Landkreis Schwäbisch Hall

Abfallwirtschaftskonzept des Landkreis Schwäbisch Hall

Landratsamt Schwäbisch Hall | Münzstraße 1 | 74523 Schwäbisch Hall | www.abfall-sha.de

Abfallwirtschaft Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einleitung / Überblick 3 1.1 Aufbau des Konzepts 3 1.2 Der Landkreis Schwäbisch Hall 3 • Gebietsstrukturierung 3 • Siedlungsstruktur und Flächennutzung 4 • Bevölkerungsentwicklung 4 • Wirtschaftsstrukturierung 4 1.3 Entwicklung der Abfallwirtschaft 5 1.4 Zielsetzung der Abfallwirtschaft 6 1.5 Begriffsbestimmungen 7

2. Die Abfallwirtschaft im Landkreis Schwäbisch Hall 8 2.1 Abfallerfassung 8 • Biomüll / Restmüll 8 • Gelber Sack 8 • Häckselplätze 9 • Papiertonne 10 • Problemstoffe / Umweltmobil 10 • Sperrmüll 12 • Wertstoffcontainer / Batteriesammelfässer 12 • Wertstoffhöfe 13 2.2 Abfallbehandlung 14 2.2.1 Abfälle zu Verwertung 14 2.2.2 Abfallbeseitigung 17 2.2.2.1 Entsorgungszentrum Hasenbühl 17 • Rotte 18 • Sickerwasserbehandlung 20 • Gasverwertung 21 2.2.2.2 Entsorgungszentrum 22 2.2.2.3 Inertstoffe 22 2.3 Das Müllgebührensystem 23 2.3.1 Pflichtgebühr 23 2.3.2 Mengengebühr 24 2.3.3 Selbstanlieferung 25

3. Zukünftige Situation 3.1 Organische Abfälle 26 3.1.1 Neukonzeption der Biomüllverwertung 26 3.1.2 Überprüfung des Häckselplatzkonzeptes 26 3.2 Rekultivierung der Deponie Hasenbühl 26 3.3 Wertstofftonne 28

2 1. Einleitung/Überblick 1.1 Aufbau des Konzepts

Zuerst wird auf die Rahmendaten des Landkreises Schwäbisch Hall, auf denen dieses Konzept beruht, ein- gegangen und die hieraus resultierende Entwicklung der Abfallwirtschaft sowie deren allgemeine Zielsetzung dargestellt.

Im 2. Kapitel wird der Ist-Zustand, gegliedert nach den Arten der Erfassung, aufgezeigt. Anschließend wird die Behandlung der einzelnen Abfälle sowie das zugrunde liegende Gebührensystem beschrieben. Abgeleitet von den Zielen werden künftige Entwicklungen und die dafür erforderlichen Maßnahmen erläutert.

1.2 Der Landkreis Schwäbisch Hall

Gebietsstrukturierung

Der Landkreis Schwäbisch Hall wurde im Zuge der Kreisreform1973 durch den Zusammenschluss der Altkreise und Schwäbisch Hall mit einem Teil des Limpurger Landes gebildet. Er liegt im Nordosten des Lan- des Baden-Württemberg. Mit einer Fläche von knapp 1.500 km2 (1.484 Km2) ist er einer der größten Landkreise von Baden-Württemberg. Im Vergleich dazu ist die Bevölkerungsdichte

Schrozberg

Blaufelden

Langenburg

Gerabronn

Wallhausen

Braunsbach

Kirchberg /Jagst

Satteldorf Untermünkheim Kreßberg

Crailsheim Schwäbisch Hall

Stimpfach Michel- bach/Bilz Rosengarten

Bühlertann

Bühlerzell Fichtenberg

Sulzbach-Laufen

3 (durchschnittlich 127 Einwohner je km2) eher gering und gehört zu den dünn besiedelten Gebieten Deutsch- lands, wo sich im Durchschnitt 230 Einwohner einen Quadratkilometer teilen müssen. Jedoch ist die Bevölke- rungsdichte ungleichmäßig über das Kreisgebiet verteilt. Der Kreis Schwäbisch Hall gliedert sich in 30 Land- kreisgemeinden auf (vor der Kreisreform: 109), wobei die Städte Schwäbisch Hall und Crailsheim jeweils den Status „Große Kreisstadt“ besitzen.

Siedlungsstruktur und Flächennutzung

Im Jahr 2011 wies der Landkreis Schwäbisch Hall einen Bestand von 48.914 Gebäuden (Wohn- und Nichtwohn- gebäude) auf, wobei die Anzahl der Gebäude mit mehr als 6 Räumen bei rund 62 Prozent lag.

Genau 11,4 % der Gesamtfläche des Landkreises entfällt auf Siedlungs- und Verkehrsflächen (im Landesschnitt lag der Anteil bei 14,1 %), der Rest verteilt sich auf landwirtschaftliche Nutzfläche (55,4 %) und Wald (31,6 %). Der Landkreis weist also eine überwiegend ländliche Struktur auf.

Bevölkerungsentwicklung

195.000

190.000 Einwohnerzahl

185.000

180.000

175.000

170.000 1992 1995 1998 2001 2004 2007 2010 2011

Wie aus dem Diagramm ersichtlich, stieg bisher die Einwohnerzahl im Landkreis Schwäbisch Hall stetig an. Im Jahr 2007 lag der bisherige Höchststand bei 189.288. Zum Stichtag 31.12.2010 waren im Landkreis 188.420 Einwohner gemeldet.

Wirtschaftsstruktur

Etwa 59,5 % der erwerbstätigen Bevölkerung sind im Dienstleistungsbereich tätig. Hierzu zählt, nach dem sta- tistischen Bericht des Landes Baden-Württemberg vom 25.08.2011:

• Handel, Gastgewerbe und Verkehr • Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister • Öffentliche und private Dienstleister

4 Größter Arbeitgeber im Dienstleistungssektor mit über 3000 Beschäftigten ist die Firmengruppe der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG.

Ein weiterer Schwerpunkt, etwa 36,7 % aller Erwerbstätigen, sind im produzierenden Gewerbe beschäftigt. Dieser Wirtschaftszweig setzt sich aus folgenden Bereichen zusammen:

• Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden • Verarbeitendes Gewerbe • Energie- und Wasserversorgung • Baugewerbe

Die verbleibenden 3,8 % entfallen auf die Land- und Forstwirtschaft sowie auf das Fischereiwesen.

1.3 Entwicklung der Abfallwirtschaft

Durch das Landesabfallgesetz in der Fassung vom 21.12.1971 wurde den Stadt- und Landkreisen die Abfall- beseitigungspflicht übertragen. Die Pflicht zur Einsammlung der entstandenen Abfälle ging jedoch erst zum 01.04.1976 an die Landkreise über. Zuvor lag dies in der Zuständigkeit der Gemeinden, wie auch die 294 Müll- kippen, die im gesamten Landkreis verstreut waren.

Das Amt für Abfallwirtschaft als eigenständiges Amt besteht erst seit dem 01. Juni 1991. Zuvor war es in der Kreiskämmerei integriert. Als die zu erfüllenden Aufgaben immer umfangreicher wurden, entschloss man sich, den Bereich der Abfallwirtschaft neu zu gliedern. Mit fünf Beschäftigten, darunter ein Amtsleiter und jeweils zwei Berater für Haushalt und Gewerbe, fing alles an.

