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ADRESSEN FORSTREVIER 2054 OBERGURNIGEL - OBERES AMT

Gemeindeverband Obergurnigel: Herrn Christen Alois, Wiesenweg 1, 3661 (Präsident ab Jan.2011) Herrn Fritz Zimmermann, Dorfstraße 15, 3634 Thierachern Herrn Thomas Hadorn, Breiten 2, 3636 Forst - Längenbühl Herrn Hans-Ulrich Herren, Im Hüsi 1, 3662 Seftigen Herrn Michael Stucki, Wiederhub, 3663 Gurzelen Herrn Christoph Rubi, Schürmatt 2, 3628 (Kienersrüti) Herrn Walter Reber, Spengeli, 3635 Uebeschi

Burgergemeinde Uttigen: Herrn Fritz Senn, Auweg 17, 3628 Uttigen

Burgergemeinde Gurzelen: Herrn Martin Hodler, Geistacker 57, 3663 Gurzelen

Burgergemeinde Seftigen: Frau Sarah Dähler, Dengel 337, 3662 Seftigen

Schlossgarten Riggisberg: Direktorin Regula Mader, Schlossweg 5, 3132 Riggisberg Herrn Hans Brönnimann, Gantrischweg 4, 3132 Riggisberg Herrn Andreas Heger, Schnarz, 3132 Riggisberg

Nünenenalp-Korporation: Herrn Andreas Schmutz, Dorf 92, 3088 Oberbütschel

Waldgenossenschaft Noflen: Herrn Heinz Stucki, Hubmatt, 3116 Noflen

Forstbeauftragter Armeelogistikcenter Thun Herrn Andreas Wenger, Schwäbis, 3602 Thun

Bannwarte / Waldaufseher: BG Gurzelen: Herrn Michael Stucki, Wiederhub, 3663 Gurzelen BG Seftigen: Herrn Martin Dähler, Dengel 336, 3662 Seftigen BG Uttigen: Herrn Ueli Künzi, Limpach, 3628 Uttigen

Forstrevier 2012: Gemeindeverband der acht Holzgemeinden Untergurnigel: Herrn Christian Zurbuchen, Fahrbühlweg 35, 3125 Toffen

Holzgemeinde Riggisberg: Herrn Fritz Wittwer, Beissern 2, 3132 Riggisberg

Holzgemeinde Innere 8 Ortschaften: Herrn Werner Stöckli, Schwalmernstrasse 3, 3135 Helgisried

Waldabteilung Voralpen: Förster Rolf Lüscher, Schwand 2, 3110 Münsingen

Revierförster Markus Dummermuth, Zelg 6, 3662 Seftigen

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WALDFLÄCHEN UND NUTZUNGEN 2017

Fläche Nutzungsmenge Nutzung in ha Min. & Max in Efm in Efm Gemeindeverband Obergurnigel: 254,9 1’600 bis 2’200 952 Burgergemeinde Seftigen: 56,4 600 bis 800 1‘150 Burgergemeinde Uttigen: 42,3 180 bis 220 206 Burgergemeinde Gurzelen: 40,8 350 bis 450 556 Nünenenalp-Korporation 102,0 580 119 Infrastruktur-Center Thun, Forstbetrieb: 141,0 900 210 Schlossgarten Riggisberg: 75,3 780 731 Schlosswaldungen 49,9 400 ca. 380 Inklusive Waldfläche von Gemeinde Burgistein Waldgenossenschaft Noflen 28,0 416 bis 570 ca. 600 WGN 70% Zwangsnutzungen und 20% BKW-Leitung. Übriger Privatwald Revier 235,0 ca. 900 Wo keine Nutzungskontrolle geführt wird, war nur eine Schätzung möglich

Revierfläche und Schätzung Nutzung 1‘025,6 5‘804*

* Ein Teil des Burglind- und Käferholzes ist bis Ende 2018 nicht aufgerüstet und ist deshalb in der Nutzungsmenge nicht enthalten. Trotz Sturmschäden und Käferholz ist die Nutzungsmenge gegenüber dem Vorjahr um 1'470 Efm kleiner!!! In Wirklichkeit ist Nutzungsmenge etwa gleich gross, da die Nutzung im 2017 im Privatwald nach den Anzeichnungsprotokollen errechnet wurde und ein grosser Seilbahn-Holzschlag bisher nicht ausgeführt wurde.

Burgergemeinde Seftigen: Zum bereits geschlagenen Holz kommt im Jan. 2018 noch Sturmholz mit einem grossen Anteil von Holz welches nur als Energieholz verwendet werden kann.

Gemäss Reviervertrag, gültig ab 1. Januar 2016 beträgt die beitragsberechtige Revierfläche neu 998,6 Hektaren. Bei 3 der beitragsberechtigten Revierfläche werden verschiedene Waldformen (z.B. Gebüschwald) nicht mehr voll berechnet womit die Differenz zur Revier-Waldfläche entsteht. Die Angabe der Nutzungsmenge an die Waldabteilung gemäss Anzeichnung und die im Jahresbericht enthaltene Nutzungsmenge sind nicht identisch. Die gemeldeten Zahlen bei der Waldabteilung stützen sich auf die Anzeichnung und Holzschlagbewilligungen. Im Jahresbericht wird bei den Waldbesitzern (zumeist öffentlich-rechtliche Waldbesitzer) mit einer Pauschalbewilligung nach Betriebsplan, die effektiv genutzte Holzmenge nach Nutzungskontrolle verwendet.

ARBEITEN DES REVIERFÖRSTERS

Revierarbeiten inklusive Betriebsaufgaben, Anzeichnen und Beratung Arbeiten gegen ohne Kosten (bez. Kanton) Verrechnung

Forstrevier 2054 Gemeindeverband Obergurnigel: 59.5 Std. Burgergemeinde Uttigen: 10.5 Std. 39.5 Std. Burgergemeinde Gurzelen: 24.0 Std. 41.0 Std. Burgergemeinde Seftigen: 10.0 Std. 98.5 Std. Schlossgarten Riggisberg 11.0 Std. 8.0 Std. Nünenenalp-Korporation 11.5 Std. 7.5 Std. Infrastruktur-Center Thun, Forstbetrieb 7,0 Std. 6.5 Std.

Privatwald, verschiedene Revierarbeiten 314.0 Std. Weitere Revierförsterarbeiten Revier 2054 185.0 Std.

Betriebsaufgaben Forstrevier 2012: Gemeindeverband der acht HG Untergurnigel 133.0 Std. Holzgemeinde Riggisberg 82.0 Std. Holzgemeinde Innere 8 Ortschaften 34.5 Std. Weitere Revierförsterarbeiten inkl. Projekte Revier 2012 63.5 Std.

Total inkl. Kurse/Rapporte WAV 447.5 Std. 699.0 Std.

Försterarbeiten für Dritte:

Mit und ohne Rechnungsstellung durch den Gemeindeverband Obergurnigel, inklusive Waldpädagogik und Führungen wurden 1‘368.0 Revierförsterstunden erbracht. Der Aufwand für die Wohlfahrt und die Waldführungen Obergurnigel beträgt 13.5 Stunden.

