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Zeitschrift der Fachhochschule Hannover Ausgabe 1/2002 2 0 0 2 / 1 e b a g s u A

r e v o n

n Ingenieurwissenschaften a H e l u h c s h c o h h c a F r e d t f i r h c s t i e Z m u r t c e p s editorial

Für die technologische, wirtschaftliche und gesell- Unbedarftheit vieler Lehrer denkt. Es geht im Grunde schaftliche Entwicklung ist die weltweite regionale gar nicht um Technikfeindlichkeit, sondern um man- Verteilung von Innovationen einerseits und die gelndes Grundlagenwissen und die Unfähigkeit vieler regionale Nutzung des technischen Fortschritts Erziehender in der richtigen Einschätzung der Bedeu- andererseits von hoher Bedeutung. Dass die west- tung bestimmter Bildungsinhalte für die Zukunft des europäischen Länder und insbesondere die Bundes- Landes. republik Deutschland mindestens gegenüber frühe- ren Spitzenpositionen hier in erheblichem Masse Die Fachhochschule Hannover (FHH) mit ihrem brei- zurückgefallen sind, ist allgemein bekannt, aber ten Fächerspektrum ist nach wie vor eine stark inge- werden daraus auch die geeigneten (bildungs)politi- nieurwissenschaftliche Ausbildungsstätte und stellt schen Konsequenzen gezogen? sich auf allen Ebenen den genannten Herausforde- rungen. Die Professorinnen und Professoren der Es kann ernsthaft nicht bestritten werden, dass es in Hochschule haben neben der unverzichtbaren wissen- Deutschland – vereinfacht gesprochen – ein Know- schaftlichen Qualifikation auch gediegene berufliche how-Problem gibt. Fehlende Ausbildungsplätze Erfahrungen vorzuweisen, die sie in die Lage verset- einerseits, aber auch angeblich nicht mehr benötig- zen, Studierenden das vorzuleben und vorzumachen, tes Wissen mit der Folge einer Verlagerung dieser was für die Zukunft von Bedeutung ist. Qualifikationen in andere Länder dieser Welt ande- rerseits haben mit dazu geführt, dass zu wenige In- Politik, Wirtschaft und einschlägige Verbände haben vestitionen und – mangels unternehmerischen Geis- zwischenzeitlich die Dramatik der Situation erkannt tes – noch weniger Innovationen gemacht werden. und arbeiten an Strategien zur Gewinnung technisch orientierter, ja begeisterter Studieninteressierter. Weil die Jugend das nicht oder nur ungenügend Wenn dann auch noch das Land die unverzichtbaren lernen kann, was die Erwachsenen nicht sicher Mittel aufstockt, sind wir auf dem richtigen Weg. Die beherrschen, wird bei technologisch rasender Ent- Fachhochschule Hannover jedenfalls hat in der Ver- wicklung das Know-how-Problem auch hierdurch gangenheit und wird auch in Zukunft ihren Beitrag eher größer als kleiner, insbesondere wenn man an leisten, um die technologische Herausforderung die weithin technische und naturwissenschaftliche bewältigen zu helfen. Arno Jaudzims inhalt

journal Preise und Auszeichnungen 4 Dreifacher Erfolg der Hochschule beim Deutschen Studienpreis – Thomsen 8 Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung: Das MWK in neuen Farben – Oppermann 10 Erfolgreiche Zertifizierung am Fachbereich IK – Schlünz 11 Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis: Unternehmensberatung an der FHH – Tadje 12 Erfolgreiche Aktivitäten des Kulturarchivs – Stettner 13 Ein Niederländer am Hohen Ufer – Borggreve 14 Hochschulkontakte: Unternehmen treffen Jungakademiker – Fangmann/Nündel 16 Einzigartig in Niedersachsen: Service der FHH für Handwerksbetriebe – Müller 17 Erster Businessplanwettbewerb der FHH: 10% Inspiration und 90% Transpiration – Hirth 18 Studium Generale: Fachübergreifende Exkursion zur Meyer Werft – Saenger 20 News – Aktuelles aus der Hochschule in Kürze 22

blickpunkt Die Ingenieurwissenschaften heute und morgen – Wehberg 24 Ist das Ingenieurstudium noch interessant? – Blume 25 Produktentwicklung: Was ist moderner Maschinenbau? – Stahl 26 Was macht die Ingenieurtätigkeit eigentlich aus? – Bekierman 28 Ingenieurwissenschaften: Frauen verzweifelt gesucht! – Deja 29 Digitale Bildverarbeitung: Störungen weitgehend eliminiert – Steinke 31 Farbige Kunststoffbänder mit metallenen Leitern – Kopp/Wiznerowicz 32 Wärmeschutz auf hohem Niveau: Architekten und Ingenieure müssen sich umstellen – Zapke 33 Startschuss für dualen Studiengang Konstruktionstechnik (KT) – Conrad 34 Studierende müssen den Strom „riechen“ – Brosch/Landrath 36 Logistiksysteme: Was ist Materialflusssimulation? – Stahl 38 Der Weg zum eigenen ASIC – Cordes 40 Einblicke in einen Verbrennungsmotor – Todsen 42 Erst schlaflose Nächte, dann angenehme Überraschung – Bedö 44 „Technik verbindet“ und startet durch – Slaughter 45 Was kommt nach dem Informatik-Boom? – Wiznerowicz 46 Promovieren an der FHH: Wunsch oder Realität? – Hoyer 47 fachbereiche Internationale Hochschulkontakte: Da zuckt schon mal der Fisch – Tuma 48 Westlicher Wind in Fernost – Kahr 49 Mein erstes Semester auf der Expo Plaza – Bekierman 50 Weinetiketten für den Niedersächsischen Landtag – Burkardt 51 FBI hat seine Probezeit bestanden – Klingenberg 52 „Hatte endlich Zeit, mich um den „Vertrieb“ meiner Kunst zu kümmern ...“ – Steig 53 Bildende Kunst meets Mexiko – Fromberg/Souza 54 stolpersteine – Spellmeyer 55 Börsenforum der FHH: Tipps sind erlaubt – Ziesemer 56 Aus- und Weiterbildungsmarkt: Informationen satt – Thomsen 57 FHH auf Kölner FoodTec – Frister 58 FHH-Absolventen gründen Fullservice-Design-Agentur – Würdemann 59

forschung Vorteil für Niedersachsen: AGIP fördert Forschung an Fachhochschulen – Schroeder 60 Selbstständig, robust und überwachbar: Sehsystem für mobile Roboter – Hötter/Suppes 62 Vom Wellness-Gedanken und fettarmen Brotaufstrichen – Bormann/Herrmann/Steinke 64

kalender Terminankündigungen 66

personalien Kunstpreis für Baehr Jaudzims wieder im Amt Neue Dekanin Neues Jurymitglied Verdienstorden für Totok 67 Berufungen 68 Personalkarussel seit Ausgabe 2/2001 70 impressum Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 71 Impressum 72 Preise und Auszeichnungen

Interdisziplinärer Ideenwettbewerb: Besucher werden gebeamt In Zusammenarbeit mit der Tute- rung aus und vergaben zusätzlich Bau GmbH & Co. KG und der NH- zwei Anerkennungspreise. Immobilien GmbH Würzburg fand an der FHH ein Ideenwettbewerb Den mit 2.000 DM dotierten zur Gestaltung des Lichthofs des ersten Preis erhielt FHH-Studentin Möbelhauses Neubert in Friedrichs- Birgit Hildebrandt. Mittels diverser hafen statt. Das sehr erfolgreiche Wärmebildkameras an den Galeri- interdisziplinäre Projekt, an dem en des fünfgeschossigen Lichthofs sich Studierende der Fachbereiche und im Eingangsbereich werden Bildende Kunst (BK) sowie Design die Besucher des Möbelhauses auf und Medien (DM) beteiligten, eine den Treppenaufgang umspan- wurde von Christiane Oppermann nende Projektionsfläche gebeamt. (BK) und Suzanne Koechert (DM) Die Projektion transformiert das betreut. Das zu entwickelnde reale Geschehen in eine geheim- künstlerische Objekt bzw. die nisvolle Farblandschaft. Darüber Installation sollte so positioniert hinaus schlängeln sich, ausgehend sein, dass es aus allen fünf von technoid erscheinenden, elip- Geschossebenen des Lichthofs tisch angeordneten Sitzarrange- erlebbar ist und sich möglichst ments am Boden, transparente spannungsreich verändert. Druckluftschläuche in die Höhe, Die Juroren – Professoren Bernd durch die in unregelmäßigen Rokahr (DM) und Ulrich Baehr (BK) Abständen „magische“ Kugeln Modell des ersten Preises von Birgit Hildebrandt sowie Dipl.-Kaufmann Rudi Christa geschossen werden. Die bogenför- (Neubert GmbH) – wählten aus migen Sofas laden die Besucher Weitere Preise gingen an Frauke den 16 eingereichten, teils in ein, sich zu entspannen, zu beob- Schaper (2. Preis), Rampyo Lee (3. Teamarbeit erstellten Modellen drei achten, nachzudenken oder zum Preis) sowie Sahand Zimmermann Gestaltungsvorschläge zur Prämie- kommunizieren. und Oya Rodoplu (Anerkennung).

Bildende Künstlerinnen und Künstler erfolgreich Thomas Dillmann, Meister- „Bon Bon“ schon mehrfach aus- schüler bei Professor Ulrich gezeichnet wurde, erhielt für ihren Baehr (BK), erhielt das neuen Film „Wünsch dir was“ das Jahresstipendium für Bilden- Prädikat „Besonders wertvoll“ de Künstler des Niedersächsi- sowie den Regiepreis der Filmtage schen Ministeriums für Wis- Rheinland/Pfalz 2001 und den senschaft und Kultur, das Publikumspreis beim Festival mit 12.000 Euro dotiert ist. „Cine 2001“ in Mexico-City.

Besonders erfolgreich waren Für den Film „Der kleine Lärm“ wieder Studierende der erhielt Marc Helfers den 1. Preis Filmklasse von Professor der Sektion Dokumentarfilm beim Die erfolgreiche Regisseurin Franziska Stünkel, FHH- Absolventin der Bildenden Kunst, ist Perfektionistin. Uwe Schrader: Franziska Festival „Sehsüchte 2001“ in Pots- Stünkel, deren Kurzfilm dam.

journal s. 4 Preise und Auszeichnungen

6Schuss – schnell mein Kleid Das transdisziplinäre Projekt „6Schuss – schnell mein Kleid“ brachte 22 Studierende der Studienrichtungen Textil- und Mode-Design sowie Visuelle Kommunikation und Typografie am Fachbereich Design und Medien der FHH zusammen und nach Stuttgart. Auf der Messe TV Textilveredlung & Promotion belegte „6Schuss – schnell mein Kleid“ den vierten Platz. Bei der Teilnahme am bundesweit ausgeschriebenen „1st Digital Fashion Design Award“ hatte sich das Projekt bereits in der Vorrunde durchsetzten können und war zur Endausscheidung nach Stuttgart eingeladen worden. Neben der Präsentation auf einem eigenen Messestand liefen fünf Lifepräsentationen mit 18 Modellen, in denen die neuen Ressourcen im digitalen Textil- druck ausgelotetet wurden. Im Projekt entstanden ebenfalls ein Info-Fächer und eine Web-Site unter http://www.6schuss-schnellmeinkleid.de/.

Als Preis bringen die Studierenden einen digitalen Textildrucker mit nach Hannover. Aus „selbst:tragend“ Aus „zyklus“

Preis für „Life is a killer“ Den ersten Preis in der Sparte interaktive Medien innovativen und experimentellen Arbeiten in den erhielten Professor Hanno Baethe (Dekan des Fachbe- Bereichen Film, Video und interaktive Medien. Insge- reichs Design und Medien der FHH) und Professorin samt wurden dieses Jahr über 1.000 Arbeiten aus 42 Zaki Omar (Studiengang Europäische Medienwissen- Ländern eingereicht. „Life is a Killer“ ist ein nichtlini- schaften der Fachhochschule Potsdam) für „Life is a ares, interaktives Personenporträt über den New Yor- Killer“ bei VIPER, dem internationalen Festival für Film ker Poeten und Performer John Giorno. Er entwickel- Video und Neue Medien in Basel. Als wichtigstes te eine neue Form der Found Poetry, indem er die Schweizer Festival präsentiert VIPER die neuesten Ideen der Pop Art auf sein Schreiben anwendete.

journal s. 5 Preise und Auszeichnungen

IF Design Award 2002: Concepts für FHH Nach zwei Jurytagen stand schen Papiersorten und unkonventionellen Werk- das Ergebnis fest: Dipl.-Des. stoffen, die hier im Bereich Genussmittel in einem (FH) Gordon P. Schacht, neuen Zusammenhang gestellt werden und zu einer Absolvent des Fachbereichs ungewöhnlichen Qualitätsanmutung führen. Auf Design und Medien der Farbigkeit der Verpackungen wurde zu Gunsten von FHH, ist einer der Preisträger Form, Material und Licht verzichtet. des IF Design Award 2002. Er erhielt die Auszeichnung In der Disziplin Concepts wurden 159 Beiträge ange- für sein Packaging Projekt meldet. Die Einreichungen waren durchgängig von an der FHH-Partnerhoch- sehr hoher Qualität, so dass die Jury eine ausgespro- schule Hiroshima City Uni- chen schwierige Aufgabe zu erfüllen hatte, bis die versity. Die „Japanese Packa- Ergebnisse feststanden. 14 Beiträge wurden ausge- ging Family“ ist – wie der zeichnet. Insgesamt wurde ein Preisgeld von Name suggeriert – von der 50.000 DM ausgeschüttet. Die Verleihung fand am japanischen Verpackungs- 13. März 2002 im Kurt-Schwitters-Forum statt. Hier kultur inspiriert. Die Ver- wurden auch die Gewinner der IF Gold Awards und packung für das Produktseg- IF Silver Awards für die Disziplinen Product Design/ ment Gebäck und Praliné Packaging Design/Transportation Design/Public basiert auf der Verwendung Design sowie Communication Design bekannt von hochwertigen japani- gegeben und geehrt.

Fachbereich DM erfolgreich bei Backup Festival

Der dritte Preis des Backup Festivals 2001 ging an das Musik- video „Quiet Home“ von Falco Jagau aus dem Fachbereich Design und Medien der FHH. „Quiet Home“ teilt sich seinen Platz mit „My Own Home“ von Titus Twister – ebenfalls ein Musikvideo. Das Festival in Weimar richtet seinen Schwer- punkt auf den Einfluss neuer Medien in Film und Video. Es ist ein internationales Forum für kreative Filmschaffende. Der Clip zum gleichnamigen Song der Lindener Gruppe „Risque de Choc electrique“ illustriert den unspektakulären Tagesab- lauf im Leben einer alten Frau. Durch die ungewohnte Art der Verknüpfung von Gemaltem mit Computertechnik und realem Film entsteht eine neuartige, verzerrte Bildwelt. Auch bei den 18. Video/Film Tagen Rheinland-Pfalz und Thüringen wurde „Quiet Home“ in der Kategorie Hochschule mit einem Sonderpreis der Stadt Koblenz ausgezeichnet.

journal s. 6 www.vw-personal.de

Das Ein-Liter-Auto entwickelt man nicht mit konventionellem Denken.

freiraum

verantwortung

erfolg

• Wegweisende Automobilkonzepte entwickelt man kurz vor seiner Fertigstellung. Also beeilen Sie sich. nur mit Mut, Leidenschaft und mit einer Vision. Wenn Sie zu den Besten Ihres Fachs gehören – als Sind das Ihre Antriebskräfte? Dann entwickeln Studierender oder Absolvent – und eine Persönlich- Sie mit uns die Automobile, die die Menschen keit sind, für die Selbstständigkeit, Verantwortungs- im 21. Jahrhundert begeistern werden. Dabei gilt: bewusstsein und Flexibilität wesensbestimmend sind, Konventionelles Denken und Handeln hat noch nie- können wir viel für Sie tun. manden begeistert. Das Ein-Liter-Auto steht übrigens Verwirklichen Sie Ihre individuelle Idee von VW.

Be the driving force Dreifacher Erfolg der Hochschule beim Deutschen Studienpreis

tionale Veränderungen. Entstan- Hochschulen im In- und Ausland. den ist der Film als Beitrag des Der Deutsche Studienpreis, der Studiengangs Industrial Design der alle zwei Jahre von der Körber- Hochschule – unter Betreuung von Stiftung ausgeschrieben wird, war Professor Gunnar Spellmeyer – in diesem Jahr mit insgesamt zum Deutschen Studienpreis. 155.000 Euro dotiert. Unter den Beeindruckt hat er auch dort: insgesamt 65 Preisen, die aus 424 Einen der mit 3.000 Euro dotierten Beiträgen ausgewählt und am 25. dritten Preis erhielten die inzwi- Februar 2002 in Berlin prämiert Das Duo Doerck/Steffens überzeugte schen diplomierten Designer Harry wurden, konnte die Fachhoch- mit „Body Tec“. Doerck und Bernd Steffens für ihr schule Hannover (FHH) drei für Das „Body Tec. Institut für Körper- fiktives Unternehmensportrait. sich verbuchen. technologien“ ist beeindruckend: Und wer sich selbst einen Eindruck In einem zehn-minütigen Film stel- verschaffen möchte: Noch bis zum Die interaktive Arbeit „Kinder- len zwei Absolventen des Fachbe- 22. April 2002 ist der Film im Rah- wunsch oder Kind nach Wunsch“ reichs Design und Medien der men der Ausstellung „überlegen“ von Oliver Kästner und Dietmar Fachhochschule Hannover (FHH) in am Standort Kurt-Schwitters- Porgann wurde mit einem Förder- beispielhafter Art und Weise bei Forum der Hochschule zu sehen (s. preis ausgezeichnet. 1.000 Euro der Darstellung des fiktiven Insti- Kalender). erhalten die Studierenden des tuts die Frage nach den Grenzen Studiengangs Kommunikations- der Manipulation am eigenen Kör- Der Deutsche Studienpreis 2001 Design für ihre interaktive Image- per. Während schon heute aus- widmete sich dieses Mal einem in und Produkt-CD-ROM. Inhalt ist schließlich ästhetisch motivierte Zeiten von Stammzellendebatten der Auftritt einer fiktiven Firma, Veränderungen allgemein prakti- heiklem Thema: „Bodycheck – deren Angebot es ist, Kinder mit ziert werden, hinterlässt der Film Wie viel Körper braucht der komplett nach Wunsch zusam- ein banges Gefühl bei dem Mensch?“ war die Frage an Stu- mengestellten Genanlagen zu pro- Gedanken an machbare, funk- dierende aller Fachrichtungen und duzieren. Die CD-ROM führt den

Auszüge aus der interaktive Arbeit „Kinderwunsch oder Kind nach Wunsch“ von Oliver Kästner (rechts) und Dietmar Porgann (links).

journal s. 8 Benutzer in die Zukunft und zeigt der Stiftung der Deut- wie mit Möglichkeiten der Gen- schen Wirtschaft – mit manipulation umgegangen wer- Unterstützung des FHH- den könnte. Ein makabres und Vertrauensdozenten schockierendes Angebot innerhalb Professor Dr. Wigand einer formal überzeugenden Fir- Langemeyer – gelang es mendarstellung. Initiator Knopf, das inter- disziplinäre Team zusam- Ebenfalls einen der Förderpreise men zu stellen. erhielt Andreas Knopf, der an der FHH Betriebswirtschaftslehre stu- Das gute Abschneiden der diert, mit seinem Team für „Homo von der FHH eingereichten Sapiens Emendatus“. Fünf Studie- Arbeiten ist ein großer rende aus vier Nationalitäten, fünf Erfolg für die Hochschule, Fachrichtungen, drei Religionen die sich mit diesem Ergeb- und fünf Hochschulen nahmen in nis in guter Gesellschaft Kirill Farbmann, Clemens Dus, Andreas Knopf (FHH), Janet Künzel, Axel Telzerow (v.lks.) freuen sich über ihrem Gemeinschaftsprojekt die befindet. Als einzige Fachhoch- den Förderpreis. zahllosen Facetten für das ewige schule gehört die FHH mit renom- Begehren nach Vollkommenheit mierten Hochschulen wie der Universität München mit drei und Unsterblichkeit unter die Humboldt-Universität zu Berlin Preisträgern zur Topgruppe. Lupe. Über das Studienförderwerk oder der Ludwig-Maximilians- Dagmar Thomsen

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richtete. Die Wettbewerbsteilneh- vergeben. Das mit Priorität behan- menden sollten unter Gewährleis- delte, künstlerisch sehr entschie- tung des reibungslosen Ablaufs dene Projekt von Steinmann/ des Arbeitsbetriebs und Durch- Schreiner transformiert den ca. gangsverkehrs ein künstlerisches 60 Meter langen Gang im Unter- Konzept für den gesamten Korri- geschoss zu einer dreispurigen dorbereich entwickeln, wobei eine Rennbahn, welche sich in der reine Bebilderung der Wände aus- einen Richtung sogartig zu einem geschlossen war. Am 29. Januar Punkt verjüngt und in der anderen 2002 fand das Auswahlverfahren Richtung eine Wandfläche empor im MWK statt. Die Jurymitglieder schlauft. Formal unterstützt wird – Professor Ulrich Baehr (BK) und die extreme Dynamik der Boden- Dipl.-Künstler Michael Rösch (ehe- neugestaltung durch moderne mals DM) von der FHH sowie Lichttechnik, die den Korridor in Staatssekretär Dr. Uwe Reinhardt, diffus gleißendes Licht tauchen Beate Kinnewig, und Ulrich Beran soll. Ob Start-, Landebahn oder aus dem MWK – wählten aus den Durchgangsstrecke, mit leichter eingereichten künstlerischen Kon- Ironie kreuzen hier menschliche Zur Gestaltung des Untergeschos- zepten vier Entwürfe für die Prä- Laufbahnen die je nach Blickwin- ses im niedersächsischen Ministeri- mierung aus. kel aufwärts oder abwärts laufen- um für Wissenschaft und Kultur de Spur. (MWK) wurde an der Fachhoch- Die beiden ersten Preise in Höhe schule Hannover ein Ideenwettbe- von 1.500 Euro erhielten Julia Das von Professor Ulrich Baehr werb ausgeschrieben, der sich an Steinmann (BK) und Urs Schreiner und dem MWK initiierte Projekt Studierende sowie Meisterschüle- (DM) sowie Maria Mahler (DM) wurde künstlerisch betreut von rinnen und -schüler des Fachbe- und Sahand Zimmermann (DM) Suzanne Koechert (DM) sowie reichs Bildende Kunst (BK) und an für ihre jeweils in Teamarbeit Christiane Oppermann und Katrin Studierende der Studienrichtung erstellten Konzeptideen. Die bei- Tavernini (beide BK). Mediale Raumgestaltung im Studi- den dritten Preise in Höhe von Christiane Oppermann engang Innenarchitektur des Fach- 1.000 Euro wurden an Janin Ben- bereichs Design und Medien (DM) nicke (BK) und an Frank Bartz (BK)

journal s. 10 Erfolgreiche Zertifizierung am Fachbereich IK

Dekanin Prof. Dr.-Ing. Marina Schlünz und Prodekanin Prof. Auditoren der Certqua GmbH: Andreas Orru, Dr. Lothar Dr. Kira Klenke in der Diskussion. Wagner (v.lks.).

Der Fachbereich Informations- und Die Zertifizierung auf Basis der DIN Einführung des Qualitätsmanage- Kommunikationswesen (IK) der EN ISO 9001:2000 lief nach dem mentsystem quasi zum Tagesge- Hochschule beschäftigt sich mit üblichen Schema ab: Im internen schäft geworden sind. Für den der Optimierung der Geschäfts- Audit im Mai 2001 haben wir die Fachbereich IK ist diese Zertifizie- prozesse im Rahmen der Ein- Übereinstimmung der Geschäfts- rung nicht das Ende eines Prozes- führung eines Qualitätsmanage- prozesse mit der Dokumentation ses sondern vielmehr die Motiva- mentsystems. In spectrum 2/2001 detailliert überprüft. Nach dieser tion weiterzumachen auf diesem berichteten wir ausführlich darü- Selbstbewertung erfolgte die Weg. ber. Schließlich ist es für die Fach- Begutachtung des Organisations- Marina Schlünz hochschule Hannover ein Pilotpro- handbuchs durch die Zertifizie- jekt und auch für das Land Nieder- rungsgesellschaft Certqua GmbH. sachsen ein Novum. Damit sicher- Im September haben zwei Audito- gestellt ist, dass die Ressourcen in ren der Certqua einen langen Tag der Lehre wirklich Wert schöpfend lang persönlich den Fachbereich – also der Ausbildung der Studie- auditiert, sich von den jeweils ver- renden dienend – genutzt werden, antwortlichen Mitarbeiterinnen müssen die im Hintergrund liegen- und Mitarbeitern die Geschäfts- den Verwaltungsabläufe reibungs- prozesse im Einzelnen erläutern los und für jeden nachvollziehbar lassen und kritisch hinterfragt. ablaufen. Insbesondere die konse- Diese Sicht von außen hat uns quente Dokumentation der Abläu- auch weitere Impulse für die fe hat geholfen, Schwachstellen zu zukünftigen Verbesserungsmaß- identifizieren und zu beseitigen. nahmen gegeben, die durch die

journal s. 11 Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis: Unternehmensberatung an der FHH

