestaltet der Veranstalter des Regionalfensters zugleich ein mehrstündiges lokales Fernsehprogramm. In Sachsen gibt es regionale Fenster bei Kabel 1 und VOX, die vom Sachsen Fernsehen veran- staltet werden. Ähnlich wie in Bayern und Baden-Württemberg gestaltet der Veran- stalter in Sachsen zugleich mehrstündige lokale Fernsehprogramme. In Teilen von Schleswig-Holstein strahlt NEUN LIVE die Regionalsendung „Die Woche in Schles- wig-Holstein“ sonntäglich für eine halbe Stunde aus.

In der Regel werden die Regionalfenster in den jeweiligen Ländern auch im Kabel weiterverbreitet. Die Weiterverbreitung per Kabel ergibt sich u. a. aus der Pro- grammzulassung oder aus Kabelbelegungsvorschriften, nach denen die terrestrisch zugelassenen oder gesetzlich bestimmten Programme bevorzugt eingespeist wer- den. Die Kabeleinspeisung von Programmen mit den landesbezogenen Regional- fenstern hängt aber davon ab, ob die terrestrische Heranführung an die Kabelkopf- station möglich ist. Dabei tritt das Problem der Lücke in der flächendeckenden ter- restrischen Programmversorgung auf. So wird beispielsweise in Nordrhein-

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Westfalen und Hessen von einer Einspeisung in das Kabelnetz in den Regionen ab- gesehen, in denen der Kabelnetzbetreiber die terrestrisch verbreiteten Programme mit Regionalfenster nicht empfangen kann. In solchen Regionen werden ausschließ- lich die Programmversionen in das Kabel eingespeist, die per Satellit verbreitet wer- den. Bei den Satellitenprogrammen von RTL und SAT.1 handelt es sich um ihre bundesweit ausgestrahlten Programmversionen, die folglich keine speziellen Lan- desfenster enthalten.

Wie die obige Tabelle zeigt, werden nicht in allen Ländern von RTL oder SAT.1 Re- gionalfenster ausgestrahlt. In denjenigen Ländern, in denen keine landesbezogenen Regionalfenster verbreitet werden, wird zur Zeit auf dem Sendeplatz jeweils ein bundesweites Ländermagazin ausgestrahlt. Neben der landesspezifischen Kabel- verbreitung wird das Magazin bundesweit über Satellit ausgestrahlt. Bei SAT.1 ist es Live aus Berlin, bei RTL heißt es Guten Abend bzw. Guten Abend Deutschland RTL. Schwerpunktmäßig bestehen die beiden Magazine aus einem Zusammen- schnitt von Berichten einzelner Länder.

4.2.1.2 Verhältnis zu Drittfenstern und bundesweite Reichweite

Die gesetzlichen Regelungen des RStV setzen die Regionalfenster auch in Bezie- hung zu der Verpflichtung zur Ausstrahlung von Drittfenstern. Den Veranstaltern wird die Sendezeit der Regionalfenster auf ihre Verpflichtung zur Drittsendezeit mit angerechnet. Es besteht gemäß § 26 Abs. 5 i.V.m. § 31 Abs. 2 RStV für die Veran- stalter der Programme SAT.1 und RTL die Verpflichtung, jeweils eine wöchentliche Sendezeit von 260 Minuten pro Woche für unabhängige Dritte zur Verfügung zu stellen (Drittsendezeit-Verpflichtung). Davon müssen mindestens 75 Minuten in der Sendezeit von 19:00 Uhr bis 23:30 Uhr ausgestrahlt werden (Kernzeit- Verpflichtung). Die Sendezeitverpflichtung von 260 Minuten wird durch eine Anrech- nung von 80 Minuten pro Woche jenseits der Kernzeit-Verpflichtung (§ 31 Abs. 2 Satz 2 RStV) bei Ausstrahlung von höchstens 150-minütigen Landesfenstern wö- chentlich reduziert. Als Voraussetzung für die Anrechnung der Regionalprogramme nennt der RStV redaktionelle Unabhängigkeit und das Erreichen von bundesweit mindestens 50 % der Haushalte (§ 31 Abs. 2 Satz 3 RStV).

Wie sich die Reichweite errechnet, haben die Landesmedienanstalten in der Dritt- sendezeitrichtlinie (Gemeinsame Richtlinie der Landesmedienanstalten über die Sendezeit für unabhängige Dritte nach § 31 RStV – DSZR - Stand 16. Dezember

148

1997) festgelegt. Danach werden zunächst alle Haushalte zugrunde gelegt, die öf- fentlich-rechtliche oder private Fernsehprogramme über terrestrische Sender, Breit- bandkabelnetze oder Satellitendirektempfang erhalten (Grundreichweite). „Bei der Berechnung der Mindestreichweite von 50 vom Hundert dieser Grundreichweite werden nur die Rundfunkhaushalte berücksichtigt, die innerhalb des Verbreitungs- gebiets liegen, für das das Regionalfensterprogramm, das die Voraussetzungen der Ziff. 3.5.2 erfüllt, zugelassen ist. Wird das Regionalfensterprogramm terrestrisch verbreitet, sind zunächst alle Rundfunkhaushalte zusammenzuzählen, die mit die- sem Programm entsprechend der „Richtlinie für die Beurteilung der Fernsehversor- gung" (FTZ-Richtlinie 176TR10) versorgt werden können. Hinzuzurechnen sind die Kabelhaushalte außerhalb der nach Satz 3 ermittelten terrestrischen Reichweite, wenn das Regionalprogramm in Kabelanlagen verbreitet wird. Wird das Regional- fensterprogramm über Satellit verbreitet, werden für die Berechnung der Mindest- reichweite die Rundfunkhaushalte nach Satz 2 zugrundegelegt.“

Bezüglich des oben genannten Aspektes des tatsächlichen Erreichens der mindes- tens 50%igen Reichweite gemäß § 31 Abs. 2 Satz 3 RStV lässt sich durch die KEK die derzeitige technische Reichweite der Regionalfenster nur grob darstellen. Die allgemein zugängliche Datenlage6 bezüglich der Reichweiten ist mangelhaft, zum Teil veraltet und weist Lücken auf. Es bleibt einer späteren Überprüfung vorbehal- ten, ob die Annahme der DLM, dass die Regionalfenster mindestens 50 v.H. der bundesweiten Fernsehhaushalte erreichen, auch tatsächlich zutrifft.

4.2.2 Drittfenster

Gemäß § 26 Abs. 5 Satz 1 RStV müssen Veranstalter von bundesweit verbreiteten Voll- und Informationsspartenprogrammen Sendezeiten für unabhängige Dritte nach Maßgabe von § 31 RStV einräumen, wenn sie im Durchschnitt eines Jahres einen Zuschaueranteil von 10 % erreichen. Aufgrund dieser Vorschrift bestehen bislang Drittsendezeitverpflichtungen für die Sender RTL Television und SAT.1.

6 Datenquellen für die technische Reichweite von Regionalfernstern sind der Programmbericht zur Lage und Entwicklung des Fernsehens in Deutschland 2000/01, hrsg. v. d. Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten in der Bundesrepublik Deutschland (ALM), Konstanz 2001, der ALM Programmbericht 1998/1999, die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) und die Lan- desanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LfK), Webseiten von Lokalprogrammanbietern wie zum Beispiel www.oberfranken-tv.de, www.chiemgau-tv.de, Veröffentlichungen aus dem AGF/GfK-Fernsehpanel durch die Zeitschrift Media Perspektiven Basisdaten 2001; Daten für Bay- ern liegen durch die Veröffentlichungen aus der jährlich von Infratest Burke durchgeführten Funk- analyse vor.

149

Der sechste Rundfunkänderungsstaatsvertrag sieht eine Änderung vor, nach der bei Vermutung vorherrschender Meinungsmacht Bonuspunkte zur Verfügung gestellt werden:7 Nach § 26 Abs. 2 Satz 3 RStV werden bei Aufnahme von Regionalfenstern 2 vom Hundert sowie weitere drei vom Hundert bei Sendezeiten für Dritte im zu- schauerstärksten Programm eines Unternehmens gewährt. Dabei sieht § 26 Abs. 5 Satz 2 RStV die Verpflichtung des Veranstalters bei Erreichen eines Zuschaueran- teils von 20 % - ohne dass eines der Vollprogramme oder Spartenprogramme mit dem Sendeschwerpunkt Information einen Anteil von 10 % erreicht - vor, Sendezei- ten für unabhängige Dritte bei dem Programm einzurichten, das den höchsten Zu- schaueranteil hat.

Zur Zeit bestehen die folgenden Verpflichtungen zu Drittsendezeiten (Stand 15. April 2002):

7 Siehe hierzu Kapitel II 1.2.2.

150

4.2.2.1 RTL Television

Bei RTL Television werden die Drittfensterprogramme von DCTP und Center TV veranstaltet.

DCTP Entwicklungsgesellschaft für TV-Programm mbH, Düsseldorf

1. Sendezeitschiene, Lizenzzeitraum vom 30.09.1999 bis 21.07.2003, 120 Min. wö- chentlich

Sonntag zwischen 22:15 und 23:30 Uhr: 45 Min. Montag zwischen 0:00 und 1:00 Uhr: 15 Min. Dienstag zwischen 0:30 und 1:30 Uhr: 30 Min. Mittwoch zwischen 22:15 und 23:30 Uhr: 30 Min.

Center tv Production GmbH, Hannover

2. Sendezeitschiene, Lizenzzeitraum vom 30.09.1999 bis 21.07.2003, 60 Min. wö- chentlich

Sonntag zwischen 23:30 und 0:30 Uhr: 30 Min. oder Montag zwischen 0:30 und 1:30 Uhr: 30 Min.

Montag zwischen 23:00 und 24:00 Uhr: 30 Min.

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4.2.2.2 SAT.1

Bei SAT.1 veranstalten DCTP und News and Pictures die Drittfensterprogramme.

News and Pictures Fernsehen GmbH, Mainz

1. Sendezeitschiene, Lizenzbeginn ab 01.06.1998, Lizenzlaufzeit 5 Jahre, 120 Min. wöchentlich

Sonntag zwischen 8:00 und 9:00 Uhr: 60 Min. Montag zwischen 22:45 und 23:30/23:45 Uhr: mind. 45 Min./alternativ 60 Min. (auf den Sonntag verlegt gem. Genehmi- gung der LPR v. 8.03.99)

DCTP Entwicklungsgesellschaft für TV-Programm mbH, Düsseldorf

2. Sendezeitschiene, Lizenzbeginn ab 01.06.1998, 60 Min. wöchentlich

Sonntag zwischen 23:00 und 23:30 Uhr: 30 Min. (auf den Montag verlegt gem. Genehmi- gung der LPR v. 8.03.99) Montag zwischen 23:30 und 0:15 Uhr: 45 Min. (auf den Sonntag verlegt gem. Genehmi- gung der LPR v. 8.03.99) oder Montag zwischen 23:45 und 0:30 Uhr: 45 Min.

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4.2.3 Sendeplätze der Regional- und Drittfenster

4.2.3.1 RTL Television

Uhrzeit Samstag Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 0:00 ca. 0:00 – 1:00, DCTP: ca. 0:30 – 1:30, DCTP: Prime Time – Spätaus- 10 vor 11 – Kulturma- gabe (15 bis 20 Min.) gazin (ca. 30 Min.) 1:00 bis 16:00 17:00 Regionalfenster 17:45 bis 18:45, Bayern, C.A.M.P. TV, Bayern- Journal (60 Min.) 18:00 Regionalfenster 18:00 bis 18:30 (30 Min.), Hamburg, Guten Abend – RTL Hamburg; Hessen, Guten Abend – RTL Hes- sen; Niedersachsen, Bremen, Guten Abend – RTL Niedersachsen; Nordrhein-Westfalen, RTL-West; Schleswig- Holstein, Guten Abend – RTL Schleswig-Holstein; Bayern: RTL-Lokalfensterprogramme; Baden-Württemberg: RNF Life. In den anderen Bundesländern werden keine speziellen Regionalfenster bei RTL veranstalten. Zu dem Sendetermin wird RTL Guten Abend RTL Deutschland ausgestrahlt. 18:30 19:00 bis 21:00 22:00 ca. 22:00 – 23:15, ca. 22:15 – 0:00, DCTP: Spiegel TV DCTP: stern TV – Magazin (45 Min.) Magazin 23:00 bis ca. 22:45 – 0:30, Cen- ca. 23:30 bis 24:00, (ca. 100 Min.) 23:30 ter tv, Helden des Center tv, Trend- bis 24:00 Alltags oder Die große Magazine (30 Min.) Reportage (30 bis 60 Min.)

4.2.3.2 SAT.1

Uhrzeit Samstag Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 0:00 bis 7:00 8:00 ca. 7:45 – 9:00, news and pictures, weck up (60 Min.) 10:00 bis 15:00 16:00 16:00 – 17:00 Regio- nalfenster, Bayern: C.A.M.P. TV, Bayern- Journal (60 Min.) 17:00 17:30 Regionalfenster 17:30 – 18:00 (30 Min.), Bayern, 17.30 Live für Bayern, Hamburg, 17.30 Live aus Hamburg; Nieder- sachsen und Bremen, 17.30 Live aus Hannover; Nordrhein-Westfalen, 17.30 Live aus Dortmund; Rheinland-Pfalz und Hessen, 17.30 Live aus Mainz; Schleswig-Holstein, 17.30 Live; in den anderen Bundesländern werden keine Regional- fenster bei SAT.1 veranstaltet, dafür zum Sendetermin Live aus Berlin im bundesweiten Programm. 18:00 19:00 bis 21:00 22:00 ca. 22:45 – 23:35, news and pictures, Planetopia (ca. 45 Min. / vorher Mo.) 23:00 bis ca. 23:30 – 1:35, ca. 23:15 – 23:55, 23:30 DCTP, News & Stories DCTP, Spiegel TV- (45 Min., vormals Mo.) Reportage (ca. 30

bis 24:00 Min., vormals So.)

Erläuterung: = Kernsendezeit zwischen 19:00 Uhr und 23:30 Uhr (§ 31 Abs. 2 Satz 1 RStV)

153

4.2.4 Inhaber- und Beteilungsverhältnisse

4.2.4.1 Drittfensterprogramme

Drittfensterveran- Hauptpro- Beteiligungsverhältnisse in % (Stand: 15. April 2002) stalter gramm DCTP Entwick- SAT.1 50,0 Prof. Dr. Alexander Kluge, München lungsgesell- und RTL schaft für TV- 37,5 Dentsu, Inc., Tokyo/Japan Programm mbH, Düsseldorf Börsennotierte Aktiengesellschaft japanischen Rechts; Dentsu, Inc. ist eine Werbeagentur. 12,5 Spiegel-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, Hamburg ! 24,75 Herr Rudolf Augstein ! 1,00 Rudolf Augstein GmbH ! 49,50 Kommanditgesellschaft Beteiligungs- gesellschaft für Spiegel-Mitarbeiter mbH & Co. ! 24,75 Gruner+Jahr AG & Co. weitere Beteiligungen der DCTP: 0,3 VOX Film- und Fernseh-GmbH & Co. KG 20,0 Presse TV AG, Schweiz 10,0 Tele Potsdam 50,0 XXP – Das Metropolen Programm GbR (vorher: 1 DE GbR). Die Gesellschafter sind mit jeweils 50 % DCTP und Spiegel TV. Das Programm ging am 7. Mai 2001 auf Sendung.

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Drittfensterveran- Hauptpro- Beteiligungsverhältnisse in % (Stand: 15. April 2002) stalter gramm News and Pic- SAT.1 100 Josef Buchheit tures Fernsehen GmbH, Mainz weitere Beteiligungen von Josef Buchheit 100 TV IIIa GmbH & Co. KG, Mainz (“17:30 Live” SAT.1 Regionalprogramme für Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland und die jeweiligen Landesstudios, Zulieferung zum nationalen SAT.1 Regionalprogramm („17:30 live aus Berlin“), zu „18:30“, „Blitz“ und zum SAT.1-Frühstückfernsehen. 100 TAKE THAT TV Fernsehproduktion GmbH Das Unternehmen hält eine Beteiligung von 30 % an der MediaServiceCenter RM, Mainz. Der Partner ist die TaurusMediaTechnik GmbH (KirchGruppe) mit 70 %. Technischer Dienstleister, u. a. Call Center für Premiere World. 100 Die FormatSchmiede GmbH & Co. KG

Center tv Pro- RTL 75,2 AZ Media AG duction GmbH, 24,8 Verlagsgruppe Madsack GmbH & Co. KG Hannover

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4.2.4.2 Regionalfenster bei SAT.1, RTL Television, NEUN LIVE, Kabel 1 und VOX

SAT.1 Regionalfenster Sendegebiet Veranstalter / Beteiligungsverhältnisse in % Aufsicht führende An- (Stand: 15. April 2002) stalt technische Reichweite (Stand: Juli 2001) 17:30 Live aus Kiel Schleswig-Holstein SAT.1 Norddeutschland GmbH, Unabhängige Landes- Kiel, Hamburg, Hannover anstalt für das Rund- ! 100 SAT.1 SatellitenFernsehen funkwesen (ULR) GmbH 0,9 Mio. HH, terre- strisch 0,23 Mio. HH, Kabel 0,67 Mio. HH

17:30 Live aus Ham- Hamburg und Schles- burg wig-Holstein “

Hamburgische Anstalt für neue Medien (HAM)

17:30 Live aus Han- Niedersachsen / Bre- “ nover men

Niedersächsische Landesmedienanstalt für privaten Rundfunk (NLM); Bremische Landesmedienanstalt terrestrisch 0,43 Mio. HH, Kabel 1,82 Mio. HH 17:30 Live aus Dort- Nordrhein-Westfalen WestCom Medien GmbH & Co. KG, Dortmund mund Landesanstalt für ! 100 WestCom Media Holding GmbH Rundfunk Nordrhein- (Peter Pohl) Westfalen (LfR) terrestrisch 0,82 Mio. HH, Kabel 6,76 Mio. HH 17:30 Live aus Mainz Rheinland- TV IIIa GmbH & Co. KG, Mainz Pfalz/Hessen ! 100 Josef Buchheit Landeszentrale für private Rundfunkver- anstalter (LPR) Rhein- land-Pfalz, Hessische Landesanstalt für pri- vaten Rundfunk (LPR Hessen) 4,21 Mio. HH

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SAT.1 Regionalfenster Sendegebiet Veranstalter / Beteiligungsverhältnisse in % Aufsicht führende An- (Stand: 15. April 2002) stalt technische Reichweite (Stand: Juli 2001) 17:30 Live für Bayern Bayern Privatfernsehen in Bayern GmbH & Co. KG, Bayerische Landes- München zentrale für neue Me- ! 53,7 tv-weiss-blau Rundfunkpro- dien (BLM) grammanbieter GmbH & Co. KG, 2,46 Mio. HH München ! 100 SAT.1 SatellitenFernse- hen GmbH ! 23,2 m.b.t. Mediengesellschaft der Bayerischen Tageszeitungen Kabelkommunikation mbH & Co. Produktions- und Werbegesell- schaft ! 11,5 Bayern Tele GmbH Fernsehpro- duktion Bayerische Zeitschriften- verlage ! 8,4 Radio und Tele 1 Anbieter- und Programmgesellschaft mbH ! 3,2 F. Bruckmann Medien GmbH Bayern Journal Bayern C.A.M.P. TV Fernsehgesellschaft mbH, Mün- Bayerische Landes- chen zentrale für neue Me- ! Ralph Piller, Ralph Burkei dien (BLM) 2,95 Mio. HH, terre- MAZ-Studio München, Eurasburg strisch 0,45 Mio. HH, ! Ralph Bernhardt GmbH (Ralph Kabel 2,5 Mio. HH Bernhardt)

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RTL Television Regionalfenster Sendegebiet Veranstalter / Gesellschafter, Beteiligungshöhe Aufsicht führende An- in % (Stand: 15. April 2002) stalt technische Reichweite Guten Abend RTL – Schleswig-Holstein RTL Nord GmbH, Kiel Schleswig-Holstein Unabhängige Landes- ! RTL Television GmbH anstalt für das Rund- funkwesen (ULR) 0,9 Mio. HH, terre- strisch 0,23 Mio. HH, Kabel 0,67 Mio. HH Guten Abend RTL – Hamburg RTL Nord GmbH, Hamburg Hamburg Hamburgische Anstalt ! RTL Television GmbH für neue Medien (HAM) Guten Abend RTL – Niedersachsen/Bremen RTL Nord Kommanditgesellschaft HRB mbH & Niedersachsen Niedersächsische Lan- Co., Hannover desmedienanstalt für ! RTL Television GmbH privaten Rundfunk (NLM) terrestrisch 0,44 Mio. HH, Kabel 1,93 Mio. HH Guten Abend RTL – Nordrhein-Westfalen Tele West GmbH & Co. KG, Köln NRW Landesanstalt für ! RTL plus Deutschland GmbH & Rundfunk Nordrhein- Co. KG Westfalen (LfR) ! Rheinische Presse Rundfunk 5,49 Mio. HH, terre- GmbH & Co. KG strisch 0,89 Mio. HH, ! Katholische Kirche Kabel 4,6 Mio. HH ! Landesvereinigung der Arbeit- geberverbände ! Kanal 4 ! Treuhänder Guten Abend RTL – Hessen RTL Hessen, Frankfurt/Main Hessen Hessische Landesan- ! RTL Group stalt für privaten Rund- ! Radio Tele FFH GmbH & Be- funk (LPR Hessen) triebs KG 1,35 Mio. HH

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RTL Television Regionalfenster Sendegebiet Veranstalter / Gesellschafter, Beteiligungshöhe Aufsicht führende An- in % (Stand: 15. April 2002) stalt technische Reichweite RNF Life Baden-Württemberg/ Rhein-Neckar Fernsehen GmbH Rheinland-Pfalz: nörd- ! 100 Bert Siegelmann liche Regionen in Ba-

den-Württemberg, süd- liche Regionen v. Rheinland-Pfalz Landesanstalt für Kommunikation Baden- Württemberg (LFK) terrestrisch 0,6 Mio. HH, Kabel 1,3 Mio. HH. lokale RTL-Fenster in Bayern Bayern Bayerische Landes- zentrale für neue Me- dien (BLM) Chiemgau TV 1. LK Traunstein, Chiemgau TV Regionalfernsehen im Chiem- → 18:20 - 18:30 Uhr Altötting, Mühl- gau, Traunreut dorf, Teile der Lke ! 25 Christian Ebert Rosenheim, ! 25 Christian Majetta Berchtesgadener Land ! 25 Thomas Theuschl 0,184 Mio. Perso- ! 25 Dr. Alfred Zeller nen ab 14 J. Donau TV 2. LK Deggendorf, DONAU TV Regionalfernsehen GmbH & Co. Straubing-Bogen, Programmanbieter KG, Deggendorf Regen-Zwiesel, ! 32 Verlag Heribert Wühr Dingolfing-Landau ! 32 Niederbayern TV- und Werbe 0,081 Mio. Perso- GmbH & Co. KG nen ab 14 J. ! 16 Bildungs-, Personalent- wicklungs- und Service GmbH ! 16 Ludwig Ried ! 4 Tele Regional Passau 1 GmbH

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RTL Television Regionalfenster Sendegebiet Veranstalter / Gesellschafter, Beteiligungshöhe Aufsicht führende An- in % (Stand: 15. April 2002) stalt technische Reichweite intv – Der Infokanal 3. Ingolstadt und intv Regionalfernsehen GbR, Ingolstadt Landkreise Pfaf- ! 33,33 INTV Regionalfernsehen GdbR fenhofen, Neu- Ingolstadt: DAI Regionalfunk In- burg-Schroben- golstadt GmbH & Co. Ingo TV hausen, Neu- KG markt, Wießen- ! 33,33 Regionalfernsehen Ingolstadt burg Programmanbieter GmbH 0,199 Mio. Perso- ! 33,33 DAI Regionalfunk Ingolstadt nen ab 14 J. GmbH & Co. INTV Stadtfernse- hen KG ISW - Fernsehen 4. Inn-Salzach- Inn-Salzach-Welle GmbH , Burgkirchen → 18:15 - 18:30 Uhr Region, Burgkir- ! 10 Passauer Neue Medien GmbH chen, Mühldorf Passau 0,184 Mio. Perso- ! 31,4 Johann Hausner nen ab 14 J. ! Rest verteilt auf 28 regionale Gesellschafter Oberfranken TV 5. Oberfranken Oberfranken TV Mediengesellschaft Hof, Hof 0,372 Mio. Perso- ! 22 Gesellschafter nen ab 14 J. Oberfalz TV 6. nördliche Ober- Oberpfalz TV Nord GmbH & Co. Studiobetriebs pfalz (Amberg, KG, Amberg Weiden, Neu- ! 50 Oberpfälzer Regional Tele stadt, Tirschen- GmbH reuth, Schwan- ! 25 Wirtschafts- und Kulturfernsehen dorf) WIKU-TV 0,172 Mio. Perso- ! 25 WEN-TV nen ab 14 J. RFL Regionalfernse- 7. Landshut, Moos- Walue Industriefilm KG Wabbel & Lühning, hen Landshut burg, Dingolfing, Landshut Vilsbiburg, Reis- ! 75,8 H. W. Wabbel bach ! 23 Niederbayern TV 0,1 Mio. Personen ! 1,2 Norbert Haimerl ab 14 J. RFRe Regionalfern- 8. Stadt Regensburg Regionalfernsehen Regensburg Programman- sehen Regensburg und Landkreise bieter GmbH, Regensburg Regensburg, Kel- ! 74,8 Regionalfernsehen Regensburg heim, Straubing Programmanbieter GmbH (RTL 0,193 Mio. Perso- Region 11): Hans W. Wabbel nen ab 14 J. ! 9,8 Meike Haimerl ! 9,8 Silke Fiebig-Fischbeck ! 5,6 Norbert Haimerl

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RTL Television Regionalfenster Sendegebiet Veranstalter / Gesellschafter, Beteiligungshöhe Aufsicht führende An- in % (Stand: 15. April 2002) stalt technische Reichweite RFR Regionalfernse- 9. Stadt Rosenheim Regional Fernsehen Rosenheim Programman- hen Rosenheim und LK Rosen- bieter GmbH, Rosenheim heim, Altötting, ! 65 Regional Fernsehen Rosenheim Mühldorf, Traun- Programman. (RFR, Region 18 stein Schnaitsee): Hans W. Wabbel 0,093 Mio. Perso- ! 33 WWZ-Beteiligungsgesellschaft nen ab 14 J. ! 2 Norbert Haimerl RTL Franken Life TV 10. Großraum Nürn- TVF Fernsehen in Franken Programm GmbH, berg Nürnberg 0,636 Mio. Perso- ! 26 TVN-Fernseh- nen ab 14 J. Beteiligungsgesellschaft mbH Nürnberg ! 74 Lokalfernsehen Nürnberg GmbH RTL München Live 11. Ballungsraum RTL München Live, München München mit an- ! 40 MFF München Fenster Fernseh- grenzenden programm GmbH & Co. Produk- Landkreisen tions- und Vermarktungs KG: SV 1,122 Mio. Perso- Teleradio Produktions- und Be- nen ab 14 J. teiligungsgesellschaft für elekt- ronische Medien mbH ! 40 Studio Gong München GmbH & Co. Studiobetriebs KG (Region 14 München) ! 20 Medienpool TV GmbH Ruperti TV 12. Berchtesgadener Ruperti TV GmbH, Freilassing Land ! 50 Untersberg-TV GmbH 0,036 Mio. Perso- ! 50 Chiemgau TV GmbH nen ab 14 J. TV Allgäu Nachrich- 13. Kaufbeuren, Allgäu-Fernsehen GmbH, Kempten ten Kempten, Mindel- ! 67 Allgäu-TV Studio- und Produkti- heim, Lin- ons GmbH & Co. KG dau/Lindenberg ! 33 Blessing Media Vision GmbH (Allgäu) 0,185 Mio. Perso- nen ab 14 J. TV Augsburg 14. Nord- und Mittel- Fantasy Fernsehen und Telezeitung GmbH & schwaben Co. KG, Augsburg 0,32 Mio. Perso- ! 45 Audion Plus Medien Programm nen ab 14 J. in GmbH RTL-Fenster-HH ! 10 take one videoproduktion G. Region Augsburg Daubermann ! 45 Fantasy Televisionen GmbH

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RTL Television Regionalfenster Sendegebiet Veranstalter / Gesellschafter, Beteiligungshöhe Aufsicht führende An- in % (Stand: 15. April 2002) stalt technische Reichweite TV Augsburg Aktuell 15. LK Augsburg, LK Augsburger Fernsehfenster GmbH & Co. Stu- Aichach / Fried- diobetriebs KG, Augsburg berg, Stadt Augs- ! 50 Fantasy Fernsehen + Telezei- burg, Nord- und tung GmbH & Co. KG Westschwaben ! 50 Tele 1 Fernsehen für Augsburg 0,32 Mio. Perso- GmbH & Co. Betriebs KG nen ab 14 J. in RTL-Fenster-HH Region Augsburg TV touring Sende- 16. Aschaffenburg TV Touring Fernsehgesellschaft mbH & Co., studio Aschaffen- und Untermain Aschaffenburg burg 0,119 Mio. Perso- ! 49 Neue Welle Bayern Rundfunk- nen ab 14 J. verwaltungsgesellschaft ! 51 Manfred Posiege TV touring Schwein- 17. Schweinfurt und TV Touring Fernsehgesellschaft mbH, furt Main/Rhön Schweinfurt 0,146 Mio. Perso- ! 49 Neue Welle Bayern Rundfunk- nen ab 14 J. verwaltungsgesellschaft ! 51 Manfred Posiege TV touring Würzburg 18. Mainfranken TV Touring Fernsehgesellschaft mbH, Würz- 0,152 Mio. Perso- burg nen ab 14 J. ! 49 Neue Welle Bayern Rundfunk- verwaltungsgesellschaft ! 51 Manfred Posiege Tele Regional Passau 19. Passau, Bayeri- Tele Regional Passau 1 GmbH, Passau 1 scher Wald, Rot- ! 50 Tele1 Passau GbR (Region 12 tal Passau): Christian Repa 0,085 Mio. Perso- ! 50 Andreas Werner nen ab 14 J. Bayern Journal Bayern C.A.M.P. TV Fernsehgesellschaft mbH, Mün- chen Bayerische Landes- zentrale für neue Me- ! Ralph Piller, Ralph Burkei dien (BLM) 2,95 Mio. HH, terre- MAZ-Studio München, Eurasburg strisch 0,45 Mio. HH, ! Ralph Bernhardt GmbH (Ralph Kabel 2,5 Mio. HH Bernhardt)

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NEUN LIVE Regionalfenster Sendegebiet Veranstalter / Gesellschafter, Beteiligungshöhe Aufsicht führende An- in % (Stand: 15. April 2002) stalt technische Reichweite Die Woche in Schles- südliches Schleswig- TVIN Television in Norddeutschland GmbH, wig-Holstein Holstein, an Hamburg Kiel → 30 Min., sonntags, angrenzende Regio- ! NEUN LIVE Fernsehen GmbH & 19:30 bis 20:00 Uhr nen Co. KG, Grünwald Unabhängige Landes- anstalt für das Rund- funkwesen (ULR) ca. 0,37 Mio. HH; ter- restrisch ,Kabel

Kabel 1 Regionalfenster Sendegebiet Veranstalter / Gesellschafter, Beteiligungshöhe Aufsicht führende An- in % (Stand: 15. April 2002) stalt technische Reichweite Sachsen Fernsehen Sachsen / Raum Sachsen Fernsehen GmbH & Co. Fernsehbe- → 30 Min., 18:00 bis Chemnitz und Leipzig triebs-KG, Chemnitz und Leipzig 18:30 Uhr, Mo - Fr Sächsische Landesan- ! 77,38 Neue Welle Sachsen Rundfunk stalt für privaten Rund- GmbH & Studiobetriebs-KG funk und neue Medien ! 17,62 Sachsen Funk und Fernsehen (SLM) GmbH terrestrisch/Kabel: in ! 5,0 Axtmann Beteiligungs GmbH Leipzig 0,6 Mio. Pers., in Chemnitz 0,33 Mio. Pers.

