Wahlen 2011 in Mecklenburg-Vorpommern

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Wahlen 2011 in Mecklenburg-Vorpommern Wahlen2011 Wahlen2011 in mecklenburg-vorpommern informationen zur Landtagswahl, zu den Kommunalwahlen und bürgerentscheiden am 4. september 2011 WAHL Hinweise zur Stimmabgabe am Wahltag 2011 und zur Briefwahl p Bis spätestens 13. August 2011 wird ihnen die Wahlbenachrichtigung zugestellt. Wenn Sie keine Benachrich tigung erhalten haben, wenden Sie sich an die zuständige Wahlbehörde ihrer Stadt bzw. Gemeinde. p Die Wahllokale sind am Sonntag, den 4. September 2011 von 8.00 bis 18:00 Uhr geöff net. Auf ihrer Wahl benachrichtigung steht das Wahllokal, in dem Sie wählen können. Bringen Sie die Wahlbenachrichtigung und ihren Personalausweis oder Reisepass mit. Nach Vorlage der Dokumen- te erhalten Sie die Stimmzettel für die verschiedenen Wahlen. p Wenn Sie am Wahltag nicht zu Hause sind und daher per Briefwahl abstimmen möchten, dann füllen Sie die Rückseite der Wahlbenachrichtigung aus und schicken diese an die Gemeindewahl- behörde zurück. Die Briefwahl unterlagen werden ihnen dann per Post zugesandt. p Schicken Sie die Briefwahlunterlagen so ab, dass sie spätestens am Wahltag in der Gemeindewahl- behörde vorliegen. Sie können die Briefwahlunterlagen aber auch noch am Wahltag persönlich ab- geben. werden in Mecklenburg­Vorpommern ein neuer am 4. september 2011 Landtag sowie die Kreistage und Landräte der sechs neu zu bildenden Landkreise gewählt. Darüber hinaus wird über die künftigen Namen der neuen Landkreise abgestimmt. Die Landeszentrale für politische Bildung möchte mit dieser Broschüre über die bevorstehenden Wahl­ gänge und Abstimmungen informieren. Was wird überhaupt gewählt? Ab welchem Alter darf man an welcher Wahl teilnehmen? Wie funktioniert die konkrete Stimmabgabe, wie werden aus Stimmen Mandate? Zu diesen und ande­ ren Fragen fi nden Sie auf den folgenden Seiten Informationen und weiterführende Hinweise. Die Möglichkeiten, sich politisch zu beteiligen, erschöpfen sich zwar nicht in der Teilnahme an Wahlen und Abstim­ mungen. In Parteien, Bürgerinitiativen, Vereinen und Verbänden oder auch im direkten Kontakt mit den gewählten Volksvertretern kann der Einzelne politisch aktiv werden. Wahlen sind in einer repräsentativen Demokratie aber nicht nur das wichtigste, sondern auch das einfachste Instrument für die Bürger, um an der politischen Willensbildung teil­ zuhaben. Mit nur einem bzw. mehreren Kreuzen kann man Einfl uss auf das politische Kräfteverhältnis nehmen und so über Politikinhalte mitbestimmen. Deshalb: Gehen Sie am 4. September zur Wahl! Es ist einfach, kostet nicht viel Zeit, und das Wahllokal ist ganz in Ihrer Nähe. Wer nicht wählt, verpasst niemandem einen Denkzettel – er überlässt es anderen, für sich zu entscheiden. Wenn Sie mehr zu den Wahlen wissen wollen, schauen Sie doch auch auf unsere Internetseite, rufen Sie uns an oder kommen Sie einfach bei uns vorbei. Die Mitarbeiter der Landeszentrale stehen Ihnen gerne für Auskünfte zur Verfügung. Jochen Schmidt Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern Landtagswahl 2011 Die Landtagswahlen sind für die Bürger in Mecklenburg-Vorpommern von herausragender Bedeutung, da das Land für zentrale