Landkreis Lüchow- Gemeinde Prezelle

Ergänzungssatzung Prezelle - Eichenring

- Satzung gem. § 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB -

Übersichtsplan

Präambel / Satzung mit Beiplan Verfahrensvermerke Begründung - Entwurf - Artenschutzrechtlichem Fachbeitrag September 2020

Stadtplaner Henrik Böhme Göttien 24 29482 Küsten Tel 05841-961266 p l a n . B [email protected]

Satzungstext Entwurf Sept. 2020

Gemeinde Prezelle

Ergänzungssatzung Prezelle - Eichenring

- Satzung gem. § 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB -

Präambel Aufgrund der §§ 34 und 10 des Baugesetzbuches (BauGB), in der zur Zeit gültigen Fas- sung, hat der Rat der Gemeinde Prezelle diese Ergänzungssatzung, bestehend aus dem Satzungstext und dem Beiplan, in seiner Sitzung am …………… als Satzung sowie die Be- gründung beschlossen.

§ 1 Geltungsbereich Der räumliche Geltungsbereich dieser Satzung ist im Beiplan im Maßstab 1:2.000 zeich- nerisch festgesetzt. Der Beiplan und die darin getroffenen zeichnerischen Festsetzungen sind Bestandteil dieser Satzung.

§ 2 Zulässigkeit von Vorhaben Im Geltungsbereich dieser Satzung richtet sich die planungsrechtliche Zulässigkeit von Vorhaben (im Sinne von § 29 BauGB) nach § 34 BauGB. Die textlichen und zeichneri- schen Festsetzungen dieser Satzung sind einzuhalten. Innerhalb der nach § 4 erforderli- chen Kompensationsflächen sind bauliche Vorhaben nicht zulässig.

§ 3 Begrenzung der Flächenversiegelung (1) Innerhalb des neu ausgewiesenen Dorfgebietes darf maximal 40% der Baugrund- stücksfläche versiegelt werden. Die festgesetzten Grünflächen sind nicht auf die Baugrundstücksfläche anrechenbar. (2) Zur Erschließung darf pro Baugrundstück eine max. 5 m breite Zufahrt innerhalb der Straße Eichenring angelegt werden. Die vorhandenen Straßenbäume sind zu erhal- ten. (3) Innerhalb der Grünfläche Baumreihe ist eine 5m breite Durchfahrt zur Bewirtschaf- tung der südlich angrenzenden Grundstücksflächen zulässig.

§ 4 Kompensation von Eingriffen Der Bauherr hat zur Kompensation der neu vorbereiteten Baurechte folgende Maßnah- men umzusetzen: 1. Innerhalb der Grünfläche Baumreihe sind mind. 6 standortheimische Laub- oder Obstbäume in der Pflanzqualität Hochstamm oder Stammbusch, mit mind. 12-14 cm Stammumfang zu pflanzen, zu pflegen und dauerhaft zu erhalten. 2. Innerhalb der Grünfläche Ortsrandgrün ist eine Streuobstwiese oder eine Baum- strauchhecke - gemäß der Pflanzvorgaben in Kap. 3.4 der Begründung - fachgerecht anzulegen, zu pflegen und zu erhalten. Die Kompensationsflächen und –maßnahmen sind im Lageplan zum Bauantrag genau festzulegen. Ausnahmsweise kann eine räumliche Abweichung der Kompensationsflä- chen von den festgesetzten Grünflächen zugelassen werden, sofern der Naturhaushalt und das Orts- und Landschaftsbild dadurch nicht beeinträchtigt werden.

V

Entwurf Sept. 2020

§ 5 Festsetzungen zur Vermeidung von artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen Minimierung von Lichtemissionen: Zum vorsorglichen Fledermaus- und Insektenschutz darf eine Ausleuchtung der Außenflächen nur mit insektenfreundlichen, streulichtarmen Lampentypen, z.B. LED erfolgen. Nach oben ausstrahlendes Streulicht ist unbedingt zu vermeiden. Dies ist durch entsprechende Abschirmungen der Leuchten zu gewährleis- ten.

§ 6 In-Kraft-Treten Diese Satzung tritt gemäß § 10 Abs. 3 BauGB mit ihrer Bekanntmachung in Kraft. Prezelle, den (Siegel) ...... - Der Bürgermeister -

V Gemeinde Prezelle

(UJlQ]XQJVVDW]XQJ3UH]HOOH(LFKHQULQJ JHPl‰†$EV1U%DX*%

BEIPLAN ZUR SATZUNG

4 28

26 2 64 134/95 72 33 65/2 48 49 23 95/2 53 1 62 25 63 50 68 27 31 61 3 51 52 59/3 2 17 14 4 5 12 60 6 59/4

15

15 58 59/2 1 7 54 9 13 53 57 56 11 11 Friedhof 8

3 55

46 I - 0,4 5

16/2 5 Baumreihe 47

2UWVUDQGJUQ

16/1 12 41 4

39

17/2

0 5 10 20 30 40 50m50

5 ZEICHNERISCHE FESTSETZUNGEN

I - 0,4

- Entwurf - Sept. 2020

M 1:2.000

p l a n . B 'LSO,QJ+HQULN%|KPH*|WWLHQ.VWHQ7HO Gemeinde Prezelle, Ergänzungssatzung Prezelle – Eichenring, Entwurf Sept. 2020

VERFAHRENSVERMERKE

PLANVERFASSER Die Ergänzungssatzung wurde ausgearbeitet von p l a n. B Dipl.-Ing. Stadtplaner Henrik Böhme, Göttien 24, 29482 Küsten.

Göttien, den

...... - Stadtplaner -

AUFSTELLUNGSBESCHLUSS Der Rat der Gemeinde Prezelle hat in seiner Sitzung am 24.07.2020 die Aufstellung einer Ergänzungssatzung gemäß § 34 Abs. Nr. 3 BauGB im vereinfachten Verfahren gemäß § 13 BauGB beschlossen. Der Aufstellungsbeschluss ist am 10.09.2020 orts- üblich bekanntgemacht worden.

Prezelle, den (Siegel) gez. Schröder ...... - Der Bürgermeister -

ÖFFENTLICHE AUSLEGUNG Ort und Dauer der öffentlichen Auslegung wurden am 10.09.2020 ortsüblich bekanntgemacht. Der Entwurf der Ergän- zungsatzung sowie die Begründung haben vom 18.09.2020 bis einschließlich 20.10.2020 gemäß § 3 Abs. 2 BauGB öffentlich ausgelegen.

Prezelle, den (Siegel) gez. Schröder ...... - Der Bürgermeister -

SATZUNGSBESCHLUSS Der Rat der Gemeinde Prezelle hat die Ergänzungssatzung nach Prüfung der Stellungnahmen gemäß § 3 Abs. 2 BauGB in seiner Sitzung ...... als Satzung gemäß § 10 BauGB nebst Be- gründung beschlossen.

Prezelle, den (Siegel) gez. Schröder ...... - Der Bürgermeister -

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INKRAFTTRETEN Die Ergänzungsatzung ist gemäß § 10 Abs. 3 BauGB am ...... ortsüblich bekanntgemacht worden. Die Satzung ist damit am ...... in Kraft getreten.

Prezelle, den (Siegel) gez. Schröder ...... - Der Bürgermeister -

BEACHTLICHE VERLETZUNG VON VORSCHRIFTEN Innerhalb von einem Jahr nach Inkrafttreten der Satzung ist eine nach § 214 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 BauGB beachtliche Verletzung von Verfahrens- und Formvorschriften oder ein nach § 214 Abs. 3 Satz 2 BauGB beachtlicher Mangel des Abwägungsvorgangs beim Zustandekommen der Satzung nicht geltend gemacht worden.

Prezelle, den (Siegel) gez. Schröder ...... - Der Bürgermeister -

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BEGRÜNDUNG

INHALTSVERZEICHNIS Seite:

1. Anlass, Ziel und Zweck der Planung ...... 1 1.1 Veranlassung 1 1.2 Ziel und Zweck der Planung 2 1.3 Planungsalternativen 3 2. Planungsgrundlagen / Rahmenbedingungen ...... 5 2.1 Verfahren 5 2.2 Abgrenzung des räumlichen Geltungsbereichs 7 2.3 Raumordnung 8 2.4 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan 9 2.5 Bestehende Nutzungen und Schutzansprüche 10 2.6 Natur und Landschaft 12 3. Festsetzungen der Ergänzungssatzung ...... 19 3.1 Räumlicher Geltungsbereich 19 3.2 Zulässigkeit von Vorhaben 19 3.3 Begrenzung der Flächenversiegelung 20 3.4 Grünflächen und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft 21 3.5 Kompensation von Eingriffen 22 3.6 Festsetzung zur Vermeidung von artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen 23 4. Auswirkungen der Planung ...... 24 4.1 Städtebauliche Auswirkungen der Planung 24 4.2 Auswirkungen auf Belange von Natur und Landschaft, Eingriffsregelung 25

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: erste Vorhabenskizze Juni 2020 Fehler! Textmarke nicht definiert. Abbildung 2: Photo vom Planungsraum am Eichenring in Prezelle 2 Abbildung 3: Prüfung von Standortalternativen in Prezelle,Fehler! Textmarke nicht definiert. Abbildung 4: verkleinerter Auszug aus dem wirksamen Flächennutzungsplan der amtgemeinde , Teilblatt PrezelleFehler! Textmarke nicht definiert. Abbildung 5: Bestehende Nutzungen, Luftbild 2017, Google EarthFehler! Textmarke nicht definiert. Abbildung 6: Entfernung des Plangebietes zu SchutzgebietenFehler! Textmarke nicht definiert. Abbildung 4: Biotoptypen des Geltungsbereichs der Ergänzungssatzung und benachbarter Flächen (Kartengrundlage: Amtliches Liegenschaftskatasterinformationssystem, ALKIS®)Fehler! Textmarke nicht definiert.

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Prüfung von Standortalternativen in Prezelle 4 Tabelle 2: Eingriffs- und Ausgleichbilanz 29

Anlagenverzeichnis

Anlage 1: Artenschutzfachbeitrag Ergänzungssatzung Prezelle - Eichenring, Günter Schäfers, Juli 2020

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1. Anlass, Ziel und Zweck der Planung

1.1 Veranlassung Planungsanlass Ein Einwohner aus Prezelle, der zugleich bei der hiesigen Feuerwehr als Ortsbrandmeister ehrenamtlich engagiert ist, hat einen Antrag an die Gemeinde Prezelle gestellt, einen zusätzlichen Bauplatz zur Abrundung der Ortslage am südöstlichen Ortsrand an der Straße am Eichenring

auszuweisen. Der junge Ortsbrandmeister möchte in Prezelle bauen

und eine Familie gründen. Zur Bewirtschaftung vom im Familienbesitz

befindlichen Wald benötigt er einen größeren Bauplatz, der für die Schaffung einer kleinen Hofstelle zur Lagerung von Holz, zur Hobby- tierhaltung und zur Unterstellung von Trecker und Gerät geeignet ist. Auf dem im Eigentum des Antragsstellers befindlichen Grundstück 16/1 soll nach der ersten Vorhabenskizze ein Wohnhaus, eine Scheune und ein Treckerschuppen angeordnet werden (siehe Abb. 1). Das Bau- grundstück soll zur offenen Landschaft nach Osten durch eine Streu- obstwiese oder eine breite Hecke eingegrünt werden. Auf der Südseite soll eine Baumreihe vorgesehen werden. Die südliche Hälfte des Grundstücks soll voraussichtlich in Grünland umgenutzt werden.

Abbildung 1: erste Vorhabenskizze Juni 2020

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Abbildung 2: Photo vom Planungsraum am Eichenring in Prezelle Blick von Osten auf das Dorf Prezelle und den geplanten Abrundungsbauplatz, Prägung durch Einfamilien- hausbebauung im Norden und eine landwirtschaftliche Hofstelle im Westen, erhaltenswerte Lindenallee im Eichenring, ortsbildprägende Mauer vom denkmalgeschütztem Friedhof

1.2 Ziel und Zweck der Planung

Ziele der Gemein- Die Gemeinde Prezelle hält das Vorhaben des Antragsstellers in Art und de Prezelle Umfang für städtebaulich vertretbar und beabsichtigt daher, das Plan- verfahren zur Aufstellung einer Ergänzungssatzung durchzuführen. Mit der Planung verfolgt die Gemeinde Prezelle folgende Ziele:

1. Die Gemeinde Prezelle hat ein Interesse daran, ehrenamtlich be- sonders engagierte Bürger im Hauptort der Gemeinde zu halten.

