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Leitbild zur Klimaanpassung der Samtgemeinde

Kurzfassung der Diplomarbeit Filip Ahrens

HafenCity Universität – Hamburg Department Stadtplanung und Regionalentwicklung

Leitbild zur Klimaanpassung der Samtgemeinde Gartow Diplomarbeit im Studiengang Stadtplanung an der HafenCity Universität Hamburg

Kurzfassung für den ALR-Hochschulpreis 2011

Vorgelegt von:

Filip Ahrens Berchtungweg 9 22529 Hamburg

Gutachter:

Prof. Dr.-Ing. Jörg Knieling M.A. Dipl.-Ing. Thomas Zimmermann

Vorwort

Diese Arbeit entstand im Rahmen des KLIMZUG-NORD Projektes, das sich mit strategischen Anpassungsansätzen zum Klimawandel in der Metropolregion Hamburg beschäftigt, woran sich das Department Stadt-, Regional- und Umwelt- planung der HafenCity Universität unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jörg Knieling als Forschungspartner beteiligt. Die Arbeit baut auf zwei KLIMZUG-NORD Workshops auf, an denen der Autor mitgewirkt hat und die als Teil des Leitbild- prozesses eine Grundlage für die Entwicklung des hier erstellten Leitbildes für die Samtgemeinde Gartow bilden. Das Leitbild ist dabei als ein Zwischenschritt eines fortschreitenden Planungsprozesses anzusehen, worauf aufbauend sich die Ziele einer klimaangepassten Entwicklungsstrategie weiter konkretisieren lassen.

Besonderer Dank gilt meinen beiden Betreuern Herrn Prof. Dr.-Ing. Jörg Knieling M.A. und Herrn Dipl.-Ing. Thomas Zimmermann für ihre wissenschaftliche Be- gleitung, ihre hilfreichen Anmerkungen sowie die gute Betreuung.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1 Einleitung 11 1.1 Erkenntnisinteresse und Fragestellung 11 1.2 Struktureller Aufbau und methodisches Vorgehen 11

2 Der Klimawandel als Herausforderung für die räumliche Planung 12 2.1 Mögliche Klimaszenarien für die Region der Samtgemeinde Gartow 12 2.2 Auswirkungen des Klimawandels auf die Region um die SG Gartow 13 2.3 Anforderungen an die räumliche Planung im Kontext des Klimawandels 14 2.3.1 Definition der Klimaanpassung 14 2.3.2 Vulnerabilität 15 2.3.3 Unsicherheitsfaktoren in der räumlichen Planung 15 2.3.4 Klimawandel-Governance 15

3 Leitbilder als Instrument der räumlichen Planung 16

4 Die SG Gartow im Klimawandel 16

5 Leitbildentwicklung für die Anpassung der SG Gartow an den Klimawandel 18 5.1 Workshop 1: Chancen und Risiken für die SG Gartow 18 5.1.1 Diskussion und Bewertung der Chancen 19 5.1.2 Diskussion und Bewertung der Risiken 19 5.2 Workshop 2: Szenarien für die SG Gartow 20

6 Klimaangepasstes Leitbild für die SG Gartow 22 6.1 Eine Vision für die SG Gartow 22 6.2. Die Leitlinien für dei SG Gartow 23 6.2.1 Leitlinie Siedlungsentwicklung 23 6.2.2 Leitlinie Infrastruktur 24 6.2.3 Leitlinie Land- und Forstwirtschaft 26 6.2.4 Leitlinie Tourismus 27 6.2.5 Leitlinie Naturschutz und Landschaftsbild 29

7 Abschließende Betrachtung und Fazit 30 Literatur- und Quellenverzeichnis I Literatur I Internetquellen II Interview II Abbildungsverzeichnis III Tabellenverzeichnis IV Abkürzungsverzeichnis IV

Anhang V Listen der Workshopteilnehmer V Interviewaufzeichnung VII Karten/Tabellen VIII Impressionen XII

Diplomarbeit Leitbild Gartow

1 Einleitung

1.1 Erkenntnisinteresse und Fragestellung

Die Arbeit setzt sich mit der Thematik auseinander, wie sich raumplanerische Prozesse zur Klimaanpassung am besten gestalten lassen und wie die hierfür entscheidende In- formationsvermittlung an die relevanten Akteure sowie die Einbindung der Bevölke- rung in Planungsprozesse erreicht werden kann. Hierzu wird analysiert, inwieweit Leitbilder als informelle Instrumente der Raumpla- nung im Sinne eines Governance-Ansatzes eine geeignete Hilfestellung bei der Anpas- sung an den Klimawandel in ländlichen Bereichen darstellen können. Die zentrale Fragestellung dieser Arbeit lautet: Wie sieht ein Leitbild für die an die Folgen des Klimawandels angepasste Entwicklung einer ländlichen Gemeinde aus? Damit eng verbunden ist die Frage: Welche grafischen Elemente können die Anpas- sung an den Klimawandel transportieren? Diesen Fragen wird anhand einer Leitbildentwicklung für die Samtgemeinde (SG) Gartow exemplarisch nachgegangen. Bezüglich der zweiten Fragestellung hat der Autor auch die hierfür notwendigen grafischen Elemente erstellt (siehe Anhang VIII).

1.2 Struktureller Aufbau und methodisches Vorgehen

Als erstes erfolgt eine Übersicht über die möglichen Auswirkungen des Klimawandels für die Region um die SG Gartow. Darauf aufbauend werden die sich daraus ergeben- den Herausforderungen für die räumliche Planung erläutert. Anschließend wird dargestellt, warum sich gerade das informelle Raumplanungsinstru- ment des Leitbildes besonders gut eignet, um Anpassungsmaßnahmen an den Klima- wandel zu initiieren. Das nachfolgende Kapitel stellt kurz die wichtigsten Eckdaten der SG Gartow und be- schreibt ihre Vulnerabilität anhand von Beispielen aus der Vergangenheit.

Im 5. Kapitel werden die Analyseschritte und das methodische Vorgehen des Leitbild- prozesses sowie die Ergebnisse der Workshops als Grundlage für das im nachfolgenden Kapitel ausgeführte Leitbild vorgestellt. Zur Unterstützung dieses Prozesses wurden vom Autor dieser Arbeit die im Anhang zu findenen Karten erarbeitet, in denen die Diskussionsergebnisse der Workshops sowie das daraus entwickelte Leitbild anschau- lich aufbereitet und festgehalten wurden. Zweck des Leitbildes ist es, die Sensibilität der Bevölkerung gegenüber den Folgen des

11 Kurzfassung für den ALR-Hochschulpreis 2011

Klimawandels zu verstärken und so einen Dialog unter den Bewohnern der Samtge- meinde, aber auch mit weiteren vom Klimawandel tangierten Akteuren, anzuregen und so für nachfolgende Planungsschritte eine konsensfähige Anpassungsstrategie für die SG Gartow zu entwickeln.

Im letzten Kapitel erfolgt eine abschließende Zusammenfassung der wichtigsten Er- gebnisse dieser Arbeit und eine Schlussfolgerung in Bezug auf die zentralen Fragestel- lungen.

2 Der Klimawandel als Herausforderung für die räumliche Planung

2.1 Mögliche Klimaszenarien für die Region der Samtgemeinde Gartow

Über die örtliche Entwicklung des Klimas bis zum Ende des Jahrhunderts für die Re- gion der Lüneburger-Heide und des Wendlands, in der sich die SG Gartow befindet, finden sich im Norddeutschen Klimaatlas unterschiedliche Szenarien. Im Mittel wird für die Region ein Temperaturanstieg von 3 °C erwartet. Das extremste Szenario geht sogar von einer Steigerung von 4,9 °C aus, das mit der kleinsten Zunahme immerhin noch von einer Steigerung von 1,9 °C.

Abb. 1: Temperaturändep - rung in °C (rechts) und Die Sommertage werden im Mittel um ca. 24 Tage zunehmen, wobei sie beim extrems- Niederschalgsveränderungggg in % (links) in Niedersach- ten Szenario um 53 Tage ansteigen, beim Szenario mit der geringsten Zunahme um 11 sen bis 2085 nach A1B- Szenario Tage. (Quelle: Wojahn 2010, Bezirksstelle Uelzen, Landwirtschaftskammer Die Winter hingegen werden den Szenarien nach milder ausfallen als bisher. So wird Niedersachsen) die Anzahl der Frosttage im Durchschnitt um 33 Tage sinken, im Extremfall sogar um fast 50 Tage. Auch beim Niederschlag kommt es im Mittel zu einer Zunahme von 4 %. Während es

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in den Sommermonaten zu einer Abnahme von bis zu 22 % im Mittel kommt, ist in den Wintermonaten eine Zunahme von über 31 % zu erwarten. Hierbei wird aufgrund der höheren Temperaturen weniger Niederschlag in Form von Schnee fallen (-79 % im Mittel) Auch die Intensität (+1 % im Mittel) und die Anzahl der Stürme (+ 2,1 Sturmtage) wird weiter ansteigen. (Norddeutsches Klimabüro 2010: Norddeutscher Klimaatlas) Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass für die SG Gartow zukünftig von heißeren, trockeneren Som- mern und milderen, niederschlagsreicheren Wintern auszugehen ist.