Lebensbereiche der Menschen verantwortlich ist. So bestimmt der Landtag zum Beispiel über die Schul- und Hochschulpolitik, über die Stärke und Ausrüstung der Polizei sowie über die Kulturpolitik. Bei vielen anderen Themen entscheidet die Landesregierung über ihre drei Stimmen im Bundesrat mit. Die Bürger bestimmen mit ihrer Wahlentscheidung über die Zusammensetzung des Landtages und damit über die Mehrheitsverhältnisse im Parlament. Zu den wichtigsten Aufgaben des Landtages gehören die Wahl des Mi- nisterpräsidenten sowie die Haushaltsgesetzgebung. LandtagswahLen und Landesregierungen seit 1990 Seit 1990 fanden in Mecklenburg-Vorpommern fünf Landtagswahlen statt. Bis zum Jahr 2006 umfasste eine Legis- laturperiode vier Jahre, seit 2006 wird der Landtag für fünf Jahre gewählt. Aus der ersten und zweiten Landtags- wahl (1990 und 1994) ging jeweils die CDU als stärkste Partei hervor. Von 1990 bis 1994 führte sie mit der FDP eine Landesregierung unter Ministerpräsident Alfred Gomolka bzw. seit 1992 unter Berndt Seite. Von 1994 bis 1998 bil- dete die Union mit der SPD eine Koalition. Danach konnten die Sozialdemokraten dreimal in Folge (1998, 2002 und 2006) jeweils die größte Fraktion im Landtag stellen. Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) stützte sich zwei Le- gislaturperioden lang auf eine Koalition mit der damaligen PDS (heute Die LiNKe). Seit 2006 bildet die SPD zusam- men mit der CDU die Landesregierung. im Oktober 2008 wurde erwin Sellering (SPD) vom Landtag als Nachfolger von Harald Ringstorff gewählt. 2006 konnte auch die FDP nach 12 Jahren außerparlamentarischer Opposition wie- der ins Schweriner Schloss einziehen. erstmals kam auch die rechtsextremistische NPD ins Parlament. Bündnis 90/ Die Grünen waren dagegen noch nie im Landtag Mecklenburg-Vorpommern vertreten. Stimmenanteil ausgewählter Parteien im Landesergebnis 2006 (Zweitstimmen) % WAHL 30,2 30 28,8 2006 Stimmenanteil ausgewählter 25 Parteien bei der Landtagswahl 2006 20 (Zweitstimmen) 16,8 15 9,6 10 7,3 5 3,4 3,9 0 SPD CDU LINKE FDP Grüne NPD Son. Quelle: Statistisches Amt Mecklenburg­Vorpommern. Eigene Darstellung. Quelle: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern. Eigene Darste llung. 4.5 Sitzverteilung im Landtag 2002 6002 SPD FDP SPD 7 33 CDU 23 CDU 22 Die Linke. Die Linke. 25 13 71 Sitze 13 71 Sitze 6 NPD © StatA MV Prof. Dr. Alfred Gomolka, Dr. Berndt Seite, Dr. Harald Rings torff , erwin Sellering, CDU, 1990-1992 CDU, 1992-1998 SPD, 1998-2008 SPD, seit 2008 Landesregierungen in Mecklenburg-Vorpommern seit 1990 Legislaturperiode Kabinette Ministerpräsident Koalition 1. Landtag 1990-1992 Prof. Dr. Alfred Gomolka (CDU) CDU/FDP (1990-1994) 1992-1994 Dr. Berndt Seite (CDU) CDU/FDP 2. Landtag 1994-1998 Dr. Berndt Seite (CDU) CDU/SPD (1994-1998) 3. Landtag 1998-2002 Dr. Harald Ringstorff (SPD) SPD/PDS (1998-2002) 4. Landtag 2002-2006 Dr. Harald Ringstorff (SPD) SPD/PDS (2002-2006) 5. Landtag 2006-2008 Dr. Harald Ringstorff (SPD) SPD/CDU (2006-2011) seit 2008 erwin Sellering (SPD) SPD/CDU Wie wird gewählt? Wahlberechtigt zur Landtagswahl sind alle deutschen einwohner Mecklenburg-Vorpommerns, die das 18. Lebens- jahr vollendet und mindestens seit 37 Tagen ihren Hauptwohnsitz im Land haben. Das Landeswahlgesetz sieht