Ausgabe 05 | Mai 2016

ALLE BENEVIT-HEIME SIND www.benevit.at „QUALITÄTSHÄUSER“

Seit kurzem darf sich jedes der Magazins sowie in einem Inter- 2 EDITORIAL sieben BENEVIT-Heime und view mit Mag. Adelheid Bruckmüller 2-3 WAS SIE INTERESSIEREN - Sozialzentren als „E-Qalin® vom Institut für Bildung im Ge- KÖNNTE-BENEVIT im Dialog Qualitätshaus“ bezeichnen. Jeweils sundheitsdienst (IBG) ab Seite 6. mit den Gemeinden ein Dokument pro Standort beschei- Verliehen wurden die entsprechen- 4-5 ERLEBNISSE MIT UNSEREN nigt diese „verdiente Auszeichnung den Dekrete auf dem 2. Bürger­ BEWOHNER/INNEN- Gut, besser, für das Engagement aller Mitar- meister/innen-Tag in , anders… Anderswelt beiter/innen, das zum Wohle der über dessen Ergebnisse auf Seite 3 6 UNSERE ARBEIT VON AUSSEN Bewohner/innen für kontinuier- berichtet wird. BETRACHTET- BENEVIT ist für liche Qualitätsenwicklung geleis- mich ein Best Practice-Beispiel tet wurde“. Die Verleihung dieses 7-9 WAS UNS DERZEIT BEWEGT Status markiert den Abschluss des Hohe Qualität zum Wohle Projekts E-Qalin® in der gesamten aller Beteiligten Organisation. 10 -12 WORÜBER WIR SIE INFORMIEREN WOLLEN Neuigkeiten rund um BENEVIT Wie sich dieser Beteiligungs- und Verbesserungsprozess auf die 13 PERSONALNACHRICHTEN Bewohner/innen, Heimleitungen Neue Mitarbeiterin, Abschlüsse&Jubiläen und Mitarbeitenden auswirkt, er- fahren Sie in unserem Schwer- 1 4 -15 WAS UNS WICHTIG IST punkt-Thema in der Mitte des Implacement – die Chance auf einen Berufseinstieg 16 IMPRESSUM

DIE GESCHÄFTSLEITUNG von Peter Vogler BENEVIT IM DIALOG MIT DEN GEMEINDEN Liebe Leserin, BENEVIT hat am 15. März als Vorarlberger Pflegegesellschaft bereits lieber Leser, zum zweiten Mal die Bürgermeister/innen des Landes zum Dialog ge- laden. Dieses Jahr stand im Sozialzentrum Alberschwende vor allem mit dieser Ausgabe wollen wir die Debatte um eine stärkere Sozialraumorientierung bei der Pflege Sie ein weiteres Mal über aktuelle und Betreuung im Mittelpunkt. Auf besonderes Interesse stieß dabei Entwicklungen bei BENEVIT der Gastvortrag von Gottlieb Sailer, der sowohl Heimleiter im Haus informieren. Das ist uns sowohl „St. Josef“ in Grins als auch Geschäftsführer des gleichnamigen Sozial- firmenintern als auch gegenüber und Gesundheitssprengels ist. unseren externen Stakeholdern ein großes Anliegen.

Ganz nach dem Motto: „Wahrneh- men, vernetzen, partizipieren“.

In diesem Sinne haben wir auch BEST PRACTICE-BEISPIEL AUS TIROL unseren 2. Bürgermeister/innen- Tag in Alberschwende gestaltet. Die Basis für dieses anerkannte Best „Diese Eden-Alternative hat sich Reaktionen während und nach die- Practice-Beispiel für Sozialraum­ zum Ziel gesetzt, Einsamkeit, Nutz- ser Veranstaltung haben uns sehr orientierung bildet die Bündelung und Hilflosigkeit sowie Langewei- gefreut und uns ermuntert, die- aller Pflege- und Sozialvereine von le im Alter entgegenzuwirken und sen Weg weiterzugehen. Einerseits acht Tiroler Sprengelgemeinden basiert auf humanistischen Wer- wurden wir dadurch in unserer (See, Kappl, Ischgl, Galtür, Pians, teprinzipien“, so Gottlieb Sailer in Arbeit bestärkt, andererseits wur- Grins, Tobadill und Stanz) über ei- seinem Vortrag. Ebenso über diese de aber auch offensichtlich, dass nen Trägerverein. Damit kann ne- Struktur angeboten wird betreutes es für die Bewältigung zukünftiger ben mobilen Unterstützungsleistun- Wohnen im „Haus Maultasch“ in Herausforderungen entsprechender­­ gen bis zur 24-Stunden-Betreuung Grins. „Dieses vielfältige und zen- Veränderungen bedarf. zu Hause inzwischen auch eine tral gesteuerte Angebot ermöglicht Senioren-Gruppenbetreuung in es uns auch, Ressourcen flexibel zu Hier braucht es Modelle, welche der Gemeinde Kappl kostengünstig nutzen und Fachkräfte dort ein- einen hohen Anteil an Partizi- angeboten werden. Die Pflegezusetzen, wo sie aktuell gebraucht pation zwischen verschiedenen im dazu gehörigen Wohn- und werden bzw. nachgefragt sind.“ ➡︎ Trägern und den einzelnen Pflegeheim „St. Josef“ orien- Einrichtungen gewährleisten. tiert sich an dem Konzept der „Eden-Philosophie“.

Als Vorarlberger Pflegeheimbetreiber ist uns dieser offene Dialog mit den Vorarlberger Gemeinden, aber auch die Bildung von verbindlichen Kooperationsmodellen, wichtig. Ein gutes Beispiel dafür ist das Projekt „Neubau Pflegeheim Höchst-Fußach“, über das in dieser Ausgabe auf Seite 11 berichtet wird. Schwerpunkt- thema ist ab Seite 6 die Ernennung aller Benevit-Heime zu „Qualitätshäusern“. Damit haben wir bewiesen, dass sich Mitarbeiter/innen auch intern gegenseitig wahrnehmen und vernetzen, um an Verbesserungen für unsere Bewohner/innen zu arbeiten.

Möge das vorliegende BENEVIT akuell Ihr wertes Interesse finden.