Theorie und Praxis vereinen, dies ist ein Ziel der neu gegründeten studentischen Unternehmensbe- ratung Advice Hannover e.V. an der FHH. Hier haben sieben Stu- dierende des Fachbereichs Wirt- schaft einen Verein gegründet, um den Studierenden der Fach- Frank Ziesemer und hochschule Hannover (FHH) die Sandor Tadje (v.lks.). Möglichkeit zu verschaffen, ihr theoretisches Wissen sowie ihre sowie Controlling und Finanzen. interessante Einblicke in betriebs- in- und außerhalb des Studiums Auch Existenzgründer haben die wirtschaftliche Problemstellungen erworbenen Kompetenzen in Möglichkeit vom Fachwissen der zu gewinnen. Dieses Angebot anspruchsvollen Beratungsprojek- Studierenden zu profitieren, wenn richtet sich nicht nur an die Mit- ten einzusetzen. es um klassische Existenzgrün- glieder des Vereins, sondern an dungsfragen der Kapitalbeschaf- alle interessierten Unternehmer Unternehmen der Region haben fung, der Anfertigung eines Busi- und Bürger der Region Hannover. so die Möglichkeit ein breites nessplans oder der Erstellung einer Spektrum wissenschaftlich fun- Standortanalyse geht. Interessierte Unternehmer, Studie- dierter Beratungsleistungen zu rende und Lehrende können Infor- günstigen Konditionen in Ein weiteres Ziel der Vereinstätig- mationen zum Seminarprogramm Anspruch zu nehmen. Advice keit von Advice ist der Aufbau und den angebotenen Beratungs- berät bei betrieblichen Problem- eines Seminar- und Workshop-Pro- leistungen über die Homepage stellungen in den Bereichen Mar- gramms. Die Besucherinnen und http://www.advice-ev.de abrufen. keting, Personalmanagement, Besucher der Vortragsveranstal- Der Vorstand steht bei Fragen Qualitätsmanagement und tungen haben die Möglichkeit von gerne zur Verfügung. Geschäftsprozessoptimierung den Referentinnen und Referenten Sandor Tadje

journal s. 12 Erfolgreiche Aktivitäten des Kulturarchivs

In den letzten Monaten haben im dert. Demnächst soll ein gemeinsa- Kulturarchiv – über den Alltagsbe- mer Projektantrag für die Doku- trieb hinaus – eine Reihe von Akti- mentation gestellt werden. vitäten erfolgreich statt gefunden bzw. sind begonnen worden: In Im Rahmen der Projektförderung Kooperation mit der IG „N21 – Schulen ans Netz“ arbeitet Bergbau/Chemie/Energie wurde das Kulturarchiv gemeinsam mit der Filmbestand der Gewerkschaft dem Historischen Seminar der Uni- im Kulturarchiv erschlossen. Im versität Hannover an einer multi- Rahmen einer Diplomarbeit wurde medialen Lernumgebung eine Datenbank erstellt, in der über „Geschichte“. Das Kulturarchiv 130 historische Gewerkschaftsfil- hat hierfür den Themenbereich me dokumentiert sind und recher- „Film/mediengeschichtliche Mate- chiert werden können. Weitere rialien“ übernommen. Filme, die nicht im engeren Sinne Gewerkschaftsfilme sind – bei- Seit letztem Jahr wirkt das Kultur- spielsweise begleitende Spiel- und archiv der FHH mit im wieder Dokumentarfilme, wurden ins Kul- belebten Arbeitskreis Niedersächsi- turarchiv übernommen. Gemein- scher Unternehmensarchive. Ziel sam mit der Gedenkstätte Bergen- des Arbeitskreises ist vor allem der statt. Nicht zuletzt hat Dr. Peter Belsen und der Filmproduktion Austausch über spezielle Archiv-, Stettner als Leiter des Kulturarchivs memo media arbeitet das Kulturar- Dokumentations- und Präsenta- im Zuge der Curriculumsrevision chiv an einem Konzept zur Doku- tionstechniken, die mit den Stan- am Fachbereich Informations- und mentation lebensgeschichtlicher dards Staatlicher Archive aus ver- Kommunikationswesen der FHH Interviews, die mit Lagerüberleben- schiedenen Gründen nicht zu reali- den Studienschwerpunkt „AV- den – überwiegend Bergen-Belsen sieren sind. Nach zwei Informa- Medien“ mit vier Lehrveranstaltun- – aufgezeichnet wurden. Die Her- tionsveranstaltungen bei den Fir- gen im Wahlpflichtbereich für den stellung dieser über 150 mehrstün- men Avacon und VW neuen Studiengang Informations- digen Interviews, etwa zur Hälfte fand das letzte Treffen am 13. management entwickelt und des- fremdsprachig geführt, wurde von Februar 2002 im Kulturarchiv der sen Betreuung übernommen. der Stiftung Niedersachsen geför- Hochschule auf der Expo Plaza Peter Stettner

journal s. 13 Ein Niederländer am Hohen Ufer

11. September 2001, Rasterfahn- war und ist für mich eher eine kurrenz ausgeschlossen ist und dung, Ampelkoalition, K-Frage, V- persönliche Bereicherung, Ausbau sich nur mit einem Appell an den Männer, Kaufregung in der meines Wissens mehr noch als ein amtlichen Status noch immer ver- Adventszeit: All das ist in mein spannendes Abenteuer in der schanzen kann. Gedächtnis eingeprägt, wenn ich Fremde. Und da ich Kröpcke, auf die ersten Wochen in Hanno- Steintor, das alte und neue Rat- Als besonders angenehm erfahre ver zurückblicke. Wörter, Begriffe, haus, die immer schönen Herren- ich die kurze Wege innerhalb der Ereignisse, die eigentlich kaum mit häuser Gärten schon von früher Fachbereiche. Das Dekanat ist ein Hannover und meiner Arbeit an kenne, habe ich meinen Blick vom prima Informationszentrum für der Fachhochschule Hannover Anfang meines Arbeitsplatzaus- Lehrende und Studierende. Nicht (FHH) zu tun haben – allenfalls tauschs auf die FHH und ihre ein zentrales Organ, das regelt, meinen Aufenthalt in Deutschland Bewohner heften können. plant, entscheidet, aber am Unter- färben. richt nicht beteiligt ist. Was mir Einige Aspekte sind mir direkt auf- eigentlich nur fehlt, ist ein Sozial- Seit meiner Kindheit ist mir die gefallen. Zurzeit müssen die deut- raum, wo Mitarbeiterinnen und deutsche Sprache durch die Kin- schen Hochschulen noch in einer Mitarbeiter sich regelmäßig beim dern deutscher Freunde meiner nicht zeitgemässen amtlichen Kaffee oder Tee treffen können. Ich Eltern bekannt. In der Schule lern- Struktur operieren, was auf bin davon überzeugt, dass dadurch te ich Deutsch damals noch als gespanntem Fuß steht zu den Ent- das Arbeitsklima einen Auf- Pflichtfach – aus Büchern wie wicklungen in der Gesellschaft, in schwung bekäme. Bemerkenswert „Schwere Wörter“, „Sprache der der Hochschulen keine Monopo- finde ich auch, dass die Studieren- Mitte“’ und „Goldene Worte listen des Wissens sind und auch den viel weniger bekrittelt werden deutscher Dichter“. Später nicht sein dürfen. Übrigens spüre als bei uns. An unserer Hochschule besuchte ich Städte und Regionen ich in Sitzungen, Prozeduren, störe ich mich oft an der Bevor- in ganz Deutschland und las deut- Umgangsformen und der Sprache mundung der Studierenden, das sche Bücher. Am wichtigsten und immer noch vieles einer amtlichen verschulte System. Das ist eine am wertvollsten aber: Ich baute Kultur, die wie überall durch einen Schattenseite des freien Unterneh- viele gute solide Kontakte mit großen Machtabstand gekenn- mens: Es muss den kalkulierenden Menschen auf. Nach Deutschland zeichnet wird. Aus vielen Studierenden so leicht und ange- zu gehen, um dort zu arbeiten, Gesprächen weiß ich mittlerweile, nehm wie möglich gemacht wer- dass das Management der FHH den, wenn nicht, geht es zur Kon- sowie viele Kolleginnen und Kolle- kurrenz und das bedeutet weniger gen gerne mehr unternehmen Geld für das Institut – was zur Ent- möchten, hinab vom Elfenbein- lassung von Kolleginnen und Kolle- turm, in dem man von jeder Kon- gen führen kann.

journal s. 14 Besondere Erfahrungen hatte ich Hier bin ich gefesselt durch den bei der Projektarbeit im Fachbe- Unterschied zwischen deutschen reich IK. Zusammen mit Studie- und niederländischen Studieren- renden sowie meinem Freund den, die ich in früheren Semina- und Kollegen Professor Dr.-Ing. ren erlebt habe. Meine Erfahrun- Peter Blumendorf arbeite ich am gen mit deutschen Studierenden Inhalt und der Organisation des beim Konfliktlösungen und Ver- elften StudentenSommerSemi- handeln zeigen ein absolut ande- nars, das im Juli diesen Jahres in res Bild. Wo Niederländer Konflik- der FHH stattfinden wird. Inspirie- te gewöhnlich als Herausforde- rend war auch das Seminar Text- rungen sehen und daher im All- produktion von Professor Dr. gemeinen konstruktiv herange- „Da bin ich mir sicher.“ Andreas Baumert (IK), in dem hen, gemeinsam kreativ nach Studierende praktisch üben, Texte Lösungen suchen im gegenseiti- Informationen über die günstigen analysieren, kritisieren und natür- gen Interesse, da spüre ich bei Versicherungs- und Bausparangebote lich selbst jede Woche Texte pro- den Deutschen öfters Polarisation, duzieren. Der Dozent ist Lehrer Machtdistanz und eine „Gegner- der HUK-COBURG erhalten Sie von und Coach zugleich, bringt aufstellung“ – wodurch häufig immer aktuelle Lehrmaterialen keine harmonische Konfliktrege- Vertrauensmann ein und stimuliert die Gruppe zu lung gefunden werden kann. Für Frank Wessner guten Ergebnissen – in einer mit mich immer wieder eine interes- Tel. (0 51 75) 93 21 28 Humor gewürzten lockeren sante Erfahrung, in der nicht nur Fax (0 51 75) 93 21 28 Atmosphäre. Es ist offensichtlich: die Studierenden, sondern auch E-Mail: [email protected] Da macht Lernen Spaß! Meine ich lerne und feststelle, dass man Internet: eigenen Erfahrungen mit Studie- eigentlich überall sein kann: Zu www.HUK.de/VM/Wessner renden während des Unterrichts Hause und bei den Nachbarn. Hinter den langen Höfen 2D sind sehr positiv. Die Teilnehmen- Daher möchte ich mit meinem 31275 den an den Blockseminaren Aufenthalt in Hannover ein Vor- „Rhetorik in Unternehmen“, die bild für meine Kolleginnen und Sprechzeiten: ich im Fachbereich Wirtschaft (W) Kollegen sowie Studierenden nach Vereinbarung auf Basis des Programms von Pro- sein: Um zu zeigen, dass man bei fessorin Dr. Christa Sauerbrey (W) Nachbarn gut leben, lehren, ler- anbiete, waren sehr engagiert. nen, einfach gut zurecht kommen Das ist für mich Arbeit, die ich kann – und dass die Kolleginnen zum Vergnügen mache. Ich hoffe, und Kollegen in der Tat wie zu dass auch die Seminare „Negotia- Hause freundlich und hilfsbereit tion“, die ich im Sommerseme- sind. Was auch wichtig ist: Man ster für zukünftige Geschäftsleute kann auch bei Nachbarn Spaß an in englischer Sprache anbiete, gut der Arbeit haben. ankommen. Adrian Borggreve

journal s. 15 Hochschulkontakte: Unternehmen treffen Jungakademiker

Am 14. Mai 2002 lädt die Fach- Führungskräften zu eröffnen oder hochschule Hannover (FHH) zu sogar bereits die eine oder andere ihrer zweiten Berufsinformations- Fachkraft an das Unternehmen zu und Rekrutierungsbörse meet@fh- binden. Damit erweitert die Hoch- hannover ein. Nach der erfolgrei- schule zugleich das Serviceange- chen Premiere der ersten hoch- bot nicht nur an die eigene Stu- schuleigenen Berufsinformations- dierendenschaft, sondern auch an und Rekrutierungsbörse im Mai die Studierenden anderer Hoch- des vergangenen Jahres mit mehr schulen: Denn alle Interessierten als 30 Unternehmen, verfolgt die sind herzlich eingeladen, die Ver- FHH gerade in konjunktur- anstaltung für Karriereinformatio- schwächeren Tagen weiter das nen zu nutzen. Auch die zweite Ziel, ihren Studierenden sowie meet@fh-hannover wird von dem Absolventinnen und Absolventen jungen Frankfurter Unternehmen frühzeitige Kontakte in die Berufs- IQB Career Services AG organi- welt zu ermöglichen. siert, das seit 1999 ähnliche Ver- anstaltungen für weitere 15 Hoch- Den Rahmen hierfür bietet die schulen aus dem gesamten Bun- zweite hochschuleigene Firmen- desgebiet durchführt. kontaktmesse meet@fh-hannover am 15. Mai 2002. In der Zeit von Interessierte Unternehmen wen- 10.00 bis 16.00 Uhr haben Unter- den sich bitte unter Telefon nehmen aller Branchen die Mög- 0511/9296-2061 an die Technolo- lichkeit, sich den Nachwuchskräf- gietransfer-Kontaktstelle der FHH ten von morgen mit ihren Tätig- oder direkt an die IQB Career keitsfeldern und Angeboten zu Services AG. Weitere Informa- präsentieren. Eine hervorragende tionen gibt es im Internet unter Gelegenheit also, frühzeitig den http://www.iqb.de. Dialog mit seinen künftigen Elisabeth Fangmann/ Stephen Nündel

journal s. 16 Einzigartig in Niedersachsen: Service der FHH für Handwerksbetriebe

Viele pfiffige Ideen verrot- Aufgabe eingestellter Außendienst- nommen. Damit dies alles möglich ten in Schubladen von mitarbeiter zu den Handwerkern, ist, sind mehrere Partner eingebun- Handwerksbetrieben. Das um sich über Probleme in Betrieben den, die mit dem Mitarbeiter der Problem ist: Unternehmer oder über innovative Ideen zu infor- FHH kooperieren und ihn in seiner haben neben ihrem Kern- mieren. Ziel ist es dabei, die Hand- Arbeit unterstützen: Die Handwerks- geschäft kaum die Zeit werker dafür zu interessieren, kammer in Hannover, die Wirtschaft-

Stefan Müller berät und die finanziellen Mit- gemeinsam mit Wissenschaftlerin- förderung des Landkreises Hameln- und unterstützt Hand- tel, in die Umsetzung die- nen und Wissenschaftlern sowie Stu- Pyrmont und die Innovationsgesell- werksbetriebe kosten- los, wenn es darum ser pfiffigen Ideen zu dierenden der FHH an einer Lösung schaft Universität Hannover mbH. geht, mit der FHH investieren und sich zu arbeiten. Das Spektrum der Der Einsatz eines Außendienstmitar- zusammenzuarbeiten. gegebenenfalls dafür das Anfragen ist breit und reicht von der beiters für den Technologietransfer Know-how einzukaufen. Optimierung bei Produktionsabläu- zwischen Hochschule und Handwerk Dabei hätten sie die Chance, beides fen über die Implementierung ist bisher einmalig in Niedersachsen. zu bekommen und damit nicht nur moderner Kommunikationselektro- Bei dem Angebot der Fachhochschu- wettbewerbsfähig zu bleiben, son- nik bis hin zum neuen Design für ein le Hannover handelt es sich um ein dern auch einen Schritt weiter als die Produkt. Bei der Recherche nach wis- einjähriges Pilotprojekt, finanziert Konkurrenz zu sein. Genau hier lei- senschaftlichem Personal bleibt es vom niedersächsischen Ministerium stet die Fachhochschule Hannover jedoch nicht. Unterstützung erhalten für Wissenschaft und Kultur zur För- (FHH) wertvolle Hilfe und bietet die Betriebe auch bei der Suche nach derung der Zusammenarbeit zwi- Handwerksbetrieben im Kammerbe- finanziellen Förderungen und bei der schen Hochschulen und Wirtschaft. zirk ihre Dienstleistungen an. Seit Vertragsgestaltung. Darüber hinaus Stefan Müller Ende 2001 fährt ein speziell für diese wird das Projektmanagement über- Erster Businessplanwettbewerb der FHH: 10% Inspiration und 90% Transpiration

Dipl.-Ing. (FH) Kathrin Gellermann, samt 15 Arbeiten eingereicht. Die Absolventin des Nienburger Fach- Teilnahme stand allen Studieren- bereichs Bauingenieurwesen der den der Hochschule sowie Absol- FHH, war wirklich perplex, als sie ventinnen und Absolventen der bei der Siegerehrung des ersten FHH offen. Das Teilnehmerecho Businessplanwettbewerbs der kann sich im Vergleich zu den Hochschule auf Platz 1 landete. Ihr sonst eher rückläufigen Zahlen Geschäftsplan zum „Ausschrei- anderer Wettbewerbe sehen las- bungskontor“ ist weit mehr als ein sen. Die achtköpfige Jury bestand

1. Preis: Dipl.-Ing. (FH) Kathrin Gellermann studentisches „Übungsprojekt“. aus Vertretern der FHH, der Stadt- konnte mit dem Preisgeld von 5.000 DM ihr Sie hat sich inzwischen in ihrer sparkasse Hannover sowie zwei „Ausschreibungskontor“ realisieren. ostwestfälischen Heimat damit erfahrenen Unternehmern – einer selbstständig gemacht. davon Absolvent der FHH. Die Stadtsparkasse Hannover, zu Die Gründungsidee: In der Bauin- deren Kernaufgaben auch die dustrie bieten – vor allem in der Begleitung von Unternehmens- Nähe von Grenzen – oft auch aus- gründern gehört, hatte den Wett- ländische Bauunternehmen ihre bewerb sowohl durch fachliche Dienste an. Gellermann zielt da- Kompetenz bei der Jury als auch rauf ab, dass diese ihre Ausschrei- 5.000 DM Preisgeld gesponsert. bungen ins Internet stellen. Im

2. Preis: Das Trio Dipl.-Ing. (FH) Dieter Gentzel, Kontor werden sie auf Wunsch Die eingereichten Geschäftspläne Michael Scholz und Dipl.-Kauffr. (FH) Ulrike der Interessenten in die Heimat- hatten vor allem Dienstleistungs- Wotschke freut sich über 3.000 DM als Start- kapital. sprache übersetzt – oder aber in unternehmen zum Gegenstand: die Sprache des gewünschten Ziel- Von elektronisch unterstütztem markts. Ist das Angebot angenom- Lernen – Platz 2 für das fachbe- men, werden die Unterlagen per reichsübergreifende Projekt EuLe, Download oder Post verschickt. das im spectrum Ausgabe 2/2001 Derzeit sind die Internetangebote vorgestellt wurde – über den dritt- für ausländische Firmen so nicht platzierten Internet basierten Akti- zu verwerten. Zukünftig jedoch enInformationsDienst (AID) bis hin werden die Ausschreibungen vom zu spezialisierter Unternehmens- Kontor übersetzt und können in beratung reichte die Palette. So 3. Preis: Das AID-Konzept überzeugte – im jeder Sprache abgerufen werden. erhielten die Unternehmensbera- Bild Frank Ziesemer, stellvertretend für das Team aus FHH-Studenten und Absolventen Daraus ergeben sich für die Unter- tung für Fitness-Studios und das der FH Bielefeld. nehmen bessere Chancen, sich Konzept „easydevice“ aufgrund auch im Ausland zu etablieren des ausgesprochen hohen Niveaus und somit konkurrenzfähig zu einen zusätzlich von den beiden bleiben. externen Jurymitglieder ausgelob- ten Sachpreis. Im Rahmen des mit insgesamt 10.000 DM dotierten Business- Neben den Preisträgern hatten alle planwettbewerbs wurden insge- anderen die Chance, sich ein qua-

journal s. 18 lifiziertes Echo ihres Geschäfts- Studierenden gibt. Dies ist nicht re“ immer weniger wahrschein- plans zu holen und so in ihrer weiter verwunderlich, weil die Stu- lich. Es ist eher vermehrt zu erwar- Gründungsplanung weiterzukom- dierenden – z.B. am Fachbereich ten, dass ein Abteilungsleiter das men. Last but not least „drohte“ W – durchschnittlich mit fast 25 „Angebot“ erhält, sich selbststän- natürlich den Siegern eine gewisse Jahren ihr Studium aufnehmen dig zu machen und gegen Publizität, die gerade in der Start- und i.d.R. schon eine betriebliche Rechung für den bisherigen phase sehr willkommen ist. Ob ein Ausbildung und/oder Berufspraxis Arbeitgeber zu arbeiten. neu gegründetes Unternehmen hinter sich haben. Sie kennen sich „etwas ist“, kann ein potenzieller entweder aufgrund ihrer berufli- Die Aufgabe wirtschaftsnaher Kunde oder Lieferant meist nicht chen Erfahrungen oder ihrer Stu- Hochschulen ist es, dieser Ent- beurteilen. Das objektive Urteil dien begleitenden Tätigkeiten in wicklung Rechung zu tragen und einer Jury, die einem Projekt hohe ihren Zielbranchen gut aus. Absolventen qualifiziert darauf Qualität zuspricht, schafft Vertrau- Während „normale“ Hochschul- vorzubereiten. Daher geht der en. Eigene Werbeprospekte errei- absolventen nach dem Studium FHH-Wettbewerb im Jahr 2002 in chen dieses in der Regel nicht. erst einmal gut zehn Jahre Praxis die zweite Runde: Einsendeschluss sammeln (müssen), bevor sie sich ist der 28. Juni 2002, Informa- Die FHH hat sich aus guten Grün- selbstständig machen, ist die tionen unter http://www.fh-han- den entschlossen, den vielen Situation unserer FHH-Absolven- nover.de/pp/existenzgruendung/. regionalen, überregionalen und ten offensichtlich anders. Sie kön- Eines der für die Initiatoren wie Branchen bezogenen Geschäfts- nen und wollen früher gründen. auch für die Teilnehmenden wich- planwettbewerben einen weiteren Eine wichtige gesamtwirtschaftli- tigsten Ergebnisse dieses ersten hinzuzufügen: An der FHH gibt es che Tendenz führt ebenfalls zu Businessplanwettbewerbs der FHH seit längerem einschlägige Praxis erhöhter Gründungsaktivität: war: Gründen ist harte Arbeit. orientierte Lehrveranstaltungen Großunternehmen absorbierten Gewonnen haben diejenigen Teil- zum Thema Unternehmensgrün- früher zusammen mit dem öffent- nehmenden, die erhebliche Zeit in dung. Diese finden in den Fachbe- lichen Dienst die meisten Hoch- ihren Geschäftsplan investiert hat- reichen Bauingenieurwesen, Elek- schulabsolventen. Während letzte- ten und die in ihrer Idee ernsthaft tro- und Informationstechnik rer als Arbeitgeber sehr in den eine berufliche Zukunft sehen. sowie Wirtschaft (W) statt und Hintergrund getreten ist, konzen- Diejenigen Teilnehmenden, deren stehen i.d.R. auch Studierenden trieren sich Großunternehmen Plan Ergebnis eines Seminars war, anderer Fachbereiche offen. In zunehmend auf ihre Kernkompe- haben deutlich erkannt, dass das diesen Seminaren zeigt sich immer tenzen: Nicht dazugehörige Unter- Erfolgsrezept nicht nur in der wieder, dass es an der FHH ein nehmensteile werden abgestoßen, genialen Idee liegt: 10% Inspira- großes Potenzial an bereits selbst- Dienstleistungen outgesourct. So tion stehen 90% Transpiration ständigen oder gründungswilligen ist die klassische „Industriekarrie- (=harte Arbeit) gegenüber. Günter Hirth

journal s. 19 Studium Generale: Fachübergreifende Exkursion zur Meyer Werft

tierte Prozessstrukturierung zu dis- stätte Papenburg (HÖB), deren kutieren. Die historische Altstadt ganzheitliches Konzept und archi- in Papenburg oder der Gulfhof tektonischen Besonderheiten Driever sind nicht nur für Architek- selbst schon eine Reise wert sind. turinteressierte reizvoll. Bei einem Eingeladen sind Studierende und Besuch des Ems-Sperrwerks Lehrende sämtlicher Fachrichtun- bekommen wir Aufschluss über gen sowie alle Interessierten. technische und ökologische Aspekte. Je nach Interesse kann Die Exkursionsleitung haben Uta man die Transrapid-Versuchs- Saenger (Leiterin des Studium Das Studium Generale der Fach- strecke besichtigen (und vielleicht Generale) sowie die Professoren hochschule Hannover (FHH) lädt in sogar testen) oder in der Kunsthal- Dr.-Ing. Matthias Segner (M) und diesem Semester am 24. bis 25. le die Kunstsammlung, das Dr. Joachim Grube (A). Aufgrund Mai 2002 zu einer zweitägigen Energiekonzept und die besonde- begrenzter Teilnehmerzahl emp- Studienfahrt mit Exkursionen, re Architektur des Gebäudes ken- fiehlt sich rechtzeitige Anmel- Führungen, Vorträgen, Diskussion nen lernen. dung beim Studium Generale und Kultur ein. Das Programm unter Telefon 9296-2110, Fax bietet für alle Interessen etwas: Es Wohnen werden die Teilnehmen- 9296-2100 oder E-Mail studium- werden maschinenbauliche und den in der reizvoll gelegenen [email protected]. fertigungstechnische Themen Historisch-Ökologischen Bildungs- Uta Saenger behandelt – aber auch achitektur- geschichtliche, ästhetische oder ökologische Bereiche angespro- chen. Eine Besichtigung der Meyer Werft in Papenburg gibt Einblicke in die Welt der Kreuzfahrtschiffe, mit Fachreferenten bietet sich die Möglichkeit, über zukunftsorien-

journal s. 20 Lenze

ja, ich will Diplom-Ingenieure/innen und Diplom-Wirtschaftsingenieure/innen Informatiker/innen

Lenze – weltweit rund 3.000 Mitarbeiter und in der Antriebstechnik ganz weit vorn. Wir suchen Menschen, die uns noch weiter bringen.

Sie sind engagiert und teamorientiert, denken vernetzt und international und wollen Verantwortung tragen. Wir bieten Ihnen interessante Aufgaben in Entwicklung, Support, Pro- duktion, Anwendungstechnik, Marketing und Vertrieb. Ja, Sie wollen? Sonja Rieger informiert Sie gerne näher. Oder bewerben Sie sich direkt:

Lenze AG, Ressort Personal, Postfach 10 13 52, D-31763 Hameln Telefon: 0 51 54 / 82 22 81, Internet: www.Lenze.com, E-mail: [email protected] NEWS

Eine schwindelerregende Festival ist die bedeutendste Ver- Ausstellung anstaltung für Fotojournalismus In der obersten Etage des Design- weltweit. Im vergangenen Jahr Centers zeigen Industrial Design- zählte das Festival über 200.000 Studierende des Fachbereichs Besucher. In der ersten Septem- Design und Medien der FHH am berwoche dieses Jahres werden Standort Kurt-Schwitters-Forum Nobel und seine Studierenden im eine schwindelerregende Ausstel- Rahmen des Off-Festivals in Per- lung von Arbeiten aus dem statt. Neben zahlreichen Gästen pignan ausstellen. Grund- und Hauptstudium sowie aus Politik und Wirtschaft, freuen Vordiplome und Diplome. Über sich die Organisatoren auf viele Health Manager Pharma dem Atrium des Gebäudes thro- interne Feierfreudige. Schließlich Erstmalig begannen am 19. Januar nen ihre vielfältigen visionären gibt es selten die Gelegenheit, in 2002 an der FHH 15 hoch moti- oder auch realitätsnahen Entwür- abendlicher Stimmung bei Wein vierte Pharmaberaterinnen und - fe. Mit dem Titel der Ausstellung und anderen Gaumenfreuden mit berater die Weiterbildung im „überlegen“ wird der wesentliche Kolleginnen und Kollegen privat „Gesundheitsmanagement für Bestandteil des Entwurfsprozesses zu plaudern oder endlich mal das Pharmaberater (HMP)“. Innerhalb ins rechte Licht gerückt. Als Zei- Gesicht zur oft gehörten Telefon- von zwei Semestern werden die chen für die Ausstellung steht ein stimme kennen zu lernen. Der Struktur des Gesundheitswesens, angeknabberter Bleistift, an dem Platz direkt neben der Mensa hat aktuelle Gesetze, betriebswirt- man sich bei Themen wie VW- sich bewährt und so werden hier schaftliche und rechtliche Aspekte Concept-Cars, 250m-Yachten, ab 18.00 Uhr hoffentlich wieder sowie gesundheitspolitische und - Home Automation oder Ver- viele Gäste eintreffen, die gute ökonomische Zielsetzungen packungen aus Glas die Zähne Laune mitbringen. behandelt. Dies sind nur einige ausgebissen hat. Für das Konzept Bereiche, die den „Pharmabera- und die Gestaltung der Ausstel- Fotostudierende stellen in ter“ der Zukunft für geänderte lung sind Esther Gollor, Antonia Perpignan aus Marktanforderungen fit machen. Roth, Sven Rudolph, Carsten Anlässlich seines Besuchs in Han- Knapper werdende Ressourcen Schelling, Christian Vogler, Ralf nover lud der stellvertretende Bür- müssen mit der Notwendigkeit Webermann und Frank Zierenberg germeister von Hannovers Partner- einer qualitativ hochwertigen verantwortlich. Die Betreuung stadt Perpignan, Maurice Halimi, Pharmakotherapie in Deckung liegt bei den Professoren Birgit Professor Rolf Nobel ein, mit sei- gebracht werden. Daher müssen Weller und Gunnar Spellmeyer. nen Fotostudierenden im Rahmen- bisherige Ausbildungsinhalte an programm des Festivals „Visa Pour die neuen Erfordernisse adaptiert Die Ausstellung „überlegen“ ist noch bis zum 22. April 2002 auf der Expo L’Image“ Arbeiten der Studienrich- und fehlende Inhalte ergänzt wer- Plaza 2 zu sehen. Führungen mit Werk- tung Fotografie auszustellen. Das den. Gerade diese Lücken werden stättenbesichtigung donnerstags um 11.30 Uhr. durch die Weiterbildung geschlossen und neue Einladung zum Sommerfest Entwicklungen in Berei- Fast schon Tradition, aber den- chen wie Gesundheitsö- noch neu und einladend: Am 14. konomie, Netzmanage- Juni 2002 findet zum dritten Mal ment, Kommunikations- das jährliche Sommerfest der technologien und Sozial- Fachhochschule Hannover (FHH) gesetzgebung vermit- telt.