Im April 1992 wurden die ersten Wertstoffhöfe in Betrieb genommen. Mittlerweile stehen den Bürgerinnen und Bürgern 20 Wertstoffhöfe, die im ganzen Landkreis verteilt sind, zur Verfügung.

Seit dem 01.10.1992 wird die Erfassung von Verkaufsverpackungen im Landkreis Schwäbisch Hall von der „Arbeitsgemeinschaft Duales System“ privatwirtschaftlich betrieben. Zum 01.01.1993 wurde als Erfassungsme- dium für Verkaufsverpackungen der „Gelbe Sack“ eingeführt.

In diesem Zeitraum wurde auch ein neues Müllgebührensystem beschlossen, das ebenfalls ab 01.01.1993 in Kraft trat und bis Ende 2007 praktiziert wurde. Die Müllgebühr wurde gespalten in eine Jahresgebühr (Pflichtge- bühr) und eine mengenabhängige Gebühr, die bei der Entleerung der Tonnen zu entrichten ist. Für jeden Bürger besteht so die Möglichkeit durch Abfallvermeidung Gebühren zu sparen. Die hieraus resultierende Folge war eine deutliche Reduzierung der Müllmengen bei stetig ansteigender Einwohnerzahl.

Um eine weitere Reduzierung der Müllmengen zu erreichen wurde zum 01.01.1996 ein neues Entsorgungs- angebot aufgenommen. Die Biotonne wurde eingeführt. Seitdem besteht im Landkreis Schwäbisch Hall die Verpflichtung, anfallende Bioabfälle vom übrigen Restmüll zu trennen und über die Biotonne zu entsorgen oder über Eigenkompostierung zu verwerten.

5 1.4 Zielsetzung der Abfallwirtschaft Abfallvermeidung – Abfallverwertung – Abfallbeseitigung

Abfallvermeidung

Oberste Priorität ist die Vermeidung anfallender Abfälle beim Abfallerzeuger, sprich bei den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises. Ansatzpunkte sind vor allem im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Beratung zu finden, aber auch die Gebührenhöhe hat einen entscheidenden Einfluss, einen Anreiz zur Müllvermeidung zu schaffen.

Die Einführung einer mengenbezogenen Müllgebühr und des Gelben-Sackes im Jahr 1993, hat die Hausmüll- mengen im Landkreis drastisch (ca. 50 %) reduziert.

Entwicklung Hausmüllaufkommen bis 2011

52.000 Hausmüll 47.000

42.000

37.000

32.000

27.000

22.000

17.000 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2011

Abfallverwertung

Ist eine Vermeidung der Abfälle nicht möglich, sind sie in zweiter Linie zu verwerten, d.h. zu recyceln. Die Ver- wertung hat Vorrang vor der Beseitigung. Die Umsetzung der Abfallverwertung wurde durch die Einführung der Trennpflicht für Wertstoffe in den Haushalten (Biomüll, Gelber Sack, Papier) bzw. über die Wertstoffcontainer und Wertstoffhöfe ermöglicht.

Abfallbeseitigung

Abfälle die nicht verwertet werden können, sind schadlos zu beseitigen. Im Landkreis Schwäbisch Hall werden Beseitigungsabfälle über die Müllverbrennungsanlage -Münster entsorgt.

6 1.5 Begriffsbestimmungen

Abfälle sind alle beweglichen Sachen, deren sich ihr Besitzer entledigt, entledigen will oder entledigen muss. Eine Entledigung liegt vor, wenn der Besitzer bewegliche Sachen einer Verwertung oder einer Beseitigung zu- führt oder die tatsächliche Sachherrschaft über sie, unter Wegfall jeder weiteren Zweckbestimmung, aufgibt.

Abfälle zur Verwertung sind Abfälle, die verwertet werden. Insbesondere Glas, Weißblech, Aluminium, Papier, Kartonagen, Styropor, Schrott, Altreifen, Kork, Textilien, Kunststoffe, Altfenster, Altholz, Altspeisefett, Autobatte- rien, Kabelschrott.

Abfälle zur Beseitigung sind Abfälle, die nicht verwertet werden.

Restmüll (Hausmüll) sind Abfälle hauptsächlich aus privaten Haushaltungen, die von den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern selbst oder von beauftragten Dritten in genormten, im Entsorgungsgebiet vorgeschriebe- nen Behältern regelmäßig eingesammelt, transportiert und der weiteren Entsorgung zugeführt werden.

Bioabfälle sind im Siedlungsabfall enthaltene biologisch abbaubare nativ- und derivativ-organische Abfallan- teile (z.B. feste, organische Küchenabfälle, Gartenabfälle, Laub, Baum- und Heckenschnitt), d. h. der getrennt erfasste kompostierbare Hausmüllanteil.

Sperrmüll sind feste Abfälle aus Haushaltungen, die wegen ihrer Sperrigkeit, auch nach zumutbarer Zerklei- nerung oder Zerlegung, nicht in die im Entsorgungsgebiet vorgeschriebenen Behälter passen und getrennt von Hausmüll eingesammelt und transportiert werden. Hausmüll, Abfälle zur Verwertung, Abfälle aus Gebäudereno- vierungen sowie schadstoffbelastete Abfälle (Problemstoffe) zählen nicht zum Sperrmüll.

Gewerbeabfälle sind Abfälle aus anderen Herkunftsbereichen als privaten Haushaltungen.

Hausmüllähnliche Gewerbeabfälle sind in Gewerbebetrieben, auch Geschäften, Dienstleistungsbetrieben, öffentlichen Einrichtungen und Industrie anfallende Abfälle, soweit sie nach Art und Menge gemeinsam mit oder wie Hausmüll entsorgt werden können.

Garten- und Parkabfälle sind überwiegend pflanzliche Abfälle, die auf gärtnerisch genutzten Grundstücken, in öffentlichen Parkanlagen und auf Friedhöfen sowie als Straßenbegleitgrün anfallen.

Schadstoffbelastete Abfälle (Problemstoffe) sind üblicherweise in privaten Haushaltungen anfallende Klein- mengen von Abfällen, die Personen, Umwelt, Anlagen oder Verwertungsprodukte gefährden können. Dazu zählen insbesondere Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel, öl- und lösungsmittelhaltige Stoffe, Farben, Lacke, Klebemittel, Desinfektions- und Holzschutzmittel, Chemikalienteste, Säuren, Laugen und Salze, Batterien, Akkumulatoren, Spraydosen, quecksilberhaltige Bauteile in Mess- und Schaltinstrumenten.

Schrott sind Gegenstände aus Metall oder Teile hiervon.

Elektronikschrott sind Geräte mit einem vergleichsweise hohen Anteil an elektronischen Bauteilen und Bau- gruppen, z.B. Fernseh- und Videogeräte, PC`s mit Peripheriegeräten, Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen.

Bodenaushub ist nicht kontaminiertes, natürlich gewachsenes oder bereits verwendetes Erd- und Felsmaterial.

Bauschutt sind mineralische Stoffe aus Bautätigkeiten, auch mit geringfügigen Fremdanteilen.