2. Mit der Bereitstellung eines zusätzlichen Bauplatzes im Ortsteil Pre- zelle wird folgenden Belangen des Baugesetzbuches (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 2 BauGB) entsprochen:  Deckung der Wohnbedürfnisse der Bevölkerung,  Schaffung und Erhaltung stabiler Bewohnerstrukturen,  Eigentumsbildung weiter Kreise der Bevölkerung und  Bevölkerungsentwicklung. 3. Städtebaulich ist der südöstliche Ortsrand von Prezelle bisher durch eine leergefallende landwirtschaftliche Hofstelle und eine einseitige Straßenrandbebauung mit Einzelhäusern am Eichenring geprägt. Die Bebauungsstruktur lässt eine kleine Abrundung vor Ort – aus fachlicher Sicht - sehr verträglich erscheinen. Die benachbarte Hof- stelle ist kürzlich veräußert worden und steht daher als Alternativ- standort nicht mehr zur Verfügung.

4. Der geplante Bauplatz ist bereits durch die den Eichenring erschlos- sen, so dass die Planung keinen zusätzlichen Infrastrukturausbau notwendig macht. Die Planung trägt somit diesbezüglich den Anfor- derungen des kostensparenden und des flächensparenden Bauens Rechnung.

5. Die beantragte Kleinsiedlungsnutzung ist an dieser Stelle funktions- gerecht und standortverträglich. Sie kann zur Beibehaltung einer

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dörflich- landwirtschaftlichen Prägung in Prezelle beitragen.

6. Durch die geplanten Ausgleichsmaßnahmen (Baumreihe / Ortsrand- grün) werden die Belange des Umweltschutzes und des Artenschut- zes (Erhöhung der strukturellen Vielfalt) angemessen berücksich- tigt. Erhebliche Eingriffe in das Orts- und Landschaftsbild werden durch die Pflanzmaßnahmen vermieden.

Gegenstand der Anders als in einem Bebauungsplan können in einer Ergänzungssat- Satzung zung nach § 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB nur wenige grundlegende Festset- zungen zum Ortsrecht getroffen werden. Die vorliegende Satzung be- schränkt sich auf folgende Inhalte:

1. Einbeziehung einer Außenbereichsfläche von § 35 BauGB in den Zusammenhang bebauten Ortsteil im Sinne des § 34 BauGB, 2. minimale Regelungen zu Art und Maß der baulichen Nutzung, 3. Festsetzungen zur Begrenzung der Flächenversiegelung, 4. Festsetzungen zur Kompensation von Eingriffen und 5. Festsetzungen zur Vermeidung von artenschutzrechtlichen Verbots- tatbeständen. Die Festsetzungen werden in Kap. 3 ausführlich erläutert.

1.3 Planungsalternativen Standorteignung Der Standort südlich des Eichenringes ist für geplante Errichtung einer kleinsiedlungstypischen Hofanlage mit Treckerunterstand und Hobby- tierhaltung aus folgenden Gründen sehr gut geeignet: 1. Der Abrundungsbauplatz bietet an dieser Stelle genügend Platz für die beabsichtigte Nutzung. 2. Es ist durch die angrenzende Hofanlage eine landwirtschaftliche Prägung vorgegeben, so dass sich die geplante Kleinsiedlungsnut- zung einfügen wird. 3. Die beplante Ackerfläche fällt nach Süden hin deutlich ab und ist auch von den Standortbedingungen (Bodentyp, Feuchtegrad) eher für eine Weidenutzung geeignet als die zumeist trockenen Sand- standorte in Prezelle.

Prüfung von Vor Planungsbeginn sind alle Alternativen im Siedlungsbestand, die für Standortalternati- das Vorhaben in Betracht kommen (Bauplätze in B-Plangebieten, Bau- ven lücken im Innenbereich und verfügbare Hofstellen im OT Prezelle) überprüft worden. Die leergefallene Hofstelle im Eichenring, die für dieses Vorhaben potenziell geeignet wäre, wurde vor kurzem verkauft und steht nun nicht mehr zur Verfügung. Alle weiteren geprüften Grundstücke stehen nicht zur Verfügung oder sind für dieses Vorhaben aufgrund der o.g. Kriterien nicht geeignet (siehe Abb. 2 und Tab. 1).

Insgesamt sind in der Gemeinde Prezelle in den vergangenen drei Jah- ren vergleichsweise viele Bauplätze im Hauptort Prezelle veräußert worden. Daher sieht die Gemeinde nach einer genaueren Prüfung der verbleibenden Innenentwicklungsreserven durchaus Bedarf, eine Er- gänzungssatzung aufzustellen, um über eine Abrundung der Ortslage ein geeignetes Baugrundstück am südwestlichen Ortsrand zu schaffen.

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Abbildung 3: Prüfung von Standortalternativen in Prezelle, roter Rahmen = verfügbar, blauer Rahmen nicht verfügbar, grünschraffiert = nicht als Bauland geeignet, genaue Begründung siehe Tabelle

Tabelle 1: Prüfung von Standortalternativen in Prezelle Nr. Typ FlurSt. Prüfungsergebnis Nr 1 landwirtschaftliche Hofstelle 16/2 nicht verfügbar – Verkauf in 2020, Eichenring Wiederaufnahme der Nutzung zu erwarten 2 BPlan WirlerWeg, WA- 98/23 nicht geeignet – Vorhaben im WA nicht zulässig Bauplatz mit Waldbestand Sandboden für Weidehaltung ungeeignet 3 BPlan WirlerWeg, WA- 98/15, nicht geeignet – Vorhaben im WA nicht zulässig Bauplatz mit Waldbestand 98/22 Sandboden für Weidehaltung ungeeignet 4 BPlan WirlerWeg, WA- 98/21 nicht verfügbar – Verkauf in 2020, Bebauung absehbar Bauplatz gerodet 5 BPlan Dorfstraße West, WA- 98/21 nicht verfügbar – Verkauf in 2018, Bebauung erfolgt Bauplatz bebaut 6 Baulücke Rondeler Straße 15 nicht verfügbar – verkauft nach 2017 7 Rückwärtiges Grundstück An 28/2 verkauft nach 2017, zu klein der großen Trift 8 Waldparzelle An der großen 99/20 nicht geeignet - Wald, Außenbereich, nicht erschlossen Trift Sandboden für Weidehaltung ungeeignet 9 Waldparzelle An der großen nicht geeignet - Wald, Außenbereich, nicht erschlossen Trift Sandboden für Weidehaltung ungeeignet 10 Waldparzelle An der großen 99/39 nicht geeignet - Wald, Außenbereich, Trift Sandboden für Weidehaltung ungeeignet 11 Baulücke Rondeler Straße 74 nicht geeignet –Tümpel, Brachland, Böschung, Arten- schutz und FPlan stehen entgegen, zu klein 12 Pferdekoppel am Mühlenweg 3/2, 4/1 nicht verfügbar – wird als hofnahe Pferdekoppel dauer- haft benötigt

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13 BPlan Dorfstraße West, WA- nicht geeignet – Vorhaben im WA nicht zulässig Bauplatz unbebaut zu klein für gepl. Hofstelle 14 Baulücke Neuer Weg südl. 27 Freier Bauplatz im Innenbereich, zu klein für Vorhaben 15 Baulücke Neuer Weg nördlich 23 Freier Bauplatz im Innenbereich, zu klein für Vorhaben, schlechter Zuschnitt aufgrund sehr geringer Tiefe 16 Baulücke Neuer Weg nördlich 24 Freier Bauplatz im Innenbereich, zu klein für Vorhaben, schlechter Zuschnitt aufgrund sehr geringer Tiefe

2. Planungsgrundlagen / Rahmenbedingungen

2.1 Verfahren Rechtsgrundlage Rechtsgrundlagen sind: . das Baugesetzbuch (BauGB) der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2017 (BGBl. I S. 3634), zuletzt geändert durch Ge- setz vom 08.08.2020 ( BGBl. I S. 1728),

. die Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Be-

kanntmachung vom 23.01.1990 (BGBl. I S. 132) zuletzt geändert

durch Gesetz vom 04.05.2017 (BGBl. I S. 1057), . das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Gesetz vom 15.09.2017 (BGBl. I S. 3434).

Ergänzungssat- Die Gemeinde möchte die in Kap. 1 dargelegten Planungsziele mit zung als Alterna- möglichst geringem Verfahrensaufwand erreichen. Da die vorgesehene tive zum Bebau- Planung relativ konfliktarm ist und keine besondere Regelungsdichte ungsplan erfordert, wird auf die Aufstellung eines Bebauungsplanes verzichtet.

Stattdessen macht die Gemeinde von der der Möglichkeit der Aufstel-

lung einer Ergänzungssatzung nach § 34 (4) Nr. 3 BauGB Gebrauch.

Mit einer Ergänzungssatzung (früher Abrundungssatzung) wird pla- nungsrechtlich der Innenbereich auf einzelne Außenbereichsflächen ausgeweitet. Bauvorhaben, die sich hinreichend in die bauliche Umge- bung einfügen, können in der Folge relativ einfach im Geltungsbereich dieser Satzung genehmigt werden.

Rechtliche Eine Ergänzungssatzung darf gemäß § 34 BauGB nur aufgestellt wer- Voraussetzungen den, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: 1. Das Plangebiet muss an einen im Zusammenhang bebauten Ortsteil grenzen. 2. Es dürfen nur einzelne Außenbereichsflächen in den Innenbereich einbezogen werden. Die Erschließung dieser Flächen muss gewähr- leistet sein. 3. Die einbezogenen Außenbereichsflächen müssen durch die bauliche Nutzung des angrenzenden Innenbereichs entsprechend geprägt sein. 4. Die Satzung darf nicht die Zulässigkeit von Bauvorhaben, die einer Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung unterliegen, begründen. 5. Es dürfen keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der Erhal- tungsziele und des Schutzzwecks von Gebieten von gemeinschaftli- cher Bedeutung und von Europäischen Vogelschutzgebieten im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes bestehen. 6. Es liegen keine Anhaltspunkte dafür vor, dass bei der Planung Pflichten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von

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schweren Unfällen gemäß § 50 Satz (1) des Bundes- Immissionsschutzgesetzes zu beachten sind. 7. Die Ergänzungssatzung muss mit einer geordneten städtebaulichen Entwicklung (§ 1 Abs. 3-6 BauGB) vereinbar sein.

Bei dem vorliegenden Planungsfall ist offensichtlich, dass die unter Punkt 1-6 genannten Vorgaben im Satzungsgebiet eingehalten sind. Die Vereinbarkeit mit einer geordneten städtebaulichen Entwicklung wird durch die vorliegende Begründung insgesamt nachgewiesen.

Vereinfachtes Eine Ergänzungssatzung darf im vereinfachten Verfahren gemäß § 13 Verfahren BauGB aufgestellt werden. Die Gemeinde wendet das vereinfachte Ver- fahren in diesem Fall wie folgt an:

1. Auf die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung und die frühzeitige Unterrichtung der Behörden wird verzichtet. 2. Zur Beteiligung der betroffenen Öffentlichkeit wird eine öffentliche Auslegung gemäß § 3(2) durchgeführt. Parallel werden die Behör- den und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 (2) BauGB beteiligt. 3. Von der Umweltprüfung, dem Umweltbericht und von der Angabe, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind, wird abgesehen. 4. Maßnahmen zur Überwachung (Monitoring) bleiben unberücksich- tigt. 5. Die Zusammenfassende Erklärung wird nicht erstellt.

kein Umweltbe- Gemäß § 34 Absatz 5 letzter Satz BauGB ist der Satzung nur eine Be- richt vorgeschrie- gründung, ohne Umweltbericht beizufügen. Es sind jedoch die Belange ben von Natur und Landschaft in der Planung zu berücksichtigen.

Bodenschutz- Gemäß § 1a Abs. 2 BauGB soll “mit Grund und Boden sparsam und klausel gemäß schonend umgegangen werden; dabei sind zur Verringerung der zu- § 1a (2) BauGB sätzlichen Inanspruchnahme von Flächen für bauliche Nutzungen die Möglichkeiten der Entwicklung der Gemeinde insbesondere durch Wie- dernutzbarmachung von Flächen, Nachverdichtung und andere Maß- nahmen zur Innenentwicklung zu nutzen sowie Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß zu begrenzen“.

Den Anforderungen der Bodenschutzklausel wird in folgenderweise entsprochen: . Die Planung ist sehr kleinräumig und bezieht sich nur auf einen straßenbezogenen Abrundungsbauplatz. . Es sind keine Erschließungsaufwendungen oder Erschließungsflä- chen erforderlich. Die vorhandene Erschließungs- und Versorgungs- infrastruktur kann durch die Abrundung besser ausgelastet werden. . Eingriffe in das Schutzgut Boden werden planerisch begrenzt und im Rahmen der Eingriffsregelung ausgeglichen.

