Stadtwerkstatt18

ELBBRÜCKEN : DIALOG ZUM RAHMENPLAN – ENTWURF INHALT

Grußwort von Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt, Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen ...... 3

Hintergrund und Ablauf ...... 5

Aktueller Stand Rahmenplan Stadteingang Elbbrücken, Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor der Freien und Hansestadt ...... 6

Zusammenwachsen einer heterogenen Nachbarschaft, Prof. Jürgen Bruns-Berentelg Vorsitzender der Billebogen Entwicklungsgesellschaft ...... 8

Vorstellung Rahmenplanentwurf Stadteingang Elbbrücken ...... 10

Blitzlicht-Kommentare ...... 17

Fragen und Antworten ...... 20

Impressum ...... 24

Titel: Stadtmodell, Blick auf die Elbbrücken und Elbtower ELBBRÜCKEN : DIALOG Liebe Leserinnen und Leser, der Bereich rund um die Elbbrücken ist der vielleicht reizvollste Stadteingang, den Hamburg zu bieten hat. Reizvoll deswegen, weil das Überqueren der mit Blick auf die Elbphilharmonie und in einigen Jahren auch auf den Elbtower die Ankommenden auf beson- dere Weise auf die Stadt einstimmt. Doch so sehr viele Reisende beeindruckt sind von der Größe unse- res Hafens und dem vielen Stadtgrün, so wenig einla- dend wirken die Gebiete, über die wir bei der Stadt- werkstatt am 2. Oktober 2020 diskutiert haben. Es ist ein rauer Ort, der freundlicher und auch besser nutzbar gemacht werden soll.

2019 präsentierten uns drei Planungsbüros Vor- stellungen, wie dieser Stadtraum künftig aussehen All dies gilt auch für den Stadteingang rund um die könnte. Davon haben uns die Entwürfe des Hambur- Elbbrücken. Hier soll ein funktionales und anspre- ger Architekturbüros gmp International am meisten chendes „Gelenkstück“ der wachsenden Stadt ent- überzeugt. Dessen Ideen für das Planungsgebiet wur- stehen, das allen Ansprüchen moderner Stadtpla- den bei der Stadtwerkstatt im November letzten Jah- nung entspricht. Wertvolle Bestände sollen integriert, res ausführlich vorgestellt und mit den anwesenden bestehende Zugänge zum Wasser und zu Grünräumen oder online teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern gestärkt und neue Verbindungen geschaffen werden. diskutiert. Insbesondere sollen Rothenburgsort und die Veddel stärker mit dem nördlichen Hamburg verknüpft wer- Hamburg verändert sich. Doch diese Veränderun- den. Deshalb sind die Erfahrungen und Vorstellungen gen wollen gestaltet sein. Bei der Entwicklung neuer der Menschen aus beiden Stadtteilen und selbstver- Viertel oder Stadtteile gehen wir daher zielgerich- ständlich auch aus der übrigen Stadt so wichtig. Ihre tet und sorgfältig vor. Dabei achten wir stets darauf, Ideen bekommen Raum und werden im Sinne eines Hamburgs Charakter als lebenswerte Metropole zu transparent gestalteten Dialogs gewürdigt. bewahren, und zugleich – bei steigender Einwohner- zahl – den ebenfalls wachsenden Bedürfnissen etwa Ihre Dr. Dorothee Stapelfeldt nach bezahlbarem Wohnraum, leistungsfähigem Nah- verkehr und guten Bildungsmöglichkeiten Rechnung Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen zu tragen.

3 IMPRESSIONEN

2. 10. 2020, 16.00 – 19.00 Uhr BallinStadt / BallinPark Anmeldung, Livestream und Online-Beteiligung (bis 1. 11.): www.billebogen.de Bildnachweis: Bild: Fotofrizz / BBEG / Bild: Fotofrizz

STADTEINGANG ELBBRÜCKEN STADTWERKSTATT

Öffentliche Diskussion zum Rahmenplanentwurf

Freitag 2. 10. 2020, 16.00 – 19.00 Uhr, Einlass ab 15.30 Uhr, Anmeldung unter www.billebogen.de

BallinStadt, Veddeler Bogen 2, 20359 Hamburg, S-Bahnstation Veddel (BallinStadt)

4 ELBBRÜCKEN : DIALOG HINTERGRUND UND ABLAUF

Aufbauend auf einem städtebaulichen Testplanungs- wurde die Stadtwerkstatt live im Internet gestreamt verfahren wird seit 2019 für den Stadtraum zwischen wodurch nochmals 80 – 100 Teilnehmer erreicht wur- dem südlichen und der nördlichen Ved- den. Mit dem Konferenztool Slido bestand erstmals del in Hamburg-Mitte ein Rahmenplan entwickelt. Die- auch ein digitales Angebot für die Live-Diskussion in ser soll als Leitkonzept für zukünftige Planungen dient. einer Stadtwerkstatt. Der fertiggestellte Rahmenplan Die Stadtwerkstatt am 2. 10. 2020 war die zweite zum soll 2021 von Senat und Bürgerschaft der Freien und neuen Stadteingang Elbbrücken, die erste hatte am Hansestadt Hamburg beschlossen werden. 16. 11. 2019 ebenfalls im Auswanderermuseum Ball- inStadt stattgefunden. Nunmehr wurde der Entwurf Programm der 2 Stadtwerkstatt zum Rahmenplan des Rahmenplans vorgestellt. Das Planerteam um gmp Entwurf Stadteingang Elbbrücken International, WES LandschaftsArchitektur, Hager und » Begrüßung Partner und ARGUS präsentierten die weiter entwickel- » Aktueller Stand Rahmenplan Stadteingang ten Ideen für den Stadtraum. Die Gäste vor Ort wie Elbbrücken auch jene, die der Veranstaltung live im Internet folg- » Zusammenwachsen einer heterogenen ten, hatten Gelegenheit, Ihre Anmerkungen, Vorschläge Nachbarschaft und Kritik einzubringen. Die Teilnehmerzahl vor Ort » Vorstellung Rahmenplanentwurf Stadteingang war aufgrund der Corona Pandemie auf rund 150 Live- Elbbrücken durch das Planungsteam Gäste begrenzt (80 Plätze im Auswanderermuseum und » Blitzlicht-Kommentare 70 Plätze in einem Festzelt vor dem Museum). Zudem » Fragen und Antworten

Mit ausreichend Abstand von einandern verfolgen die Live-Gäste im Auswanderermusem die Präsentation der Planer

5 AKTUELLER STAND RAHMENPLAN STADTEINGANG ELBBRÜCKEN FRANZ-JOSEF HÖING, OBERBAUDIREKTOR DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG

Warum beschäftigen wir uns seit einigen Monaten so intensiv mit Hamburgs Stadteingang an den Elbbrücken? Eigentlich ist an den Elbbrücken doch schon alles gebaut, die Stadt ist da schon fertig. Aber gleichwohl sind es sol- che Lagen, mit denen wir Planerinnen und Planer uns in den kommenden 10, 20, 30 Jahren beschäftigen werden. Das wird nicht einfach, denn alles, was wir an Bedarfen, Nachfragen und Veränderungsnotwendigkeiten haben, muss in der bestehenden Stadt stattfinden.