2.2 Auswirkungen des Klimawandels auf die Region um die SG Gartow

Die Kulturlandschaften und Ökosys- teme in der Region werden sich ver- ändern, wovon besonders die Land- und Forstwirtschaft betroffen sein wird. Ein Beispiele ist der Beginn der Forsythienblüte in Hamburg, die sich seit 1945 um vier Wochen nach vorn verschoben hat. (Jensen o.J. : 26) Erste Berichte liegen auch für den Bereich des Obstanbaus im Klimawandel vor. Hier machen längere Vegetationspe- Abb. 2: Beginn der Apfel- rioden und steigende Temperaturen den Anbau neuer Apfelsorten möglich bzw. not- blüte in Deutschland 1961- 1990 / 1991-2000 wendig. (Chmielewski o.J.: 28-29) (Quelle: Werner 2007: 17; in Böhm: Klimawandel – Deutliche Auswirkung könnten mögliche Klimaänderungen auch auf die Forstbestände Anpassungsstrategien in Deutschland und Europa;p haben, wobei die verschiedenen Baumarten unterschiedlich stark betroffen wären. Wäh- Institut WAR; Darmstadt) rend wärmetolerantere Baumarten, wie z. B. Stiel- und Traubeneiche, von einem wär- meren Klima profitieren würden, stellt dies für die eher mildere Temperaturen bevorzu- genden Fichten und Kiefern ein echtes Risiko dar. (Jensen o.J.: 26) Die mit klimatischen Veränderungen einhergehende Verschiebung von Vegetations- grenzen bedeutet generell großen Stress für Flora und Fauna, da es zu einer Verände- rung ihrer ökologischen Nischen kommt. Je nachdem, wie komplex die Anforderungen von Arten an ihren Lebensraum sind, können diese in ihrer Anpassungsgeschwindigkeit nicht mit den zu erwartenden Veränderungen mithalten. (Stock et al. 2009: 108) Deutliche Veränderungen sind für den Bodenwasser- und Bodenwärmehaushalt zu er- warten. Gerade das südliche Niedersachsen, wo die Wasserspeicherkapazität der dort besonders sandigen Böden sehr gering ist, ist durch längere Trockenperioden gefährdet.

(Mahammadzadeh/Biebeler 2009: 36) 13 Kurzfassung für den ALR-Hochschulpreis 2011

Neben den oben beschriebenen längerfristigen Veränderungen des Klimas sind insbe- sondere die so genannten Extremwetterereignisse zu beachten. Sie können nicht nur eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen, sondern auch zu einer starken Beeinträchti-

gung der ökologischen und ökonomischen Systeme führen. (Hohmann et al. 2003: 14-15) Die größten Gefahren gehen hierbei von den nachfolgend aufgeführten Punkten aus: - Zunahme von Hitzeperioden insbesondere im Sommer - Veränderung des Wasserhaushalts (sommerliche Trockenheit, winterliche Zu- nahme der Niederschlagsmenge) - Zunahme von Starkregenereignissen - steigende Hochwassergefahr im Winter und Frühjahr - Zunahme von Stürmen

(Sturm et al. 2009: 170)

Abb. 3: Naturkatastrophen in Deutschland 1970 -2008 (Quelle: http://www.p aspect-online.de/p finanztipps/naturkatast- rophen-in-deutschland- keine-tsunamis-viele- stuerme-15072009.htm [15.09.10])

2.3 Anforderungen an die räumliche Planung im Kontext des Klimawandels

2.3.1 Definition der Klimaanpassung

Der IPCC definiert Anpassung als „Initiativen und Maßnahmen, um die Empfindlich- keit natürlicher und menschlicher Systeme gegenüber tatsächlichen oder erwarteten

Auswirkungen der Klimaänderung zu verringern.“ (IPCC 2007: 71) Bei der Thematik An- passung handelt es sich also im Grundsatz um die Frage: Wie lässt sich die Vulnerabili- tät der Gesellschaft gegen den trotz der Ergreifung von Klimaschutzmaßnahmen nicht

zu vermeidenden Klimawandel und seine Folgen reduzieren? (Fleischhauer/Bornefeld 2006: 162;) 14 Diplomarbeit Leitbild Gartow

2.3.2 Vulnerabilität

Ein zentrales Thema der Anpassung ist die Reduzierung der Vulnerabilität von Regi- onen, Infrastrukturen und Gebäuden, aber auch von ökologischen und ökonomischen

Systemen. (Birkmann/Fleischhauer 2009: 120-121) Als Vulnerabilität bezeichnet man die Anfäl- ligkeit eines Mensch-Umwelt-Systems gegenüber den in der Regel nachteiligen Aus- wirkungen des Klimawandels. Die Auswirkungen fallen demnach umso stärker aus, je schlechter das betroffene System auf die Veränderungen der Klimaparameter reagieren kann und in der Lage ist, diese zu bewältigen, woraus sich das Anpassungspotenzial des

Systems bestimmen lässt. (Stock et al. 2009: 98; Frommer 2009: 130 )

2.3.3 Unsicherheitsfaktoren in der räumlichen Planung

Die Raumplanung muss sich beim Thema Anpassung mit verschiedenen Problemen auseinandersetzen. So besteht bei zukünftigen Projekten vor allem die Schwierigkeit der bauplanerischen Abwägung von Belangen der Klimaanpassung, da die erheblichen Un- sicherheiten und Schwankungen in den Klimaszenarien eindeutige Aussagen über sich daraus ergebende Kausalfolgen deutlich erschweren. Aufgrund der unzureichenden Da- tenlage und der infolgedessen ungenauen Prognosen fällt es den Planungsverantwortli- chen schwer, ihre raumplanerischen Entscheidungen zu legitimieren. Auch die Bevölke- rung ist aufgrund der unterschiedlichen Aussagen von Experten verunsichert und hält Anpassungsmaßnahmen häufig für übertrieben oder für zu kostenintensiv, weshalb es in vielen Fällen zu einer ablehnenden Haltung gegenüber raumplanerischen Entschei- dungen kommt. (Frommer 2009: 134) Dies gilt vor allem für bestehende Raumnutzungen, die vom Klimawandel besonders betroffen sein werden, auf die die Planer aber aufgrund des geltenden Bestandsschutzes kaum Einfluss haben. (Knieling o.J.: 30)

2.3.4 Klimawandel-Governance Die Lösung dieses Konflikts wird in einer umfassenden, frühzeitigen Einbindung der von den Planungen betroffenen oder für ihre Umsetzung relevanten Akteure nach dem Modell des Klimawandel-Governance gesehen. Unter dem Begriff Governance versteht man eine Veränderung der politischen Steuerungsform von einem hierarchischen Sys- tem (Government) hin zu einem System, das durch kooperative Koordinationsformen und politische und gesellschaftliche Interaktion gekennzeichnet ist. Ziel ist es, die Ge- sellschaft mehr an politischen Entscheidungsprozessen partizipieren zu lassen. (Fleisch- hauer et al. 2009: 16)

15 Kurzfassung für den ALR-Hochschulpreis 2011

3 Leitbilder als Instrument der räumlichen Planung

Leitbilder als ein Element eines kooperativen Planungsprozesses scheinen besonders geeignet, in einem ersten Schritt die Bevölkerung für die Folgen des Klimawandels zu sensibilisieren. Ihre Funktionsweise und Ziele werden nun kurz erläutert.

Der Begriff des Leitbildes ist nicht verbindlich definiert, weswegen Leitbilder informel- le Instrumente mit unterschiedlichen Definitions- und Interpretationsmöglichkeiten darstellen. Leitbilder setzen sich nach Knieling im Regelfall immer aus insgesamt drei Bestand- teilen zusammen: „dem Leitbildprozess, dem Leitbild in Wort und/oder Bild als Pro- dukt dieses Prozesses und der anschließenden Konkretisierung in Form von Zielen und

Maßnahmen“ (Knieling 2000: 8)

In der Raumplanung orientieren sich viele Abhandlungen an der folgenden Definition von Dehne. Diese Definition stellt den konsensualen Charakter der Leitbildziele und -gedanken heraus. „Ein Leitbild […] ist eine anschauliche, übergeordnete Zielvorstellung von einem Raum, die von der Mehrheit der angesprochenen Menschen und Insti- tutionen mitgetragen werden soll, das raumbedeutsame Handeln Einzelner

leiten und so die räumliche Entwicklung lenken soll.“ (Dehne 2005: 608) Seiner Meinung nach kann ein räumliches Leitbild also sowohl ein unbewusst gewach- sener gesellschaftlicher Konsens sein als auch ein bewusst eingesetztes Planungsinstru-

ment zur Zielfindung einer räumlichen Entwicklung. (Dehne 2005: 608)

Nachfolgend werden nun die wichtigsten Eckdaten der SG Gartow und ihre Vulnera- bilität dargestellt, bevor dann gezeigt wird, wie die Erstellung eines solchen Leitbilds in einer ländlichen Gemeinde ablaufen kann.

