Chronik 1865 – 2015 150 Jahre Leidenschaft in Holz!
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
1865 | 1868 | 1870 | 1898 | 1902 | 1920 | 1934 | 1945 | 1961 | 1965 | 1986 | 1989 | 1995 | 2008 | 2011 | 2015 Chronik 1865 – 2015 150 Jahre Leidenschaft in Holz! HOLZHANDLUNG 2 1865 | 1886 | 1904 | 1908 | 1920 | 1950 | 1961 | 1986 | 1995 | 1999 | 2006 | 2008 | 2011 | 2012 | 2013 | 2015 Vorwort Seit nunmehr 150 Jahren ist Holz die Leiden- schaft der Familie Herbst! Was im Jahr 1865 als mobiles Dampfsäge- werk in Prezelle bei Gartow begann, ent- wickelte sich über sechs Generationen zu einem Fachhandel für Holz und Zubehör im Großraum Lüneburg mit mehr als 50 Mitar- beitern. Dieses nicht ganz übliche Firmenjubiläum ist Grund für uns einmal zurückzublicken und die bisherige Entwicklung mit Höhen und Tie- fen des Unternehmens – soweit sie sich denn noch ergründen lässt – zusammenzufassen. In dieser Schrift lassen wir die vergangenen anderthalb Jahrhunderte noch einmal Revue passieren, erinnern uns an Geschichte und Geschichten rund um das Familien-Unter- nehmen HOLZ HERBST. Wir hoffen, dass es uns weiterhin gelingen wird, mit der Hilfe von engagierten Mitarbei- tern, Lieferanten und Partnern die Leistungen anzubieten, die unsere Kunden von uns erwarten. Ich danke allen, die bislang dabei mitgehol- fen haben. Lüneburg, Sommer 2015 Zöllner Heinrich Daniel Herbst (oben) begann bereits 1835 in Prezelle bei Gartow im Nebenerwerb mit dem Holzhandel. 1865 grün- dete sein Sohn Christian offiziell die Holzhand- lung C. Herbst. Heutiger Firmensitz ist Lüneburg (Mitte/unten). 150 Jahre Leidenschaft in Holz! 3 1865 | 1868 | 1870 | 1898 | 1902 | 1920 | 1934 | 1945 | 1961 | 1965 | 1986 | 1989 | 1995 | 2008 | 2011 | 2015 Erfolgsautor Karl May in Gartow: Er prägte die HOLZ HERBST-Geschichte mit! Wir schreiben das Jahr 1898! seiner Seite. Sie lauschen gespannt seinen Erzählungen, die ein ungewöhnliches Talent Im Gartower Wald hat Anfang Mai Forstmeis- verraten. Da schildert er ihnen einmal eine ter Junack mit seinem neuen Gewehr gerade aufregende Pantherjagd, die er erlebt haben ein außergewöhnlich prächtiges Stück Wild will. Als sich dabei doch leiser Zweifel bei geschossen - da trifft ein besonderer Gast in Christian Herbst und den weiteren Mitglie- Gartow ein: Karl May! dern in der Runde meldet, lässt sich der Erzähler am nächsten Tag von Dr. Röhrs, Sein Erscheinen einem Mitglied des bildet im Nu das Stammtisches, am Tagesgespräch, Körper untersu- und am Abend chen. Dieser weist rücken die Gäste tatsächlich erhebli- am Honoratioren- che Narben auf, wie Stammtisch „Die sie von den Zähnen Börse“ zusammen, und Pranken eines um ihre Meinung großen Raubtieres über diesen Doktor herrühren könnten. May aus Radebeul Damit ist Karl May bei Dresden auszu- rehabilitiert. tauschen. Karl May, eigentlich Carl Friedrich May, besuchte 1898 Gartow. Heute erinnert ein Schild in der Haupt- Als Grund für seinen Am Tisch: die ange- straße an seinen damaligen Besuch. Besuch in Gartow sehensten Bürger gibt der Schriftstel- Gartows, Handwerksmeister, Forstleute und ler an, dass Gartow erneut der Schauplatz neben weiteren Holzfabrikanten auch der da- der Geschehnisse seines Werkes „Der alte mals 60-jährige