VOX Regionalfenster Sendegebiet Veranstalter / Gesellschafter, Beteiligungshöhe Aufsicht führende An- in % (Stand: 15. April 2002) stalt technische Reichweite Sachsen Fernsehen Sachsen / Raum Sachsen Fernsehen GmbH & Co. Fernsehbe- → 30 Min., 18:00 bis Dresden triebs-KG, Chemnitz und Leipzig 18:30 Uhr, Mo - Fr Sächsische Landesan- ! 77,38 Neue Welle Sachsen Rundfunk stalt für privaten Rund- GmbH & Studiobetriebs-KG funk und neue Medien ! 17,62 Sachsen Funk und Fernsehen (SLM) GmbH terrestrisch/Kabel: 0,73 ! 5,0 Axtmann Beteiligungs GmbH Mio. Pers.

163

4.2.5 Zuschaueranteile und Reichweiten

(GfK-) Zuschaueranteile von RTL und SAT.1

Angaben in %, Zuschauer ab 3 Jahre, 3:00 Uhr bis 3:00 Uhr, Mo. bis So. und nach einzelnen Zeitabschnitten, Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung, Media Perspektiven

3:00 Uhr bis 3:00 Uhr 1999 2000 2001 RTL 14,8 14,3 14,8 SAT.1 10,8 10,2 10,1

Nach einzelnen Zeitabschnitten

1:00 Uhr bis 15:00 Uhr vor 15:00 Uhr 1:00 bis 3:00 Uhr 6:00 bis 9:00 Uhr 1999 2000 2000 2001 2000 2001 RTL 15,5 15,0 11,5 11,3 14,2 12,7 SAT.1 13,4 11,9 9,3 7,9 16,8 16,2

15:00 Uhr bis 18:00 Uhr 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr 1999 2000 2001 RTL 14,5 12,0 11,2 SAT.1 9,0 8,7 9,9

18:00 Uhr bis 20:00 Uhr 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr 1999 2000 2001 RTL 16,1 15,4 14,7 SAT.1 9,1 9,4 10,4

20:00 Uhr bis 1:00 Uhr 20:00 bis 1:00 Uhr 20:00 bis 23:00 Uhr 23:00 bis 1:00 Uhr 1999 2000 2000 2001 2000 2001 RTL 14,2 14,3 14,5 16,3 13,5 13,5 SAT.1 10,8 10,3 10,3 10,2 10,3 9,2

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4.2.5.1 Fensterprogramme von Center TV und DCTP bei RTL Television

Spiegel TV Magazin (DCTP), Sendezeit: sonntags, in der Zeit zwischen ungefähr 22:00 Uhr und 23:15 Uhr, Länge der Sendung 45 Min.

Quelle Region Mess- Zeitintervall Altersan- Reichweite in Zuschauer- periode gabe / Mio. Zuschauer anteile in % Grundge- samtheit AGF/GfK-Fernsehfor- schung/RTL-Medien-

forschung/Spiegel- Online ∅ Sendun- bundesweit 1998 ab 3 J. 2,34 10,14 gen ∅ Sen- 01/99 bis bundesweit ab 3 J. 2,31 10,1 dungen 03/99 ∅ Sendun- bundesweit 2000 ab 3 J. 2,33 11,1 gen

Die Große Reportage und Helden des Alltags (Center tv), Sendezeit: sonntags, in der Zeit zwischen ungefähr 22:45 und 0:30 Uhr, Länge der Sendung ca. 30 bis 60 Min.

Quelle Region Mess- Zeitintervall Altersan- Reichweite in Zuschauer- periode gabe / Mio. Zuschauer anteile in % Grundge- samtheit Die Große

Reportage Center tv bundesweit 7/99 bis ∅ Sendun- 14 – 49 16,5 4/2000 gen J. Center tv bundesweit 2.1.2000 Sendung 7,7 Rettungs- hunde Center tv bundesweit 5.12.99 Sendung 29,9 Gerichts- mediziner AGF/GfK-Fernsehfor- bundesweit 1/99 bis ∅ Sendun- ab 3 J. 10,4 schung 3/99 gen Helden des

Alltags Center tv bundesweit 7/99 bis ∅ von 26 14 – 49 15,1 4/2000 Sendungen J.

Prime Time – Spätausgabe (DCTP), Sendezeit: montags, ungefähr zwischen 0:00 Uhr und 1:00 Uhr, Länge der Sendung ca. 15 bis 20 Min.

Quelle Region Mess- Zeitintervall Altersan- Reichweite in Zuschauer- periode gabe / Mio. Zuschauer anteile in % Grundge- samtheit AGF/GfK-Fernsehfor- 01/99 bis ∅ Sendun- ab 3 J. 0,2 4,2 schung 03/99 gen

165

Trend-Magazine (Center tv): Sendezeit: montags, ca. 23:30 Uhr bis 24:00 Uhr, Länge der Sendung 30 Min.

Quelle Region Messperiode Zeitintervall Altersan- Reichweite in Zuschauer- gabe / Mio. Zuschau- anteile in % Grund- er gesamt- heit natur Sendetermi- TREND Center tv ne 02 und - 15,9 ∅ 03/2000 von 6 Sendungen Sendetermi- money ne 01, 02/ TREND Center tv - 13,2 2000, 11 und ∅ von 11 12/ 1999 Sendungen ∅ der Sen- 2000 ab 3 J. 1,71 18,9 dungen Center tv 14.02.2000 web TREND - 13,5 cool Center tv 03.01.2000 - 8,5 TREND AGF/GfK-Fernseh- 01/99 bis ∅ der Sen- ab 3 J. 1,22 12,0 forschung 03/99 dungen millennium Center tv 27.12.2000 - 10,9 TREND future 3 Sendeter- TREND, Center tv mine - 14,6 ∅ von 3 04/2000 Sendungen an den Ter- ∅ der Center tv minen 07 bis - 16,5 Sendungen 09/1999 AGF/GfK-Fernseh- 01/99 bis ∅ der ab 3 J. 1,4 15,5 forschung 03/99 Sendungen anders TREND Center tv - 2,05 21,05 (Pilotsen- dung) Sendetermin Center tv - 18,0 09/99 Sendetermin Center tv - 11,7 11/99 AGF/GfK-Fernseh- 01/99 bis ab 3 J. 2,07 17,9 forschung 03/99

10 vor 11 – Kulturmagazin (DCTP), Sendezeit: dienstags, ca. 0:30 Uhr bis 1:30 Uhr, Länge der Sendung ca. 30 Min.

Quelle Region Mess- Zeitintervall Altersan- Reichweite in Zuschauer- periode gabe / Mio. Zuschauer anteile in % Grund- gesamt- heit AGF/GfK-Fernsehfor-

schung 01/99 bis ∅ der Sen- ab 3 J. 0,29 7,7 03/99 dungen ∅ der Sen- 1998 ab 3 J. 0,34 7,3 dungen

166

stern TV – Magazin (DCTP), Sendezeit: mittwochs, ca. 22:15 Uhr bis 0:00 Uhr, Länge der Sendung ca. 100 Min.

Quelle Region Mess- Zeitintervall Altersan- Reichweite in Zuschauer- periode gabe / Mio. Zuschauer anteile in % Grund- gesamt- heit AGF/GfK-Fernsehfor- 01/99 bis ∅ der Sen- bundesweit ab 3 J. 2,93 17,1 schung 03/99 dungen AGF/GfK-Fernsehfor- ∅ der Sen- bundesweit 1998 ab 3 J. 2,58 15,6 schung dungen AGF/GfK-Fernsehfor- ∅ der Sen- schung/Media Per- bundesweit 1999 ab 3 J. 2,74 16,9 dungen spektiven AGF/GfK-Fernsehfor- ∅ der Sen- bundesweit 2000 ab 3 J. 2,64 15,7 schung dungen Anfang DCTP bundesweit Sendung - 25,1 2001

167

4.2.5.2 Regionalfensterprogramme bei RTL Television

RTL Regionalfenster in Bayern, Sendezeit: montags bis freitags, 18:00 Uhr bis 18:30 Uhr; Länge einer Sendung 30 Min.

Quelle Region Mess- Zeitintervall Altersan- Reichweite in Zuschauer- periode gabe / Mio. Zuschauer anteile in % Grund- gesamt- heit Infratest Burke,

Funkanalyse Bayern - 2001 Bayern 01 - 03/01 Sendung ab 14 J. 16,0 - 2000 Bayern 01 - 03/01 Sendung ab 14 J. 18,6 - 1999 Bayern 01 - 03/01 Sendung ab 14 J. 15,0

- 2001 Traunstein Sendung ab 14 J. 12,7 (Chiemgau RTL- TV) Fenster- Deggendorf Sendung HH in 24,6 (Donau TV) Bayern Ingolstadt Sendung 18,1 (intv) Inn-Salzach Sendung 6,7 (ISW) Oberfranken Sendung 23,3 (Oberfr. TV) nd. Oberfalz Sendung 21,2 (Oberf. TV) Landshut Sendung 16,4 (RFL) Regensburg Sendung 11,2 (RFRe) Rosenheim Sendung 8,4 (RFR) Nürnberg Sendung 7,5 (RTL Fran- ken Live) München Sendung 11,3 (RTL Mün- chen Live) Berchtes- Sendung 14,3 gadener (Ruperti TV) Allgäu (TVA Sendung 19,0 Nachrichten) Augsburg Sendung 26,8 Aschaffbg. Sendung 17,3 (TV touring) Schweinfurt Sendung 11,9 (TV touring) Würzburg Sendung 20,3 (TV touring) Passau Sendung 17,3 (TRP 1)

168

Bayern Journal, Sendezeit sonntags, 17:45 Uhr - 18:45 Uhr, Länge der Sendung 60 Min. Quelle Region Mess- Zeitintervall Alters- Reichweite in Zuschauer- periode angabe Mio. Zuschauer anteile in % Infratest Burke,

Funkanalyse Bayern - 1998 Bayern 1998 Sendung ab 14 J. 5,4 - 2001 Bayern 01 – 03/01 Sendung ab 14 J. 12,1

RTL Regionalfenster, Sendezeit: montags bis freitags, 18:00 Uhr – 18:30 Uhr, Länge der Sendung 30 Min. Reichweite in Erhebungs- Mess-/Zeit- Alters- Zuschauer- Quelle Region Mio. Zu- zeitraum intervall angabe anteile in % schauer www.gutenabendrtl.de, 14-49 J. Klaus Ebert, RTL-Be- bundesweit 1999 (?) Sendung 2,5 – 3,0 ca. 12,6 reichsleiter (Interview- (?) aussage)

4.2.5.3 Fensterprogramme von News and Pictures und von DCTP bei SAT.1

Weck Up, Sendezeit: sonntags, ca. 7:45 Uhr bis 9:00 Uhr, Länge der Sendung 60 Min.

Quelle Region Mess- Zeitintervall Altersan- Reichweite in Zuschauer- periode gabe / Mio. Zuschauer anteile in % Grund- gesamt- heit AGF/GfK-Fernsehfor- schung, SAT.1- Medienforschung 01/99 bis ∅ Sendun- bundesweit ab 3 J. 0,27 8,7 03/99 gen 5.11.2000 22 Sendun- bundesweit bis ab 3 J. ∅ 10,0 gen (∅) 15.04.01 ab 3 J., bundesweit 08.02.02 Sendung 0,47 12,0 Panel D ab 3 J., bundesweit 24.02.02 Sendung 0,29 9,0 Panel D ab 3 J., bundesweit 03.03.02 Sendung 0,29 6,4 Panel D

169

Planetopia, Sendezeit: sonntags, ca. 22:45 Uhr bis 23:35 Uhr, Länge der Sendung ca. 45 Min.

Quelle Region Mess- Zeitintervall Altersan- Reichweite in Zuschauer- periode gabe / Mio. Zuschauer anteile in % Grund- gesamt- heit AGF/GfK-Fernsehfor- schung, SAT.1- Medienforschung 01. bis ∅ Sendun- bundesweit ab 3 J. 1,0 7,0 03.99 gen 5.11.2000 20 Sendun- bundesweit ab 3 J. ∅ 7,4 bis 8.04.01 gen (∅) bundesweit 2001 Sendungen ab 3 J. 1,07 7,0 ab 3 J., bundesweit 03.02.02 Sendung 0,8 5,0 Panel D ab 3 J., bundesweit 24.02.02 Sendung 0,93 5,4 Panel D ab 3 J., bundesweit 03.03.02 Sendung 0,9 5,1 Panel D 01. bis bundesweit Sendungen ab 3 J. 1,32 8,1 05.02

News & Stories (DCTP), Sendezeit: in der Nacht von Sonntag auf Montag, ca. 23:30 Uhr bis 1:35 Uhr, Länge der Sendung 45 Min.

Quelle Region Mess- Zeitintervall Altersan- Reichweite in Zuschauer- periode gabe / Mio. Zuschauer anteile in % Grund- gesamt- heit AGF/GfK-Fernsehfor- schung, SAT.1- Medienforschung ∅ Sen- bundesweit 1998 ab 3 J. 0,33 3,8 dungen 01/99 bis ∅ Sen- bundesweit ab 3 J. 0,27 3,8 03/99 dungen 5.11.2000 20 Sendun- bundesweit ab 3 J. ∅ 3,5 bis 8.04.01 gen (∅) ab 3 J., bundesweit 24.02.02 Sendung 0,28 3,2 Panel D ab 3 J., bundesweit 03.03.02 Sendung 0,22 2,8 Panel D

170

Spiegel TV-Reportage, Sendezeit: montags, ca. 23:15 Uhr bis 23:55 Uhr, Länge der Sendung ca. 30 Min.

Quelle Region Mess- Zeitintervall Altersan- Reichweite in Zuschauer- periode gabe / Mio. Zuschauer anteile in % Grund- gesamt- heit AGF/GfK-Fernsehfor- schung, SAT.1- Medienforschung ∅ Sendun- bundesweit 1998 ab 3 J. 1,38 12,28 gen 01/99 bis ∅ Sendun- bundesweit ab 3 J. 1,13 8,9 03/99 gen 6.11.2000 21 Sendun- bundesweit ab 3 J. --- ∅ 8,6 bis 9.04.01 gen (∅) ∅ Sendun- bundesweit 2000 ab 3. J. 1,08 9,1 gen ab 3 J., bundesweit 04.02.02 Sendung 1,07 8,5 Panel D ab 3 J., bundesweit 25.02.02 Sendung 0,76 6,7 Panel D ab 3 J., bundesweit 04.03.02 Sendung 1,13 9,8 Panel D

4.2.5.4 Regionalfensterprogramme bei SAT.1

SAT.1 17:30 Live für Bayern, SAT.1 Live aus Hamburg, SAT.1 17:30 Live aus Hanno- ver, SAT.1 17:30 Live aus Kiel, SAT.1 17:30 Live aus Dortmund, SAT.1 17:30 Live aus Mainz, Sendezeit: montags-freitags, 30-minütig, 17:30 Uhr – 18:00 Uhr. Erhebungs- Mess-/Zeit- Alters- Reichweite in Zuschauer- Quelle Region zeitraum intervall angabe Mio. Zuschauer anteile in % AGF/GfK-Fernsehfor-

schung 30./31.01./ 24 Min.: ab 3 J., - SevenOne Media bundesweit 1,28 8,5 3./4./5.2.02 17:30-17:54 Panel D Infratest Burke,

Funkanalyse Bayern - 1998 Bayern 01 - 03/98 Sendung ab 14 J. 13,4 - 1999 Bayern 01 - 03/99 Sendung ab 14 J. 14,0 - 2000 Bayern 01 - 03/00 Sendung ab 14 J. 12,0 Bayern 01 - 03/00 Jahr, Mo-Fr ab 14 J. 0,2 - 2001 Bayern 01 - 03/01 Sendung ab 14 J. 15,6 Bayern 01 - 03/01 Jahr, Mo-Fr ab 14 J. 0,3

171

Bayern Journal Sendezeit: samstags, 16:00 bis 17:00 Uhr Quelle Region Mess- Zeitintervall Alters- Reichweite in Zuschauer- periode angabe Mio. Zuschauer anteile in % Infratest Burke,

Funkanalyse Bayern - 1998 Bayern 1998 Sendung ab 14 J. 3,7 - 2001 Bayern 01-03.01 Sendung ab 14 J. 8,8

Insgesamt liegen der KEK nur wenige Daten über die Zuschaueranteile der Regio- nal- und Drittfenster vor. Es ist deshalb kaum möglich, die Zuschaueranteile zu ana- lysieren und zu vergleichen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die vorliegenden Daten über Zuschaueranteile bereits unter methodischen Aspekten nicht verglei- chen lassen. So handelt es sich bei den Erhebungen der GfK und von Infratest Bur- ke um unterschiedliche Messsysteme. Auch lassen sich angesichts der ungenügen- den Daten Effekte der Dritt- und Regionalfenster auf den Audience Flow nicht ein- schätzen. Somit sind nur unter Vorbehalt die folgenden Schlüsse erlaubt:

Die Regionalfenster und die vor Mitternacht ausgestrahlten Drittfenster erzielen ho- he Reichweiten bei den Zuschauern.

Relativ geringe Reichweiten bei unterdurchschnittlichen Zuschaueranteilen scheinen aber die Drittfenster nach Mitternacht zu realisieren.

172

4.3 Übersicht über nicht genutzte Sendelizenzen für bundesweite Fernsehpro- gramme

Das Verzeichnis enthält Unternehmen, die nach Prüfung durch die KEK eine Zulas- sung zur Veranstaltung bundesweiter Fernsehprogramme erhalten haben, diese je- doch bislang nicht nutzen.

Einzelheiten unter 4.1.

Az.: KEK Lizenzinhaber Datum geplantes Programm geplante Verbrei- Zulassung tung (Landesme- Programmname dienanstalt)

006, 051, MultiThématiques 14.11.1997 Spartenprogramme: Pay-TV- 074, 112 GmbH CineClassics: für klassi- Drittprogramme sche Spielfilme; auf der Premiere- (BLM) Seasons, Cine- Jimmy: für Filme/Serien Plattform Classics 1 und 2, und Konzerte aus 60er Jimmy und 70er Jahren 023 Media 22 i.G. 30.07.1998 fremdsprachiges digita- Direktvermarktung les Free-TV-Programm- stand-alone über (LfK) Asia Channel bouquet für in Europa Satellit lebende Asiaten 033, 068, Playboy TV- 29.03.1999 Erotik-Spartenprogramm ursprünglich be- 147 GmbH Germany absichtigt: Ab- schluss Plattform- (MABB) Playboy TV vertrag mit DF 1 und ggf. der Tele- kom; Vermarktung im Paket 055 VOX Film- und 19.09.1999 Digitalprogramme Fernseh-GmbH & über Satellit (LfR) Co. KG

VOX Reisekanal, VOX Serviceka- nal 056 CNI Germany 18.11.1999 „Cultfilme“ (Genrefilme; Digitales Pay-TV, GmbH Klassiker und Indepen- geplant als Teil (MABB) dents) des VisionSelect- The Cult Channel Bouquets von MediaVision

173

Az.: KEK Lizenzinhaber Datum geplantes Programm geplante Verbrei- Zulassung tung (Landesme- Programmname dienanstalt) 057 GSN Channel 22.03.2000 deutschsprachige Versi- digitales Pay-TV, GmbH onen US-amerikanischer geplant als Teil des (LfR) Game Shows Premiere-World- Game Show Programms Network 058 SET Germany 22.03.2000 Erstausstrahlungen US- wie 057 Channel GmbH amerikanischer Serien (LfR) und internationaler Filme SET mit deutschen Untertiteln 060, 089, Onyx Plus GmbH 17.07.2000 8 Spartenprogramme Pay-TV über Satellit 103 und (Tiere, Geschichte, Mo- (Astra H und Eutel- AB Sat 24.10.2000 tor, Reise, Jäger/Angler, sat Hotbird 5) (LfR) Musik, Wissen- schaft/Kultur, Erotik); deutschsprachige Versi- onen französ. Program- me 065/066 ONYX Plus GmbH 08.02.2000 5 Musikspartenpro- Verbreitung digital und 103 gramme über Eutelsat Hot- ONYX Plus bird (BLM) 083 H5B5 Digital 13.02.2001 Spartenprogramm digitales Pay-TV, GmbH i.G. Technologie und Wis- geplant als Teil des (BLM) senschaft (Infotainment Premiere-World- TS Technology & und Bildung) Pakets Science Channel 100 MTV Networks 12.02.2001 Musikspartenprogramm geplant als Teil ei- (114) GmbH & Co. OHG Rock/Pop für ver- nes digitalen Satelli- gleichsweise ältere Ziel- tenprogramm- (HAM) VH-1 Classic gruppe von 25 – 49 Jah- Bouquets zusam- ren men mit MTV Ba- se/MTV Hits 111 Forschungskanal 02.07.2001 Formate aus den Berei- teilweise Verschlüs- Gesellschaft für chen Business-TV, selung; Verbreitung (LfR) Markt-, Medien- T-Commerce, über Satellit (Astra); und Sozialfor- Talk/Quiz/Soap, „Opini- Angaben im Antrag: schung und Busi- on-TV“, Kundenkanal; Programmplatz im ness- Elemente von Kunden- Basic-Paket der Kommunikation und Verlags-TV, Dauer- Plattform MediaVi- über digitales in- werbesendungen und sion stehe zur Ver- teraktives Fernse- Teleshopping fügung hen mbH

Forschungskanal

174

Az.: KEK Lizenzinhaber Datum geplantes Programm geplante Verbreitung Zulassung (Landesme- Programmname dienanstalt) 125 GET ON AIR 17.12.2001 Kinderprogramm, digitales Sparten- GmbH Schwerpunkt Zei- Pay-TV-Programm (BLM) chentrick per Satellit und Ka- KidsGate bel; z. Zeitpunkt des Beschlusses noch keine Einspeisungs- verträge abgeschlos- sen 131 Bibel TV Stiftung 19.12.2001 digitales Spartenpro- zunächst Verbreitung gGmbH gramm zum Thema nur über Satellit ge- (HAM) Bibel plant Bibel TV

175

5 Zuschaueranteile

5.1 Zuschaueranteile von 1985 bis 2001

Westdeutschland Deutschland Fernsehprogramm Sendebeginn 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 ARD Nov.1954 43,4 44,9 42,2 37,9 31,7 30,8 27,5 22,0 17,0 16,3 14,6 14,8 14,7 15,4 14,2 14,3 13,7 ZDF April 1963 42,6 40,2 40,7 36,2 32,4 28,8 25,6 22,0 18,0 17,0 14,7 14,4 13,4 13,6 13,2 13,3 13,0 ARD III 60er Jahre u. 1992 10,2 10,1 10,5 10,7 10,4 9,0 8,8 8,3 7,9 8,9 9,7 10,1 11,6 12,3 12,5 12,7 13,0 RTL Jan. 1984 0,4 0,7 1,2 4,1 10,0 11,5 14,4 16,7 18,9 17,5 17,6 17,0 16,1 15,1 14,8 14,3 14,8 SAT.1 Jan. 1984 - - 1,5 5,8 8,5 9.0 10,6 13,1 14,4 14,9 14,7 13,2 12,8 11,8 10,8 10,2 10,1 3 sat Dez. 1984 ------0,8 1,0 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9 Tele 5/DSF Jan.88, seit Jan. 93 - - 0,6 1,9 3,0 1,3 1,2 1,3 1,1 1,2 1,1 1,3 1,2 1,0 DSF ProSieben Jan. 1989 - 1,3 3,8 6,5 9,2 9,4 9,9 9,5 9,4 8,7 8,4 8,2 8,0 Eurosport Feb. 1989 1,2 1,2 1,2 1,1 1,1 1,1 1,0 0,9 (1) Premiere – alt - Feb. 91 bis Sept. 99 - - - - - ≈ 0,7 ≈ 0,7 ≈ 0,7 ≈ 0,5 ------Kabel 1 Feb. 1992 - 1,6 2,0 3,0 3,6 3,8 4,4 5,4 5,5 5,0 arte Mai 1992 - 0,1 0,2 0,2 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,4 n-tv Nov. 1992 - - 0,3 0,3 0,3 0,5 0,6 0,7 0,7 0,7 VOX Jan. 1993 1,3 2,0 2,6 3,0 3,0 2,8 2,8 2,8 3,1 RTL II März 1993 2,6 3,8 4,6 4,5 4,0 3,8 4,0 4,8 4,0 Super RTL April 1995 - 2,1 2,3 2,9 2,8 2,8 2,8 tm3/NeunLive Aug. 1995, seit Sept. - - 0,3 0,6 1,0 1,0 0,5 2001 Neun Live DF1 (1) Juli 96 bis Sept. 99 - - - ≈ 0,2 ------Kinderkanal Jan. 1997 0,6 0,9 1,3 1,2 1,2 Phoenix April 1997 - 0,3 0,4 0,4 0,5 Okt. 1999 (Relaunch) (1) Premiere bis 4/2002 Prog.name ≈ 0,3 ≈ 1,1 ≈ 1,2 Premiere World N24 Jan. 2000 k.A. k.A.

Anteile an der täglichen durchschnittlichen Sehdauer (GfK-„Marktanteile“), 3:00 bis 3:00 Uhr, Zuschauer ab 3 Jahren, Montag bis Sonntag, 3:00 Uhr bis 3:00 Uhr, re- präsentativ für Fernsehhaushalte in Deutschland, Angaben in Prozent; Quellen: me- dien aktuell, Funkkorrespondenz, Horizont/Mediafacts, Tendenz, Medienspiegel; dort angegebene Quelle: GfK-Fernsehforschung/AGF.