ZWANGSNUTZUNGEN / BEITRÄGE UND FORSTSCHUTZ 2018

Ab 2004 hat es im sogenannten „Wirtschaftswald“ keine Beiträge, an die defizitäre Aufrüstung von Zwangsnutzungen zwecks Borkenkäferbekämpfung - Ausbreitung mehr gegeben. Die Wälder der damaligen Waldabteilung 5 wurden 4 zweigeteilt. Im Voralpengebiet, südlich der Staatsstraße Wattenwil – Riggisberg – Wislisau – Schwarzenburg: Dort können noch Forstschutzbeiträge ausgerichtet werden. Nördlich dieser Linie ist dies nicht mehr möglich. Nachdem die Januar-Stürme Burglind und Evi in den Wäldern viel Holz geworfen hatten, wurden die Beiträge, ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt, für das defizitäre Aufrüsten von Weisstannen gestrichen! Dies löste bei den betroffenen Waldbesitzern grosses Unverständnis aus. Die Waldbesitzer der Gemeindeverbände Ober- und Untergurnigel, der Holzgemeinde Riggisberg und der Inneren Ortschaften verfassten einen Wiedererwägungsantrag an den Bernischen Waldbesitzerverband, damit die gestrichenen Beiträge des Kantons, wieder ausgerichtet werden. Eine für die Antragsteller befriedigende Antwort blieb aus. Besonders unverständlich für die Waldbesitzer ist, dass in Schutzwaldprojekten der Fichtenanteil zumeist reduziert - und der Weisstannenanteil gleichzeitig erhöht werden muss. Der Gemeindeverband Obergurnigel wurde dann, wenn auch nur am Rand, vom Meierislirutsch betroffen. Somit war die Zufahrt in die Gürbewälder des Verbandes, von Wattenwil her, unmöglich. Dies bedeutete einen deutlich grösseren Aufwand für die Ausführung der Massnahmen in diesen Wäldern. Im Frühjahr wurde, für diese Wälder, eine intensive Forstschutzüberwachung durch die Waldabteilung Voralpen angeordnet. Durch den ausserordentlich trockenen Sommer wurde dann auch noch der Borkenkäfer zu einem Problem! Dies insbesondere in den tieferen Lagen, ausserhalb des Käferbekämpfungsgebietes. Da in diesem Teil auch ein Grossteil des Kleinst-Privatwaldes ist, wurden bis in den Winter hinein viele Käferbäume nicht aufgerüstet und schon gar nicht in nützlicher Frist um dem Borkenkäfer Einhalt zu gebieten! Zudem wurde in diesen Wäldern auch die verschiedenen Tannenborkenkäfer immer aktiver.

Zwangsnutzungsbeiträge im Forstrevier Für total 1‘780.79 m3 Fichten Windfall- , Rutsch- und Käferholz, wurden im Jahr 2018 Beiträge ausbezahlt (ohne Weisstanne). Im Vorjahr waren es 214.39 m3 (inkl. Weisstannen) und im Jahr 2016 waren es nur 184.27 m3. Im Jahr 2012 waren es sogar 1‘181,17 m3. Im Jahr 2011 waren es mit 178,10 m3 Tannen und Fichten, wieder sehr wenig Holz für welches Beiträge ausbezahlt wurden.

Mit den Sturmschäden vom Januar 2018 war klar, dass das Jahr betreffend Zwangsnutzugen ein ausserordentliches Jahr sein wird. Dies verschärfte sich noch damit, dass der Sommer seit Jahrzehnten, wenn nicht überhaupt, der trockenste war und sich somit der Borkenkäfer, besonders unterhalb 1‘000 Meter über Meer, stark vermehrte. Die beitragsberechtigte Käferholzmenge betrug im Revier nur 241.73 m3. Die grösste Käferholzmenge viel aber im Revier ausserhalb des Käferbekämpfungsgebietes an, womit an die Aufrüstung keine Beiträge ausgerichtet werden konnten. Da das Holz auch nicht vermarktet werden konnte, wurde ein Grossteil der vom Borkenkäfer befallenen Fichten und Weisstannen erst gar nicht aufgerüstet. Sollte das Jahr 2019 nochmals trocken werden, wird dies grosse Folgen für die Nadelholzbestände in diesen Lagen haben.

Es wurden nur 41 Forstschutzabrechnungen eingereicht, bei welchen die Aufrüstung im „beitragsberechtigten Käferbekämpfungsgebiet“ nicht kostendeckend war. In den beiden Vorjahren waren es 4 und 5 und im Jahr 2015 waren es 13 Abrechnungen. Bei einem Teil der Abrechnungen wurde das Holz gebietsweise zusammengefasst. Durch den Kanton wurden im Jahr 2018 im Forstrevier, durchschnittlich 5

Fr.37.27 pro m3 ausbezahlt. Das sind Fr. 6.88 pro m3 mehr als im Vorjahr. Auch wenn es für die Weisstanne keine Beiträge mehr gibt, womit der Holzerlös pro m3 kleiner wurde, so wurden deutlich mehr m3 ohne Verwertung abgerechnet. Da das Holz nicht vermarktet werden konnte, musste es entrindet werden um es Käferunschädlich zu machen, da es mindestens vorläufig im Wald verblieb.

Forstschutz-Beiträge total im 2018 Fr. 66‘377.10 Forstschutz-Beiträge total im 2017 Fr. 6‘516.15 Forstschutz-Beiträge total im 2016 Fr. 4‘903.65 Forstschutz-Beiträge total im 2015 Fr. 23‘211.15 Forstschutz-Beiträge total im 2014: Fr. 21‘518.90

BORKENKÄFER

Nach „Lothar“ kam es in der Schweiz zu einer Massenvermehrung des Fichtenborkenkäfers (Buchdrucker). Mit einer Menge von 2,5 Mio. m3 stehend befallener Fichten in den Jahren 2001 und 2002, erreichte der Befall ein bisher noch nie registriertes Ausmass.

Per Januar 2004 erfolgte bei den Forstschutzmaßnahmen, mit der Unterteilung in Zonen mit- und ohne Beiträge, ein Systemwechsel. Aus diesem Grund sind die Käferholzzahlen bei der folgenden Statistik, vor und nach 2004 nicht 1 zu 1 zu vergleichen.

Für den Borkenkäfer – Stehendbefall wurden im Jahr 2018, 13 Forstschutz- Abrechnungen mit einer Holzmenge von 242 m3 eingereicht.