Mag. Harald Panzenböck Es grüßt Sie BENEVIT-Geschäftsführung

2 „BENEVIT aktuell“ Die Vorarlberger Pflegegesellschaft | Ausgabe 05 | Mai 2016 WAS SIE INTERESSIEREN KÖNNTE

MEHR SOZIALRAUM- BENEVIT ALS STABILER BÜRGERMEISTER/INNEN ORIENTIERUNG GEFRAGT PARTNER DER GEMEINDEN BESTÄTIGEN PARTNERSCHAFT Besonders angetan vom Gastvor- Als stabiler Partner der Gemeinden trag zeigte sich die Alberschwender für diese Zukunftsthemen präsen- Im anschließenden World-Café defi- Bürgermeisterin Angelika Schwarz- tierte dann BENEVIT-Geschäfts- nierten die Gemeindepolitiker unter mann: „Mir gefällt vor allem die führer Mag. Harald Panzenböck die anderem die größten Herausforde- Vorarlberger Pflegeorganisation.rungen für kommunale Pflege und Mit einer Steigerung der Eigenka- Betreuung in den nächsten Jahren: pitalquote auf etwa 20 Prozent bis Die Knappheit an qualifiziertem 2014 steht das gemeinnützige Un- Personal, die 24-Stunden-Pflege, die ternehmen auf sehr gesunden Bei- immer jüngeren Pflegebedürftigen, nen. Strategisch ausgebaut werden die angespannte Kostensituation bei sollen auf dieser Grundlage neben gleichzeitig steigenden Anforderun- der Sozialraumorientierung auch gen sowie die Zunahme von Demenz. das betreute Wohnen, die Kurzzeit- pflege und die Vernetzung mit am- bulanten Angeboten. Bezeichnung ‚Altengarten‘ analog zum ‚Kindergarten‘ sehr gut. Die „Wir bauen neben unseren Kern- angesprochene Eden-Philosophie prozessen in der Pflege und Betreu- aus Grins sollte meiner Ansicht ung seit geraumer Zeit auch unsere nach in allen Heimen Einzug finden. Unterstützungsprozesse weiter aus. Zudem brauchen auch wir eine stär- Das sind Hotelleistungen, der Ein- kere Vernetzung zwischen ambu- kauf und die Logistik, die EDV, die lanten und stationären Angeboten.“ Technik und Infrastruktur sowie Für mehr Sozialraumorientierung das Risikomanagement“, so Harald Als Gegenmittel wurden unisono sprach sich ebenso der Innerbrazer Panzenböck. „Darüber hinaus legen eine gute Vernetzung und die Ko- Bürgermeister und Obmann der wir Wert auf eine ausgezeichne- operation aller relevanten Anbie- Regio , Eugen Hartmann, te Personalsteuerung. Wir wollen ter inklusive der Ehrenamtlichen aus: „Wir sollten uns wieder mehr mehr als Grundversorgung bie- genannt. In dem Zusammenhang auf die regionalen Kräfte besinnen. ten und setzen bei der Ausbildung brach der Langener Alt-Bürger- Hier könnte BENEVIT als Betrei- strategische Schwerpunkte auf die meister Johann Kogler eine Lanze ber des einzigen Pflegeheims im Bereiche Geriatrie, Ergonomie und für BENEVIT: „Wir müssen froh Klostertal eine zentrale Rolle über- Palliative Care.“ sein, dass es im Land eine Gesell- nehmen. Allerdings sollte das ein schaft gibt, die Strukturen für klei- Geben und Nehmen sein, indem ne Heime und Gemeinden schafft, das Tal verstärkt auf BENEVIT ohne gewinnorientiert zu sein. Wir zugeht, und die Pflegeorganisation als kommunale Einheit könnten selbst mehr in die Breite strebt.“ das selbst nicht mehr stemmen.“ Auch der Hittisauer Bürgermeister Gerhard Beer zeigte sich dankbar über die Entwicklung und Qua- litätsfortschritte bei BENEVIT, womit „wir für die Zukunft und die neuen Herausforderungen gut gerüstet sind“.

„BENEVIT aktuell“ Die Vorarlberger Pflegegesellschaft | Ausgabe 05 | Mai 2016 3 von Sabine Eigner GUT, BESSER, ANDERS... ANDERSWELT

Ich habe 2011 die Fachschule für Sozialbetreuer in der Altenarbeit mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen. Seit dieser Zeit arbeite ich mit Herz und Seele mit betagten Menschen. Anfang dieses Jahres wurde ich ins Sozialzentrum Weidach in gerufen, wo ich meinen Einsatzbereich im Erdgeschoß auf der „ Anderswelt“ – der Station für an Demenz erkrankte Menschen - antreten durfte.

Das Team empfing mich herzlich, auch der professionelle Umgang mit ner/innen-orientiert ist. Das Team wodurch sofort eine reibungslose dementen Menschen. Hier habe ich organisiert saisonale Feste und Zusammenarbeit möglich wur- erleben dürfen, dass die Mitarbei- stationsinterne „Brunches“, bei de. Die Empathie der Mitarbei-­ ter/-innen ganz besonders sensibel dem dann auch der ganz normale ter/innen, die Unterstützung und miteinander sowie mit den Bewoh- Alltag Einzug in die Station hal- die schnelle Eingliederung ermög- ner/innen arbeiten. ten kann. Geladen sind dann alle lichten mir, mich in meiner Ar- Freunde und Verwandte. Man kann beit voll zu entfalten. Dass hier in Nachdem ich einen Tag dienst- an den glücklichen Gesichtern ein anderes Arbeits­ frei hatte, war ich dann morgens der Bewohner/innen erkennen, klima herrscht, wurde mir so- wieder bei „meiner“ Bewohnerin, wie wichtig deren Assoziationen fort bewusst. Besonders auf der um mit der Grundpflege zu begin- mit Freude, Lachen, Geselligkeit, „Anderswelt“ wurde sehr darauf nen. Das erste Lächeln erwartete Essen und Trinken sind. geachtet, dass die Bewohner/in- mich schon, als ich ihr einen gu- nen im Mittelpunkt stehen: Kein ten Morgen wünschte. Sie meinte Ich durfte hier miterleben, auf Druck, keine Hektik, keine Vorbe- daraufhin: „Ja, wo warst du denn welcher breitgefächerten Palette halte ..., die/den Bewohner/in so so lange, schön, dass du wieder sich Pflege und Betreuung bewegt. sein lassen, wie es ihm/ihr gefällt. da bist, lass dich anschauen!“ Da Diese Zeit im Team, aber auch habe ich gewusst, dass ich hier die Arbeit mit jedem der Bewoh­- So durfte auch ich wertvolle Erfah- zuhause bin. ­­­ner/in­­nen, waren für mich tolle rungen machen, die mich höchst- Bereicherungen als Leasing­ wahrscheinlich während meiner Die Pflege und Betreuung vonarbeiterin in der Pflege. Der Zeit- ganzen weiteren Zeit als Pflegekraft Menschen mit Demenz oder mit punkt wird kommen, und ich begleiten werden. Zwei Schwer- besonders auffälligem Verhaltenwerde Vorarlberg wieder verlassen. punkte, die auf der „Anderswelt“ haben auf dieser Station einen sehr Doch meine Erfahrungen, Ein­ gelebt werden, möchte ich hier er- hohen Stellenwert. Es ist eine va- drücke und meine Liebe für diese wähnen: Die palliative Arbeit, aber riable Betreuung, die sehr Bewoh­ besondere Station werde ich immer

mit mir tragen. ➡︎

ZIVILDIENER SORGT FÜR GUTE STIMMUNG IM HAUS KLOSTERTAL Nico Härtl Zivildiener „Als Zivildiener der Pfarre Innerbraz Pfarre Innerbraz bin ich auch zweimal in der Woche im Haus Klostertal eingesetzt. Je- weils mittwochs ist Musiktag, wobei ich mit meinem eigenen Instrument für Abwechslung sorge. Die Rück- meldungen der Bewohner/innen sind positiv, was mich sehr freut.“

4 „BENEVIT aktuell“ Die Vorarlberger Pflegegesellschaft | Ausgabe 05 | Mai 2016 ERLEBNISSE MIT UNSEREN BEWOHNER/INNEN

THEATERSPIELEN ALS LEBENSELIXIER!