4 Die SG Gartow im Klimawandel

Die SG Gartow liegt etwa 180 km östlich von Hannover und 150 km südöstlich von Hamburg am östlichen Ende des niedersächsischen Landkreises Lüchow-

und bildet die Grenze der Metropolregion Hamburg (MRH) im Südosten. (Stupperich

1978: 19) Im Norden wird die Samtgemeinde vom Flusslauf der begrenzt, östlich grenzt sie an das Bundesland Brandenburg und südlich an das Bundesland Sachsen-Anhalt. Der Gartower Forst erstreckt sich über eine Fläche mit einer diagonalen Ausbreitung von 16 Diplomarbeit Leitbild Gartow

16 km von Nordwesten nach Südosten und durchschnittlich 4 km Breite. (Puffahrt 2004b: 2) Mit dem gemeindefreien Gebiet umfasst die Samtgemeinde eine Fläche von 184 km².

(GLD 2010d: Samtgemeinde Gartow) Neben dem Gartower Forst prägen vor allem landwirt- schaftliche Nutzflächen wie Acker- und Grünland die Samtgemeinde. (Interview: Herr Hass)

Ein weiteres prägendes Element ist der Gartower See mit einer Größe von 67 ha. (GLD

2010e: Gemeinde Gartow)

Abb. 4: Flächenutzung der SG Gartow (Quelle: Zimmermann 2010) Im Folgenden wird anhand von Beispielen aus der Vergangenheit die Vulnerabilität der SG Gartow verdeutlicht. Hochwasser treten in Gartow als Folge von lang anhaltenden Regenfällen oder Starkre- genereignissen, auch im Oberlauf der Elbe, in regelmäßigen Abständen auf. Beobachtet man das Auftreten solcher bedrohlichen Hochwasser in den letzten Jahrzehnten, fällt auf, dass die zeitlichen Abstände zwischen ihnen immer geringer werden. Eine beson- dere Herausforderung stellte das bisher höchste Elbhochwasser im August 2002 für die

SG Gartow dar. (Puffahrt 2002: 5) Die Elbe, die normalerweise mit einer Breite von 330 m an der Samtgemeinde vorbei fließt, nahm zu diesem Zeitpunkt eine Breite von 1,4 km ein. (Puffahrt 2002: 13) Als Folge brachen nahe der Ortschaft Laasche an zwei Stellen die

Deiche, so dass große Teile des Ortes über flutet wurden. (Puffahrt 2004: 65) Der SG Gartow drohen jedoch nicht nur durch Hochwasser Gefahren. In dem waldrei- chen Gebiet kann es immer wieder zu Bränden kommen. Der letzte große Waldbrand ereignete sich, im Jahr 1975. Er vernichtete mehr als 2 000 ha Wald. (Lex 2010 Waldbrände im August 1975 in Niedersachsen) 17 Kurzfassung für den ALR-Hochschulpreis 2011

Weitere Naturgefahren sind Stürme oder Starkregenereignisse. So war 2008 eine große

Windhose über dem Gartower See zu sehen. (Blank 2008: Windhose bedroht Gartow)

Abb. 5: Elbhochwasser 2002 in der SG Gartow (Quelle: Puffahrt 2002: 40)

Abb. 6: Sandsackbefüllung in Schnackenburgg (Quelle: Puffahrt 2004: 9)

5 Leitbildentwicklung für die Anpassung der SG Gar- tow an den Klimawandel

5.1 Workshop 1: Chancen und Risiken für die SG Gartow

Im Vorfeld des ersten Workshops wurde am 9. März 2010 eine erste Informationsver- anstaltung unter dem Titel „KLIMZUG macht Station“ in Gartow durchgeführt mit dem Ziel, Akteure aus der Samtgemeinde für das Thema Anpassung an den Klimawan- del zu sensibilisieren und zur Mitarbeit für die nachfolgenden Workshops zu mobilisie-

ren. (Albert et al. 2010a: 1ff)

Zu Beginn des Chancen- und Risikenworkshops, der am 15. März 2010 stattfand, er- folgte eine Aufteilung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die folgenden drei Ar-

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beitsgruppen (AGs), um in diesen die Chancen und Risiken für den jeweiligen Bereich zu ermitteln. - Siedlungsentwicklung, Infrastruktur und Gesundheit - Naturschutz, Landschaftsentwicklung und Tourismus - Land- und Forstwirtschaft

Die Ergebnisse (siehe Anhang VIII) der einzelnen AGs wurden im Plenum vorgestellt und diskutiert. Anschließend sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Chancen und Risiken jeweils bewerten. Abb. 7: Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 1. Informationsveranstaltung in der SG Gartow (Quelle: eigene Aufnahme)

Abb. 8: AG Siedlungsent- wicklung, Infrastruktur und Gesundheit (Quelle: eigene Aufnahme)

5.1.1 Diskussion und Bewertung der Chancen

Die Diskussion und Abstimmung im Abschlussp- lenum ergab, dass die Mehrzahl der Teilnehmerin- nen und Teilnehmer dem Tourismussektor die größten Chancen einräumen, durch eine längere (Bade-) Saison und gesundheitsfördernde wärme- re Temperaturen vom Klimawandel zu profitieren.

(Albert et al. 2010a: 5) Tab. 1: Bewertung der Nicht ganz so bedeutend wurde von den Workshopteilnehmern die Erweiterung der Chancen für die SG Gar- tow Außengastronomie eingestuft. Erstaunlicherweise fiel zudem die Chance auf höhere (Quelle: eigene Darstel- lung) landwirtschaftliche Erträge in ihrer Bedeutung weit hinter den Tourismussektor zurück. Verständlicher hingegen ist die Entscheidung, dem Energieeinsparungspotenzial durch die steigenden Temperaturen eher eine geringe Bedeutung zukommen zu lassen. (ebd.)

5.1.2 Diskussion und Bewertung der Risiken

In der Abstimmung aller teilnehmenden Akteure im anschließenden Plenum stellte sich heraus, dass das größte Risiko in der steigenden Waldbrandgefahr gesehen wird. Dies gilt sowohl für die waldnahen Siedlungsbereiche, aber auch für die Land- und Forstwirtschaftsflächen selbst. Als nächster wichtiger Punkt folgte die Beeinträchtigung 19 Kurzfassung für den ALR-Hochschulpreis 2011

der Wasserqualität durch vermehrte Algenproduktion und die Gefahr des Wasserman-

gels für die Land- und Forstwirtschaft durch längere Dürreperioden. (Albert et al. 2010a: 5) Eine nicht mehr ganz so große Bedeutung maßen die teilnehmenden Akteure den un- sicheren Prognosen bei und den unzureichenden wissenschaftlichen Forschungen be- züglich der Auswirkungen des Klimawandels. Auch das Risiko von Artenverlusten sowie das Verschwinden bestimmter Lebensräume

wird nicht als allzu relevant angesehen. (ebd.) Als eher gering erachten die meisten Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer die Risiken einer Nahrungsmittelknappheit, der unzureichenden Regenwasserversickerung in einigen Siedlungsbereichen sowie der von Hitzewellen verursachten Gesundheitsbe- einträchtigungen. Auch dem Hochwasserrisiko wurde eine eher geringere Bedeutung beigemes-

sen. (ebd.) Zudem wurde in der Diskussion des Chancen-und Risikenworkshops deutlich, dass es Interessenkonflikte zwischen den verschiede- nen Nutzergruppen, z.B. zwischen Landwirten und Naturschützern, gibt. Tab. 2: Bewertung der Risi- ken für die SG Gartow (Quelle: eigene Darstel- lung) 5.2 Workshop 2: Szenarien für die SG Gartow

Dem ersten Workshop in der SG Gartow folgte am 13. April 2010 ein weiterer. Auff- bauend auf den im ersten Workshop identifizierten Chancen und Risiken sollten jetzt von den teilnehmenden Akteuren mögliche Szenarien für die zukünftige Entwicklung der Samtgemeinde bis zum Jahr 2050 erarbeitet werden.