2'500

2'000

1'500 Mit Beiträgen 1'000 aufgerüstete Käferholzmenge 500

0 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017

Anzahl Fallen und gefangene Käfer im Revier: 1990 = 19 Fallen 59'533 Käfer Vivian 2004 = 25 Fallen 947'557 Käfer Auswirkungen 1991 = 20 Fallen 202'335 Käfer Auswirkungen 2005 = 24 Fallen 653’400 Käfer 2004 1992 = 26 Fallen 357'152 Käfer Sturm Vivian 2006 = 24 Fallen 529'550 Käfer 1993 = 26 Fallen 223'773 Käfer 2007 = 24 Fallen 556'660 Käfer 1994 = 31 Fallen 200'057 Käfer 2008 = 21 Fallen 337'214 Käfer 1995 = 31 Fallen 176'106 Käfer 2009 = 18 Fallen 421‘909 Käfer 1996 = 35 Fallen 227'644 Käfer 2010 = 19 Fallen 358‘870 Käfer 1997 = 35 Fallen 238'027 Käfer 2011 = 19 Fallen 281‘200 Käfer 1998 = 20 Fallen 181’306 Käfer 2012 = 19 Fallen 193‘903 Käfer 1999 = 22 Fallen 168'053 Käfer 2013 = 19 Fallen 301‘840 Käfer 6

2000 = 24 Fallen 148'302 Käfer Lothar 2014 = 19 Fallen 401‘080 Käfer 2001 = 25 Fallen 632'424 Käfer Auswirkungen 2015 = 18 Fallen 238‘880 Käfer 2002 = 26 Fallen 969'542 Käfer Sturm Lothar 2016 = 19 Fallen 218‘270 Käfer 2003 = 26 Fallen 714‘135 Käfer trocken 2017 = 19 Fallen 274‘440 Käfer 2018 = 20 Fallen 165‘420 Käfer

Käferstatistik 1'000'000 900'000 800'000 700'000 600'000 500'000 400'000 300'000 200'000 100'000 0 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011 2014 2017

Anzahl Fallen und gefangene Käfer im 2018 je Waldgebiet: + oder - zu Vorjahr: Gem. Rüti und Obergurnigel: 16 Fallen 119‘300 Käfer - Wälder oberes Amt Seftigen: 4 Fallen 46‘120 Käfer - Diese Angaben beziehen sich ausschließlich auf den "Buchdrucker".

Sturmholz und Borkenkäferbefall, Chüeweid, Burgergemeinde Gurzelen 7

BEITRÄGE AN DIE JUNGWALDPFLEGE UND BIODIVERSITÄT

Jungwaldpflege Ein Großteil der Jungwaldpflege beim Gemeindeverband Obergurnigel wird nicht über die „normalen“ Jungwaldpflegeprojekte, sondern über das Projekt „Schutzwald Gürbe“ oder über die Teilreservate abgewickelt.

Die Beitragssätze sind unterteilt in folgende Waldfunktionen: Übriger Wald (Wirtschaftswald ohne Schutzfunktion) übr.W Standortsschutzwald / Gerinneschutzwald GSW Objektschutzwald OSW

Bei Jungwaldpflegearbeiten im übr.W und GSW gibt es Beiträge für Pflegemaßnahmen bis zu einem Brusthöhendurchmesser (BHD) von 12 cm. Im OSW sind Pflegemaßnahmen auch in Stangenhölzern bis 30 cm BHD beitragsberechtigt.

Gepflegte Flächen in Aren und Jungwaldpflege-Beiträge an die Waldbesitzer des Forstreviers im Jahr 2018, ohne Teilreservate und Schutzwaldprojekt Gürbe, sowie gepflegte Flächen ohne Beiträge:

Wald- Waldbesitzer Fläche funktion Beiträge Burgergemeinde Gurzelen 65 a übr.W Fr. 657.80 Burgergemeinde Seftigen 82 a übr.W Fr. 590.40 Gemeindeverband Obergurnigel 23 a GSW Fr. 333.50 Nünenenalp-Korporation 38 a übr.W Fr. 273.60 64 a GSW Fr. 640.00 Total Flächen und Beiträge: 272 a Fr. 2'495.30

Im 2017 wurden über diese Projektkategorie 987 Aren mit Beiträgen von Fr.12'748.50 abgerechnet. Im 2016 waren es 553 Aren mit Beiträgen von Fr.7’171.00.

Bei einigen öffentlichen Waldbesitzern wurden auch Jungwaldpflegearbeiten ausgeführt, welche nicht beitragsberechtigt sind oder ohne Beiträge zu beantragen (z.B. Armeelogistikcenter Thun).

Gepflegte Flächen und Beiträge an die Biodiversität, Waldrandpflege

Beim Projekt Biodiversität können für Massnahmen oder Besonderheiten Beiträge beantragt werden. Dies sind neben der Waldrandpflege, Monumentale Einzelbäume, Alt- und Totholzinseln, Biotop- und Artenschutz und für das Aufziehen besonderer Baumarten (z.B. Eichenkulturen). Bei Interesse für Details an Beiträgen kann man sich beim zuständigen Revierförster melden. Bei der Waldrandpflege gibt es 2 Beitragssätze: Für die Schaffung neuer strukturierter Waldränder (Waldrand-Holzerei) beträgt der Beitrag Fr. 80.00 pro Are. Für den Erhalt der Strukturen (Eingriff in der Strauchschicht) ist der Beitrag Fr. 40.00 pro Are.

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Im Jahr 2018 wurden trotzt der grossen Zwangsnutzungsmengen doch folgende Projekte ausgeführt und abgerechnet:

Waldbesitzer WB / Einzel-Projekte Waldort Flächen Beiträge

- Privatwald Gem. Riggisberg (Rüti) Seligraben 23 Aren Fr. 920.00 - Burgergemeinde und Privatwald Gem. Seftigen 2 WB Breitenwäldli 34 Aren Fr. 2‘720.00 (Der Grösste Teil erfolgte im Jahr 2017) - Privatwald Gem. Uttigen Bir Mühli 17 Aren Fr. 760.00 - Burgergemeinde Uttigen Untere Au 34 Aren Fr. 1‘360.00 Ausführung durch Forstwartlehrlingskurs D3 - Privatwald Gem. Kirchdorf (Noflen) Huebholz 36 Aren Fr. 2‘640.00

Total 5 Projekte 144 Aren Fr. 8‘400.00

Im Vorjahr 2017 waren es total 6 Projekte 154 Aren Fr. 9‘040.00

Bei immer mehr Projekten erfolgt ein Folgeeingriff. Somit verschiebt sich die Arbeit von der „Waldrand-Schaffung“ zur Pflege, wobei der tiefere Ansatz von Fr.40.00 pro Are abgerechnet wird und der durchschnittliche Beitrag pro Are sinkt. In diesem Jahr natürlich sehr positiv, dass es bei der Waldrand-Pflege einen kleinen Holzanfall gab.

Biodiversität Teilreservate:

Teilreservat „Obergurnigelwald“ Das Teilreservat wurde in den Jahren 2010 von allen Instanzen genehmigt. Am 18. Mai 2010 hat die Waldkommission dem Teilreservat zugestimmt. Darin sind ein Dienstbarkeits- und Bewirtschaftungsvertrag enthalten. Die Verträge sind auf eine Dauer von 50 Jahren abgeschlossen. Die Genehmigung durch den Regierungsrat des Kantons , erfolgte am 3. November 2010.