Bewerbungsfrist für die nächste HMP- Weiterbildung ist der 10. November 2002. Nähere Informationen via E-Mail [email protected]. journal s. 22 schiedlicher Interessengruppen Studium Generale: erhalten die Leserinnen und Leser Geschichte und einen ausgewogenen Überblick Erinnerung über aktuelle Brennpunkte in der Seit den siebziger Diskussion über die Organisation Jahren ist nicht nur des Profifußballs aus ökonomi- in der Öffentlichkeit scher Sicht. eine tiefer gehende Diskussion um histo- Hübl/Peters/Swieter (Hrsg.): „Ligasport aus ökonomischer Sicht“ Meyer & Meyer rische Erinnerung Verlag , ISBN 3-89124-865-2 und die gesellschaftli- 18,90 Euro. chen Mechanismen des Erinnerns und Neuer Studiengang im Vergessens in Gang Fachbereich IK gekommen, sondern Ligasport Seinem Leitsatz „Wir verstehen auch in der bildenden aus ökonomischer Sicht die Ausbildung von Informations- Kunst ist eine zuneh- Schon seit längerer Zeit bezieht fachleuten als Teil der dynami- mende Hinwendung sich das Interesse der Öffentlich- schen Entwicklung der Wissensge- zu Themen des Erinnerns und des keit am Fußball nicht mehr aus- sellschaft“ entsprechend, hat der Gedächtnisses sichtbar geworden. schließlich auf das Spiel selbst, Fachbereich Informations- und Mit Sigrid Sigurdsson, Inka Schu- sondern zunehmend am wirt- Kommunikationswesen (IK) der be, Lutz Dammbeck sowie Anne schaftlichen Umfeld des Sports. Hochschule die aktuellen Entwick- und Patrick Poirier wurden Refe- Dieser Umstand war Anlass für ein lungen im Berufsfeld seiner Absol- rentinnen und Referenten gewon- gemeinsames Projekt der beiden ventinnen und Absolventen aufge- nen, die aktiv am Prozess einer Fachbereiche Wirtschaft der FHH nommen und den Studiengang sich kontinuierlich erneuernden und der Universität Hannover, in „Informationsmanagement“ als Geschichtskultur mitwirken. An dem Erstsemester praxisorientiert Weiterentwicklung der Studien- vier Abenden (s. Kalender) werden an die Ökonomie herangeführt gänge Allgemeine Dokumentation sie über ihre Motivationen und wurden. Die Vorträge dieses Pro- und Bibliothekswesen eingeführt. Erfahrungen sprechen sowie jekts sind veröffentlicht worden in Der Abschluss ist Diplom-Informa- künstlerische Beispiele und einem Buch mit dem Titel „Liga- tionswirtin bzw. Diplom-Informa- Arbeitsweisen vorstellen. Die Vor- sport aus ökonomischer Sicht“. tionswirt (FH). Im zweisemestrigen tragsreihe steht in thematischem Darin enthalten sind u.a. Beiträge Grundstudium wird ein breites Zusammenhang mit den Ausstel- von Wilfried Straub (Vizepräsident Grundlagenwissen vermittelt. Im lungen der Künstlerinnen Esther des DFB und geschäftsführender Hauptstudium kann dann eine Shalev-Gerz und Sophie Calle im Vorsitzender der Liga-GmbH): fachliche Vertiefung in Studien- Sprengel Museum Hannover „Organisation und Management schwerpunkten wie AV-Medien, sowie der Realisierung studenti- der Fußball-Bundesliga“, Lars P. Information Brokerage, Spezial- scher Projekte, die in anschaulich Reckwitz (ufa Sports Hamburg): bibliotheken, Medieninformatik, sinnlicher Weise die Geschichte „Sportsponsoring“, Rechtsanwalt Wissenschaftliche Bibliotheken und Spuren der Erinnerung ins Uwe Kathmann (Hannover): „Das (mit Laufbahnbefähigung) mit Zentrum ihres Interesses rücken rechtliche Umfeld der Spielerver- Abschlusszertifikat erfolgen. und dem Vergessen entziehen. mittlung“ sowie Udo Bandow Die Koordination der Veranstal- Informationen über den neuen Studien- (AR-Vorsitzender des HSV): „Fuß- gang sind im Fachbereich IK unter Tele- tungen liegt bei Professorin Dr. ball und Kapitalmarkt“. Durch die fon 0511/9296-1601, via E-Mail deka- Helen Koriath (BK). [email protected] und im Internet Beiträge von Vertretern unter- unter http://www.ik.fh-hannover.de/ Weitere Informationen erteilt das Studi- erhältlich. um Generale unter Telefon 0511/9296- 2110 oder Sie schauen ins Internet unter http://www.fh-hannover.de/studgen/.

journal s. 23 Die Ingenieurwissenschaften heute und morgen

About five years ago, there was so little demand for engineers that first-year students did not dare to choo- se the subject. That is quite differend today: The demand is constantly increasing – and so is the number of students at the FHH where not only expert knowledge is taught, but also qualifications like social competen- ce, foreign languages and the ability to work in a team.

Die Ingenieurwissenschaften erleben derzeit nologischen Entwicklung müssen sie heute immer eine hohe Nachfrage – sowohl in der Wirt- häufiger gestellt und beantwortet werden. Zu allen schaft als auch bei Studienanfängern. Vor Zeiten gilt für Ingenieurinnen und Ingenieure, dass sie etwa fünf Jahren war dies anders. Freistellun- sich berufsbegleitend mit neuen Themen auseinander gen vieler Ingenieure in der Wirtschaft haben setzen. Dabei hilft die Neugier, die bei Menschen die- bei Studieninteressierten Sorge für die berufli- ser Sparte oft anzutreffen ist. che Zukunft aufkommen und sie eine andere Wahl treffen lassen. Für die Gesellschaft ist die Während es bislang üblich war, einen Beruf zu ergrei- Leistung von Ingenieurinnen und Ingenieuren fen und ihn dann fast ein Leben lang auszuüben, ist Der Fachbereich Elektro- und Informationstechnik von grundlegender Bedeutung. Welches es heute notwendig, durch Weiterbildungen den der FHH hat bei Preisver- Leben wäre z.B. in einer Stadt zu erwarten, Kenntnisstand zu aktualisieren. Zumeist findet diese leihungen die Nase immer vorn. die über keine ausreichende Wasserversor- Fortbildung in Kursen statt, die entweder vom Unter- gung verfügen würde? Neben den Vorstellungen von nehmen oder privat finanziert und organisiert wer- Hygiene sowie der Gebäudeversorgung könnte insbe- den. Dies ist eine Herausforderung, der sich die Hoch- sondere die Ernährung kaum in ausreichendem Maße schulen in der Zukunft verstärkt widmen werden, da gewährleistet werden. An der Lösung dieser Aufgabe ihre Infrastruktur und die Fachkompetenz der Lehren- sind fast alle ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen den dafür geradezu ideal geeignet sind. beteiligt. Deren Kommunikation untereinander ist von Bedeutung, um einen reibungslosen Aufbau und Eine fundierte Erstbildung ist nach wie vor von essen- Betrieb zu sichern. Die Wahl der Beispiele ist beliebig, zieller Bedeutung und schafft eine Basis, von der ein das Ergebnis bei genauer Betrachtung immer ähnlich. Start in das Berufsleben immer gelingen wird. Dazu gehören Fächer wie Mathematik und Physik ebenso Kann ein Studium der Ingenieurwissenschaften heute wie Programmiersprachen und Materialeigenschaften. die Grundlage für ein ganzes Berufsleben bieten? Modern klingende Studiengangsbezeichnungen kön- Wie haben sich die Anforderungen an Jungingenieu- nen über diese Tatsache nicht hinwegtäuschen und rinnen und -ingenieure verändert und sind sie im Stu- stiften allenfalls Verwirrung. Wer neben den Fach- dium vermittelbar? Das sind nur einige Fragen, denen kenntnissen auch Fähigkeiten erwirbt, die eine pro- sich die ingenieurwissenschaftlichen Fachbereiche von blemlose Kommunikation mit anderen Fachdisziplinen jeher stellen. Vor dem Hintergrund der rasanten tech- erlauben, erleichtert sich den Berufseinstieg wesent-

In den vergangenen Jahren hat sich die Nachfrage in der Allgemeinen Studien- beratung nur bei den Ingenieurstudiengängen deutlich erhöht.

blickpunkt s. 24 lich. Den Hochschulen obliegt damit eine ganz wichti- nachkommen, weil sich damit die Wollen Studierende des Fach- bereichs E verlegte Kabel suchen, ge gesellschaftliche Aufgabe, der sie auch gern nach- Studienzeit verlängern würde. dann müssen sie vor die Tür – ins kommen. Sie sind jedoch völlig überfordert, wenn Gleichwohl bieten sich Chancen Grüne. Lehrveranstaltungen auf der Wiese sind eher selten, aber junge Studierende mit unzureichenden Kenntnissen der Umsetzung durch die Gestal- sehr effektiv! auf praktisch allen Gebieten in die Hochschulen kom- tung der Lehrveranstaltungen und men. Die Verantwortung für den zurzeit bedauerli- hier speziell der Laboratorien. Sie cherweise zu verzeichnenden Zustand allein bei den sind hervorragend geeignet, um allgemeinbildenden Schulen zu suchen ist falsch. Sie die Teamfähigkeit in kleinen Grup- liegt vielmehr bei uns allen, d.h. jedem Mitglied dieser pen zu üben und die Ergebnisse Gesellschaft. Hier muss dringend eine Veränderung abschließend zu präsentieren. Für herbei geführt werden. speziellere Themen müssen jedoch Lehrveranstaltungen aufgebaut Die Frage nach den Anforderungen der Industrie an und angeboten werden. junge Ingenieurinnen und Ingenieure wird heute fast

immer dahingehend beantwortet, dass die Fach- Der Beruf des Ingenieurs genießt Aufgraben als Bestätigung einer kenntnisse nach wie vor wichtig und in vollem in der Gesellschaft hohes Anse- erfolgreichen Kabelortung. Umfang vermittelt werden müssen. Außerdem sei es hen. Die Ingenieurinnen und Inge- unabdingbar, dass soziale Kompetenzen – wie Kom- nieure selbst sind mit ihrer Berufs- munikationsfähigkeit möglichst in mehreren Spra- wahl fast immer sehr zufrieden. chen, wirtschaftliche und juristische Kenntnisse, Nur wenige Berufe bieten eine Teamfähigkeit und interdisziplinäres Denken – mitge- derartige Vielfalt und vergleichbar bracht werden. Diesen Wünschen können die Fach- gute Zukunftsaussichten. Erdungsmessung auf einer Wiese bei . bereiche nicht durch eine Ausweitung der Curricula Josef Wehberg

Ist das Ingenieurstudium noch interessant?

Projects and optional subjects should be integrated in the engineering studies more than they are now – to provide high quality education and to meet the industry’s requirements.

Ein interessantes, breit gefächertes und qualitativ Projekten teil zu nehmen. hochwertiges Ingenieurstudium ist Werbung für die Eine Öffnung der FHH und eine Möglichkeit qualifizierten Nachwuchs Ingenieurstudiengänge für anzuziehen. Derzeit sind Studierende jedoch zumeist mehr Projektarbeit und viel- gezwungen, ihre Projekte selbst zu organisieren bzw. fältige Wahlpflichtkurse sich sogar um die Finanzierung zu kümmern. Damit sowie die dafür notwendige wird den Studierenden die Möglichkeit genommen, freie Kapazität sind daher sich ihr Studium interessanter, vielfältiger und ihren dringend erforderlich. Wahl- „Derzeit sind Studierende (re.: Christoph Neigungen entsprechend zu gestalten. Dabei wäre es pflichtkurse und Projektar- Blume) gezwungen, ihre Projekte selbst zu doch auch für die Hochschule sinnvoller, die individu- beit wären nicht nur Anreize organisieren.“ ellen Interessen von Studierenden zu unterstützen für potenzielle Studierende und sie dadurch für interessante Forschungsprojekte an der FHH zu studieren, der Fachbereiche – über das Pflichtprogramm hinaus- sondern vermittelten auch gehend – zu motivieren. Das fehlende Angebot an die von der Industrie immer Projektarbeit und Wahlpflichtfächern ist jedoch nicht wieder geforderte Innovati- das einzige Problem. Selbst wenn dieses vorhanden onsfähigkeit, Flexibilität und wäre, sähen sich die Studierenden bedingt durch ihre Praxis. hohe Pflichtstundenzahl kaum in der Lage an anderen Christoph Blume

blickpunkt s. 25 Produktentwicklung: Was ist moderner Maschinenbau?

Working methods in product design and construction are changing. Modern IT-systems in particular, change the world of work during the developing process – and have thus consequences for the education of future engineers.

fand am Zeichenbrett mit Tusche und Transparent statt, fehlerhafte Tuschestriche oder auch Änderun- gen im Layout wurden mit dem Rasiermesser entfernt – d.h. gekratzt, Teilelisten wurden von Hand geschrie- ben. Obwohl es viele wiederkehrende Berechnungs- vorgänge gab, existierte kein einziger programmier- barer Rechner für die Abteilung, der Datenaustausch mit Kunden oder Zulieferern fanden noch umständ- lich und zeitraubend in Papierform statt.

Der kurze Exkurs zwei Jahrzehnte zurück hilft zu begreifen, was heute unter modernem Maschinen- bau zu verstehen ist. Produkte des Maschinenbaus werden am PC entworfen und zum großen Teil auch Entwicklung aus dem Fachbereich Maschinenbau der FHH: Ausfahrbereich eines automatischen Parkhauses, Trägerfahr- mit dessen Hilfe berechnet. Am Bildschirm entstehen zeug stellt Pkw ab. so einzelne Bauteile, anschließend Baugruppen und Was ist moderner Maschinenbau? Diese Frage habe letztlich das fertige Produkt. Dabei stellen 3D-CAD- ich mir gestellt, als ich um einen Beitrag für die aktu- Systeme den letzten optimalen Entwicklungsschritt elle Ausgabe der Hochschulzeitschrift spectrum gebe- dar – die Mehrzahl der Unternehmen arbeitet noch ten wurde. Verschiedene Gedanken gingen mir dabei im 2D-Bereich. Mit Hilfe von 3D-Systemen ist der Ent- durch den Kopf: Moderne Kraftwerkstechnologie, wickler jederzeit in der Lage, sich von allen Seiten den Abgas- und Abwasserreinigung, Katalysatortechnik, umfassenden Überblick über ein neues Produkt zu Energieerzeugung durch Windkraft, Recycling, Auto- verschaffen. Das Abbild ist zwar virtuell, durch Struk- mobilbau, ergonomische Arbeitsmittel und Maschi- turen und Schattenwirkungen aber optisch so wirk- nen, Motoren- und Turbinentechnik, automatische lichkeitsnah, dass man mit zusätzlichen Tools die spä- Transportsysteme, Roboter, Medizintechnik und vieles tere Arbeitsweise oder das Verhalten testen bzw. mehr. Aufgrund der beschriebenen Vielfalt kann nur simulieren und animieren kann. Diese virtuelle Welt ein Thema herausgegriffen werden. Im Mittelpunkt dient heute häufig dazu, dem späteren Kunden eine soll daher die veränderte Arbeitsweise für den Bereich optimale Vorstellung seines Produkts zu geben und Produktgestaltung und Entwicklung stehen. ihn schon in der Entwicklungsphase an dem Pla- nungsfortschritt teilhaben zu lassen. Nützliche Tools Als junger Diplom-Ingenieur (FH) trat ich Anfang der ermöglichen dabei z.B. Kollisionskontrollen bereits vor 80er Jahre in ein führendes Unternehmen der Förder- dem Bau. Durch raffinierte Berechnungstools – wie und Materialflusstechnik ein – eine schon damals den Finite Elemente Methoden (FEM) – können boomende Branche. Mein Aufgabenbereich war schwierige, analytisch nicht mehr zu berechnende zuerst die Projektbetreuung von der Konstruktion bis Probleme gelöst werden. So lassen sich u.a. kritische zur Inbetriebnahme, später die Entwicklung von Pro- Spannungen oder Verformungen visuell darstellen bis totypen. Die Produktentwicklung und Konstruktion zur kompletten Visualisierung eines Crashvorgangs

blickpunkt s. 26 Entwicklung aus dem Fachbereich Maschinenbau der FHH: Motorradbühne für beengte Platzverhältnisse, Pkw kann unterfahren.

beim Test der Fahrzeugstruktur und deren Steifigkeit. nicht der Eindruck erweckt werden, dass Computer Wenn diese nur kurz umrissenen neuen Wege im und die entsprechende Software die Arbeit des Inge- Entwicklungsbereich schon die Zeiten der 80er Jahre nieurs übernehmen: Sie erlauben es nur, die Ent- des letzten Jahrhunderts wie tiefstes Mittelalter scheidungsprozesse des Ingenieurs zu unterstützen erscheinen lassen, so besteht der alles umwälzende und durch Entlastung von Routinearbeiten schneller Fortschritt darin, Änderungen am Objekt durchzu- zu Lösungen oder Ergebnissen zu kommen. Selbst führen und die Ergebnisse z.B. hinsichtlich Form oder wenn viele Prozesse wie FEM Analysen manuell nicht Festigkeit in Sekundenbruchteilen präsentiert zu mehr zu überprüfen sind, ist eine abschließende bekommen. Ändert der Zulieferer beispielsweise Beurteilung der Ergebnisse durch den Entwickler bestimmte Bauteile, so werden die vollständigen unbedingt nötig, reines Abnicken wäre gefährlich. Konstruktionsdaten über Internet direkt in die eigene Entwicklungsumgebung eingelesen und so das Pro- Die genannten Beispiele spiegeln selbstverständlich dukt auf den aktuellen Stand gebracht. Soll z.B. an nur einen minimalen Ausschnitt der Veränderungen einem Rollenförderer die Förderlänge verändert wer- in der Arbeitsumgebung wider, da nur der Bereich den, so ist das System in der Lage die davon betrof- angesprochen wurde, in dem sich statistisch heute fenen Bauteile und deren Anzahl zu modifizieren, 40 bis 50% der Maschinenbauingenieure wieder andere Antriebe aus einem Modulbaukasten zu finden. Produktion, technischer Vertrieb u.a. wählen oder Stücklisten anzupassen etc. Der erfor- mussten ausgespart bleiben. Anhand zweier derliche Zeitbedarf wird so minimiert, Entwicklungs- konkreter Beispiele – dem automatischen zeiten lassen sich deutlich senken, bei den kurzen Parkhaus und der Motorradbühne – Produktlebenszeiten ist dies auch für die meisten Fir- sollen aktuelle Entwicklungen men überlebensnotwendig. aufgezeigt werden. Holger Stahl Es wird viel diskutiert, inwieweit die EDV Welt den Maschinenbau in den letzten zwanzig Jahren verän- dert hat. Unbestritten ist aber, dass der überwiegen- de Teil der Arbeitsschritte des Ingenieurs heutzutage am PC oder der Workstation stattfindet. Es soll aber Ob automatisches Parkhaus und Motorradbühne (s.o.) oder Motor- radverkleidung (Quelle BMW): Produktentwicklungen werden heute von Ingenieuren am PC entwickelt.

blickpunkt s. 27 Was macht die Ingenieurtätigkeit eigentlich aus?

The enthusiasm for engineering sciences has deminished among first-year students during the last years – in spite of the enormous variety the profession offers. But what exactly does an engineer do?

In der Gunst der Studienanfängerinnen und -anfän- oder Karosserieteile wie Türen und Kotflügel für ein ger erleben die Ingenieurwissenschaften schon seit neues Automodell und sie konstruieren Autos so, längerem eine Flaute. Gleichzeitig suchen immer dass diese fast vollständig recycled werden können mehr Betriebe nach Ingenieurinnen und Ingenieuren. – in der Fertigungsplanung: Sie planen z.B. die Ferti- Verbände und Unternehmen befürchten inzwischen gungsanlagen für ein neues Automodell und über- einen für die Wettbewerbsfähigkeit schädlichen Man- wachen den Aufbau und Inbetriebnahme bis zum gel dieser Fachkräfte. Und dabei ist der Berufszweig Produktionsstart so vielfältig, wie kaum ein anderer. Eingefleischte Pro- – in der Produktion: sie steuern die Produktion und fis geraten bei der Beantwortung der Frage „Was führen neue Fertigungsverfahren ein macht ein Ingenieur eigentlich?“ in einen kaum zu – in der Qualitätskontrolle: Sie kontrollieren die Qua- bremsenden Wortschwall. lität der laufenden Produktion, machen Endkontrol- len, testen Prototypen, führen Crash-Tests durch Professor Dr.-Ing. Josef Wehberg, Dekan des Fachbe- – im Umweltschutz: Sie stellen Öko-Bilanzen auf, sie reichs Elektro- und Informationstechnik (E) der FHH, entwickeln Prozesse und Verfahren, die den Ener- hat einen Erklärungsansatz parat: „Die Frage ist gieaufwand und den Schadstoff-Ausstoß minimie- gleichzeitig einfach und schwer zu beantworten. ren, weniger Abwasser erzeugen etc. Ingenieurinnen und Ingenieure setzen die Ansprüche – im technischen Vertrieb: Sie erarbeiten kunden- der Menschen in technischen Produkten unter den spezifische Lösungen und schulen Anwender kom- Aspekten Komfort, Sicherheit und Ästhetik um. Dabei plexer technischer Systeme“, kommunizieren sie mit Anderen, kalkulieren die Kosten, diskutieren die Lösungsalternativen, berech- erklärt Professor Dr. Götz Haussmann, Dekan des nen die Komponenten, erstellen Prognosen über die Fachbereichs Maschinenbau (M) der FHH. Folgen und treffen die notwendigen Entscheidungen. Sie bewerten und liefern Lösungen optimiert nach Ebenso wie die Ingenieurin bzw. der Ingenieur des Vorgaben wie Kosten, Komfort, Gewicht, Effizienz. Maschinenbaus, sind auch die Spezialisten der Elek- Diesen Aufgaben kommen Ingenieurinnen und Inge- trotechnik vom ersten Designentwurf bis zur Fertig- nieure in allen Branchen und Bereichen nach. Ihr Rat stellung des Automobils bei nahezu jedem Handgriff ist heute mehr denn je als Berater im technischen und dabei. Die Konstruktion benötigt diese ingenieurtech- Dienst leistenden Gewerbe gefragt. Ein facettenrei- nische Fachkenntnis, weil das Fahrzeugdesign erhebli- cher und kaum einzugrenzender Beruf mit hervorra- chen Einfluss auf die Anordnung der elektrischen genden Aussichten!“ Antriebe z.B. für Scheibenwischer, Fensterheber, Motorkühlung oder Sitzversteller nimmt – ein moder- Dies – des anschaulichen Bezugs wegen – bezogen nes Kfz verfügt in der Oberklasse über ca. 120 Elek- auf das Automobil als komplexes ingenieurwissen- tromotoren, in der Mittelklasse etwa zwei Drittel schaftliches Produkt, spiegelt die unglaubliche Vielfalt davon. „Die voll oder teil automatisierten Fertigungs- des Ingenieureinsatzes wider. „ Ingenieurinnen und strecken erlauben eine hohe gleich bleibende Qua- Ingenieure des Maschinenbaus arbeiten unter anderem lität, die ohne eine ausgeklügelte automatisierte Ferti- gung undenkbar ist. Ein vom Kunden bestelltes Auto – in der Entwicklung: Sie entwickeln z.B. abgasärme- mit seinen spezifischen Wünschen wie Motor, Farbe, re, verbrauchsgünstigere und leistungsstärkere Ausstattung erhält bereits in der ersten Arbeitsstufe Motoren beim verschweißen bzw. verkleben der ersten Karos- – in der Konstruktion: Sie konstruieren z.B. Fahr- seriebleche den Namen des späteren Nutzers. Die werkskomponenten für Vorder- und Hinterachse Prototypen und später die in der Vorserie gefertigten

blickpunkt s. 28 Fahrzeuge müssen sich intensiven Tests unterziehen. Diese und weitere Aufgaben bis zur vollständigen Fer- tigung des Automobils übernehmen ebenfalls Elek- troingenieurinnen und -ingenieure gemeinsam mit Fachleuten anderer Ingenieurdisziplinen“, erklärt Josef Wehberg. „Darüber hinaus“, so Wehberg wei- ter, „gestattet es die elektrotechnische Ingenieurlei- stung Kraftfahrzeuge mit hohem Wirkungsgrad, d.h. wenig Verluste zwischen Kraftstoffverbrennung und Antriebsleistung, zu bauen.“ Die Sicherheit der Auto- Kommunikation wie in allen Ingenieurbereichen mobilisten stützt sich ganz wesentlich auf die techno- unbedingt notwendige Voraussetzung für einen logischen Entwicklungen der Elektroindustrie. Anti- technischen und wirtschaftlichen Erfolg. Blockier-System, Airbag, Abstandswarnsysteme, Navi- gationseinrichtungen, als in erster Linie elektrotechni- Weitere Informationen zu den Studienangeboten sche Komponenten, haben den Straßenverkehr stark der Fachbereiche E und M gibt es im Internet unter hinsichtlich der Sicherheit beeinflusst. Neben der http://www.fh-hannover.de/etech/ und Fahrsicherheit finden in den Kraftfahrzeugen z.B. http://www.fh-hannover.de/mbau/. Systeme zur Identifizierung als Diebstahlschutz oder Ester Bekierman Mauterhebung als über die Grenzen der Kfz-Industrie hinaus reichenden Elektroingenieuraufgaben ein wei- tes Anwendungsfeld.

Natürlich müssen moderne Kraftfahrzeuge viele Wün- sche befriedigen. Nicht nur die Spezialisten der Elek- tro- und Informationstechnik sowie des Maschinen- baus versuchen diese im Vertrieb und der Applikation zu erkennen. Dabei ist die fachbereichsübergreifende

Ingenieurwissenschaften: Frauen verzweifelt gesucht!

New perspectives and chances for the promotion of equal opportunities: Female skills and management potentials are sought after in business. The emerging trend is based on solid economic interests rather than moral obligation.

