Sozialdemokraten Wollen Mehr Rechte Für Mieter

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Sozialdemokraten Wollen Mehr Rechte Für Mieter Panorama ALTKANZLER Wieder daheim elmut Kohl ist wieder zu Hause. HAm vergangenen Freitag hat er das Heidelberger Reha-Zentrum verlassen können. Nach einem Sturz im Februar in seinem Wohnhaus in Ludwigshafen war der Bundeskanzler a.D. mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus ge- bracht worden. Freunde und Familie be- fürchteten schon das Schlimmste, weil ENERGIEPREISE sich Kohl schwere Verletzungen am Kopf zugezogen hatte. Noch in dersel- ben Nacht wurde er in der Universitäts- Sozialdemokraten wollen klinik Heidelberg aufgrund eines Schä- del-Hirn-Traumas operiert. Während des folgenden Reha-Aufenthalts heirate- mehr Rechte für Mieter te er im Mai in der Kapelle der Klinik seine Lebensgefährtin Maike Richter. AP Fachwerkhaus (von Wärmebildkamera aufgenommen) ie SPD will einen neuen Anlauf unternehmen, um Mietern von schlecht- Dgedämmten Wohnungen ein Recht zur Kürzung ihrer Miete einzuräumen. Ein entsprechender Vorschlag wird derzeit in der SPD-Arbeitsgruppe „Energiepreise“ unter Leitung von Fraktionschef Peter Struck und Umweltminister Sigmar Gabriel geprüft. Gedacht wird an eine Regelung, die Vermieter dazu zwingen soll, Woh- nungen und Häuser so zu sanieren, dass sie weniger Heizkosten und damit auch weniger CO2 verursachen. Weigert sich ein Eigentümer dies zu tun, soll er dadurch bestraft werden, dass die Mieter ihre Miete selbständig verringern können. Einen ähnlichen Vorschlag hatte die SPD bereits bei den Verhandlungen mit der Union über die Klimapakete der Bundesregierung gemacht; sie war damit jedoch am NIGEL TREBLIN / DDP NIGEL TREBLIN Widerstand von Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) gescheitert. Kohl (mit Partnerin Richter) SPD durch Parteiverfahren abwürgen. Die streiten, aber Kritik muss erlaubt blei- SPD hat sich immer dadurch ausge- ben. Ich sehe überhaupt keinen Anlass, „Alle Instanzen zeichnet, dass sie eine diskussionsfreu- dass Wolfgang Clement sich der Partei dige Partei ist. Ich will mich dafür ein- als reuiger Sünder präsentieren wird. Er ausschöpfen“ setzen, dass dies erhalten bleibt. kommt mit geradem Rücken. Ich werde SPIEGEL: SPD-Mitglieder werfen Cle- ihn sehr offensiv verteidigen. Otto Schily, 75, Ex-Bundesinnen- ment vor, er sei den eigenen Leuten SPIEGEL: Welche Chancen sehen Sie für minister, über das Parteiverfahren ausgerechnet kurz vor der Hessen-Wahl die von Ihnen beantragte Aufhebung gegen Wolfgang Clement in den Rücken gefallen … der Rüge? Schily: … über den Zeitpunkt der Äuße- Schily: Ich sehe sehr gute Chancen, dass SPIEGEL: Sie wollen am Samstag vor der rungen zum energiepolitischen Konzept von den Vorwürfen nichts übrig bleibt nordrhein-westfälischen SPD-Landes- von Frau Ypsilanti lässt sich vielleicht und die Rüge entfällt. Wolfgang Cle- schiedskommission den früheren Bun- ment wird das Verfahren mit großer Ge- deswirtschafts- und Arbeitsminister lassenheit angehen. Wolfgang Clement verteidigen. Clement SPIEGEL: Mehrere SPD-Ortsvereine und hatte im hessischen Landtagswahlkampf Unterbezirke fordern vor der Lan- indirekt vor der Wahl der SPD-Spitzen- deskommission anstelle der Rüge sogar kandidatin Andrea Ypsilanti gewarnt Clements Rauswurf aus der SPD. Was und sich dafür in erster Instanz eine machen Sie, wenn dem stattgegeben Rüge eingefangen. Warum springen Sie und das Urteil verschärft wird? ihm bei? Schily: Das halte ich für höchst unwahr- Schily: Wolfgang Clement ist ein ent- scheinlich. Clement auszuschließen schiedener Vertreter des Reformkurses wäre eine große Torheit und würde der des früheren Bundeskanzlers Gerhard SPD sehr schaden. Sollte das Landes- Schröder. Das verbindet uns. Die SPD schiedsgericht dennoch so entscheiden, braucht kantige Persönlichkeiten wie werde ich prüfen, welche Rechtsmittel Clement, die sich auch mal provokant möglich sind. Wir werden alle Instanzen äußern. Wir sollten kritische Diskussio- / DDP JOHANNES EISELE ausschöpfen. Notfalls muss die Bundes- nen über unseren politischen Kurs nicht Schily partei sich mit der Sache beschäftigen. 18 der spiegel 28/2008.
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