GEMEINDE STRAGUTH LANDKREIS ANHALT -

ERLAUTERUNGSBERICHT •• ZUM FLACHENNUTZUNGSPLAN ••

Stand Marz 2001

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INGENIEURSURO WASSER UNO UMWELT Bahnhofstraf3,e 45, :el 03923! 784331 Fax 03923 1 7 83362 39261 ZERSST Fliich ennutzungsplan C ierne1.17 de Srrogwil 3. Entwurf

INHALTSVERZEICHNIS

INHALTSVERZEICHNIS.. 2 1. Vorbemerkung . 3 2. Aufstellungsnotwendigkeit . . 3 3. Grundlagen. 4 3. 1. Gesetzliche Grundlagen. . 4 3. 2. Planungsgrundlagen . 4 3. 3. Darstellungsgrundlage . 4 4. Raumordnung .. 5 4.1. Lage im Raum. . 5 4.2. Geschichtliche und bauliche Entwicklung . . ..6 Straguth.. . . 6 Badewitz.. . 6 Gollbogen.... 6 Zotlrnuhle. . 7 42.1. Nach Landesrecht qeschutzte Bauwerke und Bodendenkmaler...... 7 4.3. Naturliche Bedingungen... . . 8 43.1. Geologie . 8 4.32. Boden.. ..8 4.3.3. Hydrologie und Grundwasserschutz...... 9 43.4 l.aqerstatten 9 4.35. Bebaubarkeitsbedingungen. . 9 4.36. Klima. .9 4.37. Naturraum und Vegetation.... . 10 4.4. Regionale Entwicklung 10 4.4.1. Grundsatzliche Ziele der Gemeindeentwicklung.. . 11 5. Analysen, Prognosen, Planungsziele . 12 5.1. Gemischte Bautlache (1\/1) §1 Abs. Nr 2 BauNVO ..13 Straguth. . .. . 13 Badewitz.. . . 14 Gollbogen / Zollmuhle...... 15 5.2. Industriegebiet (GI) §9 BauNVO . . 15 5.3. Sondergebiet zur Errichtung von Windkraftanlagen (SO WK) §11 Abs. 2 BauNVO.. . 15 5.4. Grunflachen / Spielplatze / Wasserflachen . . 16 5.5 Flachen fur den Verkehr . . 17 5.51. Flachen fur den StralSenverkehr . 17 5.5.2. Hachen fur den Luftverkehr.. . . . 18 5.6. Flachen tur Versorgungsanlagen 18 5.6.1. Wasserversorgung / Wasserwirtschaft.. . 18 5.6.2. Abwasserentsorgung... . 20 5.63 Energieversorgung. . " 21 5.6.4. Abfallwirtschaft. . 21 5.6.5 Altlasten. .. . 21 5.6.6 Amt fur Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen.... . 23 5.6.7. TELEKOM. 23 5.7. Schutzgebiete und Schutzobjekte im Sinne des Naturschutzrechtes . 23 5.8. Flachen fur MalSnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft . 25 5.9. Flachen fur die Land - und Forstwirtschaft .. . 25 5.10. Kulturdenkmale...... 26 6. MalSnahmen zur Eingriffsregelung in Natur und Landschaft . 26 7. Hachenbilanz der Gemeinde Straguth. . 28

Planzeichnung lhichennutzungsplan Gememd; Straguth 3. Entwurf

1. Vorbemerkung

Aufgabe der Bauleitplanung ist es, die bauliche und sonstige Nutzung der Grundstucke in der Gemeinde nach Mar-,gabe des Baugesetzbuches vorzubereiten und zu leiten ( § 1 Abs. 1 BauGB ). Damit ist der Grundsatz der Planrnafsiqkeit der Bodennutzung ausqedruckt.

1m Flachennutzunqsplan werden fUr das gesamte Gemeindegebiet die, sich aus der beabsichtigten stadtebaulichen Entwicklung ergebende. Art der baulichen Nutzung nach den voraussehbaren Bedurtnissen der Gemeinde in den Grundzuqen dargestellt ( § 5 Abs. 1 BauGB ).

Der Flachennutzunqsplan soil fur einen Planungszeitraum von ca. 15 Jahren Aussagen enthalten.

Der Flachennutzunqsplan beinhaltet keine Rechte fur die Bebauung der Grundstucke. Er lar-,t nur Schlur-,folgerungen zu, welche Rechtsbindungen bei der Aufstellung von Bebauunqsplanen fur die verbindliche Bauleitplanung zu erwarten sind.

2. Aufstellungsnotwendigkeit

Die Gemeinden haben Bauleitplane aufzustellen. sobald es fur die stadtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist ( § 1 Abs. 3 BauGB ).

Fur das Territorium der Gemeinde Straguth im Landkreis Anhalt - Zerbst wird erstmalig ein Flachennutzunqsplan erarbeitet. Er entsteht als Bestandteil der Selbstverwaltungsaufgaben der Kommune It. Kommunalverfassung in Eigenverantwortung der Gemeinde. Er ist von ihr zu beschliefsen und von der Oberen Verwaltungsbehbrde zu genehmigen.

Mit der Aufstellung des Flachennutzunosplans sollen die Grundlagen fur eine geordnete stadtebauliche Entwicklung geschaffen werden.

Mit der Bearbeitung des Flachennutzunqsplanes wurde das lnqenieurburo Wasser und Umwelt in Zerbst bea uftragt.

Der Vorentwurf zum Flachennutzunqsplan wurde im Juni 1992 vom Planer, Herrn Vofsteldt. bearbeitet und in einer bffentlichen Gemeinderatssitzung der Gemeinde vorgestellt und erlautert. Daraufhin wurden die Trager bffentlicher Belange (TOB) in einem schriftlichen Verfahren an der Vorplanung beteiligt. Gemar-, den vorliegenden Stellungnahmen der TOB wurde die Vorplanung qeandert und dem Gemeinderat sowie den Burqern der Gemeinde im Rahmen einer truhzeitiqen Burgerbeteiligung nach § 3 Abs 1 BauGB am 22 April 1997 vorgestellt.

Der Entwurf des Flachennutzunqsplans wurde vom Gemeinderat It. § 3 Abs 2 BauGB am 4.11.1997 beschlossen und zur bffentlichen Auslegung in der Zeit vom 21.111997 bis zum 2212.1997 bestimmt. Parallel zum Auslegungsverfahren wurden die TOB in einem schriftlichen Verfahren angehbrt und von der bffentlichen Auslegung mit Schreiben vom 24.11.1997 unterrichtet. Sie hatten Gelegenheit bis zum 15.1.1998 Stellung zur vorgelegten Planung zu nehmen. Die Anregungen und Hinweise der befragten Trager bffentlicher Belange wurden in der Planung eingearbeitet und berucksichtiqt. Die Beschtuisfassunq hierzu erfolgte am 15. September 1998.

Die Genehmigung des Hachennutzunqsplanes konnte vom Regierungsprasidium Dessau auf Grund versagungsrelevanter Fehler nicht erteilt werden. Demzufolge wurde durch den Gemeinderat der abschliefsende Beschlufs in der Gemeinderatssitzung am 18.05.1999 aufgehoben Die Anhbrung zum FNP am 25.01.2001 im Regierungsprasidium Dessau ergab eine erneute Auslegung des Planes, da die Auslegungsexemplare (VG -farbiges Exemplar- und Gemeinde -schwarz-weitses Exemplar) nicht uberein Fliicltennutzungsplan Gemeina« Stragnt» 3. Entwurf

stimmten. 1m gleichen Zuge sollte mit dem STAU Dessau/Wittenberg nochmals zu der Altlastverdachtsflache Spielplatz Badewitz Rucksprache genommen werden (hierzu sh. Pkt. 5.6.5.) um eine abschtielsende Stellungnahme zu erwirken.

3. Grundlagen

3. 1. Gesetzliche Grundlagen

• das Bau- und Raumordnungsgesetz 1998 (BauROG) vom 18. August 1997 (BGBI. IS. 2081)

• Die Baunutzungsverordnung (BauNVO) vom 23. 01. 1990, zuletzt qeandert durch Artikel 3 des Gesetzes zur Erleichterung von Investitionen und der Ausweisung und Bereitstellung von Wohnland (Investitionserleichterungs - und Wohnbaulandgesetz) vom 22. 04. 1993 (BGBI. I S. 466)

• Planzeichenverordnung ( PlanzV) vom 18. Dezember 1990

3. 2. Planungsgrundlagen

Allgemeine Planungsgrundlage bilden das am 28. 04. 1998 in Kraft gesetzte Landesplanungsgesetz (GVBI. LSA Nr. 16/98 vom 04. 05. 1998) und der am 23. 08. 1999 in Kraft getretene Landesentwicklungsplan (GVBI. LSA Nr. 28/99 vom 26. 08. 1999) (Hinweis Regierungsprasidium Dessau).

Der Entwurf des Landschaftsrahmenplans des Altkreises Zerbst im Entwurf von 1996 lag der Bearbeitung des Flachennutzunqsplans hinsichtlich der Landschaftsgestaltung zugrunde

3.3. Darstellungsgrundlage

Die Darstellung des Flachennutzunqsplanes erfolgt entsprechend den Festlegungen der Planzeichenverordnung 1990 (PlanzV90).

Entsprechend des § 1 Abs 1 PlanzV 90 sind als Unterlage fur Bauleitplane Karten zu verwenden, die in Genauigkeit und Votlstandiqkeit den Zustand des Plangebietes in einem fur den Planinhalt ausreichenden Grade erkennen lassen. Fur den Flachennutzunqsplan der Gemeinde Straguth wurden topographische Karten 1 : 10 000 (Ausgabe der Volkswirtschaft ) des VEB Kombinat Geodasie und Kartographie, 3 Ausgabe 1978 Stand 01 11984 (Kartennummern 0906-343. 0906-344) verwendet.

Durch Ortsvergleich im Rahmen der Bestandserfassung 1992 wurde die Planungsunterlage aktualisiert. Das gesamte Gemeindegebiet ist in dieser Kartengrundlage ohne Parzellen genaue Abgrenzung dargestellt und entspricht den Forderungen. Fliichennutzungsplnn Gemeinde Srragu.[h 3. Entwurf

4. Raumordnung

4.1. Lage im Raum

Straguth ist eine Gemeinde im Landkreis Anhalt-Zerbst, im Regierungsprasidium Dessau des Landes Sachsen- Anhalt. Zum Geblet der Gemeinde Straguth gehbren die Orte Straguth und Badewitz sowie die Splittersiedlung Gollbogen und die Zollmuhle. Die Gemeinde Straguth hat keine zentralbrtliche Funktion und gehbrt zur Verwaltungsgemeinschaft "Vorflaming" mit ihrem Sitz in .

Das Gemeindeterritorium liegt nordbstlich der Kreisstadt Zerbst in einem relativ strukturschwachem Wirtschaftsgebiet. Das Gemeindegebiet Straguth liegt zu etwa gleichen Teilen im Zerbster Ackerland und im Ro[l,lau- Wittenberger Vorflarninq.

An die Gemeinde grenzen folgende Gemeinden: • im Norden • im Nordosten • im Sudosten • im Suden Bornum und Pulspforde • im Sudwesten die Stadt Zerbst • im Westen die Gemeinde Zernitz • sowie im Nordwesten die Stadt Lindau.

Die beiden Ortslagen sind gut uber die ausgebaute Stra[l,enverbindung der K1251 zu erreichen. Die Kreisstra[l,e K1251 verbindet die Kreisstra[l,e K1250 (Zerbst-Deetz-) und die l.andesstrafse L57 (Zerbst-Dobritz-). Eine zweite Anbindung der Kreisstra[l,e K1778 an die Kreisstralse K1250 der Ortslage Badewitz ist vorhanden und ist weniger gut ausgebaut. Diese Stra[l,e besteht noch aus Kopfsteinpflaster, das sich allerdings in einem sehr schlechten Zustand befindet und demzufolge dringend sanierunqsbedurftiq ware

Das Gebiet der Gemeinde Straguth urntatst eine Flache von 2135,64 ha.

Die Gemeinde zahlte 1996 insgesamt 321 Einwohner. Sie gehbrt mit zu den am dunnsten besiedelten Gemeinden des Altkreises Zerbst mit 15 Einwohner / krn".