Bis Dezember 1994 bezogen sich alle Durchschnittsberechnungen auf Zuschauer ab sechs Jahren - einschließlich der mitsehenden Fernsehgäste. Seit Januar 1995 werden zwar zusätzlich die Sehaktivitäten der drei- bis fünfjährigen Kinder berück- sichtigt, aber der quantitativ bedeutsamere Fernsehkonsum der Gäste wird nicht mehr mitgezählt, so dass der Kreis der potentiellen Zuschauer kleiner geworden ist.

Die Fernsehnutzung der (EU-) Ausländer, die in Deutschland leben, wird erst seit dem 1. Januar 2001 von der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) in den Gesamtquoten ausgewiesen. Davor erfasste das AGF/GfK-Fernsehpanel nur die Fernsehnutzung der deutschen Staatsbürger. Die durch die Daten über Zuschauer-

176

anteile repräsentierte Grundgesamtheit stieg durch die Einbeziehung der EU- Ausländer von ca. 33,6 Mio. deutschen Fernsehhaushalten auf ca. 34,56 Mio. Fern- sehhaushalte einschließlich EU-Haushalte (Stand: August 2001). Unberücksichtigt bleibt weiterhin zum Beispiel die Fernsehnutzung in den Haushalten bei den beiden größten Ausländergruppen in Deutschland – Menschen aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lebten zum Jahresende 2000 ungefähr 2 Millionen türkische Staatsbürger in Deutschland. Dies sind ca. 2,5 % der Gesamtbevölkerung in Deutschland.

(1) Seit dem 1. Oktober 1999 sind die Abonnenten und Programme von DF1 und Pre- miere (alt) in „Premiere World“ aufgegangen. Seit Mai 2002 werden die Programme unter dem Namen „Premiere“ ausgestrahlt. Die Angaben zu den Zuschaueranteilen von Premiere (alt), DF1 und Premiere World (seit Mai 2002 wieder Premiere) basie- ren auf Schätzungen, die die KEK gemäß § 27 RStV durchgeführt hat. Bei den An- gaben zu DF1, Premiere World und dem neuen Premiere ist zu berücksichtigen, dass sich die geschätzten Zuschaueranteile auf das Gesamtprogrammpaket bezie- hen. Bei DF1, Premiere World und dem neuen Premiere handelt es sich um Pro- grammplattformen, die auch Programme verbreiten, die nicht von dem Plattformbe- treiber selbst veranstaltet werden. Solche Drittprogramme sind zum Beispiel Disney Channel, 13th Street, Studio Universal und Planet.

177

5.2 Monatliche Zuschaueranteile von Januar 2001 bis Mai 2002

2001 2002 Monat 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5

SAT.1 10,7 10,2 10,4 10,7 10,5 10,0 9,6 9,9 9,3 9,6 10,3 9,6 9,7 9,9 10,5 10,3 10,0

ProSieben 8,2 8,4 8,5 8,8 8,7 8,5 7,4 7,7 7,7 7,7 7,8 7,2 7,6 6,7 7,4 7,4 6,7

Kabel 1 5,7 5,6 5,4 5,4 5,3 5,2 4,7 4,8 4,6 4,7 4,6 4,4 4,6 4,2 4,7 4,6 4,6

DSF 1,1 1,0 1,0 1,1 1,0 1,0 1,1 1,1 1,1 1,0 0,9 0,8 0,8 0,9 1,0 1,0 0,8

N 24 k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A.

Premiere (1) ≈1,2 ≈1,2 ≈1,2 ≈1,2 ≈1,2 ≈1,2 ≈1,2 ≈1,2 ≈1,2 ≈1,2 ≈1,2 ≈1,2 ≈1,2 ≈1,2 ≈1,2 ≈1,2 ≈1,2

NEUN LIVE (2) - - - - 0,4 0,4 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4

∑ KirchGruppe 26,9 26,4 26,5 27,2 27,1 26,3 24,3 25,0 24,2 24,5 25,1 23,6 24,3 23,3 25,2 24,9 23,7

RTL 14,3 13,4 15,3 15,9 16,9 13,6 14,3 13,4 15,5 15,4 14,6 14,5 15,0 13,2 14,9 16,1 15,2

RTL II 4,4 3,9 3,9 4,0 4,0 4,0 3,7 4,0 4,0 4,3 4,2 3,8 4,1 3,7 4,1 4,0 4,5

Super RTL 2,8 2,8 2,8 2,8 2,8 2,9 2,8 2,9 2,7 2,8 2,7 2,7 2,5 2,3 2,5 2,5 2,5

VOX 2,9 2,8 3,0 3,2 3,0 3,3 3,2 3,2 3,1 3,1 3,2 3,0 3,0 3,0 3,3 3,4 3,4

∑ RTL Group 24,4 22,9 25,0 25,9 26,7 23,8 24,0 23,5 25,3 25,6 24,7 24,0 24,6 22,2 24,8 26,0 25,6

ARD 12,9 14,3 13,3 12,7 13,2 14,1 14,7 13,8 14,8 13,4 13,7 14,2 13,6 15,9 13,7 13,8 13,6

ARD III (8 Dritte) 13,4 13,8 12,4 12,8 12,3 13,5 12,8 13,2 12,0 12,5 12,7 14,2 13,2 12.8 12,7 12,6 13,4

ZDF 13,2 13,3 13,1 11,3 11,7 12,2 14,2 13,7 12,5 13,5 13,8 13,8 14,4 15,5 13,4 12,4 12,7

3sat 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9 1,0 0,8 0,9 1,0 0,9 0,9 1,0 1,0 0,8 0,9 0,8 0,9

arte 0,3 0,4 0,3 0,3 0,3 0,4 0,4 0,4 k.A. 0,4 0,3 0,4 0,4 0,3 0,4 k.A. 0,3

Kinderkanal 1,1 1,2 1,2 1,2 1,2 1,2 1,2 1,2 1,2 1,2 1,3 1,2 1,2 1,3 1,2 1,1 1,1

Phoenix 0,5 0,4 0,4 k.A. 0,4 0,4 0,4 0,5 k.A. 0,5 0,5 0,5 0,4 0,5 0,5 k.A. 0,5 ∑ öff.-rechtl. Rundfunk 42,3 44,3 41,6 39,2 40,0 42,8 44,5 43,7 41,5 42,4 43,2 45,3 44,2 47,1 42,8 40,7 42,5

Eurosport 1,1 0,9 0,9 0,8 0,8 1,1 1,1 1,5 1,0 0,7 0,8 0,8 1,0 1,0 0,7 0,7 0,9

n-tv 0,6 0,5 0,6 0,6 0,5 0,6 0,6 0,5 1,2 1,0 0,8 0,6 0,5 0,5 0,5 0,6 0,6

tm3 (2), 0,7 0,8 0,7 0,7 (2) (4) (4) (4) restliche Sender (3) 4,0 4,2 4,7 4,9 5,4 5,5 5,8 5,8 5,4 5,7 5,4 5,9 6,0 6,7 5,6 6,8 7,1

Anteile an der täglichen durchschnittlichen Sehdauer (GfK-„Marktanteile“), Zu- schauer ab 3 Jahren, Montag bis Sonntag, 3.00 bis 3.00 Uhr, repräsentativ für 34,1 Mio. Fernsehhaushalte in Deutschland einschließlich EU-Haushalte (Stand: 1. April 2002), Angaben in Prozent. Quellen: medien aktuell, Funkkorrespondenz, Hori- zont/Mediafacts, Medienspiegel, Tendenz,; dort angegebene Quelle: GfK-Fernseh- forschung/AGF.

178

(1) Die KEK schätzte für den Monat Oktober 1999, dass Premiere bei einem Abonnen- tenstamm von 2.006.000 Abonnenten einen Zuschaueranteil von ungefähr 1 % er- reichte. Dieser Abonnentenstamm setzte sich aus 1.010.000 Digitalkunden und 996.000 Analogkunden zusammen. Die Hamburgische Anstalt für neue Medien (HAM) teilte mit, dass die Schätzung auch seitens des Veranstalters geteilt wird, wenn auch mit einem gewissen Vorbehalt.

Aufgrund der Angaben von Premiere geht die KEK von zur Zeit 130.000 Analogkun- den und 2,28 Mio. Digitalkunden aus. Der geschätzte Zuschaueranteil der Abonnen- ten liegt bei 1,2 %.

Presseberichten zufolge liegt die Zahl aller Abonnenten zur Zeit weiterhin bei unge- fähr 2,4 Millionen (u. a. Handelsblatt v. 30. April 2002, Funkkorrespondenz v. 23. April 2002, Financial Times Deutschland v. 21. März 2002).

(2) Das Programm tm3 wird seit Beschluss der KEK (Az.: KEK 104) vom 22. Mai 2001 der KirchGruppe zugerechnet. Der neue Programmname ist NEUN LIVE.

(3) N24, Musiksender wie MTV, VIVA und ONYX, Nachrichtensender wie z. B. Euro- News und CNN, Einkaufsfernsehen wie z. B. HSE und QVC, privates Regionalfern- sehen, fremdsprachige Fernsehprogramme, offene Kanäle, ...

(4) Vorläufige Angabe, denn die Gesamtzahl für die restlichen Sender enthält die nicht veröffentlichten Anteile für die Programme arte und Phoenix.

179

6 Weitere Berichtspunkte aus der Tätigkeit der KEK

6.1 Vergleichende Untersuchung der Rundfunkverbreitung im Breitbandkabel in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Großbritannien und den USA

6.1.1 Regulierung der Rundfunkverbreitung im Breitbandkabel

Die Deutsche Telekom AG hat im Jahr 2000 mit dem Verkauf der Mehrheit an den bisher in ihrem Alleineigentum stehenden regionalen Kabelgesellschaften in Nord- rhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg begonnen. Den Erwerb der restli- chen sechs regionalen Kabelgesellschaften durch das US-amerikanische Unter- nehmen Liberty Media, Inc. hat das Bundeskartellamt mit Beschluss vom 22.02.2002 untersagt.8 Da die Deutsche Telekom AG weiterhin an einer Veräuße- rung der Breitbandkabelnetze interessiert ist, bleiben die in diesem Zusammenhang diskutierten Fragestellungen aktuell. Der Kabelverkauf an private Investoren birgt neben den vielfältigen Chancen, die mit dem gewünschten Kapazitätsausbau ver- bunden sind, auch Risiken. Die Probleme, die sich aus dem rechtlichen, ökonomi- schen und technischen Strukturwandel des Breitbandkabels und der darüber ver- breiteten Inhalte ergeben (Eigentümerstellung an den Netzen, vertikale Verbindun- gen zwischen Programmveranstaltern und Netzbetreibern, horizontale Konzentrati- onsprozesse, Digitalisierung der Übertragungstechnik) sind für den Bereich des deutschen Rundfunk- und Wettbewerbsrechts zum Teil neuartig. Es stellt sich die Frage, ob der Regulierungsrahmen des deutschen Rechts, auf dessen Grundlage über die Belegung der einzelnen Kabelkanäle entschieden wird und der auch die Aufgabe hat, den publizistischen Wettbewerb vor vorherrschender Meinungsmacht zu schützen, noch angemessen ist oder ob er angepasst werden muss. Die zu tref- fenden Entscheidungen werden in erheblichem Umfang das ökonomische Schicksal des Netzes und seines Betriebs beeinflussen. Außerdem werden sie sich auf die Meinungsvielfalt, den Zugang zu den Kabelnetzen, die Vielfalt bei den verbreiteten Inhalten und die Auswahlmöglichkeiten der Rezipienten auswirken. Programmver- anstalter, die mit dem Netzbetreiber nicht rechtlich oder wirtschaftlich verbunden sind, sollen zu nichtdiskriminierenden und angemessenen Bedingungen Zugang zum Netz erlangen können und die Rezipienten auf ein Angebot an Fernsehpro- grammen stoßen, das ihren Informations- und Unterhaltungsbedürfnissen entspricht und ihnen Wahlmöglichkeiten eröffnet. Zugleich muss dem Netzbetreiber als Eigen-

8 BKartA, Beschluss vom 22.02.2002, Az. B7-168/01.

180

tümer so viel wirtschaftlicher Spielraum verbleiben, dass er eine hinreichende Chance auf die Amortisierung der erheblichen Investitionen in Erwerb und Ausbau der Breitbandkabelnetze erhält.

In dieser Situation liegt es nahe, den Blick auf Rechtsordnungen zu richten, in de- nen diese Fragestellungen bereits aufgetreten bzw. gerade aktuell sind, und zu ana- lysieren, wie diese Probleme im dort vorhandenen rechtlichen Bezugsrahmen gelöst werden. Die KEK hat zu diesem Zweck Gutachten in Auftrag gegeben, die die aus- ländischen Regelungsansätze unter Berücksichtigung der jeweiligen verfassungs- rechtlichen Situation des Rundfunks, des rechtlichen Regulierungsrahmens unter- halb der Verfassung und der Marktstrukturen darstellen und - soweit möglich - ihre Auswirkungen auf den ökonomischen und publizistischen Wettbewerb auf den Ka- belfernsehmärkten erfassen.

Untersucht werden die diesbezüglichen Regelungen in Belgien, den Niederlanden, Großbritannien und den USA. Belgien und die Niederlande sind die beiden Staaten in der Europäischen Gemeinschaft mit der höchsten Dichte im Kabelbereich. In Großbritannien spielt die Verbreitung von Fernsehprogrammen über das Breitband- kabelnetz im Verhältnis zum Satellitendirektfernsehen und zum terrestrischen Fern- sehfunk eine vergleichsweise bescheidene Rolle. Hier ist das Wettbewerbsverhält- nis der unterschiedlichen Verbreitungsmedien untereinander und im Verhältnis zu den vorgelagerten Märkten der Programmhersteller und Rechteinhaber von Interes- se. Die Einbeziehung des Rechts der Vereinigten Staaten ist deshalb instruktiv, weil dort im Zuge der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung des Fernsehens das Breitbandkabel zum wichtigsten Transportmedium für die Verbreitung von Fernseh- programmen geworden ist, das terrestrisches und Satellitendirektfernsehen weit hin- ter sich gelassen hat. Seit langem sind dort die Verbindung von Kabelnetzbetreibern und Inhalteanbietern und die daraus folgenden Probleme für den diskriminierungs- freien Zugang nicht vertikal integrierter Programmhersteller bekannt und im Regulie- rungsrahmen für das Kabelfernsehen berücksichtigt. Hinzu kommt, dass in den USA früher als in anderen Rechtsordnungen die Fragen, die mit der „Convergence of Conduit and Content”, also der Verwendung des Breitbandkabelnetzes für andere Dienstleistungen wie etwa Sprachtelefonie und schnellen Internetzugang, aufge- taucht sind und dort in der Regulierungstätigkeit der Federal Communications Commission (FCC) und der Entscheidungspraxis der Gerichte ihren Niederschlag gefunden haben.

181

Das rechtsvergleichende Gutachten wird voraussichtlich Ende des Jahres 2002 ver- öffentlicht.

6.1.2 Ländervergleich: Daten zur Nutzung des Fernsehens, zur Medienkonzentrati- on und zu den technischen Rahmenbedingungen

Die Regulierungsansätze sind auch vor dem Hintergrund der national unterschiedli- chen ökonomischen und technischen Rahmenbedingungen für das Fernsehen zu sehen. Für den schwerpunktmäßig institutionell-rechtlichen Ländervergleich sollen die folgenden Schaubilder einen Überblick über die mehr oder weniger vorhandenen Unterschiede bei der Fernsehnutzung, der horizontalen Medienkonzentration und den technischen Rahmenbedingungen geben.

6.1.2.1 Basisdaten für den Ländervergleich

So zeigt sich, dass das Angebot an Fernsehprogrammen den Bedarf nach Fernse- hen einer unterschiedlichen Bevölkerungsgröße oder Anzahl an Fernsehhaushalten erfüllt. Auch die Fläche eines Landes und die damit zusammenhängenden Aspekte der Bevölkerungsdichte und Agglomeration sind bemerkenswert, weil hiermit unter- schiedliche Bedingungen für die technische Verbreitung per terrestrischer Ausstrah- lung, Kabel oder Satellit zusammenhängen.

Auch muss das Fernsehen nicht in allen Ländern dieselbe Bedeutung haben. Bei- spielsweise können mit dem Alter der Zuschauer unterschiedliche Nutzungsmuster einhergehen. Die Altersstruktur der Bevölkerung wie auch andere demographische Unterschiede können somit für die Nutzung bedeutend sein. Ein Vergleich von Nut- zungsdaten ist aber kaum möglich, weil zwischen den Ländern häufig zu starke sta- tistisch-methodische Unterschiede bei der Erhebung der Daten bestehen. So sind Daten zu den Reichweiten kaum vergleichbar. Angeführt werden deshalb hier nur Angaben zur durchschnittlichen Nutzungsdauer des Fernsehens.

182

Schaubild 1.1 Anzahl der Fernsehhaushalte (2001, TVHH in Mio.)

110

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0 Belgien Deutschland Großbritannien Niederlande USA

TVHH, 2001, in Mio.

Tabelle 1.2

Belgien Deutschland Großbritannien Niederlande USA Fernsehhaushalte Mio. 4,53 33,56 24,38 6,69 107,1 TVHH Bevölkerung in Mio. 10,24 82,14 59,50 15,92 275,1 1999 durchschnittliche in Pers. 2,2 2,2 2,4 2,3 2,5 Größe der HH Städtische Bevöl- in % 97,3 87,5 89,5 89,4 77,2 kerung 2000 Alter d. Bevölke- 2000 rung 0 - 4 J. in % 5,4 4,7 5,9 5,9 7,1 15 - 24 J. in % 12,1 11,0 12,1 11,7 13,5 ab 60 J. in % 22,1 23,2 20,6 18,3 16,1 Durchschnittsalter in Jahren 39,1 40,1 37,7 37,7 35,5 Fläche qkm 30.528 356.974 244.110 41.526 9.372.610

Vergleichende Darstellung erstellt durch die KEK

183

Quellen: TVHH, HH, Bevölkerung: Belgien, Deutschland, Großbritannien, Niederlande : IP, Televi- sion 2001, S. 12; USA: FCC, 8th annual report, 2002, S. 87; European Commission / BDRC, 2001, S. 129; Städtische Bevölkerung, Altersdaten: United Nations, 2002; Fläche: Europäische Audiovisuelle Informationsstelle, Jahrbuch 2001.

Schaubild 2.1 Durchschnittliche tägliche Fernsehnutzung der Zuschauer 2000

350

300

250

200

150

100

50

0 Belgien Nord Belgien Süd Deutschland Großbritannien Niederlande USA

durchschnittliche tägliche Fernsehnutzung (2000)

Tabelle 2.2

Belgien Deutsch- Großbri- Nieder- USA Nord Süd land tannien lande durchschnittliche Minuten, tägliche Fern- Mo - So sehnutzung der 239 298 272 306 231 246 Zuschauer Basis Zuschauer ab 15 Jahren 14 Jahren 16 Jahren 13 Jahren 18 Jahren

Vergleichende Darstellung erstellt durch die KEK

Quelle: IP, Television 2001, dort angegebene Quellen: Nielsen Media Research (USA), BARB und ITC (Grossbritannien), Intomart (Niederlande), N.V. Audimetrie S.A. (Belgien), GfK Gesellschaft für Konsumforschung (Deutschland).

184

6.1.2.2 Zuschaueranteile als Vergleichsmaßstab der horizontalen Medienkonzentra- tion

Die folgenden Schaubilder und Tabellen vergleichen den Stand der Entwicklung der horizontalen Medienkonzentration im Fernsehbereich der ausgewählten Länder. Dabei wird als Vergleichsmaßstab von den Zuschaueranteilen der Fernsehpro- gramme ausgegangen. Hinzu kommt, dass unter dem Gesichtspunkt der öffentli- chen Aufgabe des Fernsehens wie der Sicherung der Meinungsvielfalt berücksich- tigt wird, dass Programme von öffentlichen Unternehmen (in Deutschland die öffent- lich-rechtlichen Rundfunkanstalten) angeboten werden, die von öffentlichen Trägern eingesetzt werden, um öffentliche Aufgaben (z. B. den Auftrag zur Grundversor- gung) im Fernsehbereich wahrzunehmen (Schaubild 4.1).

Die Konzentration lässt sich mittels Konzentrationsraten des Marktes (Concentration Rate – CR) vergleichen und veranschaulichen. Ähnlich kann beim Fernsehen die Stellung der Sender beim Zuschauer durch Sehdaueranteile bzw. Zuschaueranteile angegeben werden. Es werden hier zur Bildung von Konzentrationsraten als Ver- gleichsmaßstäbe jeweils die Zuschaueranteile des anteilstärksten Programms und die kumulierten Zuschaueranteile der 3, 6 bzw. 8 stärksten Programme herangezo- gen (CR1, CR3, CR6, CR8; Schaubild 5.1). Mangels ausreichender Daten lässt sich der Ländervergleich durch eine Kumulation von Zuschaueranteilen nur bis maximal 8 Programme durchführen. Hierdurch wird aber bereits die Medienkonzentration im Fernsehbereich sichtbar.

Unter dem Gesichtspunkt der Sicherung der Meinungsvielfalt sind einige einschrän- kende Anmerkungen zu den nur für einen Überblick erstellten Darstellungen erfor- derlich. Die Schaubilder zeigen nicht die ggf. hochgradigere Medienkonzentration, die sich ergibt, wenn einzelne private Programme demselben Eigentümer oder den- selben Miteigentümern zugerechnet werden müssten (publizistische Konzentration des Medieneigentums). Bei Beachtung der Eigentümerverhältnisse müssten insbe- sondere für Deutschland, Belgien und den Niederlanden Sendergruppierungen ge- bildet werden. Es würde die Konzentration bei den privat organisierten Programmen in Deutschland stark zunehmen. SAT.1/ProSieben/Kabel 1 und RTL/RTL II gehören zu jeweils einer Sendergruppierung, die auch noch über weitere Sender verfügt. Anders wäre es für Großbritannien. Dort wären der kumulierte Zuschaueranteil der Privaten oder die CR8 etwas niedriger, weil der zuschaueranteilsstärkste Fernseh-

185

kanal ITV (auch Channel 3 genannt) auf einige Regionen und auf publizistisch von- einander unabhängige Eigentümer aufgeteilt werden müsste.

Außerdem wird mittels der Zuschaueranteile nur der Aspekt der horizontalen Kon- zentration dargestellt. Die Ermittlung der horizontalen Konzentration ist insoweit be- deutend, als zur Ermittlung der politischen Medienkonzentration ein Maßstab ge- wählt wird, der unmittelbar bei den Fernsehzuschauern ansetzt, die vor einseitiger Beeinflussung in ihrer Meinungsbildung mittels konzentrationsrechtlicher Regelun- gen geschützt werden sollen. Weitere wichtige Tatbestände der Konzentration kön- nen aber durch die vertikale Integration hochgradig konzentrierter Produktionsstufen auf vor- oder nachgelagerten Märkten, durch die Bildung von Konglomeraten sowie durch Cross-Ownership entstehen.

Unter methodischen Aspekten ist zu den nachfolgenden Schaubildern und Tabellen der Hinweis wichtig, dass die Vergleichbarkeit beispielsweise durch unterschiedliche Abgrenzungen der Grundgesamtheit nur unter Vorbehalten möglich ist. Ein einfa- ches Beispiel für die Schwierigkeiten eines Ländervergleichs aufgrund unterschied- licher Abgrenzungen ist das Mindestalter der Personen der Grundgesamtheit (siehe dazu auch die Quellenangaben am Ende des Kap. 6.2.1.2).

186

Schaubild 3.1 Programmangebot

75 70 65 60 Anzahl der Kanäle, die 70 % 55 der Bevölkerung empfangen 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Belgien Deutschland Großbritannien Niederlande USA

Tabelle 3.2 Belgien Deutschland Großbritannien Niederlande USA Kanäle, die 70 % der Bevölkerung Anzahl 25 38 5 39 73 empfangen

Quelle: IP, Television 2001, S. 17.

187

Schaubild 4.1 Zuschaueranteile der 8 anteilstärksten Programme - Konzentrationsgrad der öffentlich organisierten Programme und der privat organisierten Pro- gramme

55

50

45

40

35 TV1 ARD BBC1 KETNET/ BBC2 CANVAS ZDF 30 Ned1 ARDIII Ned1 RTL4 ABC Ned2 Ned2 RTL5 CBS Ned3 Yorin FOX Ned3 RTL-TVI ITV SBS6 NBC 25 ClubRTL RTL Ch4 NET5 PAX TF1 SAT.1 Ch5 UPN Canal+ Pro7 20 SkyOne WB K1 UKGold VTM La Une RTLII Kanaal2 La Deux Sky- 15 VT4 France2 Sports France3

10

5 PBS

0 Belgien Nord Belgien Süd Deutschland Großbritannien Niederlande USA

Tabelle 4.2

Zuschaueranteile Belgien Deutschland Großbritannien Niederlande USA Nord (1) Süd des öffentlich organi- sierten (public interests) % 37 39 39,7 37,5 37,4 < 3 Fernsehens des privat organisierten % 42,2 44 41,9 47,7 39,8 51 Fernsehens

Darstellung und Berechnungen der KEK (1) inkl. der privaten oder öffentlich organisierten Programme aus den Nachbarländern Quellen: IP, Television 2001; medien aktuell; ITC, Television audience share figures, 2001.

188

Schaubild 5.1 Zuschaueranteile der 8 anteilstärksten Programme - Konzentrationsgrade CR1, CR3, CR6, CR8

90

80

70

60

50

40

NBC ITV 30 oder CBS VTM (beide 20 Ned2 La Une je 12 %) 10 RTL

0 Belgien Nord Belgien Süd Deutschland Großbritannien Niederlande USA

Tabelle 5.2

Zuschaueranteil Belgien Deutschland Großbritannien Niederlande USA Nord (1) Süd anteilstärkstes 27,6 23,8 14,8 27,8 17,7 12 Programm (CR1) % der 3 anteil- % 59,6 58,8 41,5 65,3 44,8 35 stärksten (CR3) der 6 anteil- % 76,2 78,5 72,6 82,4 69,3 50 stärksten (CR6) der 8 anteil- % 79,2 83 81,6 84,5 77,2 (2) stärksten (CR8) 57 Programme

Zeitraum 2000 2001 10/2000-9/2001 2000 2000/2001 Basis tgl., ab 15 J. tgl., ab 3 J. tgl., ab 4 J. tgl., ab 13 J. tgl., ab 18 J.

Vergleichende Darstellung und Berechnung der KEK

(1) inkl. der privaten oder öffentlich organisierten Programme aus den Nachbarländern (2) Gemeinsamer durchschnittlicher Zuschaueranteil der Networks (Affiliates und Independents Stations) ABC, CBS, Fox, NBC, PAX, UPN und WB sowie der Non-commercial Stations (PBS). Die restlichen 43 % verteilen sich auf die Kabel- und Satellitenprogramme, zu den Zuschauer- anteilen siehe FCC, 8th annual report, 2002.

189

Quellen: IP, Television 2001; medien aktuell; ITC, Television audience share figures, 2001; FCC, 8th annual report, 2002

USA 2000/2001 Zuschauer ab 18 Jahren, Mo - So, Nielsen Media Research Großbritannien 10/2000 - 9/2001 Zuschauer ab 4 Jahren, Mo - So, Broadcasters´ Audience Research Board (BARB), Veröffentli- chung der ITC Niederlande 2000 Zuschauer ab 13 Jahren, Mo - So., Intomart Belgien 2000 Zuschauer ab 15 Jahren, Mo - So, N.V. Audimetrie S.A. Deutschland 2001 Zuschauer ab 3 Jahren, Mo - So, GfK Gesellschaft für Konsumforschung/AGF

6.1.2.3 Übertragungsmöglichkeiten für Fernsehprogramme

Terrestrische Frequenzen, Kabelnetze und Satelliten stellen die drei grundsätzlich unterscheidbaren Übertragungsmöglichkeiten für Fernsehprogramme dar. Für die Ausstrahlung von Fernsehprogrammen spielen die technischen, wirtschaftlichen und nicht zuletzt institutionellen bzw. regulierungspolitischen Aspekte der Knappheit, Zugangsbedingungen oder Entwicklung bei den Übertragungskapazitäten traditio- nell eine wichtige Rolle. So ermöglicht eine schwerpunktmäßig terrestrisch gestützte Fernsehversorgung nur einer relativ kleinen Anzahl von Fernsehprogrammen die Verbreitung. Ein Überwiegen der terrestrisch gestützten Fernsehversorgung hat somit eine hochgradige Medienkonzentration zur Folge. Außer für Großbritannien besteht ein Überwiegen der terrestrischen Verbreitung auch für das Fernsehangebot in Italien, Frankreich oder Spanien. Gleichwohl zeigt sich, dass das starke Anwach- sen der Übertragungskapazitäten durch Kabelnetze nicht von einem entsprechend deutlichen Rückgang der Medienkonzentration begleitet wird. Darauf weisen hier die Beispiele Belgien, Deutschland, Niederlande und USA hin (siehe die Konzentrati- onsraten unter 6.1.2.2).