„Ingenieurin ist ein Beruf für Leute mit Fantasie, als viele Männer – nicht nur hoch qualifiziert und ziel- Kreativität und Mut. Ein Beruf für Frauen.“ Mit sol- strebig, sondern gleichzeitig kompromissfähig und chen und ähnlichen Headlines bemühen sich Wirt- ausgleichend. Sie verfügen sozialisationsbedingt über schaft und Industrie seit einigen Jahren verstärkt um ein höheres Maß an Kooperations- und Kommunika- weiblichen Nachwuchs und weibliche Führungskräfte. tionsfähigkeiten und entsprechen damit eher den ver- Vor allem Großkonzerne wollen – wie sie sagen – änderten aktuellen Qualifikationsanforderungen. Nun nicht mehr auf Frauen in den Führungsetagen ver- könnte man sich fragen: Warum brauchen wir dazu zichten. Warum ist dies so? Eine häufig genannte unbedingt Ingenieurinnen, das können doch Männer Antwort auf diese Frage lautet: Frauen sind – anders auch, wenn sie in die entsprechenden Kurse und Trai-

blickpunkt s. 29 nings geschickt werden? Das sprunghaft angestiege- Heterogenität der Mitglieder in Entscheidungsgremi- ne Angebot an Qualifikationsmaßnahmen im Bereich en und Problemlösungsgruppen führt zu differenzier- „soft skills“ scheint genau dieser Idee zu folgen – ten und besseren Entscheidungen. Homogene bzw. und ist auch zweckmäßig und folgerichtig. Solange monokulturelle Organisationen sind veränderungsre- die Sozialisation von Mädchen und Jungen jedoch so sistent, während multikulturelle Organisationen mehr unterschiedlich bleibt wie sie ist, werden Frauen in Flexibilität versprechen. In Umsetzung dieses „Mana- diesem Bereich noch eine Weile die Nase vorn behal- ging Diversity“-Ansatzes wird Frauenförderung zum ten. integralen Bestandteil einer umfassenden Unterneh- mensstrategie. So heißt es in einem Beitrag der Shell Eine weitere Antwort auf die Frage nach der steigen- AG zu ihrem Konzept: „Frauenförderung, wie sie den Attraktivität von Ingenieurinnen für die Unter- Unternehmen wie beispielsweise die Shell betreibt, ist nehmen kommt in Form eines neuen Ansatzes im nicht Selbstzweck oder Tribut an den Life Style, son- Personalkonzept aus den USA: „Managing Diversity“. dern basiert auf der Erkenntnis, dass nur heterogen Dieser leitet sich von der Erkenntnis ab, dass die zusammengesetzte Gruppen erfolgreich sein kön- Gesellschaft und damit auch Kundschaft sehr hetero- nen.“ gen zusammensetzt ist und die bisherige Dominanz der Gruppe weißer Männer zurückgeht. Die vielfälti- Eine dritte Antwort auf die Eingangsfrage leitet sich gen Unterschiede der Beschäftigten in Rasse, direkt aus der statistisch erfassten Tendenz sinkender Geschlecht, Alter und auch kulturellen Aspekten wie Studierendenzahlen ab. Demoskopen haben ermit- Religion, Lebensstil oder Sprache werden als Potenzial telt, dass schon bald eine Mio. Männer auf dem begriffen und zum Ausgangspunkt von Gestaltungs- Arbeitsmarkt fehlen werden. Die Liste der Argumente maßnahmen. Die Diversität der Personalstruktur soll ließe sich natürlich fortsetzen. Im Zuge der aktuellen u.a. dazu dienen, unterschiedliche Marktsegmente Reformen entwickeln sich auch die Hochschulen stär- wirkungsvoll zu erschließen, indem z.B. die Kunden- ker in Richtung eines privatwirtschaftlichen Unterneh- betreuung für bestimmte Kundengruppen nach Haut- mens mit Finanzautonomie und neuen Management- farbe und Geschlecht ausgewählt wird. Professorin strukturen. Die Frage der Rekrutierung von Frauen für Dr. Gertraude Krell benennt einige wichtige Argu- ingenieurwissenschaftliche Disziplinen betrifft die mente für diesen Ansatz: Eine vielfältig zusammenge- Hochschulen damit auf zwei Ebenen: Zum einen auf setzte Belegschaft ist eher in der Lage, sich auf die der Ebene der eigenen Personalstruktur, zum anderen Bedürfnisse von Kundinnen und Kunden unterschied- auf der Ebene der steigenden Nachfrage durch ihre licher kultureller Zugehörigkeit einzustellen und kann „Kunden“. Für die Fortsetzung aber auch Weiterent- dadurch die Marktchancen des Unternehmens wicklung der Frauenförderpolitik an der FHH gibt es erhöhen. Weniger Konformität und eine größere Per- somit gute Gründe. Nutzen wir die Frauenförderung spektivenvielfalt erhöhen die Kreativität aller Mitarbei- im Wettbewerb der Zukunft als Chance. terinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens. Die Christine Deja

Weitere Informationen zu Aktivitäten des Frauenbüros, Veröffentlichungen und Informationen gibt es im Internet unter http://www.fh-hannover.de/frauenbuero/.

blickpunkt s. 30 Digitale Bildverarbeitung: Störungen weitgehend eliminiert

A new image processing software was developped to visualize theoretical results of the lecture. Especially fil- ter methods were implemented to improve image quality.

Im Rahmen der Vorlesung Digitale Bildverarbeitung Bild 3 zeigt eine Hochpassfilterung, die die Konturen wurde in einer Diplomarbeit von Andreas Nick und im Bild deutlich hervortreten lässt. Nahit Okumus an der Fachhochschule Hannover (FHH) ein Bildverarbeitungsprogramm entwickelt, das Die Frequenzen innerhalb des Rings (s. Bild 4) werden die Theorie der Vorlesung begleitet und die Vorle- zur inversen Fouriertransformation herangezogen sungsthemen visualisiert. Ein Schwerpunkt ist die Fil- und liefern eine Bandpassfilterung des Bilds (Bild 5), terung von Bildern im Orts- und Frequenzbereich mit in der die Störfrequenzen eine dominierende Rolle Filtern wie Laplace-, Sobel-, Median-, Morphologie- spielen. Die Störfrequenzen sind deutlich durch ihre und Inversfilter. Die in diesem Programm verwende- erhöhten Koeffizienten im Fourierspektrum an zwei ten Filter werden zur Laufzeit dynamisch eingebun- hellen Punkten zu erkennen. den und müssen als dll-Datei in einem vorgegebenen Verzeichnis vorhanden sein. Nach dem Starten des Besonders eindrucksvoll ist die Fähigkeit des Pro- Programms werden die gefundenen Filter im Menü- gramms Störungen, die z.B. durch die Einstreuung punkt Filter eingetragen. Dadurch ist das Programm eines starken Senders bei der Bildübertragung ent- flexibel und durch neue Filter erweiterbar. standen sind, herauszurechnen. Die Beseitigung einer solchen Störfunktion ist mit kommerziellen Bildverar- In Bild 1 ist ein gestörtes Bild zu sehen. Durch eine beitungsprogrammen wie Photoshop oder Paint shop Tiefpassfilterung (Bild 2) wird die überlagerte Störung pro nicht möglich. Bild 6 zeigt, dass die Störungen entfernt, jedoch wird das Bild insgesamt unschärfer. weitgehend eliminiert werden konnten. Karlo Steinke

Bild 1: Gestörtes Bild

Bild 4: Fourierkoeffizienten (Ring) für die Bandpassfilterung.

Bild 2: Tiefpassfilterung

Bild 5: Bandpassfilterung Bild 6: Weitgehend entstörtes Bild

Bild 3: Hochpassfilterung blickpunkt s. 31 Farbige Kunststoffbänder mit metallenen Leitern

Detectable warning devices are made of synthetic material with integrated metallic conductors. They are laid over or under non-metallic cables and can be found with all standard localizers. Non-metallic cables are otherwise not detectable and therefore often damaged during excavation work.

Detektierbare Trassen- W/m erzielt. Diese Werte werden mit Kupfer-Leitern bänder sind farbige erreicht. Der Vorteil des passiven Ortungsverfahrens Kunststoffbänder mit besteht darin, dass nur eine Person mit nur einem a eingefügten metallenen Empfänger (Ortungsgerät) arbeitet. Der Tiefbau wen- b Leitern. Sie werden det meist die einfach zu handhabende passive Ortung c über oder unter Kunst- an. Beim aktiven Ortungsverfahren werden die isolier- stoff-Gasleitungen, ten Leiter des Trassenbands mit einem Wechselstrom Lichtwellenleiterkabeln beaufschlagt – entweder galvanisch oder induktiv mit sowie anderen metall- Hilfe einer zusätzlichen Spule. Die isolierten Leiter Prinzip des detektierbaren Trassenbands (a,b: isolierte Leiter; c: erdfühliger Leiter). freien Kabeln und Lei- führen den aktiv eingekoppelten Strom noch in großer tungen verlegt und las- Entfernung von der Einspeisestelle. Mit dem aktiven sen sich mit herkömm- Ortungsverfahren erzielt man einige Vorteile gegenü- lichen Ortungsgeräten ber dem passiven Verfahren. Die richtige Anwendung auffinden. Metallfreie der aktiven Ortung setzt aber Kenntnisse und Erfah- Kabel und Leitungen rungen voraus. Detektierbare Trassenbänder sind in sind mit üblichen begrenzten Lieferlängen (Rollen) verfügbar und müs- Geräten nicht detek- sen bei größeren Trassenlängen aneinandergefügt tierbar und daher bei werden. Die lückenlose Detektierbarkeit erfordert für Tiefbauarbeiten einer die aktive und passive Ortung gut leitfähige und dau- Ergebnisse der passiven Ortung für eine Trasse mit einer Länge von über 1.400 m dar und einer Tiefe von im Mit- erheblichen Gefahr erhafte Verbindungen der Teillängen. Auch nach tel etwa 0,8 m. Die Anzeige des Ortungsgeräts hebt sich auf der gesamten Länge deutlich vom Rauschpegel ab – der Beschädigung Beschädigungen eines Trassenbands ist diese Verbin- das Trassenband ist also mit dem passiven Verfahren ein- ausgesetzt. dung der Leiter wiederherzustellen. Mit Hilfe ver- wandfrei detektierbar. schiedener Messverfahren lassen sich Unterbrechun- Moderne detektierbare Trassenbänder aus deutscher gen oder Beschädigungen der Leiter einmessen. Produktion haben meist zwei isolierte Kupfer-Leiter Dabei können die isolierten Leiter auf dem Trassen- für Messzwecke und mindestens einen erdfühligen band dazu benutzt werden, den Durchgang zu prü- Kupfer-Leiter. Die Leiter sind sinusähnlich angeordnet, fen und einen Fehlerort zu bestimmen. So ist nach damit sie bei Zugbeanspruchung während der Verle- der Legung eine Widerstandsmessung zu empfehlen. gung oder bei Bodensenkungen nicht reißen. Detek- Dazu ist aus zwei Leitern des detektierbaren Trassen- tierbare Trassenbänder sind mit handelsüblichen bands eine Mess-Schleife zu bilden. Bei bekanntem Kabelsuch- und Ortungsgeräten zu lokalisieren. Zu Widerstandsbelag der Leiter existiert ein eindeutiger unterscheiden sind das passive und das aktive Zusammenhang zwischen Widerstand und Länge. Ortungsverfahren. Beim passiven Ortungsverfahren Eine Unterbrechung oder ein Kurzschluss der Leiter erzeugen Längstwellensender den für die Ortung not- macht sich bei der Widerstandsmessung eindeutig wendigen Strom in den metallenen Leitern. Entschei- bemerkbar. Sind auf dem Trassenband zwei isolierte dend für die gute Detektierbarkeit ist ein Leiter vorhanden, so lassen sich auch mit dem in der hinreichend kleiner elektrischer Widerstand Kabeltechnik vielfach benutzten Verfahren der Reflek- des erdfühligen metallenen Leiters. Gute tometrie grobe Änderungen der elektrischen Eigen- Ortungsergebnisse werden mit Werten des schaften einmessen. längenbezogenen Widerstandes bis 0,1 Hartmut Kopp/Fred Wiznerowicz

blickpunkt s. 32 Wärmeschutz auf hohem Niveau: Architekten und Ingenieure müssen sich umstellen

The energy saving regulation „EnEV“ is an important element of the energy and climatic protection politics in . Architects and planners must regard buildings as an unit now. EnEV makes regulations easier by summarizing rules of thermal insulation and heating plants.

Bereits während der Novellierung der Wärmeschutz- Mit dieser Regelung wird verordnung Anfang der 90er Jahre herrschte Einmütig- schon bei der Planung ein keit darüber, dass die Anforderungen an den bauli- Anstoß zur Wärmebrücken- chen Wärmeschutz drastisch angehoben werden müs- vermeidung gegeben.

sten, um die Zielsetzungen bezüglich der CO2-Mini- Undichtheiten beeinträchti- mierung erfüllen zu können. Der dann geltende Wär- gen Funktion und Qualität medämmstandard müsste im Prinzip dem Niedrigener- der Wärmedämmung erheb- giehausstandard entsprechen, der heute Stand der lich. Eine Überprüfung der Technik beim Energie sparenden Bauen ist. Er ist Gebäudehülle auf mögliche sowohl in Massiv- als auch Holzbauart sowie mit allen Leckagen vor Fertigstellung Bau- und Dämmstoffen realisierbar, knüpft an traditio- ist unerlässlich, die Durch- nelle Bauarten an und weist minimale Mehrkosten auf. führung einer Luftdichtheit- Die Energieeinsparverordnung im Spannungsfeld der Normen. sprüfung ist freigestellt. Der Die Verordnung konnte weitgehend von technischen Verzicht auf den „Blower Door-Test“ hat zur Folge, Inhalten freigehalten werden. Statt dessen wird auf dass ein höherer Lüftungswärmeverlust in die Berech- die bautechnischen Regeln entsprechender EU-Nor- nung eingeht, der durch eine Verringerung des Trans- men verwiesen. Eine zentrale Bedeutung kommt missionswärmeverlusts kompensiert werden muss. dabei der DIN EN 832 „Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden – Berechnung des Heizenergiebedarfs Nach den Erfahrungen beim Bau von Niedrigener- – Wohngebäude“ zu. Die national anzuwendenden giehäusern lässt sich feststellen, dass es keiner beson- Randbedingungen umfassen meteorologische, nut- deren Anstrengungen bedarf, das Wärmebedarfs- zungstypische sowie von der Bautradition geprägte niveau nach EnEV zu erreichen. Das dort definierte Daten und sind in DIN V 4108-6 festgelegt. Niveau lässt sich unter Beachtung des Wärmekom- forts, des Umweltschutzes, der Wirtschaftlichkeit Zwar finden sich in DIN EN 832 energetische Kenn- und der Dauerhaftigkeit der Bausubstanz realisieren. werte für Heizungsanlagen. Zu ihrer Bestimmung im Die Wärmeschutz- und Heizungsanlagenverordnung Zusammenhang mit der Energieeinsparverordnung unter einem Dach zu vereinen, ist zu begrüßen. (EnEV) wird aber DIN V 4701-10 herangezogen. Sie Durch die Formulierung einer übergreifenden energe- regelt die Berechnung der heiztechnischen Kennwer- tischen Anforderung an Gebäude, die Baukonstruk- te, die für die EnEV notwendig sind und liefert als tion und Anlagentechnik einschließt, wird die Kom- Ergebnis den Primärenergiebedarf der Anlage. Das plexität der Lösungswege besser repräsentiert. Die Berechnungsergebnis wird mit der Aufwandszahl eP Wärmeschutzberechnung ist nun so aufwändig, dass angegeben. Sie ist der Quotient aus dem Primärener- ein Nachweis ohne Zuhilfenahme geeigneter Soft- giebedarf zur Erzeugung von Heizwärme und Warm- ware die Ausnahme sein wird. Architekten und Inge- wasser sowie dem Heizwärme- und Warmwasserbe- nieure müssen sich umstellen, wobei nicht die Frage darf des Gebäudes. Damit der EnEV-Standard wir- im Vordergrund stehen darf, was die Programme kungsvoll umgesetzt werden kann, müssen die Wär- leisten, sondern warum sie es tun. Die geplante Zerti- mebrückenwirkungen minimiert werden. Das fizierung wird dazu beitragen, dass Anwender selbst geschieht, indem das ganze Gebäude konsequent die Softwareprodukte auf ihre Konformität mit den gegen Wärmeverluste abgedichtet wird. zugrundeliegenden technischen Regeln testen können. Wilfried Zapke Startschuss für dualen Studiengang Konstruktionstechnik (KT)

The demand of designers in industry will in future be covered by a new dual course of study at the FHH. In cooperation with companies the FHH worked out a concept and decided on both, relevant contents and sensible organization. The result is an attractive new course of study for engineering design.

Der Anstoß zu dem neuen dualen Studien- Wirtschaft kennt die Qualität dieser Ausbildung und gang Konstruktionstechnik (KT) der Fach- hat großes Interesse, duale Studiengänge nach dem hochschule Hannover (FHH) kam aus der PT-Modell auch für den Bedarf in anderen Unterneh- Wirtschaft. Der große Bedarf an Konstruk- mensbereichen einzuführen. Wesentliches Merkmal tionsingenieuren hat die Unternehmen in der dualen Studiengänge ist die parallele Ausbildung und um Hannover veranlasst, die guten im Betrieb mit dem Abschluss Facharbeiterbrief und Kontakte zum Fachbereich Maschinenbau dem Grundstudium an der FHH. Das Hauptstudium ist (M) der Hochschule zu nutzen, um neue als Vollzeitstudium geplant. Wichtige Kriterien sind: Wege aus diesem Engpass zu finden. – Neun Semester Studium im Fachbereich M der FHH. Das Unternehmen IR ABG hat die Kontakte aus dem – Betriebliche Ausbildung in den Unternehmen. Studiengang Produktionstechnik (PT) genutzt, um in – Extrafunktionaler Bereich. Gesprächen mit Professor Klaus-Jörg Conrad und Dekanatsassistent Lars-Wolfgang Seegers (beide Duale Studiengänge können nur in enger Koopera- Fachbereich M) Wege zu finden, einen entsprechen- tion von Unternehmen, berufsbildenden Schulen und den Studiengang für die Ausbildung von Konstruk- der FHH entwickelt werden. Diese Zusammenarbeit tionsingenieuren zu entwickeln. Der Weg war schnell ist auch nach dem Start eines neuen Studiengangs klar. Effektiv ist für die Unternehmen nur ein dualer erforderlich und wird durch einen Beirat sicherge- Studiengang Konstruktionstechnik, der die guten stellt. Dadurch wird auch die erforderliche ständige Erfahrungen aus dem etablierten Studiengang PT Aktualisierung gewährleistet. nutzt. Da dieses Projekt auch für viele andere Unter- nehmen – einschließlich der am Studiengang PT Konstruktionstechnik – als Bereich der Technikwissen- beteiligten – sehr interessant ist, konnten die Aktivi- schaften – untersucht den Prozess des Konstruierens täten zur Abstimmung beginnen. Nach einer Informa- technischer Gebilde sowie allgemeine Strukturgesetze tionsveranstaltung am 13. Februar 2002 wurden technischer Systeme mit den Zielen: Abstimmungen durchgeführt, in denen i.d.R. von – Gesetzmäßigkeiten konstruktiver Prozesse zu fünf bis zehn Unternehmen, zwei berufsbildenden erkennen. Schulen und dem Fachbereich M gemeinsam ein Kon- – Verfahren, Technologien bzw. Methoden des zept erarbeitet wurde. Sehr gute Unterstützung Konstruierens zu entwerfen. erhielt das Projekt durch den Beirat PT. Die Hochschul- – Erkenntnisse in die praktische Tätigkeit bzw. in die leitung der FHH und das Niedersächsische Ministerium Ausbildung der Konstrukteure zu überführen. für Wissenschaft und Kultur wurden informiert. Sie – Effektivität der Prozesse und der Qualität der begrüßen das Projekt und haben der Umsetzung Ergebnisse im Konstruktionsbereich zu verbessern. zugestimmt, so dass der Studiengang KT im Winter- semester 2002/2003 an der FHH starten kann. Diese Definition ist als Kernaufgabe mit dem dualen Studiengang KT umzusetzen. Informationsaustausch Der duale Studiengang PT wird seit mehr als 15 Jah- und Abstimmungsgespräche aller an diesem Studien- ren erfolgreich im Fachbereich M durchgeführt. Die gang interessierten Unternehmen, der berufsbilden-

blickpunkt s. 34 Struktur der Studiengänge im Fachbereich Maschinenbau der FHH.

der Unternehmen in neutraler Form. Firmenspezi- Dieses Produkt soll stellvertretend für die Unternehmen zeigen, welche Aufgaben von der Produktkonstruktion fische Besonderheiten wurden im Sinne einer breiten beherrscht werden müssen. Einsatzfähigkeit im Konstruktionsbereich zurückge- den Schulen und dem Fachbereich M finden seit stellt. Anfang des Jahres 2001 regelmäßig statt. Jetzt liegt ein Konzept für KT vor, das mit viel Einsatz der betei- Für künftige Studierende ist der duale Studiengang ligten Partner erarbeitet wurde. Auf Basis des neuen KT aus folgenden Gründen attraktiv: modularen Studiengangs Maschinenbau konnten – praxisorientierter Studiengang. schnell die erforderlichen Anpassungen für die Kon- – monatliches Gehalt. struktionstechnik festgelegt werden. – Einstellung in ein Unternehmen eigener Wahl. – Ausbildung im Unternehmen. Ebenso positiv wirkten sich die Erfahrungen beim – Seminaristisches Studium. Erarbeiten des Defizitkatalogs aus. Er enthält abge- – täglicher Abgleich der Theorie in der Praxis. stimmte Zusammenstellungen der Ausbildungsaufga- – kreative Tätigkeit in Produktentwicklung und ben für die drei beteiligten Partner. Für das Grundstu- Konstruktion. dium KT wurde das Grundstudium des Studiengangs Maschinenbau mit sehr geringen Umstellungen über- Für die künftigen Arbeitgeber sind die Konstruktions- nommen und auf fünf Semester aufgeteilt, damit ingenieure sofort einsetzbar: parallel die berufliche Ausbildung erfolgen kann. Im – praxisorientiert ausgebildet. Hauptstudium gibt es im 6. und 7. Semester nur – mit Facharbeiterbrief. Pflichtlehrveranstaltungen, die nur im 7. Semester für – eingearbeitet in einem Unternehmen. Konstruktionstechnik angepasst wurden. Als Schwer- – mit Studieninhalten aus den Unternehmen. punkte im 8. Semester wurden entsprechend der – vielseitig einsetzbar. Aufgabengebiete von Konstrukteuren in den Unter- – kreativ und belastbar. nehmen die Schwerpunkte „computergestützte – mit solidem Ingenieurwissen. Berechnung“ und „Produktkonstruktion“ festgelegt. Nur die Module und Lehrveranstaltungen des Der duale Studiengang KT bietet eine attraktive Aus- Schwerpunkts Produktkonstruktion wurden neu ent- bildung, der die Anforderungen der Unternehmen wickelt. Die Studienpläne und Stoffinhalte für den und der Hochschule an Konstruktionsingenieure Studiengang KT liegen damit vor. Die Inhalte der erfüllt. neuen Lehrveranstaltungen enthalten die Vorschläge Klaus-Jörg Conrad

blickpunkt s. 35 Studierende müssen den Strom „riechen“

The labatory of electrical drives includes practical aspects of study. The advantage of a short linkage bet- ween lectures, laboratory and industry results in an efficient education process with highly professional equipment.

enge Verbindung zur industriellen Praxis ist im Fach- gebiet Elektrische Antriebe und Automatisierungs- technik des Fachbereichs Elektro- und Informations- technik der Fachhochschule Hannover (FHH) selbst- verständlich. Wegen des zunehmenden Kostendrucks müssen alle Möglichkeiten zur Kostenreduzierung genutzt werden. In vielen Bereichen lassen sich Kosten dadurch senken, dass man Antriebsmodule als dezentrale Einheiten einsetzt und sie über Feldbusse vernetzt. Teuere mechanische Koppelelemente wer- den durch verschleißfreie elektrische Datenübertra- gungen ersetzt. Dies erleichtert die Konstruktion und den Aufbau.

Modulare Konzepte spielen auch in der Lehre eine große Rolle. In der Lehre ist es heute wichtig, immer wieder die Einbindung der Komponenten in das Gesamtsystem aufzuzeigen und das Zusammenspiel anschaulich darzustellen. Während der Praktiker Die ganzheitliche Arbeitsweise in der Lehre und die draußen im Betrieb das sofort sieht, müssen die Stu- Entwicklung der elektrischen Antriebe von zentraler zu dierenden während des Lernprozesses an die Thema- dezentraler Energieumsetzung mit elektronisch gekoppelten intelligenten Subsystemen. tik herangeführt werden. Diese enge Verzahnung von Theorie und Praxis kann in der Hochschule durch Besuche im Laboratorium realisiert werden. Eine Möglichkeit besteht darin, Versuche im Team im Labor selbst durchzuführen und andere Demonstra- tionen vor der Lerngruppe im Labor direkt in die Lehr- veranstaltung einzubeziehen. Gleich nach der Darle- gung der theoretischen Zusammenhänge, „mit Krei- de und/oder Folie“ in der Lehrveranstaltung, macht es Sinn, den Praxiszusammenhang im Labor „richtig praktisch“ zu demonstrieren. Die Studierenden müs- sen das Geräusch eines Hochlaufs „ins Ohr bekom- men“ und den fließenden Strom „riechen“.

Mechatronisches intelligentes Antriebsmodul mit Frequenz- In das System modularer Lösungen passt der moder- umrichter, Motor, Getriebe und Prozess (Arbeitsmaschine). Die Schnittstellen zum Umfeld sind: 1 zum Prozess (Mecha- nik), 2 zum Netz und 3 Datenaustausch.

blickpunkt s. 36 ne dezentrale, drehzahlvariable Drehstromantrieb (AC-Antrieb), der heute bereits eine hohe Intelligenz besitzt. Die Industrie schätzt einen solchen modula- ren Drehstromantrieb in drehender oder linearer Aus- führung – weil er flexibel und betriebssicher, war- tungsarm und kostengünstig, energiesparend und netzfreundlich sowie vernetzbar und für die Ferndiag- nose geeignet ist. Nur auf diesem Weg lassen sich Kosten reduzieren. Diesen Antrieb muss das Labor bieten, um die gewünschte Praxisnähe zu demonstrie- ren. Durch gute Industriekontakte, z.B. über Untersu- chungen im Rahmen von Diplomarbeiten, ist es 4-Quadranten-AC-Antrieb (Siemens) Servoantriebe für „elektronische gelungen, solche Demonstrationsstände im Labor Welle“ usw. (Lenze) aufzubauen. Die verschiedenen Demonstrationsstän- de ermöglichen sowohl die praktische Vorstellung der Antriebskomponenten als auch – bei fortgeschritte- ner Lernsituation – in „bereits gewohnter Umge- bung“ die Präsentation der Vernetzung der Kompo- nenten im Sinne des Status Quo der Industriepraxis. Der Aufbau der Versuchsstände erfolgte im Rahmen von Diplomarbeiten mit optimaler Abstimmung auf die Bedürfnisse der Lehre, aber mit aktuellen markt- gängigen Produkten. Die Aufbauten für die Laborver- suche wurden meist mit Spendenmitteln erstellt und nur geringe Haushaltsmittel wurden für Kleinteile

herangezogen. Aufzugsystem (Yaskawa, Kone) Rechnergesteuerter Frequenzumrichter (Behncke)

Bei der Bewältigung der Lehraufgaben hilft eine stete Verschiedene Demonstrationsstände im Maschinenlabor der FHH (Spender in Klammern). fruchtbare Diskussion mit den direkt und indirekt beteiligten Lehrenden. Der Zusammenhang von Schlüsselqualifikationen, Lernorganisation und selbst Der hohe Entwicklungszustand des Labors ist eine organisiertem Lernen im Kontext der Labordidaktik Verpflichtung für die Zukunft, auch in Zeiten leerer wurde wissenschaftlich untersucht. Die daraus resul- Kassen durch verstärkte Kooperationen und weitere tierende Dissertation ist ein Ergebnis der Untersu- Forschungsprojekte – wie durch das Industrieprojekt chungen im Rahmen des angewandten Forschungs- „Blockheizkraftwerk“ und das eben anlaufende Pro- schwerpunkts REPAM, der die zunehmende Vernet- jekt „Brennstoffzellen-Diagnose“ – den erreichten zung der Antriebe als Untersuchungsziel hatte. Stand zu halten oder sogar weiter auszubauen. Zusätzlich lieferte er mit den neuen Messgeräten wei- Peter F. Brosch/Joachim Landrath tere Möglichkeiten für Detailuntersuchungen.

blickpunkt s. 37 Logistiksysteme: Was ist Materialflusssimulation?

