Hermann Höcherl – Erinnerungen Porträt Einer Eines Weggefährten Herausragenden Persönlichkeit

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Hermann Höcherl – Erinnerungen Porträt Einer Eines Weggefährten Herausragenden Persönlichkeit 406_65_72_Waigel 02.09.2003 11:14 Uhr Seite 65 Freundschaftliche Hermann Höcherl – Erinnerungen Porträt einer eines Weggefährten herausragenden Persönlichkeit Theo Waigel Es war eine bewegende Szene, als im Mai seiner Oberpfälzer Herkunft an Zärtlich- 1989 im Dom von Regensburg der Bischof keiten so wenig gewöhnt wie der ihn be- der Diözese, der Bundespräsident und der suchende nüchterne Schwabe, umarmte Bundeskanzler, der bayerische Minister- mich und nahm Abschied von mir. Diese präsident, viele Mitglieder des Bundeska- Szene hat sich tief in meine Erinnerung binetts und eine große Zahl von Menschen eingegraben und wird mich mein ganzes aus der Oberpfalz und ganz Bayern von Leben begleiten. einem Politiker Abschied nahmen, der den Ein halbes Jahr zuvor war er der erste Menschen sehr nahe stand. Mir selbst hatte Politiker in der CSU, der, ungefragt und er einmal erzählt, wie er sich seine Beer- niemandem verpflichtet nach dem Tod digung wünsche. von Franz Josef Strauß, mich als Partei- Er wollte einen fröhlichen Abschied vorsitzenden vorschlug. Er musste sich von dieser Welt. Es sollte einen Freitisch dafür herbe Kritik eines Münchener Blat- und Tanz geben. Nicht für Kränze und tes gefallen lassen. Doch das war ihm wohltätige Zwecke sollte gespendet wer- gleichgültig. Hermann Höcherl war eine den, sondern um dieser Beerdigung einen unverwechselbare Persönlichkeit. Er ver- lebendigen volkstümlichen Rahmen zu suchte nie einen anderen zu imitieren und geben. Nicht auf ein anonymes Konto zeigte mir manchmal seinen tadelnden sollte eingezahlt werden, sondern auf Zeigefinger, wenn er wieder erfahren dem Sarg sollte eine offene Vitrine liegen, hatte, dass ich ihn in geselliger Runde in welche die anwesenden Trauergäste oder gar im offiziellen Kreis versucht ihre blauen Adler versenken sollten. Lei- hatte nachzuahmen. Es war die liebens- der habe ich es nicht gewagt, in meiner of- würdige Belehrung eines Älteren, der fiziellen Trauerrede am 26. Mai 1989 im sich darüber freute, dass ihn der Jüngere Dom zu Regensburg diesen Vorschlag zu mochte, auch wenn der es dabei manch- konkretisieren. mal am Respekt vermissen ließ. Mit Hermann Höcherl verband mich Ich will versuchen, mich Hermann Hö- ein besonderes persönliches Verhältnis. cherl auf dem Weg persönlicher Begeg- Dies zeigte sich auch bei unserem letzten nungen zu nähern und damit Zugang zu Gespräch wenige Wochen vor seinem seinem politischen, philosophischen und Tod in Brennberg. Wir wussten beide, theologischen Denken zu finden. Der dass es unsere letzte Begegnung sein Verstorbene ging in seinem Handeln als würde. Dennoch kam kein trauriges Wort Politiker von einem christlich-pragmati- über seine Lippen, keine Klage über seine schen Politikverständnis aus. Er erfasste schweren Krankheiten. Er drückte nur die die Leute so, wie sie nun einmal sind, und Freude über das Kommen und Dasein des nicht, wie sie nach den Vorstellungen ide- Jüngeren aus. Zum Abschied geschah et- alistischer Weltverbesserer sein sollten. was Ungewöhnliches: Der alte Mann, von