Das Teilreservat besteht aus 2 Teilperimetern: 1. Teilreservat Schelmenloch ca. 70 ha gross. Reservat für Flechtenschutz. In den Kernzonen ist eine 21,7 ha große Fläche mit Nutzungsverzicht ausgeschieden. In der „übrigen Zone“ gibt es Beiträge bei einer Nutzung und Beiträge an die Jungwaldpflege. 2. Teilreservat Büffel ca. 65 ha gross. Massnahmen bei der Nutzung und Jungwaldpflege, zu Gunsten der Auer- und Haselhühner, werden unterstützt. Der Teil „Bärenloch“, befindet sich gleichzeitig im Schutzwaldperimeter Gürbe. Die Massnahmen beider Projekte widersprechen sich nicht. Sollte dies aber gleichwohl einmal so sein, so sind die Massnahmen für den Schutzwald vorrangig. Die Vor- und Nachteile bei der Perimeterüberschneidung wurden von der Waldabteilung (in Rücksprache mit dem KAWA) und mit dem Förster besprochen.

Im Bewirtschaftungsvertrag sind für Maßnahmen (Nutzung und Waldpflege), während der nächsten 10 Jahre, Beiträge von Fr.300‘000.00 vorgesehen (Kostendach). Die Nutzung und Waldpflege erfolgt dabei auf einer Fläche von 49 Hektaren.

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Folgende Maßnahmen erfolgten im Jahr 2017 und wurden im 2018 abgerechnet: Holzschlag und Jungwaldpflege oberhalb der Obergurnigel-Waldstrasse, auf einer Läge von 150 Metern entlang der Waldstrasse ab dem Schwarzenbach (ab Grenze Totalreservat) bis hinauf zum Maschinenweg Stockweid (Grenze Totalreservat). Bei der Ausführung wurden folgende waldbaulichen Grundsätze verfolgt - Stufiger Waldaufbau unter Einbeziehung aller Altersklassen. - Waldlichtungen offenhalten und neue schaffen. - Gruppenplenterung, oder kleinflächigen Femelschlag anwenden, beziehungsweise Räumung in schmalen Streifen durchführen. - Altbäume, die als Balz- und Schlafbäume benutzt werden, so lange wie möglich schonen und tote Bäume (Dürrständer) stehen lassen. Auf einer Gesamtfläche von 3 ha wurden auf 2.5 ha beitragsberechtige Massnahmen ausgeführt. Der Kantonsbeitrag betrug Fr. 20‘000.00.

Der bestehende Finanzplan mit Massnahmenkredit besteht bis und mit dem Jahr 2020. In diesen Jahren können noch Massnahmen von total Fr.45‘120.00 abgerechnet werden, oder Fr.22‘560.00 pro Jahr.

P R O J E K T E

Forstliche Rutschsanierung im Schutzwald Gürbe

Das Projekt liegt im Perimeter der Gemeinden Blumenstein und Wattenwil, womit sich die beiden Gemeinden als „sicherheitsverantwortliche Stelle“ an den Restkosten des Projektes beteiligen. Während des Sommers 2010 unterzeichneten die beiden Gemeinden, der Wasserbauverband Obere Gürbe (als Träger der forstlichen Schutzbauten), sowie alle Waldbesitzer des Perimeters, eine Grundsatzvereinbarung zu diesem Projekt. Die Projektleitung wird durch das Büro IMPULS AG in Thun ausgeführt.

Der Kanton (Kantonales Amt für Wald, Abt. Naturgefahren) stützte sich bisher bei der Zuweisung der Gürbewälder zum Objektschutzwald OSW auf die Anerkennung der Gürbesperren als Schadenpotenzial. Dabei wurde berücksichtigt, dass die Sperren eine hohe Schutzwirkung aufweisen und mit hohem Kapitaleinsatz erstellt und unterhalten werden. Während des Jahres 2017 wurde eine Studie „Verbau Gürbe im Gebirge; Überprüfung Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von Massnahmen“ veröffentlicht. Darin wurde aufgezeigt, dass es auch kostengünstigere Massnahmen, mit derselben Schutzwirkung gibt, als die Verbauungen im Oberlauf (Gürbegraben) zu unterhalten.

Nach Schneefällen und anschliessenden intensiven Regenfällen kamen im Januar 2018 etwa 60 Hektaren Wald (siehe Karte) im Gebiet Meierisli zum Rutschen. Neu war, dass der Meierislirutsch vom Bruchboden bis hinunter in das Gürbegerinne ging. Die unterschiedlich grossen Geländeverschiebungen betrugen von wenigen Zentimeter bis gegen 20 Meter. Die Gewässerverbauungen in der Gürbe wurden auf 10 einer Länge von rund 800 Metern beschädigt. Der Schaden an den Verbauungen wurde auf 9 bis 12 Millionen Franken geschätzt.

Brücke beim Meierisligraben in der Nähe „Italiener-Hütte“, Aufnahme 21. Februar 2018.

Das Projekt „Forstliche Rutschsanierung im Schutzwald Gürbe“ beinhaltet immer noch die 3 Komponenten des Vorgängerprojekts Meierisli mit unterschiedlicher Aufteilung der Restkosten: 11

Komponente Waldeigentümer bzw. Sicherheitsverantwortliche Weggenossenschaften Stelle WOG Anteil an den Restkosten Anteil an den Restkosten

Forstliche Schutzbauten 0% 100% (inkl. Projektleitung)

Schutzwaldpflege 100% 0%

Wiederherstellung Erschliessung 50% 50%

An der Jahresversammlung „Forstliche Rutschsanierung Gürbe“ vom 30. Mai 2018 konnte das Jahresprogramm 2018, trotz des Meierislirutsches, mit leichten Anpassungen geplant werden. Die Massnahmen mit den entsprechenden Krediten, wurden an der Versammlung genehmigt. Beim Gemeindeverband Obergurnigel wurden folgende Massnahmen ausgeführt.

Komponente Schutzwaldpflege / Waldbau Rufigraben: Das letzte Teilstück des kombinierten Bach- Rutschverbau, aus Holzkasten im Rufigraben, wurde im Herbst 2018 erstellt. Der Rufigraben ist nun vom Gürbegerinne bis hinauf zur Waldstrasse beim Rislerburch, durchgehend verbaut. Im August 2018 wurden die letzten 6 zusammenhängenden Holzkasten-Sperren durch die Forstunternehmung Kurt Freiburghaus, Rüschegg-Heubach gebaut. Mit 2 zusätzlichen Leitwerken wurde das Werk mit den bestehenden Verbauungen verbunden. Dabei wurden total 38,87 m3 Holz verbaut, welches vor Ort aufgerüstet wurde. Der genehmigte Jahreskredit liess es zu, dass noch einige kleinere Wiederherstellungsarbeiten an 12

Entwässerungseinrichtungen und Wegen, während der Rückverschiebung der Maschinen zur befahrbaren Waldstrasse, vorgenommen werden konnten.