Der Raum, mit dem wir uns beschäftigen, erstreckt sich vom Norden der Veddel über Rothenburgsort, einem Stadtteil, der jahrzehntelang nicht mit besonderer Auf- Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor der Freien und Hansestadt Hamburg merksamkeit bedacht wurde, und weiter bis nach Ham- merbrook. Im nahen Umfeld gibt es eine Vielzahl von unserem Rahmenplanentwurf nun alle Spuren aus- einzelnen Projekten, die wir in Zukunft mehr zusammen löschen wollen -ganz im Gegenteil. Es gibt Lagen, da denken wollen. Auf der Karte liegen diese einzelnen Orte muss man dafür sorgen, dass nicht zu viel verändert oft ganz nah beieinander, aber gefühlt sind sie weit von- wird. Die finden wir gut so, wie sie sind. Es gibt aber einander entfernt, weil einige Barrieren dazwischen lie- auch Orte, die manche als „Unorte“ empfinden; starke gen wie etwa das Autobahnkleeblatt zwischen der Bill- Orte, die aber in einen Zusammenhang gestellt werden horner Brückenstraße und dem Billhorner Röhrendamm. müssen, um sich entwickeln zu können.

Es gibt an den Elbbrücken einige Orte mit einer eige- Der Stadteingang Elbbrücken grenzt an so bedeu- nen Schönheit, die nicht geplant war;beeindruckende tende Entwicklungsräume wie die HafenCity, den Infrastrukturen, die sich mit dem Wasser treffen und Grasbrook und den Billebogen – insgesamt ergibt sich unglaubliche Panoramen. Auch der Verkehrslärm ist hier ein richtiger Hotspot der Stadtentwicklung für die dort natürlich immens. Es ist nicht so, dass wir mit nächsten Jahrzehnte. Vor diesem Hintergrund haben

6 ELBBRÜCKEN : DIALOG wir zusammen mit der Billebogen Entwicklungsge- In den vergangenen Monaten haben wir sehr intensiv sellschaft mbH & Co.KG ein Testplanungsverfahren darüber nachgedacht, wie sich die einzelnen Teilbe- initiiert, in dem die einzelnen Projekte und Teilräume reiche weiterentwickeln könnten. Dazu haben wir die im Zusammenhang betrachtet und untersucht werden. verschiedenen Quartiere noch einmal etwas genauer beschrieben und bestimmt, womit sich die Planungsbü- Wir sind mit sechs Planungsbüro gestartet, haben spä- ros vertiefend beschäftigen sollten. Heute stellen wir die ter auf drei Büros reduziert und die Ergebnisse dieser überarbeiteten Pläne vor. Das sind natürlich keine ferti- Planungen erstmals im November 2019 vorgestellt. gen Pläne, manches sieht noch etwas holzschnittartig Alle Büros hatten sich mit dem Gesamtraum beschäf- aus. Es ein Bericht aus der Werkstatt, haben Sie also tigt, aber für die einzelnen Teilbereiche ziemlich unter- keine Hemmungen, das eine oder andere zu kritisieren schiedliche Vorschläge gemacht. Es gab zum Beispiel oder zu hinterfragen. die Idee, den Billhafen teilweise zuzuschütten und dort den „Elbdome“ zu errichten – eine Idee, die uns nicht Zuguterletzt: Es gibt nicht nur schöne Pläne, sondern überzeugte. Was wir aber richtig gut fanden – und auch schon etwas Konkretes, das ich Ihnen zeigen das haben alle drei Teams ähnlich vorgeschlagen – war möchte: Heute Morgen haben wir in einer Pressekon- der Umgang mit den Freiflächen. Wir brauchen nicht ferenz den Entwurf für eine neue Fußgänger- und Fahr- nur eine bauliche Weiterentwicklung, sondern müssen radbrücke von der HafenCity nach Rothenburgsort zum aus den einzelnen Elementen, aus Infrastrukturen und Entenwerder Park vorgestellt. Daran sieht man: Es geht Grünflächen einen starken neuen Park machen, der in diesem Stadtraum eben nicht nur ums Bauen, son- auch den Charakter dieses Gesamtgebiets ausmacht. dern vor allem ums Verbinden.

Es gibt aber auch Bereiche, in denen wir uns eine gewisse Dichte und Kompaktheit der Bebauung vor- stellen können. Rothenburgsort war in der Vorkriegs- zeit mal ein unglaublich urbaner und dichter Stadtteil mit einer markanten baulichen Struktur. Diese ist heute nur noch rudimentär vorhanden. Unsere Idee ist es außerdem, Rothenburgsort näher an die Innere Stadt heranzubringen, das für die heutigen Verkehrsbedarfe überdimensionierte Autobahnkleeblatt an der Billhor- ner Brückenstraße wegzunehmen und dort eine bauli- che Entwicklung in Gang zu setzen. Für die Veddel gab es bei den ersten Planungsskizzen noch sehr unter- schiedliche Vorstellungen, wie man in diesem Gesamt- zusammenhang mit dem nördlichen Teil zwischen den Elbbrücken umgehen kann. Entwurf zur neuen Brücke Entenwerder

7 ZUSAMMENWACHSEN EINER HETEROGENEN NACHBARSCHAFT PROF. JÜRGEN BRUNS-BERENTELG, VORSITZENDER DER BILLEBOGEN ENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT

östlichen HafenCity und an der Funktionsplanung, quasi dem detaillierten Masterplan für den Grasbrook. Die Zwi- schenergebnisse zum Grasbrook werden am 4. 11. 2020 im ersten Grasbrook-Forum vorgestellt.

Für den Neuen Stadteingang Elbbrücken soll bis Mitte 2021 ein Rahmenplan vorliegen, der als Grundlage für die künftigen Bebauungspläne dient. Die Erarbeitung erfolgt im Dialog – deswegen die heutige Veranstal- tung und andere Formen der Beteiligung, der Informa- Prof. Jürgen Bruns-Berentelg, tion und des Gedankenaustauschs. Heute wird nicht Vorsitzender der Billebogen Entwicklungsgesellschaft endgültig festgelegt, was am Ende gebaut wird, son- Wir haben Orte für Menschen zu schaffen – vor allem dern es geht um Trittsteine der weiteren Entwicklung. für Beschäftigte, aber an den richtigen Stellen auch für Bewohner. Das gilt für die bisherigen Planungen für den Wir haben die Aufgabenstellung für den Neuen Stadt- Billebogen in Rothenburgsort und für den künftigen eingang Elbbrücken in drei Teilräume gegliedert. Die Stadtteil Grasbrook aber auch für den Neuen Stadtein- Verbindung zwischen den beiden Teilräumen nördlich gang Elbbrücken: Dieser wird in sehr starkem Maß ein der Elbe und dem dritten – die Veddel Nord auf der Ort für Arbeitsplätze, weil er lärmumtost ist. Wohnen Südseite - müssen wir dabei immer mitdenken. Die wäre hier in vielen Bereichen gesundheitsgefährdend. Überlegungen für alle drei Teilräume müssen daher zum Beispiel mit entsprechenden Überlegungen aus Wir ringen in diesem Prozess um eine angemessene Dichte, einem integrierten Mobilitätskonzept untermau- Nutzungsvielfalt und Körnigkeit Gleichzeitig mit der Bil- ert werden. Die überwiegend in Nord-Süd-Richtung lebogen Entwicklungsgesellschaft arbeitet die HafenCity verlaufenden Strukturen bedürfen einer Vervoll- Hamburg GmbH an der Vollendung der benachbarten ständigung, an bestimmten Stellen aber auch einer