Vorrang der In- Gemäß § 1 a Abs. 2 BauGB soll „Die Notwendigkeit der Umwandlung nenentwicklung landwirtschaftlich oder als Wald genutzter Flächen begründet werden; gemäß § 1 a (2) dabei sollen Ermittlungen zu den Möglichkeiten der Innenentwicklung BauGB/ zu Grunde gelegt werden, zu denen insbesondere Brachflächen, Ge- bäudeleerstand, Baulücken und andere Nachverdichtungsmöglichkeiten zählen können.“

Die Prüfung von Standortalternativen (siehe Abb. 2 und Tab. 1) hat

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ergeben, dass es keine vergleichbar gut Standortalternative im Innen- bereich von Prezelle gibt. Insofern wird die Umwandlung einer land- wirtschaftlich genutzten Fläche im Außenbereich städtebaulich erfor- derlich, um die Planungsziele der Gemeinde zu erreichen. Dem in § 1a Satz 2 BauGB verankerten Grundsatz, landwirtschaftlich, als Wald oder für Wohnzwecke genutzte Flächen nur im notwendigen Umfang umzunutzen, wird bei dieser Planung auch in folgender Weise entsprochen: . Die Abrundungsfläche wurde auf einen Bauplatz reduziert. . Teile des Vorhabengrundstück werden einen landwirtschaftlichen Bezug behalten (Grünlandnutzung).

naturschutzrecht- Mit Beschluss der Ergänzungssatzung wird eine bauliche Entwicklung liche Eingriffsre- ermöglicht, die vorher nicht gegeben war. Damit werden Eingriffen in gelung den Naturhaushalt im Sinne des § 14 BNatSchG vorbereitet, die kom- pensationspflichtig sind. Gemäß § 18 BNatSchG ist über die Vermei- dung, den Ausgleich und den Ersatz nach den Vorschriften des Bauge- setzbuches zu entscheiden.

Die Kompensation des Eingriffs wird wie folgt geregelt:  Art und Umfang der Kompensationsmaßnahmen sowie ihre räumli- che Lage werden im Rahmen des Aufstellungsverfahrens ermittelt.  Auf der Grundlage dieser Ermittlung werden Festsetzungen getrof- fen, die den Bauherren in Abhängigkeit von den neu zugelassenen Baurechten zur Durchführung von Kompensationsmaßnahmen ver- pflichten (vgl. § 4 der Ergänzungssatzung).

artenschutzrecht- Im Rahmen der Planung ist zu prüfen, ob durch das Vorhaben arten- liche Prüfung schutzrechtliche Verbotsbestände nach §§ 44 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ausgelöst werden. Zu diesem Zweck wurde der Umwelt- gutachter Günter Schäfers beauftragt, eine artenschutzrechtliche Po- tentialabschätzung für das Plangebiet vorzunehmen. Der Artenschutz- fachbeitrag Ergänzungssatzung Prezelle - Eichenring, Günter Schäfers, Juli 2020 ist als Anlage der Begründung beigefügt.

2.2 Abgrenzung des räumlichen Geltungsbereichs Der räumliche Geltungsbereich der Ergänzungssatzung Prezelle – Ei- chenring umfasst folgende Flächen in Flur 10, Gemarkung Prezelle (siehe Beiplan zur Satzung:  Der nördlich an das Vorhabengrundstück 16/1 angrenzende Stra- ßenabschnitt des Eichenringes (Flurstück 12 tlw., 667 m²) mit beidseitig vorhandenem Begleitgrün und einer Lindenreihe, die er- halten werden soll.  Das Vorhabengrundstück im nördlichen Teil der Ackerparzelle 16/1 (mit einer Größe von ca. 3.217 m². Davon sind vorgesehen etwa o 2.378 m² als Innenbereich mit maximal 40 % zu versiegelnder Fläche und o 839 m² als private Grünfläche zur landschaftsseitigen Eingrü- nung und Kompensation.

Insgesamt weist das Plangebiet eine Flächengröße von 3.884 m² auf.

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2.3 Raumordnung Landesplanung Besondere Belange der Landesplanung (Schutzgebiete, Sperrgebiete) werden durch diese Satzung nicht berührt.

Regionalplanung Im Regionalen Raumordnungsprogramm 2004 des Landkreises Lüchow-Dannenberg ist die Ortschaft Prezelle als graue und weiße Flä- che dargestellt. Für den Planbereich sind keine konkreten zeichneri- schen Darstellungen getroffen. Die Planung ist mit den Belangen der Raumordnung vereinbar. Auf die im Umfeld von Prezelle ausgewiese- nen Vorranggebiete für Windkraft wird hingewiesen.

RROP 2004 Nach der beschreibenden Darstellung des Regionalen Raumordnungs- Beschreibende programm (siehe RROP Kap. 1.5) soll die Siedlungsentwicklung im Darstellung Landkreis Lüchow-Dannenberg vorrangig auf die zentralen Orte (mög- lichst mit schienengebundenen ÖPNV-Anschluss) konzentriert werden.

Der Hauptort der Gemeinde Prezelle ist kein zentraler Ort und weist auch keinen – im Landkreis Lüchow-Dannenberg seltenen - schienen- gebundenen ÖPNV-Anschluss auf. Prezelle ist jedoch über eine Bushal- testelle an das ÖPNV-Busnetz des Landkreises angeschlossen. Die Pla- nung dient dem Eigenbedarf der örtlichen Bevölkerung.

RROP-Ziel 1.6.07 Nach dem RROP-Ziel 1.6.07 hat die Gemeinde ihre Entwicklung vor- rangig nur auf einen Ortsteil, ihren Hauptort zu konzentrieren.

Hauptort der Gemeinde ist in diesem Fall Prezelle. Dem RROP-Ziel wird entsprochen.

RROP-Grundsatz Neue Baugebiete sollen erst dann ausgewiesen werden, wenn der in- 1.5.03 nerörtliche Handlungsspielraum ausgeschöpft ist, insbesondere die Möglichkeiten - der innerörtlichen Entwicklung (Baulücken-Auffüllung, Verdichtung, Umnutzung fehlgenutzter Flächen), - der Wiedemutzung von Flächen (Brachflächen) und - der Baulandumlegung bzw. des Flächentausches. Die Ergänzungssatzung entspricht vom Umfang her keinem Baugebiet. Zudem sind alle Standortalternativen in Prezelle überprüft worden.

RROP-Ziel 1.5.05 Charakteristische Ortsbilder und Siedlungsstrukturen sind zu erhalten; die Bauleitplanung sowie die Dorferneuerungsplanung und –förderung haben unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange besonders die Rundlinge, Straßen-, Anger- und Wurtendörfer in ihrem typischen Ortsbild und ihrer jeweiligen kulturhistorischen Siedlungsstruktur zu berücksichtigen und ggf. zu verbessern. (…)

Der geplante Abrundungsbauplatz kann an dieser Stelle gut in die be- stehende Siedlungsstruktur eingefügt werden, ohne das das Orts- und Landschaftsbild dadurch erheblich beeinträchtigt wird. Die festgesetz- ten Begrünungsmaßnahmen sowie die vorgesehene Erhaltung der Baumreihe im Eichenring werden zur Minimierung der Eingriffe beitra- gen. Die über das Plangebiet hinaus geplante Umwandlung von Acker- land zu Grünland ist standortgerecht und trägt zur Schaffung einer ländlich geprägten Ortsrandzone bei.

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RROP-Grundsatz Bei der Entwicklung der Siedlungsgebiete soll eine enge gegenseitige 1.5.06 Zuordnung und verträgliche Mischung dieser Funktionen nach dem Prinzip der 'kurzen Wege' angestrebt werden. Die räumliche Trennung der Funktionen Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Erholung soll unter Beachtung von 1.5.01 auf das Notwendigste beschränkt werden.

Der Planungsträger hat einen Standort ausgewählt, bei dem eine dorf- typische Nutzungsmischung möglich ist.

Die planungsrelevanten Ziele der Raumordnung sind bei der Aufstel- lung dieser Bauleitplanung beachtet worden. In der Gesamtbewertung - auch bezüglich der weiteren im RROP genannten Ziele und Grundsät- ze - ist festzuhalten, dass diese Planung mit den Belangen der Raum- ordnung vereinbar ist.

Abbildung 4: verkleinerter Auszug aus dem wirksamen Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Gartow, Teilblatt Prezelle

2.4 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan F-Plan Im Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Gartow ist die bebaute Darstellung Ortslage von Prezelle in weiten Teilen als Dorfgebiet (MD mit einer GFZ von 0,5) ausgewiesen. Für das Plangebiet sind keine entgegenstehen- den Flächennutzungsplandarstellungen getroffen (weiße Flächen ohne Signatur). Man kann davon ausgehen, dass es sich um Flächen für die Landwirtschaft – und im Bereich bestehender Straßen um Verkehrsflä- chen – handeln soll. Die nachrichtlich dargestellte Trasse für eine 20KV-Freileitung ist heute nicht mehr an dieser Stelle als Freileitung vorhanden.

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Die planerische Grundintention des Flächennutzungsplanes, am Eichen- ring das bestehende Dorfgebiet (MD) zu bewahren und zu entwickeln und die tiefer gelegenen und eher dem Niederungsbereich zuzuordnen- den Flächen von einer baulichen Nutzung freizuhalten, wird bei dieser Planung beachtet. Aus Sicht des Planungsträgers steht der ca. 40 Jahre alte Flächennutzungsplan, der nicht parzellenscharf anzuwenden ist, dieser Planung somit nicht substanziell entgegen. Es wird empfohlen, bei der nächsten Überarbeitung des Flächennutzungsplanes, das MD- Gebiet im Abrundungsbereich anzupassen.

Insgesamt stehen die Vorgaben des wirksamen Flächennutzungsplanes der Aufstellung dieser Satzung nicht entgegen.

2.5 Bestehende Nutzungen und Schutzansprüche Baurechte Der beplante Ergänzungsbereich befindet sich am östlichen Ortsaus- gang von Prezelle südlich des Eichenrings auf dem Flurstück 16/1 (sie- he Abb. 5). Im Westen und Norden grenzt vorhandene Bebauung an. Im Osten und im Süden erstreckt sich die freie von Ackerflächen ge- prägte Landschaft. Planungsrechtlich handelt es sich um eine Außenbereichsfläche i.S.d. § 35 BauGB.

Abbildung 5: Bestehende Nutzungen, Luftbild 2017, Google Earth

Bestehende Das Plangebiet wird – mit Ausnahme der überplanten Flächen des Ei- Nutzungen chenringes – als Acker genutzt. Die umliegende Nutzungsstruktur ist aus Abbildung 5 ersichtlich. Bei der westlich angrenzenden Bebauung han-

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delt es sich um eine landwirtschaftliche Hofstelle mit einer markanten Fachwerkscheune (siehe Abb. 2). Der südliche Teil der Hofstelle ist als Grünland genutzt. Nördlich der Straße erstrecken sich eingeschossige Wohnhäuser mit Nebenanlagen auf unterschiedlich großen Gartengrund- stücken. Insgesamt ist hier von einer uneinheitlichen, dorfgebietstypi- schen Siedlungsstruktur auszugehen. Etwas weiter östlich schließt sich der Prezeller Friedhof an, der von einer Backsteinmauer eingefasst ist.

Verkehr Verkehrlich ist das Plangebiet über den Eichenring erschlossen. Der Ei- chenring weist eine Asphaltfahrbahn auf, an deren Südseite eine orts- bildprägende Baumreihe (Linden) verläuft.

Ver- und Entsor- Innerhalb der Straße Eichenring sind die Leitungsnetze der für Prezelle gung zuständigen Ver- und Entsorgungsträger vorhanden.

Denkmalschutz- Der Prezeller Friedhof und die darauf befindlichen Anlagen (Leichenhalle, recht Mauer, etc.) sind denkmalrechtlich als Gruppe baulicher Anlagen gem. § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG geschützt. In ca. 100 m Entfernung in westlicher Richtung befindet sich die als Gruppe baulicher Anlagen gem. § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG geschützte Dorfkirche mit Mahnmal. In ca. 160m Entfernung in südwestlicher Richtung befindet sich das als Einzeldenkmal gem. § 3 Abs. 2 NDSchG geschützte Wohnhaus Dorfstra- ße Nr. 43. Es handelt sich um einen eingeschossiger Ziegelfachwerkbau mit hohem Drempel und ausgebautem Dachgeschoss unter Satteldä- chern in Ziegeldeckung aus dem 19. Jahrhundert.

Wasserrecht Es sind keine wasserrechtlichen oder deichrechtlichen Schutzgebiete oder Schutzobjekte im Satzungsgebiet oder im direkten Umfeld vorhan- den.