190

Schaubild 6.1 Terrestrische Versorgung in % der TVHH (2000)

70

60

50

40

30

20

10

0 Belgien Deutschland Großbritannien Niederlande USA

Grad der terrestrischen Versorgung in %

Tabelle 6.2

Belgien Deutschland Großbritannien Niederlande USA terrestrische Ver- sorgung in % d. 2 7,1 61,3 1,1 13,58 TVHH 2000

Darstellung und Berechnungen der KEK

Quelle: SES, 2001; USA : FCC, 8th annual report, 2002.

191

Schaubild 7.1 Anschließbare und angeschlossene Kabelfernsehhaushalte in % der TVHH

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0 Belgien Deutschland Großbritannien Niederlande USA

anschließbare Kabelfernsehhaushalte tatsächlich angeschlossene Kabelfernsehhaushalte

Tabelle 7.2

Belgien Deutsch- Großbri- Nieder- USA land tannien lande Anschließbare Kabel- 2000, Mio. HH 3,9 (*) 33,3 13,1 (*) 6,5 98,6 (*) HH; Kabelversorgung 2000, % aller (*) 100 86,0 (*) 52,6 96,6 96,6 TVHH davon rückkanalfähig 1999, % d. anschl. 1 98 77 Kabel-TVHH Mio. HH 67,3 (*) > 550 MHz Bandbreite Mio. HH 48,8 (*) > 750 MHz Bandbreite Mio. HH 42,6 (*) Angeschlossene Ka- 2000, Mio. TVHH 3,85 (*) 22,0 4,1 (*) 6,1 73 (*) bel-HH; Kabel-TV-Abo. 2000, % der TVHH (*) 98,7 56,8 (*) 16,3 91,5 (*) 69,2

Vergleichende Darstellung erstellt durch die KEK; (*) Stand: 2001

192

Quellen: Europäische Audiovisuelle Informationsstelle, 2001; USA: NCTA, 2002; FCC, 8th annual report, 2002; zur Rückkanalfähigkeit: benchmark study for the Dutch Ministry, 2000, S. 85.

Schaubild 8.1 Satellitenschüsseln in % der TVHH (2001)

40

35

30

25

20

15

10

5

0 Belgien Deutschland Großbritannien Niederlande USA

Satellitenschüsseln in % der TVHH

Tabelle 8.2

Belgien Deutsch- Großbri- Nieder- USA land tannien lande Satellitenschüsseln 2001 TVHH in Mio. 0,22 12,96 5,67 0,33 18,57 TVHH in % 4,6 35,9 23,2 5,0 18,2 davon: private Schüssel/Direct-to- TVHH in % (**) 31,9 (**) 17,2 16,7 Home (DTH) Satellite Services TVHH in Mio. 10,7 (**) 4,2 (**) 17,07 Gemeinschaftsschüssel / TVHH in % (**) 6,3 (**) 0,6 1,5 Satellite Master Antenna Tele- vision Systems (SMATV) TVHH in Mio. 2,1 (**) 0,15 (**) 1,5

Darstellung und teilweise Berechnungen der KEK, (**) Stand: 2000

193

Quellen: Satellitenschüssel: SES, 2001 , Stand: Mitte 2001; IP, Television 2001; USA: FCC, 8th annual report, 2002, S. 28 ff., 34 und 95, Stand: Juni 2001, DTH einschl. Home-Satellite- Dish (HSD) -Subscribers.

6.1.2.4 Strukturwandel im Fernsehbereich

Die Begriffe Pay-TV, Digitalfernsehen, Internet, DSL und Breitband umschreiben Veränderungen bei den Rahmenbedingungen für elektronische Massenmedien, die einen Strukturwandel bewirken können, der auch Folgen für die Medienkonzentrati- on haben kann.

Ein struktureller Wandel des Fernsehbereichs kann vom Pay-TV ausgehen (Tabelle 9). Im Zusammenhang mit der Medienkonzentration ist die Entwicklung beim Pay- TV bedeutend. Zum Beispiel stellt sich die Frage, ob damit eine Fragmentierung und Ausdifferenzierung des Fernsehpublikums und ein Wandel des Nutzungsverhaltens einhergeht, die die Meinungsrelevanz des Fernsehens und damit der Medienkon- zentration verändert.

Insbesondere kann sich das Pay-TV durch das digitale Fernsehen weiterentwickeln (Tabelle 10). Digitales Fernsehen bietet die technische Möglichkeit für eine enorme Programmvermehrung, die den Fernsehzuschauern durch ein starkes Anwachsen der per Werbung oder Gebühren finanzierten oder der als Pay-TV ausgestrahlten Programme zugute kommt. Weitere Vorteile sind die höhere Bildqualität und die Möglichkeiten für neue Fernsehdienste wie Pay-per-View, Near-Video-on-Demand, interaktives Fernsehen, elektronische Programmführer und die Schnittstellen zwi- schen Fernsehen, Internet und Telefon.

Ein bedeutendes Merkmal für einen strukturellen Wandel im Bereich der elektroni- schen Massenmedien ist die Entwicklung des Internet. Es werden Nutzungsdaten aufgeführt, die auf Unterschiede beim Stand der Entwicklung des Internet hinweisen (Tabelle 11).

Ein weiterer Faktor des Strukturwandels hinter dem Digitalfernsehen ist die parallel dazu stattfindende Entwicklung breitbandiger Zugänge über Kabelmodems oder DSL-Netze (Tabelle 12). Ein mit Rückkanal ausgebautes Breitbandkabelnetz kann neben Fernsehen und Hörfunk auch Internet und Telefonie anbieten. Die durch das rückkanalfähige Breitband ermöglichten hohen Übertragungskapazitäten und neuen

194

Nutzungsmöglichkeiten lassen eine Entwicklung zu, die ein Zusammenwachsen der Funktionen des Fernsehens und des Internet ermöglicht. Dafür können Video-on- Demand, Spielshows oder Warenverkauf per Fernseher als Beispiele aufgezählt werden. Das traditionelle Fernsehkabel kann als Folge technischer Veränderungen teilweise in Wettbewerb zu den DSL-Netzen treten. Zur Zeit ist aber noch nicht ab- sehbar, ob der Strukturwandel und Wettbewerb durch schnellen, breitbandigen In- ternetzugang per Kabelmodem oder per DSL auch Auswirkungen auf das Fernse- hen und die Medienkonzentration hat.

Tabelle 9 Pay-TV

Belgien Deutsch- Großbri- Nieder- USA land tannien lande Pay-TV- TVHH in 0,75 2,41 0,63 (*) 55,77 Abonnenten Mio. HH in % (*) 42,4 analoges TVHH in 0,62 0,13 Pay-TV Mio. TVHH in 0,4 (**) 15,2 (**) 59,6 % digitales TVHH in 0,13 2,28 Pay-TV Mio. TVHH in

% ergleichende Darstellung erstellt durch die KEK; (*) Stand 2001; (**) Stand 2000

Quellen: Belgien: Für Canal+ (premium, analog) und Le Bouquet (Digitalpaket), Vivendi Universal S.A., Business Statistics, Canal+ subscription statistics, end of September 2001, http://finance. vivendiuniversal.com, Stand: September 2001; Deutschland: Premiere, Stand: Januar 2002; Großbritannien: ITC Cable statistics for the third quarter of 2001; IP, Television 2001; Niederlande: IP, Television 2001, S. 212; Abonnentenzahlen von Ca- nal+ und Canal Digitaal; unklar ist, ob sich die Zahlen auch auf Flandern, also den nieder- ländisch-sprachlichen Teil von Belgien beziehen; USA: analoges Pay-TV: IP, Television 2001; gesamt Pay-TV: FCC, 8th annual report, 2002, S. 88, 95. Als Pay-TV-Abonnenten werden für die USA die Kabelabonnenten angeführt, die „premium cable services“ bezie- hen. Ende Juni 2001 waren es 37,2 Mio. TVHH. Es werden hier die Satellitenhaushalte dazu addiert, weil die Satellitenhaushalte in den USA Fernsehen nur als Pay-TV bezie- hen können. Im Juni 2001 waren es 18,57 Mio. TVHH (DBS, HSD, SMATV). Damit wer- den für den Juni 2001 insgesamt 55,77 Mio. Pay-TV-HH angesetzt.

195

Tabelle 10 Digitalfernsehen

Deutsch- Großbri- Nieder- Digitales TV Belgien USA land tannien lande in Mio. 0,03 2,74 0,14 HH Kabel 15,2 Satellit 5,9 17,9 Terrestrik in % d. 0,7 7,6 34,7 2,1 HH Kabelabonnenten 7,3 Satellit 22,5 Terrestrik 5,0

Vergleichende Darstellung erstellt durch die KEK

Quellen: Belgien, Niederlande: Prozentangaben: SES, 2001, Stand: Mitte 2001; Deutschland : SES, 2001, www.astra.lu; Großbritannien: Prozentangaben: ITC Cable statistics for the third quarter of 2001, Stand: 1. Oktober 2001; digitale Satellitenhaushalte: BSkyB, 2002, Stand: 31. März 2002; USA: Kabel: NCTA, 2002, Stand: 31. Dezember 2001; Satellit: Abonnenten von DirecTV (10,675 Mio.) und Dish Network (Echostar, 7,315 Mio.), Satelli- te Broadcasting and Communications Association, Stand: April 2002.

Schaubild 11 Internet

Belgien Deutsch- Großbri- Nieder- USA land tannien lande Internetnutzung Personen ab 2 (Mio.) Jahren in HH mit März 2001 3,5 x x x x Internetzugang Januar 2002 x 31,3 29,0 9,2 164,1 von zu Hause aus März 2002 x x x x 166,0 April 2002 3,8 32,2 29,0 9,6 165,7 in % der 33,14 36,37 55,32 58,07 58,5

Bevölkerung (Dez. 01) (Feb. 02) (Juni 01) (Feb. 02) (Jan. 02) davon nutzten das (Mio.) Internet (tatsächli- März 2001 1,6 x x x x che Internet- Januar 2002 x 17,9 17,0 5,5 104,8 nutzer) zu Hause März 2002 x x x x 106,7 April 2002 1,9 18,0 16,6 5,5 105,2 monatliche Ver- (Std:Min:Sek) weildauer von März 2001 7:40:12 x x x x Personen mit In- Januar 2002 x 8:12:07 6:45:36 7:15:55 11:27:08 ternetzugang zu März 2002 x x x x 11:51:11 Hause April 2002 5:55:46 8:49:41 6:45:32 7:38:56 11:15:12

Vergleichende Darstellung erstellt durch die KEK

Quellen: Schätzungen von NetRatings, Inc.; siehe http://www.nielsennetratings.com; Angaben von NetRatings bzgl. Belgien sind inkl. Luxemburg; ansonsten: Prozentangaben bzgl. der HH mit Internetzugang von zu Hause, NUA Internet surveys (http://www.nua.com), für

196

Deutschland SevenOne Interactive, Belgien GfK Web-gauge, Großbritannien Jupiter MMXI.

Tabelle 12 Breitbandige Zugänge

Deutsch- Großbri- Nieder- Belgien USA land tannien lande breitbandige Zugänge per in % d. DSL oder Kabelmodem Bevölkg. 2,27 (***) 2,7 (***) 0,58 (***) 2,92 3,24 - Empfangsrate ab 256 Kbit/s (Basis: OECD) DSL-Anschlüsse in Mio. 0,092 2,070 0,146 0,125 3,334

Kabelmodem 0,140 0,030 0,196 0,336 5,500

insgesamt; Empfangsrate ab 0,232 2,100 0,342 0,461 8,834 256 Kbit/s Anzahl der Kunden / Abo. in Mio. „High-Speed“-Verbindung (> 200 Kbit/s in einer Rich- 2,1 9,6 tung) davon > 200 Kbit/s in beide Rich- 5,9 tungen Nutzer von zuhause aus in Mio. „High-Speed“-Verbindung (> 200 Kbit/s in einer Rich- 7,8 tung) davon > 200 Kbit/s in beide Rich- 4,2 tungen Großkunden in Mio. multiple High-Speed Kanäle (> 200 Kbit/s in einer Rich- 1,8 tung) davon > 200 Kbit/s in beide Rich- 1,7 tungen

Vergleichende Darstellung erstellt durch die KEK; (***) eigene Berechnungen.

Quellen: Internationaler Vergleich: OECD, 2001, Stand: Juni 2001; die Definition der OECD für “Broadband“ orientiert sich an einer Übertragungsgeschwindigkeit von 256 Kbit/s in Emp- fangsrichtung (Downstream); Deutschland: RegTP, 2001, Stand: Ende 2001; Großbritan- nien: Oftel, 2002, Stand: Dezember 2001 (Kabelmodem), Januar 2002 (DSL); Niederlan- de: Belgacom, More than 200.000 ADSL customers, 20 december 2001; Financial Times v. 3. Dezember 2001; USA: FCC, Third report …, 2002. Für die USA sind unter ADSL oder DSL alle Breitbandzugangsdienste zusammengefasst, die über eine Kapazität von über 200 Kbit/s in beide Richtungen verfügen; Stand: Juni 2001. Die Definitionen der FCC für „Broadband“ orientieren sich an einer Übertragungsgeschwindigkeit ab 200 Kbit/s in mindestens einer Richtung.

197

Verzeichnis der verwendeten Quellen

British Sky Broadcasting Group plc, Results for the nine months ended 31 March 2002 (BSkyB 2002). Dutch Ministry of Transport, Public Works and Water Management, Directorate-General for Telecommunications and Post, Telecommunications Infrastructure and Services in the Netherlands, a benchmark study, 7. December 2000 (benchmark study for the Dutch Ministry, 2000). Europäische Audiovisuelle Informationsstelle, Statistisches Jahrbuch 2001, Film, Fernsehen, Video und Neue Medien in Europa, Straßburg 2001 (Europäische Audiovisuelle Infor- mationsstelle, Jahrbuch 2001) European Commission, Directorate General Information Society, The Development of Broadband Access Platforms in Europe, prepared by BDRC Ltd., London, Brussels, August 2001 (European Commission / BDRC, 2001). Federal Communications Commission (FCC), 8th annual report, Annual assessment of the Status of Competition in the Market for the Delivery of Video Programming, Washing- ton, January 14, 2002, CS Docket No. 01-129, FCC 01-389 (FCC, 8th annual report, 2002). Federal Communications Commission (FCC), Third report on the availability of advanced telecommunications capability services, 6. February 2002 (FCC, Third report …, 2002) Independent Television Commission (ITC), ITC Cable statistics for the third quarter of 2001, 17 december 2001, Stand: 1. Oktober 2001 (ITC Cable statistics for the third quarter of 2001). Independent Television Commission (ITC), Television audience share figures, ended 30 September 2001, 12. November 2001 (ITC, Television audience share figures, 2001). IP, International Marketing Committee (CMI), Television 2001, European Key Facts, 8th Edi- tion, September 2001 (IP, Television 2001). medien aktuell, hrsg. Hartmut Ohm, Infodienst Verlag GmbH, 14. Jg. 2002 (medien aktuell) National Cable & Telecommunications Association (NCTA), Industry Statistics, February 2002, www.ncta.com (NCTA, 2002). Nielsen / NetRatings, Internet Usage Statistics for the month (http:// www.nielsennetratings.com). Office of Telecommunications (Oftel), Oftel´s Broadband and Internet Brief, February 2002 (Oftel, 2002). Organisation for Economic Co-operation and Devolopment, The development of broadband access in OECD countries, 29. Oct. 2001, Paris Cedex 2001, Stand: Juni 2001 (OECD, 2001). Population Division of the Department of Economic and Social Affairs of the United Nations Secretariat, World Population Prospects, Population Database, February 2002 (United Nations, 2002). Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Hrsg.), Jahresbericht 2001, Markt- beobachtungsdaten, Bonn (RegTP, 2001). Satellite Broadcasting and Communications Association Société Européenne des Satellites (SES) / ASTRA, Market Information Group, Satellite Mo- nitors, Luxembourg, Year 2001 (SES, 2001)

198

6.2 Die Pflicht der Veranstalter zur Angabe der Programmbezugsquellen nach § 23 Abs. 2 RStV

6.2.1 Anforderungen an die Aufstellung der Programmbezugsquellen

Nach § 23 Abs. 2 RStV hat der Programmveranstalter der zuständigen Landesme- dienanstalt jährlich eine Aufstellung der Programmbezugsquellen für den Berichts- zeitraum vorzulegen. Die Vorlage muss, wie sich aus § 23 Abs. 1 RStV ergibt, spä- testens bis zum Ende des neunten auf das Ende des Geschäftsjahres folgenden Monats erfolgen. Die nicht fristgemäße Vorlage ist nach § 49 Abs. 1 Nr. 25 RStV bußgeldbewehrt. Die Aufstellung unterliegt dem Geheimnisschutz des § 24 RStV.

6.2.1.1 Bedeutung der Programmbezugsquellen für das Medienkonzentrationsrecht

In der amtlichen Begründung zum 3. Rundfunkstaatsvertrag wird darauf hingewie- sen, dass die Vorschrift „in einem engen sachlichen Zusammenhang mit § 26 Abs. 2 Satz 1“ RStV steht. Es handelt sich um eine Vorschrift, die letztlich der Sicherung der Meinungsvielfalt dienen soll.9 Hieraus ergibt sich, dass die Angaben von den Landesmedienanstalten an die KEK weiterzuleiten sind.

Welche Angaben die Aufstellung im Einzelnen enthalten muss, ist im Gesetz nicht ausdrücklich geregelt. Dies ist vielmehr dem Sinn und Zweck der Vorschrift zu ent- nehmen. Aus der amtlichen Begründung folgt, dass der Programmbezug im Rah- men des § 26 Abs. 2 Satz 1 RStV eine Rolle bei der Zurechnung von Programmen spielt. Eine solche Zurechnung kann gemäß § 28 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 RStV erfolgen, wenn ein Unternehmen „regelmäßig einen wesentlichen Teil der Sendezeit mit von ihm zugelieferten Programmteilen gestaltet“.

Nicht eindeutig vorgegeben ist jedoch, ob sich die „Wesentlichkeit“ aus dem zeitli- chen Anteil an der Gesamtsendezeit oder aber (zumindest auch) aus dem wertmä- ßigen Anteil an den gesamten Programmaufwendungen ergeben kann bzw. eine Gewichtung nach Prime-Time-Programmierung und zuschauerschwachen Sende- zeiten erfolgen muss. Die Vorschriften des RStV lassen sich im Sinne einer solchen qualitativen Betrachtung auslegen. Der Kommentar von Hartstein/Ring/Kreile/ Dörr/Stettner verwendet hinsichtlich der anzugebenden Bezugsquellen Kriterien, die auf den Aspekt des zeitlichen Anteils am Gesamtprogramm abstellen, wie die „re-

9 Hartstein/Ring/Kreile/Dörr/Stettner § 23 RStV Rn. 1.

199

gelmäßige“, „gelegentliche“ oder „nur in geringem Umfang“ erfolgende Zulieferung.10 Dagegen ist nach der Kommentierung zu § 28 Abs. 2 RStV bei der Zurechnung eine Kombination von reinem Zeitfaktor und Gewichtungsfaktor (Belegung von Prime- Time bzw. zuschauerschwachen Sendezeiten) geboten.11 Aufzuklären bleibt daher, welche Bezugsmerkmale das Einflusspotential und somit die medienkonzentrations- rechtliche Bedeutung der Programmzulieferungen am besten abbilden.

6.2.1.2 Einflusspotentiale von Programmzulieferern auf die Meinungsbildung

Ausgangspunkt der nachfolgenden Darlegungen ist, dass die vertikalen Beziehun- gen zwischen einem Fernsehveranstalter und dem vorgelagerten Markt für die Zu- lieferung von Programmen Meinungsrelevanz haben. Vertikale Beziehungen stellen einen Wettbewerbsparameter dar, der über den Erfolg eines Fernsehprogramms beim Zuschauer und Werbekunden mitentscheidet. Dadurch ergibt sich ein Zusam- menhang zu den Zuschaueranteilen. Hintergrund der Überlegungen ist, dass die Medienpolitik die Fernsehzuschauer vor einseitiger Beeinflussung in ihrer Mei- nungsbildung schützen und dieses Ziel mittels der Regelungen des Rundfunk- staatsvertrags erreichen will. Dazu setzt der RStV in erster Linie bei den Zuschau- eranteilen als Maßstab vorherrschender Meinungsmacht an. Doch wie lässt sich die Zuschauerrelevanz von vertikalen Zuliefererbeziehungen der Veranstalter bewer- ten? Wie lässt sich die Größe des Einflusspotentials einer Zulieferungsbeziehung oder deren Bedeutung für den Zuschauererfolg des Programms ermitteln?

Möglich ist es, die Anteile der Sendezeit der zugelieferten Programmteile an der Sendezeit des Gesamtprogramms zu ermitteln. Der Vorteil dieses Indikators für die Meinungsrelevanz eines Programmzulieferers ist, dass er einfach konstruiert ist und leicht gemessen werden kann; er beschreibt eine quantitative und leicht messbare Dimension, nämlich eine Zeitangabe (Programmminuten). Er weist aber den großen Nachteil auf, dass der soziale oder kommunikative Zusammenhang zwischen Zu- schaueranteilen und Programmminuten nur locker und eher gering ist. Der bloße zeitliche Anteil eines Zulieferers am Gesamtprogramm gibt wenig Hinweise über das Einflusspotential auf die Zuschauer bei ihrer Meinungsbildung. Da solche Angaben aber durch die Veranstalter verhältnismäßig leicht aufbereitet werden können, sollte nicht darauf verzichtet werden, diese Daten bei den Veranstaltern abzufragen. Au- ßerdem erscheint es zur Beurteilung der Programmzulieferung unerlässlich, auch

10 Hartstein/Ring/Kreile/Dörr/Stettner § 23 RStV Rn. 5. 11 Hartstein/Ring/Kreile/Dörr/Stettner § 28 Abs. 2 RStV Rn. 8.

200

eine kurzgefasste Angabe zum Genre des zugelieferten Programms (Fiktion, Non- fiktionale Unterhaltung, Information, Sport, Musik12) zu erhalten.

Es bleibt die Fragestellung, ob schon die Angaben bloßer Programmminuten Aus- sagen über die Meinungsrelevanz des Programms erlauben. Zwar gestaltet der Fernsehveranstalter in der Regel an jedem Wochentag ein 24-stündiges Programm. Somit benötigt er auch dafür entsprechende Produktionen, Lizenzen oder Zuliefe- rungen. Die Zuschauerrelevanz des Programms bzw. die Fernsehnutzung variiert aber im Tages- und Wochenverlauf deutlich (Schaubild 1):

Tageszeit

Basis: Zuschauer ab 3 Jahren, nach Altersgruppen aufgeschlüsselt, Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung /PC#TV/WDR-Fernsehen, Zeitraum: 01.01.2000 - 31.12.2000; Darstellung in Viertelstunden-Schritten.

Anhand einer durchschnittlichen Tagesverlaufskurve der Fernsehnutzung lässt sich leicht erkennen, dass, gemessen an der quantitativen Zuschauerrelevanz, ein Ge- samtprogramm nicht zu allen Tageszeiten dieselbe Meinungsrelevanz aufweisen kann. Vielmehr zeigt sich, dass Fernsehprogramme im Durchschnitt in den 4 Stun- den pro Tag zwischen 18:30 Uhr und 22:30 Uhr intensiv von der Bevölkerung ge- nutzt werden. Im Vergleich dazu ist im Durchschnitt die Nutzung in der übrigen Zeit von deutlich geringerer Bedeutung. Daraus folgt, dass ein Fernsehveranstalter über ein Potential zur Einflussnahme auf die Meinungsbildung schwerpunktmäßig in der

12 Dies entspricht der in den Media Perspektiven vorgenommenen Unterscheidung der Genres.

201

sog. Prime-Time verfügt. Wie die durchschnittliche Tagesverlaufskurve der Fern- sehnutzung zeigt, können nicht alle zugelieferten Programmteile für einen Fernseh- veranstalter denselben Wert aufweisen, denn sie erreichen je nach Tageszeit stark unterschiedliche Mengen und Gruppen von Zuschauern.

Diese Betrachtungsweise verstärkt sich noch, wenn die Werbetarife und Werbeerlö- se einbezogen werden. Die Werbeerlöse und unterschiedlichen Werbetarife zeigen den Wert an, den der Markt dem Einflusspotential für Werbebotschaften durch einen Veranstalter und dessen Programm beimisst. Für dasselbe Programm unterschei- den sich die 30-Sek.-Spotpreise je nach Tages- oder Jahreszeit, Sendezeit, vermu- teter Reichweite, Werbeumfeld und Zielgruppenbesonderheiten erheblich. So ist bei SAT.1 (Preise per 01.01.1998) der 30-Sek.-Spot für „ran-SAT.1-Fußball“ samstags von 18:00 bis 20:00 Uhr am teuersten (DM 134.730); am billigsten ist der 30-Sek.- Werbespot im Nachtprogramm, der um ca. 1:00 Uhr nur ca. DM 1.000 kostet.13 Die bestehenden Reichweitenunterschiede spiegeln sich entsprechend in Preisunter- schieden wider (Stichwort Tausender-Kontakt-Preis). Angelehnt an das SAT.1- Preisbeispiel ist somit festzustellen: Für den Veranstalter haben die Zulieferbezie- hungen für den Sendeplatz Samstag von 18:00 bis 20:00 Uhr einen weit höheren Wert als für die Plätze in der zuschauerarmen Nachtzeit. Das folgende Schaubild 2 zeigt den Tagesverlauf bei SAT.1 am Samstag, 9. Februar 2002. Die einzelnen Bal- ken stellen eine bestimmte Sendung und deren Zuschauerreichweite dar, die sie zur Sendezeit realisierte:

13 Quelle der Angaben: Heinrich, Jürgen, Medienökonomie, Wiesbaden 1999, S. 565.

202

5

4,5

4

3,5

3

2,5

2

1,5

1

0,5

0

Uhrzeit Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung, Berechnungen der SevenOne Media Marketing Operations, Fernsehpanel D, Zuschauer ab 3 Jahren.

Die folgende Tabelle 1 zeigt ebenfalls die herausragende Bedeutung der Zulieferbe- ziehungen für die Besetzung der Sendeplätze zur Prime-Time. Die Bedeutung kann aus sogenannten Top-Tabellen abgelesen werden (Beispiel SAT.1: 28. Jan. bis 3. Feb. 2002):

Rang Tag Titel ab 3 J., in Mio. 1 30.01. Der Bulle von Tölz (21:17 Uhr) 4,74 2 03.02. Ran-SAT.1.-Bundesliga (18:59 Uhr) 4,62 3 02.02. Ran-SAT.1-Bundesliga (18:59 Uhr) 4,49 4 30.01. Kommissar Rex (20:15 Uhr) 4,32 5 31.01. Für alle Fälle Stefanie (21:13 Uhr) 4,22 6 31.01. Die Quiz Show (19:40 Uhr) 3,52 7 30.01. Die Quiz Show (19:40 Uhr) 3,51 8 28.01. Die Quiz Show (19:40 Uhr) 3,44 9 01.02. Ladykracher (22:15 Uhr) 3,38 10 03.02. Sabrina (20:15 Uhr) 3,32

Quelle: GfK/AGF/Senderangaben; Basis: Deutschland, D + EU Fernsehpanel, in: Der Kontakter, Top Reichweiten.

203

Will man also die Meinungsrelevanz von Zulieferanteilen bestimmen und beachtet dazu schwerpunktmäßig die Zuschauerrelevanz der Zulieferungen, so ist es nur in Grenzen aussagekräftig, beispielsweise dem Zulieferer für einen SAT.1-Sendeplatz um 9:00 Uhr morgens dasselbe Gewicht beizumessen wie dem Zulieferer für den Sendeplatz um 19:00 Uhr abends. Es ist daher geboten, die reinen Angaben zu den Eigenproduktions-, Lizenz- oder Zuliefereranteilen an den Programmminuten zu er- gänzen. Als ergänzende Angaben kommen in Betracht:

(1) Angaben zu den Werbeerlösen, die mittels der zugelieferten Programme erzielt wurden. Dies wären relativ deutliche Angaben, um einen Indikator für die potentielle Meinungsrelevanz zu erhalten. Hiermit könnte das Einflusspotential der zugeliefer- ten Programme eingeschätzt werden. Die Veranstalter werden solche Daten jedoch als sehr sensible Geschäftsgeheimnisse werten und insbesondere auch vor ihren Konkurrenten geheim zu halten wünschen. Es kommt hinzu, dass die die Werbe- preise bestimmenden Wertschätzungen (z. B. die Werber wünschen als Zielgruppe die 14- bis 49-Jährigen) nicht vollständig deckungsgleich sind mit den von der Ver- fassung geforderten Kriterien der Sicherung der Meinungsvielfalt für die gesamte Bevölkerung.

