Freie und Hansestadt Flächennutzungsplan 144. Flächennutzungsplanänderung (F07/11) Blatt 1 M 1 : 20 000 Wohnen und Grün östlich Sengelmannstraße, City Nord und Saarlandstraße in und Alsterdorf Aktueller Flächennutzungsplan

Flächennutzungsplanänderung

Wohnbauflächen

Flächen für den Gemeinbedarf

Grünflächen Freie und Hansestadt Hamburg Flächennutzungsplan 144. Flächennutzungsplanänderung (F07/11) Blatt 2 M 1 : 20 000 Wohnen und Grün östlich Sengelmannstraße, City Nord und Saarlandstraße in Winterhude und Alsterdorf

Geänderter Flächennutzungsplan Einhundertvierundvierzigste Änderung des Flächennutzungsplans für die Freie und Hansestadt Hamburg Vom 13. Februar 2015

(HmbGVBl. S. 34)

Die Bürgerschaft hat den nachstehenden Beschluss gefasst:

(1) Der Flächennutzungsplan für die Freie und Hansestadt beim örtlich zuständigen Bezirksamt vorhanden sind, werden Hamburg in der Fassung der Neubekanntmachung vom 22. sie kostenfrei zur Verfügung gestellt. Oktober 1997 (HmbGVBl. S. 485) wird im Geltungsbereich 2. Unbeachtlich werden östlich der Sengelmannstraße, City Nord und Saarlandstraße in Winterhude und Alsterdorf (F07/11 – Bezirk Hamburg-Nord, a) eine nach § 214 Absatz 1 Satz 1 Nummern 1 bis 3 des Ortsteile 407, 408 und 409) geändert. Baugesetzbuchs beachtliche Verletzung der dort bezeichneten Verfahrens- und Formvorschriften, (2) Das maßgebliche Stück der Änderung des Flächen- b) eine unter Berücksichtigung des § 214 Absatz 2 des nutzungsplans und die ihm beigegebene Begründung sowie die Baugesetzbuchs beachtliche Verletzung der Vorschriften zusammenfassende Erklärung gemäß § 6 Absatz 5 Satz 3 des über das Verhältnis des Bebauungsplans und des Baugesetzbuchs in der Fassung vom 23. September 2004 (BGBl. I Flächennutzungsplans und S. 2415), zuletzt geändert am 20. November 2014 (BGBl. I S. 1748), werden beim Staatsarchiv zu kostenfreier Einsicht c) nach § 214 Absatz 3 Satz 2 des Baugesetzbuchs niedergelegt. beachtliche Mängel des Abwägungsvorgangs, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres seit der (3) Es wird auf Folgendes hingewiesen: Bekanntmachung der Änderung des Flächennutzungsplans 1. Ein Abdruck des Plans und die Begründung sowie die schriftlich gegenüber der für die Erarbeitung des zusammenfassende Erklärung können beim örtlich Flächennutzungsplans zuständigen Behörde unter Darlegung zuständigen Bezirksamt während der Dienststunden des die Verletzung begründenden Sachverhalts geltend kostenfrei eingesehen werden. Soweit zusätzliche Abdrucke gemacht worden sind.

