Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.

LEADER-Entwicklungsstrategie EU-Förderzeitraum 2014 - 2020

Region Westlausitz

LES Westlausitz

Auftraggeber: Westlausitz – Regionale.Wirtschaft.Leben e.V. c/o Gemeindeverwaltung Großharthau Wesenitzweg 6 01909 Großharthau www.region-westlausitz.de

Auftragnehmer: Planungsbüro Schubert GmbH & Co. KG Rumpeltstraße 1 01454 www.pb-schubert.de

Stand: 25.01.2021 (10. Änderung) redaktionelle Änderungen: 06.04.2021

Die Gleichstellung von Frauen und Männern wurde bei der Erarbeitung der LES wie folgt berück- sichtigt: Bei der Textgestaltung des vorliegenden Dokuments wurde darauf geachtet, dass die Formulierungen geschlechtsneutral erfolgen. Aus Gründen der Lesbarkeit wird auf die Verwendung von Paarformeln verzichtet. Im Fall der Verwendung einer geschlechterspezifischen Formulierung wird ausdrücklich da- rauf hingewiesen, dass die verwendete Form für Personen unabhängig ihres Geschlechts gilt.

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Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis ...... 5 Tabellenverzeichnis ...... 6 Abkürzungsverzeichnis ...... 7 1. Kurzdarstellung der LEADER-Entwicklungsstrategie ...... 9 1.1 Ausgangslage und Aufgabenstellung ...... 9 1.2 Zielstellungen der Region Westlausitz ...... 9 1.3 Strategie zur Umsetzung der Zielstellungen ...... 10 1.4 Methodik der LES Westlausitz ...... 10 2. Die Region Westlausitz ...... 11 2.1 Regionaler Zuschnitt ...... 11 2.2 Gemeinsame Geschichte ...... 12 2.3 Handwerks- und Industriekultur ...... 12 2.4 Wirtschaftsstandort ...... 12 2.5 Kulturlandschaft ...... 12 2.6 Beziehungen zu Nachbarregionen ...... 13 2.7 Wesentliche Abgrenzungsmerkmale ...... 14 2.8 Ressourcen zur Erfüllung der EU-Vorgaben und der gesteckten Ziele ...... 15 3. Regionalanalyse – Unsere Stärken und Schwächen ...... 16 3.1 Beteiligung der regionalen Akteuren ...... 16 3.2 Ausgangssituation ...... 17 3.2.1 Wesentliche Planungen und Konzepte ...... 18 3.2.2 Basisdaten zur Bevölkerung / Demografie ...... 26 3.2.3 Technische, kulturelle und soziale Infrastruktur ...... 29 3.2.4 Aus- und Weiterbildung ...... 35 3.2.5 Tourismus ...... 36 3.2.6 Wohnqualität und Wohnraumbilanz, Gebäudebestand ...... 37 3.2.7 Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt, Gewerbeflächen ...... 38 3.2.8 Umwelt- und Naturschutz, naturräumliche Standortbedingungen ...... 44 3.2.9 Energie...... 45 3.2.10 Kooperation und Zusammenarbeit ...... 46 3.3 Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse ...... 47 3.4 Regionale Handlungsbedarfe und Potenziale ...... 53 3.5 Konsistenz zum EPLR 2014 – 2020 ...... 55 4. Strategische Zielstellungen der Region Westlausitz ...... 56 4.1 Regionales Leitbild ...... 56 4.2 Die fünf strategischen Ziele der Region Westlausitz ...... 56

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4.3 Darstellung der Indikatoren ...... 60 4.4 Regionale Umsetzungsstrategie – So erreichen wir unsere Ziele ...... 60 4.5 Konsistenz zu relevanten Planungen und Strategien ...... 62 4.6 Zwischenevaluierung ...... 62 5. Aktionsplan - der umsetzungsorientierte Ansatz ...... 63 5.1 Der Aktionsplan für die Westlausitz ...... 63 5.2 Verfahren der Projektauswahl und Prioritätensetzung ...... 70 5.3 Monitoring und Evaluierung – so überprüfen wir unsere Zielerreichung ...... 72 6. Organisation und Prozesse des Westlausitz e.V. – so arbeiten wir zusammen ..74 6.1 Der Verein Westlausitz ...... 74 6.1.1 Organisationsstruktur des Vereins ...... 74 6.1.2 Rechtsgrundlage ...... 80 6.2 Das Entscheidungsgremium der Region ...... 80 6.2.1 Organisationsstruktur ...... 80 6.2.2 Rechtsgrundlagen ...... 82 7. Kapazität des Westlausitz e.V...... 83 7.1 Kompetenzen, Fähigkeiten und Ressourcen des Westlausitz e.V...... 83 7.2 Erfordernisse des Datenschutzes ...... 83 7.3 Regionalmanagement ...... 84 8. Finanzkonzept ...... 85 Literatur- und Quellenverzeichnis ...... 86 Anlagen ...... 88

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Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Gebietsabgrenzung Region Westlausitz ...... 11 Abb. 2: Drei thematische Arbeitsgruppen ...... 16 Abb. 3: Schema der Erarbeitung der LES ...... 17 Abb. 4: Bevölkerungsentwicklung der Region Westlausitz seit 1990 (STALA: Zensus 2011) ...... 27 Abb. 5: Altersstruktur Westlausitz im Vergleich zum Freistaat Sachsen (STALA: Zensus 2011) ...... 28 Abb. 6: Natürliche und räumliche Bevölkerungsbewegung (STALA: Zensus 2011) ...... 28 Abb. 7: Breitbandversorgung über DSL (leitungsgebunden) (Stand 2014, BMVI: Breitbandatlas) ...... 30 Abb. 8: Wohnungsbestand 2011 nach Raumkategorien (STALA: Zensus 2011) ...... 38 Abb. 9: Pendlerverhalten in der Region (STALA: Zensus 2011) ...... 39 Abb. 10: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte am Wohn- und Arbeitsort (STALA: Zensus 2011) ...... 39 Abb. 11: Entwicklung der Arbeitslosenzahlen (STALA: Zensus 2011) ...... 41 Abb. 12: Landwirtschaftlich genutzte Fläche in Hektar (STALA: Zensus 2011) ...... 42 Abb. 13: Handwerksbetriebe in der Region (Juli 2013; IHK : Wirtschaftsatlas Sachsen) ...... 43 Abb. 14: Verteilung Handwerksbetriebe nach Gewerbeart (Juli 2013; IHK Dresden: Wirtschaftsatlas Sachsen) ...... 44 Abb. 15: Potenzialverteilung Erneuerbare Energien (Dresdner Ökotherm GmbH 2009: 59) ...... 46 Abb. 16: Projektauswahlverfahren ...... 70 Abb. 17: Organisationsstruktur der Region Westlausitz ...... 76

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Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Bedarfe EPLR und Region Westlausitz ...... 20 Tabelle 2: Übersicht Flächennutzungspläne ...... 25 Tabelle 3: Übersicht sonstige Planungen und Konzepte ...... 26 Tabelle 4: Bevölkerungsprognose nach Altersklassen (STALA: Zensus 2011, Variante 1) ...29 Tabelle 5: Schlösser und historische Parks in der Region Westlausitz ...... 32 Tabelle 6: Schulen in der Region Westlausitz (STALA: Zensus 2011) ...... 33 Tabelle 7: Kitas in der Region Westlausitz (STALA: Zensus 2011) ...... 33 Tabelle 8: Ärztliche Versorgung in der Region Westlausitz ...... 34 Tabelle 9: Ausbildungsinitiativen in der Region (Regionalmanagement: Recherchen im Rahmen des Leitprojekts Fachkräftesicherung) ...... 35 Tabelle 10: Wohnungsbestand und Leerstand (STALA: Zensus 2011) ...... 37 Tabelle 11: Gewerbegebiete in der Region (IHK Dresden: Wirtschaftsatlas Sachsen) ...... 40 Tabelle 12: Flächennutzung der Region (STALA: Zensus 2011) ...... 42 Tabelle 13: Stärken-Schwächen-Analyse Themenfeld „Ressourcenmanagement“ ...... 47 Tabelle 14: Chancen-Risiken-Analyse Themenfeld „Ressourcenmanagement“ ...... 48 Tabelle 15: Stärken-Schwächen-Analyse Themenfeld „Daseinsvorsorge und Dorfentwicklung“ ...... 49 Tabelle 16: Chancen-Risiken-Analyse Themenfeld „Daseinsvorsorge und Dorfentwicklung“ ...... 50 Tabelle 17: Stärken-Schwächen-Analyse Themenfeld „Wirtschaft und Bildung“ ...... 51 Tabelle 18: Chancen-Risiken-Analyse Themenfeld „Wirtschaft und Bildung“ ...... 52 Tabelle 19: Bedarfe für die Region Westlausitz ...... 53 Tabelle 20: Zielstruktur der LES ...... 59 Tabelle 21: Mitglieder des Westlausitz e.V...... 75 Tabelle 22: Mitglieder des KoKreises ...... 81 Tabelle 23: Finanzkonzept ...... 85 Tabelle 24: Strategische Ziele mit Budgetorientierung ...... 85

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Abkürzungsverzeichnis Abb. Abbildung AG Arbeitsgruppe BfN Bundesamt für Naturschutz BMVI Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur bzw. beziehungsweise DMO Destination Management Organisation EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung ELER Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums EMFF Europäischer Meeres- und Fischereifonds EPLR Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen 2014 – 2020 etc. et cetera ESI Europäischer Struktur- und Investitionsfonds ESF Europäischer Sozialfonds EU Europäische Union e.V. eingetragener Verein FFH-Gebiete „Flora-Fauna-Habitat“ Gebiete FuE Forschung und Entwicklung ggf. gegebenenfalls IHK Industrie- und Handelskammer ILE Integrierte Ländliche Entwicklung ILEK Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept INSEK Integriertes Stadtentwicklungskonzept i.d.F. in der Fassung KMU kleine und mittlere Unternehmen KoKreis Koordinierungskreis KSP Bund-Länder-Programm „Kleine Städte und Gemeinden“ KVS Kassenärztliche Vereinigung Sachsen LAG Lokale Aktionsgruppe LEADER Liaison entre actions de développement de l'économie rurale (dt.: Ver- bindung zwischen Aktionen zur Entwicklung des ländlichen Raums) LEP Landesentwicklungsplan Sachsen LES LEADER-Entwicklungsstrategie LfULG Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie LPG Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LTO Lokale Tourismus Organisation MGO Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH mind. mindestens ÖEK Örtliches Entwicklungskonzept OHTL Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr OT Ortsteil SAENA Sächsische Energieagentur SächsNatSchG Sächsisches Naturschutzgesetz SächsWG Sächsisches Wassergesetz

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SMI Sächsisches Staatsministerium des Inneren SMUL Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft SMWA Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr SDP Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ SEP Bund-Länder-Programm „Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungs- maßnahmen“ STALA Statistisches Landesamt Sachsen SWOT-Analyse Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chan- cen) und Threats (Risiken)-Analyse TGG Touristische Gebietsgemeinschaft u.a. unter anderem u.ä. und ähnlich usw. und so weiter v.a. vor allem VO Verordnung VVO Verkehrsverbund Oberelbe WiSo-Partner Wirtschaft- und Sozialpartner z.B. zum Beispiel ZVON Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien

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1. Kurzdarstellung der LEADER-Entwicklungsstrategie 1.1 Ausgangslage und Aufgabenstellung Die ländlichen Regionen müssen mehr denn je auf die sich ständig ändernden Herausforde- rungen reagieren. Die demografische Entwicklung, die Abwanderung der Bevölkerung und der wirtschaftliche Wandel mit der Globalisierung der Märkte sind nur einige wenige Herausforde- rungen, welchen sich die ländlich geprägten Gebiete stellen müssen. Gleichzeitig steigen An- zahl und Umfang der durch die Kommunen zu bewältigenden Aufgaben sowie die funktional- räumlichen Verflechtungen zwischen Städten und Gemeinden. Viele Probleme sind nur noch im regionalen Zusammenhang und gemeinsam lösbar. Auch die Bürgermeister der Gemeinden , Bretnig-Hauswalde, Frankenthal, Großhart- hau, , , , und Wachau sowie der Städte , , Großröhrsdorf und erkannten, dass sie gemeinsam effektiver auf die gesell- schaftlichen Entwicklungen reagieren können. In diesem Kontext vereinbarten sie im Jahr 2006 eine kommunale Zusammenarbeit zur Stärkung ihrer Region. Die Region Westlausitz wurde 2007 auf Grundlage ihres ILEKs zur LEADER-Region ernannt. In dem EU-Förderzeitraum 2007 - 2013 konnten im Rahmen der ILE zahlreiche Projekte in der Region umgesetzt werden. Durch einen kommunikativen und kooperativen Prozess der neun Gemeinden und vier Städten ist die Westlausitz als Region zusammenwachsen. Jedoch zeigte sich auch, dass nur ein Teil der geplanten Ziele im EU-Förderzeitraum 2007 - 2013 realisiert werden konnte. Um die Ak- zeptanz der ILE-Förderung weiter zu erhöhen und den bereits erreichten Grad an Professio- nalität hinsichtlich der Anwendung der LEADER-Methode weiter fortzuführen, ist es unbedingt erforderlich, dass der in der Region angestoßene zivilgesellschaftliche Prozess der ländlichen Entwicklung kontinuierlich weiter umgesetzt wird. In diesem Zusammenhang beschlossen die Gemeinden und Städte der Region Westlausitz, sich am Auswahlverfahren der sächsischen LEADER-Gebiete für die EU-Förderperiode 2014 - 2020 zu beteiligen. Die LES stellt für den EU-Förderzeitraum 2014 - 2020 die strategische Grundlage für die wei- tere gemeinsame Entwicklung der Region dar und besitzt somit einen hohen Stellenwert für alle regionalen Akteure. Die LES wurde entsprechend der lokalen Erfordernisse und Bedürf- nisse der Region Westlausitz erarbeitet. Das prioritäre Ziel ist es, eine Entwicklungsstrategie für die Region zu erstellen, welche die Entwicklungsbedarfe sowie -potenziale der Region op- timal betrachtet bzw. analysiert und auf Grundlage dessen strategische Ziele für die ländliche Entwicklung benennt. Dabei wird besonders darauf geachtet, dass die strategischen Ziele der Region Westlausitz zur Erreichung der Zielstellungen des EPLR beitragen.

1.2 Zielstellungen der Region Westlausitz Die Region Westlausitz hat sich für die EU-Förderperiode 2014 - 2020 fünf gemeinsame stra- tegische Zielstellungen gesetzt: 1. Standortfaktoren verbessern 2. Ressourcen kennen und intelligent regional ökologisch nutzen 3. Regionale Identität und touristische Entwicklung stärken 4. Alltagsbedürfnisse demografiegerecht sichern 5. Soziale Netzwerke fördern Diese Zielstellungen spiegeln die lokalen Bedürfnisse wieder und bilden somit die Grundlage für die zukünftige Gestaltung der Region.

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1.3 Strategie zur Umsetzung der Zielstellungen Die Region Westlausitz hat als Grundlage des gemeinsamen Handelns die vorliegende LES erarbeitet, welche Ziele und Maßnahmen für die Jahre 2014 - 2020 beinhaltet. Der zentrale strategische Ansatz, um die gesetzten Ziele erreichen zu können, besteht in der: - zuverlässigen, prozess- und zielorientierten Zusammenarbeit in der LAG, - Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls durch Beteiligung und Transparenz, - Sensibilisierung der regionalen Akteure u.a. durch Öffentlichkeitsarbeit, - Auswahl und Bewertung von strategiebezogenen Projekten für die Inanspruchnahme von Fördermitteln, - Fortführung eines gut ausgestatteten und fachlich versierten Regionalmanagements, das als zentraler Ansprechpartner für Belange der regionalen Entwicklung agiert, - Unterstützung der Wertschöpfung und dem Aufbau regionaler Kreisläufe innerhalb der Region und - Nutzung der vorhanden Potenziale und Ressourcen Die Kooperation der regionalen Akteure trägt dazu bei, die gesetzten Ziele zu erreichen und führt zu einer Profilierung der Region Westlausitz, so dass die Region weiter zusammen- wächst.

1.4 Methodik der LES Westlausitz Um hinsichtlich der Strategie und Inhalte der LES einen breiten Konsens zu erzielen und mög- lichst viele Aspekte zu berücksichtigen, wurden eine Lenkungsgruppe sowie drei thematische Arbeitsgruppen gebildet. Die Lenkungsgruppe hatte die Aufgabe, den Erarbeitungsprozess zu begleiten, zu steuern und Teilergebnisse der AGs zu diskutieren und zu bestätigen bzw. zu ergänzen. In den Arbeitsgruppen wurden u.a. die SWOT-Analyse sowie die strategischen Ziel- stellungen, bezogen auf den jeweiligen Schwerpunkt der AG, diskutiert und erarbeitet. Die Ergebnisse der Lenkungsgruppe und der Arbeitsgruppen flossen in das vorliegende Konzept ein und spiegeln somit die Ziele der Region wider. Die Regionalanalyse für die Region Westlausitz wurde anhand statistischer (quantitativer) Da- ten bewertet. Das Datenmaterial stammt überwiegend vom Statistischen Landesamt des Frei- staats Sachsen (Basisdaten der LEADER-Region Westlausitz für die Erarbeitung der LEA- DER-Entwicklungsstrategien Förderperiode 2014 bis 2020) und wurde durch Daten der Kom- munen sowie des Regionalmanagements ergänzt. Es wurden zudem Expertengespräche zu einzelnen Themenfeldern genutzt, um die Sicht der jeweiligen Institution in Erfahrung zu brin- gen. Im Rahmen einer Bürgerveranstaltung sowie eines Projektaufrufes konnten weitere rele- vante Daten und Informationen für die LES gesammelt werden. Zur Berücksichtigung aller wesentlichen Zielstellungen und Prioritäten (europäische, natio- nale, regionale und subregionale) wurden zudem relevante Planungen bzw. Strategien wäh- rend der Erarbeitung der LES betrachtet, so dass die LES im Einklang mit diesen steht.

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2. Die Region Westlausitz 2.1 Regionaler Zuschnitt Die Region Westlausitz befindet sich im Freistaat Sachsen, Landkreis ; nordöstlich der Landeshauptstadt Dresden. Sie umfasst neun Gemeinden und vier Städte und verfügt über insgesamt 51 Ortsteile. Der Pulsnitzer Ortsteil Oberlichtenau ist der Region Dresdner Heide- bogen zugehörig. Zur Region Westlausitz haben sich 2007 Kommunen der Altkreise Bischofswerda und zusammengefunden. Zwischen fast allen Kommunen bestanden vor dem Zusammenschluss zu einer Region bereits kommunale Kooperationen, z.B. durch die Mitgliedschaft in Zweckver- bänden. Räumlich-funktionale und historisch gewachsene Verflechtungen bestanden darüber hinaus in Hinsicht auf Handwerk, Gewerbe und Handel. Im Vergleich zu anderen ländlich geprägten Regionen ist die Region Westlausitz mit einer Fläche von ca. 300 km² relativ klein. Sie nimmt knapp 13 % der Fläche des Landkreises Bau- tzen ein. Die Größe ist vergleichbar mit der flächenmäßigen Ausdehnung der Landeshaupt- stadt Dresden (328 km²). Von den ca. 50.744 Einwohnern (Angaben der Kommunen, Stand 30.06.2013), leben ca. 59 % in der Gebietskulisse ländlicher Raum. Die Einwohnerdichte von 169 Einwohnern/km² ist deutlich geringer als der Durchschnitt des Freistaates Sachsen (220 Einwohner/km²) (STALA: Zensus 2011). Aus der naturräumlichen Zuordnung der gesamten Region zum Westlausitzer Hügel- und Bergland leitet sich der Name der Region Westlausitz ab. Weitere verbindende Merkmale (Landwirtschaft, Gewässer, Handwerk und Industrie sowie ländliche Baukultur) wurden im Logo der Region Westlausitz berücksichtigt.

Abb. 1: Gebietsabgrenzung Region Westlausitz

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2.2 Gemeinsame Geschichte Räumliche und funktionale Zusammenhänge zwischen den 13 Kommunen bestehen durch die jahrhundertelange Verflechtung der Dörfer und Kleinstädte – insbesondere im Rödertal – hin- sichtlich Handwerk, Gewerbe und Handel. Gleichzeitig existieren auf struktureller Ebene Ver- flechtungen. So agieren Bischofswerda mit Rammenau, Großröhrsdorf mit Bretnig-Haus- walde, Großharthau mit Frankenthal und Pulsnitz mit Ohorn, Steina und Lichtenberg in kom- munalen Verwaltungsgemeinschaften. Die Geschichte der Region Westlausitz ist von ihrer Lage im Westlausitzer Hügel- und Berg- land geprägt. Dies ist wegen seiner relativ ungünstigen Relief- und Klimaverhältnisse erst durch die mittelalterliche Ostkolonisation erschlossen wurden, wovon die langen Waldhufen- bzw. Reihendörfer mit Hufen als historischer Flurform zeugen. (Westlausitz e.V. 2007: 4)

2.3 Handwerks- und Industriekultur Die Entwicklung des Handwerks in der Region stand in engem Zusammenhang mit der Ent- wicklung der Landwirtschaft. Es war notwendig zur Herstellung der in der Landwirtschaft be- nötigten Gerätschaften und diente außerdem der Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Pro- dukte. Seit dem 18. Jahrhundert drang in die ursprünglich bäuerlich geprägten Waldhufendör- fer (v.a. des Rödertals) die Bandweberei als Wirtschaftszweig ein, was eine Entwicklung dieser zu Industrie-Agrar-Gemeinden nach sich zog. Die Industrialisierung konzentrierte sich darüber hinaus hauptsächlich auf die Städte und größeren Orte, die mit dem Bau der sächsisch-schle- sischen Eisenbahn günstige Zugänge zu Rohstoff- und Absatzmärkten erhielten. Vertreten waren in der Region u.a. die Landmaschinen-, Armaturen-, Lederwaren-, Möbel-, Tuch-, Rie- men- und Glasfabrikation sowie Gerbereien. (Westlausitz e.V. 2007: 4) Hinsichtlich der Handwerkstraditionen nimmt Pulsnitz mit der Töpferei, den Blaudruckwerk- stätten und der bis in das Jahr 1558 zurückreichenden Pfefferküchlerei einen besonderen Stel- lenwert innerhalb der Region ein. (Westlausitz e.V. 2007: 4)

2.4 Wirtschaftsstandort Nach 1990 brachen die industriellen Strukturen großflächig weg, zahlreiche Industriebetriebe wurden geschlossen. Durch die Neuerschließung von Gewerbeflächen gelang es, in den Städ- ten und ehemaligen Industrie-Agrar-Dörfern der Region mittlerweile ein stabiles produzieren- des klein- und mittelständiges Gewerbe sowie zahlreiche Dienstleistungs- und Handwerksbe- triebe anzusiedeln, so dass die Region Westlausitz neben dem Bautzner Oberland zu den wirtschaftsstärksten ländlichen Regionen der Lausitz zählt. Die eher ländlich geprägten Dörfer sind hingegen oftmals vorrangig Wohnorte für Pendler in die Beschäftigungs-, Dienstleistungs- und Versorgungszentren der Region (Bischofswerda, Großröhrsdorf und Pulsnitz), aber auch in die nahe gelegene Landeshauptstadt Dresden sowie die Städte Kamenz und Bautzen. (Westlausitz e.V. 2007: 4)

2.5 Kulturlandschaft Naturräumlich ist die gesamte Region dem Westlausitzer Hügel- und Bergland zuzuordnen. Das Westlausitzer Hügel- und Bergland ist als eine orographisch selbständige Einheit zu be- zeichnen. Die markanten Erhebungen werden vorwiegend aus Granodiorit, teilweise aus Grauwacken gebildet. Das Nordwestlausitzer Bergland wurde in der Vergangenheit oft auch als das kleinste Mittelgebirge Deutschlands bezeichnet. (Mannsfeld; Syrbe 2008: 161 ff.)

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Ca. 78 % der Fläche der Region sind land- oder forstwirtschaftlich genutzt, hauptsächlich durch Ackerbau, 27 % der landwirtschaftlichen Nutzflächen dienen der Grünlandwirtschaft. Der Vieh- besatz ist relativ niedrig (STALA: Zensus 2011). Der größte Teil der Fläche (> 80 %) wird durch Betriebsformen juristischer Personen (Agrar GmbH u.ä.) bewirtschaftet, Familienbetriebe im Haupterwerb und Nebenerwerbslandwirte spielen eine untergeordnete Rolle. Der überwie- gende Teil der Landwirtschaftsbetriebe der Region bewirtschaftet die Flächen nach den Krite- rien der Richtlinie „Agrarumweltmaßnahmen und Waldmehrung“. (STALA: Zensus 2011; RL AuW/2007) Vorrangig im Bereich Rammenau und Bischofswerda spielt die Fischzucht und Teichwirtschaft seit dem 17. Jahrhundert eine wirtschaftliche Rolle. Landschaftlich bedeutsam sind vor allem die großen Rammenauer Teiche. (Westlausitz e.V. 2007: 5) Der Waldanteil konzentriert sich hauptsächlich auf die Waldgebiete der Massenei, des Kars- waldes, des Butterberges, der Ohorner Berge, des Schwarzenbergs und bewaldeter Talein- schnitte der Gruna, der Wesenitz, der Röder und der Pulsnitz, die aufgrund ihrer Topografie und/oder Historie nicht für die Landwirtschaft nutzbar waren. Der etwa 1.500 ha große alte Landeswald „Massenei“ im Zentrum der Region Westlausitz verbindet die Gemeinden Groß- harthau, Arnsdorf, Frankenthal, Bretnig-Hauswalde und die Stadt Großröhrsdorf. Bis 1892 war er sächsisch-kurfürstliches Jagdgebiet. Durch seine Schönheit, Vielfalt und Eigenart bietet das Westlausitzer Hügel- und Bergland gute Voraussetzungen für Naherholung und Tourismus. Für die Bürger der angrenzenden Gemeinden ist die Massenei ein Ort der Erholung. Die Wald- gebiete besitzen neben ihrer forstwirtschaftlichen Bedeutung eine wesentliche Erholungsfunk- tion, der durch die Unterschutzstellung als Landschaftsschutzgebiet Rechnung getragen wird. (Westlausitz e.V. 2007: 5; Sachsenforst: Forstbezirk Oberlausitz; BfN: Schutzgebiete in Deutschland)

2.6 Beziehungen zu Nachbarregionen Die Region Westlausitz stellt sich nicht als isolierter Wirtschafts- und Lebensraum dar. Zu be- nachbarten Kommunen und Regionen sind auf unterschiedlichen Ebenen Beziehungen vor- handen: Die Gemeinden Wachau und Arnsdorf sind Teil der Erlebnisregion Dresden, die sich im Januar 2003 konstituiert hat. Die Gemeinde Großharthau war in die Erstellung des Stadt- entwicklungskonzeptes Stolpen integriert. (Westlausitz e.V. 2007: 6) Darüber hinaus sind ver- schiedene Kommunen bzw. Einrichtungen in den Kommunen im Rahmen – teilweise sachsen- weiter - Netzwerke tätig: - Rammenau ist eines der 21 Urlaubsdörfer des Projektes „Urlaub in Sachsens Dörfern“ - verschiedene Freizeiteinrichtungen nehmen am Freizeitknüller-Projekt der MGO teil - in die benachbarten Städte Radeberg und Stolpen führen die thematischen Radwege der Westlausitz – die Beschilderung erfolgte in Zusammenarbeit mit den Städten - der Schlosspark Großharthau beteiligt sich am Projekt „Tag der Schlösser, Parks und Gärten“ des Dresdner Heidebogens - die Gemeinde Wachau kooperiert mit Radeberg und Ottendorf-Okrilla bei der Veran- staltung „Schlössertour im Rödertal“ usw. Dies sind nur einige wenige Beispiele für gemeinsame Projekte, bei denen mit Kommunen außerhalb der Region oder mit Einrichtungen, die auf überregionaler Ebene arbeiten, koope- riert wird.

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Die gesamte Region Westlausitz liegt im 40-km-Umkreisradius der Landeshauptstadt Dres- den, deren wissenschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Potenziale auch von den Einwoh- nern der Region Westlausitz genutzt werden. Die vor den Toren der Landeshauptstadt gele- gene ländlich geprägte und landschaftlich reizvolle Region hingegen kann von den Einwoh- nern der Stadt Dresden als Naherholungsgebiet genutzt werden. Die Region Westlausitz als westlicher Teil der Oberlausitz ist darüber hinaus durch ihre Lage im Dreiländereck Deutschland - Polen - Tschechien gekennzeichnet. Im Rahmen der MGO, die als DMO für die Oberlausitz fungiert und ein professionelles nationales und internationales Standortmarketing für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Oberlausitz anstrebt, spielen bisher nur Teilbereiche der Region eine Rolle. Seit 2013 ist die Gründung einer TGG Westlau- sitz im Gespräch, die die Präsenz und damit die Mitwirkung der Westlausitz-Kommunen in den Gremien der MGO deutlich verstärken würde. In 2014 wurde von der Mitgliederversammlung des Westlausitz e.V. der Beschluss gefasst, dass die Gründung einer TGG vorbereitet wird. Darüber hinaus erfolgt ein kontinuierlicher Austausch mit den Regionen Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, Lausitzer Seenland, Östliche Oberlausitz, Bautzener Oberland und Zent- rale Oberlausitz. Dabei vernetzten sich die Regionen, in dem sie in einem kommunikativen Prozess relevante bzw. aktuelle Themen und Kooperationsansätze diskutieren.

2.7 Wesentliche Abgrenzungsmerkmale Die Abgrenzung der Region Westlausitz zu den benachbarten Regionen erfolgt im Wesentli- chen aufgrund natur-, sprach-, bau- und geschichtsbedingten Gegebenheiten. Diese Gege- benheiten beeinflussen die Eigenarten der Region entscheidend. Im Vergleich zur Mehrzahl den angrenzenden Regionen ist die Westlausitz flächenmäßig kleiner und besitzt somit auch eine geringere Bevölkerungszahl. Während der Förderperiode 2007 - 2013 hat die Region gemeinsam Projekte (z.B. die Beschil- derung von vier thematischen Radrouten) umgesetzt, die dazu beigetragen haben, dass die Westlausitz als Region zusammengewachsen ist. Zudem wurde bereits im ILEK das Thema „Energie“ als wichtiger Handlungsschwerpunkt definiert, welcher auch in der neuen Förderpe- riode weiter verfolgt werden soll. Gemäß einem im ILEK definierten Projekt wurde für die Re- gion eine Energiekonzeption erarbeitet und als Folgeprojekt ein kommunales Energiemanage- ment in den Stadt- und Gemeindeverwaltungen der Region eingerichtet. Mit diesen Projekten hat die Westlausitz Themen behandelt, mit welchen sich die angrenzenden Regionen in der zurückliegenden Förderperiode nicht bzw. nur ansatzweise auseinandergesetzt haben. Bei genauer Betrachtung der Schwerpunkte wird deutlich, dass sich einige der Nachbarregio- nen vor allem mit dem Thema Tourismus befasst haben (u.a. Dresdner Heidebogen, Sächsi- sche Schweiz). Dieses Thema hatte in der Westlausitz erst zum Ende der vergangenen För- derperiode verstärkt an Bedeutung gewonnen und soll zukünftig weiter entwickelt werden. Die Region Westlausitz grenzt mit den Kommunen Elstra, Rammenau und Bischofswerda an die Region Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, die fast vollständig zum sorbischen Siedlungsgebiet gehört. Da lediglich Teile der Stadt Elstra ebenfalls zum sorbischen Sied- lungsgebiet gehören wird die Westlausitz nur geringfügig von der sorbischen Kultur und Spra- che beeinflusst. Weitere Abgrenzungsmerkmale zur Region OHTL bestehen in Bezug auf die naturräumliche Ausstattung (Heide- und Teichlandschaft) sowie die wirtschaftliche Ausrich- tung (Teichwirtschaft).

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2.8 Ressourcen zur Erfüllung der EU-Vorgaben und der gesteckten Ziele Die Region Westlausitz ist seit 2007 als eingetragener, nicht gemeinnütziger Verein organi- siert. Da sich die Organisationsstruktur bewährt hat, wird diese in der neuen Förderperiode fortgeführt. Der Westlausitz – Regionale.Wirtschaft.Leben e.V. mit seinen Organen Mitglieder- versammlung und Vorstand fungiert weiterhin als LAG und somit als Träger der ländlichen Entwicklung. Der KoKreis ist das Entscheidungsgremium des Vereins und ist somit vorrangig für die Projektbewertung zuständig. Die Mitglieder des KoKreises werden durch die Mitglieder- versammlung aus der Mitte des Vereins gewählt. Wichtig ist es, dass die Zusammensetzung dieses Gremiums die strategischen Zielstellungen der LES widerspiegeln. Um die gesetzten Ziele der LES entsprechend umsetzen zu können, sind im Verein neben den Vertretern der 13 Städte und Gemeinden auch Wirtschaft- und Sozialpartner sowie Privatper- sonen vertreten. Darüber hinaus bedient sich der Verein bei der Umsetzung der LES auch in der neuen Förderperiode eines Regionalmanagements. Dieses ist gemäß Vorgabe des Frei- staates Sachsen mit mindestens zwei Vollzeitstellen auszustatten. Eine detaillierte Beschreibung der Organisationsstruktur sowie der personellen, finanziellen und wirtschaftlichen Ressourcen erfolgt in Kapitel 6 („Organisation und Prozesse des West- lausitz e.V.) und Kapitel 7 („Kapazitäten des Westlausitz e.V.“).

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3. Regionalanalyse – Unsere Stärken und Schwächen1 3.1 Beteiligung der regionalen Akteuren In Vorbereitung der Erarbeitung der LES wurde in einer Mitgliederversammlung des Westlau- sitz e.V. diskutiert, wie die regionalen Akteure beteiligt werden können. Zur Gewährleistung des intersektoralen Ansatzes und im Sinne des Bottom-up-Ansatzes entschieden sich die Mit- glieder drei thematische Arbeitsgruppen mit verschiedenen Vertretern aus Wirtschaft, Sozial- bereich, Ämtern, Institutionen, Privatpersonen und Kommunen zu bilden. Es wurde darauf ge- achtet, dass auch die Akteursgruppen Frauen, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen in den AGs vertreten sind. Die Schwerpunktbereiche der AGs spiegeln Themen der vergangenen Förderperiode wider und wurden durch aktuelle Themen, die für die ländliche Entwicklung relevant sind, ergänzt. Zusammen mit den regionalen Akteuren sowie externen Beratern wurden in den AGs u.a. die SWOT-Analyse sowie die strategischen Zielstellungen, bezogen auf den jeweiligen Schwer- punkt der AG, diskutiert und erarbeitet. Folgende Arbeitsgruppen waren im Rahmen der Erar- beitung der LES tätig:

AG 1 „Ressourcenmanage- AG 2 „Daseinsvorsorge „Wirtschaft und Bil- AG 3 ment“ und Dorfentwicklung“ dung“

- Energie - soziokulturelle, soziale, - Tourismus - Landwirtschaft technische Infrastruktur - Handwerk / Gewerbe - Klima / Klimaschutz - demografischer Wandel - Fachkräftesicherung - Gewässer / Hochwas- - Baukultur - regionale Wertschöp-

serschutz fungsketten

Abb. 2: Drei thematische Arbeitsgruppen Die Lenkungsgruppe agierte im Rahmen der Erarbeitung der LES als zentrales Steuerungs- instrument. Teilnehmer waren Wirtschaft- und Sozialpartner sowie kommunale Vertreter. In den Sitzungen der Lenkungsgruppe wurden die Teilergebnisse der AGs vorgestellt, diskutiert und falls erforderlich präzisiert. Die Lenkungsgruppe und die Arbeitsgruppen tagten während der Erarbeitung der LES in re- gelmäßigen Abständen. So wurde die Lenkungsgruppe insgesamt sieben Mal und die Arbeits- gruppen vier Mal einberufen. Die erarbeiteten Ergebnisse wurden sowohl der Lenkungsgruppe als auch den AGs zur Verfügung gestellt, so dass ein kontinuierlicher und transparenter Pro- zess geschaffen wurde. Die Teilnahme an den AGs war für jeden Interessierten möglich. Des Weiteren wurde auf der Webseite der Region (www.region-westlausitz.de) sowie in der regio- nalen Presse über den aktuellen Stand der Erarbeitung der LES Westlausitz informiert. Nach- dem die LES fertiggestellt war, wurden alle Teilnehmer der Arbeitsgruppen sowie der Len- kungsgruppe zu einer abschließenden Veranstaltung eingeladen, um über die Inhalte der LES zu informieren. Um einen möglichst breiten Konsens zu erzielen und weitere Aspekte zu berücksichtigen, wurde darüber hinaus eine Bürgerveranstaltung in Form einer Ideenwerkstatt zum Thema „Le- benswerte Westlausitz“ durchgeführt. Zu dieser Veranstaltung werden alle Bürger der West- lausitz sowie die Teilnehmer der Lenkungsgruppe und AGs eingeladen. Die Ergebnisse dieser Veranstaltung wurden auf der Webseite der Region veröffentlich.

1 Die vorliegende Regionalanalyse beinhaltet auch statistische Daten des Pulsnitzer Ortsteils Oberlichtenau, wel- cher nicht zur Gebietskulisse Westlausitz gehört.

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Im Rahmen eines öffentlichen Projektaufrufes wurden Ideen für die neue Förderperiode ge- sucht. In der regionalen Presse, auf der Webseite der Region sowie auf den kommunalen Webseiten wurde dieser Aufruf veröffentlicht, der sich an alle richtete, die eine Projektidee für die zukünftige Entwicklung der Region Westlausitz hatten. Die eingereichten Ideen wurden genutzt, um den regionalen Bedarf festzustellen und die Inhalte in den Aktionsplan einfließen zu lassen. Die Arbeit der Lenkungsgruppe sowie der thematischen AGs war für den Prozess der Erarbei- tung der LES sehr wichtig. Auf Grundlage der Ergebnisse, Hinweise und Anregungen der re- gionalen Akteure konnten die Bedürfnisse für die Region identifiziert und strategische Zielstel- lungen für die Region Westlausitz benannt werden. In einen kommunikativen und kooperativen Prozess hat sich die Region Westlausitz entspre- chend des lokalen Bedarfs konkrete Ziele gesetzt und einen Aktionsplan formuliert. Die Region Westlausitz wird diesen Prozess über die Erstellung der LES hinaus fortführen und intensivie- ren.

3.2 Ausgangssituation In der nachfolgenden Regionalanalyse werden verschiedene Themenbereiche betrachtet, die für die Darstellung der Ausgangsituation sowie für die zukünftige Entwicklung der Region Westlausitz relevant sind. Dabei ist es erforderlich, zunächst die übergeordneten Planungen und Konzepte zu betrachten, um sicherzustellen, dass die definierten Zielstellungen der LES den Zielen dieser Planungen und Konzepte nicht entgegen stehen. Für die sozioökonomische Analyse (Kapitel 3.2.1 bis 3.2.10) wurden Themen gewählt, die bereits in der vergangen För- derperiode von Interesse waren. Darüber hinaus sind diese Themen relevant, um entspre- chende Schlussfolgerungen abzuleiten und Empfehlungen für die Region Westlausitz zu ge- ben. Die nachfolgende Grafik veranschaulicht die Vorgehensweise der Erarbeitung der LES:

Abb. 3: Schema der Erarbeitung der LES

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3.2.1 Wesentliche Planungen und Konzepte Für die Region Westlausitz liegen sowohl übergeordnete nationale Konzepte und Pläne als auch zahlreiche Planungen auf kommunaler Ebene vor. Zudem berücksichtigt die LES die Verordnungen und Planungen auf europäischer Ebene. Verordnungen der Europäischen Union Die Rahmenbedingungen für die Umsetzung des LEADER-Ansatzes in der EU-Förderperiode 2014 - 2020 setzen die Strategie Europa 2020, die ESI-Fonds- und die E- LER-Verordnung. Für die Förderung der ländlichen Entwicklung im Freistaat Sachsen bildet der EPLR die Grundlage. In die Erarbeitung der LES wurden die Zielstellungen bzw. Prioritäten dieser Verordnungen einbezogen und die LES auf ihre Zielkonformität überprüft.

Strategie Europa 2020 In der Europa 2020 Strategie werden fünf Kernziele benannt, die sich auf die Bereiche Be- schäftigung, Forschung und Entwicklung, Klima und Energie, Bildung sowie Armutsbekämp- fung und soziale Ausgrenzung beziehen. Diese Ziele sind miteinander verknüpft und reprä- sentieren folgende Prioritäten: - Intelligentes Wachstum soll durch die Entwicklung einer auf Wissen und Innovation gestützten Wirtschaft erreicht werden. - Nachhaltiges Wachstum soll durch die Förderung einer ressourcenschonenden, öko- logischeren und wettbewerbsfähigeren Wirtschaft erzielt werden. - Integratives Wachstum soll durch die Förderung einer Wirtschaft mit hoher Beschäf- tigung und ausgeprägtem sozialen und territorialen Zusammenhalt erlangt werden. Auf Basis der EU-Kernziele legen die Mitgliedsstaaten entsprechende nationale Ziele fest und verfolgen deren Umsetzung unter Beachtung des Ziels, intelligentes, nachhaltiges und integ- ratives Wachstum zu fördern. (Europäische Kommission 2010: 5 ff.) Auch die Region Westlausitz erachtet die Kernziele sowie die Prioritäten der EU als wichtig, so dass sich diese in den strategischen Zielstellungen sowie im Aktionsplan wiederfinden. Durch einen intelligenten und nachhaltigen Ausbau der regionalen Wirtschaftskraft sollen z.B. die Standortfaktoren der Region gestärkt und verbessert werden. Die nachhaltige und scho- nende Nutzung ökologischer Ressourcen führt zu einer wirtschaftlichen Entwicklung der Re- gion und unterstützt somit das „nachhaltige Wachstum“. Die Zusammenarbeit und Kooperation in der Region wird durch eine Verknüpfung von Angeboten und die Förderung von regionalen Wirtschaftskreisläufen gestärkt sowie entwickelt und trägt so zu einem „integrativen Wachs- tum“ bei.

EPLR 2014 - 2020 Der ELER wirkt im Freistaat Sachsen in Form des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum (EPLR 2014 - 2020). Mit diesem wird eine Strategie zur Umsetzung der Unionsprioritä- ten festgelegt. Der EPLR ist unter Beachtung der Zielstellungen der Europa 2020 Strategie und der ELER-VO auf drei Hauptanliegen ausgerichtet:

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1. „Unterstützung der Entwicklung des ländlichen Raums unter Beachtung der spezifischen und lokalen Bedürfnisse insbesondere mit Blick auf die Herausforderungen des demo- grafischen Wandels durch verstärkte Entscheidungskompetenz und Verantwortung auf lokaler Ebene“ 2. „Unterstützung der Land- und Forstwirtschaft und anderer Landbewirtschafter im Kontext mit umwelt- und klimafreundlicher sowie naturschutzgerechter Bewirtschaftung, um so einen wesentlichen Beitrag sowohl zu Umweltzielen als auch zur Wiederherstellung und Sicherung der biologischen Vielfalt zu leisten“ 3. „Unterstützung der Land- und Forstwirtschaft bei der Umstellung zu energieeffizienten, emissionsarmen Bewirtschaftungsweisen und der Implementierung von Innovationen, um so die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu verbessern“ (SMUL 2014: 98) Zur Umsetzung dieser Hauptanliegen sind im EPLR elf Schwerpunktbereiche der Unionsprio- ritäten gemäß Art. 5 ELER-VO festgelegt. Gemäß EPLR soll ein umfangreicher LEADER-An- satz im Sinne der Kernziele („Beschäftigung“, „FuE und Innovation“ sowie „Armutsbekämp- fung“), der Strategie Europa 2020 sowie der Unionspriorität 6 („Förderung der sozialen Inklu- sion, der Armutsbekämpfung und der wirtschaftlichen Entwicklung in ländlichen Gebieten“) verfolgt werden. Im EPLR werden insgesamt 46 Bedarfe für den Freistaat Sachsen festgestellt. (SMUL 2014: 98 ff.) Der EPLR bildet in Sachsen die Grundlage für die ländliche Entwicklung und ist somit ein zentrales und wichtiges Dokument für die Region Westlausitz. Der Region ist es wichtig, dass die strategischen Ziele sowie konkrete Vorhaben den Zielen des EPLR entsprechen, so dass die Bedarfe für den ländlichen Raum in der Region mit inhaltlichen und finanziellen Schwer- punkten untersetzt werden. Im Nachfolgen erfolgt eine kurze Zusammenfassung der für die Region relevanten Bedarfe. An dieser Stelle wird jedoch nicht auf alle Bedarfe des EPLR aus- führlich eingegangen (siehe Anlage 4).

