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Konrad Theiss Verlag Darmstadt Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 85, 2016, 31–84 31

Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze im Land der Jäger und Sammler? Klaus Gerken und Hildegard Nelson

Zusammenfassung Im Mai 2015 wurde ca. 35 km nordwestlich von Hannover bei einer baubegleitenden Maß- nahme überraschend eine Siedlung der Linienbandkeramik (LBK) entdeckt. Sie liegt etwa 50 km nordwestlich der bisher bekannten bandkeramischen Siedlungen im Lössgebiet des Landkreises und ist damit die erste bandkeramische Siedlung in der nordwestdeutschen Tiefebene. Aufgrund der relativ kleinen Untersuchungsflä- che wurden keine sicheren Hausgrundrisse, jedoch zahlreiche Gruben und Pfostengruben sowie typische Arte- fakte wie Dechsel, Keramik, Flintgeräte mit Lackglanz und Schleifsteine entdeckt. Anhand der verzierten Keramik lässt sich die Siedlung der jüngeren Flombornzeit zuweisen. Die isolierte Lage wirft viele Fragen bezüglich der Neolithisierung nördlich der Lösszone und dem Verhältnis der linienbandkeramischen Bauern zu den mesolithi- schen Wildbeutergruppen auf.

Schlüsselwörter Linienbandkeramik, Flombornstil, Siedlung, Spätmesolithikum, norddeutsche Tiefebene, Region Hannover

Niedernstöcken 21 – Linear Pottery expansion beyond the loess boundary in the land of hunters and gatherers?

Abstract In May 2015 a Linear Pottery (LBK) settlement was unexpectedly discovered during supervision of con- struction works about 35 km north-west of . It is situated about 50 km north-west of the already known Lin- ear Pottery settlements in the loess area in the district of Hildesheim. Thus it is the first Linear Pottery settlement in the northwestern German lowlands. Due to the relatively small area under investigation, no definite ground plans of houses, but numerous pits and post pits, were discovered as well as typical artefacts such as adzes, pottery, flint tools with sickle sheen, and whetstones. On the basis of the decorated pottery, the settlement can be assigned to the later Flomborn period. The remote position raises many questions regarding the neolithisation north of the loess zone and the relation of the Linear Pottery farmers to the Mesolithic hunter-gatherer groups.

Keywords Linear Pottery, Flomborn style, settlement, Late Mesolithic, north German lowlands, Hanover region

Einleitung

Am nördlichen Ortsrand von Niedernstöcken, Gde. siedlungsgünstigen Lage des Geländes von der zu- Neustadt am Rübenberge (Abb. 1), wurde auf einer ständigen Kommunalarchäologin der Region Han- ca. 30 × 60 m großen Fläche der Bau einer Kartof- nover, Ute Bartelt M. A., mit einer archäologischen fellagerhalle geplant. Das Areal ist bis zu dem Zeit- Prospektion beauflagt worden. Die Maßnahme wur- punkt für Weizenanbau genutzt worden. Die Bau- de vom 18. – 21. Mai 2015 durch die Fa. Gerken Ar- maßnahme ist wegen der aus archäologischer Sicht chäologie durchgeführt. Aufgrund der besonderen 32 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

Abb. 1 Lage der Fundstelle Niedernstöcken 21 in Niedersachsen (roter Punkt) (Karten- grundlage SRTM 3, grafische Bearbeitung: A. Niemuth).

wissenschaftlichen Bedeutung der Fundstelle wur- der Arbeiten drängte, war es auch nicht möglich, den die Arbeiten an zwei Tagen durch Mitarbeiten- kurzfristig eine Forschungsgrabung zu initiieren. de des Niedersächsischen Landesamtes für Denk- Die Fundstelle liegt auf ebenem Gelände der malpflege, Gebietsreferat Hannover (NLD), und Niederterrasse westlich der -Niederung bei an mehreren Tagen durch freiwillige Helfer unter- etwa +29,0 m NN (Abb. 2). Die heutige Entfernung stützt. Da die Kosten der Maßnahme durch den zur Leine beträgt 1150 m, bis zur Talauenkante ca. Verursacher getragen wurden, konnten die Befunde 310 m. Westlich der Fundstelle vorgelagert befindet bedauerlicherweise trotz der hohen Signifikanz des sich eine kleine Bodenwelle, die parallel zur Leine- Fundplatzes im Wesentlichen nur im Planum erfasst Niederung verläuft und nur einen geringen Höhen- werden, da sie weitgehend unter Gründungstiefe la- unterschied zur Umgebung von ca. 50 cm aufweist. gen. Da der Bauherr auf eine zügige Durchführung

Abb. 2 Lage der Fundstelle im Luftbild, links alte Leineschleifen, rechts der heutige Leineverlauf (GoogleEarth 2015, grafische Bearbeitung: K. Gerken). Klaus Gerken und Hildegard Nelson 33

Abb. 3 Gesamtplan der Grabungsfläche (Grafik: P. Brunkert, K. Gerken, V. König).

Bereits beim Abtragen des Mutterbodens wur- den sofort austrocknen. Teilweise zeichneten sich den erste Funde aufgelesen. Es handelte sich um aber auch gerade deshalb einige Befunde ab, da sich Flint- und Felsgesteinartefakte sowie überwiegend durch den erhöhten Humusanteil die Feuchtigkeit neuzeitliche und zunächst unverzierte, indifferente länger hielt. Eine Reihe von Befunden – insbeson- Keramikscherben. dere einige Pfosten – war nur durch das Vorhanden- sein von archäologischen Beischlägen zu identifizie- ren, wie z.B. Brandlehm und Holzkohle (Abb. 4). Im Befunde Planum war eine klare Verfärbung in diesen Fällen nicht erkennbar. Im Schnitt erwiesen sich einige die- Nach dem Abtrag des Mutterbodens sowie des obe- ser Befunde als mit reichlich Holzkohle und Brand- ren Braunbodenhorizontes ließen sich im Westen lehm verfüllte Pfostengruben von noch bis zu 35 cm und Süden der Untersuchungsfläche erste Befunde Tiefe und etwa 25 cm Breite (Abb. 5). Im oberen erkennen, die sich allerdings nur sehr schwach ab- Braunbodenhorizont fand sich mit einem kleinen zeichneten (Abb. 3). Die Befunderkennung wurde Dechsel auch ein erstes signifikantes Artefakt. durch die Wetterbedingungen erschwert: Permanen- In den Randbereichen der Untersuchungsflä- ter Sonnenschein und starker Wind ließen den Bo- che, besonders im Osten und Norden, waren keine 34 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

Abb. 4 Plana der Pfostengruben Befunde 12 und 13, nebeneinander montiert (Fotos: K. Gerken).

weiteren Befunde auszumachen (vgl. Abb. 3). Etwas Ebene bereits die Bautiefe erreicht war und die östlich der Mitte der Untersuchungsfläche war auf Streifenfundamente nicht durch den Befundbereich einer Fläche von ca. 100 qm eine große, unförmige verliefen, somit die Befunde keiner Zerstörung aus- und diffuse Verfärbung (Befund 17, vgl.Abb. 6) er- gesetzt wurden, musste auf eine großräumige Abtie- kennbar. In diesem Bereich wurde ein zweites Pla- fung der kompletten Fläche zur Erfassung weiterer num ca. 10 bis 15 cm tiefer angelegt. Dadurch kamen Befunde verzichtet werden. Aufgrund des Zeit- und zahlreiche, nun etwas deutlicher erkennbare Befun- Kostendrucks konnten nur einige Pfostengruben de zum Vorschein – mehrere Gruben und weitere sowie einige Gruben exemplarisch geschnitten wer- Pfosten (Abb. 7). Zudem fanden sich beim Abtrag den (Abb. 8 und Abb. 9). Die übrigen Befunde blei- mehrere datierbare Artefakte, wie einige verzierte ben unter dem Bau im Boden erhalten. Scherben und zwei weitere Dechsel. Da auf dieser

Abb. 5 Profile der Pfostengruben Befunde 12 und 13, nebeneinander montiert (Fotos: K. Gerken). Klaus Gerken und Hildegard Nelson 35

Abb. 6 Befund 17 im ersten Planum (Foto: K. Gerken).

Obwohl mehrere Pfostengruben in Reihen la- Eine deutliche Reihe mit regelmäßigen Abstän- gen (vgl. Abb. 3 und Abb. 10), lassen diese sich nicht den von ca. 2 m bildeten im Westteil der Untersu- zu eindeutigen Hausgrundrissen gruppieren. Dies chungsfläche die Pfostengruben 4, 6, 5 und 41, am dürfte einerseits mit der begrenzten ausgegrabenen Ende dieser Reihe lag die Grube Befund 3 mit 225 × Fläche, vor allem jedoch mit den sehr schwer er- 245 cm Größe (Abb. 3). Die Reihe war WSW–ONO kennbaren Befunden zu erklären sein. orientiert, die Pfostengruben besaßen einheitliche

Abb. 7 Zentraler Grubenkomplex im zweiten Planum (Foto: K. Gerken). 36 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

Abb. 8 Pfostengrube Befund 34 im Profil (Foto: K. Gerken).

Maße von 40 – 55 cm Durchmesser. Die Abstände plex als Teil eines bandkeramischen Hauses zu in- von Pfostenmitte zu Pfostenmitte betrugen ca. 1,30 terpretieren, der Ausschnitt ist allerdings zu klein, bzw. 1,70 m. Rechtwinklig dazu und auf einer Linie um dies zu verifizieren. mit der Pfostengrube 4 lagen die Pfostengruben 40 Eine weitere deutliche Pfostenreihe von ca. 11 m und 7. Die Befunde wurden nur im Planum doku- Länge in Richtung W-O mit geringer Abweichung mentiert, da sie unterhalb der Gründungsniveaus in Richtung WSW-ONO bildeten die Pfostengru- lagen. Aus Befund 3 konnten bei der Freilegung ben 8 –15 im Süden der Untersuchungsfläche. Der lediglich zehn Flintartefakte, darunter zwei Klin- Abstand von Pfostenmitte zu Pfostenmitte betrug genfragmente, ein Herdsteinbruchstück und einige regelhaft ca. 1,8 m, der Durchmesser der Pfosten- Brandlehmbröckchen geborgen werden, die eine gruben, soweit erkennbar, zwischen 25 und 35 cm. Zuordnung zum bandkeramischen Kontext nahe- Diese acht Pfostengruben ließen sich im Planum legen. Es ist durchaus möglich, diesen Befundkom- im Wesentlichen nur durch den darin enthaltenen

Abb. 9 Pfostengrube Befund 18 im Planum und Profil (Fotos: K. Gerken). Klaus Gerken und Hildegard Nelson 37

Abb. 10 Pfostengrubenreihen im zentralen Grubenkom- plex (Grafik: P. Brunkert, K. Gerken, V. König).

Brandlehm identifizieren (s. o.). Die geschnittenen aber mit den Pfostengruben 26 und 34 eine Reihe Befunde enthielten reichlich Brandlehm und spre- in Nord/Süd-Orientierung bildete. Die Abstände chen für ein abgebranntes Gebäude. Eine parallele betrugen dabei 1,70 bzw. 2,00 m. Reihe hierzu ließ sich aber nicht identifizieren. Die überwiegende Zahl der in Niedernstöcken Am Nordrand des zentralen Grubenkomplexes als Pfostengruben angesprochenen Befunde wies (Abb. 10) bildeten die Pfostengruben 19 bis 21 eine Durchmesser von unter 50 cm auf, was im Vergleich Reihe in Richtung WSW-ONO, der Abstand zwi- zu anderen linienbandkeramischen Pfostengruben schen den Pfostengruben 20 und 21 betrug 1,25 m, als sehr gering erscheint. Nicht auszuschließen ist, der zwischen 19 und 20 lediglich 0,75 m. Recht- dass aufgrund der schwierigen Befunderkennung winklig dazu lagen die Pfostengruben 33 und 34, al- hier nicht die Pfostengruben, sondern lediglich die lerdings mit 2,80 m Abstand voneinander, wobei die Pfosten selbst erkannt wurden. Ebenso ist es mög- Pfostengrube 33 von der Pfostengrube 21 einen Ab- lich, dass hier nur der Randbereich der Siedlung stand von 4,30 m besaß. Der Bereich zwischen den erfasst wurde, in dem nur kleinere Nebengebäude Pfostengruben 21 und 33 war durch die Grube 28 bzw. Pfostengruben anderer Funktion, etwa Zäu- gestört, hier könnten sich durchaus weitere Pfos- ne u. ä. gestanden haben, die eine weniger massive ten befunden haben. Auch ist nicht auszuschließen, Konstruktion erforderten. Die geringe Tiefe der er- dass zwischen den Pfostengruben 33 und 34 weitere haltenen Befunde (maximal 40 cm) hängt in erster Pfosten nicht zu erkennen waren. Die Pfostengru- Linie mit der schwierigen Befunderkennung zusam- ben 30 und 26 könnten dann zur Innenaufteilung men, da, wie bereits erwähnt, die Mehrzahl der Be- eines Hauses gehört haben. Diese lagen mit der funde erst 50 cm unter der Geländeoberkante sicht- Pfostengrube 33 in Reihe und liefen auf die Pfos- bar waren. tengrube 18 zu, die mit 2,70 m Abstand etwas ent- Aus den Pfostengruben wurde, außer dem be- fernt lag, dabei kann ein möglicher weiterer Pfosten reits erwähnten Brandlehm, etwas Holzkohle und durch die Grube 24 unerkannt bzw. gestört sein. aus der Pfostengrube 19 eine einzelne Keramik- Ebenfalls im Bereich des zentralen Grubenkomple- scherbe geborgen. Aus der Pfostengrube 18 stammt xes lag die Pfostengrube 32, die auch zur Innenauf- ein Flintartefakt. teilung des Hauses gehört haben könnte, gleichfalls 38 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

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Abb. 11 Grube Befund 22 im Profil 1( ) und im Planum (2) 2 (Foto: K. Gerken).

Die Gruben konzentrierten sich in dem Be- ge Grube 22 wies ein wannenförmiges Profil auf reich, in dem im ersten Planum eine amorphe Ver- (Abb. 11), die Grube 39 war im Profil muldenförmig färbung (Befund 17) identifiziert worden war. Aller- (Abb. 12). Es ist gut zu erkennen, dass diese und ver- dings war auch im zweiten Planum die Abgrenzung mutlich die Masse der Gruben nicht in den ab ca. der Gruben voneinander und zur Umgebung viel- 40 cm unter dem zweiten Planum auftretenden an- fach unklar (Abb. 6). Ein großer Anteil des Fund- stehenden Sandboden eingegraben worden waren. materials – mehr als 190 Keramikscherben, über 40 Ganz offensichtlich dienten die Gruben zur Rohstoff- Flintartefakte, ein Spinnwirtel, Brandlehm sowie entnahme und wurden später mit Abfällen verfüllt. sechs Schleifsteinfragmente – wurde beim Abgra- Nach dem Ende der Grabung wurde im Sep- ben von Befund 17 bzw. bei der Anlage des zweiten tember 2015 im Auftrag des NLD eine geophysika- Planums in diesem Bereich geborgen. lische Prospektion durch die Fa. Schweitzer GPI Da nur wenige Gruben geschnitten wurden, durchgeführt, mit dem Ziel zu prüfen, ob außer- lassen sich über deren Formen keine verlässlichen halb der Grabungsfläche mit weiteren Befunden zu Angaben machen. Die kleine, im Planum rechtecki- rechnen sei. Es wurden zwei Flächen von insgesamt Klaus Gerken und Hildegard Nelson 39

Abb. 12 Grube Befund 39 im Profil (Foto: K. Gerken).

5000 m² untersucht, die westlich und südlich der zu den. Die magnetische Signatur dieser Befunde, ins- dem Zeitpunkt bereits erbauten Lagerhalle orien- besondere auch das quadratisch gefleckte Muster tiert waren. Der Bericht von Dr. C. Schweitzer lau- der Hausstandflächen, lässt sich rudimentär auch in tet folgendermaßen1: den Messbildern von Niedernstöcken an vier Stel- „Die Gitterpflöcke wurden freundlicherweise len wiederfinden. Besonders deutlich finden sich von Frau V. König, NLD, eingemessen. Die späte- die Merkmale an der mit „G“ bezeichneten Stelle. re Auswertung der Messdaten ergab folgendes Bild: Ebenso ist die generelle strukturelle Ausrichtung Die Kartoffellagerhalle als Metallkonstruktion warf von 30° bis 40° NW mit den Befunden in Itzum ver- einen weiten und kräftigen Störschatten in die ge- gleichbar. Die Testmessung zeigt den Nutzen einer messene Fläche. Diese Anomalien überdeckten erfolgreichen Prospektion der LBK-Siedlung in die- archäologische Befunde vollständig mit kleinen ser geografischen Lage und unter den vorhandenen Amplituden. Erst durch eine Spezialverarbeitung Bodenbedingungen.“ der geomagnetischen Daten mit einem Filter (‚Des- Durch diese Ergebnisse wird deutlich, dass es loping‘) konnte der Störschatten mit Ausnahme ei- sich in Niedernstöcken offensichtlich um ein grö- nes schmalen Reststreifens weitgehend unterdrückt ßeres Siedlungsareal handelt, dem möglicherweise werden. In den Messbildern zeichnen sich deutlich mehrere Hausgrundrisse angehören. Dieses wird in mehrere Gruben südlich der Lagerhalle mit einem Zukunft durch Ausgrabungen abzuklären sein. Durchmesser von ca. 1,7 bis 3,3 m ab. Zudem lässt sich eine Grube in der westlichen Messfläche feststel- len. Insgesamt erscheinen die Befunde NW-SO bzw. Das Fundmaterial NNO-SSO ausgerichtet zu sein. Neben den Gruben zeichnen sich auch Flächen mit quadratischen Fle- Keramik cken und Wabenmuster ab (Abb. 13). Eine mögliche Interpretation ergibt sich bei einem Vergleich mit Insgesamt wurden 734 Keramikscherben geborgen, der teils gegrabenen, teils magnetisch prospektierten darunter befinden sich 28 Stücke spätmittelalterli- LBK-Siedlung Itzum bei Hildesheim, die ca. 60 km cher bis frühneuzeitlicher Warenarten, die vermut- südlich von Niedernstöcken gelegen ist. Dort konn- lich sekundär auf die Fundstelle gelangten. Diese ten die Grundrisse von drei LBK-Häusern ausge- werden in diesem Beitrag nicht näher behandelt. zeichnet mit Pfostenreihen, Wandgräbchen und Die übrigen 706 Scherben sind der LBK zuzu- hausbegleitenden Gruben magnetisch kartiert wer- weisen. Davon gehören 418 Stück zur Grobware und dementsprechend 288 zur Feinware, wobei hier

1 Für die Erlaubnis, seinen Bericht hier abzudrucken, sei noch unterschieden werden kann zwischen Feinwa- Herrn Dr. Schweitzer an dieser Stelle gedankt. re mit Wandungsstärken bis 6 mm (214 Scherben: 40 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

Abb. 13 Magnetometer-Prospektion südlich und westlich der untersuchten Fläche (Grafik: C. Schweitzer, Schweitzer GPI) .