„Wenn man mir vor zehn Jahren „Wir haben es alle sehr bewun­­dernd gesagt hätte, die Mama macht so aufgenommen, dass sie sich das in etwas, hätte ich es nie und nimmer dem Alter noch zutrauen. Uns als geglaubt.“ Pflegeverantwortliche gibt das eine andere Perspektive. Es kommen Trotz dieser Zweifel und wenigen Ressourcen zum Vorschein, die Proben machten sich Maria Lutz im Pflegealltag gar nicht sichtbar und Waltraud Küng dann doch sind“, erzählt Sylvia Dietrich. „So auf den Weg zum ersten Festival gab es am Ende auch nur einen Am Ende gab es viel Applaus für „Theater im Pflegeheim“ ins So- ‚Viktor‘ für zwei Damen. Ich habe die Schauspieler der „Herbstzeit- zialzentrum Weidach nach Bre- ihn öffentlich im Heim aufstellen losen“ aus dem Altenwohnheim genz. Begleitet und angeleitet von wollen, aber eine von ihnen hat ihn Höchst. „Doch bis dahin war es ein Anita Ohneberg, Beirätin Senio- für sich reklamiert und schließlich mutiger Weg für unsere beiden Be- rentheater, erinnerten sie sich in auch weggesperrt.“ wohnerinnen“, so Sylvia Dietrich, ihrem Stück „aus dem Nähkäst- Heim- und Pflegeleiterin. „Sie hat- chen geplaudert“, was es früher an Neben den „Herbstzeitlosen“ ten nämlich samt und sonders kei- Verwertungsmöglichkeiten für Un- traten unter anderem auch die ne Erfahrung mit Theater und sind terwäsche gab. Unterhosen hatten „Farbakrobaten“ vom „Sozialzen­ immerhin schon 85 und 92 Jah- beispielsweise rein von der Größe trum Weidach“ mit dem Stück „Mine re alt. Eine Tochter meinte sogar: her auch fürs Radputzen getaugt. Hoamat“ beim Theaterfestival auf.

von Doris Raffeiner, Heim- und Pflegeleitung KREATIVE BEWOHNER/INNEN IM PFLEGEHEIM

Im Rahmen der Alltagsgestaltung Einen besonderen „Auftrag“ er­­ für unsere Bewohner/innen fehlen hielten unsere künstlerisch aktiven auch kreative Angebote nicht. Der Bewohner/innen bereits vor ei-­­ Umgang mit Papier und den ver- niger­ Zeit. Wir baten sie, die Einla- schiedensten Malutensilien macht dungen für unser Kaffeekränzchen einigen von ihnen sehr viel Freude. im Fasching zum Thema „Villa Interessant ist dabei zu beobachten, Kunterbunt“ zu gestalten. Zirka 30 dass manch unerkanntes oder ver- Unikate entstanden, und wir durf- gessenes Talent wieder ans Tages- ten damit unsere Gäste zum heuri- Berührend war für uns als Orga- licht kommt. Somit sind nicht nur gen „Fasnathock“ einladen. Am 5. nisatoren die Erfahrung, mit wie- Krankheit und Pflegebedürftigkeit Februar war es dann soweit. Zahl- viel Freude und welchem Einsatz Thema, sondern auch die persön- reiche „Mäschgerle“ folgten unse- unsere beteiligten Bewohner ans liche Kreativität, die eigene Gestal- rer Einladung und würdigten das Werk gingen. Ihnen allen sei tungsfreude oder auch die Geduld wunderschöne Tortenbuffet sowie ein großes Kompliment für ihre und die Fingerfertigkeit sowie die das anschließende Abendessen. Bei Kunstwerke gemacht, und allen, Feinmotorik, die unsere Künstler Musik, guter Stimmung, Tanz und die an der Gestaltung und Or­- an den Tag legen. manch nettem Schmäh verging der g­a­­­­nisation mitgewirkt haben, ein Nachmittag sehr schnell. herzliches Danke gesagt.

„BENEVIT aktuell“ Die Vorarlberger Pflegegesellschaft | Ausgabe 05 | Mai 2016 5 UNSERE ARBEIT VON AUSSEN BETRACHTET

„BENEVIT IST FÜR MICH EIN BEST PRACTICE-BEISPIEL“

Mag. Adelheid Bruckmüller ist Geschäftsführerin des Instituts für Bildung im Gesundheitsdienst (IBG) in Bad Schallerbach. Sie überreichte in dieser Funktion jene Dokumente, welche jedem BENEVIT-Heim und –Sozialzentrum den Status „E-Qalin® Qualitätshaus“ bescheinigen. Sie kennt daher die Qualitätsarbeit der Vorarlberger Pflegeorganisation sehr gut, weshalb BENEVIT aktuell sie interviewt hat.

Was bedeutet dabei die Frau Bruckmüller, was genau Benennung zum E-Qalin® Wie haben Sie diesen Prozess ist E-Qalin®? Qualitätshaus? bei BENEVIT erlebt?