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EPLR 2014 - 2020 Region Westlausitz (SMUL 2014: 100 f.) (B19) Minimierung der Der nachhaltige Umgang mit den regionalen Ressourcen ist ein wichtiger Flächenneuinanspruch- Schwerpunkt, der sich in allen strategischen Zielen wiederfindet. Darüber nahme und Rückführung hinaus soll der hohe Flächenverbrauch bzw. die Flächenversiegelung re- von Flächen in die Primär- duziert werden. Dieses Thema findet im Ziel „Ressourcen kennen und in- produktion telligent regional ökologisch nutzen“ besondere Beachtung. Die Erreichbarkeit innerhalb der Region bzw. zwischen den Kommunen ist (B39) Schaffung infra- nicht überall gegeben, so dass ein Schwerpunkt der Region ist, eine be- struktureller Vorausset- darfsgerechte Infrastruktur zu schaffen. Dies führt dazu, dass die „Stand- zungen für die Erhaltung ortfaktoren verbessert“ (strategisches Ziel) und Arbeitsplätze erhalten qualifizierter Arbeitsplätze werden. Die Unterstützung alternativer Mobilitätsformen spielt dabei eine und Erleichterung der Mo- ebenso wichtige Rolle, da so Alltagsbedürfnisse gesichert werden können bilität („Alltagsbedürfnisse demografiegerecht sichern“). (B40) Anpassung der Auch die Region Westlausitz muss sich dem demografischen Wandel und kommunalen/dörflichen dem damit verbundenen Bevölkerungsrückgang stellen. Dabei ist es der Infrastrukturausstattun- Region wichtig, eine bedarfsgerechte soziale Infrastruktur (Kitas, Schulen gen an die Herausforde- usw.) sicherzustellen und die gewerbliche sowie medizinische Grundver- rungen des demografi- sorgung zu erhalten und aus zu bauen („Standortfaktoren verbessern“ und schen Wandels „Alltagsbedürfnisse demografiegerecht sichern“). Bedingt durch die Abwanderung der Bevölkerung stehen einige Gebäude der Region leer und weisen einen großen Sanierungsbedarf auf. Vor dem Hintergrund, dass die zum Teil ortsbildprägenden Gebäude für die dörfli- (B42) Erhaltung und an- che Siedlungsstruktur von Bedeutung sind, ist der Erhalt dieser Bausub- gepasste Nutzung des stanz ein weiterer Schwerpunkt der Region. Durch die Um- oder Wie- ländlichen Kulturerbes dernutzung dieser Gebäude wird das ländliche Kulturgut erhalten und in Wert gesetzt („Regionale Identität und touristische Entwicklung stärken.“ und „Alltagsbedürfnisse demografiegerecht sichern“). In der Westlausitz gibt es einige bedeutende und interessante Sehens- (B43) Unterstützung von würdigkeiten, Ausflugsziele und Freizeiteinrichtungen, die derzeit noch Investitionen in die quali- nicht ausreichend vernetzt sind. Da der Tourismus nicht nur zur Steige- tative Verbesserung des rung der Wirtschaftskraft sondern auch zur Stärkung der regionalen Iden- Tourismus tität beiträgt, ist die Region bestrebt, die touristische Entwicklung sowie die Vermarktung regionaler Produkte zu unterstützen. Tabelle 1: Bedarfe EPLR und Region Westlausitz

Übergeordnete Planungen Landesentwicklungsplan Sachsen (Stand 2013) Der Landesentwicklungsplan Sachsen (in Kraft getreten im Juli 2013) zählt zu den aktuellsten Entwicklungskonzepten, welche die Region einschließen. Er enthält als landesplanerisches Gesamtkonzept der Staatsregierung bedeutsame Festlegungen in Form von Zielen und Grundsätzen der Raumordnung auf Basis einer Bewertung von Natur und Landschaft sowie der Raumentwicklung. Der LEP zählt gleichzeitig als Landschaftsprogramm gemäß § 6 Abs. 4 SächsNatschG. Fachplanerische Inhalte sind demnach von den öffentlichen Stellen bei Planungen und Maßnahmen zu berücksichtigen. (SMI 2013: 6) Die Region Westlausitz gliedert sich in Gebiete des ländlichen Raumes und des verdichteten ländlichen Raumes. Hierzu gehören die Kommunen Arnsdorf, Bischofswerda, Großröhrsdorf, Ohorn, Pulsnitz und Rammenau. Diese haben einen überdurchschnittlichen hohen Anteil an Siedlungs- und Verkehrsflächen und werden deshalb einer eigenen Kategorie zugeordnet. Während der Erarbeitung des ILEKs im Jahr 2007 gehörte lediglich Bischofswerda in diese Kategorie. Bischofswerda, Bretnig-Hauswalde, Frankenthal, Großharthau und Rammenau werden des Weiteren zu grenznahen Gebieten mit besonderem Handlungsbedarf gezählt. In der Region befindet sich ein Teil des sogenannten TEN-Kernnetzes. Dabei handelt es sich um

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ein Projekt zum Aufbau eines flächendeckenden Verkehrs-Kernnetzes in der EU bis 2030. (Europäische Kommission: Pressemitteilung) Es gibt keine Ober- oder Mittelzentren in der Westlausitz, eine Ausstrahlungswirkung der um- liegenden Mittelzentren Radeberg und Kamenz sowie der Oberzentren Dresden und Bautzen liegt aber vor. (SMI 2013: Karte Raumstruktur) Die Ziele des LEP beziehen sich auf den Ausbau der räumlichen Voraussetzungen der Region unter Berücksichtigung des demografischen Wandels, des globalen Wettbewerbs, den sich ändernden klimatischen Verhältnissen sowie den Umbau des Energiesystems. Dabei spielen Geschlechtergerechtigkeit, Familienfreundlichkeit, Barrierefreiheit, die Integration von Zuwan- derern und gleichberechtigtes Miteinander aller Generationen ebenfalls eine wichtige Rolle. Die sich daraus ableitenden Handlungsschwerpunkte sind zum einen die Einbindung Sach- sens in die europäische Raumentwicklung, die Förderung von Innovation und Wachstum so- wie die Sicherung der räumlichen Rahmenbedingungen der Wirtschaft, zum anderen die Si- cherung der Daseinsvorsorge unter Berücksichtigung des demografischen Wandels. Eine res- sourcenschonende Mobilität und eine effiziente Flächennutzung spielen dabei eine ebenso große Rolle wie die Einbindung von Strategien zum Klimaschutz und der präventiven Anpas- sung an mögliche Folgen des Klimawandels. (SMI 2013: 11 ff.) Die strategischen Ziele der Westlausitz gehen mit dem LEP konform. Der LEP ist aufgrund seines überörtlichen und fachübergreifenden Charakters ein wichtiges Gesamtkonzept für die Region Westlausitz und wurde somit bei der Erarbeitung der LES berücksichtigt.

Regionalplan Oberlausitz – Niederschlesien (Stand 2010) Die Westlausitz fällt in den Geltungsbereich des Regionalplanes Oberlausitz-Niederschlesien. Dieser liegt in seiner ersten Gesamtfortschreibung vom 04.02.2010 vor und legt die sachlichen und räumlichen Ziele und Grundsätze der Landesplanung fest. Der Landschaftsrahmenplan ist dabei mit in den Regionalplan einbezogen. In diesem werden die Kommunen Bischofs- werda, Großröhrsdorf und Pulsnitz in der Kategorie Grundzentren eingeordnet und gleichzeitig als Siedlungs- und Versorgungskerne geführt. Kommunen mit einer besonderen Gemeinde- funktion im Bereich „Bildung“ sind Bischofswerda und Pulsnitz, Wachau besitzt die besondere Gemeinefunktion „Gewerbe“, Arnsdorf „Soziales und Gesundheit“. Die Westlausitz ist Teil von regionalen Verbindungs- und Entwicklungsachsen. Vereinzelt gibt es Festlegungen zu Vorbe- haltsgebieten für Landwirtschaft. Vorranggebiete, auch für Natur und Landschaft, sind entfal- len. (Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien 2010: 7 ff.) Zu den Schwerpunkten des Regionalplanes gehören: - die Weiterentwicklung der Wirtschaftskraft und Standortattraktivität sowie eine Stär- kung der regionalen Wirtschaftskreisläufe, - die nachhaltige Nutzung einheimischer Ressourcen, - die Nutzung der Ausstrahlungseffekte angrenzender Metropolregionen bzw. der Stadt Dresden, - der Ausbau sowie die Sicherung des Bildungswesens, - die Optimierung der technischen Infrastruktur, - die wirtschaftliche Stabilisierung der zentralen Orte, - die Unterstützung traditioneller Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft und - die Stärkung des Wirtschaftsfaktors Tourismus. (Regionaler Planungsverband Ober- lausitz-Niederschlesien 2010: 5)

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Der Regionalplan bildet den verbindlichen Rahmen für das Planungsgebiet im Hinblick auf die räumliche Entwicklung und Ordnung. Im Leitbild des Regionalplans wird deutlich, dass eine nachhaltige, wirtschaftliche und sozialverträgliche Entwicklung unter Bezugnahme der Rah- menbedingungen vollzogen werden soll, da so die Standortpotenziale erhalten und neue akti- viert werden können. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es erforderlich, interkommunale, regio- nale sowie grenzübergreifende Vernetzungen und Kooperationen zu nutzen, so dass gemein- sam auf die Herausforderungen reagiert werden kann. (Regionaler Planungsverband Ober- lausitz-Niederschlesien 2010: 5) Die Region stellt fest, dass die Ergebnisse der SWOT-Analyse in Verbindungen mit den Be- darfen der Region sowie den strategischen Zielstellungen mit den meisten Schwerpunkten bzw. Grundsätzen und Zielen des Regionalplans übereinstimmen, so dass inhaltliche Konflikte nicht zu erwarten sind.

Ziele der Entwicklung für den Landkreis Bautzen (Stand 2011) Im Jahr 2011 hat der Landkreis Bautzen Entwicklungsziele für den Landkreis aufgestellt. Die Aufgabenkomplexe richten sich auf folgende Schwerpunkte: - zukunftssichere Ausrichtung der Wirtschaft (u.a. die Unterstützung kleiner und mittel- ständiger Unternehmen), - Erhöhung der wirtschaftlichen Innovationskraft, - Ausbau regenerativer Energien, - Stärkung regionaler Wertschöpfung, - breite und qualitativ hochwertige Angebote im Bereich Tourismus, - leistungsfähige Straßeninfrastruktur, - Sicherung des Arbeits- und Fachkräftepotenzials (u.a. Entwicklung zum bedeutenden Bildungsstandort, Chancengleichheit und bedarfsgerechter Zugang, Verstärkung der Heimatverbundenheit), - Ausgestaltung des Wohlfühlfaktors in allen Lebensbereichen (u.a. Stärkung als attrak- tiver Wohn- und Kulturstandort, Pflege der sorbischen Sprache und Kultur, Ausbau der leistungsfähigen medizinischen Versorgung), - schonende Nutzung natürlicher Ressourcen sowie die Anpassung an den Klimawandel (u.a. bedarfsgerechtes Wasserangebot, Aufstellung und Umsetzung von Klimaschutz- zielen, sparsame Flächeninanspruchnahme). (Landkreis Bautzen 2011: 5 ff.)

Tourismusstrategie Sachsen 2020 (Stand 2011) Aufbauend auf der Ausarbeitung der „Grundzüge der Tourismuspolitik“ für den Freistaat Sach- sen aus den Jahren 1998 und 2004 entstand im Jahr 2011 die Tourismusstrategie 2020. Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Bundesland und in den letzten Jahren kann von einer grundsätzlich positiven Entwicklung gesprochen werden. Durch seine dynamische Struktur entstehen aber immer neue Herausforderungen. Dazu zählen der steigende Wettbe- werbsdruck auf die Tourismuswirtschaft und die angespannte finanzielle Situation vieler öf- fentlicher Akteure. Aufgabe der Tourismusstrategie ist es, diese Herausforderungen aufzuneh- men und bis 2020 schrittweise zu meistern. Die Strategie gliedert sich in fünf Handlungsfelder mit 35 untergeordneten Maßnahmen. Die Handlungsfelder sind folgende:

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- Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft, - Wettbewerbsfähigkeit der Destinationen und Aufgabenteilung, - Stärkung der Leistungsfähigkeit der touristischen Infrastruktur in den Destinationen, - Tourismusmarketing und - Tourismusförderung. (SMWA 2011: 15 ff.) Prinzipiell kann von steigenden Übernachtungszahlen in ganz Sachsen gesprochen werden. Eine differenzierte Betrachtung zeigt aber eine eher unterdurchschnittliche Entwicklung im ländlichen Raum (SMWA 2011: 11). Die Region Westlausitz hat ebenfalls erkannt, dass der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist und sich somit zum Ziel gesetzt, die touristische Entwicklung in der Westlausitz zu stärken und zu qualifizieren. Die strategischen Ziele der Region entsprechen daher der Tourismusstrategie.

Regionales Energie- und Klimaschutzkonzept für die Planungsregion Oberlausitz-Nie- derschlesien (Stand 2012) Der regionale Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien hat ein besonderes Interesse an dem aktiven Umgang mit den Themen Energie und Klimaschutz. Aus diesem Interesse sowie den Festlegungen des LEP Sachsen aus dem Jahr 2003 und dem Aktionsplan Klima und Energie des Freistaates aus 2008 entstand das Projekt zur Erstellung eines regionalen Ener- gie- und Klimaschutzkonzeptes für die Planungsregion. Handlungsschwerpunkte lagen auf der Ausübung von Moderations- und Koordinierungsaufgaben, der Schaffung von konzeptionellen Grundlagen für regionalplanerische Festlegungen, dem Ausbau von erneuerbaren Energien und der Etablierung einer Art Modellrolle für andere Regionen. Ziele des Konzeptes umfassen den Ausbau erneuerbarer Energien, die Erhöhung des Kraft- Wärme Kopplung-Anteils, die Reduzierung des fossilen Heizungsbedarfes und die Senkung der CO2-Emissionen in der Planungsregion. Neben der Etablierung eines Monitoringpro- gramms als essentieller Bestandteil finden sich im Konzept des weiteren Projekte wie die Bil- dung einer zentralen Koordinierungsstelle für die Umsetzung des regionalen Energie- und Kli- maschutzkonzepts, die Beteiligung an Bürgerkraftwerken, Beratungsangebote für Energieein- sparungen oder ein eigenes kommunales Energiemanagement. Die Ziele und Handlungs- schwerpunkte des regionalen Energie- und Klimaschutzkonzepts decken sich in vielen Punk- ten mit der Energiekonzeption der Region Westlausitz aus dem Jahr 2009 und den daraus resultierenden Zielen. Eine enge Zusammenarbeit und gemeinsame positive Entwicklung wäre deshalb wünschenswert. (Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien 2012: 2 ff.)

Wohnpolitisches Konzept „Wohnen in Sachsen 2020“ (Stand 2014) In der heutigen Zeit rücken Themen der Wohnungspolitik immer weiter in den Fokus von Politik und öffentlichem Interesse. Fehlender Wohnungsbestand sowie steigende Wohn- und Miet- preise sind dabei nur zwei Schwerpunkte. Im Rahmen des wohnraumpolitischen Konzeptes „Wohnen in Sachsen 2020“ soll dabei eine sachliche Diskussionsgrundlage geschaffen und erste strategische Zielstellungen samt Handlungsfeldern formuliert werden. (SMI 2014: S. 4) Das wohnpolitische Konzept betrachtet auf Grundlage von statistischen Daten die Ausgangs- lage bzw. die Rahmenbedingungen im Freistaat Sachsen. So befasst sich das Konzept u.a. mit der Entwicklung der Haushalte, Bevölkerung sowie des Leerstandes von Wohnungen. Dar- über hinaus werden die betrachteten Themenbereiche analysiert und entsprechende

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Handlungsbedarfe sowie strategische Ziele abgeleitet. Zu den Zielen gehören u.a. (SMI 2014, 31 ff.): - funktionierender Wohnungsmarkt (entspannter Wohnungsmarkt, ausreichend preis- werter Wohnraum, ausreichend generationsgerechter Wohnraum, höhere Eigentums- quote), - zukunftsfähige Stadtentwicklung (funktionsfähige Stadt- und Stadtteilzentren, klima- schonende Energieversorgung und Anpassung an die Folgen des Klimawandels durch innovative Quartierslösungen, Leerstandsminderung). Die daraus resultierenden Handlungsfelder gliedern sich in sozialpolitische Maßnahmen, Maß- nahmen im Bereich Siedlungsentwicklung sowie umweltpolitische Maßnahmen. Dabei spielen vor allem Themen der finanziellen Unterstützung, Mehrgenerationenwohnen und demografie- gerechter Dorfumbau eine zentrale Rolle. Auch die Westlausitz sieht Handlungsbedarf in diesem Bereich. Mit sinkenden Einwohnerzah- len und der Zunahme des Durchschnittsalters der Bevölkerung spielen vor allem Projekte zur Reduzierung von Leerstand, Schaffung von bedarfsgerechtem Wohnraum und Förderung von Mehrgenerationenprojekten eine wesentliche Rolle. Auf Grundlage der Erkenntnisse auf Lan- desebene können so regionale bzw. kommunale Projekte profitieren.

Gemeindeübergreifende Fachplanungen Hochwasserschutz In Auswertung der Hochwasserereignisse der Jahre 2002 und 2013 in Sachsen ergeben sich viele Handlungserfordernisse für den vorbeugenden Hochwasserschutz in der Westlausitz. Für die Region liegen für folgende Gewässer kommunal übergreifende Hochwasserschutz- konzepte vor: Wesenitz, Große Röder samt aller hochwasserrelevanten Zuflüsse und Kleine Röder. (Landeshochwasserzentrum Sachsen: Hochwasserschutzkonzepte im Direktionsbe- zirk Dresden) Zuständig für den Hochwasserschutz sind aufgrund der Unterhaltungslast der Gewässer 2. Ordnung die Kommunen, sofern die Gewässerunterhaltung nicht zu den satzungsmäßigen Aufgaben eines Wasser- und Bodenverbandes gehört (SächsWG § 68). In den Kommunen gibt es vereinzelt Projekte für den Hochwasserschutz, z.B. ein Hochwasserschutzkonzept für den Großdrebnitzer Bach, eine Abflussmengenbestimmung für die Altstadt in Bischofswerda und ein Hochwasserschutzkonzept für den Wachauer Ortsteil Leppersdorf. Ein Hochwasser- plan ist dort derzeit in Planung. Der Hochwasserschutz spielt in den Städten und Gemeinden der Region Westlausitz eine sehr wichtige Rolle. Die letzten Hochwasser haben gezeigt, dass entsprechende Maßnahmen zur Risikovorsorge durchgeführt werden müssen, um größere Schäden vermeiden zu können. Die Region Westlausitz wird daher Maßnahmen im Bereich des Hochwasserschutzes sowie der Gewässerunterhaltung unterstützen.

Natur- und Landschaftsschutz Im Rahmen des europäischen Programms NATURA 2000 Flora-Fauna-Habitate wurden die Gebiete „Obere Wesenitz und Nebenflüsse“ (684 ha), „Fließgewässersystem Kleine Röder und Orla“ (416 ha), „Große Röder oberhalb Medingen“ (770 ha) sowie „Berge bei Ohorn“ (221 ha) im September 2003 als Naturschutzgebiete an die Europäische Union deklariert. Für alle Gebiete sind Managementpläne vorhanden. (BfN: Karten - Schutzgebiete in Deutschland)

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Ca. 70 % der Westlausitz stehen darüber hinaus unter Landschaftsschutz. Für die Land- schaftsschutzgebiete „Westlausitz“, „Massenei“, „Seifersdorfer Tal“ und „Hüttertal“ liegen Landschaftspflegepläne vor. (BfN: Karten - Schutzgebiete in Deutschland) Der Schutz der Natur und Landschaft der Region Westlausitz ist eine wichtige Aufgabe, um u.a. den Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Die Region befürwortet daher Maßnahmen, die dazu beitragen, die wertvollen Natur- und Landschaftsgüter zu schüt- zen. Darüber hinaus spielt die naturnahe und ökologische Flächenbewirtschaftung in der Re- gion eine ebenso wichtige Rolle, um u.a. die Flächenversiegelung auf ein Minimum zu redu- zieren.

Kommunale Entwicklungsplanung Kommunale Bauleitplanung Bis auf die Stadt Elstra besitzen alle Kommunen in der Region Westlausitz einen rechtskräfti- gen Flächennutzungsplan, welcher in den Verwaltungsgemeinschaften jeweils mehrere Kom- munen umfasst.

Kommune Flächennutzungsplan Arnsdorf Ja (von 2014)

Bischofswerda mit Rammenau Ja (von 2006)

Elstra Nein

Großharthau mit Frankenthal Ja (von 1999, bestehend in der 6. Änderung)

Großröhrsdorf mit Bretnig-Hauswalde Ja (von 2006, 2. Änderung aktuell in Arbeit)

Pulsnitz mit Ohorn, Steina, Lichtenberg Ja (von 2013)

Wachau Ja (von 2006, derzeit in Überarbeitung)

Tabelle 2: Übersicht Flächennutzungspläne

Die Zielsetzungen und planerischen Darstellungen der vorhandenen Flächennutzungspläne besitzen Aktualität und stellen die Grundlage der baulichen und sonstigen Nutzung der Flä- chen in den Kommunen dar. Die Maßnahmen und Vorhaben der LES sind mit der kommunalen Bauleitplanung in Übereinstimmung zu bringen.

Sonstige Planungen und Konzepte Die folgende Übersicht dient als Überblick weiterer Planungen und Konzepte, welche auf kom- munaler Ebene als eine Arbeitsgrundlage für die öffentlichen Verwaltungen dienen.

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Kommune Konzept / Planung - Sanierungsgebiet „Ortskern Arnsdorf“ (wird 2016 geschlossen) Arnsdorf - INSEK Arnsdorf (in Erarbeitung) - Sanierungsgebiet „Ortsmitte“ (Neuantrag für KSP) - Gestaltungssatzung (vom 09.01.2007) - INSEK Bischofswerda (in Fortschreibung) Bischofswerda - Sanierungsgebiet „Innenstadt” (SEP und SDP) - Einzelhandel- und Zentrenkonzept 2008 Bretnig-Hauswalde - Sanierungsgebiet „Ortskern“ (SEP) - Sanierungsgebiet „Stadtkern“ (Abschlussgutachten erstellt, soll 2015 ab- Elstra geschlossen werden) Frankenthal - ÖEK (2002)

- verschiedene Bebauungspläne (Sondergebiete für Windkraft und Solar) Großharthau - Dorfentwicklungskonzepte für alle vier Ortsteile (bei allen Fortschrei- bungsbedarf)

Großröhrsdorf - Sanierungsgebiet „Stadtkern“(endet 2016)

- INSEK (März 2014) Pulsnitz - Sanierungsgebiet „Innenstadt“ - Radwegeplanung

Rammenau - Tourismuskonzept (in Überarbeitung) - Einbeziehungssatzung Pulsnitzer Straße Steina - Bebauungsplan Kurze Gasse - ÖEK (2003) - Gestaltungssatzung (vom 12.2.2012) - Hochwasserschutzkonzept OT Leppersdorf Wachau - energetisches Quartierskonzept für das Dorfzentrum von Wachau (in Er- arbeitung) - Hochwasserrisikomanagementplan (in Erarbeitung) Tabelle 3: Übersicht sonstige Planungen und Konzepte

Die Festlegungen der einzelnen Konzepte und Planungen wurden bei dem Erarbeitungspro- zess dieser Entwicklungsstrategie berücksichtigt, um eventuelle Handlungsschwerpunkte zu identifizieren und mögliche Konfliktfelder zu vermeiden.

3.2.2 Basisdaten zur Bevölkerung / Demografie Schon seit einigen Jahren sind die Auswirkungen des demografischen Wandels in den Städten und Gemeinden spürbar. Auch in der Region Westlausitz wurde in den vergangenen Jahren deutlich, dass die Bevölkerungszahlen sinken und der Anteil der älteren Bevölkerung zunimmt. Durch die Zuzüge konnte der Bevölkerungsrückgang nicht ausgeglichen werden. Diese nega- tiven Entwicklungstrends lassen sich kaum kurzfristig beeinflussen. Um jedoch auf die Folgen des demografischen Wandels entsprechend reagieren zu können, ist es zunächst erforderlich, die Bevölkerungsentwicklung der Städte und Gemeinden der Region Westlausitz genauer zu betrachten. Im Nachfolgenden wird daher die bisherige Entwicklung der Bevölkerung erfasst, um im Anschluss daran die zukünftige Einwohnerentwicklung prognostizieren zu können. Grundlage der Betrachtung ist das Datenmaterial des statistischen Landesamtes des Freistaa- tes Sachsen.

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Bevölkerungsentwicklung seit 1990 Im Jahr 1990 lebten in der Region Westlausitz 58.235 Einwohner auf einer Fläche von ca. 300 km². Dies macht eine Einwohnerdichte von rund 194 EW/km² aus. Zwischen 1990 und 2000 war ein Bevölkerungszuwachs um ca. 1,1 % zu verzeichnen, wobei die Einwohnerzahl der Gemeinde Wachau allein um 23 % anstieg. Dieser Zuwachs begründet sich u.a. durch die Eingemeindungen im Jahr 1994 (Leppersdorf und Seifersdorf) und 1998 (Lomnitz). Darüber hinaus hat die Gemeinde von ihrer Lage in der Nähe von Dresden profitiert und ist als Wohn- standort durch den Zuzug von Pendlern aus Dresden gewachsen. Einen Bevölkerungszu- wachs konnten zunächst auch die Gemeinden Bretnig-Hauswalde, Großröhrsdorf, Lichten- berg, Ohorn, Pulsnitz, Rammenau und Großharthau aufweisen, wobei in der letztgenannten Gemeinde die Einrichtung eines Asylbewerberheims hauptsächlicher Grund für das zwischen- zeitliche Ansteigen der Einwohnerzahl war. (STALA: Zensus 2011) Diese Tendenz setzte sich aber nach 2000 nicht fort. Im Zeitraum von 2000 bis 2010 nahm die Einwohnerzahl der Region um ca. 9,7 % ab und sank damit auf Werte unter denen von 2000. Am stärksten betroffen davon sind die Gemeinden Frankenthal, Großharthau und Ohorn sowie die Städte Bischofswerda, Elstra und Großröhrsdorf. Eine temporäre Stabilisierung bzw. teilweise einen leichten Anstieg innerhalb der letzten Jahre konnten die Gemeinden Arnsdorf, Lichtenberg, Rammenau sowie die Stadt Pulsnitz verzeichnen. (STALA: Zensus 2011)

59.000 58.000 57.000 56.000 55.000 54.000 53.000 52.000 51.000 50.000 1990 2000 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Abb. 4: Bevölkerungsentwicklung der Region Westlausitz seit 1990 (STALA: Zensus 2011)

Die demographische Situation der Altersklassenverteilung in der Region Westlausitz entspricht in etwa dem sächsischen Durchschnitt. Die Altersstruktur hat sich im Zeitraum 2000 bis 2010 nicht wesentlich verändert (siehe Abb. 5). Die Zahl der über 65-jährigen ist seit 1990 minimal angestiegen, gleichzeitig hat die Zahl der Bevölkerung im erwerbsstätigen Alter abgenommen. (STALA: Zensus 2011)

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100% 13,3% 12,5% 11,5% 19,8% 90% 80% 70%

60% 63,6% 63,8% 68,4% unter 15 50% 63,9% 15 - 65 40% 65 und mehr 30% 20% 23,9% 24,7% 10% 16,3% 18,3% 0% 1990 2000 2010 2010 Region Westlausitz Freistaat Sachsen

Abb. 5: Altersstruktur Westlausitz im Vergleich zum Freistaat Sachsen (STALA: Zensus 2011)

Die Bevölkerungsentwicklung verlief in den Kommunen unterschiedlich, dennoch ist die ge- samte Region vom demografischen Wandel betroffen. Bei der Betrachtung der natürlichen und räumlichen Bevölkerungsbewegung wird deutlich, dass im Zeitraum 1990 bis 2012 bis auf we- nige Ausnahmen in den Städten und Gemeinden die Zahl der Sterbefälle über der der Gebur- ten und die der Fortzüge über der der Zuzüge liegt (siehe Abb. 6). (STALA: Zensus 2011)

2.500

2.000

Lebendgeborene 1.500 Gestorbene

1.000 Zuzüge

Fortzüge 500

0 1990 2000 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Abb. 6: Natürliche und räumliche Bevölkerungsbewegung (STALA: Zensus 2011)

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Bevölkerungsprognose Der negative Bevölkerungsrückgang in der Region Westlausitz wird sich voraussichtlich bis 2025 fortsetzen. Zudem wird die Überalterung der Region weiter voranschreiten. Diese Prog- nosen zeigen, dass der Anteil der Senioren im gleichen Maße steigt, wie der Anteil der Er- werbstätigen im Alter von 15 bis 65 Jahren sinkt (siehe Tabelle 4). Im Vergleich zum Jahr 2015 wird die Bevölkerung der Westlausitz bis 2025 um ca. 8,3 % abnehmen. Diese Prognose liegt über dem sächsischen Durchschnitt von ca. 6,7 %, so dass zu erwarten ist, dass die Bevölke- rung in der Region stärker abnehmen wird als in anderen sächsischen Gebieten. (STALA: Zensus 2011)

Alter in Jahren 2015 2020 2025 2025 zu 2015 unter 15 6.324 5.889 5.245 -17,1 %

15 - 65 31.645 28.972 26.487 -16,3 %

65 und mehr 12.696 13.716 14.709 15,9 %

Tabelle 4: Bevölkerungsprognose nach Altersklassen (STALA: Zensus 2011, Variante 1)

Die dargestellte Bevölkerungsprognose lässt enorme Veränderungen der regionalen Bedarfe erwarten. Angesichts des sich bereits abzeichnenden Fachkräftemangels wird die Verringe- rung des Erwerbstätigenpotenzials die Region Westlausitz vor große Herausforderungen stel- len. Zusätzlich muss die Grundversorgung in der Region auf die Bedürfnisse der älteren Be- völkerung angepasst werden, so dass sich in den kommenden Jahren die Nachfrage nach Pflege- und Betreuungsleistungen sowie alternativen Wohnformen erhöhen wird.

3.2.3 Technische, kulturelle und soziale Infrastruktur Technische Infrastruktur Bezogen auf die Verkehrsinfrastruktur ist die Region gut erschlossen. Die Autobahn A 4 er- schließt die Region im Norden und der Mitte mit den Anschlussstellen Ottendorf-Okrilla, Puls- nitz, Ohorn und . Die Bundesstraße B 6 durch Großharthau und Bischofswerda sowie die B 98 durch Bischofswerda und die Staatsstraße S 158 bilden weitere wichtige Verkehrs- straßen durch die Region. Ein Großteil der regionalen Straßen befindet sich in kommunaler Baulast. Für einen Teil dieser Straßen besteht weiterhin ein hoher Sanierungsbedarf. Auch hier rücken aufgrund der Auswir- kungen des demografischen Wandels verstärkt Anforderungen in den Vordergrund, die die Barrierefreiheit und Sicherheit der Verkehrsinfrastruktur betreffen. Für die Entwicklung der Re- gion ist ein gut ausgebautes Straßennetz ein wichtiger Standortfaktor. Sowohl für die KMU als auch für die Bürger selbst ist dies unerlässlich, um mobil und somit flexibel zu sein. In Bezug auf den Bahnverkehr führen Strecken von Dresden nach Bautzen und von Dresden nach Kamenz durch die Region. Bahnhöfe bzw. Bahnhaltepunkte finden sich in Arnsdorf, Großharthau, Großröhrsdorf, Bischofswerda und Pulsnitz. Die Region Westlausitz gliedert sich im öffentlichen Personennahverkehr in das Einzugsgebiet des VVO und des ZVON. Zum Verbundgebiet des VVO gehören Arnsdorf, Bretnig-Hauswalde, Elstra, Großröhrsdorf, Lichtenberg, Ohorn, Pulsnitz, Steina und Wachau. Der ZVON deckt den östlichen Teil der Westlausitz mit den Kommunen Bischofswerda, Frankenthal, Großharthau und Rammenau ab. Sowohl der ZVON als auch der VVO unterhalten auch Strecken über ihre Verbundsgrenzen hinaus. So werden Bischofswerda, Bretnig-Hauswalde, Frankenthal,

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Großharthau, Großröhrsdorf, Pulsnitz und Rammenau jeweils durch Linien beider Verkehrs- verbünde erschlossen. Die zwei unterschiedlichen Tarifzonen der Verkehrsverbünde machen eine interkommunale Vernetzung in der Region häufig schwierig, so dass die Mobilität vieler Bürger eingeschränkt ist. Das Radwegenetz, vor allem in touristischer Hinsicht, ist in der Region gut ausgebaut. Durch die Etablierung und Ausschilderung von vier thematischen Radrouten wurde eine Vernetzung innerhalb der Region geschaffen und zusätzlich der Wirtschaftsfaktor Tourismus gestärkt. Zu- künftig geht es u.a. darum, das touristische Radwegenetz zu erweitern bzw. zu qualifizieren. Die Region sieht es zudem als erforderlich an, den „Alltagsradverkehr“ zu unterstützen und die noch vorhanden Lücken des Radwegenetzes zu schließen, so dass die Bürger auch innerhalb der Ortschaften mobil sein können. Die Grundversorgung mit Breitbandinternet ist flächendeckend mit einer Geschwindigkeit von 2 Mbit/s für die gesamte Region Westlausitz realisiert wurden. Damit sind auch die besonders ländlich geprägten Gebiete an das Hochgeschwindigkeitsinternet angebunden. Die durch- schnittlich verfügbaren Datenraten variieren aber stark und sind in großen Teilen nur in den niedrigsten Verbindungsstärken verfügbar. Geschwindigkeiten ab 30 Mbit/s, welche im Zuge der „Digitalen Offensive Sachsen“ für den gesamten Freistaat umgesetzt werden sollen, sind bisher nur vereinzelt vorhanden (siehe Abb. 7). (BMVI: Breitbandatlas)

100

90

80

70

60

50 ab 2 Mbit/s in % 40 ab 16 Mbit/s in % 30 ab 30 Mbit/s in % 20

10

0

Abb. 7: Breitbandversorgung über DSL (leitungsgebunden) (Stand 2014, BMVI: Breitbandatlas)

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In den nächsten Jahren muss im gesamten Freistaat Sachsen die Abwasserbeseitigung an die gesetzlich vorgeschrieben Anforderungen angepasst werden. Eine flächendeckende Um- stellung auf eine zentrale Abwasserentsorgung ist dabei nicht in allen Gebieten wirtschaftlich vertretbar bzw. wasserwirtschaftlich geboten. In ländlich geprägten und dünn besiedelten Re- gionen gilt es daher, die bestehenden Kleinkläranlagen zu sanieren und umzurüsten, so dass diese dem Stand der Technik entsprechen (vollbiologische Reinigungsstufe). Die Forderung, die vorhandenen Kläranlagen nachzurüsten bzw. außer Betrieb zu nehmen, wenn diese nicht den Anforderungen an die Reinigungsleistung entsprechen, ist gesetzlich verankert. Darüber hinaus regelt die Sächsische Kleinkläranlagenverordnung, dass bis zum 31.12.2015 alle An- lagen an den geforderten Stand der Technik angepasst werden. Danach ist die Einleitung des Abwassers in Gewässer oder dessen Versickerung nicht mehr erlaubt. Um eine dauerhafte Reinigungsleistung der Kleinkläranlagen sicherzustellen, schreibt die Kleinkläranlagenverord- nung zudem vor, dass die Betriebsbestimmungen zwingend einzuhalten sind und demzufolge regelmäßig Funktionskontrollen sowie jährlich (min. zwei Mal) eine Wartung durch einen Fach- betrieb durchzuführen sind. (SMUL: Dezentrale Abwasserbehandlung – Kleinkläranlagen) Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung sowie aufgrund der ländlich geprägten Strukturen der Region Westlausitz ist eine notwendige Konsequenz, verstärkt auf kleinräumige Abwasserlösungen unter Einbezug dezentraler Kleinkläranlagen zurückzugreifen. Dadurch wird in der Region die abwassertechnische Flexibilität gesichert.

Kulturelle Infrastruktur Zur kulturellen Infrastruktur gehören neben den vorhandenen Einrichtungen wie Museen, Schlössern, Kulturhäusern und Kinos auch Veranstaltungen und Ereignisse, die nicht zwangs- läufig an diese Räumlichkeiten gebunden sind. In der Region Westlausitz befinden sich mehrere Schlösser, Parks und ehemalige Rittergüter, die allein schon hinsichtlich ihrer Bausubstanz einen besonderen kulturhistorischen Wert dar- stellen. Investitions- und Unterhaltungskosten für diese Gebäude sind grundsätzlich sehr hoch. Nicht alle Bauwerke unterliegen einer permanenten Nutzung, teilweise fehlt ein Betreiber- und/oder Nutzungskonzept.

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Entstehungszeit derzeitige Nutzung Barockschloss Ram- 1721 bis 1737 aus Rittergut Museum, Gastronomie, öffentliche Konzert- menau mit Schlosspark heraus entstanden reihe, Ausstellungen usw. Barockschloss Wachau 1730 bis 1754 z. Zt. keine Nutzung, steht zum Verkauf mit Schlosspark Teilnutzung durch den Förderverein Sei- ab 12. Jh., 6. Bau im neogo- Schloss Seifersdorf fersdorfer Schloss, Veranstaltungen, Füh- tischen Stil (1818) rungen Historische Parkanlage öffentlich zugänglich, verschiedene Veran- Ende 18. Jh. Seifersdorfer Tal staltungen altes Schloss: um 1600 als Altes und Neues Schloss Wasserburg Klinik für neurologische Rehabilitation, öf- Pulsnitz mit Schlosspark neues Schloss: Beginn fentliche Konzertreihe, Kurse 18. Jh. Schloss Elstra um 1903 in Privatbesitz, Nutzung als Firmensitz Rittergut wird als Wohnanlage genutzt Rittergut Großharthau mit Rittergut: ca. 13./14. Jh. Schlosspark öffentlich zugänglich, im Som- barockem Schlosspark Schlosspark: Beginn 18. Jh. mer Möglichkeit zum Gondeln auf dem Schlossteich, im Juni Messe LebensArt Schloss Ohorn um 1537 Seniorenresidenz

Nutzung als Gemeindeamt, Kindertages- Rittergut Bretnig um 1455 stätte und Veranstaltungsort im Ensemble mit Hofepark und Scheune

Tabelle 5: Schlösser und historische Parks in der Region Westlausitz

Neben den Schlössern und historischen Parks spielt vor allem auch die Tradition der Hand- werks- und Industriekultur eine große Rolle. Dokumentiert wird dies in den Museen der Region (z.B. dem Technischen Museum der Bandweberei in Großröhrsdorf und dem Pulsnitzer Stadt- und Pfefferkuchenmuseum mit seinen beiden Sammlungen Pfefferkuchenschauwerkstatt so- wie Stadtgeschichte und Altes Lausitzer Handwerk), in zahlreichen Schauwerkstätten und Ma- nufakturen, in denen der Besucher hautnah erleben kann, wie traditionelle Handwerksprodukte in der Vergangenheit und heute hergestellt wurden und werden. Als überregional bekannte Ereignisse, die in der Region stattfinden, können stellvertretend die Oberlausitzer Leinentage und die Schlossrundfahrt in Rammenau, der Pulsnitzer Pfefferku- chenmarkt und die „LebensArt - Messe für Garten, Wohnen und Lifestyle“ in Großharthau ge- nannt werden. Darüber hinaus finden in den meisten Orten jährlich wiederkehrende Stadt-, Orts- und Vereinsfeste statt, die regen Zuspruch aus der Bevölkerung haben. In der Region Westlausitz befinden sich die Geburtshäuser des Bildhauers Ernst Rietschel (Pulsnitz), des Philosophen Johann Gottlieb Fichte (Rammenau) und des Porzellanmodellie- rers Johann Joachim Kändler (Fischbach), die als historische Persönlichkeiten über die Gren- zen der Region hinaus bekannt sind. Das Geburtshaus von Ernst Rietschel beherbergt eine Galerie der Bildenden Kunst; das Barockschloss Rammenau das Fichte-Museum. Die kulturellen Einrichtungen sind innerhalb der Region sehr ungleichmäßig verteilt und nach wie vor nicht ausreichend vernetzt. Die Erhaltung des regionalen Kulturgutes ist eine wichtige Aufgabe, um die regionale Identität zu stärken.

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Soziale Infrastruktur, Sport- und Freizeitangebote, gewerbliche Grundversorgung Für die Lebensqualität im ländlichen Raum sind die Verflechtungen der sozialen Dienstleistun- gen maßgeblich. Die Region Westlausitz weist in diesem Bereich gute Strukturen auf, jedoch hängt der Erhalt stark von der demografischen Entwicklung ab. Durch die geringe Dichte des Schulnetzes (vor allem im Bereich der Mittel-/Oberschulen und Gymnasien), kommt es zu wei- ten Schulwegen. Es zeigt sich zudem, dass Städte wie Bischofswerda oder Pulsnitz ausrei- chend Schüler haben, hingegen aber die ländlich geprägten Regionen mehr oder weniger Schüler aus dem Umland gewinnen.

2007 2010 2013 Anzahl Grundschulen 14 14 14 Schüler an Grundschulen 1.681 1.714 1.801 Anzahl Mittel-/Oberschulen 5 4 4 Schüler an Mittel- /Oberschulen 1.305 1.334 1.462 Anzahl Gymnasien 2 2 2 Schüler Gymnasien 1.173 1.208 1.393 Anzahl Berufsschulen 2 2 1 Schüler an Berufsschule 481 309 209 Tabelle 6: Schulen in der Region Westlausitz (STALA: Zensus 2011)

Die Auslastung der Kindertageseinrichtungen der Region lag im Zeitraum von 2007 bis 2013 durchschnittlich bei 88 % (STALA: Zensus 2011).

Kindertageseinrichtungen 2007 2010 2013 insgesamt 36 40 39 genehmigte Plätze 3.501 3.979 4.400 betreute Kinder 3.103 3.552 3.841 darunter betreute Schulkinder 1.084 1.309 1.444 Auslastung 88,6% 89,3% 87,3% Tabelle 7: Kitas in der Region Westlausitz (STALA: Zensus 2011)

Ein Teil des Gebäudebestandes der Schulen und Kitas befindet sich in einem schlechten bau- lichen Zustand und ist daher sanierungsbedürftig. Vor allem unter energetischen Gesichts- punkten müssen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Zudem besteht die Notwenig- keit, bestehende Einrichtungen (vorrangig Kitas) zu erweitern. Aufgrund der Erfahrungen der regionalen Akteure wurde deutlich, dass die Kitas in ländlich geprägten Kommunen teilweise ausgelastet sind, so dass eine Erweiterung dringend erforderlich war, um weitere Plätze zu schaffen. Vor diesem Hintergrund ist die durchschnittliche Auslastung (siehe Tabelle 7) nur ein Richtwert, der nicht auf alle Einrichtungen bezogen werden kann. Weitere Einrichtungen der sozialen Infrastruktur mit Bedeutung über die Region hinaus sind die Krankenhäuser in Arnsdorf, Pulsnitz und Bischofswerda. In der Region Westlausitz sind zudem zwölf stationäre Pflegeeinrichtungen und ca. elf ambulante Pflegedienste vorhanden (STALA: Zensus 2011). Des Weiteren wird aus Tabelle 8 deutlich, dass in fast jeder Kommune mindestens ein Allgemeinmediziner ansässig ist (KVS: Arztsuche). Die Sicherung der medizi- nischen Grundversorgung sowie die Unterstützung von Pflege- und Hilfsbedürftigen werden in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen. Unter Beachtung der

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demografischen Entwicklung werden somit der Erhalt und die Entwicklung dieser Bereiche wichtige Schwerpunktthemen der Region Westlausitz sein. stationäre Pflegeein- Allgemeinmediziner Facharzt (KVS: Arztsuche, 2014) (KVS: Arztsuche, 2014) richtungen (STALA: Zensus 2011) Arnsdorf 2 - 1 Bischofswerda 9 9 5 Bretnig-Hauswalde 1 - - Elstra 2 - 1 Frankenthal 1 - - Großharthau 2 1 - Großröhrsdorf 4 4 1 Lichtenberg 1 - - Ohorn - - 2 Pulsnitz 4 2 2 Rammenau - - - Steina 1 - - Wachau 1 - - Gesamt 28 16 12 Tabelle 8: Ärztliche Versorgung in der Region Westlausitz

Im dörflichen Vereinsleben spielen die Sportvereine eine große Rolle. Neben den Angeboten im Sportverein sind mit zwei Skiabfahrtsstrecken, zahlreichen Radrouten, einer Skater- und Eislaufbahn in Steina sowie eine Skateranlage in Großröhrsdorf und Bischofswerda, einem Tauchzentrum, dem Bischofswerdaer Tierpark und sechs Freibädern zahlreiche jahreszeitlich begrenzt nutzbare Freizeitangebote vorhanden. Der Zustand der Bäder ist höchst unterschied- lich zu bewerten. Modern ausgestattet sind das Freibad in Bischofswerda und das Massenei- Bad in Großröhrsdorf, Sanierungsbedarf weisen hingegen das Karswaldbad und das Freibad in Wachau auf. Bei dem Walkmühlenbad in Pulsnitz und dem Buschmühlenbad in Bretnig- Hauswalde handelt es sich um Naturbäder. Ganzjährig nutzbare Schwimmbäder sind in der Region nicht vorhanden. Zur Deckung dieses Bedarfs müssen die Einwohner nach Kamenz, Dresden oder Neustadt/Sa. fahren. Mit der neuen Drei-Feld-Sporthalle in Großröhrsdorf verfügt die Region nun über zwei derar- tige Hallen. Mit dem „Sport Live“ in Rammenau und dem „Leviva-Sportpark“ in Arnsdorf sind Freizeitanlagen vorhanden, die zentriert ein umfangreiches Angebot an Sportmöglichkeiten (Tennis, Fitness, Bowling, Kegeln sowie Sauna) bieten. Insgesamt gibt es 15 kommunale Sport- und Turnhallen in der Region. Die gewerbliche Grundversorgung der Region ist wie in vielen ländlich geprägten Regionen eher unzureichend entwickelt. Konkrete statistische Daten für die gesamte Region sind jedoch nicht vorhanden, so dass diesbezüglich lediglich allgemeingültige Angaben vorgenommen werden können. So ist festzustellen, dass sich die kleinräumigen Versorgungsstrukturen in den vergangenen Jahren unterschiedlich reduziert haben. Hingegen haben sich größere Han- delsgeschäfte bzw. Discounter vor allem im Einzugsbereich der Städte weit verbreitet. In vielen Gemeinden gibt es somit kaum noch Möglichkeiten, Waren des täglichen Bedarfs zu erwer- ben, so dass die Bürger zumeist längere Anfahrtswege auf sich nehmen müssen (LfULG 2010: 7). Um jedoch gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen, ist die Sicherung bzw. Entwick- lung der Angebote zur gewerblichen Grundversorgung ein relevanter Faktor.