FFH- Gebiet

Blaue Kreise: für die Fauna wertvol-

FFH- Gebiet

Geltungsbereich

Regional bedeutsames Großvogel- schutzgebiet

FFH- @ OpenstreetMap Gebiet

Abbildung 6: Entfernung des Plangebietes zu Schutzgebieten

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naturschutzrecht- Nach Informationen des Landes-Kartenservers liegt das Gebiet der Er- liche Vorgaben gänzungssatzung innerhalb des Naturparks Elbhöhen-Wendland (NP NDS 00007), ansonsten aber außerhalb von naturschutzrechtlichen Schutz- gebieten gemäß Niedersächsischem Ausführungsgesetz zum Bundesna- turschutzgesetz (NAGBNatSchG) sowie weiteren Gebieten mit landeswei- ter Bedeutung für den Naturschutz (NLWKN online 2020).

Im Einwirkungsbereich der Ergänzungssatzung liegen keine gemein- schaftsrechtlich bedeutenden Schutzgebiete im Sinne der Flora-Fauna- Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und Gebiete gemäß der EU- Vogelschutzrichtlinie (EU-Vogelschutzgebiete).

Die als FFH Gebiet (2934-301), EU-Vogelschutzgebiet-Gebiet DE 2934- 301 und Naturschutzgebiet (NSG LÜ 00333) geführte Nemitzer Heide beginnt ca. 1500 m westlich des Geltungsbereichs. Noch weiter entfernt liegen die Natura 2000-Gebiete Lucie (Entfernung ≥ 4,5 km), Landgra- ben und Dummeniederung (Entfernung > 3 km) und das von der Staat- lichen Vogelschutzwarte im NLWKN ausgewiesene regional bedeutsame Gebiet für den Großvogelschutz (Entfernung ~ 2,5 km). Aufgrund der geringen Raumwirksamkeit der Planung und der Entfer- nung zu den Natura 2000-Gebieten ist mit einer Beeinträchtigung der Schutzziele der Gebiete nicht zu rechnen. Eine FFH- Verträglichkeitsprüfung gemäß § 34 BNatSchG ist nicht erforderlich.

Sonstige wertvolle Bereiche für die Fauna befinden sich in 1,5 km (Egel) und >2,5 km (Nachtfalter) Entfernung vom Plangebiet (siehe Abb. 4).“.

2.6 Natur und Landschaft Naturraum Nach der naturräumlichen Einteilung der Niedersächsischen Umweltver- waltung ist die Ortschaft Prezelle der naturräumlichen Region Lünebur- ger Heide und Wendland und der Unterregion Wendland, Untere Mit- telelbeniederung zu zuordnen.

Das Gebiet der Ergänzungssatzung liegt gemäß dem Handbuch der na- turräumlichen Gliederung Deutschlands in der naturräumlichen Haupt- einheit 860 „Lüchower Niederung" am südlichen Rand der Untereinheit 860.2 „Gartower Forst“ (BUNDESFORSCHUNGSANSTALT FÜR LANDES- KUNDE UND RAUMORDNUNG 1980). Nach Norden zieht sich der Garto- wer Forst bis an die „Untere Mittelelbe-Niederung“ (876.20). Die Lüchower Niederung bildet den östlichen Teil des hannoverschen Wend- landes und liegt im Dreieck zwischen der Elbeniederung, der Jeetzel- Niederung und der Niederung des Lüchower Landgrabens. Die Niede- rungsgebiete sind breit und von stark verzweigten Grabensystemen durchzogen. Die altpleistozäne Grundmoränenplatte wurde durch nach- eiszeitliche Erosion bis auf drei Restinseln aufgelöst.

Der Gartower Forst steht auf pleistozänen Talsandflächen des Elbe- Urstromtals, die nacheiszeitlich zu Dünen aufgeweht wurden. Es handelt sich um ein großes, siedlungs- und gemeindefreies Kiefernwaldgebiet von mehr als 5.600 ha und zudem um einen der größten, zusammen- hängenden Privatforsten Norddeutschlands. Die Dünen erreichen in den Kellerbergen östlich von Trebel und nordöstlich der Nemitzer Heide eine Höhe von 32 m ü. NN.

Heutige potenzi- Die potenzielle natürliche Vegetation stellt ein theoretisches Vegetati- elle natürliche onsbild dar, das sich nach Unterlassen des menschlichen Einflusses un-

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Vegetation ter den derzeitigen natürlichen Standort- und Umweltbedingungen aus- (HPNV) bilden würde. Sie entspricht der gegenwärtigen Leistungsfähigkeit des jeweiligen Standortes und ist somit Ausdruck für das biotische Wuchspo- tenzial einer Fläche. Für Niedersachsen liegen PNV-Karten auf Basis der Bodenkundlichen Übersichtskarte (BÜK 50) vor.

Die potenzielle natürliche Vegetation dient u.a. bei der Planung von Be- pflanzungsmaßnahmen dazu, eine möglichst naturnahe Pflanzenauswahl zusammenzustellen, die an den Standort angepasst ist und sich ohne dauerhafte Pflege am Standort entwickeln kann.

Aufgrund der vorliegenden Standortverhältnisse ist für das Plangebiet ein Drahtschmielen-Buchenwald des Tieflandes als potenzielle natürliche Vegetation anzunehmen.

Topographie Das Satzungsgebiet ist relativ flach und liegt ca. 24 m ü. NHN. Von Nor- den nach Süden fällt die Fläche von ca. 24,5 m ü. NHN zu 23,8 m ü. NHN ab.

Boden Nach der Bodenkarte des Landes Niedersachsen (BK50) liegt im über- wiegenden Teil des Plangebietes der gleiche Bodentyp vor, wie in der gesamten Prezeller Ortslage: Mittlerer Podsol (Bodentyp P3, Geotyp Sa(qw)). In einem dünnen Streifen in an der südwestlichen Plangebiets- grenze steht Sehr tiefer Podsol-Gley (Bodentyp P-G5, Geotyp: f(qw)) an. Der mittlere Podsol ist gegen über Bodenverdichtung nicht gefährdet, der Sehr tiefer Podsol-Gley gering gefährdet.

Im Geltungsbereich hat sich auf dem sandigen, sommertrockenen, schwach mit Nährstoffen versorgten Standort in der Bodenlandschaft der Dünen und Flugsande ein ertragsarmer Mittlerer Podsol entwickelt. Bo- dentyp P3, Geotyp Sa(qw)). In einem dünnen Streifen in an der süd- westlichen Plangebietsgrenze steht Sehr tiefer Podsol-Gley (Bodentyp P- G5, Geotyp: f(qw)) an. Der Podsol ist gegen über Bodenverdichtung nicht gefährdet, der Podsol-Gley gering gefährdet. Der mittlere Grund- wasserhochstand liegt 11 dm unter der Geländeoberfläche im Bereich des Podsols; im Bereich des Podsol-Gleys wurde der mittlere Grundwas- serhochstand auf 7 dm und der mittlere Grundwassertiefstand auf 14 dm u. Geländeoberfläche abgesenkt. Die natürliche Bodenentwicklung der Ackerflächen mit ihrem Pflughorizont von ca. 30 cm ist geringfügig anthropogen überprägt. Der Boden innerhalb des Geltungsbereichs gehört nicht zu den schutz- würdigen Böden in Niedersachsen. Der Podsole und der Podsol-Gleye werden nicht als seltener Boden oder als Boden mit besonderen Stan- dorteigenschaften geführt. Auch eine kultur- oder naturgeschichtliche Bedeutung wurde bisher nicht festgestellt und wird auch nicht vermutet, da der Geltungsbereich nicht in einem dementsprechenden Suchraum liegt. Südlich des Plangebietes in ca. 120m Entfernung befinden sich Böden mit kulturgeschichtlicher Bedeutung: Plaggenesch. Diese Böden entstanden durch eine spezielle Bewirtschaftung zur Bodenverbesse- rung – der Plaggenwirtschaft. Die Plaggenwirtschaft ist eine Form der Landnutzung, die vor mehr als 1.000 Jahren begann und erst nach dem 1. Weltkrieg eingestellt wurde. Über Jahrhunderte wurden Heide- oder Grassoden in der Flur abgestochen, als Einstreu in Viehställen genutzt und nach anschließender Kompostierung wieder als organische Dünger auf die Äcker gebracht. Diese Form der Landbewirtschaftung prägte auch nachhaltig die kulturelle Entwicklung der Bevölkerung und schuf charakteristische, bis heute unübersehbare Landschaftselemente wie

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aufgehöhte Eschflächen, tiefergelegte Entnahmebereiche und bis zu zwei Meter hohe Eschkanten. Vor allem aber wurde dadurch ein Bodentyp geschaffen, der weltweit nur in der nordwestdeutschen Tiefebene bis nach Holland hinein zu finden ist (Quelle: https://www.umwelt.niedersachsen.de/boden/schutz/bodenbewussts ein/plaggeneschstandort-an-der-lechtinger-windmuehle- 122975.html)

Es sind keine Eintragungen im Altlastenkataster für das Plangebiet vor- handen. landwirtschaftli- Die beplante Ackerfläche im nordwestlichen Geltungsbereich weist ein ches Ertragspo- geringes ackerbauliches Ertragspotenzial auf. Boden- und Ackerzahlen tenzial / Bonität liegen für das Plangebiet und den umliegenden Untersuchungsraum nicht vor.

Bewertung Der Acker ist als anthropogen überprägter Naturboden einzustufen. Da- Boden her und aufgrund der sehr geringen Leistungsfähigkeit kommt dem Bo- den insgesamt nur eine unterdurchschnittliche bzw. allgemeine Bedeu- tung für den Naturhaushalt zu.

Oberflächenge- Natürliche Oberflächengewässer kommen im Geltungsbereich der Ergän- wässer zungssatzung nicht vor. Das nächste Fließgewässer ist der Graben 231a in ca. 410 m Entfernung in südöstlicher Richtung. Ca. 300 m westlich befindet sich ein kleiner Teich.

Grundwasser Der mittlere Grundwasserhochstand liegt 8-16 dm unter der Gelände- oberfläche.

Die Grundwasserneubildungsrate ist im Bereich des Gebietes der Ergän- zungssatzung mit Werten zwischen 50 und 100 mm/a (im Jahresmittel 1981 bis 2010) als unterdurchschnittlich einzustufen.

Das Schutzpotenzial der anstehenden Gesteine im Hinblick auf ihr Ver- mögen, den oberen Grundwasserleiter vor der Befrachtung mit potenzi- ellen Schadstoffen zu schützen, wird gemäß NIBIS-Server bei einem geringen Flurabstand zwischen Gelände und Grundwasseroberfläche und der gut durchlässigen Gesteine als gering bewertet. Dementsprechend ist die Empfindlichkeit gegenüber Eintrag von grundwasserverunreini- genden Stoffen als hoch einzustufen.

Schutzgut Zur Aufstellung des Artenschutzfachbeitrages hat der beauftragte Um-

Pflanzen weltplaner Günther Schäfers im Frühjahr 2020 eine Biotoperfassung sowie mehrere Begehungen im Plangebiet und in der Umgehung durch- geführt (siehe Anlage 1). Die Biotoptypenerfassung ist gemäß dem Kar- tierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen vorgenommen worden (DRACHENFELS 2016). Die Bewertung der Biotope richtet sich nach der „Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung“ des NIEDERSÄCHSISCHEN STÄDTETAGS (2013), dem sogenannten Städtetag-Modell. Danach wird den einzelnen Bio- toptypen jeweils eine Wertigkeit zwischen 0 und 5 zugeordnet: Wertstufe Bedeutung 5 sehr hoch 4 hoch 3 mittel 2 gering 1 sehr gering

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0 weitgehend ohne Bedeutung

Ergänzt wird diese Bewertung auf der Ebene der weiteren Schutzgüter durch die Prüfung auf einen besonderen Schutzbedarf nach den in Liste III des Städtetagmodells dargelegten Kriterien. Diese definieren beson- dere schutzgutbezogene Werte der vorkommenden Biotope oder Biotop- komplexe, die zu deren Aufwertung führen können.

