Leitbild Zur Klimaanpassung Der Samtgemeinde Gartow
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Leitbild zur Klimaanpassung der Samtgemeinde Gartow Kurzfassung der Diplomarbeit Filip Ahrens HafenCity Universität – Hamburg Department Stadtplanung und Regionalentwicklung Leitbild zur Klimaanpassung der Samtgemeinde Gartow Diplomarbeit im Studiengang Stadtplanung an der HafenCity Universität Hamburg Kurzfassung für den ALR-Hochschulpreis 2011 Vorgelegt von: Filip Ahrens Berchtungweg 9 22529 Hamburg Gutachter: Prof. Dr.-Ing. Jörg Knieling M.A. Dipl.-Ing. Thomas Zimmermann Vorwort Diese Arbeit entstand im Rahmen des KLIMZUG-NORD Projektes, das sich mit strategischen Anpassungsansätzen zum Klimawandel in der Metropolregion Hamburg beschäftigt, woran sich das Department Stadt-, Regional- und Umwelt- planung der HafenCity Universität unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jörg Knieling als Forschungspartner beteiligt. Die Arbeit baut auf zwei KLIMZUG-NORD Workshops auf, an denen der Autor mitgewirkt hat und die als Teil des Leitbild- prozesses eine Grundlage für die Entwicklung des hier erstellten Leitbildes für die Samtgemeinde Gartow bilden. Das Leitbild ist dabei als ein Zwischenschritt eines fortschreitenden Planungsprozesses anzusehen, worauf aufbauend sich die Ziele einer klimaangepassten Entwicklungsstrategie weiter konkretisieren lassen. Besonderer Dank gilt meinen beiden Betreuern Herrn Prof. Dr.-Ing. Jörg Knieling M.A. und Herrn Dipl.-Ing. Thomas Zimmermann für ihre wissenschaftliche Be- gleitung, ihre hilfreichen Anmerkungen sowie die gute Betreuung. Inhaltsverzeichnis Vorwort 1 Einleitung 11 1.1 Erkenntnisinteresse und Fragestellung 11 1.2 Struktureller Aufbau und methodisches Vorgehen 11 2 Der Klimawandel als Herausforderung für die räumliche Planung 12 2.1 Mögliche Klimaszenarien für die Region der Samtgemeinde Gartow 12 2.2 Auswirkungen des Klimawandels auf die Region um die SG Gartow 13 2.3 Anforderungen an die räumliche Planung im Kontext des Klimawandels 14 2.3.1 Definition der Klimaanpassung 14 2.3.2 Vulnerabilität 15 2.3.3 Unsicherheitsfaktoren in der räumlichen Planung 15 2.3.4 Klimawandel-Governance 15 3 Leitbilder als Instrument der räumlichen Planung 16 4 Die SG Gartow im Klimawandel 16 5 Leitbildentwicklung für die Anpassung der SG Gartow an den Klimawandel 18 5.1 Workshop 1: Chancen und Risiken für die SG Gartow 18 5.1.1 Diskussion und Bewertung der Chancen 19 5.1.2 Diskussion und Bewertung der Risiken 19 5.2 Workshop 2: Szenarien für die SG Gartow 20 6 Klimaangepasstes Leitbild für die SG Gartow 22 6.1 Eine Vision für die SG Gartow 22 6.2. Die Leitlinien für dei SG Gartow 23 6.2.1 Leitlinie Siedlungsentwicklung 23 6.2.2 Leitlinie Infrastruktur 24 6.2.3 Leitlinie Land- und Forstwirtschaft 26 6.2.4 Leitlinie Tourismus 27 6.2.5 Leitlinie Naturschutz und Landschaftsbild 29 7 Abschließende Betrachtung und Fazit 30 Literatur- und Quellenverzeichnis I Literatur I Internetquellen II Interview II Abbildungsverzeichnis III Tabellenverzeichnis IV Abkürzungsverzeichnis IV Anhang V Listen der Workshopteilnehmer V Interviewaufzeichnung VII Karten/Tabellen VIII Impressionen XII Diplomarbeit Leitbild Gartow 1 Einleitung 1.1 Erkenntnisinteresse und Fragestellung Die