Utopien, illusionistischen Zukunftspro- Nr. 406 · September 2003 Seite 65 406_65_72_Waigel 02.09.2003 11:14 Uhr Seite 66 Theo Waigel grammen stand er mit Skepsis, ja mit Ab- litischen Respekt zu erweisen. Er verbat es lehnung gegenüber. Politik war für ihn sich, wegen seiner Gratulation gegenüber die Lösung von Problemen in kleinen dem Nobelpreisträger Willy Brandt kriti- Schritten, die es erlauben, Folgen und siert zu werden, genauso wenig wie er um Nebenfolgen abzuschätzen und im Falle Erlaubnis bat, wenn ihn Bundeskanzler falscher Entscheidungen auch wieder Helmut Schmidt für eine wichtige Mission Korrekturen vorzunehmen. Als Pragma- gewinnen wollte. „So ist es ja auch wieder tiker entsprach er dem Politiker, den Karl nicht, dass ich da den Stoiber anrufen Popper in seinem Buch Auf der Suche nach würde, um mir da eine Erlaubnis abzuho- einer besseren Welt beschrieben hat. Dem len. Wissen Sie, ich hatte und habe keinen entsprach seine taktische Begabung im Vorgesetzten in diesem Sinne.“ Hermann Umgang mit Menschen und im Erkennen Höcherl gehörte auch zu jenen, die den Di- von Konstellationen. Bei aller Grundsatz- alog mit der jüngeren Politikergeneration treue, bei aller Härte in der Auseinander- stets gesucht haben. Er langweilte die Ju- setzung mit dem politischen Gegner, bei gend und Jüngeren nicht mit Lobpreisun- der innerhalb der CSU oft nicht einfachen gen der so genannten guten alten Zeit. Er parteiinternen Willensbildung war Her- war neugierig auf das, was die Jungen mann Höcherl stets ein Mann des Aus- dachten und wie sie sich entwickelten. Er gleichs, der Kompromissbereitschaft und nahm ihnen nichts weg, er wachte nicht ei- auch der parteiübergreifenden Zu- fersüchtig über Statussymbole, er war im sammenarbeit. Der Kompromiss war für Gegensatz zu den meisten älteren Politi- ihn das unverzichtbare, friedensstiftende kern wirklich am Nachwachsen einer ak- Element unserer parlamentarischen De- tiven, intellektuell geschulten, humanis- mokratie. tisch gebildeten und ökonomisch lernwil- ligen jüngeren politischen Generation in- Kein vorgefasstes Schema teressiert. Er hat sich bei aller Verankerung in der Seine unabhängige Meinung änderte CSU während seiner ganzen politischen er auch nicht, wenn die CSU Kampagnen Laufbahn Unabhängigkeit und Eigen- gegen Personen der CDU führte. Als von ständigkeit bewahrt. Dies gilt auch in der 1976 bis 1980 Helmut Kohl immer wieder politischen Beziehung zu seinem langjäh- unter Beschuss der CSU geriet, nuschelte rigen politischen Weggenossen Franz Jo- er mir einmal im Bundestagsrestaurant sef Strauß. Hermann Höcherl lässt sich in zu: „Ihr schlagt auf ihn [Kohl] ein, immer kein vorgefasstes Schema einordnen. Bei wieder und immerzu. Doch der Kerl seinem 75. Geburtstag im legendären Kel- steht, steht und steht.“ ler der bayerischen Vertretung in Bonn In Brennberg daheim, doch in der Welt formulierte er in Anwesenheit von Franz bewandert – auch das gehörte zu den Le- Josef Strauß: „Mein Verhältnis zu Strauß bensmaximen von Hermann Höcherl: war immer gut.“ Darauf stockte er etwas, „Ich möchte nicht zu den Altersgenossen um dann fortzufahren: „Eigentlich ziem- gehören, die die Zeiten ihrer Jugend und lich gut.