Adelheid Bruckmüller: E-Qalin® ist Adelheid Bruckmüller: Eine Kom- Adelheid Bruckmüller: Wir ha- ein Selbstbewertungsprozess auf mission schaut sich dabei an, in- ben bei BENEVIT einen sagen- allen hierarchischen Ebenen der wiefern die Selbstbewertung voll- haft bzw. herausragend hohen Pflegeeinrichtung unter aktiver Be- ständig durchgeführt wurde. Basis Beteiligungsgrad festgestellt. Bei- teiligung der Mitarbeiter/innen al- dafür ist die Vollständigkeits- und spielgebend war auch die Veran- ler Berufsgruppen. Dabei wird die Plausibilitätsprüfung der Doku- kerung des Qualitätsmanagement- Qualität der Leistungen und Abläufe mentation der E-Qalin®-Selbstbe- systems auf Trägerebene. Durch sowie der gelebten Werte im Haus wertungen. Dazu zählen Struktu- vergleichbare Kriterien konnten systematisch erfasst und reflektiert. ren, Prozesse und Ergebnisse, die sich die verschiedenen Häuser Die Ergebnisse werden anhand von Darstellung des Prozesses samt untereinander koordinieren und Kriterien und Kennzahlen festgehal- Beteiligungsgrad und die Verbes- damit auch Synergien nutzen. ten und dann weiter entwickelt. serungsvorschläge sowie die prio- Man kann den Prozess bei BENE- risierte kontinuierliche Verbesse- VIT durchaus als mustergültiges Was ist der Nutzen bzw. das rungsprozess-Liste. Best Practice-Beispiel bezeichnen. Ziel dieses doch sehr aufwän­digen Prozesses? Was soll dieser Status schließlich nach außen signalisieren? Adelheid Bruckmüller: Ziel ist es, die erkannten und verwirklich- Adelheid Bruckmüller: Die Benen- ten Stärken und die innovativen nung als E-Qalin® Qualitätshaus ist Verbesserungsvorschläge ein- und vor allem eine Bestätigung, dass die umzusetzen. Das steigert die Be- realisierten Stärken und die inno- treuungs- und Pflegequalität und vativen Verbesserungsvorschläge die Zufriedenheit von Bewoh­­­- zur Steigerung der Betreuungs- ner/innen und Mitarbeiter/innen. und Pflegequalität und der Zufrie- Es kommt auch zu einer positiven denheit der Bewohner/innen, An- Veränderung der Kommunika­ gehörigen und Mitarbeiter/innen tionskultur, weil der Prozess durch beitragen. Es ist eine Anerkennung Adelheid Bruckmüller Kleingruppen-Settings unter fach- für die engagierte Qualitätsarbeit, Geschäftsführerin kundiger Moderation den Dialog die zum Wohle der Bewohner/in- IBG - INSTITUT FÜR BILDUNG IM untereinander unterstützt. nen kontinuierlich geleistet wird. GESUNDHEITSDIENST GmbH

6 „BENEVIT aktuell“ Die Vorarlberger Pflegegesellschaft | Ausgabe 05 | Mai 2016 WAS UNS DERZEIT BEWEGT

HOHE QUALITÄT ZUM WOHLE ALLER BETEILIGTEN

Qualitätsarbeit ist „an den Bedürf- „Mir ist dabei wichtig, dass die vie- Die E-Qalin®-Selbstbewertung fin- nissen und der Zufriedenheit der len hunderten Verbesserungsvor- det alle drei bis vier Jahre statt. Die Bewohner/innen, deren Angehöri- schläge von Mitarbeitenden kom- von den jeweiligen Fachgruppen gen und an den Mitarbeiter/innen“ men. Damit werden diese auch fürs erarbeiten Verbesserungsvorschläge orientiert. So steht es im Dekret, das große Ganze sensibilisiert. Darin werden teilweise sofort, teilweise lau- den Status „Qualitätshaus“ aller BE- liegt Energie und Kraft, weil nicht fend, manche davon aber auch gar NEVIT-Heime bestätigt. Anlass ist gewartet wird, bis ‚die da oben‘ nicht umgesetzt. Das hängt von den der abgeschlossene E-Qalin®-Pro- etwas sagen. Es ist daher auch vorhandenen Rahmenbedingun- zess. Dieser zeichnet sich durch Be- ein sehr demokratischer Lern- gen und Ressourcen ab, wobei die teiligung und Selbstbewertung aller prozess“, so BENEVIT-Geschäfts- Entscheidung darüber von der Füh- Hierarchien und Bereiche der Orga- führer Mag. Harald Panzenböck. rungsebene pro Einzelfall begründet nisation aus. werden muss.

Daten, Fakten E-Qalin® und Qualitätshaus

E-QALIN®- PROZESS BEI BENEVIT

Insgesamt ca. 2.500 Stunden in der gesamten Organisation (7 Heime in Alberschwende, Weidach-Bregenz, Hittisau, Höchst, Innerbraz, Langen und ) Fachgruppen in den Bereichen „Pflege und Betreuung“, „Küche“, „Reinigung“ und „Hauswirtschaft“ sowie Kerngruppen, welche die Vorschläge prüfen und Maßnahmen ableiten E-QALIN® ALLGEMEIN Das E-Qalin®-Modell umfasst fünf Perspektiven für die Selbstbewertung: Bewohner/innen, Mitarbeiter/innen, Führung, Umfeld und lernende Organisation Beispiele für Kriterien der Perspektive „Bewohner/innen“: Heimeinzug, Umzug/Auszug, biographische Orien- tierung/Lebensstil, Privatsphäre, Lebensgestaltung, Kommunikation, Pflegeprozess, medizinisch-therapeutische Versorgung, Sterbebegleitung und Verabschiedung Beispiele für Kriterien der Perspektive „Mitarbeiter/innen“: Einsatz, Arbeitszeit, Kommunikation/Information, Zusammenarbeit und Partizipation, Anreiz und Motivation, Gesundheitsförderung E-QALIN® QUALITÄTSHAUS Das E-Qalin®-Qualitätshaus ist die „verdiente Auszeichnung für das Engagement aller Mitarbeiter/innen, das zum Wohle der Bewohner/innen für kontinuierliche Qualitätsentwicklung geleistet wurde“. Die Bewertungskommission achtet auf vier Aspekte: 1. Vollständigkeit und Prozessorientierung, 2. Information und Transparenz, 3. Beteiligung aller Bereiche und Hierarchien, 4. Nachhaltigkeit der Verbesserungsvorschläge. Die nächste Stufe wäre die „Nationale Qualifizierung“ nach der Selbstbewertung gemäß E-Qalin®.