Warenart AI nach Richter / Schwarz-Mackensen Die Ansprache der Verzierung wurde, soweit 2015) und Feinkeramik bis 8, selten 9–10 mm Wan- die Größe der Fragmente eine Beurteilung über- dungsdicke (74 Scherben: Warenart AII nach Rich- haupt zuließ, nach dem Onlinekatalog Strien et al. ter / Schwarz-Mackensen 2015). vorgenommen, um einen überregionalen Vergleich Aufgrund der oben beschriebenen Befundsitua- zu ermöglichen. Darüber hinaus hat H.-C. Strien im tion, der relativ kleinen ausgegrabenen Fläche und September 2016 freundlicherweise die Zeichnun- der insgesamt relativ kleinen Anzahl von Keramik- gen der verzierten Scherben begutachtet und eine scherben, die für eine Analyse zu Verfügung stehen, Zuweisung durchgeführt, wofür ihm an dieser Stel- wird hier – abgesehen von den eindeutig nicht neo- le gedankt sei. lithischen Funden – das Gesamtmaterial zunächst Wegen des hohen Zerscherbungsgrades ins- gewissermaßen als geschlossener Fund gewertet, besondere der Feinkeramik ist eine Zuweisung zu was aufgrund der Einheitlichkeit der Ware als Gefäßeinheiten (im Folgenden GE) nur sehr be- durchaus berechtigt erscheint. dingt möglich, vielfach bilden daher Einzelscher- Klaus Gerken und Hildegard Nelson 41

Abb. 14 Magerung der Grobkeramik, Makroaufnahmen (Fotos: K. Gerken).

ben eine GE. Aufgrund der geringen Anzahl von kleinen Fingerkniffen verziertes Randstück (GE 45, GE, die überhaupt in die Auswertung einbezogen Abb. 17, Randverzierung 30 nach Strien et al.) vor. werden konnten (55 Stück) und der Tatsache, dass Ungewöhnlich ist eine Randscherbe eines kleinen nur ein kleiner Teil davon mehr als ein verwertbares Kumpfes mit ca. 12 cm Mündungsdurchmesser Merkmal aufweist (Gefäßform, Randmuster, Band- (GE 30, Abb. 16). Der Ton ist innen gelblich, außen füllung (Bf), Form der Bandenden etc.), wurde von gelb-rötlich, also offenbar oxidierend gebrannt und einer Seriation abgesehen. Eine statistische Aus- kaum geglättet. Die Wandungsdicke beträgt maxi- wertung verbietet sich ebenfalls, zumal nicht auszu- mal 7,2 mm. Das Gefäß ist mit mehreren schmalen, schließen ist, dass hier getrennt aufgeführte GE von offenbar ungefüllten Bändern verziert, die fast bis einem Gefäß stammen. an den Rand reichen (Bandtyp 1 und Sekundärmus- Bezüglich der Gefäßformen lassen sich auf- ter S 1004 nach pers. Mitteilung Strien). Ferner fällt grund des hohen Zerscherbungsgrades nur wenige GE 39 aus grauschwarzem Ton aus dem Spektrum GE genauer beurteilen. GE 1, 4, 30, und 40 (Abb. 15 heraus (Abb. 16). Sie wurde aus mehreren Scherben und Abb. 16) gehören zur Form 2 = kalottenförmiger aus Befund 17 und 39 zusammengesetzt. Sie ist Kumpf mit leicht einziehender Wandung nach Moos dickwandig (10,5 cm), aber recht gut geglättet. Das (1996); GE 2 (Abb. 15) zur Form 1= kalottenförmi- Fragment stammt von einem großen Gefäß (Mddm. ger Kumpf mit senkrecht verlaufender Wandung; ca. 26 cm). An einer Seite ist gerade noch der An- die GE 32 und 38 (Abb. 16) dürften als Flaschen zur satz einer Knubbe vorhanden. Das Fragment ist mit Form 8 nach Moos (1996) gezählt werden. Auch die zwei parallelen, ca. 2 cm weit auseinander liegen- grobkeramische Randscherbe GE 43 aus schwarz- den recht breiten, kurvolinear verlaufenden Linien braunem Ton könnte von einer Flasche stammen. verziert. Zwischen den Ritzlinien befinden sich an Sie ist grob gemagert aber außen und innen geglät- einer Stelle zwei kurze, tiefe, untereinander ange- tet. Darüber hinaus ist anhand der GE 27 und 39 ordnete Ritzlinien (Bf. 46 nach Strien et al.). Die (Abb. 16) erkennbar, dass es auch schalenförmige Magerung des Stückes ist überwiegend fein, an ei- Gefäße vom Typ 10 nach Moos (1996) gegeben hat. ner Stelle befindet sich auf der Außenseite aber ein Die Fragmente der Warenart AII sind im Schnitt Steinchen von 0,7 × 0,5 cm Größe. etwas größer als die der Warenart AI. Bei ihnen Die Grobware (B) ist außen zumeist von gelb- kommen mehrfach Zipfel im Randbereich vor (sog. lichgrauer und rötlichgrauer Färbung, innen und Zipfelschalen, GE 42, GE 47 und GE 48, Abb. 16 und im Bruch überwiegend grau. Anders als die Fein- Abb. 17). Eine Randscherbe von einem weitmundi- keramik wurde sie offenbar unter Sauerstoffzufuhr gen Gefäß mit auffallend rötlicher Außenseite weist gebrannt. Die alte Oberfläche scheint zum Teil eine einzelne Ritzlinie auf (GE 37, Abb. 16, Randver- komplett erodiert zu sein. Sie ist ausschließlich mit zierung 1 nach Strien et al.). Ferner kommt ein mit anorganischem Material gemagert, die Warenart 42 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

Abb. 15 Keramik GE 1 – 22, M. 1:3 (Zeichnungen: W. Köhne-Wulf).

B I (Richter / Schwarz-Mackensen 2015) kommt licherweise Limonit, das aus Raseneisenstein ge- in Niedernstöcken nicht vor. Als Magerungsmittel wonnen werden konnte. (Die freundlicherweise von diente in erster Linie ein überwiegend aus Eisen M. Meyer, NLD, durchgeführte Analyse ergab einen und Mangan bestehendes Material (Abb. 14), mög- Anteil von 73 % Eisen und 22 % Mangan sowie nen- Klaus Gerken und Hildegard Nelson 43

Abb. 16 Keramik GE 23 – 42, M. 1:3 (Zeichnungen: W. Köhne-Wulf).

nenswerte Anteile von Zirconium, Kobalt und Ti- Die Größe der Magerungskörner liegt mehrheitlich tan). Daneben wurde zur Magerung der Grobkera- zwischen 1 und 2,5 mm, in Ausnahmefällen kom- mik in weitaus geringerem Maße Quarz benutzt. men auch größere von bis zu 8 mm Durchmesser 44 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

Abb. 17 Keramik GE 43 – 55, 56 Spinnwirtel, M. 1:3 (Zeichnungen: W. Köhne-Wulf).

vor. Die Wandungsdicke der Grobkeramik liegt in ge Scherben weisen außen eine bläulich-weiße Fär- der Regel zwischen 9 und 13 mm, am Übergang zum bung auf. Eine Magerung ist makroskopisch kaum Gefäßboden bzw. Gefäßböden bis zu 17 mm. Die erkennbar. Vermutlich wurde als Rohmaterial der Grobware weist auffallend häufig Handhaben und vor Ort anstehende Ton aus den Gruben entnom- Knubben, aber sehr selten andere Verzierungsele- men, der nur minimale Quarzanteile enthält (Korn- mente auf. Von der Grobware liegen 15 Knubben größe unter 1 mm Dm.). Die Feinware ist überwie- unterschiedlicher Ausformung (u.a. bei den GE 44, gend verziert. Aufgrund der sehr dünnen Wandung GE 49, GE 50, und GE 54; Abb. 17) sowie zwei Hen- ist sie sehr stark zerscherbt, aus den Scherben lie- kelfragmente (z.B. GE 53, Abb. 17) vor. Zweimal ßen sich nur wenige Fragmente von Gefäßen zu- sind neben Knubben zusätzlich Fingertupfeneindrü- sammensetzen. Insbesondere die schwarzgraue cke erkennbar (GE 51 und 55, Abb. 17) eine Rand- Feinware ist auffallend gut geglättet. Mehrfach ist scherbe weist ebenfalls Fingertupfen auf (GE 52, zu beobachten, dass ein dünner, feiner Überzug Abb. 17, Randverzierung 29 nach pers. Mitteilung weitgehend weggewittert ist (z.B. bei GE 34 und 36, Strien). Abb. 16). Das Muster ist aber so tief in den Ton ein- Die Tonfarbe der Feinware vom Typ AI vari- geritzt oder eingestochen worden, dass es auch in iert außen und innen zwischen braungrau, grau und der darunterliegenden Schicht noch erkennbar ist. schwarzgrau, im Bruch ist sie meist grau. Mehrere Als Verzierungstechnik sind – abgesehen von kleine Scherben sind im Bruch rötlich. Einige weni- der bereits bei der Grobkeramik behandelten plas- Klaus Gerken und Hildegard Nelson 45

tischen Verzierung – ausschließlich Ritzlinien und persönlicher Mitteilung ebenfalls Bf 521 zugeordnet Einstich sowie Fingertupfen/Fingerkniff belegt. Ob (GE 4 und GE 5 möglicherweise zu einem Gefäß die Einstiche und Ritzlinien mit Federkielen (vgl. gehörend, aber nicht anpassbar). Nach Strien et al. Moos 1996) oder angespitzten Knochen oder Hölz- handelt es sich bei Bf 521 um eine Variante von Bf chen vorgenommen wurden, ist kaum zu sagen. Die 46, diesen Bandtypen sind demnach insgesamt 11 Linien sind überwiegend V-förmig in den Ton ein- GE zuzurechnen, wobei eine davon (GE 18) eine geritzt, in einzelnen Fällen sind sie allerdings recht Kombination beider Muster aufweist, was deren en- breit, so bei den GE 1 und 39 (Abb. 15 und Abb. 16) gen Zusammenhang erneut belegt. GE 16 (Abb. 15) bis 2 mm. zeigt nach persönlicher Mitteilung Strien vielleicht Randverzierungen bei der Feinkeramik bilden Bf 68 und gehört daher wohl auch in diesen Kon- im Niedernstöckener Material die Ausnahme, häu- text. GE 35 (Abb. 16) wird aufgrund der Verbreite- figer laufen allerdings die Bänder bis in Randnähe. rung des Bandes laut pers. Mitteilung von Strien als Ein Schalenrand (GE 27, Abb. 16) entspricht dem Typ Bf 82 angesprochen. 12 bei Moos (1996), eine Randscherbe von einem Die Kombination von längeren Ritzlinien mit Kumpf weist eine randparallele Linie auf, die von ein oder mehreren Einstichen kommt auf vier wei- horizontalen Einstichen geschnitten wird (GE 34, teren GE vor (GE 1, GE 13, GE 14 und GE 21, alle Abb. 16; Typ 8 nach Moos 1996, wohl Randverzie- Abb. 15), diese lassen sich jedoch nur dem unspezi- rung 1 nach Strien et al.) GE 12, Randscherbe eines fischen Bandtyp 8 nach Strien et al. zuweisen. (Die Kumpfes, wird von Strien nach persönlicher Mittei- kleine Wandungsscherbe GE 15; Abb. 15, stammt lung dem Typ 7 zugewiesen. Ebenfalls als Randver- möglicherweise vom gleichen Gefäß wie GE 14, ließ zierung (R1 nach Strien et al.) ist die zum Rand sich jedoch nicht anpassen). Die aus drei Scherben parallele Linie der GE 28 (Abb. 16) aufzufassen. Bei zusammengesetzte GE 1 weist darüber hinaus eine der Feinware A2 kommen Randverzierungen, wie Knubbe etwa in Gefäßmitte auf. oben bereits ausgeführt, etwas häufiger vor. Das Band der GE 9 (Abb. 15) ist mit mehreren Bänder: Soweit zu beurteilen, kommen in Reihen von bis zu vier 4 bandparallelen Einstichen Niedernstöcken ausschließlich aus zwei Linien ge- versehen, an die sich eine unverzierte Zone an- bildete Bänder vor, die von wenigen Ausnahmen schließt, dies entspricht Bf 9 nach Strien et al. Der abgesehen, V-förmig eingeritzt sind. Die Linien- Ton ist außen und innen schwarzgrau, im Bruch bänder sind relativ breit, mehrheitlich zwischen auffallend rötlich, was möglicherweise als Hinweis 0,7 und 1,3 cm; bei einem großen Gefäß der Warenart auf eine sekundäre Feuereinwirkung zu werten ist. A II (GE 39, Abb. 16) liegt sie bei 2 cm. Nur eine Fünfmal kommen schmale Linienbänder vor, kleine Randscherbe (GE 11, Abb. 15) weist ein die mit mehr oder weniger paarig angeordneten drei- schmales Linienband von 0,5 cm Breite auf. (Bf 2 eckigen oder rundlichen Einstichen über eine länge- nach Strien et al.). Linienbandenden, die ebenfalls re Strecke gefüllt sind (GE 17, GE 20, Abb. 15; und für typologisch-chronologische Erwägungen her- GE 23, GE 31, GE 34, Abb. 16). Diese entsprechen angezogen werden (Richter / Schwarz-Mackensen Bf 10 bei Strien et al. Schließlich sind zwei Scher- 2015, 102–104) sind im Fundmaterial nur wenige ben eines Gefäßes vorhanden, deren Band (?) mit vorhanden. Es kommen, soweit beurteilbar, nur ungeordneten kleinen Einstichen gefüllt ist (GE 6, gerade (GE 3 Abb. 15; GE 31, Abb. 16 und spitze Abb. 15). Bei Moos (1996) entspricht dies seinem Enden vor (GE 40, Abb. 16). Bandtyp 52, den er als typisch für die jüngere Flom- Soweit sich das anhand des stark zerscherbten bornphase ansieht (a. a. O. 132) Strien weist die GE 6 Materials aus Niedernstöcken beurteilen lässt, sind nach persönlicher Mitteilung ebenfalls Bf 10 zu. Ein die meisten Bänder gefüllt und zwar mehrheitlich gleichartiges Muster trägt auch ein Gefäßfragment mit paarig angeordneten Einstichen / Ritzlinien in aus Esbeck (Richter / Schwarz-Mackensen 2015, größeren Abständen. Die Einstiche können paral- Tafel 25,11). Das Esbecker Gefäß stammt aus der lel (GE 2, GE 10, GE 18, Abb. 15 und GE 39, 40, Grube Stelle 576 und wird der Keramikphase II Abb. 16: = Bf 46 nach Strien et al.) oder quer (GE 3, zugeordnet (a. a. O. 132). Einicke (2014, 128–129. GE 5, GE 18, GE 22, Abb. 15; GE 41, Abb. 16 = Bf Abb. 57) unterscheidet den Typ Bf 10 mit größeren, 521 nach persönl. Mitteilung Strien) zur Bandrich- vielfach tropfenförmigen, und Bf 241 mit kleinen, tung stehen. Hinzu kommen rundliche Einstiche meist kreisförmigen Stichen. Danach würde die GE 6 wie bei GE 4, Abb. 15. Diese wird von Strien laut eher der Bf 241 zuzuweisen sein. 46 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

Abb. 18 Schleifsteine M.1:2 (Zeichnungen: K. Gerken).

GE 24, 26, 33 und 36 (Abb. 15 und Abb. 16) sind Ungefüllte Bänder liegen maximal viermal vor verziert, aber nach Strien (persönl. Mitteilung) auf- (GE 7, GE 11, Abb. 15 sowie GE 25 und 30, Abb. 16) grund des kleinen Ausschnittes nicht sicher einem jedoch ist dies aufgrund der kleinen Gefäßfragmen- Bandtyp zuordbar. Zur kleinen Wandungsscherbe te keinesfalls sicher. Nach persönlicher Mitteilung GE 26 (Abb. 16) liegt immerhin ein Vergleichsstück stellt Strien die GE 7 und 30 zu Bandtyp 1, GE 11 aus der Siedlung Itzum (Wendland 2012, Tafel 11 GE zu Bandtyp 2 und GE 25 zu Bandtyp 74. 141) vor, wobei es sich dort um ein Randstück handelt. Klaus Gerken und Hildegard Nelson 47

GE 29 (Abb. 16) stammt von einem weitmün- erkennbaren Abdrücken eines Rundholzes gebor- digen Gefäß mit ca. 24 cm Durchmesser. Sie zeigt gen. Aus Befund 39 stammt grauer Brandlehm, der unter dem Rand das Sekundärmuster S 537 (nach aus dem anstehenden Bodensubstrat besteht und Strien et al.). offenbar unter reduzierter Sauerstoffzufuhr verzie- Während eine der Flaschen (GE 38, Abb. 16) gelte. im Halsbereich mit einer einzelnen Linie verziert ist (Randverzierung 1 nach Strien et al.), weist die andere Flasche im erhaltenen Teil keine Verzierung Knochenbrand auf (GE 32, Abb. 16). Einzelne Linien wurden neben den hier näher beschriebenen GE auch auf mehre- Aus Befund 17 wurden zwei kleine Fragmente, aus ren sehr kleinen Gefäßfragmenten konstatiert, die Befund 39 17,5 Gramm Knochenbrand geborgen. Stücke wurden jedoch aufgrund ihrer geringen Grö- 55 Knochenstückchen wurden Dr. U. Staesche, ße nicht mit in die Analyse einbezogen. , zur Analyse vorgelegt2. Das größte Zu dem bereits erwähnten kleinen Kumpf mit Stück hatte eine Länge von 18 mm, die meisten wa- von einer Knubbe ausgehenden Linienbändern ren deutlich kleiner. Neben vier (+1?) Geweihres- (GE 4, Abb. 15) findet sich eine recht gute Entspre- ten konnten vor allem Röhrenknochen (10), Lang- chung in Esbeck (Richter / Schwarz-Mackensen knochen (11) und Rippen (11) identifiziert werden. 2015, Tafel 13,10), während die Randscherbe GE 10 Der hohe Anteil an Lang- und Röhrenknochen ist (Abb. 15) ein gutes Vergleichsstück in Diemarden Staesche zufolge darauf zurückzuführen, dass diese besitzt (Moos 1996, Tafel 15,1). fast nur aus Kompakta, also dem stabilsten Kno- GE 8, die Randscherbe eines Kumpfes (Abb. 15), chenmaterial, bestehen. Auch das relativ häufige zeigt dicht unter dem Rand eine V-förmige Verzie- Auftreten von Rippen ist durch deren spezifischen rung, die Strien nach persönlicher Mitteilung der Aufbau bedingt. Die Bestimmung der Tierart gelang Gruppe - U/V-Motiv - der Sekundärmuster zuordnet, nur einmal sicher. Es handelt sich um ein Scapu- es entspricht dem Sekundärmuster Typ 11 bei Moos la-Fragment eines Schweines, wobei offen bleibt, ob (1996). es sich um ein Wild- oder ein Hausschwein handelt. Zu den Keramikfunden gehört schließlich ein Zwei Röhrenknochen stammen sicher von Huftie- vollständig erhalter Spinnwirtel von doppelkoni- ren, ein Metacarpus vermutlich von einem Reh. scher, etwas schiefer Form (Abb. 17.56). Der größte Zwei Knochenfragmente könnten von einem Hund Dm. beträgt 35 mm, die Höhe 27 mm. Das an den stammen und ein Schädelfragment wohl von einem Enden etwas geweitete Bohrloch hat einen äußeren Rind (auch hier ist nicht sicher, ob von Auerochse Dm. von 7,5 mm und einen inneren Dm. von 6 mm. oder Hausrind). Der rötlich-braungraue Ton ist partiell geglättet, auf dem größten Teil der Fläche aber verwittert, so dass die Magerung – kleinste Sandkörnchen – erkennbar Felsgesteinartefakte ist. Zu den Felsgesteinartefakten zählen drei vollstän- dige Dechsel und ein Dechselfragment sowie 34 Brandlehm weitere Artefakte. Ferner liegen 60 Felsgestein- bruchstücke vor, die keine eindeutigen Bearbei- Neben den Befunden in Form von Pfostengruben tungsspuren aufweisen. Sie bestehen überwiegend und Gruben sind die Funde von Brandlehm als ein- aus Buntsandstein (38 Stück), Granit (9), quarziti- deutiger Hinweis auf eine hier vorhandene Siedlung schem Sandstein (4), Kieselschiefer (1) und nicht zu werten. Es wurden ca. 2500 g Brandlehm gebor- näher bestimmtem Felsgestein (8). Insbesondere die gen. Die am Südrand der Grabungsfläche gelegenen, Fragmente aus Buntsandstein sind sehr klein, so in Reihe liegenden Pfostengruben 9–15 enthielten dass eventuelle Bearbeitungsspuren nicht nachweis- sämtlich kleine Stücke (selten über 5 cm Dm.) feinen bar sind. Bei den Graniten könnte es sich u. a. um rötlichen Brandlehm, ebenso die vorgelagerte Pfos- Herdsteinbruchstücke handeln. Da keinerlei Ge- tengrube 8. Gleichartiger Brandlehm stammt außer- stein im Bodensubstrat der Fundstelle natürlich vor- dem aus der Grube Befund 3. Aus Grube Befund 17 wurde gelblicher, geformter Brandlehm mit wenigen 2 Für die Analyse danken wir Herrn Dr. Staesche herzlich. 48 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