Die Entfernungen betragen zur

• Landeshauptstadt Sachsen - Anhalts Magdeburg als Oberzentrum ca. 50 km • Stadt Dessau als Oberzentrum ca. 25 km • Wittenberg als Mittelzentrum mit Teilfunktion eines Oberzentrums ca. 35 km • Stadt Zerbst als Mittelzentrum ca. 10 km • Stadt Ro[l,lau als Grundzentrum mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums ca. 17 km.

Diese Stadte erfullen wichtige Umlandfunktionen im Bereich der sozialen Infrastruktur der Gemeinde Straguth. Fliichennutzungsplan Gemetnde Straguth 3. Entwurf

4.2. Geschichtliche und bauliche Entwicklung

Seit Beginn der Vblkerwanderung ca. 650 n. Zw. bewohnten slawische Sorben das Land bstlich der Saale und der Elbe. Auf einen slawischen Ursprung weisen auch die Ortsnamen der Gemeinde Straguth auf, da viele slawische Ortsnamen mit den fremdklingenden Endungen. wie z: B. -owe, -au, -itz, -eetz, -igkau oder­ witz Kennzeichnende Siedlungsform der in diesem Gebiet seit dem 6. Jahrhundert ansassiqen slawischen Sorben waren die Runddbrfer (Rundlinge) und die Strarsendbrfer.

Straguth

Der Ort ist slawischen Ursprungs und reicht bis in das 13. Jahrhundert zuruck 1288 wird ein Lambertus vom Adelsgeschlecht de Streguth genannt. 1315 wird der Ort erwahnt, als Graf Albrecht der I. von Anhalt dem Nonnenkloster zu Zerbst Getreide- und Geldgefalle zu Straguth, Dubitz und Zerbst ubereiqnet. 1328 erhielt die Bartholornaikirche zu Zerbst durch Bischof Ludwig von Brandenburg den Dreilsiqsten zu Straguth 1352 wurde das Heiligegeist-Hospital zu Zerbst mit zwei Talenten Zerbstisch zu Straguth durch den FOrsten Albrecht II. Und Waldemar I. bewidmet. Der Name des Ortes wandelte sich von Streguth (1288) in Stregut (1328) zu Stragut (1376) uber Stragutt (1534) letztendlich 1541 zu Straguth.

Badewitz

Auch Badewitz ist slawischen Ursprungs. 1m Jahre 1201 wird in der Weihurkunde der Wbrlitzer Kirche Betewitz als zu dieser Kirche gehbrig genannt. 1341 wire ein Nykolaus de Bodcawiz erwahnt, der dort GOter besals. von denen der Nikolaikirche zu Zerbst EinkOnfte angewiesen werden. Um 1393 gehbrte es den Rittern Kuno und Hennig Rike. Badewitz war Kirchdorf und Tochterkirche der Gemeinde Deetz. Die Kirche des Dorfes wurde wahrscheinlich im 13 Jahrhundert erbaut. aber vermutlich schon vor 1400 zerstort Der Ortsname wandelte sich von Betewitz (1201) in Pritewitz (1207) dann uber Bodcawiz (1341) in Bodewytz (1393) und letztendlich in Badewitz. was truher Sippe und Dorf des Bogdan bedeutete.

Gollbogen

Diese kleine Ansiedlung zwischen Straguth und Dobritz stammt aus dem 13. bis 14. Jahrhunderts. Golboge wird 1371 als Eigenname zu einem Dessauer Pfarrer gehbrendem wusten kleinen Dorf urkundlich erwahnt. Das Rolslauer Saalbuch nennt 1541 eine Golbogensche Mark und eine Schenke zum Golbogen. Um 1800 war der Gollbogen ein Herzogliches Vorwerk. Autserdern befanden sich dort ein Teichhaus und ein Gasthof , zu denen auch einige Acker und Wiesen gehbrten. Der Teich nahm eine qrotsere Hache ein, der sich in Richtung MOhro ausbreitete Etwa um 1820 wurde der Teich trockengelegt.

Der Name des Ortes wandelte von dorpstede thu Golbogen (1394), uber Golboge (1741) zum heutigen Gollbogen. Fltichennutzungsplan Gernemde Straguth 3. Entwurj

Zo'lmuhle

Ais Badewitzer Muhle wird sie 1426 erstmalig erwahnt und gehbrte mit der Ortschaft Badewitz bis etwa 1800 zum Amt Lindau. Sie hielt zuerst die Funktion einer Zollkontrolle inne und wurde in dieser Funktion letztmalig 1833 erwahnt. Die dazugehbrige Muhle wurde erstmals 1536 im Landbuch erwahnt. Der Muhlteich lag ostlich der StralSe

Wie auch schon zu fruheren Zeiten war die Landwirtschaft bis zum Niedergang des Sozialismus die Haupterwerbsquelle fur den qrofsten Teil der hier wohnenden Bevblkerung. Die vorhandene Bausubstanz der bestehenden Gehbfte und Stallanlagen sind Zeugnisse dieser Zeit.

Die Landwirtschaft ist auch weiterhin in den Ortschaften bestimmend. 1m Gegensatz zur Vorwendezeit sind derzeitig 6 wiedereingerichtete Landwirtschaftsbetriebe in der Gemeinde ansassiq. Aufserdern wirtschaften zusatzlich im beplanten Territorium 5 Agrarbetriebe, die ihren Betriebssitz in anderen Gemeinden haben. Die Landwirtschaft bietet aber nicht allen Bewohnern Arbeitsmbglichkeiten vor Ort, so dafs ein qrofser Tell der Bevblkerung im erwerbstahiqen Alter aufserhalb der Gemeinde tatig ist und sein wird. Grundanliegen fur die Zukunft mulS es sein, die Einwohnerfluktuation zu minimieren und eine Stabilitat in der Einwohnerzahl zu erreichen . Das ist nur zu erreichen. wenn es gelingt, neue Haupterwerbsquellen fur die Bevblkerung im Gemeindeterritorium zu schaffen Der Ausbau einer leistunqsfahiqen Infrastruktur in den Orten ist ein wichtiqer Schritt zu diesem Ziel. Aile Burger sollen die Mbglichkeit erhalten, eigene Aktivitaten bei der Errichtung von Gewerbe -. Handwerks.- Handels,- und Dienstleistungsbetrieben zu entfalten.

4.2.1. Nach Landesrecht qeschutzte Bauwerke und Bodendenkrnaler

1m Gemeindeterritorium befinden sich qernafs Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt nachstehende Bau- und Bodendenkrnaler, die entsprechend nachrichtlich in der Planzeichnung durch Symbole ubernornrnen und gekennzeichnet wurden. Die Darstellung der Landwehr mit den zwei Wallen wurde in der Planzeichnung nicht dargestellt. (Nach Angaben der Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt und der Broschure .Zeuqnisse der Romanik")

Ortslage Straguth - romanische Feldsteinkirche, - Pfarrhaus (ehem.), Backsteinbau, 2. Haltte des 19 Jahrhunderts - Gedenkstein VVN

Ortslage Badewitz - Backsteinkirche, neogotisch Ende des 19. Jahrhunderts

Gollbogen - anhalt. Meilenstein (Rundsockelstein)

Bodendenkmale.

Gemarkung Straguth - Landwehr an den Gedenkeichen zwei Walle und teilweise wassertuhrender Graben - weitere 6 bekannte archaoloqische Denkmale (sh. Planzeichnung)

Erdarbeiten in diesen Bereichen sind qernafs §14 Abs. 2 Denkmalschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt genehmigungspflichtig (untere Denkamlschutzbehbrde). Generell sind die bauaustuhrenden Betriebe auf die Einhaltung der gesetzlichen Melde- und Sicherungspflicht gemalS Denkmalschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (§ 9 Abs. 3 DSchG LSA, GVBI. LSA Nr. 33/1991 vom 28.10.1991) im Faile freigelegter archaoloqischer oder bauarchaoloqischer Funde hinzuweisen, um eine wissenschaftliche Untersuchung durch das zustandiqe Landesamt zu ermbglichen. Fliichennutzungsplnn Gcmetnde Strugzuh 3. EIITH'1I1f

Kulturdenkmale unterliegen dem Schutz des Gesetzes. Sie sind so zu nutzen, da[/, ihre Erhaltung auf Dauer gesichert ist (§ 9 Abs. 1 Denkmalschutzgesetz LSA). 1m Zuge der archaoloqischen Landesaufnahme und wahrend der AusfUhrung von Erdarbeiten ist mit der Entdeckung weiterer archaoloqischer Denkmale und Fundplatze zu rechnen, die der unteren Denkmalschutzbehbrde anzuzeigen sind. Bodenfund und Fundstelle sind bis zum Ablauf einer Woche nach Anzeige unverandert zu lassen und vor Gefahren zu schutzen Das Landesamt fur Archaoloqie und von ihm Beauftragte sind berechtigt, die Fundstelle nach archaoloqischen Befunden zu untersuchen und Bodenfunde zu bergen,

Hinweis Landkreis Anhalt-Zerbst, Untere OenkmalschutzbehOrde Zur Vermeidung soeteter Oiskrepanzen mit bestandsabweichenden planungsrechtlichen Festlegungen sol/ten sich Planungen moglichst stark an der historischen Bebauung sowohl hinsichtlich Baumassen. Gebeudetiotie, Oachform etc. Ais auch hinsichtlich der historischen Parzel/enstruktur sowie der Bauweise (trauf-Igiebelstandig) orientieren.

4.3. Naturliche Bedingungen

4.3.1. Geologie

1m Plelstozan vollzogen sich mehrere Inlandeisabdeckungen in unserem Territorium, von denen die vorletzte - die Saalekaltzeit - und die letzte - die Weichselkaltzeit - im Flaming das Bild der Oberflache praqten. Die Saalekaltzeit bestand wiederum aus zwei Zeitabschnitten, dem Drenthe - Abschnitt ( oder Saalekaltzeit im engeren Sinne - 200 000 bis 140 000 Jahre v. d. Z, ) und dem junqeren Warthestadium (140 000 bis 100 000 Jahre v. d. Z, ) , 1m alteren Drenthe - Abschnitt entstand der sudliche und westliche Teil des Landschaftsschutzgebietes , zu dem der Vorflarninq im Kreis Zerbst gehbrt

Nach Angaben der geologischen Landesamtes Sachsen-Anhalt wird der Untergrund der Gemarkung Straguth hauptsachlich von Geschiebemergel und pleistozanen Sanden der Hochflache von qrofser Machtiqkeit gebildet. Dabei ist die Verbreitung des Geschiebemergels weitaus grb[/,er, als auf Grund seiner oberflachiqen Ausstrichsbereiche erkennbar ist. d. h. der Geschiebemergel ist in vielen Bereichen von verschiedenen rnachtiqen Sanden uberdeckt

1m Niederungsgebiet der Nuthe und ihrer Zuflusse fehlt der Geschiebemergel im Ergebnis der Erosionsvorqanqe uberwieqend. Hier sind uber weichselkaltzeitlichen und holozanen Sanden und Kiesen geringer Machtiqkeit moorige und anmoorige Schichten (Tort. Moorerde, Schlick) zum Absatz gekommen

Der Silberberg mit 90,2 m uber HN ist die hbchste Erhebung des Gemeindeterritoriums, Das gesamte Territorium der Gemeinde Straguth tallt von Osten nach Westen von ca, 89 m Uber HN auf ca. 73 m uber HN gleichma[/'ig ab und wird hauptsachlich landwirtschaftlich genutzt.

4.3.2. Boden

Die Gemeinde Straguth befindet sich am Rande des Vorflarninqs bzw am Rande des Landschaftsschutzgebietes " Flaming ''. Vorrangig ist die Landschaft durch landwirtschaftliche Nutzflache qepraqt mit einzelnen Waldflachen am Rande der Gerneinde Die im Gemeindeterritorium vorhandenen landwirtschaftlichen Hachen weisen mittlere bis niedrige Bodenwertzahlen aus.