„BENEVIT aktuell“ Die Vorarlberger Pflegegesellschaft | Ausgabe 05 | Mai 2016 7 E-Qalin®-DIE PERSPEKTIVE E-Qalin®– VON MITARBEITENDEN AUS SICHT DER HEIMLEITUNG KATJA MENZEL BARBARA NIGSCH Moderatorin Fachgruppe „Unterstüt- Fachgruppe „Küche“, zungsbereiche“, SZ Alberschwende Altenwohnheim Höchst „Das gemeinsa- „Verbessert haben DGKS URSULA FISCHER me Erkennen von wir unter anderem Heim- und Pflegeleitung Prozessen und von das Informations- SZ Alberschwende Verbesserungen, system von der das Fokussieren Küche zum Pflege- „Für mich ist die des Blicks auf das, personal. Dadurch kontinuierliche was bereits gut läuft, sowie das be- können wir das Essen auf den Umsetzung der reichsübergreifende Zusammenar- einzelnen Bewohner abstimmen. Verbesserungsvor- beiten haben sich sehr positiv auf Wer beispielsweise nicht mehr gut schläge wichtig, das unser Team ausgewirkt.“ schlucken kann, kriegt eine klare Miteinbeziehen von oder pürierte Suppe.“ Mitarbeiter/innen, Bewo­h­ner/in­­nen und von Angehörigen. Der Gedan- ke, gemeinsam zu lernen, und das Zusammenwir­ken aller Beteiligten können so entscheidend da­zu bei- RAMONA MÜLLER TANJA WIDERIN tragen, die Qualität langfristig zu si- Fachgruppe „Heimhilfe-Betreuung“, Fachgruppe „Verwaltung“, chern. Die Arbeit in der stationären SZ Weidach, Bregenz SZ Haus Klostertal, Innerbraz Langzeitpflege stellt uns vor große „Mit E-Qalin® konn- „Als Mitarbeiterin Herausforderungen, welche nur ge- te ich zuerst gar vom Haus Klos- meinsam bewältigt werden können. nichts anfangen. tertal bin ich stolz, Ich lege großen Wert auf eine wert- Doch als ich mich bei diesem Bewer- schätzende Kommunikation.“ ➡︎ näher damit befas- tungsprozess mit- sen durfte, war ich gewirkt zu haben. überrascht, wie viel Augenmerk von Es war sehr interessant, in Zusam- unserem Haus auf dieses Thema ge- menarbeit mit dem Team die Ver- legt wird. Besonders fasziniert hat besserungsvorschläge in unserem mich, wie sehr das Personal auf die- Haus zu erarbeiten, zu analysieren ELKE GEIGER sem Gebiet mitwirken kann.“ und diese dann umzusetzen.“ Küchenleitung, Johann Georg Fuchs Haus, Langenegg „An diesem Pro- MARTINA SCHNEIDER jekt hat mir beson- Pflegehelferin, SZ Hittisau KLAUDIA HÄMMERLE Fachbereichsleitung „Hauswirt- ders gut gefallen, „Grundsätzlich finde schaft“, Abt-Pfanner-Haus Langen dass man nicht ich solche Befragun- negativ bewerten gen sehr gut. Wir „Für mich war es durfte, ohne Ver- bekommen als Mit- ein spannender besserungsvorschläge einzubringen. arbeiter das Gefühl, Prozess. Probleme Interessant ist auch, die Meinung ein Mitspracherecht wurden erkannt anderer Mitarbeiter/innen zu man- zu haben. Positiv ist auch, dass ver- und Lösungen er- chen Themen zu hören. Ein Traum sucht wird, die Ergebnisse nach Mög- arbeitet – wir als wäre es, wenn alle Mitarbeiter/innen lichkeit im Alltag umzusetzen.“ Mitarbeiter/innen werden gehört!“ dabei hätten mitarbeiten können.

8 „BENEVIT aktuell“ Die Vorarlberger Pflegegesellschaft | Ausgabe 05 | Mai 2016 WAS UNS DERZEIT BEWEGT

DGKP DORIN LIMBEAN, MSc DGKS SYLVIA DIETRICH DGKS MICHAELA E-Qalin®– Heim- und Pflegeleitung Heim- und Pflegeleitung DEPAOLI-NEUWIRT SZ Weidach, Bregenz Altenwohnheim Höchst Heim- und Pflegeleitung AUS SICHT DER Abt-Pfanner-Haus Langen „Unser Nationales Qualitätszer- „Den Mitarbeitenden wird durch HEIMLEITUNG tifikat und das E-Qalin® Quali- E-Qalin® unter anderem bewusst, „Für mich persönlich sind es die tätshaus sind österreichweit gül- wie komplex die gesamten Ab- Mitarbeiter/innen selbst, die ei- tige Standards, die nicht nur vom läufe vom Einzug nen Arbeitsplatz attraktiv machen. Bundesministerium für Arbeit, bis zum Abschied Mitarbeiter/innen sind sehr wohl Soziales und Konsumentenschutz sind. Diese Aus- daran interessiert, und allen Bundes- einandersetzung auf einem hohen ländern, sondern zeigt auch auf, was Qualitätsniveau tä- auch von wichtigen geht und was nicht. tig zu sein und an Organisationen Das ist sehr anspruchsvoll und der kontinuierli- im Bereich der Al- zeitintensiv, hat aber seine Berech- chen Verbesserung tenarbeit getragen tigung, weil es schlussendlich vor mitzuarbeiten. Die Bewertung werden. Sie gewährleisten bun­­ allem dem Wohlbefinden der Bewoh- des eigenen Arbeitsplatzes ist am desweite Vergleichbarkeit, unab- ner/innen und der Zufriedenheit Anfang ungewohnt, hilft jedoch, hängig von dem/der Träger/in der von Mitarbeitenden zu Gute kommt.“ Arbeitsabläufe und sich selbst Einrichtung und dem angewende- zu reflektieren. Der Koffer mit ten Qualitätsmanagement-System den umgesetzten Verbesserungs- jener Organisationen, die unter vorschlägen muss immer wieder das Heimunterbringungs- und ‚geöffnet‘ werden ...“ Heimaufenthaltsgesetz fallen. Eine Zertifizierung steigert die Vergleichsmöglichkeit und das Vertrauen von potentiellen Kun­ DGKS DORIS RAFFEINER d/innen und deren Angehörigen. Heim- und Pflegeleitung SZ Hittisau Unsere Bewohner/innen können DGKP DIETMAR DURIG, MSc damit davon ausgehen, in einem „E-Qalin® als Qualitätserfassungs- Heim- und Pflegeleitung der besten Häuser zu leben.“ instrument hilft uns, unsere Arbeit SZ Haus Klostertal, Innerbraz im Gesamten zu betrachten. Im Alltag geschehen „Durch E-Qalin® haben wir Stärken Handlungsabläufe und Schwächen identifiziert und DGKS ROSMARIE WOLF und Tätigkeiten oft auf dieser Grundlage zahlreiche Heim- und Pflegeleitung Johann routinemäßig. Die Verbesserungsvor- Georg Fuchs Haus Langenegg Mitarbeiter/innen schläge erarbeitet. in den Fachgrup- Dadurch konnten „Alle Mitarbeiter/innen weit- pen beschäftigen sich intensiv mit wir Schnittstellen hin in Prozessabläufe in unserem sämtlichen Vorgängen im Haus. zwischen den ein- Haus einzubinden, ist einer der Wünsche und Vorschläge der Mit- zelnen Bereichen Schwerpunkte, der arbeiter/innen werden erhoben. In genauer betrachten und dann auch sich aus der E-Qa- der Kerngruppe beschäftigt sich neu definieren. Das ging mit einer lin®-Selbstbewer- die Leitung mit den Vorschlägen, Weiterentwicklung der Organisa­ tung ergibt. Eben- die je nach Möglichkeit umgesetzt tionsstruktur im Haus einher – so lege ich großen werden. Mitarbeiter/innen fühlen beides zusammen trägt maßgeblich Wert darauf, weiter sich ernst genommen und in Ent- zu Verbesserungen von Arbeitsab- an der Umsetzung der Verbesse- wicklungsprozesse eingebunden. läufen bei und hat zu einem spür- rungsvorschläge dran zu bleiben. Qualität ist kein statisches Element, baren Aufschwung im Haus ge- Wesentliche Konsequenz daraus: sondern bedarf sehr hoher Auf- führt. Diese positive Entwicklung Die Kommunikation in allen Berei- merksamkeit und Beweglichkeit im ist auch von Bewohner/innen und chen verbessern.“ Denken und Handeln. Angehörigen wahrnehmbar.“