(2) Einen Eindruck über das vom Veranstalter erwartete Einflusspotential würden auch die Aufwendungen für die zugelieferten Programmteile geben. Allerdings entspre- chen die Aufwendungen des Veranstalters nicht seinen Erlösen. In Einzelfällen kön- nen erhebliche Verzerrungen auftreten, falls man von der Kostenseite her den Wert einzelner Zuliefererbeziehungen einschätzt. Zum Beispiel gelten Spielshows und Talkrunden als vergleichsweise preiswert in der Produktion. In einigen Fällen lassen sich aber vermutlich überdurchschnittlich hohe Werbeerlöse durch das Format er- zielen. Ihre Relevanz für Werbebotschaften und damit zugleich auch ihre Zuschau- errelevanz ist daher u. U. weniger an ihren Produktionskosten zu erkennen. Die Hö- he der Aufwendungen weicht also von der tatsächlichen Zuschauerrelevanz und der daraus abgeleiteten potentiellen Meinungsrelevanz mehr oder weniger ab. Auch Sportberichten oder Sportübertragungen wird nachgesagt, dass die mit ihnen erziel- ten Werbeerlöse nicht immer die hohen Kosten für die Sportrechte decken. Proble- matisch sind auch die Aufwendungen für Eigenproduktionen oder für Zulieferungen von Tochterfirmen, da die Kosten hierfür nicht am Markt ermittelt sind.

204

(3) Angesichts der Schwierigkeiten, die insbesondere mit dem Indikator (1) verbunden wären, würden als Hilfsindikator bloße Minutenangaben über die Prime-Time- Programmierung wertvolle Informationen liefern. Zur Ergänzung ist dieser Hilfsindi- kator von großer Bedeutung, da in ihn die Tagesverlaufskurve (Schaubild 1) einfließt und somit das ungleich größere Einflusspotential auf die Meinungsbildung der zur Prime-Time gesendeten Programmbeiträge berücksichtigt werden kann.

Fazit: Der Veranstalter sollte folglich ergänzend angeben: das zeitliche Verhältnis (in %)

- der im Einzelnen aufzuführenden Programmzulieferungen oder Bezugsquellen zum Gesamtprogramm (Netto-Gesamtsendezeit),

- der jeweiligen Programmzulieferungen oder Bezugsquellen zur Pri- me-Time-Programmierung (tgl. 18:30 bis 22:30 Uhr) (Netto-Prime- Time-Sendezeit) und

- das Genre des zugelieferten Programms.

6.2.1.3 Defizite der vorliegenden Angaben zu Programmbezugsquellen

Die KEK hat die Landesmedienanstalten im Oktober 2001 aufgefordert, ihr die vor- liegenden Angaben der Veranstalter zu Programmbezugsquellen für das Jahr 2000 weiterzureichen. Die daraufhin der KEK übersandten Angaben weisen erhebliche Defizite auf, die die Verwertbarkeit im Hinblick auf das Ziel der Sicherung der Mei- nungsvielfalt mindern. Ursache hierfür dürfte u. a. eine bislang bestehende Unsi- cherheit bei den Veranstaltern darüber sein, welche Daten im Einzelnen mitgeteilt werden müssen. Diese Unsicherheit sollte künftig durch ein vereinheitlichtes Verfah- ren und klar festgelegte Kategorien beseitigt werden (s. u. Muster).

• Angabe der Zulieferanteile

Bislang wurden von den Veranstaltern allein die zeitlichen Anteile der Zulieferungen am Gesamtprogramm angegeben; erforderlich ist jedoch zusätzlich die Angabe des prozentualen Anteils an der Prime-Time-Programmierung (s. o.). Zahlreiche Unter- nehmen gehen – ohne dass hierfür eine rechtliche Grundlage erkennbar wäre - von einer Schwelle bei einem Zulieferanteil von 5 % aus, bei deren Unterschreitung ein- zelne Zulieferer nicht benannt werden müssen. Eine solche Einschränkung der Pub- lizitätspflicht ist bedenklich, weil unterhalb der 5-Prozent-Grenze liegende Zuliefer- anteile verschiedener Unternehmen desselben Konzerns, die in ihrer Gesamtheit

205

durchaus von Gewicht für die öffentliche Meinungsbildung sein können, nicht be- rücksichtigt werden könnten. Auch bleibt so häufig die Herkunft eines Großteils des Programms völlig im Dunkeln. Zu beanstanden ist auch die Aufzählung von Unternehmen unter der pauschalen Angabe eines Zulieferanteils von „über 5 %“. Gerade die nach oben hin offene Angabe „über 5 %“ lässt keinerlei Rückschluss auf die tatsächliche Dimension der Zulieferung zu. Ein nicht unerheblicher Teil der Rundfunkveranstalter verzichtet völlig auf Prozentangaben. Für Prozentangaben zu Zulieferanteilen (sowie zur Produktionsform) werden zum Teil verschiedene Bezugsgrößen verwendet. So gehen z. B. manche Veranstalter von der Bruttosendezeit aus und beziehen die prozentualen Zulieferanteile auf die einzelnen Programmkategorien. Im Muster-Formblatt findet sich daher die Definition der Netto- Gesamtsendezeit. Eine Untergrenze für anzugebende Zulieferanteile besteht nach dem Gesetz nicht. Um den Aufwand der Unternehmen zu begrenzen, kann auf die Angabe von Anteilen unter 1 % verzichtet werden.

• Form und Art der Programmproduktion

Häufig wurde bei den Angaben der Veranstalter nicht nach Eigen- und Auftragspro- duktionen und Lizenzprogrammen unterschieden, was für die Bewertung der Stel- lung der Unternehmen auf den entsprechenden Märkten von Bedeutung wäre. Un- klar erscheint bisweilen auch, nach welchen Kriterien die Abgrenzung der Produkti- onsarten erfolgte. Verflechtungen von Sendern und Produktionsunternehmen er- schweren die Einordnung als Eigen- oder Auftragsproduktion. Bei der Einordnung sollte daher auf die von der Fernsehstatistik der ARD verwendeten Kategorien zu- rückgegriffen werden:14

- Übernahmen: Programme, die von einer Rundfunkanstalt/-organisation über- nommen und gleichzeitig – im Direktanschluss – oder zeitversetzt ausgestrahlt werden (Programmaustausch),

- Eigenproduktion: Programme, deren Herstellung und Bearbeitung von der ausstrahlenden Anstalt mit eigenen Produktionsmitteln durchgeführt und allein finanziert wird,

- Auftragsproduktion: Programme, die von Anstaltsfremden ausschließlich oder überwiegend mit deren Produktionsmitteln hergestellt und bearbeitet und von

14 Online-ABC der ARD unter http://db.ard.de/abc/main.index_abc ; auf diese Kategorien bezieht sich auch Heinrich, Medienökonomie Band 2, 1999 Wiesbaden/Opladen, S.155 f.

206

der auftraggebenden Anstalt durch Einzelvertrag für die Ausstrahlung erwor- ben werden, 15 - Lizenzprogramm: Programme, die durch Einzelvertrag von anderen Anstal- ten oder Dritten gegen Entgelt erworben, ggf. auch selbst bearbeitet (z. B. synchronisiert) werden,

- Koproduktion: Sendung, an deren Finanzierung und/oder Herstellung und Be- arbeitung neben der ausstrahlenden Rundfunkanstalt auch Dritte beteiligt wa- ren.

Diese Kategorien sollten für das Prüfungsanliegen der KEK vereinfacht bzw. angepasst werden (s. u. Muster).

• Probleme der Erfassung abgeleiteter Senderechte

Unklar ist auch, wie die von Dritten erworbenen Senderechte, z. B. an Sportereig- nissen, musikalischen Veranstaltungen und noch nicht sendefertigen Agenturzulie- ferungen im Nachrichtenbereich, die in der Regel als Eigenproduktionen umgesetzt werden, erfasst werden sollen. Für Musiksender wurden z. T. Übersichten über Vi- deoclips zuliefernde Plattenfirmen (ohne Quantifizierungen) übersandt. Diese Vi- deoclips wurden größtenteils im Rahmen von eigenproduzierten Formaten präsen- tiert. Schwierig erscheint auch die Quantifizierung von Agenturbeiträgen im Nach- richtenbereich, da diese zum Teil sendefähig aufbereitet, zum Teil als Rohmaterial geliefert werden. Zudem wurde nach Wort- und Bewegtbildquellen differenziert und auf die Abhängigkeit des Zulieferanteils von der Nachrichtenlage hingewiesen. So- weit sich die in Lizenz erworbenen Sendeberechtigungen nicht in einer bestimmba- ren Sendezeit manifestieren, sollte daher künftig von den Veranstaltern ersatzweise der wertmäßige Anteil der Lizenzen an den gesamten Programmaufwendungen an- gegeben werden, wie bei der Programmbezugsquellenabfrage für das Jahr 2000 im Bereich der Sportlizenzen bereits geschehen. Hierfür wurde im Muster-Formblatt die Rubrik „sonstige Bezugsquellen“ eingerichtet.

15 Dieser Begriff wird hauptsächlich von den Rundfunkveranstaltern verwendet, gebräuchlich ist auch die Bezeichnung „Kaufproduktionen“ (so z. B. im ALM-Programmbericht). Die ARD Fernsehstatistik verwendet dagegen den Begriff „Kauffilme“ und bezeichnet mit „Lizenzprogramm“ gesondert lizenzier- te Programme, die wie z. B. dctp als Fensterprogramme ausgestrahlt werden. Der Begriff Lizenzpro- gramm im oben definierten Sinn bietet gegenüber dem der Kauffilme den Vorteil, dass hierunter auch der Erwerb sonstiger Senderechte (z. B. an Sportereignissen oder musikalischen Aufführungen) ge- fasst werden kann. Möglich wäre auch die Aufteilung in „Kaufproduktionen“ und „sonstige Sendelizen- zen“.

207

• Genre

Es fehlen die für einen ersten Anhalt für die Frage der Meinungsrelevanz der zuge- lieferten Programmteile erforderlichen Angaben zum Genre des zugelieferten Pro- gramms.

• Sonstige Defizite

Die der KEK im Rahmen der Abfrage der Programmbezugsquellen vorgelegten An- gaben beziehen sich teilweise nicht auf das unmittelbar zurückliegende Geschäfts- jahr, was nach § 49 Abs. 1 Nr. 25 RStV ordnungswidrig und bußgeldbewehrt ist. Es fehlen teilweise Angaben über den genauen Zeitraum des Geschäftsjahrs. Produkti- onsunternehmen werden häufig nicht vollständig bezeichnet, sondern die Namen verkürzt und der Firmensitz gar nicht angegeben, was eine Identifizierung und Ein- ordnung erschwert. Dies kann durchaus für die Auswertung von Belang sein, wenn eine im Hinblick auf Zurechnungsfragen erhebliche Veränderung der Beteiligungs- verhältnisse, zumal innerhalb eines Geschäftsjahres erfolgt. Die Angaben der Ver- anstalter werden zum Teil nicht in einer Mehrfertigung an die KEK weitergeleitet, sondern nur durch die zuständige Landesmedienanstalt nach ihrem Inhalt in weni- gen Sätzen zusammenfassend beschrieben. Hierdurch können Informationen, die für die KEK von Belang sind, verloren gehen.

• Fehlende Rückmeldungen

Zur Zeit stehen noch immer die Angaben einiger Rundfunkveranstalter für das Jahr 2000 aus. Die Landesmedienanstalten haben diese nach eigener Auskunft erneut zur Vorlage aufgefordert und eine unmittelbare Weiterleitung an die KEK zugesi- chert. Dennoch fehlen nach wie vor die Angaben von drei Programmveranstaltern.

6.2.1.4 Fazit

Die Ansichten darüber, welche Angaben die Aufstellung der Programmbezugsquel- len enthalten soll, divergieren bei den Rundfunkveranstaltern. Die Unklarheit hier- über führte in der Vergangenheit dazu, dass auch Angaben durchaus kooperations- williger Unternehmen bisweilen wenig brauchbar sind. Auch dürfte dies – neben der in einigen Fällen wohl bestehenden Erstmaligkeit der Anforderung – ein Grund für die Verzögerungen bei der Erfüllung der gesetzlichen Pflicht sein. Für künftige Er-

208

hebungen sollte daher ein Formblatt verwendet werden, das die erforderlichen Un- terteilungen und Erklärungen enthält. Die KEK hat ein solches Formblatt zur Vorlage durch die Landesmedienanstalten entwickelt (s. u. Muster). Das Formblatt sollte den Rundfunkveranstaltern frühzeitig übersandt werden, damit sie sich bei der Daten- sammlung danach richten können.

6.2.2 Ergebnisse der Angaben der Veranstalter zu Programmbezugsquellen für das Jahr 2000

Eine für die Zurechnung von Programmen maßgebliche Gestaltung eines wesentli- chen Teils der Sendezeit durch zugelieferte Programmteile war anhand der vorlie- genden Daten nicht nachweisbar. Für die Beurteilung hätte es detaillierterer Anga- ben (vor allem auch zur Prime-Time-Programmierung, s. o.) bedurft.

Festzustellen ist jedoch, dass die privaten Veranstalter in verstärktem Maße Eigen- produktion betreiben und/oder Auftragsproduktionen und Lizenzprogramm zu einem großen Teil von verflochtenen Unternehmen beziehen. Eine Bevorzugung „eigener“ Programmzulieferer scheint bei nahezu allen Veranstaltern vorzuliegen. Hinzu kom- men zahlreiche Produktionen, die im Wege des Outsourcing auf die jeweiligen Protagonisten der Sendungen (z. B. Moderatoren, Hauptdarsteller) übertragen wur- den. Für die Programmzulieferung durch vom Veranstalter unabhängige Auftrags- produzenten und Rechteinhaber verbleibt entsprechend wenig Raum. Zu berück- sichtigen ist, dass hiervon wiederum ein erheblicher Anteil auf in andere Medien- konzerne integrierte Produzenten, Hollywood Major Studios und sonstige ausländi- sche Produktionsunternehmen entfällt. Der Anteil des Programms, der von inländi- schen, nicht mit Medienkonzernen verflochtenen Produzenten und Rechtehändlern bezogen wurde, ist demnach noch geringer anzusetzen.

Die umfangreichste (nachweisbare) Programmzulieferung eines Unternehmens an einen Veranstalter, zu dem keine gesellschaftsrechtlichen Verbindungen bestehen, lag bei 15 % des Gesamtprogramms. Dabei handelt es sich um einen Mindestwert, da für drei Unternehmen die pauschale Angabe eines Zulieferanteils von „über 5 %“ verwendet wurde. Im Übrigen war, soweit erkennbar, der Programmbezug von un- ternehmensexternen Lieferanten in der Regel eher breit gestreut. Eine strikte Trenn- linie bezüglich der Programmzulieferungen scheint auch zwischen den großen Sen- derfamilien der KirchGruppe und der RTL Group nicht zu bestehen. So fand in ge- wissem Umfang auch eine wechselseitige Programmzulieferung zwischen Kirch-

209

Gruppe und RTL Group statt. Dominante Positionen dieser Unternehmen im Bereich der Produktion oder des Rechtehandels waren anhand der Angaben der Pro- grammbezugsquellen für das Jahr 2000 nicht erkennbar. Es ist jedoch zu bedenken, dass die Datengrundlage (vor allem was die Sender der RTL Group anbetrifft) unzu- reichend ist und keine definitiven Schlüsse zulässt. Auch könnten Angaben über Programmzulieferungen an ARD und ZDF über diese Frage mehr Aufschluss ge- ben, als dies die Angaben von hauptsächlich kleineren Veranstaltern non-fiktional orientierter Spartenprogramme vermögen.

210

Muster

Angaben der (Name des Veranstalters) zu den Programmbezugsquellen für das Programm (Name des Programms) für das Geschäftsjahr (Bezeichnung des Geschäftsjahrs) gemäß § 23 Abs. 2 Rundfunkstaatsvertrag

Zeitliches Ver- Zeitliches Ver- Produzent/Zulieferer1) Unternehmensitz hältnis des hältnis der Genre des zuge- produzierten/ produzierten/ lieferten Pro- zugelieferten zugelieferten gramms3)

Programms zum Gesamtprogram- Gesamt- me zu den programm Prime-Time- (Anteil in %)2) Programmen (tgl. 18:30 bis 22:30 Uhr) (Anteil in %)2) 1. Eigenproduktion4) --- 2. Auftragsproduktion5) ------(Unternehmen A) (Unternehmen B) (Unternehmen C) ∑ Auftragsproduktion ------3. Lizenzprogramm6) ------(Unternehmen A) (Unternehmen B) (Unternehmen C) ∑ Lizenzprogramm ------4. Sonstige Bezugsquel------len7) (Unternehmen A) (Unternehmen B) (Unternehmen C) ∑ Sonstige Bezugsquel------len Gesamtprogramm8) --- 100 100 ---

211

Muster

Hinweise zur Bearbeitung

1) Anzugeben ist die genaue Firmenbezeichnung. 2) Es sind alle Zulieferungen ab einem Anteil von 1 % anzugeben. 3) Die Programmzulieferungen sollen einem der folgenden Genres zugeordnet wer- den: Fiktion, Nichtfiktionale Unterhaltung, Information, Sport, Musik.16 4) Eigenproduktionen sind Programme, deren Herstellung und Bearbeitung vom aus- strahlenden Veranstalter mit eigenen Produktionsmitteln durchgeführt und allein fi- nanziert werden.17 Darunter fallen auch Koproduktionen, soweit der Finanzierungs- und/oder Herstellungsschwerpunkt beim Veranstalter liegt. 5) Auftragsproduktionen sind Programme, die von Dritten ausschließlich oder überwie- gend mit deren Produktionsmitteln hergestellt und bearbeitet und vom auftragge- benden Veranstalter durch Einzelvertrag zur Ausstrahlung erworben werden. 6) Lizenzprogramme sind Programme, die durch Einzelvertrag von Dritten gegen Ent- gelt erworben, ggf. auch selbst bearbeitet (z. B. synchronisiert) werden. 7) Sonstige Bezugsquellen sind z. B. Nachrichtenagenturen, Inhaber von Übertra- gungsrechten für Sportveranstaltungen und musikalische Aufführungen, Plattenfir- men, Verwertungsgesellschaften etc. Sofern die Angabe eines zeitlichen Anteils am Gesamtprogramm nicht möglich ist, kann auch der wertmäßige Anteil an den ge- samten Programmaufwendungen angegeben werden. 8) Unter Gesamtprogramm ist die Gesamtsendezeit abzüglich Werbung, Pro- grammtrailer und Sponsoring zu verstehen (Netto-Gesamtsendezeit).

16 Diese Einteilung entspricht den von der Zeitschrift Media Perspektiven gebildeten Kategorien. 17 Die Definitionen orientieren sich an den Kategorien der ARD Fernsehstatistik, die für die Zwecke der KEK vereinfacht bzw. modifiziert wurden.

212

II Aktuelle Entwicklungen

1 Die Änderungen des Medienkonzentrationsrechts im 6. Rundfunkänderungs- staatsvertrag18

1.1 Überblick

Der Sechste Rundfunkänderungsstaatsvertrag, der zum 01.07.2002 in Kraft getre- ten ist, lässt die Vorschriften des Rundfunkstaatsvertrags zur Sicherung der Mei- nungsvielfalt (§§ 25 - 37 RStV) im Wesentlichen unverändert. Der Grundtatbestand des § 26 Abs. 1 RStV hält unverändert an den materiellen Voraussetzungen für den Befund vorherrschender Meinungsmacht außerhalb der Vermutungstatbestände des Absatzes 2 dieser Vorschrift fest. Auch der allgemeine Vermutungstatbestand, wo- nach bei einem Zuschaueranteil von 30 vom Hundert im Jahresdurchschnitt vor- herrschende Meinungsmacht gegeben ist, gilt fort (§ 26 Abs. 2 Satz 1 RStV).

Eine wichtige Neuerung gibt es jedoch: die Abänderung des zweiten Vermutungs- tatbestands für vorherrschende Meinungsmacht, § 26 Abs. 2 Satz 2 RStV. Das Merkmal „geringfügige Unterschreitung des Zuschaueranteils“ (von 30 %), das bei Vorliegen der weiteren in Satz 2 genannten Voraussetzungen die Vermutung vor- herrschender Meinungsmacht begründete, wird ersetzt durch einen Zuschaueranteil von 25 %. Diese Messgröße ist aber nicht absolut bestimmend; vielmehr sind bei der Ermittlung des dafür maßgeblichen Zuschaueranteils nach einem Bonussystem – dem neu eingefügten § 26 Abs. 2 Satz 3 RStV – für die Aufnahme von Regional- fensterprogrammen in das zuschauerstärkste Vollprogramm zwei Prozentpunkte gut zu bringen, für die gleichzeitige Einräumung von Sendezeiten für unabhängige Dritte weitere drei Prozentpunkte.

Zugleich wurde der Anwendungsbereich zweier Normen erweitert: Erstens gilt die Verpflichtung, in bundesweite Fernsehvollprogramme Regionalfensterprogramme aufzunehmen, künftig unabhängig von der Übertragungsart und nicht mehr nur bei terrestrischer Verbreitung, § 25 Abs. 4 RStV. Diese Vorschrift, mit deren Anwen- dung bislang allein die Landemedienanstalten befasst waren, ist künftig auch von der KEK im Rahmen der neuen Bonusregelung nach § 26 Abs. 2 Satz 3 RStV zu berücksichtigen. Zweitens besteht die Pflicht, Sendezeit für unabhängige Dritte ein-

18 Siehe zum Wortlaut der Vorschriften III 3.

213

zuräumen (§ 26 Abs. 5 RStV), künftig nicht nur bei einem Zuschaueranteil eines Voll- oder Informationsprogramms von 10 %, sondern auch bei einem Gesamtzu- schaueranteil der einem Unternehmen zurechenbaren Programme von 20 %.

Bei Zurechnung aller Bonuspunkte nach § 26 Abs. 2 Satz 3 RStV verliert der zweite Vermutungstatbestand (§ 26 Abs. 2 Satz 2 RStV) im Ergebnis einen eigenständigen Regelungsgehalt, da dann stets auch der erste Vermutungstatbestand (§ 26 Abs. 2 Satz 1 RStV) eingreift, der allein und ohne alle weiteren Merkmale auf den Zu- schaueranteil abstellt. Diese Zurechnung von Bonuspunkten setzt aber voraus, dass eine Reihe von konkret zu prüfenden Voraussetzungen für die Berücksichtigungsfä- higkeit von Regionalfenstern und Drittsendezeiten vorliegen müssen. Darum lässt sich gegenwärtig noch nicht voraussagen, welche Bedeutung der zweiten Vermu- tungsregelung künftig im Gefüge der Tatbestände, nach denen vorherrschende Meinungsmacht zu beurteilen ist, zukommen wird. Insgesamt sind die Anforderun- gen an die Vermutung vorherrschender Meinungsmacht jedenfalls zurückgenom- men worden, indem schon ein nur 25%iger Zuschaueranteil vermutungsrelevant wird und danach erst in einer Folgeprüfung festzustellen sein wird, ob diese Zu- schaueranteilsgrenze durch Bonusprozentpunkte anzuheben ist. Selbst wenn bei Zurechnung der höchstmöglichen 5 Prozentpunkte der zweite Vermutungstatbe- stand künftig gleichfalls 30 % Zuschaueranteil und nicht länger nur „geringfügig“ weniger erfordert, so wird damit die Prüfung der Stellung und der Tätigkeiten des betreffenden Zurechnungsadressaten mit weniger als 30 % Zuschaueranteil auf den medienrelevanten verwandten Märkten nicht hinfällig. Sie erübrigt sich zwar für die beiden Vermutungstatbestände, behält aber bei der Prüfung des Grundtatbestandes für die Ermittlung vorherrschender Meinungsmacht nach § 26 Abs. 1 RStV Gewicht.

Schließlich wurde in § 27 Abs. 2 Satz 1 RStV im Hinblick auf die noch ausstehende Vergabe des Auftrags zur Zuschaueranteilsermittlung der Passus „aufgrund einer Ausschreibung“ gestrichen. Die vergaberechtliche Pflicht der Landesmedienanstal- ten, den Auftrag auszuschreiben, bleibt davon allerdings unberührt.

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1.2 Neufassung des zweiten Vermutungstatbestands für vorherrschende Mei- nungsmacht (§ 26 Abs. 2 Satz 2, 2. Alt. und Satz 3 RStV i.V.m. §§ 25 Abs. 4, 26 Abs. 5 RStV)

1.2.1 Die neue 25-Prozent-Grenze (§ 26 Abs. 2 Satz 2 RStV)

Die wesentliche Änderung des Medienkonzentrationsrechts betrifft den zweiten Vermutungstatbestand für vorherrschende Meinungsmacht. Die Vermutung für vor- herrschende Meinungsmacht gilt generell wie bisher beim Erreichen eines Zu- schaueranteils von 30 % (§ 26 Abs. 2 Satz 1 RStV) und gilt nunmehr auch gemäß § 26 Abs. 2 Satz 2 RStV

„bei Erreichen eines Zuschaueranteils von 25 vom Hundert, sofern das Unterneh- men auf einem medienrelevanten verwandten Markt eine marktbeherrschende Stel- lung hat oder eine Gesamtbeurteilung seiner Aktivitäten im Fernsehen und auf me- dienrelevanten verwandten Märkten ergibt, dass der dadurch erzielte Meinungsein- fluss dem eines Unternehmens mit einem Zuschaueranteil von 30 vom Hundert ent- spricht.“

Der Zuschaueranteil von 25 % ersetzt das Tatbestandsmerkmal „geringfügige Un- terschreitung des Zuschaueranteils“ (von 30 %); die intensive Auseinandersetzung zwischen der KEK und den Landesmedienanstalten um die Auslegung dieses unbe- stimmten Rechtsbegriffs hat sich damit erledigt (dazu Konzentrationsbericht der KEK, Kap. I 4.2.3.2 und III 2.1.1 und Jahresbericht 1998/1999, Kap. 3.3). Dieser neue fixe Prozentwert von 25 % anstelle des unbestimmten Rechtsbegriffs „gering- fügige Unterschreitung von 30 %“ verspricht den Beteiligten größere Rechtssicher- heit. Dagegen bedeutet der vergleichsweise niedrige Wert von 25 % nicht schon selbstredend eine aktuelle Verschärfung gegenüber der bisherigen Gesetzeslage. Zugleich ist nämlich der neu eingefügte § 26 Abs. 2 Satz 3 RStV zu beachten, der gleichsam als „Ausgleich“ für die niedrigere Vermutungsschwelle zugunsten der be- troffenen Unternehmen ein Bonussystem einführt.

215

1.2.2 Die Bonusregelung (§ 26 Abs. 2 Satz 3 RStV i.V.m. §§ 25 Abs. 4 und 26 Abs. 5 RStV)

„Bei der Berechnung des nach Satz 2 maßgeblichen Zuschaueranteils kommen vom tatsächlichen Zuschaueranteil zwei Prozentpunkte in Abzug, wenn in dem dem Un- ternehmen zurechenbaren Vollprogramm mit dem höchsten Zuschaueranteil Fens- terprogramme gemäß § 25 Abs. 4 in angemessenem, mindestens im bisherigen Umfang aufgenommen sind; bei gleichzeitiger Aufnahme von Sendezeit für Dritte nach Maßgabe des Absatzes 5 kommen vom tatsächlichen Zuschaueranteil weitere drei Prozentpunkte in Abzug.“

Der nach dem zweiten Vermutungstatbestand als unbedenklich erachtete Zuschau- eranteil variiert also mit dem Eingreifen der Bonusregelung: Nur wenn weder für Regionalfensterprogramme noch für Drittsendezeiten Bonuspunkte zu gewähren sind, gilt die 25%-Vermutungsschwelle, anderenfalls erhöht sie sich entweder auf 27 % oder - wenn beide Anrechnungsklauseln eingreifen - auf 30 %.

Die Einführung der Bonusregelung und die Reform der Bestimmungen zur Aufnah- mepflicht für Regionalfenster und Drittsendezeiten zeigen die vorrangige Absicht des Gesetzgebers, diese bei den Hauptveranstaltern unbeliebten und im Hinblick auf ihre Wirksamkeit nicht unumstrittenen Maßnahmen der Vielfaltsicherung aufzu- werten (zu den Bedenken der KEK vgl. z. B. Konzentrationsbericht, Kap. III 2.2.7). Einerseits werden die Verpflichtungen der zuschauerstarken Veranstaltergruppen in dieser Hinsicht ausgeweitet – wobei die tendenziell sinkenden Zuschaueranteile der führenden Vollprogramme und die eher rückläufige Bedeutung der terrestrischen Verbreitung von Fernsehprogrammen Berücksichtigung finden. Andererseits werden die damit verbundenen erheblichen Aufwendungen der betroffenen Hauptveranstal- ter im Rahmen der medienkonzentrationsrechtlichen Würdigung honoriert. Insbe- sondere die Regionalfensterprogramme schlagen künftig doppelt zu Buche: außer bei der für sie geschaffenen Bonusregel mit 2 Prozentpunkten auch gemäß § 31 Abs. 2 Satz 2 und 3 RStV dadurch, dass sie zugleich die Drittsendezeitenverpflich- tung, die grundsätzlich 260 Minuten wöchentlich umfasst, um bis zu 80 Minuten re- duzieren können. Gegenläufig schließt es die Systematik der neuen Regelung je- doch aus, künftig noch den weitergehenden Standpunkt zu vertreten, die Einräu- mung von Drittsendezeit sei konzentrationsrechtlich so (hoch) zu bewerten, dass sie das betroffene Hauptprogramm „neutralisiere“, so dass es bei der Ermittlung des re-

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levanten Zuschaueranteils nicht mitzähle. Diese Auffassung hat die KEK schon bis- her aufgrund der systematischen Stellung des § 26 Abs. 5 RStV abgelehnt.