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3.2.4 Aus- und Weiterbildung Im Rahmen der beruflichen Aus- und Weiterbildung arbeiten mehrere Initiativen mit Unterneh- men der Region Westlausitz zusammen. Allerdings wurde in der zurückliegenden Förderperi- ode festgestellt, dass die Annahme der Angebote teilweise unbefriedigend ist, was im Ergebnis der geführten Gespräche des Regionalmanagements einerseits auf mangelndes Interesse, andererseits auf mangelnde Information zurückzuführen ist. Seitens der Unternehmen wird bereits jetzt ein Mangel an Fachkräftenachwuchs beklagt, da ein Großteil der Schulabgänger nicht den Anforderungen der Unternehmen gerecht wird. Um den wachsenden Anforderungen und dem perspektivisch zunehmenden Anteil älterer Arbeitnehmer gerecht zu werden, wird neben der Berufsausbildung auch der beruflichen Weiterbildung ein besonderer Stellenwert eingeräumt. Neben der schulischen und beruflichen Bildung ist das „Lebenslange Lernen“ zu betrachten. (Regionalmanagement: Recherchen im Rahmen des Leitprojekts Fachkräftesiche- rung) In der Region sind nachfolgende Ausbildungsinitiativen aktiv:

Kommune Initiative/Verein Informationen 2012 wurde vom Gewerbeverein erstmals ein Tag der Ausbildung angeboten. Unternehmen aus dem Rödertal wurde dabei die Möglichkeit geboten, sich in der Mittelschule und dem Gymna- Großröhrs- Tag der Ausbil- sium in Großröhrsdorf zu präsentieren. Die Schulen machten den dorf dung Tag der Ausbildung zu einer Pflichtveranstaltung. Die Resonanz war von allen Seiten sehr positiv, so dass der Tag der Ausbildung jährlich im September stattfindet. Hierbei handelt es sich um eine Kooperation des Ferdinand-Sau- erbruch-Gymnasiums Großröhrsdorf und der Mittelschule Röder- tal sowie zahlreicher Partner aus Wirtschaft und Forschung. Vor- Rödertaler Ar- handene Kompetenzen und Wissen werden dadurch gebündelt beitskreis und in Projekte umgesetzt. Zu den Kooperationspartnern gehören Großröhrs- Schule-For- u.a. die Firmen Southwall Europe GmbH, Haase GFK Technik dorf schung-Wirt- GmbH sowie das Fraunhofer Institut für Photonische Mikrosys- schaft teme und die Hochschule Zittau/Görlitz. Den Schülern wird durch das Projekt u.a. ein Einblick in die Unternehmenspraxis geben. Gleichzeitig werden die Anforderungen der Unternehmen an die Schüler kommuniziert. Das FIT wird von der Stadtverwaltung Großröhrsdorf einmal im Jahr in einem ortsansässigen Unternehmen durchgeführt. Ziel ist Großröhrs- es, den Unternehmern eine Kommunikationsplattform zu geben, dorf / Bret- Firmeninfotref- um neue Kontakte zu knüpfen. 2014 wurde das FIT zum 9. Mal nig-Haus- fen (FIT) statt. Es steht dabei immer unter einem speziellen Thema (z.B. walde Energieeffizienz, Messe und Messeförderung oder Unterneh- mensnachfolge). Im Jahr 2010 ist die Mittelschule an die Stadtverwaltung herange- treten, um eine Verbindung zwischen der Mittelschule und der städtischen Wirtschaft aufzubauen. Nach mehrmaligen Treffen und Beratungen mit Vertretern der Stadt und der Schule entstand Arbeitskreis die Initiative „Schule-Wirtschaft“. Ziel war es, eine langfristige Ko- Pulsnitz Schule-Wirt- operation im Bereich Berufsorientierung anzustreben, aufzu- schaft bauen und zu festigen. Eine enge Zusammenarbeit gab es mit der Landesarbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft aus Dresden. Zu Informationsveranstaltungen wurden Pulsnitzer Firmen eingela- den und es wurde über die Ausbildungssituation, Fachkräfteman- gel, Praktika usw. gesprochen. Tabelle 9: Ausbildungsinitiativen in der Region (Regionalmanagement: Recherchen im Rahmen des Leitprojekts Fachkräftesicherung)

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Die Region Westlausitz ist sich bewusst, dass das Thema Bildung ein entscheidender Faktor ist, um die Standortvorteile der Region zu verbessern. Daher ist es wichtig, dieses Thema auch zukünftig zu fokussieren und zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund ist eine enge Zusammen- arbeit von Schule und Wirtschaft erforderlich, damit die vorhandenen Potenziale gebündelt und die Fachkräftesicherung unterstützt werden können.

3.2.5 Tourismus Der Tourismus als zentrales Thema der Region spielt erst seit 2012 zunehmend eine Rolle. Aufgrund ihrer abwechslungsreichen Landschaft und der günstigen Lage in der Nähe von Dresden und Bautzen sowie den weit bekannteren touristischen Zielen Sächsische Schweiz, Oberlausitz und Zittauer Gebirge besitzt die Westlausitz grundsätzlich gute Voraussetzungen für eine touristische Nutzung und die damit verbundenen möglichen Aktivitäten (Wandern, Rei- ten, Radfahren, Kultur, Urlaub auf dem Bauernhof, etc.). Andererseits resultiert daraus auch ein gewisser Konkurrenzdruck. Gleichzeitig besteht bereits jetzt ein nicht unerheblicher Nut- zungsdruck z.B. durch den Campingplatz LuxOase in Kleinröhrsdorf auf die touristischen und Freizeitangebote der näheren Umgebung. Gastronomische Einrichtungen sind in fast allen Kommunen vorhandenen. Für den touristi- schen Bereich spielen nach wie vor die Ausflugsgaststätten eine Rolle. Festzustellen ist, dass die Übernachtungsmöglichkeiten (vorrangig die privaten Angebote) und Gasthöfe oftmals hinsichtlich der Qualität und Ausstattung noch nicht den heutigen Anforde- rungen an eine moderne Unterkunft entsprechen. Hier besteht erheblicher Investitionsbedarf. Weiterhin sind Übernachtungsmöglichkeiten in bestimmten Größenordnungen (z.B. für Bus- reisegruppen) nur in einigen Kommunen (z.B. Bischofswerda, Pulsnitz und Großharthau) vor- handen. Bei der Betrachtung der Übernachtungszahlen wird deutlich, dass die Auslastung der vorhandenen Betten seit 2007 zwar um insgesamt durchschnittlich 6 % (von 27 % auf 33 %) angestiegen ist, damit liegt die Quote jedoch noch deutlich unter der durchschnittlichen Aus- lastung der Betten in Sachsen (42 %) (STALA: Tourismus). Gezielte Maßnahmen zur Quali- tätssteigerung, die Vernetzung der Angebote und die zielgruppenorientierte Erstellung von Leistungspaketen können dazu beitragen, die Gästezahlen und damit auch die Auslastung weiter zu erhöhen. Eine Anbindung an die überregionale Vermarktung der touristischen Ange- bote durch die MGO ist zwingend erforderlich. Für die zukünftige Entwicklung des Tourismus entschied sich die Region eine touristische Ge- bietsgemeinschaft zugründen. Wie bereits unter Punkt 2.6 ausgeführt ist die Gründung dieser erforderlich, um im Tourismusverband Oberlausitz-Niederschlesien e.V. sowie der MGO aktiv mitarbeiten zu können. Die TGG Westlausitz wurde im März 2016 gegründet. Um eine klare Aufgabenteilung zwischen LAG und TGG zu schaffen, organisierte sich die TGG in einem separaten Verein. Dem Westlausitz e.V. obliegen im touristischen Bereich weiterhin strate- gisch und vernetzende Aufgaben sowie die Vermarktung der Region als Solche. Die konkreten Aufgaben und Tätigkeiten der TGG Westlausitz sind: Organisation des Prozesses der ländlichen Entwicklung - Sitzungsmanagement, Budgetplanung und Kontrolle zum Schwerpunkt Tourismus - Mitarbeit in der DMO (u.a. Arbeitsgruppen MGO) - Zusammenarbeit mit der DMO und anderen LTO - allgemeine Öffentlichkeitsarbeit für den Tourismusbereich - Zusammenarbeit mit Städte und Gemeinden zu touristischen Themen - Koordination der Akteure hinsichtlich des touristischen Außenmarketing

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- Präsentation der Region auf Messen und Onlinemarketing als allgemeines Destinati- onsmarketing für die LEADER-Region Projektmanagement (Begleitung der Umsetzung des LES) - Netzwerkaufbau, Kommunikation mit Einzelakteuren - Zuarbeit bei Erstellung von Printmedien des zuständigen Destinationsmanagements (DMO) - Sensibilisierung von Einzelakteuren und Qualifizierung von Vorhaben im touristischen Bereich im Sinne der strategischen Gebietsentwicklung Neben den kulturhistorischen, kulturellen und Freizeitangeboten sind in der Region auch ver- schiedene handwerkliche Verkaufs- und Schauwerkstätten, Hofläden und ähnliche Einrichtun- gen zu finden, die die Besonderheiten der Region widerspiegeln und deshalb in das Thema Tourismus einzubeziehen sind.

3.2.6 Wohnqualität und Wohnraumbilanz, Gebäudebestand Der Wanderungsgewinn zahlreicher Städte und Gemeinden der Region in den 1990er Jahren beruht auf der Wohnqualität, die der ländliche Raum (v.a. gegenüber der Großstadt) zu bieten hat. Durch die Sanierung vieler privater Wohngebäude und der Bautätigkeit auf Eigenheim- standorten kann die Wohnsituation in der Region in Bezug auf die Bausubstanz und Wohn- raumqualität fast überall als gut eingeschätzt werden. In ländlich geprägten Ortschaften spielt, aufgrund des großen Anteils von Eigenheimen, der Leerstand von Wohnraum nur eine untergeordnete Rolle. In Pulsnitz (Leerstand von 9,8 %), Großröhrsdorf (Leerstand von 9,0 %) und Bischofswerda (Leerstand von 8,7 %) hingegen, wo ein größerer Mietwohnungsmarkt vorhanden ist, hat der Leerstand in den letzten Jahren stetig zugenommen (siehe Tabelle 10). (STALA: Zensus 2011) Gegenüber der Leerstandsproblematik der Mietwohnungen ist vielerorts die Nachfrage nach Wohnbauland für Eigenheime vorhanden. Entgegen dem demografischen Trend der Bevölke- rungsabnahme ist ein statistischer Zuwachs des Wohnungsbestandes in der Region um ca. 6,3 % gegenüber 1995 zu verzeichnen. Im Zeitraum von 1995 bis 2007, waren es dort noch gut 10 % an Zunahme des Wohnungsbestandes. Im Rahmen der Flächennutzungspla- nung wird auf eine Integration der Standorte durch Nutzung von Baulücken, Sanierung orts- bildprägender Bausubstanz und maßvolle Abrundung gesetzt. (STALA: Zensus 2011; Tabelle 2: kommunale Flächennutzungspläne) Kommune 1995 2011 Bestand Leerstand Leerstand in % Arnsdorf 1.914 2.168 152 7,0 Bischofswerda 5.936 5.973 521 8,7 Bretnig-Hauswalde 1.325 1.413 97 6,9 Elstra, Stadt 1.239 1.311 75 5,7 Frankenthal 417 426 22 5,2 Großharthau 1.164 1.251 69 5,5 Großröhrsdorf 3.266 3.292 295 9,0 Lichtenberg 714 767 45 5,9 Ohorn 922 1.072 67 6,3 Pulsnitz 3.366 3.706 364 9,8 Rammenau 549 599 12 2,0 Steina 742 753 44 5,8 Wachau 1.722 2.019 99 4,9 Gesamt 23.276 24.750 1.862 7,5 Tabelle 10: Wohnungsbestand und Leerstand (STALA: Zensus 2011)

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9,6% 9,6%

1 und 2 Räume

29,3% 3 und 4 Räume

5 und 6 Räume 51,5% 7 und mehr Räume

Abb. 8: Wohnungsbestand 2011 nach Raumkategorien (STALA: Zensus 2011)

Bezüglich des regionalen Gebäudebestandes liegen keine statistischen Daten für die gesamte Region vor. Aufgrund der Erkenntnisse aus der vergangen Förderperiode sowie der Erfahrun- gen der regionalen Akteure kann jedoch festgehalten werden, dass ein Teil des Gebäudebe- standes leer steht und sich zudem in einem desolaten baulichen Zustand befindet. Um die dörflichen Siedlungsstrukturen jedoch zu erhalten, ist die Wieder- bzw. Umnutzung dieser Ge- bäude erforderlich. Darüber hinaus bieten diese Gebäude u.a. für eine wirtschaftliche Nutzung weitere Potenziale um die Standortfaktoren der Westlausitz zu stärken.

3.2.7 Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt, Gewerbeflächen Wirtschaftsstruktur / Arbeitsmarkt In der Region Westlausitz befinden sich 2.802 bei der IHK gemeldete Unternehmen aus den Bereichen produzierendes Gewerbe, Dienstleistung und Einzelhandel, Beherbergungsunter- nehmen, Gaststätten und Restaurants. Dazu kommen 898 Handwerks- sowie 112 Landwirt- schaftsbetriebe. Das Pendlerverhalten spielt eine immense Rolle. Anhand der Tatsache, dass ein großer Teil der Beschäftigten in andere Regionen pendelt, ist zu vermuten, dass ein mög- liches Fortzugsmanko besteht. Gleichzeitig stellen die zahlreichen Einpendler wiederum ein Zuzugspotenzial dar. (STALA: Zensus 2011; IHK Dresden: Wirtschaftsatlas Sachsen)

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4.324 Nichtpendler 6.438

Einpendler mit Wohnort innerhalb des Landkreises

9.484 Einpendler mit Wohnort außerhalb des Landkreises 9.658 Auspendler mit Arbeitsort innerhalb des Landkreises

3.356 Auspendler mit Arbeitsort außerhalb des Landkreises

Abb. 9: Pendlerverhalten in der Region (STALA: Zensus 2011)

Die Region Westlausitz ist durch eine Vielfalt an klein- und mittelständischen Unternehmen gekennzeichnet, die alle Wirtschaftsbereiche (verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Handel / Instandhaltung, Gastgewerbe, Grundstücks- und Wohnungswesen, Gesundheitswesen, sonstige Dienstleistungen, landwirtschaftliche Betriebe) vertreten. Diese Breite und der vor- handene Umfang prägen die Region als eine der wenigen Regionen in der Oberlausitz mit wirtschaftlicher Bedeutung. Ähnlich bedeutend ist die Wirtschaft nur noch in der benachbarten Region Bautzener Oberland. (IHK Dresden: Wirtschaftsatlas Sachsen) Die Region zeichnet sich durch einen relativ starken Mittelstand aus. Das produzierende Ge- werbe stellt den größten Anteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten am Arbeitsort dar, gefolgt vom Bereich öffentlicher und privater Dienstleister (siehe Abb. 10).

Öffentliche 6.103 und private 5.021 Dienstleister

Unter- 3.299 nehmens- 1.959 dienstleister Am Wohnort Handel, Verkehr und 4.668 Am Arbeitsort Gastge- 3.092 werbe

Produ- 9.056 zierendes 6.629 Gewerbe

Land- und Forstwirt- 395 schaft, 327 Fischerei

- 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 Abb. 10: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte am Wohn- und Arbeitsort (STALA: Zensus 2011)

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Eine Übersicht zu den in der Region vorhandenen Gewerbeflächen bzw. Gewerbegebieten bietet die folgende Tabelle. Verfügbare Kommune Gewerbegebiet Lage Gesamtfläche Fläche östlich der Ortslage Arnsdorf Seeligstädter Straße 148.500 m² 24.863 m² Arnsdorf im südlichen Teil von Bi- Neustädter Straße schofswerda unweit der 30.000 m² 2.500 m² B98 Bischofswerda Gewerbepark Bischofs- Bischofswerda Nord 1 40.000 m² 5.000 m² werda, direkt an der B6 direkt angrenzend an Bischofswerda Nord 2 400.000 m² 150.000 m² Gewerbegebiet Nord 1 nördlich von Bretnig an Bretnig-Haus- Bretnig-Ohorn der Anschlussstelle 296.700 m² 26.148 m² walde „Ohorn“ der A4 Elstra-Rauschwitz 1. südöstliche Randlage Elstra 166.541 m² 0 m² und 2. Bauabschnitt des Ortsteils Rauschwitz in der Niederstadt von „Tischfabrik“ Großröhrsdorf direkt an 7.000 m² 5.900 m² Großröhrsdorf der S158 nördlich vom Stadtkern- Großröhrsdorf 439.122 m² 55.000 m² gebiet Rammenau Goldbacher Straße am westlichen Ortsrand 28.400 m² 13.000 m²

Tabelle 11: Gewerbegebiete in der Region (IHK Dresden: Wirtschaftsatlas Sachsen)

Die Situation des Flächenpotenzials für Gewerbe stellt sich innerhalb der Region sehr unter- schiedlich dar. Ehemalige Industriestandorte wie Bischofswerda, Pulsnitz, Großröhrsdorf, Bretnig-Hauswalde und Arnsdorf besitzen große Industriebrachen, welche gewerblich um- bzw. nachgenutzt werden können. Erweiterungsreserven existieren z.B. bei bisher nicht aus- gelasteten Gewerbegebieten bzw. in der Verfügbarkeit von Gewerbeflächen und Gewerbeob- jekten. Die Ansiedlung von großen Firmen mit Verwaltungssitz in der Region hat bisher aber zu wenig stattgefunden. (Westlausitz e. V. 2014: 27; IHK Dresden: Wirtschaftsatlas Sachsen) Bezüglich der Entwicklung des Arbeitsmarktes kann festgestellt werden, dass die Arbeitslo- senzahlen in den letzten Jahren stetig gesunken sind. Gab es im Jahr 2008 noch 3.094 Ar- beitslose in der Region, waren es 2013 nur noch 2.068. Dies ist ein Rückgang von mehr als 33 %. Ein großer Rückgang lässt sich vor allem in den Jahrgängen unter 25 Jahren feststellen (2008: 331; 2013: 145). Im Gegensatz dazu stehen allerdings die Jahrgänge im Alter von 55 - 65. Hier kann ein Zuwachs der Arbeitslosen von knapp 11 % beobachtet werden. Die Arbeitslosenquote der gesamten Region liegt bei ca. 9,2 % (Stand Ende 2013). Im Vergleich dazu lag sie im Juni 2014 im Landkreis Bautzen bei 8,7 % und im gesamten Freistaat Sachsen bei 8,5 %. Zu Beginn der Förderperiode 2007 - 2013 stellte sich die Situation noch anders dar. Hier besaß die Westlausitz einen deutlichen Standortvorteil bezogen auf die Arbeitslosenquote gegenüber anderen Region bzw. ganz Sachsen. Dies hat sich mittlerweile jedoch gewandelt. (STALA: Zensus 2011; Bundesagentur für Arbeit: Basisdaten zum Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit)

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3.500

3.000

2.500

2.000 Gesamt Männlich 1.500 Weiblich 1.000

500

0 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Abb. 11: Entwicklung der Arbeitslosenzahlen (STALA: Zensus 2011)

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Die Landwirtschaft ist einer der zentralen Wirtschaftsfaktoren im ländlichen Raum. Dem ge- genüber stehen jedoch vergleichsweise geringe Beschäftigungszahlen. Hintergrund ist die in- tensive Flächenbewirtschaftung zu Zeiten der DDR. Aus den Grundstrukturen der damaligen LPGs entstanden meist große Landwirtschaftsbetriebe, welche Arbeitsplätze direkt am Be- triebsstandort bieten können. Kleinere Betriebe befinden sich überwiegend in Familienbesitz im Haupt- und Nebengewerbe. (STALA: Zensus 2011) Die Region Westlausitz besitzt in Bezug auf Klima, Oberflächengestaltung und Bodenqualität gute naturräumliche Voraussetzungen für die landwirtschaftliche Nutzung. Ackerzahlen von 40 bis 59, welche als Indikator für eine gute Bodenqualität stehen, belegen dies zusätzlich. Daraus ergeben sich gute Ertragsbedingungen. Einschränkungen für die Ackernutzung sind nur geringfügig vorhanden. (LfULG: Bodenatlas) In der Region finden sich insgesamt 112 Be- triebe mit landwirtschaftlich genutzter Fläche, welche 15.703 ha Land bewirtschaften. Dies stellt mehr als die Hälfte der Gesamtfläche der Westlausitz dar. (STALA: Zensus 2011) Die Wälder der Region werden mit unterschiedlicher Intensität forstwirtschaftlich genutzt und befinden sich überwiegend in Privatbesitz. Verknüpfungen zur regionalen Entwicklung finden sich vorwiegend in den Bereichen der Wegenetze, Umweltbildung und im Bereich der Roh- stofflieferung für eine energetische Nutzung bzw. die Holzindustrie. (Sachsenforst: Forstbezirk Oberlausitz) Die Fisch- und Teichwirtschaft spielt vor allem in Rammenau eine wirtschaftliche Rolle. Von den ursprünglich 21 angelegten Teichen mit einer Fläche von ca. 35 ha in der Gemarkung Rammenau sind heute nur noch der Niederteich und der Oberteich mit Satzfischen bestückt. Die übrigen Teiche dienen der Aufzucht der Satzfische. Zu den Zuchtfischen gehören neben Spiegelkarpfen auch Hechte und Schleie. Aber auch verschiedene Wildfischarten wie Bar- sche, Stichlinge oder Gründlinge sind in den Teichen zu finden. (Gemeindeverwaltung Ram- menau: Infotafel)

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Die Entwicklung der Flächennutzung wird in der nachfolgenden Tabelle deutlich. 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Bodenfläche insgesamt 31.712 31.712 31.712 31.712 31.712 31.711 in ha davon Gebäude- und Freifläche 2.044 2.057 2.057 2.064 2.074 2.083 Betriebsfläche 134 134 135 136 136 135 Erholungsfläche 173 185 197 211 235 248 Verkehrsfläche 1.166 1.167 1.172 1.174 1.188 1.193 Landwirtschaftsfläche 20.038 20.003 19.986 19.961 19.905 19.875 Waldfläche 7.687 7.697 7.698 7.700 7.705 7.709 Wasserfläche 302 301 302 303 305 305 Flächen anderer Nutzung 168 168 165 162 163 163 Tabelle 12: Flächennutzung der Region (STALA: Zensus 2011)

Für Bischofswerda und Lichtenberg ergeben sich die hohen Werte landwirtschaftlich genutzter Flächen, da die dort ansässigen großen Agrarbetriebe auch Flächen über die Gemeindegren- zen hinaus bewirtschaften.

6.000

5.000

4.000

3.000

Landwirtschaftlich 2.000 genutzte Fläche

Gesamtfläche 1.000

0

Abb. 12: Landwirtschaftlich genutzte Fläche in Hektar (STALA: Zensus 2011)

Flurneuordnung In Sachsen werden Bodenneuordnungsverfahren unter dem Begriff ländliche Neuordnung zu- sammengefasst. Im Rahmen dieser Verfahren werden die Eigentumsverhältnisse im ländli- chen Raum neu geregelt. Die Flurneuordnung ist dabei ein wirksames Instrument zur Boden- ordnung. Das Ziel dieses Instrumentes ist es, die Land- und Forstwirtschaft leistungsfähig und strukturiert zu entwickeln sowie den ländlichen Raum als attraktiven Standort zum Wohnen

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und Arbeiten zu sichern und zu verbessern. Die Verfahren zur Flurneuordnung sind sehr viel- fältig anwendbar. In den Verfahren kann nicht nur die Neuordnung von Grundstücken erfolgen, sondern auch der Bau von ländlichen Wegen sowie die Gestaltung von Biotopen und Gewäs- sern. (SMUL 2012: 4 ff.) Bereits in der zurückliegenden Förderperiode wurden Flurneuordnungsverfahren in der Region durchgeführt. Auch zukünftig gibt es in der Westlausitz weiteren Bedarf, Grundstücke neu zu ordnen und die ländliche Wegeinfrastruktur lokalspezifisch auszubauen. Der Bedarf, die landwirtschaftlich genutzte Infrastruktur grundhaft instandzusetzen oder neu- bzw. auszubauen, ergibt sich aus der Tatsache, dass diese Flächen zumeist in Baulast der Gemeinde liegen, so dass die Nutzung dieser Flächen nur durch komplizierte Pachtverhält- nisse möglich ist. Zudem befinden sich die vorhandenen landwirtschaftlichen Wege zumeist in einem desolaten Zustand. Problematisch ist auch die unzureichende oder teilweise fehlende Erschließung landwirtschaftlicher Flächen. (SMUL 2012: 4 ff.) Vor diesem Hintergrund befürwortet die Region Westlausitz die Durchführung von Flurneuord- nungsverfahren und wird die regionalen Akteureunterstützen, da die Flurneuordnung der Um- setzung der regionalen Strategie dient.

Handwerk und produzierendes Gewerbe Das Handwerk spielt traditionell eine wichtige Rolle in der Westlausitz. Althergebrachte Ge- werbe wie die Pfefferküchlerei und der Blaudruck haben seit Jahrhunderten einen hohen Stel- lenwert in der Region. Noch immer gibt es viele Handwerksbetriebe, 898 an der Zahl (Stand Juli 2013). (IHK Dresden: Wirtschaftsatlas Sachsen)

180 160 140 120 100 80 60 40 20 0

Abb. 13: Handwerksbetriebe in der Region (Juli 2013; IHK Dresden: Wirtschaftsatlas Sachsen)

Prozentual finden sich die meisten Betriebe im Bereich des Bau- und Ausbaugewerbes sowie dem Elektro- und Metallgewerbe. In einigen Kommunen, z.B. Bischofswerda oder Großröhrs- dorf, spielen auch Gesundheits- und Körperpflegebetriebe eine wichtige Rolle.

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100% Glas, Papier, Sonstige 90% Gesundheit und Körperpflege 80% 70% Nahrungsmittel 60% 50% Bekleidungs-, Textil- und Ledergewerbe 40% Holz 30% 20% Elektro- und Metall 10% 0% Bau und Ausbau

Abb. 14: Verteilung Handwerksbetriebe nach Gewerbeart (Juli 2013; IHK Dresden: Wirtschaftsatlas Sachsen) Anmerkung: Eine Auflistung von den Gemeinden Frankenthal, Lichtenberg, Ohorn, Rammenau und Steina ist auf- grund der geringen Betriebszahl nicht verfügbar.

Ein großes Problem der Region ist der Mangel an Auszubildenden. So werden durch die regi- onalen Unternehmen zahlreiche Ausbildungsstellen zur Verfügung gestellt, die Nachfrage ist jedoch relativ gering. Die Bemühungen, Jugendliche langfristig an die Unternehmen in der Region heranzuführen, sind nur teilweise erfolgreich. Oft fehlt das Interesse der Schüler, oder die Bedeutung des Themas wird in Elternhaus und Schule teilweise zu wenig kommuniziert. Auch die schlechten ÖPNV-Verbindungen innerhalb der Region bzw. für den Pendlerverkehr erschweren die Nutzung der unterschiedlichen Angebote.

3.2.8 Umwelt- und Naturschutz, naturräumliche Standortbedingungen Das Westlausitzer Hügel- und Bergland ist geprägt durch die Verzahnung von einzelnen, stel- lenweise auch vergesellschafteten Erhebungen zwischen 350 und 450 m Höhe mit Bergland- charakter sowie welligen bis kuppigen Hügelgebieten in Höhen um 240 m bis 300 m über NN, aber auch größeren Anteilen von Flachreliefs. (Mannsfeld, Syrbe 2008: 161 ff.) Das Gebiet besitzt einen recht einförmigen Gesteinsuntergrund aus Grauwacken und Granit- gesteinen, die weithin von Lockermaterialien bedeckt sind. Die auf diesen Ausgangssubstra- ten anzutreffenden Böden sind im Hinblick auf die landwirtschaftliche Nutzung größtenteils als mittel bis gut einzustufen. (Westlausitz e.V. 2007: 19) Die Flussauen der Kleinen, Großen und Schwarzen Röder, der Wesenitz, der Gruna, der Puls- nitz und der Schwarzen Elster sowie zahlreiche weitere Bachläufe durchziehen als markante Landschaftselemente das Gebiet. Eine natürliche Hochwasserregulierung ist aufgrund der Überbauung oder landwirtschaftlichen Nutzung der natürlichen Überschwemmungsgebiete eingeschränkt und führt zu Problemen im Starkregenfall. (Westlausitz e.V. 2007: 19) Hinsichtlich der Vegetation sind im Naturraum überwiegend mittlere Standorte (mäßig feucht bis mäßig trocken, mittlere Nährstoffversorgung, geringe Hangneigung) vertreten. Trockene oder feuchte Extremstandorte sind wegen ihrer Seltenheit schützenswert. Faunistisch

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bedeutsam sind u.a. der in der Region vorkommende Fischotter, verschiedene Fledermausar- ten, ca. 40 Brutvogelarten, Greifvögel, der Weißstorch, die Bachforelle in kleineren Gewässern in Waldgebieten sowie verschiedene Arten von gesetzlich geschützten Lurchen und Kriechtie- ren. Es existiert ein gut veranlagter Wildbestand. (Westlausitz e.V. 2007: 19) Aufgrund seiner Eigenart, Vielfalt und Schönheit ist der überwiegende Teil der Region unter Landschaftsschutz gestellt. Von europäischer Bedeutung sind Lebensraumkomplexe ge- schützter Arten in den vier in der Region vorhandenen FFH-Gebieten. (Westlausitz e.V. 2007: 19)

3.2.9 Energie Bedingt durch die gute naturräumliche Ausstattung der Region Westlausitz verfügt diese über ein relativ hohes Ressourcenpotenzial. Dies eignet sich für die Nutzung erneuerbarer Ener- gieformen. Im Jahr 2009 wurde eine Energiekonzeption für die Region erstellt. In dieser Kon- zeption wurden die energetische Ausgangslage der Region erfasst, die Potenziale ermittelt sowie erforderliche Maßnahmen zur Realisierung des Ziels Energieautarkie aufgezeigt. Im Vergleich mit anderen Regionen in Sachsen besitzt die Westlausitz bereits ein gut ausgebau- tes Netz an Windenergie, Photovoltaik und Bioenergie. Lediglich die Bereiche der Wasserkraft und Geothermie sind bisher nicht wirtschaftlich nutzbar bzw. erforscht. In Zukunft sind hier jedoch neue Erkenntnisse, vor allem bei der oberflächennahen Geothermie, zu erwarten (Dresdner Ökotherm GmbH 2009: 20 ff.). Von den regionalen Akteuren wurde angemerkt, dass die Wasserkraft nicht von Bedeutung ist, da diesbezüglich kaum Potenziale in der Region vorhanden sind. Die einzelnen Windenergieanlagen deckten in den Jahren 2009 und 2010 bereits ca. 25 % des Energiebedarfs der gesamten Region. In Sachsen waren es im selben Zeitraum lediglich 6 %. Windparks finden sich in Wachau, Elstra, Bischofswerda und Großröhrsdorf (Dresdner Ökotherm GmbH: Energiekonzeption). Sie haben ein Alter von 3 bis 14 Jahren. Regionalpla- nerische Sicherheit besteht jedoch nur für die Anlagen in Elstra, Großröhrsdorf und Wachau. Diese würden sich dadurch theoretische für das sogenannte Repowering eignen, also das Ersetzen älterer Windräder durch leistungsstärkere. Durch das Fehlen neu ausgeschriebener Gebiete für die Windenergienutzung im Regionalplan Oberlausitz - Niederschlesien ist eben dieses Repowering vorerst das einzige Potenzial zum Ausbau der Leistungsfähigkeit der Windenergie in der Westlausitz. (Regionalplan Oberlausitz-Niederschlesien 2010: Raumnut- zungskarte) Die jährliche Globalstrahlung in der Region liegt bei durchschnittlich 1.020 bis 1.040 kWh/m². Dies befindet sich fast genau im bundesdeutschen Mittel. Die Nutzung von Photovoltaikanla- gen ist in der Region ebenfalls verbreitet. Bei Betrachtung des Potenzials an Dachflächen in den Kommunen (kommunale Einrichtungen + Privathäuser) so liegt dieses bei über 50 % des regionalen Strombedarfs. Des Weiteren gibt es Projekte wie die Bürgersolaranlage in der Ge- meinde Arnsdorf, welche eine gelungene Verknüpfung zwischen öffentlicher Beteiligung und Nutzung des Potenzials erneuerbarer Energien in der Region darstellt. (Dresdner Ökotherm GmbH 2009: 45 ff.) Auch der Bereich der Bioenergie verfügt über ein hohes Potenzial in Bezug auf die Deckung des Wärme- und Strombedarfs der Westlausitz. Vor allem durch die potentielle Nutzung der zahlreichen landwirtschaftlichen Flächen in der Region wird dies erreicht. Bei der Betrachtung der möglichen Biogasproduktion in Verbindung mit tierischen Exkrementen als landwirtschaft- liches Zusatzprodukt, so ergibt sich ein Potenzial zur Deckung von fast 90 % des Wärmebe- darfs der gesamten Region. (Dresdner Ökotherm GmbH 2009: 57 f.)

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Abb. 15: Potenzialverteilung Erneuerbare Energien (Dresdner Ökotherm GmbH 2009: 59)

Zusammenfassend lässt sich ein Gesamtpotenzial an erneuerbaren Energien im Elektroener- giebereich von 72 % und im Wärmeenergiebereich von 45 % bestimmen. Bezogen auf den Strombedarf wäre die angestrebte Energieautarkie demnach durchaus realistisch. Bei der Be- trachtung der Wärmeenergie wird deutlich, dass hier eine Autarkie nur durch umfangreiche ergänzende Maßnahmen zur Verringerung des Wärmeverbrauchs möglich wäre. (Dresdner Ökotherm GmbH 2009: 60) Als ein Projekt, welches aus der Energiekonzeption resultiert, wird in der gesamten Region seit 2012 das sächsische Pilotprojekt zum „Aufbau eines kommunalen Energiemanagements“ in allen Kommunen der Westlausitz umgesetzt. Auch nach Beendigung des Projektes im Früh- jahr 2015 beabsichtigt die Region sich in diesem Bereich weiter zu engagieren und das Thema „Energie“ bzw. energieautarke Region weiter zu forcieren.

3.2.10 Kooperation und Zusammenarbeit In der Region Westlausitz wurde das Thema Kooperation und Vernetzung erstmalig in der Förderperiode 2007 - 2013 in Angriff genommen. Dabei lag die Konzentration vor allem auf der Zusammenarbeit innerhalb der Region. In diesem Zusammenhang wurden u.a. die folgen- den Kooperationsvorhaben umgesetzt: - Beschäftigung eines Regionalmanagements für die Region Westlausitz - Umsetzung einer gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit für die Region durch einen Inter- net- und Facebookauftritt, Pressearbeit etc. - Aufbau eines kommunalen Energiemanagements in allen Kommunen der Region - Konzeption und Ausschilderung von vier thematischen Radrouten - beginnende Vernetzung touristischer Anbieter über verschiedene Online-Verzeich- nisse Neben den regionalen Kooperationen wurden in Ansätzen bereits erste kleine überregionale Kooperationsvorhaben angestrebt und umgesetzt. Zu diesen gehört z.B. die Ausschilderung der Röderradroute, an der drei Regionen beteiligt waren. Das Netzwerk der Oberlausitzer Re- gionalmanagements ist ein weiteres Vernetzungsvorhaben, das sich in den letzten Jahren etabliert hat. Neben den auf einen längeren Zeitraum angelegten Projekten konnten durch die enge Zusam- menarbeit im Westlausitz e.V. auch immer wieder einzelne Angelegenheiten/Themen forciert werden, die für die gesamte Region von Bedeutung sind. So wurden gemeinsame Stellung- nahmen zum LEP und zur Radverkehrskonzeption erarbeitet. Gebietsübergreifende Kooperationen wurden in der vergangenen Förderperiode nicht umge- setzt. Derzeitig befindet sich auch kein überregionales Kooperationsvorhaben in Bearbeitung.

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3.3 Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse Im Rahmen der Arbeitsgruppen wurde die SWOT-Analyse mit den regionalen Akteuren zu- sammen erarbeitet und diskutiert. Zur Benennung der Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken diente die Regionalanalyse als Grundlage. Nachfolgend wird die SWOT-Analyse für die jeweiligen Themenfelder dargestellt.

Themenfeld „Ressourcenmanagement“ Stärken Schwächen Energie und Umwelt - veraltete Straßenbeleuchtung mit hohem Stromverbrauch - keine intelligente Nutzung erneuerbarer - überdurchschnittliche Dichte an erneuerbaren Energien (keine nachhaltige Verwendung Energien (Ausbaupotenzial vorhanden) der vorhandenen Ressourcen, schlechte - Energiekonzept als Leitfaden für die Weiter- Vernetzung) entwicklung der Region vorhanden - Datenlage z.B. von privaten Haushalten - Pilotprojekt „Aufbau kommunales Energiema- schlecht (u.a. Energiebedarf) nagement“ seit 2012 in Umsetzung (Grundla- - regionale Bioenergieakteure in Gesamtsach- genwissen und erste Strukturen geschaffen) sen z.T. noch schlecht sichtbar/organisiert - aktive Beteiligung der Kommunen - zu geringe Einbindung der Öffentlichkeit - ökologische Akzeptanz in der Bevölkerung unzureichend vorhanden Landwirtschaft - Region landwirtschaftlich geprägt (hoher An- teil an landwirtschaftlich genutzter Fläche in der Region) - nicht angepasste Landwirtschaft (z.B. häufi- - intensive landwirtschaftliche Nutzung (hohes ger Anbau von Monokulturen) Ressourcenpotenzial, z.B. für eine energeti- sche Nutzung) Standortbedingungen - homogene Region (ausgeglichene Standort- bedingungen) - hoher Flächenverbrauch und Flächenversie- - gute landschaftliche Ausstattung (z.B. Biores- gelung sourcenpotenzial) - im Speckgürtel von Dresden gelegen Gewässer - Hochwasserschutz und Gewässerunterhal- tung nicht ausreichend ausgebaut - problematische Oberflächenwasserregime (Wasserabfluss und damit verbundene Schäden) z.B. auf Landwirtschaftsflächen

Tabelle 13: Stärken-Schwächen-Analyse Themenfeld „Ressourcenmanagement“

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Themenfeld „Ressourcenmanagement“ Chancen Risiken Energie und Umwelt - komplexe Projektansätze für innovative Ener- gieversorgungslösungen nutzbar (z.B. Nahwär- melösungen, Kraft-Wärme-Kopplung) - Energieeffizienz und Demografie verknüpfen (Anpassung der Energieversorgung an den de- - zunehmende Umweltauflagen für Unter- mografischen Wandel) nehmen - Nutzung der vorhanden Umweltressourcen - Umweltrisiken, z.B. extreme Wetterereig- (z.B. Bioressourcenpotenzial in der Region) nisse, Verlust von Ertragsfähigkeit - Repowering von Windenergieanlagen - steigende Energiekosten, dadurch eine zu- - Umweltauflagen als vorgeschriebene Hand- sätzliche Belastung der kommunalen Haus- lungsgrundlage für Privatpersonen, z.B. beim halte Hausbau - geringes Potenzial zur Nutzung von Was- - Energieautarkie als Alleinstellungsmerkmal serkraft - vorhandenes Wissen der Energiebeauftragten - „Überforderung“ der Akteure, Beteiligten ausbauen, nutzen und „als Multiplikatoren“ ver- und/oder Betroffenen → Desinteresse wenden, Netzwerk zum Austausch etablieren - Vermarktung des Energieansatzes, z.B. in an- deren Regionen - Schaffung regionaler Wertschöpfungsketten (Wirtschaftskreisläufe) Landwirtschaft - Absenkung der Agrarsubventionen - höhere Qualität in Primärproduktion - Konflikte der Flächennutzung zwischen - Beitrag zum Umweltschutz durch bessere Bo- Landwirtschaft, Erholung/Tourismus, Ener- dennutzung giewirtschaft und Infrastruktur Standortbedingungen - Steigerung des regionalen Absatz durch Nähe - geringe Finanzausstattung der Kommunen zu Dresden - Zahlung hohe Kreisumlage durch Kommu- - Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft, z.B. in nen der Landwirtschaft - Verfügbarkeit und Aufbereitung von GIS- - Synergien durch Netzwerkbildung von lokalen Daten schlecht Akteuren Gewässer - andere Organisationsstrukturen i. d. Wasser- - Hochwasserschäden durch „Inaktivität“ der wirtschaft (neue Finanzierungsmöglichkeiten) Kommunen Tabelle 14: Chancen-Risiken-Analyse Themenfeld „Ressourcenmanagement“

Ein zentraler Entwicklungsfaktor der Region Westlausitz war schon in der vergangenen För- derperiode die nachhaltige und intelligente Nutzung von regionalen Ressourcen. Die Erstel- lung einer Energiekonzeption und daraus resultierend die Etablierung eines kommunalen Energiemanagements sind dabei zwei wichtige Projekte. Die Region ist sich einig, dass auf dieser Grundlage sowie unter Beteiligung der Kommunen dieses Thema in Zukunft weiter for- ciert werden soll. Der Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche in der Region ist hoch. Die regionalen Ak- teure sind sich bewusst, dass für die zukünftige Entwicklung eine ökologische Bewirtschaftung von großer Bedeutung ist. Damit einher gehen die nachhaltige Nutzung der vorhandenen re- gionalen biogenen Ressourcen sowie die Sicherung der ansprechenden landschaftlichen Aus- stattung der Region.