kommt, ist sicher, dass sämtliche Felsgesteinbruch- ist ein Teil der einen Breitseite auffallend glatt, was stücke intentionell in die Siedlung gebracht worden aber offensichtlich auf die Handhabung des Stückes sind. zurückzuführen ist. Unter den Artefakten überwiegen die Schleif- Die Dechsel bestehen aus grünlich-grauem me- steinfragmente mit 26 Exemplaren (Abb. 18), dazu tamorphosen Gestein (Abb. 19). Es handelt sich mit kommen drei Reibsteinbruchstücke und ein Mahl- großer Wahrscheinlichkeit um Aktinolith-Horn- kugelfragment. Alle 26 Schleifsteinfragmente be- blendeschiefer, für dessen Herkunft in den letzten stehen aus rötlich-grauem Buntsandstein. Überwie- Jahren das Isergebirge in Tschechien favorisiert gend handelt es sich um Schleifsteinbruchstücke wurde (u. a. Prostředník et al. 2005). Zwei Dechsel von ursprünglich größeren Exemplaren. Mehrere sind vollständig, wenn auch nicht unbeschädigt, bei Exemplare sind so gebrochen, dass jeweils nur die dem dritten ist die Schneide ausgebrochen. Ferner Ober- oder Unterseite erhalten ist. Daher ist eine liegt ein kleines Fragment von der Oberfläche eines Ansprache als „Schleifplatte“ zumeist nur unter Dechsels vor. Vorbehalt möglich. Sieben Objekte konnten auf- Am besten erhalten und sehr sorgfältig gearbei- grund ihrer Form mit einiger Sicherheit als Schleif- tet ist der sehr schmale, hohe Dechsel (L. 74,0 mm, platten identifiziert werden. In der Regel wurden gr. Br. 14,8 mm, gr. Di. 17,8 mm) aus gebändertem die Unterseiten nicht bearbeitet, sondern sind von Rohmaterial (Abb. 19.2). Er ist komplett überschlif- Natur aus glatt. Die Arbeitsflächen sind sowohl bei fen und weist an Schneide und Nacken minimale den Schleifplatten als auch bei den nicht näher be- Gebrauchsspuren und am Nacken zusätzlich eine stimmbaren Fragmenten unterschiedlich gestaltet. rezente Beschädigung auf. Mit seinen Maßen passt Bei sechs Objekten konnten Pickspuren auf der er sehr gut in die Variationsbreite der Dechsel Schlifffläche zur Aufrauung beobachtet werden, vom Typ I (vgl. u.a. Richter / Schwarz-Macken- das entspricht einem Anteil von 23 % und korres- sen 2015, Abb. 86 und Moos 1996, 273 „kleiner pondiert gut mit dem von E. Wendland (2012) er- Schuhleistenkeil“). mittelten Wert von 19,3 % für die Siedlung bei Itz- Der zweite vollständig erhaltene Dechsel hat um. Die meisten Bruchstücke sind kleiner als 7 cm; eine sehr verwitterte Oberfläche und ist auffallend das größte Stück misst 10 × 9 × 6 cm (Abb. 18.6). flach und kurz bei sehr großer Breite (gr. Länge Erkennbar ist, dass dieses Stück (nach dem Zerbre- 51 mm, gr. Br. 48 mm, gr. Di. 10 mm). Er weist zahl- chen?) gezielt zugeschlagen wurde. Auf der Ober- reiche Gebrauchsspuren besonders im Nacken- und seite befindet sich eine Schleifmulde von ca. 3,5 cm Schneidenbereich auf (Abb. 19.1). Er entspricht dem Breite und von ca. 8,5 cm Länge. Bei dem kleinen Typ III bei Moos (1996, 273 „große Flachhacke“) Schleifsteinbruchstück Abb. 18.1 sind die Bruchkan- bzw. Richter / Schwarz-Mackensen (2015). ten durch späteres Schleifen verrundet. Bei dem Das größere Dechselfragment (Abb. 19.3) be- Schleifplattenbruchstück Abb. 18.4 sind regelrechte steht aus graugrünem Gestein und ist nahezu voll- Schleifmulden von 4 cm Breite entstanden. Eines ständig überschliffen (L. noch 70 mm, gr. Br. 34 mm, der kleineren Schleifsteinfragmente weist Schleif- gr. Di. 16 mm). Eine Schmalseite ist auf ganzer Län- rillen auf. Es ist rundum geschliffen und zeigt all- ge nachgeschliffen, so dass der Querschnitt hier seitig kurze Schleifrillen von nur 1– 2 mm Breite fast oval ist. Es sind mehrere Beschädigungen und (Abb. 18.7). Darüber hinaus zeigt es zwei kleine Ausbrüche am Nacken und auf der Oberseite des Mulden von ca. 5 mm Durchmesser, möglicherwei- Dechsels vorhanden. Die Schneide ist schräg zur se handelt es sich dabei um Bohrmulden. Die un- Längsachse ausgebrochen. Nach den bei Moos terschiedliche Ausprägung und Breite der Schleif- angegebenen Maßen (Höhe beträgt weniger als platten-, mulden und -rillen gibt Hinweise auf die Hälfte der Breite, die Breite misst weniger als Bearbeitung unterschiedlichsten Materials differen- 45 mm) ist er zum Typ II („kleine Flachhacke“) zu ter Form und Größe, ohne dass diese im Einzelnen rechnen; er fällt aber mit seiner großen absoluten verifiziert werden können. Dicke aus dem Spektrum heraus. Das Mahlkugelfragment von 6,5 × 4 × 2 cm Das kleine Fragment stammt von der Oberseite Größe besteht aus quarzitischem Sandstein, zwei eines Dechsels und ist dort vollständig überschlif- der konvex geschliffenen Reibsteinbruchstücke aus fen. Länge noch 24 mm, Br. noch 24 mm. Eine Typ- Buntsandstein, der dritte aus Porphyr. Neben der zuweisung ist nicht möglich. intentionellen Glättung der Kante auf 7 cm Länge Klaus Gerken und Hildegard Nelson 49

Abb. 19 Dechsel M. 1:2 (Zeichnungen und Foto: K. Gerken).

Während der flache Dechsel mit der stark ver- mentär erfassten Inhalt der Grube Befund 39 ließen witterten Oberfläche als Lesefund im oberen Be- sich weitere 50 Artefakte bergen. Hinzu kam 1 Ab- reich der Fundstelle aufgelesen wurde, stammen schlag aus dem Pfosten Befund 18, 11 Artefakte aus die anderen drei aus dem Grubenbefund 39. Ob dem Befund 3 und zwei weitere Artefakte, die aus die starke Verwitterung des flachen Dechsels mit dem Abraum geborgen werden konnten. Insgesamt der oberflächennahen Lagerung in Zusammenhang kann das Fundmaterial wohl nicht als repräsentativ steht, lässt sich nicht klären; möglich ist auch, dass angesehen werden. Bei den Silices ist kleinformati- der Dechsel aus anderem Material besteht als die ges Material sicher unterrepräsentiert, zumal nicht übrigen drei. gesiebt und nur ein Abtrag mit der Kelle vorgenom- men werden konnte.

Flintartefakte Grundformen Aus Niedernstöcken liegen insgesamt 196 Silices vor, mit einem Gesamtgewicht von 1725 Gramm. Zunächst ist bei allen Silices die Grundform be- 194 Silices gehören den baltischen Flintvarietäten stimmt worden, wobei unterschieden wurde in Ab- an und zeigen eine beigegraue bis dunkelgraue Fär- schlag, Klinge, Trümmer und Kern. bung. Bis auf zwei Exemplare sind sie durchgängig Die vorliegenden Silices lassen sich danach in unpatiniert. Einige Artefakte zeigen durch Hitze- 98 Fällen als Abschlag klassifizieren. Klingen sind einwirkung lediglich eine weißlichgraue bis graue, 48 mal belegt, Trümmer 29 mal. Zudem liegen 18 partiell auch eine rötliche Färbung. Kerne vor. Bei einem thermisch beeinflussten Arte- Zwei kristalline Artefakte von gelber Färbung fakt ist die Grundform nicht sicher zu bestimmen. konnten noch nicht bestimmt werden. 90 Arte- Zehn Abschläge wurden zu Werkzeugen mo- fakte wurden im Rahmen der Anlage des ersten difiziert. Intentionell retuschierte Klingen liegen Baggerplanums nach Abtrag des Mutterbodens im elfmal vor. Trümmer wurden siebenmal modifiziert. Braunbodenbereich und im beginnenden C-Hori- Schließlich ist die unbestimmte Grundform einem zont aufgefunden und als Lesefunde verzeichnet. Kratzer zuzuweisen. 42 Artefakte konnten bei der Anlage des zweiten Neben den intentionellen Retuschen ließen sich Planums dem zentralen Grubenkomplex zugewie- unter dem Binokular sowie auch makroskopisch sen werden und erhielten die Befundnummer 17. Spuren an den Artefakten feststellen, die durch Von den insgesamt dann im Planum 1 und 2 er- Gebrauch entstanden sind. Dies beinhaltet sowohl kannten 41 Befunden wurden nur 13 aus oben aus- die Arbeitsseite als auch eine mögliche Schäftung. geführten Gründen geschnitten. Aus dem nur rudi- Nicht immer konnte dies eindeutig verifiziert wer- 50 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

Abb. 20 Flintartefakte mit Lackglanz (Fotos: K. Gerken).

den, da entsprechende Merkmale zu schwach aus- geprägt oder diese zu isoliert lagen und somit funktio- nell atypisch waren. Solche Beschädigungen lassen sich auch mit Frost- bzw. Bodendruck erklären. Ebenso können sie im Zuge der Entsorgung entstan- den sein. Entsprechende Artefakte wurden nicht zu den Werkzeugen gezählt. Bei den Analysen konn- ten folgende Merkmale beobachtet werden: Lack- Abb. 21 Flintartefakte mit Gebrauchsspuren (Fotos: K. Gerken). glanz (Abb. 20), Gebrauchsretusche (Abb. 21) sowie Klopfspuren. Diese Merkmale werden unter den je- weiligen Werkzeugen abgehandelt. Die Grundformen wurden ebenfalls Merkmal- Länge, Breite und Dicke des Artefaktes, Vor- analysen unterzogen. So bietet sich die Möglichkeit handensein von Cortex, Spuren von thermischer Aussagen zur Rohmateriallage bzw. zur Rohmateri- Beeinflussung, Erhalt der Grundform, Breite des albeschaffung zu gewinnen sowie auch zur Schlag- Schlagflächenrestes, Dicke des Schlagflächenrestes, technik und diese dann mit derjenigen der regio- Vorhandensein einer Schlagnarbe, Vorhandensein nal wohl noch zeitgleich existierenden Jäger- und einer Lippe, Vorhandensein eines Schlagauges, Aus- Sammlergruppen zu vergleichen. Hierfür wurden prägung des Bulbus, Ausprägung der Schlagfläche folgende Merkmale erfasst: und Vorhandensein einer dorsalen Reduktion. Klaus Gerken und Hildegard Nelson 51

Abb. 22 Abschläge: Längen-und Breitenwerte (Grafik: K. Gerken).

Die Maße der Artefakte wurden mit dem deutliche Abhängigkeit von Breite zur Dicke im kleinsten umschreibenden Rechteck in Längsorien- Mittel von 2,5: 1 (Abb. 23). Die Breiten bewegen sich tierung der Grundform erfasst. Bei den Trümmern, überwiegend zwischen 2 und 17 mm, die Dicken die keine Orientierung besitzen, wurde das größte zwischen 1 und 7 mm. Heraus fallen einige Präparati- Maß als Länge genommen. Bei den Kernen erfolg- onsabschläge mit Werten zwischen 4,8 und 11,7 mm te dies ebenso, wenn aufgrund mehrerer Schlagflä- in der Dicke und 17,9 bis 35,6 mm in der Breite. In chen keine Orientierung möglich war. den meisten Fällen sind die Schlagflächen glatt. Bei Die Erfassung von Kortex untergliedert nur in kleineren Schlagflächen lässt sich eine Präparation zwei Gruppen und zwar in „50 % und mehr“ und nicht immer nachweisen. Sicher belegt ist sie bei „weniger als 50 %“. Bei der Aufnahme der Ausprä- zehn Exemplaren. 16 Schlagflächen stellen Kortex- gung der Schlagflächenreste ist die Form nicht wei- oder Kluftflächen dar. Vier Schlagflächen sind kolla- ter berücksichtigt worden, lediglich ob die Schlag- biert. Schlagnarben sind 33mal zu beobachten, da- fläche präpariert wurde und ob eine alte Spalt- oder von fallen 18 größer aus. Tendenziell treten Schlag- Cortexfläche als Basis vorliegt. Die Aufnahme narben bei größeren Artefakten etwas häufiger auf. des Bulbus untergliedert nur in „ausgeprägt“ oder Die Bildung einer Schlaglippe lässt sich bei den „flach“. Abschlägen nur 13mal beobachten. Schlagaugen liegen nur fünmal vor. In 40 Fällen ist der Bulbus schwach ausgeprägt. 22 Stücke weisen einen stärker Abschläge ausgeprägten Bulbus auf. Eine dorsale Reduktion ist bei den Abschlägen nur zwölfmal belegt. In der Von den insgesamt 98 Abschlägen sind 38 Arte- Gesamtschau der Merkmale lässt sich annehmen, fakte fragmentiert. Bei den Metriken der vollstän- dass auch der Abbau von Abschlägen, zumindest zu digen Abschläge ergibt sich folgendes Bild. Es gibt einem Teil, in Punch-Technik stattgefunden hat. Le- eine deutliche Dominanz der Längenwerte zwi- diglich größere Präparationsabschläge weisen auf schen 15 und 50 mm. Die Breitenwerte liegen pri- einen Schlag mit einem harten Medium hin. mär im Bereich zwischen 10 und 46 mm (Abb. 22). Die Dickenwerte finden sich weitestgehend zwi- schen 2 und 15 mm. Thermischer Einfluss ist bei 13 Klingen Artefakten zu erkennen, das entspricht gut 13 %. 57 % der Artefakte zeigen Kortex oder Kluftflächen. Von den vorliegenden Klingen sind nur elf voll- Die Kortexabschläge machen in Verbindung mit ständig erhalten. Elf weitere Klingen, wie schon den überlieferten Restkernen deutlich, dass weitge- erwähnt, wurden zu Werkzeugen modifiziert. 26 hend kleinformatiges Rohmaterial in die Siedlung Klingen weisen gebrauchsbedingte Retuschierun- eingebracht und auch dort verarbeitet wurde. Bei gen auf. Die Längen der vollständigen Klingen den 68 untersuchten Schlagflächen zeigt sich eine betragen zwischen 26,8 und 54,2 mm. Bei der Er- 52 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

Abb. 23 Abschläge: Schlagflä- chen Dicken-und Breitenwerte (Grafik: K. Gerken).

Abb. 24 Klingen: Schlagflächen Dicken- und Breitenwerte (Grafik: K. Gerken)

Abb. 25 Kerne: Breiten- und Längenwerte (Grafik: K. Gerken)

mittlung der Breitenwerte können alle 48 Klingen zwischen 2,4 und 4,2 mm. Größere Dicken sind in herangezogen werden. Die Werte verteilen sich auf den weitaus meisten Fällen auch mit einer größe- 7,8 bis 23,3 mm. Ein deutlicher Schwerpunkt liegt ren Klingenbreite verbunden. Zehn Klingen weisen bei Werten zwischen 9 bis 19,2 mm. Die Klingen- partiell Kortexflächen auf. Fünf Artefakte zeigen dicken erstrecken sich von 1,9 bis 10,1 mm, wobei thermischen Einfluss. mit diesem letzten Wert eine Kernfußklinge er- Zur Beurteilung der Schlagtechnik können 30 fasst ist. Es gibt eine deutliche Häufung bei Werten Klingen herangezogen werden (Abb. 24). Die Breiten Klaus Gerken und Hildegard Nelson 53

der Schlagflächen verteilen sich auf Maße von 1,6 Trümmer bis 10,6 mm. Die Dicken fallen auf Maße zwischen 0,7 und 5,7 mm. Hierbei ist aber ein deutlicher Schwer- Im Inventar von Niedernstöcken lassen sich auch punkt bei den Werten zwischen 1,0 und 3,2 mm zahlreiche Trümmer finden. Diese beziffern sich festzustellen. Bei vier Klingen lässt sich eine Prä- auf 28 Stücke und somit auf ca. 14 % des Inventars. paration der Schlagfläche nachweisen, Kortex- oder Das kann als Indiz für eine im Regionalraum eher Kluftflächen sind nicht belegt. Bei weiteren vier schlechte Rohmaterialversorgung angesehen wer- Klingen ist die Schlagfläche kollabiert. Die übrigen den. Vor Ort, das heißt im Talauenbereich und im Klingen weisen glatte Schlagflächen auf. 19 Klingen Überflutungsbereich der Niederterasse, ist kein belegen eine dorsale Reduktion. Die Bulben sind nur brauchbares Material vorhanden. Gelegentlich fin- in drei Fällen ausgeprägt, ansonsten fallen sie flach den sich aber im Flusslauf der Leine kleine und grö- aus. Nur bei einer Klinge lässt sich ein Schlagauge ßere Schotterflächen. Größere Geestflächen liegen belegen. Eine Lippe ist an 18 Klingen vorhanden. etwa 5 km entfernt und stellen weitere potenzielle Narben sind in sieben Fällen belegt, davon zwei et- Flintvorkommen dar. Von den Trümmerstücken was ausgeprägter. Messungen hinsichtlich der Pa- wurden sieben Exemplare retuschiert und somit zu rallelität der Klingen wurden nicht vorgenommen, Werkzeugen modifiziert. Sieben Artefakte zeigen da die Basis nicht ausreichend war. Jedoch zeigen thermischen Einfluss. die vorliegenden Klingenfragmente wie auch die zu Werkzeugen modifizierten Stücke deutlich parallele Kanten und Grate. Werkzeugfomen

Die in Niedernstöcken FStNr. 21 vorgefundenen Kerne intentionell hergestellten Werkzeugformen gliedern sich auf in: Kratzer, Endretuschen, Stichel, partiel- Die insgesamt 18 vorhandenen Kerne sind durch- le Retuschen, Bohrer/Spitzgeräte, Mikrolithen, flä- gängig als Restkerne bzw. Kernfragmente anzuspre- chenretuschierte Spitzen und sonstige kombinierte chen, bei denen lediglich noch kleinere Abschläge Modifikationen. abgebaut werden konnten. Ein Kern macht aber Entgegen Richter / Schwarz-Mackensen (2015, noch den ehemaligen Klingenabbau deutlich. Die 165) werden hier nicht erst auf zweiter Ebene aus Kerne wurden, soweit beurteilbar, überwiegend von endretuschierten Geräten Kratzer ausgegliedert, da einer Plattform abgebaut, jedoch sind auch einige Endretuschen eine eigene Werkzeuggruppe bilden unregelmäßige Kerne mit mehreren Plattformen be- (vgl. Kind 1989). Ebenso wird von einer Trennung der legt. Ein Kern weist sekundäre Klopfmerkmale auf. Definitionen Kratzer und Schaber, wie sie Richter / Die Kernlängen betragen zwischen 18 und 53 mm, Schwarz-Mackensen (2015, 177) vornimmt, abge- die Breiten zwischen 20 und 53 mm (Abb. 25) sowie sehen, da beide per Definition konvexe Arbeitskan- die Dicken zwischen 17 und 47 mm. Somit ergeben ten besitzen. Da erscheint es unerheblich, dass z. B. sich Kernvolumen von 11 bis 72 cm³. Dabei ist in die Grundform „Abschlag“ differente Proportionen keinem Bereich eine Häufung festzustellen. Bis auf oder technologische Ursprünge aufweist. zwei Exemplare weisen alle Kerne Kortex auf. Bei sechs Kernen liegt der Wert über 50 %. Ein kleiner Kern ist aber sicher aus dem bandkeramischen Kon- Die Werkzeuge text auszugliedern, da er eine signifikant andere Pa- tina besitzt und zudem eine erheblich glänzendere Kratzer Oberfläche aufweist. Bei zwei der Kerne ist auch eine Werkzeugfunktion denkbar, da die Kernkante Kratzerkappen sind sowohl an Klingen- als auch an ähnlich wie bei Kratzerkappen kleinfacettierte Ab- Abschlaggrundformen belegt (Abb. 26.1–8). Sie wei- schläge aufweist. Somit könnte bei diesen Stücken sen eine konvexe Arbeitskante auf. Dabei ist es egal, auch an Kernkratzer gedacht werden. Diesbezüg- ob diese distal, basal oder lateral an der Grundform lich ähnliche Beobachtungen konnten durch Rich- angebracht ist, zumal es bei Trümmern oder Frost- ter / Schwarz-Mackensen (2015, 218–219) auch scherben keine Orientierung gibt. Zudem können am Inventar von Esbeck 1 gemacht werden. die unretuschierten Kanten ebenfalls eine Arbeits- 54 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

Abb. 26 Flintartefakte: 1 – 8 Kratzer, 9 Stichel, 10 – 14 Endretuschen, 15, 16 Klingen mit Lackglanz, 17 Spitzgerät, 18 flächenretuschierte Spitze, 19, 20 Klingenfragmente mit Gebrauchsretusche. M. 2:3 (Zeichnungen: K. Gerken).

