Landratsamt Schwäbisch Hall Newsletter Flüchtlingshilfe
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Landratsamt Schwäbisch Hall Newsletter Flüchtlingshilfe Kontakt: Amt für Migration 1. Bericht / September 2016 / Stand 09.09.2016 Flüchtlingsbeauftragte Marina Köhler Gebäude: Münzstraße 1 Themen: 74523 Schwäbisch Hall 1. Aktuelles Fon: 0791 755-7438 2. Stand der Unterbringung Fax: 0791 755-7495 3. Herkunftsländer der Flüchtlinge Mailto: [email protected] www.LRASHA.de Gebäude: 1. Aktuelles Das neue Integrationsgesetz des Bundes trat zum 6. August in Kraft.Fon: Darin sind einige Neuerungen nach dem Prinzip „Fördern und Fordern“ verankert. Ziel ist eine [email protected] und nachhaltige Integration der Flüchtlinge, die im vergangenen Jahr nach Deutschlandwww.LRASHA.de gekommen sind. Unter anderem sind folgende Änderungen enthalten: Nach § 5 Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) können nun alle Leistungsberechtigten in Arbeitsgelegenheiten (AGH) zugewiesen werden, d.h. auch bei einem Aufenthalt über 15 Monaten. Die Aufwandsentschädigung beträgt 0,80 €/Stunde (statt bisher 1,05 €/Stunde). Zudem werden weitere AGH für Asylsuchende aus Bundesmitteln (Arbeitsmarktprogramm Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen (FIM)) finanziert. Eine Wohnsitzregelung für anerkannte Asylberechtigte und Flüchtlinge wurde eingeführt (Verpflichtung über 3 Jahre, in dem Bundesland zu leben, in das sie zur Durchführung ihres Aufnahmeverfahrens zugewiesen wurden; auch Möglichkeit der Zuweisung an einen bestimmten Ort). Dies gilt nicht für Ausländer, die vor dem 01.01.2016 als Flüchtlinge oder Asylsuchende anerkannt wurden. Näheres zur Umsetzung der Wohnsitzregelung wird nun durch das Land Baden-Württemberg geregelt. Demnach dürfen Anerkannte ihren Wohnsitz nach ihrer Anerkennung nicht ohne weiteres verändern. Bei Missachtung dieser Auflage kann es zum Wegfall der Sozialleistungen nach SGB II kommen. Ausnahmen von der Wohnsitzregelung aufgrund von sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung oder Ausbildung sind möglich. Die Verpflichtungsmöglichkeiten zur Teilnahme an Integrationskursen und Verkürzung der Anmeldefrist wurden ausgeweitet. Es wurde die Möglichkeit von Leistungskürzungen im AsylbLG bei Verletzung von Mitwirkungspflichten oder Verweigerung von Integrationsangeboten geschaffen. Integrationskurse können von Asylbewerbern besucht werden, die aus Herkunftsländern mit guter Bleibeperspektive stammen. Bisher waren dies Irak, Iran, Syrien und Eritrea. Nun können auch Schutzsuchende aus Somalia aufgrund hoher Anerkennungsquoten mit Aufenthaltsgestattung am Integrationskurs teilnehmen. - 2 - Entfallen der Vorrangprüfung durch die Bundesagentur für Arbeit im Zustimmungsverfahren zur Beschäftigung eines Ausländers, d.h. alle Flüchtlinge dürfen nach dem dreimonatigen Beschäftigungsverbot nun arbeiten, wenn sie die Erlaubnis der Ausländerbehörde und der Bundesagentur für Arbeit erhalten haben. Erweiterte Bleiberechtsregelung für Geduldete bei Aufnahme einer qualifizierten Berufsausbildung (Umsetzung der sogenannten 3+2 Regelung) Mit den neuen Vorgaben ändert sich einiges, insbesondere mit der Umsetzung der Wohnsitzregelung. Mehr Infos zum Integrationsgesetz entnehmen Sie der Homepage der Bundesregierung: https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2016/08/2016-08-05-integrationsgesetz.html 2. Stand der Unterbringung Zum Stichtag 29.08.2016 waren 1819 Personen in der vorläufigen Unterbringung durch das Landratsamt Schwäbisch Hall untergebracht. Damit sinken die Zahlen in der vorläufigen Unterbringung weiter, nachdem im März mit über 2300 Personen der Höchststand erreicht war (siehe Grafik 1). Die Entwicklung auf Bundes- und Landesebene wird demnach auch im Landkreis spürbar. Nur noch wenige Personen werden dem Landratsamt derzeit monatlich zugewiesen. Zudem werden nun viele Personen anerkannt oder sind schon über 24 Monate in der vorläufigen Unterbringung und werden deshalb der Anschlussunterbringung zugewiesen. Diese dritte Stufe der Unterbringung, die in der Zuständigkeit der kreisangehörigen Gemeinden liegt, wird somit immer gewichtiger. In 21 der 30 kreisangehörigen Gemeinden befinden sich derzeit 66 Unterkünfte zur vorläufigen Unterbringung durch das Landratsamt (siehe Grafik 2). Eine der Notunterkünfte in Gaildorf ist derzeit noch mit 30 Personen belegt (Stand 09.09.2016), die aber in der KW 37 auf andere Unterkünfte im Landkreis verteilt werden. Alle weiteren Notunterkünfte stehen derzeit leer (Crailsheim mit 399 Plätzen, Gaildorf-Unterrot mit 110 Plätzen). Grafik 1: Anzahl der vorläufig untergebrachten Personen im Landkreis Schwäbisch Hall, Stand 29.08.2016. In Schwäbisch Hall- Hessental wird nun eine Unterkunft ausgebaut, weshalb deren Bewohner über die Zeit der Baumaßnahme, ab Mitte September, in der Notunterkunft in Gaildorf unterkommen müssen. Da Entwicklungen der weiteren Flüchtlingszahlen nicht vorhergesagt werden können, werden auch weiterhin Kapazitäten zur Flüchtlingsunterbringung freigehalten bzw. ausgebaut. Mehrere Unterkünfte sind zurzeit in Planung oder im Bau an den Standorten Schwäbisch Hall, Crailsheim, Ilshofen, Bühlertann, Mainhardt, Oberrot, Frankenhardt, Gaildorf, Satteldorf, Rot am See, Wallhausen, Untermünkheim und Schrozberg. - 3 - 3. Herkunftsländer der Flüchtlinge Hauptherkunftsländer der Flüchtlinge waren zum Stand 01.07.2016 die Länder Syrien, Afghanistan und Irak, gefolgt von sogenannten „sicheren Herkunftsstaaten“ Kosovo und Albanien. Ebenso kamen jeweils 3 % der Flüchtlinge aus Nigeria, Gambia und Pakistan (siehe Grafik 3). Die Herkunftsländer mit einem prozentualen Anteil von unter 3 % sind unter „Sonstige“ zusammengefasst. Grafik 2: Anzahl der Personen in der vorläufigen Unterbringung in den Gemeinden im Landkreis Schwäbisch Hall, Stand 29.08.2016. Grafik 3: Herkunftsländer der Flüchtlinge in der vorl. Unterbringung in %, Stand 01.07.2016 .