Begründung zur Änderung des Flächennutzungsplans (Wohnen und Grün östlich Sengelmannstraße, City Nord und Saarlandstraße in Winterhude und Alsterdorf)

1. Grundlage und Verfahrensablauf Die Sengelmannstraße, die Hebebrandstraße und der Jahnring sind als „Sonstige Hauptverkehrsstraße“ hervorgehoben. Grundlage der einhundertvierundvierzigsten Änderung des Flächennutzungsplans für die Freie und Hansestadt Hamburg 3. Inhalt des Landschaftsprogramms – Arten- und in der Fassung der Neubekanntmachung vom 22. Oktober Biotopschutz 1997 (HmbGVBl. S. 485) ist das Baugesetzbuch in der Fassung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2415), zuletzt Das Landschaftsprogramm für die Freie und Hansestadt geändert am 20. November 2014 (BGBl. I S. 1748). Hamburg vom 14. Juli 1997 (HmbGVBl. S. 363) stellt in dem zu ändernden Bereich in den Stadtteilen Winterhude und Das Planänderungsverfahren wurde durch den Aufstellungs- Alsterdorf im Teilbereich südlich der -Land- beschluss F07/11 vom 6. Juni 2014 (Amtl. Anz. S. 1081) schaftsachse bis zur Bahntrasse östlich der Sengelmannstraße eingeleitet. Die Bürgerbeteiligung mit öffentlicher Un- die Milieus „Etagenwohnen“ und „Öffentliche Einrichtung terrichtung und Erörterung und die öffentliche Auslegung der mit Freiraumpotential“ sowie die milieuübergreifende Planänderung haben nach den Bekanntmachungen vom Funktion „Entwicklungsbereich Naturhaushalt“ dar. 18. März 2013 und 6. Juni 2014 (Amtl. Anz. 2013 S. 501, 2014 S. 1082) stattgefunden. Im Bereich nördlich der Hebebrandstraße entlang der Bahntrasse wird das Milieu „Parkanlage“ mit der milieu- 2. Inhalt des Flächennutzungsplans übergreifenden Funktion „Entwicklungsbereich Natur- haushalt“ dargestellt. Der Flächennutzungsplan stellt in dem zu ändernden Teilbereich nördlich der Hebebrandstraße entlang der Zwischen Hebebrandstraße und Jahnring werden die Milieus Sengelmannstraße „Wohnbauflächen“ und „Flächen für den „Verdichteter Stadtraum“ mit der milieuübergreifenden Gemeinbedarf“ sowie entlang der Bahntrasse „Grünflächen“ Funktion „Entwicklungsbereich Naturhaushalt“ und „Etagen- dar. Zwischen Hebebrandstraße und Jahnring werden „Ge- wohnen“ dargestellt. Im westlichen Bereich verläuft von mischte Bauflächen“, „Wohnbauflächen“ und „Gemischte Nord nach Süd eine „grüne Wegeverbindung“ als milieu- Bauflächen, deren Charakter als Dienstleistungszentren für übergreifende Funktion. In dem zu ändernden Teilbereich die Wohnbevölkerung und für die Wirtschaft durch besondere südlich des Jahnrings ist das Milieu „Kleingärten“ dargestellt. Festsetzungen gesichert werden soll“ dargestellt. In dem zu ändernden Teilbereich südlich des Jahnrings werden Die Sengelmannstraße, die Hebebrandstraße und der Jahnring „Grünflächen“ dargestellt. sind als „Sonstige Hauptverkehrsstraße“ hervorgehoben und mit der milieuübergreifenden Funktion „Entwicklungsbereich Naturhaushalt“ versehen.

1 In der Karte Arten- und Biotopschutz werden in dem zu Der Flächennutzungsplan wird demnach wie folgt geändert: ändernden Teilbereich südlich der Alster-Landschaftsachse bis zur Bahntrasse östlich der Sengelmannstraße die Entlang der Sengelmannstraße und weiter in Richtung Süden Biotopentwicklungsräume 12 „Städtisch geprägte Bereiche bis zum Jahnring wird eine neue übergeordnete mit mittlerem bis geringem Grünanteil“ und 13b Grünwegeverbindung dargestellt. Diese verbindet das neue „Gemeinbedarfsflächen mit parkartigen Strukturen“ dar- Quartier mit dem Alstertal. gestellt. Im Block nördlich der Hebebrandstraße werden zwischen Im Bereich nördlich der Hebebrandstraße entlang der Güterumgehungsbahn, Sengelmannstraße und Hebebrand- Bahntrasse wird der Biotopentwicklungsraum 10a „Park- straße die „Flächen für Gemeinbedarf“ mit dem Symbol anlage“ dargestellt. „Einrichtung für Forschung und Lehre“ bis an die Güter- umgehungsbahn ergänzt. Die übergeordnete Grünverbindung Zwischen Hebebrandstraße und Jahnring werden die Biotop- entlang der Bahngleise entfällt; stattdessen wird die neue entwicklungsräume 13a „Geschlossene und sonstige Be- Grünverbindung entlang der Sengelmannstraße im Flächen- bauung mit sehr geringem Grünanteil“ und 12 „Städtisch nutzungsplan als „Grünflächen“ dargestellt. geprägte Bereiche mit mittlerem bis geringem Grünanteil“ dargestellt. In dem zu ändernden Teilbereich südlich des Der mittlere Block zwischen City-Nord, Hebebrandstraße, Jahnrings ist der Biotopentwicklungsraum 10b „Kleingärten“ Güterumgehungsbahn und Jahnring soll zukünftig für die dargestellt. Im Bereich der Alten Wöhr besteht dabei ein Entwicklung von Wohnungsbau zur Verfügung stehen. Um wertvolles Einzelbiotop: „naturnahe Laubwaldreste“. dies zu ermöglichen werden die „Wohnbauflächen“ auf bisherigen „Gemischten Bauflächen“ und „Gemischten Gemäß § 4 Absatz 1 des Hamburgischen Gesetzes zur Aus- Bauflächen, deren Charakter als Dienstleistungszentren für führung des Bundesnaturschutzgesetzes (HmbBNatSchAG) die Wohnbevölkerung und für die Wirtschaft durch besondere vom 11. Mai 2010 (HmbGVBl. S. 350, 402), zuletzt geändert Festsetzungen gesichert werden soll“ erweitert. Nördlich des am 13. Mai 2014 (HmbGVBl. S. 167), muss das Land- Jahnrings wird die Darstellung im Flächennutzungsplan von schaftsprogramm die Darstellungen des Flächennut- „Wohnbauflächen“ und „Gemischten Bauflächen, deren zungsplans beachten. Auf Grund von Änderungen des Charakter als Dienstleistungszentrum für die Wohn- Flächennutzungsplans ist das Landschaftsprogramm ent- bevölkerung und für die Wirtschaft durch besondere sprechend anzupassen. Festsetzungen gesichert werden soll“ in „Grünflächen“ geändert. Die Grünflächen bieten die Möglichkeit Ersatz für 4. Anlass und Ziele der Planung die vorhandenen Kleingärten zu schaffen, die für den Der Senat verfolgt das Ziel, durch verstärkten Wohnungsbau aufgegeben werden müssen. Wohnungsneubau der hohen Nachfrage zu begegnen. Im südlichen Teilbereich zwischen Jahnring, Güter- Insgesamt soll die Zahl der in Hamburg neugebauten umgehungsbahn und der Straße „Alte Wöhr“ werden entlang Wohnungen so zügig wie möglich auf 6.000 Wohnungen pro der Straße „Alte Wöhr“ neue „Wohnbauflächen“ dargestellt. Jahr gesteigert werden. Mit dem „Vertrag für Hamburg – Ziel ist es hier in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Alte Wohnungsneubau“ legen Senat und Bezirke die Wöhr weiteren Wohnungsbau zu ermöglichen. entsprechenden Ziele gemeinsam fest. Dabei werden u.a. Anteile für öffentlich geförderte Wohnungen festgeschrieben, Der Umfang der Flächennutzungsplanänderung beträgt ca. 22 um Haushalte mit mittleren und geringen Einkommen besser ha. mit Wohnraum zu versorgen. Die Entwicklung des Gebiets östlich Sengelmannstraße, City Nord und Saarlandstraße 5. Anderweitige Planungsmöglichkeiten (Standort- (sog. Pergolenviertel) ist Teil des Wohnungsbauprogramms alternativen) des Bezirks Hamburg-Nord, das mit Bezug auf den Vertrag Im Rahmen des Wohnungsbauprogramms des Bezirks für Hamburg aufgestellt wurde. Neben dem ehemaligen Hamburg-Nord wurden die wesentlichen Potenzialflächen für Güterbahnhof (Groß Borstel) liegen hier die größten Wohnungsneubau geprüft. Das Wohnungsbauprogramm zusammenhängenden Wohnbaupotenziale im Bezirk. wurde unter Beteiligung der Wohnungsmarktakteure, der Vorrangiges Ziel ist die Herstellung neuer preisgünstiger politischen Vertretungen im Bezirk sowie der interessierten Wohnungen in zentraler Lage mit guter Anbindung des