Die nun von den Gesetzgebern der Länder gewählte Konstruktion, die Anerkennung dieser vielfaltsichernden Maßnahmen mit dem zweiten Vermutungstatbestand für vorherrschende Meinungsmacht zu „verkoppeln“, könnte aber noch den weiterge- henden Schluss nahe legen, dass die Gesamtbetrachtung der Position eines Me- dienunternehmens im Fernsehen und auf anderen medienrelevanten verwandten Märkten im Rahmen der Vermutungstatbestände in ihrer Gewichtung für die Siche- rung der Meinungsvielfalt abgeschwächt werden soll. Zu dieser Einschätzung könn- te die naheliegende Unterstellung verleiten, dass den zwei zuschauerstarken Sen- dergruppen im bundesweiten Fernsehen, für die der Vermutungstatbestand gegen- wärtig allein ernsthaft in Betracht kommt, beide Gutschriften von Zuschaueranteilen zugute kommen; deren jeweils zuschauerstärkste Vollprogramme RTL und SAT.1 enthalten sowohl Regionalfenster als auch Drittsendezeiten. Zudem erscheint mit der erweiterten Drittsendezeitverpflichtung ab 20 % Gesamtzuschaueranteil - einer Schwelle unterhalb derjenigen von 25 % - sichergestellt, dass jedenfalls die damit verbundenen Bonuspunkte Unternehmen mit einem Zuschaueranteil von 25 % stets zugute kommen. Die gesetzgeberische Absicht kann nicht deshalb vordergründig als bloße Akzentverschiebung ohne eine angestrebte Verschärfung interpretiert werden, weil sie Veranstaltern in der Nähe der Vermutungsschwellen jeweils mit Fensterprogrammen und Drittsendezeiten Verpflichtungen auferlegt, die diesen die Bonuspunkte aufzwingt und damit die Vermutungsschwelle auf wieder 30 % anhebt. Eine derartige, der Meinungsvielfaltsicherung abträgliche Interpretation der mit dem 6. RÄndStV verfolgten Absichten widerspricht den verlautbarten Bekundungen der bei den Ländern für das Medienrecht zuständigen und verantwortlichen Referenten und dem in der Verfassungsgerichtsbarkeit zu beobachtenden Trend, den Schutz der Meinungsvielfalt zu stärken. Deshalb wird es gelten, strenge Anforderungen an die Bonusberechtigung zu stellen und der wachsenden Bedeutung der intermediä- ren Verflechtungen dadurch Rechnung zu tragen, dass die Zusammenhänge zwi- schen dem Fernsehen und den medienrelevanten verwandten Märkten bei der Prü- fung vorherrschender Meinungsmacht nach dem Grundtatbestand der Konzentrati- onskontrolle in § 26 Abs. 1 RStV sorgfältig erhoben und gewürdigt werden.

217

1.2.2.1 Bonusregelung für Regionalfenster

Für die Einrichtung von Regionalfenstern sind Bonuspunkte zu gewähren, wenn „in dem dem Unternehmen zurechenbaren bundesweiten Vollprogramm mit dem höchsten Zuschaueranteil in angemessenem, mindestens im bisherigen Umfang Fensterprogramme aufgenommen sind“ (§ 26 Abs. 2 Satz 3 RStV). Dies verweist auf die Regelung des § 25 Abs. 4 RStV:

„In bundesweit verbreiteten Fernsehvollprogrammen sollen nach Maßgabe des je- weiligen Landesrechts Fensterprogramme aufgenommen werden. Mit der Organisa- tion der Fensterprogramme ist zugleich deren Finanzierung durch die Veranstalter sicherzustellen. Die Landesmedienanstalten stimmen die Organisation der Fenster- programme in zeitlicher und technischer Hinsicht unter Berücksichtigung der Inte- ressen der betroffenen Veranstalter ab.“

In Satz 1 der Bestimmung wurden hinter „sollen“ die Worte „bei terrestrischer Verbreitung“ gestrichen. Somit gilt die Pflicht zur Einrichtung von Regionalfenster- programmen künftig unabhängig von der Art der Verbreitung des Hauptprogramms, ähnlich wie dies bereits Art. 3 des Bayerischen Mediengesetzes „mindestens“ für die beiden bundesweiten Fernsehprogramme „mit der größten technischen Reichweite“ vorsieht (allerdings sind dort auch lokale Fernsehangebote eingeschlossen und gilt die Verpflichtung nur „im Rahmen der technischen Möglichkeiten“).

Mit „Fensterprogrammen“ sind Regionalfensterprogramme i.S.v. § 2 Abs. 2 Nr. 4 RStV, nicht etwa Satellitenfensterprogramme i.S.v. § 2 Abs. 2 Nr. 3 RStV gemeint, deren Begriff erst mit dem Dritten Rundfunkänderungsstaatsvertrag in das Gesetz aufgenommen wurde. Nach der Legaldefinition des § 2 Abs. 2 Nr. 4 RStV handelt es sich um ein „zeitlich und räumlich begrenztes Rundfunkprogramm mit im Wesentli- chen regionalen Inhalten im Rahmen eines Hauptprogramms“. Das regionale Verbreitungsgebiet eines einzelnen Fensterprogramms kann sehr begrenzt sein; es kann aber auch die Gebiete mehrerer Bundesländer erfassen. Fensterprogramme können grundsätzlich - auf der Grundlage einer eigenständigen Lizenz (in Abgren- zung zur Programmzulieferung) - sowohl vom Hauptprogrammveranstalter als auch von Dritten veranstaltet werden. Nicht unter diesen Begriff fallen Lokal- oder Bal- lungsraumprogramme.

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Stichwort: „bisheriger Umfang“

Die erste Frage ist, ob sich der „bisherige Umfang“ der Regionalfenster auf den Zeitpunkt des In-Kraft-Tretens des Sechsten Rundfunkänderungsstaatsvertrags be- zieht, oder ob der jeweilige Prüfungszeitpunkt mit der Situation in der Vergangenheit verglichen werden soll. Da im zweiten Fall ein „schleichender“ Abbau der Regional- fenster denkbar wäre, dürfte Ersteres gemeint sein. Erforderlich ist demnach eine Bestandsaufnahme der Situation zum 01.07.2002. Der Umfang kann sich allein nach dem zeitlichen Anteil der Regionalfenster am Gesamtprogramm bemessen oder zusätzlich danach, wie viele Zuschauer des Gesamtprogramms insgesamt von ihnen erreicht werden. Im Hinblick auf die Funktion der Regionalfenster im Rahmen der Bonusregelung, als „Kompensationsfaktor“ die Vermutungsschwelle für vorherr- schende Meinungsmacht im bundesweiten Fernsehen zu modifizieren, erscheint es geboten, auch den insgesamt bundesweit erzielten Zuschaueranteil oder, falls die- ser nicht veröffentlicht wird, Reichweitenangaben der regionalen Programmfenster zu berücksichtigen. Dies entspricht auch der Systematik der bereits bestehenden Anrechnungsvorschrift für Regionalfenster, § 31 Abs. 2 Satz 2 und 3 RStV.

Auf der Grundlage des § 25 Abs. 4 Satz 3 RStV haben die Landesmedienanstalten in einer Entschließung der DLM zu regionalen TV-Fensterprogrammen vom 25.05.1993 die Sendezeiten der Fensterprogramme bei den Gesamtprogrammen RTL und SAT.1 abgestimmt. Danach werden dort auf zwei Vorabendschienen Regi- onalfensterprogramme in einem zeitlichen Umfang von grundsätzlich 150 Minuten wöchentlich veranstaltet (vgl. Punkt 1, 5 und 6 der Entschließung, abgedruckt in Dörr/Kreile/Ring/Stettner, RStV, Komm., § 25 Rn. 15). Dies lässt die Frage der Reichweite unberührt. Sie hängt zunächst davon ab, ob in den einzelnen Ländern überhaupt Regionalfenster veranstaltet werden - § 25 Abs. 4 RStV ist nur eine „Soll“-Bestimmung, von der im begründeten Einzelfall abgewichen werden kann und die vor allem bislang auf die terrestrische Verbreitungsart beschränkt war. Eine wei- tere Frage ist es, wie viele Zuschauer die einzelnen Regionalfensterprogramme er- reichen. Als mögliche Maßstäbe kommen die Zuschaueranteile oder aber die tech- nische Reichweite in Betracht. Im Rahmen der Anrechnung auf Drittsendezeiten gibt die Drittsendezeitrichtlinie der DLM Anhaltspunkte (Punkt 3.5.3) für die konkreten Voraussetzungen der Ermittlung der Reichweite. Im Rahmen der von der KEK an- zuwendenden Bonusregelung ist allerdings nur vom „Umfang“ die Rede, sie greift nicht die Terminologie des § 31 Abs. 2 RStV („Sendezeit“, Dauer“; Reichweite) auf, legt die Anwendung deren Maßstäbe aber nahe.

219

Zu den derzeit veranstalteten Regionalfenstern liegen der KEK bislang nur unvoll- ständige und zum Teil zeitlich überholte Informationen vor, insbesondere aus den Programmberichten der ALM 2000/2001 und 1998/1999 (siehe I 4.2). Ihre Auswer- tung ergibt, dass im Rahmen des Mantelprogramms SAT.1 Regionalfenster in den acht Bundesländern Bayern, Hamburg, Niedersachsen und Bremen, Rheinland- Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein veranstaltet werden; im Rahmen des Mantelprogramms RTL in den sieben Ländern Bayern, Hamburg, Nie- dersachsen und Bremen, Baden-Württemberg und Rheinland Pfalz und Schleswig- Holstein. In den neuen Bundesländern gibt es lediglich in Sachsen, im Rahmen der Mantelprogramme Kabel 1 und VOX, Regionalfensterprogramme. In Schleswig- Holstein veranstaltet NEUN LIVE sonntags ein Regionalfenster für die Region süd- lich von Hamburg. Nach den vorhandenen Daten dürften die Regionalfenster von SAT.1 und RTL zusammengenommen, wenn man als Maßstab die technische Reichweite nimmt und dafür entsprechend Punkt 3.5.3 der Drittsendezeitrichtlinie auch die Kabelweiterverbreitung terrestrisch eingespeister Programme berücksich- tigt, jeweils knapp über 50 % aller Fernsehhaushalte erreichen. Diese Einschätzung ist jedoch aufgrund der unzureichenden Datenlage und wegen der Verwendung un- terschiedlicher Quellen nur unter Vorbehalten möglich.

Für eine methodisch korrekte Bestandsaufnahme des Umfangs der Regionalfens- terprogramme ist es deshalb erforderlich, dass der KEK alle notwendigen Informati- onen von den betroffenen Veranstaltern und von den Landesmedienanstalten zur Verfügung gestellt werden.

Stichwort: „angemessener Umfang“

Im nächsten Schritt muss die KEK die Feststellung treffen, ob „in angemessenem Umfang“ Regionalfenster eingerichtet sind. Dieses unbestimmte Tatbestandsmerk- mal muss zunächst mit Hilfe der gängigen Auslegungsmethoden konkretisiert wer- den. Auch hier ist es, wie im Hinblick auf den „bisherigen Umfang“, erforderlich, zu- nächst den Maßstab festzulegen, wonach sich der Umfang bemisst, etwa, als rein quantitative Kriterien, Sendedauer plus insgesamt erzielte Reichweite (bzw. insge- samt erreichter Zuschaueranteil). Mindestmaß für die „Angemessenheit“ ist der „bis- herige“ Umfang. Dies erscheint wenig hilfreich, da nunmehr die Pflicht zur Einrich- tung von Regionalfenstern in weiterem Umfang, nämlich unabhängig vom Verbrei- tungsmedium, gilt; dann kann der bisherige Zustand schwerlich als Maßstab für die

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Angemessenheit dienen. Die Anrechnungsklausel im Rahmen der Drittsendezeitre- gelung in § 31 Abs. 2 Satz 3 RStV – 50 % der Fernsehhaushalte bundesweit – könnte auch für die Fensterprogramme als Anhaltspunkt dafür dienen, welcher Mindestumfang angemessen ist.

1.2.2.2 Bonusregelung für Drittfenster

Der weitere Bonus von drei Prozentpunkten wird gewährt, wenn im zuschauer- stärksten Vollprogramm zugleich mit Regionalfenstern auch Drittsendezeiten nach Maßgabe von § 26 Abs. 5 RStV eingeräumt werden. § 26 Abs. 5 Satz 1 und (der neu angefügte) Satz 2 RStV lauten:

„Erreicht ein Veranstalter mit einem Vollprogramm oder einem Spartenprogramm mit Schwerpunkt Information im Durchschnitt eines Jahres einen Zuschaueranteil von 10 vom Hundert, hat er binnen sechs Monaten nach Feststellung und Mitteilung durch die zuständige Landesmedienanstalt Sendezeit für unabhängige Dritte nach Maßgabe von § 31 einzuräumen. Erreicht ein Unternehmen mit ihm zurechenbaren Programmen im Durchschnitt eines Jahres einen Zuschaueranteil von 20 vom Hun- dert, ohne dass eines der Vollprogramme oder Spartenprogramme mit Schwerpunkt Information einen Zuschaueranteil von 10 vom Hundert erreicht, trifft die Verpflich- tung nach Satz 1 den Veranstalter des dem Unternehmen zurechenbaren Pro- gramms mit dem höchsten Zuschaueranteil.“

Die Bonusregelung des § 26 Abs. 2 Satz 3 RStV setzt nicht nur voraus, dass diese Drittsendezeitverpflichtung eingreift (was bei Veranstaltergruppen mit einem die Vermutung auslösenden Zuschaueranteil von 25 % stets der Fall ist), sondern zu- dem, dass der Veranstalter dieser Verpflichtung auch ordnungsgemäß nachkommt. Somit muss die KEK im Rahmen der Prüfung der Vermutung vorherrschender Mei- nungsmacht bei einem Zuschaueranteil von 25 % bzw. von 27 % nunmehr inziden- ter sämtliche Voraussetzungen des § 26 Abs. 5 RStV überprüfen – wie z. B. die rechtliche Unabhängigkeit des Drittveranstalters, den Umfang der Drittsendezeiten einschließlich der Anrechenbarkeit von Regionalfenstern. Die KEK war mit diesen Fragen bislang nur im Rahmen ihrer eingeschränkten Zuständigkeit bei der Vergabe der Lizenzen für unabhängige Dritte durch die Landesmedienanstalten der Haupt- veranstalter befasst. In diesen Verfahren hatte die KEK die Funktion, zu Entschei- dungen der allein für die Auswahl und Zulassung der Drittveranstalter und den Ab- schluss der Vereinbarung mit dem Hauptveranstalter verantwortlichen Landesme-

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dienanstalt Stellung zu nehmen und das „Benehmen“ mit dieser Landesmedienan- stalt „herzustellen“, § 36 Abs. 2 Satz 2 RStV. Über das Vorliegen der Voraussetzun- gen der Bonusregelung hat die KEK dagegen selbst zu entscheiden; sie kann sich nicht etwa darauf beschränken, Zweifel am Vorliegen einzelner Tatbestandsmerk- male zu äußern, sondern muss den ihrer Entscheidung zugrunde gelegten Sach- verhalt vollständig aufklären. Zwar hatte die KEK auch bisher schon die Aufgabe, die Einhaltung der sich aus der Drittsendezeitverpflichtung ergebenden „erforderli- chen Maßnahmen“ durch den Hauptveranstalter zu überwachen, § 26 Abs. 5 (nun- mehr) Satz 3 RStV. Die konkrete Ausgestaltung der „erforderlichen Maßnahmen“ blieb aber im Rahmen dieser Vorschrift den Landesmedienanstalten überlassen. Die Bonusregelung führt somit zu einer Erweiterung der Prüfkompetenzen der KEK, die insoweit auf umfassende Informationen durch die Veranstalter und die Landesme- dienanstalten angewiesen sein wird. Auch hier stellen sich weitere Detailfragen, ins- besondere bei der Anrechnung der Regionalfenster auf die Drittsendezeiten. In der Einführungsphase dieser neuen Konzentrationsregelungen bleibt einstweilen offen, als wie praktikabel sich die Bonusregelung angesichts dieser unterschiedlich aus- gestalteten Kompetenzen der KEK – hier eingeschränkte Beteiligungsrechte im Rahmen von Drittsendezeitverfahren, dort eigenständige Prüfung der Einhaltung der Drittsendezeitverpflichtungen – erweisen wird.

1.3 Bestimmung der Zuschaueranteile (§ 27 Abs. 2 Satz 1 RStV)

Nach § 27 Abs. 2 Satz 1 RStV a.F. beauftragen die Landesmedienanstalten nach Maßgabe einer Entscheidung der KEK ein Unternehmen zur Ermittlung der Zu- schaueranteile; die Vergabe des Auftrags erfolgt nach den Grundsätzen von Wirt- schaftlichkeit und Sparsamkeit aufgrund einer Ausschreibung. Im letzten Halbsatz wurden nun die Worte „aufgrund einer Ausschreibung“ gestrichen.

Diese Änderung hat keine Konsequenzen. Die Vergabe eines solchen Dienstleis- tungsauftrags durch die Landesmedienanstalten als öffentliche Auftraggeber, des- sen Volumen den einschlägigen Schwellenwert (derzeit 200.000 EURO) überschrei- tet, kann nach dem deutschen im Einklang mit dem europäischen Vergaberecht (§§ 97 ff. GWB i.V.m. den einschlägigen Verdingungsordnungen) nur aufgrund einer Ausschreibung erfolgen.

Unberührt lässt die Reform das gesetzgeberische Gebot, die Ermittlung der Zu- schaueranteile nach Maßgabe von § 27 durchzuführen. Dem widerspricht es, dass

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die KEK noch immer auf Grundlage der „Übergangsbestimmung“ des § 34 RStV die Zuschaueranteile anhand allgemein zugänglicher Daten zugrunde legen muss, weil die bereits veröffentlichungsreif vorbereitete Ausschreibung des Auftrags nach § 27 Abs. 2 RStV auf Veranlassung der Länder vorerst zurückgestellt wurde.

1.4 Bewertung; fortbestehender Reformbedarf

Die entscheidende Reform des Medienkonzentrationsrechts betrifft den zweiten Vermutungstatbestand des § 26 Abs. 2 RStV. Da die Reichweite der neuen Bonus- regelung des § 26 Abs. 2 Satz 3 RStV noch nicht vorherzusagen ist, wird sich erst herausstellen, ob der zweite Vermutungstatbestand mit zur Zuschaueranteilsschwel- le von 25 % hinzutretenden weiteren Anforderungen neben der nackten 30%- Zuschaueranteilsschwelle eigenständige praktische Bedeutung gewinnen wird.

Die neuen Bonusregeln sind in mehreren Punkten auslegungsbedürftig. Auch die Sachverhaltsermittlung wird umfänglich sein; die KEK muss künftig laufend über vorhandene Regionalfenster und Drittfensterzeiten informiert sein; hier besteht ein erheblicher Informationsbedarf gegenüber Veranstaltern und Landesmedienanstal- ten.

Die Intention des Gesetzgebers wird erkennbar, Regionalfenster und Drittsendezei- ten in ihrer Bedeutung aufzuwerten. Für die Prüfung vorherrschender Meinungs- macht bleibt auf der Grundlage des Grundtatbestandes § 26 Abs. 1 RStV weiterhin Raum für die verfassungsrechtlich gebotene qualitative Gesamtbetrachtung.

Die Reformvorschläge zur kompetenzrechtlichen Stärkung der KEK haben die Län- der nicht aufgegriffen (vgl. dazu Konzentrationsbericht der KEK, S. 347 ff. und Jah- resbericht 2000/2001, Kap. 6.2). Das Verfahren wird auch künftig dadurch er- schwert, dass die KEK keine eigenständigen Ermittlungsbefugnisse hat und die Rechtsgrundlage dafür fehlt, mit anderen Behörden, insbesondere dem Bundeskar- tellamt, Informationen auszutauschen. Zwischen Bund und Ländern besteht indes- sen Einigkeit darüber, dass die Kontrollen durch das Bundeskartellamt und die KEK besser aufeinander abgestimmt werden können. Zunächst sollen gegenseitige Aus- kunftsrechte und –pflichten eingeführt werden. Unbefriedigend ist auch, dass wei- terhin Sanktionen gegen den ordnungswidrigen Vollzug von Beteiligungsverände- rungen vor ihrer medienrechtlichen Unbedenklichkeitsbestätigung fehlen, die eine wirksame Ausübung der Konzentrationskontrolle gewährleisten würden.

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Auch nach dem sechsten Rundfunkänderungsstaatsvertrag sind die Bedenken der KEK, ob damit das vorrangige verfassungsrechtliche Gebot der Sicherung der Mei- nungsvielfalt ausreichend gefördert wird, nicht ausgeräumt.

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III Anhang

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1 Schaubilder zu Beteiligungsverhältnissen bei Sendergruppierungen

1.1 AOL Time Warner 1.2 KirchGruppe 1.3 KirchGruppe (vereinfachte Darstellung) 1.4 News Corporation 1.5 RTL Group 1.6 Tele-München-Gruppe 1.7 Viacom 1.8 VIVA 1.9 Vivendi Universal 1.10 Walt Disney

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1.1 Veranstalterbeteiligungen und zuzurechnende Programme von AOL Time Warner im bundesweiten Fernsehen

AOL Time Warner, Inc., USA

78,10 (Z) 74,49 (Z) 100 (Z) Time Warner Turner Broadcasting Time Warner Companies, Entertainment Company System, Inc., USA Inc., USA L.P., USA

100 (Z) 100 100 (Z) 100 (Z) Time Warner Entertainment Turner Broadcasting Warner Music Group Warner Music Germany CNN Germany, Inc., Germany GmbH & Co. System Deutschland Germany GmbH & Co. Beteiligungs GmbH, USA Medienvertrieb OHG, Hamburg GmbH, Frankfurt/M. Holding OHG, Hamburg 100 Hamburg

25,54 24,27 50 VIVA Plus VIVA Plus Fernsehen 49 n-tv CNN Deutsch- GmbH n-tv Nachrichtenfern- land 51 sehen GmbH & Co. CNN Deutschland KG GmbH & Co. KG VIVA 50 VIVA Fernsehen GmbH

0,26 0,75 47,33 1,6 0,25 100 15,5 (nur Stimmrechte) n-tv Nachrichten- GWF Ges. für Verlag DFA Deutsche Karl-Ulrich Fernsehnach- fernsehen Beteili- Wirtschaftsfernse- Norman gungs GmbH & Co. Kuhlo hen mbH & Co.KG richten Agentur VIVA Media AG Streubesitz Rentrop Investitions KG (Holtzbrinck) GmbH 15,3* 24,2

Veranstalter, dessen Programm AOL Time Warner zuzurechnen ist 3,2 (ohne 2,5 (ohne 9,8 (ohne Z: Zwischengesellschaften ausgeklammert 15,3* 15,3 4,1 3,5 3,4 0,6 Stimmrechte) Stimmrechte) Stimmrechte) 2,7 Die Initiatoren Die Initiatoren Die Initiatoren Die Initiatoren EMI Group Universal *: Angezeigt ist die Übertragung der Jörg Ralf Dieter Eins Kapital- Zwei Kapital- Drei Kapital- Vier Kapital- Germany Vertrieb Martin Keß Anteile von EMI auf die Warner Grabosch Günther Gorny beteiligungs beteiligungs beteiligungs beteiligungs GmbH Music Group (KEK 152) GmbH KG KG KG KG

Stand: 06/2002 Quelle: KEK

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1.2 Veranstalterbeteiligungen und zuzurechnende Programme der KirchGruppe im bundesweiten Fernsehen

Anteile Stimm- Anteile Stimm- rechte rechte News German Television Tresfinance S.A. (Fininvest Holding GmbH The News Corporation Ltd. S.p.A., Silvio Berlusconi) 2,48 9,04 2,48 9,04 100 (Z) Mediaset Investment S.a.r.l. Kingdom Holdings (Prinz Al 39,75 (Z) (Silvio Berlusconi) 2,28 8,33 2,48 9,04 Waleed) 3,12 REWE-Beteiligungs-Holding BSkyB Lehman Brothers British Sky National GmbH 5,71 20,87 2,48 9,04 2,4 Broadcasting Group plc.

Thomas Kirch 6,54 23,91 2,93 10,71 Capital Research 2,69 100 (Z) BSkyB Germany GmbH & Co. KG

HSN Home Kommanditist: Kirch Stiftung Shopping Network, 3 Stück- Kirch Media Inc. USA 100 Komplementär: Leo Kirch aktien Beteiligungs 69,75 22,03 Kommanditaktionäre 100 (V) Kommanditaktionäre Verwaltungs Taurus Holding GmbH & PayCo Holding GmbH 69,75 22,03 H.O.T. Networks Co. KG GmbH & Co. Komplementäre Komplementär: Kirch Media 100 AG Kirch Media KG Beteiligungs GmbH & Co. KG (vormals Kirch Holding GmbH & Co. KG) Beteiligungs Kirch PayTV GmbH & Co. Kirch Media GmbH & Co. GmbH & Co. 100 72,62 KG KGaA KGaA

DSF 100 100 Print DSF Deutsches 100 Taurus TV GmbH Beteiligungs Kirch Beteiligungs GmbH & SportFernsehen 100 GmbH GmbH Co. KG

100 59 40,05 26,8 41 CON Medien SAT.1 Beteiligungs Axel Springer Beteiligungs GmbH GmbH Verlag AG/APF 100 100 100 Blitz 01-826 GmbH 100 PayTV Rech- 100 98,7 Art Beteiligungs MultiChannel tehandels GmbH & 1,22 APF Aktuelle GmbH GmbH 50 (V) Media 1 Co. KG PKS GmbH Presse-Fernsehen Beteiligungs GmbH 100 K-toon/Junior 41 GmbH & Co. KG 59 Canal+ Junior.TV GmbH & Beteiligungs- und Co. KG Verwaltungsge- sellschaft mbH 50 Stammaktien: Vorzugsaktien: Gesamtkapital: (durchgerechnet u. aufgerundet) (durchgerechnet u. aufgerundet) (durchgerechnet u.aufgerundet) 100 75 25 50* 50 71,98 EM.TV & Kirch Media GmbH & Co. KGaA Kirch Media GmbH & Co. KGaA Kirch Media GmbH & Co. KGaA CLASSICA Premiere GoldStar TV Discovery Merchandising AG 88,5 % 16,5 % 52,5 % Unitel Film- und PREMIERE Heimatkanal (V) Channel Axel Springer Verlag AG 11,5 % Axel Springer Verlag AG 11,5 % Axel Springer Verlag AG 11,5 % Fernsehproduktions Fernsehen GmbH & GoldStar TV GmbH Discovery Channel Streubesitz 0 % Streubesitz 72 % Streubesitz 36 % GmbH & Co. KG Co. KG & Co. KG Betriebs GmbH

(E) EUVIA Media AG & ProSiebenSAT.1 Media AG 50* 50 45,6 (V) Co. KG 48,4 BeateUhseTV Discovery Beate Uhse TV Gottfried Zmeck GmbH Germany L.L.C. 100 100 100100 100 Veranstalter, dessen NEUN LIVE N24 Programm der KirchGruppe SAT.1 Kabel 1 ProSieben zuzurechnen ist V: Vorbehaltlich medienkonzentrationsrechtlicher Zwischengesellschaften NEUN LIVE SAT.1 Satelliten N24 Gesellschaft für Kabel 1 K1 ProSieben Z: Fernsehen GmbH & Nachrichten und *: Angezeigt ist die Übertragung der Genehmigung ausgeklammert Fernsehen GmbH Fernsehen GmbH Television GmbH Co. KG Zeitgeschehen mbH Anteile der MultiChannel GmbH auf E: Zurechnung aufgrund vergleichbaren Einflusses nach Stand: 06/2002 Gottfried Zmeck (KEK 148) § 28 Abs. 2 Satz 2 Ziff. 2 RStV Quelle: KEK, KirchGruppe

228

1.3 Veranstalterbeteiligungen und zuzurechnende Programme der KirchGruppe im bundesweiten Fernsehen (vereinfachte Darstellung)

Fininvest S.p.A. (Silvio 2,48 (Z) 2,48 (Z) The News Corporation Ltd. Berlusconi) 39,75 (Z) Mediaset S.p.A. (Silvio Kingdom Holdings (Prinz Al 2,28 (Z) 2,48 3,12 BSkyB Berlusconi) Waleed) British Sky REWE-Beteiligungs-Holding Lehman Brothers Broadcasting National GmbH 5,71 2,48 2,4 Group plc.