Sägewerksbesitzer Johann Dessauer“ über Fürst Leopold I. von Anhalt- Christian Georg Herbst und seine beiden Dessau werden soll. Söhne, der 29-jährige Christian Heinrich Carl Friedrich und der 27 Jahre alte August. Bereits in den Jahren 1878 bis 1881 waren Es dauert nicht lange und Karl May wird in drei Erzählungen, die in und um Gartow die Tischrunde in Krug´s Hotel und Gast- spielen, von Karl May erschienen: „Die drei haus gebeten. Mit seiner gewinnenden Art Feldmarschalls“, „Fürst und Leiermann“ und hat er bald die Mitglieder der „Börse“ auf „Ein Fürst-Marschall als Bäcker“. 4 150 Jahre Leidenschaft in Holz! Lehrer Friedrich Hinnrichs (1873 - 1955) 1898: 25 Jahre alt Bürgermeister Forstmeister Adolf Bardien Carl Junack (1847 - 1935) (1870 - 1943) 1898: 51 Jahre alt 1898: 28 Jahre alt Schriftsteller Karl May Karl May (Foto *1898) 25. Februar und 1842 seine Bewunderer in Gartow - die Stammtischrunde† 30. März 1912 „Die Börse“ 1898: 56 Jahre alt Gastwirt und Hotelier Sägewerkbesitzer Wilhelm K. J. H. Krug August Herbst (1859 - 1938) (1870 - 1951) 1898: 39 Jahre alt 1898: 28 Jahre alt Dr. med. Ernst Röhrs (1868 - 1934) 1898: 30 Jahre alt Karl May und seine Bewunderer in Gartow - die Stammtischrunde „Die Börse“ 150 Jahre Leidenschaft in Holz! 5 1865 | 1867 | 1868 | 1870 | 1871 | 1872 | 1874 | 1876 | 1880 | 1881 | 1882 | 1884 | 1886 | 1888 | 1890 HOLZ HERBST in den Jahren 1865 - 1890 Schon im Jahr 1865 beginnt die heute Am 13. März 1865 beantragt Johann Christi- 150-jährige Geschichte der Holzhandlung an Georg Herbst beim Gartower Amtsrichter HOLZ HERBST. Stölting die Gründung einer Holzhandlung als „Firma C. Herbst“. Sein Vater, der ehe- Diese Chronik startet mit dem Karl May- malige Zöllner Heinrich Daniel Herbst, der Besuch als einem der Höhepunkte in der lange dem Königlich-Hannoverschen Haus Gartower Geschichte, zeigt ab hier nun auch gedient hatte und 1824 aus dem heutigen Südniedersachsen nach Prezelle bei Gartow gekommen war, begann zwar schon 1835 im Nebenerwerb mit dem Holzhandel, doch erst sein Sohn wurde zum offiziellen Firmen- gründer. Der Sprössling kaufte in Gartow Grundstücke und baute nach dem Wegfall der Grenze zwischen Hannover und Preußen (1866 wurde Hannover preußische Provinz) das erste Sägewerk. Schon seit 1843 wurde der „Anbauer“ und „Einnehmer“ Herbst im Geldregister des von Bernstorffschen Archivs in Gartow geführt. Jährlich hatte er vier Reichstaler als bare „Gefälle“ an die Grafen zu zahlen. 1846/47 und 1850/51 wird Heinrich Daniel Herbst als „Steueraufseher“ bezeichnet. Er und seine Frau Dorothee Au- guste, geborene Philippi, waren, wie der von Bernstorff-Archivar Otto Puffahrt (Lüneburg) 2004 ausführte, dem Grafen von Bernstorff ebenso zinspflichtig wie die weiteren fünf Johann Christian Georg Herbst kam im Tausch mit seinem Bruder von Prezelle nach Gartow Anbauer, acht Brinksitzer, 29 Halbhöfner und ein Vollhöfner aus Prezelle. Weder Heinrich Daniel Herbst (geboren chronologisch auf, wie es mit der „Leiden- am 23. November 1794 in Lauenberg bei schaft in Holz“ begann und wie sie sich über Einbeck) noch Sohn Christian (geboren am inzwischen sechs Generationen bis heute 19. September 1837 in Prezelle) konnten von Prezelle und Gartow über Lüchow nach damals ahnen, wie sich die HOLZ HERBST- Lüneburg entwickelte. Geschichte entwickelt …. 