8 ELBBRÜCKEN : DIALOG Unterbrechung, durch andere Strukturen, um die erst noch definiert werden, aber er ist in jedem Fall ein Stadtteile stärker zu integrieren ganz wichtiger Schritt für den gesamten Transformati- onsprozess des Stadtraums vom Billebecken bis Enten- Wenn wir uns jetzt mit dieser wunderbar heteroge- werder und steht auch nicht mehr zur Diskussion. nen Nachbarschaft beschäftigen, geht es nicht darum, diese Vielfalt zu vernichten und das Bestehende in den Auch die Verbindungen in Ost-West-Richtung in Hintergrund zu drängen. Vielmehr geht es darum, die Rothenburgsort entlang des Billhorner Röhrendamms Heterogenität einerseits zu erhalten aber andererseits oder direkt an den Elbbrücken einschließlich der ver- auch die Nutzbarkeit von Flächen zu erhöhen – , man- schiedenen Radrouten sind wichtig. Diese Ost-West- che Flächen grüner zu machen, manche der Bebaubar- Verbindungen bilden die Voraussetzung für die Integ- keit zuzuführen und damit sowohl Aufenthalts- und ration des Stadtteils, der bisher stark von der großen Freizeitqualitäten als auch Arbeitsplätze und Woh- Magistrale der Billhorner Brückenstraße in Nord-Süd- nungen in der inneren Stadt zu stärken. Eine zent- Richtung beeinflusst wird. Bei der Frage haben wir uns rale Voraussetzung dafür ist eine gute Infrastruktur. an einer Stelle fast die Zähne ausgebissen. Aber das Wir wollen Heterogenität erhalten und Verbindungen wird später von den Verkehrsplanern erläutert werden. schaffen: Verbindungen im Sinne des Austauschs und nicht im Sinne der Homogenisierung. So können die Für die nörliche Veddel geht es einerseits um die Ver- unterschiedlichen Orte einen Beitrag zur gesamten bindung mit der anderen Elbseite, also dem südlichen Stadt und zum intelligenten Austausch der Nachbar- Rothenburgsort, dem Billebogen und der östlichen schaften leisten. Insofern fallen die Lösungen für die HafenCity, und andererseits um die Verbindung mit dem jeweiligen Orte teilweise sehr unterschiedlich aus. Die künftigen neuen Nachbarstadtteil Grasbrook. Im Grunde Ideen wurden aus den Orten heraus entwickelt. Sie gilt dies für die Veddel insgesamt. Meiner Meinung nach sind nicht der Versuch, möglichst viel neu zu bauen sollten wir die Ambitionen insgesamt hochhängen und oder die Orte vollständig zu überformen. sagen: Das wird ein Doppelstadtteil Veddel-Grasbrook!

Eine der Grundideen ist, die grünen Achsen und Verbin- dungen deutlich zu stärken – beispielsweise durch eine für 2024 avisierte neue Brücke zwischen der HafenCity und dem Entenwerder-Park in Rothenburgsort oder den geplanten Tunnel für Fußgänger und Radfahrer unter dem Bahndamm des Neuen Huckepackbahnhofs. Eine weitere Brücke im Norden soll über die Bille hinweg in Richtung Hamm entstehen, so dass wir letztlich eine durchgehende Wegeverbindung für Radfahrer und Fuß- gänger von der bis zur Elbe bekommen. Dieser Alster-Bille-Elbe- Grünzug muss in einigen Bereichen Geplante Brücke für Fußgänger und Radfahrer zwischen Veddel und Grasbrook 9 VORSTELLUNG DES RAHMENPLANENTWURFS STADTEINGANG ELBBRÜCKEN

Der Entwurf des Rah- und der Deich-Park im Veddeler Norden wichtige menplans baut auf den Bestandteile. In diesem Zusammenhang ist es außer- Vorschlägen dreier Pla- dem wichtig, das Wasser zugänglich zu machen, nungsbüros aus dem vor allem im Bereich der Bille, der bisher eher ein Testplanungsverfahren Geheimtipp ist. Der Bille-Park, die grüne Halbinsel 2019 auf: Den städ- Entenwerder, der Deichpark oder „Veddeler Balkon“ tebaulichen Ideen von und auch der geplante Grasbrook-Park sind wichtige gmp International und Bestandteile, um dieses Gebiet auch über den Grün- den freiraumplaneri- raum zusammenzuziehen. Der Veddeler Balkon ist schen Ideen von WES Evelyn Pasdzierny, heute schon ein grüner Naturraum aber nicht wirk- gmp International (Hamburg) LandschaftsArchitektur lich zugänglich und erlebbar, ebenso die Bille. Das und Hager Partner. Zusätzlich bringt das Büro AR- soll sich ändern. GUS verkehrsplanerische Expertise ein. Im Zusammenhang mit dem Rahmenplan, den wir gerade Genauso wichtig ist es, das Infrastrukturnetz an dieser für das Gebiet Stadteingang Elbbrücken aufsetzen und Stelle zu stärken. Der ÖPNV ist durch die neue U-/S- bearbeiten, haben wir uns die Frage gestellt, was ist Bahnhaltestelle Elbbrücken bereits deutlich gestärkt richtig und wichtig? Im Vordergrund geht es darum, das und der Grasbrook bekommt eine eigene U-Bahnsta- Tor zu Stadt, einen gefassten Stadteingang, zu definie- tion. Daneben muss auch die kleinteilige Vernetzung ren. Gleichwohl ist es genauso wichtig, an diesen Orten der Quartiere über zusätzliche Buslinien ermöglicht eine städtische Lebensqualität zu ermöglichen. Wie kann werden, z. B. durch die neue Buslinie zwischen dem das gelingen? Im Vordergrund steht dabei die Aufgabe, Verkehrsknotenpunkt Elbbrücken und en S-Bahnstati- die Veddel und Rothenburgsort, die momentan noch als onen Rothenburgsort und Tiefstack ab Mitte Dezem- Siedlungsinseln dastehen, mit der Umgebung zu vernet- ber 2020. Auch die Fuß- und Radwegeverbindungen zen. Gleichwohl wollen wir wertvolle Bestandsgebäude müssen gestärkt werden. Zwar gibt es über die Elbe in diesen Gebieten erhalten, aufwerten und integrieren, schon heute eine Veloroute, aber die Radspuren sind um die Identität der Orte zu bewahren. beengt und müssen aufgewertet werden. Für die Ver- netzung innerhalb der Stadtteile sind auch die neue Außerdem sollen Parks und Grünflächen gestärkt und Freizeitwege wichtig – etwa im Bille-Park oder zwi- ebenfalls vernetzt werden. Dafür sind der Bille-Park schen der Veddel und dem Grasbrook.

10 ELBBRÜCKEN : DIALOG man sich treffen kann. Im dichter werdenden Stadtteil werden Vernetzung und Grünflächen umso wichtiger. Der Entenwerder-Park, der künftige Bille-Park und die geplante Verknüpfung durch den Alster-Bille-Elbe- Grünzug haben daher eine große Bedeutung. Sie wer- den für Bewohner und Besucher gestärkt und erleb- bar gemacht. Auch die bisher nur vom Autoverkehr geprägte Billhorner Brückenstraße soll durch zusätzli- che Bäume grüner gestaltet werden.