Öffentlichkeit erstellt. Neben dem Gebiet des ehemaligen öffentlichen Personennahverkehrs. Auf dem insgesamt 39 ha Güterbahnhofs Lokstedt ist das sog. Pergolenviertel der großen Bereich soll ein neues vielfältig strukturiertes Wohn- einzige Standort im Bezirk, auf dem mehrere hundert und Mischquartier entstehen. Die Hälfte der bestehenden Wohneinheiten im Zusammenhang errichtet werden können. Kleingärten wird verdichtet und neu strukturiert. Insgesamt Dabei stellt dieses Gebiet die größte Potenzialfläche für den soll neues Planrecht für ca. 1.400 neue Wohnungen und Wohnungsbau im Bezirk Hamburg-Nord dar. mindestens 150 Kleingartenparzellen geschaffen werden. Standortalternativen in diesem Umfang bestehen folglich im Umfeld des Pergolenviertels nicht. Das Pergolenviertel wird Um den Wohnungsbau zu realisieren und die Kleingärten neu nach Fertigstellung einen entsprechend großen Beitrag zur zu ordnen muss der Flächennutzugsplan in Teilbereichen des Verbesserung der Angebotssituation auf dem Hamburger geplanten Quartiers geändert werden. Wohnungsmarkt leisten. Anlässlich der Planung für das neue Wohnquartier sowie über 6. Umweltbericht diese Planung hinaus soll eine übergeordnete Grün- verbindung von der Alster zum Stadtpark in den Vorbemerkung Flächennutzungsplan aufgenommen werden, die das grüne Die für die Umweltprüfung auf der Ebene der Netz sinnvoll zwischen diesen beiden wichtigen Flächennutzungsplanung erforderlichen Untersuchungs- Grünsystemen ergänzt. Im Gegenzug wird die Grünfläche ergebnisse liegen vor. Schwierigkeiten bei der Zusammen- nördlich der Hebebrandstraße im Flächennutzungsplan nicht stellung der Angaben sind nicht aufgetreten, insbesondere mehr dargestellt. Eine übergeordnete Funktion wird für diese liegen keine Kenntnislücken vor. bahnbegleitende Grünfläche nicht mehr gesehen, eine nutzbare Verbindung kann hier weder hergestellt werden 6.1 Beschreibung des Planinhaltes noch würde sie das grüne Netz sinnvoll ergänzen. Daher soll Der Inhalt der Planänderung kann Ziffer 4 der Begründung die bestehende Grünfläche in der Flächendarstellung der entnommen werden. benachbarten Nutzungen einbezogen werden.

2 6.2 Anderweitige Planungsmöglichkeiten (Alternativen, sowie als Kalt- und Frischluftentstehungsgebiete. Das Nullvariante) Plangebiet ist außerdem begünstigt durch die Nachbarschaft zum Stadtpark, aus dem Kaltluft einströmt. Der Luftaustausch Die Fläche zwischen den Straßen Alte Wöhr im Süden und mit angrenzenden Flächen wird allerdings durch Damm- Hebebrandstraße im Norden sowie Saarlandstraße im Westen körper und Einschnitte der das Plangebiet umgebenden und der Bahnlinie im Osten war bereits im Flächen- Verkehrswege behindert. Nach der Realisierung der Planung nutzungsplan 1997 als Standort für Wohnen und Kleingärten könnte der Luftaustausch auch innerhalb des Plangebiets vorgesehen. Die Flächen nördlich der Jahnbrücke wurden als durch die Errichtung von hohen Gebäuden behindert werden. Misch- und Wohnbaufläche dargestellt, der Bereich südlich Durch befestigte Oberflächen und eine Häufung von der Jahnbrücke war als Grünfläche ausgewiesen. Um mit der Baukörpern könnten sich auch kleinräumige temperatur- alten Planung eine vergleichbar hohe Anzahl von Wohnungen bedingte Belastungen ergeben. Durch entsprechende Fest- zu ermöglichen wie die, die durch die Neuplanung möglich setzungen im Bebauungsplan wie beispielsweise die wird, wäre auf der nördlichen Teilfläche eine sehr dichte Begrünung von Dächern und Tiefgaragen und eine günstige Bebauung erforderlich gewesen. Die Realisierung quartiers- Stellung der Gebäude können diese Belastungen gemindert bezogener Frei- und Grünflächen wäre nur in geringem Maße oder ausgeglichen