Grenzüberschreitendes Gewässerkonzept Schlinge/Bovenslinge
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Auswirkungen der Maßnahmenplanung auf wasserwirtschaftliche Nutzung der künstlichen die Gewässerökologie Entwässerungsgräben durch die Kulturstaue Die geplanten gewässerökologischen Maß- dient deshalb nicht nur den Landnutzern, son- nahmen (unter Berücksichtigung der Ziele der dern auch dem Landschaftswasserhaushalt und _für die Region EG-WRRL) bilden die Grundlage für die positi- damit der Gewässerökologie. Hierdurch kann eine ve Entwicklung der Lebenswelt im Gewässer. nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser und Grenzüberschreitendes Maßgeblich für die im Gewässer vorkommenden eine Niedrigwasserstützung erfolgen. Der positive Gewässerkonzept Arten sind dabei die Durchwanderbarkeit sowie Einfluss auf das Wasserdargebot zeigt sich sowohl Schlinge/Bovenslinge ein entsprechend strukturierter Lebensraum. auf deutscher wie auch auf niederländischer Seite. Dem Gewässer soll unter Berücksichtigung der Da der Kulturstau nur im Niedrig- oder Normalwas- weiteren Nutzungen Entwicklungsraum bereit- serfall wirksam ist, hat er keine Auswirkungen auf gestellt werden, in dem es sich grenzüberschrei- die Hochwassersicherheit. Diese wird nicht negativ tend naturnäher entwickeln kann. Die folgende beeinflusst. Abbildung zeigt eine Sekundäraue, wie sie bei spielsweise an der Schlinge entwickelt werden Ausblick soll. Auf Grundlage des vorliegenden Konzeptes können in den kommenden Jahren die im Grundsatz ab- Sekundäraue Sekundäraue gestimmten Maßnahmen schrittweise umgesetzt Auengebüsch werden. Das Konzept bietet dabei die Basis für ein Mittelwasserprofil zwischen den Akteuren und den zuständigen Admi- nistrationen abgestimmtes Vorgehen. Röhricht Kontakte Weitere Informationen erhalten Sie im Internet Auswirkungen der Maßnahmenplanung auf unter www.brms.nrw.de/schlinge-projekt den Niedrigwasserabfluss und den Land- schaftswasserhaushalt Dezernat 54 – Wasserwirtschaft Auf Grund der weitreichenden Dränierung des Anna Morsbach oberen Einzugsgebietes der Schlinge werden Telefon 0251 411-5781 die Niedrigwasserabflüsse im Sommer stark [email protected] reduziert und die angrenzenden Flächen sowie die Gewässer trocknen aus. Watershap Rijn en IJssel Durch die historische Nutzungsform des Kul- Liemersweg 2 | 7006 GG Doetinchem turstaus in den Entwässerungsgräben kann Telefon 0031-(0) 314-369 369 das Wasserdargebot bzw. die Grundwasserver- [email protected] | www.wrij.nl fügbarkeit lokal gestützt werden. Die gezielte www.brms.nrw.de/schlinge-projekt Veranlassung und Ziel Projektgebiet Auswirkungen der Maßnahmenplanung auf die Die Schlinge/Bovenslinge ist nach Wasser- Das Projektgebiet befindet sich zu gleichen Teilen Hochwassersicherheit rahmenrichtlinie (EG-WRRL) bis 2015 bezie- in Deutschland (NRW) und den Niederlanden (Pro- Durch die Umsetzung der geplanten Maßnahmen hungsweise 2027 so zu bewirtschaften, dass vincie Gelderland). Es umfasst das obere Einzugs- im und am Gewässer kann für die Kommunen an das Gewässer das gute ökologische Potenzial gebiet der Schlinge (ca. 90 km²) und erstreckt sich der Schlinge/Bovenslinge die Hochwassersicher- erreicht. Zudem sind die Aufgaben und Ziele von Südlohn über Oeding bis Winterswijk. heit bis zu einem 100 jährlichen Abflussereignis der Hochwasser-risikomanagement-Richtlinie erreicht werden. (HWRM-RL) umzusetzen. Die Rückhaltung des Hochwassers im Oberlauf Im November 2011 fand vor diesem Hintergrund bewirkt eine Entspannung der Hochwasserbelas- ein deutsch-niederländischer Workshop statt, tung in den Niederlanden gemäß der Oberlieger-/ in dem konkrete Ansätze zur grenzüberschrei- Unterlieger-Thematik durch eine Verringerung der tenden Zusammenarbeit diskutiert wurden. Intensität der Abflussspitzen. Formuliert wurden die unterschiedlichen Zielset- zungen der Kommunen, der Landwirtschaft, der Die folgende Abbildung zeigt einen Ausschnitt des Gewässerplanung, der Straßenplanung und des Ortskerns von Oeding bei einem HQ100 im Ist- Tourismus. Zustand und im modellierten Zustand. Dem mo- dellierten Zustand liegt eine 100% Umsetzung der Das Leitmotiv des Gesamtprojektes ist die Mög- konzeptionellen Maßnahmen zugrunde. Deutlich lichkeit, Synergien zu schaffen und zur Umset- Ergebnisse zu erkennen sind die stark reduzierten Überflu- zung der notwendigen Maßnahmen das Instru- Durch die Nutzung der Synergieeffekte ist es mög- tungsflächen in und oberhalb von Oeding. ment der Flurbereinigung und seine Vorteile zu lich, den vielfältigen Zielen der Wasserwirtschaft, nutzen. der Kommunen, der Nutzer sowie den gesetzlichen Anforderungen, wie der EG-WRRL und HWRM-RL Im Rahmen des Vorhabens sollte ein grenzüber- gerecht zu werden. Das Ergebnis des Projektes ist schreitendes Gewässerkonzept für die Schlinge/ eine interdisziplinäre Maßnahmenplanung, die in Bovenslinge erarbeitet werden, welches diesen Maßnahmenkarten und -tabellen dargestellt wird. Anforderungen gerecht wird. Im Folgenden werden die drei zentralen Bausteine Die Erstellung des Konzeptes erfolgte mit dem des Projektes, der Hochwasserschutz, die Ge- Instrument der Flusslandschaften der Regionale wässerökologie und die Niedrigwasserstützung, 2016 „Gesamtperspektive Flusslandschaften: dargestellt. Werkzeuge und Spielregeln für die Zukunft unse- rer Flüsse“. (siehe http://www.regionale2016.de/de/projekte /grundlagenprojekte/flusslandschaften.html). .