Als Input wurden von den Moderatoren die drei idealtypischen Handlungsoptionen „Abwarten“, „Anpassen“ und „Schützen“ bezüglich des Umgangs mit den Auswirkun- gen des Klimawandels vorgestellt. Anschließend bildeten die Workshopteilnehmer wie- der drei AGs mit der Aufgabe, ein Szenario für die Samtgemeinde im Jahr 2050 für je

eine der drei Handlungsoptionen zu entwickeln. (Albert et al. 2010b: 1)

Nachdem die drei AGs ihr jeweiliges Szenario erarbeitet und räumlich skizziert hatten, wurden die Ergebnisse im großen Plenum vorgetragen. Danach erhielten alle am Workshop teilnehmenden Akteure die Aufgabe, die jeweiligen Szenarien hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die fünf für die Entwicklung der Samt- gemeinde besonders relevanten Bereiche: „Siedlungsentwicklung“, „Landwirtschaft“, „Forstwirtschaft“, „Naturschutz“ und „Tourismus“ sowie hinsichtlich des Umgangs mit 20 Diplomarbeit Leitbild Gartow

den im ersten Workshop ermittelten Chancen und Risiken zu bewerten. Hierzu stan- den ihnen die drei Kategorien „gut“, „neutral“ und „schlecht“ zur Verfügung.

Tab. 3: Bewertung der fünf Sektoren in den drei Szenarien (Quelle: eigene Darstel- lung)

Tab. 4: Bewertung der Chancen- und Risikofakto- ren in den drei Szenarien (Quelle: eigene Darstel- lung)

Im Ergebnis der Abstimmung wurde das Szenario „Anpassen“ am besten bewertet und mit Ausnahme des Sektors Landwirtschaft durchgehend mit „gut“ bewertet. Auch hinsichtlich der Chancen und Risiken erhielt das Szenario „Anpassen“ die beste Bewertung. Als zusammenfassendes Ergebnis lässt sich also feststellen, dass die Be- wohnerinnen und Bewohner der Gemeinde überwiegend die Anpassung, im Sinne der Schaffung resilienter Räume und Strukturen, auch wenn sie an einigen Stellen kosten- intensiver erscheint, dem bloßen Schützen oder Nicht-Handeln vorziehen. Allerdings hat sich in der anschließenden Diskussion auch herausgestellt, dass nicht alle teilnehmenden Akteure den Entwicklungen dieses Szenarios in allen Belangen bedin- gungslos zustimmen würden. Nach Meinung vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer enthält auch das durchschnittlich als „gut“ bewertete Anpassungs-Szenario durchaus kritische Punkte. Als besonders problematisch wurde von vielen Akteuren u. a. das Vor- haben angesehen, Siedlungen in den tief liegenden nördlichen Gebieten und in den Forsten der Samtgemeinde aufzugeben und als Ersatz hierfür bei Bedarf weitere Sied- lungsräume auf dem Höhbeck und um die Siedlung herum auszuweisen. Auch gab es Bedenken, dass der in diesem Szenario anvisierte Rückbau von Siedlungen ohne eine aktive Entsiedelungspolitik einen wesentlich längeren Zeitraum in Anspruch neh- men wird als die in den Szenarien anvisierten 40 Jahre. (Albert et al. 2010b: 15) Aus dem Diskurs wird deutlich, dass ein Leitbild zur Anpassung an den Klimawandel, wenn es erfolgreich seine Ziele vermitteln will, immer eine Kombination aus den ver- schiedenen Szenarien sein muss, um die notwendige Akzeptanz zu erreichen.

21 Kurzfassung für den ALR-Hochschulpreis 2011

6 Klimaangepasstes Leitbild der SG Gartow

Das vorliegende Leitbild wurde unter das Motto „Gartow – Entwicklung im Einklang mit der Natur“ gestellt. Ziel des Leitbildes ist es, die SG Gartow in den nächsten Jahrzehnten an die sich ver- ändernden klimatischen Bedingungen und ihre Folgen anzupassen. Die Kernziele wurden zur besseren Übersicht in den fünf Leitlinien „Siedlungsent- wicklung“, „Infrastruktur“, „Land- und Forstwirtschaft“, „Tourismus“ sowie „Natur und Landschaftsbild“ gebündelt und für diese dann jeweils geeignete Strategien entwickelt.

Abb. 9: Zielsystem von Leitbildern (Quelle: eigeneg Darstellung nach: Scholles 2008: 282)

Die im Folgenden dargestellte Vision ist ein Versuch, das Zukunftsbild, welches das Leitbild erreichen will, zu veranschaulichen.

6.1 Eine Vision für die SG Gartow

Durch die Umsetzung einer kompakten Siedlungsentwicklung sind unattraktive Brach- flächen verschwunden. Leerstehende Gebäude wurden neuen Nutzungen zugeführt und so wieder zum Leben erweckt, wodurch die Siedlungen insgesamt an Attraktivität gewonnen haben. Der Gebäudebestand ist im Zuge von Schutzmaßnahmen vor Ex- tremereignissen saniert worden und erstrahlt in neuem Glanz. Auf Bänken unter den Baumgruppen und in kleinen Pavillons in den Freiräumen der Siedlungen finden insbe- sondere die älteren Menschen während der Sommermonate schützenden Schatten und beobachten dabei das Treiben auf den Straßen. Auf den an den Siedlungsrändern lie- genden und als Waldbrandschutz dienenden Freiflächen spielen Kinder. Auch für sport- begeisterte Erwachsene gibt es hier attraktive Angebote. Im Schatten der Waldränder bilden kleine Seen, die Teil des dezentralen Regenwas- serkonzepts sind, eine attraktive Kulisse für Bewohner und Touristen. Sie werden von einem Netz aus kleinen Kanälen und Rigolen, die das Land durchziehen, mit abfließen- dem Regenwasser aus den Siedlungen und von den Feldern versorgt. In den trockenen Sommermonaten wird das Wasser dann zur Bewässerung zurück auf die Felder geleitet. Auf den Feldern und in den Wäldern der Gemeinde sind neue Arten und Farben zu 22 Diplomarbeit Leitbild Gartow

entdecken. Durch mehrere Erntesaisons jährlich und Zwischenpflanzungen ist fast im- mer ein blühendes Feld zu sehen. Der durch die Ansiedlung weiterer Baumarten ent- standene Mischwald erstrahlt in frischem Grün, kranke und von Schädlingen befallene Bäume sind kaum noch zu entdecken. Nahe der attraktiven naturnahen Gebiete, wie dem Ufer der Elbe, erfreuen sich die Touristen von den Terrassen ihrer durch Stelzen oder Warften hochwassergesicherten Ferienwohnungen oder auch von Hausbooten aus am Ausblick auf die weitläufigen Au- enwälder. In den heißen Sommermonaten suchen viele Touristen, aber auch Einheimische, im klaren Wasser des Gartower Sees eine erfrischende Abkühlung. Durch die Vertiefung des Sees sowie ausreichende Beschattung an seinen Ufern und natürliche Kühl- und Filtermechanismen am Oberlauf der Seege gehören frühere Probleme, wie die Blaual- genplagen, der Vergangenheit an. Die Flüsse selbst, insbesondere der Elbstrom, haben durch den Deichrückbau wieder mehr Raum erhalten. Auf den so entstandenen Retentionsflächen haben sich die ein- zigartigen Elb-Auenwälder mit ihrer strukturreichen Flora und Fauna ihr ursprünglich angestammtes Gebiet zurückerobert. Kühe, Schafe und Pferde grasen auf dem angren- zenden nahrhaften Grünland. Touristen wandern trockenen Fußes auf durch Stelzen erhöhten Wanderwegen durch diese beschauliche Landschaft. Auch die Fahrradtouristen auf ihrer Tour entlang der Elbe entscheiden sich häufig für einen erholsamen Zwischenstopp in Gartow und er- kunden hier die besonders schöne und vielfältige Natur. Welche Ziele und Strategien verfolgt werden müssen, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, wird in den folgenden Leitlinien näher erläutert.

6.2 Die Leitlinien

6.2.1 Leitlinie Siedlungsentwicklung

Anpassungpg der Siedlungs- g und Freiraumstruktur an die Herausforderungen g des Klima- wandels Die Leitlinie „Siedlungsentwicklung“ ist in diesem Leitbild von besonderer Relevanz. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, können durch Wetterextreme, wie z. B. Stürme, oder Überschwemmungen gravierende Schäden an den Gebäuden der Bewohner ent- stehen und somit ganze Existenzen und Lebensgrundlagen in der Samtgemeinde zer- stört werden. Auch von Waldbränden ist die Samtgemeinde durch den hohen Forstbe- stand erheblich bedroht.

23 Kurzfassung für den ALR-Hochschulpreis 2011

Schutz der Siedlungsbereicheg Deshalb hat die Leitlinie das Ziel, die Siedlungen der Samtgemeinde gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu sichern und Personen- und Sachschäden durch Extremereignisse nach Möglichkeit zu verhindern.