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Themenfeld „Daseinsvorsorge und Dorfentwicklung“

Stärken Schwächen Lebensqualität und Daseinsvorsorge - fehlende Einkaufsmöglichkeiten im ländli- chen Bereich - zu wenig Integrationsplätze in Kitas (Inklu- sion) - fehlende Angebote für Jugendliche und Se- - vorhandene Schulinfrastruktur nioren in vielen Bereichen - Kita-Dichte in Wohnortnähe - Mangel an Mehrgenerationslösungen sowie - Krankenhausdichte barrierefreien Wohnraum - Familienfreundlichkeit in Teilbereichen (zahl- - geringe Anzahl ambulanter Versorgungs- reiche Angebote für Familien vorhanden) möglichkeiten - Schulnetzplan – unausgewogene Verteilung der Schulstandorte von Oberschulen und Gymnasien zwischen Stadt und Land – dadurch sehr zeitintensive Schulwege Demografie - leerstehende desolate Bauten - demografische Entwicklung der Jahrgänge 90 - 96 (starker Rückgang der Geburtenzah- len) - Leerstand ortsbildprägender Bausubstanz

und großer Sanierungsbedarf - Auslastungs- und Kapazitätsprobleme bei öffentlichen Einrichtungen - Funktionsverluste in den Innenstädten und Dörfern Mobilität und Verkehrsanbindung - fehlende Radwege und überregionale Ver- bindungen - Rad- und Fußwegenetz unzureichend aus- - Verkehrsinfrastruktur der Region ist gut er- gebaut schlossen (Autobahn A4, Bundesstraßen B6 - fehlende Verbindungen innerhalb der Re- und B98, Staatsstraße S158) gion, so dass eine Mobilität ohne Auto - funktionierende Infrastruktur schwierig ist - Defizite ÖPNV-Verflechtung mit Landes- hauptstadt Dresden und Mittelzentren Bürgerschaftliches Engagement - starkes Vereinsleben mit dörflichen Bindun- - keine Nachwuchsförderung im Ehrenamt gen und noch ausreichend ehrenamtliches En- - fehlende Kulturveranstaltungen (Dorfge- gagement meinschaftshäuser) - Identifizierung der Bevölkerung mit Heimat, - zu geringe finanzielle Unterstützung für Ver- Bräuchen und Geschichte vorhanden eine - gut funktionierende Dorfgemeinschaften Lage und Raumstruktur - Landschaft sehr attraktiv - Nähe zu Dresden - Vorteile „Land“ für Dresden - ortsbildprägende, z.T. kulturgeschichtlich be- deutsame Bausubstanz mit zahlreichen alten Bauernhöfen, Fachwerkhäusern, Kirchen und Parks Tabelle 15: Stärken-Schwächen-Analyse Themenfeld „Daseinsvorsorge und Dorfentwicklung“

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Themenfeld „Daseinsvorsorge und Dorfentwicklung“

Chancen Risiken Lebensqualität und Daseinsvorsorge - Gemeindefusionen aus Zwang (Mindestge- meindegröße) - Ortsteilsterben (Kosten Infrastruktur) - kostengünstiger Wohnraum (attraktiver Wohn- - Fehlinvestitionen im Bereich ÖPNV, Kitas, standort für Pendler) Schulen - geringe Einkommen - Dörfer teilweise nur noch als Wohnort und nicht als Arbeits- und Lebensmittelpunkt Demografie

- Nutzung des wirtschaftlichen/demografischen - Fachkräftemangel Wandels als Chance für tragfähige Lösungen

Mobilität und Verkehrsanbindung - Verbindung der zwei ÖPNV-Tarifzonen - neue Arten der Mobilität (z.B. Fahrgemein- schaften) Bürgerschaftliches Engagement - wieder zunehmende Wertschätzung von Fa- - Wegfall Ehrenamt milienstrukturen - fehlende Barrierefreiheit, dadurch Ausgren- - Schaffung von Räumen für nicht mobile Men- zung von Gruppen schen - schwierige Rahmenbedingungen bzw. Fi- - Mobilisierung von Eigeninitiativen nanzierung von Inklusionsprojekten Lage und Raumstruktur - sowohl räumlich (kleine Region) als auch funktional (Landkreis Bautzen, Verwaltungs- - Auswirkungen des LEP - Landesentwick- gemeinschaften) sind direkte Bezüge vorhan- lungsplanes (zu wenig Spielraum für Ent- den, die die Handlungsfähigkeit erhöhen wicklung des ländlichen Raums) - interkommunale Zusammenarbeit nimmt wei- - LEP und ILE widersprechen sich teilweise ter zu

Tabelle 16: Chancen-Risiken-Analyse Themenfeld „Daseinsvorsorge und Dorfentwicklung“

Die Region Westlausitz weist bereits ein gut ausgebautes Netz an Schul- und Kindertagesein- richtungen auf. In den nächsten Jahren gilt es, den Zugang zu den Angeboten zu verbessern, um so die Attraktivität der Region zu steigern. Vor diesem Hintergrund wird die Region auch zukünftig den Erhalt und die Entwicklung dieser Einrichtungen unterstützen. Zudem sieht es die Region als wichtig an, die ortsbildprägende Bausubstanz zu erhalten, da durch die Unter- stützung Privatpersonen die Gebäude in Wert gesetzt und der Leerstand reduziert werden. Im Rahmen der AGs waren sich die Akteure einig, dass sich die Region durch ein reges Ver- einsleben auszeichnet. Perspektivisch ist hier aber mit einem starken Rückgang im Bereich des Nachwuchs und der ehrenamtlichen Tätigkeit zu rechnen. Ein Trend der sich schon jetzt teilweise feststellen lässt. Die Unterstützung des Nachwuchses und die Schaffung von Ver- einstreffpunkten wie Dorfgemeinschaftshäusern zählen deshalb zu den Prioritäten der Region. Des Weiteren verfügt die Westlausitz über eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur. Als De- fizite werden von den Akteuren jedoch die Vernetzung der Angebote sowie die Mobilität inner- halb der Region benannt. Anpassungsmöglichkeiten bestehen hier z.B. in Form von alternati- ven Mobilitätsformen wie Fahrgemeinschaften oder Bürgerbussen.

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Themenfeld „Wirtschaft und Bildung“

Stärken Schwächen Fachkräfte und Bildung - Fachkräftemangel durch Abwanderung von Fachkräften und Auszubildenden - zu wenig Angebote für berufsvorbereitende Ausbildung (besonders im Handwerk) - unzureichende Vernetzung Wirtschaft und Bildung - teilweise konzentriert sich die Berufsorientie- - gute Infrastruktur (Kitas/Grundschulen) rung in den Schulen auf große Städte wie Dresden - Lehrermangel im ländlichen Raum - Defizite bei ÖPNV-Verflechtung mit Landes- hauptstadt Dresden und Mittelzentren - zu wenig Angebote für Berufspendler - es fehlen attraktive (Miet-) Wohnungen Technische Infrastruktur

- zu wenige ÖPNV-Verbindungen in und zwi- - sehr gute Anbindung an A4 schen den Kommunen - flächendeckender Breitbandausbau (Grund- - kein flächendeckendes Radwegenetz versorgung) umgesetzt - Grundversorgung Breitband für Unterneh- men oft nicht ausreichend

Tourismus und regionale Identität

- Angebot an regionalen Produkte vorhanden - kulturgeschichtlich bedeutsame Bausubstanz, - Zusammengehörigkeit der Region noch nicht z.B. Schlösser, Rittergüter, Kirchen und Parks ausreichend entwickelt - Handwerkstraditionen, Teil der Ferienstraße - fehlende gemeinsame Vermarktung regiona- „Handwerk erleben“ ler Produkte - ständige Ausstellungen und Museen - Museen und kulturelle Einrichtungen mit ih- - Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele, z.B. ren Angeboten sind bislang zu wenig ver- Barockschloss Rammenau, Seifersdorfer Tal netzt und zu wenig erlebnisorientiert mit Schloss, Schwarzenberg bei Elstra, Mas- - touristisches Durchzugsgebiet, Verinselung seneibad Großröhrsdorf, Butterberg Bischofs- der Angebote und erst beginnende Vernet- werda, Schlosspark Großharthau, Tierpark Bi- zung der touristischen Angebote schofswerda - z.T. niedrige Qualitätsstandards - attraktive Landschaft - Präsenz der Angebote

Wirtschaftsstruktur - große territoriale wirtschaftliche Unter- - Nähe zu Dresden schiede - relativ stabile Wirtschaft - regionale Wirtschaftskreisläufe sind ausbau- - vielseitige Wirtschaftsstruktur (Schwerpunkte: fähig Dienstleistungsbranche, Handwerk, produzie- - Unternehmergrößen nicht ausreichend für rendes Gewerbe, Landwirtschaft) FuE - starkes produzierendes Gewerbe und Hand- - Ansiedlung großer Firmen ohne Verwaltungs- werk im Rödertal und in den Städten sitz in der Region - Verfügbarkeit von Gewerbeflächen/Gewerbe- - Industriebrachen objekten - geringes Lohnniveau, dadurch geringe Kauf- kraft Tabelle 17: Stärken-Schwächen-Analyse Themenfeld „Wirtschaft und Bildung“

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Themenfeld „Wirtschaft und Bildung“

Chancen Risiken Fachkräfte und Bildung - Willkommenskultur, bessere Bedingungen für - zu wenige Schulstandorte (Oberschule und Zuwanderer schaffen (Fachkräfte) Gymnasium), dadurch lange Wege für Schü- - Lohnentwicklung ler - ländliches Umfeld in der Nähe zum Ballungs- - Fachkräftemangel raum Dresden, durch diese besteht erhebliches - nicht ausgelastete Versorgungsnetze Potenzial u.a. im Bereich der Bildung (Wissen- - Konkurrenz um Fachkräfte schaftsstandort Dresden) Technische Infrastruktur - keine Neuansiedlung von Unternehmen - Erhöhung Datentransfer/Breitband - Abwanderung von Unternehmen mit mehre- ren Standorten Tourismus und regionale Identität - Nähe Dreiländereck - Trend zum Individual-, Aktiv- und sanften Tou- rismus - Möglichkeiten für touristische Angebote - ländliches Umfeld in der Nähe zum Ballungs- - stark entwickelte touristische Konkurrenz raum Dresden, durch diese besteht erhebliches (Oberlausitz, Sächsische Schweiz) Potenzial u.a. im Bereich des Naherholungs- - oftmals fehlende Ausrichtung der touristi- tourismus schen (und teilweise kulturellen) Angebote - Rückbesinnung auf traditionelle Handwerks- auf Qualität und spezielle Zielgruppen führt kunst ggf. zu weniger Gästen - Kooperation/Vernetzung mit Angeboten der Nachbarregionen - Vergrößerung der Anzahl an Freizeiteinrich- tungen - Nutzung des Vereinslebens Wirtschaftsstruktur - Vernetzung der regionalen Wirtschaftskreis- läufe - Ansiedlungs- und Wirtschaftsstrategien - Energieeffizienz - Verfügbarkeit von Gewerbeflächen/ Gewerbe- objekten Tabelle 18: Chancen-Risiken-Analyse Themenfeld „Wirtschaft und Bildung“

Die Region fokussiert die Sicherung des Fachkräftepotenzials durch die Verbesserung von Standortbedingungen. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der Vernetzung von Schule und Wirtschaft sowie der Schaffung von weiteren berufsvorbereitenden Maßnahmen. Die Anbindung an den Fernverkehr über die Autobahn A4 ist gegeben. Dennoch gilt zukünftig die Standortfaktoren zu verbessern, um die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu stärken. Die regionalen Akteure sind der Meinung, dass dies u.a. durch eine Qualifizierung im Bereich des Breitbandausbaus sowie durch den Ausbau der Straßen erfolgen kann. Darüber hinaus ist es erforderlich, die regionalen Unternehmen und Handwerksbetriebe zu unterstützen. Im touristischen Bereich besitzt die Region gute Voraussetzungen für eine positive Entwick- lung. Dazu zählen die attraktive landschaftliche Ausstattung sowie die zahlreichen kulturellen Wahrzeichen und touristischen Anziehungspunkte (siehe Anlage 5 – Karte 6). Diese vorhan- denen Angebote sollen in Zukunft besser vernetzt werden. Des Weiteren ist eine stärkere

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regionale Vermarktung von einheimischen Produkten nötig sowie eine aktive Nutzung der Randlage zur Stadt Dresden.

3.4 Regionale Handlungsbedarfe und Potenziale Unter Beteiligung der regionalen Akteure und auf Grundlage der erarbeiteten SWOT-Analyse wurden für die Westlausitz Bedarfe und Erfordernisse identifiziert, die die Grundlage für die Formulierung der strategischen Zielstellungen bilden. Nachfolgend sind die Bedarfe thema- tisch sortiert aufgelistet. Themengebiet Bedarfe für die Region Westlausitz - Unterstützung und Vernetzung regionaler Unternehmen - Unterstützung ortsansässiger Handwerker und KMU - Stärkung und Ausbau sozialer und technischer Infrastruktur Wirtschaft und - Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft Bildung - engere Zusammenarbeit Schule – Wirtschaft - außerschulische Berufsorientierung unterstützen (von Kita über Grund- schule bis Berufsschule) - Anbaualternativen prüfen - Flächennutzungskonzepte erarbeiten - Flächenerhalt durch Flächenpflege (Gewässer) - Primärproduktion besser nutzen - Maßnahmen für den Hochwasserschutz unterstützen - Schaffung von Wertschöpfungsketten Landwirtschaft und - in der Region Klimaanpassungsmaßnahmen vornehmen Ressourcenmanage- - Infrastruktur, Risikobewertung, Ressourcen → intelligent verknüpfen ment - Sensibilisierung der Öffentlichkeit - Erweiterung des Energiemanagements - Mobilitätskosten senken - Energiereserven intelligenter nutzen - Energieverbrauch reduzieren - Straßenbeleuchtung modernisieren - Weiterführung Imagebildung - Mitarbeit in der MGO - Vermarktung regionaler Produkte verbessern - regionale Identität schaffen - mehr Lobby für ILE Vermarktung der Re- - Erhalt der ortsbildprägenden Bausubstanz gion und Tourismus - Philosophie erlebbar machen - regionale Produkte mit Gastronomie vernetzen - Qualitätstourismus forcieren - Kooperation mit bestehenden touristischen Angeboten - Vernetzung der touristischen Angebote - Wegenetz qualifizieren - Grundbedürfnisse absichern - Erhalt der Schul- und Kita-Infrastruktur Daseinsvorsorge - Alltagsmobilität sichern - variable Wohngrößen bieten - barrierefreien Wohnraum und Infrastrukturen schaffen - Ehrenamt und Hauptamt fördern - Sportstätten fördern Zusammenleben in - räumliche Voraussetzungen für Begegnung schaffen der Region - überregionaler Austausch ermöglichen - Alltagsbegleitung stärken (von Jung bis Alt) - Nachwuchsförderung der Vereine unterstützen Tabelle 19: Bedarfe für die Region Westlausitz

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Unter Betrachtung der Regionalanalyse sowie der in der SWOT-Analyse genannten Stärken können Potenziale ermittelt werden, die die Region Westlausitz von anderen Regionen abhe- ben und damit eine besondere Rolle für die zukünftige Entwicklung und im Wettbewerb der Regionen untereinander spielen. Dies sind u.a.: - starke klein- und mittelständische Wirtschaft (produzierendes Gewerbe) vor allem im Rödertal und den Städten, - Handwerkstraditionen, z.B. Töpferei, Pfefferküchlerei, Blaudruck, Leinen, Bänder, - Industriekultur (z.B. Textilindustrie, Bandindustrie, Kunststoffindustrie, Metallverar- beitung, Maschinenbau), Thematisierung u.a. im Technischen Museum der Bandwe- berei in Großröhrsdorf, - überörtlich bedeutsame Krankenhäuser und Kliniken in Arnsdorf, Bischofswerda und Pulsnitz, - umweltorientierte Landwirtschaft mit unterschiedlich großen Betriebsformen, - Präsenz des Themas Energie in den kommunalen Verwaltungen; nachhaltige Etablie- rung eines kommunalen Energiemanagements in den Verwaltungen soll bis März 2015 abgeschlossen sein; Akteure sind motiviert, weitere Projekte (z.B. zur Nutzung erneu- erbarer Energien) umzusetzen, - Barockschloss in Rammenau überregional bekannt und sehr gut besucht; touristischer „Leuchtturm“, Entwicklung und Vermarktung ergänzender Angebote möglich, - historische Parkanlagen: Seifersdorfer Tal, Schlosspark Rammenau, Schlosspark Großharthau und Schlosspark Pulsnitz und - Spektrum an spezifischen regionalen Produkten (wie z.B. Pulsnitzer Pfefferkuchen, Keramik, Blaudruck, Kunstblumen, Saft usw.). Als weitere Potenziale, die jedoch auch andere Regionen aufweisen, können genannt werden: - Nähe zum Wirtschaftszentrum Dresden, zur Sächsischen Schweiz und zum Zittauer Gebirge, - historische Persönlichkeiten (hier: Johann Gottlieb Fichte, Ernst Rietschel und Johann Joachim Kändler), - sehr abwechslungsreiche Landschaft, Lage im Westlausitzer Hügel- und Bergland mit den Flusslandschaften der Röder, Wesenitz, Gruna und Pulsnitz einschließlich ihrer Nebenflüsse sowie den Waldgebieten Massenei mit Masseneibad, Karswald, Butter- berg u.a., - gute Voraussetzungen für Naherholung und Tourismus durch Lage im Westlausitzer Hügel- und Bergland, - zahlreiche Schlösser, z.B. in Wachau, Seifersdorf, Pulsnitz, Ohorn und Elstra (Schlös- ser z.T. gewerblich oder privat genutzt), - zahlreiche regionale, auch touristisch nutzbare Radrouten, - FFH-Gebiete „Obere Wesenitz und Zuflüsse“, „Fließgewässersystem Kleine Röder und Orla“, „Große Röder oberhalb Medingen“ und „Berge bei Ohorn“ als Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes zum Erhalt der biologischen Vielfalt, - ehemaliges umfassendes Bergbaugebiet mit heute noch sichtbaren Spuren (abgebaut wurde Granit, Ton, Kies, Lehm, Silber) und - historische gewachsene Teich- und Fischwirtschaft.

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3.5 Konsistenz zum EPLR 2014 – 2020 Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Regional- und SWOT-Analyse wichtige Bau- steine sind, um die Ausgangslage der Region für den Förderzeitraum 2014 - 2020 bewerten zu können. Auf Grundlage dessen können erste Bedarfe bzw. Handlungserfordernisse für die Region Westlausitz identifiziert werden. Darüber hinaus wird deutlich, dass trotz der regionalen Unterschiede die Region durch eine gemeinsame Geschichte, enge Stadt-Land-Verflechtun- gen und eine Vielzahl an strukturellen Gemeinsamkeiten als Einheit im Sinne einer entwick- lungsfähigen Region zusammengewachsen ist. Im EPLR 2014 - 2020 wurde ebenfalls die sozioökonomische und ländliche Situation im Frei- staat Sachsen analysiert und eine umfangreiche SWOT-Analyse abgeleitet. Sowohl die Ana- lyse des EPLR als auch die der LES Westlausitz enthalten relevante Indikatoren (Demografie, Erwerbstätigkeit, Arbeitslosigkeit usw.), um die Zielerreichung messen zu können. Bei Betrachtung der sozioökonomischen Analyse des EPLR wird deutlich, dass sich viele Sachverhalte in der Regionalanalyse der LES Westlausitz wiederfinden und detaillierter be- trachtet werden. Unter Beachtung der Aussagen der sozioökonomischen Analyse werden in der SWOT-Ana- lyse des EPLR für die sechs Unionsprioritäten konkrete Stärken und Schwächen sowie Chan- cen und Risiken benannt, die dazu dienen, Bedarfe für die Entwicklung des ländlichen Raums zu definieren. Festzustellen ist, dass die SWOT-Analyse des EPLR viele Sachverhalte bein- haltet, die die regionalen Akteure der Westlausitz ebenfalls benannt haben. Somit wird deut- lich, dass sich die LES Westlausitz inhaltlich auf eine Ausgangslage stützt, die konform mit dem EPLR geht, so dass die nachfolgend abgeleiteten strategischen Zielstellungen, Unterziele und Maßnahmen der Region Westlausitz dem EPLR nicht widersprechen.

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4. Strategische Zielstellungen der Region Westlausitz Die Weiterentwicklung der Region Westlausitz ist nur durch ein kooperatives Zusammenwir- ken aller Beteiligten möglich. Zudem ist es erforderlich, die wirtschaftlichen Rahmenbedingun- gen sowie die Wohn- und Lebensqualität zu sichern und nachhaltig zu verbessern. Nur so kann sich die Region Westlausitz den Herausforderungen und Auswirkungen des demografi- schen Wandels, den wirtschaftlichen Veränderungen sowie der Änderung der natürlichen Standortfaktoren stellen. Die strategischen Ziele sind in diesem Zusammenhang wichtige, übergeordnete und zusammengefasste Zielstellungen, die dazu beitragen sollen, die Region Westlausitz nachhaltig zu entwickeln.

4.1 Regionales Leitbild Das Leitbild „Westlausitz – Regionale.Wirtschaft.Leben“ wurde im Rahmen der Erstellung des ILEKs (2007) entwickelt und besitzt nach wie vor Gültigkeit. Die strategischen Ziele der Region und die identifizierten Handlungsbedarfe spiegeln sich vollständig in dem Leitbild wider. Unter dem Aspekt einer Entwicklungskontinuität und der Tatsache, dass regionale Entwicklungspro- zesse nicht innerhalb von sechs Jahren zum erfolgreichen Abschluss gebracht werden kön- nen, ist es nur logisch und richtig, das bewährte Motto unverändert beizubehalten. Die Aktivitäten und Prozesse im Rahmen der ländlichen Entwicklung in der Region Westlausitz werden daher auch zukünftig unter dem Motto Westlausitz – Regionale.Wirtschaft.Leben stehen.

4.2 Die fünf strategischen Ziele der Region Westlausitz Auf Basis der Regional- und SWOT-Analyse wurden in den AGs Schwerpunkte für die zukünf- tige Entwicklung der Region diskutiert. Dabei wurde nicht nur darauf Wert gelegt, festgestellte Schwächen zu beseitigen bzw. abzumindern sondern auch ausgewiesene Stärken weiter zu forcieren. Aus den gesetzten Schwerpunkten wurden die strategischen Ziele abgeleitet und in der Lenkungsgruppe diskutiert und priorisiert. Nachfolgend werden die strategischen Zielstel- lungen, beginnend mit der höchsten Priorität, erläutert. Eine starke, leistungsfähige Wirtschaft ist aus Sicht der regionalen Akteure der Motor für eine nachhaltige ländliche Entwicklung. Ziel muss daher sein, möglichst optimale Rahmenbedin- gungen für Unternehmen zu schaffen, um damit indirekt den Erhalt und die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu unterstützen. Diese und weitere wirtschaftsbezogene Faktoren tragen ge- meinsam mit einer gesunden sozialen Infrastruktur dazu bei, die Westlausitz nicht nur als Wohn- sondern vielmehr als Lebensraum zu stärken. Aufbauend auf diesen Wechselwirkun- gen setzt sich die Region Westlausitz das wichtigste strategische Ziel: Standortfaktoren verbessern Die vielschichtigen Inhalte und damit breite Wirkung dieses Ziels spiegeln sich in den folgen- den Unterzielen wider (das Ziel mit der höchsten Priorität steht zuerst): - soziale Infrastruktur bedarfsgerecht entwickeln - regionale (technische) Infrastruktur bedarfsgerecht sicherstellen - regionale Klein- und mittelständische Unternehmen unterstützen - regionale Bildungslandschaft entwickeln

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Einen weiteren Schwerpunkt der regionalen Strategie setzen die Akteure im Bereich Schonung von natürlichen Ressourcen. Vor dem Hintergrund der Verknappung von Rohstoffen und land- wirtschaftlichen Produktionsflächen sowie deren „Ausbeutung“ spielen in den ländlichen Regi- onen Aspekte der Ökologie, des Klimaschutzes und der regionalen Wertschöpfung eine immer größere Rolle. Dabei steht nicht nur die Vermeidung von Kosten durch Risikovorsorge (z.B. Hochwasserschutz, Flächenentsiegelung etc.) oder Effizienzmaßnahmen im Vordergrund, sondern auch die Ausbildung eines „green image“, das für einige Bevölkerungsgruppen immer wichtiger wird und zu einer Verbesserung der regionalen Identität beitragen kann. Kurzum, die Region Westlausitz will einen kleinen Beitrag zu der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe des Umweltschutzes leisten und setzt sich daher das strategische Ziel: Ressourcen kennen und intelligent regional ökologisch nutzen Die Vielschichtigkeit dieses Ziels macht die Konzentration auf ausgewählte Themen erforder- lich. In der Region Westlausitz gehören folgende Unterziele dazu: - Hochwasserschutz und Gewässerunterhaltung ausbauen - Energien intelligent nutzen - naturnahe und ökologische Flächenbewirtschaftung stärken - regionale Wertschöpfungsketten entwickeln und ausbauen

Der dritte Schwerpunkt der Strategie der Region Westlausitz konzentriert sich weniger darauf, eine oder mehrere regionale Schwächen zu beseitigen, sondern vielmehr eine Stärke auszu- bauen und in Wert zu setzen. Einige Kommunen der Westlausitz sind bekannt für ihre Hand- werkstradition, ihr Kulturgut und ihre Sehenswürdigkeiten. Diese gilt es zu erhalten, auszu- bauen und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der entsprechende strategische An- satz zielt darauf ab, Traditionen und Brauchtum zu bewahren, historische Bausubstanz zu er- halten, den Tourismus zu unterstützen und den Bekanntheitsgrad der Region zu steigern. Da- bei steht die Qualität des jeweiligen Angebotes im Vordergrund. Das strategische Ziel lautet daher: Regionale Identität und touristische Entwicklung stärken In der Region Westlausitz gehören folgende Unterziele zu diesem strategischen Ziel: - regionales Kulturgut und Brauchtum erhalten und in Wert setzen - touristische Entwicklung unterstützen - Vermarktung regionaler Produkte unterstützen

Attraktive Lebensbedingungen sind ausschlaggebende Faktoren bei der Suche nach einem Lebens- und Wohnort. Die Sicherung der Lebensqualität bzw. Grundbedürfnisse der Bevölke- rung im ländlichen Raum sind daher für die zukünftige Entwicklung der Westlausitz sehr wich- tig. Um dies zu erreichen, ist die Erhaltung vorhandenen Strukturen sowie die Schaffung von weiteren Angeboten für alle Generationen sicherzustellen. Zukünftig wird es im Bereich der Daseinsvorsorge einen größeren Bedarf an alternativen Mo- bilitäts- sowie Wohnformen geben. Hinzu kommt die Anpassung der strukturellen Vorausset- zungen an die älter werdende Bevölkerung sowie an Menschen mit Behinderungen, so dass sich die Region neben dem Thema der Barrierefreiheit auch mit dem Thema der Inklusion stärker auseinander setzten wird.

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Für die regionalen Akteure sind die Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse und die Stär- kung der Region Westlausitz als attraktiver Wohnort wichtig, so dass sie folgendes Ziel defi- niert haben: Alltagsbedürfnisse demografiegerecht sichern Im Rahmen dieses strategischen Ziels werden folgende Unterziele festgelegt: - Gebäude in Wert setzen und demografiegerechten Wohnraum schaffen - soziokulturelle Infrastruktur für alle Generationen sichern - Mobilität ermöglichen

Der letzte strategische Schwerpunkt der Region Westlausitz widmet sich dem Ehrenamt. Eine vielseitige Vereinsstruktur und ein aktives Vereinsleben sind aus Sicht der regionalen Akteure wichtiger Bestandteil eines attraktiven Lebensraumes. Die Unterstützung der Vereine ist eine wichtige Aufgabe, um bürgerschaftliches Engagement zu befördern und Freizeitangebote für Jugendliche zu schaffen bzw. zu erhalten. Dieser strategische Schwerpunkt soll der Wichtig- keit der generationsübergreifenden Begegnung, der Nachwuchsarbeit in den Vereinen, kurzum der enormen Bedeutung des Ehrenamtes Rechnung tragen. Die Region Westlausitz setzt sich daher das folgende strategische Ziel. Soziale Netzwerke fördern (Anzumerken ist, dass es sich bei „sozialen Netzwerken“ nicht um Facebook und Co. handelt, sondern gesellschaftliche Netzwerke vor Ort gemeint sind.) Als Unterziel wurde für dieses stra- tegische Ziel „Generationsübergreifende Begegnung schaffen und erhalten“ benannt. Die fünf strategischen Ziele der Westlausitz werden durch vier zielübergreifende Maßnah- men abgerundet. Dazu gehören: - das Regionalmanagement bzw. der laufende Betrieb der LAG, - die Vorbereitung, Begleitung, Koordination, Vernetzung von prozessbezogenen Vorha- ben, - Maßnahmen zum Erfahrungsaustausch, zur Information, Bildung und Sensibilisierung, - Vorbereitung und Durchführung gebietsübergreifender und transnationaler Kooperati- onsvorhaben sowie Kooperationsvorhaben von Vereinen und Verbänden. Diese Maßnahmen sollen vor allem der qualitativ hochwertigen Vorbereitung und Umsetzung der fünf strategischen Ziele dienen. Sie zielen darüber hinaus darauf ab, z.B. durch Koopera- tionen und Projekte der Vernetzung den Austausch von Akteuren zu forcieren und Synergie- effekte zu nutzen. Eine gute Öffentlichkeitsarbeit soll zudem zur Sensibilisierung und Informa- tion der Bevölkerung sowie zur Transparenz des gesamten Prozesses beitragen. Sowohl die fünf strategischen Ziele als auch die zielübergreifenden Maßnahmen gehen kon- form mit übergeordneten Planungen wie der ESI-Fonds-VO. Die nachfolgende Übersicht veranschaulicht die Zielstruktur der LES Westlausitz:

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2. Ressourcen kennen und in- 3. Regionale Identität und tou- 4. Alltagsbedürfnisse demo- 1. Standortfaktoren verbessern telligent regional ökologisch 5. Soziale Netzwerke fördern ristische Entwicklung stärken grafiegerecht sichern nutzen A Soziale Infrastruktur be- darfsgerecht entwickeln A.1 Entwicklung/Erhalt von Schulge- L Gebäude in Wert setzen und bäuden, Sporthallen und Kitas demografiegerechten Wohn- A.2 Erhalt/Schaffung von Angeboten E Hochwasserschutz und Ge- I Regionales Kulturgut und raum schaffen für medizinische Grundversor- Brauchtum erhalten und in wässerunterhaltung L.1 Um- und Wiedernutzung dörfli- gung und Pflege- und Hilfsbe- E.1 Entwicklung/Umsetzung von Wert setzen cher Bausubstanz zu Wohnzwe- dürftige Maßnahmen zur Risikovorsorge I.1 Maßnahmen zur Erhaltung und cken oder Ausbau von Angebo- sowie Renaturierung von Gewäs- Etablierung des regionalen Kultur- ten für Mehrgenerationenwoh- B Technische Infrastruktur be- sern gutes und traditionellen Hand- nen, Maßnahmen zum Abbau werks darfsgerecht sichern von Barrieren in bestehendem B.1 Ausbau von Gemeindestraßen F Energien intelligent nutzen F.1 Maßnahmen zur Verbesserung Wohnraum und/oder innerörtlichen Gehwe- J Touristische Entwicklung un- der Energieeffizienz, des Ener- O Generationsübergreifende gen terstützen M Soziokulturelle Infrastruktur giecontrollings, zur Nutzung er- Begegnung schaffen und J.1 Maßnahmen zur Erweiterung, Er- für alle Generationen si- C KMU unterstützen neuerbarer Energien und dezent- neuerung oder Qualifizierung des erhalten C.1 Schaffung und Erhaltung von ralen Energieversorgung touristischen Rad- und Wander- chern O.1 Nachwuchsförderung und ehren- M.1 Modernisierung zum Erhalt, zur Angeboten für eine wirtschaftli- wegenetzes amtliche Tätigkeiten unterstützen che Nutzung durch Sanierung, G Naturnahe und ökologische J.2 nicht investive Maßnahmen zur Schaffung und/oder Funktions- anreicherung von Grundversor- Um- und Wiedernutzung von Flächenbewirtschaftung Steigerung der Attraktivität und gungseinrichtungen und Einrich- Gebäuden und nicht investive stärken Qualität sowie zur Vermarktung Maßnahmen sowie Schaffung G.1 Abbruch, Rückbau, Teilrückbau touristischer Angebote tungen der Daseinsvorsorge M.2 Neu- und Ausbau öffentlich ge- und Entwicklung von Wertschöp- baulicher Anlagen, Flächenent- J.3 Bauliche Maßnahmen zur Schaf- fungsketten siegelung und Renaturierung von nutzter Freianlagen fung, Entwicklung oder Erweite- Brachflächen rung von touristischen Angeboten D Regionale Bildungsland- N Mobilität ermöglichen schaft entwickeln N.1 Entwicklung und Umsetzung al- D.1 Förderung der Zusammenarbeit ternativer oder innovativer Mobi- von Schule u. Wirtschaft sowie litätsformen Nachwuchs- u. Fachkräftesiche- rung P Zielübergreifende Maßnahmen zur Umsetzung der LES P.1 Regionalmanagement (laufender Betrieb der LAG) P.3 Vorbereitung und Durchführung gebietsübergreifender und transnationaler Kooperationsvorhaben P.2 Vorbereitung, Begleitung, Koordinierung und Vernetzung von prozessbezogenen Vorha- sowie Kooperationsvorhaben von Vereinen und Verbänden ben sowie Maßnahmen zum Erfahrungsaustausch, zur Information, Bildung und Sensibili- sierung Tabelle 20: Zielstruktur der LES

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4.3 Darstellung der Indikatoren Indikatoren tragen dazu bei, das Erreichen definierter Ziele überprüfbar zu machen. Auf Grundlage der Indikatoren kann die Region somit den Erfolg einer Maßnahme z.B. im Rahmen einer Selbstevaluierung überprüfen. Aufbauend auf die vorhandenen Datenquellen haben die regionalen Akteure mess- und über- prüfbare Indikatoren für jede Maßnahme festgelegt. Darüber hinaus wurden die Ausgangslage und der zu erreichende Zielzustand bis 2020 definiert. Bei der Auswahl des Zielzustandes wurde darauf geachtet, dass keine unerfüllbaren Ansprüche gestellt wurden. An dieser Stelle wird auf eine komplette Auflistung der festgelegten Indikatoren sowie der Aus- gangslage und des Zielzustandes 2020 verzichtet, da diese Informationen fester Bestandteil des Aktionsplans (siehe Kapitel 5.1) sind. Gemäß dem EPLR ist der LEADER-spezifische Indikator T23 „In unterstützten Projekten ge- schaffene Arbeitsplätze“ zu prognostizieren. Auch für die Region Westlausitz ist die Schaffung von Arbeitsplätzen ein wichtiger Schwerpunkt, um die gesetzten Ziele zu erreichen und eine Entwicklung der Region zu befähigen. Eine Prognose der zusätzlich geschaffenen Arbeitsplätze für die zutreffenden Maßnahmen im Aktionsplan zu treffen, ist jedoch äußerst schwierig. Bis zum Ende der Förderperiode sollen in der Region Westlausitz acht zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Umsetzungsstand dieses Indikators wird zur Zwischenevaluierung bewertet und im Rah- men der Abschlussevaluierung erfolgt eine abschließende Überprüfung.

4.4 Regionale Umsetzungsstrategie – So erreichen wir unsere Ziele Voraussetzung für eine effiziente und erfolgreiche Erreichung der strategischen Ziele ist die richtige Einschätzung des eigenen Handlungsspielraums unter Berücksichtigung der vorhan- denen regionalen Ressourcen im Hinblick auf Umsetzbarkeit und Nachhaltigkeit von Projek- ten. Aus Sicht der Akteure sind Rahmenbedingungen und Gegebenheiten in der Westlausitz sehr günstig für eine Zielerreichung. Die verhältnismäßig geringe Größe der Region und der damit verbundene fast „familiäre“ Charakter befördert eine enge Zusammenarbeit der regio- nalen Akteure. „Kurze Wege“ ermöglichen zudem eine schnelle und ressourcenschonende Klärung von Problemen oder Bearbeitung von Angelegenheiten. Auf die Erfahrungen und Strukturen als LEADER-Region, z.B. im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, Akquise von Vorhaben etc. kann zukünftig aufgebaut werden. Dadurch ist auch die Umsetzung einer Vielzahl von konkreten Projekten, die zur Erreichung der strategischen Ziele beitragen, realistisch. Die Region verfolgt folgenden strategischen Ansatz, um die gesetzten Ziele erreichen: - zuverlässige, prozess- und zielorientierte Zusammenarbeit in der LAG, - Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls durch Beteiligung und Transparenz, - Sensibilisierung der regionalen Akteure u.a. durch Öffentlichkeitsarbeit, - Auswahl und Bewertung von strategiebezogenen Projekten für die Inanspruchnahme von Fördermitteln, - Fortführung eines gut ausgestatteten und fachlich versierten Regionalmanagements, das als zentraler Ansprechpartner für Belange der regionalen Entwicklung agiert, - Unterstützung der Wertschöpfung und des Aufbaus regionaler Kreisläufe innerhalb der Region und - Nutzung der vorhanden Potenziale und Ressourcen.

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Als ein positiver Einfluss auf die endogene Entwicklung der Region ist vor allem die Umsetzung von Vernetzungs- und Kooperationsprojekten zu nennen. Ein, am besten themenübergreifen- des, Zusammenwirken von mehreren kommunalen Akteuren sollte dabei das Ziel sein. Das Thema der Vernetzung bzw. Kooperation wird in der Westlausitz zukünftig eine größere Rolle spielen. So sind diese Elemente zentraler Bestandteil aller erarbeitenden strategischen Ziel- stellungen der Region. Zu nennen sind hier vor allem die Vernetzung touristischer Angebote zur Förderung der regionalen Identität sowie eine Kooperation verschiedener Energiebetreiber für eine verbesserte Nutzung erneuerbarer Energien in der Westlausitz und die nachhaltige Nutzung regionaler Ressourcen. Nicht nur die Vernetzung und Kooperation der Kommunen der Westlausitz sondern auch die Zusammenarbeit mit den angrenzenden Oberlausitzer Regionen ist ein wichtiger Schwerpunkt für die zukünftige Entwicklung der Region. Bereits in der vergangenen Förderperiode wurde ein Netzwerk der Oberlausitzer Regionalmanagements etabliert. Aufbauend darauf wird die Region Westlausitz diese Zusammenarbeit erhalten und durch die Erarbeitung sowie Umsetzung von gemeinsamen Projekten intensivieren. Diesbezüglich gibt es bereits folgende Projektideen, die im Laufe der Förderperiode konkretisiert werden sollen: - Einheitliches Auftreten touristischer Infrastruktur durch ein Corporate Design, z.B. über eine eigene Wort-Bild-Marke für den Beherbergungsbereich. Dadurch wird der Wieder- erkennungswert der Regionen gestärkt. - Durch die Verknüpfung der „regionalen Identität“ mit einer Art Willkommenskultur, kön- nen Einwohner in den Regionen gehalten und neue gewonnen werden. - Die Fischkultur spielt in vielen der Regionen eine wichtige Rolle. Durch eine gemein- same Vermarktung des regionalen Fischs, z.B. über Verkaufsstände auf Wochenmärk- ten oder in regionalen Dorfläden, wird die regionale Identität gestärkt werden. - Die traditionelle Baukultur der Fachwerk- und Umgebindehäuser gilt es ebenfalls zu erhalten. Einheitliches Infomaterial und die Schaffung eines übergreifenden Beratungs- angebotes für potentielle Hausbauer sind dabei nur zwei Maßnahmen, um regionales Brauchtum zu sichern. Die regionalen Potenziale und Angebote können jedoch nicht in allen Orten der Westlausitz gleichermaßen entwickelt werden. Es geht daher in erster Linie um die Sicherung und die Weiterentwicklung vorhandener Standorte. Daneben ist eine Differenzierung in Abhängigkeit des Bedarfs erforderlich. Eine Grundversorgung in den Bereichen technische Infrastruktur, Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs (auch bei geringerer Mobilität), Kinderbetreuung, Vereinsleben und demo- grafiegerechte Wohnformen wird als Basis für alle Orte in der Region betrachtet. Durch den Westlausitz e.V. werden die in der Region vorhandenen Ansätze im Sinne der länd- lichen Entwicklung koordiniert und vernetzt. Darüber hinaus tragen gegenseitige Abstimmun- gen bezüglich der Zielstellungen und Vorgehensweise sowie ein regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch zur Umsetzung der LES bei. Die Schaffung von Arbeitsplätzen ist ein wichtiger Schwerpunkt um die gesetzten Ziele der LES umzusetzen. Darüber hinaus trägt dies dazu bei, die Standortfaktoren der Region zu stär- ken. Vor diesem Hintergrund sollen im Rahmen der Umsetzung der LES acht Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements, der Vereinsarbeit sowie privater Initiati- ven führt vor allem im Bereich der Kultur- und Freizeitangebote dazu, dass im ländlichen Raum Grundlagen der Lebensqualität und der Traditionspflege gesichert werden. Einen besonderen

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Stellenwert für die Jugendarbeit nehmen dabei in allen Städten und Gemeinden der Region die Sportvereine, die Feuerwehr und die Jugendklubs ein. Aus Sicht der regionalen Akteure steht fest, dass die LES Westlausitz aufgrund ihrer definier- ten strategischen Zielstellungen sowie dem Aktionsplan, aus der eine Leitlinie zur Umsetzung verfasst wurde, einen integrativen und innovativen Charakter besitzt.

4.5 Konsistenz zu relevanten Planungen und Strategien Die im Zuge der LES erarbeiteten strategischen Zielstellungen bauen auf übergeordnete Pla- nungen und Konzepte auf regionaler und überregionaler Ebene auf. Die Ziele der LES sollen dabei möglichst einen Beitrag zu den Schwerpunktthemen dieser Planungen leisten. Im Rah- men der Erarbeitung der LES wurde deshalb großer Wert auf eine Abstimmung mit Zielen und Prioritäten regionaler und überregionaler Konzepte gelegt, um eine Konformität mit europäi- schen, deutschen und sächsischen Entwicklungsstrategien zu gewährleisten. Im Anhang fin- det sich eine Übersicht aller relevanten Planungen und Konzepte samt Übereinstimmungs- merkmalen, welche bei der Erarbeitung der LES Westlausitz beachtet wurden (siehe Anlage 4).

4.6 Zwischenevaluierung Im Rahmen der Zwischenevaluierung wurde insbesondere der Aktionsplan mit den Maßnah- men genau analysiert und bewertet. Dabei stellte sich heraus, dass es im Bereich der Maß- nahmen für Unternehmen „Zieldopplungen“ gibt. Dies ist der Fall bei den Maßnahmen „H.1 Entwicklung, Umsetzung oder Ausbau von Wertschöpfungsketten“ und „K.1 Entwicklung, Umsetzung und Begleitung von Maßnahmen zur Unterstützung der Vermarktung regionaler Produkte“. Beide Maßnahmen dienen dem Unterziel „Regionale klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) unterstützen“. Aus diesem Grund sollen die Maßnahmen auch mit der im Unterziel vorhandenen Maßnahmen C.1 zusammengefasst werden. Dies dient der Plausi- bilität und einer klareren Zielstruktur.

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5. Aktionsplan - der umsetzungsorientierte Ansatz Gemäß ESI-Fonds-VO (Artikel 33 Abs. 1 e)) muss die LES einen Aktionsplan zur Veranschau- lichung der Umsetzung der Ziele in Maßnahmen beinhalten. Der Aktionsplan ist das „Herz- stück“ der LES für die Region Westlausitz und zeigt auf, wie die strategischen Zielstellungen umgesetzt bzw. erreicht werden sollen. Im Detail beinhaltet er Unterziele, die durch Maßnah- men konkretisiert werden. Entsprechend des regionalen Bedarfs werden Fördersätze, Maxi- malzuschüsse und die Begünstigten definiert. Darüber hinaus hat die Region eine „Leitlinie zur Umsetzung des Aktionsplans“ formuliert. Der Aktionsplan sowie die Leitlinie bilden die Grundlagen für die Umsetzung konkreter Projekte in der Region Westlausitz. Die Erarbeitung dieser strategischen Dokumente wurde mit den regionalen Akteuren durchgeführt, da nur so gewährleistet werden kann, dass die definierten Unterziele und Maßnahmen von der Bevölkerung getragen und umgesetzt werden.

5.1 Der Aktionsplan für die Westlausitz Nachdem die strategischen Zielstellungen benannt und durch die Lenkungsgruppe priorisiert wurden, war es der Region wichtig, auf Grundlage der Regional- und der SWOT-Analyse so- wie der gesammelten Projektideen entsprechende Unterziele und Maßnahmen zu definieren. Die Region Westlausitz hat insgesamt 16 Unterziele benannt, die sich auf die strategischen Zielstellungen unterschiedlich verteilen. Die Unterziele wurden entsprechend ihrer Bedeutung für die Region von den regionalen Akteuren priorisiert. Die Formulierung von Maßnahmen ist erforderlich, um zu definieren, wie die einzelnen Unterziele im Konkreten umgesetzt werden sollen. Für jede Maßnahme werden im Aktionsplan der Zuwendungsempfänger, der Förder- satz sowie der Maximalzuschuss definiert. Die Festlegung dieser Bestimmungen erfolgte unter Beachtung verschiedener Aspekte für die Region. Dabei wurde u.a. betrachtet: - welche Bedeutung die Maßnahme für die Region hat, - welchen Nutzen die Maßnahme für die Öffentlichkeit hat und - welchen innovativen Charakter die Maßnahme für die Region hat. Darüber hinaus wurden Indikatoren für jede Maßnahme benannt, die dazu beitragen sollen, die Erreichung der Ziele zu messen und zu beurteilen. Dafür war es erforderlich die Ausgangs- lage sowie den Zielzustand für 2020 zu definieren. Die Region Westlausitz hat sich zudem entschieden, eine „Leitlinie zur Umsetzung des Ak- tionsplans“ (siehe Anlage 9) zu formulieren, in der Kohärenzkriterien und etwaige Aus- schlusskriterien festgelegt sind. Die Bestimmungen der Förderrichtlinie LEADER (in der jeweils gültigen Fassung) des SMUL stellt die Grundlage für die Leitlinie dar. Die Leitlinie gliedert sich in Teil I „Allgemeine Bestimmungen“ und Teil II „Besondere Bestim- mungen“. Sie definiert für jede Maßnahme des Aktionsplans die maßnahmespezifischen Ko- härenzkriterien sowie die Höhe der Zuwendung und den Zuwendungsempfänger. Der Aktions- plan wird somit durch die Leitlinie konkretisiert und dient potenziellen Antragstellern als Grund- lage. In Nachfolgend wird der Aktionsplan mit seinen Unterzielen und Maßnahmen für jedes strate- gische Ziel der Region Westlausitz dargestellt.