Billhafen und Brandshof Der Billhafen ist ein ganz zentraler Ort mit einer ganz besonderen Atmosphäre durch den Blick auf das Wasser, auf die vielen Bahnbrücken und den denkmalgeschützten Brandshof. Es ist uns ein Anliegen, dass das so bleibt. Der Billhafen bleibt offen. Eine neue Brücke für Fußgän- Übersichtsplan mit Teilräumen ger und Radfahrer zwischen Entenwerder und dem Quar- tier Elbbrücken in der östlichen HafenCity ist bereits Es gilt also, das Tor zur Inneren Stadt zu inszenieren, beschlossen und stärkt lokale Querverbindungen. aber eben auch Stadtteile lebenswert weiter zu entwi- ckeln. Dazu haben wir eine Unterteilung in drei Teilbe- Den Brandshof möchten wir in eine offene Struktur reiche vorgenommen. integrieren, die dazu einlädt, das Quartier zu durch- wandern. Nach außen hin wird das Quartier geschlos- 1. Teilraum Rothenburgsort sener, um den Lärm rauszuhalten. Wohnen bleibt den- „Alte Dichte neu gedacht“ ist unser Schlagwort für den noch dort aber schwierig. Deshalb ist angedacht, die Westen von Rothenburgsort, den wir wieder zu einem Kultur- und Kreativwirtschaft, die hier schon ange- echten Quartier zusammenführen wollen, also über siedelt ist, an ihrem angestammten Platz zu erhalten die Billhorner Brückenstraße hinweg. Gleichzeitig soll und um kleinteilige urbane Produktion und Gewerbe zu Rothenburgsort mit der Inneren Stadt und HafenCity ergänzen. Der Charakter des Gebiets soll erhalten blei- verbunden werden. Wichtig ist uns, den Stadtraum ben. Am Brandshofer Deich entsteht ein kleiner Quar- wieder zu fassen, besonders natürlich an der Billhorner tiersplatz, der die soziale Mitte des Quartiers darstellt. Brückenstraße als Einfallstraße: Hier kommt man in die innere Stadt und soll das künftig auch merken. Klare Billhorner Röhrendamm Fluchten, Traufkanten wie vor dem zweite Weltkrieg, Am Billhorner Röhrendamm hat man aktuell nicht das ein klar erkennbarer Stadtraum. Gleichzeitig sollen die Gefühl, in einer Stadt zu sein. Das wollen wir unbedingt neuen Quartiere kleine Quartiersplätze erhalten, wo ändern. Der Straßenraum wird daher baulich gefasst

11 aber an einer Stelle, an der Kreuzung Billhorner Röh- Die verkehrlichen Fra- rendamm und Billhorner Mühlenweg, dort wo künftig gen sind zu komplex, der Alster-Bille-Elbe-Grünzug verläuft, entsteht auch um heute alle Aspekte ein kleiner Stadtplatz. An dieser wichtigen Schnittstelle ansprechen zu können. des Quartiers könnte ein Nahversorger angesiedelt Aber eine sehr zentrale werden oder kulturelle Einrichtungen im Hintergrund. Frage wurde ja schon Dort kann ein richtiger städtischer Raum entstehen. beantwortet: Wie wollen wir mit den großen Auto- Weiter nördlich befindet sich heute ein größerer Park- bahnohren umgehen? Da platz, der sehr schön von Bäumen bestanden ist. Die- ist geklärt, dass diese Konrad Rothfuchs, ARGUS Stadt und Verkehr sen Platz wollen wir stärken und zu einem Treffpunkt entfernt und durch Paral- (Hamburg) für die heutigen und künftigen Bewohner machen, lelrampen („Holländische indem wir den Riegel vor den Bahndamm schieben Rampen“) ersetzt werden. So entsteht Platz, um einen und so einen lärmgeschützten Bereich im Inneren des neuen Stadteingang organisieren zu können. Quartiers schaffen. In diesem Gebiet kann auch Woh- nungsbau stattfinden. Aber wie können wir die enorme Trennwirkung der Bill- horner Brückenstraßen verringern? Heute gibt es nur „Mercedes-Haus“ wenige Möglichkeiten zur Querung. Da wären zum einen Der Billhorner Röhrendamm quert die Billhorner Brü- die Unterquerung der Billhorner Brückenstraße durch ckenstraße, indem er unter ihr hindurchtaucht. Als Fuß- den Billhorner Röhrendamm sowie die nicht barriere- gänger hat man das Gefühl einer langen Durststrecke, freie Fußgängerbrücke an der Bahnlinie im Norden des wenn man da durchgeht. Das wird sich durch die Fas- Gebiets. Weiter südlich gibt es seit einigen Jahren die sung des Stadtraums ändern, die Häuser werden bis Veloroute 9 hinter dem Großmarkt, die unter den Elbbrü- fast bis an die Querung rangehen und da, wo zwischen cken hindurchführt. Ganz wichtig ist in diesem Korridor beiden Fahrtrichtungen der Billhorner Brückenstraße die neue Brücke von der HafenCity nach Entenwerder: das „Mercedes-Haus“ steht, möchten wir den Bereich Sie wird die Verbindungen zwischen Rothenburgsort zum Billhorner Röhrendamm öffnen. So kann eine und HafenCity mit dem ÖPNV-Standort Elbbrücken Zuwegung zu diesem kreativwirtschaftlich genutzten nochmals stärken. In unseren Überlegungen haben wir Haus entstehen, die bisherige Insellage beseitigt und diese künftige Brücke schon als „Bestand“ übernommen. ein direkter Zugang zu den Bushaltestellen geschaffen werden. Somit gewinnt der Billhorner Röhrendamm an Wenn wir Analysen über Radwege- und Fußwegebezie- Qualität weil man gar nicht mehr bemerkt, dass man hungen machen, schauen wir immer, wo sind Nutzungs- unter der großen Straße hindurchgeht. schwerpunkte? Die S- und U-Bahnstation Elbbrücken ist ein solcher Nutzungsschwerpunkt, dessen Bedeu- Damit kommen wir im Teilraum 1 zum Thema Verkehr tung und die Anbindung zum Stadtteil ich exemplarisch an der Billhorner Brückenstraße. darstellen möchte.

12 ELBBRÜCKEN : DIALOG In einem zweiten Schritt wurde eine niveaugleiche Querung mit einer Ampel untersucht. Mit einer solchen Querung hätten wir erhebliche Probleme, die Leis- tungsfähigkeit der Straße zu erhalten. Diejenigen, die Hamburg mit dem Kfz verlassen wollen, würden den Verkehrsknoten Amsinckstraße / Heidenkampsweg in den Spitzenstunden durch ihren Rückstau blockieren, so dass das Gesamtsystem Amsinckstraße / Heiden- kampsweg / Billhorner Brückenstraße in den Spitzen- stunden nicht leistungsfähig wäre.

Die dritte Möglichkeit wäre eine Brücke über die Bill- horner Brückenstraße. Durch den vorhandenen Höhen- verhältnisse und dem erforderlichen Lichtraumpro- fil bräuchten wir ein Bauwerk von 7 – 8 Metern Höhe. Dafür wären Rampen von 130 Meter Länge erforderlich, Querung und Wegelängen um eine Barrierefreiheit sicherstellen zu können. Hier- für fehlen die Flächen und bei dieser Länge und Höhe Östlich der Kreuzung Billhorner Röhrendeich und Bill- muss man sich fragen, ob das eine gute Lösung ist. horner Röhrendamm, also dort wo wir einen Stadt- teilplatz planen, orientieren sich die Menschen zur Deshalb wurde eine andere Wegebeziehung untersucht: S-Bahn-Haltestelle Rothenburgsort. Westlich davon der „Westbogen“. Dieser würde zur nördlichen Quar- gab es vor der Eröffnung der Station Elbbrücken keine tiersentwicklung beitragen und eine deutliche Bezie- vernünftige ÖPNV-Anbindung. Aber wie komme ich da hung zum neuen Bille-Park entwickeln. Vergleicht man hin? Was kann man da machen? die Wegelängen, wird deutlich, dass die in unseren Plä- nen rot dargestellte Wegebeziehung keine großen Vor- Eine naheliegende Idee wäre es, von der Straße Billwer- teile bietet. So sind wir zu dem Schluss gekommen, dass der Neuer Deich unter der Billhorner Brückenstraße es sich lohnt, mehr über den Westbogen nachzudenken. hindurch zum Billhafen zu kommen. Aber unter der Diese Wegebeziehung hat auch den Vorteil, dass der Fahrbahn liegt die gesamte Leitungsinfrastruktur die- Fuß- und Radverkehr von der Billhorner Brückenstraße ser Stadt, so dass eine Unterquerung sich schwierig abgerückt organisiert werden kann, was eine weniger darstellt. Neben den technischen Problemen würden lärmintensive Nutzung in Richtung Rothenburgsort wir auch in der Unterführung einen erheblichen Ang- bedeuten würde. Daneben konnten keine grundsätz- straum produzieren, der besonders abends kritisch lichen Nachteile im Vergleich der Wegelängen zu den gesehen werden muss. Deshalb glauben wir nicht, dass anderen Routenführungen ermittelt werden. eine Unterführung tragfähig wäre.