Strategien zur Leitlinie Siedlungsentwicklung:

Schaffunggp einer kompakten Siedlungsstruktur g Eine kompaktere Siedlungsstruktur erscheint in vielerlei Beziehung hilfreich zur Lö- sung der sich durch den Klimawandel ergebenden Probleme und ist deshalb grundsätz- lich anzustreben, da der Schutz kleinerer Siedlungseinheiten einen verhältnismäßig gro- ße Aufwand erfordert. Um eine Zersiedlung in sehr kleine Ortschaften zu vermeiden, sollte die Gemeinde den Bedarf auf bestehende, geschützte Baugebiete lenken.

Schaffunggp von Abstandsflächen zu potentiellen Gefahrenbereichen Zum Schutz vor Überschwemmungen, Feuer und Sturmschäden sind Abstandsflächen zu Forsten und Wasserflächen, die grundsätzlich von Bebauung freizuhalten sind, von der Gemeinde einzurichten.

Forcierunggg der baulichen Sicherung der Gebäude Die Notwendigkeit der baulichen Sicherung hängt stark davon ab, wie groß die vom Klimawandel ausgehenden Gefährdungen für das jeweilige Siedlungsgebiet sind. Deshalb ist es zunächst notwendig, dass die verantwortlichen Akteure die Anpassung an den Klimawandel in die Bauleitplanung integrieren und u.a. eine Nachweispflicht einführen, dass Neubauten nicht durch Folgen des Klimawandels gefährdet sind.

Entwicklungggp eines Freiraumbeschattungskonzeptes Um die Bewohner, insbesondere in den Sommermonaten, vor der Hitze zu schützen, sind für die Freiräume der größeren Siedlungen Gartow, , Prezelle und im Samtgemeindegebiet Beschattungskonzepte zu entwickeln.

6.2.2 Leitlinie Infrastruktur

Optimierungpg und Sicherung g der Infrastruktureinrichtungen g In einer Elb-Gemeinde wie Gartow kommt vor allem den Einrichtungen des Hoch- wasserschutzes eine besondere Bedeutung zu, da Überschwemmungen gegenüber ande-

ren Extremereignissen meistens die verheerendsten Schäden verursachen. (Müller 2005: 2ff ) Deshalb sind folgende Ziele umzusetzen: 24 Diplomarbeit Leitbild Gartow

Vermeidungg von Hochwasserschäden durch An- passungpg der Hochwasserschutzanlagen g Um die Sicherheit von zu schützenden Bereichen vor Überflutungsschäden zu gewährleisten, sind die Hochwasserschutzeinrichtungen bedarfsgerecht auszubauen. Zu ihrer Entlastung ist den Flüssen an anderer Stelle mehr Raum zu geben.

Schutz der Verkehrsinfrastruktur vor Extremwet- terereignisseng A bb.10:Deichneubau S c hnackenburg-Holt - Die Verkehrswege sind so auszubauen, dass sie gegenüber Extremwetterereignissen ge- dorfer Steegeg (Quelle: Puffahrt 2004: 13) sichert sind, ihre Funktionsfähigkeit gewährleistet ist.

Schutz vor Überschwemmungengggg durch Starkregen sowie Nutzung überschüssigen Re- genwassersg Durch eine effektive Regenwasserbewirtschaftung sollen Siedlungsgebiete und Agraflä- chen vor Überschwemmungen geschützt werden, bei gleichzeitiger Nutzung überschüs- sigen Wassers für Bewässerungszwecke.

Strategien zur Leitlinie Infrastruktur :

Konsensherstellungg beim Hochwasserschutz Die jüngste Vergangenheit in der SG Gartow hat gezeigt, dass es im Bereich Hochwas- serschutz zu sehr langen Planungsphasen1 kommt, weil es sehr schwierig ist, den unter- schiedlichen Interessen und Zielen der beteiligten Akteure gerecht zu werden. Deshalb muss die Samtgemeinde vermehrt „runde Tische“ und Informationsveranstal- tungen in Kooperation mit dem Gartower Deichverband organisieren, bei denen die

Potenziale und Grenzen des Hochwasserschutzes diskutiert werden. (Lücking 2010: Hochwas- serschutz an Oder…) Um die Siedlungsräume der Samtgemeinde zu schützen sind in Abgleich mit zukünff- tigen Hochwasserprognosen die Dimensionierungen der Hochwasserschutzeinrichtun- gen zu prüfen und ggf. weiter auszubauen.

Entwicklunggg eines dezentralen Regenwasserbewirtschaftungskonzepts gp Zur Entlastung der Entsorgungssysteme bei Starkregenereignissen ist von der Samtge- meinde ein dezentrales Regenwasserkonzept zu entwickeln. Die für seine Umsetzung

1 So hat z.B. der Deichbauabschnitt „Holtorfer Steege – Schnackenburg“, der 2003/2004 errichtet wurde, über 10 Jahre Planungszeit beansprucht 25 Kurzfassung für den ALR-Hochschulpreis 2011

notwendigen Flächenbedarfe sind in der Flächen- und Bauleitplanung zu berücksichti- gen.

6.2.3 Leitlinie Land- und Forstwirtschaft

Klimaangepasstegp Bewirtschaftung g der land- und forstwirtschaftlichen Flächen Die Land- und Forstwirtschaft beansprucht den Großteil der Fläche der SG Gartow und ist neben dem Tourismus der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Durch den Einfluss des Klimawandels wird es sich nicht vermeiden lassen, dass in einigen Regionen der Samt- gemeinde die landwirtschaftliche Produktion nicht in bisheriger Weise aufrecht erhal- ten werden kann und dort andere Funktionen der Landschaft, z. B. als Erholungs- und Erlebnisraum, in den Vordergrund treten. Aus diesen Voraussetzungen ergeben sich die folgenden Zielsetzungen:

Steigerunggg der Erträge g und Vermeidung g von Ertragsrückgang g gg bei Ackerbau und Forst- wirtschaft Die Vorteile des Klimawandels, wie die höheren Temperaturen und die Verlängerung der Erntesaison durch mildere Winter, sollen durch die Ansiedlung neuer trockenresis- tenterer Sorten genutzt werden.

Steigerunggg der Erträge g in der Nutztierhaltung g In der Nutztierhaltung sind durch die Umwandlung zusätzlicher Flächen in Grünland höhere Erträge zu erzielen.

Sicherungggg der Wasserversorgung Die Gemeinde muss die Grundwasserentnahme für die Feldbewässerung reduzieren, um ein weiteres Absinken des Grundwasserspiegels zu verhindern.

Strategien zur Leitlinie Land- und Forstwirtschaft:

Information der Landwirte über Möglicgggpghkeiten der ertragssteigernden Anpassung Bei den landwirtschaftlich genutzten Flächen handelt es sich um private Flächen, so dass die Gemeinde hier kaum Einfluss hat. Deshalb ist sie auf die Kooperationsbereit- schaft und Eigeninitiative der Land- und Forstwirte angewiesen. Die Strategie für die Gemeinde muss es daher sein, die Land- und Forstwirte über mögliche Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Erträge und mögliche ertragssteigernde Maßnahmen zu in- formieren.

26 Diplomarbeit Leitbild Gartow

Förderunggg der Entwicklung von Mischwaldbeständen Mischwaldbestände tragen dazu bei, den Wald gegen zukünftige Klimabedingungen abzusichern. Die Erhöhung des Artenbestandes bedeutet zudem eine Risikoreduzierung gegenüber

Schäden durch Extremwetterereignisse, Waldbrände oder Schädlingsbefall. (Eitzinger et al.

2009: 246) Da die Forste sich zum größten Teil in Privatbesitz befinden sind die Eigentümer bei der Umsetzung dieser Strategie zu beteiligen.

Ertragssicherunggg durch Grünlandflächenausweitung g Durch die Schaffung neuer Retentionsflächen in den nördlichen Gebieten der Samtge- meinde entstehen Grünlandflächen, die sich ideal als Weidefläche zur Nutztierhaltung eignen.

Entwicklungggp eines effektiven Bewässerungskonzepts Vertreter der SG Gartow sollten Gespräche mit den Vertretern der zuständigen Behör- de des Landkreises Lüchow-Dannenberg und Mitgliedern der Beregnungsverbände der Ortschaften Gartow, Prezelle und Trebel initiieren, um gemeinsam die Entwicklung und den Einsatz neuer effizienterer Bewässerungsanlagen voranzutreiben.

6.2.4 Leitlinie Tourismus

Nutzunggg der Chancen des klimatischen Wandels zur Stärkung des Tourismus Neben der Land- und Forstwirtschaft ist auch der Tourismus eine wichtige Einnah- mequellen für die Bewohner der SG Gartow. Neben dem Gartower See mit seinen Wassersportmöglichkeiten sind insbesondere das Biosphärenreservat-Elbtalaue und die Wendlandtherme Anziehungspunkte für Touristen.

Erhalt und Ausbau der QualitätenQ und Potentiale des Standorts Ziel dieser Leitlinie ist es, die vorhandenen touristischen Qualitäten und Potenziale des Standortes, die insbesondere in Naturpark, Biosphärenreservat und Wassernähe zu se- hen sind, zu erhalten und im Zuge der Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel auszubauen, um so die Besucherzahlen zu steigern.