Unter der Aufsicht des Projektleiters Forstingenieur Bernhard Perren vom Büro IMPULS in Thun und des Revierförsters wurden die Arbeiten ausgeführt. Die Arbeitsausführung erfolgte vom 13. Juli bis am 12. August 2016. Die Kosten welche dem Wasserbauverband obere Gürbe vom Gemeindeverband Obergurnigel und der Forstunternehmung Kurt Freiburghaus in Rechnung gestellt wurden, betrugen inklusive Holz Fr.37‘912.80 . Nicht im Betrag enthalten sind die die Kosten

des Büros IMPULS Thun für die Projektleitung.

Folgende Arbeiten wurden dem „Wasserbauverband obere Gürbe“ zusätzlich in Rechnung gestellt: - Kontrolle und Unterhalt der Entwässerungseinrichtungen, sowie der Verbauungen im Schutzwaldperimeter des Gemeindeverband Obergurnigel. - Aufwand für die Projektbegleitung durch den Revierförster. Total Rechnungstellung für diese Arbeiten Fr.1‘378.55

Seilkranprojekte

Von den Seilkranprojekten wurde, infolge des angefallenen Holzes des Orkan Burglind, nur ein Seilkranprojekt ausgeführt und abgerechnet. Dies auch nur, damit ein Forstwart-Lehrgang ein Kursobjekt hatte.

Beitragsberechtigte Seillinien Länge der Waldbesitzer WB / Einzel-Projekte Waldort/Projekt Seillinien Beiträge

- Schlossgarten Riggisberg 2 Seillinien 370 Meter Fr. 3‘700.00 Bewirtschafter Hans Brönnimann Schlössli- Ausführung: Kurt Freiburghaus Seligraben

Überblick über alle Projekte im Forstrevier

Quelle Yves Haymoz-WAV

Revier 2054: Ausbezahlte Kantonsbeiträge

2018

80'000.00 74'046.70 70'000.00 60'000.00

50'000.00 40'000.00 28'400.00 30'000.00 20'000.00 3'700.00 10'000.00 640.00 1'855.30 -

Ergebnis

13

Revier 2054: Anteile der ausbezahlen

Kantonsbeiträgen

3%

Forstschutz

26% Jungwaldpflege im

Gerinneschutzwald

Jungwaldpflege im übrigen Wald

Lebensräume 2% 1% 68% Seilkraneinsatz im übrigen Wald

ANPFLANZUNGEN 2018

Gemeindeverband Obergurnigel: Fichten 50 / Douglasien 20

Nünenenalp-Korporation: Fichten 300 / Lärchen 30

Burgergemeinde Seftigen: Fichten 200 / Douglasien 35 / Eichen 15 / Lärchen 20 Speierlinge 15

Burgergemeinde Gurzelen: Fichten 50 / Douglasien 10 / Eichen 15

WEITERE ARBEITEN UND EREIGNISSE IM REVIER

Nünenenalp-Korporation: - Ordentliche Holzschläge wurden im Jahr 2018 keine ausgeführt. Infolge des Orkan Burglind und Borkenkäferbefall wurden total 119 m3 Zwangsnutzungen aufgerüstet. - Der laufende Wegunterhalt wurde durch die Forstunternehmung Kurt Freiburghaus ausgeführt. - Weitere Arbeiten unter Jungwaldpflege und Anpflanzungen.

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Armasuisse, Armeelogistikcenter Thun: - Holzschläge wurden in den Wäldern des Forstreviers 2054 im Jahr 2018 keine ausgeführt. Infolge des Orkan Burglind und Borkenkäferbefall wurden total 210 m3 Zwangsnutzungen aufgerüstet. - Ausscheidung von Waldreservat Gantrischberg. Vereinbarung mit „pro natura“. - In den Gurnigelwaldungen im Stockrain wurden Jungwaldpflegearbeiten auf 40 Aren ausgeführt. Für diese wurden keine Beiträge beantragt. Somit sind die Flächen auch nicht bei der Jungwaldpflege aufgelistet. - Wiederherstellung von Waldstrassen nach einem Sommergewitter oberhalb des Gurnigelbad in Richtung Gassenscheuer. Kosten Fr.5‘000.00 - Die Aufforstungsarbeiten bei der kahlgeschlagenen Waldfläche in der Oberen Au in Uttigen, für die Wassertransportleitung Uetendorf-Kiesen des „Wasserverbund Region Bern AG“ wurden weitergeführt. Ein grosser Aufwand wird für die Neophyten-Bekämpfung betrieben.

Schlossgarten Riggisberg: - Namensänderung von „Wohnheim Riggisberg“ in Schlossgarten Riggisberg. - Die Nutzung betrug 731 m3. Die ordentliche / normale Nutzung betrug 332 m3. 399 m3 waren Zwangsnutzungen durch den Orkan Burglind. - Bei den Waldstrassen im Seligraben wurden die normalen / laufenden Wegunterhaltsmassnahmen ausgeführt. - Wiederherstellungsarbeiten am „Staatsstrassen-Entwässerungsgraben vom Gurnigelbad in den Seligraben durch das Tiefbauamt des Kantons Bern, gemäss Vereinbarung. - Weiter Arbeiten unter Seilkranprojekt.

Burgergemeinde Gurzelen: - Die Nutzung betrug 566 m3. Der Anteil der ordentlichen / normalen Nutzung war mit 145 m3 sehr klein. 411 m3 waren Zwangsnutzungen durch den Orkan Burglind. Im Herbst 2018 gab es Borkenkäferbefall an Fichte und Weisstanne. Diese wurden gerüstet und fallen in die Nutzung 2019. - Immer noch arbeitet der Burgerrat daran, dass ein Teil der Unterhaltskosten verschiedener Waldwege, auf die Benützer verteilt werden kann, aber eine Vereinbarung wurde bisher immer noch nicht erreicht. - Vom 3. bis am 5. April 2018 fand wieder ein Zivilschutzeinsatz statt. Folgende Arbeiten wurden ausgeführt: Anpflanzungen und Wildschadenverhütungs- massnahmen in der Chüeweid. Waldpflegearbeiten im Riedwald, Schlagpflege Grueb / Riedwald, sowie Landwirtschaftsland entlang des Waldrandes im Charrhouz „putzen“. Total wurden 11 Mann-Tage geleistet. - Weitere Arbeiten unter Jungwaldpflege und Anpflanzungen.

Burgergemeinde Seftigen: - Die Nutzung betrug 1‘150 m3 und war damit sehr hoch! Der Anteil der ordentlichen / normalen Nutzung war mit ca. 50 m3 sehr bescheiden. Somit betrugen die Zwangsnutzungen durch den Orkan Burglind und Borkenkäferbefall 1‘100 m3! Ab August 2018 gab es in den Burgerwäldern wieder Befall durch Fichten- und Tannenborkenkäfer. - Die Zwangsnutzungen wurden durch den Forstunternehmer Kurt Freiburghaus, Rüschegg-Heubach ausgeführt. Die Arbeiten wurden zur vollen Zufriedenheit erledigt. - Zivilschutzeinsatz vom 9. bis 11. April 2018. Folgende Arbeiten wurden ausgeführt: Schlagräumungen, Anpflanzungen und Wildschadenverhütung. 15

Total wurden 10 Mann-Tage geleistet. - Weitere Arbeiten unter Jungwaldpflege und Anpflanzungen.