Baustellenabfälle sind nicht mineralische Stoffe aus Bautätigkeiten, auch mit geringfügigen Fremdanteilen.

Straßenaufbruch sind mineralische Stoffe, die hydraulisch, mit Bitumen oder Teer gebunden oder ungebunden im Straßenbau verwendet werden.

7 2. Die Abfallwirtschaft im Landkreis Schwäbisch Hall 2.1 Abfallerfassung

Biomüll / Restmüll

Die Rest- und Biomüllabfuhr im Landkreis Schwäbisch Hall ist an private Entsorgungsunternehmen vergeben. Die zugelassenen Behälter für Rest- und Biomüll haben wahlweise ein Volumen von 60 l, 120 l oder 240 l, für Restmüll außerdem auch 1.100 l. Sie sind mit einem Chip versehen, mit dessen Hilfe die Anzahl der Leerungen für jeden Behälter registriert wird. Die Behälter werden auf Anforderung kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Abfuhr erfolgt im 14-täglichen Rhythmus mit Fahrzeugen für Bio- und Restmüll. Die Behälter mit 1.100 l Fas- sungsvermögen können wahlweise auch wöchentlich geleert werden.

Gelber Sack

Seit der Einführung des Dualen Systems 1993 werden Verkaufsverpackungen über den Gelben Sack gesam- melt. Seit dem 01.01.1993 erfolgt die Abholung ab Haus in vierwöchigem Rhythmus durch Entsorgungsfirmen im Auftrag der Duales-System-Deutschland GmbH. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Gelben Säcke auf den Wertstoffhöfen des Landkreises abzugeben.

Die eingesammelten Säcke werden zu den vertraglich vereinbarten Sortieranlagen verbracht. Die Sortierbetrie- be geben dem Landkreis regelmäßige Rückmeldungen über den Input, die aussortierten Wertstoffe und die so genannten Sortierreste.

Gelbe Säcke werden ein Mal jährlich vom DSD an alle Haushalte des Landkreises verteilt. Weitere Gelbe Säcke sind an verschiedenen Ausgabestellen erhältlich (Wertstoffhöfe, Rathäuser, Landratssamt). Mit dem Gelben Sack werden alle Leichtverpackungen außer Glas, Papier und Kartonagen erfasst. Letztere werden über die Papiertonne, die kostenfrei jedem Hausgrundstück zur Verfügung gestellt wird und durch die Abgabe auf den Wertstoffhöfen erfasst. Lediglich im Innenstadtbereich von Schwäbisch Hall gibt es noch ein paar wenige Pa- piercontainer. Hierbei hat die DSD die Kosten der Glaserfassung zu 100% sowie die Verwertung der Papier- und Kartonagenfraktion zu 25% übernommen.

8 Der Grüne Punkt ist ein Finanzierungsinstrument für die Wiederverwertung von Verkaufsverpackungen, welches dem Verursacherprinzip voll und ganz gerecht wird. Der Endverbraucher bezahlt über den Produktpreis anteilig die Kosten für die Wiederverwertung und Entsorgung der Einwegverpackungen. Die DSD leistet so einen Bei- trag zum inzwischen deutlich feststellbaren Rückgang der Hausmüllmengen. Allerdings gibt der gebührenfreie Gelbe Sack auch Anreize für eine missbräuchliche Verwendung zur kostenlosen Restmüllentsorgung.

Häckselplätze

Im Herbst 1990 wurde erstmals flächendeckend im Landkreis eine Häckselaktion für Baum- und Strauchschnitt durchgeführt. Für die Bevölkerung bestand die Möglichkeit, das Material an die ca. 60 ausgewiesenen Sam- melplätze in den Gemeinden zu bringen. Das Häckselgut konnte unentgeltlich abgeholt und für eigene Zwecke verwendet werden. Die Abholung von Häckselgut ab Haus, die der Maschinenring zweimal jährlich durchführte, wurde Mitte 1993 eingestellt. Zum Stichtag 01.01.2012 waren im Landkreis 36 Häckselplätze ausgewiesen. Häckselaktionen finden in der Regel zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst, statt. Das Häckselgut wird thermisch verwertet.

9 Papiertonne

Ab dem Jahr 1998 wurde im Landkreis sukzessive die Papiertonne eingeführt. Sie fasst 240 l und ermöglicht eine flächendeckende Altpapiererfassung ab Haus. Sie wird auf schriftliche Anforderung vom Landkreis leihwei- se zur Verfügung gestellt und einmal monatlich kostenfrei geleert.

Pro Hausgrundstück ist in der Regel eine Papiertonne vorgesehen. Bei Mehrfamilienhäusern wird von den Entsorgungsfirmen pro 6 Personen eine Tonne zur Verfügung gestellt, die allen Benutzern jederzeit zugänglich sein muss. Bei großen Wohneinheiten und Schulen kommen auch 1100 Liter Container zum Einsatz. Rund 100 Container sind im Landkreis aufgestellt.

Über die Papiertonne werden Zeitungen, Zeitschriften, Kartons, Kartonagen und Hefte erfasst. Um eine Wieder- verwertung des Altpapiers zu ermöglichen, muss das Papier sauber und ohne Fremdstoffe sein.

Das im Landkreis erfasste Altpapier (im Jahr 2010 waren es 13.531 t) wird bei den Verwertern und Garantiege- bern für DSD-Altstoffe verwertet. Dies sind unter anderem:

• Firma. Karl Kurz, Pappenfabrik in Rosengarten Tullau • Firma. J. Rettenmaier in Ellwangen-Holzmühle • Firma Feil in Crailsheim • Papierfabrik Palm in Aalen

Papier wird aus Pflanzenfasern durch verfilzen, verleimen und pressen hergestellt. Rohstoffe sind hierbei vor allem Zellstoff und Holzschliff. Beide werden aus Baumstämmen und Ästen hergestellt. Die Papierproduktion aus diesen Materialien ist sehr energieaufwändig und verbraucht viel Wasser. Durch den Einsatz von Altpapier wird dieser Ressourceneinsatz wesentlich verringert.

Beispiel: Für die Herstellung von 1 kg Papier aus Zellstoff werden 8 KWh Energie und 250 l Wasser benötigt.

Für die Produktion der gleichen Menge Recyclingpapier benötigt man dagegen nur 2 KWh und 5 l Wasser.

Mit einem Anteil von etwa 61% ist Altpapier der bei der Papierherstellung am häufigsten eingesetzte Rohstoff. Viele Verpackungspapiere und -kartons sind zu über 90% aus Altpapier hergestellt, Wellpappe und Zeitungspa- pier lassen sich mittlerweile vollständig aus Altpapier produzieren. Altpapierfasern sind bis zu fünf mal recycel- bar. Bei jedem Verwertungsvorgang werden die Fasern allerdings verkürzt. Deshalb müssen, um stabiles Papier produzieren zu können, längere Fasern aus frischem Holz zugeführt werden.

Es gilt, je besser die Qualität des gesammelten Altpapiers ist, desto besser sind auch die Verwertungsmöglich- keiten.

Problemstoffe und Umweltmobil

Seit 1989 besteht im Entsorgungszentrum Schwäbisch Hall-Hasenbühl eine stationäre Problemstoffannahme- stelle. Sie hat an einem Nachmittag in der Woche 13 geöffnet. Haushalte und Gewerbebetriebe können dort ihre Problemabfälle wie z. B. Pflanzenschutzmittel, Säuren und Laugen, Farben, Lacke, usw. abgeben. Es gilt eine Mengenbeschränkung von 100 l pro Anlieferer.