Das Gemeindegebiet bestimmende Bodenarten sind zum einen Moorstandorte in der Nutheniederung. Sie sind gekennzeichnet durch sandunterlagerte Moore, tiefgrundige Torfmoore z. T. mit Mudden oder Lehm Fliichennutzungsplan Gemetndc Stragnth 3, Entwurf

sowie Anmoore und bkologische wertvolle Niederrnoorboden. Zum anderen sind zu etwa gleichen Teilen tolqende Bodenarten im Gemeindegebiet Straguth vorzufinden: • grundwasserferne Sandstandorte (meist Rost- und Braunerden) • Sand- und Tieflehmstandorte (sickerwasserbestimmte Tieflehme und Sande z, B. Fahl- und Braunerden) • staunasse Tieflehm- und Sandstandorte (Braun- und Schwarzstaugley. Podsolgley)

4.3.3. Hydrologie und Grundwasserschutz

Nach Angaben des Geologischen Landesamtes Sachsen-Anhalt sind saalekaltzeitliche Sande, die lokal durch Geschiebemergel in Saale II und Saale I Grundwasserleiter geteilt werden, Hauptgrundwasserleiter in del' Gemeinde Straguth. Die Machtiqkeit del' grundwasserleitenden Schicht betraqt ca. 20 bis 50 m 1m Grundwasserleiter Saale I hat die stauende Deckschicht aus Geschiebemergel eine Machtiqkeit von kleiner/gleich 5 rn, wodurch das Grundwasser mittel qeschutzt ist. Die generelle GrundwasserflielSrichtung im Gemeindegebiet Straguth ist Ost-Nord-Ost.

4.3.4. t.aqerstatten

Tiefliegende nutzbare Bodenschatze sind. nach Angaben des Geologischen Landesamtes Sachsen-Anhalt, in del' Gemarkung Straguth nicht zu finden oder zu erwarten Sand und Torf, als obertlachennahe nutzbare Bodenschatze , sind dagegen im Gemeindegebiet verbreitet. Del' Torf ist in del' Nutheniederung abgelagert und del' Sand, im allgemeinen zu geringmachtig, ist nul' im Nordosten del' Gemarkung in grblSerer Machtiqkeit zu erwarten Nach dem derzeitigen geologischen Kenntnisstand wurden in del' Gemarkung keine Laqerstatten / Hbffigkeitsgebiete im Rahmen del' Rohstoffsicherung ausgewiesen

4.3.5. Bebaubarkettsbedinqunqen

Einschrankungen del' Traqtahiqkeit oberflachic anstehender Gesteine beschranken sich auf die Niederungsgebiete del' Nuthe mit den hier anstehenden moorigen und anmoorigen Ablagerungen Insbesondere zutreffend ist das fur Niedermoortorfe. die bis 2,0 m Machtigkeit erreichen. Die im ubriqen Territorium anstehenden pleistozanen Lockergesteine sind nach DIN 18196 fur Grundungszwecke gut geeignet. Vom geologischen Untergrund ausgehende Beeinflussungen auf die Gelandeobertlache sind fur die Gemeinde nicht bekannt. Diese Angaben sind del' Stellungnahme des Geologischen Landesamtes Sachsen-Anhalt entnornrnen.

4.3.6. Klima

Das Gemeindegebiet befindet sich im Regenschatten des Harzes und weist ein subkontinental qepraqtes Klima mit geringen Niederschlaqen auf. Del' jahrliche Niederschlag betraqt etwa 536 mm (Zerbst) und die Jahresdurchschnittstemperatur 8,7 "C. 1m Jahresdurchschnitt wird als vorherrschende Windhaufigkeit West und Sudwest angegeben. Fliicltennutzungsplan Creme 117 de Strogwh 3. EI!IH'urf

4.3.7. Naturraum und Vegetation

Das Gemeindeterritorium befindet sich gemalS der landschaftlichen Zuordnung des Landschaftsprogramms Sachsen-Anhalt im westlichen Randgebiet der Landschaftseinheit " RolSlau - Wittenberger Vorflarninq " und grenzt bstlich an das " Zerbster Ackerland "

Ais potentiell naturliche Vegetation sind im " Rofslau-Wittenberqer-Vorttarrunq'' gemaLS des o. g. Landschaftsprogramms Taubeneichen - Hainbuchen - Walder mit unterschiedlichen Mischholzanteilen an Winterlinde und Rotbuche zu finden. Grundwassernahe Tallagen lassen die Ausbildung von Schwarzerlen­ Eschen- Waldern zu.

Unter potentiell naturlicher Vegetation ist die Pflanzengesellschaft zu verstehen, die sich unter den gegenwartigen spezifischen standbrtlichen Bedingungen ohne weitere anthropogene EinflulSnahme naturticherweise entwickeln wurde.

Vorherrschend wird der Boden durch eine intensiv betriebene Land- und Forstwirtschaft genutzt. Die Waldflachen sind vorrangig Kieternwalder.

Die Grimmer Nuthe durcntliefst als grblSter Voriluter das Gemeindegebiet von Westen nach Osten. Der, irn Rahmen der Melioration neu angelegte, Kleinspeicher Gollbogen, auch "Alter Teich" genannt, traqt zur Regulierung des Wasserhaushaltes und zur Naherholung bei Er hat eine GrblSe von rund 1,5 ha und wurde von 1985 bis 1988 ausgebaut sudllch der Zollrnuhle befindet sich eine 1,5 ha grolSe mit Rbhricht umwachsene Sandgrube, der unter die Kategorie ,,§ 30 Biotop" tallt. Vom Landkreis wird z. Z die Ausweisung der Sandgrube als Naturdenkmal qepruft.

4.4. Regionale Entwicklung

Die Bauleitplane sind gemalS § 1 ( 4 ) BauGB den Zielen der Raumordnung und Landesplanung anzupassen. Die Gemeinde Straguth ist in das Landesprogramm Dorierneuerung aufgenommen. Die Planung wurde mit dem beauftragten Planunqsburo Mbser abgestimmt. Die Gemeinde befindet sich im landlich strukturierten Raum und ist ein Standort der land- und forstwirtschaftlichen Produktion, Wohnstandort sowie ein Standort der Naherholung

1m Regionalen Entwicklungsprogramm fur den Regierungsbezirk Dessau sind fur die Gemeinde Straguth keine Aussagen getroffen worden.

Die Gemeinde Straguth unterliegt der Einflutsbereicrie der Stadt Zerbst als Mittelzentrum sowie der Stadt Rotslau als Grundzentrum mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums.

Die Gemeinde Straguth mit den Ortsteilen Gollbogen und Zollrnuhle sowie den Ortschaften Straquth und Badewitz hat aus der Sicht der Raumordnung und der Landesplanung keine zentralbrtliche Funktion zu erfullen. Demzufolge ist die Gemeinde Straguth als Standort fur land- und forstwirtschaftliche Produktion, sowie als Wohnstandort zu entwickeln und zu sichern. Andererseits soli aber auch kleineren gewerbetreibenden Betrieben die Mbglichkeit der Ansiedlung und Erweiterung geboten werden.

Das Entwicklungsprogramm des Regierungsprasidiums Dessau beinhaltet fur den Bereich des Flugplatzes Flachen fur den Flugverkehr mit der Zweckbestimmung Landeplatz. Ein Teil des Flugplatzes ist tlachenmafsiq Bestandteil des Gemeindegebietes Straguth

1m nbrdlichen Teil der Gemeinde Straguth befinden sich gemalS dem Regionalen Entwicklungsprogramm des Regierungsbezirkes Dessau ein Vorranggebiet tur die Wassergewinnung. Dieses Vorranggebiet Fliichennutzungsplnn Gemeinde Straguth 3. Entwurf

entspricht dem Trinkwasserschutzgebiet "Flaming" der Schutzzone III. Das Schutzgebiet erstreckt sich weiter nordlich nach Deetz und Lindau.

Weiterhin ist im a g. Entwicklungsprogramm das Biotopverbundsystem Grimmer Nuthe zwischen Zollrnuhle und Gollbogen als Vorsorgegebiet fur Natur und Landschaft eingestuft Diese genannten Forderungen sind im Flachennutzunqsplan der Gemeinde zu berucksichtiqen

4.4.1. Grundsatzliche Ziele der Gemeindeentwicklung

Die Gemeinde Straguth als landwirischaftlich qepraqte Gemeinde soil nachstehende Funktionen erfullen:

• als Arbeitsstandsort mit einem stabilen und auf das landwirtschaftliche und gewerbetreibende Profil abgestimmten Arbeitsmarkt • als Wohnstandort, der weniger von einer hohen Einwohnerzunahme als vielmehr von einer qualitativen Verbesserung des durchschnittlichen Wohnungsangebotes mit einem grbr,eren Wohnflachenanteil je Einwohner bestimmt wird

Die Schwerpunkte der baulichen Nutzung des Gebietes sind darauf zu richten:

• die naturlichen Lebensgrundlagen zu schutzen. die Kulturlandschaft zu erhalten, zu entwickeln und zu gestalten • vorhandene Bautucken zu schlietsen. die ortsrancer abzurunden, vorhandene Bausubstanz zu sanieren und entsprechend den Erfordernissen intensiv zu nutzen bzw. umzunutzen • die Baugebiete nachbarschaftsvertraqlich zu entwickeln. so dar, geringe Belastungen fur den Menschen sowie gesunde Lebens- und Arbeitsbedingungen entstehen. • in allen den Orten Badewitz und Straguth sind die Dorfzentren auch als solche zu gestalten, um ihren Wert als Begegnungsstatte zu erhohen • Um eine Verbesserung der Luftsituation zu erreichen, ist auf emissionsarme Heizmedien zu orientieren.

Ein Schwerpunkt in den einzelnen ortstaqen ist aber auch die Verbesserung der Wohnverhaltnisse. Hierzu sind Mar,nahmen der Modernisierung und Erneuerung von Wohnungen unurnqanqlich . Es gilt aber auch das Wohnumfeld zu verbessern und den Anteil an Sozialwohnungen zu erhbhen.

Mit dem Flachennutzunqsplan soil qewahrleistet werden, dar, bei den Veranderunqen der wirtschaftlichen Strukturen verantwortunqsbewulst mit den zur Verfuquno stehenden Flachen umgegangen wird, im Interesse des Allgemeinwohles und einer urnweltvertraqlichen Ortsentwicklung.

Der Schutz von Natur und Umwelt hat bei jeglicher Art der Nutzung von Grund und Boden Berucksichtigung zu finden. Die Verschbnerung der Ortsbilder und des Landschaftsbildes steigern die Anziehungskraft der Gemeinde . Zu bewahren und weiterzuentwickeln sind die Besonderheiten der landlichen Gemeinde; der weitgehend erhaltene Dorfcharakter, die Schbnheit und Vielfalt der Landschaft mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt, als Grundwerte tur eine kulturelle, soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Gebietes

Die genannten Ziele sollen irn Rahmen des Dorferneuerungsprogramms des Landes Sachsen-Anhalt verwirklicht werden. Die Gemeinde Straguth ist bereits seit einigen Jahren fest im Dorferneuerungsprogramm integriert. Durch den Zusammenschlufs mit dem Landkreis Rofslau und dem Ausbau eines sanften Tourismus in Verbindung mit der Naherholung im Flarninqrandbereich bestehen qunstiqe Voraussetzungen in der Gemeinde in diesem Wirtschaftszweig zusatzliche Arbeitsplatze und Einnahmequellen zu erschuenen Derzeitig laufen verstarkte Bestrebungen zur Vorbereitung und Ausweisung eines .Naturparkes Flaming", in dem Teile des Gemeindegebietes Straguth eingeschlossen werden wurden. Fliichennutzungsplan Gemeinde Struguth 3. Entwurf

Hinweis Katasteramt Dessau 1m Gemeindegebiet befinden sich geodatische Festpunkte Entsprechend dem Vermessungs- und Katastergesetz des Landes Sachsen-Anhalt (GVBI. LSA Nr. 20/1992) § 5 und § 19 ist die Gefahrdung dieser Punkte unverzuqticti anzuzeigen. Die Veranderung oder Beseitigung dieser Punkte stel/t eine Ordnungswidrigkeit dar. Die qeodetischen Mef3punkte werden nicht in die Planzeichnung iibemommen

Hinweis Hygieneinstitut LSA I m Vordergrund bei der komplexen Darstellung sollte in jedem Fall der Mensch stehen, denn er lebt, arbeitet und erholt sich in dieser Region. Eine gute Durchgrunung ist eine wesentliche Voraussetzung tur gesunde Lebens- und Arbeitsverhaltnisse im Siedlungsbereich. Zusammenhangende Grunttecnen sollten innerhalb der Siedlungsgebiete erhalten oder neu angelegt werden, denn sie beeinflussen das Kleinklima besonders gunstig. Andererseits ist ein moqucnst ungehinderter Luftaustausch zwischen bebauten und der treien Landschaft wichtig. Durch die Frischluftzufuhr kann die Aufheizung der Luft in den Siedlungsbereichen im Sommer und gerade in der Nacht erheblich reduziert werden. Zu dem konnen Luftverunreinigungen verringert werden. Um eine standige Frischluftbewegung zu ermoclichen, sind KaltluftabfWsse zu erleichtern.

