Mecklenburg-V Orpommern
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Mecklenburg-Vorpommern LandtagsNachrichten Aktuell Debatte Föderalismusreform II Theaterkonzept für M-V Ostseeraum Wechsel Jahrgang 18 Zusammenarbeit Neuer Ministerpräsident 7 / 2008 der Parlamente Neue Minister GASTKOLUMNE Seite 3 Spezial Ostseeparlamentarierkonferenz in Visby Für ein armes Seiten 4 – 5 Aus dem Plenum Aktuelle Stunde: Theater Auswirkungen der Föderalismus- reform II Foto: Cornelius Kettler Seiten 6 – 10 Weitere Themen: Novellierung Schulgesetz M-V Call-Center in M-V Claus Tantzen (45) studierte angewandte Theater- Landesblindengeld wissenschaft an der Justus-Liebig-Universität in Bibliotheken in M-V Gießen, war Mitbegründer des Theaters „Montage“ Zertifizierung der Nationalparke in Ludwigshafen. Er betreute vor seinem Volontariat einen Jugendtreff in der Nähe von Kaiserslautern. Seit 1994 arbeitet er als TV-Journalist, derzeit in der Seite 11 – 17 Schweriner Politikredaktion des NDR. Auszüge aus der Debatte: Theater- und Orchester in M-V „Wer heute Theater schleift, braucht statt. Auch wenn sich Hans Kreher von den Seite 18 Liberalen das noch so sehr wünscht. Päda- Aus den Ausschüssen morgen mehr Geld gegen Rechts“, sagte Wirtschaftsausschuss: Torsten Koplin (DIE LINKE) während der De- gogische Theaterarbeit findet statt in Thea- Anhörung Kohlekraftwerk Lubmin batte im Landtag. Das klingt wie ein Tot- terinitiativen von Jugendclubs, Schulthea- Agrarausschuss: schlagargument in einem Land, das wegen tern, Video-AGs und Projekten der Regio- Anhörung zum Steilküstenschutz seiner sich stetig festigenden rechtsextre- nalzentren für demokratische Kultur. Dort Europaausschuss: Ausschuss der Regionen mistischen Strukturen in Verruf geraten ist. werden nicht mit teurer Bühnenmaschine- Doch was meint er genau? rie Illusionen geschaffen – Kunststück. Seiten 19 – 21 Es wird mitten in einer Zielgruppe gearbei- Landesregierung Das Bild vom Theater als moralische Anstalt tet, die sich nicht für Plüschsessel und Pro- Wahl des neuen Ministerpräsidenten secco interessiert. Es ist ein armes Theater. Die neue Landesregierung wird hier beschworen. Eine schillernde Utopie des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Dorthin sollte Geld in ausreichendem Ma- Seite 22 Plötzlich taucht sie wieder auf – in einer De- ße fließen. Pro & Kontra batte im 21. Jahrhundert – also in einer Fahrverbot statt Geld- oder Zeit, da MTV, Internetclips und Dschungel- Um es deutlich zu sagen: Dies ist kein Plä- Haftstrafe shows der Moral neue Maßstäbe setzen. doyer zur Abschaffung des bürgerlichen, Seite 23 Über 50 Prozent der Kulturausgaben des kulinarischen Theaters, sondern der Ver- Panorama Landes Mecklenburg-Vorpommern fließen such zu definieren, was dessen Aufgabe Parlamentsspiel in Ueckermünde in die Theater, war während der Debatte zu NICHT ist. Totschlagargumente, die aus- Azubis im Landtag hören. Doch wären diese Mittel gut ange- klammern, dass 35,8 Millionen Euro jähr- Titelbild (Uwe Sinnecker): legt, wenn es das Ziel der Theaterarbeit lich für die Finanzierung der Orchester und Vorbereitung auf den Winter im sein sollte, junge Menschen davon abzu- Theater bereits eine erhebliche Anstren- Muschelbrunnenhof des Schweriner