Für Haushalte ist der Service kostenfrei. Anlieferungen aus Gewerbebetrieben und Schulen sind gebühren- pflichtig und auf eine jährliche Abgabemenge von 2.000 kg beschränkt.

10 Außerdem ist einmal jährlich ein Umweltmobil unterwegs, das an 64 Haltepunkten im gesamten Landkreis Pro- blemstoffe aus Haushalten kostenlos entgegennimmt.

Die vom Landkreis erfassten Problemstoffe werden, mit Ausnahme des gebührenpflichtigen Altöls, an die Firma Veolia Umweltservice in Backnang übergeben. Je nach Art werden die Problemstoffe thermisch oder stofflich verwertet, chemischphysikalisch behandelt oder in einer Übertage- bzw. Untertagedeponie abgelagert.

Problemstofferfassung seit 1992 in Tonnen

180

160

140

120

100

80

60

40

20

0 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

11 Sperrmüll

Die Abholung von Sperrmüll ab Haus erfolgt auf Anforderung mit Hilfe einer Sperrmüllkarte, die sich auf der Rückseite des Abfallkalenders befindet. Für eine Menge von bis zu 6 m³ ist eine gestaffelte Gebühr von 35,00 bis 90,00 Euro zu entrichten (Abhängig von der bereitgestellten Menge). Der Abholtermin wird von der Abfuhrfir- ma festgelegt. Beim „Quick-Sperrmüll“, die Gegenstände werden innerhalb einer Woche nach Zahlungseingang abgeholt, wird eine Gebühr von 95,00 € bei 2 cbm bis 150,00 € bei einer Menge von 6 cbm erhoben.

Neben der Sperrmüllabholung ab Haus, können die Bürgerinnen und Bürger den Sperrmüll auf den zwei Entsor- gungszentren Schwäbisch Hall-Hessental und Blaufelden gegen Gebühr abgeben. Auch auf drei Wertstoffhöfen ist die Abgabe von 1 cbm Sperrmüll möglich. Ab 2012 wird dieser Service auf weitere Wertstoffhöfe ausgedehnt. Auf zehn Höfen findet zweimal jährlich eine „mobile Sperrmüllerfassung“ statt. Je nach Bedarf, wird das Angebot entsprechend erweitert.

Wertstoffcontainer und Batteriesammelfässer

Im Landkreis Schwäbisch Hall befinden sich derzeit ca. 362 Containerstandorte mit insgesamt 1.272 Containern für Altglas getrennt in Weiß-, Braun- und Grünglas. Außerdem sind 23 Container für Altpapier im Stadtbereich Schwäbisch Hall aufgestellt.

Die Wertstoffcontainer dienen vorrangig der Entsorgung von Wertstoffen aus Privathaushalten, Gewerbebetrie- be dürfen haushaltsübliche Mengen von Gläsern und Papier einwerfen.

Verbrauchte Haushaltsbatterien dürfen wegen der enthaltenen Schadstoffe nicht über die Restmülltonne ent- sorgt werden. Für die Erfassung stehen Batteriesammelfässer zur Verfügung, die auf 125 Standorte in öffent- lichen Gebäuden im Landkreis verteilt sind. Altbatterien werden auch auf sämtlichen Wertstoffhöfen des Land- kreises gesammelt.

In 2011 konnten 99 % der Inhaltsstoffe einer Batterie verwertet werden. Zum Vergleich: In 1999 lag die Verwer- tungsquote lediglich bei 19 %. Die Sekundärrohstoffe kommen bei der Neuproduktion von Batterien oder in der Stahlproduktion zum Einsatz. Der nicht verwertbare Rest wird auf Sondermülldeponien entsorgt.

12 Wertstoffhöfe

Eine große Zahl verwertbarer Abfälle aus Haushalten und Gewerbe kann überwiegend kostenfrei auf den Wert- stoffhöfen des Landkreises abgegeben werden. Derzeit sind 20 Wertstoffhöfe nahezu flächendeckend im Land- kreis in Betrieb. Die Standorte sind in folgenden Gemeinden und Städten: Blaufelden, Bühlertann, Crailsheim, Fichtenau, Fichtenberg, Frankenhardt, Gaildorf, , Ilshofen, Kreßberg, Mainhardt, Oberrot, Rot am See, , , Schwäbisch Hall, Sulzbach-Laufen, Untermünkheim und Wallhausen.

Ein Vorteil der Wertstoffhöfe liegt in der Kontrolle der Anlieferung durch das Personal des Landkreises. Dieser erhöhte Aufwand bietet die Gewähr für die Sauberkeit und somit bessere Verwertbarkeit der angelieferten Alt- stoffe.

Im Jahr 2005 wurde der Annahmekatalog um Inertstoffe (kleine Mengen an Bauschutt, Porzellan, Keramik usw.) erweitert.

Mit dem Aufbau des Wertstoffhofnetzes im Jahr 1992 haben die im Landkreis gesammelten Altstoffmengen deutlich zugenommen. Viele Stoffe, die vorher im Müll landeten, wurden erstmals über die Wertstoffhöfe ge- trennt erfasst. Seit 1992 hat sich das Restmüllaufkommen im Landkreis von 48.607 t (1992) auf 21.103 t (2011) reduziert.

Einige Sammlungen, für die bereits früher ein Holsystem bestand, wurden von den Wertstoffhöfen übernom- men. So werden z.B. Kühlgeräte nicht mehr zweimal jährlich zu festen Terminen abgeholt, sondern können jederzeit zu den Öffnungszeiten auf den Wertstoffhöfen angeliefert werden.

13 2.2 Abfallbehandlung 2.2.1 Abfälle zur Verwertung

Altkleider / Altschuhe

Auf allen Wertstoffhöfen des Landkreises werden kostenlos Altkleider in Säcken verpackt (Verschmutzungsge- fahr) sowie Altschuhe (paarweise zusammengebunden) angenommen. Auch angenommen werden Vorhänge, Bettwäsche, Tischdecken und Federbetten.

Die erfassten Artikel werden an eine Fachfirma in Schwäbisch Hall weitergegeben und dort nach folgenden Kriterien sortiert:

1) Weiterverwendung Alle Artikel, die weiterhin als Bekleidung / Textilien verwendet werden können

2) Weiterverwertung Es findet eine Nutzungsänderung statt, z.B. Herstellung von Kinderbekleidung oder Putzlappen aus saugfähigen Textilien

3) Recycling Die Textilien werden stofflich verwertet, z.B. Herstellung von Reißfasern oder als Beimischung von Garnen

4) Energetische Verwertung Alle Produkte die aufgrund ihrer Beschaffenheit (zu schmutzig, usw.) nicht anderweitig verwertbar sind.

Altreifen

Altreifen mit und ohne Felgen werden auf allen Wertstoffhöfen gesammelt. Die Gebühr richtet sich nach der Reifengröße. Die Abholung erfolgt durch einen zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb für Altreifen. In dafür zuge- lassene Anlagen werden die Altreifen als Ersatzbrennstoff eingesetzt.