kante darstellen, wie häufig zu beobachtende Ge- auf. Sie können jedoch im Bereich der konvexen brauchretuschen belegen. Kratzer, im eigentlichen Arbeitskante partiell Glanz zeigen, insofern mit ih- Sinne, weisen entgegen Sicheleinsätzen, die eben- nen entsprechendes organisches Material bearbei- falls eine konvexe Retuschierung der Enden auf- tet wurde. Aus Niedernstöcken liegen neun Kratzer weisen können, an den Lateralen keinen Lackglanz vor, sowie ein Kratzer in Kombination mit einem Klaus Gerken und Hildegard Nelson 55

anderen Funktionsende. Vier Kratzer wurden aus brauchsspuren lassen sich in diesem Bereich aber Klingen gefertigt. Drei Exemplaren lagen Abschläge nicht feststellen. Dagegen sind unter dem Binokular zu Grunde. Eine Kratzerkappe ist an einem kleinen auf der gegenüber liegenden Kante feinste Aussplit- Trümmerstück angebracht worden. Bei einem weite- terungen und Verrundungen sichtbar. Ein weiteres ren Exemplar kann aufgrund von Hitzeeinwirkung Exemplar ist bedingt durch thermischen Einfluss keine Grundformbestimmung mehr vorgenommen nur fragmentiert erhalten, der Stichelschlag ist von werden. Bilaterale Gebrauchsretuschen ließen sich einer retuschierten Basis ausgeführt worden. Ein sicher an drei Artefakten nachweisen. Drei weite- weiteres Stück stellt einen Zwillingsstichel an ei- re Artefakte sind zu fragmentarisch erhalten, um nem großen Abschlag dar (Abb. 26.9). Die Stichel- eine Aussage zuzulassen. Ein Kratzer zeigt an einer schläge sind von einer unpräparierten Kortexfläche Lateralen eine konvex, bis an die Basis umlaufende am distalen Ende des Abschlags ausgeführt. Bei Retusche, die distal schräg ausläuft. Die gegenüber diesem Stichel sind deutliche Gebrauchsspuren an liegende Laterale weist basal eine partielle Retusche der rechtslateralen ventralen Kante der Stichelbahn auf (Abb. 26.1). Bei einem Kratzer ist ventral am lin- zu erkennen. Ebenso lassen sich Aussplitterungen ken Kappenende und an der oberen dorsalen Lateral- und Verrundungen an der ventralen Kortexkante kante auch ein Lackglanz festzustellen (Abb. 26.2), verzeichnen. Hinzu kommt ein Stichel aus einem was somit auf die Bearbeitung von Silizium haltigen Abschlag, dessen Dorsalseite aus alten Kluftflächen Material hindeutet. gebildet wird. Ein weiterer Stichel liegt mit einer Die Längen der Kratzer betragen bis auf ein Ex- Klinge vor, wobei der Stichelschlag vom Proximal- emplar 16 bis 30 mm, wobei es keine Tendenz gibt. ende ausgeführt wurde. Die gegenüber liegende Ein Kratzer hat eine Länge von 65,1 mm (Abb. 26.8) Klingenkante weist zudem feinste Gebrauchsretu- und zeigt damit, dass auch qualitativ gutes und schen auf. großformatiges Rohmaterial vorhanden gewesen sein muss. Die Breiten variieren sehr gleichmäßig zwischen 14,0 und 28,4 mm. Die Dickenwerte liegen Endretuschen/Sicheleinsätze zwischen 3,0 und 6,8 mm. Hier gibt es eine kleine Konzentration zwischen 4,9 und 5,2 mm. Die Län- Als Endretuschen werden Geräte bezeichnet, die gen- / Breiten- / Dickenwerte haben jedoch keinen entweder eine am distalen oder proximalen Grund- Bezug zueinander. formende annähernd im rechten Winkel oder Zwei Kratzer konnten als Lesefunde bei der schräg zur Lateralkante verlaufende Retuschierung Anlage des ersten Baggerplanums geborgen wer- aufweisen (vgl. Abb. 26.10 – 14). Diese kann eben- den. Zwei weitere Stücke stammen aus Befund 17. so konkav ausgebildet sein. Es kommen auch leicht Fünf Artefakte liegen aus der Grube Befund 39 vor. konvexe Endretuschen vor, die dann nicht zu den Kratzern gezählt werden, wenn sie in Verbindung mit Lackglanz an den Lateralkanten deutlich ma- Stichel chen, dass sie eine andere Funktion innehatten. Ins- gesamt liegen fünf Artefakte dieser Gerätegruppe Isolierte Stichel, d.h. nicht in Kombination mit an- vor. Davon zeigen zwei Stücke eine doppelte Endre- deren Werkzeugformen, liegen sechsmal vor. Ein tusche. Dem einen Stück liegt eine Klinge zugrunde. Stichel wurde aus einer Klinge gefertigt. Dabei ist Das eine Ende ist gerade retuschiert, das gegenüber- der Stichelschlag vom distalen Ende ausgeführt wor- liegende schräg. Bei diesem Artefakt ist die rechte den, wobei dieser kollabierte. Somit ist keine Aus- Lateralkante dorsoventral mit Lackglanz versehen sage über die Anlage der Stichelplattform möglich. (Abb. 26.11). Ebenso zeigen sich hier an der mit Das durch den Stichelschlag erzeugte spitze basale Lackglanz versehenen Seite deutliche Aussplitte- Klingenende weist dorsal an beiden Kanten mak- rungen, wobei die gegenüber liegende Seite deutlich roskopisch sichtbare Gebrauchsspuren auf. Ebenso geringere Gebrauchsspuren zeigt. Das zweite Ex- sind an beiden Kanten der Klinge deutlich sichtbare emplar ist aus einem Abschlag gefertigt. Das basale Aussplitterungen vorhanden. Ein weiterer Stichel Ende ist leicht konkav, das proximale Ende leicht ist aus einem klingenartigen Abschlag gefertigt. Es konvex retuschiert. Rechtslateral zeigt sich auf gan- sind rechtslateral noch sechs Stichelschläge erkenn- zer Länge dorsal wie auch ventral extremer Lack- bar, die vom basalen Ende ausgeführt wurden. Ge- glanz (Abb. 26.12). Zudem zeigt die glänzende Seite 56 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

deutliche Aussplitterungen. Die gegenüber liegende unteren Kantenpartie ist sowohl dorsal wie auch Seite weist ebenfalls Gebrauchsretuschen auf, die ventral Lackglanz vorhanden. Zudem zeigt diese aber weniger intensiv sind. Somit lassen sich beide Kante feine Gebrauchsspuren in Form von Aussplit- Stücke als Sicheleinsatz interpretieren. terungen (Abb. 26.16; Abb. 28). Eine weitere Klinge ist am distalen Ende mit ei- ner annähernd geraden Retusche versehen. Das Pro- ximalende ist erhalten. Diese Klinge weist rechtslate- Bohrer/Spitzgeräte ral im oberen Bereich sowohl dorsal wie auch ventral Lackglanz auf. Die linke Laterale zeigt gleichfalls Bohrer im klassischen Sinne mit dorsal/ventral al- Lackglanz, aber deutlich intensiver (Abb. 26.10). ternierender Retusche sind im Inventar nicht ver- Ebenso zeigen beide Kanten deutliche Aussplitte- treten. Ein Artefakt weist jedoch ansonsten alle rungen. Eine Klinge mit Endretusche am distalen Merkmale eines Bohrers auf. Der „Bohr“-Dorn ist Ende ist rechtslateral mit einem Stichelschlag ver- an einem Trümmerstück herausgearbeitet worden. sehen, der möglicherweise zu besseren Schäftung Er zeigt ringsum auf der Oberseite Retuschen. Auch erforderlich war (vgl. Kind 1989, 183). An der La- auf der rechtsseits verlängerten Bohrdornkante teralen sind zudem auch leichte Aussplitterungen sind Mikroretuschen zu verzeichnen. zu erkennen. Linkslateral ist auf der Dorsalseite Das zweite in Niedernstöcken belegte Objekt im distalen Bereich stärkerer Lackglanz festzustel- lässt sich als Spitzgerät ansprechen und ist ebenfalls len, ventral ist dieser auch vorhanden, aber weniger aus einem Trümmerstück gefertigt (Abb. 26.17). Bei- ausgeprägt (Abb. 26.13). Schließlich liegt noch ein de Artefakte stammen aus dem Grubenkomplex Be- distales Fragment vor. Dieses weist eine annähernd fund 17. gerade Endretusche auf, zeigt aber weder Lackglanz noch deutlich interpretierbare Kantenbeschädigun- gen (Abb. 26.14). Es ist denkbar, dass hier ein frag- Kombinierte Modifikationen mentierter, unbenutzer Sicheleinsatz vorliegt. Diese aufgefundenen Artefakte stammen ebenfalls aus Ein Artefakt weist eine leicht konvexe Arbeitskan- den Befunden 17 und 39 sowie aus den Lesefunden te an der ventralen, rechten Lateralkante auf und des Baggerplanums 1. kann somit auch als Kratzer angesprochen werden. Zudem sind auf dem gegenüberliegenden basalen Ende mehrere Stichelschläge zu verzeichnen, so Klingen mit Lackglanz dass hier eine kombinierte Funktionsform vorliegt.

Neben den endretuschierten Artefakten gibt es auch Grundformen, die vermutlich ebenfalls als Sichel- Flächenretuschierte Spitzen einsätze gedient haben, aber keine intentionelle Modifikation besitzen. Hiervon liegt aus Niedern- Es ist lediglich das basale Fragment einer teils flä- stöcken ein Exemplar aus Befundkomplex 17 vor. chenretuschierten Spitze geborgen worden. Es hat Diese Klinge weist sowohl dorsal als auch ventral eine Breite von 14,3 mm, eine Länge von 18,5 mm an der linken Klingenkante Lackglanz auf. Distal und eine Dicke von 3,5 mm. Die Grundform lässt sich ebenso wie proximal ist die Klinge gebrochen. Sie nicht erkennen. Die Spitze ist an der Basis konkav hat eine Länge von 54 mm. Auch diese zeigt an bei- ausgebildet und dorsoventral retuschiert, ebenfalls den Lateralen feinste Aussplitterungen (Abb. 26.15). weist der rechte Schenkel der Spitze eine beidseiti- Mit einem medialen Bruchstück einer Klinge ge Retusche auf. Die linke Seite zeigt sowohl dor- aus Befund 39 ist ein zweites Artefakt belegt. Es ist sal als auch ventral kaum Bearbeitung (Abb. 26.18). möglicherweise ortsfremdes Material, das evtl. nicht den nordischen Flintvarietäten zugeordnet werden kann. Eine genaue Bestimmung steht noch aus. Bei Partiell retuschierte Artefakte diesem Stück ist linkslateral Kortex vorhanden. Am basalen Ende dieser Kante sind ca. 8 mm gebrauchs- Sechs Artefakte zeigen partielle Retuschen, ohne ei- retuschiert, wobei die Retusche ebenso weit auf die ner anderen Werkzeugkategorie anzugehören. Da- Bruchkante übergreift. Auf der gegenüberliegenden von sind vier Trümmerstücke, eine Klinge sowie ein Klaus Gerken und Hildegard Nelson 57

Abb. 27 Flintartefakte: 1 – 4, 6 Klingenfragmente mit Gebrauchsretusche, 5, 7 – 9 Artefakte mit partiellen Retuschen, 10 Klopfstein, 11 Mikrolith. M. 2:3 (Zeichnungen: K. Gerken).

Abschlag betroffen. Diese Retuschen sind z. T. gerade Gebrauchsretuschierte Artefakte aber auch konkav angebracht (vgl. Abb. 27.5, 7 – 9). Durch Gebrauch entstandene Aussplitterungen oder Verrundungen ließen sich, wie oben schon Klopfsteine beschrieben, an 13 Werkzeugen ermitteln. An die- ser Stelle sollen aber die Gebrauchsspuren erfasst In Niedernstöcken konnte nur ein primär als Klopf- werden, die an Grundformen ohne intentionelle stein genutztes Artefakt geborgen werden. Dieser Retusche und ohne Lackglanz vorkommen und ist 37,2 × 40,9 × 32,5 mm groß und zeigt eine kuge- somit ebenfalls einen Werkzeugcharakter belegen. lige Form (Abb. 27.10). Es sind nur wenige erhaltene Diese Merkmale konnten zum Teil schon makros- Restnegative vorhanden, im Übrigen ist die Oberflä- kopisch ohne technische Hilfsmittel erkannt wer- che vollkommen durch Schlagspuren zerrüttet. Die den, zum Teil aber auch erst unter Zuhilfenahme vorhandenen Negative machen aber deutlich, dass es einer Lupe. Des Weiteren wurden alle anderen Ar- sich nicht um einen Restkern in Sekundärfunktion tefakte unter dem Binokular mit bis zu 100facher handelt, sondern dieses Stück entsprechend den Be- Vergrößerung untersucht. Nicht immer ließen sich dürfnissen nur grob zugerichtet wurde. Kortexflächen Gebrauchsspuren einwandfrei diagnostizieren. An sind keine vorhanden. Mit dem zweiten Stück liegt dieser Stelle sollen nur die eindeutig erkannten ein Restkern vor, der gegenüber der zuletzt genutz- Artefakte aufgeführt werden. Eine eingehende Ana- ten Schlagplattform einige Schlagnarben aufzeigt. lyse, welche Objekte mit den Artefakten bearbeitet 58 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

Zusammenhang ist vermutlich auch der erwähnte und gleichermaßen patinierte Kern zu fixieren.

Rohmaterialien

Abgesehen vom Ton, der direkt vor Ort beschafft werden konnte, mussten die übrigen Rohmaterialien bzw. Halbfertig- oder Fertigprodukte über weitere Entfernungen herantransportiert werden. Die Her- kunft der Dechsel wurde bereits erörtert. Die Ver- mutung, dass Flint, Buntsandstein und Quarzit aus den Leineschottern der näheren Umgebung aufgele- sen werden konnten, ließ sich bei Begehungen nicht verifizieren. Die größten Rohmaterialstücke sind Abb. 28 Klingenbruchstück mit Lackglanz (Foto K. Gerken). dort maximal 7 cm lang und eignen sich nur sehr bedingt zur Herstellung von qualitätvollen Geräten, wie sie in der Siedlung angetroffen wurden. Darü- ber hinaus kommt Buntsandstein im Leineschotter worden sein könnten, ist im Rahmen dieser Arbeit nördlich von Neustadt am Rbge. auch in kleinerer nicht erfolgt. Fraktion nur sehr selten vor. Während Feuerstein Die erkannten Spuren sind an 17 Abschlägen und Quarzit im Umkreis von 10 km in den Morä- und 27 Klingen belegt. Bilateral weisen 19 Klingen nen der Saaleeiszeit vorhanden und oberflächlich diese Merkmale auf, Abschläge sind nur sieben- zugänglich sind – z. B. westlich von Welze, Gde. mal betroffen. Bei den restlichen Artefakten sind Neustadt am Rübenberge in ca. 7,3 km Entfernung Gebrauchsspuren nur einseitig zu fassen. Es sind – muss der Buntsandstein aus weiter südlich gele- sowohl feinste Perlretuschen, die eine Seite voll- genen Regionen geholt oder eingehandelt worden ständig erfassen, als auch partielle Aussplitterun- sein. Laut Begutachtung durch Herrn Dr. Jochen gen vorhanden, die vermutlich bei dem Umgang mit Lepper, für die wir ihm an dieser Stelle danken weicheren Objekten erfolgt sind. Ebenso lassen sich möchten, handelt es sich bei den Felsgesteinfrag- durch Gebrauch entstandene massivere Aussprünge menten mit und ohne Schliffflächen weit überwie- feststellen, die bei der Bearbeitung härteren Materi- gend um mittleren Buntsandstein aus den mittleren als erfolgt sein müssen (vgl. Abb. 26.19–20; 27.1–4, 6; und tieferen Folgen. Bei einem Stück mit Schleiffflä- Abb. 28). che dürfte es sich um Wealden-Sandstein handeln, und bei einem kleinen Stück eindeutig um mittleren Buntsandstein (Sollingformation). Ein großer Teil Mikrolithen der Felsgesteinfragmente weist glatte Flächen auf, die mit hoher Wahrscheinlichkeit durch den Trans- Von der Fundstelle in Niedernstöcken liegt lediglich port im Fluss entstanden sind. ein Mikrolith vor. Es handelt sich um eine Trapez- spitze. Das basale Ende ist abgebrochen. Die Spitze besitzt noch eine Länge von 24,7 mm. Die Breite be- Zur kulturellen und chronologischen trägt 11,1 mm und die Dicke 3,1 mm. Das Artefakt Interpretation des Fundplatzes ist weiß patiniert (Abb. 27.11). Derartige Spitzenformen sind signifikant in In der Gerätezusammensetzung entspricht das Flint- frühmesolithischen Inventaren anzutreffen, wie z. B. inventar von Niedernstöcken 21 weitgehend dem Duvensee 2 und Duvensee 6 (Bokelmann 1981). anderer linienbandkeramischer Fundstellen im Lei- Aufgrund dieser typologischen Aspekte und der netal. Sowohl der Geräteanteil am Flintinventar, als von den übrigen Artefakten stark abweichenden auch die prozentuale Häufigkeit der einzelnen Ge- Patinierung kann dieses Artefakt nicht im band- räteformen liegt in der Spannbreite der Siedlungen, keramischen Kontext gesehen werden. In diesem wie sie z. B. U. Weller (2003) im Leinetal südlich Klaus Gerken und Hildegard Nelson 59

Hannover ermittelt hat. So liegt der Prozentsatz für gering, um hier mit statistischen Anteilen zu argu- Sicheleinsätze / Lackglänze in Niedernstöcken bei mentieren, allenfalls können Tendenzen aufgezeigt ca. 20 % und erreicht damit genau den Mittelwert werden. der von ihr aufgenommenen Fundstellen (ebenda Von dem erwähnten Fundplatz Bründeln S. 28). Die kantenparallelen Klingen fanden primär (Heege 1989) stammt Fundmaterial, das ebenfalls als Endretuschen / Erntemessereinsätze und Krat- Übereinstimmungen mit der Keramik aus Niedern- zer Verwendung. Kratzer finden sich aber ebenso stöcken zeigt. Da der Bründelner Fundplatz jedoch unter den Abschlägen. Partielle Retuschen, Stichel auch Material der jüngeren LBK aufweist und es und Bohrer wurden fast ausschließlich an Abschlä- sich z.T. um Oberflächenfunde bzw. Material aus gen und Trümmern gefertigt, was gleichfalls bei den nicht dokumentierten Gruben handelt, bietet ein genannten Fundstellen zu beobachten ist. Insgesamt Vergleich keine weiteren Anhaltspunkte zur Datie- lassen sich in dem allerdings nur sehr kleinen Inven- rung der Niedernstöckener Funde. tar von Niedernstöcken keine signifikanten Unter- Vergleicht man die Niedernstöckener Kera- schiede zu südlich gelagerten Fundstellen erkennen. mik mit dem von G. Schwarz-Mackensen (Rich- Da über die Steinartefakte keine Aussagen zur ter / Schwarz-Mackensen 2015) vorgelegten Mate- feinchronologischen Stellung möglich sind, kann rial aus Esbeck im Landkreis , so finden diese nur anhand der Keramik und über naturwis- sich die meisten Entsprechungen in ihrer Keramik- senschaftliche Analysen gewonnen werden. phase 2 (a. a. O. 132 –133). Als charakteristisch hier- Hinweise auf die älteste LBK wie U-förmige Li- für nennt Schwarz-Mackensen u.a. den Bandtyp nien und organische Magerung sind im Spektrum Bf 46. Die in Niedernstöcken relativ häufige Bf 10 von Niedernstöcken nicht vorhanden. Ebenso fehlen soll laut Schwarz-Mackensen allerdings noch bis weitgehend Randverzierungen sowie die typischen in Keramikphase 4 vorkommen. Moos (1996, 111) Ziertechniken der jüngeren und jüngsten LBK. Auf- führt dagegen den Bandtyp Bf 10, den er unter sei- grund der bislang nur sehr kleinflächigen Grabung nem Bandtyp *52 subsumiert, gemeinsam mit *35 und des wenigen Fundmaterials ist allerdings nicht als charakteristisch für seine Phase 3 auf, die er mit auszuschließen, dass bei einer Erweiterung der dem jüngeren Flomborn parallelisiert. Grabungsfläche auch Material anderer Zeitphasen In Thüringen ist die in Niedernstöcken domi- zutage treten könnte. Insofern ist die im Folgenden nierende Bf 46 bzw. 68 (a) ebenfalls häufig vertreten. dargelegte Einschätzung als vorläufig anzusehen. Nach Einicke (2014, 234 und Abb. 103) hat diese Nach U. Weller (2002) reicht das Material der Bandfüllung ihr Maximum in der dortigen frühen Sarstedter Fundstelle 35 von der älteren bis in die mittleren Bandkeramik (Stufe III a). Gelegentlich jüngere LBK. Neben dem Bandtyp B1 dominiert tritt jedoch Bf 68 auch schon in der thüringischen laut Weller (2002) in der älteren Phase hier der Phase II auf. Eine vollständige Synchronisierung Bandtyp 68. Daneben treten als Indiz für jüngere der für das östliche Thüringen geltenden Chrono- Phasen u. a. die Bandtypen 232 und 91 auf. Recht logie mit den Regionen westlich des Harzes scheint gute Übereinstimmungen bestehen zum Fund- trotz auffälliger Parallelen noch nicht abschließend platz Itzum im Landkreis Hildesheim (Wendland gelungen und ist somit für die chronologische Ein- 2012) der von ihm in die Phasen II und III nach ordnung des Niederstöckener Fundmaterials nur Meier-Arendt datiert wird. Auch in Itzum domi- bedingt hilfreich. nieren relativ breite Linienbänder mit einzelnen Insgesamt lässt sich feststellen, dass der über- bzw. paarig angeordneten Einstichen. Allerdings wiegende Anteil des Niedernstöckener Keramikma- überwiegt auch in Itzum Bf 68 mit seinen Varianten terials der jüngeren Flombornstufe (Stufe II nach (Wendland 2012, 94), während in Niedernstöcken Meier-Arendt 1966, Stilphase 3 nach Moos 1996) Bf 46 mit der Variante 521 den größten Anteil hat. zuzuordnen ist, für die intermittierende Bänder wie Auffällig ist, dass Bf 10 in Itzum zu fehlen scheint, Bf 10 und Bf 46 typisch sind. Eine Hinüberreichen während dies in Niedernstöcken der zweithäufigste in die Phase III nach Meier-Arendt 1966, d.h. in Bandtyp ist. Allerdings dürften mehrere Scherben die mittlere LBK nach hessischer Terminologie, ist vom gleichen Gefäß stammen (GE 17, 20 und 23) aufgrund einiger langlebiger Bandtypen wie 68 und wodurch der Bandtyp in Niedernstöcken überre- 79 wie bei Moos (1996, Abb. 38) nicht völlig aus- präsentiert ist. Darüber hinaus ist die Anzahl der zuschließen. Die Flombornstufe wird im Rheinland auswertbaren GE aus Niedernstöcken letztlich zu auf den Zeitraum 5300 bis 5150/5125 BC datiert 60 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

Abb. 29 Multiplot der vier kalibrierten 14C-Daten aus Niedernstöcken.