Abbildung 7: Biotoptypen des Geltungsbereichs der Ergänzungssatzung und be- nachbarter Flächen (Kartengrundlage: Amtliches Liegenschaftskatasterin- formationssystem, ALKIS®)

Biotoptypen Das Biotopwertverfahren bei Eingriffen in Natur und Landschaft liegen und Flora Biotoptypen zugrunde. Darüber hinaus geben sie auch Hinweise auf das in ihnen zu erwartende Arteninventar. Für den Un- tersuchungsbereich wurde für die Ermittlung der relevanten Biotopty- pen eine Satellitenaufnahme (Google Earth) zugrunde gelegt. Eine Überprüfung und Ergänzung der Ergebnisse der Satelliten- bildauswertung fand im Rahmen einer Ortsbegehung am 31.3.2020 statt. Die Hauptflächen im Geltungsbereich der Ergänzungssatzung sowie die südlich, westlich und östlich angrenzenden Flächen werden als Sand- acker (AS – Wertstufe 1) genutzt. Die Straße Eichenring wird als Ver- kehrsfläche (OVS) kartiert. Bei der Bewertung wird zwischen der as- pahltierten Fahrbahn (Wertstufe 0) und dem Straßenseitenraum (Grass- und Staudenfluren UH mit Lindenreihe – Wertstufe 3) unter- schieden.

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angrenzende Im Westen geht der Biotoptyp AS in das Dorfgebiet mit landwirtschaft- Biotope lichen Gebäuden (OD) mit überwiegend alten, dörflichen Siedlungsbe- reichen, in denen ehemalige Bauernhöfe z.T. anders genutzt werden über. Im Norden schließt sich ein locker bebautes Einzelhausgebiet (OEL) an. Die Hausgärten sind heterogen gestaltet. Sie weisen eine Naturferne auf. In einem der „Vorgärten“ nördlich vom Plangebiet be- findet sich ein naturfernes Stillgewässer (SX) aus Beton. Der Friedhof (PF) im Nordwesten ist von wenigen Bäumen eingefasst und ansonsten gehölzarm. Die überwiegende Zahl der Gräber wurde eingeebnet. Zwi- schen Straße (OVS) und Friedhof (PF) weist eine Freifläche Trockenra- senelemente auf.

Bewertung Insgesamt weist die von der Planung betroffene Fläche nur eine sehr Schutzgut geringe Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen auf. Im Bereich des Pflanzen Plangebietes finden sich 4 Linden (Tilia spec.) am Straßensaum (siehe Abb. 5), die zu erhalten sind.

Schutzgut Tiere Der Artenschutzgutachter hat zur Verifizierung der Potentialanalyse am 31. März, 22. April und 25. Mai 2020 Begehungen zur Erfassung des Brutvogel-Vorkommens - insbesondere um die Bedeutung des Plange- bietes für Offenlandarten zu überprüfen -durchgeführt.

Die Gilde der Offenlandbrüter umfasst Vogelarten wie Kiebitz (Vanellus vanellus), Wiesenschafstelze (Motacilla flava), Feldlerche (Alauda ar- vensis), Rebhuhn (Perdix perdix), Grauammer(Embrizia calandra), die ihre Brutreviere in offenen Landschaften suchen.

Der Kiebitz bevorzugt offene, feuchte Wiesenlandschaften mit vernäss- ten Bereichen mit offenem Boden. Sie sind im Geltungsbereich nicht vorhanden. Die Art brütet heute auch auf Äckern mit grundwasserna- hen Böden. Die frischeren Standorte im Süden des erweiterten Unter- suchungsbereich können somit dem Kiebitz eine suboptimale Habitat- qualität bieten. Bei den Kartierungen am 31.3, 22.4. und 25.5.2020 wurden keine Kiebitze beobachtet. Vorkommen sind in diesem Bereich unwahrscheinlich. Der trockene Eingriffsbereich hat keine Bedeutung für den Kiebitz. Mit der sich abzeichnenden Anlage von Weideflächen südlich des Plangebietes würden sich die Bedingungen für den Kiebitz eher verbessern.

Die Wiesenschafstelze ist eigentlich ein Charaktervogel des mäßig bis nassen Grünlandes. Mittlerweile siedelt sie sich auch in Ackerlandberei- chen mit unbefestigten Gras- und Erdwegen, Rainen, Ackerrandstreifen und Kleinbrachen an. Habitatstrukturen, die im Plangebiet und erwei- tertem Untersuchungsbereich fehlen. Bei den Erhebungen am 31.3, 22.4. und 25.5.2020 wurden keine Wiesenschafstelzen beobachtet. Vorkommen in diesem Bereich sind auszuschließen.

Die Grauammer bewohnt weithin offene Standorte mit einem Mosaik aus niedriger, lückiger Bodenvegetation und dichter bewachsenen Stel- len zum Nestbau. Singwarten müssen vorhanden sein. Habitatstruktu- ren, die im Plangebiet und erweitertem Untersuchungsbereich fehlen. Bei den Erhebungen am 31.3, 22.4. und 25.5.2020 wurden keine Grauammern beobachtet. Vorkommen in diesem Bereich sind auszu- schließen.

Feldlerchen bevorzugen als Charaktervögel der offenen Agrarlandschaft als Neststandorte und zur Nahrungssuche spärlich bewachsene Flächen mit weitgehend freiem Horizont. Dort, wo in den intensiv bewirtschaf-

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teten Äckern und Grünländereien diese Strukturen fehlen, sollten Ru- deralflächen und Ackerrandstreifen mit abwechslungsreich strukturier- ter Gras- und Krautschicht eingestreut sein. Je größer die Strukturviel- falt, umso größer ist die Siedlungsdichte. Feldlerchen besiedeln offenes Gelände, das weitgehend frei von Vertikalstrukturen ist. Ihr Abstand zu Siedlungen und Waldrändern beträgt etwa 200 m [Spiess & Herzog (2002)]. Im Plangebiet und erweitertem Untersuchungsbereich sind Feldlerchen wegen mangelnder Habitatqualität und der vorhandenen Vertikalstrukturen nicht zu erwarten. Die Erhebungen am 31.3, 22.4. und 25.5.2020 bestätigen diese Annahme.

Das Rebhuhn bevorzugt reich strukturierte Agrarlandschaften mit Acker- und Grünlandbereichen, Brachen, breiten Feldrainen mit Alt- grassäumen, Gräben, Hecken und Feldgehölzen. In der intensiv ge- nutzten, ausgeräumten Agrarlandschaft sind Brutvögel nur bei Vor- kommen von Acker- und Grünbrachen oder anderen lichten, kräuter- und insektenreichen Saumstrukturen mit Altgras- und vorjährigen Wildkrautbereichen dauerhaft zu erwarten. Diese Strukturen fehlen im Geltungsbereich und seinem landwirtschaftlich genutzten Umfeld. Auch die Erhebungen am 31.3 (Verhören), 22.4. und am 25.5.2020 wiesen nicht auf Rebhuhnvorkommen hin. Gestüber (Kot) und Huderplätze wurden nicht entdeckt. Das Rebhuhn wird im Untersuchungsbereich nicht als Brutvogel erwartet.

Weitergehende Ausführungen zum Thema Fauna sind im anliegenden Artenschutzrechtlichen Fachbeitrag (Artenschutzfachbeitrag Prezelle - Eichenring, Günter Schäfers, Juli 2020 (siehe Anlage 2)) dargelegt.

Insgesamt ist festzustellen, dass das Plangebiet keine besondere Be- deutung für das Schutzgut Fauna erkennen lässt und artenschutzrecht- liche Konflikte infolge dieser Planung nicht zu erwarten sind.

Schutzgut Klima / Prezelle liegt großklimatisch im Übergang von der subatlantischen, Luft gemäßigten Zone mit kühlen Wintern und milden Sommern bei ganz- jährigen Niederschlägen im Westen zum Klima der subkontinentalen Zone im Osten Deutschlands.

Auf Grundlage der Beobachtungsdaten der Klima- und Niederschlags- stationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist für die Klimarefe- renzperiode (1961-1990) im Plangebiet ein mittlerer Jahresnieder- schlag von 577 mm angegeben. Die klimatische Wasserbilanz wird im Winterhalbjahr mit +153 mm und im Sommerhalbjahr mit -134 mm beziffert, d.h. die Verdunstungsrate ist im Sommer größer als die Nie- derschlagsrate, über das Jahr gesehen ergibt sich ein leicht positive Wasserbilanz. Im Sommerhalbjahr wurden Durchschnitts- Temperaturen von XX°C und im Winterhalbjahr von +3,3 °C erreicht

Der Raum ist klimaökologisch dem Geest- und Bördebereich zuzuord- nen, der durch einen relativ hohen Luftaustausch und einen mäßigen Einfluss des Reliefs auf die lokalen Klimafunktionen gekennzeichnet ist.

Das Schutzgut Luft ist diesem ländlichen Raum überwiegend als unbe- lastet einzustufen. Eine besondere Bedeutung für das Schutzgut liegt nicht vor.

Klimawandel Nach den Angaben des NIBIS-Kartenservers zur Klimaprojektion ist davon auszugehen, dass vom Referenzzeitraum (1971-2000) zum Zeit- raum 2021-2050 die Durchschnittstemperatur im Winterhalbjahr um

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ca. 1,5 °C ansteigen wird. Die Wasserbilanz wird sich im Sommerhalb- jahr um -30 mm verschlechtern. Bei den Niederschlägen ist den Pro- jektionen nach nur eine leichte Zunahme um +22mm zu erwarten (+3 im Sommer und +19 im Winter). Diese geringe Zunahme der Nieder- schläge kann die sich verstärkende Verdunstung (+ 44mm im Jahr, davon +33 mm im Sommer) nicht ausgleichen. Dadurch ist dann auch über das gesamte Jahr gesehen, eine negative Wasserbilanz zu erwar- ten. Aufgrund des Klimawandels ist zukünftig zunehmend mit Trockenperio- den im Sommer zu rechnen. Vor diesen Hintergrund wird empfohlen, schattenspendende Bäume vorzusehen und das im Gebiet anfallende Regenwasser nach Möglichkeit vor Ort zu speichern und zu nutzen.

Schutzgut Land- Der Nahbereich des Landschaftsbildes wird westlich und nördlich des schaftsbild / Orts- Geltungsbereichs durch das Dorfgebiet von Prezelle mit Gehöften, bild Wohngebäuden verschiedenen Alters, Siedlungsgärten, Altbäumen, Nebenflächen und größeren Grünlandanteilen geprägt. Bei einer mittle- ren Vielfalt und Naturnähe fällt die historische Kontinuität des Land- schaftsbildes aufgrund moderner Wohngebäude nördlich des Eichenrin- ges sowie Dächer mit Solaranlagen eher mittelmäßig aus. Der mit einer weithin sichtbaren Mauer gefasste Prezeller Friedhof schiebt sich sehr weit in die Landschaft hinein. Der Ortsrand ist daher auf der Ostseite von Prezelle nicht eindeutig gefasst.

Im Süden und Osten des Geltungsbereichs befindet sich eine weitläufi- ge strukturarme Feldflur mit großen Schlägen, die sich in den Niede- rungsbereich hin erstreckt.

Zusammenfassend lässt sich der Nahbereich als Randlage eines leicht heterogenen Dorfgebiets mit eingeschränkter historischer Kontinuität bei mittlerer Vielfalt und Naturnähe charakterisieren.

Das Landschaftsbild des Fernbereiches wird im Norden von den weit- läufigen, monotonen Kiefernwäldern des Gartower Tannen auf weitge- hend flach welligen Flugsanden und Dünen geprägt. Ansonsten liegt Prezelle in einer offenen Ackerlandschaft, die sich südlich und westlich des Dorfes erstreckt. Insgesamt weist das Landschaftsbild des Fernbe- reichs eine mittlere historische Kontinuität bei einer durchschnittlichen Vielfalt und Naturnähe auf.

Schutzgut Der von Ackerland geprägte Teil des Plangebietes hat bisher keine be- Erholung sondere Bedeutung für das Schutzgut Landschaft/Erholung.

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3. Festsetzungen der Ergänzungssatzung

3.1 Räumlicher Geltungsbereich zu § 1 Der räumliche Geltungsbereich dieser Satzung ist im Beiplan im Maßstab 1:1.000 zeichnerisch festgesetzt. Der Beiplan und die darin getroffenen zeichnerischen Festsetzungen sind Bestandteil dieser Satzung.

Die Ergänzungssatzung ist nach dem Ortsnamen Prezelle und der Lage am Eichenring benannt. Das Plangebiet umfasst eine ca. 0,32 ha große Ackerfläche auf dem Flurstück 16/1, Flur 10, Gemarkung Prezelle, wo- von ca. 74 % als Innenbereich und ca. 26 % als Ausgleichsfläche zu nutzen sind.

Der räumliche Geltungsbereich der Ergänzungssatzung ist so abge- grenzt, dass die geplante hofartige Bebauung (siehe Abb.1) im Plange- biet realisiert werden kann und eine städtebauliche Abrundung und Ar- rondierung der Ortslage ermöglicht wird.