Thomas Kirch 6,54 2,93 Capital Research 2,69

Taurus Holding 22,03 (Z) Kirch Media GmbH GmbH & Co. KG Kirch PayTV GmbH H.O.T. Networks & Co. KGaA 72,62 (zu 100 % im Eigentum der Kirch 69,75 & Co. KGaA Unternehmensstiftung) AG (100 % HSN (V)) (Z) (Z) 100 Axel Springer Kirch Beteiligungs 100 100 45,6 (Z, V) Verlag AG/APF 40,05 GmbH & Co. KG PayTV Rech- NEUN LIVE (Z) tehandels MultiChannel 48,4 (Z) 88,52 (Z) 11,48 (Z) GmbH & Co. GmbH NEUN LIVE KG Fernsehen GmbH & Co. KG ProSiebenSAT.1 Media AG 100 (Z) 100 50* 50 ProSieben CLASSICA Premiere GoldStar TV Discovery DSF ProSieben Unitel Film- und PREMIERE Heimatkanal (V) Channel DSFDeutsches 100 Fernsehproduktions Fernsehen GmbH & GoldStar TV GmbH Discovery Channel Television GmbH Betriebs GmbH SportFernsehen 100 GmbH & Co. KG Co. KG Co. KG GmbH 50* 50 Kabel 1 (E) Kabel 1 K1 100 Discovery Fernsehen GmbH Beate Uhse TV Gottfried Germany K-toon/Junior Beate Uhse TV Zmeck GmbH L.L.C. Junior.TV GmbH & N24 Co. KG 50 (Z, V) N24 Gesellschaft für 100 Nachrichten und Zeitgeschehen mbH 50 Veranstalter, dessen Programm der V: Vorbehaltlich medienkonzentrationsrechtlicher Genehmigung KirchGruppe zuzurechnen ist EM.TV & SAT.1 Z: Zwischengesellschaften ausgeklammert *: Angezeigt ist die Übertragung der Merchandising AG E: Zurechnung aufgrund vergleichbaren Einflusses nach § 28 Abs. SAT.1 Satelliten Anteile der MultiChannel GmbH auf 100 2 Satz 2 Ziff. 2 RStV Fernsehen GmbH Gottfried Zmeck (KEK 148)

Stand: 06/2002 Quelle: KEK

229

1.4 Veranstalterbeteiligungen und zuzurechnende Programme der News Corporation im bundesweiten Fernsehen

Cruden Investments Pty. Limited and controlled entities Citicorp Nominees Pty. (Familie Murdoch) Streubesitz Limited 19,56 26,25 29,06 Chase Manhattan Nominees 6,20 Westpac Custodian Limited 10,89 The News Nominees Limited Corporation Limited, 8,04 3 (laut Prinz Al Waleed bin Talal al National Nominees Limited Australien Presse) Saud

100 (Z) 100 News German News International Television Holding Television Ltd. GmbH

2,53 39,75 BSkyB Kirch Media GmbH & British Sky Broad- Co. KGaA casting Group plc.

22,03 (Z)

Kirch Pay -TV GmbH & Co. KGaA

- alle Angaben in Prozent 100 (Z) Z: Zwischengesellschaften ausgeklammert Premiere zuzurechnendes Programm PREMIERE Fernsehen GmbH & Programmveranstalter Co. KG

Quelle: News Corp. Annual Report 2001, KEK Stand 06/2002

230

1.5 Veranstalterbeteiligungen und zuzurechnende Programme der RTL Group im bundesweiten Fernsehen

Groupe Bertelsmann Bruxelles Stiftung Familie Mohn Lambert (GBL) (Reinhard Mohn) S.A., Brüssel 25,1 57,6 17,3 (davon 0,1 ohne Stimmrechte) Westdeutsche Bertelsmann Allgemeine Zeitungs- u. Verlagsgesellschaft E. AG Brost & J. Funke GmbH & Co. KG (WAZ) 80 20 52,43 BW TV und Film Außenstehende RTL Group S.A., Verwaltungs Aktionäre 9,82 Luxemburg (Eigenbesitz 0,75 %) 37 GmbH 100

CLT-UFA Holding S.A., Luxemburg

99,36 100 RTL Group Außenstehende CLT-UFA S.A., Verwaltungs und Aktionäre Luxemburg 0,64 Holding GmbH

95,15 4,85 UFA Film und Fernseh GmbH, Köln

50 27,3* 8,6* 49,8 100 Super RTL RTL II VOX RTL Television VOX Film- und RTL DISNEY RTL 2 Fernsehen RTL Television Fernseh GmbH & Fernsehen GmbH GmbH & Co. KG GmbH Co. KG 49,9 & Co. KG 0,3 50

BVI Tele-München DCTP Buena Vista Inter- Fernseh-GmbH & 31,5 31,5 KG Heinrich Entwicklungsge- national Television Co. Medienbe- Bauer Verlag sellschaft für TV- Investments, Inc. teiligung KG Programm mbH

100 (Z) 50 (Z) Z : Zwischengesellschaften ausgeklammert Walt Disney 1,1 Company, Burda zuzurechnende Programme Delaware/USA GmbH Programmveranstalter

*: Übertragung der zuvor von der FAZ gehaltenen Anteile in Höhe von 1,0 % auf die CLT-UFA S.A. und in Höhe von 0,1 % auf die (jetzige) UFA Film und Fernseh GmbH vollzogen, aber Stand: 06/2002 Quelle:KEK zivilgerichtlich angefochten; Unbedenklichkeitsbestätigung der KEK vom 06.10.1998 (KEK 025)

231

1.6 Veranstalterbeteiligungen und zuzurechnende Programme der Tele-München-Gruppe im bundesweiten Fernsehen

Werner E. The Walt Disney Company Klatten 100 WKB Beteiligungs Familie Haffa GmbH

100 (Z) 24,8 (V) 17,5 (V)

ABC Cable and EM.TV & Streubesitz International Broadcast Dr. Herbert Kloiber Merchandising AG 57,5 Worldwide Holdings, Inc.

55 45

Tele-München Fernseh-GmbH Tele 5 * 50 & Co. Medienbeteiligung KG 50 Tele-München Fern- Veranstalter, dessen Programm der seh-GmbH & Co. Tele-München-Gruppe zuzurechnen ist Produktionsgesell- Z: Zwischengesellschaften ausgeklammert schaft

V: vorbehaltlich medienkonzentrationsrechtlicher 31,5 50 Genehmigung

*: Unbedenklichkeitsbestätigung der KEK unter RTL II K-toon/Junior dem Namen „TM-TV“ (KEK 105); geplant ist, RTL 2 Fernsehen Junior.TV GmbH dass künftig das Programm von einer GmbH & Co. KG & Co. KG 100%igenTochtergesellschaft veranstaltet werden soll

**: Übertragung der zuvor von der FAZ gehaltenen Anteile in Höhe von 1,0 % auf die CLT-UFA S.A. und in 31,5 8,6** 27,3** 1,1 50 Höhe von 0,1 % auf die (jetzige) UFA Film und Fernseh GmbH Heinrich Bauer UFA Film und CLT-UFA Kirch Media GmbH Burda GmbH wurde vollzogen, aber zivil- Verlag Fernseh GmbH S.A. & Co. KGaA gerichtlich angefochten; Unbedenklichkeitsbestätigung der KEK vom 06.10.1998 (KEK 025) Quelle: KEK Stand: 06/2002

232

1.7 Veranstalterbeteiligungen im bundesweiten Fernsehen und zuzurechnende Programme der Viacom-Gruppe im bundesweiten Fernsehen

Viacom, Inc. Delaware/USA

100 (Z)

Viacom Holding (Germany) B.V., Amsterdam

Z: Zwischengesellschaften 100 (Z) 1 (Z) ausgeklammert VH-1 Television Viacom VHENO GmbH, Veranstalter, dessen Verwaltungs GmbH, Programm der Viacom- Hamburg Hamburg 99 Gruppe zuzurechnen ist

Zur Zeit sind die 80 20 deutschsprachigen Fassungen noch nicht auf Sendung MTV Networks GmbH & Co. OHG, München

MTV MTV Base VH1 Classic

MTV2 MTV Hits

Quelle: KEK Stand: 06/2002

233

1.8 Veranstalterbeteiligungen und zuzurechnende Programme der VIVA Media AG im bundesweiten Fernsehen

AOL Time Warner, Inc. Vivendi Universal S.A.

100 (Z) 92,34 (V)

Time Warner Universal Studios, Inc. Companies, Inc.,USA

100 (Z) 100 (Z)

Die Die Die Die Warner Music EMI Group Universal Initiatoren Initiatoren Initiatoren Initiatoren Group Germany Jörg Germany Ralf Günther Martin Keß Vertrieb Dieter Gorny Eins Kapital- Zwei Kapital- Drei Kapital- Vier Kapital- GmbH & Co. Grabosch GmbH GmbH beteiligungs beteiligungs beteiligungs beteiligungs Holding OHG KG KG KG KG

15,3*15,3* 3,4 4,1 3,5 15,3 0,6 3,22,5 9,8 2,7 100

Warner Music 15,5 00 0 Germany Beteiligungs Streubesitz VIVA Media AG vom Kapitalanteil abweichende GmbH 24,2 Stimmrechte *: Angezeigt ist die Übertragung der 100 Anteile von EMI auf die Warner Music Group (KEK 152) VIVA Plus VIVA Z: Zwischengesellschaften ausgeklammert 49 VIVA Plus Fernsehen 51 VIVA Fernsehen GmbH GmbH V: vorbehaltlich medienkonzentrations- rechtlicher Genehmigung Veranstalter, dessen Programm der VIVA Media AG zuzurechnen ist Quelle: KEK Stand: 06/2002

234

1.9 Veranstalterbeteiligungen und zuzurechnende Programme von Vivendi Universal im bundesweiten Fernsehen

Vivendi Universal S.A.

92,34 (V) 100 100 100

Matsushita Electronic Lagardère Light France Universal Studios, Inc. Part‘Com Fidimages Canal+ Group Industrial (MEI) Holding, Inc. 7,66 (V) SCA Acquisition 1 27,42 (Z) 8,64 9,09 27,42 (V) 27,42 100 (Z) 100 (Z) 43 15,3 Universal Studios Networks 100 (Z) Universal Vertrieb GmbH USA Interactive, Inc.** Deutschland GmbH MultiThématiques S.A.

Ralf Günther 100 3,4 100 (V) Martin Keß TH Home Shopping Network, 3,5 13 Street Inc., USA 13th Street GmbH Planet Dieter Gorny 100 0,6 Seasons 100 (V) Die Initiatoren Eins CineClassics 1 3,2 ohne Kapitalbeteiligungs KG Stimmr. und 2 Die Initiatoren Zwei Studio Universal H.O.T. Networks AG 2,5 ohne Kapitalbeteiligungs KG Studio Universal Jimmy 100 Stimmr. GmbH Christiane zu Salm Die Initiatoren Drei ProSiebenSat.1 3 MultiThématiques 9,8 ohne Kapitalbeteiligungs KG Media AG GmbH Stimmr. Die Initiatoren Vier 48,4 45,6 (V) 3 Dr. Georg Kofler 2,7 Kapitalbeteiligungs KG (V) 15 EUVIA Media AG & Co. KG 4,1 Jörg Grabosch Quelle Schickedanz 10,01 AG & Co. EMI Group Germany 100 15,3* GmbH VIVA Plus 49 NEUN LIVE Thomas Kirch Warner Music Group Germany VIVA Plus Fern- NEUN LIVE 33 15,3* GmbH & Co. Holding OHG sehen GmbH Fernsehen GmbH & 100 Z: Zwischengesellschaften ausgeklammert Co. KG

Warner Music Germany 51 V: Vorbehaltlich medienkonzentrationsrechtlicher Beteiligungs GmbH Genehmigung 15,5 nur Stimmrechte VIVA Home Shopping 100 Europe Programmveranstalter VIVA Fernsehen VIVA Media AG Home Shopping GmbH 41,99 Veranstalter, dessen Programm Vivendi

Europe AG Universal zuzurechnen ist (Z) 24,2 *: Angezeigt ist die Übertragung der Anteile von EMI **: vormals USA Networks, Inc. Mediendienst Streubesitz auf die Warner Music Group (KEK 152) Stand: 06/2002 Quelle: KEK

235

1.10 Veranstalterbeteiligungen und zuzurechnende Programme der Walt Disney Company im bundesweiten Fernsehen

The Walt Disney Company

100 100

Disney Enterprises, Inc. ABC Family Delaware/USA Worldwide, Inc., USA

100 100 (Z) ABC Cable and Saban Entertainment, International Broadcast Inc., USA Worldwide Holdings, Inc.

50 100 100 75,7 (Z) Tele-München Fernseh- Buena Vista International Fox Kids Europe Disney Store (Germany) GmbH & Co. (BVI) Television Channel B.V., GmbH Medienbeteiligung KG Investments, Inc. Niederlande

31,5 50 100 100 (Z) Super RTL Disney Channel RTL II RTL DISNEY Buena Vista Fox Kids RTL 2 Fernsehen Fernsehen (Germany) Fox Kids GmbH GmbH & Co. KG GmbH & Co. KG GmbH

50 *: Übertragung der zuvor von der FAZ gehaltenen Anteile in Höhe von 1,0 % auf die CLT-UFA S.A. und in Höhe von 0,1 % auf die (jetzige) UFA Film und Fernseh GmbH wurde vollzogen, aber zivil-gerichtlich angefochten; 31,5 1,1 8,6* 27,3* Unbedenklichkeitsbestätigung der KEK vom 06.10.1998 (KEK 025) UFA Film KG Heinrich und Fernseh CLT-UFA Burda GmbH Z: Zwischengesellschaften ausgeklammert Bauer Verlag GmbH & Co. S.A. KG Veranstalter, dessen Programm Disney zuzurechnen ist Quelle: KEK Stand 06/2002

236

2 Übersicht über die Verfahren der KEK

Az. Veranstalter / Art des Antrag/ Vorlage Vorlage aller Entschei- Landesmedienanstalt Verfahrens Anmel- der LMA zusätzlich dung durch dung vom vom angeforderten die KEK Unterlagen

KEK 001 VIVA / LfR B 24.04.97 23.05.97 11.07.97 14.07.97

KEK 002 SAT.1 / B 10.02.97 26.05.97 n.a. 16.02.98 LPR Rheinland-Pfalz

KEK 003 DSF / BLM Z / B 20.03.97 07.07.97 26.01.99 23.03.99 24.02.99

KEK 004 TM 3 / BLM B 26.02.97 26.05.97 08.09.97 22.09.97

KEK 005 Bloomberg / Z 28.06.96 06.06.97 10.07.97 14.07.97 LPR Hessen

KEK 006 MultiThématiques / n.a. BLM a) Planet Z 29.04.97 08.07.97 22.09.97 b) Seasons Z 29.04.97 08.07.97 22.09.97 c) CineClassics Z 29.04.97 08.07.97 22.09.97 d) Cyber TV Z 29.04.97 08.07.97 22.09.97 e) Jimmy Z 29.04.97 08.07.97 22.09.97

KEK 007 ProSieben / MABB B 18.04.97 25.07.97 01.09.98 26.01.99 („Rücknahme“ am 02.09.98)

KEK 008 VOX / LfR (für Länder- B 13.12.96 14.10.97 28.01.98 16.02.98 ausschuss), (CLT-UFA) 05.09.97

KEK 009 RTL / NLM B 13.12.96 16.10.97 29.01.98 16.02.98 (CLT-UFA) 05.09.97

KEK 010 Super RTL / LfR B 13.12.96 14.10.97 29.01.98 16.02.98 (CLT-UFA) 05.09.97

KEK 011 RTL 2 / LPR Hessen B 13.12.96 16.10.97 30.01.98 16.02.98 (CLT-UFA) 05.09.97

KEK 012 Premiere / HAM B 13.12.96 16.10.97 29.01.98 16.02.98 (CLT-UFA) 05.09.97

KEK 013 Universal Studios / Z 21.11.97 27.11.97 n.a. 16.02.98 MABB

KEK 014 Premiere digital / Z 07.10.97 11.12.97 27.05.98 Rücknahme BLM und HAM am 09.06.98

237

Az. Veranstalter / Art des Antrag/ Vorlage Vorlage aller Entschei- Landesmedienanstalt Verfahrens Anmel- der LMA zusätzlich dung durch dung vom vom angeforderten die KEK Unterlagen

Werbefenster: KEK 015.1 SAT.1 / LPR Z 30.10.97 09.12.97 n.a. 19.01.98 KEK 015.2 ProSieben / MABB Z 11.02.98 n.a. 16.02.98 KEK 015.3 VIVA I / LfR Z 26.03.99 n.a. 20.04.99 KEK 015.4 ProSieben / MABB Z 11.02.00 n.a. 22.02.00 KEK 015.5 VIVA I / LfR Z 14.02.00 n.a. 21.03.00 KEK 015.6 CNN / LfR Z 11.04.01 n.a. 22.05.01

KEK 016 CMT / MABB B / Z 16.09.97 02.01.98 n.a. Antrag ruht

KEK 017 SAT.1 / D 07.07.97 n.a. 14.07.97 LPR Rheinland-Pfalz (Bestimmung Zuschaueranteil)

D 04.11.97 n.a. 24.11.97 (Benehmensher- stellung/Auswahl- verfahren)

D 05.12.97 n.a. 19.01.98 (Benehmensher- stellung/Verein- barung i.S.v. § 31 Abs. 5 RStV)

KEK 018 RTL / NLM D 07.07.97 n.a. 14.07.97 (Bestimmung Zuschaueranteil)

D 11.11.97 n.a. 24.11.97 (Benehmensher- stellung/Auswahl- verfahren)

D 07.01.98 n.a. 19.01.98 (Benehmensher- stellung/Verein- barung i.S.v. § 31 Abs. 5 RStV)

KEK 019 SAT.1 / B 13.11.97 12.02.98 26.01.99 23.03.99 LPR Rheinland-Pfalz

KEK 020 Discovery Channel / Z 29.01.98 11.03.98 26.01.99 23.03.99 BLM

KEK 021 n-tv / MABB B 10.01.98 06.04.98 n.a. 19.05.98

KEK 022 Kabel 1 / BLM B 13.02.98 21.04.98 26.01.99 23.03.99

KEK 023 Asia Channel / LfK Z 18.03.98 28.04.98 n.a. 22.06.98

KEK 024 ONYX / B 14.08.97 13.05.98 n.a. 21.07.98 LPR Rheinland-Pfalz

KEK 025 RTL 2 / LPR Hessen B 06.05.98 05.06.98 n.a. 21.09.98

238

Az. Veranstalter / Art des Antrag/ Vorlage Vorlage aller Entschei- Landesmedienanstalt Verfahrens Anmel- der LMA zusätzlich dung durch dung vom vom angeforderten die KEK Unterlagen

KEK 026 Premiere digital (neu) / Z 09.06.98 10.06.98 21.12.98 26.01.99 BLM und HAM 26.01.99

KEK 027 CNN / LfR Z 17.03.98 17.07.98 n.a. 29.08.98

KEK 028 ONYX / LfR Z 27.07.98 19.08.98 n.a. 21.09.98

KEK 029 ProSieben / MABB B 14.09.98 15.09.98 26.01.99 26.01.99

KEK 030 PRO SALUTE / LRZ Z 23.12.97 25.09.98 30.11.98 14.12.98

KEK 031 VH-1 / HAM B 11.09.98 20.10.98 n.a. 23.11.98

KEK 032 TM 3 / BLM B 28.10.98 18.11.98 n.a. 14.12.98

KEK 033 Playboy TV / MABB Z 16.11.98 09.12.98 24.01.99 26.01.99

KEK 034 DF 1 / BLM Z 08.12.98 21.12.98 n.a. Rücknahme am 21.05.99

KEK 035 SAT.1 / LPR B 02.03.99 17.02.99 n.a. 20.04.99

KEK 036 DSF / BLM B 12.02.99 24.02.99 26.01.99 23.03.99

KEK 037 SAT.1 / LPR D k.A. 19.02.99 n.a. 23.03.99 (Sendezeitenver- schiebung)

KEK 038 N 24 / BLM Z 02.02.99 03.03.99 n.a. 18.05.99

KEK 039 @TV / HAM Z 31.03.99 19.04.99 * Antrag ruht

KEK 040 RTL / NLM Z 10.05.99 14.05.99 n.a. 21.09.99

KEK 041 RTL / NLM D 12.05.99 n.a. 18.05.99 (Bestimmung Zuschaueranteil)

D 02.07.99 n.a. 13.07.99 (Benehmensher- stellung/Auswahl- verfahren)

D center tv 11.08.99 n.a. 24.08.99 (Benehmensher- stellung/Verein- dctp 13.09.99 n.a. 21.09.99 barung i.S.v. § 31 Abs. 5 RStV)

KEK 042 Junior.TV / BLM Z 09.03.99 12.05.99 06.07.99 21.09.99

KEK 043 Buena Vista / BLM Z 06.05.99 14.05.99 19.07.99 13.07.99

KEK 044 Universal Studios / Z 29.04.99 21.05.99 08.07.99 13.07.99 MABB

239

Az. Veranstalter / Art des Antrag/ Vorlage Vorlage aller Entschei- Landesmedienanstalt Verfahrens Anmel- der LMA zusätzlich dung durch dung vom vom angeforderten die KEK Unterlagen

KEK 045 Unitel / BLM Z 01.06.99 17.06.99 n.a. 21.09.99

KEK 046 SAT.1 / LPR B 03.06.99 22.06.99 08.05.00 16.05.00

KEK 047 Premiere World / B 31.03.99 23.06.99 01.09.99 21.09.99 BLM, HAM

KEK 048 Europ. Wissenschafts- Z 14.06.99 02.07.99 02.11.99 16.11.99 kanal / MABB

KEK 049 SINGLE TV / LfR Z 22.06.99 09.07.99 25.08.00 24.08.99

KEK 050 VIVA / LfR B 29.04.99 16.07.99 09.09.99 21.09.99

KEK 051 MultiThématiques / B --- 19.07.99 07.01.00 25.01.00 BLM

KEK 052 RTL / NLM Z 15.07.99 21.07.99 n.a. 19.10.99

KEK 053 DSF / BLM B 21.05.99 10.08.99 06.12.99 14.12.99

KEK 054 Kult-TV / MABB Z 03.08.99 16.08.99 12.11.99 16.11.99

KEK 055 VOX / LfR Z 06.08.99 14.09.99 11.11.99 16.11.99

KEK 056 CNI / MABB Z 08.09.99 20.09.99 24.09.99 19.10.99

KEK 057 GSN / LfR Z 27.08.99 14.09.99 n.a. 14.12.99

KEK 058 SET / LfR Z 27.08.99 14.09.99 n.a. 14.12.99

KEK 059 DCTP / LfR Z 16.09.99 22.09.99 17.11.99 16.11.99

KEK 060 Groupe AB / LfR Z 22.09.99 29.09.99 15.11.99 16.11.99

KEK 061 GoldStar / BLM Z 22.09.99 30.09.99 06.04.00 25.01.00

KEK 062 Dogan Media / Z 04.10.99 13.10.99 16.11.99 16.11.99 LPR Hessen

KEK 063 ProSieben / MABB B 15.10.99 15.10.99 25.01.00 25.01.00

KEK 064 TM 3 / BLM B 27.09.99 14.10.99 09.12.99 14.12.99

KEK 065 ONYX / LfR Z 07.09.99 14.09.99 12.11.99 16.11.99 (Eing. 18.10.)

KEK 066 ONYX / LfR B 22.10.99 26.10.99 12.11.99 16.11.99

KEK 067 TM 3 / BLM Z 12.10.99 27.10.99 09.12.99 14.12.99

KEK 068 Playboy TV / MABB B 8./25.10.99 18.11.99 03.04.00 18.04.00

240

Az. Veranstalter / Art des Antrag/ Vorlage Vorlage aller Entschei- Landesmedienanstalt Verfahrens Anmel- der LMA zusätzlich dung durch dung vom vom angeforderten die KEK Unterlagen

KEK 069 VIVA / LfR B 30.11.99 07.12.99 22.12.99 25.01.00

KEK 070 Premiere World / B 28.12.99 23.03.00 14.08.00 15.08.00 BLM, HAM (BSkyB)

KEK 071 MTV / BLM Z 17.12.99 14.01.00 n.a. 22.02.00

KEK 072 VOX / LfR (für Länder- B 20.01.00 07.02.00 13.03.00 21.03.00 ausschuss) 21.01.00

KEK 073 Universal Studios / Z 03.01.00 14.02.00 n.a. 17.07.00 MABB 16.06.00 20.06.00

KEK 074 MultiThématiques / B 14.01.00 25.02.00 11.04.00 18.04.00 BLM

KEK 075 Kabel 1 / BLM B 15.10.99 25.02.00 11.04.00 18.04.00

KEK 076 Fox Kids / BLM Z 23.02.00 28.03.00 14.08.00 15.08.00

KEK 077 n-tv / MABB B 01.06.99 05.04.00 n.a. 16.05.00 14.03.00

KEK 078 N 24 / BLM B 26.03.00 11.04.00 15.05.00 16.05.00

KEK 079 VOX / LfR (für Länder- B 27.04.00 12.05.00 23.05.00 06.06.00 ausschuss) 02.05.00

KEK 080 CLT-UFA / NLM (feder- B 11.05.00 16.05.00 17.08.00 19.09.00 führend)

KEK 081 TM 3 / BLM B 20.04.00 16.05.00 n.a. 17.07.00

KEK 082 VIVA / LfR B 18.05.00 24.05.00 10.10.00 19.09.00

KEK 083 H5B5 / BLM Z 29.05.00 06.06.00 n.a. 19.12.00

KEK 084 Discovery Germany / Z 31.05.00 27.06.00 n.a. 19.12.00 BLM

KEK 085 Discovery Germany / Z 31.05.00 03.07.00 n.a. 19.12.00 BLM

KEK 086 Beate Uhse / MABB Z 19.06.00 06.07.00 03.08.00 15.08.00

KEK 087 B.TV / LfK Z 13.06.00 04.07.00 n.a. 15.08.00

KEK 088 MTV / LfR Z 15.12.99 10.07.00 n.a. 19.12.00

KEK 089 Groupe AB / LfR Z 22.09.99 13.07.00 n.a. 15.08.00

KEK 090 ProSiebenSAT.1MediaAG KEK090-1 ProSieben / MABB Z 10.07.00 17.07.00 06.10.00 24.10.00 241

Az. Veranstalter / Art des Antrag/ Vorlage Vorlage aller Entschei- Landesmedienanstalt Verfahrens Anmel- der LMA zusätzlich dung durch dung vom vom angeforderten die KEK Unterlagen B 29.06.00 26.07.00 KEK090-2 SAT.1 / LPR Z 13.09.00 20.09.00 21.11.00 21.11.00 B 19.10.00 24.10.00 KEK090-3 N24 / BLM B 18.07.00 30.08.00 23.10.00 24.10.00 KEK090-4 Kabel 1 / BLM B 18.07.00 30.08.00 23.10.00 24.10.00 KEK090-5 Verschmelzung v. Pro- B 13.09.00 15.09.00 23.10.00 24.10.00 Sieben u. SAT.1 / 20.09.00 MABB, LPR, BLM 26.09.00 KEK090-6 DSF / BLM B 18.07.00 28.11.00 14.12.00 16.01.01 (aus 090-3 u. 090-4)

KEK 091 DSF / BLM B 27.06.00 26.07.00 n.a. 19.09.00

KEK 092 Single TV / LfR B 17.08.00 23.08.00 15.09.00 19.09.00

KEK 093 Premiere World / B 09.08.00 06.09.00 25.10.00 24.10.00 BLM und HAM (Kingdom)

KEK 094 Premiere World / B 13.09.00 20.09.00 25.10.00 24.10.00 BLM und HAM (Capital Re- search)

KEK 095 GoldStar TV / BLM B Parallelver- 19.09.00 n.a. 21.11.00 fahren KEK 070

KEK 096 Discovery Channel / B Parallelver- 19.09.00 n.a. 21.11.00 BLM fahren KEK 070

KEK 097 GoldStar TV / BLM B Parallelver- 26.09.00 n.a. 21.11.00 fahren KEK 093/094

KEK 098 Discovery Channel / B Parallelver- 26.09.00 n.a. 21.11.00 BLM fahren KEK 093/094

KEK 099 Premiere World / B 25.09.00 02.10.00 25.10.00 24.10.00 BLM und HAM (Lehman)

KEK 100 VH-1 / HAM Z 22.08.00 05.10.00 n.a. 19.12.00

KEK 101 GoldStar TV / BLM B Parallelver- 17.10.00 n.a. 21.11.00 fahren KEK 099

KEK 102 Discovery Channel / B Parallelver- 17.10.00 n.a. 21.11.00 BLM fahren KEK 099

KEK 103 ONYX Plus / LfR Z / B 28.07.00 19.10.00 n.a. 21.11.00 27.09.00

242

Az. Veranstalter / Art des Antrag/ Vorlage Vorlage aller Entschei- Landesmedienanstalt Verfahrens Anmel- der LMA zusätzlich dung durch dung vom vom angeforderten die KEK Unterlagen