(Lüning 2005), Saile (2009, 43) postuliert dies gen. Wahrscheinlicher ist wohl, dass die Holzkoh- auch für den Raum zwischen Weser und Harz. le auf natürlichem Wege in die Pfostengruben von Es wurden insgesamt vier Holzkohle-Proben Befund 21 und 33 gelangt ist – etwa nach einem zur 14C-Untersuchung eingereicht. Die Analysen Vegetationsbrand und erst nach dem Auflassen der erfolgten im Labor Poznan, die Kalibration wurde Siedlung. Nicht auszuschließen ist aber auch, dass mit der Oxcal Software durch das Labor durch- mit den Holzkohleproben eine jüngere bandkera- geführt (OxCal v4.2.3: Bronk Ramsey 2009; r:5 mische Siedlungsphase erfasst wurde, die sich im IntCal13 atmospheric curve: Reimer et al 2013. Aus Keramikspektrum der untersuchten Befunde in der Befund 39, der großen Grube, stammt die erste Pro- kleinen Grabungsfläche bislang nicht nachweisen be (Poz-78700). Sie ergab ein Alter von 6940 ± 40 lässt. Es bleibt zu hoffen, dass es bei zukünftigen BP (5966–5730 calBC, 2). Die drei anderen Proben Ausgrabungen in der Siedlung gelingt, Proben aus wurden aus den Pfostengruben Befund 21, 33 und kurzlebigem Material aus gesichertem Zusammen- 34 entnommen. Diese datieren auf 6070 ± 40 BP hang zu gewinnen. (5202–4844 calBC, 2; Poz-82654), 6020 ± 40 BP Der Niedernstöckener Fundplatz liegt fernab (5011–4799 calBC, 2; Poz-82655) und 6160 ± 40 vom Südhannoverschen Lössgebiet. Die nächst ge- BP (5217–5000 calBC, 2; Poz-82656). Die Probe legenen bekannten und gesicherten Siedlungsplät- aus Befund 39 ist deutlich zu alt, was mit einem Alt- ze der LBK Sarstedt FStNr. 7 (Heege 1989, KatNr. holzeffekt erklärbar wäre. Das Datum aus Befund 139), Sarstedt FStNr. 35 (Weller 2002) und Brün- 33 (Poz-82655) fällt dagegen mindestens 100 Jah- deln FStNr. 2 (Heege 1989, Text 85–102, Katalog re jünger aus, als nach den typologischen Analysen Nr. 228), sind etwa 50 km Luftlinie entfernt und zu erwarten gewesen wäre. Nur das ermittelte Al- liegen alle östlich der Leine im Lössverbreitungs- ter aus der Probe Poz-82656 entspricht im Ganzen gebiet. Darüber hinaus führt Heege (1989, KatNr. dem erwarteten Zeitrahmen. Allerdings weist auch 352, Tafel 57, 1) einen weiteren Fundplatz bei Pat- die Probe Poz-82654 aus Befund 21 neben dem Al- tensen (Region Hannover) an, der allerdings nur tersbereich von 5071–4844 calBC einen Peak von eine charakteristische Scherbe mit Knubbe erbracht 5202–5176 calBC auf, was ebenfalls im erwarteten hat, deren Zuordnung zur LBK zwar wahrschein- Zeitfenster liegt (Abb. 29). Diese teilweise etwas zu lich, aber nicht gänzlich gesichert ist (Kiesgrube, jungen Daten lassen folgende Erklärungen zu: Zum jetzt Gmkg. Rethen FStNr. 6). Allerdings sind im einen kann eine gewisse zeitliche Verzögerung in Raum dazwischen, d. h. zwischen Niedernstöcken der Ausbreitung des Flombornstiles nach Norden und der Hildesheimer Börde rund 40 undurchloch- nicht völlig ausgeschlossen werden, sollte aber te Dechsel als Einzelfunde belegt (Abb. 30), die nicht mehr als ein oder zwei Generationen betra- laut Merkel (1999, 223–238) im Gegensatz zu den Klaus Gerken und Hildegard Nelson 61

Abb. 30 Verbreitung von linienbandkeramischen Dechseln und Keramik außerhalb des linienbandkeramischen Kerngebietes. Fundpunkte vgl. Liste 1 im Anhang (Kartengrundlage SRTM 3, grafische Bearbeitung: A. Niemuth).

durchlochten Formen im Wesentlichen auf die Lini- die Siedlungsleere in großen zusammenhängenden enbandkeramik beschränkt sind. Die Interpretation Siedlungsarealen, die Lössböden aufweisen, mit der dieser Funde – Anzeiger weiterer bandkeramischer Erschöpfung bandkeramischer Expansionskraft zu- Siedlungen, von Bandkeramikern auf Erkundungs- sammen hängen könne. Nach der Auffindung der zügen zurückgelassene oder von Mesolithikern hin- Niedernstöckener Siedlung darf diese Auffassung terlassene Gerätschaften – wird indessen bereits wohl als fraglich gelten. Warum sollten die band- seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert (vgl. z.B. keramischen Siedler einen 50 km weiten Vorstoß Steinmetz 1985, 317– 320; dagegen u. a. Cziesla nach Norden, nicht jedoch auf das benachbarte 2008, bes. 430 – 431). andere Leineufer vorgenommen haben? Im Calen- In den letzten Jahren wurde mehrfach die Sied- berger Land ist weder mit einer von Mesolithikern lungsleere zwischen Dichtezentren der LBK auch vollständig beherrschten und verteidigten Region im nördlichen Niedersachsen – z. B. im Calenberger noch mit deutlich unterschiedlichen klimatischen Land – diskutiert. Saile (2007, 45) vermutet, dass oder geografischen Vorrausetzungen zu rechnen. 62 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

Die meisten Befunde in Niedernstöcken traten von Lang (1973) zur Trennung zum Hochflutlehm in einer Tiefe von 50 cm unter der heutigen Oberflä- angegebenen Korngrößenverteilung, doch ist die che auf und waren zunächst nur als amorphe Verfär- Bodenart als eindeutiges Unterscheidungsmerkmal bungen erkennbar. Bereits E. Heege (1989, 181) hat für eine Trennung zwischen Sandlöss und Hoch- festgestellt, dass die bandkeramischen Siedlungen in flutlehm hier nicht ausreichend (eine Laboranaly- Auen- oder ebener Lage nur durch tiefere Eingriffe se der Korngrößenverteilung des Referenzprofiles in den Boden erkannt werden konnten (oftmals bei steht noch aus). Petrographisch konnte Lang die der Anlage von Kiesgruben oder anderen Baumaß- mineralische Zusammensetzung und Herkunft der nahmen). Die hohe Anzahl von bandkeramischen Substrate durch die Schwermineralanalyse nicht Siedlungen (38) die innerhalb von 15 Jahren im unterscheiden. Raum um Leipzig im Zuge der Grabungen im Tage- Der im Bodenprofil bis in eine Tiefe von 7,5 dm bau neu entdeckt wurden (Stäuble 2011) zeigt eben- angetroffene Humusgehalt konnte in 2m-Bohrun- falls, dass bandkeramische Siedlungen häufig nur gen und Grablochbeschreibungen der Bodenschät- bei tiefgründigen Erdarbeiten aufgefunden werden. zung in der näheren Umgebung wiedergefunden Schließlich wurde die exponiert liegende Siedlung werden. Entweder geht die Bodengenese mit tief- von Minden-Dankersen in Nordrhein-Westfalen greifendem Humusgehalt auf einen anthropogen (Günther 1988) bei der Absuche des Geländes eines entstandenen Esch-Boden zurück (laboranalytisch zuvor bis 3 m tief verlegten Eisenbahngeleises bzw. durch den Phosphatgehalt zu ermitteln) oder auf des benachbarten tiefgepflügten Ackers entdeckt. humushaltige, quasi natürliche holozäne Sedimen- Vermutlich ist es nur eine Frage der Zeit und tablagerungen der Leine (Flutlehm, Auelehm). Fer- der geschulten Beobachtung, wann die ersten band- ner weißt das Bodenprofil weder eine Schichtung, keramischen Siedlungsreste im Calenberger Land noch Anzeichen kryogener Beanspruchungen (z. B. auftreten. Auch im Leinetal nördlich von Hannover Eiskeile) auf. Sandlöss (Los, auch Flottsand oder kann mit weiteren bandkeramischen Siedlungen ge- Flottlehm) ist als eiszeitliches, äolisches Sediment rechnet werden. So ist hier – ebenso wie im Calen- definiert und hier eher auszuschließen (vgl. Vier- berger Land (Abb. 30) – eine deutliche Häufung von huff 1967, Hinze u. a. 1989, Ehlers 1994 und AG undurchlochten Dechseln zu konstatieren (sieben Boden 2005). Für eine zeitliche Einordnung wäre Exemplare, sowie zwei weitere aus dem Leineauf- eine OSL-Datierung (Optisch stimulierte Luminis- wärts gelegenen Neustadt a. Rbge, vgl. Fundliste 1 zenz) oder eine Pollenanalyse in Betracht zu ziehen. im Anhang). Für den Bereich zwischen Mandels- Festzuhalten bleibt, dass die Korngrößenverteilung loh und Norddrebber ist zudem festzustellen, dass des Standorts der von Sandlöss entspricht. Die Deu- sich hier auf einem schmalen Streifen entlang des tung der Geogenese sowie die stratigraphische Ein- Westufers der Leine gleichartige Böden wie in der ordnung der vorliegenden Substrate obliegt jedoch unmittelbaren Umgebung der Niedernstöckener weiteren Untersuchungen.“ Fundstelle befinden. Laut geologischer Karte von Vermutlich wies der Standort Niedernstöcken Niedersachsen 1:25000 Blatt 3323, Ausgabe 1973 für die bandkeramischen Bauern eine gute Kombi- handelt es sich hierbei um Sandlöss oder Flottsand nation aus Bearbeitbarkeit, recht hoher Fruchtbar- über Hochflutlehm, für den eine holozäne Entste- keit und hochwasserferne auf, die den Bedingungen hung angenommen wird (Lang 1973, 37). auf den Lössböden im Süden weitgehend entsprach. Nach einer Begutachtung eines Referenzprofi- W.-D. Steinmetz (1985, 319–320), der Einzelfunde les ca. 25 m westlich der Fundstelle Niedernstöcken von Dechseln und Keramikgefäßen eindeutig als durch Herrn Dr. K. Krüger (LBEG Hannover), kann Belege für kurzfristige Besiedlungsversuche der dies für den untersuchten Standort zumindest ange- LBK deutete, hat also mit seiner Prognose, dass es zweifelt werden. Laut seiner Analyse, die wir mit ihn nicht überraschen würde, „wenn eines Tages seiner Erlaubnis hier abdrucken3, „entspricht der eine Siedlung der LBK im Norddeutschen Tiefland Standort nach Fingerprobe mit Ton- und Schluff- entdeckt werden würde“ recht behalten. gehalten von 8 – 25 %, bzw. 40 – 65 % (Bodenarten Bis in die jüngste Vergangenheit wurde immer Slu, Ls2, Uls, Lu, vgl. AG Boden 2005) zwar der wieder die starke Bindung der LBK an Lössböden hervorgehoben (kürzlich z. B. Saile 2009). Befasst man sich aber mit der Lage der Siedlungen im De- 3 Für die Probennahme und den Bericht danken wir Herr Dr. Krüger herzlich. tail, wie E. Heege bereits 1989, so ist festzustellen, Klaus Gerken und Hildegard Nelson 63

dass die frühneolithischen Siedlungen zwar groß- Es liegen lediglich drei Fundstellen mit spät- räumig gesehen in der Lösszone liegen, kleinräumig mesolithischem Material vor, die wissenschaftlich aber durchaus auch andere Standorte vorkommen. untersucht wurden. Sie liegen alle im Landkreis Ro- So stellte Heege fest, dass immerhin zwei der von tenburg (Wümme) (Dehnke 1964; Gerken 2009; ihr kartierten 14 frühneolithischen Siedlungen 2012; 2016). Darüber hinaus sind eine ganze Rei- (Heege 1989, KatNr. 1,2 = Algermissen FStNr. 2 he von Oberflächenfundstellen bekannt, die jedoch und 3) in der Flussaue und eine am Auenrand la- nicht das Ergebnis systematischer Prospektionen gen (Heege 1989, KatNr. 132 = Rössing FStNr. 2). darstellen, sondern im Wesentlichen den unter- Aufgrund der Tatsache, dass diese Fundstellen nur schiedlichen Quellen- und Forschungsstand in den bei massiven Eingriffen in den Boden erkannt wer- Teilgebieten widerspiegeln. den können, mag der Anteil dieser Fundplätze au- An der grundlegenden Erkenntnis H. Schwa- ßerdem unterrepräsentiert sein (Heege 1989, 181). bedissens (1944), dass das Bekanntwerden vorkera- Diese Standortwahl ist nicht nur im Hildesheimer mikzeitlicher Fundstellen weitestgehend abhängig Raum zu konstatieren. Auch die hochwasserfreien von den Aktivitäten von Amateurarchäologen und Flussterrassen der Elbe gehörten zu den bevorzug- archäologisch interessierten Sammlern ist, hat sich ten Siedlungsstandorten (Heege 1989, 208 – 209; bis heute kaum etwas geändert. Die Arbeiten von Lies 1974, bes. 63). Ein aktuelles Beispiel ist der auf Metzger-Krahe (1977), Breest (1993; 1997), Ger- einer Niederterrasse des Rheins gelegene Fundplatz ken (2001a) und Mahlstedt (2015) belegen dies Niederkassel-Uckendorf, der kürzlich von M. Hei- für Niedersachsen eindrücklich. Zwar ist in Teilen nen (2010) vorgelegt wurde. Allerdings liegt dieser Niedersachsens in den 1960er bis 1970er Jahren Fundplatz unmittelbar am Rande des bandkerami- eine systematische Landesaufnahme durch H.-J. schen Ballungsraumes am Niederrhein (a. a. O. 517 Killmann erfolgt, die eine erste Basis an Daten zu und 529 Abb. 10). Hervorzuheben ist in diesem Zu- mesolithischen Fundstellen bietet; jedoch ist das sammenhang auch die weit über die Lösszonen her- jeweilige Inventar meist klein und beinhaltet nur ausgehende LBK-Besiedlung vor allem in der Ucker- wenige oder gar keine aussagefähigen Artefakte, mark (vgl. zusammenfassend u.a. Lindemann 2007, die Hinweise zur näheren zeitlichen Stellung geben anders jedoch Cziesla 2008) und in Polen (Pyritzer könnten. Systematische Prospektionen, wie sie im Weizacker). Ostritz (2000, 45 – 46) konnte in seiner Rahmen eines Forschungsprojekts vom Landesamt Untersuchung für Mitteldeutschland nachweisen, für Denkmalpflege in Hannover im Dümmergebiet dass für die Standortwahl im Frühneolithikum ein in Auftrag gegeben wurden (Gerken 2003), können hoher Schluff- und Tonanteil im Oberboden letzt- als Ausnahme angesehen werden. lich wichtiger war als das Ausgangssubstrat. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Oberflächenfundplätze bislang nur ansatzweise er- Exkurs Das Spätmesolithikum nördlich der Löss- fasst und publiziert wurden. Vielfach befindet sich grenze im mittleren niedersächsischen Tiefland das Fundmaterial noch in privater Hand oder in Regionalmuseen. Insbesondere die Bestände in den Um auf die im Titel gestellte Frage zurückzukom- Museen des nördlich der Fundstelle Niedernstö- men, ist es nötig, die zur Verfügung stehende Da- cken unmittelbar anschließenden Heidekreises sind tenbasis bezüglich des Mesolithikums zu hinterfra- weitgehend unaufgearbeitet. gen und die Ergebnisse zu analysieren. Zu diesem Das gleiche lässt sich für den Südkreis Roten- Zweck erfolgt an dieser Stelle ein Exkurs. burg (Wümme) feststellen. Auch hier ist lediglich von Kann man davon ausgehen, dass der Raum wenigen Sammlern das Fundmaterial bekannt, dies nördlich der Lösszone – und damit auch das Gebiet aber zum großen Teil von K. Gerken analysiert wor- um den Fundplatz Niedernstöcken 21 – um 5200 v. den. Dagegen sind die Sammlungsbestände im Nord- Chr. zum Streifgebiet spätmesolithischer Gruppen teil des Landkreises weitgehend aufge- gehört hat? Betrachtet man den Raum nördlich der nommen und ausgewertet, jedoch nur ansatzweise Lösszone in einem Radius von ca. 85 km um die publiziert (Gerken 2001a; Breest / Gerken 2003). Fundstelle, womit die Osteniederung bei Bremer- Für den Landkreis sieht es ähnlich aus. Ledig- vörde im Norden sowie der Dümmer im Westen lich eine ältere Materialaufnahme von D. Schüne- und die Grenze zu Sachsen Anhalt im Osten er- mann (1981) führt drei spätmesolithische Fundstel- reicht wird, so lässt sich folgendes feststellen: len an. In jüngster Zeit fanden kleinräumig neue Be- 64 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