Arbeit setzt sich mit der Thematik auseinander, wie sich raumplanerische Prozesse zur Klimaanpassung am besten gestalten lassen und wie die hierfür entscheidende In- formationsvermittlung an die relevanten Akteure sowie die Einbindung der Bevölke- rung in Planungsprozesse erreicht werden kann. Hierzu wird analysiert, inwieweit Leitbilder als informelle Instrumente der Raumpla- nung im Sinne eines Governance-Ansatzes eine geeignete Hilfestellung bei der Anpas- sung an den Klimawandel in ländlichen Bereichen darstellen können. Die zentrale Fragestellung dieser Arbeit lautet: Wie sieht ein Leitbild für die an die Folgen des Klimawandels angepasste Entwicklung einer ländlichen Gemeinde aus? Damit eng verbunden ist die Frage: Welche grafischen Elemente können die Anpas- sung an den Klimawandel transportieren? Diesen Fragen wird anhand einer Leitbildentwicklung für die Samtgemeinde (SG) Gartow exemplarisch nachgegangen. Bezüglich der zweiten Fragestellung hat der Autor auch die hierfür notwendigen grafischen Elemente erstellt (siehe Anhang VIII). 1.2 Struktureller Aufbau und methodisches Vorgehen Als erstes erfolgt eine Übersicht über die möglichen Auswirkungen des Klimawandels für die Region um die SG Gartow. Darauf aufbauend werden die sich daraus ergeben- den Herausforderungen für die räumliche Planung erläutert. Anschließend wird dargestellt, warum sich gerade das informelle Raumplanungsinstru- ment des Leitbildes besonders gut eignet, um Anpassungsmaßnahmen an den Klima- wandel zu initiieren. Das nachfolgende Kapitel stellt kurz die wichtigsten Eckdaten der SG Gartow und be- schreibt ihre Vulnerabilität anhand von Beispielen aus der Vergangenheit. Im 5. Kapitel werden die Analyseschritte und das methodische Vorgehen des Leitbild- prozesses sowie die Ergebnisse der Workshops als Grundlage für das im nachfolgenden Kapitel ausgeführte Leitbild vorgestellt. Zur Unterstützung dieses Prozesses wurden vom Autor dieser Arbeit die im Anhang zu findenen Karten erarbeitet, in denen die Diskussionsergebnisse der Workshops sowie das daraus entwickelte Leitbild anschau- lich aufbereitet und festgehalten wurden. Zweck des Leitbildes ist es, die Sensibilität der Bevölkerung gegenüber den Folgen des 11 Kurzfassung für den ALR-Hochschulpreis 2011 Klimawandels zu verstärken und so einen Dialog unter den Bewohnern der Samtge- meinde, aber auch mit weiteren vom Klimawandel tangierten Akteuren, anzuregen und so für nachfolgende Planungsschritte eine konsensfähige Anpassungsstrategie für die SG Gartow zu entwickeln. Im letzten Kapitel erfolgt eine abschließende Zusammenfassung der wichtigsten Er- gebnisse dieser Arbeit und eine Schlussfolgerung in Bezug auf die zentralen Fragestel- lungen. 2 Der Klimawandel als Herausforderung für die räumliche Planung 2.1 Mögliche Klimaszenarien für die Region der Samtgemeinde Gartow Über die örtliche Entwicklung des Klimas bis zum Ende des Jahrhunderts für die Re- gion der Lüneburger-Heide und des Wendlands, in der sich die SG Gartow befindet, finden sich im Norddeutschen Klimaatlas unterschiedliche Szenarien. Im Mittel wird für die Region ein Temperaturanstieg von 3 °C erwartet. Das extremste Szenario geht sogar von einer Steigerung von 4,9 °C aus, das mit der kleinsten Zunahme immerhin