Das zustenoiqe Gesundheitsamt ist in die Planung und AusfUhrung einzubeziehen, da es auf die gesunde Wohnumwelt und das Stadt- bzw Dorfklima entsprechend den im § 6 "Umweltbezogener Gesundheitsschutz" des Gesetzes uber den Offentlichen Gesundheitsdienst und die Berufsausbildung im Gesundheitswesen im Land Sachsen-Anhalt vom 21. 11. 97 enthaltenen Aufgaben Einfluf3 nimmt.

5. Analysen, Prognosen, Planungsziele

Die zentrale planerische Aussage eines Flachennutzungsplanes bilden die auf der gemeindlichen Planungshoheit basierenden und daher als Entwicklungsabsichten der Gemeinde zu verstehenden .Darstellunqen". Mittels der in § 5 Abs. 2 BauGB Nr. 1 bis 10 nicht abschliel3.end aufgefUhrten, erweiterunqsfahiqen Darstellunqstnhalte wirkt die Gemeinde unmittelbar ordnend und gestaltend auf ihr Gemeindegebiet ein.

Ais wichtigste Aufgabe der Flachennutzuncsplanunq gilt die Ausweisung von Bautlachen und Baugebieten. Der Flachennutzungsplan (FI\IP) beschrankt sich in der Regel auf die Darstellung von Flachen nach der allgemeinen Art der baulichen Nutzung (Bauflachen). Mit dieser allgemeinen Flachenausweisunq behalt sich die Gemeinde die konkrete Entscheidung uber die Festsetzung der Baugebiete fur die verbindliche Bauleitplanung (Bebauungsplan) vor.

Ais Bautlachen gelten nach § 1 Abs. 1 BauNVO • Wohnbauflachen (W), • gemischte Bauflachen (M), • gewerbliche Bauflachen (G) und • sonderbaunacncn (S).

Da sudlich der Landesstraise L10 57, unmittelbar an der nbrdlichen Anbindung der Kreisstratse K 1251 (Straguth-Badewitz) ist ein 4 ha qrotses Industriegebiet mit einer Bauschuttrecyclinganlage entstanden. Daher wird diese Hache als Baugebiet im Flachennutzunqsplan ausgewiesen: • Industriegebiete (GI) § 9 BauNVO

Hinweis Landkreis Anhalt-Zerbst, Gesundheitsamt / Hygieneinstitut LSA Bei der Ansiedlung von Gewerbe- und Handwerksbetrieben ist darauf zu achten, daf3 nur zulassige Gewerbe auf den Misch- und Gewerbegebietsflachen angesiedelt werden, die den Anforderungen des Bundes­ Immissionsschutzgesetz entsprechen. Demnach sind Immissionen zu vermeiden, "..die nach Art, Ausmaf3 und Dauer geeignet sind, Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belastigungen tur die Fliichennutzungsplan Gemeinde Straguth 3. Entwurf

AI/gemeinheit oder die Nachbarschaff herbeizufUhren.."(BlmSchG § 3, Abs. 1). Dabei sind auch mogliche Belastigungen durch Geruche und Lerm zu berucksicntiqen. Es sind sowohl die" Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luff" als auch die DIN 18005 .Sctieliscnutz im Stecitebeu" zur Beurteilung heranzuziehen. Um die Immissionsrichtwerte entsprechend der VDI-Richtlinie 2058 Blatt 1 einhalten zu konnen, ist es Voraussetzung, oets Gewerbe- und Industriegebiete dem Stand der Larmschutztechnik entsprechend genutzt werden. Darunter sind nicht nur technische und organisatorische Mar!,nahmen an den Lermouetten, sondern auch Gliederungen der Gebiete zueinander und innerhalb der Gebiete sowie weitere Mar!,nahmen zu verstehen. so z. B. die Einhaltung der Mindestabstande zwischen Proouktionsstette und Wohnbebauung It. Abstenosertets Sachsen-Anhalt Gegebenenfal/s sol/ten Betriebe, die sehr term- und staubintensiv erbeiten, an die Peripherie einer Gemeinde verlegt werden.

Weiterhin ist daran zu denken, dar!, der Mensch im Mittelpunkt des Anliegens steht, denn er lebt, arbeitet und erholt sicti dart. Deshalb sol/ten negative Umwelteinflusse , eusqetost durch Lerm, Staub, Gerticne u.s. w., durch eine exakte Prutunq der gewerblichen Nutzer, weitestgehend ausgeschlossen werden.

Neben dem Bundes-Immissionsschutzgesetz sollten auch die .Tectuusctie Anleitung zur Reinhaltung der Luff" und die DIN 18005 .Scneitscnutz im Stadtebau" zur Anwendung kommen. Die Einhaltung dieser Werte sollte angestrebt werden. da bei einem Beurteilungspegel von 45 dB (A) selbst bei nur teilweise qeottnetem Fenster ein ungestdrter Schlaf haufig nicht mehr moglich ist.

Weiterhin ist bei der Ausrichtung von geplanten Wohnhausern darauf zu achten, dar!, eine ausreichende Besonnung von Wohn- und Kinderzimmer qewehrleistet wird. In der Fachliteratur beschriebene Untersuchungsergebnisse belegen, dar!, Sonnenstrahlung den Luffaustausch toroert und gunstige physiologische Wirkungen auf den Menschen hat Es wird deshalb tur Wohn- und Kinderzimmer ein Tageslichtquotient von 2-3% empfohlen. Die anzustrebende Sonnenscheindauer ttir die genannten Reume sottte. bezogen auf den 17. Januar, mindestens eine Stunde betragen (DIN 5034 .Teqeslictit in tnnenreumen"). Ein besonderer Schwerpunkt ist bei geplanten Luckenschlur!,mar!,nahmen zu sehen. Hier ist besonders auf die Gefahr der gegenseitigen Verschattung von Wohnraumen durch Neu- und Altbauten hinzuweisen.

5.1. Gemischte Bautlache (M) §1 Abs. Nr. 2 BauNVO

Kennzeichnend fur die Orte sind die Hofstellen mit ihren vierseithoten. Die Wohnhauser sind entlang der Strar-,e gebaut. Nebenqebaude wie Stallanlagen und Scheunen mit qrofsen Toreinfahrten, die teilweise in diesen Neberiqebauden integriert sind, umgrenzen das Grundstuck. Hinter den Hofstellen schliefsen sich Nutzqarten an, Die Nutzung der Gebaude hat sich allerdings im Verlaufe der letzten Jahre qeandert. Durch den eriolgten Wandel der Landwirtschaft haben sich die Orte vorwiegend zu Wohnstandorten entwickelt.

Hinweis Amt fUr Landwirtschaff und Flurneuordnung Fur die verbindliche Bauleitplanung nach der besonderen Art der Nutzung ist die Ausweisung als Dorfgebiet (MD) gemar!, § 1(2) Nr. 5 BauNVO fortzusetzen.

Straguth

Der Ort nimmt eine Hache von ca. 18,7 ha ein, wovon unqetahr die Halfte Hausqarten und Grunflachen sind. Die Hausqarten liegen hinter den Gehoften und sind zu erhalten. Bis auf die Errichtung von Gartenlauben u.a. sollten hier keine Baumatsnahrnen zugelassen werden. Da in der Ortslage Straguth keine Baulucken vorhanden sind, werden die Ortsrander abgerundet. Fliichennutiungsplan Gernetnde Strag1il}, 3. Entwurf

Aufgrund der schwach ausqepraqten Wirtschaftsstruktur der Gemeinde Straguth durch den Zerfall der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften wachst die Notwendigkeit, Gebaude und Flachen zur Ansiedlung von kleinen Gewerbe - und Dienstleistungsbetrieben in Kombination mit einer Wohnbebauung zur Vertuqunq zu stellen. Demzufolge ist im Sudwesten der Ortslage Straguth eine Erweiterunqstlache als gemischte Bautlache mit einer Gesarntqrofse von ca. 0,9 ha geplant. Diese Fiache ist allerdings erst nach Ausschbpfung aller vorhandener Reserven und bei dringendem Bedarf an Bauland zu beplanen und zu erschlieisen. Dieses Gebiet soil die Zulassiqkeit von nicht storenden Gewerben mit einer Wohnnutzung (nur im nordwestlichsten Bereich der Hache mit einem Abstand von mindestens 250 -300 m) ermbglichen. Die Anregung, das Gebiet als eingeschranktes Gewerbegebiet auszuweisen, um eine ungewollte Entwicklung in Richtung reines Wohngebiet zu verhindern, wurde nicht aufgegriffen. Aus Grunden des Immissionsschutzes ist eine Wohnbebauung in diesem Bereich zur benachbarten Stallanlage (Schweinestall, modernisierte Jungrinderanlage) bedenklich. Der vorhandene Abstand wurde zur aursersten mbglichen sud lichen Bebauung nur ca. 150 m betragen.

Die Gemeinde, vertreten durch den Gemeinderat, halt an der Ausweisung einer Erweiterung der gemischten Bauflache sudlich des Ortes Straguth fest, um bei konkretem Bedarf nach Ausschbpfung aller vorhandener Mbglichkeiten eine verbindliche Bauleitplanung einleiten zu kbnnen.

Der Zustand der innerbrtlichen Verkehrswege ist fur hiesige Verhaltrusse recht gut, so dar?, grundlegende Sanierungen nicht erforderlich sind.

Allerdings sollte bei der Sanierung der Gebaude und Fassaden in Straguth der landliche Charakter weitgehend erhalten bleiben Durch die Pflanzung von Gehblzen und Fassadenbegrunung lar?,t sich das Dorfbild weiter verschbnern.

Hinweis Staatliches Amt fUr Umweltschutz DessaulWiffenberg, Abt. tmmissionsschutz Die neue gemischte Beutieche reictu, wie beschrieben, bis ca. 150 m an die vorhandenen Stal/anlagen (Stalle, Lagerhallen, Fuffersilos). Aus unmtssionssctiutzrechtlicnet Sicht wird darauf hingewiesen, aets es bei einer geplanten Festsetzung eines MI-Gebietes aufgrund des bestehenden Schutzanspruches gegenuber Geruchsbelastigungen zu Immissionskonflikten kommen konnte. Demzufolge sind in der verbindlichen Bauleitp/anung (B-Plan) die erforderlichen Schutzebstenoe auf der Grundlage der VDI-Richtlinie 3473 (Emissionsminderung in der Tierhaltung-Rinder) genau zu etmittein. Bei entsprechendem Bedarfsnachweis ware eine darfliche Entwicklung (Dorfgebiet MD) des Gebietes mit einem verminderten Schutzanspruch gegenuber Getuctisbetestiqunqen zu vertreten.

Da die Erweiterunqstiecne an den vorhandenen Sportplatz nerenrackt, wird auf die Beachtung der geltenden Immissionsrichtwerte der 18. Verardnung zur DurchfUhrung des Bundes Immissionsschutzgesetzes (Sportan/agenlarmschutzverardnung - 18, BlmSch V) hingewiesen.

Badewitz

Das Dorf nimmt mit Hausqarten und Grunflacnen ein Gebiet von ca. 18 ha ein. Die jetzige Bebauung weist einige Lucken auf, die It. dem aufgestellten Flachennutzunqsplan geschlossen werden sollen. Die Ortslage in Richtung Kerchau ist durch eine neue Bebauung bereits abgerundet und demzufolge ist eine Ausdehnung in Richtung Westen ausqeschlossen.

Um aber eine Entwicklung der Ortslage zu ermbglichen, ist eine Erweiterung der mbglichen Bebauung tur Wohnbauten im Stil der vorhandenen Bebauung in Richtung Norden zur Kreisstratse K 1250 als Abru ndu ngsgrundstucke vorqesehen. Weiterhin ist eine beidseitige Bebauung in ostliche Richtung entlang des Weges zum Friedhof mit einer Gesarntflache von 0,8 ha angedacht, um dem Bedarf an Bauland in der Gemeinde gerecht zu werden. Die Flachennutzungsplan Gemeinde Straguth 3. Entwurf

Aufstellung eines Bebauungsplans fur dieses Gebiet sollte aber erst erfolgen, wenn ein konkreter Bedarf (Bauanfragen) in der Gemeinde vorliegt. Vorrangig ist allerdings auf die Schliefsunp vorhandener Baulucken zu orientieren bzw. auf vorhandene Mbglichkeiten der Ortsabrundung. Fur den Ort Badewitz erscheint diese Grb~enordnung der Erweiterung fur einen Zeitraum von 15 Jahren realistisch und vertretbar.