Altspeisefett

Seit 1990 haben die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Schwäbisch Hall die Möglichkeit, unbrauchbar gewordene Speisefette auf allen Wertstoffhöfen sowie an weiteren Sammelstellen der Städte und Gemeinden kostenlos abzugeben. Die gesammelten Fette werden von einem gewerblichen Verwerter abgeholt, entspre- chend aufbereitet und an die Kosmetik- und Putzmittelindustrie oder an Blockheizkraftwerke abgegeben.

14 Autobatterien / Haushaltsbatterien

Auto- und Hausaltsbatterien (Naß- und Trockenbatterien) werden in jeder Größe und Menge kostenlos auf allen Wertstoffhöfen des Landkreises angenommen. Haushaltsbatterien werden zusätzlich über die Sammelfässer erfasst, die in öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Rathäusern oder Sparkassen aufgestellt sind. Sämtliche Haushaltsbatterien gehen an die GRS (Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien), die die Rücknah- me von Gerätebatterien organisiert. Die gesammelten Batterien werden nach unterschiedlichen Kriterien sortiert (z.B.Größe, Magnetismus, quecksilberhaltig oder -frei) und je nach ihrer chemischen Zusammensetzung unter- schiedlichen Verwertungsverfahren unterzogen.

Biomüll

Zum 01.01.1996 wurde flächendeckend im gesamten Landkreis die Biotonne eingeführt. Seit diesem Zeitpunkt besteht die Pflicht zur Trennung von Biomüll und Restmüll.

Die braune Biotonne kann in den Größen 60 l, 120 l oder 240 l bei der Abfallverwaltung im Landratsamt bestellt werden und wird dann von den Entsorgungsfirmen kostenfrei ins Haus geliefert. Die Abfuhr erfolgt 14-täglich am selben Tag wie die Restmüllabfuhr. Für jede Leerung ist nach dem Verursacherprinzip die mengenbezoge- ne Müllgebühr zu entrichten. Der Biomüll (nur Grüngut, z.B. Gartenabfälle) kann außerdem gegen Gebühr auf einigen Wertstoffhöfen und Häckselplätzen angeliefert werden.

Die gesammelten Bioabfälle werden zu zwei Kompostierungsanlagen gebracht mit unterschiedlichen Verfahren. Die Anlage in Obersontheim verarbeitet den Biomüll mittels dem BIODEGMA®-Verfahren. Nach der Anlieferung wird der Biomüll mit Strukturmaterial vermischt und danach in ein Intensivrottemodul eingelagert. Während der dreiwöchigen Intensivrotte in dem geregelt belüfteten und abgedeckten Rottemodul kommt es zur vollständigen Hygienisierung des Biomülls. Danach erfolgt die Umsetzung in ein belüftetes Nachrottemodul mit einer Verweil- dauer von rund 4 Wochen. In der sogenannten Nachbereitungsstation erfolgt die Befreiung von Störstoffen, der Kompost wird gesiebt und kann als Frischkompost zum Einsatz kommen. Oder nach einer weiteren Nachrei- fungsphase von 4-5 Wochen und Siebung mit Störstoffentfernung als Fertigkompost eingesetzt werden.

Die zweite Anlage in Bechhofnen verarbeitet einen Teil des Biomülls mit dem ENVITAL®-Rottetrommelsystem. Der angelieferte Biomüll kommt in eine saugbelüftete Rottetrommel. Nach einer Verweildauer von 10- 14 Tagen Austrag des vorgerotteten Materials. Es erfolgt nun die Abscheidung der Störstoffe mittels Siebung, Windsich- tung, Magnetabscheidung und manueller Nachreinigung. Auf Mieten erfolgt der erste Nachrotteschritt auf der überdachten Nachrottefläche. Während der Rottezeit von 6 bis 8 Wochen erfolgt ein regelmäßiges Umsetzten der Mieten mit integrierter und bedarfgerechter Nachbefeuchtung des Rottematerials. Nach Siebung und einer Endreinigung ist der Frischkompost entstanden. Nach dem gleichen Verfahren erfolgt die weitere Nachrotte, die bis zu 6 Wochen dauert. Aus dem Fertigkompost werden verschiedene fertige Substrate hergestellt. Nach Beendigung der Nachrotte ist aus dem Bioabfall ein hochwertiger Kompost entstanden. Die Verträge für die Kompostierung laufen noch bis Ende des Jahres 2015. Danach ist die Vorschaltung einer Vergärung zur Bio- gasgewinnung und anschließender Kompostierung geplant.

15 Elektro- und Elektronikgeräte

Haushaltsübliche Elektro- und Elektronikaltgeräte, Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen werden entspre- chend dem ElektroGesetz auf allen Wertstoffhöfen kostenlos entgegengenommen und dort nach den gesetzlich vorgeschriebenen Gruppen 1 – 5 getrennt gesammelt. Anschließend werden sie bei so genannten Übergabe- stellen zusammengeführt, die der Landkreis betreibt oder finanziert. Als Übergabestellen dienen bestimmte Wertstoffhöfe und einige vom Landkreis zu diesem Zweck beauftragte Firmen. Von dort werden die Geräte für den Landkreis kostenneutral über die Stiftung Elektroaltgeräteregister (EAR) abgeholt. Der Landkreis nutzt die gesetzliche Möglichkeit, einzelne Gruppen von Elektrogeräten nicht über EAR abzugeben, sondern gewinnbrin- gend selber zu vermarkten. Zum 01.01.2008 betrifft dies die Gruppe 1 (Haushaltsgroßgeräte).

Gelber Sack

Gelbe Säcke werden auf allem Wertstoffhöfen im Landkreis angenommen. Näheres siehe unter Punkt 2.1

Glas

Glas wird getrennt nach den Farben weiß, grün und braun gesammelt. Die Vorsortierung erleichtert das Glasre- cycling. Weißglas verträgt bei der Einschmelzung überhaupt keine farblichen Verunreinigungen, Braunglas nicht mehr als 8% und Grünglas nur bis zu 15%. Deshalb sollte buntes Glas, zum Beispiel rot oder blau, über den Grünglascontainer entsorgt werden.

Nur Behälterglas (z.B. Einwegflaschen, Konservengläser) darf über die vom DSD aufgestellten Glassammel- container entsorgt werden. Andere Gläser, wie beispielsweise Fensterglas, Bleikristall, Glühbirnen, Spiegel- glas, feuerfestes Glas und ähnliches haben eine andere Materialzusammensetzung und damit einen anderen Schmelzpunkt. Für solche Glasarten stehen auf den Wertstoffhöfen und Entsorgungszentren die Inertbehälter zur Verfügung. Fremdstoffe, wie zum Beispiel Keramik, Steingut und Porzellan, führen in der Glasschmelze zu gravierenden Verlusten. Sie bilden in den frischgepressten Glasbehältern „Einschlüsse“, die die Qualität des Glases nachhaltig beeinträchtigen. Eine Keramikscherbe mit zirka 25 Gramm Gewicht kann bei einem Schmelz- prozess rund 1.000 Kilogramm Neuglas verderben.