„BENEVIT aktuell“ Die Vorarlberger Pflegegesellschaft | Ausgabe 05 | Mai 2016 9 PALLIATIVE CARE IN ALLEN BENEVIT-PFLEGEHEIMEN VERANKERT

Mehr als 8.000 Arbeitsstunden hat im Sterben entdecken – Hospiz in Zudem wurden in allen sieben BENEVIT in das Projekt „Hospiz- der Praxis“ ist es mit einer Veranstal- BENEVIT-Heimen eigene qua- kultur und Palliative Care im Pfle- tung im Januar offiziell abgeschlos- lifizierte Palliative-Teams und geheim“ investiert. Das Projekt ist sen worden (siehe Bild). Damit hat -Beauftragte aufgebaut. Dazu haben über zwei Jahre lang von der „Hospiz BENEVIT die Palliative Care als ei- 23 Mitarbeiter/innen den Palliative- Vorarlberg“ professionell begleitet ner der abgesicherten Kern-Prozesse Lehrgang mit 14 Kurstagen und fünf worden. Unter dem Motto „Leben flächendeckend verankert. Mitarbeiter/innen den Schmerzma- nagement-Lehrgang mit 15 Kurs- tagen abgeschlossen. 140 Mitarbei- ter/innen des Pflege- und Betreu- ungsteams haben die Schulung „Palliative Geriatrie“ absolviert. In diesem Jahr werden weitere 40 Mitarbeiter/innen der Bereiche Hauswirtschaft, Küche, Verwaltung und Facility Management zu diesem Thema geschult.

von Christine Flatz DANKESCHÖN -ABEND FÜR EHRENAMTLICHE IN BREGENZ

Bereits seit vier Jahren werden die Dorin Limbean hob dabei besonders Frauen und Männer, die sich uner- Ehrenamtlichen der drei Bregenzer hervor, dass Vieles ohne den großen müdlich engagieren. Ein besonderer Seniorenheime zu einem gemeinsa- Einsatz der Ehrenamtlichen nicht Höhepunkt an diesem Abend war men Dankeschön-Abend eingela- möglich wäre. Auch die Bregenzer die Ehrung und der Dank an Frau den. Diesmal wurde die Veranstal- Stadträtin Elisabeth Mathis schloss Ursula Stark, die sich nach 15 Jah- tung vom Sozialzentrum Bregenz sich dem Dank an und betonte die ren als Leiterin des Begleitdienstes unter der bewährten Leitung von Wichtigkeit des Ehrenamts. Sie in den wohlverdienten „Ruhestand“ Dorin Limbean ausgerichtet. Seien lobte die jahrelange Mitarbeit vieler verabschiedet hat. es Besuchsdienste, Begleitdienste, Hospiz-Begleiter/innen, Musi-­­ k­ant/innen - über 90 Ehrenamtliche folgten der Einladung und genos­­ sen den schönen Abend. Sie wur- den alle kulinarisch verwöhnt - ein Dank der Heime im Namen der Bewohner/innen und der Angehörigen sowie des Personals. „Herzlichen Dank für die großzügige Einladung

und die wunderbare Zusammenarbeit!“

10 „BENEVIT aktuell“ Die Vorarlberger Pflegegesellschaft | Ausgabe 05 | Mai 2016 WORÜBER WIR SIE INFORMIEREN WOLLEN

NEUES BETEILIGUNGSMODELL FÜR GEMEINDEN

Aus Anlass des Neubaus des neuen Pflegeheims in Höchst hat BENEVIT ein neues Beteiligungsmodell entwickelt, das Vorarlberger Gemeinden die Chance auf innovative und individuelle Träger- schafts-Lösungen ermöglicht. Thomas Scharwitzl, Mitglied der Geschäftsleitung von BENEVIT und zuständig für Finanzen und Verwaltung, zu den wesentlichen Eckpunkten des neuen Modells:

„Während der Vorbereitungsphase Wir sehen hier den idealen Lösungs- Wir freuen uns auf die Herausfor- für den Neubau des Pflegeheimes ansatz, der die bestmögliche Füh- derung und enge Zusammenarbeit in Höchst war es uns als bisheriger rung des Betriebes gewährleisten mit unseren neuen Gesellschaftern Standortbetreiber ein großes Anlie- wird. BENEVIT als Dachorganisa- und Geschäftspartnern.“ gen, den veränderten Ansprüchen tion mehrerer Pflegeheime verfügt der Gemeinde rasch entgegen zu über Synergien, sowohl in der Pflege kommen. Eine Herausforderung als auch der Verwaltung, wodurch war, die Interessen der Gemeinden sich eine Ressourcenoptimierung in Höchst und Fußach sowie des Bau- allen Bereichen ergibt. Durch die trägers Vogewosi zu erfassen und individuellen Kooperationsverein- eine optimale Lösung für alle betei- barungen haben die beteiligten Ge- ligten Partner zu entwickeln. meinden die Möglichkeit, sich im Zuge der Beiratssitzungen zu ihren Nach vielen konstruktiven Gesprä- sozialpolitischen und fin­anziellen chen konnten wir ein betriebswirt- Interessen einzubringen. schaftliches Konzept erarbeiten, das schlussendlich zur Gründung einer Mit diesem Geschäftsmodell sehe gemeinnützigen Beteiligungsge- ich persönlich die bestmögliche sellschaft führte. Dabei übernimmt Umsetzung unseres Kernauftrages: BENEVIT als Betreibergesellschaft mehrheitlich die Geschicke der neu- ‚Die Benevit versteht sich als quali- en Gesellschaft ‚Pflegeheim Höchst/ fizierter und transparenter Partner Fußach‘ und kann somit wesentli- und gibt den Gemeinden weiterhin Thomas Scharwitzl che Vorteile in die neue Tochterge- die Sicherheit, ihre alterspolitischen BENEVIT-Geschäftsleitung sellschaft einbringen. Ziele zu verwirklichen.‘ Finanzen und Verwaltung

„BENEVIT aktuell“ Die Vorarlberger Pflegegesellschaft | Ausgabe 05 | Mai 2016 11 WORÜBER WIR SIE INFORMIEREN WOLLEN

von Hans Kogler, Obmann der Stiftung Abt-Pfanner-Haus NEUBAU ABT-PFANNER-HAUS IN LANGEN AUF GUTEM WEG