werden. möglich. Die durch die Flächennutzungsplanänderung vorgesehene Darstellung von Wohnbauflächen auch auf der 6.3.2 Schutzgüter Wasser und Boden südlichen Teilfläche und die entsprechende Ausweisung von Grünflächen auch im nördlichen Teil ermöglichen eine Mit Ausnahme von angelegten Gartenteichen auf Klein- kleinteiligere Kombination und Verschränkung der Grün- und gartenparzellen gibt es keine Oberflächengewässer im Wohnbauflächen. Ein weiterer Vorteil der neuen Planung ist Plangebiet. Die Grundwasserneubildungsrate wird für den die damit erreichbare bessere Lage der Wohnstandorte zu den Bereich nördlich der Jahnbrücke als gering angegeben, für die beiden Schienenhaltepunkten. Insgesamt wird sich die Fläche südlich der Jahnbrücke dagegen als vergleichsweise Flächenbilanz des Flächennutzungsplans durch die Plan- hoch. Das Plangebiet weist aber hinsichtlich der Grund- änderung hinsichtlich des Verhältnisses von Wohnbau- zu wasserneubildungsrate keine übergeordnete Bedeutung auf. Grünflächen nicht wesentlich verändern. Der Versiegelungsgrad ist im Plangebiet gering. Durch die geplante teilweise Überbauung und die damit einhergehende Bei Nichtrealisierung der Planung (Nullvariante) würden Neuversiegelung von Flächen wird der Bodenwasserhaushalt entweder die derzeit vorhandenen Kleingartenflächen beeinflusst. Eine erhebliche Beeinträchtigung der Grund- erhalten bleiben oder es könnten die Wohn- und wasserneubildung wird aber nicht eintreten, weil die Mischgebietsflächen nördlich der Jahnbrücke realisiert Versickerungsmöglichkeit für einen Großteil der Fläche werden. In diesem Fall würden die vorhandenen Klein- ohnehin als gering angegeben wird. Durch den geplanten gartenflächen nördlich der Jahnbrücke komplett entfallen, die hohen Grünanteil bleiben die Versickerungs-, Speicherungs- südlich der Jahnbrücke befindlichen Kleingärten würden und Verdunstungsmöglichkeiten in großem Umfang erhalten. komplett erhalten bleiben. Dies kann auch durch im Bebauungsplan festzusetzende Maßnahmen wie Dach- und Tiefgaragenbegrünung noch Eine neue Grünwegeverbindung, die entlang der Sengel- unterstützt werden. mannstraße und weiter neben dem Limaweg bis zum Jahnring führt, könnte im Fall der Nichtrealisierung der Planung nicht Im Plangebiet liegen weitgehend nur durch gärtnerische entstehen. Der bisher als Grünfläche dargestellten Streifen Kultur und vorhergehende Landwirtschaft geprägte Boden- entlang der Güterumgehungsbahn nördlich der gesellschaften vor. Nördlich der Alten Wöhr liegen Hebebrandstraße würde zukünftig nicht als Fläche für den Auffüllungen vor. Massive Veränderungen im Bodenaufbau Gemeinbedarf, sondern weiterhin als Grünfläche ausgewiesen wurden beim Verkehrswegebau insbesondere der Nachkriegs- werden. zeit verursacht. 6.3 Bearbeitung der Schutzgüter einschließlich der Bei dem Bestand im Plangebiet handelt es sich nicht um Wechselwirkungen seltene, z.B. für den Naturschutz wertvolle oder kulturell bedeutsame Böden, aber um Kulturböden mit außerhalb des 6.3.1 Schutzgut Luft und Klima Staunässeeinflusses zumeist guter Ertragsfähigkeit Der Hamburger Stadtkörper wird durch seine windoffene (potenzieller Standort für land- und forstwirtschaftliche Lage in der norddeutschen Tiefebene relativ gut durchlüftet Nutzung). Durch die vorgesehene Bebauung bzw. und weist damit zur überwiegenden Zeit des Jahres günstige Versiegelung wird eine entsprechend große Fläche gering Voraussetzungen für die Verteilung von Luftschadstoffen auf. bzw. nicht vorgestörter Bodenstandorte verloren gehen, Dadurch und auch auf Grund der stadträumlichen Lage ist die insofern ist von einer großen Beeinträchtigung auszugehen. Belastung des Plangebietes durch Luftschadstoffe