eine so genannte personalisierte Verhältniswahl vor. Danach hat der Wähler zwei Stimmen zu vergeben. stimmabgabe Mit der Erststimme wählt er in einem der 36 Wahlkreise einen der zur Auswahl stehenden Direktkandidaten. Diese werden üblicherweise von den Parteien vorgeschlagen, allerdings können sich auch einzelbewerber zur Wahl stellen. Der Bewerber mit den meisten Stimmen erhält das Wahlkreismandat. Mit der Zweitstimme wählt man die Partei und somit die sich dahinter verbergende Landesliste. Wahlvor- schläge dürfen nur von Parteien gemacht werden. Die Zweitstimme ist für die Sitzverteilung im Landtag aus- schlaggebend. Sie entscheidet über die Fraktionsstärke und damit über die Möglichkeiten von Mehrheits- und Koalitionsbildungen. Die Verteilung der Sitze erfolgt auf Grundlage des so genannten Hare/Niemeyer-Verfah- rens. Dieses gewährleistet eine möglichst proportionale Umrechnung der abgegebenen Stimmen in Mandate. Jedoch gibt es hierbei eine einschränkung: Die Stimmen für eine Partei werden nicht in der Sitzverteilung be- rücksichtigt, wenn sie weniger als fünf Prozent der gültigen Gesamtstimmenzahl betragen (Fünf-Prozent-Hür- de). Damit soll die Arbeitsfähigkeit des Parlamentes erhalten und einer Zersplitterung der Parteienlandschaft vorgebeugt werden. 34 Rügen II 26 Stralsund II WAHL 33 Rügen I 2011 7 Rostock IV 25 Nordvorpommern III/ 6 Rostock III Stralsund I Wahlkreis- 5 Rostock II einteilung 1 Greifswald 4 Rostock I 23 Nordvor- 24 Nordvor- pommern I pommern II 30 Ostvor- pommern II 10 Wismar 11 Bad Doberan I 12 Bad Doberan II 29 Ostvor- 13 Demmin I pommern I 15 Güstrow I 27 Nordwest- 28 Nordwest- mecklenburg I mecklenburg II 16 Güstrow II 35 Uecker-Randow I 9 Schwerin II 14 Demmin II 22 Müritz II/ 8 Schwerin I 32 Parchim II Mecklenburg- Strelitz I 36 Uecker-Randow II 22 20 Müritz I 18 Ludwigs- lust II 31 Parchim I 3 Neubrandenburg II 17 Ludwigs- 21 Mecklenburg- lust I Strelitz I 2 Neubrandenburg I 19 Ludwigs- lust III Quelle: Statistisches Amt Mecklenburg­Vorpommern. Eigene Darstellung. mandatsverteiLung Bei dem Hare/Niemeyer-Verfahren wird die Stimmenzahl des jeweiligen Wahlvorschlages mit der Anzahl der insgesamt zu vergebenden Abgeordnetensitze, also 71, multipliziert und durch die Gesamtzahl aller zu be- rücksichtigenden Stimmen geteilt. Dabei erhält jede Landesliste zunächst so viele Sitze, wie sich für sie ganze Zahlen ergeben. Sind danach noch Sitze zu vergeben, so werden diese in der Reihenfolge der höchsten Zahlen- bruchteile auf die Landeslisten verteilt. Die für die Parteien so ermittelten Abgeordnetensitze werden zunächst mit den direkt gewählten Kandidaten der Wahlkreise besetzt. Die verbleibenden Mandate erhalten die Bewer- ber auf den Parteilisten. Falls bei einer Partei die Zahl der Wahlkreisgewinner, die ihr nach dem Zweitstimmen- anteil zustehende Anzahl an Sitzen übersteigt (Überhangmandate), wird die Gesamtzahl der Landtagsmandate soweit erhöht, bis das errechnete Verhältnis der Sitze zwischen den Parteien wieder stimmt (Ausgleichsman- date). Bislang kam es jedoch bei keiner Wahl in Mecklenburg-Vorpommern zu Überhangmandaten. Beispielrechnung aus dem Landtagswahlergebnis 2006 Partei Stimmen Zu vergebene Gesamt errechneter Sitze
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