KEK 104 TM3 / BLM B 22.11.00 06.12.00 12.04.01 22.05.01 23.01.01

KEK 105 TM-TV / BLM Z 03.01.01 15.01.01 26.03.01 20.03.01

KEK 106 Single TV / LfR B 25.01.01 08.02.01 23.07.01 21.08.01

KEK 107 KirchMedia KEK107-1 ProSieben / MABB B 24.01.01 12.02.01 16.03.01 22.05.01 KEK107-2 SAT.1 / LPR B 24.01.01 20.02.01 n.a. 22.05.01 KEK107-3 Kabel 1 / BLM B 24.01.01 22.02.01 n.a. 22.05.01 KEK107-4 N 24 / BLM B 24.01.01 22.02.01 n.a. 22.05.01 KEK107-5 DSF / BLM B 24.01.01 22.02.01 n.a 22.05.01 KEK107-6 Junior TV / BLM B 24.01.01 22.02.01 n.a. 22.05.01

KEK 108 Einstein Channel / B 24.10.00 12.02.01 * * MABB

KEK 109 drb Event Channel / Z 09.01.01 12.02.01 16.03.01 20.03.01 MABB

KEK 110 Eigenwerbekanäle KEK110-1 Sparkassen-TV / MABB Z k.A. 14.03.01 11.04.01 24.04.01 KEK110-2 Telekom-TV / MABB Z k.A. 14.03.01 * *

KEK 111 Forschungskanal / LfR Z 26.03.01 30.03.01 n.a 22.05.01

KEK 112 MultiThématiques / B 02.03.01 09.04.01 21.05.01 22.05.01 BLM 25.04.01

KEK112-1 CyberTV / BLM B 24.04.01 25.04.01 27.03.02 19.03.02 26.02.02

KEK 113 CLT-UFA / NLM B 10.04.01 27.04.01 06.06.01 19.06.01

KEK 114 VH-1 / HAM B 25.04.01 30.04.01 18.06.01 19.06.01

KEK 115 n-tv / MABB B 06.04.01 03.05.01 n.a. 19.06.01

KEK 116 ChannelD / Bremische Z 11.04.01 10.05.01 n.a. 22.05.01 Landesmedienanstalt (keine Zustän- digkeit d. KEK)

KEK 117 MTV / BLM Z / B 30.04.01 15.05.01 18.06.01 19.06.01

KEK 118 Entertainment Station / Z 22.12.00 16.05.01 * * LfR

KEK 119 vividia AG / LfK Z 14.05.01 22.05.01 05.06.01 19.06.01

KEK 120 NEUN LIVE / BLM B 21.05.01 21.05.01 27.11.01 22.01.02 23.05.01 27.11.01 19.11.01

243

Az. Veranstalter / Art des Antrag/ Vorlage Vorlage aller Entschei- Landesmedienanstalt Verfahrens Anmel- der LMA zusätzlich dung durch dung vom vom angeforderten die KEK Unterlagen

KEK 121 PREMIERE / B 11.01.01 15.03.01 n.a. 19.06.01 BLM, HAM

KEK 122 VIVA / LfR B 18.05.01 01.06.01 12.07.01 17.07.01

KEK 123 XXP TV / MABB Z 15.06.01 21.06.01 16.07.01 17.07.01

KEK 124 KirchMedia KEK124-1 ProSieben / MABB B 22.06.01 02.07.01 17.08.01 19.09.01 KEK124-2 SAT.1 / LPR B 22.06.01 04.07.01 30.08.01 19.09.01 KEK124-3 Kabel 1 / BLM B 22.06.01 11.07.01 27.08.01 19.09.01 KEK124-4 N 24 / BLM B 22.06.01 11.07.01 27.08.01 19.09.01 KEK124-5 DSF / BLM B 22.06.01 17.07.01 27.08.01 19.09.01 KEK124-6 Junior TV / BLM B 22.06.01 17.07.01 27.08.01 19.09.01 KEK 125 GET ON AIR / BLM Z 27.07.01 13.08.01 17.08.01 19.09.01 KEK 126 Unitel, CLASSICA / Z 27.03.01 28.08.01 n.a. Rücknahme BLM am 16.01.02 KEK 127 EURO.I / Brema Z 23.05.01 06.09.01 n.a. 02.10.01 KEK 128 Fox Kids / BLM B 28.08.01 12.09.01 n.a. 02.10.01 KEK 129 CLT-UFA / NLM B 12.08.01 27.09.01 02.01.02 22.01.02 KEK 130 VIVA Plus / LfR Z / B 10.10.01 12.10.01 14.11.01 20.11.01 15.10.01 KEK 131 Bibel TV / HAM Z 26.09.01 12.10.01 n.a. 20.11.01 KEK 132 ONYX / LfR B 21.08.01 31.10.01 n.a. 22.01.02 17.10.01 KEK 133 CNN Deutschland / LfR B 17.10.01 30.10.01 n.a. 22.01.02 KEK 134 SINGLE TV TV / LfR B 08.11.01 21.11.01 27.05.02 11.06.02 12.04.02 19.04.02 26.04.02 27.05.02 17.05.02 KEK 135 VIVA / LfR B 07.12.01 05.12.01 02.01.02 22.01.02 13.12.01

KEK 136 SAT.1 / LPR D 08.01.02 n.a. 22.01.02 (Bestimmung Zuschaueranteil)

D 16.04.02 n.a. 31.05.02 (Benehmensher- 13.05.02 stellung/Auswahl- verfahren)

D (Benehmensher- stellung/Verein- barung i.S.v. § 31 Abs. 5 RStV)

244

Az. Veranstalter / Art des Antrag/ Vorlage Vorlage aller Entschei- Landesmedienanstalt Verfahrens Anmel- der LMA zusätzlich dung durch dung vom vom angeforderten die KEK Unterlagen

KEK 137 MTV / LfR Z 12.12.01 03.01.02 n.a. 19.02.02

KEK 138 CLT-UFA / NLM B 11.01.02 14.01.02 02.05.02 14.05.02

KEK 139 VIVA / LfR B 31.01.02 14.02.02 27.05.02 19.03.02

KEK 140 VIVA / LfR B 25.01.02 15.02.02 27.05.02 19.03.02

KEK 141 B.TV / LfK B 05.02.02 --- 28.02.02 16.04.02 (Eing. 22.02.)

KEK 142 n-tv / MABB B 26.02.02 12.02.02 10.04.02 16.04.02

KEK 143 TV 50 plus / SLM Z 19.11.01 27.02.02 n.a. 16.04.02

KEK 144 Unitel, CLASSICA / B 16.01.02 25.02.02 15.04.02 16.04.02 BLM

KEK 145 Junior.TV / BLM B 15.02.02 20.03.02 * *

KEK 146 MultiThématiques / Z / B 10.12.01 06.05.02 * * BLM

KEK 147 Playboy TV / MABB B 02.05.02 13.05.02 * *

KEK 148 GoldStar TV / HAM Z 04.06.02 07.06.02 * *

KEK 149 NEUN LIVE / BLM B 07.06.02 17.06.02 * *

KEK 150 NBC Europe / LfR Z 11.06.02 18.06.02 * *

KEK 151 RTL 2 / LPR Hessen Z 22.03.02 24.06.02 * * 08.05.02

KEK 152 VIVA / LfR B 24.06.02 28.06.02 * *

B Anzeige von Veränderungen von Beteiligungsverhältnissen D Drittsendezeiten Z Antrag auf Zulassung n.a. nicht anwendbar * Antrag in Bearbeitung

Stand: 30.06.2002

245

3 Gegenüberstellung der Vorschriften des Medienkonzentrationsrechts in der fünften und sechsten Fassung des Rundfunkstaatsvertrags (§§ 25 – 27 RStV)

Rundfunkstaatsvertrag vom 31. August 1991

in der Fassung des Fünften Rundfunkände- in der Fassung des Sechsten Rundfunkän- rungsstaatsvertrags derungsstaatsvertrags vom 6. Juni 2000 vom 20. Dezember 2001 (gültig vom 1. Januar 2001 bis 30 Juni 2002) (in Kraft seit dem 1. Juli 2002)

III. Abschnitt, 2. Unterabschnitt III Abschnitt, 2. Unterabschnitt Sicherung der Meinungsvielfalt Sicherung der Meinungsvielfalt § 25 § 25 Meinungsvielfalt, regionales Fenster Meinungsvielfalt, regionales Fenster (1) Im privaten Rundfunk ist inhaltlich die (1) Im privaten Rundfunk ist inhaltlich die Vielfalt der Meinungen im wesentlichen zum Vielfalt der Meinungen im wesentlichen zum Ausdruck zu bringen. Die bedeutsamen, poli- Ausdruck zu bringen. Die bedeutsamen, poli- tischen, weltanschaulichen und gesellschaft- tischen, weltanschaulichen und gesellschaft- lichen Kräfte und Gruppen müssen in den lichen Kräfte und Gruppen müssen in den Vollprogrammen angemessen zu Wort kom- Vollprogrammen angemessen zu Wort kom- men; Auffassungen von Minderheiten sind zu men; Auffassungen von Minderheiten sind zu berücksichtigen. Die Möglichkeit, Sparten- berücksichtigen. Die Möglichkeit, Sparten- programme anzubieten, bleibt hiervon unbe- programme anzubieten, bleibt hiervon unbe- rührt. rührt.

(2) Ein einzelnes Programm darf die Bildung (2) Ein einzelnes Programm darf die Bildung der öffentlichen Meinung nicht in hohem Ma- der öffentlichen Meinung nicht in hohem Ma- ße ungleichgewichtig beeinflussen. ße ungleichgewichtig beeinflussen.

(3) Im Rahmen des Zulassungsverfahrens (3) Im Rahmen des Zulassungsverfahrens soll die Landesmedienanstalt darauf hinwir- soll die Landesmedienanstalt darauf hinwir- ken, dass an dem Veranstalter auch Interes- ken, dass an dem Veranstalter auch Interes- senten mit kulturellen Programmbeiträgen senten mit kulturellen Programmbeiträgen beteiligt werden. Ein Rechtsanspruch auf beteiligt werden. Ein Rechtsanspruch auf Beteiligung besteht nicht. Beteiligung besteht nicht.

(4) In bundesweit verbreiteten Fernsehvoll- (4) In bundesweit verbreiteten Fernsehvoll- programmen sollen bei terrestrischer Verbrei- programmen sollen nach Maßgabe des jewei- tung nach Maßgabe des jeweiligen Landes- ligen Landesrechts Fensterprogramme auf- rechts Fensterprogramme aufgenommen genommen werden. Mit der Organisation der werden. Mit der Organisation der Fensterpro- Fensterprogramme ist zugleich deren Finan- gramme ist zugleich deren Finanzierung zierung durch die Veranstalter sicherzustel- durch die Veranstalter sicherzustellen. Die len. Die Landesmedienanstalten stimmen die Landesmedienanstalten stimmen die Organi- Organisation der Fensterprogramme in zeitli- sation der Fensterprogramme in zeitlicher cher und technischer Hinsicht unter Berück- und technischer Hinsicht unter Berücksichti- sichtigung der Interessen der betroffenen gung der Interessen der betroffenen Veran- Veranstalter ab. stalter ab.

246

§ 26 § 26 Sicherung der Meinungsvielfalt im Fern- Sicherung der Meinungsvielfalt im Fern- sehen sehen (1) Ein Unternehmen (natürliche oder juristi- (1) Ein Unternehmen (natürliche oder juristi- sche Person oder Personenvereinigung) darf sche Person oder Personenvereinigung) darf in der Bundesrepublik Deutschland selbst in der Bundesrepublik Deutschland selbst oder durch ihm zurechenbare Unternehmen oder durch ihm zurechenbare Unternehmen bundesweit im Fernsehen eine unbegrenzte bundesweit im Fernsehen eine unbegrenzte Anzahl von Programmen veranstalten, es sei Anzahl von Programmen veranstalten, es sei denn, es erlangt dadurch vorherrschende denn, es erlangt dadurch vorherrschende Meinungsmacht nach Maßgabe der nachfol- Meinungsmacht nach Maßgabe der nachfol- genden Bestimmungen. genden Bestimmungen.

(2) Erreichen die einem Unternehmen zure- (2) Erreichen die einem Unternehmen zure- chenbaren Programme im Durchschnitt eines chenbaren Programme im Durchschnitt eines Jahres einen Zuschaueranteil von 30 von Jahres einen Zuschaueranteil von 30 von Hundert, so wird vermutet, dass vorherr- Hundert, so wird vermutet, dass vorherr- schende Meinungsmacht gegeben ist. Glei- schende Meinungsmacht gegeben ist. Glei- ches gilt bei einer geringfügigen Unterschrei- ches gilt bei Erreichen eins Zuschaueranteils tung des Zuschaueranteils, sofern das Unter- von 25 vom Hundert, sofern das Unterneh- nehmen auf einem medienrelevanten ver- men auf einem medienrelevanten verwandten wandten Markt eine marktbeherrschende Markt eine marktbeherrschende Stellung hat Stellung hat oder eine Gesamtbeurteilung oder eine Gesamtbeurteilung seiner Aktivitä- seiner Aktivitäten im Fernsehen und auf me- ten im Fernsehen und auf medienrelevanten dienrelevanten verwandten Märkten ergibt, verwandten Märkten ergibt, dass der dadurch dass der dadurch erzielte Meinungseinfluss erzielte Meinungseinfluss dem einem Unter- dem einem Unternehmen mit einem Zu- nehmen mit einem Zuschaueranteil von 30 schaueranteil von 30 von Hundert im Fernse- von Hundert im Fernsehen entspricht. Bei der hen entspricht. Berechnung des nach Satz 2 maßgeblichen Zuschaueranteils kommen vom tatsächlichen Zuschaueranteil zwei Prozentpunkte in Ab- zug, wenn in dem dem Unternehmen zure- chenbaren Vollprogramm mit dem höchsten Zuschaueranteil Fensterprogramme gemäß § 25 Abs. 4 in angemessenem, mindestens im bisherigen Umfang aufgenommen sind; bei gleichzeitiger Aufnahme von Sendezeit für Dritte nach Maßgabe des Absatzes 5 kommen vom tatsächlichen Zuschaueranteil weitere drei Prozentpunkte in Abzug.

(3) Hat ein Unternehmen mit den ihm zure- (3) Hat ein Unternehmen mit den ihm zure- chenbaren Programmen eine vorherrschende chenbaren Programmen eine vorherrschende Meinungsmacht erlangt, so darf für weitere Meinungsmacht erlangt, so darf für weitere diesem Unternehmen zurechenbaren Pro- diesem Unternehmen zurechenbaren Pro- gramme keine Zulassung erteilt oder der Er- gramme keine Zulassung erteilt oder der Er- werb weiterer zurechenbarer Beteiligungen werb weiterer zurechenbarer Beteiligungen an Veranstaltern nicht als unbedenklich bes- an Veranstaltern nicht als unbedenklich bes- tätigt werden. tätigt werden.

(4) Hat ein Unternehmen mit den ihm zure- (4) Hat ein Unternehmen mit den ihm zure- chenbaren Programmen vorherrschende chenbaren Programmen vorherrschende Meinungsmacht erlangt, schlägt die zuständi- Meinungsmacht erlangt, schlägt die zuständi- ge Landesmedienanstalt durch die Kommis- ge Landesmedienanstalt durch die Kommis-

247

sion zur Ermittlung der Konzentration im Me- sion zur Ermittlung der Konzentration im Me- dienbereich (KEK, § 35 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1) dienbereich (KEK, § 35 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1) dem Unternehmen folgende Maßnahmen vor: dem Unternehmen folgende Maßnahmen vor: 1. Das Unternehmen kann ihm zure- 1. Das Unternehmen kann ihm zure- chenbare Beteiligungen an Veranstal- chenbare Beteiligungen an Veranstal- tern aufgeben, bis der zurechenbare tern aufgeben, bis der zurechenbare Zuschaueranteil des Unternehmens Zuschaueranteil des Unternehmens hierdurch unter die Grenze nach Ab- hierdurch unter die Grenze nach Ab- satz 2 Satz 1 fällt, oder satz 2 Satz 1 fällt, oder 2. es kann im Falle des Absatzes 2 Satz 2. es kann im Falle des Absatzes 2 Satz 2 seine Marktstellung auf medienrele- 2 seine Marktstellung auf medien- vanten verwandten Märkten vermin- relevanten verwandten Märkten ver- dern oder ihm zurechenbare Beteili- mindern oder ihm zurechenbare gungen an Veranstaltern aufgeben, Beteiligungen an Veranstaltern aufge- bis keine vorherrschende Meinungs- ben, bis keine vorherrschende Mei- macht nach Absatz 2 Satz 2 mehr ge- nungsmacht nach Absatz 2 Satz 2 geben ist, oder mehr gegeben ist, oder 3. es kann bei ihm zurechenbaren Veran- 3. es kann bei ihm zurechenbaren Ver- staltern vielfaltsichernde Maßnahmen im anstaltern vielfaltsichernde Maßnah- Sinne der §§ 30 bis 32 ergreifen. men im Sinne der §§ 30 bis 32 ergrei- Die KEK erörtert mit dem Unternehmen die in fen. Betracht kommenden Maßnahmen mit dem Die KEK erörtert mit dem Unternehmen die in Ziel, eine einvernehmliche Regelung herbei- Betracht kommenden Maßnahmen mit dem zuführen. Kommt keine Einigung zustande Ziel, eine einvernehmliche Regelung herbei- oder werden die einvernehmlich zwischen zuführen. Kommt keine Einigung zustande den Unternehmen und der KEK vereinbarten oder werden die einvernehmlich zwischen Maßnahmen nicht in angemessener Frist den Unternehmen und der KEK vereinbarten durchgeführt, so sind von der zuständigen Maßnahmen nicht in angemessener Frist Landesmedienanstalt nach Feststellung durchgeführt, so sind von der zuständigen durch die KEK die Zulassungen von so vielen Landesmedienanstalt nach Feststellung dem Unternehmen zurechenbaren Program- durch die KEK die Zulassungen von so vielen men zu widerrufen, bis keine vorherrschende dem Unternehmen zurechenbaren Program- Meinungsmacht durch das Unternehmen men zu widerrufen, bis keine vorherrschende mehr gegeben ist. Die Auswahl trifft die KEK Meinungsmacht durch das Unternehmen unter Berücksichtigung der Besonderheiten mehr gegeben ist. Die Auswahl trifft die KEK des Einzelfalles. Eine Entschädigung für unter Berücksichtigung der Besonderheiten Vermögensnachteile durch den Widerruf der des Einzelfalles. Eine Entschädigung für Zulassung wird nicht gewährt. Vermögensnachteile durch den Widerruf der Zulassung wird nicht gewährt.

(5) Erreicht ein Veranstalter mit einem Voll- (5) Erreicht ein Veranstalter mit einem Voll- programm oder einem Spartenprogramm mit programm oder einem Spartenprogramm mit Schwerpunkt Information im Durchschnitt Schwerpunkt Information im Durchschnitt eines Jahres einen Zuschaueranteil von 10 eines Jahres einen Zuschaueranteil von 10 von Hundert, hat er binnen sechs Monaten von Hundert, hat er binnen sechs Monaten nach Feststellung und Mitteilung durch die nach Feststellung und Mitteilung durch die zuständige Landesmedienanstalt Sendezeit zuständige Landesmedienanstalt Sendezeit für unabhängige Dritte nach Maßgabe von für unabhängige Dritte nach Maßgabe von § 31 einzuräumen. § 31 einzuräumen. Erreicht ein Unternehmen mit ihm zurechen- baren Programmen im Durchschnitt eines Jahres einen Zuschaueranteil von 20 vom Hundert ohne dass eines der Vollprogramme oder Spartenprogramme mit Schwerpunkt Information einen Zuschaueranteil von zehn vom Hundert erreicht, trifft die Verpflichtung

248

nach Satz 1 den Veranstalter des dem Unter- nehmen zurechenbaren Programms mit dem höchsten Zuschaueranteil. Trifft der Veranstalter die danach erforderli- Trifft der Veranstalter die danach erforderli- chen Maßnahmen nicht, ist von der zuständi- chen Maßnahmen nicht, ist von der zuständi- gen Landesmedienanstalt nach Feststellung gen Landesmedienanstalt nach Feststellung durch die KEK die Zulassung zu widerrufen. durch die KEK die Zulassung zu widerrufen. Absatz 4 Satz 5 gilt entsprechend. Absatz 4 Satz 5 gilt entsprechend.

(6) Die Landesmedienanstalten veröffent- (6) Die Landesmedienanstalten veröffent- lichen gemeinsam alle drei Jahre oder auf lichen gemeinsam alle drei Jahre oder auf Anforderungen der Länder einen Bericht der Anforderungen der Länder einen Bericht der KEK über die Entwicklung der Konzentration KEK über die Entwicklung der Konzentration und über Maßnahmen zur Sicherung der und über Maßnahmen zur Sicherung der Meinungsvielfalt im privaten Rundfunk unter Meinungsvielfalt im privaten Rundfunk unter Berücksichtigung von Berücksichtigung von 1. Verflechtungen zwischen Fernsehen 1. Verflechtungen zwischen Fernsehen und medienrelevanten verwandten und medienrelevanten verwandten Märkten, Märkten, 2. horizontalen Verflechtungen zwischen 2. horizontalen Verflechtungen zwischen Rundfunkveranstaltern in verschiede- Rundfunkveranstaltern in verschiede- nen Verbreitungsgebieten und nen Verbreitungsgebieten und 3. internationalen Verflechtungen im 3. internationalen Verflechtungen im Medienbereich. Medienbereich. Der Bericht soll auch zur Anwendung der Der Bericht soll auch zur Anwendung der §§ 26 bis 32 und zu erforderlichen Änderun- §§ 26 bis 32 und zu erforderlichen Änderun- gen dieser Bestimmungen Stellung nehmen. gen dieser Bestimmungen Stellung nehmen.

(7) Die Landesmedienanstalten veröffent- (7) Die Landesmedienanstalten veröffent- lichen jährlich eine von der KEK zu erstellen- lichen jährlich eine von der KEK zu erstellen- de Programmliste. In die Programmliste sind de Programmliste. In die Programmliste sind alle Programme, ihre Veranstalter und deren alle Programme, ihre Veranstalter und deren Beteiligte aufzunehmen. Beteiligte aufzunehmen.

§ 27 § 27 Bestimmung der Zuschaueranteile Bestimmung der Zuschaueranteile (1) Die Landesmedienanstalten ermitteln (1) Die Landesmedienanstalten ermitteln durch die KEK den Zuschaueranteil der durch die KEK den Zuschaueranteil der jeweiligen Programme unter Einbeziehung jeweiligen Programme unter Einbeziehung aller deutschsprachigen Programme des aller deutschsprachigen Programme des öffentlichen Rundfunks und des bundesweit öffentlichen Rundfunks und des bundesweit empfangbaren privaten Rundfunks. Für empfangbaren privaten Rundfunks. Für Entscheidungen maßgeblich ist der bei Entscheidungen maßgeblich ist der bei Einleitung des Verfahrens im Durchschnitt Einleitung des Verfahrens im Durchschnitt der letzten zwölf Monate erreichte der letzten zwölf Monate erreichte Zuschaueranteil der einzubeziehenden Zuschaueranteil der einzubeziehenden Programme. Programme. (2) Die Landesmedienanstalten beauftragen (2) Die Landesmedienanstalten beauftragen nach Maßgabe einer Entscheidung der KEK nach Maßgabe einer Entscheidung der KEK ein Unternehmen zur Ermittlung der Zu- ein Unternehmen zur Ermittlung der Zu- schaueranteile; die Vergabe des Auftrags schaueranteile; die Vergabe des Auftrags erfolgt nach den Grundsätzen von Wirtschaft- erfolgt nach den Grundsätzen von Wirtschaft- lichkeit und Sparsamkeit aufgrund einer Aus- lichkeit und Sparsamkeit. Die Ermittlung

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schreibung. Die Ermittlung muss aufgrund muss aufgrund repräsentativer Erhebungen repräsentativer Erhebungen bei Zuschauern bei Zuschauern ab Vollendung des dritten ab Vollendung des dritten Lebensjahres nach Lebensjahres nach allgemein anerkannten allgemein anerkannten wissenschaftlichen wissenschaftlichen Methoden durchgeführt Methoden durchgeführt werden. Die Lan- werden. Die Landesmedienanstalten sollen desmedienanstalten sollen mit dem Unter- mit dem Unternehmen vereinbaren, dass die nehmen vereinbaren, dass die anlässlich der anlässlich der Ermittlung der Zuschauer- Ermittlung der Zuschaueranteile nach Absatz anteile nach Absatz 1 Satz 1 erhobenen Da- 1 Satz 1 erhobenen Daten vertraglich auch ten vertraglich auch von Dritten genutzt wer- von Dritten genutzt werden können. In die- den können. In diesem Fall sind die auf die sem Fall sind die auf die Landesmedienan- Landesmedienanstalten entfallenden Kosten stalten entfallenden Kosten entsprechend zu entsprechend zu mindern. mindern.

(3) Die Veranstalter sind bei der Ermittlung (3) Die Veranstalter sind bei der Ermittlung der Zuschaueranteile zur Mitwirkung ver- der Zuschaueranteile zur Mitwirkung ver- pflichtet. Kommt ein Veranstalter seiner Mit- pflichtet. Kommt ein Veranstalter seiner Mit- wirkungspflicht nicht nach, kann die Zulas- wirkungspflicht nicht nach, kann die Zulas- sung widerrufen werden. sung widerrufen werden.

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4 Verzeichnis der benutzten Abkürzungen

a. a. O. am angegebenen Ort ABl. Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Abschn. Abschnitt Abs. Absatz a. F. alte Fassung AG Aktiengesellschaft AktG Aktiengesetz ALM Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten in der Bundesre- publik Deutschland amtl. amtlich API Application Programming Interface Art. Artikel Az. Aktenzeichen

BayMG Bayerisches Mediengesetz BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien B.V. Besloten Venootschap met beperkte Aansprakelijkheid BVerfG Bundesverfassungsgericht BVerfGE Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts bzw. beziehungsweise

CA Conditional Access ca. circa CEO Chief Executive Officer CI Common Interface c/o care of Co. Company Corp. Corporation CSA Conseil Supérieur de l’Audiovisuel

d. h. das heißt DLM Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten

EBU European Broadcasting Union EG Europäische Gemeinschaft EPG Electronic Programming Guide ETN European Television Network EU Europäische Union e. V. eingetragener Verein

f. folgende FCC Federal Communications Commission FKVO Fusionskontrollverordnung FTC Federal Trade Commission

GG Grundgesetz gGmbH gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung GO Geschäftsordnung GWB Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen

HAM Hamburgische Anstalt für neue Medien HambMedienG Hamburgisches Mediengesetz

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HH Haushalte Hrsg. Herausgeber

i. G. in Gründung Inc. Incorporated IPG Interactive Program Guide i. S. in Sachen i. S. d. im Sinne der/des ISP Internet-Service-Provider i. S. v. im Sinne von ITC Independent Television Commission i. V. m. in Verbindung mit

k. A. keine Angaben KDLM Konferenz der Direktoren der Landesmedienanstalten KEK Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich KG Kommanditgesellschaft KGaA Kommanditgesellschaft auf Aktien

LfK Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg LfR Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen LL.C. Limited Liability Company LMS Landesmedienanstalt Saarland L.P. Limited Partnership LPR Landesanstalt für private Rundfunkveranstalter Rheinland-Pfalz LPR Hessen Hessische Landeszentrale für privaten Rundfunk LRA Landesrundfunkausschuss für Sachsen-Anhalt LRZ Landesrundfunkzentrale Mecklenburg-Vorpommern Ltd. Limited

MABB Medienanstalt Berlin-Brandenburg MDStV Mediendiestestaatsvertrag Min. Minuten Mio. Millionen Mrd. Milliarden

n. F. neue Fassung Nr. Nummer NRW Nordrhein-Westfalen N.V. Naamloze Vennootschap

OLG Oberlandesgericht

plc. Public Limited Company PPV Pay-per-View Pty. Private Company PVR Personal Video Recorder

Rn. Randnummer RStV Rundfunkstaatsvertrag

S. Seite s. siehe S.A. Société Anonyme S.a.r.l. Société à responsabilité limitée SLM Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien

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s. o. siehe oben S.p.A. Società in accomandita per azioni s. u. siehe unten

TKG Telekommunikationsgesetz TLM Thüringer Landesmedienanstalt Tz. Teilziffer u. a. unten angegeben/unter anderem u. ä. und ähnliches u. a. m. und andere mehr ULR Unabhängige Landesanstalt für das Rundfunkwesen Schleswig- Holstein v. vom vgl. vergleiche v. H. vom Hundert VO Verordnung

WWW World Wide Web z. B. zum Beispiel Ziff. Ziffer z. T. zum Teil z. Zt. zur Zeit

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