Abfallwirtschaftskonzept Des Landkreis Schwäbisch Hall
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Landkreis Schwäbisch Hall Abfallwirtschaftskonzept des Landkreis Schwäbisch Hall Landratsamt Schwäbisch Hall | Münzstraße 1 | 74523 Schwäbisch Hall | www.abfall-sha.de Abfallwirtschaft Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einleitung / Überblick 3 1.1 Aufbau des Konzepts 3 1.2 Der Landkreis Schwäbisch Hall 3 • Gebietsstrukturierung 3 • Siedlungsstruktur und Flächennutzung 4 • Bevölkerungsentwicklung 4 • Wirtschaftsstrukturierung 4 1.3 Entwicklung der Abfallwirtschaft 5 1.4 Zielsetzung der Abfallwirtschaft 6 1.5 Begriffsbestimmungen 7 2. Die Abfallwirtschaft im Landkreis Schwäbisch Hall 8 2.1 Abfallerfassung 8 • Biomüll / Restmüll 8 • Gelber Sack 8 • Häckselplätze 9 • Papiertonne 10 • Problemstoffe / Umweltmobil 10 • Sperrmüll 12 • Wertstoffcontainer / Batteriesammelfässer 12 • Wertstoffhöfe 13 2.2 Abfallbehandlung 14 2.2.1 Abfälle zu Verwertung 14 2.2.2 Abfallbeseitigung 17 2.2.2.1 Entsorgungszentrum Hasenbühl 17 • Rotte 18 • Sickerwasserbehandlung 20 • Gasverwertung 21 2.2.2.2 Entsorgungszentrum Blaufelden 22 2.2.2.3 Inertstoffe 22 2.3 Das Müllgebührensystem 23 2.3.1 Pflichtgebühr 23 2.3.2 Mengengebühr 24 2.3.3 Selbstanlieferung 25 3. Zukünftige Situation 3.1 Organische Abfälle 26 3.1.1 Neukonzeption der Biomüllverwertung 26 3.1.2 Überprüfung des Häckselplatzkonzeptes 26 3.2 Rekultivierung der Deponie Hasenbühl 26 3.3 Wertstofftonne 28 2 1. Einleitung/Überblick 1.1 Aufbau des Konzepts Zuerst wird auf die Rahmendaten des Landkreises Schwäbisch Hall, auf denen dieses Konzept beruht, ein- gegangen und die hieraus resultierende Entwicklung der Abfallwirtschaft sowie deren allgemeine Zielsetzung dargestellt. Im 2. Kapitel wird der Ist-Zustand, gegliedert nach den Arten der Erfassung, aufgezeigt. Anschließend wird die Behandlung der einzelnen Abfälle sowie das zugrunde liegende Gebührensystem beschrieben. Abgeleitet von den Zielen werden künftige Entwicklungen und die dafür erforderlichen Maßnahmen erläutert. 1.2 Der Landkreis Schwäbisch Hall Gebietsstrukturierung Der Landkreis Schwäbisch Hall wurde im Zuge der Kreisreform1973 durch den Zusammenschluss der Altkreise Crailsheim und Schwäbisch Hall mit einem Teil des Limpurger Landes gebildet. Er liegt im Nordosten des Lan- des Baden-Württemberg. Mit einer Fläche von knapp 1.500 km2 (1.484 Km2) ist er einer der größten Landkreise von Baden-Württemberg. Im Vergleich dazu ist die Bevölkerungsdichte Schrozberg Blaufelden Langenburg Gerabronn Rot am See Wallhausen Braunsbach Kirchberg /Jagst Satteldorf Untermünkheim Wolpertshausen Ilshofen Kreßberg Crailsheim Schwäbisch Hall Michelfeld Vellberg Mainhardt Fichtenau Stimpfach Frankenhardt Michel- bach/Bilz Rosengarten Obersontheim Bühlertann Oberrot Gaildorf Bühlerzell Fichtenberg Sulzbach-Laufen 3 (durchschnittlich 127 Einwohner je km2) eher gering und gehört zu den dünn besiedelten Gebieten Deutsch- lands, wo sich im Durchschnitt 230 Einwohner einen Quadratkilometer teilen müssen. Jedoch ist die Bevölke- rungsdichte ungleichmäßig über das Kreisgebiet verteilt. Der Kreis Schwäbisch Hall gliedert sich in 30 Land- kreisgemeinden auf (vor der Kreisreform: 109), wobei die Städte Schwäbisch Hall und Crailsheim