In den räumlichen Geltungsbereich eingezogen sind randliche Grünflä- chen (siehe Beiplan zur Satzung), soweit sie zur Eingrünung des Bau- vorhabens und zur Kompensation der Eingriffe benötigt werden. Es ist davon auszugehen. Das südlich des Plangebietes noch weitere Ackerflä- chen in Grünland umgenutzt werden, um die geplante Hobbytierhaltung zu realisieren. Für eine Überplanung dieser Flächen besteht aber von Seiten der Gemeinde kein Erfordernis.

Der nördlich angrenzende Eichenring wird in den Geltungsbereich einbe- zogen, da eine Zufahrt und die Festsetzung der im Straßenraum stehen- den Bäume im Rahmen dieser Bauleitplanung zu regeln sind. Die in den Eichenring geplante Zufahrt ist im Baugenehmigungsverfahren mit der Gemeinde genauer abzustimmen. Die daraus resultierenden Eingriffe sind überschlägig bereits in der Eingriffs-Ausgleichsregelung mit berück- sichtigt.

3.2 Zulässigkeit von Vorhaben zu § 2 Innerhalb der Plangebietsflächen, die nicht als Kompensationsfläche festgesetzt sind, richtet sich die planungsrechtliche Zulässigkeit von Baufläche für Bauvorhaben nach § 34 Abs. 1 BauGB. Zulässig ist demnach ein Vorha- Vorhaben gemäß ben, „wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bau- § 34 BauGB weise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll in die Eigen- art der baulichen Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist. Die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse müssen gewahrt sein; das Ortsbild darf nicht beeinträchtigt werden.“

Eigenart der Die Eigenart der baulichen Umgebung ist in Prezelle in weiten Teilen baulichen Um- durch dorfgebietstypische Nutzungen und Baustrukturen bestimmt, wo- gebung bei die landwirtschaftliche Nutzung und damit auch die dorfgebietstypi- MD sichern sche Prägung im Rückgang begriffen sind. Da im Flächennutzungsplan für die gesamte Ortschaft MD-Gebiet als Art der baulichen Nutzung vor- gegeben ist, sollte dieses städtebauliche Entwicklungsziel auch für das Plangebiet als Maßstab dienen. Eine Festsetzung der Art der baulichen Nutzung ist im Innenbereich nicht erforderlich. Die gemischte Nutzungs-

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prägung eines Dorfgebietes ergibt sich an diesem Standort zum einen aus der nördlich angrenzenden Einfamilienhausbebauung und zum ande- ren aus der westlich angrenzenden landwirtschaftlichen Hofstelle.

I Vollgeschoss Hinsichtlich des Maßes der baulichen Nutzung ist auf der Nordseite eine offene Einzelhaus-Bebauung mit einem Vollgeschoss (zuzüglich eines ausgebauten Dachgeschosses) prägend. Auf der Westseite bildet eine alte Hofstelle den baulichen Maßstab. Die markant sichtbare Fachwerk- scheune wirkt von der Größe her fast zweigeschossig, ist aber bauord- nungsrechtlich ebenfalls als eingeschossig einzustufen. Zur Klarstellung wird die Zahl der zulässigen Vollgeschosse im Plangebiet mit I festge- setzt.

GRZ 0,4 - Zur verbindlichen Festlegung der maximalen Baurechte wird eine Grund- flächenzahl von 0,4 – ohne Überschreitung – festgelegt. D.h. 40 % der neu ausgewiesenen Innenbereichsfläche darf baulich von Haupt- und Nebenanlagen, Zufahrten Garagen, Terrassen etc. genutzt werden. Der überwiegende Teil der Innenbereichsfläche (60 %) und die Grünflächen sin von Bebauung freizuhalten.

Bauweise hier Hinsichtlich der Bauweise ist von einer dorftypischen Bandbreite aus nicht von Bedeu- Einzelhäusern und Hausgruppen in offener oder halboffener Bauweise tung auszugehen. Die Gemeinde geht davon aus, dass sich das geplante Vor- haben (aufgrund der gesetzlichen Vorgaben des § 34 Abs. 1 letzter Halbsatz BauGB in das dörfliche Umfeld einfügen wird, so dass eine Festsetzung der Bauweise in dieser Satzung nicht erforderlich ist.

Private Grünflä- Die im Beiplan festgesetzten privaten Grünflächen soll vorrangig der chen Kompensation und der Ortsrandbegrünung dienen (siehe Kap. 3.4). In- nerhalb der nach § 4 dieser Satzung erforderlichen Kompensationsflä- chen sind bauliche Vorhaben (mit Ausnahme einer Durchfahrt und einer Einzäunung) nicht zulässig, weil diese dem Kompensationszweck zuwi- derlaufen würden.

3.3 Begrenzung der Flächenversiegelung max. 40% Innerhalb des neu ausgewiesenen Innenbereichsfläche darf entspre- Flächenversiege- chend der o.a. GRZ maximal 40% der Baugrundstücksfläche versiegelt lung werden. Die festgesetzten Grünflächen sind nicht auf die Baugrund- stücksfläche anrechenbar.

In Satzung wird ausgehend von dem Vorhabenkonzeptes (siehe Abb. 1) eine Grundflächenzahl von 0,4 ohne Überschreitung festgesetzt. Das heißt es darf maximal 40% des Baugrundstücks baulich genutzt oder versiegelt werden. Die übrige Fläche ist als Gartenfläche von Überbau- ung freizuhalten. Eine Festsetzung der maximalen Grundflächennutzung ist erforderlich, damit der Umfang an Eingriffs- und Ausgleichsflächen konkret bestimmt werden kann. Die Festsetzung dient dazu, den Eingriff in das Schutzgut Boden zu begrenzen.

geplante Innerhalb der Grünfläche Baumreihe ist eine 5m breite Durchfahrt zur rückwärtige Bewirtschaftung der südlich angrenzenden Grundstücksflächen zulässig. Zuwegung Dieser vom Vorhabenträger geplante Weg soll nicht der Erschließung, sondern als rückwärtige Treckerzufahrt (z.B. zum Transport von Brenn- holz oder zur Pflege des Grünlandes) dienen. Der Weg wird nicht als Kompensationsfläche, sondern als Eingriffsfläche in die Bewertung einge- stellt.

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Zufahrt im Zur Erschließung darf pro Baugrundstück eine max. 5 m breite Zufahrt Eichenring innerhalb der Straße Eichenring angelegt werden. Die vorhandenen Straßenbäume sind zu erhalten.

3.4 Grünflächen und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land- schaft Erhaltung von Zur Vermeidung und Minimierung von Eingriffen in das Orts- und Land- Laubbäumen schaftsbild sollen die im Eichenring vorhandenen Linden erhalten wer- den. Die Baumstandorte sind bei der Planung der Grundstückszufahrt zu berücksichtigen.

private Grünflä- Der Vorhabenträger beabsichtigt die unbeplante Grundstücksfläche süd- che Baumreihe lich des Plangebietes in Grünland umzuwandeln. Insofern ist auf der Südseite bereits mit einer standortgemäßen Aufwertung der Landschaft zu rechnen. Vor diesem Hintergrund wird zur Eingrünung des Abrun- dungsbereichs nach Süden nur eine minimale Grüngestaltung vorgese- hen. Innerhalb der 5m breiten, privaten Grünfläche Baumreihe sind mind. 6 standortheimische Laub- oder Obstbäume in der Pflanzqualität Hochstamm oder Stammbusch, mit mind. 12-14 cm Stammumfang zu pflanzen, zu pflegen und dauerhaft zu erhalten. Die Baumreihe soll dazu dienen, einen dorftypischen Ortsrand, der von Bebauung und Grünstruk- turen geprägt ist, zu schaffen. Da die geplante Bebauung nicht so dicht sein wird wie die nördlich anliegende Einfamilienhausbebauung und von der bestehende Lindenreihe überragt wird, reicht die geplante Grünflä- che Baumreihe aus, um das Gestaltungsziel an dieser Stelle zu errei- chen.

Bei der Ausführung von Pflanzmaßnahmen sind standortgerechte heimi- sche Gehölze zu verwenden. Diese sind spätestens innerhalb der folgen- den Pflanzperiode nach Nutzungsbeginn umzusetzen. Unter Pflanzperio- de ist der Zeitraum vom September bis April zu verstehen. Die Pflan- zungen sind fachgerecht zu erstellen und Ausfälle umgehend zu erset- zen.

priv. Grünfläche Auf der Ostseite des Plangebietes wird zur Ackerlandschaft hin eine 12 Ortsrandgrün m breite Grünfläche mit der Zweckbestimmung Ortsrandgrün festge- setzt. An dieser Stelle ist aus Gründen des Orts- und Landschaftsbildes und des Denkmalschutzes (Friedhof) eine breitere Eingrünung der Ab- rundungsbaufläche erforderlich. Aus Sicht der Gemeinde kommt gestal- terisch an dieser Eingangsseite zum Dorf entweder eine Streuobstwiese oder eine Baumstrauchhecke in Betracht. Es soll nach dem Prinzip der planerischen Abschichtung dem Vorhabenträger überlassen werden, ob er in Hinblick auf den Artenschutz bzw. eine mögliche Selbstversorgung eher eine Streuobstwiese bevorzugt oder eine Baum-Strauch-Hecke oder eine Kombination aus beiden. Eine Baum-Strauch-Hecke würde eine bessere Sichtabschirmung zum 900m östlich geplanten Windvorrangge- biet bieten. Durch die Mitentscheidung die Bauherren über die Art der Eingrünung, möchte die Gemeinde sicherstellen, dass die Grünfläche Ortsrandgrün auch zielgemäß gepflegt und auf Dauer erhalten wird.

Die Kompensationsflächen und –maßnahmen sind im Lageplan zum Bauantrag genau festzulegen. Zur Gewährleistung der Kompensations- wirkung werden folgende Maßnahmen vorgegeben:

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Vorgaben zur Zur Herstellung einer Kompensationsfläche Streuobstwiese ist auf der Pflanzung einer Grünfläche Ortsrandgrün eine naturnahe Grünlandvegetation mit Obst- Streuobstwiese bäumen zu entwickeln. Dazu ist auf der Fläche eine Regiosaatgutmi- schung (RSM Regio für das Ursprungsgebiet Ostdeutsches Tiefland, Typ mager-sauer: 7g Saatgut/m²) aufzubringen. Die Wiese ist extensiv zu pflegen und maximal 1 - 2 x im Jahr zu mähen. Eine Düngung und die Anwendung von Pestiziden sind ausgeschlossen. Auf der Wiese sind Obstbäume, möglichst alter, regionaltypischer Sorten, Mindestqualität Hochstamm mit Stammumfang 10-12 cm, im Verbund oder im Pflanz- raster von mind. 10 x 10 m fachgerecht zu pflanzen, zu pflegen und zu erhalten. Bei Abgang von Gehölzen sind diese durch artgleiche Gehölze zu ersetzen. Verbiss- und Wurzelschutz ist vorzusehen.

Vorgaben zur Zur Herstellung einer Kompensationsfläche Baum- Strauchhecke ist auf Pflanzung einer der Grünfläche Ortsrandgrün eine naturnahe, artenreiche Baum- und Baum- Strauch- Strauchhecke aus standortheimischen Gehölzen fachgerecht zu pflanzen hecke und zu erhalten. Die Gehölze sind mehrreihig in einem Rasterabstand von etwa 1,5 m x 1,5 m zu setzen. Zum Aufbau sind etwa 30 % Haupt- und Nebenbaumarten und 70 % Straucharten so zu pflanzen, dass ein stufiger Aufbau entsteht. Am östlichen Rand ist ein mind. 2 m breiter Krautsaum der Sukzession zu überlassen.

Folgende Arten werden als standortheimische Gehölze empfohlen:

Feld-Ahorn (Acer campestre) Hainbuche (Carpinus betulus) Gewöhnliche Hasel (Corylus avellana) Eingriffliger Weißdorn (Crataegus monogyna) Roter Hartriegel (Cornus sanguinea) Stiel-Eiche (Quercus robur) Hunds-Rose (Rosa canina) Kornelkirsche (Cornus mas) Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) Schlehe (Prunus spinosa) Obstbäume, möglichst alter, regionaltypischer Sorten.

3.5 Kompensation von Eingriffen zu § 4 Infolge dieser Planung werden neue Baurechte geschaffen, die zu Ein- griffen in Natur und Landschaft führen. Berührt sind insbesondere die Schutzgüter Boden und Fläche, Arten- und Lebensgemeinschaften sowie das Landschaftsbild. Im Rahmen der naturschutzrechtlichen Eingriffsre- gelung sind Eingriffe in Natur und Landschaft durch geeignete Aus- gleichsmaßnahmen zu kompensieren.