gehungen im Südkreis statt, die eine große Fundmen- Der davon südwestlich gelegene Landkreis Cel- ge ergeben haben. Die Bestände sind zwischenzeit- le ist durch K. Breest (1993) gut aufgearbeitet. Hier lich von der Kreisarchäologie übernommen worden. liegen Daten aus zahlreichen privaten Sammlun- Hier konnten aber bislang lediglich die Fundorte gen sowie Daten aus Museumsbeständen vor. Das erfasst werden, der umfangreiche Sammlungsbe- Fundmaterial ist im Detail analysiert und bietet stand selbst ist noch nicht im Detail bearbeitet. eine Basis, die als Vergleich für angrenzende Räume Aus der Region Hannover gibt es dagegen eine herangezogen werden kann. Ebenso zeigen die be- Aufnahme sämtlicher Fundstellen und Funde, die reits genannten Arbeiten von S. Mahlstedt (2015) im Rahmen einer AB-Maßnahme durch A. Moser und Verfasser (Gerken 2001a; 2001b) den aktuellen (1998) erfolgte. Die im Zuge dieser Arbeit aufgenom- Forschungsstand für das niedersächsische Tiefland menen mesolithischen Funde erfuhren aber selten auf. eine Einzelerfassung auf ihre technologischen und Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass typologischen Merkmale hin, was im Zuge einer ein Großteil des hier betrachteten Gebietes bislang derartigen Arbeit auch nicht zu leisten war. Eine ge- keine systematische Prospektion erfahren hat, und nauere zeitliche Ansprache ist somit nicht möglich, daher auch bei der Kartierung der publizierten zumal das Fundmaterial bis auf Einzelstücke nicht spätmesolithischen Inventare ein fundleerer Raum abgebildet ist. So werden zwar, wenn z. B. Trapeze bleiben wird. Für die Gebiete, für die Daten vorlie- vorhanden und zudem erkannt sind, diese auch ge- gen, sind darüber hinaus methodische Probleme zu nannt, andere technologische Aspekte, die auf ein beachten, da die Auffindungs- und Erkennungsbe- spätmesolithisches Inventar hindeuten, aber nicht. dingungen verschiedener (spät)-mesolithischer Ak- Hier wären u. a. spezialisierte Mikroklingenkerne tivitätszonen aufgrund differenten Artefaktanfalls und entsprechend auch Makroklingen mit paralle- sehr unterschiedlich sind (Gerken 2016). An der len Kanten und Graten sowie auch typische Kern- Oberfläche werden sich daher in erster Linie Jagd- und Scheibenbeilformen anzuführen. Gelegentlich und Basislager mit einer hohen Artefaktanzahl wird in der Arbeit von einer spätmesolithischen nachweisen lassen. Fundstelle ausgegangen, ohne jedoch die Annahme Eine auf dieser Basis vorgenommene Kartie- durch Kriterien zu belegen. rung von spätmesolithischen Fundstellen würde Eine weitere Aufnahme aller archäologischen somit ein völlig unzureichendes Bild ergeben. Als Funde aus dem sich im Westen an die Region Han- Beispiel sollen die Grabungen von Schwitschen nover anschließenden Landkreis blieb 42 (Gerken 2012; 2015a) angeführt werden. Dort im Rahmen einer geplanten Dissertation unabge- hat sich gezeigt, dass es auf kleinstem Raum eine schlossen. Die als Manuskript vorliegenden Daten Akkumulation von möglicherweise über hundert (Adameck unpubliziert) sind zu unspezifisch, um Aufenthalten gegeben hat, belegt durch eine ent- spätmesolithische Fundstellen erfassen zu können. sprechende Anzahl an Feuerstellen. Aufgrund typo- Aus den Landkreisen (Bischop 1997), logisch / technologischer Aspekte und Datierungen (Stark 2003) und Hameln-Pyrmont erfolgten die mesolithischen Aktivitäten aber über (Schween 1993) liegen entsprechende Aufnahmen einen längeren Zeitraum von vermutlich zweitau- vor, die ebenso nur sehr begrenzte Aussagen liefern. send Jahren. Was wohl alle Aufenthalte gemein- In allen Fällen wäre eine erneute Durchsicht des sam hatten, war offensichtlich die Funktion. Nach Fundmaterials nötig, um spätmesolithische Fund- Ausweis der vorhandenen Werkzeugformen waren stellen sicher verifizieren zu können. Die Oberflä- es reine Jagdlager, möglicherweise an einem heute chenfundplätze im Gebiet zwischen Harz und Aller verlandeten See. Auffallend ist das fast vollständige wurden zuletzt von G. Schwarz-Mackensen (1978) Fehlen von Kratzern, Bohrern, Sticheln und Beilen. umfassend aufgearbeitet und vorgelegt. Neuere Da- Dagegen sind Mikrolithen, insbesondere Trapeze, ten sind nicht publiziert. Genauso verhält es sich mit frühe Pfeilschneidenformen und Dreiecke, als typi- den Fundplätzen des Kreises . Hier wurde sche Pfeilbewehrungen sowie deren Abfallprodukte das Fundmaterial von B. Zeitz (1969) zuletzt vorge- – die Kerbreste – überproportional häufig vertreten. stellt. Aus dem sich im Nordosten anschließenden Die zugehörigen Basislager mit den entsprechenden Landkreis stehen dagegen wiederum keine Geräten sind bis heute unentdeckt geblieben. Die- Daten zur Verfügung. ser Umstand erscheint nicht ungewöhnlich. Wie be- reits gesagt, bleiben verschiedene topografische und Klaus Gerken und Hildegard Nelson 65

auch geologisch bedingte Geländesituationen, z. B. vorkeramikzeitliche und damit verbunden, latente Geestflächen mit einem hohen Geschiebeanteil und Befunde geachtet würde. So ist zu bemängeln, dass vermeintlich fundleere Flächen bei den Prospekti- in der Regel Oberboden und B-Horizont komplett onen von Sammlern häufig unberücksichtigt, was abgetragen werden, um evidente Befunde im C-Ho- zwangsläufig zu Interpretationsfehlern führen muss. rizont zu erkennen. Hier könnte z.B. eine Oberflä- Insgesamt ergibt sich bei einer Kartierung von chenprospektion vor Abtrag des Oberbodens eine spätmesolithischen Fundstellen hinsichtlich un- frühzeitige Sensibilisierung auf ältere Befunde be- serer Fragestellungen eine ungewollte Selektion, wirken. Es ist allerdings anzumerken, dass solche weil gewisse Fundplatzkategorien gar nicht erfasst Feinprospektionen im Rahmen der aktuell vorwie- oder erkannt werden. Hier seien z. B. Werkareale gend unternommenen Ausgrabungen den kommer- genannt, die sich nicht durch Artefakte zu erken- ziellen Gesichtspunkten untergeordnet werden, nen geben, sondern aus einer sehr großen Anzahl sofern sie nicht explizit durch die kommunalen an Brandgruben bestehen und analog zu Binford Denkmalbehörden beauflagt werden. (1984) als Koch- / Gargruben interpretiert werden. Um die geschilderte Problematik noch einmal In diesen Arealen finden sich in der Regel aber kei- zu verdeutlichen, soll hier eine Kartierung vorgelegt ne oder nur kleinere Flintartefaktstreuungen (z. B. werden, die auf der aktuell vorliegenden Literatur Assendorp 1985; Gerken 2016). Von der Fund- basiert (Abb. 31), obwohl damit kein annähernd re- stelle Eversten 3, Stadt (Fries 2011) ales Bild von der Verteilung und dem Vorhanden- sind ca. 400 dieser Befunde dokumentiert worden. sein spätmesolithischer Fundstellen sowie deren Offensichtlich wurden über längere Zeit am selben topografischer Lage gezeichnet werden kann. Zwei Ort gleiche Tätigkeiten durchgeführt. Auch me- Dinge werden dabei deutlich: Einerseits sind die solithische Gräber können im niedersächsischen bevorzugten Schwerpunkte von Sammlern zu er- Tiefland außerhalb der Lössgebiete kaum erkannt kennen und treten dann zusammen mit einer guten werden, da in den vollkommen entkalkten Sand- wissenschaftlichen Auswertung hervor. Anderer- böden entsprechende Erhaltungsbedingungen für seits wird aber auch erkennbar, dass Fundstellen organisches Material fehlen. Kartierungen bleiben des Spätmesolithikums regelhaft entlang der Fluss- daher in dieser Hinsicht ebenfalls zwangsläufig un- und Bachläufe auf den Dünen und kleineren Geest- vollständig. Allerdings wird im Rahmen der vorge- kuppen angesiedelt sind. Derartige Befundlagen, stellten Befunde der Grabungen von Oldendorf 69 die eine stark überproportionale Verteilung in die- (Gerken / Gross / Wild 2016) ein Befundtyp als sen künstlich geschaffenen Siedlungszentren offen möglicher mesolithischer Grabbau diskutiert, der legen, kann man auch auf Regionen mit ähnlichen lediglich aufgrund der Rotfärbung und Grubenform topografischen und ökologischen Voraussetzungen einen solchen Interpretationshinweis liefern könn- übertragen, die bislang, infolge nicht begangener te. Ähnliche Befunde konnten 2011 in Donstorf Flächen oder nicht aufgearbeiteter Sammlungen, FStNr. 37 vom Verfasser (K. G.) beobachtet und do- ein konträres Bild ergeben haben. kumentiert werden (unpubliziert). Da im zur Diskussion stehenden Arbeitsraum Auch der Umstand, dass in Niedersachsen nur bislang keine geschlossenen, zeitlich eng begrenz- 35 % der Geländeoberfläche durch Ackerbau über- ten spätmesolithischen Inventare vorliegen, lässt haupt ständige Aufschlüsse erlauben, muss bei dem sich über deren Zusammensetzung keine Aussage vermuteten tatsächlichen Aufkommen an mesoli- treffen. Somit sind auch keine Vergleiche mit dem thischen Fundstellen entsprechend berücksichtigt hier vorliegenden bandkeramischen Inventar, so- werden. Gerade in Niedersachsen, mit seinem gro- wohl typologischer als auch technologischer Art, ßen Anteil an Moor- Marsch- und Hochflutgebie- möglich. In den letzten 50 Jahren sind im nieder- ten, werden sich unter normalen Umständen viele sächsischen Tiefland insgesamt nur wenige meso- Siedlungsareale nicht zu erkennen geben. Ebenso lithische Fundstellen ausgegraben und ausgewertet werden sich sicherlich auch zahlreiche Fundstellen, worden. Von den vom Verfasser (K. G) ausgegrabe- im Gegensatz zu vielen anderen Bundesländern, nen und vorgelegten Fundstellen weisen nur Olden- unter Eschböden verbergen, sowie es auch bei der dorf 52 und Schwitschen 42 (Gerken 2001a; 2012; Fundstelle Bierden 30 (Gerken 2013) festzustellen 2015a) Trapeze auf, die für eine spätmesolithische war. Auch bei baulichen Maßnahmen geöffnete Flä- Datierung sprechen, zeigen aber beide Akkumula- chen könnten mehr output liefern, wenn mehr auf tionen mehrerer Aufenthalte, die durch zahlreiche 66 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

Abb. 31 Verbreitung spätmesolithischer Fundstellen. Fundpunkte vgl. Liste 2 im Anhang (Kartengrundlage SRTM 3, grafische Bearbei- tung: A. Niemuth).

Feuerstellen mit unterschiedlichen Datierungen be- wicklung im westlichen Niedersachsen widerspie- legt sind. Lediglich der Fundplatz Coldinne 13 im geln, nicht für eine Analyse herangezogen werden. Ldkr. (Kitz 1986), scheint ein unvermisch- Für das niedersächsische Tiefland liegen bis- tes Inventar geliefert zu haben. Allerdings weichen lang nur wenige absolute Datierungen spätmeso- die Vierecke von den im Arbeitsraum vorliegenden lithischer Fundplätze vor. Aus der nur 35 km von signifikant ab, so wie es bereits vom Verfasser an Niedernstöcken entfernten Fundstelle Schwitschen anderer Stelle dargelegt wurde (Gerken 2001b, gibt es inzwischen sieben 14C-Datierungen. Vier Da- 269). Sie entsprechen den frühmesolithischen Tra- ten fallen mit einer Spanne von 6372 calBC– 5898 pezspitzen, weisen jedoch größere Breiten auf und calBC (2)4 in die frühe Trapezphase. Drei weitere sind durchgehend aus kantenparallelen Klingen ge- Daten belegen einen jüngeren Abschnitt mit Altern fertigt (vgl. Buschhaus 1996, 218; Abb. 8.2–4 und

259, Abb. 13.2–4). Daher können die Artefakte aus 4 Alle folgenden Daten geben Altersspannen im 2-Bereich Coldinne, die offensichtlich eine eigenständige Ent- an. Klaus Gerken und Hildegard Nelson 67

zwischen 5719 calBC und 5330 calBC5. Das jüngs- Letztendlich sind beim derzeitigen Forschungs- te aus Oldendorf 52 (Gerken 2012, 39) vorliegende stand technologische Differenzen oder Beeinflus- und für die dort in wenigen Exemplaren vorliegen- sungen zwischen Mesolithikern und Neolithikern den Trapeze in Frage kommende Datum, umfasst nicht zu verifizieren. Es ist zwingend erforderlich, die Zeitspanne von 6416 calBC–6220 calBC und in Zukunft durch gezielte Ausgrabungen eine Da- fällt somit ebenfalls in die Phase des Einsetzens der tenbasis zu schaffen, um Neolithisierungsprozes- Trapezindustrie. se in diesem Regionalraum zu verstehen. Dies gilt Das Datum aus Coldinne (Kitz 1986, 10) fällt jedoch gleichermaßen für andere Regionen. K. P. mit einer Altersspanne von 5624 calBC bis 5480 Wechler (1993, bes. 9 – 14) stellte für den Mittel- calBC wiederum in einen jüngeren Abschnitt. Wei- und Ostdeutschen Raum fest, dass die Kenntnisse terhin liegen zwei Daten aus Holtorf FStNr. 9 vor, über das späte Mesolithikum des Binnenlandes die aus Probenmaterial der als Gargruben interpre- noch völlig unzureichend sind. Gleichermaßen tierten Befunde gewonnen wurden. Diese belegen sieht es E. Cziesla (2008, 408); er konstatiert aber für einen Teil der über 90 gleichartigen Befunde, die auch, dass die Zahl der spätmesolithischen Fund- sämtlich keine Steineinfassung besaßen, eine Nut- stellen im Binnenland gegenüber den vorherigen zung zwischen 6212 calBC– 6063 calBC und 5720 Zeitabschnitten insgesamt abnimmt (Tab. 1). Dem calBC–5636 calBC. Schließlich liegen noch zwei kann so nicht gefolgt werden. Zum einen beziehen Datierungen aus Oldendorf 69 vor, die aus dem als sich die von ihm genannten Zahlen für das Früh- möglichen Grabbau angesprochenen Befund 12 mesolithikum gegenüber dem Spätmesolithikum stammen. Diese fallen mit Zeitspannen von 6441– auf den doppelten Zeitraum, zum anderen werden 6253 calBC und 6380–6095 calBC ebenfalls in den hier ausgewählte Regionen präsentiert, die nicht als Übergangsbereich vom Früh- zum Spätmesolithi- repräsentativ angesehen werden und somit auch kum.6 keine Tendenz widerspiegeln können. Als Vergleich Aus dem eingangs beschriebenen großen Be- wurden Zahlen aus vier niedersächsischen Regio- reich zwischen Dümmer, Oste, Lössgrenze und öst- nen herangezogen. Die Materialaufnahme vom Ver- lichem Niedersachsen liegt somit kein einziges me- fasser (Gerken 2001a) im Ldkr. Rotenburg (Wüm- solithisches Datum vor, dass in die gleiche Zeit fällt me) ergab, dass ca. 35 % der erfassten Fundstellen wie die Siedlung der Bandkeramik in Niedernstö- spätmesolithische Anteile aufweisen. Durch die cken. Daraus zu schließen, dass der gesamte Raum Fundaufnahme im Ldkr. ermittelte K. Breest gegen Ende des 6. Jahrtausends v. Chr. unbesiedelt (1993) dort einen Anteil von ca. 60 %. Für den Ldkr. gewesen sei, ist sicher falsch. Hier zeigt sich viel- Lüchow-Dannenberg sind ebenfalls durch K. Breest mehr der völlig unzureichende Forschungsstand. (1997) ca. 21 % spätmesolithische Fundstellen be- Einerseits fehlen systematische Ausgrabungen, an- legt. Die Analyse von S. Mahlstedt (2015), die dererseits müssten mehr 14C-Analysen an bereits mehrere Areale im Westen und Nordwesten von vorhandenem Probenmaterial erfolgen, wie z.B. aus Niedersachsen aufnahm, ergab über 45 % spätmeso- dem von Eversten FStNr. 3 und Holtorf FStNr. 9. lithische Fundstellen, wobei nur Trapeze als kleins- Wir wissen so gut wie nichts über die materielle ter gemeinsamer Nenner bei unserer Analyse heran- Kultur der spätmesolithischen Gruppen im mittle- gezogen wurden. Der reale Wert ist daher weitaus ren niedersächsischen Tiefland, zumal organische höher anzusetzen. Somit ist für Niedersachsen im Objekte ohnehin gänzlich fehlen. Dabei gäbe es Mittel ein Wert von ca. 40 % belegt. Rechnet man zahlreiche topografische Situationen, die schon den doppelten Zeitraum für das Frühmesolithi- Fundmaterial geliefert haben und somit Ansatz- kum gegen, ist das Aufkommen spätmesolithischer punkte bieten würden, um Forschungsprojekte zu Fundstellen dagegen um 50 % höher, somit ist – ent- initiieren. gegen Cziesla (2008) – eher ein Anstieg und kein Rückgang der Bevölkerung im Spätmesolithikum zu diagnostizieren. Zu beachten ist allerdings, dass 5 ERL-18750 (8285±56 BP); ERL-18753 (7550±55 BP); ERL-18755 (7512±54 BP) KN-69 (7430±60 BP); ERL-14453 sich bei Palimpsesten die realen zeitlichen Anteile (7341±55 BP); HV-1348 (7320±130 BP); ERL-14452 (7239±69 nicht ermitteln lassen. BP); ERL-14451 (7148 ± 54 BP); ERL-18751 (6790±51 BP); Hinweise auf andere Kulturgruppen, die einen ERL-18754 (6724±51 BP); ERL-18752 (6480±51 BP) frühen Einfluss auf das regionale Spätmesolithikum 6 KIA 31651 (7523±34 BP); KIA 31649 (7392±33 BP) bzw. auf einen Neolithisierungsprozess gehabt ha- 68 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

ben könnten, gibt es bislang ebenfalls nicht. Zurzeit zwischen und Niedernstöcken Hin- muss vollkommen offen bleiben, welche Einflüsse weise darauf, dass hier weitere bandkeramische von welchen Kulturgruppen und in welcher Zeit Siedlungen gelegen haben könnten. Bei der Be- stattgefunden haben. Jegliche Aussagen darüber antwortung der Fragen nach dem genauen Ablauf bleiben spekulativ. Es sind nicht ansatzweise Daten der Besiedlung in diesem Raum und dem Verhält- vorhanden, die weitergehende Theorien oder The- nis zu den einheimischen Jäger-Sammler-Gruppen sen zulassen. stehen wir jedoch noch ganz am Anfang. Um die Ein aktuelles Pollendiagramm, das aus einem Neolithisierungsprozesse in der nordwestdeutschen Kleinstmoor in unmittelbarer Nähe einer nur 20 km Tiefebene besser zu verstehen ist nicht zuletzt eine von Niedernstöcken entfernt liegenden mesolithi- genauere Kenntnis der mesolithischen Entwicklung schen Fundstelle mit über 80 Feuergruben gewon- – insbesondere der spätmesolithischen Periode – in nen wurde (Assendorp 1985, Speier / Helmreich diesem Bereich notwendig. Aber auch die neolithi- 2005; Gerken 2016), weist Getreidepollen erst ab schen Epochen sind im Raum nördlich von Hanno- ca. 4000 calBC auf. Dieses Datum ist aber nicht ver weit davon entfernt gut erforscht zu sein. In der zwangsläufig auf Niedernstöcken übertragbar. Es Regel wurden neolithische Fundstellen nur zufällig könnte aber darauf hindeuten, dass außerhalb des bei Erdarbeiten bzw. in jüngerer Zeit bei Prospek- Expansionsgebietes der LBK erst dann eine neo- tionen im Zuge anstehender Erdarbeiten entdeckt lithische, auf Ackerbau ausgerichtete Lebensweise und untersucht, eigenständige Forschungen gibt es einsetzte. Weitere pollenanalytische Untersuchun- bislang nicht. Der Fundplatz Niedernstöcken sollte gen im Regionalbereich erscheinen dringend erfor- daher als Ausgangspunkt für weitere Forschungen derlich, um auch von naturwissenschaftlicher Seite zur Neolithisierung des mittleren Niedersachsen die Neolithisierung des niedersächsischen Tieflan- unbedingt weiter untersucht werden. des abzuklären. Auch wenn sich aufgrund des schlechten For- schungsstandes gerade im Raum um Niedernstö- BEFUNDKATALOG cken eine spätmesolithische Besiedlung kaum nach- weisen lässt, ist es sehr wahrscheinlich, dass dieses Befund 1: Gebiet um 5200 v. Chr. von Wildbeutern genutzt Pfostengrube, rundlich, im Planum ca. 60 cm im Durchmesser, wurde (ähnlich auch Saile 2007, 46). Ob es zwi- Grenzen schwach wahrnehmbar, aus sandigem Lehm mit gerin- schen Mesolithikern und bandkeramischen Bauern gem Humusanteil, etwas HK, mittelgraubraun. Nur im Planum Kontakte gegeben hat und wie diese ausgesehen ha- dokumentiert. ben, ist aktuell nicht zu beantworten. Befund 2: Pfostengrube, rundlich, im Planum ca. 40 cm Dm., Grenzen Ausblick schwach wahrnehmbar, aus sandigem Lehm mit geringem Hu- musanteil, viel HK, mittelgraubraun. Nur im Planum dokumen- Mehr als 30 Jahre nach der oben angeführten Pu- tiert. blikation von Steinmetz (1985) hat sich das Ver- breitungsbild linienbandkeramischer Siedlungen in Befund 3: Niedersachsen weiter verdichtet und lässt sich nun Grube, leicht oval, Maße ca. 225 x 245 cm; Grenzen deutlich er- mit dem Fundplatz Niedernstöcken um 50 km in kennbar, aus sandigem Lehm mit geringem Humusanteil, etwas Richtung Norden ausweiten. In diesem Zusammen- HK, Farbe mittelgraubraun. Nur im Planum dokumentiert. Fun- hang erscheinen auch der Hortfund von Dechseln de: 9 Flintartefakte und mehrere Brandlehmfragmente (30 g). in der Gmkg. Luttum (Deichmüller 1968) und der Fund eines linienbandkeramischen Kumpfes in der Befund 4: Gmkg. Uesen (Potratz 1941), beide Ldkr. Verden, Pfostengrube, rundlich, ca. 55 cm im Dm., Grenzen schwach er- in der Nähe der Aller bzw. Weser geborgen, in neu- kennbar, aus sandigem Lehm mit geringem Humusanteil, etwas em Licht; auch wenn sie wohl in einen späteren HK, Farbe ockergrau. Nur im Planum dokumentiert. Abschnitt der Bandkeramik zu setzen sind als der Fundplatz Niedernstöcken. Auch gibt es aufgrund Befund 5: der Häufung von Dechselfunden entlang der Leine Pfostengrube, rundlich, ca. 50 cm Dm., Grenzen kaum erkenn- Klaus Gerken und Hildegard Nelson 69

bar, aus sandigem Lehm mit geringem Humusanteil, etwas HK, Tiefe, deren Grenzen sich durch die Brandlehmfüllung deutlich Farbe ockergrau. Nur im Planum dokumentiert. abzeichnen, Farbe rötlich und dunkelocker bis schwarzgrau. Funde: mehrere Stücke Brandlehm (150 g). Befund 6: Pfostengrube, rundlich, ca. 55 cm. Dm., Grenzen kaum erkenn- Befund 14: bar, abhängig von Austrocknung und Oxydation des Bodens, Pfostengrube, Grenzen zeichnen sich nicht ab, nur durch Lage aus sandigem Lehm mit geringem Humusanteil, etwas HK, Farbe von Brandlehm zu erkennen, aus sandigem Lehm. Nur im Pla- ockergrau. Nur im Planum dokumentiert. num dokumentiert. Funde: mehrere Stücke Brandlehm (135 g).