Kabelschrott

Auf allen Wertstoffhöfen werden Kabel getrennt angenommen. Der Kabelschrott wird geschreddert, das Kupfer wird granuliert und eingeschmolzen und wieder zu Kabel oder Blech verarbeitet, also vollständig recycelt. Auch die Kabelhülsen können, je nach Materialzusammensetzung, wiederverwertet werden.

Korken

Auf allen Wertstoffhöfen des Landkreises werden naturbelassene Flaschenkorken sowie auch Korkreste kos- tenfrei angenommen. Das gesammelte Material wird in das Epilepsiezentrum Kork bei Kehl verbracht und dort in der Werkstatt für Behinderte zu Dämmmaterial und Leichtlehmbaustoffen, welche zum Haus- und Innenausbau benötigt werden, verarbeitet.

Papier / Pappe / Kartonagen

... werden auf allen Wertstoffhöfen kostenfrei angenommen. Zur Verwertung siehe Kapitel 2.1.

16 Schrott

Metalle und Alteisen sowie die sog. „Weiße Ware“(Elektrogeräte der Gruppe 1 nach ElektroG) werden auf allen Wertstoffhöfen kostenfrei entgegengenommen. Nach Abholung durch einen beauftragten Unternehmer werden der Metallschrott und die Elektrogeräte der Gruppe 1 getrennt einer Selbstvermarktung zugeführt.

Styropor

Expandiertes Polystyrol (EPS), besser bekannt unter dem Begriff „Styropor“ wird auf allen Wertstoffhöfen des Landkreises, getrennt nach Formteilen und Chips kostenlos angenommen. Das gesammelte Styropor wird zu Verwertungsbetrieben transportiert. Dort wird es z. B. zur Herstellung von Baumaterialien wie Dämmplatten und bei der Produktion von Ziegelsteinen verwendet und als Mahlgut zum Füllen von Sitzsäcken und Stofftieren.

2.2.2 Abfallbeseitigung 2.2.2.1 Entsorgungszentrum Hasenbühl

Historie Im Herbst 1974 wurde vom Kreistag der Bau einer Zentraldeponie in Schwäbisch Hall-Hessental beschlossen, welche am 01.12.1976 in Betrieb genommen werden konnte. Entgegen der ursprünglichen Konzeption wurde die Deponie nicht in Form einer herkömmlichen, anaeroben Deponie im Einbauverfahren, sondern probewei- se (für die Dauer von 6 Monaten) als Rottedeponie betrieben. Im April 1977 wurde, nach der Testphase, die Betriebsweise endgültig auf Rotte umgestellt. Die Einrichtungsarbeiten auf der Deponie Hasenbühl konnten im Jahr 1979 abgeschlossen werden. Die Gesamtbaukosten einschließlich Grunderwerb betrugen umgerechnet ca. 3,3 Mio €. Aufgrund einer überdurchschnittlichen Vermehrung von Schaben und anderer Insekten über die Grenzen der Mülldeponie hinaus, wurde der Rottebetrieb 1982 vorübergehend eingestellt und auf herkömmliche Betriebsweise mit verdichtetem Einbau umgestellt. Es wurde jedoch ein begrenztes Rotteversuchsfeld - das etwa ¼ der gesamten Deponiefläche umfasste – beibehalten.

Zur Vermeidung einer erneuten Schabenauswanderung wurde ein Schabenzaun errichtet, außerdem wur- de eine ständige Kontrolle der Populationsentwicklung 20 durchgeführt. 1986 wurde nach Durchführung des Genehmigungsverfahrens der Rottebetrieb wieder vollständig aufgenommen. durchgeführt. 1986 wurde nach Durchführung des Genehmigungsverfahrens der Rottebetrieb wieder vollständig aufgenommen.

17 Rottemiete

Rotte

Der ankommende Haus- und Gewerbeabfall wurde zerkleinert und zu Mieten aufgesetzt. Unter dem Müll ver- lieren Dränschläuche zur Belüftung der Rottemieten. Damit wurde eine ausreichende Sauerstoffzufuhr für den Rottevorgang gewährleistet. Nach 4 – 9 Monaten wurde das kompostierte Material abgesiebt. Die Feinfraktion diente zur Abdeckung der neu aufgesetzten Mieten, das Grobmaterial wurde nach Verdichtung mittels eines Kompaktors in den Deponiekörper eingebaut.

Im Vergleich zum Einbau von unbehandeltem Müll bewirkte der Rottebetrieb eine Volumenreduzierung sowie eine Verringerung der Deponiegasentwicklung.

18 Querschnitt durch eine Rottemiete

Auf Grund gesetzlicher Vorgaben wurde die Deponie Hasenbühl zum 31.05.2005 geschlossen. Eine Ablage- rung von Abfällen ist dort seitdem nicht mehr möglich.

Für die anschließende Phase, in der sich der Deponiekörper setzen soll, wurde die Deponie mit einer tempo- rären Abdeckung versehen. Die Flanken wurden mit Folie abgedeckt, um das Oberflächenwasser abzuleiten.

19 Luftbild Deponie Hasenbühl mit Flächenabgrenzung (Stand: 02.04.2010).

Sickerwasserbehandlung

Die Oberflächenabdichtungen auf der Hausmülldeponie Hasenbühl halten zwar einen großen Teil der Nieder- schläge davon ab, in den Deponiekörper einzudringen. Es kann jedoch nicht verhindert werden, dass ein Teil einsickert und sich auf seinem Weg durch den Müll mit wasserlöslichen Substanzen anreichert, welche nicht ins Grundwasser gelangen dürfen.

Über ein Drainagen-System wird das anfallende Sickerwasser aufgefangen. Anschließend wird es von einer beauftragten Firma behandelt und in die Kläranlage eingeleitet. Das kontaminierte Filterkonzentrat wird zur Weiterbehandlung abtransportiert.

20 Die Sickerwassermenge ging seit der Aufbringung einer temporären Oberflächenabdichtung im Kuppenbereich des Deponiekörpers im Jahr 2006 erheblich zurück und liegt seither zwischen 8.000 bis 12.000 cbm/Jahr

Entwicklung der Sickerwassermenge von 2005 bis 2011

Monat 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 m3 m3 m3 m3 m3 m3 m3 Januar 1.584 1.705 960 763 346 1.009 1.905 Februar 2.003 1.391 1.401 495 724 1.368 919 März 2.151 2.139 1.201 1.536 1.387 1.140 435 April 2.401 1.551 687 1.420 730 599 316 Mai 2.132 1.293 869 484 842 602 304 Juni 1.216 1.612 682 423 404 927 351 Juli 1.507 1.247 815 332 876 517 400 August 1.643 1.252 581 550 254 942 499 September 645 1.102 392 339 313 912 298 Oktober 1.029 1.167 463 619 519 831 284 November 1.127 1.026 775 504 551 971 198 Dezember 1.547 764 750 970 1.292 1.854 1.066 Jahresmenge 18.985 16.249 9.576 8.435 8.238 11.672 6.975

Aufgrund der zurück gegangenen Belastung des Sickerwassers kann das bisher angewandte Umkehrosmose- verfahren durch ein Filterverfahren (Aktivkohleadsorption) ersetzt werden.