Kompensations- Der Kompensationsbedarf wurde auf der Grundlage der „Arbeitshilfe zur maßnahmen Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung 2013“, Nieders. Städtetag ermittelt. Die rechnerische Eingriffs- / Aus- gleichsbilanz (siehe Tabelle 2) belegt, dass die naturschutzrechtliche Kompensation innerhalb des Satzungsgebietes abgeleistet werden kann, wenn die in den Grünflächen festgesetzten Kompensationsmaßnahmen realisiert werden.

Nach § 4 dieser Satzung hat der Bauherr zur Kompensation der neu vorbereiteten Baurechte folgende Maßnahmen umzusetzen: 1. Innerhalb der Grünfläche Baumreihe sind mind. 6 standorthei- mische Laub- oder Obstbäume in der Pflanzqualität Hochstamm

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oder Stammbusch, mit mind. 12-14 cm Stammumfang zu pflan- zen, zu pflegen und dauerhaft zu erhalten. 2. Innerhalb der Grünfläche Ortsrandgrün ist eine Streuobstwiese oder eine Baumstrauchhecke - gemäß der Pflanzvorgaben in Kap. 3.4 der Begründung - fachgerecht anzulegen, zu pflegen und zu erhalten.

Ausnahme- Die Kompensationsflächen und –maßnahmen sind im Lageplan zum regelung Bauantrag genau festzulegen. Ausnahmsweise kann eine räumliche Ab- weichung der Kompensationsflächen von den festgesetzten Grünflächen zugelassen werden, sofern der Naturhaushalt und das Orts- und Land- schaftsbild dadurch nicht beeinträchtigt werden. Die Ausnahmeregelung soll ein hinreichendes Maß an Flexibilität zur privaten Grundstücksgestal- tung erlauben. Der festgesetzte Umfang der Kompensationsmaßnahme sowie die beabsichtigte ortsgestalterische Wirkung muss gewährleistet bleiben.

3.6 Festsetzung zur Vermeidung von artenschutzrechtli- chen Verbotstatbeständen §5 Festsetzung Zur Vermeidung von artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen im zum Artenschutz Sinne von § 44 BNatSchG wird auf der Grundlage der artenschutzrechtli- chen Prüfung (siehe Anlage 1) vorsorglich folgende Festsetzung getrof- fen:

Minimierung von Lichtemissionen: Zum vorsorglichen Fledermaus- und Insektenschutz darf eine Ausleuchtung der Außenflächen nur mit insek- tenfreundlichen, streulichtarmen Lampentypen, z.B. LED erfolgen. Nach oben ausstrahlendes Streulicht ist unbedingt zu vermeiden. Dies ist durch entsprechende Abschirmungen der Leuchten zu gewährleisten.

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4. Auswirkungen der Planung

4.1 Städtebauliche Auswirkungen der Planung Auswirkungen auf Durch die Regelungen des § 34 BauGB ist gewährleistet, dass sich die bestehende Nut- geplante Neubebauung in das städtebauliche Umfeld einzufügen hat. zungen Daher sind erheblich nachteilige Auswirkungen auf vorhandene Nutzun- gen infolge dieser Planung nicht zu erwarten.

Auswirkungen auf Die Planung führt im Plangebiet zu dem Verlust einer 0,32 ha großen die Landwirtschaft Ackerfläche. Der Flächenverlust ist bezogen auf die heute üblichen Be- triebsflächengrößen als unerheblich einzustufen. Die in Kap. 1 genann- ten öffentlichen Belange werden an dieser Stelle höher gewichtet als die Belange der Landwirtschaft. Der südliche Teil des Flurstücks 16/1 wird voraussichtlich von Acker in Weideland umgenutzt. Der niederungsnahe Standort ist für eine solche Grünlandnutzung sehr gut geeignet.

Immissionsschutz Die Planung hat keine nachteiligen Auswirkungen auf Belange des Im- missionsschutzes. Im verbindlichen Genehmigungsverfahren können nach § 34 BauGB nur Nutzungen zugelassen werden, die den Anforde- rungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse entsprechen.

Verkehrliche Er- Durch die Satzung werden keinen neuen Straßen festgesetzt. Das Sat- schließung zungsgebiet kann durch die bisher gebauten oder geplanten öffentlichen Straßen ausreichend erschlossen werden. Insgesamt hat die Planung keine wesentlichen Auswirkungen auf die Belange des Verkehrs und der Verkehrssicherheit.

Strom- und Gas- Die Avacon AG, Salzwedel weist darauf hin, dass eine Versorgung des versorgung Plangebiets mit Gas und/oder Strom jederzeit uneingeschränkt möglich ist. Mindestens 10 Tage vor Beginn von Tiefbauarbeiten ist mit der Ava- con AG Kontakt aufzunehmen. Bezüglich der im Eichenring bestehenden Gas- und Stromleitungen sind Belange des Leitungsschutzes zu beach- ten (siehe Leitungsschutzanweisungen der Avacon AG).

Wasserversorgung Ein Anschluss des zusätzlichen Baugrundstücks an die zentrale Trink- und Abwasser- wasserversorgung und an das Abwassernetz des Wasserverbandes beseitigung Höhbeck ist grundsätzlich möglich.

Auswirkungen auf Auch die sonstigen im Eichenring vorhandenen Versorgungsleitungen die Ver- und Ent- (Telefon/Glasfaser) können nach Abstimmung mit dem zuständigen Ver- sorgung sorgungsunternehmen direkt zum Anschluss des neuen Baugrundstücks verwendet werden. Insgesamt wird durch diese Erweiterung eine besse- re Auslastung der örtlichen Infrastrukturanlagen erreicht.

Niederschlagswas- Zur Beseitigung des auf den Baugrundstücken anfallenden Nieder- serbeseitigung schlagswassers ist gemäß des Niedersächsischen Wassergesetzes anstel- le der Gemeinde der Grundstückseigentümer verpflichtet. Nieder- schlagswasser von Dachflächen, Parkplätzen, Stellplätzen und Grund- stückszufahrten ist unter Beachtung des Merkblattes DWA-M 153 "Hand- lungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser" der Deutschen Ver- einigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) möglichst breitflächig über einen belebten, bewachsenen Bodenfilter zu versickern. Auf das Arbeitsblatt DWA 138 "Planung, Bau und Betrieb von Anlagen

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zur Versickerung von Niederschlagswasser" der DWA wird hingewiesen. In diesem Fall bietet es sich an, die zum Baugrundstück gehörende Aus- gleichsflächen vor der Bepflanzung als leichte Mulde auszubilden, so Muldenversicke- dass auf dem Grundstück eine fachgerechte Versickerung des anfallen- rung in der Aus- den Niederschlagswassers durch einen belebten Bodenfilter möglich ist. gleichsfläche Aufgrund der Grundwasserstände ist eine Versickerung über Schächte und Rigolen vorrausichtlich nicht mit den Belangen des Grundwasser- schutzes vereinbar. Im nachgeordneten Baugenehmigungsverfahren ist eine fachgerechte Grundstücksentwässerung, die den Zielen des Gewässerschutzes und des Wasserrechts Rechnung trägt, zu gewährleisten. Auf den Privat- grundstücken ist der erforderliche Flächenbedarf für eine gewässerscho- nende Regenwasserbeseitigung einzuplanen. Jeder Vorhabenträger hat einen entsprechenden Entwässerungsantrag vorzulegen.

Löschwasserver- In der Erschließungsstraße Eichenring ist in hinreichender Nähe zum sorgung Plangebiet ein Unterflurhydrant vorhanden. Die Löschwasserversorgung ist dadurch gewährleistet.

Kosten Die Kosten des städtebaulichen Planverfahrens trägt der von der Pla- nung begünstigte Grundeigentümer. Die neue Grundstückszufahrt sowie die Kompensationsflächen sind von den zukünftigen Bauherren herzu- richten.

4.2 Auswirkungen auf Belange von Natur und Landschaft, Eingriffsregelung Umweltprüfung Nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB sind bei der Aufstellung von Bauleitplänen nicht erforderlich grundsätzlich die Belange des Umweltschutzes einschließlich des Natur- schutzes und der Landschaftspflege in die planerische Abwägung einzu- stellen (siehe Kap. 2.6 und 3). Dies gilt auch für Ergänzungssatzungen, die gemäß § 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB aufgestellt werden. Eine Umweltprü- fung oder Umweltbericht sind hierfür allerdings nicht erforderlich.

Folgende bau-, anlage-, und betriebsbedingte Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit von Naturhaushalt und Landschaftsbild werden durch die Ergänzungssatzung vorbereitet:

Auswirkungen auf die Schutzgüter

anlage- betriebs- Wirkpfad baubedingt bedingt bedingt

Verlust von Tier- und Pflanzenlebensraum durch Beseitigung von X X Vegetation

Verlust belebten Bodens durch Versiegelung bzw. Überbauung X

Bodenauftrag und -abtrag, Bodenverdichtung X

Reduzierung der Grundwasserneubildungsrate durch Versiegelung X bzw. Überbauung

Luftverunreinigung durch Abgase und Geruchsemissionen X X

Verdrängung von Tierindividuen durch Lärm-, Licht- und Ab- X X gasemissionen sowie eine Zunahme der Frequentierung

Kleinklimatische Veränderung durch Freiflächenverlust, Verände- rung der lufthygienischen Bedingungen, Temperaturerhöhung, X X Verringerung der Luftfeuchte

Landschaftsüberformung durch Errichtung von Gebäuden X

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Schutzgut Fläche Der Gesetzgeber hat das Schutzgut Fläche neu in die Liste der umweltre- levanten Schutzgüter aufgenommen. Damit hat er dokumentiert, dass es nicht nur um die Eingriffe in das Schutzgut Boden durch Versiegelung geht, sondern auch um eine städtebaulich kompakte Flächennutzung, die den freien Landschaftsraum vor Inanspruchnahme schont. Durch die hier vorliegende Planung wird ca. 0,32 ha Außenbereich zu Innenbereich. Der zusätzliche Bauplatz führt zu einer Abrundung der Ortslage und zu einer besseren Ausnutzung der örtlichen Infrastruktur. Die tatsächlichen Grenzen zwischen Siedlung und Außenbereich werden nur geringfügig verschoben. Der freie Landschaftsraum wird durch diese Abrundungssatzung nicht wesentlich beeinträchtigt.

Schutzgut Boden Die im Rahmen der Planung zugelassene Neuversiegelung von ca. 0,1 ha Boden stellt einen erheblichen Eingriff in das Schutzgut Boden dar. Der Boden verliert in den überbauten Bereichen seine natürliche Funktions- fähigkeit als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, als Wasserfilter und - speicher, Bodenpuffer und Produktionsstandort sowie seine Funktion für die Klimaregulierung (vgl. LABO 2018).

Die geplanten Eingriffe in das Schutzgut Boden können nicht funktionsbezogen durch Entsiegelungsmaßnahmen ausgeglichen werden, sind aber im Rahmen der Eingriffsregelung entsprechend der Arbeitshilfe des Nds. Städtetages durch andere Aufwertungsmaßnahmen auf dem Vorhabensgrundstück auszugleichen.

Schutzgut Wasser Im Geltungsbereich oder dem möglichen Auswirkungsbereich der ge- planten Nutzungsänderungen befinden sich keine Oberflächengewässer. Durch die mögliche Versiegelung gehen maximal 0,1 ha an versicke- rungsfähigen Böden verloren. Dies bedeutet nur eine geringfügige Redu- zierung der Grundwasserneubildungsrate und eine geringe Erhöhung der Menge des abzuführenden Niederschlagwassers. Zwar besteht eine hohe Empfindlichkeit des Grundwassers gegenüber Schadstoffeintrag (s. Kap. 2.6), doch aufgrund der geplanten Nutzung sind jedoch keine relevan- ten, mit Stoffeinträgen verbundenen Beeinträchtigungen des Grundwas- sers zu erwarten. Durch das Ausbleiben von Pestizid- und Düngemitte- leinträgen auf der vormals als Acker genutzten Fläche ergibt sich durch die Planung eher eine Verringerung der Grundwasserbeeinträchtigung.

Grundsätzlich führt eine zusätzliche Flächenversiegelung zu einer Redu- zierung der Grundwasserneubildungsrate und zu einer Zunahme des Regenwasserabflusses. Der Wasserhaushalt sowie die Belange des Hochwasserschutzes werden jedoch nicht wesentlich beeinträchtigt, wenn das im Gebiet anfallende Niederschlagswasser vor Ort fachgerecht zurückgehalten oder versickert wird. Die sandigen Böden ermöglichen eine dezentrale Regenwasserversickerung auf dem Grundstück.

Schutzgut Klima / Baubedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Klima / Luft entstehen Luft während der Bauzeit durch zusätzliche Schadstoffemissionen der Bau- fahrzeuge. In der Umgebung des Baufelds muss zudem mit vermehrter Staubentwicklung gerechnet werden. Diese Auswirkungen wirken aber weder von ihrem Umfang noch von ihrer Dauer nachhaltig beeinträchti- gend auf die Leistungsfähigkeit des Schutzgutes.