“ Letztlich beruht seine Origina- jüngeren Jahre auf Kosten der Generation lität in seiner Liberalität, in der er einen von heute verklären. [. .] Der so genannte scharfen Intellekt mit Ironie, auch Selbst- Nachwuchs muss sich genauso wie meine ironie, sowie mit tief empfundener Hu- Generation an den Früchten erkennen las- manität verband. Feinde hatte Hermann sen.“ Höcherl nie. Er ließ sich auch nicht von sei- Über welche Perspektive Hermann nen politischen Freunden abhalten, dem Höcherl verfügte, brachte er im Sommer politischen Gegner menschlichen und po- 1987 zum Ausdruck. Er berichtete von der Seite 66 Die politische Meinung 406_65_72_Waigel 02.09.2003 11:14 Uhr Seite 67 Hermann Höcherl – Porträt einer herausragenden Persönlichkeit EWG der Sechser-Gemeinschaft und über die Größe der Europäischen Union: „Zu Porträt von Hermann Höcherl um 1965 groß ist sie nicht, ich könnte mir gut als © Deutsches Historisches Museum Berlin weitere Mitglieder DDR, Polen, CSSR,ˇ Ungarn, Rumänien, Jugoslawien und na- türlich Österreich vorstellen. Selbst Russ- land könnte ich mir als Mitglied vorstel- len, war es doch schon eine große Macht Europas.“ Er bezeichnet dann die Euro- päische Union als die größte Errun- genschaft der europäischen Geschichte. Alle früheren Versuche, das europäische Abendland zu einigen, seien von Kabalen und Krieg begleitet gewesen. Heute ge- schehe es zivilisiert über Anträge. „Mit Gespür und Sachverstand“ Der Mann der Heimat, der seit 1952 un- unterbrochen dem Kreistag von Regens- burg angehört hatte und der den Dele- gierten des Landkreises Regensburg letztlich den Sieg über den Gegenkandi- daten 1953 mit einer Stimme Mehrheit verdankte, war ein Architekt nicht nur der europäischen Agrarpolitik. Hermann Höcherl wusste, wo letztlich Dinge ent- schieden werden. Angesprochen auf die Frage, warum er nie überlegte habe, in die gesetz genauso wie für das Bundesbank- Landespolitik zu wechseln, verwies er auf gesetz, dem er föderale Elemente ver- Kiesinger, der doch auch immer wieder passte. Erst im letzten Jahr sind diese Be- weg wollte aus Baden-Württemberg, zu- stimmungen durch die europäische Geld- rück nach Bonn. „Im Bundesland, da kön- politik und die Zuständigkeit der Euro- nen sie doch nur lauter kleine Dinge be- päischen Zentralbank entscheidend ver- wegen“, war seine höchst subjektive Be- ändert worden. wertung der Landespolitik. Ein Beispiel Der gläubige liberale Katholik Her- dafür war auch seine Freundschaft und mann Höcherl war sich nicht nur der in- Lehrzeit im gleichen Parlamentarierzim- neren Werte seiner Kirche, sondern auch mer bei Michael Horlacher, dem früheren der äußeren Umstände wie dem regelmä- Präsidenten des Bayerischen Landtags, ßigen Gottesdienstbesuch am Sonntag der sich 1949 für die Bundespolitik ent- durchaus bewusst. In dem Gebetbuch schieden hatte. allerdings, das er vor sich aufschlug, wa- Noch ein weiteres Merkmal von Her- ren immer einige Seiten eingefügt, die mann Höcherl könnte für Jungparlamen- ihm nebenbei das Erlernen von französi- tarier Erfolg versprechend sein. Er arbei- schen Vokabeln ermöglichten, wenn der tete sich in die ihm aufgetragenen Mate- Gottesdienst oder die Predigt allzu sehr rien mit Gespür und Sachverstand so ein, von dem abwich, was sich Hermann Hö- dass ihm kein Ministerialrat etwas vor- cherl an Vermittlung letzter Wahrheiten
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