Hinter den Hbfen schliefsen Hausgarten an. Diese sollten von der Bebauung ( bis auf Gartenlauben u a ) auszuschlielsen sein und erhalten werden. Die innerbrtlichen Verkehrswege, bis auf die Durchqanqsstrafse. befinden sich teilweise in einem schlechten Zustand und sollten im Rahmen des Baus der Abwasserentsorgung bzw. im Rahmen der Dorferneuerung saniert werden.

Hinweis Wassergesel/schaft Borde-Westflaminq mbH WBW Fur die im Sudwesten von Straguth vorgesehene Mischgebietsflache ist eine Ersctuietsunt; ettordetticn. Die in Badewitz zur Bebauung vorgesehenen Mischgebietsflachen sind mit Trinkwasser versorgt.

Gollbogen / ZollmiJhle

Gollbogen und die Zollrnuhle sind als Splittersiedlungen dargestellt. Die vorhandene Bebauung qenieist Bestandsschutz. Allerdings ist eine weitere Bebauung nicht vorgesehen.

Hinweis Landkreis Anhalt-Zerbst, Ordnunqsamt Sol/ten bei Beumetsnehmen Kampfmittel gefunden wercen. ist entsprechend der Gefahrenabwehrordnung zur Verhutung von Schaden durch Kampfmittel (KampfM-GA VO) vom 05. 05 1995 zu verfahren.

5.2. Industriegebiet (GI) §9 BauNVO

Sudlich der l.andesstrafse LlO 57 unmittelbar der nordlichen Anbindung der Kreisstrafse K 1251(Straguth­ Badewitz) ist ein 4 ha qrofses Industriegebiet entstanden. Hier ist eine Bauschuttrecyclinganlage entstanden Diese Flacne ist aufgrund des Entwurfes zum Vorhabens- und Erschliefsunqsplans 1 der Gemeinde Straguth Flur 4 Flurstuck 36/1 und 37/1 "Depping & Schulz Entsorgungsdienste GmbH Containerdienst und Bauschuttrecycling" entstanden.

5.3. Sondergebiet zur Errichtung von Windkraftanlagen (SO WK) §11 Abs. 2 BauNVO

Der nbrdliche Teil des Gemeindegebietes wurde im Zusammenhang mit der Erqanzunq des Regionalen Entwicklungsprogrammes des Regierungsbezirkes Dessau als Eignungsgebiet fur Windenergieanlagen ausgewiesen (beschlossen durch die Landesregierung am 12. 10. 1999 als Ziel der Raumordnung) (Hinweis Regierungsprasidium Dessau). Dieses Gebiet wird in der Planzeichnung nachrichtlich ubernornrnen. Das Eignungsgebiet dient der Konzentration von Windenergieanlagen. Zur Stromeinspeisung sollen freie Kapazrtaten des Umspannwerkes Lindau genutzt werden. Fliich ennutzungsplan (~t:rr/i!II)(../t:: Srruguth J Entwurj

5.4. GrlinWichen I sptetplatze I Wasserflachen

Die in den Orten vorhandenen Grunflachen, wie die Parkanlage in Straguth bstlich des Sportplatzes, die Grunflache mit dem Spielplatz in Badewitz, die Grunflachen innerhalb der Ortschaften sind zu erhalten und zu pflegen.

Straguth und Badewitz vertuqen uber kircheneigene Friedhbfe .

Bei einer weiteren Bebauung sind qrunordnerische Festsetzungen im Rahmen von landschaftspflegerischen Ausgleichs- und Ersatzrnafsnahrnen zu treffen und durchzusetzen. Die Aufstellung von Grunordnungsplanen fur die Ortslagen ware ratsam und sollte uberdacht werden, um den Forderungen eines ausgewogenen Naturhaushaltes gerecht zu werden.

In Straguth befindet sich sudwestlich am Rande der Ortslage ein Sportplatz und ein Spielplatz. Der Mindestabstand des Sportplatzes zur vorhandenen Wohnbebauung entspricht nicht den Forderungen des Immissionsschutzes. Er qenielst allerdings Bestandsschutz.

Hinweis vom Landkreis , Gesundheitsamt

Bei der Errichtung bzw Modernisierung von Spietptetzen sind Grundlagen und Hinweise zur Objektplanung der DIN 18034 .Soielpletze und Freittechen zum Spielen" zu entnehmen

Aile in der Gemeindeverwaltung vorhandenen Wasserilachen sind im Flachennutzunqsplan dargestellt . Unweit der Splittersiedlung Gollbogen befindet sich westlich ein kunstlich angelegtes Ruckhaltebecken Es handelt sich hier um ein Biotop im Sinne §30 NatSchG LSA . Die Grimmer Nuthe und das Freiwasser durchfliefsen das Gemeindeterritorium von Ost nach West und sind die Hauptvoriluter der Gemeinde. Die Nebenqraben Buschwiesengraben und Springegraben munden in die Grimmer l\Juthe nordbstlich von Straguth. Der Grenzgraben fliefst wie der Name bereits sagt, entlang der nordwestlichen Gemeindegrenze zur Stadt Lindau und rnundet nbrdlich der Neuen Muhle ebenfalls in die Grimmer Nuthe.

Die Grimmer Nuthe zwischen Gollbogen und der Einmundung in die Lindauer Nuthe mit einer Gesamtlange von 8,4 krn, die das Gemeindegebiet von Ost nach West durchfliefst. ist ein Gewasser I. Ordnung. Die Unterhaltung obliegt dem Staatlichen Amt fur Umweltschutz Dessau/Wittenberg (STAU D/W). Die weiteren benannten Graben sind Fliefsqewasser der II. Ordnung. Ihre Unterhaltung obliegt dem Unterhaltungsverband .Nuthe/Rossel". Die Gewasserschonstreifen (§ 94 Wassergesetz LSA) von 10m bei Gewassern der I. Ordnung und 5 m bei Gewassern der II. Ordnung sind von jeglicher Bebauung freizuhalten.

Hinweis des Regierungsprasidiums Dessau Die Herstellung , Beseitigung oder wesentliche Umgestaltung eines Gewessers oder seiner Uter bedarf gemaf3 § 120 Wassergesetz fUr das Land Sachsen-Anhalt der vorherigen DurchfiJhrung eines Planfeststellungsverfahrens durch die obere WasserbehOrde Sonstige angedachte Maf3nahmen an den Gewessem sind der unteren WasserbehOrde des Landkreises Anhalt-Zerbst vorzustellen und gegebenenfalls die erforderliche Genehmigung einzuttolen. Der zustandige Unterhaltungsverband ist bei Maf3nahmen an Gewtissetn II. Ordnung als Trager ottenilicner Belange zu noren.

Hinweis des STAU Dessau /Wittenberg, Abt. Wasserbau Die vvesseroehoroe kann bestimmte Gewesser oder Gewasserabschnitte von dieser Regelung befreien bzw die Gewasserschonstreifen breiter oder schmaler festsetzen 1m Gewasserschonstreifen ist es verboten: 1. GriJnland in Ackerland umzubrechen 2. DiJnge- und Pflanzenschutzmittel auszubringen 3. wesserqetehraende Stoffe, eitiscnl. organischer Dungstoffe, zu lagern oder abzulagern Fliichennutzungsplan Gememd« Slrogllth 3. Entwurj

4. Anpflanzungen mit nicht einheimischen oder nicnt standortgerechten GehOlzen vorzunehmen; dies gift auch tiir verjunqunqen 5. nicnt standortgebundene bauliche Anlagen, Straf3en , Wege und Pletze zu errichten und 6. eine intensive Bewirtschaftung ohne Einvernehmen mit der Neturscnutzbenorae vorzunehmen.

Soweit es dem Wohl der Allgemeinheit und im Einklang mit ihm auch dem Nutzen einzetner dient, hat die WasserbehOrde anzuordnen, daf3 Gewasserschonstreifen mit geeigneten GehOlzen bepflanzt oder mit einer geschlossenen Pflanzendecke versehen werden, die Art der Bepflanzung sowie die Pflege der Gewesserschonstreiten.

Die Ufer sowie das unmittelbare Umfeld stehender Gewesser sind grundsatzlich naturnah zu gestalten. Debet sind tur diese wasserbaulichen Maf3nahmen grundsatzlich inqenieurbioioqiscne Bauweisen anzuwenden. Der Einsatz von Beton und von Betonfertigteilen ist moglichst zu vermeiden. Die Begrunung der Ufer und -randbereiche sind mit naturtypischen GehOlzen vorzusehen.

Hinweis Landkreis Anhalt-Zerbst, Amt fUr Naturschutz, Landschaftspflege, Wasser- und Abfallwirtschaft 1 Einfriedungen miissen entlang der Gewesset mindestens einen Abstand von 1 m zur oberen Boschunqskente haben. Wahrend der Zeit der Grabenraumung und -krautung muts in einem 5 m breitem Streifen (Gewasserschonstreifen) ein 4 m breiter Streifen tiir Unterhaltungsgerate befahrbar sein. Auf das Gewasser zulaufende Ouerztiune sind mit Durchfahrten von mindestens 4 m Breite zu versehen, die 1 m von der oberen Boschunqskente beginnen.

2. Vorgesehene Kreuzungen der Gewesset (z.B Verrohrungen oder Brucker: tur GrundsWckszufahrten) bedurten gemaf3 § 93 WG LSA einet Genehmigung durch die untere WasserbehOrde

3. Bei Anderungen, Wiederherstellungen und Errichtungen von stehenden und f1ief3enden Gewessem ist gemaf3 § 120 WG LSA vorher ein Planfeststellungsverfahren durchzufOhren. Der Antrag ist rechtzeitig bei der unteren Wasserbehorde des Landkreises Anhalt-Zerbst einzureichen.

4. Werden bei Baumaf3nahmen Grundwasserabsenkungen erforderlich, ist gemaf3 §§ 4, 5, 6, 8 und 11 WG LSA dafUr bei der unteren vvesserbettorae eine wasserrechtliche Erlaubnis zu beantragen.

Hinweis Unterhaltungsverband Nuthe/Rossel Fur Gewesser /I Ordnung gilt die Einhaltung der Verordnung uber die Unterhaltung und Schau der Gewesser zweiter Ordnung im Landkreis Anhalt-Zerbst.

5.5. Flachen fur den Verkehr

5.5.1. Flachen fur den StraBenverkehr

1m Flachennutzunqsplan wurden die brtlichen Hauptverkehrszuqe und die wichtigsten Ortsverbindunqsstrafsen dargestellt. Wie bereits erwahnt, ist die Ortsverbindunqsstrafse von der l.andesstrafse L57 (Zerbst-Dobritz-Reuden) uber Straguth nach Badewitz (Kreisstrage K1251) zur Kreisstrar.,e K1250 (Zerbst-Deetz-Nedlitz) in einem guten Zustand, so dar., hier vorlaufiq keine Sanierung erforderlich wird. Die zweite Anbindung der Ortslage Badewitz an die K 1250 (Zerbst-Deetz-I\ledlitz) besteht noch aus Kopfsteinpflaster (Kreisstrar.,e K1778), die sich in einem sehr schlechten Zustand befindet und dringend sanierunqsbedurftic ist. Weiterhin tuhrt eine weitere Kreisstrafse K 1777 durch das Gemeindegebiet. Sie verbindet Kerchau mit der Kreisstrafse K 1250. Fliichennutzungsplnn Gemetnde Stroguth 3 Entwurf

Hinweis Straf3enbauamt Wittenberg Landkreis Anhalt-Zerbst, Hoch- u. Tiefbauamt Beidseitig der Landesstraf3en und Kreisstraf3en ist eutserhelb der Ortsdurchfahrt ein Bebauungsabstand von 20 m einzuhalten nach § 24 StrG LSA.. Anderungen, die die Landesstraf3e und die Kreisstretsen betreffen. sind dem Straf3enbauamt Wittenberg bzw. dem Hoch- und Tiefbauamt des Landkreises Anhalt-Zerbst anzuzeigen und von diesem genehmigen zu lassen. Neue Anbindungen an die L57 sind zu vermeiden bzw. auf ein Minimum zu besctuenken.