6 150 Jahre Leidenschaft in Holz! 1865 | 1867 | 1868 | 1870 | 1871 | 1872 | 1874 | 1876 | 1880 | 1881 | 1882 | 1884 | 1886 | 1888 | 1890 Am 24. September 1867 heiratete Johann Die Preußen Christian Georg Herbst in Winsen an der kommen! Luhe Marie Dorothea Elisabeth Sievers. Sie wurde am 16. Februar 1846 als Tochter des Im Krieg zwischen Preußen und Höfners Nicolaus Sievers und seiner Ehefrau Österreich 1866 entschied sich Anna Dorothea in Borstel im Winsener Bruch König Georg von Hannover für geboren. Während es Johann Christian Ge- Österreich. So erfolgte die An- org Herbst mit Gattin und den ersten beiden nexion seines Königreichs durch Kindern Christian und August 1871 nach Preußen und damit das Ende Gartow zog, kam Bruder Friedrich zurück der hannoverschen Monarchie nach Prezelle und übernahm die dortige und der 700-jährigen Selbstän- Anbauerstelle. Leicht vorgreifend sei hier digkeit des Lüneburgisch-Han- erwähnt, dass dieser Hof im Jahr 1900 im- mer noch Familie Herbst gehörte. Sie zahlte noverschen Welfenhauses. Im jährlich noch 12 Mark nach Gartow …. Wendland erfolgte dadurch eine mehrfache Neuordnung der Ver- Der Lokalhistoriker Rudolf Haberland be- waltungen. Der historisch nicht schreibt im III. Teil des Buches „Geschichte definierte Begriff „Hannover- des Grenzgebietes Gartow-Schnackenburg“, sches Wendland“ wird erst in der dass Johann Christian Georg Herbst vom zweiten Hälfte des 20. Jahrhun- Grafen von Bernstorff 1867 eine Lokomobile derts in der Kurzform „Wendland“ mit fahrbarem Gatter pachtete. Bis dahin auf die Gesamtregion bezogen, wurden die Ständer, Sparren und Balken für den heutigen Landkreis Lüchow- die niederdeutschen Bauernhäuser mit der Dannenberg. Hand gesägt oder nur mit dem Breitbeil be- hauen. Mit den 10 Pferdestärken der neuen mobilen Maschine wurden schon im Wald die mächtigen Kiefernstämme zu Kanthölzern, Bohlen und Brettern zersägt. Dieses Wunderwerk menschlichen Denkens aus dem Geburts- und Taufbuch Lauenberg, und Schaffens, das bei der Firma Haack in Jahrgang 1794, aus dem Archiv der Herbst- Rostock gebaut worden war, erwarb we- Nachfahrin Sabine Hilbig und Dr. Werner nig später der 30-jährige Johann Christian Hilbig, ist zu entnehmen, dass Heinrich Da- Georg Herbst, errichtete 1868 ein stationäres niel Helmbrecht am 23. November (nicht wie Sägewerk im Gartower Ortsteil Hahnenberge irrtümlich an anderen Stellen gemeldet, im mit einem Vollgatter und einer Kreissäge. Dezember!) 1794 als Sohn von Adam Helm- Einem am 17. Juli 1871 gefertigten Auszug brecht und dessen Ehefrau Hanne Maria 150 Jahre Leidenschaft in Holz! 7 1865 | 1867 | 1868 | 1870 | 1871 | 1872 | 1874 | 1876 | 1880 | 1881 | 1882 | 1884 | 1886 | 1888 | 1890 Luise (geb. Schelm) geboren Ihre Schwester Marie Anne wurde. In Prezelle änderte Herbst (Mike), die Weihnach- er seinen Namen und ten (25. Dezember) 1876 wurde Heinrich Daniel geboren wurde, heiratete Herbst. Ein Carl-Georg den Telegraphen-Ins- Christoph Herbst pektor August von der (dieser Name taucht in Heyde am 4. Oktober einigen Schriften auch 1901 in Gartow. irrtümlich auf!) wird Während der Hochzeit nicht erwähnt. Gehen lernte Elisabeth Herbst wir