Burgergemeinde Uttigen: - Bei der Wassertransportleitung Uetendorf-Kiesen des „Wasserverbund Region Bern AG“ wurden Jungwaldpflegearbeiten durch Dritte ausgeführt. - Die Nutzung betrug 206 m3. Der Anteil der ordentlichen / normalen Nutzung war mit ca. 80 m3 klein. Die Zwangsnutzungen durch den Orkan Burglind betragen 126 m3! Ab August 2018 gab es in den Burgerwäldern starken Befall durch Fichtenborkenkäfer. Diese wurden zu einem Grossteil aufgerüstet. Da ein Verkauf nicht möglich war, mussten diese durch den Bannwart Ueli Künzi mit dem Eder entrindet werden. Bei der in diesem Sommer und Herbst herrschenden Hitze eine äusserst mühsame Arbeit. Zudem entstanden für die Burgergemeinde zusätzliche Kosten welchen bisher keine Einnahmen gegenüberstehen. Da das Holz noch nicht vermarktet werden konnte, ist diese Menge nicht in der Nutzung 2018 enthalten. Zudem wurde das Hackholz des Winters 2017-2018, für welches eine Abnahme zugesagt wurde, nicht abgeführt und somit auch nicht abgerechnet. Da auch dort noch kein Holzmass vorhanden war, wurde auch dieses Holz nicht in der Nutzung 2018 berücksichtigt. Die effektive Nutzung ist somit deutlich höher. - Am 12. und 13. April 2018 verrichteten Zivilschutzangehörige Arbeiten in den Wäldern der Burgergemeinde. Folgende Arbeiten wurden unter Anleitung des Revierförsters ausgeführt: Räumen von Landwirtschaftsland entlang Waldrand in der Wart, sowie Schlagräumung und Waldpflegearbeiten. Es wurden total 8 Manntage geleistet. - Weitere Arbeiten unter Waldrandpflege.

Gemeindeverband Obergurnigel: - Das Rechnungsergebnis 2018 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von Fr.16‘374.70 ab. Somit war das Rechnungsergebnis um Fr.48‘124.70 besser als der Voranschlag 2018. Verschiedene Faktoren trugen zu dem deutlich besseren Ergebnis bei. - Die Nutzung betrug 952 m3. Der Anteil der ordentlichen / normalen Nutzung war mit ca. 90 m3 sehr klein (inkl. Verbauungsholz). Somit betrugen die Zwangsnutzungen durch den Orkan Burglind und Borkenkäferbefall 862m3. - Ort und Programm der „Waldbegehung“ vom 25. August 2018: Treffpunkt zur Waldbegehung war die Grillstelle bei der „Schattbuche“ auf der Stafelalp. Mit 50 interessierten Teilnehmer-innen war der Anlass gut besucht. Nach der Begrüssung gab es eine motorisierte Verschiebung zum Meierislirutsch. Die Besichtigungen fanden in einem Teil des Rutschgebietes bis zu den beschädigten Gürbesperren statt. Themen: 1. Auswirkungen der Meierisli-Rutschung für die Waldbewirtschaftung der Obergurigelwälder. 2. Sturmschäden und Massnahmen für die Holzschlagplanung 3. Borkenkäferbekämpfung und Forstschutzmassnahmen. - Die Gürbebegehung (Gewässerbegehung mit Waldbesitzern, Gemeinden und Behörden) fand am 9. August 2018 statt. Die Route führte vom Berghaus über den Gurnigel-Sattel und Bruchboden zum Meierislirutsch, welcher auch das grosse Thema dieses Tages war. Die Mittagsverpflegung erfolgte im Weiermoos. Anschliessend ging es der Gürbe entlang bis zum „Hurnusserhüttli“ oberhalb der Forstsäge-Brücke. - Die regionale Zivilschutzorganisation Thun Westamt mit Sitz in Uetendorf, leistete auch in diesem Jahr wieder Arbeitsstunden in den Wäldern des 16

Gemeindeverbandes. Vom 23. April bis am 4. Mai 2018 wurden 58 Manntage geleistet. Unter der Leitung des Revierförsters fand während dieses Einsatzes, gleichzeitig ein Motorsäge-Anwendungskurs für Dienstleistende statt.

- Material- und Maschinenkosten der Konten Wegunterhalt und Unterhalt von Verbauungen und Entwässerungen: Fr.5'466.85. Auch in diesem Betrag enthalten ist die Wiederherstellung eines Durchlasses im Badweg bei welchem die Strasse wegrutschte. Die Kosten wurden zu je 50% durch die Gemeindeverbände Obergurnigel und Untergurnigel übernommen. - Aufwand und Kosten weiterer Arbeiten sind in den jeweiligen Bereichen des Jahresberichtes aufgeführt.

Projekt „Periodischer Unterhalt von Stassen im Schutzwald“ Holzgemeinde Riggisberg

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Bewährung und Stand der an der Delegiertenversammlung im Jahr 2016 Beschlossenen Neuorganisation und Strategie: Das Jahr 2018 war mit dem Sturm Burglind, dem Meierislirutsch und der besonderen Forstschutz- und Borkenkäfersituation ein aussergewöhnliches Jahr. In diesem Jahr hat sich die vereinbarte Zusammenarbeit mit der Forstunternehmung Kurt Freiburghaus, Rüschegg-Heubach, sehr gut bewährt. Die anfallenden Arbeiten wurden alle sehr gut und zeitgerecht ausgeführt. Die Betriebsaufgaben und die Zusammenarbeit des Revierförsters im Forstrevier 2012 von Peter Lüthi verliefen gut und reibungslos. Beim Gemeindeverband der acht Holzgemeinden Untergurnigel und bei der Holzgemeinde Riggisberg wurden je ein Projekt «Periodischer Unterhalt von Strassen im Schutzwald» umgesetzt.

Zukünftige Fortrevierstruktur im Gebiet oberes Gürbetal und Gurnigel Antrag der Waldbesitzer an das Amt für Wald des Kantons Bern Sämtliche Waldbesitzer (mit Ausnahme des Privatwaldes) der Forstreviere 2012 Riggisberg-Hinteregg, 2054 Obergurnigel-oberes Amt Seftigen und 2055 Oberes Gürbetal, erarbeiteten während des Jahres einen Vorschlag wie eine Ihren Vorstellungen entsprechende zukünftige Revierstruktur aussehen sollte. Die Veranlassung zur Erstellung dieses Antrages sind die in den nächsten Jahren bevorstehen Revierförsterpensionierungen. Den Waldbesitzern ist eine zukünftige rentable und nachhaltige Waldbewirtschaftung sehr wichtig. Die Waldbesitzer beantragen einen Zusammenschluss von drei Revieren zu einem grossen Revier mit einer starken Waldunternehmung in 2 Phasen: ➢ Phase 1: Markus Dummermuth übernimmt die hoheitlichen Funktionen im Teilgebiet (ohne Privatwald Hinteregg und Schwarzenburg) von Peter Lüthi Grösse ca. 1966 ha. Revierträger GV Obergurnigel. Die betrieblichen Aufgaben bleiben wie bis anhin bei Markus Dummermuth. ➢ Phase 2: Zusammenschluss zum Forstrevier oberes Gürbetal mit einer Gesamtfläche von 3‘766 ha. Die Revierträgerschaft übernimmt die Gürbe Forst AG. Die Waldbesitzer können betriebliche Aufgaben bei der Gürbe Forst AG einkaufen. Die Gürbe Forst AG ist die starke Waldunternehmung in diesem Gebiet.