halten, ihre Freizeit in Zeltlagern der „Hei- gung darstellen, gehören nicht in eine Burggartens. mattreuen Deutschen Jugend“ zu verbrin- ernst gemeinte Debatte. Dieser Art Popu- gen, Dönerbuden abzufackeln oder Stra- lismus gebührt selbst das Prädikat „Thea- Impressum ßenkämpfe vor Fußballstadien zu veran- ter“. Rüdiger Safranski hat das in seiner Herausgeber: Landtag Mecklenburg- stalten? Welches Theater hätte das je ver- Schiller-Biografie treffend beschrieben: Vorpommern - Öffentlichkeitsarbeit - mocht! „Schiller empfiehlt den seriösen Herren von Schloss, Lennéstraße 1, 19053 Schwerin der Deutschen Gesellschaft die Kunst als Fon: 0385 / 525-2183, Fax 525-2151 E-Mail: [email protected] Als Friedrich Schiller 1784 seine Vision von ultimative Lockerungsübung; sie sollen, so Internet: www.landtag-mv.de der „Schaubühne als moralische Anstalt“ spricht er sie mit einer enthusiastischen Redaktion: Referat Öffentlichkeitsarbeit, vor der deutschen Gesellschaft ausbreitete, Schlusswendung an, „jede Fessel der Küns- Claudia Richter Layout: Uwe Sinnecker, www.uwe-sinnecker.de verfolgte er ein handfestes Ziel. Er suchte telei und der Mode“ abwerfen, sich dem Druck: cw Obotritendruck.de einen Job – sein Stuhl als Theaterdichter in Drang des alltäglichen Geschicks entwin- Gedruckt auf Recyclingpapier Mannheim wackelte. Welches Ziel verfol- den und spüren, wie sie im Spiel durch ei- Zugunsten des Leseflusses und aus Platzgrün- den haben wir bei der Bezeichnung von Men- gen unsere Parlamentarier im Landtag, ne „allwebende Sympathie verbrüdert“ schengruppen manchmal nur die männliche wenn sie Geld über die Spielstätten aus- sind. Es fehlt nur noch, dass er sie auffor- Form verwendet. In solchen Fällen ist die weib- liche Form mitgedacht. schütten wollen, das nicht erwirtschaftet dert vorzutreten, sich an den Händen zu Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben werden kann, und Aufgaben formulieren, fassen und den großen Reigen zu tanzen.“ nicht in jedem Fall die Meinung des Heraus- die das Theater nicht erfüllen kann? gebers wieder. Alle Abbildungen sind urheber- rechtlich geschützt. Nachdruck nur mit Claus Tantzen schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. „Lebenslanges Lernen“ – auch diese Voka- Die LandtagsNachrichten können kostenlos bel wurde bemüht – findet nicht im Parkett bezogen werden. Bestellungen sind an den Herausgeber zu richten. von Staatstheater und städtischen Bühnen 2 5/2008 LandtagsNachrichten Mecklenburg-Vorpommern SPEZIAL sen zur Herstellung der Versorgungssi- Klimawandel und Energie cherheit in Europa zukünftig im politi- schen Fokus stehen müsse. Ostseeparlamentarier fordern EU-Strategie für die Ostseeregion Darüber hinaus unterstützt die Ostseepar- lamentarierkonferenz die Entwicklung ei- nes europäischen Höchstspannungs- gleichstromübertragungsnetzes zur Ver- knüpfung von Regionen, die Strom im Zusammenarbeit, Klimawandel und Energiepolitik, maritime Politik sowie Norden Europas aus Wasserkraft, im Sü- Arbeitsmarkt- und soziale Fragen in der Ostseeregion waren die diesjährigen den aus Solarenergie und im Westen aus Schwerpunkte der 17. Ostseeparlamentarierkonferenz (Baltic Sea Parliamenta- Gezeitenkraft produzieren. Ziel ist ein ge- ry Conference – BSPC), die vom 