Somit mussten die Sonderplaner wirkungen auf die Wohnatmo- noch mit der Ausarbeitung der Plä- sphäre im Heim haben und auch ne und einem technischen Bericht die Energiekosten für die Zukunft beauftragt werden. Die Baustellen- reduzieren. zufahrtsstraße bedarf ebenfalls ei- ner genauen Trassenuntersuchung Neben der Verwendung nachwach- wegen der geologischen Verhältnis- sender Brennstoffe für die Behei- se. Die Prüfung des Finanzierungs- zung mit dem Anschluss an das konzeptes ist beim Amt der Vorarl­ Biomasseheizwerk der Gemeinde berger Landesregierung anhängig, wird auch der Einsatz von Solar­ und wir hoffen auf eine baldige Frei- energie angedacht. Die vom Land Das Baubewilligungsverfahren für gabe unseres Ansuchens sowie die Vorarlberg gewährten Förderun- den geplanten Um- und Neubau notwendigen Förderungszusagen. gen sind maßgeblich von solchen unseres Heimes ist am Laufen. Zu- Kriterien abhängig, welche in sätzlich zur Genehmigung nach Es sind einfach sehr viele Schritte im einem Kommunalgebäudeausweis dem Baugesetz und der Heimbau- Vorfeld notwendig, um zum Bau- bepunktet werden. verordnung wurden von der Behör- start zu kommen. Zahlreiche de nun jedoch weitere erforderliche Besprechungen des Lenkungsaus- Bis zum eigentlichen Baustart wer- Bewilligungen nach dem Wasser- schusses befassten sich mit der den wohl noch einige Wochen ver- rechtsgesetz (für die Regenwasser- Energieoptimierung und der Ver- gehen, wir sind jedoch auf gutem ableitung samt Retention) und dem wendung möglichst ökologischer Wege, endlich mit der Umsetzung Forstgesetz (für die Fällung von Baustoffe. Alle Maßnahmen in unseres großen Sozialprojektes be- Bäumen) verlangt. diese Richtung sollen positive Aus- ginnen zu können.

12 „BENEVIT aktuell“ Die Vorarlberger Pflegegesellschaft | Ausgabe 05 | Mai 2016 PERSONALNACHRICHTEN

NEUE MITARBEITERIN IN DER ZENTRALE

In der zentralen Verwaltung von Während meines Studiums bekam dieser Zeit wurde mir die Möglich- BENEVIT gibt es eine neue Mit- ich die Chance, mein Abschluss- keit gegeben, den akademischen arbeiterin. Sie heißt Katharina projekt sowohl bei der EHMA - Lehrgang „Personalmanagement“ am Huber, BA MA und kommt aus Konferenz in Bern als auch bei MCI in Innsbruck zu besuch­en, den Höchst. Hier ihre kurze persön­ dem „Gesundheitsforum Bad ich erfolgreich abschließen konnte. liche Vorstellung: Gastein“ 2013 vorzustellen. Nach all diesen Erfahrungen war es mein Nachdem die Verwaltung der „Seit einem halben Jahr bin ich in ausdrücklicher Wunsch, eine be- BENEVIT neu organisiert wurde, der Zentrale von BENEVIT beschäf- rufliche Tätigkeit im Gesundheits- erhielt ich die Gelegenheit, hier ab tigt. Nach der Matura am Sport- wesen zu finden. Oktober 2015 ein neues Arbeits- gymnasium Dornbirn studierte ich feld zu finden. Meine Aufgabe bei zuerst „Betriebswirtschaftslehre“So erhielt ich die Möglichkeit, an ei- BENEVIT ist mir ein großes An- und daran anschließend „Interna- nem Schwerpunktkrankenhaus des liegen, und ich hoffe, in meinen tional Health Care Management“. Landes eine Anstellung zu bekom- beruflichen Aufgaben im Human Dieses Studium schloss ich mit dem men. Ich arbeitete als Referentin in Resource-Management und Con- akademischen Titel „Master“ ab. Personalangelegenheiten und in der trolling einen wertvollen Beitrag Qualitätssicherung mit. Während leisten zu können!“

ERFOLGREICHE ABSCHLÜSSE „Management im Gesundheitwesen (MSc)“ Dorin Limbean, MSc SZ Weidach „Gerontopsychiatrie für Pflegende“ Daniel Zimmermann SZ Alberschwende Mihaela Elbs, Tünde Lorincz Abt-Pfanner-Haus Langen Lena Böhler, Natalia Seybal SZ Weidach „Palliativ Basislehrgang“ Margarete Spiegel, Edhem Alibabic SZ Weidach „Experte für Schmerzmanagement“ Angela Fritz; Dietmar Durig, MSc SZ Innerbraz Irene Steurer-Bechter SZ Hittisau Rosmarie Wolf Johann Georg Fuchs Haus Langenegg Andrea Takacs SZ Weidach „Fachsozialbetreuer/in für Altenarbeit“ Brunhilde Fink Abt-Pfanner-Haus Langen Anja Berkmann SZ Hittisau Susanne Gröbler Johann Georg Fuchs Haus Langenegg FIRMENJUBILARE 2015 Wir 25 JAHRE Öztürk Songül (SZ Alberschwende), Khadra Bouazza (SZ Weidach) gratulieren 20 JAHRE Hildegard Nagel, Manuela Wohlgenannt (beide AWH Höchst); Maria Dorn, Herma Metzler (beide SZ Hittisau) herzlich! 15 JAHRE Daniela Schlager (AWH Höchst); Margarita Nußbaumer (SZ Hittisau); Patrick Fink, Eva Nagel (beide Johann Georg Fuchs Haus Langenegg); Elmar Chiesola, Lalica Ilic-Milojevic (beide SZ Weidach) 10 JAHRE Martina Graf, Michaela Ganahl, Irmgard Juen (alle SZ Haus Klostertal); Sarah Köb (AWH Höchst); Elke Knapp, Hedwig Roschitz (beide Johann Georg Fuchs Haus Langenegg); Ingo Kremmel, Gabriele Muchitsch (beide SZ Weidach)

„BENEVIT aktuell“ Die Vorarlberger Pflegegesellschaft | Ausgabe 05 | Mai 2016 13 IMPLACEMENT- DIE CHANCE AUF EINEN BERUFSEINSTIEG Pflegeheime bieten spannende und unterschiedliche Berufe. Einen guten Ein- oder Umstieg in den Betreuungs- und Pflegebereich bietet die connexia Implacementstiftung. Wir berichten hier über Inhalte und Erfahrungen mit diesem Modell bei BENEVIT.

DGKS ROSMARIE WOLF Wichtig ist, dass wir als Praktikumsgeber bekannt sind. Heim- und Pflegeleitung, Johann Damit kommen wir mit Interessenten direkt in Kontakt. Georg Fuchs Haus, Langenegg Der Einstieg über ein Praktikum erleichtert zudem den Übergang in ein festes Dienstverhältnis. Stiftungsteilneh- mer/innen verbringen mehr Zeit in den Pflegeinrichtungen und lernen den Berufsalltag viel besser kennen. Dadurch entsteht auch eine Verbindung zwischen ihnen und dem jeweili- gen Heim. Besonders freut mich, dass sich bisher alle unsere Stiftungsteilnehmer für uns als Arbeitgeber entschieden haben.“

AUSBILDUNGSPROJEKTE Susanne Gröbler ist inzwischen Absolventin. Aber während ihrer Ausbildung MIT MEHRWERT FÜR AUS- zur Sozialfachbetreuerin in der Altenarbeit in Langenegg verantwortete sie ZUBILDENDE UND HEIM ein Projekt. Es ging um Bewegung bzw. die Gehfähigkeit einer Bewohnerin, was auch eine ganzheitliche Sicht mit Biographie-Arbeit und Zielformulie- rung erforderte. Doch das Ergebnis aus dieser Facharbeit war viel mehr. Zwischen den Projektteilnehmern entstand eine intensive Beziehung, und nicht nur die Bewohnerin machte Fortschritte, sondern Susanne Gröbler selbst auch. Sie gewann dadurch sehr viel Sicherheit und hat gesehen und gelernt, dass „Glaube und Hoffnung“ tatsächlich Berge versetzen kann.