Gasverwertung

Bereits im Jahr 1986 wurde auf der Deponie Hasenbühl eine Anlage zur Fassung und Entsorgung des entste- henden Deponiegases mittels einer Fackel errichtet. Da die Deponie im Rotteverfahren mit einer biologischen Vorbehandlung vor dem Einbau in den Deponiekörper betrieben wurde, war die erfasste Gasmenge für den Betrieb einer Gasverwertung zunächst nicht ausreichend. 1997 wurde aufgrund der fortschreitenden Verfüllung der Deponie und dem damit in Verbindung stehenden vermehrten Gasaustritt aus dem Deponiekörper eine Sanierung und Erweiterung der Entgasungsanlage erforderlich. Die hierdurch erreichte verbesserte Gasqualität führte dann zu der Entscheidung das entstehende Gas wirtschaftlich zu nutzen. Nach Vergleichen mehrerer Va- rianten stellte sich schließlich das Betreiben eines Blockkraftwerks zur Stromerzeugung als die wirtschaftlichste Variante heraus. Der entstehende Strom wird seit Juli 2000 in das Stromnetz der Stadtwerke Schwäbisch Hall eingespeist.

21 2.2.2.2 Entsorgungszentrum Blaufelden

Das Entsorgungszentrum Blaufelden wurde im Jahr 1979 eingerichtet. Privatanlieferer und Gewerbetreibende aus den umliegenden Städten und Gemeinden haben hier die Möglichkeit, auf kurzem Wege, Abfälle zu den gleichen Bedingungen abzuliefern wie im Entsorgungszentrum Hasenbühl in Schwäbisch Hall. Mit der Wand- lung der Abfallwirtschaft von der Entsorgung hin zum Recycling und zur Wertschöpfung aus Altmaterialien, hat auch das Entsorgungszentrum Blaufelden an Bedeutung gewonnen. Im Oktober 1992 eröffnete der Wertstoffhof und erweiterte das Annahmeangebot für verwertbare Materialien ganz erheblich. Die Kombination, Wertstoffe und Müll gleichzeitig abgeben zu können, führte zu einer deutlichen Steigerung der Anlieferungen und das Ein- zugsgebiet vergrößerte sich. Im Jahr 2003 die Anlage in Blaufelden erweitert und an das Wasser- und Strom- versorgungsnetz angeschlossen. Der Büro- und Wiegebereich ist seither mit elektronischer Datenverarbeitung und EC-Kartenzahlung ausgestattet.

Das Entsorgunsgzentrum Blaufeldem

2.2.2.3 Inertstoffe

Für die Entsorgung von Inertstoffen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall bestand ein Kooperationsvertrag mit dem Hohenlohekreis zur Mitbenutzung der Deponie Beltersrot (Deponieklasse I) bis zum 15.07.2009.

Für die Unterbringung von Inertstoffen stehen fünf Deponien (Deponieklassen I – II) in den Nachbarkreisen zur Verfügung. Dies sind: • Stadt Heilbronn: Deponie „Vogelsang“ (Deponieklasse II) • AVL Ludwigsburg: Deponie „Am Froschgraben“ (Deponieklasse I) Deponie „Burghof“ (Deponieklasse II) • GOA Ostalbkreis: Deponie „Reutehau“ (Deponieklasse II) • HIM GmbH, Am Mittelkai 34, Stuttgart

22 Weiterhin sind Verträge mit vier privaten Entsorgerfirmen auf dem Gebiet des Landkreises Schwäbisch Hall zur Übernahme von Inertstoffen geschlossen worden, um kurze Anlieferungswege zu ermöglichen. Für die Annah- me bestimmter Inertstoffe (mineralischer Bauschutt und Straßenaufbruch wie Mauersteine, Ziegel, Beton, As- phalt und Beton) bestehen bereits Verträge mit Steinbruchbetreibern. Diese Verträge werden weitergeführt und einvernehmlich an sich künftig ändernde Rahmenbedingungen angepasst. So ist es seit längerer Zeit möglich in acht Steinbruchbetrieben im Landkreis die genannten Inertstoffe abzugeben.

2.3 Das Müllgebührensystem

Zum 01.01.1993 wurde im Landkreis Schwäbisch Hall ein zweiteiliges Gebührensystem eingeführt. Es besteht aus einer Jahres-Pflichtgebühr und einer Mengengebühr für Bio- und Restmüll. Vorteil dieses zweigeteilten Sys- tems ist, dass der einzelne Bürger über die mengenabhängige Gebühr die Kosten selbst beeinflussen und redu- zieren kann. Wer durch Vermeidung und Verwertung wenig Bio- und Restmüll hat, zahlt weniger Mengengebühr.

2.3.1 Pflichtgebühr zum 01.01.2011

Mit der Pflichtgebühr, die einmal jährlich zu entrichten ist, werden alle Leistungen abgegolten, die mit der Vorhal- tung aller Einrichtungen (Entsorgungszentren, Wertstoffhöfe, Problemstoffsammelstelle, Umweltmobil, Häcksel- plätze) der Abfallwirtschaft entstehen, unabhängig von der tatsächlichen Nutzung durch den einzelnen Bürger. Unterschieden wird die Pflichtgebühr für Haushalte und die Pflichtgebühr für Gewerbebetriebe.

Die Gebühr für Haushalte ist degressiv gestaffelt nach der Anzahl der gemeldeten Personen pro Hausgrund- stück bzw. pro Hauseinheit:

1 Person 55,00 €/Jahr 2 Personen 78,00 €/Jahr 3 Personen 96,00 €/Jahr 4 Personen 114,00 €/Jahr 5 Personen 132,00 €/Jahr 6 Personen 150,00 €/Jahr 7 Personen 168,00 €/Jahr jede weitere Person 21,90 €/Jahr bewohnbare Grundstücke 55,50 €/Jahr

Die Gebühr für Gewerbebetriebe, Betriebsstätten und öffentliche Einrichtungen richtet sich nach der Anzahl der Beschäftigten:

Kleingewerbe 28,80 €/Jahr 1 – 3 Beschäftigte 40,20 €/Jahr (Mindestvorhaltevolumen ist ein 60-l-Restmüllbehälter) 4 – 6 Beschäftigte 80,40 €/Jahr (Mindestvorhaltevolumen ist ein 120 l Restmüllbehälter) 7 – 13 Beschäftigte 160,80 €/Jahr (Mindestvorhaltevolumen ist ein 240 l Restmüllbehälter)

23 Eine weitergehende Einstufung des Mindestvorhaltevolumens knüpft an die Beschäftigtenzahl an. Übersteigen die genutzten Restmüllbehälter das Mindestvorhaltevolumen, wird nach tatsächlich benutztem Restmüllbehäl- tervolumen veranlagt. Biomülltonnen werden nicht veranlagt. Pflichtgebühr für einen 1.100 l Restmüllbehälter • bei 14-täglicher Leerung 704,00 €/Jahr • bei wöchentlicher Leerung 1.408,00 €/Jahr

2.3.2 Mengengebühr

Neben der Pflichtgebühr ist noch eine mengenabhängige Gebühr zu entrichten. Die Mengengebühr wird nach der Anzahl der Leerungen und der Größe des Behälters erhoben. Zugelassen sind Behälter mit 60 l, 120 l, 240 l und 1.100 l Fassungsvermögen für Restmüll und dieselben Größen außer 1.100 l für Biomüll. Haushalte können die Behältergröße und -anzahl frei wählen. Gewerbebetriebe (ausgenommen Kleinbetriebe) müssen mindestens das Mindestvorhaltevolumen bereitstellen. Jeder Restmüll- und Biomüllbehälter ist seit 01.01.2008 mit einem Chip ausgestattet, der einem Grundstücksbesitzer bzw. einem Gewerbebetrieb zugeordnet ist. Das Müllfahrzeug registriert jede Leerung automatisch über den Chip. Die gesamte Mengengebühr (Summe aller Leerungen) wird einmal jährlich über den Jahresgebührenbescheid erhoben.