31. August bis 2. September im schwedischen samteuropäischer Verbund mit möglichst Visby stattfand. Auch in diesem Jahr konnte der Landtag Mecklenburg- geringen Übertragungsverlusten beim Vorpommern gemeinsam mit Landesparlamentariern aus Bremen, Hamburg Stromtransport sowie die Verminderung und Schleswig-Holstein sowie Vertretern des Deutschen Bundestages politi- von Schwankungen des Stromangebotes. sche Handlungsempfehlungen einbringen, denen die Konferenz zustimmte. Um die Nährstoff- und Schadstoffeinlei- tungen in die Ostsee weiter zu reduzieren, fordern die Ostseeparlamentarier die An- rainerstaaten auf, den HELCOM-Ostsee- aktionsplan vorbehaltlos zu unterstützen. Außerdem setzen sie sich für ein Pro- gramm zur Entwicklung und Einführung eines satellitengestützten emissionsbezo- Foto: Johannes Jansson genen Überwachungssystems für Schiffe ein. Für in Häfen liegende Schiffe fordert die Konferenz die schrittweise Einführung der Landstromversorgung, um Schad- stoffemissionen zu vermindern. Zur besseren Zusammenarbeit in der Ost- seeregion setzen die Ostseeparlamenta- rier auf die Entwicklung einer EU-Strate- gie, die mit den bestehenden Politik- und Kooperationsformen abgestimmt ist. We- v.r. Eva Smekal (Verwaltung Schwedischer Reichstag), Sigrun Rese (FDP), Landtagspräsidentin sentlich dabei sei insbesondere die Stär- Sylvia Bretschneider, Birgit Schwebs (DIE LINKE), Detlef Müller (SPD, Vorsitzender des Europaausschusses), Renate Holznagel (CDU, Landtags-Vizepräsidentin), Sinikka Bohlin (Vors. des Ständigen Ausschusses der kung des parlamentarischen Dialogs zwi- Ostseeparlamentarierkonferenz), Gerald Gutzeit, Bodo Bahr (Verwaltung Landtag M-V) schen den Anrainerstaaten. Bei der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Unter dem Titel „Energieeffizienz und Kli- Renate Holznagel informierte die Kon- sprach sich die Konferenz für klare und mawandel“ erörterten knapp 200 Teil- ferenz über ein innovatives Rostocker For- ausgewogene Regeln für die Mobilität nehmer aus allen Ostseeanrainerstaaten schungsprojekt zur Verbesserung von Na- von Arbeitskräften in der Ostseeregion sowie Vertreter des Isländischen Parla- vigationstechnologien. Es ermöglicht, Da- aus. Dabei soll das bereits bestehende mentes und der Parlamentarischen Ver- ten des amerikanischen GPS-, des russi- Netz von Zentren, die über grenzüber- sammlung des Europarates die auf der schen GLONASS- sowie des zukünftigen schreitende Arbeitsmöglichkeiten infor- Agenda stehenden Fachthemen. europäischen GALILEO-Systems zu verar- mieren, ausgeweitet werden. Darüber hi- Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider, beiten. Die Vizepräsidentin des Landtages naus wurde eine aktive Politik zur Be- die im Auftrag des Ständigen Politischen M-V warb dafür, dass sich auch andere kämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, zur Ausschusses der BSPC den Beobachter- Häfen der Ostseeanrainerstaaten an dem Harmonisierung der Berufsbildungsmaß- status bei der Helsinkikommission zum Projekt beteiligen. nahmen und zur Stärkung des Dialogs Schutz der Meeresumwelt des Ostseege- zwischen den Sozialpartnern angemahnt. bietes (HELCOM) wahrnimmt, unterrich- Als wichtig für den Energiebereich unter- tete die Konferenzteilnehmer über