Revier 2012 Revier 2054 Revier 2055 Riggisberg-Hinteregg Obergurnigel Oberes Gürbetal ohne Privat Hinteregg+Schwarzenburg Heute 943 ha 1‘023 ha 1‘800 ha Phase 1 1‘966 ha 2021-2024 Phase 2 3‘766 ha ab 2025

Begründung: ➢ Mit diesem Zusammenschluss in zwei Phasen werden die bis jetzt stark zerstückelten Waldflächen zu einem einheitlichen, homogenen Revier zusammengeführt. ➢ Die vorhandenen guten Strukturen werden beibehalten und in Teilbereichen optimiert. ➢ Für die Waldbesitzer wird die Kommunikation zwischen hoheitlichen und betrieblichen Bereichen optimiert (1 Ansprechpartner). 18

➢ Eine rentable Waldbewirtschaftung steht im Vordergrund. Diese kann bei Bedarf an die Waldunternehmung übertragen werden. ➢ Die ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit wird gewährleistet. PRIVATWALD und HOLZPREISE

Infolge des Sturm Burglind und ab des Sommers 2018 grossen Borkenkäferbefalls, erfolgten in diesem Jahr nur 7 Anzeichnungen bei Klein-Privatwaldbesitzern (inkl. Gemeinde Noflen). Davon waren 4 Anzeichnungen für Sicherheitsholzereien bei BKW-Leitungen. Somit war der Revierförsteraufwand für die Holzanzeichnung im Jahr 2018 äusserst klein. Um so grösser waren aber die Aufwendungen für den Forstschutz, was auch auf der Grafik der Seite 13, der Anteile von Beiträgen im Revier, ersichtlich ist. Ab August 2018 gab es im Revierteil „oberes Amt Seftigen“ grossen Befall durch Fichten- und Tannenborkenkäfer. Da sich dieser Teil nicht im Käferbekämpfungs- gebiet befindet, war es den Waldbesitzern überlassen die befallenen Bäume zu fällen und somit die Käferbekämpfung vorzunehmen. Wurden am Anfang des Befalls, bei der Aufforderung durch den Revierförster, die Bäume noch gerüstet, so war dies schnell einmal nicht mehr der Fall. Der Grund war einerseits, dass die Waldbesitzer während des Sommers keine Zeit haben um die Arbeit selber auszuführen und andererseits war das Käferholz nicht absetzbar. Somit entstehen bei der Aufrüstung, inklusive entrinden der Bäume, durch einen Forstunternehmer nur grosse Kosten denen keine Einnahmen entgegenstehen. Holzpreis: Hatte man Ende 2017 noch die Hoffnung, dass der Nadel-Nutzholzpreis wieder etwas ansteigen könnte, so löste sich diese Hoffnung mit dem Sturm Burglind in Luft auf. Für die Waldbesitzer brutal wurde es beim Nadel-Nutzholz welches erst ab August 2018 abgeführt wurde. Infolge des sehr trockenen Sommers hat das gelagerte Holz noch stärker gelitten. Bei einem Teil der Säger wurde der ganze Wertverlust dem Waldbesitzer übertragen!

Da infolge der Sturmschäden Holzschläge nicht ausgeführt wurden und bei den Zwangsnutzungen fast kein Laubholz anfiel, war das noch anfallende Laubholz auf dem Markt gut absetzbar. Bei den Edel-Laubhölzern sind Esche und Eiche gesucht. Auch sehr gesucht sind immer Kirsche, Nussbaum und Ulme. Für gute Qualitäten sind bei diesen Hölzern auch die Preise hoch. Beim Buchenholz macht es nur bei guter Qualität Sinn, diese als Nutzholzträmel zu vermarkten.

In der Region ist die Nachfrage nach Brennholz, insbesondere Buchenbrennholz- lang, weiterhin gut. Beim Buchen-Brennholz-lang an Waldstrasse kann die Nachfrage kaum gedeckt werden. Leider ist die Situation beim Energie-Hackholz ganz anders! Beim Hackholz besteht ein grosses Überangebot, womit auch ein Preisdruck entstanden ist!

Laut Forststatistik 2017 wurden in der Schweiz nur 4,68 Millionen Kubikmeter Holz geschlagen. Im 2018 gab es nun mit Sturmschäden und durch Borkenkäferbefall deutlich mehr Holz zu vermarkten. Ich gehe davon aus, dass dies in etwa die Nutzungsmenge ist, zu der die Waldbesitzer immer aufgefordert werden, diese zu Schlagen. Wie sich gezeigt hat, ist der heutige Markt aber nicht in der Lage diese Menge aufzunehmen. Nicht auszudenken, was bei einem Ereignis wie beim Orkan Lothar geschehen würde. Die Situation wäre heute deutlich schlechter als damals.

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WEGGESSELSCHAFTEN DER WALDSTRASSEN „GURNIGELSTRASSE – WYSSENBACH“ UND GURNIGELSTRASSE – SCHALENBERG - LISCHBODEN

Beteiligung des Gemeindeverbands Obergurnigel am Unterhaltskostenverteiler: Gesellschaft Gurnigelstrasse – Wyssenbach = 9.4% Gesellschaft Gurnigelstrasse – Schalenberg – Lischboden = 5,0%

Am 7. Juni 2018 hielten die beiden Weggesellschaften nacheinander die ordentlichen Jahressitzungen im Restaurant Adler in Riggisberg ab. Die Haupttraktanden bei beiden Gesellschaften waren die Genehmigungen der Jahresrechnungen 2017und die laufenden Unterhaltsmaßnahmen bei den Straßen. Bei beiden Gesellschaften wurde beschlossen, im 2018 keine Unterhaltskosten einzuziehen.

WALDFÜHRUNGEN 2018

Folgende Angebote der Waldarena Gantrisch / Naturpark Gantrisch werden auch in „unseren“ Wäldern durch den Revierförster angeboten:

1. Gantrisch - Erlebnistag im Wald: „Forstprofis bitten ins Schulzimmer Wald“. Dieses Angebot kann in jedem Wald des Forstreviers durchgeführt werden. Mit dem Gantrisch - Erlebnistag sollen die Schulen mit der Forst- und eventuell der Holzbranche zusammengebracht werden. Der Anlass dauert je nach Bedürfnis ½ oder 1 ganzer Tag und wird von Schulklassen und Erwachsenen gebucht.