Befund 7: Befund 15: Pfostengrube, leicht oval, ca. 70 x 50 cm Dm., Grenzen kaum Pfostengrube, Grenzen zeichnen sich nicht ab, nur durch Lage erkennbar, abhängig von Austrocknung und Oxydation des Bo- von Brandlehm zu erkennen, aus sandigem Lehm. Nur im Pla- dens, aus sandigem Lehm mit geringem Humusanteil, etwas HK, num dokumentiert. Funde: mehrere Stücke Brandlehm (60 g). Farbe ockergrau. Nur im Planum dokumentiert. Befund 16: Befund 8: Pfostengrube, rundlich, Dm. ca. 50 cm, Grenzen zeichnen sich Pfostengrube, rundlich, ca. 30 cm Dm; Grenzen zeichnen sich schwach ab, aus sandigem Lehm. Farbe schwach grau/ocker, schwach ab, aus sandigem Lehm mit geringem Humusanteil, etwas grauer als Umgebung. Nur im Planum dokumentiert. Farbe etwas heller als Umgebung (hellocker). Nur im Planum dokumentiert. Funde: mehrere Stücke Brandlehm (110 g). Befund 17: Grube, amorph, ca. 7,45 x 3,3 m, Grenzen zeichnen sich zum Teil Befund 9: deutlich ab, teilweise eher schwach erkennbar, aus sandigem Pfostengrube, Grenzen zeichnen sich nicht ab, nur durch Lage Lehm, HK. Farbe grau/ocker, mittelgrau, marmoriert, teilweise von Brandlehm zu erkennen, aus sandigem Lehm mit geringem deutlich dunkler als Umgebung. Funde: Brandlehm (280 g), fünf Humusanteil. Nur im Planum dokumentiert. Funde: mehrere Stü- Schleifsteinfragmente, ein Felsgesteinfragment, ein Spinnwirtel, cke Brandlehm (30 g). 193 Keramikscherben, zwei Stück Knochenbrand und 42 Flint- artefakte. Befund 10: Pfostengrube, Grenzen zeichnen sich nicht ab, nur durch Lage Befund 18: von Brandlehm zu erkennen, aus sandigem Lehm mit geringem Pfostengrube, rundlich, ca. 65 x 70 cm Dm, Grenzen deutlich, Humusanteil. Im Profilschnitt nicht erkennbar. Funde: mehrere aus sandigem Lehm, HK, Farbe mittel- bis dunkelocker, marmo- Stücke Brandlehm (465 g). riert. Im Profil wannenförmig, ca. 75 cm breit, ca. 44 cm tief. Funde: ein Flintartefakt. Befund 11: Pfostengrube, amorph, Dm. ca. 20 cm, Grenzen zeichnen sich Befund 19: ganz schwach ab, im Wesentlichen nur durch Lage von Brand- Pfostengrube mit Pfosten, amorph, 80 x 73 cm Dm., Grenzen lehm zu erkennen, aus sandigem Lehm, evtl. etwas grauer als deutlich, aus sandigem Lehm, etwas HK, Farbe mittel- bis dun- Umgebung. Nur im Planum dokumentiert. Funde: mehrere Stü- kelocker, marmoriert. Im Profil Pfostengrube ca. 85 cm breit, cke Brandlehm (110 g). Pfosten ca. 35 cm breit, 47 cm tief. Pfostengrube wannen- bis trogförmig, Grenzen zeichnen sich deutlich ab, Farbe der Grube Befund 12: rötliches Ocker, Pfosten dunkles Ocker. Funde: eine Keramik- Pfostengrube, Grenzen zeichnen sich nicht ab, nur durch Lage scherbe. von Brandlehm zu erkennen, aus sandigem Lehm, mehrere Stücke Brandlehm (285 g) und HK. Im Profil deutlich erkenn- Befund 20: bare, zylindrische Pfostengrube von 35 cm Breite und 40 cm Pfostengrube, rund, ca. 50 cm Dm., Grenzen zeichnen sich Tiefe, Farbe rötlich und dunkelocker bis schwarzgrau. deutlich ab, aus sandigem Lehm, HK, Farbe mittelocker bis schwarzgrau, marmoriert. Im Profil ca. 53 cm breit, ca. 22 cm Befund 13: tief, trogförmig, Grenzen zeichnen sich deutlich ab, sandiger Pfostengrube, Grenzen zeichnen sich nicht ab, nur durch Lage Lehm, unterhalb des Befundes steht Sand an, Farbe dunkelo- von Brandlehm zu erkennen, aus sandigem Lehm, HK. Im cker. Nur im Planum dokumentiert. Profil zylindrische Pfostengrube von 35 cm Breite und 40 cm 70 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

Befund 21: Befund 29: Pfostengrube, rundlich, im Halbplanum 2 trapezförmig, in Pla- Grube, rundlich, ca. 140 x 125 cm, grenzt an Befund 30, Grenzen num 3 wieder rundlich, ca. 50 cm Dm., Grenzen deutlich, aus deutlich, aus sandigem Lehm, etwas HK, Farbe mittel- bis dun- sandigem Lehm, etwas HK, Farbe mittel- bis dunkelocker und kelocker, schwarzgrau marmoriert. Nur im Planum dokumen- dunkelgrau marmoriert. Nur im Planum dokumentiert. tiert. Funde: Reibstein aus Porphyr.

Befund 22: Befund 30: Grube, rechteckig mit leicht abgerundeten Ecken, Maße ca. Pfostengrube, rundlich, ca. 45 cm Dm., Grenzen deutlich er- 155 x 80 cm, Grenzen deutlich erkennbar, aus sandigem Lehm, kennbar, aus sandigem Lehm, etwas HK, Farbe mittel- bis dun- etwas HK, Farbe hellocker, leicht grau marmoriert. Kreuz- kelocker, schwarzgrau marmoriert. Im Profil trogförmig, Br. ca. schnitt angelegt, im Profil A-B wannenförmig, L. ca. 1,55 m; 34 cm; Tiefe ca. 17 cm. Grenzen zeichnen sich deutlich ab, aus Tiefe ca. 32 cm. Grenzen im Süden deutlich, im Norden kaum sandigem Lehm, etwas HK, Farbe mittelocker bis graubraun. wahrnehmbar. Aus sandigem Lehm, etwas HK, Farbe hell - mit- telocker, grau marmoriert. Im Südteil an der Basis dunklere Befund 31: Schichtungen, im Zentrum sackförmiger, dunkelbrauner Be- Verfüllschicht von Befund 28?, amorph, ca. 120 cm Dm., reich. Im Profil C-D ca. 75 lang, ca. 32 cm tief, wannenförmig, Grenzen in wenigen Teilbereichen deutlich (helle Grenzschicht), Grenzen im Osten kaum wahrnehmbar, im Westen deutlich, Übergänge zu angrenzenden Befunden nicht zu erfassen, aus senkrechte Wand, sonst wie Profil A-B. sandigem, leicht humosem Lehm, etwas HK, Farbe mittel- bis dunkelocker, schwarzgrau marmoriert. Nur im Planum doku- Befund 23: mentiert. Grube, rundlich, ca. 125 cm Dm., Grenzen deutlich, wird von Befund 22 geschnitten, aus sandigem Lehm, etwas HK. Farbe Befund 32: hellocker, leicht grau marmoriert. Nur im Planum dokumentiert. Pfostengrube, rund ca. 35 cm Dm., Grenzen zeichnen sich nur nach Austrocknung ab, aus sandigem Lehm, etwas HK, Farbe Befund 24: mittel- bis dunkelocker. Im Profil wannenförmig, Breite ca. 46 Grube, amorph, Maße ca. 160 x 125 cm, Grenzen im N und O cm, Tiefe ca. 20 cm; Grenzen zeichnen sich schwach ab, aus deutlich, sonst unklar, aus sandigem Lehm, etwas HK, Farbe sandigem Lehm, HK, Farbe im unteren Bereich, hellocker / mit- dunkelocker bis dunkelbraungrau, stark marmoriert. Nur im Pla- telocker, marmoriert, im oberen Bereich muldenförmig etwas num dokumentiert. grauer.

Befund 25: Befund 33: Grube bzw. Verfüllung, bogenförmig, ca. 100 x 65 cm, Pfostengrube, rund, ca. 40 cm Dm., Grenzen zeichnen sich nur Grenzen zu den Befunden 23 und 24 unklar, sonst sehr deutlich, nach Austrocknung ab, aus sandigem Lehm, etwas HK, Farbe aus sandigem Lehm, etwas HK, Farbe dunkelocker bis dunkel- mittel- bis dunkelocker. Im Profil wannenförmig, Breite ca. 52 graubraun, stark marmoriert. Nur im Planum dokumentiert. cm Tiefe ca. 26 cm, Grenzen zeichnen sich deutlich ab, Farbe mittelocker bis graubraun. Befund 26: Pfostengrube, rundlich, ca. 65 cm Dm., Grenzen weitgehend klar, Befund 34: im Westen nicht zu erkennen, aus sandigem Lehm, HK, Farbe Pfostengrube, rund, ca. 40 cm Dm., Grenzen zeichnen sich hellocker,grau marmoriert. Nur im Planum dokumentiert. kaum ab, nur nach Austrockung etwas deutlicher, aus sandi- gem Lehm, HK, Farbe mittelocker, leicht grauer als Umgebung. Befund 27: Im Profil zylindrisch, Breite ca. 28 cm, Tiefe ca. 35 cm. Grenzen Pfostengrube, rundlich, ca. 65 x 70 cm, Grenzen sehr verwa- zeichnen sich deutlich ab, Farbe dunkelocker bis graubraun. schen, aus sandigem Lehm, HK, Farbe hellocker, grau marmo- riert. Nur im Planum dokumentiert. Befund 35: Grube oder lineare Verfüllung, auf 145 cm Länge fassbar, Gren- Befund 28: zen zeichnen sich deutlich ab, jedoch nicht zu Befunden 37 und Grube, amorph, ca. 180 cm im Dm., geht ohne deutliche Grenze 38, aus sandigem Lehm, HK, Farbe mittelocker bis dunkelgrau- in Befund 31 über, aus sandigem Lehm, etwas HK, Farbe mit- braun. Nur im Planum dokumentiert. Funde: eine Keramikscher- tel- bis dunkelocker, schwarzgrau marmoriert. Nur im Planum be. dokumentiert. Klaus Gerken und Hildegard Nelson 71

Befund 36: Sand, Farbe mittelocker, bei Austrocknung etwas grauer als Grube, nur angeschnitten, verläuft unter Südprofil, 145 x 85 cm, Umgebung. Nur im Planum dokumentiert. Grenzen zeichnen sich deutlich, aber etwas verwaschen ab, aus sandigem Lehm, HK, Farbe mittelocker bis dunkelbraugrau, Ohne Befund: marmoriert. Nur im Planum dokumentiert. Streufunde, bei und nach Abtrag des Mutterbodens geborgen: 96 Flintartefakte, 59 Felsgesteinfragmente, 18 Schleifsteinfrag- Befund 37: mente, ein Dechsel, 103 Keramikscherben, 34 Stücke Brandlehm Grube, rundlich, ca. 90 cm im Dm., Grenzen zu Befunden 35 und (490 g), ein Mahlkugelfragment, 33 Stück Eisenschlacke und 38 unklar, aus sandigem Lehm, HK, Farbe mittelocker bis dun- neun Eisenobjekte. kelgraubraun, marmoriert. Nur im Planum dokumentiert. Liste 1 Befund 38: Dechsel außerhalb des bandkeramischen Kerngebietes. Grube, rundlich, ca. 90 cm im Dm., Grenzen zum Süden und Westen hin deutlich, im Übrigen unklar, geht in Befunde 35 und Liste 2 37 über, aus sandigem Lehm, HK, Farbe mittelocker bis dunkel- Spätmesolithische Fundstellen im mittleren Niedersachsen graubraun, marmoriert. Nur im Planum dokumentiert. nördlich der Lössgrenze.

Befund 39: Große Grube, amorph, Maße ca. 600 x 220 cm, Grenzen nach O undeutlich, sonst erkennbar, aus sandigem Lehm, teilweise stär- kere Humusanteile, HK, Farbe mittelocker bis dunkelgraubraun marmoriert. Im Profil muldenförmig, Breite ca. 245 cm, Tiefe ca. 40 cm. Im Westen nicht vollständig erfasst, im Osten wird eine weitere Grube (Befund 39a) geschnitten, die im Planum nicht erkennbar war. Grenzen zeichnen sich deutlich ab, zwei deut- lich trennbare Verfüllschichten. An der Grubenbasis sind parti- ell dunkle schwarzgraue, holzkohlehaltige, dünne Einfüllungen zu erkennen. Die untere primäre Füllschicht ist ocker bis grau- braun marmoriert und im Mittel 15 cm mächtig. Die sekundäre Füllschicht von ca. 25 cm Stärke ist dunkelocker bis dunkelgrau- braun gefärbt. Funde: 438 Keramikscherben, 28 Stücke Brand- lehm (350 g), 48 Flintartefakte, Knochenbrand, vier Schleif- steinfragmente aus Sandstein, drei Felsgesteinfragmente sowie drei Dechsel / Dechselfragmente.

Befund 39 a: Grube, im Planum nicht als separater Befund erkannt, im Profil muldenförmig, wird im W von Befund 39 geschnitten, Breite ca. 95 cm, Tiefe ca. 22 cm. Grenzen zeichnen sich deutlich ab, aus sandigem Lehm, etwas HK, Farbe dunkelocker bis graubraun. Funde nicht von Befund 39 getrennt.

Befund 40: Pfostengrube, rundlich, ca. 40 cm im Dm., Grenzen kaum wahr- nehmbar, nur durch Austrocknung erkennbar, aus lehmigem Sand, Farbe mittelocker, bei Austrocknung etwas grauer als Umgebung. Nur im Planum dokumentiert.

Befund 41: Pfostengrube, rundlich, ca. 45 cm im Dm., Grenzen kaum wahr- nehmbar, nur durch Austrocknung erkennbar, aus lehmigem 72 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze 83 KatNr. 119 und 8383 KatNr. KatNr. 120 119 – 4 KatNr. 4, Abb. 2.4 –

285 KatNr. 2319 286 KatNr. 2326 286 KatNr. 2326 – – – Zippel 1999, 2 1999, Zippel Zippel 2001, 2 KatNr. 6, Abb. 2.6 (unter Koldingen) König 2001, 6 KatNr. 5, Abb. 2.5 / / /

Dahmlos 1999, 82 Dahmlos 1999, 109 KatNr. 167 / /

Literatur Moser 1998, 362 KatNr. 3021 Moser 1998, 284 Potratz 32; Moser 1941, 1998, 284 KatNr. 2318 Moser 1998, 285 Moser 1998, 285 Moser 1998, 36 KatNr. 156 Moser 1998, KatNr. 37 158 Moser 1998, KatNr. 2583 315 Potratz 35 Abb. 1941, 8; Moser 1998, 290 KatNr. 2357 Cosack Cosack Breest 59 2014, KatNr. 84 Moser 1998, 332 KatNr. 2731 Zippel Moser 1998, 348 KatNr. 2881 Moser 1998, 32 KatNr. 126 Moser 1998, 32 KatNr. 125 Moser 1998, 69 KatNr. 469 Mus. Neustadt Moser 1998, 143 KatNr. 1119 Moser 1998, 150 KatNr. 1170 Zippel Cosack Moser 1998, 39 KatNr. 183 Moser 1998, 277 KatNr. 2259 Moser 1998, 304 KatNr. 2475 Fundbezeichnung Flacher SLK Flacher Flacher SLK Flacher Mittelhoher SLK SLK Hoher SLKHoher Hoher SLKHoher Hoher SLKHoher Dechsel Hoher SLKHoher Dechsel Dechsel Dechsel SLK Diverse SLK Diverse Hoher SLKHoher Flacher SLK Flacher Flacher SLK Flacher Flacher SLK Flacher Hoher SLKHoher Hoher SLKHoher Flachhacke Kleiner SLKKleiner Dechsel Mittelhoher SLK Hoher SLKHoher SLK Landkreis Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Gemeinde Stadt Stadt Hemmingen Hemmingen Hemmingen Stadt Neustadt a. Rbge. Stadt Neustadt a. Rbge. (Deister) Wennigsen Stadt Stadt Stadt Laatzen Stadt Stadt Laatzen Stadt Stadt Stadt Stadt Pattensen Stadt Stadt Springe Stadt Stadt Neustadt a. Rbge. Stadt Neustadt a. Rbge. Stadt Neustadt a. Rbge. Stadt Neustadt a. Rbge. Stadt Stadt Burgdorf Stadt Pattensen Stadt Stadt Stadt Stadt Neustadt a. Rbge Stadt Ronnenberg Stadt Sehnde 2 1 4 8 2 2 1 7 2 9 7 2 8 21 16 27 52 43 22 35 34 54 oF oF oF oF FStNr. Alferde Gemarkung Arnum Arnum Arnum Arnum Brase Brase Bredenbeck Grasdorf Gleidingen Haimar Jeinsen Jeinsen Lüdersen Mandelsloh Mandelsloh Neustadt Neustadt Otze Sorgensen Schulenburg Ronnenberg Stöckendrebber Weetzen Wehmingen Fundliste 1: Undurchlochte Dechsel im Umkreis der Fundstelle Niedernstöcken außerhalb des bislang bekannten Verbreitungsgebietes der Linienbandkeramik der Verbreitungsgebietes bekannten bislang des außerhalb Niedernstöcken Fundstelle der Umkreis im Dechsel Undurchlochte 1: Fundliste Klaus Gerken und Hildegard Nelson 73 e; Brandte; 1995, 4 KatNr. Abb. 1, 2 a-d; Schünemann Abb. 47 1979, 5 102. Abb. 9 102 Abb. 9 – – König 2001, 6 KatNr. 6, Abb. 2.6 /