5.5.2. Hachen fur den Luftverkehr

1m Sudwesten der Gemarkung Straguth befinden sich Flachen des ehemaligen Flugplatzes mit einer Gesamtgrbf3,e von 199,8 ha, der bis 1992 von den anwesenden GUS-Streitkraften betrieben wurde.

Der Flugplatz wurde in den vergangenen Jahren nur noch selten genutzt Seit dem 13. 05. 1999 besteht fur einen Teil des Flugplatzes (Start- und Landebahn, Shelter und betonierte Stellflachen) ein Nutzungsvertrag mit dem Luftsportverein Zerbst zur Ausubunq luftsportlicher Aktivitaten. Die Hache von insgesamt 60 ha wurde in der Planzeichnung als Hache fur den Luftverkehr mit der Zweckbestimmung Sonderlandeplatz fur Flugzeuge dargestellt (Hinweis Regierungsprasidium Magdeburg) Es soil hier die Mbglichkeit geboten werden, daf3, die bestehende Flachennutzunq sinnvoll einer weiteren Nutzung unterzogen wird. Gemaf3, des Entwicklungsprogramms des Regierungsbezirkes Dessau hier kein Widerspruch zu erkennen. Die nicht genutzten Flachen des Flugplatzes sollen weiterhin einer landwirtschaftlichen Nutzung (Schafbeweidung) unterzogen werden mit der Maf3,gabe .Erhaltunq des Trockenrasens". Die Flachen, die sich unmittelbar an bestehende Vvaldflachen anschliefsen, sollen aufgeforstet werden.

Hinweis Steetliches Ami Wr Umwe/Ischulz OessauNVillenberq Abl. lmmissionsscnui: 1m Rahmen eines Genehmigungsverfahrens bzw. im Verlauf eines Bebauungsplanverfahrens sind zwecks der Abgabe der immissionsschutzrechtlichen Fachstellungnahme zu eventuellen Fluglarmbelastigungen tur die benachbarten Wohnnutzungen (Stadt Zerbst, Gemeinde Straguth) konkrete Angaben uber die gesamten angedachten Luttspottektiviteten und den damit zusammenhangenden Luftverkehr notwendig. Falls das geplante Vorhaben aufgrund seiner Grof3e in den Zustandigkeitsbereich des Gesetzes zum Schutz gegen Fluglarm (vom 30. 03. 1971, BGB/. I S 282 - Flugtarm-G) falit, konnte es zur Ausweisung von Lermsctiutzbereicnen (Zone 1 und 2) kommen, in denen Bauverbote oder Beschrenkunqen der baulichen Nutzung ertoiqen «cnnen.

5.6. Flachen fur Versorgungsanlagen

5.6.1. Wasserversorgung I Wasserwirtschaft

Der nbrdliche Teil des Gemeindeterritoriums liegt im Trinkwasserschutzgebiet "Flaming" (Schutzzone III). Dieses Gebiet ist gemaf3, des Regionalen Entwicklungsprogramms des Regierungsbezirkes Dessau als Vorranggebiet fur die Wasserversorgung eingestuft und bei weiteren Planungen sind die Richtlinien fur Wasserschutzgebiete zu beachten.

Die Gemeinde verfuqt uber eine zentrale Wasserversorgung. Die Einspeisung ertolqt aus dem Wasserwerk Lindau.

Durch das Gemeindegebiet verlauft eine Trinkwasserhauptversorgungsleitung ON 500 der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH, ausgehend vom Wasserwerk Lindau bis in die Lutherstadt Wittenberg. Die Leitung ist nachrichtlich in die Planzeichnung ubernomrnen. Fhichennutzungsplrm Geme inde Strogu.th 3. EIlIwuI1

Hinweis des Landkreises Anha/t-Zerbst, Amt fUr Naturschutz, Landschaftspflege, Wasser- und Abfal/wirtschaft

1. Grund/age fur die weitere Bebauung ist eine otonurqsqemetse Erschlief3ung tut die Wasserversorgung und die schad/ose Ab/eitung von Schmutz- und Niedersch/agswasser sowie eine ordnungsgemaf3e Behand/ung des Abwassers. Die P/anungen sind mit dem Landkreis abzustimmen.

2. Die Versorgung des Gebietes mit Trinkwasser hat tiber das ottenttictie Wasserversorgungsnetz zu erfo/gen. Dies ist mit dem Versorgungstrager. der Wasserwirtschaft Borde-Westflaming mbH abzustimmen. Trinkwasser sollte nur dort verwendet werden, wo aus hygienischen Grunden Trinkwasserqua/itat qetotiiert wird.

3. Gewerbe mit hohem Brauchwasserbedarf heben, sol/ten diese tiber eine Eigenversorgungsan/age abdecken. Es ist bei mehreren vorhandenen Bedertstreqerri tut Brauchwasser eine Gruppenversorgungsan/age anzustreben. /m Trinkwasserschutzgebiet haben sicti Gewerbe mit hohem Brauchwasserbedarf an das ottentticne Wasserversorgungsnetz enzuscnhetsen. Eine Eigenversorgungsan/age zur Abdeckung des hohen Brauchwasserbedarfes ist aufgrund begrenzter Grundwasserressourcen nicht genehmigungsfahig.

4 Unbe/astetes Niedersch/agswasser von Dach- und befestigten Flechen ist bei gut durchlessiqer: Boden am Entstehungsort zu versickern. Wird Niedersch/agswasser gesamme/t und gezie/t abge/eitet, ste/lt dies qemet: §§ 4, 5, 9 und 11 des Wassergesetzes des Landes Sachsen-Anha/t (WG LSA) in der Fassung der Bekanntmachung der Neufassung vom 21 04 1998 (GVBI LSA S. 186) eine Benutzung dar und bedarf einer wasserrecht/ichen Er/aubnis

5. Neu zu erscnlietsende Wege und steuotetze so/lten mit versickerunqstetucen Materialien befestigt werden.

6. Fur die Bereiche, die mit wesserqetenrtienoen Stoffen umgehen, sind die Rechtsvorschriften tilt den Umgang mit wessetqetehrdenden Stoffen, insbesondere §§ 163-167 WG LSA einzuha/ten.

7. Die Lagerung von wessercetenraenoen Stoffen hat nach den §§ 163 bis 167 WG LSA so zu ettotqen, oets eine Verunreinigung der Gewesser nicht zu besorgen ist. Die Lagerung der wesserqetenrdenaen Stoffe ist gemaf3 § 1 Abs. 2 der Verordnung uber An/agen zum Umgang mit wesserqetehtdenden Stoffen (VAwS LSA) vom 25. 01 1996 (GVB/. LSA S. 58) bei der unteren wesserbenotde anzuzeigen.

8. Wasserrecht/iche Entscheidungen fur das Ein/eiten von Abwasser, Niedersch/agswasser in ein Gewesser, die Entnahme von Grundwasser bzw. der Umgang mit wesserqetetvtienden Stoffen sind bei der zustenoiqen WasserbehOrde auf der Grund/age des Wassergesetzes tu: das Land Sachsen-Anha/t einzunoten.

9. Bei dem Ausbau von Gewessetn sind die Grundprinzipien eines naturnahen Gewasserausbaus durchzusetzen. Fur gep/ante /nstandsetzungen bzw. Ausbaumaf3nahmen von Gewessetn sind entsprechend der wasserrechtlichen Vorschriften (§120 WG LSA) bei der unteren WasserbehOrde einzunoten.

Hinweis Hygieneinstitut LSA Bei der Errichtung bzv/. Erneuerung der Ver- und Entsorgungssysteme ist fur die Einha/tung der Vorschriften im Arbeitsb/att W 345, DVGW Rege/werk "Schutz des Trinkwassers in Wasserrohrnetzen vor Verunreinigungen", zu achten, und es sind keine Verbindungen des Trinkwassernetzes zu anderen Rohr/eitungen oder Abwasseran/agen zuzulessen. Der Schutz der Trinkwasserressourcen ist eines der vordergrundigsten Aufgaben. So sind z. B. vorhandene A/t/asten aus Trinkwasserschutzzonen zu entfernen und /andwirtschaft/ich intensiv genutzte F/achen in Grun/andflachen umzuwande/n. Fliich ennutzungsplan Gemcinde c";rr"ug1lflJ 3. Entwurf

Hinweis der Wasserqesellschaft Borde-Westflaminq mbH WBW Die Ortslagen Badewitz und Straguth einschlief3lich ihrer geplanten Erweiterungen konnen ausreichend mit Trinkwasser aus dem bestehenden Leitungsnetz versorgt werden. 1m Zuge der weiteren Planung sind die erforderlichen Schutz- und Arbeitsstreifen (DVGW-Merkblatt W403) zu gewahrleisten und von der Bebauung freizuhalten. Vorzugsweise sollte dieser Bereich in den B- und VIE ­ Plenen als ottentlicne Flecnen ausgewiesen werden.

Hinweis der Trinkwasserversorgunq TWM Magdeburg GmbH Das Gemeindegebiet wird von einer Rohwasserleitung ON 900 St zum Wasserwerk Lindau ausgehend von der Wasserfassung Dobritz einschlief3lich des parallel dazu verlaufenden Steuerkabels der TWM GmbH gequert (sh. Planzeichnung). Getnets DVGW-Regelwerk W 403 ist ein Schutzstreifen von 10m (5m beidseitig der Rohrachse) einzuhalten, der nach Moglichkeit dem ottentticnen Bereich zuzuordnen ist. der von einer Bebauung, Hecken- und Baumpflanzungen freizuhalten ist. Die Leitung soli im ottentlichen Bereich verbleiben, um die Zuganglichkeit (Befahrbarkeit) tilr den Betrieb und die Instandhaltung zu qewenrleisten einschiietstict: der Be- und Entli.iftungen, Entleerungen und Hydranten. Sollten diese Belange nicht realisiert werden konnen, ist die Leitung zu Lasten des Verursachers umzuverlegen. Es ist davon auszugehen, daf3 die Leitung Bestandsschutz hat und die TWM GmbH ihre Leitungsrechte durcti Eintragung einer Grunddienstbarkeit sichert (sh. Einigungsvertrag u. VO zur DurchfUhrung des Grundbuchbereinigungsgesetzes und anderer Vorschriften des Sachenrechts vom 20. 12 1994) Bei der Planung und DurchfUhrung von Baumaf3nahmen sind die Technischen Regeln, DIN­ Vorschriften und das DVGW-Regelwerk, speziell die Artieitsbtetter W 403, GW 315 und GW 125 einzuhalten. Bedingt durch das Trinkwasserschutzgebiet ergeben sich Nutzungseinschrankungen bzw. Nutzungsverbote im Gemeindegebiet. Der Bezirkstagsbeschluf3 zum TWSG "Flaming" mit den Festlegungen der TGL 24348 101-02 als fortgeltendes Recht - erfordert oeher, daf3 ".durc/J geeignete Schutzmaf3nahmen nachteilige Beeinflussungen des Grundwassers" beim Umgang mit Wasserschadstoffen ausgeschlossen werden. Das betrifft insbesondere Mineralole und Mineralolprodukte, Phenole und Seureti.

5.6.2. Abwasserentsorgung

In der Gemeinde erfolgt die Abwasserentsorgung uber hausliche Kleinklaranlagen bzw. Sammelgruben, die ausgefahren werden. In der Abwasserentsorgungskonzeption fur den Landkreis Zerbst ist der Bau von Druckrohrleitung zwischen den einzelnen Orten vorgesehen, um das Abwasser einer zentralen Entsorgung zuzufUhren. Die Gemeinde ist Mitglied des Abwasserzweckverbandes Zerbst. Die Planungen sind mit dem Landkreis Anhalt-Zerbst abzustimmen.