jeweils den Status „Große Kreisstadt“ besitzen. Siedlungsstruktur und Flächennutzung Im Jahr 2011 wies der Landkreis Schwäbisch Hall einen Bestand von 48.914 Gebäuden (Wohn- und Nichtwohn- gebäude) auf, wobei die Anzahl der Gebäude mit mehr als 6 Räumen bei rund 62 Prozent lag. Genau 11,4 % der Gesamtfläche des Landkreises entfällt auf Siedlungs- und Verkehrsflächen (im Landesschnitt lag der Anteil bei 14,1 %), der Rest verteilt sich auf landwirtschaftliche Nutzfläche (55,4 %) und Wald (31,6 %). Der Landkreis weist also eine überwiegend ländliche Struktur auf. Bevölkerungsentwicklung 195.000 190.000 Einwohnerzahl 185.000 180.000 175.000 170.000 1992 1995 1998 2001 2004 2007 2010 2011 Wie aus dem Diagramm ersichtlich, stieg bisher die Einwohnerzahl im Landkreis Schwäbisch Hall stetig an. Im Jahr 2007 lag der bisherige Höchststand bei 189.288. Zum Stichtag 31.12.2010 waren im Landkreis 188.420 Einwohner gemeldet. Wirtschaftsstruktur Etwa 59,5 % der erwerbstätigen Bevölkerung sind im Dienstleistungsbereich tätig. Hierzu zählt, nach dem sta- tistischen Bericht des Landes Baden-Württemberg vom 25.08.2011: • Handel, Gastgewerbe und Verkehr • Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister • Öffentliche und private Dienstleister 4 Größter Arbeitgeber im Dienstleistungssektor mit über 3000 Beschäftigten ist die Firmengruppe der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG. Ein weiterer Schwerpunkt, etwa 36,7 % aller Erwerbstätigen, sind im produzierenden Gewerbe beschäftigt. Dieser Wirtschaftszweig setzt sich aus folgenden Bereichen zusammen: • Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden • Verarbeitendes Gewerbe • Energie- und Wasserversorgung • Baugewerbe Die verbleibenden 3,8 % entfallen auf die Land- und Forstwirtschaft sowie auf das Fischereiwesen. 1.3 Entwicklung der Abfallwirtschaft Durch das Landesabfallgesetz in der Fassung vom 21.12.1971 wurde den Stadt- und Landkreisen die Abfall- beseitigungspflicht übertragen. Die Pflicht zur Einsammlung der entstandenen Abfälle ging jedoch erst zum 01.04.1976 an die Landkreise über. Zuvor lag dies in der Zuständigkeit der Gemeinden, wie auch die 294 Müll- kippen, die im gesamten Landkreis verstreut waren. Das Amt für Abfallwirtschaft als eigenständiges Amt besteht erst seit dem 01. Juni 1991. Zuvor war es in der Kreiskämmerei integriert. Als die zu erfüllenden Aufgaben immer umfangreicher wurden, entschloss man sich, den Bereich der Abfallwirtschaft neu zu gliedern. Mit fünf Beschäftigten, darunter ein Amtsleiter und jeweils zwei Berater für Haushalt und Gewerbe, fing alles an. Im April 1992 wurden die ersten Wertstoffhöfe in Betrieb genommen. Mittlerweile stehen den Bürgerinnen und Bürgern 20 Wertstoffhöfe, die im ganzen Landkreis verteilt sind, zur Verfügung. Seit dem 01.10.1992 wird die Erfassung von Verkaufsverpackungen im Landkreis Schwäbisch Hall von der „Arbeitsgemeinschaft Duales System“ privatwirtschaftlich betrieben. Zum 01.01.1993 wurde als Erfassungsme- dium für Verkaufsverpackungen der „Gelbe Sack“ eingeführt. In diesem Zeitraum wurde auch ein neues Müllgebührensystem beschlossen, das ebenfalls ab 01.01.1993 in Kraft trat und bis Ende 2007 praktiziert wurde. Die Müllgebühr wurde gespalten in eine Jahresgebühr (Pflichtge- bühr) und