13 2. Teilraum: Veddel-Nord Bebauungsvarianten auf der nördlichen Veddel Evelyn Pasdzierny, gmp International (Hamburg) Mit dem Grasbrook bekommen wir hier einen Nachbarn, von dem wir mittlerweile ungefähr wissen, wie er aus- sehen könnte. Wir wissen, dass es eine große Brücke geben wird, die vom Grasbrook rüberführt zur Veddel, wir haben die denkmalgeschützte Zollstation in der Mitte des Gebiets und den Deichpark im Norden, der momentan noch kein wirklicher Park ist. Und wir haben natürlich die ganzen Barrieren aus den Infrastruktur- bändern wie die Bahntrassen oder die Autobahn. Variante A Superblock

Das Gebiet Veddel-Nord ist von großer Bedeutung für den Stadtteil, denn zum einen wird es hier ermöglicht, an die Elbe zu kommen – ein Herzenswunsch der Ved- deler – und weiter werden Wegebeziehungen entlang der Elbe, oder direkt zum Grasbrook und der künfti- gen U-Bahnhaltestelle angeboten.

Für die Bebauung schlagen wir zwei Varianten vor: „Die Veddel weiterbauen“ lautet unser Ansatz aus dem Testplanungsverfahren. Dabei wollen wir rund um die Zollhallen einen größeren Wohnblock schaffen, der Variante B Blick auf den Markt durch seinen großen Innenhof auch lärmgeschütztes Wohnen ermöglicht. Gleichzeitig nehmen wir dadurch In einer zweiten Variante haben wir die Struktur der die DNA der Veddel auf und setzen die typische Block- Hallen aufgenommen und sie durch zwei lineare struktur fort und führen diese an die Elbe heran. Der Gebäude begleitet. So sind die denkmalgeschützten neue Superblock wird im Erdgeschoss „durchwegt“, Zollhallen besser sichtbar, aber Wohnraum könnte das heißt von der Veddel kommend kann ich über eine man ohne den Lärmschutz eines Blocks nicht reali- Fußgängerbrücke auf den Deichpark gelangen. In die- sieren. Dennoch könnte es ein wunderbarer Markt- ser Variante ist es schwieriger, die Zollstation in ihrer platz für die Veddel mit direktem Anschluss an den vollständigen Länge zu erhalten. Die Zollhallen selbst Grasbrook und den dortigen Nutzungen werden. Die sollen belebt werden durch kleinteilige gewerbliche Veddel bekäme so ein kleines Pendant mit Raum zur Nutzung. Entfaltung und für kleines Gewerbe. Kommt man vom Grasbrook zur Veddel sieht man von der Brücke die

14 ELBBRÜCKEN : DIALOG neue Bebauung, die Zollhallen, den Deichpark mit dem Um solche Orte nutzbar zu machen und mit Leben zu Bunker und im Hintergrund die Elbbrücken und den füllen ist ein eng geknüpftes Wegenetz unabdingbar. Elbtower. Man sieht alles. Diese Variante öffnet sich Das betrifft die übergeordneten Fuß- und Radwege, deutlich stärker zur Elbe und zur Stadt. von Rothenburgsort kommend zur Veddel, aber auch den neuen Stadtteil Grasbrook, der durch eine neue Veddeler Balkon Unterführung unter den Elbbrücken erreicht wird. Wir glauben, dass die nördliche Deichseite ein Ort ist, Zusätzliche Freizeitwege gewährleisten die Erlebbar- an dem man nicht viel machen muss, weil er schon keit dieses Areals. Das Wegenetz soll natürlich barri- seine Qualität hat. Durch Ebbe und Flut zeigt sich hier erefrei werden. ein wandelndes Bild und es bieten sich tolle Ausblicke. Wir wollen den Schritt zur Elbe wagen und das Was- ser – wie an vielen Stel- len der Stadt – erlebbar machen. Ein paar sensible Eingriffe in die schützen- werte, naturnahe Ufer- zone würden ausreichen. Das könnte z. B. ein Steg sein, der sich zum Was- Andreas Kachel, ser schlängelt und diesen WES GmbH Landschaftsarchi- tektur (Hamburg) Raum so zugänglich macht.

Die Deichanlage zum Hochwasserschutz ist natürlich gesetzt. Bei allen Überlegungen gilt es diese beizu- behalten. Das südliche Areal mit dem Rundbunker ist bisher jedoch eine brachliegende Fläche und unge- nutztes Potenzial. Da kann mehr passieren. Es könnte ein Sport- und Freizeitareal werden, das vielfältige Angebote bietet. Um den Turmbunker herum könnte ein neues Milieu entstehen mit Kunst und Kultur, z. B. mit Ausstellungsräumen – unmittelbar daneben Flä- chen für Sport – vielleicht mit Basketballplätzen oder einer Skateanlage. Da es ein sehr lauter Ort ist, ist er prädestiniert für laute Aktivitäten. Veddeler Balkon Vernetzung

15 3. Teilraum: Bille-Park Park im Werden. Es gilt, diese Zusammenhänge her- Der Bille-Park ist ein zustellen, in Wert zu setzen und nutzbar zu machen. sehr wichtiger Grünraum für den Norden des Pla- Wie können wir das machen? Der Raum ist ja keine nungsgebiets. Er ist ein Brache. Es gibt Gewerbe und Infrastrukturen, die blei- Verbindungsstück zwi- ben sollen. Aber man kann kurzfristig erste Fragmente schen der Landschaft- zusammenführen. Ein echtes Juwel könnte eine Parkver- sachse der Bille und der bindung unten am Wasser sein, ein Steg, der das grüne Elbufer-Achse. Wenn man Ufer der Bille verbindet. Es gibt weitere Wege, die zur diese Achsen verbindet Veloroute 9 führen, also auf die Hochwasserschutzan- und dieses Verbindungs- Monika Schenk, lage am Oberhafenkanal, die es zu verbessern gilt. Auch Hager Partner AG (Zürich) stück aufwertet, entsteht erste Nutzungen sind denkbar, es sind Aufenthaltsberei- ein zusammenhängender Naherholungsraum, der für che am Wasser möglich. Schon heute gibt es eine park- alle Quartiere in diesem Raum von großer Bedeutung ist. artige Wiese an der Amsinckstraße, für die wir uns über- legen, wie man diese vom Lärm etwas schützen kann. Es Was ist denn überhaupt der Bille-Park? Heute sieht gibt aber auch Orte im Bereich der Tankstelle, wo Spiel- man nur Fragmente, die man entdecken muss. Unten und Sportmöglichkeiten schnell realisierbar sind. am Wasser hat man das Gefühl, dass man nicht mit- ten in der Stadt ist. Auf der anderen Seite gibt es Orte Längerfristig gibt es mehrere Möglichkeiten, es sind wie die Oldtimer-Tankstelle, die als gelebte Nostalgie Veränderungen absehbar. Man kann sich vorstellen, ein wunderbarer Teil des Parks werden kann. Ganz dass auch am Westufer der Bille eine Promenade ent- andere Orte wiederum sind die prägenden Brücken- steht. Man kann sich auch vorstellen, dass die eine Brü- landschaften: herbe und unkonventionelle Räume mit cke, die heute noch für Logistik genutzt wird, frei wird besonderem Potenzial. Wir haben also viele kleine und zu Gleisgärten umgewandelt werden kann und so spannende Fragmente, die zusammengebunden wer- langfristig nach und nach eine wirklich zusammenhän- den können, um so einen Park zu schaffen. Es ist ein gende Parklandschaft entsteht.