Entwicklungg des Senioren- und Gesundheitstourismus Da die klimatischen und räumlichen Bedingungen in der Gemeinde für den Senioren- tourismus besonders günstig sind, muss sie auf die Bedürfnisse dieser Besuchergruppe besonders eingehen, um ihr Potential effektiv zu nutzen. 27 Kurzfassung für den ALR-Hochschulpreis 2011

Strategien zur Leitlinie Tourismus:

Besonderheiten der Naturlandschaften für den Tourismus erhalten und weiter erschlie- ßen Um ihre bisherigen Qualitäten und Potenziale zu erhalten, muss die Samtgemeinde da- für Sorge tragen, dass das attraktive Natur- und Landschaftsbild auch in Zukunft für die Touristen erhalten bleibt. Die seltenen Biotopverbundsysteme wie die Auenwald- landschaften, das Biosphärenreservat und der Naturpark müssen gesichert werden. Eine weitere Ausweitung ist anzustreben. Zudem muss die Qualität von Wasserflächen wie dem Gartower See erhalten bleiben, damit diese auch weiterhin für Touristen attraktiv sind.

Herausstellunggpggg der Klimaanpassung in der Marketingstrategie Um den Bekanntheitsgrad der positiven Entwicklung in der Samtgemeinde zu erhö- hen, ist für die Samtgemeinde eine Marketingstrategie, in der die Vorteile und Erfolge der durchgeführten Maßnahmen zur Klimaanpassung deutlich herausgestellt werden, zu entwickeln. Unter dem Dach einer Corporate Identity mit übergeordnetem Motto, möglichst in Zusammenarbeit mit der gesamten Wendlandregion, lässt sich die Klima- anpassung mit den drei wichtigsten Aspekten Gesundheit, Erholung und Natur ver- knüpfen.

Touristische Angebotegg und Siedlungen erweitern und erneuern In Folge der klimatischen Veränderungen ist es notwendig, auch das Erlebnis- und Freizeitangebot zu erweitern. Wichtig sind hier wetterunabhängige Freizeiteinrichtungen wie die Wendlandtherme. Um die steigende Anzahl von Touristen adäquat beherbergen zu können, benötigt die Gemeinde Flächen für neue moderne und klimaangepasste Unterkünfte.

Ausbau von gesundheitsorientiertengg Einrichtungen Da im Zuge des Klima- und des demografischen Wandels immer mehr ältere Touristen in die Samtgemeinde kommen werden, sollte die medizinische und therapeutische Ver- sorgung erweitert werden. Hier bietet sich eine Kooperation mit der Wendlandtherme (Massagen, Gymnastik) an. Weitere Synergieeffekte sind mit dem Senioren- und Pfle- geheim denkbar. Auch ließe sich durch diese Maßnahmen der heute schon existierende Ärztemangel be-

kämpfen. (Blank 2010: .net, Gartow sucht Landarzt)

28 Diplomarbeit Leitbild Gartow

6.2.5 Leitlinie Naturschutz und Landschaftsbild

Anpassungpg der Natur- und Landschaftsräume an den Klimawandel Der Naturschutz und das Landschaftsbild sind für die touristische Attraktivität der Samtgemeinde besonders wichtig. Nur wenn es gelingt, diese landschaftliche Attrakti- vität auch zukünftig zu erhalten, ist ein Ausbau des touristischen Sektors möglich.

Erweiterungg und Erhalt seltener Lebensräume mit einer hohen Biodiversität Die vorhandenen Biotopverbundsysteme, wie der Naturpark und das Biosphärenreser- vat, müssen in ihrem Bestand gesichert und zukünftig weiter ergänzt werden.

Erhalt der Artenvielfalt Die Artenvielfalt der heimischen Flora und Fauna soll erhalten und durch die kontrol- lierte Ansiedlung weiterer Arten ergänzt werden.

Sicherunggq der Wasserquantität Zudem ist es besonders wichtig, ein Absinken des Grundwasserspiegels zu vermeiden, um so ein Überleben der heute heimischen Arten zu sichern.

Strategien zur Leitlinie Naturschutz und Landschaftsbild:

Ausweitungg von Retentionsflächen Die Flächen am Ufer der Elbe bieten ein hohes Potential für weitere natürliche und sel- tene Lebensräume. Sie sind wieder ihrer natürlichen Bestimmung als Retentionsfläche der Elbe zuzuführen.

Schutz der Biodiversität Zum Schutz vor Verdrängung der heimischen Tier- und Pflanzenarten muss die Ge- meinde in Kooperation mit den Förstern und der Biosphärenreservatsverwaltung zu- nächst eine umfassende Datenerhebung über den Artenbestand und mögliche Bedro- hungen durchführen.

Entwicklungggp eines Wassermanagementplans In einem zu entwickelnden Wassermanagementplan für die Samtgemeinde sind Unter- suchungen über die Qualität der Gewässer und des Grundwassers durchzuführen sowie die Entnahmemengen des Grundwassers zu begrenzen. Da besonders in Schutzgebieten viele Arten sehr empfindlich auf Veränderungen ihres Lebensraums, insbesondere auf die Veränderung von Wasservorkommen reagieren, sind 29 Kurzfassung für den ALR-Hochschulpreis 2011

von der Gemeinde Wasserspeichersysteme zu entwickeln.

Die in Tab. 5 dargestellten Maßnahmen sind kein Element des Leitbildprozesses. Sie wurden vom Autor als Anregung für Handlungsansätze im weiteren Vorgehen entwi- ckelt und sind in dieser Kurzfassung daher nicht ausgeführt.

7. Abschließende Betrachtung und Fazit

Zum Abschluss dieser Arbeit sollen die zentralen Fragestellungen: Wie sieht ein Leitbild für die an die Folgen des Klimawandels angepasste Entwick- lung in einer ländlichen Gemeinde aus? Welche grafischen Elemente können die Anpassung an den Klimawandel transpor- tieren? unter Berücksichtigung der in der Arbeit gewonnenen Erkenntnisse und Ergebnisse noch einmal betrachtet werden und ein Ausblick auf die mögliche weitere Entwicklung erfolgen.

Bei der Entwicklung eines Leitbildes zur Klimaanpassung in einer ländlichen Gemein- de treten andere Aspekte als für ein städtisches Leitbild in den Vordergrund. So liegt der Fokus hier eher auf Flächen und die ihnen zugedachte Nutzung, während in städ- tischen Leitbildern eher Probleme wie Hitzeinseln und unzureichende Frischluftzufuhr ein zentrales Handlungsfeld darstellen. Es hat sich im Leitbildprozess gezeigt, dass trotz geringer Bevölkerungsdichte im länd- lichen Raum durchaus Konfliktpotenzial in Bezug auf eine Anpassungsstrategie vorhan- den ist, so dass ein Diskussionsprozess in der Bevölkerung durchaus sinnvoll erscheint. Die Präsentation des in dieser Arbeit entwickelten Leitbildes am 27.10.10 in der SG Gartow hat sehr interessante Reaktionen bei den teilnehmenden Akteuren hervorgeru- fen, anhand derer nachfolgend das Leitbild bewertet und weitere erforderlich erschei- nende Handlungsschritte aufgezeigt werden. Ein Aspekt, der von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der abschließenden Dis- kussion des Workshops sehr kritisch betrachtet wurde, waren die großen Retentionsflä- chen, die im nördlichen Bereich der Samtgemeinde angedacht sind. Hier tritt die The- matik der Flächenkonkurrenz deutlich hervor. In Bezug auf die Siedlungsentwicklung wurde die Ausarbeitung eines Beschattungskonzeptes für die größeren Siedlungen posi- tiv bewertet. Über die kompakten Strukturen gab es eine kritische Diskussion. Während die Aufgabe einzelner Höfe im Außenbereich als sinnvoll erachtet wurde, sieht man bei einer kompakteren Siedlungsbauweise die Gefahr, die Wohnqualität zu stark ein-

30 Diplomarbeit Leitbild Gartow

Tab. 5:Leitbildübersicht (Quelle: eigene Darstel- lung)

31 Kurzfassung für den ALR-Hochschulpreis 2011

zuschränken. Hierdurch ergibt sich ein Widerspruch zu der Tatsache, dass eine stärkere Sicherung der Siedlungen durchaus erwünscht ist. Auch die Absicht, den Forst als weitere Brandschutzmaßnahme zum Mischwald umzu- bauen, ist von den teilnehmenden Akteuren positiv bewertet worden. Die Entwicklung eines neuen Bewässerungskonzeptes, in dem das Wasser der zunehmenden Winter- niederschläge für die landwirtschaftliche Nutzung in den trockenen Sommerperioden gespeichert wird, fand ebenfalls Zustimmung. Allerdings kamen hierbei erste kritische Fragen zur Gestaltung der Wasserreservoirs und der Bewässerungsleitungen auf, ein Faktor, der zukünftig wohl weiterer Diskussionen bedarf. Die Anpassung der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere an kritischen Punkten wie der Seegebrücke, in Verbindung mit einem Ausbau für den Tourismussektor erhielt über- wiegend positive Rückmeldung. Generell wurde eine Ausweitung der touristischen An- gebote (Stelzenhäuser, Hausboote, Open Air Cafés) unter Berücksichtigung der Natur- schutzbelange als sinnvoll erachtet. Allerdings gab man auch zu bedenken, dass dieser Sektor allein nicht in der Lage sein wird, den Verlust der nördlichen landwirtschaftli- chen Nutzfläche auszugleichen. Auch kam die Forderung auf, neben den Senioren wei- tere Zielgruppen wie Familien, die Generation 55+ und besonders die Fahrradtouristen stärker anzusprechen, um so eine breite Besucherschicht für die Samtgemeinde zu er- schließen.