ver- Der beschriebene Verlust kann durch im Bebauungsplan hältnismäßig gering. Diese Situation wird sich durch die festzusetzende Maßnahmen wie Dachbegrünung und Realisierung der Planung nicht wesentlich verändern, wenn Bodenauflage auf nicht überbaute Flächen von Tiefgaragen durch den Bebauungsplan sichergestellt wird, dass durch eine gemindert werden. Eventuell erforderlich werdende weitere entsprechende Anordnung der Gebäude eine gute Durch- Maßnahmen zur Kompensation des Verlustes müssen in strömung von Luft weiterhin sichergestellt wird. nachfolgenden Planungsschritten vorgesehen werden. Die Belastung insbesondere durch Verkehrs- und Freizeitlärm 6.3.3 Schutzgüter Pflanzen und Tiere einschließlich der ist dagegen erheblich, wobei der Verkehrslärm von den biologischen Vielfalt sowie Landschaft/Stadtbild umliegenden Straßen und vor allem von der am östlichen Schutzgut Pflanzen: Rand des Plangebiets entlangführenden Bahntrasse ausgeht. Auf dem größten Teil des Plangebiets befinden sich Der Freizeitlärm wirkt von der nahegelegenen Freiluftbühne Kleingärten. Dazu kommen die gehölzbestandenen Straßen- im Stadtpark in das Plangebiet hinein. Durch entsprechende böschungen an den Straßen Hebebrandstraße und Jahnbrücke Festsetzungen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung sowie ein Gehölzstreifen nördlich der Hebebrandstraße (z.B. Ausrichtung und Anordnung der Gebäude, besondere entlang der Bahnlinie. Von der Hebebrandstraße bis zur Fassaden- und Fensterkonstruktionen) ist sicherzustellen, Straße Alte Wöhr entlang der Bahnlinie befindet sich eine dass im Plangebiet trotz der vorhandenen Lärmimmissionen Baumreihe. Ferner ist ein nennenswerter Baumbestand an der gesunde Wohnverhältnisse vorhanden sein werden. Saarlandstraße, im Bereich des sog. Plateaus und zwischen Die Kleingartenflächen im Plangebiet haben eine Bedeutung den Kleingärten und der City Nord vorhanden. Zusätzlich als bioklimatische und lufthygienische Entlastungsräume sind auch große Teile der Kleingartenflächen baumbestanden. 3 Durch die Planung soll außerdem eine neue Grünverbindung zu erhaltenden Gehölzbestände nach wie vor eine von der Hebebrandstraße entlang der Sengelmannstraße bis Abschirmung des Gebiets bewirken. zur Alster geschaffen werden, auf der sich bereits Straßenbäume sowie auf den Flächen für den Gemeinbedarf Durch die Realisierung der Planung geht ein Teil des und auf den Wohnbauflächen auch ein breiter ausgeprägter beschriebenen Lebensraumes verloren. Im Rahmen der Gehölzstreifen befinden. verbindlichen Bauleitplanung sollten durch entsprechende Festsetzungen möglichst viele Großbäume und auch andere Das Plangebiet ist insgesamt als vegetationsreich und für den Gehölzstrukturen erhalten werden. Dadurch könnte auch der innerstädtischen Bereich strukturreich anzusprechen. Dazu Landschaftscharakter des Plangebietes zumindest teilweise tragen insbesondere die umfangreichen Großbaumbestände bewahrt werden. Unvermeidbare Beeinträchtigungen von und die zahlreichen Saumstrukturen entlang der zahlreichen Natur und Landschaft können ebenfalls durch Festsetzungen Wege und Grenzlinien bei. im Bebauungsplan (z.B. Begrünung von Dächern und Tiefgaragen, Baumpflanzungen in den Wohngebieten) Das festgestellte Arteninventar ist jedoch überwiegend von gemindert werden. Weitergehende Maßnahmen zur verbreiteten, wenig seltenen Arten geprägt. naturschutzrechtlichen Kompensation sind im Einzelnen auf Das Vorkommen bundes- oder europarechtlich geschützter der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung zu ermitteln und Pflanzenarten ist im Plangebiet nicht zu erwarten. Auch nach festzusetzen. § 30 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 