Billepark langfristig 16 ELBBRÜCKEN : DIALOG Blitzlicht-Kommentare: „Mein Highlight“ zum Entenwerder-Park ist für die Veddel interessant. Nach der Vorstellung des Entwurfs äußerten zwei Bei einer Nachverdichtung im Stadtteil muss unbe- Vertreterinnen aus den Stadtteilen Veddel und Ro- dingt der massive Autoverkehr im Blick behalten wer- thenburgsort ebenso ihre Sicht auf die Planungen den. Meine Hoffnung ist, dass die Planung des Quar- wie zwei Vertreter der Verwaltung. tiers im Rahmen von RISE passiert, zumindest für den Veddeler Norden. Im RISE-Handlungskonzept sind die Erstmal ein kurzer Ein- erwähnten Mängel an Nahversorgung usw. aufgeführt. blick in die Situation auf der Veddel: Wir leben hier Ich sehe im Moment noch auf einer Insel, die von nicht, wie sich die Ver- allen Seiten eingekesselt änderungen, die jetzt ist von Straßen und Ha- angedacht sind, positiv fen und belastet ist durch auf den Stadtteil auswir- Lärm und Emissionen. Wir ken, aber wir freuen uns, Uschi Hoffman, sind einer der ärmsten in die Planung einbezo- (Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Veddel) Stadtteile Hamburgs und gen zu werden, denn aus es fehlt an Nahversorgung, Sicht der Bewohner ist Helga Frank-Wollgast, (Stadtteilrat Rothenburgsort) gesundheitlicher Versorgung, bezahlbarem Wohnraum, vieles anders, deutlicher größeren Gebetsräumen für die Moschee-Gemeinde. und vielleicht auch klarer zu sehen. Die für uns wichti- Auch die Anbindung mit dem ÖPNV und Fahrrad muss gen Punkte im Rahmenplan sind einmal der Bille-Park: verbessert werden. Insofern schauen wir auf die Bebau- Wohnungsnahe Sport- und Grünanlagen mit Zugang ung des Grasbrooks und die Planungen für den Stadt- zum Wasser sind gerade in der heutigen Zeit sehr eingang Elbbrücken mit großem Interesse aber auch mit wichtig. Rothenburgsort-West ist durch die Billhorner Sorgen. Brückenstraße so abgetrennt, dass es keinen barriere- freien Zugang von Osten gibt. Das muss sich auf alle Wir hoffen, dass dadurch die nötige Infrastruktur auf Fälle ändern. der Veddel weiterentwickelt wird, haben aber auch Sorgen, dass das nicht gelingt. Diese Sorgen sind Die Lebensader des Stadtteils ist die Buslinie 3, nicht die heute nicht ausgeräumt worden, muss ich so deutlich S-Bahnstationen Rothenburgsort oder Elbbrücken. Auch sagen. Wahrscheinlich sind die Planungen noch nicht ein barrierefreier S-Bahnhof Rothenburgsort wird nicht so konkret, dass Sachen wie eine Drogerie oder ein viel daran ändern, dass der 3er Bus die wichtigste ÖPNV- Vollversorger vorgesehen sind. Sie sagen, es wird klei- Linie bleibt. Deshalb muss es an der Billhorner Brücken- nes Gewerbe geben und Kulturangebote – ich denke, straße weiterhin Umsteigemöglichkeiten zwischen den da müssen wir nachbessern. Die Idee, dass es beid- Bussen in beiden Richtungen geben. Der Stadtplatz am seitig nutzbare Fahrradverbindungen über die Elbbrü- Billhorner Röhrendamm, war mir ganz neu. Ich habe auch cken geben soll, ist gut und auch die neue Verbindung die Bezeichnung „Theaterplatz“ gelesen. Insofern: Könnte

17 interessant werden. Bekommen wir unser PEM-Theater Integration unterstützen zu können, braucht es eine dahin? Das ist noch zu unkonkret. In den Planungen ist klare Doppelstrategie; erstens muss die Veddel durch auch Wohnungsbau vorgesehen. Wo ist die weiterfüh- guten Städtebau und ein intelligentes Gesamtnut- rende Schule, die man für einen Stadtteil braucht, wenn zungskonzept in sich selbst gestärkt werden. In die- man Familien halten will? sem Zusammenhang finde ich den heute vorgestellten zweiten Entwurf für die Entwicklung der nördlichen Wir werden über Jahrzehnte mit Baustellen und Behin- Veddel sehr gut und spannend. Dieser geht ganz derungen leben müssen, die unsere Lebensqualität anders mit dem Stadtteil und dem Schumacher- einschränken. Große Teile unseres Stadtteils wie das Erbe umgeht als der bislang diskutierte Vorschlag. parkähnliche Gelände von Hamburg Wasser sind für Für beide Vorschläge müssen wir jedoch realistisch, uns nicht zugänglich. Deshalb fordern wir, dass das plausibel und ehrlich prüfen, welche Nutzungen hier Gelände der Bundesmonopolverwaltung für Brannt- abbildbar sind – sollten wir uns auf Nahversorgung wein für die Allgemeinheit geöffnet wird und ein konzentrieren oder können wir auch bedarfsgerech- Zentrum für Nachbarschaft, soziale Hilfe, Kultur und tem neuem Wohnungsbau Raum geben? Gemeinwohl entstehen kann. Das wäre für diesen Stadtteil eine echte Bereicherung. Zweitens müssen wir die Veddel im engen Zusammen- hang mit dem neuen Stadtteil Grasbrook betrachten. Die Veddel als auch Wir müssen klar definieren, wie sich die Gebiete west- Rothenburgsort befinden lich und östlich der Eisenbahn bei ihrer Entwicklung sich bislang in stadträum- gegenseitig unterstützen und ergänzen können. lich isolierten Lagen. Auch die fehlende Nahversor- Zu Rothenburgsort: Der Bezirk sieht hier große Her- gung und der Mangel an ausforderungen und große Potenziale für die Weiter- sozialen und gesundheit- entwicklung. Rothenburgsort war bis zum Krieg ein lichen Angeboten auf der gründerzeitlicher Stadtteil mit großartigen urbanen Veddel wurden angespro- Qualitäten. Ein riesiger Erfolg wäre es, wenn uns mit Michael Mathe, chen – auch der Bezirk der hier diskutierten Entwicklung, ein Stück Stadtrepa- (Bezirksamt Hamburg- Mitte) Hamburg-Mitte erkennt ratur gelingt und wir dem Westen von Rothenburgsort hier wesentliche Defizite. Wir müssen jedoch ehrlich wieder ein klares Gesicht geben können. Wir schauen sein und klar benennen, dass uns auf der Veddel bislang uns bei der Neuplanung die einzelnen Standorte im sowohl die richtigen Flächen als auch die geeigneten Stadtteil sehr genau an und prüfen, welche Nutzungen Immobilien fehlen, um eine wesentliche Verbesserung in wo unterstützt werden können. Manches wie neues diesen Bereichen zu erreichen. Wohnen ist aufgrund der Lärm- und Schallimmisionen nur in zweiter Reihe, in geschützten Lagen, möglich. Um die Ausstattung der Veddel mit den Einrichtungen In jedem Falle schaffen wir mit der Neuentwicklung des täglichen Lebens verbessern und die räumliche die Grundlage für eine bessere räumliche Integration