Hinweis des Landkreises Anhalt-Zerbst, Amt fOr Naturschutz, Landschaftspflege, Wasser- und Abfallwirtschaft

1. Niederschlagswasser und Schmutzwasser sind getrennt abzufUhren.

2. Die Anlage zur Abwasserbehandlung haben den Forderungen des § 13 des Wassergesetzes ttlr das Land Sachsen-Anhalt (WG LSA) vom 31. 08. 1993 (GVBI. LSA S. 477) zu entsprechen. Bis zur abwassermaf3igen Erschlief3ung der Gemeinde Straguth durch den Abwasserzweckverband Zerbst sind die hauslichen Abwasser als Obergangsl6sungen ubet Kleinklaranlagen nach DIN 4261 mit anschlief3ender Einleitung in das Grundwasser oder Vorfluter zu entsorgen.

Hinweis Hygieneinstitut LSA Weiterhin obliegt dem zustenoiqet: Gesundheitsamt laut Bundes-Seuchen-Gesetz (BSeuchG §§ 11, 12) die Oberwachung von Einrichtungen der Wasserversorgung sowie auch der Abwasserbeseitigung (u.a. Leitungssysteme). Fliichennutzungsplan (3erm.'I'7,.1e Stragutl: 3. Entwurf

Entsprechend dem Wasserhaushaltsgesetz § 18a n- .. ist Abwasser so zu beseitigen, oets das Wahl der Aligemeinheit nicht beeintrachtigt wird...". Das scntietst die Vermeidung von Verunreinigungen des Bodens, Grund- und Oberttectienwessers mit ein.

5.6.3. Energieversorgung

Die Gemeinde verfuqt uber ein oberirdisches Elektroenergienetz. Eine Verkabelung im Rahmen der Strafsen- und Abwasserleitunqsbaurnafsnahrnen (ebenfalls Postkabel) ist anzustreben. Bei der Demontage der Freileitungen sollten bestimmte Teilstrecken als Sitz- und Sammelplatze vor allem fur Schwalben erhalten bleiben. Eine Versorgung der Haushalte mit Erdgas sollte nach einer Bedarfsermittlung mit den zustandiqen Behbrden und Versorgungsbetrieben abgestimmt werden.

5.6.4. Abfallwirtschaft

Auf der Grundlage des § 4 des Abfallgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (AbfG LSA) vorn 10. Marz 1998 (GVBI. LSA Nr. 11/1998) regeln die bffentlich rechtlichen Entsorgungstrager durch Satzung den Anschlufs­ und Benutzungszwang fur die Abfallentsorgung. Fur aile anfallenden Abfalle besteht der Anscnlufs- und Benutzungszwang an die bffentliche Abfallentsorgung.

Aile beim Bau und der Nutzung der Objekte anfallenden Abfalle sind entsprechend der jeweils gultigen Abfallentsorgungssatzung des Landkreises Anhalt-Zerbst einer Verwertung bzw. Entsorgung zuzufuhren.

Nicht wiedereinsetzbarer Bodenaushub ist in Absprache mit dem Amt fur Naturschutz und Landschaftspflege, Wasser und Abfallwirtschaft mit Sitz in Rof3,lau, Gustav-Bergt-Straf3,e 3, Tel. 034901/91256 zu verbringen (Hinweis Landkreis Anhalt Zerbst. Amt turNaturschutz und Landschaftspflege, Wasser und Abfallwirtschaft).

5.6.5. Altlasten

Es befinden sich zwei Altrnulldeponien sudlich der Ortslage Straguth sowie eine Altrnulldeponie nbrdlich der Ortslage Badewitz im Trinkwasserschutzgebiet. Die Mulldeponien sind geschlossen. Die Beeintrachtigung von Boden und Grundwasser ist zu untersuchen, ein Sanierungskonzept sollte erarbeitet werden. Die Mitwirkung des Geologischen Landesamtes LSA sollte bei der Erstbewertung angeregt werden.

1m Altlastenkataster des Landkreises Anhalt-Zerbst sind folgende Altlastenverdachtsflacnen (ALF) in der Gemarkung Straguth registriert: Fliichennutzungsplan Gemeinde Strugut]: 3 Entwurf

Objekt Flur Flurstuck

Deponie Badewitz 9 29 Deponie Straguth, an der Rollbahn 4 80/24 Tankstelle, DorfstralSe 162,163 Tankstelle, DorfstralSe 37 ** 90 LPG Tierproduktion Rinderstalle 162-164 Kuhstall, Gollbogen 12 10 LPG Sitz, Dortstralse 162-164 Mullkippe Gollbogen 6 51,52 Sandgrube, alte Rollbahn 4 34/1 Mullkippe am Sportplatz (Spielplatz Badewitz)*** 8 57 Munitionslage Flugplatz Zerbst unbekannt *)

Koordinaten Rechtswert 45 08 767 0 Hochwert 57 64 257 0 Funkfeuer Flugplatz Zerbst 4 7,8 *)

Koordinaten Rechtswert 45 12 155,20 Hochwert 57 63 903,30

*) Dem Umweltamt liegen Berichte der Erstbeurtellung des Umweltzustandes von 1992 (IABG - Berichte) vor.

Weiterhin wird der Westteil der Gemarkung Straguth von Teilen des bis 1992 durch die Sowjetarmee genutzten Flugplatzes Zerbst eingenommen. Der hierfur vorliegende IABG-Bericht hat die Reg.-Nr. 05 MAGD 109

**) GemalS Aussage des Gemeinderates von Straguth bestand auf diesem Grundstuck bis Ende der sechziger Jahre eine Tankstelle, die aber seither nicht mehr besteht. Es erfolgte ein notwendiger Bodenaustausch. Auf eine Darstellung in der Planzeichnung wurde demzufolge verzichtet.

***) Dieser Standort ist irn Altlastenkataster des LSA und des Landkreises als sag Mullkippe am Sportplatz erfasst. Diese wurde bis Ende der 60iger Jahre als Sandgrube genutzt. Die Hache befindet sich aulserhalb des Spielplatzes und es gab hier keine Mullverkippunq Verkippt wurde Mull irn Bereich der Sandgrube auf dem Flurstuck l\Jr. 57 und nicht wie in den Unterlagen des Landkreise vermerkt: Flur 9, Flurstuck 177/46. Die SchlielSung dieser Deponie wurde Ende der 80iger Jahre verfuqt und kultiviert. Auf eine Darstellung in der Planzeichnung wird verzichtet, da die Hache sich aufserhalb der Bautlachen befindet.

Hinweis Stel/ungnahme Staatliches Amt fur Umweltschutz (STAU) DessaulWittenberg Ebenfal/s befindet sich in den «orrekturbtenern der GFE GmbH (1997) zur Altlastenerfassung des Landkreises der Hinweis (HGN, 1996), daf3 es laut Informationen von Anwohnern , daf3 es hier zu keinen Mul/ablagerungen gekommen sei. Die Verwaltungsgemeinschaft sollte sich um die LOschung des Standortes aus dem Altlastkataster des Landkreises mit der Bitte um Weiterleitung an das Landesamt tu: Umweltschutz Hal/e bemuiien.

Hinweis Hygieneinstitut LSA Sofern die o.g. Altlastverdachtsflachen bebaut werden sol/en, sind im Vorfeld, auf tur die Menschen schadliche Belastungen (z. B. Ausgasungen oder Schwermetal/e im Boden) zu ubetpruten. Gegebenenfal/s ist auf die Nutzung dieser Ftectien zu verzichten. Fliichennutrungsplan ( .emetndc Slro:;lItIJ 3. Entwurf

5.6.6. Amt fur Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen

Dem Amt fur Brand- und Katastrophenschutz ist ein bestatiqter Nachweis uber die Lbschwasserversorgung vorzulegen. l.oschwasser aus dem Leitungsnetz der WBW mbH nicht verfUgbar. Unter Beri.Jcksichtigung der baulichen Nutzung und der Gefahr der Brandausbreitung gelten bezUglich des Lbschwasserbedarfs folgende Richtwerte fur den Grundschutz:

• Wohngebiete 800 I/min bis 1.600 I/min • Mischgebiete 800 I/min bis 1.600 I/min

Die Gewahrleistung des Grundschutzes an Lbschwasser ist gesetzliche Pflichtaufgabe der Gemeinde. Das Lbschwasser rnuls mindestens 2 Stunden zur Verfi.Jgung stehen Nach Angaben des Amtes fur Brand- und Katastrophenschutz stellt das vorhandene Trinkwasserleitungsnetz die geforderte Lbschwassermenge von 800 I/min fur den Zeitraum von 2 Stunden innerhalb des Lbschbereiches von 300 m nicht bere-t. Dem Amt fur Brand- und Katastrophenschutz ist ein Lbschwassernachweis vorzulegen (gesetzliche Grund/age: § 2 Brandschutzgesetz LSA i.V.m. DVGW Arbeitsblatt W 405). Ais alternative Lbschwasserentnahmestellen gelten unter bestimmten Voraussetzungen zB die Errichtung eines Feuerlbschbrunnens oder eines Feuerlbschteiches Dazu ist eine Absprache mit dem BrandschutzprUfer erforderlich.

Beim Einbau von Hydranten ge/ten folgende Abstande

• in offenen Wohngebieten 120 m • in gesch/ossenen Wohngebieten 100 m • in Gewerbegebieten 80 m

Der Einbau von Ubertlurhydranten ist vorrangig vorzunehmen

5.6.7. TELEKOM Bei der Aufstellung von Bebauunqsplanen sind geeignete und ausreichende Trassen fur die Unterbringung der Fernmeldeanlagen vorzusehen

5.7. Schutzgebiete und Schutzobjekte im Sinne des Naturschutzrechtes

1m Gemeindegebiet sind nur Schutzobjekte -Biotope- im Sinne des §30 NatSchG LSA vorhanden. Die einzelnen Biotope bis auf die Wasserlaufe der Grimmer Nuthe und das Freiwasser sind in der Planzeichnung dargestellt und ertatst.

Vorhandene erteiste Biotope

• Grimmer Nuthe und das Freiwasser an der Zollrnuhle mit dem einseitigen und zum Teil zweiseitigen dichten Erlensaum und Kopfweiden sowie dem vorhandenen Erlenbruch. Es handelt sich hier um Forellengewasser. in der Planzeichnung ist das Erlenbruch gekennzeichnet. Die vvasserlaute sind nicht mit der Schraffur der PlanzVO unterlegt, um Verwirrungen zu vermeiden.

• Ruckhaltebecken Gollbogen mit angrenzendem Buchenwald Das RUckhaltebecken Gollbogen ist eine kUnstlich angelegtes Staubecken mit 2 Inseln der Grimmer Nuthe und liegt bstlich der Landstraise L57 Zerbst-Dobritz. Der sudlich anqrenzende Buchenwaldbestand ist ein Teil des genannten Biotops.

• Sandkuhle an der StraBe Zollrnuhle Zerbst Fliic!JennUJ;:'lIJlg5p}rll! CIL'J?L']!i,.ie StJ':o','21Ir/; 3. Entwur]

Es handelt sicf hier um ein Flachgewasser (Stillgewasser) einer ehemaligen Sandgrube mit einer starken Verlandung und einem starken Birkenauswuchs. Der gesamte Uferbereich ist mit Binsenried ausgebildet (Vorschlag Naturdenkmal) Die Kennzeichnung erfolgte bereits in der Planzeichnunq

• Sandtrockenrasen und Gingsterbestand am Flugplatz Zerbst Es sind ausgedehnte Sand- Trocken- und Magerrasen auf dem Gelande des Flugplatzes Zerbst vorhanden. Auf den Hangars sind aufkommende Besengingsterbestande zu finden. Durch die Nutzung der Flache fOr den Luftsportverein ist allerdings auf die Pflege und Erhaltung des bestehenden Trockenrasens zu achten.

• Feuchtwiesen (Kohldistelwiesen u.a.) Zwischen Straguth und Badewitz befinden sich westlich der Kreisstratse K1251 und norolicn der Grimmer Nuthe sowie ostlicn der Kreisstrafse K1251 und sudlich der Grimmer Nuthe diese Feuchtwiesen.

• IlJaBwiesen und Reste eines Erlenbruchwaldes Nordwestlich des Ortsteils Gollbogen unmittelbar an der Grimmer Nuthe sind diese Natswiesen bestehend aus Binsen und Resten eines Erlenbruchwaldes

• Sandtrockenrasen sudostlich des Ruckhaltebeckens Gollbogen Entlang des Feldweges von Muhro nach Gollbogen hat sich ein dichter Grasnelkenbestand mit weiteren Vertretern des Trockenrasens herausgebildet.