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Strategisches Ziel Standortfaktoren verbessern Unterziel A - Soziale Infrastruktur bedarfsgerecht entwickeln Priorität 1 A.1 Bedarfsgerechte Entwicklung, Er- A.2 Erhaltung und Schaffung von An- haltung und Erweiterung von Schulge- geboten für medizinische Grundver- Maßnahme bäuden, Sporthallen und Kindertages- sorgung und für Pflege- und Hilfsbe- einrichtungen dürftige 80 % Kommunen, Vereine und Ver- 80 % Kommunen bzw. Träger der Ein- Fördersatz bände richtung 50 % Sonstige Maximalzuschuss 500.000,00 € 200.000,00 € Indikator geförderte Gebäudezahl Projektanzahl 12 stationäre Pflegeeinrichtungen 20 Schulgebäude (Stand 2013), 39 (Stand 2011), 11 ambulante Pflege- Kindertageseinrichtungen (Stand Ausgangslage dienste (Stand 2011), 28 Allgemein- 2013) und 15 Sporthallen (Stand mediziner (Stand 2014), 16 Fachärzte 2014) in der Region (Stand 2014) in der Region mind. 2 Schulgebäude und/oder 3 Zielzustand 2020 mind. 2 Projekte Kitas Fonds ELER ELER ELER Priorität 6b (P) 6b (P)

Strategisches Ziel Standortfaktoren verbessern Unterziel B - Regionale (technische) Infrastruktur bedarfsgerecht sicherstellen Priorität 2

Maßnahme B.1 Ausbau von Gemeindestraßen und/oder innerörtlichen Gehwegen

Fördersatz 80 % Kommunen Maximalzuschuss 300.000,00 €

Indikator sanierte Gemeindestraßenkilometer

Ausgangslage 120,53 unsanierte Gemeindestraßenkilometer (Stand 2016)

Zielzustand 2020 Reduzierung unsanierte Gemeindestraßenkilometer um 2 %

Fonds ELER ELER Priorität 6b (P)

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Strategisches Ziel Standortfaktoren verbessern Unterziel C - Regionale kleine und mittlere Unternehmen unterstützen Priorität 3 C.1 Schaffung und Erhaltung von Angeboten für eine wirtschaftliche Nutzung Maßnahme durch Sanierung, Um- und Wiedernutzung von Gebäuden und nicht investive Vorhaben sowie Schaffung oder Entwicklung von Wertschöpfungsketten 80 % Kommunen, Vereine und Verbände Fördersatz 50 % Sonstige Maximalzuschuss 200.000,00 € Indikator Arbeitsplätze Ausgangslage 0 neu geschaffene Arbeitsplätze Zielzustand 2020 mind. 8 neu geschaffene Arbeitsplätze Fonds ELER ELER Priorität 6b (P)

Strategisches Ziel Standortfaktoren verbessern Unterziel D - Regionale Bildungslandschaft entwickeln Priorität 4 D.1 Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Zusam- Maßnahme menarbeit von Schule und Wirtschaft sowie zur Nachwuchs- und Fachkräftesi- cherung 80 % Kommunen, Vereine und Verbände Fördersatz 50 % Sonstige Maximalzuschuss 50.000,00 € Indikator Anzahl der Aus- und Weiterbildungsprojekte Ausgangslage 4 Projekte (siehe Regionalanalyse Tabelle 9) Zielzustand 2020 mind. 1 Projekt (bei Beteiligung von 2+x Akteuren) oder mind. 2 Einzelprojekte Fonds ELER ELER Priorität 6b (P)

Strategisches Ziel Ressourcen kennen und intelligent regional ökologisch nutzen Unterziel E - Hochwasserschutz und Gewässerunterhaltung ausbauen Priorität 1 E.1 Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Risikovorsorge sowie Maßnahme Renaturierung von Gewässern 80 % Kommunen, Privatpersonen*, Vereine und Verbände 50 % Sonstige Fördersatz * Vorhaben, die ausschließlich einer privaten Nutzung dienen und durch die keine Einnahmen erzielt werden. Maximalzuschuss 100.000,00 € Indikator Projektanzahl Ausgangslage 0 Projekte Zielzustand 2020 mind. 5 Projekte Fonds ELER ELER Priorität 6b (P)

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Strategisches Ziel Ressourcen kennen und intelligent regional ökologisch nutzen Unterziel F - Energien intelligent nutzen Priorität 2 F.1 Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, des Energiecontrol- Maßnahme lings, zur Nutzung erneuerbarer Energien und dezentralen Energieversorgung 80 % Kommunen, Vereine und Verbände Fördersatz 50 % Sonstige Maximalzuschuss 150.000,00 €

Indikator CO2-Einsparung im Bereich der Wärmeversorgung

Ausgangslage 149.655 t CO2 pro Jahr (Stand 2009, Energiekonzeption der Region)

Zielzustand 2020 Einsparung von mindestens 500 t CO2 (über die gesamte Förderperiode) Fonds ELER ELER Priorität 6b (P)

Strategisches Ziel Ressourcen kennen und intelligent regional ökologisch nutzen Unterziel G - Naturnahe und ökologische Flächenbewirtschaftung stärken Priorität 3 G.1 Abbruch, Rückbau oder Teilrückbau baulicher Anlagen, Flächenentsiege- Maßnahme lung und Renaturierung von Brachflächen 80 % Kommunen, Vereine und Verbände, Privatpersonen* 50 % Sonstige Fördersatz * Vorhaben, die ausschließlich einer privaten Nutzung dienen und durch die keine Einnahmen erzielt werden. Maximalzuschuss 100.000,00 € Indikator entsiegelte und renaturierte Flächen Ausgangslage 0 m² Zielzustand 2020 1.000 m² Fonds ELER ELER Priorität 6b (P)

Strategisches Ziel Regionale Identität und touristische Entwicklung stärken Unterziel I - Regionales Kulturgut und Brauchtum erhalten und in Wert setzen Priorität 1 I.1 Maßnahmen zur Erhaltung und Etablierung des regionalen Kulturgutes und Maßnahme traditionellen Handwerks 80 % Kommunen, Vereine und Verbände Fördersatz 50 % Sonstige Maximalzuschuss 300.000,00 € Indikator Projektanzahl Ausgangslage 6 Projekte im Rahmen der Förderperiode 2007 - 2013 Zielzustand 2020 mind. 4 Projekte Fonds ELER ELER Priorität 6b (P)

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Strategisches Ziel Regionale Identität und touristische Entwicklung stärken Unterziel J - Touristische Entwicklung unterstützen Priorität 2 J.2 nicht investive Maß- J.1 Maßnahmen zur Er- J.3 Bauliche Maßnah- bahmen zur Steigerung weiterung, Erneuerung men zur Schaffung, Ent- der Attraktivität und Qua- Maßnahme oder Qualifizierung des wicklung oder Erweite- lität sowie zur Vermark- touristischen Rad- und rung von touristischen tung touristischer Ange- Wanderwegenetzes Angeboten bote 80 % Kommunen, Ver- 80 % Kommunen, Ver- 80 % Kommunen, Ver- Fördersatz eine und Verbände eine und Verbände eine und Verbände 50 % Sonstige 50 % Sonstige 50 % Sonstige Maximalzuschuss 100.000,00 € 200.000,00 € 200.000,00 € Bauliche Maßnahmen Indikator Qualifizierte Angebote Projektanzahl zur Förderung touristi- scher Infrastruktur 4 touristische Radrouten 3 Projekte im Rahmen / 0 Wanderwege reali- Ausgangslage 0 Projekte der Förderperiode 2007- siert im Rahmen der För- 2013 derperiode 2007-2013 Qualifizierung von 5 An- Zielzustand 2020 mind. 3 Projekte mind. 2 Projekte geboten Fonds ELER ELER ELER ELER Priorität 6b (P) 6b (P) 6b (P)

Strategisches Ziel Alltagsbedürfnisse demografiegerecht sichern Unterziel L - Gebäude in Wert setzen und demografiegerechten Wohnraum schaffen Priorität 1 L.1 Um- und Wiedernutzung dörflicher Bausubstanz zu Wohnzwecken oder Maßnahme Ausbau von Angeboten für Mehrgenerationenwohnen, Maßnahmen zum Ab- bau von Barrieren in bestehendem Wohnraum 30 % Umnutzung 40 % Wiedernutzung 35 % gemischte Nutzung 50 % Mehrgenerationenwohnen 30 % Vermietung/Verpachtung Fördersatz 5 % zusätzlich für barrierefreie Maßnahmen* 10 % zusätzlich für Familien (Definition gemäß Leitlinie)* * trifft nicht für Mehrgenerationenwohnen zu

Zuwendungsempfänger: Kommunen, Vereine und Verbände, Sonstige Maximalzuschuss 100.000,00 € Indikator Geförderte Gebäudezahl

Ausgangslage 39 Projekte im Rahmen der Förderperiode 2007-2013

Zielzustand 2020 mind. 15 Gebäude Fonds ELER ELER Priorität 6b (P)

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Strategisches Ziel Alltagsbedürfnisse demografiegerecht sichern Unterziel M - Soziokulturelle Infrastruktur für alle Generationen sichern Priorität 2

M.1 Modernisierung zum Erhalt, zur Schaffung und/oder Funktionsanrei- M.2 Neu- und Ausbau öffentlich ge- Maßnahme cherung von Grundversorgungsein- nutzter Freianlagen richtungen und Einrichtungen der Da- seinsvorsorge 80 % Kommunen, Vereine und Ver- 80 % Kommunen, Vereine und Ver- Fördersatz bände bände Maximalzuschuss 300.000,00 € 100.000,00 € Indikator Projektanzahl Projektanzahl Anzahl nicht gewerblicher Grundver- 13 Projekte im Rahmen der Förderpe- Ausgangslage sorgungseinrichtungen in der Region riode 2007-2013 (Erhebung 2015) Zielzustand 2020 mind. 4 Projekte mind. 4 Projekte Fonds ELER ELER ELER Priorität 6b (P) 6b (P)

Strategisches Ziel Alltagsbedürfnisse demografiegerecht sichern Unterziel N - Mobilität ermöglichen Priorität 3 Maßnahme N.1 Entwicklung und Umsetzung alternativer oder innovativer Mobilitätsformen 80 % Kommunen, Vereine und Verbände Fördersatz 50 % Sonstige Maximalzuschuss 100.000,00 € Indikator Projektanzahl Ausgangslage 0 Projekte Zielzustand 2020 mind. 1 Projekt Fonds ELER ELER Priorität 6b (P)

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Strategisches Ziel Soziale Netzwerke fördern Unterziel O - Generationsübergreifende Begegnung schaffen und erhalten Priorität 1 Maßnahme O.1 Nachwuchsförderung und ehrenamtliche Tätigkeiten unterstützen Fördersatz 80 % Kommunen, Vereine und Verbände Maximalzuschuss 100.000,00 € Indikator Anzahl der unterstützten Vereine

Ausgangslage Vereinsanzahl (Erhebung 2015)

Zielzustand 2020 Unterstützung von mind. 3 Vereinen Fonds ELER ELER Priorität 6b (P)

Strategisches Ziel Alle fünf Ziele Unterziel P - Zielübergreifende Maßnahmen zur Umsetzung der LES Priorität 1

P.2 Vorbereitung, Beglei- P.3 Vorbereitung und tung, Koordinierung und Durchführung gebiets- Vernetzung von prozess- P.1 Regionalmanage- übergreifender und bezogenen Vorhaben so- Maßnahme ment (laufender Betrieb transnationaler Koopera- wie Maßnahmen zum Er- der LAG) tionsvorhaben sowie Ko- fahrungsaustausch, zur operationsvorhaben von Information, Bildung und Vereinen und Verbänden Sensibilisierung

80 % Kommunen, Ver- 80 % Kommunen, Ver- Fördersatz 95 % eine und Verbände eine und Verbände 50 % Sonstige 50 % Sonstige Maximalzuschuss ----- 200.000,00 € 150.000,00 € qualitative Umfrage zur Zufriedenheit mit der Ar- Realisierte prozessbezo- Indikator Kooperationsvorhaben beit des Regionalmana- gene Vorhaben gements Erhebung aus der Ende- Ausgangslage valuierung der Förderpe- 0 Projekte 0 Projekte riode 2007 - 2013 pro strategischem Ziel Zielzustand 2020 Ergebnis halten mind. 2 neue Projekte mind. 1 neues Projekt Fonds ELER ELER ELER ELER Priorität 6b (P) 6b (P) 6b (P)

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5.2 Verfahren der Projektauswahl und Prioritätensetzung Die Auswahl von Projekten im Rahmen der Umsetzung der LES erfolgt mit Hilfe von transpa- renten und nachvollziehbaren Kriterien. Die Entscheidung obliegt dabei dem KoKreis der LAG. Die Konformität mit der LES und der aus der Umsetzung der Projekte resultierende Mehrwert für die Region stehen für die regionalen Akteure an erster Stelle. Die nachfolgende Grafik veranschaulicht das Verfahren der Projektauswahl der Region Westlausitz:

Abb. 16: Projektauswahlverfahren

Im Sinne der Umsetzung qualitativ hochwertiger Projekte erfolgt die Vorhabenauswahl in ei- nem zweistufigen Bewertungsverfahren. Der erste Schritt ist dabei die Feststellung der För- derwürdigkeit eines Projektes durch eine Kohärenzprüfung. Anhand von Kohärenzkriterien wird ermittelt, ob das Vorhaben für eine Förderung in Frage kommt. In diesem Bereich steht die Vereinbarkeit des Projektes mit der LES Westlausitz sowie mit den rahmengebenden Vor- gaben auf EU- und Landesebene im Vordergrund. Eine negative Bewertung in einem der Kri- terien führt dabei automatisch zum Ausschluss des Projektes aus dem weiteren Bewertungs- prozess.

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Die Ablehnung eines Projektes wird durch den KoKreis transparent und nachvollziehbar erläu- tert. Ist prinzipiell die Konformität zum EPLR und der LES gegeben, aber ein Kohärenzkrite- rium (z.B. eine gesicherte Finanzierung) noch unzureichend vorbereitet, kann durch das Re- gionalmanagement der Hinweis auf Nachbesserung gegeben werden, um eine erneute Ein- reichung der Antragsunterlagen zu unterstützen. Bis dahin wird das Projekt aber vom weiteren Auswahlverfahren ausgeschlossen. Nach einer Überarbeitung ist eine erneute Vorprüfung durch das Regionalmanagement möglich. Nach der positiven Feststellung der Förderwürdigkeit erfolgt in einem zweiten Schritt die qua- litative Bewertung mit Hilfe festgelegter Rankingkriterien. Diese gliedern sich in zielübergrei- fende Kriterien, welche für alle Projekte anzuwenden sind, sowie zielspezifische, welche nach strategischen Zielen aufgeteilt wurden. Damit ist die Priorisierung und Vergleichbarkeit der Projekte innerhalb der strategischen Ziele gewährleistet. Für die einzelnen Kriterien werden Punkte verteilt, die in ihrer Summe die Punktezahl für das jeweilige Projekt ergeben. Die Ab- stufung der zielspezifischen Punktvergabe ergibt sich dabei aus der abgeleiteten Priorisierung der jeweiligen Unterziele. Für ein zielübergreifendes Kriterium erfolgt eine Bewertung von null bis zwei Punkten, zielspezifische Kriterien erhalten einen, zwei oder drei Punkte. Die Mindest- punktzahl, welche ein Projekt erreichen muss, liegt bei fünf Punkten. Die Mindestpunktzahl ergibt sich aus der Summe der erreichten Punkte der zielübergreifenden und der zielspezifi- schen Kriterien. Sollte sich bei der Addition der zielübergreifenden und zielspezifischen Kriterien ein Punkt- gleichstand ergeben, so wird das Projekt mit der größeren Anzahl an „Zwei-Punkt-Kriterien“ höher priorisiert. Sofern auch hier ein Gleichstand vorliegt, muss in einem nächsten Schritt das Budget entscheiden. In diesem Falle wird das Vorhaben höher priorisiert, welches das gerin- gere Fördermittelbudget bindet. Sollte dann immer noch Punktgleichstand bestehen, wird das Projekt ausgewählt, das abgesehen von den Bewertungskriterien den größeren Mehrwert für die Region bringt. Hierfür werden durch das Entscheidungsgremium wirtschaftliche Effekte (wie die Anzahl an geschaffenen oder gesicherten Arbeitsplätzen), sozioökonomische Aspekte (wie die Anzahl der sich ansiedelnden Personen oder etwaige Folgeprojekte) sowie ökologi- sche Auswirkungen der gleich bepunkteten Projekte bewertet. Durch das Regionalmanagement wird eine Vorabbewertung eines jeden Projektes vorgenom- men, welche im KoKreis vorgestellt, diskutiert und beschlossen wird. Die Projektauswahlkrite- rien müssen zum Zeitpunkt der Vorhabenauswahl erfüllt sein und werden abschließend durch den KoKreis beurteilt. Bei der Formulierung der einzelnen Projektauswahlkriterien (siehe Anlage 10) wurde auf die Erfahrungen der vergangenen Förderperiode und auf die Ergebnisse der verschiedenen Ar- beitsgruppen und der Lenkungsgruppe zurückgegriffen. Dabei wurde versucht, ein Verfahren zu entwickeln, das praktikabel ist und dennoch den Erfordernissen der Region Rechnung trägt. Eine kurze Erläuterung zu den einzelnen Kriterien sowie transparente und eindeutige Punkt- abstufungen sind für den Antragsteller dabei zu jeder Zeit einsehbar und werden unter ande- rem auf der Webseite der Region zur Verfügung gestellt. Der KoKreis tagt mindestens zweimal im Jahr. Diese Sitzungen werden mit genügend Vorlauf durch das Regionalmanagement angekündigt und vorbereitet. Eine Projektauswahl erfolgt demnach im Block und gewährleistet somit die Vergleichbarkeit und Priorisierung der entspre- chenden Projekte. Das Auswahlverfahren sowie die Projektauswahlkriterien (siehe Anlage 10) sind gleicherma- ßen auf LAG eigene Projekte und Kooperationsvorhaben anzuwenden. Eine Ausnahme bildet hier der laufende Betrieb der LAG (Verein).

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Der Westlausitz e.V. verfolgt bei der Auswahl von Projekten folgende Grundsätze: - Das Auswahlverfahren ist nicht diskriminierend und transparent. - Die Auswahl erfolgt auf Grundlage objektiver Kriterien. - Die Auswahl und die Einhaltung der Regeln werden dokumentiert. - Die Projektberatung und Auswahlentscheidung erfolgen kosten- und gebührenfrei für den Antragsteller. - Im Rahmen des Widerspruchsrechts besteht für den Antragsteller bei der zuständigen Bewilligungsbehörde eine Widerspruchsmöglichkeit gegen die Auswahlentscheidung des Westlausitz e.V.

5.3 Monitoring und Evaluierung – so überprüfen wir unsere Zielerreichung Um überprüfen zu können, ob die initiierten Maßnahmen wirklich greifen und zur Verwirkli- chung der strategischen Zielstellungen beitragen, ist eine Evaluierung unerlässlich. Im Rah- men des Regionalmanagements ist eine Selbstevaluierung der Förderperiode vorgesehen, welche gemeinsam mit den regionalen Akteuren erarbeitet wird. Die Zwischenevaluierung wird im Jahr 2018 stattfinden, die Endevaluierung im Jahr 2020. Im Nachfolgenden werden auf Grundlage des Leitfadens „Selbstevaluierung in der Regional- entwicklung“ (Seite 16 ff.) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sowie der Deut- schen Vernetzungsstelle Ländliche Räume Empfehlungen für das Monitoring sowie die Eva- luierung der Region Westlausitz getroffen. Ergänzend dazu fließen die Erfahrungen aus der vergangenen Förderperiode mit ein.

Monitoring Im Rahmen des Monitoring erfolgt jährlich eine Prüfung zum Stand der Umsetzung der LES einschließlich der Auswertung statistischer Prozessdaten. Die Daten werden durch das Regi- onalmanagement entsprechend aufbereitet und in der Mitgliederversammlung vorgestellt und diskutiert. Die Erfassung und Auswertung der Prozessdaten übernimmt das Regionalmanage- ment in Abstimmung mit dem Westlausitz e.V. Dafür werden u.a. folgende Indikatoren heran- gezogen: Bewertung der Umsetzung der LES - Anzahl, Kosten und Fördermittelvolumen der Projekte nach strategischen Zielen - Finanzvolumen nach strategischen Zielen - Projektträger / Zuwendungsempfänger - Anzahl und Teilnehmer etwaiger AG-Sitzungen - Anzahl der durchgeführten Beratungen - Anzahl geschaffene Arbeitsplätze

Bewertung der Prozesse und Strukturen - Anzahl der Mitglieder im Verein und KoKreis - Anzahl der durchgeführten Sitzungen der Gremien des Vereins (KoKreis, Mitglieder- versammlung, Vorstand) - Anzahl der Veranstaltungen zur Sensibilisierung/Öffentlichkeitsarbeit - Anzahl der Teilnehmer an diesen Veranstaltungen - Anzahl der gefassten Beschlüsse (KoKreis, Mitgliederversammlung)

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- Anzahl der Pressemitteilungen - Anzahl der erstellten Publikationen (Flyer, Broschüren usw.) - Anzahl der erschienen Newsletter Durch das Monitoring können kontinuierlich Daten gesammelt und ausgewertet werden, so dass eine regelmäßige Messung der eigenen Leistungen möglich ist und eine jährliche Zwi- schenbilanz gezogen werden kann. Darüber hinaus erhört ein Monitoring die Akzeptanz und fördert die Motivation der regionalen Akteure.

Evaluierung Die Grundlage für die Evaluierung bilden die im Aktionsplan festgehaltenen Indikatoren (siehe Kapitel 5.1). Zu diesen wurden jeweils die Ausgangslage sowie der angestrebte Zielzustand im Jahr 2020 angegeben. Anhand dieser Punkte ist im Vergleich mit dem realen Zustand eine Bewertung möglich. Durch die festgelegten Indikatoren kann somit überprüft werden, inwieweit die definierten Ziele erreicht wurden. Im Rahmen der Zwischen- und Endevaluierung wird die Region, neben der Überprüfung der Indikatoren, folgende Punkte genauer betrachten und auswerten: - Strategiekonformität der umgesetzten Projekte (z.B. Haben sich die Projektauswahlkri- terien in Hinblick auf eine strategische Projektauswahl bewährt? Tragen die geförder- ten Projekte zum Erreichen der strategischen Zielstellungen bei? usw.), - Effektivität (z.B. Trägt die LEADER-Methode zielgerichtet zu einem Mehrwert für die Region bei? usw.) und - Effizienz (z.B. Hat sich die Aufteilung der Fördermittel auf die einzelnen Maßnahmen bewährt? usw.). Des Weiteren werden die Prozesse und Strukturen des Westlausitz e.V. aufbauend auf den statistischen Daten des jährlichen Monitorings zusätzlich durch Befragungen der regionalen Akteure (z.B. zur Eignung der gewählten Organisationsstruktur) evaluiert. In diesem Bereich werden z.B. folgende Punkte genauer betrachtet: - Gebietskulisse (in Bezug auf Größe und Struktur), - Organisationsstruktur (mit Organigramm, Beschreibung der Entscheidungswege usw.), - Beteiligung (z.B. Zusammensetzung LAG, KoKreis und evtl. vorhandene AGs usw.), - Kommunikationsprozesse und - Vernetzung Im Rahmen der Befragung wird im Zuge der Zwischen- und Endevaluierung darüber hinaus die Arbeit des Regionalmanagements und die Zufriedenheit der regionalen Akteure hinsicht- lich der Art und Weise der Zusammenarbeit, Vernetzung, Informationsvermittlung etc. bewer- tet. Eine besondere Bedeutung kommt der Zwischenevaluierung zu. In deren Rahmen werden die strategischen Zielstellungen, die Unterziele sowie die einzelnen Maßnahmen und deren Prio- ritäten überprüft und ggf. geändert bzw. den aktuellen Entwicklungen in der Region angepasst. Die Selbstevaluierung der Förderperiode ist eine wichtige Aufgabe, um die Zielerreichung so- wie die Effizienz der LES zu messen und zu beurteilen. Darüber hinaus dient die Evaluierung dazu, die Genauigkeit der Ziele, Maßnahmen und der Strategie zu verbessern sowie die Struk- turen und Prozesse zu bewerten. Die Ergebnisse des jährlichen Monitorings sowie der Zwischen- und Endevaluierung werden durch den KoKreis legitimiert.

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6. Organisation und Prozesse des Westlausitz e.V. – so arbeiten wir zusam- men Die LAG ist dafür verantwortlich, dass die von der örtlichen Bevölkerung, den Vereinen, Un- ternehmen und Kommunen betriebenen Maßnahmen zur Entwicklung der Region Westlausitz vorangetrieben werden. Dafür benötigt die Region Westlausitz verbindliche Organisations- strukturen, Entscheidungsverfahren und Formen der Beteiligung. Durch die Erfahrungen aus der Förderperiode 2007 - 2013 und aufgrund der Bürgerbeteiligung im Rahmen der Erstellung der LES ist sich die Region bewusst, dass eine nachhaltig Entwicklung der Westlausitz nur gemeinsam vollzogen werden kann. Für die zukünftige Zusammenarbeit strebt die Region da- her eine breite regionale Partnerschaft mit öffentlichen und privaten Partnern an. Im nachfolgenden wird dargestellt, wie die Region Westlausitz ihre zukünftige Partnerschaft gestalten möchte, um die definierten Ziele zu erreichen.

6.1 Der Verein Westlausitz 6.1.1 Organisationsstruktur des Vereins Der Träger der ländlichen Entwicklung ist der Westlausitz - Regionale.Wirtschaft.Leben e.V., der sich im Jahr 2007 gegründet hat. In diesem sind die beteiligten Städte und Gemeinden sowie weitere regionale Akteure der Region Westlausitz vertreten. In der vergangen Förder- periode ist es bereits gelungen, Prozesse und Strukturen für lokale Beteiligungs- und Entschei- dungsprozesse aufzubauen. Um die strategischen Zielstellungen der LES entsprechend um- setzen zu können, ist es wichtig, diese weiter zu entwickeln und verschiedene Akteursgruppen in den regionalen Entwicklungsprozess einzubeziehen. Dies eröffnet die Chance für Partizipa- tion und schafft Möglichkeiten für innovative Ansätze. An der Erstellung der LES beteiligten sich viele regionale Akteure. Hierfür wurde bewusst der „Bottum-up-Ansatz“ gewählt, der auch im Rahmen der Umsetzung der LES fortgeführt werden soll. Dieser Ansatz führt dazu, dass die Sachkenntnisse der regionalen Akteure aus unter- schiedlichen Bereichen genutzt werden können, um zusätzliche Meinungen, Ideen und Vor- schläge in den Entwicklungsprozess einzubringen. Darüber hinaus erhöht sich die Akzeptanz der Bevölkerung für die ländliche Entwicklung und das „Wir-Gefühl“ der Region Westlausitz wird gefestigt. Aufgrund der guten Zusammenarbeit im Rahmen der drei thematischen Arbeitsgruppen ent- schieden sich einige Akteure, dem Westlausitz e.V. beizutreten, um die Kooperation zu ver- stärken. Der Verein besteht daher aus 12 Vertretern der Städte und Gemeinden sowie aus 15 Vertretern aus dem privaten bzw. zivilgesellschaftlichen Sektor. In der nachfolgenden Tabelle sind alle Mitglieder, geordnet nach ihrer Zugehörigkeit zu den strategischen Zielen, dargestellt.

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Öffentlicher Partner Privater Partner Strategisches Ziel Institution Institution Bildungswerk der sächs. Wirtschaft Stadt Großröhrsdorf, vertr. d. d. Bür- gGmbH, vertr. d. Karin Haschke germeister (ehem. Soeder) Standortfaktoren ver- Stadt Pulsnitz, vertr. d. d. Bürger- bessern Privatperson, Felizitas Valentin - soziale Infrastruktur meister - techn. Infrastruktur - Mittelstand Stadt Bischofswerda, vertr. d. d. Privatperson, Anja Klinger - Bildungslandschaft Bürgermeister Gaststätte & Pension „Schwarzes Ross“, vertr. d. Julia Trepte Ressourcen kennen Gemeinde Großharthau, vertr. d. d. 1. Arnsdorfer Bürgersolaranlage, und intelligent regional Bürgermeister vertr. d. Dr. Bernd Wolters ökologisch nutzen - Hochwasserschutz/ Ge- wässerunterhaltung Gemeinde Wachau, vertr. d. d. Bür- Helbig Energieberatung, vertr. d. - Energie germeister Bernhard Helbig - Flächenbewirtschaftung - Wertschöpfungsketten ev.-luth. Kirchgemeinde Bretnig- Gemeinde Rammenau, vertr. d. d. Hauswalde-Rammenau, vertr. d. Bürgermeister Tobias Schwarzenberg Regionale Identität und touristische Ent- Gemeinde Steina, vertr. d. d. Bür- Bergrestaurant Schwedenstein, wicklung stärken germeister vertr. d. Simone Fischer - Kulturgut/Brauchtum - Tourismus Gemeinde Ohorn, vertr. d. d. Bür- Stone-Runners Adventure Tours, - regionale Produkte germeister vertr. d. Daniel Höntsch

Privatperson, Hiltrud Snelinski

Alltagsbedürfnisse de- Stadt Elstra, vertr. d. d. Bürgermeis- Volkssolidarität Elbtalkreis-Meißen mografiegerecht si- ter e.V., vertr. d. Andreas Reupert chern Gemeinde Lichtenberg, vertr. d. d. - Schaffung Wohnraum Privatperson, Karin Reichelt - soziokulturelle Infra- Bürgermeister struktur - Mobilität Privatperson, Kerstin Ternes Soziale Netzwerke för- Gemeinde Arnsdorf, vertr. d. d. Bür- Netzwerk für Kinder- und Jugendar- dern germeister beit, vertr. d. Torsten Kluge - Ehrenamt und generati- onsübergreifende Be- Gemeinde Frankenthal, vertr. d. d. SV Fortschritt Großharthau e.V., gegnung Bürgermeister vertr. d. Ferdinand Müller Tabelle 21: Mitglieder des Westlausitz e.V.

Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass der Verein aufgrund seiner Zusammensetzung integrativ ist. Dadurch wird gewährleistet, dass entsprechende Ressourcen bzw. Kompetenzen vorhan- den sind, die es ermöglichen, Entwicklungen auf regionaler Ebene zu generieren. Besonderen Wert legt der Westlausitz e.V. darauf, dass die Mitglieder des Vereins die Schwerpunkte der vorliegenden Entwicklungsstrategie widerspiegeln und somit zu einem nachhaltigen Entwick- lungsprozess beitragen können.

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Der Westlausitz e.V. ist ein dynamisches Gremium, welches stetig wächst und somit die Mög- lichkeit bietet, neue Mitglieder zu integrieren. Durch diese flexiblen Strukturen kann der Verein auf neue Herausforderungen reagieren und Anpassungen entsprechend der regionalen Erfor- dernisse vornehmen. Mitglied im Verein kann jeder werden, der im Sinne der LES handelt. Die Mitgliedschaft im Verein wird durch die Satzung geregelt. Um einen transparenten Prozess zu schaffen, wird der Westlausitz e.V. über relevante Sach- verhalte, die die Umsetzung der LES betreffen, sowie über geplante Veranstaltungen und Sit- zungen des KoKreises und der Mitgliederversammlung auf der Webseite der Region informie- ren. Darüber hinaus werden u.a. die Projektauswahlkriterien, die Leitlinie und die Ergebnisse der KoKreis-Sitzungen im Internet veröffentlicht. Dem Westlausitz e.V. ist es sehr wichtig, dass sich alle regionalen Akteure und interessierte Bürger umfangreich über die Fördermöglichkei- ten in der Region informieren können. Bezüglich des Umgangs mit personenbezogenen Daten wird die Region mit allen Informatio- nen, die sie u.a. von Projektantragstellern sowie von der Bewilligungsbehörde erhält, vertrau- lich umgehen. Die nachfolgende Grafik veranschaulicht die Organisationsstruktur des Vereins:

Abb. 17: Organisationsstruktur der Region Westlausitz

Der Westlausitz e.V. mit seinen Gremien Mitgliederversammlung und Vorstand fungiert als LAG und ist somit für die Steuerung des Gesamtprozesses bzw. für die strategische Ausrich- tung der Region verantwortlich.

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Die Hauptaufgaben des Vereins umfassen: - den Aufbau von Kapazitäten der lokalen Akteure zur Entwicklung und Durchführung von Vorhaben, einschließlich der Förderung ihrer Projektmanagementfähigkeiten, - das Ausarbeiten eines nicht diskriminierenden und transparenten Auswahlverfahrens und objektiver Kriterien für die Auswahl der Vorhaben, die Interessenkonflikte vermei- den und gewährleisten, dass mindestens 50 % der Stimmen in den Auswahlentschei- dungen von Partnern stammen, bei denen es sich nicht um Behörden handelt, - das Gewährleisten der Übereinstimmung von Projekten mit den Inhalten und Zielen der LES, - die Ausarbeitung und Veröffentlichung von Aufrufen zur Einreichung von Vorschlägen oder eines fortlaufenden Verfahrens zur Einreichung von Projekten, einschließlich der Festlegung von Auswahlkriterien, - die Entgegennahme von Anträgen auf Unterstützung mit Fördermitteln und deren Be- wertung, - die Auswahl der Vorhaben und die Festlegung der Höhe der Finanzmittel oder gege- benenfalls die Vorstellung der Vorschläge bei der für die abschließende Überprüfung der Förderfähigkeit zuständigen Stelle noch vor der Genehmigung und - die Begleitung der Umsetzung der LES und der Unterstützung von Vorhaben sowie die Durchführung spezifischer Bewertungstätigkeiten im Zusammenhang mit dieser Stra- tegie. (Satzung des Westlausitz e.V. 2014, siehe Anlage 6)

Darüber hinaus beschäftigt sich der Verein mit: - Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit, - Herausstellung der Identität der Region Westlausitz, - Initiierung, Planung, Koordination und Steuerung von Maßnahmen in der Region West- lausitz zur Weiterentwicklung des vielfältigen sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Potenzials auf der Grundlage der in der jeweils aktuellen Entwicklungsstrategie formu- lierten Leitbilder und strategischen Ziele, - Unterstützung und Begleitung regionaler Akteure bei der Umsetzung ihrer Projekte zur nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raumes, welche Bestandteil der integrierten und nachhaltigen Entwicklungsstrategien der Region Westlausitz sind, - Durchführung von eigenen Projekten, - Austausch von Erfahrungen durch Vernetzung verschiedener Akteure und Aufbau von regionalen und internationalen Partnerschaften, - Berichterstattung und Evaluierung sowie - Vorstellung der Arbeit und deren Ergebnisse in einer Regionalkonferenz (mindestens 1xjährlich). (Satzung des Westlausitz e.V. 2014, siehe Anlage 6) Der Verein hat somit auch in der neuen EU-Förderperiode ein breit gefächertes und umfang- reiches Spektrum an Aufgaben. Darüber hinaus muss der Verein gewährleisten, dass die LES entsprechend ihren Zielstellungen umgesetzt wird.

Mitgliederversammlung An der Mitgliederversammlung nehmen alle Mitglieder des Vereins teil. Sie trifft als oberstes Organ strategische Entscheidungen zu unterschiedlichen Themen (u.a. zur LES und zu Aus- wahlverfahren und -kriterien). Darüber hinaus bestätigt sie Berichte und Selbstevaluierungen. Diese Themen sind vom hohen Interesse für die Region und es soll ein möglichst breiter Kon- sens diesbezüglich getroffen werden.

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Die Mitgliederversammlung ist für die Wahrnehmung der rechtlichen Aufgaben zuständig und entscheidet in diesem Sinne u.a. über die Änderung der Satzung, die Festlegung der Beitrags- höhe, die Wahl des Vorstandes und der Koordinierungskreismitglieder. Eine Mitgliederver- sammlung ist beschlussfähig, wenn über die Hälfte der Mitglieder anwesend sind. Es wird darauf geachtet, dass mindestens 51 % der anwesenden Stimmen auf nichtöffentliche Ver- einsmitglieder entfallen. Weitere Festlegungen diesbezüglich werden in der Satzung und der Geschäftsordnung des Vereins getroffen.

Vorstand Für alle vereinsrechtlichen Angelegenheiten des Westlausitz e.V. ist der Vorstand zuständig. Dieser setzt sich aus einem Vorsitzenden, einem Stellvertreter, einem Schatzmeister sowie zwei Beisitzern zusammen, die durch die Mitgliederversammlung legitimiert werden. Der Vor- stand hat u.a. die Aufgabe, den KoKreis sowie die Mitgliederversammlung vorzubereiten und einzuberufen. Beschlussfähig ist er, wenn mindestens die Hälfte der Mitglieder anwesend ist.

Arbeitsgruppen Bei entsprechendem Bedarf bzw. konkreten Projektideen wird der Verein thematische Arbeits- gruppen einberufen, die den Verein bei seiner Arbeit unterstützen. Durch dieses Partizipati- onsangebot möchte der Verein regionalen Akteuren außerhalb der LAG die Möglichkeit bieten, an der Entwicklung der Region mitzuarbeiten und mitzuwirken. Bereits in der vergangenen Förderperiode hat sich diese Methode im Rahmen der Vorberei- tung und Umsetzung der Leitprojekte der Region bewehrt. Die Arbeitsgruppen dienten dazu, ein Projekt von vielen Seiten zu betrachten, so dass es auf eine breite Basis gestellt werden konnte. Durch die Organisation von Arbeitsgruppen können zudem die vorhandenen Ressour- cen gebündelt und ein kommunikativer Austausch zwischen den regionalen Akteuren ermög- licht werden.

Das Regionalmanagement Um die Umsetzung der LES sicherzustellen, bedient sich der Verein eines Regionalmanage- ments. Im Rahmen der Endevaluierung der Förderperiode 2007 - 2013 wurde seitens der regionalen Akteure die Arbeit des Regionalmanagement als positiv bewertet. Zudem waren sich alle einig, dass sich die Beauftragung eines externen Büros als sinnvoll erwiesen hat (Westlausitz e.V. 2014: 35). Vor diesem Hintergrund beabsichtigt die Region auch in der neuen Förderperiode das Regionalmanagement an ein externes Büro zu übertragen. Dies hat den Vorteil, dass der erforderliche Arbeitsaufwand und die damit entstehenden Kosten planbar sind und ggf. unkom- pliziert jährlich den tatsächlichen Erfordernissen angepasst werden können.

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Das Regionalmanagement übernimmt vorrangig themenbezogene bzw. operative Aufgaben. Dies sind u.a. folgende: Organisation des Prozesses der ländlichen Entwicklung - Koordinierung der Organisations- und Kommunikationsstruktur der regionalen Akteure (u.a. Vorbereitung, Moderation und Nachbereitung von Veranstaltungen und Sitzun- gen) - Organisation und Moderation von thematischen Arbeitsgruppen, Ausschüssen u.ä. - Aufbau und Betreuung regionaler Netzwerke - Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch mit anderen Regionalmanagements bzw. LEADER-Regionen - Teilnahme an Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen - regelmäßige Teilnahme an bundes- und landesweiten LEADER- und Regionalmana- gertreffen - Zusammenarbeit mit relevanten regionalen Akteuren im Sinne der LES Projektmanagement (Begleitung der Umsetzung der LES) - Erfassung, Abstimmung und Vernetzung von Einzelmaßnahmen - Beratung und Unterstützung von Fördermittelantragstellern - Vor- und Nachbereitung der Sitzungen des Entscheidungsgremiums (Vorprüfung von eingereichten Projekten, Anwendung der Projektauswahlkriterien, Anfertigung von Stellungnahmen und Begründungen entsprechend des Votums des Entscheidungsgre- miums) - Verwaltung des LEADER-Budgets - Vor- und Nachbereitung der Mitgliederversammlung sowie der Sitzungen des Vor- stands der LAG - Öffentlichkeitsarbeit zum Thema LEADER in der Region (u.a. Erstellung von Informa- tionsmaterial, Pressemitteilungen, Pflege und Aktualisierung der Homepage, Organi- sation von Veranstaltungen) und touristische Vermarktung der Region - Betreuung, Initiierung und Umsetzung von Projekten, die der ländlichen Entwicklung dienen (gemeinsam umzusetzende Projekte der Region) sowie strategische touristi- sche Entwicklung der Region - Sensibilisierung der Bevölkerung - prozessbezogene Abstimmung mit betroffenen Fachbehörden - Unterstützung beim Aufbau von regionalen Wertschöpfungsketten und Kooperations- projekten - Unterstützung zur Stärkung der regionalen Identität (Innenmarketing) - Unterstützung bei der Entwicklung und Kommunikation eines regionales Images (Au- ßenmarketing) - Prozessgestaltung im des Sinne Gender-Mainstreaming - Geschäftsführung des Vereins Prozessevaluation - Selbsteinschätzung des regionalen Entwicklungsprozesses - Berichterstattung an die zuständigen kommunalpolitischen Gremien - jährliche Tätigkeitsberichte über die Arbeit des Regionalmanagements und die Einbe- ziehung der Akteure an die Bewilligungsbehörde - Steuerung und Überwachung der Umsetzung der LES (Monitoring, Evaluierung)

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6.1.2 Rechtsgrundlage Die Betreibung und Organisation des Vereins wird durch entsprechende Rechtsgrundlagen geregelt und definiert. Die Satzung legt die Ziele, den Zweck und die Aufgaben des Westlausitz e.V. fest (siehe Anlage 6). Darüber hinaus trifft sie Regelungen zur Mitgliedschaft, Finanzie- rung sowie zu den Organen und Gremien des Vereins. Die Satzung bildet somit die Grundlage für die Zusammenarbeit im Verein und ist daher von entscheidender Bedeutung. Die Angelegenheiten des Vereins werden neben der Satzung durch eine Geschäftsordnung geregelt. In dieser werden alle Verfahrensregelungen, nach denen die Versammlungen bzw. Sitzungen der Organe Mitgliederversammlung und Vorstand abzulaufen haben, festgelegt. Die Beitragsordnung regelt die Art und Höhe der Mitgliedsbeiträge, welche durch die Mitglie- derversammlung beschlossen wird (siehe Anlage 7). Die Stadt- und Gemeinderäte der Region Westlausitz haben einstimmig die Umsetzung der LES für die EU-Förderperiode 2014 - 2020 durch einen entsprechenden Beschluss legitimiert (siehe Anlage 12).

6.2 Das Entscheidungsgremium der Region 6.2.1 Organisationsstruktur Der Westlausitz e.V. delegiert einen Teil seiner Aufgaben an ein Entscheidungsgremium. Die- ses wird, wie bereits in der vergangen Förderperiode, Koordinierungskreis genannt. Der Ko- Kreis ist für die Vorhabensauswahl nach den in der LES festgelegten Projektauswahlkriterien zuständig. Dabei bewertet er den Inhalt von Projekten, die im Rahmen der LES und der Fach- förderrichtlinien gefördert werden sollen, und diskutiert die eingereichten Projekte sowie die entsprechenden Prioritäten. Die Mitglieder dieses Gremiums haben zudem die Möglichkeit, Projektideen und Vorschläge für strategische Ansätze einzubringen. Die Mitglieder dieses Gremiums wurden aus der Mitte des Vereins gewählt und spiegeln dabei die einzelnen strategischen Ziele wider. Es wird darauf geachtet, dass auf der Ebene der Be- schlussfassung weder Behörden im Sinne der nationalen Vorschriften noch einzelne Interes- sengruppen mit mehr als 49 % der Stimmrechte vertreten sind. Die nachfolgende Tabelle ver- anschaulicht die Zusammensetzung dieses Gremiums.