GREGORY RÜCKL - VOM Ich fühle mich mit dem Sozialzentrum Weidach sehr PRAKTIKANTEN ZUR verbunden, weil mir Heimleiter Dorin Limbean vor Jahren BETREUUNGS-FACHKRAFT die Chance auf ein fünfmonatiges Vorpraktikum gab. Ich begann dann auch meine Ausbildung zum Sozialbetreuer und war mehrfach als Praktikant unter anderem auf der Dementen-Station eingesetzt. Nachdem ich abgeschlossen hatte, erhielt ich die Möglichkeit auf eine feste Arbeit im ersten Stock. Berufsbegleitend gehe ich nun auch noch das letzte Stück des Weges zum Diplom-Sozialbetreuer. Das Sozialzentrum Weidach begeisterte mich von Anfang an. Die freundliche und offene Atmosphäre, das kollegiale Miteinander sowie die vielfältigen Aktivitäten schlugen mich sofort in ihren Bann. Ich freue mich auf noch viele Berufsjahre in diesem Heim.“

KARIN SCHWÄRZLER Ich absolviere derzeit mein erstes Praktikum im Abt-Pfanner-Haus in Schülerin der SOB Bregenz Langen. Ich wurde gleich am ersten Tag freundlich ins Team integriert, was mir die leichte Nervosität nahm. Am Anfang war es recht schwer, mir alle Namen der Bewohner/innen zu merken, aber nach kurzer Zeit hatte ich das auch im Griff. Was mich sehr überwältigt, ist das strahlende Lächeln auf den Gesichtern der Bewohner/innen. Sie wirken jeden Tag fröhlich und zufrieden. Das berührt mich und gibt mir das Gefühl, mit dieser Ausbildung die richtige Entscheidung ge- troffen zu haben sowie auf dem richtigen Weg zu sein. Ich bin BENEVIT und der Implacementstiftung für die Unterstützung und Begleitung sehr dankbar. Ohne sie wäre diese Ausbildung für mich nicht möglich gewesen. Vielen Dank!“

14 „BENEVIT aktuell“ Die Vorarlberger Pflegegesellschaft | Ausgabe 05 | Mai 2016 WAS UNS WICHTIG IST

von Dietmar Durig, MSc, Heim- und Pflegeleitung SZ Haus Klostertal, Innerbraz HOSPIZBEGLEITUNG IM HAUS KLOSTERTAL

Anfang dieses Jahres fand ein Aus- Die Hospiz Vorarlberg bietet im Personen, was für die Begleitung in tauschtreffen mit der Hospizkoor- Haus Klostertal schon seit einigen der letzten Phase des Lebens sehr dinatorin Doris Beck und Hos- Jahren die Bezugsbegleitung an. wichtig ist. pizbegleiter/innen, die alle schon Diese dient dazu, die Begleitung seit längerem in unserem Haus der Bewohner/innen nicht erst im Die Bewohner/innen sowie die Mit- Klostertal tätig sind, statt. Ziel war Sterbeprozess zu beginnen, sondern arbeiter/innen freuen sich sehr über es, die Anliegen der Hospizbeglei­ schon viel früher einen Beziehungs- die regelmäßigen Besuche der Hos- ter/innen sowie jene der Bewoh- aufbau zu ermöglichen. Dadurch pizbegleiter/innen, welche mittler- ner/innen und Mitarbeiter/innen entstehen Sicherheit und Ver- weile zu einem fixen Bestandteil des zu besprechen sowie alles Weitere trauen zwischen den handelnden Hauses Klostertal geworden sind. gemeinsam gut zu planen.

Marika H. „Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist Hubert S. „Es bringt mir nicht das, was wir bekommen, Freude und Zufriedenheit. sondern das, was wir dadurch Herbert M. „Weil immer mehr Ich lerne, was wirklich werden!“ (John Ruskin) zurückkommt, als man gibt.“ wichtig ist.“

MASTERARBEIT ZU BETREUTEM WOHNEN MIT WERTVOLLEN ERKENNTNISSEN

Dorin Limbean, MSc, Heim- und „Weil inzwischen „Auch für unsere 34 betreuten Pflegeleiter des Sozialzentrums nurmehr Men- Wohnungen in Bregenz konnten Weidach, hat vor Kurzem seinen schen ab Pflege- wir aufgrund dieser Ergebnisse Mastertitel im Fach „Pflegema- stufe 4 Aufnahme einiges bereits verbessern. Wir nagement“ mit einer Arbeit über in einem Heim definieren nun präziser, was wir sogenannte alternative Wohnfor- finden, werdenbei dieser Unterbringungsform an men für Menschen mit Pflegebe- gute und vielfältige Angebote an Leistungen anbieten können und darf erworben. Haupterkenntnis alternativen Wohnformen immer was nicht. Wir achten verstärkt auf seiner wissenschaftlichen Unter- wichtiger. Allerdings sollte dabei eine ausgezeichnete Vernetzung suchung: Stationäre Einrichtungen auf die richtige Belegung und eine mit ambulanten Diensten, wie etwa und betreute Wohnungen stehen gute Informationspolitik geachtet mit dem MOHI, dem Kranken- in keinem Konkurrenzverhältnis, werden, damit die Bedürfnisse der pflegeverein oder dem DOWAS. sondern ergänzen sich ideal. Betroffenen bestmöglich erfülltEs geht immer darum, die Pflege-­ werden können. Hier haben wir in ­qualität lückenlos unter Achtung Vorarlberg noch Aufholbedarf“, so der Menschenwürde abzusichern.“ Dorin Limbean.

„BENEVIT aktuell“ Die Vorarlberger Pflegegesellschaft | Ausgabe 05 | Mai 2016 15 IMPRESSUM

HERAUSGEBER BENEVIT - Vorarlberger Pflegemanagement gGmbH

CHEFREDAKTION MMag. Dr. Peter Vogler image3 Kommunikationsdienstleistungs GmbH www.image3.eu

TEXT & REDAKTION Dietmar Durig, Sabine Eigner, Christine Flatz, Nico Härtl, Katharina Huber, Dorin Limbean, Bregenz Andrea Lutz, Hans Kogler, Harald Panzenböck, Doris Raffeiner, Thomas Scharwitzl, Peter Vogler Langenegg 8 GESTALTUNG & LAYOUT Dominik Zumtobel Höchst Langen zumtobel zummedim Hittisau www.zummedium.at Alberschwende Zentrale Dornbirn www.benevit.at

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