18 ELBBRÜCKEN : DIALOG Rothenburgsorts und für die Ansiedlung von Nutzun- reden. Dann weiß ich als Freiraumplaner: Jetzt geht’s gen, von denen auch das alte Rothenburgsort profi- mir an den Kragen! Deshalb muss man wahrschein- tieren wird. lich das Vernähen des Alster-Bille-Elbe-Grünzugs am Durchstich durch den Bahndamm beim Billhorner Wenn wir über den zeitlichen Horizont sprechen, können Mühlenweg nochmal diskutieren. Die Figur, die da jetzt wir erkennen, dass wir einige Maßnahmen relativ schnell gefunden wurde, überzeugt auf den ersten Blick und unterstützen und so gewisse Entwicklungen stärker ermöglicht innerhalb des Quartiers bestimmte Frei- pushen können. Andere Themen lassen sich jedoch nicht raumqualitäten. Aber die Frage, wie man den Grünzug so schnell bewegen und werden als Ziele mit mittlerer in den Bereich reinzieht, wie man die Öffnung durch und auch langfristiger Perspektive verfolgt. den Durchstich nach Rothenburgsort hinbekommt, da muss man noch mal dran arbeiten. Wir als Bezirk werden für die Entwicklungen in den Stadtteilen die B-Planverfahren betreiben und ich kann Zum Bille-Park: Zur Aufgabenstellung gehörte auch Ihnen versichern, dass hierzu eine ganze Reihe von zen- die Frage, wie ist das über die Zeit zu sehen? Da haben tralen Beteiligungsschritten gehört. Wir werden nicht wir heute Vorschläge gehört, wie man mit ersten mini- jedem Wunsch entsprechen können, aber von unserer malen Maßnahmen dort Verbindungen herstellen kann, Seite soll niemand überhört und übersehen werden. wie man darauf aufbauen kann und längerfristige wei- tere Verbindungen vertieft und verbessert und auch Aus Sicht der Umweltbe- die verschiedenen Nutzungen, die wir uns für diesen hörde haben wir es bei Park vorstellen können, auf den Weg bringt. diesem Planungsprozess mit einem Best-Practice- Zum Thema Deichpark, Veddel-Nord: Auch da wurde Fall zu tun, weil wir den jetzt eine Idee für den Freiraum entwickelt, die mit Versuch unternehmen, ge- einem deutlich geringeren Eingriff auskommt als wir meinsam Städtebau, Mo- das bisher diskutiert haben. Wie komme ich jetzt über Hans Gabanyi, bilität und Grünraum von diese Straße an die Elbe? Der Vorschlag mit dem Steg Amtsleiter Naturschutz, (BUKEA) Anfang an gemeinsam zu von der neuen Bebauung – egal ob Superblock oder denken. Die Umweltbehörde begleitet dieses Verfah- zwei Riegel – direkt über die Straße auf den Deich ren von Anfang an. Wir haben dabei Immissionsschutz, und an die Elbbrücke angelehnt (was keinen Eingriff in Hochwasserschutz, Naturschutz Altlasten stets im Auge. den Hochwasserschutz bedeute müsste), ist eine gute Aber ich will heute vor allem etwas zum Thema Freiraum- Lösung, um diesen Ort erlebbar zu machen. Gleichzei- planung sagen, weil diese die Gesamtstruktur betrifft. tig wird mit dem Steg dann in der Verlängerung auch eine zusätzliche Verbindung zum Grasbrook unter der Zum Alster-Bille-Elbe-Grünzug. Ich bin immer ganz Elbbrücke hindurch hergestellt. Auch das ist eine gute begeistert, wenn Architekten und Stadtplaner von Lösung. „klaren Fluchten“ und „stabilem Blockrandgefüge“

19 Fragen und Antworten

Im Anschluss an die Blitzlicht Kommentare hatten die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, ihre Fragen an die anwesenden Planungsverantwortlichen zu stellen. Aufgrund der Corona-Situation war die Besucherzahl im Auswanderermuseum begrenzt. Gleichzeitig wurde die Stadtwerkstatt auch live im Internet übertragen. Fragen und Anmerkungen zum Rahmenplan-Entwurf konnten die Bürgerinnen und Bürger sowohl als Redebei- trag vor Ort als auch im Live-Chat via Slido äußern.

Sorge vor Verdrängung Oberbaudirektor Franz-Josef Höing versicherte: „Wir Die Fragen und Statements der Bürgerinnen und Bür- haben nicht vor, alles zu geschleckten Räumen zu ent- ger waren vielfach sehr kritisch und von guter Orts- wickeln.“ Vielmehr wolle man Orte zugänglich machen, kenntnis, häufig von persönlicher Betroffenheit und Verbindungen schaffen, Nutzbarkeit herstellen und großem Engagement für die Nachbarschaft geprägt. dabei historische Spuren erhalten, etwa am Billha- Mehrfach wurde die Sorge geäußert, dass die Stadt- fen. Deshalb verzichte man bewusst auf eine Bebau- teile Rothenburgsort und Veddel am Ende „zu durch- ung der dortigen Wasserfläche. Ähnlich äußerte sich geplant und zu glatt“ würden. Die Gefahr wurde Prof. Jürgen Bruns-Berentelg, der ergänzte, dass die gesehen, dass einerseits kreative Freiräume verloren Entwicklungen u. a. durch „Quersubventionierung“ gehen und andererseits eine Verdrängung (Gentrifi- neue Möglichkeiten und Freiräume für Kunst, Kultur zierung) einkommensschwacher Bewohnerinnen und und soziale Projekte ermöglichten: „2020 wurde im Bewohner und Kulturschaffender stattfinden könnten. Bereich des Brandshofs mit Unterstützung der BBEG Die Betroffenen äußerten die Sorge, dass „die hier eine Bauvoranfrage für die Unterbringung von Musik- gezeigten Zukunftsvisionen nichts mit dem Leben der übungsräumen gestellt. Und auch das dortige PEM- Menschen zu tun haben.“ Theater werde in Zukunft „dauerhaft untergebracht werden“. Es gehe „weniger um Verdrängung als um die Schaffung von Möglichkeiten.“

Auch die von vielen Teilnehmenden online unterstütze Frage nach einem Verbleib der Veddeler Fischgast- stätte beantworteten Franz-Josef Höing und Michael Mathe mit dem Hinweis, dass man gegenüber der Betreiberfamilie im Wort stehe und einen geeigne- ten Standort auf der nördlichen Veddel finden wolle. Zum „jetzigen Zeitpunkt und im jetzigen Maßstab“ der Pläne, könne man aber noch keine Festlegungen treffen. Höing: „Wir haben Sie nicht vergessen!“ Bezo- Christian Butzke künftiger Betreiber der Veddeler Fischgaststätte gen auf die Kritik an der fehlenden Repräsentanz der