Die hier zusammenfassend geschilderten Ergebnisse der Leitbildpräsentation lassen er- kennen, dass ein Konsens in einem solchen Prozess überaus schwierig zu erreichen ist. So wurden die nördlich gelegenen Retentionsflächen, welche die Akteure in den Sze- narienworkshops noch selbst entworfen hatten, nun scharf kritisiert. Das mag darin begründet sein, dass an den jeweiligen Workshops unterschiedliche Akteure teilnah- men. Dies ist der Offenheit von Leitbildprozessen geschuldet, die nur eine erste variab- le Zielfindung darstellen, die im weiteren Planungsprozess zu modifizieren ist. Zudem ließ sich bei der Präsentation des Leitbildes beobachten, dass es den Bewohnern der Samtgemeinde doch sehr schwerfällt, sich von alten Denkmustern zu befreien und neue visionäre Denkweisen und Lösungsansätze tatsächlich zuzulassen.

Als schwierig empfand es der Autor dieser Arbeit zudem, wirtschaftliche Aspekte nicht in den Fordergrund des Leitbildes treten zu lassen. Als Anreiz für die Akteure, sich mit dem Thema der Klimaanpassung zu beschäftigen, erscheint die Aufnahme dieser sA - pekte in das Leitbild jedoch äußerst sinnvoll.

Die vom Autor erstellten Karten erwiesen sich im gesamten Leitbildprozess als eine hilfreiche Diskussiongrundlage in den Workshops, wie auch als ein gutes Medium für 32 Diplomarbeit Leitbild Gartow

die Vermittlung der nächsten Schritte sowie für die Dokumentation der Workshoper- gegnisse.

Abschließend ist zu sagen, dass der Autor dieser Arbeit hofft, dass dieses Leitbild einen Vorbildcharakter für weitere ländliche Gemeinden hat und einen wichtigen Schritt dar- stellt, um auch ländliche Regionen in die zukünftig notwendigen räumlichen Anpas- sungsprozesse mit einzubeziehen.

33

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Norddeutsches Klimabüro 2010: Norddeutscher Klimaatlas – Region: Lüneburger Heide u. Wendland; http://www.norddeutscher-klimaatlas.de/klimaatlas/2071-210p 0/jahr/durchschnittliche-temperatur/lueneburger-heide- wendland.html (10.08.10)

Interviewquelle Haas, Lutz 2010: Leiter des Bürgeramts in Gartow, Telefoninterview vom 05.10.10

II Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Temperaturänderungpg in °C (rechts) und Niederschlagsveränderung in % (links) in Niedersachsen bis 2085 nach A1B-Szenario (Quelle: Wojahn 2010, Bezirksstelle Uelzen, Landwirtschaftskammer Niedersachsen)

Abb. 2: Beginngp der Apfelblüte in Deutschland 1961-1990 / 1991-2000 (Quelle: Werner 2007: 17; in Böhm: Klimawandel – Anpassungsstrategien in Deutschland und Europa; Institut WAR; Darmstadt)

Abb.3: Abb. 3: Naturkatastrophenp in Deutschland 1970 -2008 (Quelle: http://www.aspect-online.de/finanztipps/naturkatastrophen-in-deutschland-keine-tsunapp mis-viele-stuerme-15072009.htm [15.09.10])

Abb. 4: Flächenutzungg der SG Gartow (Quelle: Zimmermann, Thomas 2010)

Abb. 5: Elbhochwasser 2002 in der SG Gartow (Quelle: Puffahrt 2002: 40)

Abb. 6: Sandsackbefüllungg in Schnackenburg (Quelle: Puffahrt 2004: 9)

Abb. 7: Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 1. Informationsveranstaltung in der SG Gartow (Quelle: eigene Aufnahme) Abb. 8: AG Siedlungsentwicklung,gg Infrastruktur und Gesundheit (Quelle: eigene Aufnahme)

Abb. 9: Zielsystemy von Leitbildern (Quelle: Eigene Darstellung nach: Scholles 2008: 282)

Abb. 10: Deichneubau Schnackenburg-Holtdorfer Steege (Quelle: Puffahrt 2004: 13)

Abb. 11: Chancen- und Risikenkarte der SG Gartow (Quelle: eigene Darstellung)

Abb. 12: Szenariokarte „Abwarten“ (Quelle: eigene Darstellung)

Abb. 13: Szenariokarte „Schützen“ (Quelle: eigene Darstellung)

Abb. 14: Szenariokarte „Anpassen“ (Quelle: eigene Darstellung)

Abb. 15: Karte des Leitbildes (Quelle: eigene Darstellung)

Abb. 16: Die verschiedenen Klimaräume in Deutschland (Quelle: Diller/Hebecker 2009: 55)

Abb. 17: Die verschiedenen Klimamodelle für Deutschland (Quelle: Becker 2008: 347)

Abb. 18: Planungszyklusgy zur Klimaanpassung p von Regionen (Quelle: Frommer 2009: 137)

Abb. 19: Beregnungsbedarfgg der SG Gartow 2010 und 2050 (Quelle: eigeneg Darstellung nach Wojahn 2010, Bezirksstelle Ulzen, Landwirtschaftskammer Nie dersachsen)

Abb. 20: Impressionenp aus der SG Gartow (Quelle: eigene Aufnahmen)

Abb. 21: Impressionenp aus der SG Gartow (2) (Quelle: eigene Aufnahmen)

III Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Bewertungg der Chancen für die SG Gartow (Quelle: eigene Darstellung)

Tab. 2: Bewertungg der Risiken für die SG Gartow (Quelle: eigene Darstellung)

Tab. 3: Bewertungg der fünf Sektoren in den drei Szenarien (Quelle: eigene Darstellung)

Tab. 4: Bewertungg der Chancen- und Risikofaktoren in den drei Szenarien (Quelle: eigene Darstellung)

Tab. 5: Leitbildübersicht (Quelle: eigene Darstellung)

Tab. 6: Liste der von den AGs ermittelten Chancen und Risiken (Quelle: eigene Darstellung)

Tab. 8: Formelle und informelle Instrumente der Raumplanung zur Anpassung an den Klimawandel (Quelle: Frommer 2009: 133) Abkürzungsverzeichnis AG Arbeitsgruppe EU Europäische Union HCU HafenCity Universität IPCC Intergovernmental Panel on Climate Change KLIMZUG Klimwandel in Regionen zukunftsfähig gestalten MRH Metropolregion Hamburg SG Samtgemeinde

IV Anhang

Liste der teilnehmenden Akteure des Workshops 1: Klimawandel in der Samtgemeinde Gartow – Ge- meinsam Chancen und Risiken identifizieren teilnehmende Akteure aus der Samtgemeinde und Region:

Frau Bade Gemeinderatsmitglied der Gemeinde Prezelle Herr von Haaren Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Leiter der Fachgruppe Ländliche Entwicklung Herr Haas Samtgemeinde Gartow, Amtsleiter des Bürgeramts Herr Haustein Gemeinderatsmitglied der Gemeinde Prezelle Herr Hildebrandt Kreisverband der Wasser und Bodenverbände Lüchow-Dannenberg Herr Keienburg Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue in Herr Kreutzkamp Gemeinderatsmitglied Gartow Herr von Mirbach Gemeinderatsmitglied Gartow und Bernstorff’sche Forstverwaltung Herr Sander Gemeinderatsmitglied Gartow Herr Sprockhoff Schulleiter der Elbtalschule Gartow Herr Wolgast Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bezirksförster des Forstamts Südheide

Moderatoren: Herr Albert Leibniz Universität Hannover Frau Hildebrandt HafenCity Universität Hamburg Herr Zimmermann HafenCity Universität Hamburg

Fotos/Organisatorisches: Herr Filip Ahrens Diplomand HafenCity Universität Hamburg