The process of planning of logistic systems shows the influence of very variable parameters. Here comes an example as to how modern simulation helps during the design of material handling systems.

In fast allen Wirtschaftsbereichen haben die hohen Im Lagerbereich kann der Kunde unter einer Vielzahl logistischen Anforderungen zu komplexen techni- halbautomatischer oder vollautomatischer Lager- und schen Systemen geführt. Bei der Planung solcher Kommissioniereinrichtungen wählen. In der Produk- Logistiksysteme muss meist eine große Zahl von Tech- tion liegen die Schwerpunkte bei flexibel einsetzbaren nik- und Layoutvarianten untersucht und untereinan- und schnell umzurüstenden Anlagen. Die Vernetzung der verglichen werden. Neben der Komplexität spielt zwischen Produktion, Lager, Warenein- und -ausgang dabei der Faktor Zeit eine immer größere Rolle. Kon- erfolgt heutzutage u.a. durch Elektrohängebahnen, ventionelle Auslegungsverfahren sind meistens nicht fahrerlose Transportfahrzeuge, Werkstückträgersyste- mehr ausreichend, um für diese Anforderungen me oder mechanisierten personengebundenen Trans- abgesicherte Entscheidungen in möglichst kurzer Zeit port. Die optimale Verwaltung dieser Systeme stellt treffen zu können. Die zudem steigenden Qualitäts- höchste Anforderungen an die Steuer- und Leittech- maßstäbe erfordern CAD-Systeme und geeignete nik. Hier leistet die Simulationstechnik Wesentliches Simulatoren. Zudem erwartet der Auftraggeber heute zur Optimierung von Einzel- bis Gesamtsystemen. eine hohe Anschaulichkeit. Mit der Materialflusssimu- lation ist z.B. der Planer in der Lage, das dynamische Die meisten Simulatoren sind daher modular aufge- Verhalten eines komplexen Systems in vielerlei Hin- baut und berücksichtigen somit den modularen Cha- sicht – wie die Größenordnung der Produktdurchlauf- rakter der Materialflusssysteme. Mit Bausteinen wie zeit, Redundanz bei Störungen oder Maschinenaus- Quellen, Senken, Förderstrecken, Fahrzeugen, Puffern fällen, Puffer- und Lagerbelegung, Mitarbeiterzahl und Lagern lassen sich ein Großteil der technischen und -kosten etc. – zu bewerten. Systeme schnell abbilden, Besonderheiten hinsichtlich des Verhaltens – Strategien – sind programmierbar. In der Materialflusstechnik ist heute ein Trend zu modular aufgebauten Systemen zu verzeichnen. Als ein anschauliches Beispiel für die Simulation soll die Logistiklösung eines Montagebereichs geschildert werden. Ein Zulieferer bietet Produkte für verschiede- Behälterplätze Förderstrecken zu den Behälterplätze Halbzeuge Montagestationen Fertigprodukte ne Großabnehmer an, jedes Produkt wird an einer eigenen Fertigungsinsel von einem Team in Gruppen- arbeit montiert. Die Lose bewegen sich in einer Größe, so dass nach ca. zwei bis vier Stunden ein Wechsel der Fertigungsinsel erforderlich ist. Es gibt in der Halle ca. 90 Fertigungsinseln, die logistisch ihre Halbzeuge durch Gabelstapler erhalten. Diese sorgen auch für den Abtransport der Fertigprodukte zum Versand. Die Stapler werden über Funk beauftragt, was zu teilweise chaotischen Situationen führt. Die Teilever- und entsorgung der Fertigungsinseln soll deshalb automatisiert werden. Die Wahl fällt auf automatische Förderfahrzeuge, die Behälter oder Paletten mit Halbzeugen oder Fertigprodukten längs Fahrkurs FTS automatische Montage- Fahrkurs FTS Halbzeug- Verteilfahrzeug stationen Versandanbindung Bereitstellung Layout (Prinzip) einer Montagelinie

blickpunkt s. 38 Die Montagelinie ohne FTS zeigt den Layoutmodus, die vereinfachte 3D-Ansicht und die Wartezeitstatis- tik mit Mittelwert (dünne Linie bei ca. 210 s).

mehrerer paralleler Linien auf Förderbahnen abgeben fünf – max. zehn – Minuten versorgt. Durch die KAN- können und direkt zu den Fertigungsinseln führen. BAN-Strategie hat der Teamleiter eigenverantwortlich Die Teileversorgung erfolgt nach dem KANBAN-Prin- dafür zu sorgen, dass bei abnehmenden Teilevorrat zip – einer Methode bei der maximal zwei Behälter die Behälterbestellung per Tastendruck so frühzeitig eines Produkts im Umlauf sind, was zu minimalem erfolgt, dass die Station innerhalb der geforderten Teilevorrat vor Ort und zu großer Übersichtlichkeit zehn Minuten nicht ohne Teile dasteht. führt. Durch die Materialflusssimulation kann eine niedrige Aufgabe der Simulation war es nun, neben der Linien- Geschwindigkeit des automatischen Fahrzeugs ermit- versorgung aus dem Lager und der Entsorgung eines telt werden, bei der aufwendige Sicherheitsmaßnah- Pufferbereichs am Ende der Linie, vor allem das auto- men und damit hohe Kosten entfallen und trotzdem matische Förderfahrzeug, das die Fertigungsinseln die Versorgungssicherheit gewährleistet ist. Ab versorgt, hinreichend genau auszulegen. Entlang der bestimmten Geschwindigkeiten müssen Fahrzeuge ca. 50 m langen Linie ergeben sich durch den Wech- über aktive Sensoren verfügen und zudem jede Über- sel von bis zu sieben Teams, an bis zu 30 Arbeitsinseln gabestelle – hier für die Abgabe und Annahme je Linie, Tausende von anzufahrenden Wegkombina- jeweils 30 – extra gesichert werden. Die Simulation tionen für das Förderfahrzeug. Die Simulation soll für kann hier zu Einsparungen je Linie in der Sicherheits- willkürliche Kombinationen die niedrigste Geschwin- technik im nahezu sechsstelligen Bereich führen. digkeit ermitteln, die alle Stationen im Mittel unter Holger Stahl

blickpunkt s. 39 Der Weg zum eigenen ASIC

ASICs become more and more important in modern technology. Most companies therefore plan and deve- lop them in their own houses. At the FHH students have the possibility to gather the according knowledge.

Der ständige Fortschritt in der Mikroelektronik führt Die erst genannte Vorlesung soll die schaltungstech- zu immer komplexeren elektronischen Systemen, die nischen Grundlagen vermitteln. Der Titel enthält zu integrierten Schaltungen zusammengefasst wer- bewusst das Wort „analog“. Gemeint ist damit, die den können. Das führt automatisch auch zu ganz Schaltungen vom Transistorlevel aus zu betrachten. speziellen, anwendungsorientierten Schaltkreisen – Unter Verwendung möglichst einfacher Bauelement- so genannten ASICs. Solche ASICs gewinnen inzwi- gleichungen sollen die Funktionsweisen erörtert und schen im gesamten Bereich der modernen Technik eine Grobdimensionierung vorgenommen werden. einen immer größeren Stellenwert. Mehr und mehr Zur endgültigen Optimierung verwendet man heute Firmen gehen deshalb dazu über, ASICs im eigenen CAD-Werkzeuge. Hier wird das Simulationsprogramm Hause zu planen und auch zu entwickeln. Deshalb SPICE eingesetzt. Die zweit genannte Veranstaltung werden in zunehmendem Maße junge Ingenieurin- gibt einen Überblick über die wichtigsten Technolo- nen und Ingenieure mit entsprechenden Kenntnis- gien der Mikroelektronik und befasst sich mit dem sen gesucht. Diesem Trend kommt die Fachhoch- physikalischen Layout, einschließlich DRC (Design schule Hannover (FHH) entgegen, indem interessier- Rule Check) und Verifikation. Das Formulieren der ten Studierenden wenigstens ein Einstieg in das Design-Rules und die Implementierung dieser in das komplexe Gebiet ermöglicht wird – durch das Ange- CAD-Werkzeug sowie das Aufstellen des so genann- bot „Entwurfstechnik integrierter Schaltungen“. ten Extract-Files – benötigt zur Erkennung der Bauele- Das Fach wird in Form zweier Wahlpflicht-Lehrver- mente für die Layout-Verifikation – wird an einfachen anstaltungen (Analoge Schaltungstechnik und Beispielen gezeigt. Als CAD-Werkzeuge wurden Soft- Mikroelektronik) für alle Studierenden des Fach- ware-Programme ausgewählt, die auf einem norma- bereichs Elektro- und Informationstechnik (E) im len PC unter Windows laufen und kostenlos zur Ver- Hauptstudium angeboten. fügung stehen. Damit soll einerseits den Studieren- den die Möglichkeit gegeben werden, fast die kom- plette IC-Entwicklung zu Bild 1: Chip-Foto des Designs „FHH_WS01“ Hause vorzunehmen. Der Chip (ca. 2,2 mm X 2,2 mm) ist in ein 24-poliges Keramikgehäuse Andererseits soll aber (siehe Bild 2) eingebaut. Nur die auch aufgezeigt werden, obere Hälfte ist angeschlossen. In der oberen rechten Ecke ist die dass Chip-Design durch- Bandgap-Referenz zu sehen aus keine Geheimwissen- (Schaltung: Bild 4). schaft sein muss.

Der erfolgreiche Einstieg Bild 2: Design „FHH_WS01“ im 24-poligen Keramik- in das dennoch komple- gehäuse. Der Deckel ist nur mit Klebeband befestigt. xe Gebiet des Chip-De- Somit besteht die Möglich- signs steht und fällt mit keit, durch Aufsetzen sehr feiner Nadeln aus Wolfram dem Erlangen eigener „hinein zu messen“.

blickpunkt s. 40 Bild 3: Layout einer 2.5 V Bandgap-Referenz Das rechte Bild zeigt das physikalische Layout einer 2.5 V Bandgap-Referenz (Schaltung siehe Bild 4). Auf dem Chip- Foto Bild 1 findet man die Bandgap-Referenz in der rechten oberen Ecke. Die beiden anderen Bilder zeigen Ausschnitt- vergrößerungen.

praktischer Erfahrungen. Dies scheiterte früher immer nach Hause nehmen. Seit 1999 wird dieser „Einstieg an den Kosten. Durch das Angebot so genannter ins Chip-Design“ erfolgreich praktiziert und inzwi- Multiprojekt-Wafer-Runs namhafter Halbleiterherstel- schen ist schon eine ansehnliche Zell-Bibliothek ent- ler und die Einrichtung von EUROPRACTICE IC Service standen. Hier werden einfache Grundschaltungen – in Deutschland vom Fraunhofer-Institut Erlangen zusammengestellt, die für den Aufbau ganzer Syste- vertreten – hat auch unsere Hochschule seit 1999 den me eingesetzt werden können. Dies sind neben digi- Zugang zu modernen Prozessen und dies zu talen Gattern vor allem analoge Schaltungskompo- erschwinglichen Preisen. Aus diesem Grunde soll zum nenten – wie Komparatoren, Operationsverstärker, Abschluss der obengenannten Lehrveranstaltungen NF-Verstärker, Stromquellen, Spannungsregler, Band- ein „ASIC“ in Gruppenarbeit komplett entworfen gap-Referenzen, Spannungsquellen mit linearem und anschließend in einem modernen 0,8 µ CMOS positivem Temperaturkoeffizienten. Inzwischen sind Prozess in Silicium realisiert und vermessen werden. außerdem sehr interessante komplexere Schaltungen Jede/r Studierende, die oder der an der gesamten im Rahmen von Projekt- und Diplomarbeiten entstan- Veranstaltung teilgenommen hat, kann dann einen den. selbst entworfenen Schaltkreis – ohne Kosten – mit Karl-Hermann Cordes

Bild 4: Bandgap-Referenz (2.5 V) Das Bild zeigt die Schaltung einer 2.5 V Referenz. In den Anschluss VBG wird ein Strom von etwa zehn µA eingespeist. Dann stellt sich eine tempera- turunabhängige Spannung von 2.5 V ein. Der genaue Wert kann am Widerstand R1 eingestellt werden. Dazu ist der Widerstand R1 mit Abgriffen versehen, die über zehn Testpads zugänglich sind (siehe Bild 3). Dioden, parallel zu den Widerstands- abgriffen geschaltet, können über die Testpads mittels eines Stromimpulses kurzgeschlossen wer- den (Zener-Zapping).

Bild 5: Temperaturabhängigkeit der Bandgap-Spannung Das Bild zeigt das Ergebnis der SPICE-Simulation für die Tempe- raturabhängigkeit der Band- gap-Spannung (Schaltung: Bild 4) für verschiedene Wider- standswerte R1.

blickpunkt s. 41 Einblicke in einen Verbrennungsmotor

Why should we have a view into an internal combustion engine? To improve our knowledge about the tri- bological behaviour of the system piston-piston ring-liner to ensure long running period of the engine with less oil consumption. Find out about the chances as well as the difficulties to run an engine with a cylinder liner made out of glass.

Wozu braucht man einen Verbrennungsmotor? Þ Zum Antrieb eines Autos! Wozu braucht man einen Kolben im Motor? Þ Zur Übertragung der Gaskraft! Wozu braucht man Kolbenringe? Þ Zur Abdichtung am Kolben! Wozu braucht man einen Zylinder? Þ Zur Führung des Kolbens! Funktioniert das System Kolben-Kolbenring-Zylinder? Þ Meistens! Warum nur meistens? Þ Man weiss immer noch zu wenig über dieses tribologische System! Wie kann man das Wissen vermehren? Þ Man muss sich nur den Kolben und die Kolbenringe im Betrieb ansehen! Aber wie???

Beim Einsatz eines Glaszylinders im Verbrennungsmo- Zwischen der „Wunschliste“ und brauchbaren Ergeb- tor ergeben sich Chancen, aber auch Schwierigkeiten nissen lagen einige Jahre intensiver Entwicklungsar- – und einige wesentliche Ergebnisse. Zur Berechnung beit, die von einem großen süddeutschen Automobil- der Schmierfilmhöhen und der Schmierfilmdrücke hersteller finanziell unterstützt wurden. In den folgen- unter den Kolbenringen existieren zwar umfangreiche den Bereichen mussten Lösungen erarbeitet werden: Berechnungsprogramme. Die Aussagen dieser Simu- lationen in Hinblick auf die Ölverteilung und Glaszylinder: Das Glas muss eine hohe Festigkeit auf- Schmierfilmausbreitung beinhalten jedoch große weisen und das Benetzungsverhalten des Öls darf Unsicherheiten. Hieraus war der Gedanke geboren, sich nicht von dem in einem Vollmotor unterscheiden. einen Motor mit einem kompletten Glaszylinder zu Außerdem muss die Oberflächentopografie der Lauf- bauen, damit eine Beobachtung des Ölfilms an den fläche durch einen Honvorgang erzeugt werden. Kolbenringen und der Ölverteilung am Kolben mög- lich wird. Während zur Verbrennungsuntersuchung Öl: Sehr dünne Ölfilme sind durchsichtig, d.h. sie sind Zylinder mit einem Glasfenster durchaus bekannt nicht fotografierbar. Es war ein Stoff zu finden, der sind, existieren weltweit nur wenige mit einem Zylin- das Öl auch bei geringen Filmdicken sichtbar macht, der ganz aus Glas. Die „Wunschliste“ im Lastenheft aber die Öleigenschaften nicht verändert. war schnell definiert: – Die Randbedingungen für die Berechnungen sollten Fototechnik: Zur Auswertung und Dokumentation eindeutig bestimmbar sein. müssen aussagekräftige Bilder erstellt werden. Schar- – Eine Aussage über die minimale Ölmenge muss fe, d.h. stehende Bilder bei einer Drehzahl von 3000 möglich sein. 1/min zu erzeugen, ist eine große Herausforderung, – Der Einfluss unterschiedlicher Kolbenringkonstruk- denn 3000 1/min bedeutet, dass der Kolben in einer tionen auf die Funktion sollte erkennbar sein. Sekunde 50 Hübe durchläuft.

blickpunkt s. 42 Bild 1: Übersichtsbild vom Glaszylindermotor ohne Mess- und Bild 2: Ölverteilung im System Kolben-Ring-Zylinder. Fotografiertechnik.

In Bild 1 ist der Glaszylindermotor gezeigt. Bei diesem allerdings anzumerken, dass die Farbaufnahmen Aufbau handelt es sich um ein modifiziertes Serien- deutlich aussagekräftiger sind als die gezeigte triebwerk, in dem ein Graugusszylinder durch einen schwarz/weiß-Wiedergabe. aus Glas ersetzt wurde. Mit diesem Versuchsstand ist es jetzt möglich, Ölfilme und die Veränderung der Überraschend bei den Ergebnissen war jedoch, dass – Ölausbreitung am Kolben und an den Kolbenringen entgegen der Lehrmeinung – sich der Ölfilm am festzuhalten. Um dieses Ziel zu erreichen, mussten Kolben nicht flächig ausbreitete, sondern häufig eine viele Probleme gelöst werden, z.B. die Erstellung einer punktuelle Abstützung des Kolbens gefunden wurde Honvorrichtung, um das Spezialglas im Labor für Kol- und die nicht geringe Ölmenge unterhalb des Kol- benmaschinen entsprechend den Anforderungen zu bens, die von dem Ölabstreifring z.T. abgestreift wer- fertigen. Das Öl mit einem fluoreszierenden Stoff in den muss. Diese Ergebnisse führten zwangsläufig zu einer definierten Menge zu versetzen, um den Ölfilm weiteren Forschungsaufträgen. Außerdem wird jetzt sichtbar zu machen oder eine Belichtungstechnik mit dieses Know-how genutzt, um weitere Bauteilgruppen Blitzen (bis 1/40000 s), um scharfe Bilder zu erzeu- visuell zu untersuchen. gen. Diese und viele weitere Probleme zeigten immer Uwe Todsen wieder, dass hier technische Grenzbereiche erreicht werden. Bild 2 zeigt exemplarisch die Ölverteilung an einem sich bewegenden Kolben und das Öl, das sich unterhalb des Kolbens im Zylinder befindet. Es ist hier

blickpunkt s. 43 Erst schlaflose Nächte, dann angenehme Überraschung

Péter Bedö is the first Hungarian student at the FHH. He started his studies of Electrical Engineering and Information Technology at the beginning of the winter semester 2001/2002.

Ich heiße Péter Bedö und bin der erste ungarische te sehen und erleben, glücklicher Weise sind viele alte Student an der Fachhochschule Hannover (FHH). Ich Häuser im II. Weltkrieg unzerstört geblieben. Unsere studiere an der Technischen Hochschule (TH) Buda- Geschichte nach dem II. Weltkrieg hatte Einfluss auf pest im siebten Semester Lichttechnik und habe sehr die Wirtschaft und die finanziellen Möglichkeiten der früh damit begonnen, Deutsch zu lernen. Die TH Hochschulen – die FHH ist deshalb viel moderner als Budapest unterhält im Rahmen des Erasmus/Sokrates- die meisten Hochschulen in Budapest. Das Leben in Programms Kontakte zu verschiedenen europäischen Deutschland kostet viel mehr als in Ungarn. Ver- Partnerhochschulen. Ich hatte mich um ein EU-Sti- gleichsweise hohe Preise für Nahrungsmittel, Miete pendium an einer ausländischen Partnerhochschule und Straßenbahn haben mich überrascht, aber die beworben. Auf Grund meiner Vorliebe für die deut- Löhne sind hier auch viel höher als in Ungarn. Ein sche Sprache und Kul- durchschnittliches Ingenieurgehalt in Ungarn liegt bei tur wollte ich irgend- 850 Euro monatlich. In Ungarn ist das Studium bis wo in Deutschland zum ersten Diplom gebührenfrei. Es gibt jedoch keine studieren. Warum Lernmittelfreiheit, aber bei gutem Notendurchschnitt habe ich mich für bekommt man ein Stipendium von der Hochschule, je Hannover entschie- nach Note etwa 10 bis 100 Euro monatlich. den? Ganz einfach: Hier ist die Möglich- In Hannover habe ich einige deutsche Studierende keit gegeben, Licht- kennen gelernt, die sich ein Auslandsstudium kaum technik zu studieren! vorstellen können. Ehrlich gesagt, auch ich hatte vor Kommunikation ohne Probleme: Peter Bedö der Reise schlaflose Nächte. Aber nach ein paar Tagen (zweiter v.re.) mit FHH-Kommilitonen. Um als ungarischer an der FHH war ich angenehm überrascht. Alle waren Student in Deutschland studieren zu dürfen, benötigt sehr freundlich, immer war jemand da, der mir bei man ein Visum, eine reservierte Unterkunft und eine Problemen geholfen hat. Die Lehrenden und Studie- Bescheinigung über ausreichende finanzielle Mittel renden haben kein Problem damit, dass mein Deutsch zur Sicherung des Lebensunterhalts. Die beiden nicht immer richtig ist. Ende September 2001 waren zuständigen Akademischen Auslandsämter (AAA) der Dekan und mein Lichttechnik-Professor aus haben den Studienaufenthalt vorbereitet. So hatte ich Ungarn hier. Während des Besuchs kam die Idee auf, bei meiner Ankunft in Hannover schon eine Unter- auch meine Diplomarbeit hier zu schreiben. Die Rand- kunft im Studentenwohnheim. Das AAA der Fach- bedingungen waren schnell geklärt und so wurde hochschule Hannover hatte vor Semesterbeginn mein Aufenthalt an der FHH bis Ende Mai verlängert. einen zweiwöchigen Deutschkurs nebst Rahmenpro- Das deutsche Diplom finde ich sehr einfach: In gramm für die etwa 15 Austauschstudierenden des Ungarn muss man im letzten Semester neben dem Wintersemesters 2001/2002 organisiert. So haben Studium mit fast 30 Wochenstunden auch die wir u.a. die hannoversche Geschichte kennen gelernt, Diplomarbeit schreiben. Das Diplom-Kolloquium ist die Herrenhäuser Gärten und eine Brauerei besichtigt nicht nur ein Vortrag mit ein paar Zusatzfragen, son- sowie eine Exkursion nach unternommen. Im dern eine wirklich lange und anstrengende Prüfung Vergleich zu Hannover ist Budapest eine wirkliche über vier zugewiesene Fächer. Zum Vorbereiten hat Großstadt mit zwei Mio. Einwohnern, vielen Autos man vier Wochen Zeit. und Staus. Hannover ist deutlich kleiner und ruhiger, Péter Bedö sieht jünger aus. In Budapest kann man die Geschich-

blickpunkt s. 44 „Technik verbindet“ und startet durch

„Technik verbindet“ is an exposition for youths and adults. All projects have been plan- ned and executed by students from schools in the region.

„Diese Ausstellung wird einzigartig“, ist Dr. Uwe Fachbereichs IK und VDI-Vor- Groth, Leiter des „Technik verbindet“-Planungsteams, sitzende in Hannover. überzeugt. Kein Wunder, denn so etwas hat es noch nicht gegeben: Schülerinnen und Schüler aller Schul- Das Projekt „Das Gehirn im formen präsentieren vom 15. bis 19. April 2002 auf All – The Brain in Space“ dem hannoverschen Expo-Gelände im Deutschen Pavil- gehört zu den Unterrichtsthe- lon Arbeiten zum Thema Technik. Über 40 Schulen aus men der zehnten und elften dem Regierungsbezirk Hannover, Niedersachsen und Klassen der KGS dem Bundesgebiet freuen sich darauf, über 60 Expo- Brinkum/Stuhr. An eine Wand Die Mellendorfer Schüler bei der „Arbeit“. nate der Öffentlichkeit präsentieren zu können. wird eine Zielscheibe aufge- malt. Eine Versuchsperson „Technik fasziniert, macht Spaß und regt die Phantasie erhält drei Bälle. Diese sollen an. Das wollen wir den Jugendlichen nahe bringen“, möglichst genau ins Ziel sagt Uwe Groth. „Der Kooperationskreis, der aus den geworfen werden. Ansch- Verbänden Niedersachsen Metall, VDE Verband der ließend setzt die Testperson Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik, REFA, eine Prismenbrille auf und wirft Verein Deutscher Ingenieure, Bildungswerk der Nieder- wiederum drei Mal. Alle drei sächsischen Wirtschaft, Ingenieurkammer sowie der Würfe des zweiten Durchgangs Bezirksregierung Hannover besteht, startet mit „Tech- treffen ungefähr einen halben nik verbindet“ ein Pilotprojekt. Ziel ist es, Schulen und Meter rechts vom Zielpunkt Betriebe zusammen zu bringen. Die Bezirksregierung auf. Warum? „Die Prismenbrille Hannover stellt die Kontakte zu den Schulen her, Wirt- „verschiebt“ den Blickwinkel schaft und Verbände mit ihren „Profis“ stehen mit um circa einen halben Meter“, Patrick Bakker (15) arrangiert Fallversuche ihrer Kompetenz sowie Erfahrung mit Rat und Tat zur erklärt Schülerin Mona Hars- im schuleigenen Labor der KGS Brinkum/Stuhr. Verfügung. Ein ganz wesentlicher Aspekt ist hierbei die mann. „Und da die Wahrneh- Nachwuchsförderung. Die Chancen und Möglichkeiten mung mit der Bewegung im in technischen Berufen sollen aufgezeigt werden.“ Kleinhirn gekoppelt ist, wirft man Nicht zu kurz kommen sollen dabei auch die Bereiche daneben.“ Kunst und Technik. Alle Schulen haben – zum Teil in Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen und der Es ist nicht alltäglich, was die jungen Schülerinnen und Industrie – interessante Projekte und Exponate Schüler des Schulzentrums Mellendorf alles leisten. geschaffen. „Wir haben eine Kooperation mit der Firma Senn- heiser. Diese hat uns Mikrofone gespendet.“ Damit „Schülerinnen und Schüler, die ihre Projekte darstellen, werden alle Veranstaltungen, die in der Schule statt- aber auch die Besucherinnen und Besucher von „Tech- finden, beschallt. Die Schüler werden während nik verbindet“ sind möglicherweise die Ingenieurstu- „Technik verbindet“ die Beschallung übernehmen. dierenden von morgen. Für die FHH ist hier eine wichti- ge Möglichkeit gegeben, mit jungen Leuten ins Die Ausstellung ist täglich von 9.00 bis 16.00 Uhr Gespräch zu kommen und für unsere attraktiven Stu- geöffnet. Weitere Informationen gibt es via E-Mail dienangebote in den Ingenieurfächern zu werben“, [email protected]. sagt Professorin Dr.-Ing. Marina Schlünz, Dekanin des Sabine Slaughter

blickpunkt s. 45 Was kommt nach dem Informatik-Boom?