29. Juli 2009 Die Änderung der nördlich der Hebebrandstraße entlang der (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert am 7. August 2013 Bahntrasse verlaufenden Grünfläche in „Fläche für den (BGBl. I S. 3154, 3159, 3185) bzw. §14 HmbBNatSchAG Gemeinbedarf“ wird voraussichtlich keine wesentliche gesetzlich geschützte Biotope sind nicht vorhanden. Auswirkung auf den dort im Bestand vorhandenen Schutzgut Tiere: Gehölzstreifen haben, weil über dieser Fläche eine Hochspannungsleitung verläuft, die nur sehr eingeschränkt Das Plangebiet bietet potenziell Lebensraum für eine Vielzahl weitere Nutzungen zulässt. von Arten, insbesondere der Avifauna, Fledermäuse, Kleinsäuger, Reptilien, Amphibien, Käfer, Schmetterlinge Die neue, entlang der Sengelmannstraße dargestellte Grün- und Wirbellose. Ein Teil der im Plangebiet potenziell verbindung verbindet das neue Wohnquartier mit dem vorkommenden Arten ist nach § 44 BNatSchG besonders Alstertal und sichert die dort bereits vorhandenen Straßen- oder streng geschützt. Um ausschließen zu können, dass die bäume und Gehölze. mit dem Bebauungsplan ermöglichten Nutzungen arten- 6.3.4 Schutzgüter Kultur- und sonstige Sachgüter sowie schutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Absatz 1 Mensch einschließlich der menschlichen Gesundheit BNatSchG auslösen, ist auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung eine artenschutzrechtliche Prüfung erforder- Im Plangebiet sind keine Bodendenkmale oder archä- lich. ologische Fundstätten vorhanden. Auf den Kleingarten- parzellen befinden sich allerdings laubenähnliche Gebäude. Aus der Gruppe der Fledermäuse ist das Plangebiet für eine Ferner sind Vereinsgebäude und einige Behelfsheime Reihe von Arten als Jagdhabitat oder Quartierstandort vorhanden. Nördlich des Jahnrings im Bereich des geeignet. Für die Fledermäuse hat insbesondere der Dakarwegs befindet sich außerdem ein Pavillondorf, das aus Großbaumbestand im Zusammenhang mit den Klein- 10 Gebäuden besteht. Auf dem Bauhof im Nord-Osten des gartenflächen eine große Bedeutung als Quartier. Plangebiets befinden sich zurzeit neben nicht überdachten Im Plangebiet konnte eine Vielzahl von Vogelarten Lagerflächen auch mehrere eingeschossige Gebäude. nachgewiesen werden, darunter auch in Hamburg lediglich Im Zuge der Umsetzung des Bebauungsplanes sollen die lückig verbreitete Arten. Für Brutvögel besonders wertvolle Kleingartenparzellen aufgelöst und die vorhandenen Strukturen und Teilflächen sind die zentralen Klein- Schuppen, Lauben und Vereinsheime abgebrochen werden. gartenflächen, die verglichen mit Wohngebieten überdurch- Der Abbruch als größtmöglicher Eingriff in den Gebäude- schnittlich hohe Brutvogeldichten aufweisen. bestand ist erforderlich, da das gesamte Plangebiet eine Bei den Kleinsäugern wurden lediglich bundesrechtlich Neuordnung und Strukturierung erfahren soll. Kleingarten- geschützte Arten wie Eichhörnchen, Igel, Maulwurf, flächen sollen in drei Dauerkleingartenanlagen gebündelt und Gelbhals- und Rötelmäuse nachgewiesen. darin neue Parzellen angelegt werden. Auch aus den Gruppen der Reptilien, Amphibien, Libellen, Der Gebäudebestand auf den Flächen des Pavillondorfes soll Käfer, Schmetterlinge, Mollusken sind keine europarechtlich zu Gunsten der Qualifizierung des Grünzuges östlich City geschützten Arten nachgewiesen worden, wohl aber eine Nord mit Rad- und Fußwegeverbindung abgebrochen werden. Anzahl bundesrechtlich geschützter Arten. Auch der Bauhof mit seinen Lagerflächen und -gebäuden soll zurückgebaut werden, sodass auf dem Plateau zusammen mit Entsprechend den Vorkommen sind differenzierte arten- dem zu erhaltenden Baumbestand ein parkanlagenartiger schutzrechtliche