Liste der teilnehmenden Akteure des Workshopsp 2: Klimawandel in der Samtgemeinde Gartow – Entwickeln und Bewerten von Anpassungsstrategien teilnehmende Akteure aus der Samtgemeinde und Region: Frau Bade Gemeinderatsmitglied der Gemeinde Prezelle Frau Bögelsack Schülerin der Elbtalschule Gartow Herr Haas Samtgemeinde Gartow, Amtsleiter des Bürgeramts Herr Hauenstein Gemeinderatsmitglied der Gemeinde Prezelle Herr Heitmann Bürgermeister der Gemeinde Prezelle Herr Keienburg Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue in Hitzacker

Herr Koch Bürgermeister der Stadt Schnackenburg

Frau Lorra Schülerin in der Elbtalschule Gartow Herr von Mirbach Gemeinderatsmitglied Gartow und Bernstorff ’sche Forstverwaltung

Frau Reinschild Schülerin in der Elbtalschule Gartow Frau Robohm Gemeinderatsmitglied der Gemeinde Gartow

Herr Robohm Bürger der Gemeinde Gartow

Frau Sander LAG-Management, Regionalmanagement und Geschäftsstelle LAG Elbtalaue Frau Schmidt Schülerin der Elbtalschule Gartow Herr Schröder Bürgermeister der Samtgemeinde Gartow Herr Schwarz Fachdienstleistung 61 für Kreisentwicklung, Regional- und Verkehrsplanung, Lüchow-Dannen berg Herr Sprockhoff Schulleiter der Elbtalschule Gartow V Moderatoren: Herr Albert Leibniz Universität Hannover Frau Hildebrandt HafenCity Universität Hamburg Herr Zimmermann HafenCity Universität Hamburg

Fotos/Organisatorisches: Herr Filip Ahrens Diplomand HafenCity Universität Hamburg

Liste der teilnehmenden Akteure der Leitbildvorstellung am 27.10.10 Frau Bade Gemeinderatsmitglied der Gemeinde Prezelle Herr Beye Herr Buchschelln Herr Fröhlich Frau Bögelsack Schülerin der Elbtalschule Gartow Herr Drimalski Stellvertretender Bürgermeister SG Gartow Herr Dunka Herr v. Haaren Landwirtschaftskammer Niedersachsen Herr Haas Samtgemeinde Gartow, Amtsleiter des Bürgeramts Frau Imhoff Gemeinderat Höhbeck Herr Keienburg Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue in Hitzacker Herr Koch Bürgermeister der Stadt Schnackenburg Herr Kreuzkamp Frau Reinschild Schülerin in der Elbtalschule Gartow Herr Sander Gemeinderatsmitglied Gartow Herr Sprockhoff Schulleiter der Elbtalschule Gartow

Moderatoren: Herr Ahrens Diplomand HafenCity Universität Hamburg Herr Gancarzyk HafenCity Universität Hamburg Herr Schönherr HafenCity Universität Hamburg Herr Zimmermann HafenCity Universität Hamburg

VI Interview Telefoninterview mit dem Amtsleiter des Bürgeramts der Samtgemeinde Gartow Herrn Haas vom 5.10.10. und vom 05.11.10.

Frage 1: Wie hoch ist der Anteil des Ackerlands /Grünlands in der Samtgemeinde Gartow Antwort: keine Angaben verfügbar Frage 2: Was wird hauptsächlich auf den Ackerflächen angebaut? Antwort: Alle gängigen Fruchtsorten der Region werden angebaut. Allerdings hat der Anteil des Maisanbaus in den letzten Jahren aufgrund der errichteten Biogasanlage deutlich zugenommen, so dass in diesem Bereich schon von einer Monokultivierung gesprochen werden kann. Frage 3: Anzahl der Unterkünfte und Hotels in der Samtgemeinde Antwort: 1 Hotel, Hotel Seeblick (60 Betten) 1 Bettenhaus in Gorleben 1 Feriendorf im Westen Gartows ( 16 Häuser) Ansonsten viele kleine einzelne Ferienwohnungen insbesondere auf den Höfen Frage 4: Anzahl der Touristen in der Samtgemeinde? Antwort: keine Angaben verfügbar Frage5: Wie untergliedert sich die Bevölkerung in Jung und Alt Antwort: keine Angaben verfügbar Frage 6: Welche wichtigen Wirtschaftsbetriebe gibt es in der Samtgemeinde, abgesehen von dem Atommüllendlager in Gorleben? Antwort: Es gibt das Gewerbegebiet „Streßelfeld“ im Südosten Gorlebens Hier haben zwei größere Firmen ihren Sitz: Dreyer & Bosse Kraftwerk GmbH: 70-80 Mitarbeiter (damit eine der größten Firmen in der SG Gartow) BWM-Produktion GmbH: ca. 11 Mitarbeiter Eine weitere große Firma die ihren Sitz allderding an der Hauptstraße in Gorleben hat ist die Spedition: Günter Wickord Spedition e.K.: ca. 8-10 Mitarbeiter

VII Tab. 6: Liste der von den AGs ermittelten Chancen und Risiken (Quelle: eigene Darstel- lung)

VIII Chancen und Risiken des Klimawandels für die Samtgemeinde Gartow Legende

Chance Klimawandel

Risiko Klimawandel

Trockenfermentge- winnung für Biogas Tourismus

Ortsbild

Waldbrandgefahr

Hochwassergefahr

Austrocknung

mangelnde Gewässer- qualität fehlende Entwässerung der Strassen Waldbrandgefahr Grundwassersenkung

Artensterben

Trockenheit

aussetzen der Fähr- verbindung

Gefahr von Dürre/ Trockenheit

Maßstab 1 : 65 000 Abb. 11: Chancen- und Risikenkarte der SG Gartow (Quelle: eigene Darstellung) Szenario „Abwarten“: Abwarten wird unerträglich Legende

Hochwasserzone 1

Hochwasserzone 2

Hochwasserzone 3

schlechte Gewässer- qualität

ckeke schwierige Regen- wasserversickerung

w künstliche Bewässerung

Radweg

Außengastronomie/ Open-Air-Veranstaltungen Waldbrandgefahr Waldbrandgefahr

künstliche Bewässerung

Maßstab 1 : 65 000 Abb. 12: Szenariokarte „Abwarten“ (Quelle: eigene Darstellung) Szenario „Schützen“: Wasser nützen und schützen Legende

Anlegen von Wald- brandschutzstreifen

Ausbau der Kanalisation

Maßnahmen zum Erhalt der Wasserqualität

Ausbau der Landwirt- schaftsbewässerung

cke Ausbau der Forstwirt- schaftsbewässerung

w Deichausbau

Hotelneubau

Ausbau der Verkehrs- anbindung Ausbau der Forst- bewässerung

Ausbau der Landwirt- schaftsbewässerung

Maßstab 1 : 65 000 Abb. 13: Szenariokarte „Schützen“ (Quelle: eigene Darstellung) Szenario „Anpassen“: Tourismus im Einklang mit der Natur Legende

Siedlungserweiterung

Siedlungsrückbau

Seeerweiterung

Hausbootanleger

S cken Deichrückbau

Biberstaustufen

touristische Attraktion Auenwald

Wanderwege (Stelzen)

Umbau zu Mischwald Waldumbau zu Mischwald

Auenwald

Maßstab 1: 65 000 Abb. 14: Szenariokarte „Anpassen“ (Quelle: eigene Darstellung) Leitbild der SG Gartow - Entwicklung im Einklang mit der Natur Legende

Siedlungserweiterung für Tourismus Erholungsgebiet / Auenwald Erholungsgebiet Flussbett Seege Naturschutz / Naturpark Höhbeck Grünland

Mischwald

enburg landwirtschaftliche Nutz- und Forschungsflächen Tourismusschwerpunkt

Lehrpfade / Wanderwege Hausbootliegeplätze

gute Gewässerqualität

dezentrale Regenwasser- bewirtschaftung Waldbrand- schutzstreifen hochwassersichere Wohngebiete hochwassersichere Verkehrswege

Preze sturmschädensichere Verkehrswege

Maßstab 1 : 65 000 Abb. 15: Karte des Leitbildes (Quelle: eigene Darstellung) Abb. 16: Die verschiedenen Klimaräume in Deutsch- land (Quelle: Diller/Hebecker 2009: 55)

IX Abb. 17: Die verschie- denen Klimamodelle für Deutschland (Quelle: Becker 2008: 347) X Abb. 18: Planungszyklus zur Klimaanpassung von Regi- onen (Quelle: Frommer 2009: 137)

Abb. 19: Beregnungsbedarfgg der SG Gartow 2010 (oben) und 2050 (unten) (Quelle: eigene Darstel- lung nach Wojahn 2010, Bezirksstelle Ulzen, Land- wirtschaftskammer Nieder- sachsen)

XI Abb. 20: Impressionen aus der SG Gartow (Quelle: eigene Aufnah- men)

XII Abb. 21: Impressionenp aus der SG Gartow (2) (Quelle: eigene Aufnah- men)

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