Moser 1998, 158 KatNr. 1233 Cosack Breest 1993, Brandt 48 167 KatNr. 17; 1967, Potratz Abb. 31 3; Brandt 165 1941, Karte 1967, 1 Deichmüller 1968, 100 Brandt 168 1967, mündl. Mitteilung Bertholdmündl. J. Stark 1998, 35 KatNr. 141 Stark 1998, KatNr. 47 193 Stark 1998, 83 KatNr. 384 Deichmüller 1968, 101 Hoher SLKHoher Dechsel Flacher SLK Flacher Hoher DechselHoher Hoher SLKHoher Flacher SLK Flacher Flacher SLK Flacher Hoher SLKHoher Hoher SLKHoher Flacher SLK Flacher 3 SLK Region Hannover Region Region Hannover Region Celle Gifhorn Nienburg Nienburg Schaumburg Schaumburg Schaumburg Verden Stadt Neustadt a. Rbge. Langlingen Stadt GifhornStadt Häuslingen Marklohe Hilgermissen Stadt Bückeburg Stadt Stadt Bückeburg Stadt Flecken Lauenau Flecken Kirchlinteln – 4 16 32 23 92 39 oF oF oF 1 oF 5 Uetze Welze Hohnebostel Gifhorn Klein Häuslingen Klein Oyle Ubbendorf Cammer Bückeburg Bückeburg Feggendorf Luttum Die Liste und die Kartierung (Abb. 30) wurden nach Literatur und weiteren Recherchen erstellt, Felsgesteinbeile. um vermutlich Zeichnungen der aufgrund sich Vollständigkeit es handelt Schuhleistenkeilen aufgeführten Stark 1998 von weiteren ist nicht gesichert. (SLK = Schuhleistenkeil; oF= ohne Fundstelle, nicht genau lokalisierbar). Bei 74 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze 21 Abb.21 13 – 46 KatNr. 10, Taf. 16 46 KatNr. Taf. 10, 64 56 KatNr. 42, Taf. 68 KatNr. 69 50, Taf. 53 KatNr. 27, Taf. 36 Taf. 53 KatNr. 27, 43 9, 10,13 KatNr. 2, Taf. 52 35 KatNr. 25, Taf. 42 KatNr. 1,Taf. 5; 7 5; KatNr.42 1,Taf. – – – – – – – a, 16 KatNr.a, 16 Abb. 10, 9 b, 32b, KatNr. 42, Abb. 38

Breest 1993, 45 Breest 1993, 51 Breest 1993, 62 KatNr. 39 und 56 40, Taf. Breest 1993, 65 KatNr. 60 43, Taf. Breest 1993, 55 KatNr. 47 33, Taf. Literatur Breest 1993, 63 Schwarz-Mackensen 1978, 44; 97 KatNr. Breest 195, Taf. 1993, 26 50 Taf. KatNr. 21, Breest 1993, 49 25 KatNr. 20, Taf. Breest 1993, 41 2002 Breest Breest 2002 Breest Breest 1993, 19 46 KatNr. Taf. 12, Breest / Hinsch 20 1997, Breest 1993, 53 38 KatNr. 29, Taf. Breest 1993, 44 54 Taf. KatNr. 31, Breest 1993, 42 Breest 1993, 67 KatNr. 68 48, Taf. Breest 1993, 67 Breest 71 1993, Taf. 68 KatNr. 51, Breest 1993, 52 Breest 21 1993, KatNr. Taf. 47 13, Breest 1993, 22 48 KatNr. 16, Taf. Breest 18 1993, Taf. 46 KatNr. 11, Breest 22 1993, KatNr. Taf. 47 15, Breest 1993, 24 49 KatNr. Taf. 19, Breest 22 1993, KatNr. Taf. 47 14, 6 7 1 2 3 9 5 1 4 9 3 11 11 41 31 12 13 12 14 15 18 21 29 69 22 54 FStNr. Beedenbostel Diesten Eversen Eversen Eversen Adelheidsdorf Gemarkung Bröckel Bröckel Altencelle Altencelle Altencelle Eicklingen Eicklingen Eldingen Eschede Hambühren Baven Hermannsburg Höfer Hohnebostel Hohnebostel Offensen Hermannsburg Hohnebostel Hohnebostel Hohnebostel Beedenbostel Bergen Bergen Bergen Bergen Adelheidsdorf Gemeinde Bröckel Bröckel Celle Celle Celle Eicklingen Eicklingen Eldingen Eschede Hambühren Hermannsburg Hermannsburg Höfer Langlingen Langlingen Wienhausen Hermannsburg Langlingen Langlingen Langlingen Celle Celle Celle Celle Celle Fundliste 2: Spätmesolithische Fundstellen im Umkreis der Fundstelle Niedernstöcken Landkreis Celle Celle Celle Celle Celle Celle Celle Celle Celle Celle Celle Celle Celle Celle Celle Celle Celle Celle Celle Celle Celle Klaus Gerken und Hildegard Nelson 75 70 KatNr. 92 – 63 10 KatNr. 72, Taf. 62 KatNr.69, 9 Taf. – –

247 KatNr.247 1465 – 44 14 KatNr. 4, Taf. – 20, Taf. 131-137; Schwarz-Mackensen 131-137; 20, Taf. 1978, 67 KatNr. 87 –

Breest 1993, 43 Bischop 267 KatNr. 1566 1997, Bischop 245 1997, Mahlstedt KatNr. 16 83, 2015, 176 Taf. Mahlstedt Taf.15 KatNr. 67, 2015, 175 Mahlstedt 16 KatNr. 76, 2015, 176 Taf. Schwarz-Mackensen 9 Taf. 1978, 62 KatNr. 71, 62 1978, Schwarz-Mackensen Schwarz-Mackensen 1978, 68 KatNr. 13 90, Taf. Zeitz 1969, 19 Schwarz-Mackensen 14 1978, 68 Taf. KatNr. 91, Schwarz-Mackensen 21 Taf. 1978, 77 KatNr. 116, Schwabedissen 1944, 25 Taf. Schwabedissen 1944, 28 Taf. Schwarz-Mackensen 26 KatNr. 1978, 81 135, Taf. Schwarz-Mackensen 1978, 80 26 KatNr. 133, Taf. Bischop 194 KatNr. 1175 1997, Bischop KatNr. 210 1255 1997, Bischop 388 KatNr. 1997, 2386; Mahlstedt 17,9 Taf. 2015, 176, 61 1978, Schwarz-Mackensen Schwarz-Mackensen 1978, 64 12 KatNr. 79, Taf. Schwarz-Mackensen 1978, 57 7 KatNr. 59, Taf. Schwarz-Mackensen 1978, 96 44 KatNr. 193, Taf. Schwarz-Mackensen 1978, 97 KatNr. 45 196, Taf. Zeitz 1969, Schwarz-Mackensen 18; 1978, 68 Schwabedissen 1944, 25 Taf. Zeitz, Schwarz-Mackensen 1969,13; 17 KatNr. 102, 1978, Taf. 74 Schwarz-Mackensen 19 Taf. KatNr.101, 1978, 74 5 8 5 5 4 7 6 2 13 10 10 3? 28 26 23 49 63 43 50 34 oF oF 100 223 6 ,7? 2 , 8 ? 7 oder 25 Fuchsberg Düste Eydelstedt Damme Damme Didderse Didderse Rötgesbüttel Dannenbüttel Westerbeck Westerbeck Gifhorn Gifhorn Stedden Barnstorf Rechtern Lembruch Diepholz-Graftlage Didderse Dalldorf Bechtsbüttel Päse Flettmar Ribbesbüttel Rötgesbüttel Rötgesbüttel Vollbüttel Vollbüttel Vollbüttel Eydelstedt Eydelstedt Vechta Didderse Didderse Rötgesbüttel Sassenburg Sassenburg Sassenburg GifhornStadt GifhornStadt Winsen (Aller) Winsen Flecken Barnstorf Flecken Barnstorf Flecken Lembruch Stadt Diepholz Didderse Leiferde Meine Meinersen (Aller) Müden Ribbesbüttel Rötgesbüttel Rötgesbüttel Ribbesbüttel Ribbesbüttel Ribbesbüttel Diepholz Diepholz Diepholz Gifhorn Gifhorn Gifhorn Gifhorn Gifhorn Gifhorn Gifhorn Gifhorn Gifhorn Diepholz Diepholz Diepholz Diepholz Diepholz Gifhorn Gifhorn Gifhorn Gifhorn Gifhorn Gifhorn Gifhorn Gifhorn Gifhorn Gifhorn Gifhorn 76 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze 87 KatNr. 158,Taf. 35; Moser87 KatNr. 158,Taf. 1998, KatNr. 1361 175 96 KatNr. 190,Taf. 44;96 Moser KatNr. 190,Taf. 1998, KatNr. 1327 170 92 KatNr. 176, Taf. 41; Moser 1998, 41; KatNr.92 1344 KatNr. 172 Taf. 176, – – –

127 KatNr. 174, Abb. 130–132 KatNr.127 174, 39 – – 402 KatNr.1487 402 138 KatNr. 483 – – 279 KatNr. 1311; Mahlstedt KatNr. 62,279 2015, 175 KatNr. Taf.13 1311; – Gerken 2015, 123 /

Schwarz-Mackensen 24 Taf. 1978, 80 KatNr. 131, Schwarz-Mackensen 23-24 1978, 79 KatNr. 129, Taf. Schween 1993, Kat. 37 Nr. Literatur Adameck 1993, 401 Adameck 1993, 137 Adrian Adameck 1931; 1993, 347 KatNr. 1210 Wulf 2011, 275 KatNr. 12 Mahlstedt 1273; Wulf Taf. 2011, KatNr.57, 2015, 175 Adameck 1993, 583 KatNr. 2241 Berthold KatNr. 126 2014, 190, Abb. 164 Berthold KatNr. Mahlstedt 1270; 274 Wulf KatNr.56, 2011, 12 2015, 175 Taf. Wulf 2011, 278 Wulf 2011, syst. Begeh., unpubliziert Begeh., syst. Moser 1998, 60 KatNr. 375 Moser 1998, 103 KatNr. 767 86 1978, Schwarz-Mackensen Schwarz-Mackensen 1978, 87 36; KatNr. 160, Moser Taf. KatNr. 1998, 1360 174 Schwarz-Mackensen 36-37; 1978, 87 KatNr. 162, Taf. Moser KatNr. 1998, 1358 174 Schwarz-Mackensen 1978, 91 Schwabedissen 1944, 36; Schwarz-Mackensen Taf. Moser 1978, 85 31; KatNr. 1998, 153, KatNr. Taf. 1366 175 Moser 1998, 236 KatNr. 1890 Moser 1998, 93 KatNr. 685 Moser 1998, 35 KatNr. 150 Moser 1998, 65 KatNr. 428 Schwarz-Mackensen 33 1978, 86 KatNr. 155,Taf. Schwarz-Mackensen Moser 1998, 41; KatNr. 1308 167-168 1978, KatNr. 91 174,Taf. 95 1978, Schwarz-Mackensen 95 – 13 115 / /

7 6 2 9 4 1 4 5 2 51 31 81 10 21 16 76 52 24 73 26 28 20 39 12 FStNr. 1, 8, 9 ? 1, 114 12 u. 8912 Gifhorn Beber Gifhorn Gemarkung Anderten Voigtei Wellie Huddestorf Schwege Rehburg Holtorf Schwege Schwege Suttorf Dedenhausen Dedenhausen Dedenhausen Eltze Bemerode Wettmar Brase Mardorf Niedernstöcken Dedenhausen Eddesse Eltze Eltze Stadt GifhornStadt Stadt Bad Münder Stadt GifhornStadt Gemeinde Heemsen Flecken Steyerberg Flecken Steyerberg Flecken Raddestorf Bohmte Rehburg-Loccum (Weser) Nienburg Stadt Bohmte Bohmte Stadt Neustadt a. Rbge. Stadt Uetze Uetze Uetze Uetze Hannover Stadt Stadt Neustadt a. Rbge. Stadt Neustadt a. Rbge. Stadt Neustadt a. Rbge. Uetze Edemissen Uetze Uetze Hameln-Pyrmont Nienburg Landkreis Gifhorn Nienburg Nienburg Nienburg Nienburg Nienburg Osnabrück Osnabrück Osnabrück Region Hannover Region Hannover Region Hannover Region Hannover Region Hannover Region Hannover Region Region Hannover Region Hannover Region Hannover Region Hannover Region Hannover Region Region Hannover Region Peine Region Hannover Region Hannover Region Klaus Gerken und Hildegard Nelson 77 166 KatNr. 1291 – 78 KatNr. 70, Taf. 10978 KatNr. 70, Taf. – 38; Moser 1998,162 KatNr. 1267 – 93 KatNr. 179, Taf. 42; Moser 42; 93 KatNr. Taf. 1998, 179, 165 –

113 KatNr. 122, Taf. 109 KatNr. 122, Taf. 113 93 KatNr. 90 94, Taf. – – 221, Abb.221, 5 229, Abb. 13 217, Abb. 1 217, 101 KatNr. 77101 46, Taf. 61 KatNr. 16, Taf. 14 KatNr.61 16, Taf. – – –

– – a, 68-69 21 Taf. KatNr. 21, a, 67-68 23 KatNr. 20, Taf. 22a, 67 KatNr. Taf. 19; a, 99 a, 59 KatNr. 14 a, 60 c, 228 c, 220 d, 216

Gerken 2003, 22 KatNr. 34, Abb. 30 /

Gerken 2001 Gerken 2001 Gerken 2001 Gerken 2015 Gerken Schwarz-Mackensen 1978, 88 KatNr. 38; 164, Moser Taf. 1998, 162 KatNr. 1269 Schwarz-Mackensen 1978, 88 KatNr. 39; 166, Moser Taf. 1998, 163 KatNr. 1275 92 1978, Schwarz-Mackensen Schwarz-Mackensen 40; Moser 1978, KatNr. 91 Taf. 172, KatNr. 1998, 1336 171 Moser 1998, KatNr. 1389 178 Moser 1998, 166 KatNr. 1297 Schwarz-Mackensen 1978, 88 37 KatNr. 163, Taf. Schwarz-Mackensen 1978, 95 44 KatNr. 189, Taf. Gerken 2015 Gerken Metzger-Krahé KatNr. 131 115 1977, Breest unpubliziert; Bachmann-Museum Bremervörde unpubliziert; Bachmann-Museum Bremervörde Metzger-Krahé KatNr. 121 111 1977, unpubliziert; Maack Slg. Fundübergabeliste unpubliziert; Maack Slg. Fundübergabeliste Metzger-Krahé 112 1977, Metzger-Krahé 92 1977, Schwabedissen 2; Metzger-Krahé Nr. 1944, 51 Taf. 77 1977, Gerken 2001 Gerken 2015 Gerken Gerken 2001 Gerken 2001 Gerken unpubliziert; Maack Slg. Fundübergabeliste 3 7 9 2 7 9 51 51 14 37 24 67 23 20 82 23 48 50 40 60 54 oF 167 185 108 224 77? 56?? Breddorf Breddorf Brockel Uetze Uetze Uetze Katensen Uetze Uetze Eltze Eltze Brockel Brockel Weertzen Sassenholz Sassenholz Sassenholz Heeslingen Sassenholz Sassenholz Heeslingen Bülstedt Hamersen Bockel Bockel Hamersen Hamersen Breddorf Breddorf Breddorf Brockel Uetze Uetze Uetze Uetze Uetze Uetze Uetze Uetze Brockel Heeslingen Heeslingen Heeslingen Heeslingen Heeslingen Heeslingen Heeslingen Heeslingen Heeslingen Bülstedt Hamersen Gyhum Hamersen Hamersen Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Region Hannover Region Hannover Region Rotenburg Region Hannover Region Hannover Region Hannover Region Region Hannover Region Region Hannover Region Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg 78 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze 6; Gerken 2015, 208-210 KatNr. 298, Abb. 209 – 101 KatNr. 105, Taf. 96 KatNr.101 105, Taf. 102 KatNr. 95 106, Taf. 15, Abb.15, 11 73 64 KatNr. 62, Taf. 80 KatNr. 74, Taf. 69; Gerken80 Taf. KatNr. 74, 2001a, 79-84 42 Taf. KatNr. 31, – – – – – 107 KatNr.107 86 53, Taf. 112 KatNr. 90 58, Taf. 112 134 KatNr. 71, Taf. 102 Taf. 134 KatNr. 71, 86 56 KatNr. 32, Taf. 92 KatNr. 62 38, Taf. 78 36 KatNr. 29, Taf. – –

– – – 68, Abb. 5 – a, 106 a, 77 a, 57 KatNr. 11, Taf. 11 Taf. a, 57 KatNr. 11, a, 89 a, 84 a, 86 KatNr. 57 33, Taf. a, 110

Linger 1999, 13 /

unpubliziert; Maack Slg. Fundübergabeliste unpubliziert; Maack Slg. Fundübergabeliste Gerken 2001 Gerken unpubliziert; Bachmann-Museum Bremervörde unpubliziert; Maack Slg. Fundübergabeliste unpubliziert; Maack Slg. Fundübergabeliste unpubliziert; Sammlung Müller Metzger-Krahé 72 1977, unpubliziert; Sammlung Müller /Maack Metzger-Krahé 97 KatNr. 94 100, Taf. 1977, Metzger-Krahé 96 KatNr. 92 98, 1977, Taf. Gerken 2001a, 133 unpubliziert; Sammlung Müller unpubliziert; Bachmann-Museum Bremervörde Metzger-Krahé 84 81 KatNr. 79, 1977, Taf. Metzger-Krahé 101 1977, Metzger-Krahé 100 1977, Gerken Gerken 23 2012, 2001 Gerken Literatur 2001 Gerken unpubliziert; Maack Slg. Fundübergabeliste Gerken 2001 Gerken Metzger-Krahé 78 1977, 2001 Gerken Gerken 2001 Gerken 2001 Gerken 9 5 2 41 47 81 42 42 78 79 62 32 82 26 23 77 63 55 22 33 35 66 34 44 177 130 135? FStNr. Godenstedt Godenstedt Glinde Ostereistedt Rockstedt Abbendorf Godenstedt Godenstedt Lavenstedt Granstedt Lavenstedt Elm Minstedt Minstedt Schwitschen Hastedt Badenstedt Brauel Brümmerhof Gemarkung Brüttendorf Brüttendorf Brüttendorf Brüttendorf Oldendorf Seedorf Seedorf Horstedt Ostereistedt Ostereistedt Ostereistedt Scheeßel Seedorf Seedorf Sottrum Seedorf Selsingen BremervördeStadt BremervördeStadt BremervördeStadt Stadt Visselhövede Stadt Hemsbünde Stadt Stadt Zeven Stadt Zeven Gemeinde Stadt Zeven Stadt Zeven Stadt Zeven Stadt Zeven Stadt Zeven Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Landkreis Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Klaus Gerken und Hildegard Nelson 79 52 KatNr. 7, Taf. 4 Taf. 52 KatNr. 7, –

Precht 2006, Abb. 239 171, /

a, 51 Kehrbach / 10 KatNr. Abb.10 1, 1 – 101 KatNr.101 32, Abb. Gerken 24; 2001 89 KatNr. Abb. 15, Breest 18; –

182 KatNr.182 132 86, Taf. 105 82 KatNr. 49, Taf. 140 KatNr. 77, Taf. 104 Taf. KatNr.140 77, 130 KatNr. 99 66, Taf. 96 KatNr. 41, Taf. 72 Taf. 96 KatNr. 41, – – – 209 Abb. KatNr. 341, 274 –

– – 89 KatNr. 421 73 KatNr. 358 (dort unter Rodenberg) – – a, 118 a, 94 a, 103 a, 136 a, 180

Precht 2015, 255 KatNr. 373, Abb. 267 Kehrbach 2002, 9 /

/

Gerken 2001 Gerken 109 Metzger-Krahé Taf. KatNr. 137, 121 1977, 2001 Gerken 2001 Gerken Gerken 2001 Gerken Gerken Gerken 207 2014, Schünemann 95 1981, KatNr. 22, Abb. 19 Gerken 2001 Gerken unpubliziert; Maack Slg. Fundübergabeliste Stark 2003, 88 Stark 2003, 72 Stark 2003, 144 KatNr. 626 Breest Gerken 2003, 92 Fig. Mahlstedt 14; KatNr. 14 64, 2015, 175 Taf. Schünemann 1981, 100 Schünemann 1981, 86 Stark 2003, 78 KatNr. 369B 8 3 1 4 41 51 15 19 21 52 28 73 22 88 34 98 101 201 Oldendorf Zeven Buchholz Dipshorn Vorwerk Otersen Bierden Eissel Schmarrie Apelern Wennenkamp Rodenberg Luttum Otterstedt Luttum Damme Stadt Zeven Stadt Zeven Vorwerk Vorwerk Vorwerk Kirchlinteln AchimStadt (Aller) Verden Stadt Westertimke Wohnste Hülsede Soldorf Stadt Rinteln Stadt Rodenberg Stadt Kirchlinteln Flecken OttersbergFlecken Kirchlinteln Vechta Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Rotenburg Verden Verden Verden Rotenburg Schaumburg Schaumburg Schaumburg Schaumburg Vechta Verden Verden Verden Verden Die Liste und die Kartierung wurden (Abb. 31) nach Literatur und weiteren Recherchen erstellt, Vollständigkeit ist nicht gesichert. ohne (oF= Fundstelle, nicht genau lokalisierbar) 80 Niedernstöcken 21 – Linienbandkeramisches Expansionsgebiet jenseits der Lössgrenze

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