Over the next century the world faces a surge in the demand for electricity, driven by population growth, urbanization, expanding global commerce and the imperatives of human welfare. By 2050 electricity con- sumption could be four times greater than today’s level.

Der Informatik-Boom hält der Supraleitung und eine dezentrale Erzeugung der nun schon einige Zeit an: Energie könnte das Konzept der elektrischen Netze Presse, Funk und Fernse- vollständig verändern. Da die Energieversorgung stets hen berichten an vorde- wirtschaftlich, zuverlässig und sicher sein muss, dau- rer Stelle über Geräte, ert der Übergang von einem Konzept zum folgenden Personalbedarf und Ak- erfahrungsgemäß etwa 40 Jahre. tienhandel. Auch die Hochschulen sind davon Heute leiden viele Bereiche der elektrischen Energie- stark betroffen – durch technik unter der Investitionszurückhaltung der Netz- Mit dem jeweils neuen Konzept wird zunächst eine anwachsende Leistung P übertragen. Dazu stieg bis- Vergabe der Finanzmittel betreiber. In naher Zukunft werden die Investitionen her die verwendete Spannung – in Kilovolt (kV) – an. und der Personalstellen, hier mit großer Wahrscheinlichkeit steigen. Das For- Schließlich erfüllt das Konzept die Anforderungen nicht mehr und wird durch ein neues ersetzt. durch die Zahl und Aus- schungsinstitut der US-Stromversorger (EPRI) erwartet richtung der Studienbe- in den nächsten 50 Jahren gewaltige (ingenieur)wis- werberinnen und -bewerber sowie durch den zeit- senschaftliche Durchbrüche, damit der Energiebedarf lichen Aufwand für Tätigkeiten mit dem Rechner. Das der Welt gedeckt werden kann. Geht man mit EPRI Ende dieses Booms zeichnet sich durch realistischere davon aus, dass der Verbrauch elektrischer Energie in Einschätzung der wirtschaftlichen Gegebenheiten den Entwicklungsländern im Jahre 2050 so groß wird, bereits ab. Aber was kommt danach? Wird die Elek- wie er in den USA im Jahre 1950 war, so müsste trotechnik- und Maschinenbaubranche die „Next Eco- weltweit jeden Tag ein Kraftwerk mit einer Leistung nomy“? von 1000 MW in Betrieb gehen. Im Prinzip ist bekannt, wie sich der Energiehunger stillen lässt, Aufschlussreicher Indikator ist die Hannover Messe. ohne die Umwelt über alle Maßen zu schädigen: Sie veranstaltet die Fachmesse Energie wieder jährlich Erzeugen und Anwenden von Strom und Wärme mit und zwar mit den Schwerpunkte Energiewirtschaft, höchster Effizienz. Nutzen von Energiequellen, die Energietechnik und erneuerbare Energien. Bei der netto kein oder wenig das Klima gefährdende Koh- „Energy 2002“ bilden Wasserstoff- und Brennstoff- lendioxid freisetzen. Dazu gehören die regenerativen zellen einen Schwerpunkt. Produktion, Speicherung Energiequellen Sonne, Wind, Wasser und Biomasse, und Transport von Wasserstoff werden neben der aber auch die Kernenergie. Optimieren der Energie- Vermeidung des Kohlendioxids als grundlegende The- übertragung und -verteilung. men aufgegriffen. Diese Themen haben inzwischen auch in Öffentlichkeit und Politik einen Reifegrad Alle Maßnahmen erfordern den Einsatz von Kapital erreicht, so dass die lange Diskussion zu konkreten und Arbeit. Öffentliche Fördermittel stehen zur Verfü- Ergebnissen führen könnte – wie zunehmenden Ein- gung, weil es durch die Kurzfristigkeit und Gewinn- satz regenerativer, dezentraler Energiequellen, Ener- maximierung in der Industrie schwierig ist, finanzielle giesparen mit energetisch optimierten elektrischen Beiträge aus der Privatwirtschaft für langfristig orien- Antrieben und Anwendung der verlustarmen Supra- tierte Forschungsvorhaben zu gewinnen. Als Tendenz leiter. Die regenerative Energie deckt jetzt rund 5% ist zu erkennen, dass die elektrische Energietechnik in des Strombedarfs. Bis zum Jahr 2010 soll es nach den nächsten 50 Jahren vielen Ingenieurinnen und dem Willen der Politik eine Verdoppelung geben. Ingenieuren Arbeit geben wird. Der Fachbereich Elek- Durch entsprechend ausgelegte und geregelte elektri- tro- und Informationstechnik der FHH arbeitet in sche Antriebe könnte die deutsche Industrie jährlich Lehre und Forschung seit langem auf den genannten 1,4 Mrd. Euro an Stromkosten sparen. Die Einführung Gebieten. Fred Wiznerowicz

blickpunkt s. 46 Promovieren an der FHH: Wunsch oder Realität?

Confer a doctor’s degree at a university of applied sciences? Everybody is inclined to shake his head and say „impossible“. But Markus Hoyer does just that at the FHH – thanks to its partnership with the University of Glamorgan in Wales (GB).

Promovieren an einer Fachhochschule? Bei diesem Das Konzept und die Umsetzung der virtuellen Anla- Gedanken würde erst einmal jeder mit dem Kopf ge soll dabei auch zu meinem Promotionsthema an schütteln und behaupten: „Das ist doch nur an Uni- der University of Glamorgan (UoG) in Wales werden. versitäten möglich!“ Ist auch beinahe richtig, aber Die UoG ist seit über zehn Jahren Partnerhochschule eben nur beinahe! Dass es durchaus möglich ist, an – der FHH und bietet mir die Möglichkeit, als FHH- oder besser mit – der Fachhochschule Hannover Absolvent – das entspricht dem britischen Abschluss (FHH) zu promovieren, will ich hier darstellen und „bachelor (hons)“ – ein Masterprojekt zu starten, das dabei auf meine Arbeit an der FHH eingehen. nach einer „Zwischenprüfung“ („transfer report“) in ein Promotionsprojekt „PhD“ („doctor of philoso- Ich bin 26 Jahre alt und habe an der FHH im Fachbe- phy“) umgewandelt werden kann. I.d.R. erfolgt der reich Maschinenbau (M) Produktionstechnik studiert. „transfer report“ nach etwa einem Jahr nach Einrei- Seit dem 1. Juli 2001 arbeite ich als wissenschaftli- chen des Antrags bei der UoG. Dabei prüft ein Aus- cher Mitarbeiter im interdisziplinären Forschungs- schuss, ob das Projekt qualitativ und quantitativ für schwerpunkt AUBIOS der Hochschule. AUBIOS ist – eine Doktorarbeit ausreicht. Ist diese Hürde genom- wie in Ausgabe 1/2001 vorgestellt – ein Anfang 2001 men, so hängt es von jedem selbst ab, wie schnell die ins Leben gerufener Angewandter Forschungsschwer- eigentliche Dissertation erarbeitet wird. Als Richtwert punkt, der sich mit der Optimierung und Planung von sind hier ca. drei Jahre anzusetzen. Während der Zeit bioverfahrenstechnischen Anlagen und Prozessen am an der UoG eingeschrieben, trägt der „part-time“- Beispiel der Quarkherstellung beschäftigt. AUBIOS Student die Studiengebühren (zzt. 750 Pfund p.a.) unterteilt sich in vier Arbeitsschwerpunkte: Bioverfah- und muss eine Mindestanwesenheitspflicht von vier renstechnik, Umwelttechnik, Lebensmitteltechnolo- Wochen pro Jahr gewährleisten. Nach erfolgreicher gie/Biomesstechnik und Anlagensteuerung. Zu mei- Abschlussprüfung wird den Absolventen der „PhD“ nen Aufgaben im Arbeitsschwerpunkt Anlagensteue- verliehen, ein international anerkannter Doktorgrad. rung zählt u.a. die Entwicklung von Regelungskon- Fünf erfolgreiche Promotionen aus dem Fachbereich zepten für unterschiedliche Apparate der Quarkanla- Maschinenbau sind Beweis dafür, dass diese Art der ge – z.B. der Quarkseparator. Die weitaus umfangrei- Weiterbildung in Kooperation mit der UoG und der chere und komplexere Aufgabe in diesem Arbeits- FHH Früchte getragen hat – und hoffentlich in schwerpunkt stellt jedoch die Auslegung und Planung Zukunft weiter tragen wird. Koordinator für die UoG von (bio-)verfahrenstechnischen Anlagen dar. Ziel ist und deutscher „Doktorvater“ von die Entwicklung eines Konzepts, das einem „norma- zwei der fünf abgeschlossenen Pro- len“ Planungsingenieur erlaubt, eine Anlage schon in motionen ist Professor Dr.-Ing. Rei- der Planungsphase als Ganzes zu erstellen (virtuelle mar Schumann (Fachbereich M). Anlage), zu prüfen und an der virtuellen Anlage sowohl verfahrens- als auch regelungstechnische Da alle zu erstellenden Arbeiten in Simulationen anzuwenden. Somit wird es möglich, Englisch verfasst werden müssen, sämtliche Funktionsüberprüfungen simulierend erhoffe ich mir neben dem Fernziel durchzuführen, die sonst erst während und/oder nach Promotion, mein Englisch zu verbes- dem Bau dieser Anlage möglich sind. Auf Fehler kann sern sowie natürlich Land und Leute so schon in der Planungsphase reagiert werden. kennen zu lernen. Markus Hoyer Internationale Hochschulkontakte: Da zuckt schon mal der Fisch

Hochschulpartnerschaften müssen freundschaft erlebt. Mit Stolz wird nalen und praktischen Hindernis- gepflegt werden. Besuche sind Küche und Esskultur vorgeführt. sen umgeht, stand nicht im Zen- von Zeit zu Zeit nützlich, obwohl Die Speisefolge mit ihren trum der Gespräche, war aber sie sich als ziemlich anstrengend Geschmacksvariationen – nicht angesichts unserer neuen Situati- erweisen. Nach Valencia zu fliegen zuletzt die liebevolle Dekoration – on auf dem Expo-Gelände allemal kostet heute wenige Stunden, verblüffen selbst in bescheidenen interessant. Die Gesprächspartner nach Hiroshima sind es gleich bis Restaurants. Da zuckt schon mal aus Valencia und Hiroshima waren zu vierzehn Stunden reine Flugzeit der roh zu essende Fisch, wenn er brennend daran interessiert, wie – und von den großen Flughäfen auf dem Lacktablett kredenzt wir in dem neuen Kurt-Schwitters- Tokio oder Osaka kommen noch wird. Hier spätestens erinnert man Forum unter gekommen sind. einige Stunden hinzu. Da ist es sich der Erzählungen japanischer gut, von hilfreichen Kollegen in Gaststudierender, die sich gele- Wenn es gelänge, die Stipendien- Empfang genommen zu werden, gentlich vor deutschen Fischange- raten für das Erasmus-/Socrates- mit denen es seit Jahren freund- boten grausen. Ihre anerzogene Programm von augenblicklich eher schaftliche Kontakte gibt. Das hin- Vorstellung von Qualität und Fri- kläglichen Zuwendungen auf dert aber nicht, den Gast vom sche erlebt in einem Fischladen einen akzeptableren Stand zu Bahnhof direkt in eine höchst hierzulande einen schwer zu korri- bringen, würden wir der Idealvor- ernsthafte und wegen der Sprach- gierenden Kulturschock. stellung „einmal als Austauschstu- barrieren langwierige Gesprächs- dent ins Ausland“ bedeutend runde zu scheuchen. Überhaupt Es ist kein Zufall, wenn der Aus- näher kommen. Auch in Spanien

ist man auffällig darum bemüht, tausch von Studierenden gerade sind die Lebenshaltungskosten dem Ausländer zu zeigen, wie zwischen diesen beiden Partner- deutlich gestiegen. So ist noch geschäftig es im Lande „Nippon“ hochschulen und den Fachberei- einiges zu tun, damit unsere Stu- – und auch an dieser Hochschule chen Bildende Kunst sowie Design dierenden sich den sechsmonati- – zugeht. Gott sei Dank wird diese und Medien der FHH besonders gen Aufenthalt im teuren Japan Aufgeregtheit nicht durchgehalten intensiv ist. Von Anfang an gibt es überhaupt leisten können. Selbst und man wundert sich dann über Besuche von Lehrenden und den mit dem vergleichsweise gut manchen uneffektiven Leerlauf. Akademischen Auslandsämtern. dotierten Stipendiensatz geht es Dabei hatte der Gast den Rat- So hat der Besuch von Valencias nicht ohne einen Anteil aus der schlag verinnerlicht, nicht mit der Vizepräsident Professor Con- eigenen Börse. Dafür wollen wir Tür ins Haus zu fallen. Japaner stancio Collada vor einigen Jahren sorgen und versuchen, mit unse- wissen um die Unsitte eiliger wesentlich dazu beigetragen, dass ren Partnern die Bedingungen der Westler: Sie kommen unverhofft unsere Kooperation so erfolgreich Stipendiaten günstiger zu organi- und neujapanisch hurtig zum angelaufen ist. Sowohl die Hoch- sieren. Da werden wohl weitere Thema. Keine Skrupel, Traditionen schule in Valencia als auch die in Kontakte zu unseren Partnern in aufzukündigen, im Gegenteil. Hiroshima liegen extrem weit vom Valencia und Hiroshima nötig sein. Doch alle „stressigen“ Verhand- Stadtzentrum entfernt. Wie man Im Zweifelsfall wieder stundenlang lungen relativieren sich, wenn mit diesen City fernen Standorten im engen Flugzeugsitz – „jet lag“ man die landestypische Gast- und damit verbundenen emotio- hin oder her. Peter Tuma fachbereiche s. 48 Westlicher Wind in Fernost

Vom 21. September bis 27. Okto- titel „Linienkleider“ durchzu- ber 2001 war es wieder soweit: führen. Zwei Mitglieder der Fachhoch- schule Hannover (FHH) machen Für sechs ausgewählte chinesische sich erneut auf die Reise ins ferne Studierende und zwei Lehrkräfte China. Diese Tatsache allein entwickelten die beiden deut- scheint zuerst mal nichts Besonde- schen Mode-Design-Studentinnen res – mal abgesehen davon, dass einen Workshop, in – für chinesi- sie sich in unruhigen weltpoliti- schen Unterrichtsalltag – unge- schen Zeiten ins Flugzeug wagen. wöhnlichem Stil. Ein Experiment Bei genauerem Hinsehen aller- für beide Seiten. Doch die Ergeb- dings, können wir zwei Studentin- nisse können sich wahrhaft sehen nen in besonderer Mission erken- lassen. Erfolg auf allen Seiten! nen: In ihrem Gepäck schlummert ein Lehrauftrag der FHH, den sie In nur fünf Wochen wurde Fach- in der unglaublich interessanten wissen vermittelt, es entstanden 1,5 Millionenstadt Hangzhou Entwürfe, Schnitte und am Ende bewältigen werden. Im Studien- eine Kleiderkollektion in schwarz- gang Mode-Design, der dortigen weiß, die bei einem Fotoshooting Partnerhochschule HIAT (heute in außergewöhnlicher historischer Zhejiang University of Science and Kulisse in Szene gesetzt und letzt- Technology, ZUST) sind sie mit der lich, im Rahmen einer Präsenta- verantwortungsvollen Aufgabe tion, allen offiziellen und inoffiziel- betraut ein ganz besonderes len Interessierten vorgestellt Schnittprojekt unter dem Arbeits- wurde.

Sehr begeistert – very gaoxing! Nun wieder zurück in Hannover, denken die beiden Modeschaffen- zurück – und sehnen sich manch- den Asiye Tas und Sylvia Kahr mal nach mehr fernöstlichem gerne an ihre Mission in China Wind im Westen! Sylvia Kahr

„Grau ist jede Theorie“. Sie kann aber auch Spaß machen! Sylvia Kahr (lks.) bei der Arbeit mit chinesischen Studie- renden.

Innenhof der alten chinesischen Apo- theke in Hangzhou. fachbereiche s. 49 Mein erstes Semester auf der Expo Plaza

Kronsberg herrschte. So hatten Studierende des fünften Semes- ters eine pfiffige „Orientierungs- Box“ gestaltet, es gab ein vielfälti- ges Einführungsprogramm, Paten- schaften und Erneuerungen des Grundstudiums. Die viel verspre- chenden Aussichten des „neuen Medienstandorts“ und die Wie- derbelebung des Ostgeländes brauchen jedoch ihre Zeit ...

Anfangs fuhren wir noch im 20- Minutentakt, schwer bepackt mit Thermoskanne, Proviant für einen

Seit dem Sommersemester hat sich das Kurt-Schwitters-Forum, beste- hend aus den medien- und kunst- bezogenen Fachbereichen und Stu- diengängen der Fachhochschule Hannover (FHH) und der Hochschu- le für Musik und Theater Hannover (HMTH) auf dem ehemaligen Expo- Gelände angesiedelt.

Unser erstes Semester war also nicht nur für uns Studierende ein Neuanfang. Mit uns weihte auch der Fachbereich Design und Medi- Studientag, Lektüre für unterwegs en der FHH das neue Design-Cen- und unseren Studienutensilien ter ein. So hatten wir das Glück, unserer Hochschule entgegen. den Prozess des Neuanfanges mit- Mittlerweile hat sich schon vieles zuerleben. Andererseits mussten zum Positiven geändert. Ich sehe wir aber auch mit dem neu zu Anlässlich der offiziellen Eröffnung in dem Neuanfang eine Chance am 2. November 2001 durch Minister erschließenden Ostgelände kämp- Thomas Oppermann (MWK) und die für jeden Einzelnen, sich einzu- fen. Präsidenten von FHH und HMTH wur- bringen und zu engagieren. Die den künstlerische Aktionen, Ausstellun- gen und Filme geboten. „Verknüpfung“ – sprich die Lobenswert war das neue Ein- Zusammenarbeit in der FHH aber führungskonzept für die Erstseme- auch im gesamten Kurt-Schwit- ster. Die Neulinge profitierten von ters-Forum – sollte dabei eine dem „frischen Wind“ der auf dem große Rolle spielen. Asja Bek

fachbereiche s. 50 Weinetiketten für den Niedersächsischen Landtag

Der Niedersächsische Landtagspräsident Professor Rolf Wern- Über 50 Entwürfe für eine Weinausstattung mit dem Thema stedt begutachtet in seinem Arbeitszimmer die prämierten Ent- „Landtag Niedersachsen“ präsentierten die Studierenden aus würfe, die von Studierenden des Fachbereichs DM für die Wein- dem Studiengang Kommunikations-Design (Fachbereich DM) in handlung Hildebrandt zum Thema „Landtag Niedersachsen“ der Lobby des Niedersächsischen Landtags. entwickelt wurden.

Der von Studierenden des Fachbe- So wurde im Referat für Presse mets – verstärken. Die von den reichs Design und Medien der und Öffentlichkeitsarbeit des Nie- Studierenden entworfenen über Fachhochschule Hannover (FHH) dersächsischen Landtags die Idee fünfzig Etiketten beeindruckten in gestaltete Bildband „Landtagsim- geboren, auf einem nicht ganz all- ihrer gestalterischen Vielfalt und pressionen“ findet ein erfreulich täglichen Weg, nämlich über Wei- machten es der Jury, bestehend positives Echo. Nach Offenheit netiketten mit Landtagsmotiven – aus Landtagspräsident Professor und Transparenz macht der Band also „Landtagsweinetiketten“ – Rolf Wernstedt, Mitarbeiterinnen die Betrachterinnen und Betrach- noch intensiver die Schönheit des und Mitarbeitern der Landtagsver- ter mit der zeitlosen architektoni- Hauses und seiner Bedeutung zur waltung sowie der Spitze des Hau- schen Qualität und der besonde- Geltung zu bringen. Die von der ses Hildebrandt nicht leicht, eine ren Atmosphäre des im Zentrum Weinhandlung Hildebrandt ausge- Auswahl zu treffen. Aber gerade Hannovers gelegenen Leineschlos- suchten Weine werden den Qua- deshalb hat es allen großen Spaß ses, dem Sitz des Niedersächsi- litätsanspruch auf die ihnen eige- gemacht. schen Landtags, vertraut. ne Art – nicht nur für Wein-Gour- Die Studierenden haben auch – das Projekt erweiternd – bemerkenswerte Entwürfe für repräsentative Geschenk- packungen gestaltet. Die Pro- jektbetreuung lag in den Hän- den der Professoren Berthold Becker und Hans Burkardt. Hans Burkardt

Die Auswahl bei der Präsentation der neuen Weinetiketten für die Edition „Landtag Nie- dersachsen“ zu treffen, war nicht leicht. Die Professoren Berthold Becker und Hans Bur- kardt (beide DM) freuten sich mit ihren Studierenden über das positive Echo, das die Ent- würfe hervorgerufen haben.

fachbereiche s. 51 FBI hat seine Probezeit bestanden

wandte Informatik wurde im Janu- trolliert werden müssen. ar 2002 nunmehr in eine unbefris- tete Genehmigung umgewandelt. LoGe (Workload Generator): In Zu- Am 25. März 2002 fand die Wahl sammenarbeit mit Oracle wird unter des ersten Fachbereichsrats statt. Leitung von Professorin Dr. Elisabeth Gleichzeitig wurde die bis dahin Dennert-Möller ein Konzept zum für den Fachbereich zuständige Generieren und Konfigurieren von Errichtungskommission aufgelöst. Last und Messen von Lastparame-

Die Crew des erfolgreichen Fachbereichs Informatik. tern auf einer Datenbank ent- Der Fachbereich Informatik der wickelt, die als möglichst realitäts- Fast viereinhalb Jahre ist es her, FHH ist im Vergleich zu Informa- nahe Testumgebung für die Anwen- dass der Fachbereich Informatik tikfachbereichen anderer Hoch- dungsentwicklung dienen soll. (FBI) der Fachhochschule Hanno- schulen klein. Den damit verbun- ver (FHH) zum Wintersemester denen Nachteilen der Mittelaus- OpenLearningPlatform: Ziel des 1997/1998 seinen ersten öffentli- stattung steht der Vorteil einer Projekts unter Leitung der Profes- chen Auftritt mit der Aufnahme hohen Beweglichkeit bei curricula- soren Dr. Jürgen Dunkel und Dr. seines Lehrbetriebs im Studien- ren Aktualisierungen entgegen. Ralf Bruns ist der Aufbau eines gang Angewandte Informatik Daher kann der FBI die im Februar eLearning-Portals für den Einsatz hatte. Mit der Lehrkörperkapazität 2002 in der HAZ getroffenen all- von eLearning und Multimedia in schwoll in der Folgezeit nicht nur gemeinen Aussagen nicht bestäti- Lehre und Studium, gekennzeich- die Aufnahmekapazität von 20 gen, dass nämlich aufgrund der net durch ein internetbasiertes auf 52 Studierende pro Jahr an, Praxisferne des Studiums die Softwaresystem für alle Ebenen der sondern erfreulicherweise auch Abbrecherquote von Informa- hochschulinternen Kommunika- die Zahl der Bewerbungen von tikstudierenden besonders groß tion, die Integration beliebiger mul- 116 auf 482. sei. Die Praxisnähe der Ausbildung timedialer Lehrbausteine und den am FBI, der sein Curriculum bisher personalisierten Zugang zu den Termingerecht zum Herbst 2001 jährlich den neuesten Erfordernis- eLearning-Diensten. wurden die Erstprodukte des FBI sen angepasst hat, wird auch von an IT-Unternehmen der Region den Unternehmen bestätigt, mit Im Sommersemester 2001 absol- ausgeliefert. Obwohl der IT- denen der Fachbereich im Rahmen vierten drei Studierende ein Aus- Arbeitsmarkt sich zu diesem Zeit- der Praxissemester und der Pro- landssemester an der Universidad punkt schon in starkem Wandel jektarbeit im Fachstudium zusam- Rey Juan Carlos in Madrid und im befand, konnten die Absolventin- menarbeitet. Aktuelle Beispiele für Wintersemester 2001/2002 starte- nen und Absolventen mit ihrer Studienprojekte sind: ten vier Studierende ihre Praxisse- aktuellen und praxisbezogenen mester in einem IT-Unternehmen in Ausbildung zwischen vielen Ange- ProSecCo (Projekt Secure Commu- Boston (USA). Aufgrund der guten boten wählen. Die durch Erlass nication): Unter Leitung von Pro- Erfahrungen liegen für beide Stan- des MWK vom Juli 1996 mit einer fessor Dr. Josef von Helden wird dorte schon wieder etliche neue Befristung versehene Genehmi- ein Konzept für eine Public-Key- Bewerbungen vor. Der Fachbereich gung des Studiengangs Ange- Infrastruktur zur Unterstützung Informatik wird der Internationali- kryptographisch basierter Authen- sierung insbesondere im IT-Bereich tisierungsverfahren erstellt und durch die Bereitstellung eines Kon- umgesetzt. Diese sind für die zepts konsekutiver Bachelor-/ Bereitstellung elektronischer Infor- Master-Studiengänge entsprechen. mationen im Web erforderlich, René Klingenberg wenn Zugriffsberechtigungen kon-

Die Zahl der Bewerbungen um einen Studienplatz im FBI steigt stetig.

fachbereiche s. 52 „Hatte endlich Zeit, mich um den „Vertrieb“ meiner Kunst zu kümmern ...“

weise – in aller Ruhe seiner Beschäftigung nachgehen. Ich habe – abhängig von meiner Arbeitsweise – während meines Aufenthalts in der Provinz mit unbürokratischer logistischer wie auch finanzieller Unterstützung der Gemeinde vier Projekte reali- sieren können. Hatte endlich die Zeit, mich um den „Vertrieb“ mei- ner Arbeit zu kümmern: Doku- mentationen in Form zweier Kata- loge, wobei eine Publikation zum Abschluss des Stipendiums von „haunted house“ Medieninstallation im öffentlichen Raum Heiligenrode, 2001/2002 der Gemeinde finanziert wird, und Ansicht bei Nacht Internetauftritt. Außerdem bin ich Künstlerförderung ist eine gutes rode für neun bzw. zwölf Monate kuratorisch tätig geworden. Diese Instrument, um den so genannten gewährt. Das Dorf selbst liegt 15 Förderung ist, was die Weiter- jungen Talenten nach Abschuss Kilometer vor Bremen und dürfte führung meiner Arbeit anbelangt, ihrer Ausbildung einen Rahmen – in Bezug auf seine Verkehrsan- eine als hoch einzuschätzende zu ermöglichen, in dem diese bindung – als abgeschieden Maßnahme gewesen. zunächst ausschließlich ihrer bezeichnet werden. Alexander Steig künstlerischen Arbeit nachgehen können, ohne mit den häufig auf- Die Ateliers – zumal das des Bild- tretenden existenziellen Problemen hauers – lassen vielfältigen Einsatz dieses Berufszweigs konfrontiert zu. Der anliegenden Wohnung zu werden. kann man einen gewissen Luxus, was die Lage und den Komfort Seit Juni 2001 bin ich Stipendiat betrifft, nicht absprechen: Große der Gemeinde Stuhr, die ihren bei- Wiese und angrenzender Mühlen- den Stipendiaten der Malerei und teich vor der Haustür, Kamin, Fuß- Bildhauerei Wohn- und Atelier- bodenheizung und über 90 m2 raum in einem Denkmal geschütz- Wohnfläche. Man kann sich hier „haunted house“ Medieninstallation im öffentlichen Raum ten Mühlenensemble in Heiligen- wohl fühlen und – je nach Arbeits- Heiligenrode, 2001/2002 Tagesansicht