Das bisherige Kleinklima von Offenflächen (Acker) wird durch Überbau- ung verändert. Es ist kleinräumig mit einer erhöhten Lufttemperatur und einer geringeren Luftfeuchte zu rechnen. Es handelt sich aufgrund des kleinflächigen Eingriffs jedoch nur um kleinräumige Auswirkungen, die zu keiner nachhaltigen Beeinträchtigung der Funktionen des Schutzgutes

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Klima / Luft führen.

Im Plangebiet sind gute Klima- und Luftverhältnisse gegeben. Spora- disch auftretende, geringfügige Beeinträchtigungen durch die landwirt- schaftliche Nutzung der umliegenden Feldfluren sind in einer ländlich geprägten Ortschaft hinzunehmen.

Aufgrund des zu erwartenden Klimawandels mit zunehmenden mit Tro- ckenperioden im Sommer und mit lokal auftretenden Starkregenereig- nissen, ist eine schattenspendende Durchgrünung im Plangebiet zu emp- fehlen und das im Gebiet anfallende Regenwasser nach Möglichkeit zu speichern und zu nutzen.

Zur Vermeidung von CO2–Emissionen empfiehlt die Gemeinde den Bau- willigen, erneuerbare Energien zu nutzen bzw. Maßnahmen zur effizien- ten Energienutzung zu treffen.

Schutzgut Die Planungsrealisierung der Ergänzungssatzung bewirkt einen Verlust Pflanzen folgender Habitate:  Sandackerflächen von geringer Bedeutung für das Schutzgut. Die Baumreihe innerhalb der Straße Eichenring ist zu erhalten.

Schutzgut Tiere Auf der Grundlage einer Datenrecherche, einer Biotopkartierung mit Potentialanalyse sowie ergänzender Untersuchungen im Frühjahr 2020 ist in der artenschutzrechtlichen Beurteilung festgestellt worden, dass streng geschützte Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie und europäi- schen Vogelarten im Eingriffsbereich der Ergänzungssatzung Prezelle - Eichenring nicht vorkommen bzw. die betreffende Ackerfläche ohne Be- deutung für diese Arten ist.

Im erweiterten Untersuchungsbereich ist ein potentielles Teiljagdhabitat im Bereich der Wiese für die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) und die Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) festgestellt worden. Die höhlen- und halbhöhlenbewohnenden Vogelarten Blau- und Kohlmei- se sowie die Bachstelze sind als potentielle Brutvögel in den abgängigen Obstbäumen zwischen Wiese und Acker festgelegt worden. Die arten- schutzrechtliche Prüfung hat ergeben, dass diese im erweiterten Unter- suchungsbereich gesetzten Potentialarten von den Auswirkungen dieser Planung nicht substanziell betroffen sind, insbesondere wenn die u.a. Empfehlungen zur Minimierung von Lichtemissionen berücksichtigt wer- den. Weiterhin ist anhand mehrerer Begehungen im erweiterten Untersu- chungsgebiet festgestellt worden, dass eine erhebliche Betroffenheit von Offenlandbrütern (Kiebitz (Vanellus vanellus), Wiesenschafstelze (Mota- cilla flava), Feldlerche (Alauda arvensis), Rebhuhn (Perdix perdix), Grauammer(Embrizia calandra),) bei dieser kleinflächigen Abrundung nicht zu erwarten ist.

Zum vorsorglichen Fledermaus- und Insektenschutz soll eine Ausleuch- tung der Außenflächen nur mit insektenfreundlichen, streulichtarmen Lampentypen, z.B. LED erfolgen. Nach oben ausstrahlendes Streulicht ist unbedingt zu vermeiden. Dies ist durch entsprechende Abschirmungen der Leuchten zu gewährleisten. Mit einer Umsetzung der Empfehlung kann ein Verstoß gegen den § 44 (1) Nr. 1 bis Nr. 3 BNatSchG mit hin- reichender Sicherheit ausgeschlossen werden.

Schutzgut Schutzgebiete (Natura2000-Gebiete, EU-Vogelschutzgebiete, landeswei- biologische te wertvolle Bereiche für die Fauna und Flora usw.) werden von dem

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Vielfalt Vorhaben nicht berührt. Durch Beseitigung von vegetationsbestimmten Biotopen und die Veränderung der abiotischen Ausstattung (Grundwas- serhaushalt, Beschaffenheit des Bodens, Mikroklima) kommt es zu einem Verlust von Lebensraum für Arten und Lebensgemeinschaften. In diesem Fall ist von dem Verlust jedoch fast ausschließlich strukturarme Sand- ackerflächen betroffen.

Durch das Vorhaben und die festgesetzten Kompensationsmaßnahmen wird sich die strukturelle Vielfalt im Plangebiet erhöhen. Insofern lässt die Planung keine nachteiligen Auswirkungen auf das Schutzgut biologi- sche Vielfalt erwarten.

Schutzgut Land- Die Überbauung einer landwirtschaftlich genutzten Freifläche am Orts- schaftsbild rand von Prezelle führt zu einer nur sehr kleinflächigen und geringfügig wahrnehmbaren Überprägung des Landschaftsbildes im Nahbereich. Noch geringer ist die Wahrnehmbarkeit im Fernbereich, wo die neuen Gebäude sich weitgehend in die Kontur des Siedlungsrandes einfügen. Die visuelle Erlebbarkeit der offenen Landschaft mit ihren weiträumigen Sichtbeziehungen im Fernbereich wird nicht wesentlich beeinträchtigt. Durch die geplante Eingrünung nach Süden und Osten mit heimischen, standorttypischen Gehölzen wird auch die Beeinträchtigung im Nahbe- reich auf ein nicht erhebliches Maß reduziert.

Der Ortsrand wird durch die geplante Bepflanzung zur offenen Land- schaft hin eingegrünt und neugestaltet. So wird sich die Planung nicht wesentlich auf das Schutzgut Landschaftsbild/Erholung auswirken.

Sonstige Für andere umweltrelevante Schutzgüter sind keine erheblichen Beein- Schutzgüter trächtigungen festzustellen.

Eingriffsregelung Die Belange des Umweltschutzes sind gem. § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB bei der Aufstellung von Bauleitplänen in der Abwägung nach § 1 Abs. 7 BauGB zu berücksichtigen. Im Besonderen sind auf der Grundlage der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung gemäß § 1 a Abs. 3 BauGB i. V. m. § 14 ff BNatSchG die Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft durch die Planung zu beurteilen und Aussagen zur Vermeidung, Minimie- rung und zum Ausgleich zu entwickeln. Unvermeidbare Eingriffe sind durch geeignete Ausgleichsmaßnahmen zu kompensieren.

Hinweise zur Folgende Maßnahmen tragen zur Vermeidung und Minimierung von Ein- Vermeidung und griffen bei: Minimierung von . Es handelt sich um ein konfliktarmes Plangebiet. Bei keinem der Eingriffen umweltrelevanten Schutzgüter ist ein besonderer Schutzbedarf fest- zustellen. . Am Standort ist eine siedlungsbezogene Vorprägung durch Licht, Lärm und Verkehr bereits vorhanden. . Es sind keine Biotope mit langjähriger Entwicklungszeit durch die Planung betroffen. . Für die nicht von der geplanten Umnutzung betroffene Baumreihe im Eichenring gilt ein Erhaltungsgebot. . Der Eingriff in das Schutzgut Boden wird durch vorgegebene GRZ auf das städtebaulich erforderliche Maß begrenzt. . Optische Eingriffe in das Orts- und Landschaftsbild werden durch die Begrenzung der Zahl der Vollgeschosse vermieden. . Eingriffe in das Orts- und Landschaftsbild werden durch Vorgaben zur Ortsrandbegrünung begrenzt. . Bei Neubauten sind nach dem im Juni 2020 beschlossenen Gebäu- deenergiegesetz erneuerbare Energien zu nutzen bzw. Maßnahmen

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zur effizienten Energienutzung zu treffen. . Im Baugenehmigungsverfahren sind Vorkehrungen zur dezentralen Regenwasserbeseitigung auf dem Grundstück zu treffen.

Bewertungsmodell Zur Bewertung und Bilanzierung von Eingriffen in Natur und Landschaft ist die „Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnah- men in der Bauleitplanung 2013“, Nieders. Städtetag anzuwenden.

Datengrundlage Auf der Basis der Biotopkartierung und der verbalen Bewertung von Na- tur und Landschaft (siehe Kap. … und Anlage) wird eine rechnerische Bewertung des Ist-Zustandes in der nachfolgenden Tabelle vorgenom- men. Dem Ist-Zustand wird ein zukünftiger Plan-Zustand gegenüberge- stellt, der sich aus den Festsetzungen der Satzung ergibt. Aus dem Er- gebnis ist abzuleiten, ob die geplanten Kompensationsmaßnahmen aus- reichend sind, um die planerisch bedingten Eingriffe zu kompensieren.

Regelverfahren In diesem Planungsfall ist das Regelverfahren ohne Zusatzbewertung anzuwenden, denn bei keinem der umweltrelevanten Schutzgüter ist ein besonderer Schutzbedarf im Sinne der Liste III der Arbeitshilfe festzu- stellen. Bei der Beurteilung des Ist- und des Planzustandes wird jeweils von der maximalen Ausnutzung der gelten Baurechte ausgegangen. Das heißt, es wird angenommen, dass innerhalb der Baugebiete das Maß der bauli- chen Nutzung (GRZ) voll ausgeschöpft ist und dass die geplanten Aus- gleichsflächen und -maßnahmen ihr Entwicklungsziel vollständig erreicht haben.

Tabelle 2: Eingriffs- und Ausgleichbilanz

Ist-Zustand Biotop- Fläche Wert- Flächen- Fläche Wert- Flächen- Biotopstruktur typ (m²) faktor wert Plan-Zustand Biotopstruktur Biotop-typ (m²) faktor wert

Bereich Baugrundstück Bereich Baugrundstück

Sandacker AS 2.378 1,0 2.378 baulich genutzte Fläche (40%) x 951 0 0

Ziergarten (60%) y /PHZ 1.427 1 1.427

Bereich Ausgleichsflächen Bereich Ausgleichsflächen Sandacker AS 839 1,0 839 priv. 'Grünfläche 'Ortsrandgrün HE /GR 569 3,0 1.707 priv. 'Grünfläche 'Baumreihe HE /GR 245 1,5 368 Durchfahrt, befestigt x 25 0,0 0

Bereich Eichenring Bereich Eichenring

Seitenstreifen Eichenring UH/FG 430 3,0 1.290 Seitenstreifen Eichenring UH/FG 400 3,0 1.200 Zufahrt Baugrundstück 30 0,0 0 Fahrbahn Eichenring OVS 237 0,0 0 Fahrbahn Eichenring OVS 237 0,0 0

Plangebiet gesamt (ha) 3.884 Plangebiet gesamt (ha) 3884 Flächenwert Eingriffsfläche Gesamt 4.507 Flächenwert Eingriffsfläche Gesamt 4.701

Ermittlung des Kompensationsbedarfs

4.701 Flächenwert Plangebiet (Plan-Zustand) - 4.507 - Flächenwert Plangebiet (Ist-Zustand) = 194 KompensationsbedarfBilanz Flächenwert durch Planungsvollzug

< 0 (zusätzlich zu leistende Kompensation auf externen Flächen)

x 0 (Kompensation erbracht)

> 0 (Kompensation erbracht mit Sicherheiten)

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Die rechnerische Eingriffsbilanzierung kommt zu dem Ergebnis, dass der Kompensationsbedarf durch die geplanten Kompensationsmaß- nahmen in vollem Umfang gedeckt werden kann.

Sicherung der Aus- Im Baugenehmigungsverfahren hat der Bauherr die geplanten Ein- gleichsmaßnahmen griffs- und Ausgleichsflächen im Lageplan verbindlich festzulegen.

Abwägungsergeb- Aus Sicht der planenden Gemeinde sind die Belange von Natur und nis Landschaft damit hinreichend in die Planung eingestellt.

Der Rat der Gemeinde Prezelle hat die Begründung im Rahmen des Satzungsbeschlusses in seiner Sitzung am ...... beschlossen.

Prezelle, den (Siegel) gez. Schröder ...... - Der Bürgermeister -

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Referenzliste

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Anlage 1: Artenschutzfachbeitrag Ergänzungssatzung Prezelle - Eichenring, Günter Schäfers, Juli 2020

p l a n . B Dipl.-Ing. Stadtplaner Henrik Böhme Göttien 24 29482 Küsten