Maßnahmen auf der Ebene der verbindlichen Bereich entstehen kann. Es liegen weder denkmalgeschützte Bauleitplanung festzusetzen. Da das Verhältnis von noch denkmalwürdige Gebäudebestände vor, sodass nicht Bauflächen und Grünflächen annähernd erhalten bleibt, kann von schützenswerten Sachgütern gesprochen werden kann. davon ausgegangen werden, dass wichtige Lebens- Ein erheblicher Eingriff ist also nicht festzustellen. raumfunktionen im räumlichen Zusammenhang mittelfristig größtenteils wiederhergestellt werden können. Auf dem größten Teil des Plangebiets befinden sich Kleingärten, die eine Bedeutung für die Erholung haben. Im Schutzgut Landschaft/Stadtbild: Zuge der Realisierung der Planung wird durch die Durch die Umsetzung des Bebauungsplanes wird sich das erforderliche Neustrukturierung ein Teil der Kleingärten Stadt- und Landschaftsbild erheblich und nachhaltig verloren gehen. Dieser Verlust kann durch entsprechende verändern. Die Veränderungen werden je nach Standort Regelungen im Bebauungsplan gemindert werden. Dies kann unterschiedlich wirken. An markanten Punkten wie der beispielsweise durch eine bessere Verzahnung von neu Hebebrandstraße und an der Alten Wöhr werden die festzusetzenden öffentlichen Grünflächen und Klein- Veränderungen sehr augenfällig werden, die Bebauung und gartenflächen erfolgen, durch die auch eine bessere Zu- die neuen Dauerkleingartenanlagen im Inneren des gänglichkeit der Kleingartenflächen für die Öffentlichkeit Plangebiets werden von außen eher verborgen bleiben, da die erreicht werden könnte.

4 Für das Schutzgut Mensch werden sich durch die mit der Das Wohngebiet wird durch Straßen-, Schienen- und Planung verbundene Verbesserung des Wohnungsangebotes Freizeitlärm belastet sein. Zusätzlich wird es durch die in Hamburg positive Auswirkungen ergeben. Auf die auf das Bebauung bzw. durch die Versiegelung von ehemaligen Plangebiet einwirkende Lärmbelastung wurde bereits unter Grünflächen zu negativen Auswirkungen auf die Schutzgüter Ziffer 5.3.1 hingewiesen. Luft und Klima, Wasser und Boden sowie Pflanzen und Tiere einschließlich der biologischen Vielfalt sowie Landschaft/ 6.4 Überwachung (Monitoring) Stadtbild kommen. Diese negativen Auswirkungen können Die Überwachung erfolgt im Rahmen von fachgesetzlichen durch entsprechende Festsetzungen im Bebauungsplan Verpflichtungen zur Umweltüberwachung nach Wasser- vermindert oder ausgeglichen werden. Für den Menschen haushalts-, Bundesimmissionsschutz- (Luftqualität, Lärm), ergeben sich durch die Planung positive Auswirkungen durch Bundesbodenschutz- (Altlasten), Bundesnaturschutzgesetz die Verbesserung des Erholungsangebotes und die Schaffung (Umweltbeobachtung) sowie gegebenenfalls weiterer von neuem Wohnraum. Regelungen. Damit sollen unvorhergesehene erhebliche 7. Abwägungsergebnis nachteilige Umweltauswirkungen, die infolge der Plan- realisierung auftreten, erkannt werden. Besondere Durch die Planung wird ein Beitrag für die Wohnbau- Überwachungsmaßnahmen sind derzeit nicht vorgesehen. flächenentwicklung Hamburgs bei einer gleichzeitigen Sicherung von Flächen für Kleingärten sowie einer 6.5 Zusammenfassung des Umweltberichtes Qualifizierung von Grünflächen geleistet. Insgesamt bleibt Im Zuge der Realisierung der Planung sollen auf ehemaligen auch nach Änderung des Flächennutzungsplans das Kleingartenflächen Wohnungen errichtet werden. Zusätzlich Verhältnis zwischen Bauflächen und Grünflächen gewahrt. soll eine neue grüngeprägte Anbindung der neuen Eingriffe in einzelne Schutzgüter werden vor diesem Wohngebiete bis zum Alsterlauf geschaffen werden. Hintergrund insgesamt als hinnehmbar eingestuft.

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