Fernsehzimmer (doppelt) Fernsehzimmer (doppelt) Galerie Herold, Bremen 2002-02-18 Detail Galerie Herold, Bremen 2002-02-18 Detail

fachbereiche s. 53 Bildende Kunst meets Mexiko

Im März 2002 realisierten fünf lischsprachigen Workshop. Mit eigne künstlerische Konzeption Studierende am Fachbereich Bil- seiner Klasse für „Urbane Interak- mit Referenzen zum Thema Reisen dende Kunst der FHH unter Lei- tion“ gewährte er der hannover- und Wahrnehmung entwickelt. tung von Daniela Fromberg und schen Gruppe sehr profunde Ein- Richtig spannend wurde es, als eine Gruppe mexikanischer Kunst- blicke in die Kunstproduktion und Studierende aus Mexiko-Stadt und studierender eine ambitionierte Kunstrezeption Mexikos. Hannover schließlich gemeinsam Ausstellung mit einem Workshop Kunst geschaffen hatten. in Mexiko-Stadt. Das Projekt stellt Auch Daniela Fromberg und die die erstmalige künstlerische Studierenden aus Hannover hat- Ein besonderer Aspekt dieses Pro- Zusammenarbeit des Fachbereichs jekts ist der erweiterte Einblick in Bildende Kunst und der Escuela die internationale Zusammenar- Nacional de Artes Plásticas beit zwischen Künstlern und (E.N.A.P.) dar. Die E.N.A.P. gehört Kunstrezeption außerhalb euro- zur Universidad Nacional Autó- zentristischer Sichtweisen. Zur noma de Mexico (UNAM) und ist Finanzierung der Kosten trugen die älteste Akademie in Mittel- der Fachbereich Bildende Kunst, und Südamerika. das Akademische Auslandsamt und das Frauenbüro der FHH Diese erste Kooperation, die mit sowie das Ministerium für Wissen- einer öffentlichen Ausstellung schaft und Kultur bei. Zur abgeschlossen wurde, bekundet Deckung der immer noch verblei- das große Interesse der mexikani- benden Kosten wurde eine Künst- schen Hochschulleitung an einem leredition erstellt, mit deren langfristigen Austausch. Auf mexi- ten sich mehrere Monate intensiv Ankauf das Mexiko-Projekt der kanischer Seite leitete Professor auf Aufenthalt und Workshop in FHH unterstützt wird. José Miguel Casanova den eng- Mexico vorbereitet. Sie haben eine Daniela Fromberg/Manuela Souza

fachbereiche s. 54 stolpersteine

Mit dem Hervorgehen der beiden auch hier reicht das einfältige Ver- perstein als Denkblockade im Ent- heutigen Fachbereiche Bildende ständnis der Leistungspotenziale wurfsprozess, aber auch als durch- Kunst sowie Design und Medien des Handwerks nicht aus. aus anregender Entwurfsansatz der Fachhochschule Hannover aus hat so manchen Teilnehmenden der ehemaligen Werkkunstschule Ziel des Pilotprojekts und weiterer zu unerwarteten Erkenntnissen hat sich die anerkannte, gestalteri- gemeinsamer Maßnahmen war gebracht. sche Qualifikation des Handwerks und ist die Vermittlung von Lei- aufgelöst. Erst mit der infla- stungsmöglichkeiten der so ver- Esther Gollors Arbeit „Ich wün- tionären Verwendung des Design- schiedenen Disziplinen, um sche dir einen schönen Tod“ war begriffs und der Entwicklung des zukünftige Zusammenarbeiten zu dabei ebenso intensiv diskutiertes Kunsthandwerks wurde dem beiderseitigen wirtschaftlichen Ergebnis wie Ralf Webermanns Handwerk die Bedeutung der Erfolg zu führen. Derlei Partner- Bilderrahmen-System mit inte- Gestaltung als Wettbewerbsfaktor schaften gibt es momentan nur grierter Wasserwaage. Darüber bewusst. Mit der Gründung der sehr wenige, die Vorurteile und hinaus war die Reflektion des Werkakademie für Gestaltung Berührungsängste sind zu groß – eigenen und des anderen Tuns wurde 1992 den neuen Bedürfnis- und dies obwohl die Ergebnisse und Denkens ein Bestandteil des sen erfolgreich Rechnung getra- aus solchen Zusammenarbeiten Projekts. Ein weiterer nicht uner- gen, dennoch gibt es dringenden nachweisbar den wirtschaftlichen heblicher Aspekt ist die Vermitt- Vermittlungsbedarf zwischen Erfolg beider Partner gesteigert lung dessen, was Design zu leisten Handwerk und Design: Zwar hat und gesichert haben. Das Pilotpro- vermag und wo geeignete Schnitt- die Werkakademie ambitionierte jekt „stolpersteine“ war ein erster stellen sind. Für die Zukunft sind Handwerker zu Design sensibili- Schritt Handwerk und Design weitere Projekte dieser Art sierten Menschen gemacht, mit sozusagen auf neutralem Boden geplant, das Design ist nicht nur dem allgemeinen und Medien im Erlebnispark „steinzeichen am Global Player interessiert, son- geprägten Missverständnis zum steinbergen“ einander näher zu dern sieht auch auf der regionalen Thema Design konnte aber nicht bringen. In dem Projekt arbeiteten Spielwiese fast vergessene Mög- aufgeräumt werden. Zusätzlich die Handwerker und Designer im lichkeiten. besteht auch seitens des Hand- November 2001 gemeinsam am Gunnar Spellmeyer werks Erklärungsbedarf, denn Thema „stolpersteine“ – der Stol-

fachbereiche s. 55 Börsenforum der FHH: Tipps sind erlaubt

Im November 1996 wurde von den derzeit 48 Mitgliedern des Jahr – wir waren schon in Mann- Studierenden des Fachbereichs Vereins werden Vorträge und heim, Bayreuth und Hamburg. Im Wirtschaft der Hochschule das Besichtigungen organisiert. Bei Mai 2002 besuchen wir Leipzig Börsenforum gegründet, das als den Stammtischen kann man sein und im November 2002 Münster. e.V. gemeinnützige Zwecke ver- Wissen teilen und erweitern, Für das Frühjahr 2002 ist ferner folgt. Alle Börsen interessierten wobei hier keine Anlageberatung ein Besuch der Frankfurter Börse Studierenden der Fachhochschule stattfindet – Tipps untereinander geplant, der für Mitglieder kosten- Hannover (FHH) können sich über sind aber erlaubt. los sein wird. Aktien, Börsen und Finanzmärkte informieren und austauschen. Von Der jährlich am ersten Samstag im Mehr Infos über Termine und Ver- Dezember stattfindende Börsen- einsgeschehen werden unter tag in der Niedersächsischen Börse http://www.boersenforum-hanno- zu Hannover wird von Vereinsmit- ver.de veröffentlicht. Wer Interesse gliedern mit organisiert. Fahrten an einer aktiven Gestaltung hat, zu den im Dachverband organi- meldet sich bitte via E-Mail sierten anderen 62 deutschen Bör- [email protected]. senvereinen gab und gibt es jedes Frank Ziesemer

Vorbereitungsteam des Börsentags 2001 in der Börse Hannover.

fachbereiche s. 56 HochschulenInformationen satt in Hannover

Zum ersten Mal nahmen hannover- Stand 145. Entsprechend dem sche Hochschulen mit einem Motto „Entdecke die Zukunft“ Gemeinschaftsstand am Aus- und zeigten die beteiligten Hochschulen Weiterbildungsmarkt im Hannover ihre vielfältigen Ausbildungs- und Congress Centrum teil. In der Eilen- Studienmöglichkeiten sowie ihre riedehalle präsentierten sich am Weiterbildungsangebote: Von A – 1. und 2. Februar 2002 die Evange- wie Architektur und Ausbildungs- lische Fachhochschule Hannover berufe – bis Z – wie Zahnmedizin Potenzielle Studierende wurden ganz persönlich beraten. (EFH), die Fachhochschule Hannover und Zugangsvoraussetzungen – (FHH), die Medizinische Hochschule gab es Informationen satt. Hannover (MHH) und die Univer- Entscheidungshilfen für den Weg in sität Hannover auf dem Stand 159 die Zukunft konnten durch kompe- „Hochschulen in Hannover“. tente Beratung der Vertreterinnen und Vertreter der Hochschulen Die FHH war auf dem Aus- und gefunden werden. Diese Möglich- Weiterbildungsmarkt gleich zwei keit nutzten potenzielle Studien- Mal vertreten: Der duale Studien- anfängerinnen und -anfänger an Antworten auf viele Fragen gab es am Infostand der FHH. gang Produktionstechnik (PT) aus beiden Tagen sehr intensiv. Auch dem Fachbereich Maschinenbau diese Gemeinschaftsaktion der der Hochschule präsentierte sich hannoverschen Hochschulen war gemeinsam mit den Firmen Conti- also – wie das Fest der Wissen- nental, VB-Autobatterie und schaften – ein großer Erfolg. WABCO Autobatterien auf dem Dagmar Thomsen

fachbereiche s. 57 FHH auf Kölner FoodTec

Bei den Kölner FoodTec Tagen Teilnahme an diesem Fachkon- vom 13. bis 15. März 2002 wurde gress war durch eine gemeinsame die Fachhochschule Hannover Finanzierung der Technologie- (FHH) durch das Fachgebiet Che- transfer-Kontaktstelle der Hoch- mie des Fachbereichs Bioverfah- schule sowie aus Mitteln des renstechnik im Rahmen der Foyer- HWP-Projekts „Technologietrans- ausstellung mit einem eigenen fer bei großtechnischen Käsepro- Ausstellungsstand präsentiert. duktionen“ möglich geworden. Neben den chemisch-technologi- Die Kölner FoodTec Tage standen schen Aspekten der vorgestellten unter dem Thema „Lebensmittel- Arbeiten und Dienstleistungen, technologie im Fokus von Prozess- wurden auch die beiden Studi- technik und Sicherheit“. Dieser engänge des Fachbereichs Biover- lebensmitteltechnologische Kon- fahrenstechnik Milchwirtschaftli- gress folgte dabei dem Anspruch che Lebensmitteltechnologie und der internationalen Lebensmittel- Technologie Nachwachsender verarbeitung im „cross over“- Rohstoffe vorgestellt. Ein reger Ansatz: Interdisziplinär und tech- Besuch von Kongressteilnehmen- nologieübergreifend. Der Beitrag den ergab neue Kontakte, Anre- der Hochschule lag schwerpunkt- gungen für zukünftige Projekte mäßig auf dem Gebiet Qualitätssi- sowie eine Erhöhung des Bekannt- cherung der Käsereifung. Ein heitsgrads der Fachhochschule Thema, das von Dipl.-Ing. (FH) Hannover, des Fachbereichs Bio- Maren Feuerriegel, Dipl.-Ing. (FH) verfahrenstechnik und seiner bei- Tom Schwerdtfeger und Professor den Studiengänge. Dr. Hermann Frister in den letzten Hermann Frister Jahren im Rahmen von verschiede- nen AGIP-Forschungsprojekten erarbeitet worden ist. Hierbei wurde ein instrumentell-analyti- sches Konzept zur Erfassung geeigneter chemischer Reifezei- chen entwickelt, das zur Reifungs- kontrolle, -verbesserung und – optimierung bei Käse herange- zogen werden kann.

Diese Erweiterung der Kontroll- möglichkeiten wurde dem interes- sierten Fachpublikum als ein pro- bates Mittel zur Lösung von Rei- fungsproblemen angeboten. Die

fachbereiche s. 58 FHH-Absolventen gründen Fullservice-Design-Agentur

Im Februar 2001 gründeten wir – sen und Fähigkeiten – Neue Me- malästhetischen Aspekten in der Dipl.-Des. (FH) Dirk Reuschel und dien, Industrial Design und Corpo- Produktentwicklung auseinander, Dipl.-Des. (FH) Bernd Würdemann rate Design – hervorragend ergän- als auch mit der äußeren und – die id-on design intelligence zen, haben wir die id-on ins Leben inneren Kommunikation von GmbH, die ein breites Spektrum gerufen. Unternehmensphilosophien. an Dienstleistungen, vom Produkt- design über die Präsentation in Zu unserer Maxime gehört es, Inzwischen greifen wir auf die den Neuen Medien bis hin zur Design als tragenden Pfeiler des Erfahrung zurück von Projekten Entwicklung kompletter Corporate Erfolgs eines Unternehmens zu mit Verlagen, Medienagenturen, Design-Konzepte für Unterneh- sehen, als kontinuierlichen Prozess Organisationen und Investitions- men, anbietet. und umfassende Aufgabe, deren güterunternehmen wie dem Lösung immer entscheidend nach Schroedel Verlag, education-one, Durch gute Kontakte zur Wirt- außen und innen wirkt. Unser Ziel der Continental AG u.a. Weitere schaft, die Diplomarbeiten und die ist es, gemeinsam mit unseren Informationen gibt es im Internet schon seit der Studienzeit Kunden innovative Produkte zu unter http://www.id-on.de. gewachsenen Geschäftsbeziehun- realisieren und diese mit Hilfe Bernd Würdemann gen zeigte sich eine gute Perspek- ganzheitlicher Gestaltungskonzep- tive für die Design-Agentur. Da wir te im Markt zu etablieren. Wir set- uns darüber hinaus mit unseren zen uns also sowohl mit im Studium entwickelten Interes- gebrauchsfunktionalen und for-

fachbereiche s. 59 Vorteil für Niedersachsen: AGIP fördert Forschung an Fachhochschulen

The AGIP, an agency for research and development of the state of at the FHH, celebrates its tenth anniversary. Looking back, the history of the AGIP is a story of great success for Lower Saxony as well as for its universities of applied sciences. Die jährliche Fördersumme, die 1991 noch 0,5 Mio. DM betrug, konnte kontinuierlich erhöht werden und lag im letzten Jahr bei 4,7 Mio. DM. So sind in zehn Jahren insgesamt 241 Projekte mit einem Finanzvolumen von etwa 15 Mio. Euro gefördert worden. Hinzuzurechnen sind noch die finanziellen Leistungen der Unternehmen. Aus den Jahresberich- ten der AGIP lässt sich unschwer erkennen, dass Wissenschaftler und Hochschulen im Umgang mit dem Programm Erfahrungen gesammelt und Profes- Das zehnjährige Bestehen der Arbeitsgruppe Innovati- sionalität gewonnen haben: Lag die Bewilligungs- ve Projekte (AGIP) gibt Anlass zur Bilanz – und die ist so positiv, dass es sich um eine Erfolgsgeschichte für Niedersachsen und seine Fachhochschulen handelt.

Mit der Einrichtung der AGIP im Jahre 1991 hat das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur das Ziel verfolgt, durch Vergabe von Förder- mitteln aus zentralen Fonds einen Wettbewerb mit folgenden Elementen zu organisieren:

– Anträge einzelner Professorinnen und Professoren. quote noch im ersten Jahr bei nur 12%, konnte sie – Förderung befristeter Maßnahmen von maximal im Jahre 1999 auf 62% gesteigert werden – durch- zwei Jahren und einem Mittelvolumen von 25.000 schnittlich über die Jahre also knapp unter 50%. bis 120.000 Euro. – Kooperation mit einem Unternehmen oder einer Die summarische Betrachtungsweise übersieht, dass vergleichbaren Einrichtung unter deren finanziel- der eigentliche Erfolg des Programms in den jeweili- len Beteiligung. gen Projekten liegt. Besonders die 1998 herausge- – Externe Begutachtung der Anträge. gebene Broschüre „Forschung an Fachhochschulen – Berichterstattung über durchgeführte Forschungs- – Niedersachsens Weg der Förderung von Forschung vorhaben. und Technologietransfer“ dokumentiert das breite Spektrum der Fachhochschulforschung und liefert anschauliche Beispiele von der Streichfähigkeit der Butter über Gummischläuche in Solarkollektoren bis zur Sozialarbeit gegen rechte Jugendgewalt.

forschung s. 60 Zahlen und Beispiele unterstreichen die Positionie- rung der Fachhochschulen als Element der regio- nalen Wirtschaftsförderung. Daher lag es nahe, die AGIP-Förderung mit der Regionalförderung der Europäischen Union (EFRE) zu verbinden, die Maß- nahmen zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit insbesondere von Klein- und Mittelbetrieben unter- stützt. Die über das MWK und die AGIP-Geschäfts- Bausteine für Ihren Erfolg stelle geförderten EFRE-Projekte führen Unterneh- men an die Zusammenarbeit mit Hochschulen heran, definieren gemeinsame Vorhaben und sor- MLP Karriereseminar Erfahren Sie alles über Bewerbung, Vorstellungsgespräche und gen für eine Verwertung von Forschungsergebnis- Bewerbungsstrategien. Lernen Sie Alternativen kennen und infor- sen durch die Unternehmen. Die Ergebnisse der mieren Sie sich über einen erfolgreichen finanziellen Berufsein- Fachhochschulforschung sollen zunehmend den stieg. Unternehmen zugänglich gemacht werden. Ein CAREER BASE Beispiel beschreibt die enge Verknüpfung zum MLP hat CAREER BASE entwickelt, das moderne Medium der Technologietransfer der Hochschulen: An der FHH Stellen-vermittlung für akademische Fach- und Führungskräfte. Wir geben Ihnen so die Möglichkeit, sich online bei einer Vielzahl werden gezielt Handwerksunternehmen des Weser- von Top-Unternehen zu bewerben. Einfach und effizient. berglands aufgesucht und über Möglichkeiten der www.career-base.net Zusammenarbeit mit der Hochschule informiert. MLP Assessmentcenter-Training Dies geschieht nicht abstrakt, sondern durch Vor- Werden Sie sattelfest fürs Assessmentcenter. Üben Sie mit realis- stellen erfolgreich durchgeführter Kooperationspro- tischen Fällen für Ihre Bewerbung. Holen Sie sich die Tips und jekte. Ziel ist es, weitere Unternehmen für eine Kniffe, mit denen Sie die schwierigsten Hürden zu Ihrem Job Zusammenarbeit mit Hochschulen zu interessieren. überwinden können.

MLP Assessmentcenter-Pool Für die niedersächsischen Fachhochschulen hat die Studieren geht über probieren: Profitieren Sie von den Erfahrun- AGIP dazu beigetragen, Forschung mit Anwen- gen der anderen. Lernen Sie alles über Ablauf und Inhalt der Auswahlverfahren der großen Unternehen und sichern sich den dungsorientierung zu etablieren und sichtbar zu entscheidenden Vorsprung. machen. Für das Land ist das AGIP-Programm neben den angesprochenen ökonomischen Effekten MLP Beratung Individuell für Sie: In eine persönlichen Gespräch bekommen Sie auch deswegen ein Erfolg, weil andere Länder – z.B. alle Antworten auf Ihre Fragen zu Berufseinstieg. Wir entwickeln Nordrhein-Westfalen – es mit übernommen haben. außerdem eine Strategie für Ihre persönliche Finanz- und Vorsor- Hans Schroeder geplanung.

MLP Company Profiles Ihre persönlichen Vorstellungen entscheiden: Treffen Sie die Aus- wahl aus fast 100.000 Unternehmen. Selektieren Sie nach Bran- chen, Bereichen und vielen anderen Kriterien. Finden Sie Ihr Wunschunternehmen für eine zielgerichtete Bewerbung.

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MLP Finanzdienstleistungen AG, Geschäftsstelle Hannover IX, Calenberger Esplanade 3, 30169 Hannover, Telefon (0511) 126081-0. E-Mail: [email protected], Internet: http://www.mlp.de

FINANZDIENSTLEISTUNGEN AG Selbstständig, robust und überwachbar: Sehsystem für mobile Roboter

Modern robots are autonomous, mobile, robust and superviseable. Due to their highly efficient sensors, they detect obstacles and find ways around them. Video-based sensors provide pictures that are used for steering the robot as well as for surveillance purposes.

Im Bereich der automati- direkt zur Detektion von Objekten und Vermessung sierten Fördertechnik wer- von deren Lage in der 3D-Umgebung genutzt wird. den zunehmend Trans- portaufgaben durch auto- Die entwickelte Software zeichnet sich im Vergleich nome mobile Roboter zu konventionellen Lösungen dadurch aus, dass in ausgeführt. Für eine auto- allen Verarbeitungsschritten, von der Kamerakali- matische Navigation brierung über Schätzung der Disparitäten bis hin zur erfasst und vermisst eine Objektdetektion und -vermessung stochastische leistungsfähige Sensorik Verfahren Einsatz finden. Sie erlauben nicht nur eine Professor Hötter freut sich, dass mit dem Indus- triepreis einer internationalen Organisation wie die aktuelle Umgebung, robuste Vermessung der Hindernisposition, sondern der DAGM die wissenschaftlichen Leistungen im um so eine Positionsbe- ermöglichen darüber hinaus eine Beurteilung der Forschungsschwerpunkt AMIS und die anwen- dungsorientierten Forschungsergebnisse der stimmung und Hindernis- Zuverlässigkeit der Messwerte. Die an der FHH ent- Hochschule gewürdigt werden. erkennung vornehmen wickelten Verfahren zur Hindernisdetektion fanden und daraus den Fahrweg bestimmen zu können. auf DAGM 2001 – der führenden deutschen Tagung Videobasierte Sensorik bietet für einen solchen Ein- im Bereich Bildverarbeitung und Mustererkennung – satz auch den Vorteil, dass zur Gewinnung der ein großes Interesse und wurden aufgrund des Information über die Umgebung dem Menschen neuartigen Ansatzes zur Objektdetektion und der ähnlich die visuelle Wahrnehmung in Form von Praxistauglichkeit mit dem Industriepreis ausge- Bildern ausgewertet wird. Diese Bilder können nicht zeichnet. nur für die Berechnung der Umgebungsparameter und damit zur Steuerung des Roboters, sondern Ein großer Vorteil der Messwerterfassung aus Video- zusätzlich für Überwachungszwecke verwendet daten besteht darin, dass die Bildinformation für werden. einen Menschen unmittelbar verständlich ist. Die Bil- der einer Videosequenz können vom mobilen Robo- Im Teilprojekt „Sensor zur Bahnführung und Hinder- ter aus an eine Zentrale übertragen werden, von der niserkennung“ des Forschungsschwerpunkts AMIS aus man sich leicht ein Bild über das Roboterumfeld (Angewandte Mikrosysteme für die mittelständische machen kann. Das AGIP-Forschungsvorhaben „Bild- Industrie) wird eine Videosensorik entwickelt, die es einem Roboter ermöglicht, die Position der Hinder- nisse mit hoher Zuverlässigkeit zu berechnen. Für eine Vermessung der dreidimensionalen Umgebung werden zunächst die Parameter der eingesetzten Stereokameraanordung in einem bekannten Testfeld ermittelt (Prozess der Kamerakalibrierung), was die Berechnung der 3D-Koordinaten aus zweidimensio- nalen Bildkoordinaten ermöglicht. Während des Betriebs wird die Intensitätsverteilung in den Bildern in ein Disparitätsvektorfeld umgerechnet, welches Die Professoren Dr.-Ing. Michael Hötter und Dr.-Ing. Erhardt Kunze präsentierten den Roboter beim Fest der Wissenschaften.

forschung s. 62 Ein mobiler Roboter im Einsatz: Objektdetektion und -vermessung sowie Übermittlung von Bilddaten und Objektposition an eine Zentrale über Mobilfunknetz. Kombinierter Einsatz von Bildverarbeitung und -codierung in einem modernen, digitalen Kommu- nikationsnetz am Beispiel einer Robotervideosensorik, MPEG 4 Bildcodierung und Übertragung unter Verwendung von GSM.

codierung und Bildübertragung für Videoanwen- – Direkte Übertragung der Software auf kleine, dungen“ beschäftigt sich mit der Problematik der leichte und stromsparende Embedded-PC-Syste- Videodatenübertragung in Echtzeit über ein vorhan- me für den autonomen Einsatz möglich. denes digitales Mobilfunknetz (z.B. GSM). Weil die – Nutzung der bereits vorhandenen GSM-Infra- verfügbare Bandbreite dieses Datenübertragungska- struktur für die Datenübertragung sowie Erweite- nals extrem schmal ist (9600 bit/s), werden die rung auf Zukunftstechnologien (z.B. UMTS) mög- Videodaten unter Verwendung des internationalen lich. MPEG4-Standards stark komprimiert. Die ersten – Rein softwarebasierte Lösung, d.h. flexible Anpas- Versuche haben ergeben, dass die vom Roboter sung der entwickelten Technologie an unter- über bereits jetzt vorhandene GSM-Netze gesende- schiedliche Problemstellungen, möglich. ten Daten problemlos über unterschiedliche Kanäle wie analoge Telefonleitung, ISDN, LAN, aber auch In den Projekten „Sensor zur Bahnführung und Hin- über ein zweites Handy mit akzeptabler Bildqualität derniserkennung“ und „Bildcodierung und Bildüber- empfangen werden können. Neben den Bilddaten tragung für Videoanwendungen“ stehen die Verfah- selbst können auch die Objektkoordinaten an die rensentwicklung und damit der Know-how-Aufbau Zentrale sowie die Steuerungsbefehle zurück an den im Mittelpunkt, wobei aufgrund eines rein soft- Roboter übertragen werden. warebasierten Ansatzes eine leichte Anpassung der Verfahren an konkrete Probleme möglich ist. Ausge- Die entwickelten Einzelkomponenten „Videosen- hend von den einsatzbereiten Prototypen, ist die Ent- sorik“ und „Videodatenkomprimierung und -über- wicklung eines konkreten Produkts bis zur Marktrei- tragung“ werden zu einem neuartigen Gesamtsys- fe in ca. zwei Jahren möglich. Zurzeit finden intensi- tem integriert, welches sich durch folgende Eigen- ve Gespräche mit den mittelständischen Unterneh- schaften auszeichnet: men „Götting KG“ und „ATS Elektronik GmbH“ bereits statt, um einen personengebundenen Tech- – Nutzung der Hardwarekomponenten aus dem nologietransfer einzuleiten und dazu geeignete Konsumerbereich und damit sehr preisgünstige Anwendungsfelder und Produktideen in den Berei- Realisierung. chen Sicherheitstechnik und Robotik aufzubauen. Michael Hötter/Alexander Suppes

forschung s. 63 Vom Wellness-Gedanken und fettarmen Brotaufstrichen

Wellness is a new tendency of lifestyle in modern society. Meeting the needs of wellness customers, a new low fat spread has been developed at the FHH. The product is based on a new production method.