• Tumpel am Springegraben nordbstlich von Straguth Der TLJmpel befindet sich in einer durch Abgrabung entstandenen Bodensenke Es nandelt sich um ein Stillgewasser. Die Restflache des Turnpels ist umgeben mit Binsen und Hochstauden Der Rand weist einen lockeren Baumsaum auf.

Geplante und perspektiviscne Erweiterungen von Schuizobiekten und -gebieten

• Geschutzter Landschaftsbestandteil "Grimmer Nuthe und Gollbogen" GemaJ?, des Landschaftsrahmenplans des Altkreises Zerbst (Stand 1996) und des Entwurfes zum Biotopverbundsystem des Landkreises Anhalt-Zerbst ist eine Ausweisung der Flachen auf Grund der naturnahen Bachniederung mit Erlen-Bruch-Waldern und Feuchtwiesen. die durch den Stausee Gollbogen als bedeutender Lebensraum und Rastbiotop fur Wat- und Wasservogel bkologisch aufgewertet wird. als Geschutzter Landschaftsbestandteil angedacht. Diese Erweiterung integriert die Flachen des Ruckhaltebecken Gollbogen und die eingeschlossenen Grunlandflachen vorn Rabenteichgraben nordlicn der Grimmer Nuthe. Dieser Planungsstand wird als nachrichtlicher Vermerk LJbernommen. Fur die Bewirtschaftung der Wiesen und Grunlandflachen in diesem Bereich ist ein Pflege- und Entwicklungsplan mit Bewirtschaftungsrichtlinien aufzustellen. Dabei sollte der Aspekt beachtet werden, daJ?, die Interessen des Naturschutzes und der Landwirtschaft nicht entgegenstehen. Die umliegenden Flachen der ausgewiesenen Wasser- und uternacnen am GOllbogen sollten auch kunftiq unter dem Schutzstatus uneingeschrankt nutzbar sein. In diesem Zusammenhang sollten die Eigentumsfragen des angelegten Teiches geklart werden.

• Erweiterung des Landschaftschutzgebietes "Flaming" Der Landschaftsrahmenplan des Altkreises Zerbst (Stand 1996) sowie der Entwurf zum Naturpark "Flaming" (Stand 1996) sieht eine Erweiterung des LSG "Flaming" vor Da die Fliichennutzungsplun Geme tnde Stnrguth 3. Entwurf

Erweiterung mit ihren Grenzen noch nicht eindeutig festliegt, wird auf eine Darstellung in der Planzeichnung verzichtet.

5.8. Flachen fur MaBnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft

Weiterhin ist im Regionalen Entwicklungsprogramm des Regierungsbezirkes Dessau das Biotopverbundsystem Grimmer Nuthe zwischen Zournuhle und Gollbogen als Vorsorgegebiet fur Natur und Landschaft eingestuft. Diese Flacne wurde im Flachennutzunqsplan in der Ptanzeichnuno als geplanter Geschutzter Landschaftsbestandteil §23 NatSchG LSA vermerkt. Dieses Gebiet schtielst zum grb~ten Teil, die unter Punkt 5.6. genannten §30 Biotope ein Mit dieser Mar.,gabe erhalt das gesamte Gebiet der Grimmer Nuthe zwischen Gollbogen und Zollrnuhle einen besonderen Naturschutzstatus.

Hinweis Amt fUr Landwirtschaft und Ffumeuordnung 1m Zuge einer weiteren Bepfanung und OurchfLihrung der dargestefften MaGnahmen ist eine Abstimmung mit dem Fachbereich Flumeuordnung des Amtes anzustreben. Gegenstand der Betrachtung solften die Eigentumsverhaltl1lsse an Grund und Boden. Vermeidung von Splitterttechen und Enklaven sowie die Art der Gehotze und die Pflanzschemen sein Debet sind PflanzmaGnahmen von 5-rei/ligen Heckenpflanzungen zur nacl1haltigen Sicherung des NaturhausfJaltes vorteitnett. Oem Amt Iiegen vcrumetsuctiunqen (Stand Mai 1997) tu: die Einleitung von FlumeuordnungsverfafJren fUr die Gemeinde Straguth vor.

5.9. Flachen fur die Land - und Forstwirtschaft

1m Flachennutzungsplan wurde der derzeitige Stand an tanowutschatttichen Nutzflachen und Vvaldrlachen dargestellt. Das Gemeindeqebiet urntafst eme landwirtschaftliche Nutzflacne von 1538,40 Hektar. Davon sind 1340,62 Hektar Ackerland und 197,78 Hektar Grunlano. In den nacnsten Jahren ist mit der Stillegung und Aufforstung grbf?,erer Ackerfiachen, wie z. B. das Aufforsten von Teilflachen des Fluqplatzqelandes, zu rechnen, da die meisten Sandbbden nur eine geringe Bonitat oesitzen. Erstaufforstungen vom bisher landwirtschaftlich genutzten Flachen bedurf'en der Genehmigung durch die untere Forstbehorde gemaf?, § 9 Landeswaldgesetz. Die zustandiqen Naturschutzbehbrden werden im Genehmigungsverfahren durch die Forstbehbrde gehbrt, gegebenenfalls wird Einvernehmen hergestellt. Derzeitig sind 213,62 Hektar des Gemeindeterritoriums forstwirtschaftlich genutzt Aufforstungen oder Anpflanzungen haben so zu erfolgen. dar., der zukunftiqe Wald seiner Zweckbestimmung In der Einheit seiner Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion gerecht wird .. Das setzt die Pflanzung von standortgerechten und naturnahen Baumarten voraus. Dazu findet die .Lertlinie Wald" in Verbindung mit den Bestandszieltypen der Forstwir1schaft Anwendung.

Hinweis Amt fLir Landwirtschaft und Flurneuordnurw Mogfiche Aufforstungen auf ackerbaulichen Grenzstandorten sind im Vorfeld vor allem mit den Eigentumern und Nutzern der Feldstucke abzustimmen

Eine Extensivierung der Produktion und Urnstellung auf den "Okoloqischen Landbau" in bestimmten Bereichen (z.B. als Einzelbauernwirtschaft) konnte trotz schlechter Bodenbedingungen Arbeitsplatze neu schaffen. Der Aufbau von Verarbeitungs- und Vermarktungskapazitaten fur ein qrofseres Einzugsgebiet sind Voraussetzungen fur eine erfolgreiche Urnstellung. Fltich ennurinngsplnn Gemeinde StrugJlr!J 3. Fntwurj

5.10. Kulturdenkmale

Sudwestlich der Ortslaqe Straguth befindet sieh ein Denkmal fur die Opfer des Fasehismus wahrend des II. Weltkrieges Aueh zukunftig soil dieses Mahnmal erhalten bleiben und als Gedenkstatte genutzt werden. Aus diesem Grund ist das Denkmal im Flachennutzunqspian dargestellt worden.

Die weiteren Denkmale und Schutzquter sind bereits unter Punkt 4.2.1. abgehandelt worden und sind in der Planzeiehnung aufzufinden.

6. Ma~nahmen zur Eingriffsregelung in Natur und Landschaft

Baumalsnahmen sind immer mit Eingriffen in Natur und Landsehaft verbunden. Gema~ § 11 l\JatSehG LSA ist der Verursaeher des Eingriffs verpflichtet, diesen vor Ort auszugleiehen 1st ein Ausgleieh nieht moqlich, so hat der Verursaeher des Eingriffs naeh § 13 NatSehG LSA die Pflieht, die zerstOrten Werte und Funktionen des Naturhausha/tes und des Landsehaftsbildes an anderer Stelle in ahnlicher Art und Wiese wiederherzustellen (Ersatzrnafsnanrnen).

Infolge der von der Gemeinde geplanten Baugebietserweiterungen in den Ortsteilen (Umnutzung von 2,73 ha landwirtsehaftlieher Nutztlache) sind im Vorield Ma~nahmen zur Eingriffsminimierung eriorderlich, die In der verbindliehen Bauleitplanung dureh grUnordnerische Festsetzungen festzusehreiben sind Es solite unbedingt versueht werden, den Einqriff vor Ort durch geeignete MalSnahmen auszugleiehen. Ersatzrnaanahrnen sollten irn Rahmen der Ortsehaften greifen z.B. dureh Anpflanzungen, planerisehe Erganzung der bestehenden GrUnflaehen und/oder die qualitative Verbesserung des Bestandes, Entsiegelungen oder Anlage von Aileen.

Neben den grUnordnerisehen Ma~nahmen innerhalb der Ortslagen sind irn Territorium der Gemeinde fo/gende Ersatzrnatsnahmen vorgesehlagen und im Flachennutzunqsplan dargestellt. Diese resultieren aus ckoloqischen Defiziten in Natur und Landsehaft im Gemeindegebiet • Alleepflanzung entlang landwirtsehaftliehem Weg zwiscnen Zollrnuh!e und Orts/age Straguth Die Alleepflanzung ist als beidseitige Pflanzung von hochstamrniqen oostoaurnen vorgesehen, die vor allem der Verbesserung des Landsehaftsbildes und der Vernetzung von Biotopen dient. Es sollte versueht werden, alte Obstsorten zu verwenden, um somit aueh einen Beitrag zum Erhalt cer historisehen Genressoureen zu leisten.

• LUekensehlief:Sung des vorhandenen Geholzbestandes an der Grimmer Nuthe nordbstlieh der Ortslage Straguth Die Grimmer Nuthe ist in das Flie~gewasserprogramm des Landes Saehsen-Anhalt als Verbindungsgewasser aufgenommen worden. Die Anlage eines durchqanqiqen Gewassersehonstreifens ist ebenso wie die beiden naehfolgenden Vorhaben konkret im Ma~nahmenkata/og des FlielSgewasserprogramms benannt. Die MalSnahme dient der bkologisehen Sanierung des Gewassers und der Sehaffung eines Biotopverbundsystems.

• Wiederherstellung der okoloqischen Durehgangigkeit der Grimmer Nuthe am Abzweig des Freiwassers ZollmUhle An dieser Stelle ist ein festes Streiehwehr aus Beton vorhanden, das nieht von Fisehen und Kleinlebewesen durchwandert werden kann. Dureh den Umbau in eine rauhe Sohlgleite kann die okolootscne Durchqanqiqkeit wieder hergestellt werden.

• Wiederherstellung der okoloqischen Durehgangigkeit des Freiwassers Zollrnuhle an der Einrnunduno in die Grimmer Nuthe Fliichennutzungsplun Gemeindc Stravut): 3. Entwurj

Die vorhandene befestigte Schufsstrecke schrankt ebenfalls die Durchwanderbarkeit des Gewassers stark ein. Durch die Anlage eines Umflutgrabens oder einer rauhen Sohlgleite soil dieses Defiztt beseitigt werden. Flach ennutzungsplnn Gemetnde 3rraglLlh 3 Enrwu!f

7. Flachenbllanz der Gemeinde Straguth

Ortslage Straguth

Nutzungsart I vorh. Flache dav. Erweilerung ,dav Umnutzung !Gesamtflachen ( ha ) ( ha ) I (ha)LN I (ha) I I gemischte 69 1,69 8,301 1, 1 9,99 Bauflache (M)

1-­ Grunf/achen 9,46 ------1 ------1 9,46 dav Gartenland I I I i Gesamt 17,76 1,691 69 19,45 1 , 1, 1

Erweiteru ng (M) 9% vorhandene Bebauung (M) 43%

Hausqarten 48%

Abbildung 1: Ortseritwicklunq Straguth Fliichennutzungsplan t wrnctnd c Strugllr.JI 3 EIIMlU1

Ortslage Badewitz

Nutzungsart I vorh. Flacne Erweiterung dav. Urnnulzung Gesarntflachen I ( ha ) ( ha ) ( ha ) LN ( ha ) gernischte 03 04 ------­ 9.07 8, 1 1. 1 Bauflacne (M) I I 1 I ~ Gruntlacnen I I I dav. Gartenland 1 1 I 1 041 801 I 8,0 I • I I I I I I Gesamt 16,04L 1.041 1.04 17,08 J -

Erw elterung (M) G°lc,

Hausgarten 47% gemschte Baullacbe 47%

Abbildung 2: Ortsentwicklung Badewitz

Die Flachen sind rnittels Planirneter Pianix 5000 errnittelt worden In den Tabellen sind die vorhandenen und geplanten Bauflachen der einzelnen Ortslagen autqefuhrt

Ze~arz2001 -, . ~. ----1-'-r\J------

VoBfeldt Burqermeister