Mengengebühr für Restmüll Behältergröße in Liter Gebühr pro Leerung in € 60 1,50 120 3,00 240 6,00 1.100 27,50

Mengengebühr für Biomüll Behältergröße in Liter Gebühr pro Leerung in € 60 1,00 120 2,00 240 4,00

24 2.3.3 Selbstanlieferung

Neben der Entsorgung in der Tonne, besteht auch noch die Möglichkeit, Abfälle direkt bei den Entsorgungszent- ren Hasenbühl oder Blaufelden anzuliefern. Bei der Selbstanlieferung erfolgt die Bezahlung nach Gewicht sowie nach Abfallart. Die Bemessung der Gebühren gliedert sich wie folgt:

Nr.: Abfallart Gebühr 20 Grünabfälle, Rindenabfälle und andere 75,00 €/t leicht verrottbare Abfälle 25 Altholz 100,00 €/t 40 Nicht verwertbarer Bauschutt auch mit 250,00 €/t Kunst-stoffen, soweit nicht inert 60 Hausmüll oder hausmüllähnlicher 250,00 €/t Gewerbeabfälle, auch mit Kunststoffen 91 Kleinanliefererpauschale 10,00 €

Die Einstufung der angelieferten Abfälle erfolgt an der Waage. Bei der Anlieferung von nicht trennbaren Mi- schabfällen wird die jeweils höchste zuordenbare Gebühr berechnet.

Vor Einfahrt zum Entsorgungszentrum Hasenbühl und Blaufelden muss jedes Fahrzeug die dort installierte Waage passieren (sog. Vollwiegung). Lediglich bei geringen Mengen (geschätzte 60 - 100 kg) kann die Wiegung unterbleiben, es ist dann eine pauschale von 10,00 € zu entrichten.

An der Waage ist dem Wiegemeister Auskunft über Art, Beschaffenheit, Menge (über Rückwiegung) und den Anfallsort des anzuliefernden Abfalls zu geben. Nur Müll, der im Landkreis Schwäbisch Hall angefallen ist, darf über die beiden Entsorgungszentren entsorgt werden.

Bei der Ausfahrt wird erneut über die Waage gefahren (Leerwiegung) und die Gebühr entsprechend der Einstu- fung entrichtet.

25 3. Zukünftige Entwicklungen 3.1 Organische Abfälle 3.1.1 Neukonzeption der Biomüllverwertung

Der über die Biotonne und die Grüngutcontainer gesammelte Biomüll wird bisher in Kompostieranlagen ver- wertet. Die Verträge für die Kompostierung laufen noch bis Ende des Jahres 2015. Danach ist die Vorschaltung einer Vergärung zur Biogasgewinnung und anschließender Kompostierung geplant.

3.1.2 Überprüfung des Konzeptes der Häckselplätze

Mit Ausnahme von vier Standorten sind die Häckselplätze (36 Plätze) des Landkreises bisher nur für Baum- und Strauchschnitt vorgesehen. Die Ablagerung von Grüngut (Rasenschnitt, Laub, Gartenabfälle u.a.) ist ausge- schlossen. Fehlanlieferungen kommen häufig vor, da die Plätze, bis auf wenige Ausnahmen, unbeaufsichtigt sind. Aus diesen Gründen wird das Konzept überprüft. Denkbar ist eine Reduzierung und Zentralisierung der Häckselplätze. Die Annahme würde nur noch zu bestimmten Öffnungszeiten und unter Aufsicht erfolgen. Zu- sätzlich wäre dann auch eine Anlieferung von Grüngut möglich. Denkbar ist auch die Erweiterung der Entsor- gungsmöglichkeit für Grüngut auf den Wertstoffhöfen. Bewährt hat sich auch die Aufstellung von Grüngutcontai- nern auf Bauhöfen oder anderen abgezäunten Bereichen in Kooperation mit den Gemeinden.

3.2 Rekultivierung der Deponie Hasenbühl

Die Deponie Hasenbühl ist seit 31.05.2005 stillgelegt. Sie ist gegenwärtig mit einer temporären Abdeckung versehen, die so lange bestehen bleibt, bis sich der Deponiekörper weitgehend gesetzt hat. Diese Phase ist im Jahr 2012 abgeschlossen. Danach wird die Deponie eine endgültige Abdeckung nach TASi oder eine gleichwer- tige Abdeckung erhalten. Mit der Planung ist ein Ingenieurbüro beauftragt. Der Antrag zur Genehmigung wurde am 23.11.2011 beim Regierungspräsidium Stuttgart gestellt. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Jahr 2014 beginnen. Auf einem Teil der Deponiefläche soll eine Fotovoltaikanlage installiert werden.

26 Planung

Bestand

Abb. 1: Bereich 1 und 3, endgültiges Oberflächenabdichtungssystem (in Bereich 3 lagert das System abweichend von der vorstehenden Abbildung nicht direkt auf der bestehenden Erdabdeckung, sondern auf den im Zuge der Profilierung hier neu einzubauenden Umlagerungsmassen)

Planung

Bestand

Abb. 2: Bereich 2, endgültiges Oberflächenabdichtungssystem

27 3.3 Wertstofftonne

Die Bundesregierung hat das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht novelliert und dazu im März 2011 den Gesetzesentwurf beschlossen. Nach kontroversen Debatten hat der Vermittlungsausschuss am 09.02.2012 dem neuen Gesetz zugestimmt und am 01. Juni 2012 tritt es in seinen wesentlichen Bestimmungen in Kraft.

Ziele sind: • die EU-Abfallrahmenrichtlinie in deutsches Recht umzusetzen • bestehendes deutsches Abfallrecht umfassend zu modernisieren • nachhaltige Verbesserung des Umwelt- und Klimaschutzes sowie der Ressourceneffizienz Die gesetzliche Grundlage für die Weiterentwicklung der Verpackungsverordnung hin zu einer Wertstoffverord- nung wurde mit dem neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz geschaffen. Im Jahr 2015 soll die Wertstofftonne einge- führt werden. Für Haushalte besteht dann die Möglichkeit Verpackungen und sonstiges Materialien, Beispiel aus

Plastik und Metall (stoffgleiche Nichtverpackungen), in einer einheitlichen Wertstofftonne zu entsorgen. Diese soll das Gelbe-Sack-Sammelsystem ersetzen. Wertstoffe, die derzeit noch in der Restmülltonne landen, können dadurch einer hochwertigen stofflichen Verwertung zugeführt werden.

Für die Abfallwirtschaft im Landkreis Schwäbisch als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger gilt es künftig, die gesetzlichen Vorgaben umzusetzen und dazu praxistaugliche Konzepte zu entwickeln.

Stand: September 2012

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