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Institution Ressourcen Identität Alltagsbe- Soziale

: : : :

Tourismus 2 3 4 5

Ziel 1: Standortfak- 1: Ziel toren Ziel Ziel und Ziel dürfnisse Ziel Netzwerke Part- Öffentlicher ner Partner Privater

Stimmberechtigte Mitglieder Bergrestaurant Schwedenstein, vertr. d. Simone Fi- x x scher Bildungswerk der sächs. Wirtschaft gGmbH, vertr. x x d. Karin Haschke (ehem. Soeder) ev.-luth. Kirchgemeinde Bretnig-Hauswalde-Ram- x x menau, vertr. d. Pfarrer Tobias Schwarzenberg Gaststätte & Pension „Schwarzes Ross“, vertr. d. x x Julia Trepte Gemeinde Arnsdorf, vertr. d. d. Bürgermeister x x

Gemeinde Großharthau, vertr. d. d. Bürgermeister x x

Gemeinde Rammenau, vertr. d. d. Bürgermeister x x

x x

Helbig Energieberatung, vertr. d. Bernhard Helbig x x

Klinger, Anja (Privatperson) x x Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit, vertr. d. x x Torsten Kluge Snelinski, Hiltrud (Privatperson) x x

Stadt Bischofswerda, vertr. d. d. Oberbürgermeister x x

Stadt Elstra, vertr. d. d. Bürgermeister x x

Stadt Großröhrsdorf, vertr. d. d. Bürgermeister x x

Stadt Pulsnitz, vertr. d. d. Bürgermeister x x SV Fortschritt Großharthau e.V., vertr. d. Ferdinand x x Müller Ternes, Kerstin (Privatperson) x x

Valentin, Felizitas (Privatperson) x x Volkssolidarität Elbtalkreis-Meißen e.V., vertr. d. x x Andreas Reupert Beratendes Mitglied Landratsamt Bautzen, vertr. d. Oliver Kulok x

Tabelle 22: Mitglieder des KoKreises

Die Mitglieder des KoKreis wurden von der Mitgliederversammlung gewählt. Im KoKreis der Region Westlausitz sind sieben öffentliche sowie 12 private Partner des Vereins vertreten (siehe Tabelle 22). Die Mitglieder des KoKreises wählten Herrn Krauße als Vorsitzenden und Herrn Reupert als Stellvertreter. Als Gleichstellungsbeauftragter wurde Pfarrer

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Schwarzenberg aufgrund seiner Ausbildung und langjährigen Tätigkeit als Pfarrer und Seel- sorger gewählt. Dem Verein war es bei der Wahl der KoKreis-Mitglieder wichtig, dass die strategischen Ziele mit entsprechendem Fachwissen untersetzt sind. Vor diesen Hintergrund war es leider nicht möglich, das Thema des Gender Mainstreaming und somit eine gleichgewichtete Verteilung zwischen Frauen und Männern eins zu eins umzusetzen. Dennoch ist dieses Thema dem Ver- ein sehr wichtig, so dass er auch zukünftig versuchen wird, weitere Frauen für die Mitarbeit im Verein bzw. KoKreis zu gewinnen. Die Beteiligung spezieller Zielgruppen ist dabei ein weiteres Anliegen des Vereins. An den Sitzungen des KoKreis nimmt das Landratsamt Bautzen in seiner Funktion als Bewil- ligungsbehörde als beratendes Mitglied teil. Das Regionalmanagement der Region Westlau- sitz nimmt ebenfalls an den Sitzungen teil und beträt die Mitglieder des Gremiums bei spezifi- schen Fragen. Im Auswahlverfahren haben Mitarbeiter der Landkreise, Mitarbeiter der LAG bzw. des beauftragten Regionalmanagements keine Stimmberechtigung. Die Mitglieder des KoKreis haben eine entsprechende Erklärung abgegeben und sich damit positioniert, welche Interessengruppe sie in diesem Gremium vertreten (siehe Anlage 13). Es wird somit der Ausschluss von Doppelfunktionen sichergestellt.

6.2.2 Rechtsgrundlagen In der Satzung des Westlausitz e.V. werden grundlegende Sachverhalte bezüglich des Ko- Kreises geregelt. So wird u.a. definiert, dass der KoKreis eine eigene Geschäftsordnung hat, an welche er sich zu halten hat (siehe Anlage 8). Die Geschäftsordnung des KoKreises legt die Zusammensetzung, die Aufgaben und die Ver- fahrensregelungen, nach denen die Sitzungen ablaufen, fest. Darüber hinaus wird in der Ge- schäftsordnung geregelt, wie das Stimmrecht sowie die Vertretung zu erfolgen hat, damit der KoKreis beschlussfähig ist. Zudem wird das Abstimmungsverfahren, nachdem über Anträge entschieden wird, beschrieben. Um ein transparentes Wahlverfahren zu gewährleisten, wird das Sitzungsprotokoll sowie Informationen zu den Projektauswahlkriterien auf der Webseite der Region veröffentlicht. Die Geschäftsordnung des KoKreis wurde in der konstituierenden Sitzung beschlossen. Dar- über hinaus haben die Mitglieder des KoKreises in dieser Sitzung einen positiven Beschluss zur LES für die Region Westlausitz gefasst (siehe Anlage 12).

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7. Kapazität des Westlausitz e.V. 7.1 Kompetenzen, Fähigkeiten und Ressourcen des Westlausitz e.V. Die LAG ist das entscheidende Instrument zur Umsetzung der Ziele der LES. Für einen nach- haltigen und zielführenden Entwicklungsprozess ist es dabei wichtig, die einzelnen Kompeten- zen und Ressourcen der LAG effektiv zu nutzen. Dies ist zum einen für die Planung und Or- ganisation des Prozesses und zum anderen für dessen Umsetzung von großer Bedeutung. In der Region Westlausitz bündeln sich dabei das Wissen und die Erfahrung von zahlreichen kommunalen Akteuren sowie von Wirtschafts- und Sozialpartnern und Privatpersonen. Der- zeitig sind 13 kommunale Akteure, zehn WiSo-Partner und vier Privatpersonen in der LAG aktiv. Deren spezifisches Fachwissen ist kohärent mit den strategischen Zielen der Region. So stehen für den Prozess der ländlichen Entwicklung u.a. Fachleute zu den Themen Bildung, medizinische Versorgung, Energie, Ökologie, Kulturgut, Tourismus, Ehrenamt etc. zur Verfü- gung. Eine Bündelung umfangreicher Kompetenzen ist in der LAG somit gegeben. Ein Teil der Akteure engagierte sich schon in der vergangenen Förderperiode für die Region. Die erfolgreiche Zusammenarbeit in den letzten Jahren bildet damit die Grundlage für die Ar- beit der LAG in der neuen Förderperiode. Die Kombination von kommunalen Akteuren mit deren Querschnittsdenken und den WiSo-Partnern mit deren fachspezifischen Wissen und Erfahrungen ist dabei die Voraussetzung für die umfassende Betreuung und Steuerung des Prozesses der ländlichen Entwicklung. Dies dient außerdem der Diversifizierung des Beteili- gungs- und Entscheidungsprozesses. Die Entwicklung der Region Westlausitz sowie die Umsetzung der LES sind vielfältige Aufga- ben. Dessen sind sich auch die Mitglieder des Vereins bewusst. Vor diesem Hintergrund spie- len die Weiterbildung und Qualifizierung hinsichtlich bestimmter Fachthemen sowie spezifi- schen Methoden eine wichtige Rolle. Die Kompetenzen und Fertigkeiten der Vereinsmitglieder und vor allem des Regionalmanagements müssen daher fortlaufend erweitert und vertieft wer- den. Im Rahmen von Fachveranstaltungen (z.B. des SMUL, LfULG, SAENA) können sich die Mitglieder des Vereins und das Regionalmanagement weiterbilden und ihre Kompetenzen den aktuellen Anforderungen anpassen. Die LAG ist bestrebt, jährlich an entsprechenden Weiter- bildungen bzw. Fachveranstaltungen teilzunehmen.

7.2 Erfordernisse des Datenschutzes Der Westlausitz e.V. wird alle Daten, insbesondere personenbezogene Daten, entsprechend den gesetzlichen Regelungen vertraulich behandeln und Vorkehrungen für den Schutz dieser treffen. Für die Veröffentlichung personenbezogener Daten auf der Webseite der Region sowie in der lokalen Presse wird zuvor eine entsprechende Einverständniserklärung eingeholt. Nur mit ei- ner ausdrücklichen Zustimmung werden Daten von Projektträgern veröffentlicht. Im Rahmen des Antragsverfahrens wird dem Projektträger die Einverständniserklärung zur Verwendung personenbezogener Daten übermittelt. Durch das Regionalmanagement wird eine Akteurs- und Projektdatenbank gepflegt und ver- waltet. Diese Datenbank dient dem Zweck der Dokumentation und wird für die Bewertung der Umsetzung der LES herangezogen. Der erforderliche Schutz dieser Daten wird durch eine abschließbare Büroeinheit sowie passwortgeschütze EDV-Anlage gewährleistet. Darüber hinaus werden der Verein sowie das Regionalmanagement persönliche Daten, die u.a. im Zusammenhang mit Veranstaltungen oder dem Versand eines Newsletters gesammelt

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werden, auch nur ausschließlich für den entsprechenden Zweck verwendet. Diese Zustim- mung erfolgt in Form einer Erklärung zur Veröffentlichung von personenbezogenen Daten.

7.3 Regionalmanagement Damit eine kontinuierliche Umsetzung der LES sichergestellt werden kann, wird ein Regional- management beschäftigt. Um dem Anspruch von LEADER gerecht zu werden und die LES in qualitativ hochwertiger Form umsetzen zu können, ist es erforderlich umfangreiche Fähigkeiten und ein breites Fach- wissen vorzuweisen. Ziel ist es, dadurch die Herausforderungen zu meistern und Schwer- punkte der ländlichen Entwicklung vollumfänglich abzudecken. In diesem Zusammenhang sind insbesondere Organisations- und Kommunikationstalent gefordert. Auf Basis des vorge- sehenen Leistungsbildes des Regionalmanagements und unter dem Aspekt einer qualitativ hochwertigen Leistungserbringung sind darüber hinaus folgende Fähigkeiten/Kompetenzen erforderlich: - Fähigkeit im Bereich Moderation und Öffentlichkeitsarbeit, - Fähigkeiten in Bezug auf Prozessgestaltung und Projektmanagement, - Fähigkeit zur selbstständigen und eigenverantwortlichen Arbeit, - Verhandlungsgeschick, Überzeugungskraft, Durchsetzungsvermögen sowie - sichere Anwendung der gängigen MSOfficeSoftware (Word, Excel, PowerPoint, Micro- soft Outlook). Ein abgeschlossenes Hochschulstudium ist in diesem Zusammenhang von Vorteil, wenn nicht gar erforderlich. Hinzu kommen Erfahrungen im Bereich Regionalentwicklung/ -management, Kenntnisse beim Einsatz von Fördermitteln und regionale Kenntnisse. Hohe Einsatzbereitschaft, Flexibilität und Bereitschaft zur Mobilität zeichnen zudem ein gutes Regi- onalmanagement aus. Aufgrund des im Kapitel 6.1.1 dargestellten Umfangs der Leistungen und des breiten Anforde- rungsprofils wird das Regionalmanagement mindestens zwei Vollzeitstellen umfassen. Auch der Freistaat Sachsen trägt diesem Sachverhalt Rechnung, indem er im EPLR 2014 - 2020 eine Mindestzahl von zwei Personen für die grundlegenden Funktionen der LAG festlegt. Unmittelbar nach der Auswahl der LEADER-Gebiete, ist es geplant, die Förderung für die Ar- beit des Regionalmanagements zu beantragen, damit zügig mit der Umsetzung der LES bzw. erster Projekte begonnen werden kann. Die Finanzierung des Regionalmanagements erfolgt durch Eigenmittel des Vereins und För- dermittel der Richtlinie LEADER. Gemäß Beitragsordnung des Vereins (Stand 2014) wird der Beitrag der kommunalen Vereinsmitglieder im Rahmen der Mitgliederversammlung jährlich neu abgestimmt und beschlossen. Grundlage für diesen Beitrag sind die Einwohnerzahl der jeweiligen Kommunen zum Stand 30.06. des Vorjahres. Das Regionalmanagement nimmt in der ländlichen Entwicklung eine wichtige und vor allem zentrale Rolle ein. Durch das Regionalmanagement wird u.a. eine kontinuierliche und nach- haltige Entwicklung der Region sichergestellt. Eine Unterbrechung der Arbeit, auch wenn dies nur zeitweise erfolgt, kann für den regionalen Entwicklungsprozess sehr schädlich sein. Durch das Wegbrechen des zentralen Ansprechpartners würde die Entwicklung ins Stocken geraten. Um dies zu verhindern, beabsichtigt die Region Westlausitz das Regionalmanagement auch nach Ablaufen der Förderperiode weiter zu führen.

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8. Finanzkonzept Der Region Westlausitz stehen zur Umsetzung der LES gemäß Genehmigungsbescheid vom 22.04.2015 ein Budget in Höhe von 8.217.000 € zur Verfügung. Mit Schreiben des SMUL vom 26.06.2019 wurde der Region Westlausitz ein zusätzliches Budget in Höhe von 201.777 € aus Mitteln des Zukunftssicherungsfonds zur „Stärkung der ländlichen Entwicklung“ gewährt. Mit dem Schreiben des SMR vom 08.04.2020 wurde die 2. Tranche aus dem Zukunftssicherungs- fonds in Höhe von 183.223 € freigegeben. Das Gesamtbudget beläuft sich somit auf 8.602.000 €. Das Budget teilt sich dabei wie folgt auf:

Budget ELER Zuschussvolumen Vorhaben im Rahmen der LES (Art. 35, (1) b) ESI-Fond-VO) 6.974.000 € Vorbereitung und Durchführung von Kooperationsmaßnahmen (Art. 35, (1) c) 81.000 € ESI-Fond-VO) Mit der Verwaltung der Durchführung der LES verbundene laufende Kosten 1.547.000 € (Art. 35, (1) d) ESI-Fond-VO) Tabelle 23: Finanzkonzept

In Bezug auf die jeweiligen strategischen Ziele ergibt sich folgende Aufteilung der zur Verfü- gung stehenden Mittel: Budget (ge- Anteil am Strategisches Ziel rundet) Budget Standortfaktoren verbessern 1.772.500 € 20.61 %

Ressourcen kennen und intelligent regional ökologisch nutzen 563.000 € 6,54 % Regionale Identität und touristische Entwicklung stärken 1.589.000 € 18,47 % Alltagsbedürfnisse demografiegerecht sichern 2.796.000 € 32,50 % Soziale Netzwerke fördern 18.500 € 0,22 % Zielübergreifende Maßnahmen zur Umsetzung der LES 1.863.000 € 21,66 %

Tabelle 24: Strategische Ziele mit Budgetorientierung

Die Priorität der strategischen Ziele spiegelt sich nur bedingt im Finanzkonzept wider, da für eine realistische Budgetierung vorrangig auf die Kosten der Vorhaben geachtet werden muss. Die Frage, ob es sich um ein investives oder nicht investives Projekt handelt, spielt dabei also eine größere Rolle. So ist das Ziel „Soziale Netzwerke fördern“ mit einem vergleichsweise geringen Budget ausgestattet, da hier in erster Linie nicht investive Projekte unterstützt werden sollen. Dem vierten strategischen Ziel „Alltagsbedürfnisse demografiegerecht sichern“ wiede- rum wird das zweithöchste Budget zugewiesen, da hier Vorhaben zur Um- und Wiedernutzung von Gebäuden zu privaten Wohnzwecken – also investive Projekte – enthalten sind. Ziel der Region ist es, eine Vielzahl privater Projekte zu unterstützen, daher wurde hierfür ein entspre- chend hohes Budget eingeplant. Für die zielübergreifenden Maßnahmen ist ein vergleichsweise hohes Budget vorgesehen, ob- wohl hier vorrangig nicht investive Vorhaben geplant sind. Dies liegt vor allem daran, dass die Durchführung des Regionalmanagements in dem Ziel enthalten ist. Aus den vorstehenden Erläuterungen ist ersichtlich, dass die Verteilung der Mittel weniger auf Prioritäten ausgerichtet ist sondern vielmehr auf die konkrete Zielerreichung.

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Literatur- und Quellenverzeichnis Literaturverzeichnis Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Deutsche Vernetzungsstelle Ländli- che Räume (dvs) (2014): Selbstevaluierung in der Regionalentwicklung. Leitfaden und Metho- denbox, Bonn. Dresdner Ökotherm GmbH (2009): Energiekonzept für die Region Westlausitz, Dresden. Europäische Kommission (2010): Mitteilung der Kommission, EUROPA 2020, Eine Strategie für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum, Brüssel. Landkreis Bautzen (2011): Ziele der Entwicklung im Landkreis Bautzen, Bautzen. Mannsfeld, Karl; Syrbe, Ralf-Uwe (2008): Naturräume in Sachsen. Forschungen zur deut- schen Landeskunde, Band 257, Deutsche Akademie für Landeskunde, Leipzig. Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien (2010): Regionalplan. Region Oberlausitz-Niederschlesien. Erste Gesamtfortschreibung, Bautzen. Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien (2012): Regionales Energie- und Klimaschutzkonzept für die Planungsregion Oberlausitz-Niederschlesien, Bautzen. Sächsisches Staatsministerium des Inneren (SMI) (2013): Landesentwicklungsplan 2013, Dresden. Sächsisches Staatsministerium des Inneren (SMI) (2014): Wohnungspolitisches Konzept „Wohnen in Sachen 2020“. Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) (2012): Ländliche Neu- ordnung. Werkzeugkasten der Landentwicklung, Dresden. Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) (2014): Entwicklungs- programm für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen 2014 – 2020 (EPLR 2014 - 2020), Entwurf Stand 23.05.2014. Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) (2011): Touris- musstrategie Sachsen 2020, Dresden. Westlausitz e.V. (2007): Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK). Westlausitz e.V. (2014): Endevaluierung der Förderperiode 2007 - 2013 LEADER-Region Westlausitz.

Verordnungen, Gesetze und Richtlinien Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) (2014): Richtlinie zur Umsetzung von LEADER-Entwicklungsstrategien (Förderrichtlinie LEADER – RL LEA- DER/20114), Stand 15.12.2014. Sächsisches Wassergesetz (SächsWG) i.d.F. vom 01.07.2006. Sächsisches Gesetz für Naturschutz und Landschaftspflege (SächsNatSchG) i.d.F vom 06.06.2013. Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) (2007): Richtlinie zur Förderung von flächenbezogenen Agrarumweltmaßnahmen und der ökologischen Waldmeh- rung im Freistaat Sachsen (Förderrichtlinie Agrarumweltmaßnahmen und Waldmehrung– RL AuW/2007) i.d.F. vom 12.07.2013.

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Verordnung (EU) Nr. 1303/2013 des europäischen Parlaments und des Rates (ESI-Fonds- VO) vom 17. Dezember 2013. Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 des europäischen Parlaments und des Rates (ELER) vom 17. Dezember 2013.

Internetquellen Bundesamt für Naturschutz (BfN): Karten - Schutzgebiete in Deutschland, www.bfn.de/0503_karten.html, Zugriff am 29.07.2014. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI): Breitbandatlas, www.zukunft- breitband.de/Breitband/DE/Breitbandatlas/BreitbandVorOrt/breitband-vor-ort_node.html, Zu- griff am 25.07.2014) Europäische Kommission: Pressemitteilung, Verkehrsminister billigen neues EU-Verkehrs- Kernnetz (TEN-V), http://europa.eu/rapid/press-release_IP-12-301_de.htm, Zugriff am 23.07.2014. Gemeindeverwaltung Rammenau: Infotafel, http://commons.wikimedia.org/wiki/File: Tafel_die_Rammenauer_Teiche.jpg, Zugriff am 27.11.2014. IHK Dresden: Wirtschaftsatlas Sachsen, www.wirtschaftsatlas-sachsen.de/1.6.1.r3/stages/ ihk/wirtschaftsatlas.php, Zugriff am 29.07.2014. Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS): Arztsuche, www.kvs-sachsen.de/arztsuche/, Zugriff am 06.11.2014. Landeshochwasserzentrum Sachsen: Hochwasserschutzkonzepte im Direktionsbezirk Dres- den, www.umwelt.sachsen.de/umwelt/wasser/6181.htm, Zugriff am 30.07.2014. Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL): Dezentrale Abwasser- behandlung – Kleinkläranlagen, www.umwelt.sachsen.de/umwelt/wasser/6730.htm, Zugriff am 24.11.2014. Staatsbetrieb Sachsenforst: Forstbezirk Oberlausitz, www.smul.sachsen.de/sbs/690.htm, Zu- griff am 27.11.2014. Statistisches Landesamt des Freistaat Sachsen (STALA): Tourismus, www.statistik.sach- sen.de/html/498.htm, Zugriff am 02.07.2014. Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG): Bodenatlas, www.umwelt.sachsen.de/umwelt/boden/11634.htm, Zugriff am 02.07.2014. Bundesagentur für Arbeit: Basisdaten zum Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit, Statistische Monatsberichte 2013 und 2014, http://statistik.arbeitsagentur.de/, Zugriff am 27.11.2014.

Datenquellen: STALA Zensus 2011: Basisdaten der LEADER-Region Westlausitz für die Erar- beitung der LES, Förderperiode 2014-2020, Gebiets- stand 1. Januar 2014, statistische Daten auf Basis des Zensus 2011

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1. Organisationsstruktur Erarbeitung LES 2. Prozessdokumentation 3. Statistische Daten 4. Berücksichtigung Planungen/Strategien 5. Kartenteil 6. Satzung des Westlausitz – Regionale.Wirtschaft.Leben e.V. 7. Beitragsordnung des Westlausitz – Regionale.Wirtschaft.Leben e.V. 8. Geschäftsordnung des Koordinierungskreis des Westlausitz – Regionale.Wirt- schaft.Leben e.V. 9. Leitlinie zur Umsetzung des Aktionsplans 10. Projektauswahlkriterien 11. Empfehlungen zur regionalen Baukultur 12. Beschlüsse zur LES 13. Erklärungen aller KoKreis-Mitglieder

INHALTSVERZEICHNIS ANLAGEN

LEADER-ENTWICKLUNGSSTRATEGIE WESTLAUSITZ

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ANLAGE 1 - ORGANISATIONSSTRUKTUR ERARBEITUNG LES

LEADER-ENTWICKLUNGSSTRATEGIE WESTLAUSITZ

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Für die Erarbeitung der LES Westlausitz wurde folgende Organisationsstruktur geschaffen:

Westlausitz – Regionale.Wirtschaft.Leben e. V. - Auftraggeber der Erstellung der LES Aufgaben - Fördermittelantragstellung LES - Beschlussfassung der LES in den kommunalen Gremien

Lenkungsgruppe

Zur Mitarbeit in der Lenkungsgruppe erklärten sich fünf WiSo-Partner sowie sieben kommunale Vertreter bereit. - Gemeinde Großharthau, Hr. Krauße (Leiter der Lenkungsgruppen) - Gemeinde Arnsdorf, Fr Angermann (AG-Leiterin „Wirtschaft & Bildung“) - Stadt Elstra, Hr. Koffinke (AG-Leiter „Daseinsvorsorge & Dorfentwicklung“) - Stadt Bischofswerda, Hr. Erler - Stadt Großröhrsdorf, Fr. Ternes Mitglieder - Stadt Pulsnitz, Hr. Graff - Gemeinde Wachau, Hr. Künzelmann - ENSO, Hr. Maiwald (AG-Leiter „Ressourcenmanagement“) - Agentur für Arbeit Bautzen, Hr. Sievers - MGO, Hr. Löchel (Vertretung für Prof. Dr. Große) - ev.-luth. Kirchengemeinde Großröhrsdorf, Hr. Pfarrer Schwarzenberg - Lichtenberger Agrar GmbH & Co.KG, Hr. Hofmann - zentrales Instrument zur Steuerung und Begleitung des Prozesses der Erstel- lung der LES Aufgaben - Prioritätensetzung zu Maßnahmenbereichen nach Erarbeitung von Vorschlä- gen durch die Arbeitsgruppen - Multiplikatorfunktion zu den regionalen Akteuren - Abnahme von Teilergebnissen

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Arbeitsgruppen

Die Durchführung der AGs wurde in der regionalen Presse sowie auf der Webseite veröffentlicht, so dass die Teilnahme für alle Interessierten offen stand. In den AGs waren Vertreter aus Wirtschaft, Sozialbereich, Institutionen, Privatpersonen und Kommunen vertreten.

- Mitarbeit bei der Regionalanalyse sowie Aktualisierung der SWOT-Analyse - Erarbeitung der strategischen Zielstellungen Aufgaben - Erarbeitung von Handlungsfeldern/Maßnahmenbereichen der AGs - Priorisierung der Maßnahmenbereiche - Diskussion zu Fördergegenständen sowie Fördersätzen

AG 1 Ressourcenmanagement - Energie - Landwirtschaft Thema - Klima/Klimaschutz - Gewässer/Hochwasserschutz - ENSO: Hr. Maiwald (AG-Leiter) - ENSO: Herr Schneider (Vertretung für Hr. Maiwald) - Faktor-i³ GmbH: Fr. Uhlig, Hr. Dr. Mixdorf - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND): Hr. Kurz - Bürgersolaranlage Arnsdorf: Hr. Dr. Wolters - Dreischtrom GmbH: Hr. Renger - Energieagentur Landkreis Bautzen: Hr. Bellmann - Privater: Prof. Dr. Gabriel - Geißmannsdorfer Agrar GmbH: Hr. Voigt - Gemeindeverwaltung Großharthau: Hr. Krauße - Gemeindeverwaltung Wachau: Fr. Liebschner - Gemeindeverwaltung Rammenau: Fr. Snelinski Mitglieder - Gemeindeverwaltung Arnsdorf: Fr. Porst - Gemeinderat Ohorn: Hr. Gallwas - LfULG, Referat 45, Landeshochwasserzentrum und Gewässerkunde: Hr. Elze - Lichtenberger Agrar GmbH: Hr. Hofmann - Projektteam Energiemanagement: Hr. Anders - Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien: Hr. Weichler - Regionalmanagement Westlausitz: Fr. Retzmann - SAENA GmbH: Hr. Wagner - Stadtverwaltung Bischofswerda: Hr. Schuster - Stadtverwaltung Großröhrsdorf: Hr. Brückner - Stadtverwaltung Pulsnitz: Hr. Scheffler - Stadtverwaltung Elstra: Hr. Koffinke - Unternehmer: Hr. Helbig

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AG 2 Daseinsvorsorge und Dorfentwicklung - Soziokulturelle Infrastruktur (Spielplätze, Vereinshäuser, Dorfplätze, Kulturein- richtungen…) - Soziale Infrastruktur (Kitas, Schulen, ärztliche Versorgung, Nahversorgung…) Thema - Technische Infrastruktur (Wege- und Straßenbau, Mobilität…) - Demografischer Wandel - Baukultur (private Vorhaben, kirchliche Einrichtungen…) - Stadtverwaltung Elstra: Hr. Koffinke (AG-Leiter) - AWO Kreisverband Bautzen: Fr. Schneider - Blinden- und Sehbehindertenverband: Fr. Fischer - CSB/SLK: Hr. Forker - Ev.-Luth. Kirchspiel Radeberger Land: Hr. Slesazeck - Gemeinderat Ohorn: Hr. Baldauf - Gemeindeverwaltung Rammenau: Fr. Snelinski - Gemeindeverwaltung Steina: Hr. Hönicke - Gemeindeverwaltung Wachau: Hr. Künzelmann - Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit: Hr. Kluge - Private: Fr. Klinger - Privater: Hr. Geburek Mitglieder - Ortschaftsrat Großdrebnitz: Hr. Voigt - Oberschule Elstra: Schüler - Bischofswerda Landfrauenverband: Fr. Sander - Spiel- und Bewegungskindergarten „Am Karswald“: Hr. Reupert - Sportverein SV Fortschritt Großharthau: Hr. Müller - Stadtverwaltung Großröhrsdorf: Fr. Säring - Stadtverwaltung Pulsnitz: Hr. Heiduschka - Stadtverwaltung Bischofswerda: Fr. Michel - Regionalmanagement Westlausitz: Fr. Retzmann - Volkssolidarität - Kreisverband Bautzen: Fr. Strauß - VVO: Hr. Meerbach - Wohnstätte zur Förderung und Pflege behinderter Menschen: Fr. Mittag AG 3 Wirtschaft und Bildung - Tourismus (Wegenetz, regionale Produkte, Traditionen…) Thema - Handwerk/Gewerbe - Fachkräftesicherung - Gemeindeverwaltung Arnsdorf: Fr. Angermann (AG-Leiter) - Barockschloss Rammenau: Fr. Eschler - Bergrestaurant Schwedenstein: Hr. Fischer - Bildungswerk der sächsischen Wirtschaft gGmbH: Fr. Soeder - Gemeinderat Großharthau: Hr. Keßler - Gemeindeverwaltung Frankenthal: Fr. Otto - Gemeindeverwaltung Wachau: Hr. Thamsen - Gemeindeverwaltung Rammenau: Fr. Snelinski - Heimatmuseum Ohorn: Fr. Fleischhauer - IHK Bautzen: Fr. Schneider - Kreishandwerkerschaft Bautzen: Fr. Gotscha-Schock Mitglieder - Kreissparkasse Bautzen: Hr. Kaufer - Landratsamt Bautzen: Kreisentwicklungsamt: Hr. Frühauf - Little John Bikes GmbH: Hr. Müller - MGO: Hr. Löchel (Vertretung für Prof. Dr. Große) - Ostsächsische Dienstleistungs- und Service GmbH (ODS): Fr. Stange - Oberschule Rödertal: Fr. Maßwig - Private: Fr. Petzold - Regionalmanagement Westlausitz: Fr. Retzmann - Stadtverwaltung Bischofswerda: Hr. Härtel - Stadtverwaltung Großröhrsdorf: Hr. Riffel - Stadtverwaltung Pulsnitz: Hr. Graff - Unternehmer: Hr. Reichelt

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ANLAGE 2 - PROZESSDOKUMENTAION

LEADER-ENTWICKLUNGSSTRATEGIE WESTLAUSITZ

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1. Prozessdokumentation einschließlich Nachweise der umfassenden Beteiligung der Bevölkerung und aller relevanten Akteure bei der Erarbeitung der LES Vorbereitung Veranstaltung Datum Teilnehmer Vorstandsitzung: Informationen zur Infoveranstaltung des März 2014 Vorstand des Vereins SMUL zur neuen EU-Förderperiode Infoveranstaltung des SMUL zur neuen Mitglieder des Vereins (Fr. An- April 2014 EU-Förderperiode germann, Hr. Koffinke) außerordentliche Mitgliederversamm- lung: - Beschluss zur Gebietsabgrenzung Bürgermeister der Städte und der Region (Förderperiode 2014 – April 2014 Gemeinden der Region West- 2020) lausitz - Beschluss zur Beantragung von För- dermitteln zur Erstellung LES Fördermittelantrag für Erstellung LES April 2014 Westlausitz e.V.

außerordentliche Mitgliederversamm- lung: Bürgermeister der Städte und - Beauftragung Planungsbüro mit Er- Mai 2014 Gemeinden der Region West- stellung LES lausitz - Abstimmung zum weiteren Vorgehen

Bearbeitungsphase LES Lenkungsgruppe Organisation und Vorbereitung der 17.06.2014 AGs Vorstellung und Diskussion der SWOT- Analysen aus den AGs; Diskussion und 16.07.2014 Priorisierung der strategischen Ziele Formulierung von Unterzielen 27.08.2014 Organisatorisches und Diskussion Akti- 07.10.2014 onsplan Mitglieder siehe Anlage 1 Vorstellung Zielstruktur; Diskussion zum Thema FLAG; Diskussion Aktions- 27.10.2014 plan Diskussion Aktionsplan/Leitlinie, 17.11.2014 Budgetierung, Projektauswahlkriterien Diskussion Projektauswahlkriterien, Or- ganisation und Kapazitäten des Ver- 08.12.2014 eins AG 1 Ressourcenmanagement Erarbeitung SWOT-Analyse 19.06.2014 Identifizierung von Bedürfnissen der Region und Formulierung strategischer 10.07.2014 Ziele Formulierung erster Maßnahmen für öffentliche Sitzungen, Mitglieder 10.09.2014 die entsprechenden Unterziele siehe Anlage 1 Konkretisierung von Begrifflichkeiten und Diskussion erster Ideen für die 20.10.2014 Projektauswahlkriterien

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LES Westlausitz

Veranstaltung Datum Teilnehmer AG 2 Daseinsvorsorge und Dorfentwicklung Erarbeitung SWOT-Analyse 18.06.2014 Identifizierung von Bedürfnissen der Region und Formulierung strategischer 09.07.2014 Ziele öffentliche Sitzungen, Mitglieder Formulierung erster Maßnahmen für 08.09.2014 siehe Anlage 1 die entsprechenden Unterziele Konkretisierung von Begrifflichkeiten und Diskussion erster Ideen für die 15.10.2014 Projektauswahlkriterien AG 3 Wirtschaft und Bildung Erarbeitung SWOT-Analyse 19.06.2014 Identifizierung von Bedürfnissen der Region und Formulierung strategischer 08.07.2014 Ziele öffentliche Sitzungen, Mitglieder Formulierung erster Maßnahmen für 09.09.2014 siehe Anlage 1 die entsprechenden Unterziele Konkretisierung von Begrifflichkeiten und Diskussion erster Ideen für die 21.10.2014 Projektauswahlkriterien Weitere Veranstaltungen und Abstimmungstermine Bürgerveranstaltung und Ideenwerk- statt „Lebenswerte Westlausitz“ öffentliche Veranstaltung, Infor- - Informationen zum Erarbeitungsstand mationen über Presse und Web- der LES seite der Region, Einladung an - Ideenwerkstatt: Bürgerbeteiligung/Öf- 24.09.2014 AG-Mitglieder, Lenkungsgrup- fentlichkeitsarbeit penmitglieder, Stadt- und Ge- - Ideenwerkstatt: Projektideen meinderäte, Landtags-abgeord- - Ideenwerkstatt: Projektauswahlkrite- nete rien Planungsbüro, Vertreter LAG, 1. Abstimmung mit Gutachter Oktober 2014 Gutachter, LfULG, LRA Bautzen ordentliche Mitgliederversammlung: Bürgermeister der Städte und - Informationen zum aktuellen Bearbei- November 2014 Gemeinden der Region Westlau- tungsstand der LES sitz Planungsbüro, Vertreter LAG, 2. Abstimmung mit Gutachter Dezember 2014 Gutachter, LfULG, LRA Bautzen Einladung an AGs, Lenkungs- Abschlusspräsentation der LES 12.01.2015 gruppe sowie Mitglieder West- - Vorstellung der Ergebnisse lausitz e.V. Sitzung des KoKreis Mitglieder des KoKreis (siehe 12.01.2015 - Beschluss zur LES Tabelle 22 im Textteil)

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Öffentlichkeitsarbeit Titel der Veröffentlichung Datum Medium 1. Zusammenkunft der Lenkungsgruppe zur Webseite der Region (Veran- Juni 2014 Erstellung der LES Region Westlausitz staltungen) 1. Sitzung AG Dorfentwicklung und Daseins- Webseite der Region (Veran- Juni 2014 vorsorge staltungen) Webseite der Region (Veran- 1. Sitzung AG Wirtschaft und Bildung Juni 2014 staltungen) Webseite der Region (Veran- 1. Sitzung AG Ressourcenmanagement Juni 2014 staltungen)

Aufruf zur Beteiligung 05.06.2014 Facebook

Teilnehmer für AGs gesucht 10.06.2014 Sächsische Zeitung

Aufruf zur Beteiligung an AGs 12.06.2014 Facebook

erneuter Aufruf zur Mitarbeit in den AGs 20.06.2014 Facebook

Startschuss für die neue Förderperiode 25.06.2014 Wochenkurier Kamenz

Webseite der Region (Neuig- Ihre Ideen sind gefragt! Juli 2014 keiten und Info) Webseite der Region (Veran- 2. Sitzung AG Wirtschaft und Bildung Juli 2014 staltungen) 2. Sitzung AG Dorfentwicklung und Daseins- Webseite der Region (Veran- Juli 2014 vorsorge staltungen) Webseite der Region (Veran- 2. Sitzung AG Ressourcenmanagement Juli 2014 staltungen) Webseite der Region (Veran- 2. Sitzung der Lenkungsgruppe Juli 2014 staltungen) 1. Zusammenkunft der Lenkungsgruppe und Webseite der Region (Neuig- Juni 2014 Arbeitsgruppen der LES keiten und Info) Beteiligung an der Erstellung der LES für die Webseite der Region (Neuig- Juni 2014 Westlausitz erwünscht keiten und Info) Startschuss für neue Förderperiode in der 04.07.2014 Die Radeberger Westlausitz Startschuss für neue Förderperiode in der 04.07.2014 Rödertal-Anzeiger Westlausitz

Ideen sind gesucht 30.07.2014 Die Radeberger

Projektaufruf: die Westlausitz braucht Eure 30.07.2014 Facebook Ideen!

Ideen gesucht für Förderprojekte 31.07.2014 Pulsnitzer Anzeiger

3. Sitzung der Lenkungsgruppe in Großhart- Webseite der Region (Veran- August 2014 hau staltungen)

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LES Westlausitz

Titel der Veröffentlichung Datum Medium

All Ihre Ideen sind gefragt! 01.08.2014 Die Radeberger

Region sucht Projektideen 07.08.2014 Sächsische Zeitung

Projektaufruf der Region Westlausitz für die 15.08.2014 Rödertal-Anzeiger Förderperiode 2015 bis 2020

Projekte für die neue Periode 23.08.2014 Oberlausitzer Kurier

Einladung zur Ideenwerkstatt „Lebenswerte Webseite der Region (Neuig- September 2014 Westlausitz“ am 24.09.2014 keiten und Info) 3. Sitzung AG Dorfentwicklung und Daseins- Webseite der Region (Veran- September 2014 vorsorge staltungen) Webseite der Region (Veran- 3. Sitzung AG Wirtschaft und Bildung September 2014 staltungen) Webseite der Region (Veran- 3. Sitzung AG Ressourcenmanagement September 2014 staltungen)

Infos zu den AGs 08.09.2014 Facebook

Einladung Bürgerveranstaltung LES 15.09.2014 Facebook

Einladung zur Ideenwerkstatt 19.09.2014 Die Radeberger

Bürgerveranstaltung und Ideenwerkstatt 24.09.2014 Facebook

Ideenwerkstatt „Lebenswerte Westlausitz“ Webseite der Region (Neuig- Oktober 2014 am 24.09.2014 keiten und Info) 4. Sitzung der Lenkungsgruppe LES in Webseite der Region (Veran- Oktober 2014 Wachau staltungen) 4. Sitzung AG Daseinsvorsorge und Dorfent- Webseite der Region (Veran- Oktober 2014 wicklung in Bretnig-Hauswalde staltungen) 4. Sitzung AG Ressourcenmanagement in Webseite der Region (Veran- Oktober 2014 Bischofswerda staltungen) 4. Sitzung AG Wirtschaft und Bildung in Webseite der Region (Veran- Oktober 2014 Frankenthal staltungen) Webseite der Region (Veran- 5. Sitzung Lenkungsgruppe LES in Wachau Oktober 2014 staltungen)

Rückblick auf die Bürgerveranstaltung 01.10.2014 Facebook

Start der vierten AG-Runde 15.10.2014 Facebook Ideenwerkstatt am 24.09.2014 „Lebenswerte 17.10.2014 Die Radeberger Westlausitz“ 6. Sitzung Lenkungsgruppe LES in Groß- Webseite der Region (Veran- November 2014 röhrsdorf staltungen) 7. Sitzung Lenkungsgruppe LES in Groß- Webseite der Region (Veran- Dezember 2014 harthau staltungen) Vorstellung der Inhalte der LES in Ram- Webseite der Region (Veran- Januar 2015 menau staltungen)

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LES Westlausitz

2. Fotodokumentation der umfassenden Beteiligung der Bevölkerung und aller relevan- ten Akteure bei der Erarbeitung der LES Die nachfolgenden Fotos stellen lediglich einen Auszug der stattgefunden Veranstaltungen dar und sind an dieser Stelle nur beispielhaft angefügt worden.

Sitzung der Lenkungsgruppe

Abb. 18: Sitzung der Lenkungsgruppe am 16.07.2014 in Großharthau

Abb. 19: Sitzung der Lenkungsgruppe am 07.10.2014 in Wachau

Sitzung der Arbeitsgruppe „Ressourcenmanagement“

Abb. 20: Sitzung der AG am 19.06.2014 in Arnsdorf

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Abb. 21: Sitzung der AG am 10.07.2014 in Wachau

Sitzung der Arbeitsgruppe „Daseinsvorsorge & Dorfentwicklung“

Abb. 22: Sitzung der AG am 18.06.2014 in Ohorn

Abb. 23: Sitzung der AG am 09.07.2014 in Elstra

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Sitzung der Arbeitsgruppe „Wirtschaft & Bildung“

Abb. 24: Sitzung der AG am 19.06.2014 in Arnsdorf

Abb. 25: Sitzung der AG am 08.07.2014 in Großröhrsdorf

Bürgerveranstaltung und Ideenwerkstatt „Lebenswerte Westlausitz“ am 24.09.2014 in Großröhrsdorf

Abb. 26: Begrüßung durch den Vorsitzenden des Westlausitz e.V., Herrn Krauße (links) und Herrn Schubert vom Planungsbüro Schubert (rechts)

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LES Westlausitz

Abb. 27: Vorstellung der bisherigen Ergebnisse

Abb. 28: Ideenwerkstatt „Projektauswahlkriterien“ (links) und „Bürgerbeteiligung/Öffentlichkeitsarbeit“ (rechts)

Abb. 29: Ideenwerkstatt „Projektideen“

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LES Westlausitz

ANLAGE 3 - STATISTISCHE DATEN

LEADER-ENTWICKLUNGSSTRATEGIE WESTLAUSITZ

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LES Westlausitz

Bevölkerungsbestand der Region Westlausitz 1990 bis 2013

Fläche in Einwohner Kommune km² 1990 2000 2010 2012 2013 Arnsdorf 35,80 5.510 5.052 4.670 4.764 4.769 Bischofswerda, Stadt 46,30 14.837 13.907 12.130 11.685 11.605 Bretnig-Hauswalde 14,40 3.193 3.337 3.086 2.971 2.951 Elstra, Stadt 32,60 3.261 3.224 2.903 2.909 2.899 Frankenthal 9,40 1.125 1.100 999 965 957 Großharthau 37,30 3.108 3.694 3.224 2.820 2.745 Großröhrsdorf, Stadt 26,50 7.453 7.560 6.826 6.603 6.627 Lichtenberg 14,80 1.785 1.803 1.655 1.632 1.611 Ohorn 12,10 2.482 2.623 2.377 2.369 2.340 Pulsnitz, Stadt* 26,70 8.318 8.460 7.744 7.610 7.578 Rammenau 10,80 1.446 1.538 1.438 1.408 1.414 Steina 12,50 1.925 1.883 1.728 1.674 1.657 Wachau 38,10 3.792 4.675 4.385 4.315 4.321 Landkreis Bautzen 2.391 389.199 363.677 321.511 310.898 308.350 Freistaat Sachsen 18.420 4.775.914 4.425.581 4.149.477 4.050.204 4.046.385

Westlausitz Gesamt 317,30 58.235 58.856 53.165 51.725 51.474

* Der Ortsteil Oberlichtenau gehört nicht zu der Gebietskulisse Westlausitz, ist jedoch in diesen Zahlen enthalten.

Quelle: Basisdaten der LEADER-Region Westlausitz für die Erarbeitung der LES, Förderperiode 2014-2020, Gebietsstand 1. Januar 2014, statistische Daten auf Basis des Zensus 2011 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (2014): Bevölkerung im Freistaat Sachsen.