20 ELBBRÜCKEN : DIALOG Bewohnerinnen und Bewohner, regte Hans Gabanyi der Veddeler Diakonin Uschi Hoffman angesprochene „eine kreative Professionalisierung in den schon vor- Mangel an Supermärkten und Ärzten: „Warum gibt handenen Strukturen auf der Veddel“ an. So könnten es diese heute noch nicht auf der Veddel und warum „neue Kommunikationsstränge“ entstehen. sind diese in den vorgestellten Plänen nicht vorgese- hen?“ Prof. Bruns-Berentelg griff diese Fragen rheto- Freiflächen und Freiräume risch auf: „Warum ist außer dem Penny auf der Veddel Große Hoffnungen knüpfen viele engagierte Men- kein weiterer Supermarkt da, warum gibt es hier und schen aus Rothenburgsort an das Gelände der frühe- in Rothenburgsort keinen Vollsortimenter? Weil die ren Bundesmonopolverwaltung für Branntwein beim Kaufkraft nicht ausreicht? Mit einer größeren Zahl Elbbpark Entenwerder. Nicht nur die Rothenburgsor- von Arbeitsplätzen und Wohnungen entsteht auch ter Stadtteilrätin Helga Frank-Wollgast hatte sie in hier eine größere Nachfrage, so dass ein Frischemarkt ihrem Kommentar angesprochen, auch online und im oder eine Drogerie eine realistischere Chance erhal- Publikum wurde gefordert, die Fläche freizugeben für ten“. Die neuen Planungen geben also auf indirektem soziale und kulturelle Zwecke („Wir brauchen Stadt- Wege auch Antworten für die konkreten Nutzungs- teilräume“). Franz-Josef Höing äußerte sich „zuver- bedarfe. Unabhängig von den Planungen für den sichtlich, dass wir diese Belange mit den Vorstellungen Neuen Stadteingang Elbbrücken, wurde außerdem des Grundstückseigentümers ganz gut zusammen- hervorgehoben, entstehen in Rothenburgsort neue bringen können. Wir sind da in guten Gesprächen und Wohnungen – allein im Bereich Markmannstraße hoffen, dass wir für den Stadtteil eine interessante 1.500, darunter auch viele Wohnungen für Familien. Lösung finden.“

Angesprochen auf den Elbdome wiederholte der Oberbaudirektor, dass der Billhafen anders als in den ersten Planungsideen erhalten werden solle. „Wir sind nach langem Überlegen zu dem Schluss gekommen, dass wir keine Wasserfläche zuschütten, weil wir sie gut finden, wie sie ist.“ Da es aber weiterhin den Bedarf für den Elbdome gebe, würden jetzt andere Standorte diskutiert. Der bestehende Großmarkt – nachdem online ebenfalls vielfach gefragt wurde – solle aber bleiben. Denkbar sei langfristig eine Öffnung an der Ostseite hin zum geplanten Billepark.

Mangelhafte Infrastruktur Auch Defizite in der jetzigen Infrastruktur waren mehrfach Thema in der Fragerunde – etwa der von Michael Mathe beantwortet Fragen aus der Online-Diskussion

21 An der in der HafenCity neu entstehenden weiterfüh- Franz-Josef Höing verwies einerseits darauf, dass renden Schule mit Stadtteilschule und Gymnasium am „heute ausführlich über Verbindungen, Fußgängerbe- Lohsepark sollen auch Kindern aus Rothenburgsort ziehungen und Fahrradbrücken gesprochen“ wurde. beschult werden, der dortige Schulbau werde daher Andererseits könne man „nicht sagen, dass uns das größer geplant, betonte Prof. Bruns-Berentelg. völlig egal ist, wie die LKWs in den Hafen kommen. Es wäre auch vermessen zu sagen, die 100.000 Autobe- Michael Mathe bestätigte, dass die Sicherstellung wegungen pro Tag reduzieren wir an diesem Einfall- einer qualifizierten Nahversorgung für die Veddel ein tor um die Hälfte. Das wäre unrealistisch. Wir müssen sehr wichtiges Thema sei und mit den zwei vorgestell- mit diesen Infrastrukturen, vernünftig umgehen und ten Varianten einer möglichen Bebauung auf der nörd- gleichzeitig nach guten Lösungen für Fußgänger und lichen Veddel auch Flächen für Nahversorger sowie Radfahrer suchen.“ soziale und gesundheitliche Dienstleistungen ver- folgt werden müssten. Franz-Josef Höing präzisierte: Stadtteile verbinden – Chancen nutzen „In diesen baulichen Strukturen liegen wir bei rund Zu den Verbindungen, die neue Chancen versprechen, 30.000 qm Fläche. Dort ist Platz für alle diese The- gehört insbesondere die geplante Brücke für Fußgän- men und noch sehr viele Dinge mehr. Auf dieser Maß- ger und Radfahrer von der Veddel zum Grasbrook. „Wir stabsebene sind wir aber noch nicht.“ Online und im brauchen Orte, an denen die Grasbrooker zur Veddel Podium wurde dafür plädiert, die dortigen denkmalge- rüberkommen und umgekehrt. Niemand will, dass es schützten Zollhallen abzureißen, um die Bebauung zu nur in eine Richtung geht. Diese Botschaft haben wir vereinfachen. Oberbaudirektor Höing bestätigte, dass verstanden“, erklärte Michael Mathe. „Wir müssen die die Hallen eine Bebauung „an dieser Stelle schwieriger“ Haltung aufbrechen, dass sich einzelne Stadtteile iso- machen, dennoch wolle man hier nicht abreißen, son- liert für sich selbst entwickeln“, unterstrich auch Prof. dern gemeinsam mit dem Denkmalschutzamt nach Bruns-Berentelg. „Die Stadtteile müssen sich so mit- kreativen Lösung suchen. einander verbinden, dass sich ihre sozialen und kultu- rellen Qualitäten weiterentwickeln können.“ Rad- und Fußwegeverbindung ausbauen Viel Interesse fand eine online gestellte Frage nach einer verbesserten Elbquerung für den Radverkehr. Evelyn Pasdzierny vom Büro gmp erklärte dazu den Planungsstand. Aktuell werde untersucht, ob an die bestehende Elbbrücke zusätzliche Wege für beide Fahrtrichtungen angehängt werden können. Es gebe Beispiele dafür, dass das möglich sei. Diese Verbin- dung nannte sie „sehr wichtig“. Daran anknüpfend wurde online kritisiert, dass das Thema Mobilitäts- wende bei der Planung keine größere Rolle spiele. Bewohnerin der Veddel 22 ELBBRÜCKEN : DIALOG STADTEINGANG ELBBRÜCKEN HEUTE UND VISIONEN VON MORGEN

„Mercedes-Haus“ an der Billhorner Brückenstraße

Brandshof

Billhafen

Stadtplatz am Röhrendamm

23 Impressum

Herausgeber: Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Neuenfelder Straße 19, 21109 Hamburg V.i.S.d.P.: Susanne Enz

E-Mail: [email protected]

Weitere Informationen: www.hamburg.de/stadtwerkstatt Billebogen Entwicklungsgesellschaft : www.billebogen.de

Bestellungen über: Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen „Stadtmodell Hamburg“ Neuenfelder Straße 19, 21109 Hamburg Tel: 040 / 428 40 - 50 50

E-Mail: [email protected]

Redaktion: Daniel Kulus Referat Stadtwerkstatt Partizipation Texte tlw.: Rainer Müller, www.texturban.de Gestaltung: Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung

Abbildungsnachweis: Miguel Ferraz (Titel, S. 2-22); LGV (S. 4 Veran- staltungsplakat oben links); schlaich bergermann partner (Stuttgart) Stuttgart) mit gmp Architekten (Hamburg) und Ingenieurbüro Spieth Beratende Ingenieure GmbH (Esslingen) (S. 7); Jochen Stuhrmann (S.9); gmp Architekten (S. 11, 14, 23, 24); ARGUS Stadt und Verkehr (S. 13) WES GmbH LandschaftsArchitektur (S. 15); Hager Partner AG (S. 16)

Auflage: 2.000 | Dezember 2020

ELBBRÜCKEN : DIALOG