eine mengenabhängige Gebühr, die bei der Entleerung der Tonnen zu entrichten ist. Für jeden Bürger besteht so die Möglichkeit durch Abfallvermeidung Gebühren zu sparen. Die hieraus resultierende Folge war eine deutliche Reduzierung der Müllmengen bei stetig ansteigender Einwohnerzahl. Um eine weitere Reduzierung der Müllmengen zu erreichen wurde zum 01.01.1996 ein neues Entsorgungs- angebot aufgenommen. Die Biotonne wurde eingeführt. Seitdem besteht im Landkreis Schwäbisch Hall die Verpflichtung, anfallende Bioabfälle vom übrigen Restmüll zu trennen und über die Biotonne zu entsorgen oder über Eigenkompostierung zu verwerten. 5 1.4 Zielsetzung der Abfallwirtschaft Abfallvermeidung – Abfallverwertung – Abfallbeseitigung Abfallvermeidung Oberste Priorität ist die Vermeidung anfallender Abfälle beim Abfallerzeuger, sprich bei den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises. Ansatzpunkte sind vor allem im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Beratung zu finden, aber auch die Gebührenhöhe hat einen entscheidenden Einfluss, einen Anreiz zur Müllvermeidung zu schaffen. Die Einführung einer mengenbezogenen Müllgebühr und des Gelben-Sackes im Jahr 1993, hat die Hausmüll- mengen im Landkreis drastisch (ca. 50 %) reduziert. Entwicklung Hausmüllaufkommen bis 2011 52.000 Hausmüll 47.000 42.000 37.000 32.000 27.000 22.000 17.000 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2011 Abfallverwertung Ist eine Vermeidung der Abfälle nicht möglich, sind sie in zweiter Linie zu verwerten, d.h. zu recyceln. Die Ver- wertung hat Vorrang vor der Beseitigung. Die Umsetzung der Abfallverwertung wurde durch die Einführung der Trennpflicht für Wertstoffe in den Haushalten (Biomüll, Gelber Sack, Papier) bzw. über die Wertstoffcontainer und Wertstoffhöfe ermöglicht. Abfallbeseitigung Abfälle die nicht verwertet werden können, sind schadlos zu beseitigen. Im Landkreis Schwäbisch Hall werden Beseitigungsabfälle über die Müllverbrennungsanlage Stuttgart-Münster entsorgt. 6 1.5 Begriffsbestimmungen Abfälle sind alle beweglichen Sachen, deren sich ihr Besitzer entledigt, entledigen will oder entledigen muss. Eine Entledigung liegt vor, wenn der Besitzer bewegliche Sachen einer Verwertung oder einer Beseitigung zu- führt oder die tatsächliche Sachherrschaft über sie, unter Wegfall jeder weiteren Zweckbestimmung, aufgibt. Abfälle zur Verwertung sind Abfälle, die verwertet werden. Insbesondere Glas, Weißblech, Aluminium, Papier, Kartonagen, Styropor, Schrott, Altreifen, Kork, Textilien, Kunststoffe, Altfenster, Altholz, Altspeisefett, Autobatte- rien, Kabelschrott. Abfälle zur Beseitigung sind Abfälle, die nicht verwertet werden. Restmüll (Hausmüll) sind Abfälle hauptsächlich aus privaten Haushaltungen, die von den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern selbst oder von beauftragten Dritten in genormten, im Entsorgungsgebiet vorgeschriebe- nen Behältern regelmäßig eingesammelt, transportiert und der weiteren Entsorgung zugeführt werden. Bioabfälle sind im Siedlungsabfall enthaltene biologisch abbaubare nativ- und derivativ-organische Abfallan- teile (z.B. feste, organische Küchenabfälle, Gartenabfälle, Laub, Baum- und Heckenschnitt), d. h. der getrennt erfasste kompostierbare Hausmüllanteil. Sperrmüll