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LES Westlausitz

Bevölkerungsentwicklung seit 1990

Arnsdorf Bischofswerda Bretnig-Hauswalde Elstra Frankenthal Großharthau Großröhrsdorf 1990 5.510 14.837 3.193 3.261 1.125 3.108 7.453

2000 5.052 13.907 3.337 3.224 1.100 3.694 7.560 2007 4.844 -4,1% 12.545 -9,8% 3.134 -6,1% 3.027 -6,1% 1.051 -4,5% 3.179 -13,9% 7.050 -6,7% 2008 4.792 -1,1% 12.395 -1,2% 3.127 -0,2% 2.976 -1,7% 1.023 -2,7% 3.178 0,0% 6.966 -1,2% 2009 4.707 -1,8% 12.235 -1,3% 3.096 -1,0% 2.930 -1,5% 1.013 -1,0% 3.179 0,0% 6.918 -0,7% 2010 4.670 -0,8% 12.130 -0,9% 3.086 -0,3% 2.903 -0,9% 999 -1,4% 3.224 1,4% 6.826 -1,3% 2011 4.731 1,3% 11.797 -2,7% 2.987 -3,2% 2.909 0,2% 973 -2,6% 2.992 -7,2% 6.647 -2,6% 2012 4.764 0,7% 11.685 -0,9% 2.971 -0,5% 2.909 0,0% 965 -0,8% 2.820 -5,7% 6.603 -0,7% 1990 - 2000 -8,3% -6,3% 4,5% -1,1% -2,2% 18,9% 1,4% 2000 - 2010 -7,6% -12,8% -7,5% -10,0% -9,2% -12,7% -9,7%

Lichtenberg Ohorn Pulsnitz* Rammenau Steina Wachau Gesamt 1990 1.785 2.482 8.318 1.446 1.925 3.792 58.235

2000 1.803 2.623 8.460 1.538 1.883 4.675 58.856 2007 1.722 -4,5% 2.473 -5,7% 7.933 -6,2% 1.480 -3,8% 1.785 -5,2% 4.515 -3,4% 54.738 -7,0% 2008 1.703 -1,1% 2.505 1,3% 7.805 -1,6% 1.456 -1,6% 1.779 -0,3% 4.447 -1,5% 54.152 -1,1% 2009 1.678 -1,5% 2.430 -3,0% 7.743 -0,8% 1.459 0,2% 1.755 -1,3% 4.448 0,0% 53.591 -1,0% 2010 1.655 -1,4% 2.377 -2,2% 7.744 0,0% 1.438 -1,4% 1.728 -1,5% 4.385 -1,4% 53.165 -0,8% 2011 1.652 -0,2% 2.383 0,3% 7.615 -1,7% 1.437 -0,1% 1.714 -0,8% 4.350 -0,8% 52.187 -1,8% 2012 1.632 -1,2% 2.369 -0,6% 7.610 -0,1% 1.408 -2,0% 1.674 -2,3% 4.315 -0,8% 51.725 -0,9% 1990 - 2000 1,0% 5,7% 1,7% 6,4% -2,2% 23,3% 1,1% 2000 - 2010 -8,2% -9,4% -8,5% -6,5% -8,2% -6,2% -9,7%

* Der Ortsteil Oberlichtenau gehört nicht zu der Gebietskulisse Westlausitz, ist jedoch in diesen Zahlen enthalten.

Quelle: Basisdaten der LEADER-Region Westlausitz für die Erarbeitung der LES, Förderperiode 2014-2020, Gebietsstand 1. Januar 2014, statistische Daten auf Basis des Zensus 2011

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LES Westlausitz

Breitbandversorgung der Kommunen über DSL (leitungsgebunden)

Kommune ab 2 Mbit/s in % ab 16 Mbit/s in % ab 30 Mbit/s in % Arnsdorf 99,46 34,51 24,98 Bischofswerda 99,58 43,77 17,37 Bretnig-Hauswalde 97,46 94,71 56,71 Elstra 99,31 57 27,69 Frankenthal 99,5 94,62 76,66 Großharthau 99,35 48,89 29,51 Großröhrsdorf 99,7 36,92 21,42 Lichtenberg 46,9 2,57 2,57 Ohorn 70,6 3,76 2,88 Pulsnitz 99,85 17,63 13,03 Rammenau 97,99 88,73 75,32 Steina 14,47 1,86 1,86 Wachau 99,14 83,68 16,66 Westlausitz 86,41 46,82 28,2

Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI): Breitbandatlas, www.zukunft- breitband.de/Breitband/DE/Breitbandatlas/BreitbandVorOrt/breitband-vor-ort_node.html, Zu- griff am 25.07.2014)

Wohnungsbestand und Leerstand

6.000

5.000

4.000 1995 2011 3.000 Leerstand 2011

2.000

1.000

0

Quelle: Basisdaten der LEADER-Region Westlausitz für die Erarbeitung der LES, Förderperiode 2014- 2020, Gebietsstand 1. Januar 2014, statistische Daten auf Basis des Zensus 2011

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LES Westlausitz

Pendlerverhalten in der Region

2.500

2.000

Nichtpendler 1.500

Einpendler mit Wohnort innerhalb des Landkreises

1.000 Einpendler mit Wohnort außerhalb des Landkreises

Auspendler mit Arbeitsort 500 innerhalb des Landkreises

Auspendler mit Arbeitsort außerhalb des Landkreises

-

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaat Sachsen: Pendlerverhalten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten des Freistaates Sachsen am 30. Juni 2013 nach Gemeinden

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ANLAGE 4 - BERÜCKSICHTIGUNG PLANUNGEN/STRATEGIEN

LEADER-ENTWICKLUNGSSTRATEGIE WESTLAUSITZ

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LES Westlausitz

Planungen/ Ziele/Schwerpunkte LES Westlausitz Strategien Die Ziele der LES Westlausitz stehen Fünf Kernziele: Beschäftigung, For- den fünf Kernzielen nicht entgegen. Sie schung und Entwicklung, Klima und wurden bei der Erarbeitung der strategi- Energie, Bildung sowie Armutsbekämp- schen Ziele berücksichtigt und finden fung und soziale Ausgrenzung. ebenso bei der Umsetzung der LES Be- achtung. Übereinstimmung mit dem Ziel „Stand- Intelligentes Wachstum soll durch die ortfaktoren verbessern“: intelligenter Entwicklung einer auf Wissen und Inno- und nachhaltiger Ausbau der regionalen vation gestützten Wirtschaft erreicht Wirtschaftskraft durch eine Verbesse- werden. rung von Standortfaktoren. Übereinstimmung mit dem Ziel „Res- sourcen kennen und regional intelli- Strategie Europa gent ökologisch nutzen“: nachhaltige und schonende Nutzung ökologischer 2020 (Europäische soll durch die Nachhaltiges Wachstum Ressourcen als Grundlage einer positi- Kommission 2010: Förderung einer ressourcenschonen- ven wirtschaftlichen Entwicklung. Der 5 ff.) den, ökologischeren und wettbewerbs- ressourcenschonende Umgang soll zu- fähigeren Wirtschaft erzielt werden. dem bei allen Projekten berücksichtigt werden, so dass sich dieses Ziel der EU in allen strategischen Zielen der Region Westlausitz wiederfindet. Übereinstimmung mit den Zielen „Regi- onale Identität und touristische Ent- Integratives Wachstum soll durch die wicklung stärken“ und „Standortfak- Förderung einer Wirtschaft mit hoher toren verbessern“: der Zusammenhalt Beschäftigung und ausgeprägtem sozi- und die Kooperation in der Region wer- alen und territorialen Zusammenhalt er- den durch eine Verknüpfung von Ange- langt werden. boten und die Förderung von regionalen Wirtschaftskreisläufen gestärkt sowie entwickelt. Die Ziele der LES Westlausitz stehen der Stärkung von Forschung, technolo- 1. Stärkung von Forschung, technologi- gischer Entwicklung und Innovation scher Entwicklung und Innovation nicht entgegen, sondern unterstützen diese. Die Barrierefreiheit spielt in der Region Art. 9 ESI-Fonds-VO eine wichtige Rolle. Dies spiegelt sich vor allem in dem Ziel „ 2. Verbesserung der Barrierefreiheit so- Alltagsbedürf- wie der Nutzung und Qualität von Infor- “ wie- Thematische Ziele nisse demografiegrecht sichern mations- und Telekommunikationstech- der. Maßnahmen, die dieses Ziel verfol-

nologie gen, erhalten besondere Beachtung. die Ziele gelten für Dies wird u.a. in den Projektauswahlkri- EFRE, ESF, EMFF, terien deutlich. ELER sowie Kohä- Übereinstimmung mit dem Ziel „Stand- sionsfonds ortfaktoren verbessern“: die Region hat sich zum Ziel gesetzt, regionale (Verordnung (EU) Nr. 3. Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit KMU zu unterstützen. Dabei sollen be- 1303/2013 des euro- von KMU, des Agrarsektors (beim E- reits ansässige Unternehmen und die päischen Parlaments LER) und des Fischerei- und Aquakul- Neuansiedlung von Unternehmen ge- und des Rates (ESI- tursektors (beim EMFF) fördert werden. Dies führt dazu, dass Fonds-VO) vom die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt wird 17.12.2013) und die Region u.a. attraktiver für Fami- lien wird. Übereinstimmung mit dem Ziel „ 4. Förderung der Bestrebungen zur Ver- Res- sourcen kennen und intelligent regi- ringerung der CO2-Emissionen in allen onal ökologisch nutzen“: die Region Branchen der Wirtschaft hat sich u.a. zum Ziel gesetzt,

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Energiealternativen verstärkt zu för- 5. Förderung der Anpassung an den Kli- dern. Die nachhaltige Verbesserung der mawandel sowie der Risikoprävention Energieeffizienz zur Verringerung des und des Risikomanagements CO2 - Ausstoßes sowie die Stärkung ei- ner nachhaltigen Flächennutzung und 6. Erhaltung und Schutz der Umwelt so- die Sicherung des ökologischen Poten- wie Förderung der Ressourceneffizienz tials der Region sind dabei weitere The- men, die Bedachungen finden sollen. 7. Förderung von Nachhaltigkeit im Ver- kehr und Beseitigung von Engpässen in Übereinstimmung mit dem Ziel „Stand- wichtigen Netzinfrastrukturen ortfaktoren verbessern“: Sicherung und Ausbau wichtiger Infrastruktur so- 8. Förderung nachhaltiger und hoch- wie Förderung des Erhalts von Fach- wertiger Beschäftigung und Unterstüt- kräften in der Region. zung der Mobilität der Arbeitskräfte Die Ziele der LES Westlausitz stehen der Förderung der sozialen Inklusion und Bekämpfung von Armut und Diskri- 9. Förderung der sozialen Inklusion und minierung nicht entgegen. Der Region Bekämpfung von Armut und jeglicher ist es wichtig, alle Akteursguppen Diskriminierung gleichermaßen zu berücksichtigen, da nur so alle Ziele der LES umgesetzt werden können. Übereinstimmung mit den Zielen „Standortfaktoren verbessern“: Si- cherung der Schul- und Kitainfrastruktur 10. Investitionen in Bildung, Ausbildung sowie von Bildungs- und Weiterbil- und Berufsbildung für Kompetenzen dungsmöglichkeiten in der Region. und lebenslanges Lernen Durch den Ausbau der sozialen Infra- struktur wird die Region für Familien at- traktiver.

11. Verbesserung der institutionellen Die Ziele der LES Westlausitz stehen Kapazitäten von öffentlichen Behörden der Verbesserung der effizienten öffent- und Interessenträgern und der effizien- lichen Verwaltung nicht entgegen. ten öffentlichen Verwaltung

1. Förderung von Wissenstransfer und Innovation in der Land- und Forstwirt- Art. 5 ELER-VO schaft und den ländlichen Gebieten mit Schwerpunkt auf den folgenden Berei- chen: Prioritäten der a) Förderung der Innovation, der Zu- Union für die Ent- sammenarbeit und des Aufbaus der wicklung des ländli- Wissensbasis in ländlichen Gebieten Die Ziele der LES Westlausitz stehen chen Raums b) Stärkung der Verbindungen zwi- dieser Unionspriorität sowie den schen Landwirtschaft, Nahrungsmit- Schwerpunkten nicht entgegen. (Verordnung (EU) Nr. telerzeugung und Forstwirtschaft sowie 1305/2013 des euro- Forschung und Innovation, unter ande- päischen Parlaments rem zu dem Zweck eines besseren Um- und des Rates (E- weltmanagements und einer besseren LER) vom Umweltleistung 17.12.2013) c) Förderung des lebenslangen Lernens und der beruflichen Bildung in der Land- und Forstwirtschaft

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LES Westlausitz

2. Verbesserung der Lebensfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe und der Wettbewerbsfähigkeit aller Arten von Landwirtschaft in allen Regionen und Förderung innovativer landwirt- schaftlicher Techniken und der nachhal- Die Ziele der LES Westlausitz stehen tigen Waldbewirtschaftung der Verbesserung der Lebensfähigkeit a) Verbesserung der Wirtschaftsleis- der landwirtschaftlichen Betriebe und tung aller landwirtschaftlichen Betriebe, der Wettbewerbsfähigkeit aller Arten Unterstützung der Betriebsumstruktu- von Landwirtschaft nicht entgegen. rierung und -modernisierung insbeson- dere mit Blick auf die Erhöhung der Marktbeteiligung und -orientierung so- wie der landwirtschaftlichen Diversifizie- rung 3. Förderung einer Organisation der Nahrungsmittelkette, einschließlich der Verarbeitung und Vermarktung von Ag- rarerzeugnissen, des Tierschutzes und des Risikomanagements in der Land- wirtschaft a) Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Die Ziele der LES Westlausitz stehen der Primärerzeuger durch ihre bessere dieser Unionspriorität samt Schwer- Einbeziehung in die Nahrungsmittel- punktbereichen nicht entgegen. kette durch Qualitätsregelungen, die Er- höhung der Wertschöpfung von land- wirtschaftlichen Erzeugnissen, die Ab- satzförderung auf lokalen Märkten und kurze Versorgungswege, Erzeugerge- meinschaften und -organisationen und Branchenverbände 4. Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung der mit der Land- und Forstwirtschaft verbundenen Ökosys- teme a) Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt, auch in Natura-2000-Gebieten und in Gebieten, die aus naturbedingten oder anderen spezifischen Gründen benach- Die Ziele der LES Westlausitz stehen teiligt sind, der Landbewirtschaftung mit dieser Unionspriorität samt Schwer- hohem Naturwert, sowie des Zustands punktbereichen nicht entgegen. der europäischen Landschaften b) Verbesserung der Wasserwirtschaft, einschließlich des Umgangs mit Dünge- mitteln und Schädlingsbekämpfungs- mitteln c) Verhinderung der Bodenerosion und Verbesserung der Bodenbewirtschaf- tung 5. Förderung der Ressourceneffizienz und Unterstützung des Agrar-, Nah- Übereinstimmung mit dem Ziel „Res- rungsmittel- und Forstsektors beim sourcen kennen und regional intelli- “: effizienter Übergang zu einer kohlenstoffarmen gent ökologisch nutzen und klimaresistenten Wirtschaft Umgang mit vorhanden Ressourcen so- wie Förderung der Nutzung von erneu- b) Effizienzsteigerung bei der Energie- erbaren Energien, z.B. der Verarbeitung nutzung in der Landwirtschaft und der von Biomasse. Nahrungsmittelverarbeitung

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c) Erleichterung der Versorgung mit und stärkere Nutzung von erneuerbaren Energien, Nebenerzeugnissen, Abfällen und Rückständen und anderen Aus- gangserzeugnissen außer Lebensmit- teln für die Biowirtschaft d) Verringerung der aus der Landwirt- schaft stammenden Treibhausgas- und Ammoniakemissionen e) Förderung der Kohlenstoff-Speiche- rung und -Bindung in der Land- und Forstwirtschaft 6. Förderung der sozialen Inklusion, der Armutsbekämpfung und der wirtschaftli- chen Entwicklung in ländlichen Gebie- Übereinstimmung mit allen Zielen der ten LES Westlausitz: Förderung einer nach- a) Erleichterung der Diversifizierung, haltig Entwicklung in den ländlichen Ge- Gründung und Entwicklung von kleinen bieten unter der Beachtung regionaler Unternehmen und Schaffung von Ar- Gegebenheiten und integrierter sowie beitsplätzen innovativer Handlungsfelder. b) Förderung der lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten Hauptanliegen 1: Unterstützung der Entwicklung des ländlichen Raums un- ter Beachtung der spezifischen und lo- kalen Bedürfnisse insbesondere mit Blick auf die Herausforderungen des demografischen Wandels durch ver- stärkte Entscheidungskompetenz und Verantwortung auf lokaler Ebene Übereinstimmung mit allen Zielen der LES Westlausitz: die zivilgesellschaftli- che Beteiligung der Region soll beför- dert und unterstützt werden, so dass EPLR 2014-2020 (B44) Unterstützung der von der örtli- das „Wir-Gefühl“ gestärkt wird. Wichtig (Stand 23.05.2014) chen Bevölkerung betriebenen Strate- für die Entwicklung der Region sowie für gien für lokale Entwicklung die Umsetzung der LES ist es die Kapa- Bedarfe die dem zitäten des Regionalmanagements zu Schwerpunktbe- entwickeln und die gebietsübergrei- reich 6b) zugeord- fende sowie die transnationale Koope- net werden rationen zu unterstützen. (B45) Unterstützung von Qualifizie- (SMUL 2014: 100 f.) rungsmaßnahmen für Akteure und Sen- sibilisierung im Bereich lokaler Entwick- lungsstrategien Der nachhaltige Umgang mit den regio- nalen Ressourcen ist ein wichtiger Schwerpunkt, der sich in allen strategi- schen Zielen wiederfindet. Darüber hin- (B19) Minimierung der Flächenneuinan- aus soll der hohe Flächenverbrauch spruchnahme und Rückführung von bzw. die Flächenversiegelung reduziert Flächen in die Primärproduktion werden. Dieses Thema findet im Ziel „Ressourcen kennen und intelligent regional ökologisch nutzen“ beson- dere Beachtung.

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Übereinstimmung mit dem Ziel „Stand- ortfaktoren verbessern“: Der Region ist es wichtig, die regionalen KMU zu unterstützen sowie Neuansiedlungen weiterer Unternehmen zu befördern. (B34) Unterstützung privatwirtschaftli- Um die Standortfaktoren attraktiver zu cher, kleingewerblicher Investitionen gestalten, ist es erforderlich, die techni- sche und die soziale Infrastruktur an die Herausforderungen des demografi- schen Wandels anzupassen und be- darfsgerecht weiter zu entwickeln. Übereinstimmung mit den Zielen „Standortfaktoren verbessern“ und „Regionale Identität und touristische Entwicklung stärken.“: Auch die Westlausitz hat sich zum Ziel gesetzt Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaf- (B35) Unterstützung der Schaffung und fen sowie dabei innovative Ansätze zu Sicherung hochwertiger Arbeitsplätze unterstützen. Dieses kann jedoch nur durch die Förderung von Investitionen erreicht werden, wenn entsprechende Investitionen im Tourismus, Handwerk, Handel und Dienstleistungesgewerbe getätigt werden. Die Region ist sich be- wusst, dass einer Abwanderung der Be- völkerung u.a. durch wohnortnahe Ar- beitsplätze vorgebeugt werden kann. (B36) Unterstützung zur Diversifizie- Die Ziele der LES Westlausitz stehen rung landwirtschaftlicher Betriebe hin zu diesem Bedürfnis nicht entgegen. nichtlandwirtschaftlichen Tätigkeiten Übereinstimmung mit den Zielen „Standortfaktoren verbessern“ und (B37) lokalspezifische Anpassung der „Alltagsbedürfnisse demografieger- Infrastrukturen an sich ändernde Nach- echt sichern“: Verbesserung und An- frage- und Bedarfsstrukturen für KMU passung der infrastrukturellen Gege- benheiten in der Region. Übereinstimmung mit dem Ziel: „Res- sourcen kennen und intelligent regi- onal ökologisch nutzen“: die vorhan- den landwirtschaftlichen Wege, die (B38) Unterstützung eines lokalspezifi- meistens im Baulast der Gemeinde lie- schen Ausbaus der ländlichen Wegein- gen, befinden sich teilweise in einem frastruktur schlechten Zustand, so dass die Region den lokalspezifischen Ausbau der länd- lichen Wegeinfrastruktur befürwortet und unterstützt. Die Erreichbarkeit innerhalb der Region bzw. zwischen den Kommunen ist nicht überall gegeben, so dass ein Schwer- punkt der Region ist, eine bedarfsge- rechte Infrastruktur zu schaffen. Dies (B39) Schaffung infrastruktureller Vo- führt dazu, dass die „Standortfaktoren raussetzungen für die Erhaltung qualifi- verbessert“ (strategisches Ziel) und zierter Arbeitsplätze und Erleichterung Arbeitsplätze erhalten werden. Die Un- der Mobilität terstützung alternativer Mobilitätsfor- men spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle, da so Alltagsbedürfnisse gesi- chert werden können („Alltagsbedürf- nisse demografiegerecht sichern“).

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Auch die Region Westlausitz muss sich dem demografischen Wandel und dem damit verbundenen Bevölkerungsrück- gang stellen. Dabei ist es der Region (B40) Anpassung der kommuna- wichtig, eine bedarfsgerechte soziale len/dörflichen Infrastrukturausstattun- Infrastruktur (Kitas, Schulen usw.) si- gen an die Herausforderungen des de- cherzustellen und die gewerbliche so- mografischen Wandels wie medizinische Grundversorgung zu erhalten und aus zu bauen („Standort- faktoren verbessern“ und „Alltags- bedürfnisse demografiegerecht si- chern“). Übereinstimmung mit den Zielen „Standortfaktoren verbessern.“, „All- tagsbedürfnisse demografiegerecht sichern“ und „Soziale Netzwerke för- dern“: Um die soziokulturelle Infrastruk- (B41) Unterstützung der Restrukturie- tur der Region zu erhalten und weiter zu rung und lokalspezifische Bedarfsan- entwickeln, ist es erforderlich die Kom- passung soziokultureller Einrichtungen munen und Vereine als Träger der Ein- richtungen finanziell und konzeptionell zu unterstützen. Nur so sind diese in der Lage, eine bedarfsgerechte sowie wirt- schaftliche Entwicklung des Betriebes zu gewährleisten. Bedingt durch die Abwanderung der Be- völkerung stehen einige Gebäude der Region leer und weisen einen großen Sanierungsbedarf auf. Vor dem Hinter- grund, dass die zum Teil ortsbildprägen- den Gebäude für die dörfliche Sied- lungsstruktur von Bedeutung sind, ist (B42) Erhaltung und angepasste Nut- der Erhalt dieser Bausubstanz ein wei- zung des ländlichen Kulturerbes terer Schwerpunkt der Region. Durch die Um- oder Wiedernutzung dieser Ge- bäude wird das ländliche Kulturgut er- halten und in Wert gesetzt („Regionale Identität und touristische Entwick- lung stärken.“ und „Alltagsbedürf- nisse demografiegerecht sichern“). In der Westlausitz gibt es einige bedeu- tende und interessante Sehenswürdig- keiten, Ausflugsziele und Freizeitein- richtungen, die derzeit jedoch nur unzu- reichend vernetzt sind. Da der Touris- (B43) Unterstützung von Investitionen in mus nicht nur zur Steigerung der Wirt- die qualitative Verbesserung des Tou- schaftskraft sondern auch zur Stärkung rismus der regionalen Identität beiträgt, ist die Region bestrebt, die touristische Ent- wicklung sowie die Vermarktung regio- naler Produkte zu unterstützen. („Regi- onale Identität und touristische Ent- wicklung stärken.“) (B46) Unterstützung des Ausbaus von Übereinstimmung mit dem Ziel „Stand- Hochgeschwindigkeits-Breitbandan- ortfaktoren verbessern“: Vorhande- schlüssen unter Beachtung lokalspezifi- nes Breitbandnetz sichern und nach scher Bedarfe Vorgaben des Bundes qualifizieren.

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Einbindung Sachsen in die europäische Die Ziele der LES stehen diesem Ent- Raumentwicklung wicklungsziel nicht entgegen. Übereinstimmung mit dem Ziel „Stand- ortfaktoren verbessern“ der LES- Förderung von Innovation und Wachs- Westlausitz: intelligenter und nachhalti- tum - Sicherung der räumlichen Rah- ger Ausbau der regionalen Wirtschafts- menbedingungen für die Wirtschaft kraft durch eine Verbesserung von Standortfaktoren. Übereinstimmung mit dem Ziel "All- tagsbedürfnisse demografiegerecht Sicherung der Daseinsvorsorge unter sichern": demografiegerechter Um- den Bedingungen des demografischen gang mit nötigen Anpassungen zur Si- Wandels LEP Sachsen 2013 cherstellung der Daseinsvorsorge in der Region. Übereinstimmung mit dem Ziel „ Handlungsschwer- All- punkte Ressourcenschonende Mobilität und in- tagsbedürfnisse demografiegerecht tegrierte Verkehrsentwicklung “: Sicherung der intra- und inter- (SMUL 2013: 11 ff.) sichern kommunalen Mobilität.

Übereinstimmung mit dem Ziel „Res- sourcen kennen und intelligent regi- Effiziente Flächennutzung und Redu- onal ökologisch nutzen“: Nachhaltige zierung der Flächeninanspruchnahme Flächennutzung und -bewirtschaftung für eine Verringerung der Flächeninan- spruchnahme. Übereinstimmung mit dem Ziel „Res- sourcen kennen und intelligent regi- Einbindung von Strategien zum Klima- onal ökologisch nutzen“: Nutzung von schutz und zur vorausschauenden An- Energiealternativen und Steigerung der passung an die Folgen des Klimawan- Energieeffizienz als Mittel einer positi- dels ven Beeinflussung des CO2-Haushaltes der Region Übereinstimmung mit dem Ziel „Stand- Weiterentwicklung der Wirtschaftskraft ortfaktoren verbessern“: intelligenter und Standortattraktivität, Stärkung der und nachhaltiger Ausbau der regionalen regionalen Wirtschaftskreisläufe Wirtschaftskraft durch eine Verbesse- rung von Standortfaktoren. Übereinstimmung mit dem Ziel „Res- Nachhaltige Nutzung einheimischer sourcen kennen und intelligent regi- Ressourcen onal ökologisch nutzen“ Übereinstimmung mit dem Ziel „Regio- nale Identität stärken“: Nutzen der re- gionalen Gegebenheiten als Anzie- Nutzung der Ausstrahlungseffekte an- hungspunkte und Alleinstellungsmerk- grenzender Metropolregionen bzw. der Regionalplan male gegenüber den angrenzenden Re- Stadt Dresden Oberlausitz-Nie- gionen und Städten sowie Nutzung von derschlesien Ausstrahlungseffekten (z.B. im Bereich Forschung und Entwicklung). (Regionaler Pla- Übereinstimmung mit dem Ziel „All- nungsverband Aufbau und Sicherung des Bildungswe- tagsbedürfnisse demografiegerecht sichern“: Sicherung und Qualifizierung Oberlausitz-Nieder- sens schlesien 2010: 5) der Schul- und Kita-Angebote in der Re- gion. Übereinstimmung mit dem Ziel „Stand- “: Ausbau und Optimierung der technischen Infrastruk- ortfaktoren verbessern Optimierung der technischen Infrastruk- tur tur, beispielsweise der Versorgung mit Breitbandinternet. Übereinstimmung mit dem Ziel „Stand- ortfaktoren verbessern“: Förderung Wirtschaftliche Stabilisierung der zent- der wirtschaftlichen Leistungskraft der ralen Orte regionalen Unternehmen mit daraus re- sultierender Stabilisierung der einzel- nen Kommunen.

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Übereinstimmung mit dem Ziel „Res- sourcen kennen und intelligent regi- Unterstützung traditioneller Land-, “: Nachhaltige Forst- und Fischwirtschaft onal ökologisch nutzen Nutzung vorhandener Ressourcen in Land-, Forst- und Fischwirtschaft. Übereinstimmung mit dem Ziel „Regio- Stärkung des Wirtschaftsfaktors Touris- nale Identität stärken": Qualifizierung mus und Vernetzung von touristischen Ange- boten der Region. Übereinstimmung mit dem Ziel „Stand- zukunftssichere Ausrichtung der Wirt- ortfaktoren verbessern“: intelligenter schaft und nachhaltiger Ausbau der regionalen Wirtschaftskraft durch eine Verbesse- Erhöhung der wirtschaftlichen Innovati- rung von Standortfaktoren und der Um- onskraft setzung von innovativen Projekten. Übereinstimmung mit dem Ziel „Res- sourcen kennen und intelligent regi- Ausbau regenerativer Energien onal ökologisch nutzen“: Förderung der Nutzung von erneuerbaren Ener- gien Übereinstimmung mit den Zielen „Standortfaktoren verbessern“, „Res- Stärkung der regionalen Wertschöp- sourcen kennen und intelligent regi- onal ökologisch nutzen“ und „Regio- fung nale Identität stärken“: zielübergrei- fender Ausbau von regionalen Wert- schöpfungsketten. Übereinstimmung mit dem Ziel „Regio- breite und qualitativ hochwertige Ange- nale Identität stärken“: Qualifizierung bote im Bereich Tourismus und Vernetzung von touristischen Ange- Ziele der Entwick- boten der Region. lung für den Land- Übereinstimmung mit dem Ziel „Stand- kreis Bautzen ortfaktoren verbessern“: Ausbau und leistungsfähige Straßeninfrastruktur (Landkreis Bautzen Optimierung der technischen Infrastruk- 2011: 5 ff.) tur. Übereinstimmung mit dem Ziel „Stand- Sicherung des Arbeits- und Fachkräfte- ortfaktoren verbessern“: Förderung personals des Erhalts von Fachkräften in der Re- gion. Übereinstimmung mit den Zielen „All- tagsbedürfnisse demografiegerecht sichern“ und „Soziale Netzwerke för- Ausgestaltung des Wohlfühlfaktors in dern“: Schaffen und Ausbauen von gu- allen Lebensbereichen ten Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Region sowie einer Unterstützung des Ehrenamts und lokaler und regiona- ler Vereine. Übereinstimmung mit dem Ziel „Res- sourcen kennen und intelligent regi- onal ökologisch nutzen“: Nachhaltige schonende Nutzung natürlicher Res- Nutzung vorhandener Ressourcen, sourcen sowie Anpassung an den Kli- Ausbau von erneuerbaren Energien und mawandel Steigerung der Energieeffizienz für ei- nen präventiven Umgang mit dem Kli- mawandel.

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Handlungsfeld 1: Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft Die Region Westlausitz hat erkannt, Handlungsfeld 2: Wettbewerbsfähigkeit dass der Tourismus ein wichtiger Wirt- Tourismusstrate- der Destinationen und Aufgabenteilung schaftsfaktor ist und sich somit zum Ziel gie Sachsen 2020 gesetzt, die touristische Entwicklung in Handlungsfeld 3: Stärkung der Leis- der Westlausitz zu stärken und zu qua- (SMWA 2011: 15 tungsfähigkeit der touristischen Infra- lifizieren. Diesem Schwerpunkt wird mit ff.) struktur in den Destinationen dem strategischen Ziel „Regionale Handlungsfeld 4: Tourismusmarketing Identität und touristische Entwick- lung stärken“ Rechnung getragen. Handlungsfeld 5: Tourismusförderung Übereinstimmung mit dem Ziel „Res- sourcen kennen und intelligent regi- Ziel 1: Ausbau erneuerbarer Energien onal ökologisch nutzen“: Ausbau von erneuerbaren Energien. Übereinstimmung mit dem Ziel „Res- Regionales Ener- sourcen kennen und intelligent regi- gie- und Klima- onal ökologisch nutzen“: Nutzung neuer Technologien zur Wärmeerzeu- schutzkonzept für Ziel 2: Erhöhung des KWK-Anteils die Planungsre- gung und dadurch Reduzierung des Be- gion Oberlausitz- darfs an fossilen Brennstoffen. Nutzung des Potentials der Kraft-Wärme Kopp- Niederschlesien lung. des Planungsver- Übereinstimmung mit dem Ziel „Res- bands sourcen kennen und intelligent regi- Ziel 3: Reduzierung des fossilen Hei- onal ökologisch nutzen“: Nutzung (Regionaler Pla- zenergiebedarfs neuer Technologien zur Wärmeerzeu- nungsverband gung und dadurch Reduzierung des Be- Oberlausitz-Nieder- darfs an fossilen Brennstoffen. schlesien 2012: 27 Übereinstimmung mit dem Ziel „Res- ff.) sourcen kennen und intelligent regi- onal ökologisch nutzen“: Nachhaltige Ziel 4: Senkung der CO2-Emissionen Nutzung vorhandener Ressourcen und Steigerung der Energieeffizienz für eine nachhaltige Reduzierung der CO2- Emissionen. Übereinstimmung mit dem Ziel „All- tagsbedürfnisse demografiegerecht Wohnpolitisches Ziel 1: Funktionierender Wohnungs- sichern“: Schaffung eines bedarfsge- Konzept „Wohnen markt rechten Wohnungsangebotes und An- in Sachsen 2020“ passung an demografiebedingten Wan- del der Nachfrage. (SMI 2014: 31 ff.) Die Ziele der LES Westlausitz stehen Ziel 2: Zukunftsfähige Stadtentwicklung diesem Ziel nicht entgegen.

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Karte 1: Altersstruktur Karte 2: Arbeitslosigkeit Karte 3: Sozialversicherungspflichtige am Wohnort Karte 4: Sozialversicherungspflichtige am Arbeitsort Karte 5: Soziale Infrastruktur Karte 6: Kulturelle, touristische Infrastruktur Karte 7: Alternative Energieträger Karte 8: Flächennutzung

ANLAGE 5 - KARTENTEIL

LEADER-ENTWICKLUNGSSTRATEGIE WESTLAUSITZ

Fassung vom 25.01.2021 Anlagen LEADER-Entwicklungsstrategie EU-Förderperiode 2014 - 2020

14% 23%

63% 13% Karte 1: 25% 14% 23% Altersstruktur

62%

63%

13% Anteil der Bevölkerung im Alter unter 22% 14% 14% 15 Jahren bis über 65 Jahre 21% 20% 14% 20% (Stand 2012)

65% unter 15 Jahren 65% 66%

66% 15 - 65 Jahre 11% 14% 27% 23% 65 Jahre und mehr 13% 27%

62% 15% 63% 21%

60% Westlausitz Freistaat 64% Sachsen

13% 12% 24% 25%

14% 22%

13% 21% 63% 63%

64% Quelle: STALA Zensus 2011

66%

Kartengrundlage: GeoSN TK 50 LEADER-Entwicklungsstrategie EU-Förderperiode 2014 - 2020

40

54 Karte 2: 107 Arbeitslosigkeit 16 116 20

Zahl der Arbeitslosen

21 (Durchschnitt 2013) 24 18 22 22 35 männlich 30 65 weiblich

36 407 431 127 55 139

18 21

47

63

57 Quelle: STALA Zensus 2011 79

Kartengrundlage: GeoSN TK 50 LEADER-Entwicklungsstrategie EU-Förderperiode 2014 - 2020

42

290 457 148 32

260 Karte 3: 821 19 1.165 Sozialversicherungspfl ichtige 207 417 255

586 102 111 28 22 14 Zahl der Sozialversicherungspfl ich- 11 274 tigen am Wohnort (Stand 2013) 196 172 430 210 506 265 775 118

78 82 189 300 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 126 138 389 79 16 Produzierendes Gewerbe

1.231 34 313 1.180 Handel, Verkehr und Gastgewerbe 495 11 668 147 591 948 95 811 Unternehmensdienstleister 276 149 392 58 Öffentliche und private Dienstleister 526 76 22

309 384

166 17 230

671 645 Quelle: STALA Zensus 2011

294 340

Kartengrundlage: GeoSN TK 50 LEADER-Entwicklungsstrategie EU-Förderperiode 2014 - 2020

114 73

72

105 441 528 Karte 4: 1.114 453 Sozialversicherungspfl ichtige

35 41 773

16

56 Zahl der Sozialversicherungspfl ich- 56 8 13 tigen am Arbeitsort (Stand 2013) 87 98 5 323 62 23 361 153 161 51 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

1.820 150 Produzierendes Gewerbe

106 759 24 1.908 Handel, Verkehr und Gastgewerbe

528 386 1.065 751 Unternehmensdienstleister 514 107 1.135 20 442 27 Öffentliche und private Dienstleister

17 5

73 86

5 16

482 108 Quelle: STALA Zensus 2011

1.024 205

43

Kartengrundlage: GeoSN TK 50 LEADER-Entwicklungsstrategie EU-Förderperiode 2014 - 2020

Karte 5: Soziale Infrastruktur

Legende

Krankenhaus

stationäre Pfl egeeinrichtung

Grundschule Gymnasium

Mittel-/ Oberschule Förderschule

Berufsschule

>3 <1 Kindergarten

Quelle: STALA Zensus 2011

Kartengrundlage: GeoNS TK 50 LEADER-Entwicklungsstrategie EU-Förderperiode 2014 - 2020

Karte 6: Kulturelle, touristische Infrastruktur

Legende

Kirche, Trauerhalle

Schloß, Rittergut, Parkanlage

Museum

Freibad

Aussichtspunkt

Freizeitangebot

Zeltplatz

Gastronomie

Beherbung

Touristische Information

Kulturhaus, Bürgerhaus, Vereins- haus

Kartengrundlage: GeoSN TK 50 LEADER-Entwicklungsstrategie EU-Förderperiode 2014 - 2020

Karte 7: Alternative Energieträger

Arten der Energieanlagen (Stand 2014)

Biomassenanlagen

Photovoltaik (Aggregation)

Erdwärme

Windkraftanlagen

Kartengrundlage: GeoSN TK 50 LEADER-Entwicklungsstrategie EU-Förderperiode 2014 - 2020

14 256

879

2.053 21 360 Karte 8:

4 576 105 Flächennutzung 1.699 228

901

Flächenerhebung nach Art der tat- 6 197 sächlichen Nutzung 406 40 110 33 7 379 119 228 211 597 817 688 Landwirtschaftsfl äche

2.559 1134 Waldfl äche

10 201 Wasserfl äche

29 408 204

1.019 6 Siedlungs- und Verkehrsfl äche 76 1.338 86 852 Westlausitz Freistaat 59 712 767 Sachsen

689

3.116 31 277

44 378 1.307 2.092

1.036 Quelle: STALA Zensus 2011 2.104

Kartengrundlage: GeoSN TK 50

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ANLAGE 6 - SATZUNG DES WESTLAUSITZ - REGIONALE.WIRTSCHAFT.LEBEN E.V.

LEADER-ENTWICKLUNGSSTRATEGIE WESTLAUSITZ

Fassung vom 25.01.2021 Anlagen

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ANLAGE 7 - BEITRAGSORDNUNG DES WESTLAUSITZ - REGIONALE.WIRTSCHAFT.LEBEN E.V.

LEADER-ENTWICKLUNGSSTRATEGIE WESTLAUSITZ

Fassung vom 25.01.2021 Anlagen

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ANLAGE 8 - GESCHÄFTSORDNUNG DES KOKREIS DES WESTLAUSITZ - REGIONALE.WIRTSCHAFT.LEBEN E.V.

LEADER-ENTWICKLUNGSSTRATEGIE WESTLAUSITZ

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Anlage 1 Mitglieder des Koordinierungskreises

Institution

Ziel 1: Standortfak- 1: Ziel toren Ressourcen 2: Ziel Identität 3: Ziel Tourismus und Alltagsbe- 4: Ziel dürfnisse Soziale 5: Ziel Netzwerke Part- Öffentlicher ner Partner Privater

Stimmberechtigte Mitglieder Bergrestaurant Schwedenstein, vertr. d. Simone x x Fischer Bildungswerk der sächs. Wirtschaft gGmbH, vertr. x x d. Karin Haschke (ehem. Soeder) ev.-luth. Kirchgemeinde Bretnig-Hauswalde- Rammenau, vertr. d. Pfarrer Tobias Schwarzen- x x berg Gaststätte & Pension „Schwarzes Ross“, vertr. d. x x Julia Trepte Gemeinde Arnsdorf, vertr. d. d. Bürgermeister x x

Gemeinde Großharthau, vertr. d. d. Bürgermeister x x

Gemeinde Rammenau, vertr. d. d. Bürgermeister x x

Helbig Energieberatung, vertr. d. Bernhard Helbig x x

Klinger, Anja (Privatperson) x x Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit, vertr. d. x x Torsten Kluge Snelinski, Hiltrud (Privatperson) x x Stadt Bischofswerda, vertr. d. d. Oberbürgermeis- x x ter Stadt Elstra, vertr. d. d. Bürgermeister x x

Stadt Großröhrsdorf, vertr. d. d. Bürgermeister x x

Stadt Pulsnitz, vertr. d. d. Bürgermeister x x SV Fortschritt Großharthau e.V., vertr. d. Ferdi- x x nand Müller Ternes, Kerstin (Privatperson) x x

Valentin, Felicitas (Privatperson) x x Volkssolidarität Elbtalkreis-Meißen e.V., vertr. d. x x Andreas Reupert Beratendes Mitglied Landratsamt Bautzen, vertr. d. Oliver Kulok x

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ANLAGE 9 - LEITLINIE ZUR UMSETZUNG DES AKTIONSPLANS

LEADER-ENTWICKLUNGSSTRATEGIE WESTLAUSITZ

Fassung vom 25.01.2021 Anlagen LEADER-Entwicklungsstrategie für die Region Westlausitz

Leitlinie zur Umsetzung des Aktionsplans Präambel: Die Region Westlausitz offeriert eine finanzielle Unterstützung für ausgewählte Projekte, die mindestens einem strategischen Ziel der LES (LEADER-Entwicklungsstrategie) entsprechen. Ein Rechtsanspruch auf die Fördermittel ist nicht gegeben. Die Förderrichtlinie LEADER (in der jeweils gültigen Fassung) des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) liegt diesen Bestimmungen zu Grunde. Sie ist als Rahmenrichtlinie für alle Fördervorhaben bindend.

Teil I – Allgemeine Bestimmungen 1. Kohärenzkriterien und Hinweise 1.1 Die Förderung eines Projektes ist grundsätzlich nur dann möglich, wenn - die festgelegten Kohärenzkriterien (Anlage 10, siehe LES) erfüllt sind, - die bereitgestellten Fördergelder im erforderlichen Umfang zur Verfügung stehen und - das Entscheidungsgremium der LAG (Lokalen Aktionsgruppe) das Projekt befürwortet. Einer positiven Beschlussfassung des Gremiums liegt ein Projektranking zu Grunde, welches auf Basis von Projektauswahlkriterien (Anlage 10, siehe LES) entsteht. 1.2 Fachförderungen sind vorrangig in Anspruch zu nehmen. Dies gilt nur für Fachförderungen aus den Bereichen Schulinfrastruktur (Förderrichtlinie Schulinfrastruktur) und Kindertageseinrichtungen (VwV Kita Bau). 1.3 Die Förderung richtet sich vorrangig an Kommunen, Vereine, Unternehmen und Privatpersonen. Eine Förderung des Landkreises ist nicht vorgesehen, kann aber in Ausnahmefällen gewährt werden, wenn das zu fördernde Vorhaben von großer Bedeutung für die Region ist. 1.4 Eine Sanierung, Wiedernutzung oder Umnutzung ist nur dann zuwendungsfähig, wenn mindestens 40 % der konstruktiven Außenhülle erhalten bleibt. 1.5 Sofern zutreffend ist die Versiegelung von Flächen auf ein Minimum zu beschränken. 1.6 Nachweise zur Erfüllung der maßnahmespezifischen Kohärenzkriterien sind gemäß Teil II „Besondere Bestimmungen“ durch den Antragsteller zu erbringen. 1.7 Von der Förderung ausgeschlossen sind: a) Ausgaben für den Grunderwerb einschließlich der Nebenkosten, b) der Neubau von Gebäuden und Straßen, soweit im Rahmen der Leitlinie nicht anders geregelt, c) Pflegeleistungen bei Pflanzmaßnahmen, es sei denn, es handelt sich um die Fertigstellungspflege, und d) Gebäude, die nach 1990 erbaut wurden.

2. Art und Form der Zuwendung 2.1 Die Zuwendung wird als Projektförderung in Form der Anteilsfinanzierung als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt. 2.2 Sofern für die Finanzierung einer Maßnahme öffentlich-rechtliche Beiträge erhoben werden, dürfen diese nur auf den abzüglich der gewährten Zuwendung verbleibenden Eigenanteil des Zuwendungsempfängers bemessen werden. Beiträge der Pflichtigen werden als Eigenmittel des Zuwendungsempfängers anerkannt.

Teil II – Besondere Bestimmungen A Soziale Infrastruktur bedarfsgerecht entwickeln A.1 Bedarfsgerechte Entwicklung, Erhaltung und Erweiterung von Schulgebäuden, Sporthallen und Kindertageseinrichtungen A.1.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Eine Förderung wird nur dann gewährt, wenn die Nutzer im Rahmen der Planung von Baumaßnahmen in Fragen der Gestaltung aktiv einbezogen werden. Die Art und Weise der Beteiligung kann dabei frei gewählt werden. Zuwendungsberechtigt sind vorrangig Kommunen. Träger von Schulen in freier Trägerschaft sind nur dann zuwendungsberechtigt, sofern sie Zuschüsse nach dem Gesetz über Schulen in freier Trägerschaft (SächsFrTrSchulG), in der jeweils geltenden Fassung, erhalten. Bei Kindertageseinrichtungen muss es sich um Träger der freien Jugendhilfe nach dem Sächsischen Gesetz zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen (SächsKitaG), in der jeweils geltenden Fassung, handeln.