Gesundheit und Wohlbefinden haben teln, Aromen, Stärke, Speisegelatine und Säureregu- in unserer Gesellschaft einen hohen latoren wurde bewusst – im Gegensatz zu den auf Stellenwert erreicht. Die Ideale, die dem Markt befindlichen Produkten – verzichtet und nach Fitness und magerer Gesund- damit der Gedanke der Wellness-Philosophie unter- heitskost streben, sind jedoch inzwi- stützt. Um den Charakter der neu entwickelten schen überholt und haben einem Vital-Butter mit der Hälfte des ursprünglichen Fett- neuen Lebensstil Platz gemacht. gehalts einer konventionellen Butter zu unterstüt- Neben dem Genuss sollen die Pro- zen, werden ihr Ballaststoffe hinzugefügt. Diese dukte einen zusätzlichen Nutzen auf- regen die Verdauung an, fördern das Wachstum weisen. Der Fachbegriff dafür ist physiologisch wertvoller Bifidobakterien und haben „functional food“ – ein Trend, der daher eine hohen gesundheitlichen Nutzen. Derarti-

Auch Oberbürgermeister Herbert nach Japan und den USA auch in ge Eigenschaften werden als prebiotisch bezeichnet. Schmalstieg kostete beim Fest der Deutschland Einzug gehalten hat. Wissenschaften die neue Vital-Butter. Der probiotische Aspekt dieses Produkts wird Das neue Zauberwort heißt Wellness und ist eine dadurch erzielt, dass bei der Herstellung probioti- Wortkreation aus den Begriffen „Wellbeing“ und sche Bakterien mit deren positiven Einflüssen auf „Fitness“. Der gesundheitsbewusste Mensch möch- den Organismus verwendet werden. Neben dem te nicht nur verzichten, sondern auch genießen – gesundheitlichen Nutzen bietet das neue Produkt sich wohlfühlen. Gesundheit soll schmecken. Eine einen weiteren Vorteil: Bei herkömmlicher Butter wesentliche Forderung, die von der Lebensmittelin- wird oft die mangelhafte Streichfähigkeit, wenn sie dustrie umgesetzt wird. Viele schon beliebte Pro- aus dem Kühlschrank kommt, kritisiert. Die neu ent- dukte werden z.B. durch Zusatz probiotischer Kultu- wickelte Vital-Butter gewährleistet eine Streichfähig- ren zur Unterstützung der Darmflora, Ballaststoffe keit, die je nach Verbraucherwunsch variiert werden zur Anregung der Verdauung, Vitamine und Mine- kann. Um die Akzeptanz beim Verbraucher zu ralstoffe zur Förderung der Gesundheit und vielem testen, wurde das Produkt zunächst auf einer Fach- mehr für den Verbraucher attraktiver gemacht. tagung im Mai 2001 einem Fachpublikum vorge- stellt. Die Öffentlichkeit konnte die neue Vital-Butter Im Bereich der Streichfette ist besonders der Bedarf beim Fest der Wissenschaften im November 2001 an fettreduzierten Produkten gestiegen. Während an der Hochschule beurteilen. In beiden Fällen war die klassische Butter oder Margarine von Wellness- die Resonanz positiv. Dieser innovative Ansatz wird Kunden oft verschmäht wird, erfreuen sich Erzeug- zurzeit von der Industrie aufgegriffen und entspre- nisse wie Halbfettbutter oder -margarine einer stei- chend umgesetzt. genden Beliebtheit. Professor Dr.-Ing. Martin Herr- mann arbeitet im Fachbereich Bioverfahrenstechnik Der Dank von Projektleiter Professor Dr.-Ing. Martin (BV) der FHH mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitar- Herrmann gilt hier der Unterstützung von Dr.-Ing. beitern im Rahmen eines AGIP-Projekts an einem Kriemhild Affeldt (AGIP) sowie dem besonderen von ihm entwickelten und bereits patentierten Ver- Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fahren zur Herstellung einer Halbfettbutter. Dieses Dipl.-Ing. (FH) Djamshid Bahrami, Dipl.-Ing. (FH) neue Produkt enthält weder Emulgatoren noch Sta- Anke Bormann, Andrea Doll und Dipl.-Ing. (FH) bilisatoren. Auf den Einsatz von Konservierungsmit- Volker Steinke. Anke Bormann/Martin Herrmann/Volker Steinke

forschung s. 64 Anzeige

VDM oder so Terminankündigungen

noch bis zum 22. April 2002, FHH: Expo Plaza 2 24./25. Mai 2002, Papenburg „überlegen“ von Studierenden des Fachbereichs DM. Exkursion zur Meyer Werft. Anmeldung SG (siehe Seite 20)

noch bis 31. Mai 2002, Siemens-Forum Hannover 29. Mai 2002, 18.00 Uhr, FHH: Expo Plaza 2, Ausstellung „Malerei und Illustration“ mit Bildern der Hörsaal FHH-Absolventin Monika Klein. „Kunst und Macht“. Lutz Dammbeck (Dresden). SG

15. bis 20. April 2002, Hannover 31. Mai, 1./7./8. sowie 14./15. Juni 2002, FHH-Campus Hannover Messe mit FHH-Beteiligung auf dem Gemein- Crashkurs Differential- und Integralrechnung. Anmeldung schaftsstand der niedersächsischen Hochschulen. SG (siehe unten)

17. April 2002, 18.00 Uhr, FHH: 5. Juni 2002, 18.00 Uhr, FHH: Expo Plaza 2, Expo Plaza 2, Hörsaal Hörsaal Die „Offenen Archive zwischen Kunst und Wissenschaft“. „Reisen zu den Utopien der Vergangenheit“. Anne und Sigrid Sigurdsson (Barsbüttel/Hamburg). SG (siehe Seite 23) Patrick Poirier (Paris/Trevi). SG (siehe Seite 23)

19. April 2002, 11.00 Uhr, Landtag 12. Juni 2002, 18.00 Uhr, FHH: Ausstellungseröffnung des Fachbereichs BK im Expo Plaza 2, Hörsaal Niedersächsischen Landtag. „Sophie Calle“. Inka Schubert (Sprengel Museum/Hanno- ver). SG (siehe Seite 23) 23./24. April 2002, 14.00 bis 18.00 Uhr, FHH: Expo Plaza 12, Raum 434 14. Juni 2002, 18.00 Uhr, FHH-Campus Workshop „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Sommerfest der Hochschule (siehe Seite 22) zukünftige Freiberuflerinnen und Freiberufler“. Anmeldung SG (siehe unten) 17. bis 19. Juni 2002, FHH in Ahlem Ahlemer Fachtagung 25. April 2002, FHH-Campus Girl’s day 19. Juni 2002, 18.00 Uhr Sonderführung Kunstverein. SG 25. April 2002, 18.00 Uhr und 19.15 Uhr Sonderführung Landesmuseum. SG 28. Juni 2002 Einsendeschluss Businessplanwettbewerb (siehe Seite 18) 30. April 2002, FHH, Expo Plaza 2, Hörsaal „Erzählerische Fotografie“. Donovan Wylie (MAGNUM) 30. Juni 2002, FHH-Campus Abschluss des Forschungsschwerpunkts AMIS. 4. Mai 2002, 11.00 Uhr, FHH IFH-Preisverleihung 30. Juni 2002, 11.15 Uhr Sonderführung Sprengel Museum. SG 8. Mai 2002, FHH Hochschulsportfest des AStA der FHH 5. Juli 2002, 11.00 Uhr, FHH: Ahlem Diplomierungsfeier des Fachbereichs BV. 13. Mai 2002, 18.30 Uhr, FHH-Campus, Neubau, Raum 214 11. bis 20. Juli 2002, FHH Praxisorientiertes Coaching von Projektteam durch Internationales Studenten-Sommer-Seminar externe Berater. SG 1. bis 7. September 2002, Perpignan 13. bis 15. Mai 2002, Frankfurt Off-Festival Perpignan (F) mit FHH-Beteiligung. Avantex mit FHH-Beteiligung (Prof. Christiane Wöhler) (siehe Seite 22)

14. Mai 2002, FHH-Campus 24./25. September 2002, Hannover [email protected] in Zusammenarbeit mit der IQB. HIT (HochschulInformationsTage) (siehe Seite 16) ab 24. September 2002, FHH 16. Mai 2002, 18.00 Uhr Laserzertifikat. Anmeldung unter 0511/9296-1023 Sonderführung Kestner Gesellschaft. SG 2. bis 4. November 2002, Hochschulen in Hannover 22. Mai 2002, 18.00 Uhr „Fest der Wissenschaften“: Hannovers Hochschulen Sonderführung Kestner-Museum. SG öffnen ihre Türen.

Das Semesterprogramm und aktuelle Informationen zum Studium Generale (SG) im Internet unter http://www.fh-hannover.de/studgen/ oder via E-Mail [email protected]. kalender s. 66 Kunstpreis für Baehr

Der Kunstpreis 2001 der SPD-Landtagsfraktion wurde am 22. Januar 2002 an Professor Ulrich Baehr (BK) vergeben. Er wurde damit für sein Lebenswerk geehrt. „Baehr versteht es, mit künstlerischen Mitteln auch politisch Stellung zu nehmen“, hieß es in der Begründung zur Preis- vergabe an den einflussreichen Künstler und Lehrenden der FHH. Baehr sorgte im vergange- nen Jahr als Projektleiter der Bahnhof-Lichtspiele für großes Aufsehen.

Jaudzims wieder im Amt Seit dem 1. Januar 2002 nimmt Professor Dr. Arno Jaud- zims wieder das Amt des Präsidenten der FHH wahr. Pro- fessor Dr.-Ing. Werner Andres, der in Abwesenheit von Jaudzims mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Präsi- denten beauftragt war, ist zum 1. März 2002 auch von sei- nem Amt als Vizepräsident der FHH zurückgetreten. Nähe- re Informationen über die Hochschulleitung der FHH sind im Internet unter http://www.fh-hannover.de/pp/hoch- schulleitung.htm abrufbar.

Neue Dekanin

Professorin Verena Vernunft hat zum 1. März 2002 als Dekanin die Leitung des Fachbereichs Bildende Kunst der FHH übernommen und löst damit ihren Vorgänger Profes- sor Peter Redeker ab. Vernunft ist nach Professorin Dr.-Ing. Marina Schlünz (IK) die zweite Dekanin an der Fachhoch- schule Hannover (FHH).

Neues Jurymitglied

Professor Dipl.-Ing. Michael Adlkofer ist als Nachfolger Rahmen dieser Tätigkeit wird Adlkofer erstmals am von Professor Dr.-Ing. Rainer Hobigk (beide Fachbe- 28. Mai 2002 an der Fachhochschule Nordostnieder- reich Architektur) neues Jurymitglied im Berufsförde- sachsen anlässlich der Verleihung des 12. Förderprei- rungswerk des Niedersächsischen Baugewerbes. Im ses des Niedersächsischen Baugewerbes dabei sein.

Verdienstorden für Totok

Dr. Wilhelm Totok, Honorarprofessor der Fachhoch- Ministerium für Wissenschaft und Kultur bei der Ver- schule Hannover (FHH), wurde von der Landesregie- leihung. Neben seinen vielfältigen bibliothekarischen rung Niedersachsen mit dem Verdienstorden 1. Klasse Arbeiten engagierte sich Totok stets auch ehrenamt- des Niedersächsischen Verdienstordens geehrt. „Totok lich. Er war u.a. Gründungsvorsitzender des Trägerver- hat sich wie kein zweiter um das niedersächsische eins der Bundesakademie für musisch-kulturelle Bil- Bibliothekswesen, vor allem aber um die Landesbiblio- dung in Wolfenbüttel und lange Mitglied in der Jury thek in Hannover verdient gemacht“, betonte Staats- für den Niedersachsenpreis. sekretär Dr. Uwe Reinhardt vom Niedersächsischen

personalien s. 67 Berufungen

Name: Prof. Dr. Anke Bertram Geburtsdatum: 31. Dezember 1963 Fachbereich: Design und Medien (DM) Lehrgebiet: Innenarchitektur Tätigkeitsbeginn an der FHH: 1. März 2002

Lebenslauf: 1984 bis 1992 Studium der Architektur an der 1996 bis 2000 Lehrbeauftragte am Institut für Universität Hannover. Architektur- und Planungstheorie der Universität 1992 bis 1994 Mitarbeit in einem hannover- Hannover. schen Architekturbüro. Seit 1996 „büro zwo“, eigenes Architekturbüro 1995 bis 1996 Wissenschaftliche Assistentin in Hannover mit Dipl.-Ing. Anne Apel. am Institut für Architektur- und Planungstheorie 2000 bis 2002 Verwaltungs-Professur am Studi- im Fachbereich Architektur der Universität engang Innenarchitektur des Fachbereichs DM. Hannover.

Name: Prof. Dr. rer.nat. Sabine Dippel Geburtsdatum: 3. Juli 1969 Fachbereich: Elektro- und Informationstechnik (E) Lehrgebiet: Physik und Mathematik für Ingenieure Tätigkeitsbeginn an der FHH: 1. Februar 2002

Lebenslauf: 1988 bis 1994 Studium der Physik an den Uni- Hamburg, Forschung und Entwicklung in ver- versitäten Marburg und Freiburg. schiedenen Bereichen der medizinischen Bildver- 1995 bis 1997 Wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitung. am Höchstleistungsrechenzentrum (HLRZ, heuti- Zahlreiche Publikationen und Fachvorträge auf ges John von Neumann Institut für Computing) internationalen Konferenzen zu Computersimu- des Forschungszentrums Jülich mit dem Arbeits- lationen granularer Medien und medizinischer gebiet Computersimulation zur Dynamik granu- Bildverarbeitung. larer Medien. 1999 und 2000 Innovationspreis der deutschen 1998 Promotion zum Dr. rer.nat. an der Univer- Philips-Forschung für Arbeiten zur digitalen sität/GH Duisburg mit einer Arbeit zum Thema Radiographie. „Mikroskopische Dynamik granularer Medien“. Seit November 2000 Mitglied im Vorstandsrat 1998 bis 2002 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. im Forschungslabor der Philips GmbH in

Name: Prof. Dr. Ernst Forgber Geburtsdatum: 2. Juni 1963 Fachbereich: Elektro- und Informationstechnik (E) Lehrgebiet: Softwaretechnik und informationstechnische Grundlagenfächer Tätigkeitsbeginn an der FHH: 1. April 2002

Lebenslauf: 1982 bis 1989 Studium der Elektrotechnik an Bereich bemannte Raumfahrt mit den Schwer- der Universität Bremen. punkten Softwareentwicklung, maschinelles 1989 bis 1992 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Sehen und Bild gestützte Navigation in Bremen. der Forschungsgruppe Akustische Mikroskopie Seit 1995 Lehraufträge für Digitale Signalverar- am Institut für Materialwissenschaft und Struk- beitung, Digitaltechnik, Schaltungstechnik und turforschung der Universität Bremen. Mathematik in den Fachbereichen Elektrotech- 1992 Promotion zum Dr. rer.nat. auf dem nik und Bauingenieurwesen der Hochschule Gebiet der Akustischen Rastermikroskopie. Bremen. 1992 bis 2002 Mitarbeiter bei Astrium im

personalien s. 68 Name: Prof. Dipl.-Ing. Björn Kaiser Geburtsdatum: 23. Januar 1961 Fachbereich: Architektur (A) Lehrgebiet: Hochbaukonstruktion und Entwerfen Tätigkeitsbeginn an der FHH: 1. März 2002

Lebenslauf: 1981 bis 1990 Architekturstudium mit Diplom- 1992 bis 1995 Lehrbeauftragter am Lehrstuhl prüfung an der Universität Dortmund. für Entwerfen und Baukonstruktion der Univer- 1990 bis1995 Angestellter Architekt im Büro sität Dortmund bei Professor Hans-Busso von Professor J. P. Kleihues (Dülmen-Rorup). Dort ab Busse. 1992 Projektleiter für verschiedene Realisie- 1995 bis 2002 Wissenschaftlicher Angestellter rungsprojekte. am Lehrstuhl für Entwerfen und Baukonstrukti- Seit 1991 Selbstständiger Architekt – Wett- on der Universität Dortmund. bewerbe, Realisierungsprojekte, Bauschadens- gutachten.

Name: Prof. Kay Marlow Geburtsdatum: 3. August 1952 Fachbereich: Design und Medien (DM) Lehrgebiet: Innenarchitektur Tätigkeitsbeginn an der FHH: 1. März 2002

Lebenslauf: 1972 bis 1978 Studium der Architektur an der 1984/1985 Forschungsprojekt BMBau „Selbst- TU Berlin und Universität Hannover. hilfe bei Reiheneigenheimen“ an der Universität 1978/1979 Stipendium des DAAD an der Archi- Hannover. tectural Association in London. 1985-1990 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seit 1981 Gründung des Architekturbüros Institut für Architektur- und Planungstheorie der „planbox“, 1990 umbenannt in „büro MOSA- Universität Hannover. IK“ mit drei weiteren Partnern. Projekte 1990/1991 Lehrauftrag „Autoritäre und eman- hauptsächlich im öffentlichen Bereich (Schulen, zipative Stadtmodelle“. Kindergärten), diverse Wettbewerbserfolge, Seit 1999 Verwaltungs-Professur am Studien- Schwerpunkt ökologisches Bauen u.a.. gang Innenarchitektur des Fachbereichs DM.

Name: Prof. Dr.-Ing. Joachim Paulke Geburtsdatum: 4. August 1964 Fachbereich: Elektro- und Informationstechnik (E) Lehrgebiet: Elektrische Anlagen und Grundlagen der Elektrotechnik Tätigkeitsbeginn an der FHH: 1. Februar 2002

Lebenslauf: Dr.-Ing. Joachim Paulke hat nach der Berufsaus- Hochspannungstechnik und Elektrische Energie- bildung zum Elektroanlageninstallateur und anlagen auf dem Gebiet der Niederspannungs- Energieanlagenelektroniker bei einem Energie- Schaltgeräte. Nach seiner Promotion im Jahre versorgungsunternehmen an der Technischen 1997 war er in der Schweiz bei der Rockwell Universität Elektrotechnik Automation AG in den Bereichen Entwicklung, studiert. Er arbeitete anschließend als wissen- Projektleitung und Produktmanagement von schaftlicher Mitarbeiter am Institut für Lastabgängen tätig.

personalien s. 69 Berufungen

Name: Prof. Dr.-Ing. Hans-Hermann Prüser Geburtsdatum: 28. September 1959 Fachbereich: Bauingenieurwesen (B) Lehrgebiet: Stahlbetonbau, Baumechanik/Baustatik und Mauerwerksbau Tätigkeitsbeginn an der FHH: 1. September 2001

Lebenslauf: 1979 bis 1985 Studium des Bauingenieurwe- 1992-1999 Ingenieur-Consult Haas & Partner sens (Diplom) mit Vertiefung Konstruktiver GmbH in Hannover. Arbeitsschwerpunkt in der Ingenieurbau an der Universität Hannover. Verkehrswegeplanung – besonders im Brücken- 1985 bis 1992 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bau (Entwurf, Ausschreibung und Ausführungs- am Institut für elektronisches Rechnen im Bau- planung). Technisch/wirtschaftliche Leitung wesen der Universität Hannover. Tätig in Lehre diverser Projekte: Ausbau der BAB A2, des und Forschung (SFB 205 Küsteningenieur- Mittellandkanals sowie der ICE-Neubaustrecke wesen). Köln-Frankfurt. 1991 Promotion zum Dr.-Ing. auf dem Gebiet Seit 2000 QTB Projektsteuerung GmbH in Numerische Seegangsmodellierung. Hannover.

Personalkarussel Einstellungen Frank Besler, DV-Angestellter im Dietrich Adden, Arbeiter im Dezer- Bianca Knop, Verwaltungsange- Fachbereich IK, zum 1.10.2001 nat II, zum 1.2.2002 stellte in den Fachbereichen A/B, zum 31.3.2002 Andreas Holitschke, wissenschaftli- Axel Brunotte, wissenschaftlicher cher Mitarbeiter im Fachbereich I, Mitarbeiter im Fachbereich E, zum zum 15.10.2001 1.3.2002 Ruhestand Hans Gallinat, Arbeiter im Dezernat Silvia Lohmann, Verwaltungsange- Marc Oliver Herbst, wissenschaftli- II, zum 30.11.2001 stellte im Dezernat IV, zum cher Mitarbeiter im Fachbereich M, 15.10.2001 zum 1.3.2002 Friedrich-Wilhelm Bachus, LfbA im Fachbereich DM, zum 28.2.2002 Andreas Ellenberg, DV-Angestellter Jennifer Hartmann, Verwaltungsan- im Fachbereich W, zum 1.11.2001 gestellte im Institut für ausländi- Ernst Dewitz, Professor im Fachbe- sche FH-Bewerber, zum 15.3.2002 reich B, zum 28.2.2002 Carola Lutter, Verwaltungsange- stellte im Fachbereich BK, zum Siegfried Oetting, Professor im 15.11.2001 25-jähriges Fachbereich E, zum 28.2.2002 Patricia Rauscher, technische Ange- Dienstjubiläum Dr. Heinrich Stahlhut-Klipp, Profes- stellte im Fachbereich BV, zum sor im Fachbereich BV, zum 17.12.2001 Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Schäfer (E), 28.2.2002 am 15.3.2002 Sabine Gresch, wissenschaftliche Dr. Fred Wiznerowicz, Professor im Mitarbeiterin im Fachbereich BV, Fachbereich E, zum 28.2.2002 zum 15.1.2002 Ausgeschieden Gudrun Baumgart, Verwaltungsan- Djamshid Bahrami, technischer gestellte im Dezernat IV, zum Angestellter im Fachbereich BV, 17.1.2002 zum 31.12.2001

personalien s. 70 Autorenverzeichnis

Asja Bek studiert im zweiten Semes- Prof. Dr.-Ing. Michael Hötter lehrt Meisterschüler Alexander Steig ist Sti- ter am Fachbereich DM. Kommunikationstechnik und -syste- pendiat der Gemeinde Stuhr. me am Fachbereich E der FHH. Ester Bekierman M.A. ist als Redak- Prof. Dr. Karlo Steinke (E) Bildverar- teurin im Präsidialbüro der FHH tätig. Dipl.-Ing. (FH) Markus Hoyer ist wis- beitung und Informationstechnik. senschaftlicher Mitarbeiter im For- Péter Bedö ist Gaststudent aus schungsschwerpunkt AUBIOS. Dipl.-Ing. (FH) Volker Steinke ist wis- Ungarn im Fachbereich E der FHH. senschaftlicher Mitarbeiter am Fach- Prof. Dr. Arno Jaudzims ist Präsident bereich BV. Christoph Blume studiert im siebten der Fachhochschule Hannover. Semester am Fachbereich E und ist Dr. Peter Stettner ist Leiter des Kultur- im Vorstand des FHH-AStA. Sylvia Kahr studiert Mode-Design am archivs der FHH. Fachbereich DM der FHH. Drs. Adrian Borggreve ist Senior Lec- Dipl.-Ing. (FH) Alexander Suppes ist turer in Deventer (NL) und lehrt zur- Prof. Dr.-Ing. René Klingenberg ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im For- zeit am Fachbereich IK der FHH. Vorsitzender der Errichtungskommis- schungsschwerpunkt AMIS. sion des Fachbereichs I der FHH. Dipl.-Ing (FH) Anke Bormann ist wis- Sandor Tadje studiert im 8. Semester senschaftliche Mitarbeiterin am Fach- Prof. Dr.-Ing. Hartmut Kopp lehrt BWL am Fachbereich W der FHH. bereich BV. Lichttechnik, Industrieelektronik und Digitaltechnik am Fachbereich E. Pressesprecherin Dagmar Thomsen Prof. Prof. h.c. Dr.-Ing. Peter F. Brosch M.A. ist Leiterin des Präsidialbüros. lehrt am Fachbereich E der FHH. Prof. Dr.-Ing. Joachim Landrath (E) lehrt Elektrische Antriebstechnik. Prof. Dr.-Ing. Uwe Todsen (M) lehrt Prof. Hans Burkardt ist Ehrensenator Kolbenmaschinen und Tribologie. der Hochschule. Dipl.-Ing. Stefan Müller ist Mitarbei- ter im Technologietransfer der FHH. Prof. Peter Tuma lehrt Künstlerische Prof. Dipl.-Ing. Klaus-Jörg Conrad Grundlagen im Fachbereich BK. lehrt Konstruktionslehre, CAD/CAM Stephen-O. Nündel ist Leiter Öffent- und CNC-Technik am Fachbereich M. lichkeitsarbeit der IQB Career Servi- Prof. Dr.-Ing. Josef Wehberg ist ces. Dekan des Fachbereichs E der FHH. Prof. Dr.-Ing. Karl-Hermann Cordes (E) lehrt Industrieelektronik und ana- Christiane Oppermann ist künstleri- Prof. Dr.-Ing Fred Wiznerowicz lehrt loge Schaltungstechnik. sche Mitarbeiterin im Fachbereich BK. Handhabungs- und Kabeltechnik am Fachbereich E der FHH. Dipl.-Soz. Christine Deja ist wissen- Uta Saenger ist Leiterin des Studium schaftliche Mitarbeiterin im Frauen- Generale der FHH. Dipl.-Des. (FH) Bernd Würdemann ist büro der Hochschule. Absolvent der FHH. Prof. Dr.-Ing. Marina Schlünz ist Dipl.-Oecotroph. (FH) Elisabeth Fang- Dekanin am Fachbereich IK. Prof. Wilfried Zapke ist Dekan des mann leitet die Technologietransfer- Fachbereichs B der FHH. Kontaktstelle der FHH. MR Dr. Hans Schroeder leitet das Referat 26 im MWK. Frank Ziesemer ist Vorstandsvorsit- Prof. Dr. Hermann Frister lehrt Che- zender des Börsenforums der FHH. mie am Fachbereich BV der FHH. Sabine Slaughter arbeitet freiberuf- lich als Journalistin. Daniela Fromberg ist am Fachbereich BK der FHH als Lehrbeauftragte für Dipl.-Soz. Manuela Souza ist für die Kunstprojekte zuständig. Öffentlichkeitsarbeit der Fachbereiche BK/DM zuständig. Prof. Dr.-Ing. Martin Herrmann lehrt Lebensmitteltechnologie am Fachbe- Prof. Gunnar Spellmeyer (DM) lehrt reich BV der Hochschule. Entwurf und Gestaltungsübungen.

Prof. Dr. Günter Hirth lehrt Allgemei- Prof. Dr.-Ing. Holger Stahl lehrt Logi- ne BWL und Dienstleistungsmanage- stik und Materialflusstechnik am ment am Fachbereich W der FHH. Fachbereich M der FHH.

impressum s. 71 Impressum

Zeitschrift der Fachhochschule Hannover (FHH) Layout: Frank Heymann mit den Fachbereichen: Satz: Macintosh/QuarkXPress A – Architektur () Scans und Lithographie: Frank Heymann B – Bauingenieurwesen (Nienburg) BK – Bildende Kunst Fotos: FHH, Helge Krückeberg (Seite 22 unten), BV – Bioverfahrenstechnik VDI Düsseldorf (Seite 29/30) DM – Design und Medien E – Elektro- und Informationstechnik Druck: Hahn-Druckerei I – Informatik IK – Informations- und Kommunikationswesen Anzeigen: M – Maschinenbau Dagmar Thomsen W – Wirtschaft Tel.: 0511/9296-1011

Herausgeber und v.i.S.d.P.: Der Präsident der FHH Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 10. Wir danken unseren Anzeigenkunden für ihre Unterstützung. Redaktion: Ester Bekierman Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht Dagmar Thomsen (verantwortlich) unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Her- ausgebers wieder. Die Redaktion behält sich die Redaktionsassistenz: Überarbeitung und Kürzung vor. Roswitha Stöllger

Redaktionsanschrift: Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen sind die Fachhochschule Hannover Inserenten. PP/Pressestelle Postfach 92 02 51 Auflage: 4.000 Exemplare 30441 Hannover Erscheinungsweise: Einmal pro Semester Tel.: 0511/9296-1011/1012 ISSN 0935-4425 Fax: 0511/9296-1010 E-Mail: [email protected] Nächster Redaktionsschluss: 15. Juli 2002 Internet: http://www.fh-hannover.de/pp/ Erscheinungstermin: 15. Oktober 2002

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