2. Wildwasser Gürbe: Mit dem Förster auf einer ganztägigen Entdeckungsreise. Route / Gebiet: Wasserscheide - Gürbequelle - Tschingel - Besuch einer Alphütte (Familie Neuhaus) - Gürbegraben - Zusammenfluss Gürbe, Schwändligraben - Alp Brändli - zurück an den Ausgangsort per Transport. Dieses Angebot kann auch mit Erwachsenen durchgeführt werden und wird ebenso als Schulreise genutzt. Auch der Endpunkt ist je nach Bedürfnis und führt in vielen Fällen bis hinunter nach Wattenwil.

3. Klettern mit Köpfchen: Einen halben Tag unterwegs mit dem Förster im Längeneywald. Anschließend ½ - Tag im Seilpark Längeney. Dieses Angebot kann auch mit Erwachsenen durchgeführt werden und wird von Firmen wie Vereinen und für Familienanlässe gebucht.

4. Individuelle Anlässe für Firmen, Vereine und andere Organisationen / Interessenten: Der Anlass, Event oder Exkursion wird abgestimmt auf die Bedürfnisse und Vorstellungen des“ Bestellers“. Die meisten Anlässe wurden bisher in Kombination mit einem Besuch des Seilparks in der Längeney durchgeführt.

Weiterhin am meisten nachgefragt und durchgeführt: 5. Treffpunkt Berner Wald TBW „Den Wald erleben und die Welt des Försters entdecken.“ Unter diesem Motto bietet das kantonale Waldamt des Kantons Bern KAWA, den Anlass an. Das Ziel ist die Förderung der Sachkompetenz der Schüler/innen in ökologischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen im Wald. Gleichzeitig werden mit Erlebnispädagogik auch die Selbst- und Sozialkompetenz der Schüler/innen unterstützt. 20

Der TBW ist ein Waldtag ursprünglich geschaffen für die Mittelstufe der Berner Primarschulen. Das Angebot wurde im 2016 auch für die Unter- und Oberstufe geöffnet. Der TBW wird von einer speziell ausgebildeten Waldfachperson geleitet und wird den Schulen durch das KAWA kostenlos angeboten.

Auch im 2018 wurden im Auftrag der Waldarena nur 3 Führungen durchgeführt. Zwei Gründe dafür sind: 1. Infolge des Sturm Burglind war der Seilpark im Längeneybad das ganze Jahr geschlossen. Der Wiederaufbau dauerte den ganzen Sommer. Somit entfiel das Angebot „Klettern mit Köpfchen“. 2. Für das Angebot „Wildwasser Gürbe“ habe ich, infolge meiner Knieprothese, die Führungen abgesagt. Dafür fand das Angebot Treffpunkt Berner Wald grosses Interesse.

Führungen im Auftrag der Waldarena 2018:

30.Mai 1 Tag: Treffpunkt Bernerwald im Gurnigelwald ab - bis STB Bergheim Gurnigel (altes Berghaus) der Schule Niederwangen. 3. / 4. Klasse, Lehrerin Frau Christiane Adamina. 3. September 1 Tag: Treffpunkt Bernerwald im Seftigen-Noflen-Wald. 5. Klasse Schule Mühlematt, Belp. Lehrer Hans Schnyder. 17. September Ort Längeney. „Wald – mehr als nur Bäume“: Zimmerleute der Berufsschule Emmental – Burgdorf. 1. Lehrjahr. Hr. Thomas Peter.

Unterlagen und Anfragen an die Geschäftsstelle Naturpark Gantrisch in Schwarzenburg, oder direkt an den Revierförster, sowie unter www.gantrisch.ch/waldarena

Weitere Führungen im 2018: 22. März ½ Tag: Treffpunkt Bernerwald im Haltenrain-Wald, Thierachern. 1. + 2. Klasse Schule Tierachern. Lehrerin Frau Hänni. 8. Mai ½ Tag: Treffpunkt Bernerwald im Fronholz in Seftigen. Kindergarten Seftigen. Lehrerin Frau Magnin Carine. 17. Mai ½ Tag: Treffpunkt Bernerwald im Haltenrain-Wald, Thierachern. 1. + 2. Klasse Schule Tierachern. Lehrerin Frau Zurbuchen. 19. Juni ½ Tag: Treffpunkt Bernerwald im Wartwald, Uttigen. 1. + 2. Klasse Schule Uttigen. Lehrerin Frau Uebersax. 25. August: Waldbegehung des Gemeindeverband Obergurnigel. Beginn Grillstelle Stafelalp / Schattbuche. Begehung Meierislirutsch / Gürbe. Themen: Auswirkungen Meierislirutsch auf die Bewirtschaftung der Wälder des Gemeindeverband Obergurnigel. Schluss Apéro und Brätlen auf der Bettelegg. Etwa 50 Teilnehmer-innen. 20. September 1 Tag: Treffpunkt Bernerwald in der Gibelegg, Riggisberg. 3. + 4. B Klasse, Schule Riggisberg. Lehrerin Frau Manuela Schenk. 16. Oktober 1 Tag: Treffpunkt Bernerwald im Wartwald in Uttigen. 3. + 4. A Klasse Schule Uttigen. Lehrerin Frau Ammann. 23. Oktober 1 Tag: Treffpunkt Bernerwald in der Gibelegg, Riggisberg. 3. + 4. A Klasse, Schule Riggisberg. Lehrerin Frau Krista Trachsel. 30. Oktober 1 Tag: Treffpunkt Bernerwald im Wartwald in Uttigen. 3. + 4. B Klasse Schule Uttigen. Lehrerin Frau Benz.

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6. November 1 Tag: Treffpunkt Bernerwald im Fronholz in Seftigen. 1. bis 3. Klasse Uebeschi. Lehrerin Kobel Katharina.

In diesem Zustand sind die Kronen der Fichten Mitte Oktober 2018 im Obergurnigelwald, Fuchslochstrasse – Schwarzseehözli. Wie geht es dem Wald im Jahr 2019 und den folgenden?

D A N K

An dieser Stelle möchte ich mich für die Unterstützung und das Vertrauen welches mir entgegengebracht wurde und wird, herzlich bedanken! Besonders bei der Waldkommission mit dem Präsidenten Alois Christen und dem Finanzverwalter Michael Aeberhard. Einen Dank an Forstunternehmer, Waldbesitzer, Mitglieder von Kommissionen, Delegierte, Burgerräten, Vorstände, Gemeindevertreter, Försterkollegen und der Waldabteilung. Einen besonderen Dank geht an den Kollegen Peter Lüthi der mich in allen Belangen bei der Übernahme der betrieblichen Aufgaben in Seinem Forstrevier unterstützte!

Zum Schluss noch dies:

„Dass alles seine Zeit hat, heisst auch, dass alles seine Zeit braucht“

Ernst Ferstl

Seftigen, Januar - Februar 2019:

Revierförster Obergurnigel - oberes Amt Seftigen

Jahresbericht18.doc