Fassung vom 25.01.2021 Seite 1 von 8 LEADER-Entwicklungsstrategie für die Region Westlausitz

Der Antragsteller legt bei Schulgebäuden, Schulsportaußenanlagen und Schulsporthallen im Vorfeld der Antragstellung eine schriftliche Bestätigung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und Sport zur Bestandssicherheit des zur Förderung beantragten Vorhabens vor. Die zu fördernde Kindertageseinrichtung muss in den Bedarfsplan des Jugendamtes aufgenommen oder deren Aufnahme vom Jugendamt verbindlich bestätigt sein. Nicht gefördert wird der Neubau von Schulgebäuden, Sporthallen und Kindertageseinrichtungen, es sei denn, es handelt sich um einen Erweiterungsneubau, der in direktem Bezug zu einem Bestandsgebäude steht. A.1.2 Höhe der Zuwendung Der Fördersatz beträgt 80 % für Kommunen, Träger von Schulen in freier Trägerschaft und Träger der freien Jugendhilfe. Der Maximalzuschuss beläuft sich auf 500.000 €.

A.2 Erhaltung und Schaffung von Angeboten für medizinische Grundversorgung und für Pflege- und Hilfsbedürftige A.2.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Eine Förderung kann nur dann gewährt werden, wenn der Antragsteller ein Konzept vorlegt, in dem das Projekt, der Bedarf und der Nutzen sowie die Wirtschaftlichkeit des Projektes schlüssig dargestellt werden. Die Bewertung der Qualität des Konzeptes obliegt dem Koordinierungskreis und spiegelt sich in den Projektauswahlkriterien wider. A.2.2 Höhe der Zuwendung Die Fördersätze betragen: - 80 % für Kommunen, Vereine und Verbände - 50 % für Sonstige Der Maximalzuschuss beträgt 200.000 €.

B Regionale technische Infrastruktur bedarfsgerecht sicherstellen B.1 Ausbau von Gemeindestraßen und/oder innerörtlichen Gehwegen B.1.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Ein Projekt ist nur dann förderfähig, wenn sich die Straße und/oder der Gehweg in Baulast der Gemeinde befinden. Projekte zur Erneuerung der Deckschicht sind ebenso förderfähig wie der grundhafte Ausbau von Straßen. Straßenbegleitende Randbefestigungen z.B. in Form von Borden und Banketten sind förderfähig. B.1.2 Höhe der Zuwendung Der Fördersatz beträgt 80 % für Kommunen. Der Maximalzuschuss beläuft sich auf 300.000 €.

C Regionale klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) unterstützen C.1 Schaffung und Erhaltung von Angeboten für eine wirtschaftliche Nutzung durch Sanierung, Um- und Wiedernutzung von Gebäuden und nicht investive Vorhaben sowie Schaffung und Entwicklung von Wertschöpfungsketten C.1.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Eine Förderung kann nur dann gewährt werden, wenn der Antragsteller ein Konzept vorlegt, in dem das Projekt, der Bedarf und der Nutzen sowie die Wirtschaftlichkeit des Projektes schlüssig dargestellt werden. Die Bewertung der Qualität des Konzeptes obliegt dem Koordinierungskreis und spiegelt sich in den Projektauswahlkriterien wider. Nicht gefördert werden Personalkosten, die für den Betrieb des Unternehmens erforderlich sind, sowie Verbrauchs- und Betriebsstoffe. C.1.2 Höhe der Zuwendung Die Fördersätze betragen: - 80 % für Kommunen, Vereine und Verbände - 50 % für Sonstige Der Maximalzuschuss beträgt 200.000 €.

Fassung vom 25.01.2021 Seite 2 von 8 LEADER-Entwicklungsstrategie für die Region Westlausitz

D Regionale Bildungslandschaft entwickeln D.1 Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft sowie zur Nachwuchs- und Fachkräftesicherung D.1.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Eine Förderung kann nur dann gewährt werden, wenn der Antragsteller ein Konzept vorlegt, in dem das Projekt, der Bedarf und der Nutzen des Projektes schlüssig dargestellt werden. Die Bewertung der Qualität des Konzeptes obliegt dem Koordinierungskreis und spiegelt sich in den Projektauswahlkriterien wider. Das Projekt muss eine Außenwirkung haben. Diese kann u.a. durch Beteiligung unterschiedlicher Personengruppen und/oder durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit erreicht werden. Nicht gefördert werden Maßnahmen, die der unternehmens-, vereins-, verbands- oder kommuneninternen Nachwuchs- und/oder Fachkräftesicherung bzw. -gewinnung dienen. D.1.2 Höhe der Zuwendung Die Fördersätze betragen: - 80 % für Kommunen, Vereine und Verbände - 50 % für Sonstige Der Maximalzuschuss beträgt 50.000 €.

E Hochwasserschutz und Gewässerunterhaltung ausbauen E.1 Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Risikovorsorge sowie zur Renaturierung von Gewässern E.1.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Die Vorhaben dürfen Hochwasserschutzkonzepten bzw. deren Zielen nicht widersprechen und müssen allen einschlägigen wasser-, naturschutz-, fischerei- und forstrechtlichen Regelungen Genüge tun. Hochwasserschutzmaßnahmen sind nur förderfähig, soweit sie dem Schutz der Allgemeinheit vor Hochwasser dienen. Maßnahmen an Brückenbauwerken, Durchlässen oder ähnlichen Gewässerquerungen können nur dann gefördert werden, wenn das Vorhaben dem Hochwasserschutz dient. Nicht gefördert werden: - Maßnahmen, die ohne Funktion für den öffentlichen Hochwasserschutz sind - Vorhaben an Gewässern der 1. Ordnung. E.1.2 Höhe der Zuwendung Die Fördersätze betragen: - 80 % für Kommunen, Privatpersonen, Vereine und Verbände - 50 % für Sonstige Der Fördersatz für Privatpersonen kommt nur zum Tragen, wenn das Vorhaben ausschließlich einer privaten Nutzung dient und durch das Vorhaben keine Einnahmen erzielt werden. Der Maximalzuschuss beträgt 100.000 €.

F Energien intelligent nutzen F.1 Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, des Energiecontrollings, zur Nutzung erneuerbarer Energien und dezentralen Energieversorgung F.1.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Eine Förderung kann nur dann gewährt werden, wenn der Antragsteller ein Konzept, in dem die Wirtschaftlichkeit, die Einsparpotentiale, die Umweltbeeinflussung sowie die Nachhaltigkeit des Projektes betrachtet und bewertet werden. Bei Vorhaben, die einen Zuschuss von 50.000 € übersteigen, ist dieses Konzept durch einen Planer, Energieberater oder vergleichbaren Fachmann zu erstellen. Geförderte Anlagen müssen den gesetzlich geltenden Anforderungen und dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. DINs sind – soweit zutreffend – anzuwenden. Eine entsprechende Erklärung ist einzureichen. Nicht gefördert werden: - Anlagen, die in einem Gebiet mit einem Anschluss- und Benutzungsgebot für Fernwärme liegen,

Fassung vom 25.01.2021 Seite 3 von 8 LEADER-Entwicklungsstrategie für die Region Westlausitz

- Anlagen, in denen bestimmte Abfälle einer Behandlung vor einer Ablagerung zugeführt werden, siehe § 10 Kreislaufwirtschafts und Abfallgesetz (KrW/AbfG), - Eigenbauanlagen, - Photovoltaikanlagen, - Investitionen in Anlagen, deren Hauptzweck die Elektrizitätserzeugung aus Biomasse gemäß Artikel 13 Buchstabe d und e der Verordnung (EU) Nr. 807/2014 ist, sowie Anlagen und technische Einrichtungen zur Elektrizitätserzeugung, die durch das Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien (EEG 2014) oder das Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWKG) begünstigt werden können, - aus Sicherheitsgründen benötigte Beleuchtung, - zusätzliche Gebäudeanstrahlung, - Effektbeleuchtung und - Anstrahlen von Pflanzen oder Ähnliches.

F.1.2 Höhe der Zuwendung Die Fördersätze betragen: - 80 % für Kommunen, Vereine und Verbände - 50 % für Sonstige Der Maximalzuschuss beträgt 150.000 €.

G Naturnahe und ökologische Flächenbewirtschaftung stärken G.1 Abbruch, Rückbau oder Teilrückbau baulicher Anlagen, Flächenentsiegelung und Renaturierung von Brachflächen G.1.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Maßnahmen können nur dann gefördert werden, wenn diese der Erhaltung und Entwicklung oder der Wiederherstellung der orts- und regionaltypischen Siedlungs- und Landschaftsstruktur dienen. Zudem muss eine Nachnutzung der Flächen gewährleistet sein, die den Zielen der LES entspricht. Im Zusammenhang mit einer Nachnutzung ist die Versiegelung auf ein erforderliches Mindestmaß zu reduzieren. Im Rahmen einer Abbruch- oder Rückbaumaßnahme sind die reinen Abbruch- und Abräumkosten, die einfache Begrünung sowie die ggf. erforderliche Wiederherstellung/Instandsetzung der Abbruchfläche am Gebäude förderfähig. G.1.2 Höhe der Zuwendung Die Fördersätze betragen: - 80 % für Kommunen, Vereine und Verbände und Privatpersonen - 50 % für Sonstige Der Fördersatz für Privatpersonen kommt nur zum Tragen, wenn das Vorhaben ausschließlich einer privaten Nutzung dient und durch das Vorhaben keine Einnahmen erzielt werden. Der Maximalzuschuss beträgt 100.000 €.

I Regionales Kulturgut und Brauchtum erhalten und in Wert setzen I.1 Maßnahmen zur Erhaltung und Etablierung des regionalen Kulturgutes und traditionellen Handwerks I.1.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Für bauliche Maßnahmen an denkmalgeschützten Anlagen ist ein denkmalpflegerisches Konzept, die denkmalschutzrechtliche Genehmigung oder ein Nachweis, dass die Genehmigung beantragt ist, vorzulegen. Bei Hochbauvorhaben muss darüber hinaus ein schlüssiges Nutzungskonzept eingereicht werden, in dem auch die Finanzierung der Bewirtschaftungs- und Instandhaltungskosten der Gebäude dargestellt ist. Im Zusammenhang mit baulichen Maßnahmen zur Erhaltung des Kulturgutes ist eine öffentliche Zugänglichkeit zu gewährleisten. Eine öffentliche Zugänglichkeit setzt voraus, dass die geförderte Anlage mindestens samstags und sonntags im Rahmen von öffentlich bekannt gemachten Öffnungszeiten zugänglich und ein fester Ansprechpartner an der Anlage benannt ist. Nutzungs- und saisonbedingte Schließzeiten sind zulässig.

Fassung vom 25.01.2021 Seite 4 von 8 LEADER-Entwicklungsstrategie für die Region Westlausitz

Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen an Kirchen sind nur die Kosten für die Sanierung der Außenhülle förderfähig. Die Sanierung bzw. Instandsetzung von historischen Ausstattungsgegenständen ist sowohl bei Hochbauvorhaben als auch bei Außenanlagengestaltungen förderfähig. Nicht gefördert werden Kosten für die Anschaffung von Ausstattungsgegenständen und Personalkosten zum Betrieb der Anlage. Ausnahme bildet die Ausstattung bei der Sanierung von Parkanlagen. I.1.2 Höhe der Zuwendung Die Fördersätze betragen: - 80 % für Kommunen, Vereine und Verbände - 50 % für Sonstige Der Maximalzuschuss beträgt 300.000 €.

J Touristische Entwicklung unterstützen J.1 Maßnahmen zur Erweiterung, Erneuerung oder Qualifizierung des touristischen Rad- und Wanderwegenetzes J.1.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Eine Förderung kann nur dann gewährt werden, wenn der Antragsteller ein Konzept vorlegt, in dem das Projekt, der Beitrag zur touristischen Entwicklung des Ortes bzw. der Region und die Vermarktung des Projektes schlüssig dargestellt werden. Die Bewertung der Qualität des Konzeptes obliegt dem Koordinierungskreis und spiegelt sich in den Projektauswahlkriterien wider. Ein Vorhaben kann nur dann gefördert werden, wenn eine sinnvolle Anbindung an die vorhandenen Rad- oder Wanderwege gewährleistet ist. Nicht gefördert werden Kosten für die Beschäftigung von Wanderwegewarten. J.1.2 Höhe der Zuwendung Die Fördersätze betragen: - 80 % für Kommunen, Vereine und Verbände - 50 % für Sonstige Der Maximalzuschuss beträgt 100.000 €.

J.2 nicht investive Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität und Qualität sowie zur Vermarktung touristischer Angebote J.2.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Eine Förderung kann nur dann gewährt werden, wenn der Antragsteller ein Konzept vorlegt, in dem das Projekt, der Bedarf und der Nutzen des Projektes sowie die Finanzierung der Bewirtschaftung und Instandhaltung der Anlage schlüssig dargestellt werden. Die Bewertung der Qualität des Konzeptes obliegt dem Koordinierungskreis und spiegelt sich in den Projektauswahlkriterien wider. J.2.2 Höhe der Zuwendung Die Fördersätze betragen: - 80 % für Kommunen, Vereine und Verbände - 50 % für Sonstige Der Maximalzuschuss beträgt 200.000 €.

J.3 Bauliche Maßnahmen zur Schaffung, Entwicklung oder Erweiterung von touristischen Angeboten J.3.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Eine Förderung kann nur dann gewährt werden, wenn der Antragsteller ein Konzept vorlegt, in dem das Projekt, der Bedarf und der Nutzen des Projektes sowie die Finanzierung der Bewirtschaftung und Instandhaltung der Gebäude schlüssig dargestellt werden. Die Bewertung der Qualität des Konzeptes obliegt dem Koordinierungskreis und spiegelt sich in den Projektauswahlkriterien wider. Der Projektträger ist verpflichtet, entsprechend der Zielgruppe des Projektes den höchstmöglichen Standard in Bezug auf die bauliche Ausführung und Ausstattung darzustellen. Eine diesbezügliche Erklärung ist einzureichen.

Fassung vom 25.01.2021 Seite 5 von 8 LEADER-Entwicklungsstrategie für die Region Westlausitz

J.3.2 Höhe der Zuwendung Die Fördersätze betragen: - 80 % für Kommunen, Vereine und Verbände - 50 % für Sonstige Der Maximalzuschuss beträgt 200.000 €.

L Gebäude in Wert setzen und demografiegerechten Wohnraum schaffen L.1 Um- und Wiedernutzung dörflicher Bausubstanz zu Wohnzwecken oder Ausbau von Gebäuden für Mehrgenerationenwohnen, Maßnahmen zum Abbau von Barrieren in bestehendem Wohnraum L.1.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Bei der Um- und Wiedernutzung von Gebäuden darf der Antragsteller bzw. Nutzer des Gebäudes zum Zeitpunkt der Antragstellung noch nicht in dem zu fördernden Gebäude wohnen. Der Ausbau von Gebäuden für Mehrgenerationenwohnen sowie der Abbau von Barrieren ist auch in bestehenden / genutzten Wohnraum förderfähig. Eine mehrfache Beantragung von Fördermitteln im Zusammenhang mit der Realisierung von Bauabschnitten ist ausgeschlossen. Projekte des Mehrgenerationenwohnens müssen folgende Kriterien erfüllen: - mindestens zwei Familien in getrennten Haushalten, die verwandtschaftlich nicht verbunden sein müssen, aber zueinander eine „Eltern-Kind-Altersstruktur“ aufweisen, - ein für alle Parteien zugänglicher und als Begegnungsstätte genutzter Gemeinschaftsraum, - eine Wohnung muss Aspekte der Barrierefreiheit erfüllen. Projekte zum Abbau von Barrieren müssen folgende Kriterien erfüllen: - stufenloser Zugang zur Wohnung, - Wohnfläche ohne Schwellen und Stufen, - schwellenloser Zugang zur Dusche, - rutschsicherer Bodenbelag im Bad, - unterfahrbares Waschbecken im Bad, - alle Türen mit einer lichten Breite > 90 cm und - Drehflügeltüren dürfen nicht in Bäder/ Sanitärräume schlagen.

Nicht gefördert werden: - der alleinige Dachgeschossausbau oder die Erweiterung bestehenden Wohnraums, - eine Umnutzung, wenn sich auf dem Grundstück ein Wohnhaus befindet, das vom Zuwendungsempfänger bezogen werden könnte, oder wenn die Sanierung des Wohnhauses weniger aufwändig als die Umnutzung wäre und - die Ausstattung bzw. Einrichtungsgegenstände des Wohngebäudes. L.1.2 Höhe der Zuwendung Die Fördersätze betragen: - 30 % für Umnutzungen - 40 % für Wiedernutzungen - 35 % für Gebäude mit gemischter Nutzung - 50 % für Vorhaben des Mehrgenerationenwohnens - 30 % für Vorhaben, die der Vermietung und Verpachtung dienen Familien erhalten einen um 10 % erhöhten Fördersatz. Familien im Sinne dieser Leitlinie sind Lebensgemeinschaften nach dem Sozialrecht mit mindestens einem dauernd im Haushalt lebenden Kind im Alter von maximal 14 Jahren oder eine Lebensgemeinschaft ohne Kinder mit einem gemeinsamen Lebensalter von maximal 70 Jahren. Der Bonus kommt nicht für Vorhaben des Mehrgenerationenwohnens zum Tragen. Um- und Wiedernutzungen zu Wohnzwecken, die Aspekte der Barrierefreiheit berücksichtigen, erhalten einen um 5 % erhöhten Fördersatz. Dafür müssen die Kriterien erfüllt sein, die für den Abbau von Barrieren gelten. Der Bonus für Barrierefreiheit kommt nicht für Vorhaben des Mehrgenerationenwohnens zum Tragen. Der Maximalzuschuss beträgt 100.000 €.

Fassung vom 25.01.2021 Seite 6 von 8 LEADER-Entwicklungsstrategie für die Region Westlausitz

M Soziokulturelle Infrastruktur für alle Generationen sichern M.1 Modernisierung zum Erhalt, zur Schaffung und/oder Funktionsanreicherung von Grundversorgungseinrichtungen und Einrichtungen der Daseinsvorsorge M.1.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Eine Förderung kann nur dann gewährt werden, wenn der Antragsteller ein Konzept vorlegt, in dem das Projekt, der Bedarf und der Nutzen des Projektes schlüssig dargestellt werden. Bei Hochbauvorhaben muss darüber hinaus die Belegung des Gebäudes nachgewiesen und die Finanzierung der Bewirtschaftungs- und Instandhaltungskosten der Gebäude dargestellt werden. Die Bewertung der Qualität des Konzeptes obliegt dem Koordinierungskreis und spiegelt sich in den Projektauswahlkriterien wieder. M.1.2 Höhe der Zuwendung Der Fördersatz beträgt 80 % für Kommunen, Vereine und Verbände. Der Maximalzuschuss beträgt 300.000 €.

M.2 Neu- und Ausbau öffentlich genutzter Freianlagen M.2.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Bei dem Neu- und Ausbau von öffentlichen Freianlagen ist – soweit möglich – auf eine generationsübergreifende Gestaltung und den Abbau von Barrieren zu achten. Eine entsprechende Erklärung mit Erläuterung des Bedarfs und des Nutzens ist einzureichen. M.2.2 Höhe der Zuwendung Der Fördersatz beträgt 80 % für Kommunen, Vereine und Verbände. Der Maximalzuschuss beträgt 100.000 €.

N Mobilität ermöglichen N.1 Entwicklung und Umsetzung alternativer oder innovativer Mobilitätsformen N.1.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Eine Förderung kann nur dann gewährt werden, wenn der Antragsteller ein Konzept vorlegt, in dem das Projekt, der Bedarf und der Nutzen des Projektes sowie – sofern zutreffend – die Finanzierung des Betriebs schlüssig dargestellt werden. Die Bewertung der Qualität des Konzeptes obliegt dem Koordinierungskreis und spiegelt sich in den Projektauswahlkriterien wider. Projekte von Privatpersonen und Unternehmen müssen sich an die breite Öffentlichkeit richten. Die Anschaffung von Fahrzeugen zum privaten Gebrauch bzw. zur Nutzung ausschließlich durch Unternehmensmitarbeiter ist nicht förderfähig. N.1.2 Höhe der Zuwendung Die Fördersätze betragen: - 80 % für Kommunen, Vereine und Verbände - 50 % für Sonstige Der Maximalzuschuss beträgt 100.000 €.

O Generationsübergreifende Begegnung schaffen und erhalten O.1 Nachwuchsförderung und ehrenamtliche Tätigkeiten unterstützen O.1.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Eine Förderung kann nur dann gewährt werden, wenn der Antragsteller ein Konzept vorlegt, in dem das Projekt, der Bedarf und der Nutzen des Projektes sowie – sofern zutreffend – die Finanzierung des Betriebs schlüssig dargestellt werden. Die Bewertung der Qualität des Konzeptes obliegt dem Koordinierungskreis und spiegelt sich in den Projektauswahlkriterien wider. Maßnahmen im nicht investiven Bereich müssen – sofern zutreffend – auf eine Verstetigung angelegt sein. Eine dementsprechende Erklärung ist Bestandteil des vorzulegenden Konzeptes. O.1.2 Höhe der Zuwendung Der Fördersatz beträgt 80 % für Kommunen, Vereine und Verbände. Der Maximalzuschuss beträgt 100.000 €.

Fassung vom 25.01.2021 Seite 7 von 8 LEADER-Entwicklungsstrategie für die Region Westlausitz

P Zielübergreifende Maßnahmen zur Umsetzung der LES P.1 Regionalmanagement (laufender Betrieb der LAG) P.1.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Ein Vorhaben kann nur dann gefördert werden, wenn es der Umsetzung der LES dient. Im Rahmen einer Projektbeschreibung müssen der Beitrag zur Zielerreichung der strategischen Ziele und der Nutzen des Projektes eindeutig dargestellt werden. P.1.2 Höhe der Zuwendung Der Fördersatz beträgt 95 %.

P.2 Vorbereitung, Begleitung, Koordinierung und Vernetzung von prozessbezogenen Vorhaben sowie Maßnahmen zum Erfahrungsaustausch, zur Information, Bildung und Sensibilisierung P.2.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Ein Vorhaben kann nur dann gefördert werden, wenn es in inhaltlichem Zusammenhang zu mindestens einer der in den Kapiteln A bis O benannten Maßnahmen steht. Darüber hinaus müssen im Rahmen einer Projektbeschreibung das Ziel bzw. der Beitrag zur Zielerreichung der strategischen Ziele und der Nutzen des Projektes eindeutig dargestellt werden. Die Projektbeschreibung muss zudem messbare Indikatoren zur Zielerreichung beinhalten. Vorhaben zum Erfahrungsaustausch, Information, Bildung und Sensibilisierung müssen sich an einen breiten Personenkreis richten. Nicht gefördert werden daher Projekte, die ausschließlich eine vereins-, unternehmens- oder kommuneninterne Ausrichtung haben. Nicht gefördert werden reine Objektplanungen im Sinne der Verordnung über die Honorare für Architekten und Ingenieure. P.2.2 Höhe der Zuwendung Die Fördersätze betragen: - 80 % für Kommunen, Vereine und Verbände - 50 % für Sonstige Der Maximalzuschuss beträgt 200.000 €.

P.3 Vorbereitung und Durchführung gebietsübergreifender und transnationaler Kooperationsvorhaben sowie Kooperationsvorhaben von Vereinen und Verbänden P.3.1 Maßnahmespezifische Kohärenzkriterien und Hinweise Ein Vorhaben kann nur dann gefördert werden, wenn es in inhaltlichem Zusammenhang zu mindestens einer der in den Kapiteln A bis O benannten Maßnahmen steht. Darüber hinaus müssen im Rahmen einer Projektbeschreibung das Ziel bzw. der Beitrag zur Zielerreichung der strategischen Ziele und der Nutzen des Projektes eindeutig dargestellt werden. Die Projektbeschreibung muss zudem messbare Indikatoren zur Zielerreichung beinhalten. P.3.2 Höhe der Zuwendung Die Fördersätze betragen: - 80 % für Kommunen, Vereine und Verbände - 50 % für Sonstige Der Maximalzuschuss beträgt 150.000 €.

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LES Westlausitz

ANLAGE 10 - PROJEKTAUSWAHLKRITERIEN

LEADER-ENTWICKLUNGSSTRATEGIE WESTLAUSITZ

Fassung vom 25.01.2021 Anlagen

Projektauswahlkriterien A. Überprüfung Kohärenzkriterien

Vorprüfung Vorhabennummer: Vorhaben: Unterziel / Maßnahme: Nr. Kohärenzkriterien Beschreibung Ja Nein Wichtig im Zusammenhang mit dem europäischen Einfluss auf die LES Das Vorhaben geht mit den Zielen des ist die Konformität eines Vorhabens 1. EPLR 2014 - 2020 konform. mit den Zielen des EPLR 2014-2020 und den sich daraus ergebenden strategischen Zielen der Westlausitz. Die Förderrichtlinie LEADER (RL LEADER/ 2014) des Sächsischen Das Vorhaben enthält keine Bestand- Staatsministeriums für Umwelt und teile, die offensichtlich der Richtlinie Landwirtschaft liegt den Bestimmun- 2. LEADER/2014 in der jeweils geltenden gen der LES sowie der Leitlinie zum Fassung widersprechen. Aktionsplan der Region Westlausitz zu Grunde. Sie ist als Rahmenrichtli- nie für alle Fördervorhaben bindend. Das Vorhaben geht mit mind. einem der in der LES festgelegten strategi- schen Ziele konform.

1. Standortfaktoren verbessern 2. Ressourcen kennen und intelligent Das Vorhaben lässt sich einem der 3. regional ökologisch nutzen in der LES festgelegten strategi- 3. Regionale Identität und touristische schen Ziele zuordnen. Entwicklung stärken 4. Alltagsbedürfnisse demografieger- echt sichern 5. Soziale Netzwerke fördern Die Leitlinie bildet in Verbindung mit den Projektauswahlkriterien die Grundlage für die Bewertung und Die Kohärenzkriterien, sofern zutref- Auswahl von Vorhaben. Die Erfül- 4. fend, gemäß Teil I Nr. 1 der Leitlinie lung der zutreffenden Kriterien ge- zum Aktionsplan sind erfüllt. mäß Leitlinie Teil I Nr. 1 stellt eine Mindestanforderung dar, die jedes Vorhaben erfüllen muss. Im Teil II „Besondere Bestimmun- gen“ der Leitlinie zum Aktionsplan Die maßnahmenspezifischen Kohä- sind für jede Maßnahme spezifische renzkriterien, sofern zutreffend, gemäß Kohärenzkriterien und Hinweise defi- 5. Teil II der Leitlinie zum Aktionsplan niert. Um eine Förderung zu erhal- sind erfüllt. ten, muss der Antragsteller die ent- sprechenden Kriterien erfüllen bzw. nachweisen. Die Finanzierung eines Vorhabens muss gesichert sein. Dies bedeutet, Die Finanzierung des Vorhabens ist die Gesamtkosten eines Vorhabens 6. gesichert. sind kalkulierbar. Der Antragsteller ist in der Lage, den Eigenanteil des Vorhabenes zu tragen.

Fassung vom 25.01.2021 Seite 1 von 9

Projektauswahlkriterien

Nr. Kohärenzkriterien Beschreibung Ja Nein Vorhaben sollen einen Mehrwert für die Region Westlausitz aufweisen. Maßnahmen mit einem geringen Einflusspotential für die regionale Entwicklung sollen von einer Förde- Das Vorhaben weist einen Mehrwert rung ausgeschlossen werden. Der 7. gegenüber Standardmaßnahmen auf. Mehrwert eines Vorhabens wird an Hand der Rankingkriterien (zielüber- greifende Kriterien) bewertet. Wer- den in diesem Bereich min. zwei Kri- terien erfüllt, ist ein Mehrwert gege- ben. Das Vorhaben ist förderwürdig.

Fassung vom 25.01.2021 Seite 2 von 9

Projektauswahlkriterien Rankingkriterien B. Überprüfung zielübergreifende Kriterien

Zielübergreifende Kriterien

Vorhabennummer: Vorhaben: Unterziel / Maßnahme: Zielübergreifende Wer- Nr. Beschreibung Ausprägung Kriterien tung 0 trifft nicht zu Das Vorhaben kann zwei Das Vorhaben kann strategischen Zielen zuge- mehreren strategi- 1 1. ordnet werden. schen Zielen zuge- ordnet werden. Das Vorhaben kann drei 2 oder mehreren strategischen Zielen zugeordnet werden. 0 trifft nicht zu Durch die Vernetzung von Durch das Vorhaben vernet- Partnern soll der Mehrwert Das Vorhaben dient zen sich mindestens zwei des Projektes gestreut wer- 1 2. der Vernetzung von Partner den. Zudem ist dadurch eine Partnern. breitere Akzeptanz gewähr- Durch das Vorhaben vernet- leistet. 2 zen sich mehr als zwei Part- ner. Das Vorhaben be- 0 trifft nicht zu rücksichtigt die Inte- ressen unterschiedli- Das Vorhaben erfasst Inte- Das Vorhaben berücksichtigt cher Gruppen/Ver- ressen von mind. zwei ver- die Interessen unterschiedli- 1 eine/Nutzer insbe- schiedenen Gruppen/Verei- cher Gruppen/Vereine/Nut- 3. sondere im Hinblick nen/Nutzern zer. Es wird ein Angebot für auf gemeinschaftli- verschiedene Bevölkerungs- ches Zusammenle- Das Vorhaben erfasst Inte- gruppen geschaffen wird. ressen von mind. drei ver- ben, Inklusion oder 2 die Gleichstellung al- schiedenen Gruppen/Ver-ei- ler Geschlechter. nen/Nutzern. 0 trifft nicht zu Die Maßnahme unterstützt die Barrierefreiheit. Wichtig Das Vorhaben schafft barrie- dabei ist der ungehinderte refreie Voraussetzungen für Das Vorhaben be- 1 Zugang für alle Personen- eine eingeschränkte Ziel- 4. rücksichtigt Aspekte gruppen zu öffentlichen Ein- gruppe. der Barrierefreiheit. richtungen sowie die Verbes- serung der Barrierefreiheit in Das Vorhaben schafft barrie- refreie Voraussetzungen für der gesamten Region. 2 mehrere eingeschränkte Zielgruppen.

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Projektauswahlkriterien

Zielübergreifende Wer- Nr. Beschreibung Ausprägung Kriterien tung 0 trifft nicht zu Das Vorhaben erfasst nicht nur die Interessen des An- Das Vorhaben dient dem tragsstellers bzw. einer klei- Gemeinwesen und kon- neren Akteursgruppe. Es 1 zentriert sich nicht nur auf 5. Das Vorhaben dient dient beispielsweise der ge- die Belange des Antragstel- dem Gemeinwesen. samten Kommune oder Re- lers. gion und bringt damit einen Das Vorhaben dient in seiner Mehrnutzen gegenüber einer Umsetzung ausschließlich 2 rein privaten Nutzung. dem Gemeinwesen und wurde dafür konzipiert.

Durch das Vorhaben werden 0 trifft nicht zu traditionelle Siedlungsstruktu- Das Vorhaben trägt in gewis- ren erhalten bzw. wiederher- Das Vorhaben dient sen Maß zur Verschönerung gestellt, z.B. durch die Sanie- dem Erhalt/der Wie- 1 des Ortsbildes bzw. zur Wie- rung/Wiederherstellung histo- derherstellung der derherstellung der Sied- rischer Gebäude. Durch das 6. ursprünglichen Sied- lungsstruktur bei. Vorhaben wird das Ortsbild lungsstruktur bzw. Das Vorhaben trägt in ho- verschönert bzw. die Attrakti- der Verschönerung hem Maß zur Verschöne- vität des Ortskernes gestei- des Ortsbildes. rung des Ortsbildes bzw. zur 2 gert, z.B. durch Freiflächen- Wiederherstellung der Sied- gestaltung, Beseitigung von lungsstruktur bei oder es Brachen etc. wird ein Denkmal erhalten. 0 trifft nicht zu

Die Unterstützung sowie Akti- Im Zusammenhang mit dem vierung des bürgerschaftli- Vorhaben wird eine Methode der Bürgerbeteiligung durch- chen Engagements ist für die 1 Entwicklung der Region uner- geführt oder eine vorhan- Das Vorhaben unter- lässlich. Ziel ist es, eine mög- dene ehrenamtliche Initiative 7. stützt und aktiviert lichst breite Beteiligung zu re- unterstützt. regionale Akteure. alisieren, z.B. in Form unter- schiedlicher Methoden der Im Zusammenhang mit dem Bürgerbeteiligung oder durch Vorhaben werden zwei Me- thoden der Bürgerbeteiligung die Aktivierung ehrenamtli- 2 chen Engagements durchgeführt oder es wird eine neue ehrenamtliche Ini- tiative geschaffen..

0 trifft nicht zu Durch das Vorhaben die An- forderungswerte der EnEV für Bestandsgebäude unter- Eine optimale Energieeffizi- 1 enz trägt zur Schonung der schritten oder die CO2- Das Vorhaben ist be- Ressourcen und zur Reduzie- Emmission um bis zu 20% 8. sonders energieeffi- rung der CO2-Emmission bei. reduziert. zient. Dadurch wird ein Beitrag zum Durch das Vorhaben werden Klimaschutz geleitet. die Anforderungswerte der EnEV für Neubauten unter- 2 schritten oder die CO2- Emmission um mehr als 20% reduziert. Summe

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Projektauswahlkriterien Rankingkriterien C. Überprüfung zielspezifische Kriterien

Strategisches Ziel „Standortfaktoren verbessern“

Vorhabennummer: Vorhaben: Unterziel: Soziale Infrastruktur bedarfsgerecht entwickeln Regionale technische Infrastruktur bedarfsgerecht sicherstellen Regionale klein- und mittelständische Unternehmen unterstützen Regionale Bildungslandschaft entwickeln Zielübergreifende Maßnahmen zur Umsetzung der LES

Zielspezifische Kriterien Wertung

Das Vorhaben dient der Erhaltung/Erweiterung einer Schul- oder Kindertageseinrich- 3 tung mit zugehörigen Gebäuden. Das Vorhaben sichert oder verbessert die medizinische Versorgung oder die Angebote 3 für Pflege- und Hilfsbedürftige in den Kommunen. Das Vorhaben steht in Verbindung mit einer Existenzgründung oder mit der Schaffung 2 von Arbeitsplätzen. Durch das Vorhaben kommt es zum Erhalt bzw. einer Wiederbelebung traditioneller ge- 2 werblicher Grundversorgung. Das Vorhaben dient der Sicherung/dem Ausbau technischer Infrastruktur. 2 Das Vorhaben dient der Schaffung/dem Erhalt von Ausbildungsmöglichkeiten oder bin- 1 det Arbeitskräfte in der Region bzw. dient der Akquirierung von Arbeitskräften. Bei dem Vorhaben handelt es sich um eine Wiedernutzung, die in Anbetracht des Po- 1 tentials an leestehenden Gebäuden, höher bewertet wird als eine Umnutzung. In dem zu fördernden Gebäude werden mehrere Nutzungen zusammengefasst. 1 Das Vorhaben dient der Erschließung von Gewerbeflächen oder der besseren Erreich- barkeit des Ortskerns. 1

Durch das Vorhaben wird die Verbindungsfunktion von Hauptort zu Hauptort optimiert. 1

Summe

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Projektauswahlkriterien

Strategisches Ziel „Ressourcen kennen und intelligent regional ökologisch nutzen“

Vorhabennummer: Vorhaben:

Unterziel: Hochwasserschutz und Gewässerunterhaltung ausbauen Energien intelligent nutzen Naturnahe und ökologische Flächenbewirtschaftung stärken Zielübergreifende Maßnahmen zur Umsetzung der LES

Zielspezifische Kriterien Wertung

Das Vorhaben dient dem Hochwasserschutz. 2 Das Vorhaben dient der Qualitätssteigerung der regionalen Gewässer. 2 Durch das Vorhaben kommt es zu einer Flächenentsiegelung. 2 Durch das Vorhaben werden Industrie- oder Landwirtschaftsbrachen beseitigt. 2 Das Vorhaben trägt zur Ableitung von wild abfließenden Oberflächenwasser bei. 1 Das Vorhaben dient dem Klimaschutz und / oder der schonenden Nutzung regionaler 1 Ressourcen. Das Vorhaben hat einen ökologischen Effekt in Form der Verbesserung der Bedin- 1 gungen für Fauna und Flora. Durch das Vorhaben wird eine innerörtliche Brache beseitigt. 1 Durch das Vorhaben werden mehr als zwei Haushalte energetisch erschlossen. 1 Summe

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Projektauswahlkriterien

Strategisches Ziel „Regionale Identität und touristische Entwicklung stärken“

Vorhabennummer: Vorhaben: Unterziel: Regionales Kulturgut und Brauchtum erhalten und in Wert setzen Touristische Entwicklung unterstützen Zielübergreifende Maßnahmen zur Umsetzung der LES

Zielspezifische Kriterien Wertung

Durch das Vorhaben kommt es zum Erhalt oder zur Wiederansiedlung von traditionel- 3 lem Handwerk. Das Vorhaben dient der Sicherung von regionalem Kulturgut oder Brauchtum. 3 Das Vorhaben verbessert die Qualität touristischer Angebote oder schafft ein neues 2 Angebot. Das Vorhaben hebt sich von herkömmlichen Angeboten ab. 2 Es handelt sich um ein überregional bedeutsames Denkmal. 1 Das Vorhaben dient der überregionalen Bekanntheit der Region Westlausitz. 1 Das Vorhaben hat einen Bezug zu den touristischen Routen der Region Westlausitz 1 Summe

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Projektauswahlkriterien

Strategisches Ziel „Alltagsbedürfnisse demografiegerecht sichern“

Vorhabennummer: Vorhaben: Unterziel: Gebäude in Wert setzen und demografiegerechten Wohnraum schaffen Soziokulturelle Infrastruktur für alle Generationen sichern Mobilität ermöglichen Zielübergreifende Maßnahmen zur Umsetzung der LES

Zielspezifische Kriterien Wertung

Das Vorhaben dient. der Schaffung eines generationenübergreifenden Angebotes. 3 Bei dem Vorhaben handelt es sich um eine Wiedernutzung, die in Anbetracht des Po- 2 tentials an leestehenden Gebäuden, höher bewertet wird als eine Umnutzung. Das Vorhaben wird von einer Familie mit mehr als zwei dauern im Haushalt lebenden 2 Kindern (unter 14 Jahren) realisiert. Das Vorhaben sichert die Funktionsfähigkeit bestehender Grundversorgungseinrich- 2 tungen / Einrichtungen der Daseinsfürsorge. In dem zu fördernden Gebäude / auf dem zu fördernden Grundstück werden mehrere 2 Nutzungen zusammengefasst. Das Vorhaben schafft/er-hält Begegnungsstätten auf öffentlichen Freianlagen. 2 Durch das Vorhaben siedeln sich Personen aus dem überregionalen Raum an. 1 Das Vorhaben wird von einer Familie mit bis zu zwei dauern im Haushalt lebenden 1 Kindern (unter 14 Jahren) realisiert. Durch das Vorhaben werden Kommunen/Teile von Kommunen in Bezug auf das Thema Mobilität besser erschlossen oder neue Möglichkeiten von Mobilität geschaf- 1 fen. Summe

Fassung vom 25.01.2021 Seite 8 von 9

Projektauswahlkriterien

Strategisches Ziel „Soziale Netzwerke fördern“

Vorhabennummer: Vorhaben:

Unterziel: Generationsübergreifende Begegnung schaffen und erhalten Zielübergreifende Maßnahmen zur Umsetzung der LES

Zielspezifische Kriterien Wertung

Das Vorhaben fördert die Kinder- und Jugendbetreuung im Verein. 3 Das Vorhaben ermöglicht die Schaffung einer oder mehrerer ehrenamtlicher Stel- 2 len/unterstützt ehrenamtliches Engagement. Das Vorhaben schafft Veranstaltungsmöglichkeiten mit einem überregionalen Aus- 1 maß. Das Vorhaben ist auf Verstetigung angelegt. 1 Summe

Auswertung Vorhabennummer: Vorhaben: A. Kohärenzkriterien erfüllt / nicht erfüllt Rankingkriterien B. Zielübergreifende Kriterien Punkte C. Zielspezifische Kriterien Punkte Gesamt (Mindestpunktzahl: 5 Punkte) Punkte

Fassung vom 25.01.2021 Seite 9 von 9

LES Westlausitz

ANLAGE 11 - EMPFEHLUNGEN ZUR REGIONALEN BAUKULTUR

LEADER-ENTWICKLUNGSSTRATEGIE WESTLAUSITZ

Fassung vom 25.01.2021 Anlagen LEADER-Entwicklungsstrategie für die Region Westlausitz

Empfehlungen zur regionalen Baukultur Bei baulichen Maßnahmen (Gebäude, Straßen, Wege, Plätze und sonstige Freianlagen) sollen die Empfehlungen zur regionalen Baukultur beachtet werden. Dabei sollen historische Elemente erhalten oder wiederhergestellt werden, oder im Falle einer Neugestaltung diese in Anlehnung an die histori- sche Material- und Formensprache erfolgen. Die Berücksichtigung der nachfolgenden Empfehlungen trägt dazu bei, dass die typische Bauweise im ländlichen Raum erhalten und die regionale Identität gestärkt wird.

Dächer

Dachneigung - Erhaltung der vorhandenen Dachneigung bei Steildächern - max. 20 cm am Ortgang, max. 35 cm an der Traufe Dachüberstand - Vermeidung des nachträglichen Einbaus von Freigespärren - Erhaltung einer durchgehenden Trauflinie - Dachsteine aus Ton (Ziegel), Betondachsteine, Schiefer/ Kunstschiefer Dachdeckung in ortstypischer Farbe - Oberfläche matt (z. B. einfache Engobe) - Anordnung mit Bezug zur Fassadengliederung Solarflächen - Große Elemente flächenbündig in Dachebene - Vermeidung des Einbaus an weitgehend öffentlich einsehbaren Dachflä- Dachflächenfenster chen - Anordnung mit Bezug zur Fassadengliederung - Mindestabstand zu First und Traufe: 35 cm Gaupen - Mindestabstand zu Ortgang, Kehle oder Dachgrat: 1 m - Anordnung auf maximal 1/4 der betreffenden Dachfläche

Fassade - Mineralischer Glattputz bis 3 mm Körnung - Erhalt historischer Putzgliederungen (z. B. Lisenen) Putzfassade - Erhalt von Putzfaschen (12 - 16 cm) um Türen und umlaufend um Fens- ter - Grundsatz: weitgehende Erhaltung (z. B. durch alternative Innendäm- Sichtfachwerk/ Sicht- mung) mauerwerk - Vermeidung von Imitaten Außendämmung - Mineralisch oder aus nachwachsenden Rohstoffen - regionaltypische Holz- oder Schieferverkleidungen (z. B. Deckleisten- Verkleidung schalung) Loggien und Gebäude- - Erhaltung vorhandener kompakter Baukörper einschnitte - Vermeidung von Einschnitten in das Gebäudevolumen Sockel - Vermeidung von Kunstharz-/ Buntsteinputzen Farbgebung - Abgetönt, kein reinweiß

Seite 1 von 2 LEADER-Entwicklungsstrategie für die Region Westlausitz

Fenster

- stehendes Format Format - in liegenden Fensteröffnungen Dopplung/Reihung stehender Einzelfens- ter Gliederung der Fens- - außenliegende Sprossenprofile (glasteilend oder aufgesetzt) ab 80 cm terfläche Breite der äußeren Fensterlaibung - Erhalt/ Erneuerung vorhandener Klapp- und Schiebeläden Fensterläden - Vermeidung sichtbarer Rolladenkästen - Erhaltung des bestehenden Fensterformates bei Einbau in die Fassade

Türen und Tore

- Ausführung in Holz Türen - Aufarbeitung/Erneuerung historischer Türen - Vermeidung von Wölbglas - Ausführung in Holz oder mit Holzbeplankung außen Tore - Erhaltung prägender Toröffnungen (z.B. durch Verglasung, zurückge- setzte Vermauerung, Verkleidung mit Brettschalung)

Farbgebung - Vermeidung von weißen Türen und Toren

Gebäudeumfeld - Vermeidung nicht erforderlicher Versiegelung - Pflasterung in Naturstein, Betonstein oder Ökopflaster Pflasterarbeiten - Vermeidung von Betonverbundpflaster und Betonrasengitter - Borde als Tiefborde bis max. 6 cm Höhe - in dörflichen Bereichen senkrechte Holzlattenzäune Einfriedungen - Erhaltung/ Erneuerung historischer Sockel und Pfosten - Vermeidung von Betonpalisaden und Betonpflanzsteinen

Bepflanzung - einheimische, standortgerechte Gehölze

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LES Westlausitz

ANLAGE 12 - BESCHLÜSSE ZUR LES

LEADER-ENTWICKLUNGSSTRATEGIE WESTLAUSITZ

Fassung vom 25.01.2021 Anlagen

LES Westlausitz

ANLAGE 13 - ERKLÄRUNGEN ALLER KOKREIS-MITGLIEDER

LEADER-ENTWICKLUNGSSTRATEGIE WESTLAUSITZ

Fassung vom 25.01.2021 Anlagen