noch von einer Steigerung von 1,9 °C. Abb. 1: Temperaturändep - rung in °C (rechts) und Die Sommertage werden im Mittel um ca. 24 Tage zunehmen, wobei sie beim extrems- Niederschalgsveränderungggg in % (links) in Niedersach- ten Szenario um 53 Tage ansteigen, beim Szenario mit der geringsten Zunahme um 11 sen bis 2085 nach A1B- Szenario Tage. (Quelle: Wojahn 2010, Bezirksstelle Uelzen, Landwirtschaftskammer Die Winter hingegen werden den Szenarien nach milder ausfallen als bisher. So wird Niedersachsen) die Anzahl der Frosttage im Durchschnitt um 33 Tage sinken, im Extremfall sogar um fast 50 Tage. Auch beim Niederschlag kommt es im Mittel zu einer Zunahme von 4 %. Während es 12 Diplomarbeit Leitbild Gartow in den Sommermonaten zu einer Abnahme von bis zu 22 % im Mittel kommt, ist in den Wintermonaten eine Zunahme von über 31 % zu erwarten. Hierbei wird aufgrund der höheren Temperaturen weniger Niederschlag in Form von Schnee fallen (-79 % im Mittel) Auch die Intensität (+1 % im Mittel) und die Anzahl der Stürme (+ 2,1 Sturmtage) wird weiter ansteigen. (Norddeutsches Klimabüro 2010: Norddeutscher Klimaatlas) Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass für die SG Gartow zukünftig von heißeren, trockeneren Som- mern und milderen, niederschlagsreicheren Wintern auszugehen ist. 2.2 Auswirkungen des Klimawandels auf die Region um die SG Gartow Die Kulturlandschaften und Ökosys- teme in der Region werden sich ver- ändern, wovon besonders die Land- und Forstwirtschaft betroffen sein wird. Ein Beispiele ist der Beginn der Forsythienblüte in Hamburg, die sich seit 1945 um vier Wochen nach vorn verschoben hat. (Jensen o.J. : 26) Erste Berichte liegen auch für den Bereich des Obstanbaus im Klimawandel vor. Hier machen längere Vegetationspe- Abb. 2: Beginn der Apfel- rioden und steigende Temperaturen den Anbau neuer Apfelsorten möglich bzw. not- blüte in Deutschland 1961- 1990 / 1991-2000 wendig. (Chmielewski o.J.: 28-29) (Quelle: Werner 2007: 17; in Böhm: Klimawandel – Deutliche Auswirkung könnten mögliche Klimaänderungen auch auf die Forstbestände Anpassungsstrategien in Deutschland und Europa;p haben, wobei die verschiedenen Baumarten unterschiedlich stark betroffen wären. Wäh- Institut WAR; Darmstadt) rend wärmetolerantere Baumarten, wie z. B. Stiel- und Traubeneiche, von einem wär- meren Klima profitieren würden, stellt dies für die eher mildere Temperaturen bevorzu- genden Fichten und Kiefern ein echtes Risiko dar. (Jensen o.J.: 26) Die mit klimatischen Veränderungen einhergehende Verschiebung von Vegetations- grenzen bedeutet generell großen Stress für Flora und Fauna, da es zu einer Verände- rung ihrer ökologischen Nischen kommt. Je nachdem, wie komplex die Anforderungen von Arten an ihren Lebensraum sind, können diese in ihrer Anpassungsgeschwindigkeit nicht mit den zu erwartenden Veränderungen mithalten. (Stock et al. 2009: 108) Deutliche Veränderungen sind für den Bodenwasser- und Bodenwärmehaushalt zu er- warten. Gerade das südliche Niedersachsen, wo die Wasserspeicherkapazität der dort besonders sandigen Böden sehr gering ist, ist durch längere Trockenperioden gefährdet. (Mahammadzadeh/Biebeler 2009: 36) 13 Kurzfassung für den ALR-Hochschulpreis 2011 Neben den oben beschriebenen